0 ———— Donnerstag, 28. April 1 Bezugspreiſet In Mannheim u. Umgebung monail. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ ebün 21. 740 eſern vierteljährl. M. 24.0 obne Poſtgebühren. Einz. Rummern 25 Pfg. Alle relſe derzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 17500 Karlsruhe i. B. u. Rr. 2917 Lubwigshaſen a. Rh.— Geſchälts⸗Rebeuſtelle in Mannbeim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. E 2 — — 1 12 122 keſte Nachrichten — Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzelle.50 Mk. ausw..— Mk., Stellengef u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Aunahmeſchlußt: Fur d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen. Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. dgl. Betriedsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben ob. f. verſpätete Aufnahme o. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewäbr. *— Irankreichs Unannehmbar. Anſcheinend iſt man in Paris ob der Verhandlungen, die zurzeit zwiſchen der amerikaniſchen hen Boſſe und den Vertretern der Entente über die deutſchen Vorſchläge ge⸗ pflogen werden, ein wenig nervös geworden. Man hatte ſich die Sache ſo ſchön zurechtgelegt, daß unmittelbar nach dem 1. Mai mit Zuſtimmung Englands die Sanktionen in Kraft treten und das Ziel der höchſten Sehnſucht der Franzoſen, die Beſetzung des Ruhrgebietes erreicht werden würde. In den Vorbeſprechungen zwiſchen Briand und Lloyd George hatte der engliſche Premierminiſter ſich vorgenom⸗ men, die letzten Zugeſtändniſſe von Frankreich als Ausgleich für die Gewaltpolitik gegen Deutſchland herauszupreſſen und Frankreich war bereit, alles zuzugeſtehen, was man von ihm verlangte. Die Freundſchaft zwiſchen England und Frankreich drohte ſogar in ein feſtes Bündnis auszuarten. Nun iſt plötzlich die Möglichkeit eines Eingreifens der Vereinigten Staaten dazwiſchen gekommen und hat die Lage, die für jene beiden Mächte ſo einfach zu ſein ſchienen, von neuem verwickelt. In der Verſchiedenheit der Wirkung, welche die Veränderung der Lage in Paris und London hervorge⸗ rufen hat, läßt ſich auch weiter die gänzliche Verſchiedenheit des franzöſiſchen und engliſchen Nationalcharakter⸗ erkennen. Lloyd George zog ſofort in kühler Ruhe die entſprechende Folgerung und richtete ſich darauf ein, indem er Briand gegenüber Bedenken gegen die ſofortige HDurchführung der Sanktionen geltend machte. Die Engländer 55 eben kühle Geſchäftspolitiker, die ſich ſchnell in andere Lagen zu finden wiſſen. Sollte der Wind aus Waſhington in den nächſten Tagen aus anderer Richtung wehen und erwarten laſſen, daß die deutſchen Vorſchläge als ungeeignet zurückgewieſen werden könnten, wird ſich auch die engliſche Politik entſpre⸗ chend drehen. Anders ſteht es mit Frankreich. Wenn es jetzt unter amerikaniſchem Druck zu einer Verſtändigung mit Deutſchland gezwungen werden ſollte, wäre es in allen ſeinen eenee getäuſcht und das Kabinett Briands wäre auf as höchſte gefährdet. 8 Aus dieſem Grunde macht ſich in Paris der ſchärfſte Widerſpruch gegen jede weitere Verhandlung geltend und dort liegt auch die größte Gefahr des völligen Scheiterns des amerikaniſchen Vermittlungsverſuches, ſelbſt wenn die Regierung Hardings mit den deutſchen Vorſchlägen einver⸗ ſtanden ſein ſollte. Noch liegt überhaupt keine Aeußerung der amerikaniſchen Regierung in Berlin vor. Dieſe verhandelt in⸗ 3 mit dem franzöſiſchen und engliſchen Botſchafter in aſhington, um durch 5— ge 10 81 ihre Reierung zu unſeren Vorſchlägen ſtellen, währe ſich Aod Gotge mn der Oeffentlichkeit zurückhält und nicht mehr ſagt, als er aus Rückſicht auf Briand ſagen muß, ſucht dleſer auch durch Aeußerungen in der Oeffentlichkeit das franzöſiſche Volk zu beruhigen und darauf zu vertröſten, daß Deutſchland doch nicht zahlen und ſomit die Durchführung der Sanktionen herbeiführen werde. Der entſcheidende Augen⸗ blick in der ganzen Vermittlungstätigkeit Amerikas wird erſt kommen, wenn Präſident Harding zu der Ueberzeugung ge⸗ langen ſollte, daß die deutſchen Vorſchläge annehmbar ſeien und auf dieſer Grundlage in Paris zu Entgegenkommen rät. Das wird die Entſcheidung bringen darüber, ob die Franzoſen imſtande ſein werden, ihren Rachedurſt zu bezwingen, oder ob ſie den Weg der Vernunft beſchreiten. Tun ſie das letztere, dann ſind ſie nur mit halbem Herzen dabei, und wir können uns darauf gefaßt machen, daß immer wieder neue Vor⸗ wände zum Vorgehen gegen Deutſchland geſucht werden. Siegt aber der Chauvinismus und der Haß gegen Deutſch⸗ land, dann iſt der amerikaniſche Vermittlungsverſuch geſchei⸗ tert, auch wenn Präſident Harding unſere Vorſchläge billigt. Nach den Berichten aus Paris, nach der im Mittagsblatt mit⸗ geteilten Havasnote ſowie nach dem unten folgenden Bericht von Pertinax, wonach Waſhington bereits von der Ableh⸗ nung der deutſchen Vorſchläge durch Frankreich unterrichtet iſt, muß man annehmen daß die franzöſiſche Regierung es nicht mehr wagt, ihre Zuſtimmung zu unſeren Vorſchlägen in der einen oder anderen Form zu erteilen. Man läutet dort bereits Sturm und erklärt unſer letztes Angebot für un⸗ annehmbar. Wenn das nicht nur Theaterſpiel iſt, um noch möglichſt viel aus uns herauszudrücken, werden wir zunächſt abzuwarten haben, wie ſich die amerikaniſche Regie⸗ rung dazu verhalten wird. Hiervon dürfte auch zum nicht geringen Teil die nächſte Polltit Lloyd Georges abhängen. Eine ungeklärte Lage. Die ſranzöſiſche Ablehnung.— Die Haltung Englands.— Vor der Beſetzung des Ruhrgebietes. Paris, 28. April.(WB.) Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat geſtern dem Botſchafter Juſſerant in Waſhington die Inſtruktion erteilt, dem Staatsſekretär Hughes zu erkennen zu geben, daß das deutſche Angebot unannehm⸗ bar ſei. Wie Pertinax im Echo des Paris mitteilt, wird ſie damit begründet, daß in den deutſchen Vorſchlägen die framzöſiſche Regierung nur eine neue Anſtrengung des Deut⸗ ſchen Reiches erkenne, um ſich erneut Amerikas zu verſichern und ſich ſo den Folgen des Verſailler Vertrages zu entziehen. Die Zahlungen, die Deutſchland leiſten wolle, ſeien niedriger als die im Abkommen von Paris vor⸗ geſehenen Summen. Außerdem fehle ein Gegenwert für die 12prozentige Exportſteuer. Die deutſchen Vorſchläge enthiel⸗ ten hinſichtlich der Regelung der Schulden weder eine zeit⸗ liche Beſchränkung, noch eine Zinsfeſtſetzung, noch irgend eine Beſtimmung über die Amortiſation. Was die 12 Milliarden anbetreffe, die nach Artikel 235 fällig ſeien, ſo werde ein voll⸗ kommener Verzicht darauf verlangt. Aber das ſei noch nicht alles. Deutſchland mache ſeine Verſprechungen, ſo ungenü⸗ gend ſie an ſich ſeien, von unannehmbaren Bedingungen ah⸗ hängig, ſo Erſatz der Neparagtionskommiſſion durch eine inter⸗ nationale Kommiſſion, Aufhebung des Vorzugsrechtes auf alles deutſche Eigentum aufgrund des Artikels 248, Aufhebung der Garantien, die durch die Anweſenheit der Truppen am Rhein geſchaffen wurden, Aufhebung der jüngſt erlaſſenen Zwangsmaßnahmen, Freigabe des deutſchen Eigentums im Auslande, Freigabe des deutſchen Handels und vielleicht auch noch völlige Zuſprechung Oberſchleſtens an Deutſchland. Das franzöſiſche Volk würde unangenehm über⸗ raſcht ſein, wenn in dieſer Anzelegenheit die Vereinigten Staaten Deutſchland auch nur die geringſte Unter⸗ ſtützung leihen würden. Pertinax fügt hinzu, man habe mit Befriedigung die Verſicherung erhalten, daß Belgien genauſſo handeln werde, wie Frankreich. Allerdings würde Amerika, wie die Blätter weiter mit⸗ teilen, gleichzeitig verſtändigt werden, daß eine endgül⸗ tige Antwork erſt dann erfolgen werde, wenn die Alli⸗ ierten ſich in London gemeinſam darüber ſchlüſſig geworden wären, was zu tun ſei. Der Newyorker Korreſpon⸗ dent der Times ſieht ſich durch die neue Lage zu dem Schluſſe veranlaßt, daß die Vereinigten Staaten heute wahrſcheinlich Berlin benachrichtigen würden, die Vorſchläge Deutſchlands könnten den Alliierten nicht übermittelt werden. Man glaube auch in Amerika nicht, daß die militäriſchen Maßnahmen ver⸗ mieden werden könnten. Dieſer Meldung fügt die Times redaktionell hinzu, daß die amerikaniſche Haltung den deutſchen Hoffnungen den Todesſtoß verſetze. Wieder einmal habe ſich Deutſchland über Amerikas Abſichten getäuſcht. Der Newyork Herald meldet aus London, daß manche von Lloyd Georges einflußreichſten Freunden und Ratgebern dafür eintreten, den Text der deutſchen Note als Verhand⸗ lungsgrundlage gelten zu laſſen. Lloyd George wäre allerdings geſtern bereits dahin gelangt, ſich Frankreichs Anſchauungen anzuſchließen, weil das deutſche Angebot nicht mit den franzöſiſchen Anſprüchen in Einklang zu bringen ſei. In der Downingſtreet und in Foreign Office iſt man der Anſicht, daß das Angebot einen ſichtlichen Fortſchritt gegen die in London vor zwei Monaten gemachten Angebote bedeutet. Der Plan der wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen, der Lloyd George von Frankreich unterbreitet wurde, ſcheint ihm nicht zu gefallen. Es iſt jedenfalls auffällig, daß man in der franzöſiſchen Preſſe nichts von den Gegenvorſchlägen, welche Lloyd George bezüglich der wirtſchaftlichen Zwangs⸗ maßnahmen gemacht hat, geſprochen hat. Lloyd George glaubt noch immer, daß die 50prozentige Abgabe, obwohl ſie erſt 300 Pfund eingebracht hat, ein wirkſames Mittel wäre, um gute Ergebniſſe zu zeitigen, falls die deutſche Regierung ſie grundſätzlich annehmen würde. Inzwiſchen dauern die Beratungen der Sachverſtändigen fort. Es wurden weitgehende Maßnahmen für die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebietes getroffen. Man ſetzte zwei Unterkommiſſionen ein, die den Ausgleich zwiſchen den eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Anſchauungen herbeiführen ſollen. Die Ernährung der Bevölkerung wurde auf mehrere Monate ſichergeſtellt. Ferner wurden alle Vorkehrungen ins Auge ge⸗ faßt, um für 100 000 Mann franzöſiſcher Truppen Unterkunft zu ſchaffen. Marcel Hutin meldet heute, daß die Beſetzung des Ruhrgebietes zwiſchen dem 7. und dem 15. Mai erfolgen würde. Man nimmt an, daß die deutſche Regierung vielleicht noch bis zum Samstag der Reparationskommiſſion ein neues Angebot unterbreiten werde. Trotzdem aber werden die Zwangsmaßnahmen nicht aufgehoben werden. Der Newyork Herald weiß von neuen Beſetzungsplänen zu berichten. Man dürfte auch nach Frankfurt, Ham⸗ burg und Bremen gehen. Vermieden könne dies nur dadurch werden, wenn Deutſchland die erſte Zahlung von 20 Milliarden ſofort vornehme und ſich zum Pariſer Abkom⸗ men bekenne. Eine andere Verſion. Paris, 28. April.(ONB.) Der Exchange⸗Telegraph bringt heute aus Waſhington eine Meldung, die indes mit aller Vor⸗ ſicht aufzunehmen iſt. Es heißt darin, daß die Vereinig⸗ ten Staaten Frankreich auffordern werden, auf die Beſetzung des Ruhrgebietes zu verzichten, wenn Italien und Großbritanien ſich weigern ſollten, die letzten deutſchen Vorſchläge abzulehnen. Wenn Italien und Groß⸗ britannien das amerikaniſche Staatsdepartement verſtändigen würden, daß ſie Gelegenheit zu haben wünſchten, das neue deutſche Angebot zu erörtern, würden die Vereinigten Staaten Frankreich bitten, die Truppen nicht vormarſchieren zu laſſen. Das Haupkziel Frankreichs. Paris, 28. April.(WB.) Daily News meldet, in amtlichen britiſchen Kreiſen beſtehe keinerlei Neigung, in die bezeichnend einſtimmige Denunziation der deutſchen Vorſchläge durch die franzöſiſche Preſſe einzuſtimmen. Man könne annehmen, daß bei der Erörterung der geſamten Reparationsfrage am Sams⸗ tag durch den Oberſten Rat der Einfluß Englands und Italiens zur Verhinderung einer überſtürz⸗ ten Aktion kräftig genug ſein werde. Die Anſicht greift immer mehr um ſich, daß das Haupt⸗ ziel Frankreichs gar nicht die Neparation, ſondern die Beſeßung des Rührgebietes unter irgend einem Vorwande iſt. Paris, 28. April.(WB.) Marcel Hutin berichtet im Echo de Paris, daß ſelbſt, wenn die deutſche Regierung von heute bis Samstag der Reparationskommiſſion ein höheres Angebot machen würde, Deutſchland die Sanktionen wohlnicht mehr vermeiden könne. Selbſt wenn Frankreich glanz allein marſchieren würde, ſei es entſchloſſen, nicht mehr auf den guten Willen ihrer Gegner, die in Wirklichkeit ſchlechten Willens ſind, zu warten. Alle Vorbereitungen ſeien getroffen, man habe die Ernährung von drei Millionen Ein⸗ wohnern vorgeſehen, aber kein Plan wird vor Ende der Lon⸗ doner Konferenz, d. h. vor Ende der kommenden Woche aus⸗ geführt werden. Deshalb glaubt man, die Beſetzung im Ruhrgebiet merde zwiſchen dem 7. und 18. Mal erfolgen. Amerikaniſcher Druck auf Frankreich! Paris, 28. April.(WB.) Wie die„Chicago Tribune“ aus Waſhington meldet, war dort geſtern abend ein Ge⸗ rücht verbreitet, die Vereinigten Staaten ſeien im Begriffe, von Frankreich einen Aufſchub zur Beſetzung des Ruhrgebietes zu verlangen, falls England und Italien ſich der franzöſiſchen Haltung in der Zurückweiſung der neuen Vorſchläge nicht anſchließen würden. Eine Beſtätigung dieſes Eerüchtes ſei bisher noch nicht zu erlangen geweſen. Sollten England und Italien dem Staatsdepartement zu er⸗ kennen geben, daß ſie eine Prüfung des deutſchen Angebotes und eine Verhandlung darüber wünſchten, ſo werde erwartet, daß die amerikaniſche Regierung von Fraukreich wahr⸗ ſcheinlich fordern werde, keine Truppen in Vewegung zu ſetzen, ehe ein neuer Verſuch zu einer Verſtändigung gemacht worden ſei. Re engliſche abfällige Kritik an den Vorſchlägen. London, 28. April.(W..) Die in den Leitartikeln der Blätter zum Ausdruck gebrachte Anſicht geht dahin, daß die deutſchen Vorſchläge in ihrer augenblickli⸗ chen Form unannehmbar ſind. Das neue deutſche Angebot werde zweifellosſorgfältigerwogen werden. Es müßte jedoch erſt feſtgeſtellt werden, was die verſchiedenen zweifslhaften Klauſeln bedeuten, wie die, die augenblickliche Grundlage der deutſchen Produktion nicht zu vermindern, und die, daß der deutſche Handel von unproduktiven Forderungen befreit werde. Die erſte Bedingung werde keine große Schwierigkeiten verurſachen, wenn mit den Zwangsmaßnah⸗ men nur die kürzlich auferlegten und nicht unter den Friedens⸗ vertrag fallenden gemeint ſeien. Die zweite Bedingung be⸗ deute jedoch, daß Deutſchland Oberſchleſien behalten möge, was angeſichts des Abſtimmungsergebniſſes unmög⸗ lich ſein könne. Auch ſcheinen die von Deutſchland angebote⸗ nen Beträge zu niedrig im Verhältnis zu den Sum⸗ men, auf die die Alliierten ihre eigenen Vorſchläge herabzu⸗ ſetzen bereit waren. Außerdem wird von den Blättern er⸗ wähnt, daß die deutſche Note nichts über die Entwaffnung und die Aburteilung der Kriegsſchuldigen ſagt. Die Times ſchreiben in einem Leitartikel, es beſtände ein Beſchluß der amerikaniſchen Regierung, Deutſchland mitzutei⸗ len, daß das deutſche Angebot keine geeignete Grund⸗ lage zu einer Erörterung bilde. Damit ſei bewieſen, daß Deutſchland ſich bei ſeiner Beurteilung des amerikaniſchen Standpunktes geirrt habe. Das Blatt fährt fort, man könne verſtehen, wenn Deutſchland in ſeiner Enttäuſchung verbittert und gedemütigt, zu einer Politik der Verzweiflung übergehe Es ſei nicht ſehr wahrſcheinlich, daß Deutſchland eine ſolche ſelbſtmörderiſche Torheit begehen werde. Die Alliierten müß⸗ ten aber vorbereitet ſein, wenn ſich ein ſolcher Fall unglück⸗ licherweiſe ereignen ſollte. Das Blatt tritt dafür ein, daß die Alliierten bei der Ergreifung der neuen Zwangsmaßnahmen zur Erzwingung der Reparationen ebenſo und im ſelben Geiſte!! andeln wie die Vereinigten Stagten. Bevor es zu einem Beſchluſſe komme, müßten die Alliierten den Ver⸗ einigten Staaten die vollſtändigſten Informationen geben und vielleicht Amerika offiziell konſultieren. Lloyd George ſchwankend geworden? Paris, 28. April.(W..) Nach einer Matinmeldung aus London ſoll es dem belgiſchen Miniſter Jaſpar ge⸗ lungen ſein, Lloyd George von der Meinung abzubringen, die deutſchen Vorſchläge könnten eine Grundlage für eine Re⸗ gelung abgeben. Punkt für Punkt, ſo erllärt das Blatt, habe der belgiſche Miniſter in einem äußerſt klaren Expoſe die Ge⸗ fahren geſchildert, die darin beſtehen, die 12 Paragraphen der deutſchen Note zu erörtern. Jaſpar habe die urſprüng⸗ liche Meinung des engliſchen Premierminiſters ſtark erſchüttert. Der belgiſche Einfluß habe ſich im Laufe des geſtrigen Kabinettsrates ſchon gezeigt. Das Bratt behauptet auch, Jaſpar ſei auf ausdrücklichen Wunſch Lloyd Georges nicht nach Belgien zurückgekehrt, ſondern habe ſich entſchloſſen, 55—5 Zuſammentritt des Oberſten Rates in London zu eiben. Deulſche Informationen an die franzöſiſche Preſſe. pParis, 28. April.(Priv.⸗Tel.) Die hieſige deutſche Botſchaft hat geſtern der Preſſe eine lange Note zugehen laſſen, uüber deren Inhalt das„Petit Journal“ folgendes berichtet: die deutſche Note vergleicht zunächſt das gegenwärtige Angebot mit den Schlußforderungen der Pariſer Uebereinkunft. Sie hebt hervor, daß das Pariſer Uebereinkommen einen augenblicklichen Wert von 53 Milllarden vorgeſehen hat, während die deutſche Regierung jetzt 50 Milliarden anbietet und daß die in Paris vor⸗ geſehenen Jahreszahlungen insgeſamt 206 Milliarden betragen, während ſie ſich nach den deutſchen Vorſchlägen auf insgeſamt 200 Milliarden belaufen ſollen. Infolgedeſſen ſei die Differen nur klein. Die Note ſuche dann den Beweis zu erbringen, da die in Paris vorgeſehene Ausfuhrabgabe von 12 Proz. jährlich nur 1 Milliarde einbringen werde und daß das neue deutſche Angebot die Forderung die bisherigen Leiſtungen dem Wiedergutmachungs⸗ konto gutzuſchreiben, aufgehoben habe. Endlich ſetzte die Note aus⸗ einander, daß Deutſchland, indem es die Aufhebung aller Sanktionen beantrage, keineswegs die Räumung der durch die Beſtimmungen des Friedensvertrages beſetzten deutſchen Gebiete verlange. „Chicago ribune“ will aus hieſigen deutſchen Kreiſen erfahren haben, Dr. Simons verlange keineswegs die 1 Abberufung der Beſatzungstruppen, wohl ober ihre ſtaffelweiſe Verminderung. Die Alliierten hätten Deutſchland ſeinerzeit inoffiziell dabin infor⸗ miert, daß die Höchſtziffer der Rheinarmee 70000 Mann nicht überſteigen werde. Nach deutſcher Auffaſſung beträgt die Kahl aber ſehtbereits 130000 Mann. Dr. Simons wäre der An⸗ ſicht, daß 9000 Mann in ſeden der drei Brückenköpfe und 3000 in Koblenz und Mainz vollauf genügen würden. Die Einwendungen der allilerten Sachverſtändigen gegen die 1 deutſche Note. ..B. Paris. 28. April. Der Londoner Korreſpondent des Newyork Herald teflt die Einwendungen, die die alliierten Sachver⸗ ſtändigen gegen die deutſche Note vorbringen, mit: Erſten⸗ wird gefragt, welche Zahlung von Jahres⸗ raten Deutſchland bei der Verechnung von 200 Milltarden ange⸗ nommen habe. Ware eine Abermäßig bahe Jablung den Jabceg ———————————————— ̃ ͤ— ———— ——— ——— 1 47 A 8 2 Selle. Nr. 188 Bei der Feſtſetzung dieſer Ziffer nahm die mannheimer General · Anzeiger.(Abend⸗Ausgabeß 5 Donnerslag, den 28 April 1921. raten oder ein ſehr niedriger Ideng von ſeiten Deutſchlands be⸗ worden, dann würde der Vorſchlag nicht angenommen werden. 2. Ausführliche über Deutſchlands Anleihe müßten eben werden. Was in der letzten Zeit darüber verlautete, mache ie Annahme unmöglich.⸗ 3. Wenn Deutſchland glaubt, daß die internationale Anleihe nur mit 4 verzinſt werden ſoll, ſo könnte dies nur unter ſchweren Opfern geſchehen, indem entweder Deutſchlands eigener Kredit ſehr leiden würde, oder der internationale Kredit für dieſe Anleihe über⸗ haupt nicht zu finden. Dieſer Vorſchlag laßt das ganze deutſche An⸗ ——5 als zweifelhaft erſcheinen. Die Alliierten ſelbſt müſſen für hre Anleihen zweimal ſoviel zahlen, als Deutſchland annimmt. * Wie verhält ſich Deutſchland zur 129bgen Ausfuhrab⸗ gaber 5. Iſt die beſondere Note, welche an die Alllierten gerichtet wurde und weitere Einzelheiten gibt, jene Note, die am Freitag ver⸗ 9 wurde, und ſich auf den Wiederaufbau bezieht? 6. Was verſteht Deutſchland unter weiterer Zahlung auf rein kommerzieller Grundlage? 7. Weitere Aufklärungen werden beſonders darüber verlangt, wie Deutſchland die Dorderungen der Reparationskommiſſion bezüg⸗ lich der 12 Milliarden und der einen Milliarde erfüllen will. 8. Weitere Ausführungen werden gefordert, bevor eine An⸗ ſicht werden kann. 9. Wird vollſtändig Die Allilerten ſind der Anſicht, ſeß ihre Sochverſtändigen korrekt gehandelt haben und Deutſchland ſich nicht zu beklagen habe. 10. Nähere Ausführungen werden verlangt, insbeſondere müſſen die Garantien näher präziſtert werden. 11 Gänzlich abgelehnt. Falls die Alliierten dieſe Vorſchläge ennehmen würden, würden ſie ſich aller Sicherheiten begeben, die Unen der Verſailler Vertrag gibt. Die Schadenserſatzſumme: 132 Milliarden GM. Paris, 28. April.(WB. Havas.) Die Reparationskom⸗ miſſion beſchloß auf Grund des Artikels 232 des Verſailler Vertrages den Betrag der Schäden, die Deutſchland nach den Beſtimmungen des Artikels 232 und des Anhanges A zu Teil 8 des genannten Vertrages für die genannten Reparatio⸗ nen ſchuldet, auf 132 Milliarden G M. feſtzuſetzen eparationskom⸗ miſſton von der Summe der Schäden die Abzüge vor, die notwendig ſind, u. die in Ausführung des Artikels 233 bereits geleiſteten oder noch zu leiſtenden Zurückerſtattungen zu be⸗ kückſichtigen. Infolgedeſſen werden Deutſchland dieſe Zu⸗ faltun en nicht gut geſchrieben. Die Reporatlonstommiſſton hat in die obengenannte Ziffer die Summe nicht miteinbegriffen, die den Verpflich⸗ tungen entſpricht, die Deutſchland außerdem in Ausführung des dritten Abſatzes des Artikels 232 zu übernehmen hat, näm⸗ lich die Zurückzahlung aller Summen durchzuführen. die, Bel⸗ r bis zum 18. 11. 18 von den alliierten und aſſoziierten egierungen geliehen hat, einſchließlich einer Verzinſung von fünf Prozent für die erwähnten Schulden. Legationsrat v. Oertzen, der in Abweſenheit des Staats⸗ Bergmann an der Spitze der Kriegslaſtenkommiſſion eht, wurde abends neun Uhr von der Reparationskom⸗ miſſton, die amtlich getagt hatte, gerufen. Der Vorſitzende brachte ihm namens der Kommiſſion dieſe Entſcheidung zur Kenntnis. Dieſe mündliche Mitteilung an die Kriegslaſten⸗ kommiſſion wird ſchriftlich beſtätigt. Unter der Fremdherrſchaft. Die friedliche Durchdringung des Saargebletes. e. Saarbrücken, 28. April.(Priv.⸗Tel.) Die Franzöſi⸗ fierung des Saargebietes hat in den erſten 3 Mo⸗ naten dieſes Jahres weitere Fortſchritte gemacht. Gegen 600 franzöſiſche Familien haben ſich im Saargebiet niedergelaſſen; ferner ſind eine Anzahl von Unternehmungen teils in franzöſiſche Hände übergegangen, teils ſind die Fran⸗ zoſen Aktionäre geworden. Die Saarregierung hat die Aufſtellung von amtlichen Liſten über ſolche Saarländer, die in 13 Jahren abſtim⸗ mungsberechtigt ſind, verboten. Oberſchleſien. Jür die Korfankylinie. 6. Baſel, 28. April.(Prio.⸗Tel.) Wie Echo de Paris be⸗ — + wmerden die Vertreter von Frankrelch, England und Belgien im Oberſten Rat für eine Annahme der ſo⸗ Nick Tappoli. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. Coppright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 3¹ Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) In furchtbarer Beklemmung hörte ihr Ulrich zu und er⸗ widerte 870 Nein, nur nicht die Bekanntſchaft mit dem wilden Weib erneuern! Er war kein Meiſter der Verſtellung, aber die Not zwang ihn zur Lüge.„Wie gern würde ich Fräu⸗ lein Barensky wiederſehen,“ erwiderte er,„gewiß auch mein Freund; aber wir ſtehen beide vor der Abreiſe, ſchon morgen eht es aus den Toren von Mainz. Mir ſelber handelt es ſch um wichtige Familienangelegenheiten, die keinen Aufſchub erleiden. Und mein Freund will ohne mich auch nicht mehr bleiben. Alſo richten Sie Fräulein Barensky mein lebhaftes Bedauern aus, meine Grüße und die Verſicherung, daß ich mich ſtets mit Dank an den ſchönen Abend in Frankfurt er⸗ innern werde.“ „Aber vielleicht heute abend, Herr!“ Die ſchlanke Mab ſah ihn troſtlos an, um ihren ſchmalen Mund zuckte das Wei⸗ nen. Faſt ließ er ſich davon rühren, aber rechtzeitig kam ihm ein rettender Gedanke. Er ſtand in einer alten Gaſſe ſtill und deutete auf ein Haus, das er ſelber nicht kannte.„Ich wohne hier,“ ſagte er ſchnell,„und leider kann ich Ihnen keine andere Auskunft geben.“ Damit bot er ihr in wilder Aufregung die Hand und ſchlüpfte aufs Geratewohl in die Tür. Wie ein Dieb, dachte er. Doch geriet das Unterfangen. Durch einen Langen, halbdunkeln Gang kam er auf einen Hof und durch einen folgenden Flur wieder auf eine Straße. So entwich er ber Verſucherin. Szedesky erwartete den ungewohnt lange Ausbleibenden neugierig. Als ihm Ulrich das Erlebnis erzählte, tat er in ſeiner Sprache einen beſtürzten Fluch:„Was Du der gottloſen Fledermaus geſagt haſt, iſt recht. Aber nun auch wirklich abreiſen, ſobald es geht! Du kennſt noch nicht das Welb, das Halbtler. Wenn ſie merkt, Du biſt noch in Mainz, dann“ Er mackte eine Vewegung, wie wenn er nach ſemand mit einem Revolver oder einer Piſtole zlelte. Auf dem Geſicht ſtand ihm die Sorge um den Freund. Unendlich hatte ſich Uli auf die Ankunft Friedrichs ge⸗ eut. Nun lag eine Wolke über dem Wiederſehen. Und was n wohl die Feinen oder Nick, wenn ſie ihn in eins ſo te verſtrickt wiihten 8 n n ee 41917½7 ie 8 Korfantylinie in Oberſchleſien eintreten. eutſchland würde damit die Kohlen⸗ und Erz⸗ gebiete in Oberſchleſien verlieren. Me Lage der Regierung. Wie wir hören, wird in Kreiſen der deutſchen Volks⸗ partei die am Mittwoch abgegebene gemeinſame Erklärung der Regierungsparteien nicht als eine ausdrückliche Billigung aller Regierungstaten der letzten Tage aufgefaßt, aber ſie ſoll nach außenhin zum Ausdruck bringen, daß die Regierung ſich weiterhin auf die bisherige Grundlage ſtützen kann. Eine andere Wahl hatte die Koalition in der Zwangslage, in der ſie ſich befindet, nicht. So ſchlimm die Verfehlungen auch ſind, die unſere auswärtige Politik in den letzten Tagen auf ſich geladen hat, ſo wenig kommt man doch an der Tatſache vor⸗ über, daß ein Faden zwiſchen Berlin und Waſhington ange⸗ ſponnen iſt, den zu zerreißen im Augenblick kein Menſch in Deutſchland verantworten kann. Das deutſche Angebot, das am Mittwoch in Waſhington noch der Prüfung unterlag, iſt zweifellos eine Ueberſpannung unſerer Kräfte. Unſere Sachverſtändigen lehnen es als unausführbar ab und das deutſche Volk wird ſich darin einig ſein, daß eine Re⸗ gierung, die ihr dieſe Laſt zumutet, ihr Verſprechen von London nicht gehalten hat. Aber trotz allen dieſen Erwägungen muß die Koalition der Regierung in dieſem Augenblick nocheine Friſt geben, in der die angebahnte Vermittelungsaktion ſich zu deutlichen und greifbaren Umriſſen entwickeln kann. Solange man nicht ſieht, welche Früchte die deutſchen Noten an den Präſidenten Harding tragen, ſolange iſt auch die Stunde für eine Eeneralabrechnung mit der Regie⸗ rung noch nicht gekommen. Wenn man will, iſt die Koalitions⸗ erklärung die Bewilligung einer kurzen Bewährungfriſt, ein Vertrauensvotum iſt ſie keinesfalls. Deulſches Reich. Pfalzreiſe bageriſcher Abgeordneter. Mlünchen, 28. April. Für die in der nächſten Woche ſtattfindende Pfalzreiſe der bayeriſchen Landtagsabgeordneten iſt aus dem Programm u. a. erſichtlich, daß die Abgeordneten am 2. Mai nachmittags in Neuſtadt a. H. eintreſfen werden. Am 3. Mail vormittags erfolgt eine Beſichtigung der Rebveredelungs⸗ anlagen in der ſtaatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt zu Neuſtadt und nachmittags 2½ Uhr geht die Fahrt nach Deidesheim, wo die Kellerlager des Winzervereins uſw. beſichtigt werden. Daran anſchlioßend erfolgt die Weiterfahrt 0 ngſtein und Kall⸗ ſtadt und dann die Rückkehr nach Bad Dürtheim. Am 4. Mai geht die Reiſe nach Frankenthal zur Beſichtigung der Frankenthaler und nachmittags nach Ludwigs⸗ hafen, wo die Anilin⸗ und Sodafabrit beſichtigt wird. Bechſel im Präſidium der Reichsgelreideſtelle. Berlin, 28. April.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ ört, wird der Präſident der Reichsgetreideſtelle, Geh. Rat Dr. leiner, bis Ende dieſes Monats von ſeinem Poſten ſcheiden und an die Spitze der Girozentrale treten. Die Gerüchte, daß Präſident Kleiner ſein Amt wegen Meinungsverſchiedenheiten mit dem Ernäh⸗ rungsminiſter Hermes aufgebe, ſind nach der Information der„B. 900 falſch. Zu ſeinem Nachfolger iſt Geh. Rat Merz, bisheriger eiter der Ein⸗ und Ausfuhrabteilung im Miniſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft vorgeſehen. Ein Weißbuch für Vorgeſchichte des Weltkrieges in Vorbereitung. E Berlin, 28. April.(Von unſ. Berl. Büro) Der erſte Unter⸗ ausſchuß des parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuſſes des Reichs⸗ tages verhandelte in ſeiner letzten Sitzung über den Inhalt des „Weißbuches zur Vorgeſchichte des Weltkrieges“, gegeben werd. Aus der Deutſchen Volkspartei München. München, 28. April.(Priv.⸗Tel.) In der geſtrigen außerordentlichen Hauptverſammlung der Deutſchen Volkspartei, Ortsgruppe München, wurde an Stelle des bisherigen 1. Vorſitzenden, Kommerzienrat Dr. Jodlbauer, der eine Wiederwahl abgelehnt hatte, General⸗ major a. D. Profeſſor Dr. Karl Haushofer zum 1. Vor⸗ das in den nächſten Tagen vom Unterſuchungsausſchuß heraus⸗ n ſitzenden der Partei gewählt. 2. Vorſitzender wurde Bank⸗ direktor Dr. Dieterſch, 3. Vorſitzende Landtagsabgeordnete Frl. Dr. Wolf. Die Vorſtandſchaft und der Ausſchuß ſetzt ſich aus insgeſamt 36 Mitgliedern zuſammen. Dem ausge⸗ ſchiedenen Dr. Jodlbauer wurde für ſeine erſpießliche Tätig⸗ keit der herzlichſte Dank der Verſammlung zum Ausdruck ge⸗ brackt, der ſeinerſeits der Partei ein kräftiges Weitererſtarken wünſchte zum Segen Bayerns und des ganzen Vaterlandes. Bayern gegen Vervierfachung der Bierſteuer. München, 27. April. In Beantwortung einer Interepellatton betreffend die Erhöhung der Blerſteuer ſagte Finanz⸗ Krausneck in der heutigen debend des Landtages: Die Lage des Reiches zwinge dazu, die beſtehenden Steuerquellen auszunutzen und neue Steuerquellen zu erſchließen. De Reichsregierung plane daher eine Vervierfachung der Bierſteuer⸗Sätze, ſodaß durch deren Anfall aus der Bierſteuer von rund 40 Millionen auf 400 Millionen Mark geſteigert werde. Trotzdem nach dem Ge⸗ ſetz vom 24 Juni 1919 auch Bayern eine derartige Erhöhung durch⸗ führen muß, ſei die baperiſche Regierung nicht im Zweifel, daß eine Vervierfachung der Bierſteuer die drückendſten Folgen für das Braugewerbe und auch den Verbraucher nach ſich ziehen würde und auch das Gaſt⸗ und Schankgewerbe großen Schädigungen ausge⸗ ſetzt ſei. Die 155 Regierung ſei daher entſchloſſen, eine wei⸗ tere Steuererhöhung in dem geplanten Umfange mit allen verfaffungsmäßigen Mitteln entgegenzutreten. Zur Jrage der Milchverſorgung. Klarlsruhe, 28. April.(Priv.⸗Tel.) In einer geſtern vormittag abgehaltenen Sißüng des parlamentariſchen Ernährungsbeirars wurde im Anſchluß an die Konferenz der Ernährunzsminiſter in Bremen die Frage der Milchbewirtſchaftung beſprochen. Die Be⸗ ſchlüſſe der Konſerenz gehen dahin, daß Maßnahmen getroffen wer⸗ den ſollen, um eine Ueberlettung der Mllchzwingswirtſchaft in die —2 Wirtſchaft ohne Schädigung der Allgemeinheit herbeizuführen. ls goeignetes Mittel zum Abbau der Mlchwirtſchaft werden die Milchlieferungsverträge betrachlet. Außerdem iſt an eine Freigabe der Einfuhr von Butter, ſowie an die FFreigabe der Butterbewirtſchaftung gedacht. Damit kämen die läſtigen Kontrollmaßnahmen in Wegfall, wogegen die Verteklung der Ueberſchuß⸗ und Bedarfsbezirke, ſowſe die Rationierung in oen S ädten beibehälten werden müßte. Die Re⸗ gelung dieſer Ueberleitung in die ſreie Wirtſha't, die eine ſehr weit⸗ gehende Berückſichtigung der regionalen Verhältniſſe erfordert, wird in der Hauptſache oon den Ländern auszugehen hiben, während ſich das Reich auf ein Rahmengeſetz zur Feſtlegung der weſentlichen Richtlinien beſchränken wird. Hirſichtlich der Milchpreisfrage gingen die Meinungen übereinſtimmend dahin, daß eine freie Preisbildung erſt dann mög⸗ lich ſein wird, wenn die Uebergangsmaßwahmen zu einer völligen Aufhebung der Zwangsvorſchriften geführt haben. Für die auf Grund von Milchlieferungsverträgen zur Anlieferung gelangende Miſch ſoll die Erhebung eines Zuſchlags von 25 Pfg. pro Liter zur entſprechenden Erböhung des Erzeugerpreiſes und zur Beſtreitung der Koſten der Milch⸗Sammeiſtellen geſtattet werden. Der Ernähruüngsbelrat ſtimmte den von der Reglerung cemachten Vorſchlägen zu und erklärte ſich mit dem Abbau der Milchbewirtſchafkung auf dem Wege der Milchlleferungs⸗ verträge einer etwalgen Freigabe der Butterbewirtſca'tung der Bei⸗ behaltung der Rationjerung in der Abgabe an die Verbraucher, wie mit der Einführung eines Zuſchlaas für vertraglich abzullefernde Milch einverſtanden. Zu den näheren Einzelheiten des neuen Verfahrens wird der Ernährung⸗beirat ſobeſd das Reichsrahmen ⸗ geſetz vorliegt in ſeiner nächſten Sitzung Stellung nehmen. Letzte Meloͤungen. Eine Verzögerung bei der Uebermittelung an Amerika. Berlin, 28. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Von zuſtändiger Seite wird beſtätigt, daß tatfächlich bei der Uebermittelung der deutſchen Note an Amerika eine Ver⸗ zögerung eingetreten iſt. Wie wir ferner erfahren, hat der engliſche Botſchafter in Berlin heute bei Dr. Simons Erkundi⸗ gungen über die Note eingeholt. Viviani über ſeine Amerikareiſe. Paris, 28. April.(Wes.) Viviani erklärte, er habe von ſeiner Amerikareiſe die Cewißheit mitgebracht, daß es in ſehr naher Zukunft zu einemengen Hand in Handarbei⸗ ten zwiſchen Amerika und Frankreich kommen werde, 1 5 in diplomatiſcher wie auch in finanzieller Hin⸗ ſicht. Ferner werde damit Ner Apret werden dürfen, daß Amerikas Vertreter bald wieder ihren Platz in der Repara⸗ tionskommiſſion und im Botſchafterrat wieder ein⸗ nehmen werden. N N 13 Nick ſtand hinter dem Ladentiſch und erlebte die Ein⸗ förmigkeit und die Verdrießlichkeiten eines faſt nur von Damen beſuchten Eeſchäfts. Welche Geduld. es oſt den Käuferinnen gegenüber! Ja, die jungen, die ſchlanken, die hübſchen hatten bald herausgefunden, was ihnen ſtand;: umſo ſchwerer trafen die von der Natur Verkürzten, Häß⸗ lichen die Wahl. Es lag nicht an ihren ſchiefen Schultern und eeee ee Geſtalten, wenn ihnen die Stoffe nicht ſaßen, ſondern an der Verkäuferin, die ihre Wünſche nicht beſſer begriff. Manchmal mußte Nick die Zähne zufammenbeißen, um gegen die Eitelkeiten, Launen, Quälereien und die klein⸗ liche Eeſinnung der Kundinnen ſtandhalten zu können. Ein Männergeſicht— und die Damen waren höflich. Sobald der Inhaber des Geſchäfts, Georg Wasmer, im Laden anweſend war, bezähmten ſich auch die Unleidlichen. Er rer⸗ ſtand ſich bewunderungswürdig auf den Verkehr mit Frauen aller Kreiſe und Stufen, für 19 hatte er ein gewinnendes Lächeln und ein angemeſſenes Wort. Nick mochte den friſchen Vierziger wohl, nicht nur ſeiner angenehmen, aufgeräumten Erſcheinung wegen, ſondern weil er im Gegenſatz zu dem dicken Spielwarenhändler Jean Groß auch den Ladentöchtern höflich begegnete und jeder nach ihrem Können jeine Wert⸗ ſchätzung bewles. Auch ihr. Ja, ohne es die audern merken zu laſſen, bevorzugte er ſie und lud ſie bald in ſeine Familie ein, die in bürgerlich gemütlichen Räumen über dem Ge⸗ ſchäft wohnte. Zunächſt ſeden Sonntag zum Mittageſſen. Die Frau war ſo lungenkrank, daß es ſchien, ſie werde den Frühling nicht überleben. Auf ihrem feinen Geſicht ſtand ſchon ein Glanz aus einer andern Welt, und ihre Augen leuch⸗ teten engelhaft. Daneben war nur ein einziger Junge, Hiob, zu deſſen lebhaftem Weſen der vom Großvater überkommene, geduldige Name wenig paßte. Nick mochte beide, Mutter und Sohn. Die zarte Kranke ſchloß ſich wie ein Efeu, der ſeinen Stamm ſucht, an ſie. Die CEeſellſchaft der ſungen Ladentochter tat ihr ſehr wohl, ſchon deswegen, weil der Gatte ſich nicht ſonderlich um die Famflie kümmerte und als ein geſelliger Menſch bie Abende häufiger auswärts als daheim verbrachte. Es war deshalb für Nick nur eine halbe Ueberraſchung, als die Frau ſte nach ein paar Wochen einlud, das Zimmer bei Frau Gugdtz aufzugeben und völlig zu ihr überzuſiedeln. Georg Wasmer unterſtützte den Plan, und mit einigen Be⸗ denken ging Nick darauf ein. Aber das Gefühl, in der Welt nicht wehr ein einſamer Flattervogel zu ſein, verband ſich ihr wobltätig mit dem, daß ſie durch manche Handreichung, Var⸗ leſen und Geplauder das Los der Kranken erleichtere, die ſich ihre Dianſte lächelnd gefallen ließ. Hiob, der Knabe, ſchloß 5 mit ſeinem lebhaften Weſen an ſie an, und zum großen roſt der Leidenden blieb der Hausherr jetzt öfter als ſonſt am Abend daheim, ſpielte mit Nick Schach, ſang mit ihr ein Lied, oder beſah ſich mit ihr die Nachbildungen von Stichen alter Meiſter, deren großer Freund er war. anchmal wal⸗ tete in dem Familienkreis eine ſo frohe Stimmung, daß ſelbſt die ſtets ſchwächer werdende Frau darüber ihr Elend vergaß. Bei ſeiner Neigung zum Künſtleriſchen gehörte Wasmer einer kleinen dramatiſchen Geſellſchaft an, die unter der Lei⸗ kung des ehemaligen Komikers Lackelmann vom Stadttheater auf einer der Stuben des Zunfthauſes zur Meiſe ein Spiel einſtudierte. Nick mußte ihn in die Uebungen begleiten, und da es ihr nicht an Talent fehlte, war ſie in jugendlichen Rollen bald ein geſchätztes Mitglied der kleinen Liebhaberbühne. Dabei ſah ſie gewöhnlich auch Marie und begegnete in ihren Augen einem fragenden Blick:„Haſt Du jezt Uli ge⸗ ſchrieben?“ Nein, das hatte ſie immer noch nicht getan. So oft ſie die Freudin erblickte, empfand ſie Gewiſſensbiſſe. Ueber Nich⸗ tigkeiten verſäumte ſie das Größte, das ihr oblag. Außf dem Heimweg plauderte ihr Wasmer einmal von Marie.„Ihre Heimatgenoſſin hat ein merkwürdiges Glück. Durch ihre Einfachheit tut ſie es allen an. Unter einer Menge junger, tüchtiger Männer kann ſie nur wählen, und daß ſie dabei keinen Fehlgriff tut, dafür ſorgt ihr beſonderer Be⸗ — 2 der alte Literaturproſeſſor, der ſie wie ein Vater über⸗ wacht.“ Nick fand nicht gleich eine paſſende Erwiderung, ſie dachte nur: Gewiß iſt daher die milde Heiterkeit in das früber herbe Geſicht Maries gekommen und die Würde, mit der ſie jedem Gaſt ſicher begegnet; ſie hat nun einmal die gefällige Art ihrer Familie. Wasmer mißverſtand ihr Schweigen.„Wenn Sie nur wollen, Fräulein Tappoll,“ verſepte er geheimnisvoll,„ſo ſind Ste bei mir nicht lange Ladentochter, ſondern finden auch Ihr Glück, ein größeres noch als Ihre Freundin!“ Im Schein einer Straßenlaterne ließ er den Blick mit ſelbſtſicherem, wohl⸗ gefälligem Lächeln über ihre Geſtalt gleiten. Ihr aber war der Ton, mit dem er geſprochen hatte, aufoefallen, irgendeine warnende Stimme gegen ihn erhob ſich in ihr. In der dramatiſchen Geſellſchaft, in der es auch ein paar junge Herren gab, regte er ſich jedesmal beimlich auf. wenn ſte mit einem von ihnen in einer Liebesrolle zuſammenſpielte oder 1 von ihnen durch ein harmloſes Geſpröch unter⸗ halten andeee löd — ——ů—P 1— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 195. 75 Donnerslag. den 28. April 1921.— Bapier und Preſſe. Der Verein Württembergiſcher Zeitungsverleger hat in ſeiner am vergangenen Sonntag in Stuttgart ſtattgefundenen Hauptver⸗ ſammlung beſchloſſen, in Anbetracht der hohen Papierkoſten, Bezugs⸗ und Anzeigenpreiſe ab 1. Mai zu erhöhen, um wenigſtens einen Bruchteil der Papiermehrkoſten und der ſeit der letzten Erhöhung entſtandenen vielfachen weiteren Unkoſten auszugleichen. Wie in Württemberg, ſo werden auch in Baden die gleichen Maß⸗ nahmen getroffen werden müſſen, worüber eine am Dienstag, den 3. Mai in Karlsruhe ſtattfindende Hauptverſammlung des Vereins fſüdweſſdeutſcher Zeitungsverleger beſchließen wird. Die Papierfabrikanten haben inzwiſchen zu dieſer Frage durch Herausgabe auftlärender Flugblätter Stellung genommen, in wel⸗ chen ſie den Nachweis zu führen ſuchen, daß die Fabrikationskoſten nicht niedriger, ſondern höher geworden ſind. Sie weiſen darauf hin, daß die Verbilligung des Aee nur durch Reichszuſchüſſe und Valuta⸗Gewinne am Export möglich geweſen ſei. Nachdem nun dieſe Reichszuſchüſſe und Export⸗Gewinne fortgefallen ſeien, müſſe den Zeitungsverlegern der reine Fabrikations⸗Preis angerechnet werden. Dieſer gegenwärtige Preis, der tatſächlich um 1.— höher iſt, als der, den die Zeitungsverleger bisher bezahlten, iſt bei den letz⸗ ten Verhandlungen im Reichswirtſchafts⸗Miniſterium vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter für gerechtfertigt erklärt worden. Die Fabrikan⸗ ten haben dieſen Preis angenommen, obſchon ſie nach ihrer Erklä⸗ rung keinen Ausgleich finden, für die am 1. April eingetretene 70pro⸗ zentige Frachterhöhung, die nicht allein das Fertig⸗Fabrikat, ſondern auch alle Rohmaterialien betrifft, für die ſeit Februar erhöhten Zell⸗ ſtoffpreiſe, für die ab 1. April diktierten Kohlenpreis⸗Erhöhungen und wie die allgemeinen Verteuerungen ſonſt heißen mögen. Die Druckpapier⸗Induſtrie erklärt, daß ſie ſich entſchloſſen habe, dieſe ge⸗ waltige Mehrbelaſtung für das kommende Vierteljahr auf ſich zu neh⸗ men, um dem Zeitungsgewerbe den zugegebenermaßen ſchweren Uebergang in die freie Wirtſchaſt nach Kräften zu erleichtern. Wir ſind nicht in der Lage, das Für und Gegen in allen Einzel⸗ heiten zu prüfen. Wir können nur immer wieder feſtſtellen, daß, anz gleich aus welcher Urſache, die Papierpreiſe für die eie um 1.— pro Kilo ab 1. April geſtiegen ſind. Das macht für den„Generol⸗Anzeiger“ auf den einzelnen Bezieher umgerechnet eine Verteuerung von monatlich .50 allein für das Papler aus. Daß dieſe ungewöhnliche Mehr⸗ ſchrif belaſtung auf die Dauer von uns nicht getragen werden kann, dürfte nicht zweifelhaft ſein. Wirtſchaftliche Fragen. Die Clektrizitätsverſorgung in Baden. Radolfzell, 27. April. Geſtern fand hier eine Ausſprache über die Elektrizitätsfrage ſtatt. Die Verſammlung, an der u. a. der Landeskommiſſär, die Abgeordneten des Bezirks und 5 Wie Vertreter der Eemeinden teilnahmen, wurde geleitet von »egierungsrat v. Bayer⸗Ehrenberg vom Arbeitsmini⸗ ſt. ium. Die Ausſprache drehte ſich beſonders um die Frage des Zeitpunktes, wann die Gemeinden der Bezirke Ueberlingen, Sti ckach, Pfullendorf und Meßkirch Licht bekommen werden und welche Motore verwendet werden dürfen. Der Regie⸗ rungsvertreter, Oberingenieur Helmle, mußte ſich gegen den Vorwurf wehren, daß Verſprechungen gemacht wurden, die nicht gehalten worden ſeien. Oberingenſeur Helmle wies be⸗ ſonders auf die Schwierigkeiten hin, die das Eglisauer Werk zu überwinden habe. Die Beſitzer der großen Güter auf ſchwetzeriſchem Gebiet geſtatten nicht, daß die Maſten auf ihrem Boden erſtellt werden. Man hofft, daß in wenigen Mo⸗ naten die Schwierigkeiten behoben ſein werden. Bezgl. der Motorenſtärke ſtellte ſich die Oberdirektion auf den Standpunkt, daß diejenigen Motore, die vor dem 15. Oktober 1919 gedacht waren, weiterhin in Betrieb ſein dürfen, auch ſolche, die mehr als 1½ PS. haben. Ferner wurde in der Verſammlung mit⸗ S geteilt, daß die freie Konkurrenz bei Einrichtung der Haus⸗ inſtallationen in einem beſtimmten Maße ſich betätigen dürfe, nicht nur die Mitglieder des Inſtallateurverbandes.— Es wurde in der Verſammlung viel Unzufriedenheit in den Ge⸗ meinden beſeitigt, wenigſtens weiß man jetzt, wo die Schuld für die Verzögerung liegt. Neuregelung der ſtaatlichen Ruhegehalte und Hinterbliebenen⸗ bezüge. Nach den vom Reich erlaſſenen und auch für die Länder maßgebenden vorläufigen Ausführungsbeſtimmungen zum Penſtonsergänzungsgeſetz muß vorerſt davon abgeſehen wer⸗ den, die vor dem 1. April 1920 zuruhegeſetzten oder im Dienſt verſtorbenen Beamten ohne weiteres in die nach der neuen Beſoldungsordnung ſich ergebenden Aufrückungsſtellen einzureihen. Wo daher in der Beſoldungsordnung Amtsſtellen der gleichen Gattung unter verſchiedenen Beſoldungsgruppen vorgeſehen ſind, können jene Beamten zunächſt nur in die untere Gruppe— Eingangsgruppe— eingeſtuft werden. Mit Rückſicht auf das vom Reich erlaſſene Sperrgeſetz kann auch in Baden nicht anders verfahren werden. Regierung und Land⸗ Wie ich Dadaiſt wurde. Geſtern war ich mit Tante Kunigunde im Salon Kunſtmene und Co. Es war ſehr ſchön!— Sehr! Tante Kunigunde iſt Mä⸗ enine! Sie wiſſen ſchon! Horazl Sie hat's jſa—..„ nur meine Gemälde mag ſie nicht leiden; ich wäre verknöchert, verkalkt, die wahre Seelenkunſt drücke ſich nicht in ſchönen Frauenköpfen aus! Tante Kunigunde iſt nicht ſehr ſuem, ſeyr nicht! Aber immerhin! Ich ſagte zu Tante Kunigunde, daß wir uns wohl verſehen hätzen, hier ſchiene ein Muſterlager einer Müllverwertungsgeſellſchaft zu ſein. Tante Kunigunde ſchnupfte nur verächtlich auf. An den Wänden, die grasgrün waren, hingen Rahmen mit Glas— ſchönes teures Glas,— darunter waren Stückchen Silbervapier— von der Schokolade— aufgehängt, unb jemand hatte eine ziemlich zerrupfte Feder darauf gelegt und ein paar alte Fäden aus einem Woll⸗ ſtrumpf. Es muß ein ſchöner Strumpf geweſen ſein— etwas Geün war darin. Tante Kunigunde ſagte, das wäre eine„lichtdurchglühte Abendſonnenempfindung am Waldrande“— ich ſollte nicht immer an den Gegenſtänden kleben. Nein, gewiß nicht! Es juckt mich ſol Ah, da hängt ein ſchönes großes Stück Papier, aber jemand hat es ganz mit Blauſtift bekritzelt. Ich will nicht vorlaut ſein und fragte ganz ſchüchtern, ob das vielleicht die„Trauer einer Jungfrau über ihre ausgekämmten Haare“ bedeutet. Tante Kunigunde iſt ſehr böſe, das ſähe doch ein Kind, daß das das(o Gott. ich ſtottere ſchon, aber es iſt richtiggehendes Deutſch!) alſo: daß das„das muſikaliſche Gleiten einer zwiſchen der Ewigkeit und dem Urgrunde des Da⸗ ſeins ſchwebenden„Seele“ bedeutet. Mir quollen die Augen aus den Höhlen und ſaugten ſich an dem Rahmenglas feſt! Als ich ſie wieder ablöſte, gab es einen ſchmalzenden Lout, wie wenn mag Summipfropfen auszieht. Tante Kunigunde li bkoſte ein Stück Brennholz, das jemand mit roter und blauer Farbe bepinſelt hatte. „Welche Innigkeit des Ausdruckz!“ flüſterte ſie verzükt. Es war eine furchtbare Fratze! Sie grinſte mich an. Ich nahm ein Beil und begann ſie zu zerhacken in ſchöne kleine Stückchen. Denn es war fehr kalt. Tante Kunigunde bekam Schreikrämufe und ſetzte ſich auf einen Klubſeſſel von roſa Plüſch. Es erſch'en aber eine Dame.. und ſie verbäte ſich das: ſie ſei die Mu'ter des Künſtlers, deſſen Werk ſie zerhackt hätte, und es koſte 25 000 Mark! Tante KHunigunde ſtellte ihr mit heroiſcher Geſte ſofort einen Scheck aus. Ich ſollte das„Antlitz des in das Sein verſunkenen Weſens“(Brenn⸗ holz) wieder zuſammenleimen und nach Hauſe bringen. Nein, nein. nein, das tue ich nicht! Und ich nahm die Naſe und die blauen Wangen und nahm die Feder und das Silberpaper und goß Tinte Darcuf, riß wir meine Hoſenknöpfe ab und warf meinen Zigaretten⸗ ſtumimel dazu und leate alles auf eine Tiſchplarte, als plötzlich der Beſitzer des Salons hereinkam. Als er den Haufen lah, duckte ich! hätte mindeſtene zwanzig gekoſtet. Ich nahm das Wild unter mmmnenn tag ſind aber einmütig der Auffaſſung, daß es ermöglicht werden ſollte, dieſe Beamten unter noch näher zu beſtimmenden Vorausſetzungen auch an den Aufrückungsſtellen teilnehmen zu laſſen. In dieſem Sinne iſt die badiſche Regierung beim Reichsminiſter der Finanzen vorſtellig geworden. Wird dieſer Anregung ſtattgegeben, ſo geſchieht das Weitere von Amts wegen; Eeſuche oder Anträge der beteiligten Beamten oder Hinterbliebenen ſind nicht erforberlich. Beamte, die erſt nach dem 1. April 1520 in Ruheſtand getreten oder im Dienſt verſtorben ſind, verbleiben nach einer amtlichen Mitteilung der„Karlsr. Itg.“ ſelbſtverſtändlich in der Beſoldungsgruppe, in die ſie beim Vollzuge des Beſol⸗ dungsgeſetzes als aktive Beamten eingereiht worden ſind oder (ſoweit dieſer Vollzug noch nicht durchgeführt iſt) demnächſt eingereiht werden Der im ruhegehaltsfähigen Dienſteinkom⸗ ſchnitt ſämtlicher Ortsklaſſen bemeſſen, ſo daß die Ortsklaſſe des tatſächlichen Wohnorts auf die Höhe des Ruhegehalts und des Witwen⸗ und Waiſengelds ohne Einfluß iſt. Anders dagegen beim Teuerungszuſchlag. Dieſer richtet ſich für Ruhe⸗ ſtandsbeamte und Hinterbliebene nach ihremtat ſächlichen ſtändigen Wohnort, 5 auch dann, wenn dieſer Wohnort und der letzte dienſtliche oleß des Beamten nicht der gleichen Ortsklaſſe angehören. Tritt ein Wechſel im Wohnort ein, ſo hat dies hinſichtlich der Teuerungszulage alſo unter Umſtänden eine Aenderung des Betrages dieſer Zulage entſprechend der Orts⸗ klaſſe, in die der neue Wohnort gehört, zur Folge. Stadͤtiſche Nachrichten. Amgeſtaltung des Platzes vor dem Hauplfriedhof. Anläßlich der morgen nachmittag ſtattfindenden Sitzung des Bürgerausſchuſſes, in der ein Betrag von M. 390 000 für die U m⸗ geſtaltung des Plaßes vor dem Hauptfriedhof ge⸗ fordert wird, erhalten wir aus unſerem Leſerkreis nachſtehende Zu⸗ t: Auf der Tagesordnung für die morgige Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſteht die Umgeſtaltung der Anlage vor dem ſtädtiſchen Hauptfriedhof. Es ſind für dieſe Umgeſtaltung M. 390 000 ange⸗ fordert. Dazu kommt noch die Verlegung der Röntgenſtraße, um die Anlage nach den Plänen eines Künſtlerentwürfes ausführen zu können. Wir haben uns fur die Frage vorgelegt, wie es möglich iſt, bei unſerer Geldnot für dieſe Arbeiten ſolch ungeheure Summe aufwenden zu können. Wir können wirklich nicht ver⸗ ſtehen, für was dieſe Summe verbraucht werden ſoll, beſſer geſagt verbraucht werden kann. In der Vegründung wird u. a. aus⸗ geführt, daß an das Portal entlang Bäume gepflanzt werden ſollen, um durch den Fuhrwerksverkehr die Ruhe des Friedhofes nicht zu ſtören.(O dieſe unſees Seit dem Jahre 1842 beſteht unſer Friedhof, ohne daß unſeres Wiſſens die Ruhe durch den Straßen⸗ verkehr außerhalb beſonders geſtört wurde. Wier können wirklich nicht feſtſtellen, daß unſere Stabtväter früher weniger Pietät beſeſſen hätten, wie heute. Eher könnte man ſagen, daß ſo manche ift nahme der letzten Jahren und manches, was noch vorgeſehen iſt, vom Gegenteil überzeugen könnten. Früher war der Platz wohl einfach gehalten. Es waren vier große Fliedergruppen, eine ſchöne Tamrixgruppe und eine Tannengruppe vorhanden, die zweck⸗ mäßig in die zwei großen Raſenflächen verteilt waren. Verun⸗ ſtaltet wurde dieſe ruhig und ſchlicht wirkende 7 8 vor allem durch die jetzt noch ſtehende„ſchöne Bauhütte des Hochbauamtes direkt vor dem Portal und ſodann durch das Geleiſe der Nebenbahn. Letzterer Schönheitsfehler dürfte wohl nicht mehr zu beſeitigen ſein. Ob es nicht hätte anders gemacht werden können, wollen wir heute nicht unterſuchen. Wir ſind der Anſicht, daß man die Anlage entſprechend unſerem Friedhofe würdig und ſchön geſtalten kann, ohne dafür ſolche hohen ummen zu verausgaben. Hat aber die Stadtverwaltung wirklich ſo viel Geld zur Verfügung, um 400 000 M. hier ausgeben zu können, ſo ſollte beſſer ein großer Teil für die innere Aus⸗ ſtattung des Friedhofes verwandt werden Vieles wäre hier zu erwähnen. Vor allem der Ehrenfriedhof, der ſich immer noch in einem unwürdigen Zuſtand befindet. Die Hauptwege des Friedhofes ſind heute noch nicht einmal in geordnetem Zuſtand, abgeſehen davon, daß man in den älteren Abteilungen Reihenwege hat, bei denen man der Gefahr ausgeſetzt iſt, Hals und Bein zu brechen. Vor 2 Jahren wurden die geſchlagenen eiſernen Brunnen endlich durch eine Waſſerleitung erſetzt. Aber anſtelle der 21 Brunnen, die vorher ſchon ſehr weit auseinander ſtanden, ſind jetzt aur 16 Japfſtellen vorhanden. Um hier nur einen Vergleich zu ziehen, befinden ſich in dem viermal größeren Friedhof nicht einmal die halbe Anzahl Zayfſtellen, wie in der Kleingartenanlage neben dem Friedhof an der Feudenheimer Straße. Unter allen Umſtänden ſollten noch einige Zapfſtellen angebracht werden. Verwenden wir alſo ein Teil der großen Summe für nötigere Zwecke, von der die große Zahl der Leidtragenden auch etwas hat, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß Spaziergänger vor dem Friedhof etwas weniger Augen⸗ weide an der Voranlage haben. Wir haben in Mannheim andere ſchöne Anlagen, die dieſem Zwecke dienen können. Wir bitten da⸗ her verehrl. Bürgerausſchuß, dieſe Frage einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. O. G. — mich— man wird doch ſchließlich nicht gern hinausgeſchmiſſen— aber er umarmte mich und ſagte, das wäre die großartigſte Kom⸗ poſition eines genialen Gehirns. Welche Farbenempfindung! Er bot mir ſofort 50 000 Mark für das Werk. Tante Kuniaunde weinte Freudentränen, ſie flelen auf den Müllhaufen— Verzeihungl— auf das Kunſtwerk und gaben ihm eine ſchmelzende Note.— So wurde ich Dadaiſt! Klexel. Onkel Franzens Bilo. Eine Münchener Geſchichte von Richard Rieß. Onkel Franz in Glogau war geſtorben und hatte uns außer einem Konverſationslexikon von 1867 und der Anwartſchaft auf ſeine Käferſammlung ein großes Oelbild hinterlaſſen, das ihn ſelber darſtellte, wie er, im Munde ſeine unvermeidliche Pfeife, dem Kater Schnudrihopla einen Semmelbrocken reichte. „Tragen Sie das ſchöne Bildnis zum Rahmer“, befahl ich dem dienſtbaren Geiſte. Da ſtellte meine Frau feſt, ich ſei verrückt. Ob ich denn das Geld zum Fenſter hinauswerfen wolle? Die Pietät käme erſt nach dem Appetit, und die Lebenden hätten recht, wenn auch die Toten noch keinen Nahmen hätten, und überdies ſei morgen der An⸗ fang der„Dult“, des Münchner Altmarktes, und dort könne ich einen ſehr würd gen Rahmen für ein Spottgeld bekommen. Punktum. Andernkags begab ich mich in die Au, wo die Wogen des Feilſchens und Handelns ſchon hoch gingen. Da ſtanden die Leckereiſtände und die Buden der Töpfer. Da pries eine ſehr ge⸗ mütliche Stimme die Nadel„Fuxfax“ an, mit deren Hilfe jeder ſeines Glückes und Stiefels eigener Schuſter werden konnte. Da iag der Trödelkrimskrams der Altertumshändler, da hingen auch Bilder.. und: Rahmen. Es iſt etwas Trauriges um einen leeren Rahmen. Er erweckt die Vorſtellung von Trauerfall und bangem Trübſinn bei ſeiner— inneren Leere. Wie Erhängte hingen dieſe trübſeligen Dinger in den Buden. Ich wanderte, während der Regen um meinen Schirm pfiff und mir ins Geſicht ſpie. Ich holte, unermüdlich, meiner Frau Zentimetermaß hervor und prüfte die Rahmen auf Länge und Breite. Keiner paßte, keiner hatte Onkel Franzens Maß. Keiner? Nein, doch einer! Ich hatte, um ihn beſichtigen zu können, einen Stuhl mit faſt neuem Rohrgeflecht beſteigen müſſen. Nun mußte ſch einige Markſcheine zücken, um die Folgen dieſes Leichtſinns abzu⸗ wenden. Und nun fablte ich mich, nach ſo vielen Speſen, auch ver⸗ pflichtet, den Rahmen zu kaufen. Es gehörte ein Bild zu ihm. Richt der greiſe Onkel Franz, ſondern ein balzender Auerhahn. Aber: der Auerhahn war ſa leicht zu erlegen.. Für neunzehn Mark er⸗ hielt ich Rahmen und Bild. Ein neuer Rahmen ohne Auerhahn men enthaltene Ortszuſchlag iſt bekanntlich nach dem Durch⸗ Die Bevölkerungsbewegung im Januar. Nach der Ueberſicht des Statiſtiſchen Amtes iſt die Zahl der Lebendgeborenen im Januar mit 502(562) weit hinter jener des Vorjahres zurückgeblieben, hat aber auch die Höhe der Vorkriegszeit mit zuletzt 531 und 542 nicht wieder erreicht; dabe wurden ebenſo wie im Januar 1920 im Gegenſatz zu dem normalen Verhalten mehr Mädchen als Knaben geboren. Der vorausgeſagte Rückgang der Hochflut von Eh ab ließungen iſt gleichfalls im Berichtsmonat eingetreten: freilich ſteht deren Zahl mit 188(225) immer noch weit über den Januarzahlen der 75 Jahre vor dem Krieg mit 84 bezw. 83 in den Jahren 1913 und 1914. Ehe⸗ ſchließungen funger Männer vor Erreichung der Mündigkeit, die damals überhaupt nicht vorkamen; waren auch diesmal wieder in 7 (8) Fällen zu verzeichnen: insgeſamt entfielen auf das jugendliche Alter von bis zu 25(vollendeten) Jahren 41,029 der zur Ehe ſchrei⸗ tenden Männer gegenüber 36,1% im Januar 1914. während anderer⸗ eits 11.2% gegenüber damals 2,4% das Schwabenalter ſchon über⸗ chritten hatten. Die durch Kriegsverluſte aber auch durch die außer⸗ ordentlich große Häufigkeit der Eheſchließungen während der beiden letzten Jahre ſtark zuſammengeſchmolzenen Altersklaſſen der unver⸗ heirateten Männer von 26—40 Jahren waren alſo nur mit 47.8 gegen 61.57 unmittelbar vor dem Krieg an den Eheſchließungen beteiligt. Bei den Frauen, deren durch den Krieg weit weniger beeinflußt worden iſt, ſind die eingetretenen Verſchiebungen geringer. Der prozentuale Anteil betrug bei den bis 25jährigen 59,0(gegen 57,8 im Januar 1914, bei den 26—40jährigen 34,6(38,6), bei den mehr als 40jährigen 6,4(3,6). Dieſelbe Bewegung wie bei den Männern kehrt alſo auch bei ihnen, aber freilich in weſentlich abgeſchwächter Stärke wieder.— Die Geſamtzahl der Sterbe⸗ fälle betrug 238(223) oder auf 1000 der mittleren Jahresbevöl⸗ kerung umgerechnet 12,16(11,58); die Zunahme war alſo nicht eben bedeutend. Unter den Todesurſachen iſt die Tuberkuloſe mit 47(32) Sterbefällen wieder mehr in den Vordergrund getreten, die übrigen Verſchiebungen ſind von geringerem Belang.— Der 99 630 vn Familien und ledigen Perſonen war mit 119(331) Per⸗ ſonen weit ſchwächer als im Vorjahr, namentlich ſind aus den abge⸗ tretenen Reichsteilen und aus dem Ausland(Rückwanderer) nur noch 13(58) Perſonen gekommen; der Wegzug blieb zwar mit 139 (201) Köpfen gleichfalls hinter dem zurück, aber in viel geringerem Grade als der Zugang, ſo daß der letztjährige Wande⸗ rungsgewinn von 130 Köpfen ſich in einen Wanderungsver⸗ luſt von 20 perwandelt hat. Auch der Fremdenverkehr hat iu den ders in den Gaſthöfen ſtiegen nur 7621(9102) Fremde ab, in den Herbergen nächtigten dagegen 1491(1368) Perſonen. G Die Erhöhung der Telegrammgebühren nach dem Auslande, welche am 1. April in Kraft getreten iſt, hat in Intereſſentenkreiſen zu der Annahme geführt, als ob das Reich dadurch eine Steigerung ſeiner Einnahmen erzielen wolle. Das iſt nach einer amtlichen Mit⸗ teilung nicht der Fall. Das Reich ſoll durch dieſe Maßnahme ledig⸗ lich vor Verluſten geſchützt werden, nachdem die fremden Verwal⸗ tungen jetzt mit Bezug auf die Beſchlüſſe des Madrider Poſtkon⸗ greſſes verlangen, daß das Aufgabeland die ihnen zuſtehenden An⸗ teile an der erhobenen Telegrammgebühr in Goldfranken erſtatte, errechnet auf dem Weg über den amerikaniſchen Dollar(1 Dollar gleich 5,1825.), der zurzeit als Maßſtab für Goldzahlung angeſehen wird. Deshalb mußte der in Deutſchland zu erhebende Mark⸗ Gegenwert der in Frank feſtgeſetzten Telegrammgebühren dieſer Sachlage angepaßt werden, was im großen und ganzen eine Ver⸗ dreifachung der bisherigen Sätze bedeutet(13 M. ſtatt 4 M. 50 Pfg. für 1.). Das Reichspoſtminiſterium hat ſich zu dieſer neuen Regelung mit Rückſicht auf den harten Konkurrenzkampf des deut⸗ chen Handels erſt entſchloſſen, nachdem Vertreter des Reichswirt⸗ chaftsminiſteriums, des Reichsernährungsminiſteriums, des Reichs⸗ Püniſeriume fe des Reichsbankdirektoriums, des Preußiſchen Miniſteriums für Handel und Gewerbe und des Auswärtigen Amts in mündlicher Verhandlung übereinſtimmend anerkannt haben, daß die Erhöhung nicht zu umgehen ſei, weil die großen Verluſte nicht der Allgemeinheit der Steuerzahler aufgebürdet werden können. Bei der Anwendung des neuen Erhebungsſaves wird mit möglichſter Schonung verfahren; er wird allmonatlich nach dem Durchſchnitt der letzten drei Monate ermittelt und geändert, wenn die Abweichungen 10 Prozent überſchreiten. Vorbereikungskurſe für Auswanderer. Die Handelshochſchule beabſichtigt, die im Benehmen mit dem Reichswanderungsamt im vergangenen Winter eingerichteten BVorbereitungskurſe 5 Auswanderer aller Stände im Sommer fortzuführen. In jedem Lehrkurs ſollen ſowohl die Grundlagen der Sprache, wie auch ie wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Landes behandelt werden. Es ſind ſolche 10 in der engliſchen, ruſſiſchen, und portu⸗ gieſiſchen Sprache in Ausſicht genommen. Die Anmeldungen im Sekretariat der Handelshochſchule wollen gecheſſ raſch vorgenom⸗ men werden, da ſie ſpäteſtens am 20. Mai geſchloſſen werden müſſen. Als Mindeſtzahl für die Kurſe ſind 25 Teilnehmer angenommen. d. verlängerung der Kündigungsbeſtimmung Schwerbeſchädig⸗ ker. Das Reichsarbeitsminiſterium ſchreibt uns: Vielfach iſt die Auffaſſung verbreitet, die Beſtimmung des Schwerbeſchädigtengeſezes vom 6. April 1920, nach der zu Kündigungen Schwerbeſchädigter die Zuſtimmung der Hauptfürſorgeſtelle erforderlich iſt, werde mit dem 30. April 1921 außer Kraft treten. Dieſe Anſchauung iſt irrig; eine weitere Verlängerung durch eine Verordnung des. Reichsarbeits⸗ miniſters wird noch in dieſem Monat erfolgen. Fremdenſteuer iſt keine Amſatzſteuer. Mit der Begründung. die Fremdenſteuer ſei eine der Reichsumſatzſteuer völlig gleichartige Steuer, hatte ein Frankfurter Hotel in Gemeinſchaft mit einem bei Arm und.. verdammtl drückte das Zeug. Trödelte nicht dort ein Dienſtmann?„Heran, guter Freund, zur Trambahn!“ Ein Münchener Dienſtmann läßt ſich nicht umſonſt bitten. Im Gegen⸗ teil:.50 zahlte ich, und dann hatte ich mein Bild an der Tram⸗ bahn. An der... an der, guter Leſer. Drinnen war ich noch nicht. „Be. ſääätzt“ ſagte der freundliche Schaffner. „Be. ſääätzt“ ſein Kollege vom nächſten Wagen herab. „Dös glaab“, meinte der dritte.„Mit ſolchenem Pack auf d' Trambahn ſteig'...“ Ich ſtieg nicht Ich hörte von der entrollenden Bahn her das Schimpfen der braven Vorderplattformler. Sie hatten recht, die Leute werden immer unverſchämter. Mit einem Auerhahn auf eine bayeriſche Trambahnl Da kam ein Auto. Ich mietete es. Erſt nach zwei Straßen⸗ vierteln gab es ein Kickſen und Schleifen. und der Chauffeur be⸗ deutete mir, es wäre angeſichts einer Panne an der Zeit, aus⸗ zuſteigen, zu zahlen und mich davonzumachen. Ich gab die Taxe und gab den 700proz. Zuſchlag und e mich, als eine Droſchke näher humpelte. Ich kam zu Hauſe an, ſchälte Auerhahn und Rahmen aus dem Wagen, bezahlte Mobetn Mark und übergab meiner Frau das ſo billig erſtandene Möbel. Neunzehn Mark iſt nicht teuer für einen Rahmen mit was drinnen. Ein neuer koſtet mindeſtens zwanzig. Meine 55 war zufrieden. Sie ſchickte das Mädchen zum Rahmer und ließ Onkel Franz in das neue Haus hämmern. Dann wurde 9 ſhtke, ſe In 5 8— gute Onkel dſte 8 ruhlte, als ſie ihn beim lafengehen ſah, wie ſie ſeine; Blickes teilhaftig wurde. 5 ar es nur das Mondlicht, das unſere gute Lina jetzt öfters aus dem Schlafe trieb? Ein Unluſtgefühl eache 9 5 ein kribbeliger Schmerz zwickte ſie und zwackte ſie, und als ſie etwas herzhafter zugriff, da halte ſie das Tierchen auch ſchon in der Hand. Und ſie hatte bald hier ein Tierchen, bald dort ein Tierchen, und ſie wurde rabiat und zur Maſſenmörderin. Am anderen Morgen war meine Frau entſetzt. Ungeziefer! In unſerer Wohnung? Die Lina ſei nicht recht bei Troſteb Wenn wirklichh dann habe ſie ganz allein Das hätte meine Frau nicht ſagen ſollen. Von Stund' an mußte ſie allein Stubenkehren und Eſſenkochen. Lina war empört und 2 aufs Land zu ihren Hühnern, Schweinen und Angehörigen. 3 aber ſeither unterernährt, begab mich zum Kammerjäger und ver⸗ anlaßte das Rötige. Der Mann kam. Er ſah, er wußte. Ahe ſagte er.„Alte Rahme „Aha“, dachte ich: N Mark und KAluerhahn und— dan Ina unt Zannbebrgeakbe.h bet 2f Pafse 8 — —— —. ——— . Seite. Nr. 195. Maunheimer General-⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 28. April 1921. ihm abgeſtiegenen Gaſte gegen die Veranlagung zur erſteren beim Bezirksausſchuß Klage erhoben. Dieſer hat ſich auf den vom Mag'⸗ ſtrat eingenommenen Standpunkt geſtellt, daß die beiden Steuer⸗ geſetze völlig verſchiedene Tatbeſtände zum Gegenſtand haben, daß nämlich die Umſatzſteuer die Vermiekung von Wohn⸗ und Schlafräumen, mithin den Gaſtwirt beſteuere, während die Fremden⸗ ſteuer das Wohnen, alſo den Gaſt mit einer Sleuer belege. Die Mage wurde daher abgewieſen. Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Es iſt wieder⸗ golt die Wahrnehmung gemacht worden, daß beim Verſand von Schlachtvieh aus Veobachtungsgebieten nach Schlachtviehhöfen die Vorſchrift in 8 49 der Verordnung über den Vollzug des Vieh⸗ ſeuchengeſetzes inſofern nicht eingehalten worden iſt, als der Ver⸗ ſender es unterlaſſen hat, die Verſandſtation mündlich oder durch den Vermerk„Beobachtungsvieh“ im Frachtbrief auf die Notwendig⸗ kelt der Kennzeichnung der zur Verſendung der Tiere benützten Frachtbriefe und Eiſenbahnwagen aufmerkſam zu machen. Die vor⸗ Keſchriebene ortspolizeiliche Genehmigung zur Ausfuhr des Schlacht⸗ Piehs iſt ebenfalls nicht eingeholt worden. Die Benachrichtigung der Polizeibehörde des Beſtimmungsortes von dem bevorſtehenden Ein⸗ treffen der Tiere hat daher nicht erſolgen können. Hierdurch war es Paleer daß Beobachtungsvteh in den Schlachtviehhöfen in den freien rkehr gelangt iſt. Zur Vermeidung derartiger Vorkommniſſe iſt Bach einer amtlichen Mittellung der„Karlsr. Ztig.“ angeordnet wor⸗ den: Die Bezirkstierärzte und Tierärzte haben auf den Beſcheini⸗ gungen über die vorgenommene Unterſuchung des Viehbeſtandes, aus dem die Tiere ausgeführt werden ſollen, ausdrücklich zu vec⸗ merken, daß es ſich um Beobachtungsvieh handelt. In gleicher Weiſe iſt von den Bezirkstierärzten im Falle des§ 163 der erwähnten Verordnung durch die Beifügung des Vermerks„Sperrvieh“ zu verfahren. Wenn Zuwiderhandlungen der Verſender von Beobach⸗ tungs⸗ oder Sperrvieh gegen die beſtehenden ſeuchenpolizeilichen Vorſchriften zur Kenntnis gelangen, wird dem Bezirksamt Anzeige erſtattes Dieſes wird unverzüglich ſtrafendes Einſchreiten ver⸗ anlaſſen. *Ueber die praktiſchen Ergebniſſe der Milchlieferun sverkräge Uiegt der erſte Vericht aus Offenburg vor. Das Lieferſoll von 380 Litern der Gemeinde Urlofſen wird täglich um 80 Liter über⸗ ſchritten, ein Beweis, daß die Lieferungsverträge nichts unmö⸗ liches von den Kuhhaltern verlangen.(W..) ch. Auf dem Hauptmarkt gelangte heute zum erſten Male in dieſem Jahre ein Körbchen mit Anangs zum Verkauf, das eine Händlerin aus Handſchuhsheim brachte. Es dauerte nicht lange, ſo hatte die Frau die Frucht verkauft, das Pfund zu 30 Mark. Die Ware kam in einen hieſigen Laden zum Weiterverkauf. Spargel war nicht viel zugeführt; der Preis ſchwankte zwiſchen 4 und 5 M. die 1. Sorte und zwiſchen 3 und 4 M. für 2. Sorte. Die Seckemer Frauen hatten ſchöne Ware zu.50 M. In Rhabarber herrſchte Ueberangebot; die Zufuhr in dieſem Marktartikel war ſo ſtark, daß man bald darüber ſtolperte. Kurz vor 9 Uhr ſtand noch ein bald haushoch mit Rhabarber beladener Wagen zum Verkauf. Liebhaber wollten ſich jedoch keine mehr ſinden, trotzdem der Preis auf 20 M. prg Zentner herabgeſetzt war, während in der Frühe 25 und 30 M. dafür bezahlt werden mußte. Im Kleinverkauf ſtellte ſich das Pfund auf 40—50 Pfg. Lattich war heute weniger zugeführt, da in Ludwigshafen ein höherer Preis wie in Mannheim dafür bezahlt wird. Gurken waren um 6 M. zu haben, ſchöner Kopfſalat aus dem 1 um 2 M. und Freilandſalat um 80 Pfg. bis 1 Mark. Holländiſcher Kopfſalat koſtete M..80. Da nun genügend Ilondsware auf den Markt kommt, ſo dürfte das ausländiſche teuere Zeug wohl bald verſchwinden. Spinat hält ſich auf der alten relslage zwiſchen—.20 M. Milben waren um M..20 zu haben und Radieschen um 20—40 Pfg. Kartoffeln gabs ſo viel, daß nach Marktſchluß wieder damit in den Straßen hauſiert wurde. Das Pfund ſtellte ſich auf 55 Pfg. Eier gabs von M..35 ab, doch waren dieſe ſo klein, daß nur wenige davon verkauft wur⸗ den. eeee und Blumen für die Balkon⸗ und Fenſterſchmückung waren ziemlich angeboten, desgleichen Topf⸗ pflanzen. Die leuchtende Farbenpracht gab ein ſehr abwechs⸗ lungsreiches Bild in das Marktgewoge, das heute recht lebhaft war. Flieder⸗ und Goldlackſträuße dominjerten. An der Tlerbörſe koſteten Gänſe 85, Hahnen 30—40, engliſche Zuchthühner 150, Trut⸗ hühner 230, Legenten 50., junge Gänschen 20 und acht Tage alte Entchen 153 M. Die neuen Herreuhutpreiſe. Der Hauptvereln der Hur⸗ fabrikanten Deutſchlands hat die Großhendelspreiſe für Herrenhüte ermüßigt. Der Preis des ſchwarzen Wollhutes wurde von 47 auf 33, d. h. um 9 Mk., der des Velourhuts um 25 Mk. herabgeſetzt. (Einſammeln von Arzneipflanzen durch die Schüler. Auch im Jahre 1921 ſollen im Inland wachſende Arzneipflanzen und Nutz⸗ kräuter durch die Schüler geſammelt werden. Das Miniſterlum des Kultus und Unterrichts hat einen Erlaß an die Leiter ſämtlicher Unterrichtsanſtalten Badens gerichtet, in dem die Lehrerſchaft erſucht wird, die Schulſugend bei dieſer Sammeſtätigkelt zu fördern. Die Apothekerkammer in Baden hat die Apotheker des Landes gebeten, .......... ˙ den Schulen beim Sammeln von Arznei⸗ und Nutzkräutern ratend und helfend zur Seite zu ſtlehen. Merkblätter über die Arzneipflan⸗ zen ſind von der Apothekerkammer in Karlsruhe zu beziehen. Abſchied. Am vergangenen Dienstag abend um 7 Uhr erfolgte auf dem Hauptbahnhof die Abreiſe des bekannten Pripatwirtſchaft⸗ lers Herrn Prof. Dr. Nickliſch, der, dem Ruf an die Handels⸗ Hochſchule Berlin folgend, ſeinen Mannheimer Wirkungskreis an der hieſigen Handels⸗Hochſchule verließ. Zum Abſchied hatte ſich die Verbindung im Lichtenfelſer C. C. V. Hanſega(rote Stürmer) einge⸗ funden, um ihrem Alten Herrn ein Lebewohl zuzurufen. Frau Pro⸗ feſſor Nickliſch, Bundesſchweſter der Verbindung, wurde ein Blumen⸗ angebinde überreicht. Außerdem waren Vertreter der beiden Tochter⸗ korporationen der Hanſca, die Verbindungen im Lichtenfelſer C. C. V. Rheno⸗Palatia Univerſität Frankfurt und Frankonia Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim(roſa Müten) anweſend. Das Vetriebswiſſenſchaft⸗ liche Inſtitut, deſſen Direktor und bewährter Leiter und Förderer Herr Prof. Dr. Nickliſch geweſen iſt, war auch vertreten und brachte dem Scheidenden einen Blumengruß. Vereinsnachrichten. Der Bezirk Nordbaden und Pfalz des Badiſchen Stenographen⸗ Bundes Stolze⸗Schrey hielt am letzten Sonntag ſein Frühjahrs⸗Weit⸗ ſchreiben in Feudenheim ab. 99 Wettſchreiber hatten ſich eingefunden, von denen 91 preiswerte Arbeiten abgeliefert wurden. Die Diktatdauer betrug 3 Minuten. Die höchſte Leiſtung wurde mit 300 Silben in der Minute erzielt. Im Schnelleſen war die beſte Leiſtung 437 Silben in der Minute. Die Wertung des Schön⸗ und Rechtsſchreibens, bei welchem 50 bezw. 100 Silben in der Minute diktiert wurden, ſteht noch aus. An die Arbeit ſchloß ſich im„Ochſen“ eine Unterhaltung mit Tanz an, veranſtaltet durch den Verein Mannheim⸗Feudenheim, welche die Betiſchreiber noch mehrere Stunden zuſammenhielt. Der katholiſche Jungmännerbund Mannheim⸗Unterſtadt beging am 24. ds. Mts. ſein 3Z. Stiftungsfeſt. Der junge Verein, der mit dieſer Feier zum erſten Male in die breitere Oeffentlichkeit trat, hat die ſich ge⸗ ſtellte Aufgabe in glänzender Weiſe gelöſt. Neben auserleſenen muſikaliſchen Darbirtungen durch die verſtärkte Hauskapelle wurden die Zuhörer durch verſchiedene gute Solovorträge erfreut. Auch auf theotraliſchem Gebiete wurde durch Aufführung des Luſiſpiels„Der dumme Auguſt“ ein voller Erfolg erzielt. Mit großem Geſchicke verſtanden es die beteiligten Herren, ihre Rolle durchzuführen. Reicher Beifall wurde ihr Lohn. Ein ſorgfältig einſtudierter und ſchön zur Durchführung gebrachter Reigen, getanzt von 4 Pierrots und 4 Pierroten, bildete den Schluß des reichhaltigen Pro⸗ aramms. Ein ſich anſchließendes Tänzchen hielt die Feſtteilnehmer noch mehrere Stunden gemütlich beiſammen. Veranſtaltungen. cBVerein für das Deutſchtum im Ausland. Wir möchten noch in letzter Stunde darauf hinweiſen, daß unſere Wohltätigkeitsauf⸗ führung zum Beſten der deutſchen Kinder in den jetzt losgetrennten Gebieten von Poſen und Weſtpreußen Freitag abend Uhr im Ballhausſaal ſtattfindet. Kaſſeneröffnung 5 Uhr für Enlaßkarten und Programme. Frl. Schumacher, Prinz Wilhelmſtraße 15, bittet herzlich kleine Gaben für ihren Krebbelſack nicht zu vergeſſen. „Die Muſilſchule Emil Nullmeger hielt am Sonntag ihr dies⸗ jähriges Schülerkränzchen im Saale des Kaffee Liederkranz bei zahlreichem Beſuch ab. Das Schülerorcheſter(ca. 70 Schüler) ſpielte unter der umſichtigen Leitung ihres Lehrers ſehr ſauber und korrekt. Als be⸗ ſondere Rummern verdienen hervorgehoben zu werden: Die Luſtig froh,“ Polka(Willy König),„Großmütterchen“, Ländler(Lilly Günther),„Fürs Lielchen“, Zitherduett(Hilda Schott und Elſe Barth), ferner das reizende Lied„Armes Muatterl“, geſungen von der kleinen Roſa Appel. Durch den Zitherchor wurden geſpielt„Brautfahrt“, Wafzer von Rixner, ſoowie„Roſen und Jugend“, durch das Mandolinenenſemble der flotte Marſch„Heimwärts“. Durch die Klavierklaſſe wurden vorge⸗ tragen die Fantaſien aus Martha“(Guſtav Veith),„Tannhäufer“(Emil Nullmeyer ir.),„Trobadour“(Schnitzler),„Polonaiſe“ von Chopin(Schmitz) ſowie die Ourertüre am„Kalif von Bagdad“(Schmitz und Nullmeyer). Herr Emil Nullmever erfreute die Anweſenden mit dem Zitherſoſo„Ließ⸗ chens Traum“, Nofturne von Gonber, nebſt einigen Zugaben. Nicht enden⸗ wollender Beifall ſowie ein Lorbeerkranz wurde dem ſtrebſamen Künſtler geſpendet. Nach dem Konzert wurde unter der umſichtigen Leitung des Tanzmeiſters Borberger nach den Weiſen eines ausgezeichneten Orcheſters unter Leitung des Herrn Bohn getanzt. 5 Nus dem Lande. Verſetzt wurden die Oberfuſtlzſekretäre Alfred Weißen⸗ berger beim Amtsgericht Waldshutk zut Staatsanwaltſchaft da⸗ ſelbſt und Heinrich Seyfried bei der Staatsanwallſchaft Walds⸗ hut zum Amtsgericht daſelbſt. N& Heidelberg, 27. April.(W..) Durch die Bewilligung von einer Million Mark ſeitens des Haushaltsausſchuſſes des Landtages für den Neubau der mediziniſchen Klinik iſt die Weiterfüh⸗ rung geſichert worden. Es dürften noch über fünf Millionen für Bau und Einrichtung der Klinik erforderlich ſein. ch. Spechbach, 25. April. Hier iſt erneut die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Rahmergeld und angebranntes Eſſen. Dafür einen Kammerjäger. Einhundert Mark liqufdierte der GQute. Aber er hatte die Rech⸗ nung ohne den Wirt gemacht. Ohne den Hauswirt nämlich. Der kam und beſah ſich das Zimmer und fand, daß die Zimmerdecke ein wenig geſenkt war, und ſo rief er einen„Fachmann zur Hebung ge⸗ ſenkter Zimmerdecken“. Da mußte ich denn noch mal und der Onkel Franz wurde mir ſo teuer, wie er es mir zur Lebzeiten niemals war. Keitſtunden. Von FFriedrich Franz von Conring⸗Berlin. Im grünblühenden Tiergarten gaffende Menge. Geſichter gie⸗ rig nach Senſation. Alle ſtieren nach dem Kurbelkoaſten und den Schauſpielern und Schauſpielerinnen, die in dünnen Koſtümen frö⸗ ſteln. Pferde werden auf⸗ und abgeführt und Reiter und Reiterin⸗ nen flitzen vorüber und grinſen. — Luft iſt geſchwängert mit Liebe, Abenteuer und Geſchmack⸗ t. „Nun ſosl“ ruft der Negiſſeur. Der Hauptmime in Reithoſen und gewollter Eleganz tritt vor. Der Mann, der die Pferde auf⸗ und abſüh rt, bleibt ſtehen und der Mime ergreift den Bügel und das rechte Bein. „Das linke doch!“ brüllt ein Herr aus dem Haufen, dem man auf den erſten Beiick den alten Kavollerieoffigier anſieht. Der Mime macht ein ärgerliches Geſicht und hebt, die Richtig⸗ keſt der Korrektur anerkennend, das linke Bein. „Bügel rumdrehen!“ brüllt wieder dieſelbe Stimme. Alles lacht und der Mime bekommt einen roten Kopf, aber ge⸗ horcht. Nun ſchwingt er ſich in den Saltel. e wirb ihm noch das Kreuz brechen!“ brüllt die Stimme ex. Man hörte ordentſich das Krachen, als der Mime in den Sat⸗ el klatſcht. Der Mime reftet nun en dem Strolch und dem„ſüßen Mädchen“ vorbei, um ſeine Szene au'zubauen. „Wie der Menſch zu Pferde ſit! Und die Zügel hält!“ Der alte Hert ringt die Hände. Der Gaul bleibt ſtehen und will nicht mehr. „Hinte eunterſeßen!“ brüllt der alte Herr.„Und die Kan⸗ dure loslaſſenl“ Der Mime gehorchr dem, was bleibt ihm anderes übrig, und das Pferd ſchreitet mafſeſtätiſch weiter. Nun kommt es zu ber Szene, bei ber er das„füße Mädchen“ anſprechen will, ſie ihn aber nicht beachtet und ſtolz vorlberſchreſtet. Soweit kommt es aber nicht, denn der Gaul ſtreitt im eniſcheidenden Augenblick von neuem. Da kann es der alte Kavalleriſt nicht mehr aus halten, er iſt anz bei der Sache. Er ſtürzt vor, hebt beide Hände und brüllt aus Lelbeskräften:„Hinten runterſeßen! Die Kandare loslaſſen!“ Das wer denn aber doch zuviel! 9 Das Pferd hebi entſett die Vorderbeine und macht„Kurz kehrt! Der Mime aber ſchlägt ſeitwärts zu Boden und ſinkt, jeder Verab⸗ vedung entgegen, ſeiner Angebeteten zu Füßen. Keine Lina mehr. tar!“ brüllt der alta Offißier und ſchlägt ſich ſeitmärts in ß·0·¹·¹000 Runſt und wiſſen. Frühjahrskonzerl. Der Geſangverein„Aurelia“ Mann⸗ heim⸗Sandhofen hielt am vergangenen Sonntag in der ſtädtiſchen Turnhalle ſein Frähjahrskonzert ab, welches in allen Teilen einen glänzenden Verlauf nahm. Der 50 Mann ſtarke Chor, welcher un⸗ ter der hervorragenden Leitung des Herrn Chormeiſter—9 Dauer vom Nationaltheater Mannheim ſteht, iſt ſehr gut dis⸗ zipliniert, verfügt über ein erſtklaſſiges Stimmenmaterial und ſingt außerft muſikaliſch, ſodaß bei dem Vortrag ſämtlicher Chöre kein Wunſch offen blieb. Aurelia beim Vortrag von Wengerts„Fremdenlegionär“, welcher ſtürmiſchen Beifall auslöſte. Aber auch die Chöre im Volkston, vor allem„Heimatſehnen“ von 4.„Ver Spielmann iſt da“ von Thiede ernteten ſtarken Beifall. Als Soliſten hatte der Verein zwei erſtklaſſige Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters gewonnen. Frau Elſe Flohr ſang mit⸗ ihrer ſchönen Sopranſtimme den orfſchwalbenwalzer aus Oeſterreich von J. Strauß und eroberte ſich die Herzen aller Anweſenden im Sturm. Nicht endenwollen⸗ der Beifall belohnte ſie. Mit drei Liedern von Reger und Gold⸗ mark zeigte Frau Flohr, daß ſie auch verſteht, ernſte Lieder in höch⸗ ſter Vollendung vorzutragen und dankte 5 für den ſtarken Veifall mit einer Zugabe(Schwäbiſches Volkslied.) Herr Fritz Lorbeer ſpielte auf ſeinem wertvollen italteniſchen Cello als erſtes die Kon⸗ zert⸗Polongiſe v. Popper und darauf Andante antabile v. Cut, ſowie Chanſon napolitain v. Caſellor alles in künſtleriſcher Vollendung, ſo⸗ daß er für den ihm dargebrachten Beifall ebenfalls mit einer Zu⸗ abe(Serenade v. Niſehof) dankte. Herrn Hans Lenzer war den oliſten ein anſchmiegender Begleiter am Flügel. Der Verein und ſein Chormeiſter, dem man als äußeres Zeichen der Dankbarkeit einen prachtvollen Lorberkranz mit Schleifen in den Vereinszeichen überreichte, können mit außerordentlicher Befriedigung und mit Stolz auf bieſes Konzert zurückblicken. nReubeſetzungen im Sgloperſonal des Budſiſchen Cundestheaterg. Dis Maßnahmen zur Ergänzung bezw. zur Erneuerung des dar⸗ ſtellenden Perſonals ſind nunmehr abgeſchloſſen: Herr Glaß, der neue Vertreter des Baßbuffofaches, hal ſeinen Dienſt, wie bekannt, ungetreten. Am 3. Mai wird die Nachfolgerin der Frau von Tyſzka im Fache der jugendlichen Sängerin, Fräulein Stechert vom Stadttheater in Vamberg. eintreffen. Die übrigen Lücken im Per⸗ ſonal werden, wie folgt ausgefüllt: In der Oper das Jach des Hel⸗ dentenors an Stelle des Herrn Schöffel, der ſeinen Vortrag mit dem Landestheater gekündigt hat, mit Herrn Zilken vom Friedrichs⸗ theater in Deſſau; die Seelle des lyriſchen Baritons(jeßt Hert Aldori) mit Herrn Weyrauch vom Stabdttheater in Freiburg i..; das lhriſche Tenorſach an Stelle des Herrn Neugebauer, der eine Erneuerung ſeines Vertrages mit dem Landestheater beſtummt ab⸗ gelehnt 15 mit Herrn Rentwig vom Stadttheater in Gleiwitz: das Jach der erſten Altiſtin, das ſeit dem Ausbleiben von Frau Petl⸗Demmer verwaiſt iſt, mit 5 Weber vom Opernhaus in Charlottenburg, die Stelle der ſugendlich⸗dramatiſchen erin, Nachfolge von Frau Pott⸗Saſitz mit Frlu. Pauly vom Stadtthsater in Gera.— Im Schauſpiel tritt an Stelle von Frl. Baderle als muntere und jugendliche Salondame— Gerl vom Stadttheater in Brünn, Die blisher unbeſetzte Stelle der jugendlichen Heroine wird Mölter vom Siohtthecktar in St. Gallen einnahman. Auf ganz bedeutender 150 zeigte ſich die ch. Aus dem Schwarzbachal, 25. April. In hieſiger Gegend erwägt man den Gedanken, die ſungen Landwirtsſöhne zum Kennen lernen anderer Verhältniſſe mit verſchiedenen Gegenden Deutſchlands auszutauſchen. Der Gedanke iſt zu begrüßen, denn durch den Wegfall des Militärdienſtes hält es ſehrg ſchwer, daß die jungen Leute etwas anderes ſehen als ihre Heimatſcholle. Der Austauſch ſoll durch die Landwirtſchaftskammern und Winterſchulen vorgenommen werden. ch. Eſchelbronn, 25. April. Das auf Pfingſtmontag angeſetzte Waldfeſt des Geſangvereins, verbunden mit Wertungsſingen, iſt auf 22. Mai verſchoben worden. Karlsruhe, 27. April.(W..) Dem Oberamtmann Weitzel iſt vom Staatspröſidenten die Summe von 1000 überwieſen worden. die von Mitgliedern des Staatsminiſteriums aus eigenen Mitteln zu Gunſten der Brandbeſchädigten von Sunthauſen ge⸗ ſpendet worden. Pforzheim, 25. April. Ein 50jähriger Stahlgraveur er⸗ ſchoß ſich in ſeinem Hauſe der weſtlichen Karl Friedeichſtraße, weil 5— lage ſache einen für ihn ungünſtigen Ausgang genommen atte. Raſtatt, 26. April.(W..) Der Gemeinderat hat für die Brandgeſchädigten der Gemeinde Sunthauſen eine Spende von 1000 M. bewilligt. (Söllingen bei Raſtatr, 26. April. Ratſchreiber Auguſt Droll konnte hier ſein 50ähriges Dienſtfubiläum ſeern. Der Jubilar wird in der nächſten Zeit ſein 82. Lebensſahr vollenden. Frelburg, 26. April.(W..) Die geſtrige Kreisverſamm⸗ lung des Kreiſes Freiburg bewilligte für den Unterhalt der Kreis⸗ wege rund 1067 000., für die Kreisſtraßen 1 397 000 M. Für die Verbeſſerung einer Wegverbindung von Emmendingen nach Ottoſchwanden—Freiamt wurde ein Kreiszuſchuß von 116 000 Mark bewilligt. Gebilligt wurde auch der Ausbau des Mittelſtands⸗ erholungsheims Luiſenhöhe. Beuron. 26. April.(..) Zu der Beiſetzungsfeierlichkeit des verſtorbenen Biſchofs von Meß, Benzler, war überraſchender Weiſe auch der Nachfolger Biſchof Benzlers, Biſchof Pelt, in Beelei⸗ tung von vler Herren aus Metz erſchienen, um das Pontiſikal⸗ requiem für den Verſtorbenen zu übernehmen. Aus der Pfalz. y Cudwigshafen, 26. April. Gegen die Mitfahrt von außer Dienſt befindlichem Perſonal und anderen Perſonen in den Packwagen der Eiſenbahnzüge werden ſeit einiger Zeit auf den pfälziſchen Eiſenbahnen Schritte unternommen. Es wurde beſtimmt, daß mit ſofortiger Wirfung in den Packwagen der Perſonen⸗ und Schnellzüge nur das Perſonal mitfahren darf, das dienſtlich die Füge begleitet. Das außer Dienſt fahrende Perſonal und alle übrigen Perſonen ſind in Perſonenabteile der Züge zu verweiſen. In die Packwagen dürfen ferner nur Gepäckſtücke und Güter ver⸗ laden werden, die vorſchriftsmäßig abgeſertigt ſind. Die Aufſichts⸗ beamten und Zugführer haben die Durchführung der Vorſchriften boſonders zu überwachen Gerichtszeitung. (Karlsruhe, 26. April. Bei der heute zu Ende gegangenen Tagung des Schwurgerichtes war die Neuerung durchgeführt wor⸗ den, daß für jede Sißung 50 Eintrittskarten für die Zu⸗ örer ausgegeben wurden. Ddieſe Maßnahme hat ſich bewährt. ährend früher die Verhandlungen meiſtens unter dem ſtarken Be⸗ ſuch durch unbeteiligte Zuhörer litten, war bei der letzten Tagung darüber nicht zu klagen. ) Triberg, 25. April. Ein 16.ähriges ädchen war beauftragt worden. das Jjährige Kind einer Frau zu beaufſichtigen. Infolge der Unachtſamkeit des Mädchens fiel das Kind in einen Zuber mit heißem Waſſer und berbrüh:e ſich derart, daß es ſtarb. Das Schöffengericht verurteilte 12 16jährige Mädchen wegen fahrläſſiger Tötung zu 2 Tagen Ge⸗ ängnis. 0 Konſtan;, 26. April. Einen ſchweren Mißbrauch ſeines Am⸗ 228 ließ 55 der 22jährige Schreiner Oskar Haas aus Villingen du Schulden kommen, der ſeit Ende 1919 als Fahnder bei der Reichsein⸗ und Ausfuhrſtelle angeſtellt war. Da er mit ſeinem monatlichen Einkommen von 1000 Mark infolge ſeines flotten Lebenswandels nicht ausreichte, ſo verſuchte er bie in Schieberge⸗ ſchäſten, bis man ſchließlich ſeinem Treiben auf die Spur kam. In Nordſtetten verübte er in ſeiner Eigenſchaft als Fahnder einen Er⸗ reſſungsverſuch. Die Strafkammer verurteilte ihn jetzt zu zwel zwei Monaten Gefängnis. Sportliche Rundſchau. Pferde für die Mannhelmer Rennen. Eine Reihe auswärtiger Ställe ſind bereits ſeit einigen Tagen mit ihren Pflegebefohlenen, die zur Teilnahme an den hieſigen Ren⸗ nen beſtimmt ſind, eingetroffen. Der Stall Blatt iſt vertreten mit Vitus, Noſenhecke und Muſikant. Trainer Cooter: Radames, Rauſbold, Oho, Irlbach, Eiſelturm, Krickente. Trainer Reith: Deinhart, Burghart. Trainer Krombholz: Eichelkönig, Segan⸗ tini, Granit, Monatsroſe. Trainer Deuſchle: Napoleon, Vor⸗ wärts, Gyp. Trainer Reinhard: Güleck, Mantua. Trainer Wondruſch: Eilenburg, Caſimir, Colette, Ludendorff II, Titus. Trainer Morawez: Nicolo, Rottalmünſter, Berber. Trainer Thiede: Vollmacht. Ningen. Eine Ringkampſſchule nach japankſch⸗amerikaniſcher Methode beab⸗ ichtigt Herr Sportlehrer Fredo Reimers bier zu errichten. eimers iſt ſchon in verſchiedenen Städten erfolgreich aufgetreten. G5 Anzeige im Mittagsblatt.) Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobuchtungen vom Donnerstag. den 28. April 1921, 5 Uht morgens(MEZ) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen —————— —————— Luftidruck Temp. Wind Niederſchlag der Ort: 9* Wetter lezten 2. Stund. Hamburg 771.0 12 ONoO ſſchwach] heiter 0 Königsberg——————— eee 1769.7 11 NO mäßig wolklos 0 ——1 d. M. 17648 13 NNOteicht wolkig 0 ünchen 7640 7 U ſeicht Regen.5 Kopenhagen. 774.9 9 0 leicht heiter 0 Stockholm.. 176.5 14 0N0teicht hbald beb. 0 Haparanba 71.4 8 8 leicht woltig 5 Boddz. Q 773 7— ſtill Regen 0 Pariss 7838 11NNOteicht wolkig— 2 15 15„„„„„„ 7840 5 N50 1lc Banſt— urſch 4. lelcht Dun— ieenn 8 3 N ſchwach] wolklg 0 BVeobachtungen babiſcher Wetterſtellen(7 morgens) weemerrreeee De—— 175 di uct uera⸗E 8 8 8 8 8 Wind 5 5 8 Be⸗ 8 ichStürte erkungen Wertheim.. 151]— 2 3 0 ſeicht ben 0 König iuhl.563763.50 13 9NO ſleichtei er 0 Karlstuhe. 12776460 9 6 0 lleichtſtetoß 0 Baden⸗Baden 2137638 12 59J O eicht be 0 Villingen 715 765 36 6—1— ſtii n, 0 Hof 1281653.90 5 3 O ſteicht ed. 0 L Blaſien 780——U4—4——12— Allgemeine Wilterungsüberſicht. beſtändig: Dats 9 f nordeuroptziſche Hochdruckgebiet iſt ſehr infolgedeſſen hält im ganzen Lande das trockene, meiſt heitere Wetter an. Die geſtrige Nachmittagstemperatur ſtieg in der Ebene auf 10 Grab an. Die vergangene Nacht war durch Wärmeausſtrömung wieder ziemlich kühl. Auf der Baat kam es zu leichtem Froſt. Eine Aenderung der Wetterlage ſteht noch nicht bevor. Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, 29. April, nachts 12 Uhr: Meiſt belter, Aitliche Winde, Temposatur keing weſentliche Nan- Zur Mahnung mag ein Vorkommnis dienen, mit dem ſich das Schöffengericht beſchäftigen mußte. * —— 5 Sroße Ausdehnung erfahren. Denderetag, den 28. Aprit I9H-1. Maunbemer Geueral⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) —. —— 1 N Relchsbankausweis vom 23. April. Weiterer Rückgang des Notenumlaufs. Die verhältnismäßig befriedigende Entwieklung des Status der Reichsbank sowie des Zahlungsmittelumlaufs, die in der zweiten Aprilwoche zu konstatieren war, hat sich nach dem vorliegenden Ausweis der Reichsbank vom 23. Abril fortge- setzt. Die Anlagekonten haben, wie in der dritten Monats⸗ woche üblich, eine Entlastung erfahren; die sesamte Napital⸗ anlage ist um 5 203,8 Mill. auf 34 278,8 Mill. zurückge⸗ Sangen, die Bestände an Wechseln, Schecks und diskontierten Reichsschatzanweisungen für sich allein zeigen eine Abnahme um 8 231,3 Mill. auf 34 020.8 Mill.„. Damit im wesent⸗ lichen zusammenhängend, weisen auf der anderen Seite auch die fremden Gelder eine Bestantlsverminderung auf, die indes diesmal hinter dem Rückgang der Anlagen zurückgeblieben ist; die fremden Gelder haben nämlich um 4 491,6 Mill. A auf 15 944,8 Mill. A abgenommen. Der Rürkfluß an Zahlungsmitteln, der seit der ersten Aprilwoche 1 beobachten ist, hat in der Berichtswoche 351,6 Mill.„ an Banknoten und Darlehenskassenscheinen in die Kassen der Bank zurückgeführt; der Banknotenum lauf hat sich um 357 Mill. auf 68 379, Mill.„% und der Umlauf an Darlehenskassenscheinen um 194.6 Mill.% auf 9 560,1 Mill. gesenkt. In der Vergleichswoche des Jahres 1d0 mußten demgegenüber 331,5 Mill. 4 an den genannten Seldscheinen neu in den Verkehr gegeben werden. Die Darlehenskass en sind in der Ausweiswoche von neuem in Anspruch genommen worden, ihre Bestände an ausstehenden Darlehen haben sich um 289,6 Mill.& auf 33 248.3 Mill.„ erhöht. Da ein dieser Zunahme entsprechen- der Betrag an Darlehenskassenscheinen an die Reichsbank aus- ruliefern war, so sind die eigenen Bestände der Bank an Dar- kehenskassenscheinen unter Berücksichtigung der aus dem Verkehr in die Bankkassen zurückeelangten Summen weiter um 484,1 Mill.„ auf 23 5679 Mill. angewachsen. Vermögen(in 1000 Nark) gegen dle gegen de Vorwodhe Vorwodhe hetallbestanl. 110048) 6579 wWeobsel, Soheoks u. zarunter Gold.. 1001888— 15 dliek. Sohatzanw.. 84 020791— 8231259 elohs- u. Darlehens- Lombarddarlehen 31881 186³7 kasszen-Scheſne 23630 632 4886%½5 Wertpaplerbestand. 223183 5 785 247¹ 454 Sonstiges Vermögen 3866838— 24493ʃ ander. Banken erie 5 Verblindliekkelten. 18866650— 448t 805 apftal.. 187000(unver.) Einlagen„— Fucklagen 0„„ 104258 18 Sonsl. Vorbindiiohk. 3371 077— 112200 Motenumlauf.„ 68379 182— 353 938 Badische Girozentrale, öffentlliche Bankanstalt, Mannheim. Der Giroverband badischer Gemeindespar- klass en, seit Januar 1921 Badischer Sparkassen- und Giro- verband. ist ein öffentlich-rechtlicher Verband, dem 137 öftent- liche Sparkassen und 13 Gemeinden als Mitglieder angehören (Stand 15. April d.). Der Verband hat zur Auigabe die Pflege des von den deutschen Giroverbänden eingerichteten und von den öffentlichen Sparkassen getragenen Giroverkehrs und des kommunalen Geid- und Kreditverkehrs. Zur Er- füllung dieser Aufgaben hat der Verband als öffentliche Bank- anstalt die Badische Girozentrale errichtet.— Dem Bericht ist zu entnehmen, daß im abgelaufenen Geschäftsjahr eine langsame wirtschaftliche Erneuerung einsetzte, auch das kommunale Leben brachte eine Wiederaufnahme dringender Aufgaben(Wohnungswesen). Es machte sich deshalb allseitig starke Nachfrage besonders nach langfristigen Darlehen gel- tend. Der Zufluß von Spareinlagen bei den Sparkassen hielt weiter an. Das vergangene Jahr brachte die Einſührune der Eilüberweisung. Ende 1920 betrugen bei 86 Verbands- Kkassen die Zahl der Giro- und Scheckkonten zusam- men 24 904 gegen 16914 Ende 1919. erstmalige Ausgabe einer badischen Rommunal-An- leihe(bis zur Höhe von 50 Mill.„ genehmigt), von, der 18 148 000 bis Ende 1920 abgesctzt werden konnten(jetzt 20 Mill. 40. Der Bericht weist noch darauf hin. daß die öffent- nichen Sparkassen und Cirozentralen zu Annahmestellen für Zahlungen für das Relchsnotopfer bestellt wurden. im abgelaufenen Jahre eine Der Gesamtumsatz auf einer Seite des Hauptbuches stieg von 1114 auf 4127 Mill.. Der Reinsewinn betrug nach Abzug von 399 ½ 4. Ver- waltungskosten und 105 185%(4 Oo⁰ ν] Abschreibungen 913 950(472 084). Die Bilanz weist die gesamten Ver-⸗ Ddindlichkeiten mit 293,58(122,68) Mill. A aus. Hiervon entfallen bei 13.79 Mill. Betriebskapital 489 486(21 000) auf Rücklagen, 3,60(4,23) Mill.„ auf Guthaben anderer Giro- zentralen und Banken, 83 62(23,57) Rlill. ½ auf innerhalb 7 Tagen fallige Verbindlichkeiten, 81,91(27.06) Mill. 1 auf Verbindlichkeiten bis 6 Monate befristet und 90,13(64,26) Mil- Unonen„ auf langfristige Verbindlichkeiten; ferner sind ba- dische Kommunalanleihen mit 18.18 Mill.&* und Avalverpflich- tungen wieder mit.97 Mill. 1 ausgewiesen. Diesen Passiven stehen gegenüber: 269 980„(58 o19) Kassenbestand. 128,56 (20. 00) Mill. Schecks, Wechsel und unverzinsliche Schatz- anweisungen, 18 88(2,56) Mill.& Guthaben, 7,15(1,58) Mill. Aubenständle, 136,29(82 11) Mill. Darlehen und 5,13(.13) Mill.„ dauernde Beteiligungen. Eigene Wertpapiere sind mit 209(1,23) Mill.„4, Guthaben bei Noten, und Abrechnungs- banken mit 288 271(2 560 000%/) verzeichnet. Fernet wer⸗ den nock 396 613& als Disagio der Kommunalanleihen aus- gewiesen. Der Geschäftsumfang hat 8 Ludwigshafener Walzmühle. In der heutigen o..-., die unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzientats Ludoviel im Sitzungszimmer des Ver⸗ Waltungsgebäudes in Ludwisshafen stattfand und in der 1381 Stammaktien mit 1581 Stimmen und 1010 Vorzugsaktien mit 2020 Stimmen durch 16 Aktionäre vertreten waren, wurden die Anträge der Verwaltung einstimmig genehmigt und die Ausschüttung einer Dividende von 14%(6) auf die Stamm- aktlen und 5% auf die Vorazugsaktien beschlossen. Der aur Verfügung der.-V. verbleibende Gewinnüberschu von 238 204 soll dem Antrag der Verwaltung entsprechend auf neue Rechnung vorgetragen werden. Bei Streiſung des Geschäftsberichts machte IIerr Kom- merzienrat Ludovici noch einige interessante Mitteilungen: Wenn man auch in diesem Jahre ein günstiges Resultat vor- legen könne, so müsse doch gesagt werden, dall in diesem Er- gebnis die allgemeine Geldentwertung nicht zum Ausdruck ge- kommen sei. Die Betriebskosten hätten gegen früher eine gan, bedeutende Vermehrung erfahren. Allein für Kohlen und technische Bedarfsartikel waren annähernd.3 Nillionen auf- zuwenden. Während man im Jabhre 1913 bei mehr als doppelter Produktion einen Kohlenverbrauck von 216 000 zu ver- zelchnen hatte. Während im Jahre 19t3 an Arbeitslöhnen 340 000 ausgegeben wurden, betrugen die Lohnaufwendungen dei um etwa 60% geminderter Getreideverarbeitung im ver- flossenen Jahre rund 2 460 000, also bei Zugrundelegung der Zlelchen Leistungen etwu das 1sfache. Die in den Handlungs- unkosten enthaltenen Ausgaben für Angestelltengehälter seien in ähnlicher Weise gestiegen. Wenn man beräcksichtist. daß für die notwendigsten Reparaturen über 1 Mill. A, daß ferner zör Versicherungsprämlen eine an und für sich nebensächliche be, über Mill. A gedeckt wergen ten, wobei die ce e. eeee Bemerkenswert war die Mannbeime Frankfurter Wertpaplerb eeeeeeeeee — Gerse. Festverzinsliche Werte. a) Intündlische. 27. 20. 27. 28. 4% Mannb. v. 190f/6%—.—3,%% Badlegbe Anlee 68 39.— 4% Mannheimer von 1912..—8. 25 0 Glb, von 1203 79˙70 82 5% Dertsche Relcheanl. 72.59 77.0% Bayer. Eisenbahnanl. 28..50 45% 90. 98.75 b23 3½% d0. 63 30 06.25 3½% 40. 83.3) 63.0 4% Bay.-Ffklz. Eis.· Prior 2227— 355 0. 69.73 70.— 3½% 00. 79.50—.— 5% l. Rolchs-Vohatzanl. 30.53 39.60 Auslundisehs. 4½% V. u. V. do. 62.65—.4½%% Uost..-f. J. 1913.80 19.40 4½% l. Relonsschatranl. 72.— 72.20 4½% do. Sofatzanwels. 23 80 39.75 5% Preub. Sohatzanwels.. 4% 40. Golgrente 0 50 30.50 97 0. 67. 37.4% d0, ein toſti. Rente 21.8 3½J% Prouulsahe Konscie 64.0 30.49] 4% Unzarizzde Goſdcans 350 3ʃ 80 30% d.——31..4% do. Jt.⸗Hte. V. 191) 22.—22.— 4% Bad. Anlelhe von 1919 69.23—.— 3½% do.§.-Rie. v. 1J0%( Dlvidenden-Werte. Bank-Aktlen. Div. 27. 28 Dv. 27. 23. Sadlsohe Bank% 315.— 323.—Odem. Rutgerswerke 12/ 121— 423.— Serliner Handeloges. 12—.—.— Sndd. Draßtiadustele 7— 2 Darmstädter Ban 180.— 18.— Algem. Elektr.-Ges. 10 223.— 29375 beutsens Bank 12 293.— 293.—Bofgmann W. 12 323.— 229.— b. Effekt.- u. Weohsslb. 7 173.— 171.Folten& Gullleaumes 19 375.— 5³³— Disoonto-Gesellsen. 10 243.30 21 23 Tahmoyer 53 213.390 214 3) Oresdner Bank 9 212.— 210.30 fn. Elocir.-des. Maanb. 19 292.—231.— Laffonalbk. f. Deutschl. 1) 18.—19).25 Sometert Aürnderz 211.— 241.— Pfälzisohe Bank 7 153. 133.—Sie nens& Halsko 12— 1 2. Pfälzisohe yp.-Zank 9. 17.—172.—gunmnw. petor 13 477.— 70. Rhelnſsohs Creditbant 7 131.— 13.— Honderad. Kupforwork— 333. 33459 heinische fiyp.-Zank 9 173.—175.. nns doradee 12 295½75 202.73 Sudd. Disoonto-ges. 8 194.— 194.80 12 7 45.— rgw 2 o lorkadric Soſer 5 431.—— 88 5 eee 0.—Lederwerke Rotuhe 7½ 331 330.— Deutsoh-Lux. Bergw. 12 397.80 393.— 40. Sdd. Injzzert 1872.37373.5 Gelsonkfroh, Bergwork 11 32.-.do, Splodart 9 270.— 288.50 Harpenr jergbad 5—.— 443.30 falemdale kaded 1„ Kaliw. 1 e teregein 35 312,. 512.— Masohlndafabr.Kleyer15 233.— 233.— Nannesm.-Aur.-Werke 8 57.—. 88.— 40. gasama, 17 3337+ 92.55 Obersonl, Elsend.-.23 290.— 28). 40. Hadlsode burtach 1 339.23 323.25 d0. Elsenind.(Care) 11 772.— 289.59 Daimlermotoren 98 197.— 133.— phönia Bergbau 29) 6ʃ3.— 633.— Hasohlnenfor. Saungen 9 321. 229.50 V. Kög.- u. Laurahütte 20 330.—-—.e, Klsdaon 1283.50 193.— Grltzner, Darlagd 13 333.— 300.— Trananort-Akktion. fald Nbu, Ahmasob. f; Sonantunz— 809 Eng. Karlsruner Maroh. 10 333.— 303.— tamp.-Am. Paketfehtt— 119.50 189.50 fa n,. Arn. Kcſel 1 00 AMdecdeutsoher Lioyd— 147.80 14.78 Ppfl. ane Napser 12 233.— 285. Oest.-Ungar. Staatsb. 7½ Jl31.— 183.— Songeſipe. Feankenth. 7 383.— Industrle-Aktlen. Ver. Doitsohs Oelfabe.12—2.— Arun& Bilfinger 6 275.— 283.—.orzeffan Wessel— 373.—.— Wayss& Freytag— 335.. 337.75 bi. Palvscfahr, berts?9 230.— 41.— Cementw. Heſdelberg 10..5 300.—Sollla iustrie Woffk 7 2ʃ4.—— Badlisohe Anliin 12 827.30 521.— Spiagerel Ettilnzes 7..— 34J.— Cbem. Soheldeanstalt 20 573.—88.— Kammgarasplns. Kals. 12—2. Chem. Orlesb.-Elektr. 7 408. 42. 1 7 85 Fürtwan en 13— 1—.— Farbwerks Hächst 12 133.30 434.50 Wag zonfaurik fudis 22403.— 49.50 V. ohem. Fabr. Hannh. 7—.—.— Zelfstoffabr. Waldnof 10 474.— 471.— Obem. Fabr. Muklhein 4 610.— 609.— TZudkerfabrik, Zad. 11333400.— do. Molzverkohlung 5 42.—423.—40. Frankentnal 4 123.— 42ʃ 73 20 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliehe Werte. Relchs- und 27..%% Oesterr.Sohatzanw.] Tr. 23. Staatspaplero. Sulderrente.— 22.— 5¼ D. Schatzanw. Ser. I—— 4½%½ do, Faplerrents..—.— 5% J0. Serie ſf 99.99 99.73 4% Fuürk. Auminist.-Anl. 73.— 74.— 4½% do. Seris-yy 62.80 52.90%% do. Bazdad- 4½% do. Sorie—Ix 72.10 72.J0 Elssndann 1122.75 123.— 4½% 60. 2er 94.3) 94.70 4% do. 8a1fad. 5% Deutscho Relchsanl. 77.50 77.50 bieenzahn 1 103.30 405.— 4⁰⁹ d0. 69.60 86.70 4% J0. unlfir. A—190.— 3½% 0.•.75 63.30% 0. 20. v. 1911 71.—73.— 370 0. 73. 0. 5 155** 2 4% Preubisohe Konsols 83.7d 63.— 4½% Un). 8. flt. v. 1. 7• 3/% 00. 50.20 60.2) 4½% dd. 40. v. 13/.2524.59 30% 0. 53.59 53.9)% do. Oaldren!e 4t.— 44.73 4% Badisohe Aalelhe 72.3).0 4% dg. Krnenrents 22.89 22.50 31½%% Bayerisene Anlelgs 63.3) 53.3) 4% Wlener inzet. Au. 33.— 37.60 3% kesesone Anlolne 53.50 57.25 3% Oostarrolon.-UMaf, 4% Frankfurter Stadtanl. 87.10 97.„% Staatebang alts—.— 4% Münohener Stadtanl. 52.25 82.55 8% 40.(4. Sorls 43.— 41.— 4 W 15 5 e——.50 ank-Flandbrlefo 89.— 99.5 9 9. Go. Arior ee 1255.37% +. a. 5 85 .3% 45., 0 Peioenhn 72.—— eeeee, 2% 45, 95103a1l0 33.— 34.— 4˙% Anatoller, 8ör. J, U 113.2 115.73 4½% Osstsrrolohlsohe 4½/% 4d., Serie 1l 103.73 103.— 40% e e 2 33 AEa, 09113. v. 13933———.— 0 o. Goldronte 10 J. 5% D. Ueherses- El.-Oul...—.— 4⁰ do. bonv. Rente] 22.—.— 1 5 15 Dlvidenden-Werte. Trunsp.-Altlen. Dlv.] 27. 25. blv. 2N. 23. Sohantungbahn 9 578.— 812.—Foeldmuhle Faplor 25 331.—340. Alig. Lok.-u. Strahenb. 8 120.— 123.23 Felten Gultteaume 15 62ʃ.76 426.50 Gr. Serl. Strabend. 7½.—.—Fclsdriohsgtte 25——5— Südd. Eisenbahn 5¼ 10.25 103.—-—gaenspterea Oentr 0 212.— 249.50 Oosd. Staatzolsonbd. 7½ 123.— 132,.— Gelsenkironer Sr,. 1I 323.— 34.50 Zaltimoro aud Onis—419.—44—. Gustanl.— 359.— Prinz-Helnrienbahn 8—383.— doofgi-Narionz. 0 370.— 02. .-Austr. Dampfsch.—33.— 361.— Gertssznalner Glas 19 533.—53.— Hamb.-Amorik. aketl.. 17½0 Goldsongidt, Tü. 12 65¼.50 600.— Hamb.-Südam.'sob.— 331.33.25 Haroser Böorgban 12 43].—448.— Hansa Dampfsoh.—.— 303.— Hileset Masgaaeng 8 270.— 237.— Norddsutsone LIoyg—14030 144.— Kupfeg 55—670 danster Farzwerke. 4.* -Aktien dego! N Ban Hoeson eisen u. 8t. 21 670.— 659.— Berlinerhandels-G0s. 12½½ 212.— 212.50 Hohonlone-Warke 5 213.—242.— Gomm.- u. Prlyatbank 9 203.50 208.25 Hun boldt Maschinss 6 221.—223.75 Darmstädtor Sank 8 139.30 180. Kallw. Asoherslebsn 39311.50 83.— Oeutsohe Zank 12 283.— 282.30 Kattotzer gergbad 23 271.—270.— Uiskonto-Commandlt 10 2ʃ3.50 27.50 Köla-Rottvoller 18 331—.383.23 Dresdner Gank 9 211.50 212.— Gebr. Körtia 13 223.—29.— Altteld. Kredltbanx 10 180.— 18J. Kostefner Lelluloses 3 333.— 319.— Matlonalbk..Deutschl. 10 190.-69.50 Lahneyer& C0. 8 210.23210.— Oesterreloh, Keedlt 6½ 65.13 55.— Laurantte 29 323.232.50 Relohsbank.74142.— 142.— 1540 ee 1551 70.— Linke 4 Hofmaga*—— Induntrle-Aktlen. Tudwiz Lo%& Oo. 3 339.09 475.— Aooumulat.⸗Fabrik 17 419.— 408.50 Lotaringer Hdtte 12 Adtor& Oppenhelm 20 740. 720.— Haanesnanbrähren 29 Adlerwerke 10 23½.—2. bersonl. E186.55.-38. 23 8 .-G. Anli. Treptow 183 233.50 402.— d0. EJsenfadusteis 14 23. 50. Aligom. Elokte.-Ges. 10 242.50 203.— dd. Kocswerke 1 Angio-Continsenta“ 8 3/½¼1.50 389.73 Orenstold Ko%% 16 Augsb.-Nütnhb. Masch. 10 434 60 43.— Chöni Serghau 20 2* Badisohe Aallia 13 523.30 523.— Rholg, Jradakonles 20 J. 3. Borgmann Slektr. 12 34%.70 32%½7 Raa. Mstal. Vorz. 0 334. Borſinoe Elekte..60 265. Raein, Stawerne 20 1/.—438.— Bing Mürnborg 10 231.50 201.— fisdese Monta! 12 501.— 432.— Bismarokhütte 20— ondasber Müttes 12 33.— 324.— Soonumer Gubtabt 13 0 439 83 fatgerswerke 12½ 413.— 729.— Gebr. Böhler& Co. 2 5803.—-500 23 Saghse erl 20 37.— 371.— Brown, Soveri& 0. 8.=Sonudcert 4 00. 9 2411.892ʃ2.— Zuderus Eisonw. 7½ 782. 835.— Sienogs 4 Halske 10 205˙50267.50 Unemische Grlesholim 12 405.30.73 Tolepnen Borllager 13 3¼/— 330.— Chemischo Weile'rs 42 30. 33)—Tadeklsene Tasakrezis 1005.0 423.0 Uhemische Algort 30 648.50 64,50 Oalon. Roelin-Anm. 10— 281.— Condgordia 8orgau 22 309.7—Vorola. Fränk. S0A4af. 13 Da mior Motorön 193.5J 134.59 Vöor. Glansstofto 290 118,01170.0 Oeuesod-Luxomburg. 12 3/— 31.50 V. St.%½% e& M 30 27.—279.5 .-Veborsod Cloktt. 1003.0 1123.0 Vo JttAnd. AAse49 10 277.274.80 Deutsohe Erdol 920..— Wostergeln Ala 83 522.50 32ʃ.— Doutsohe Kalfwerks 7 303. Zotlstoff MAdAA 9 471.— 437.— Ooutsohe Stoinzeuz 29 Doatsog-Ostafrika— 10.—[ U. watfton u. MAnitien 30 Nen-41—.—422.— Daraohpçονοα 23 Otayf WIen u. EIsend.— 473.—475.— Elosttafdar Farbzen 1d 5 do. Ga 0neln—.— Elosir. Lioht d. Kealt 9.30 DeAte% Folrolsam— 1½1f½. BK. f. o. Unt.(Zuriog) 0 133.—133.— FPononz— 31510 3400 BSOoRWOler GeTWorA 14 313.14. Hebdgaez— 27½—.— 2— Werte der Gebäude und Maschinen noch nicht einmal den Ge- stchungskosten entsprechen, 80 wird mun zu dem Schlub kom- men, dad segenüber diesen enormen Beträgen ein Dividenden- betrag von insgesamt 438 000 angesichts der auch für den Aktionät fühlbar sewordenen allgemeinen Geldentwertuns als detzchelden bezeichnet werden mub. Von den enormen Steuer⸗ betrügen. welche aufzubringen sind, erst gar nicht zu reden. Zum ersten Mal hat man einen Betrag für Zwecke der Werk⸗ erhaltung zurückgestellt. Wenn man bedenkt. daß das Werk wWährend der Ktiegedauer auch technisch nach den Bedürf⸗ nissen der Zwangewirtschaft geführt und zugeschuitten Wär⸗ den mußte und daß dem Wiederbesinn der normalen Betriebs· korm eine durchgreifende technische Neusestaltuns voraus- Sshen mußz. deren Kosten die Betriebssewinne wührend des ee eeeeeeee * 1 2 g 2— Senera Seeeeeeee— Imit noch'eiteren Rückstellungen für Zwecke der Betriebs- erhaltung für die Folte zu rechnen haben. Isolation.-., Mannheim. Dem im Reichsanzeiger ver- öffentlichten Bericht für 1920 ist zu entnehmen. daß der Brutto. gewinn 1 493 207„(577 825) betrug. Nach 99 036(7088) Abschreibungen wurden 99 036(%s Reingewian erzielt, woraus%/(i. V. o) PDividende verteift und 3036 1 vorgetragen werden. Die Bilanz verzeichnet bei 1 Mill. Aktienkapital 6,50(.46) Mill.„ Kreditoren, denen.87(ogg 12 05 Debitoren und 4,49(.38) Mill. 4 Vorräte gegenüber- stehen. Commerz- und Privatbank.-., Hamburg. Das Institut nimmt die Bank für Butjadingen.-G. in Nordham(Ka- pital 500 000.) in sich auf. Herabsetzung des schwedischen Diskontsatzes. Die schwe- dische Reichsbank hat ihren Zinsfuß(von%) auf T herab- gesetzt. Uebernahme der Zollgebühren. Der Roheisenverband hat beschlossen, auf Lieferungen, die infolge der neuen Zoll- Uinie mit Abgaben belegt werden, diesen Zoll auf den Verband zu übernehmen. Kapitalserhöhungen. Die Kunstmühle Kink A,. in Godramstein(Rheinpfalz) erhöht um 600 ooO Stamm- und 100 oo A¶, auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien mit zehn⸗ kachem Stimmrecht.— Die Fahrzeugfabrik Düssel⸗ dorf.-G. in Düsseldorf beantragt, um.2 auf.3 Mill. zu erhöhen. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 28. April. Drahtb.) Bei bescheidenem Geschäft und größeret Zurückhaltung der beteiligten Kreise eröffnete der heutige Börsenverkehr in unentschiedener, aber verhältnis- mäßig ziemlich fester Haltung. Die Umsätze, die sich nur auf wenige Sonderpapiere erstreckten, nahmen zum Teil größe- ren Umfang an. Die sog. Wiederaufbauwerte blieben stark gefragt. Ph. Holzmann standen im Vordergrund. Diese Aktien vermochten bei großem Geschäft um etwa 10% zu avancieren- Die alten Aktien bewegten sich zwischen 270 und 275, die jungen zwischen 268 und 273. Augsburg-Nürnberg 240—241 gehandeft. Die Abschlüsse in Montanaktien paßten sich dem Gesamtbild der Börse an und waren bei bescheidenen Um-“ sätzen zut behauptet. Gelsenkirchen mit 330 um 8% höher. Chemische Werte lagen meistens niedriger, docl. hieſten sich in den Aktien des Anilinkonzerns die Rückgänge im Rahmen von—3/. Im Verlaufe stellten sich Holzverkohlung etwas höher. Elektrowerte und Autoaktien kaum nennenswert ver⸗ ändert. Hapag 180/. 2% erholt, dagegen Nordd. Lloyd. 1477, um 2% niedriger. Baltimore 426. gewannen 18%. Deutsch- Uebersee 1125. Mexikaner erzielten mäß'ge Kursbesserungen. Deutsche Petroleum 670. Die Kursbewegungen blieben auch im weiteren Verlauf sehr bescheiden. Der Kassamarkt blieb vorwiesend fest. Tellstoff Waldhof stellten sich etwas schwächer. Die Börse schloll still und abwartend. Privatdiskont 3% Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 28. April.(Eig. Drahtb.) Die Börse faßte heute das Revarationsproblem wesentlich ernster auf als gestern. Das Geschäft war still, die Haltung uneinheitlich, doch über⸗ Wogen Kursrückgänge. Nur die Valutawerte zogen im Zu- sammenhang mit der ungünstigen politischenAuffassung etwas an. Am Montanaktienmarkt setzten Phönix, Harpener und Oberschlesische Kokswerke 6% niedriger ein. Rombacher 575 Andererseits waren Bismarckhütte und Mannesmann um 775 Bochumer und Lothringer Hüttenverein um 4/% Sebessert Elektrowerte, Anilinwerte und Schiffahrtswerte geschwächt Kaliwerte wenig verändert. Heldburg 270, Hallesche Kali 2999. Unter den Nebenwerten gingen Rottweiſer Pulver um 10% nach oben. Am Markte der Valutapapiere Wwaren Deutsch- Uebersee Elektrizität 20% höher. Deutsche Petroleum und Baltimore + 10%, dagegen Schantung und Canada schwächer Kommunalwerte bröckelten leicht ab. Mansfelder uxe 4700 Unter den Auslandsrenten zogen Mexikaner weiter en. Im Verlaufe wurde die Allgemeintendenz schwächer, und zwar insbesondere für Montanwerte, Goldschmidt, Deutsche Waffen und Deutsche Petroleum. Am Kassaindustriemerkt herrschte überwiegend Realisationsneigung. Devisenmarkti. Frankfurt. 28 April. Im Vormittagsverkehr stellten sich Devisen fester. Belebter war Paris und Holland. Auch übrigen Devisen war das Geschäſt teilweise etwas lebhalter. Im amtlichen Verkehr schien die Nachfrage sich auf West- Devises weiter auszudehnen, wobei weitere Kursbesserungen erzielt wure den. Es notierten: London 283.50(amtlich 2/0, Paris 484.50 (400.30), Brüssel 484.50(402), New Vork 64(66.05), Holland 2280(2260), Schweiz 1 122.80(1137.50), Italen 310(1 Frunktfurter Devisen. Amillon 27. April 20 April 27. April 20 Apell bel- Brlet gald I Arlef. geld Srlet Seld Erlet Holland 2227.802232 202277.70 222.9 Jorwegen 1934.—998.—1028 90(1081 10 Belglen.435.— 483.— 494 492 50 S woden 1183.—1499.—1818.801621.40 London.231.500 282.—28 7/ 237 fleleingfors—.—U—.— 22 Faris 441 482 80 40. 481.— New Vork. 63.85 17257 65.97 66.7U Sohwelr 103 90%1 191133.891133.70Men, altos—.——— ee Spanlen.893 89/ 902 40 908..- 910.—.-O88t. abg. 16 83 16.87 17.86 17.09 Haltes..10 2 30 80/ 413.6/ 311 40udagest..18 21.280 24 97/ 28.00 DAnsmork J1137.30143.7001778.31 178.70 HPrag„l. Frankflurter Notenmarkt vom 28. Aprll. Gels Gclot deids] Eriet Amorlkantschke Moten. 63.2 3,) gesterr.-Unzere alts— Saigtens 43353 45135 gemtetn 1 0. eee ee nleess. 10385 104 85 Sagilsodes.„„„ 2½ 39 223 5) CAUn'ds Fränzötisones„„„ 4 0 43.35 Seeler 1033.1939.— klolladlisons. 22143 2297 5)[ Cos ohosſ„„„„.—+ Italle ts0%„„ 8 JI3) Fsodestto-Sioraa....— Oesterrelon. ahgest.13 10 4 Uafios.„ 23.—.80 Tendenz: fest bei lebhaftem Geschäkt. Berliner Devisen. Lm Devlsenmarbet ktrat heute ein Szenenwerhsel eln. Man bemerkte, daß Newpotk stark alle europäischen Devisen abglbt. Die Stimmung war inkolgedessen schon vormittags tester. An der Börse zogen Devisen untet Fünrung vom Dollar weiter ernonneuswert an. London etwa aas, eWYOrk 647-. Paris 486. Schwelz 1130, Polennoten 799. umn ein Mehriaches Gberachreiten Nerden, sa Wird man ee amtted 7. Ari 28 Aoriſ 27 April 25. A0ll E. 4%-1 örtef geolg Srltef Seid Srlef folang 2239 25/2288.75J200. 72.38 dew Vork.8/ 58.87/ 95 85 erbene!, 3830 80 ih 50 808.0 Saels 80 40130 487.— 1 Onele“ anla. 09 1001. 1022. 1028.05 Schweln 1107.88,148.151148.850%1738.75 Kopenbsgön 5.851.5118.80,118.70Spanſen. 8841.10 83 978.J5 J Stookhol Ke toib 98189.05[.-Ung.]—.— Felslngefors] 128 18 88 1285 140 73 Men abg. 18 92 18.87% 18.7 1 kallen.. 36.65 33.2J 844 65 2 8543 67.% 87.%. Londen 5 Solsudagest.31. 2*. —— — ͤ— ͥͤ— 8. Seſte. Nr. 193. Mannhelmer General-Anzelger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 28. April 1921. Mannhei mer Muſik⸗Zeitung Der Troubadour. Wir kommen immer wieder auf italieniſche Opern zurück. auf Verdi insbeſondere. Vielleicht erleben wir es noch. daß uns eine italleniſche Oper einmal wieder ihren Verdi vorſingt und vorſpielt! Wir würden alsdann über die Lebens⸗ kraft des„Troubadour“ an einem einzigen Abende die rechte Aufklärung finden, würden uns nicht mehr mit über⸗ flüſſigen Fragen und mit den alten Nörgeleien beſchäftigen, würden wiſſen, wo es denn eigentlich unſerer Oper fehlt. Nämlich: Oper iſt eben— Oper!„Ein uns lösbares Paradoxon. Beſonders in unſeren Tagen, da wir ſo oft in Gefahr ſind, in der ſymphoniſchen Flut der Opernkunſt zu ertrinken“, ſagt Oskar Bie in ſeinem großen Sammelwerk„Die Oper“, er⸗ ſchienen in Berlin 1913. Er ſagt über Verdi noch mehr! Anappe Szenen, belebte Rhothmik, ein ſeelenvolles Melos und Charaktere, die plaſtiſche Gebilde von Rollen geworden ſind“ (S. 420) würdigt Oskar Bie als die Hebel des Bühnenerfolges. Und alle dieſe Angaben mag jeder Opernfreund nachprüfen, der ſich mit der unklaren Handlung, mit dem Drama von Antonio Garcia Guttierez abgefunden hat. Womit wir uns aher nicht abfinden laſſen, das iſt die Art, wie man den„Troubadour“ inſzeniert, dirigiert und karikiert. Die vielen abſprechenden Urteile über Verdi weiſen ja deutlich zurück auf alte deutſche Sünden der Aufführung. Nehmen wir nur C. F. Wittmanns Opernbuch(UB 4323), das uns ver⸗ ſichert, Fernandos E⸗moll⸗Ballade von der Zigeunerin ſei ein anz regelrechter Walzer, während der bekannte Muſik⸗ euilletoniſt Eduard Hanslick hier eine Mazurka hört. Und der Graf Lung„läßt Würde und Adel vermiſſen,“ Wir werden bald ſehen, wo der Irrtum des deutſchen Kunſtprofeſ⸗ ſors ſteckt.. Nehmen wir, da die Orcheſterpartituren fehler⸗ hafte Abſchriften zu ſein pflegen, Ricordis Volksausgabe: „Geſang und Pianoforte“ in der Urſprache zur Hand. Wir leſen ſogleich unter den„Personaggi“: Azucena⸗Mezzo⸗So⸗ prano. Alſo nicht Altpartie, ſondern— ſchon wegen der hohen Lage— recht eigentlich unſerm deutſchen„dramatiſchen Sopran“ zugedacht. Wir ſchlagen nun die erſte Notenſeite auf. Da ſteht: Vorhalle im Palaſt von Aliaferia. Viele Diener und einige Bewaffnete. Die Diener haben ſich niedergelegt, die Bewaffneten halten im Hintergrunde Wache und gehen auf und ab. Nur die Diener ſind nahe daran Der alte Fernando weckt ſie unſanft. Es iſt wirkungslos, wenn man ſein:„Ihr Diener, erhebt euch“ aus der Ferne hört. Halten wir feſt: die ganze„Introduzione“ muß wie eine große ſchaurige Ballade wirken. Ganz mittelalterlich, ganz Aragonien des 15. Jahrhunderts, düſter und rauh, finſter und hart. Dazu gehört breites Tempo. Verdi will die einleitenden Takte wuchtig und mächtig wirken laſſen, er malt über jede Note der Triolengruppe ein beſondres„Dach“ und gibt 88 VBiertel an. In dieſer ſtarren Form geht die ganze E⸗dur⸗Stelle durch alle Stärtegrade, bis die Töne ganz allmählig weicher, leiſer, ſozufagen ſchläfriger werden, bis die Phraſe„allargando molto piano“ ausläuft. Schon die erſten 22 Takte müſſen uns in die Zeit verſetzen. Die„Familiari“(Diener) ſingen Ve zunächſt folgenden kleinen Chorſätze allein. Fernando mag Hin Recitativo mehr ſprechen als ſingen, er mag ſich hier etwas mehr breiten, als unſere Heldenväter⸗Baſſiſten⸗Gewohn⸗ heit liebt. Jetzt, als der Alte ſeine Erzählung beginnt, treten Zuch die Wachen heran. Fernandos Allegretto ſoll geheimnis⸗ Holl mit halber Stimme erklingen. Das Forte tritt erſt in den Dier letzten Takten ein, als Folge einer allmähligen Steigerung. Das dann folgende Chor⸗Fortiſſimo hat nur eine ganz geringe Tempo⸗Steigerung, etwa von Verdis 112 zu 132. Es gibt Aberhaupt noch allerlei Feinheiten von Sprache und Geſang zu entdecken, wenn man den italieniſchen Text betrachtet. Wie eigentümlich wirkt, um nur ein Beiſpiel zu geben, die ſehr finſter und immer finſterer und leiſer werdende Erzählung von der böſen Zauberin, die nicht Ruhe finden kann, die nachts in verſchiedenen Geſtalten in Aliaferia umgeht. Nun iſt die Lampe beinahe erloſchen, ſo daß der ſchnelle aufgeregte A⸗moll im Dunkeln verſchwimmt. Da ſchlägt es 12 Uhr, man hört aus der Ferne— etwa von der Kathedrale in Saragoſſa— zwölſ Schläge. So ſteht es auch bei Verdi in Noten, aber unſere deutſche Ueberlieferung läßt den Chor ſchon nach drei Glocken⸗ tönen aufſchreien und abſtürzen. Das Orcheſter nimmt als⸗ dann die„abſtürzende“ Bewegung auf, anſtatt nach zwölf be⸗ wegten Takten ins frühere Tempo zurückzuleiten. Vom„ein⸗ fachen“ Forte(immer leiſer werdend) entfaltet ſich nun der Abgeſang; der chromatiſch aufſteigende, recht eigentlich der a⸗ matiſche Kontrapunkt tritt nunmehr— eben durch das bewußte„Tempo primo“ deutlich hervor; das klagende Motiv der Bratſchen, verſtärkt durch die natürliche Ermäßigung des Tempo, bildet den Schluß. Dann noch zwei Fortiſſimi, ita⸗ lieniſche natürlich... Die Einleitung⸗Ballade iſt zu Ende, der Vorhang ſchließt ſich auf etliche Sekunden, damit zugleich mit aufhörender Muſik auch die Stimmung abklingen kann. Keine „offene“ Verwandlung, Verdi hat an eine ſolche nicht ge⸗ Vielleicht hat man Anno 1853 zu Rom gar keinen Zwiſchen⸗ aktsvorhang gehabt? Gleichviel wir gehen weiter. „Giardini del palazzo“, Wir ſind im Park des Königs von Aragonien. Im Hintergrunde führt eine breite Marmor⸗ treppe zum Palaſt, zu den Gemächern der Königin, zum Balkonzimmer der ſchönen Hofdame, der Gräfin Leonora di Sargaſto. Sie ſieht zihn“ faſt in jeder Nacht, heute Abend wird es ſpät. Er kommt nicht. Die Nacht iſt vorgerückt, dichte Wolken bedecken den Mond. Der Graf Luna tritt auf. Stark, mutig, ſtolz ſind die Aragonier, dieſer Edelmann iſt außerdem wollüſtig⸗grauſam. Der Ueberſetzer hat uns den Grafen Luna„eingedeutſcht“, indem er ihn ſingen und ſagen läßt: Ach, heißer Liebe Sehnen Erfüllt die treue Bruſt. Der jüngſt verſtorbene Francesco'Andrade ſang aber: Ah,'amorosa flamma'arde ogni ſibra. Das heißt: Vor Liebesglut brennt mir jede Fiber. Das nun folgende Allegro(„Ich muß ſie ſehen..) iſt dem italieni⸗ ſchen Sänger in Wort und Ton verſtändlich. Ihn zieht ja nicht„mit Allgewalt ſein Herz“ zu„ihr“, ſondern ihn reißt die Leidenſchaft hin. Voll blinder Leidenſchaft rennt Verdis Luna zur Marmortreppe hin. Er gewahrt den vom Balkon⸗ zimmer ausgehenden Schein der„notturna Campa“). Nun hält er plötzlich ein. Wir hören das„Cantabile a mezzo voce“, Nanes Nachtgeſang zur Laute(Harfe). Es iſt eine trübe Sommernacht, der Mond hat allen Glanz verloren. Wir hören nur die ſchwermütige Weiſe, ſie klingt ſelbſt bei der mit Kraft gegebenen Schlußzeile beinahe wie Gebet. Manrico und Leo⸗ nora ſind die Idealgeſtalten der Oper. Bei Verdi gibt es nur gute und böſe Menſchen, böſe ſind Luna, der Sadiſt, und Azucena, die Zigeunerin aus Biscaya. Der zweite Akt bringt uns dorthin ſogleich zwiſchen die Zigeuner. Hier karikieren unſere Muſiker zumeiſt. Das Zeit⸗ maß ſoll wilden Rhythmus haben, nicht zu ſchnell ſein im E⸗moll, in der Dur⸗Parallele ein wenig anhaltend und— wie in der italieniſchen Partitur ſteht— aber ganz leiſe, prickelnd. Auch der Morgengeſang der Zigeuner— vielleicht nur von den hohen Stimmgattungen(Sopran und Tenor) zu ſingen— ſoll„pp“ beginnen. Wie vor Sonnenaufgang Erſt bei dem bekannten C⸗dur Hammer⸗ und Amboß⸗Werk geht die Morgenſonne über dem„diruto abituro“ auf. Und hier, wo wier breiter werden, beginnt die flotte italieniſche Volksweiſe, die Verdi immer findet, wo er eine ſchlagende Wirkung ſucht. Hier iſt die Steigerung von 132 zu 144 Mi⸗ nutenvierteln das„Italieniſche“; ſcharfer Rhythmus, luſtiges Leben. Wir ſind im Lande der Basken. Ein uraltes Volk wohnt auf beiden Seiten der Pyrenäen. Manrico iſt unter den Basken aufgewachſen. Sie lieben die Freiheit, ſind rauh und tapfer, leidenſchaftlich und ſehr rachſüchtig. Azucena, aus dem uralten Iberenſtamm, iſt mehr Baskin als Zigeunerin. Verdis Zigeuner ſind im Grunde gute Italiener, ſind Staffage, ſind— Oper. Aber die Landſchaft(Verfallenes Ge⸗ mäuer) und die Beleuchtung— i primi albori-Morgendäm⸗ merung— und das große Feuer im Hintergrunde, der bei⸗ nahe ganz offen ſein ſoll, müſſen die Stimmung geben. Hier iſt der wahre Expreſſionismus mit der Intenſttät des deko⸗ rativen Ausdrucks an der richtigen Stelle. Wir werden dieſer dekorativen Wirkung auch weiterhin bedürfen, denn nun wandern wir mit Verdi wieder nach Aragonien, in die Um⸗ gegend der Bergfeſtung Caſtellor, die in der Provinz Saragoſſa liegt. Wir ſind mitten im Bürgerkriege, Fürſt Urgel, Ruix, Manrico auf der einen Seite, Luna und Fer⸗ nando auf der andern. Der Kreuzgang des Kloſters, der Saal auf der Feſte mit Balkon⸗Ausblick in die Ebene, das Feldlager der Königstreuen mit dem Ausblick auf die Felſen⸗ burg, dann der Turm, in welchem die Staatsgefangenen — dacht, ſo wenig wie A⸗moll an das folgende Es⸗dur anſchließt. ſchmachten, der grauſige Kerker: das ſind„Bühnenbilder“ aus dem aragoniſchen Bürgerkriege um 1400. Wenn die Säͤnger erſten Ranges ſind, koremt ja nicht viel darauf an, aber heute... Jeder mag dieſer Satz in ſeiner Weiſe er⸗ gänzen. Zum Schluß noch zwei Vorſchläge; der eine betrifft den „Miſerere“⸗Geſang, der andere die alte Ueberſetzung. Sollte man nicht den erſten Tenor von weichen Altſtimmen— dieſe aber nur von Bratſchen unterſtützt— ſingen laſſen? Das mezza voce“ mit kleinen An⸗ und Abſchroellungen, ebenſo das Ende im Pianiſſimo, die Feinheit des à capella⸗Stiles und die Terenglocke würden einen ſehr ergreifenden Eindruck machen. Ich habe früher einmal eine Troubadour⸗Vorſtellung erlebt, in der der Männerchor dies Miſerere ſo unrein ſang, daß Leonoras Worte(„O Himmel, was hör' ich? welch ſchaurige Klänge“..) im Publikum ein rheiniſch⸗heiteres Echo fanden... Wir ſind empfindlicher geworden, wir können nicht mehr den Weg ins Kinderland der alten Opernherrlich⸗ keit zurückfinden. Das unnennbare„Sch—hä—hä—hä—hch nen“ der deutſchen Leonoren beruht auf einer falſchen Ueber⸗ ſetzung. Zu Salvatore Cammaranos Worten ſüimmen Verdis Töne, ſein mäßig⸗bewegtes Tempo(mit den drei accen⸗ tuierten, aufſteigenden Achteln) ſollte eigentlich jedes Miß⸗ verſtändnis ausſchließen. Freilich, die Tradition der vor⸗ maligen Koloraturſängerinnen, die ſich die Partie nachihrer Art zurecht legten! Ein Kritiker nannte einſt die herzogliche Kammerſängerin, die das„unnennbare Sehnen“ ihrer Seele übertrieb, in ſeinem Unmut eine alte Trillertante. Wir ſind beſſere Menſchen, wir nehmen ſo vieles ruhig hin. Und Wenn Balladen⸗Fernando ſingt: „Schrecklich erfüllte ſie, was der Mutter ſie verſprochen, Hatihren Feuertodaufdieſelbe Art gerochen.“ So ſagen wir— gar nichts. Es iſt auch vernünftiger, denn Herr Publikus iſt wirklich geduldig. Und ſo wollen wir hoffen und harren Die erſte Aufführung von Verdis Troubadour in deut⸗ ſcher Sprache fand in Wien ſtatt. Wien 1854, Braunſchweig 1855, Berlin 1857, ſind die wichtigen Staffeln. Von Karls⸗ cuhe bis Mannheim brauchte Verdis Troubadour fünf Jahre (1857 bis 1862). Jetzt, nachdem beinahe ſechzig Jahre ver⸗ floſſen ſind ſeit der Mannheimer Erſtaufführung, wäre mithin die rechte Zeit zu einer Verdi⸗Neu⸗Orientierung. Wir hoffen und harren! A. Bl. Nllerhand Bos- und Wahrheiten. 2. Für Komponiſten. Willſt du Beachtung finden, ſo lege dir einen ausländiſchen Namen bei. 8 Verſuche dich zunächſt als Kapellmeiſter. Dann wird deine Muſik wenigſtens„unter Leitung des Komponiſten“ aufgeführt. Als lebender Tondichter in Amt und Würden bekommſt du auch leichter zahlende Schüler. Die unbegabten Schüler und Schülerinnen mußt du unterrichten, wenn ſie gut zahlen; die begabten zahlen nämlich ſelten das Stundengeld. Nimm davon nur wenige Exemplare, zur Reklame Merke dir: es gibt Schüler, die gut zählen und ſchlecht zahlen — und umgekehrt: ſolche, die gut zahlen und ſchlecht zählen. Gegen die erſteren kannſt du ſtreng, auch grob ſein, den letzteren gegenüber ſei nachſichtig. Es gibt zweierlei Muſikdlrektoren: ſtädtiſche und muſt⸗ kaliſche. Die einen werden berufen, die andern geboren. 3. Neue Zitate. Gute Muſikanten, ſchlechte Leute. In der Beſchränktheit zeigt ſich erſt der„Meiſter“...„Es bildet ein Talent ſich in der Stille“ — bei offenen Fenſtern übend—— Die Kritiker ſchreiben gern:„Das Neue daran iſt nicht gut, und das Gute daran iſt nicht neu“, wenn ihnen über das gehörte Werk nichts Neues und nichts Gutes einfällt. Nach A. Eccarius⸗Sieber( 1919) aus den„Signalen für die muſikaliſche Welt“. Jahrg. 75. Nr. 38. Neu zuſammengeſtellt von A. Bl. Verantwortlich: Arthur Blaß. Zur Opernregie. Das Theater wurzelt im Konſervativen. Abhängigkeit von der großen Maſſe des Publikums wirkt hierfür beſtim⸗ mend. Der vermittelnde, lebende und tote Apparat der Bühne hinkt deshalb meiſt hintenan und gibt neugedachten Werken nicht die gewünſchte Erfüllung. Ergänzung des Fehlenden mittels Phantaſie fiel leicht, ſolange in der Kunſt die materioliſtiſche(veriſtiſche) Richtung herrſchte. Geſchehniſſe des Alltags wurden Anhalte für die innere und äußere Geſtaltung der Bühnenvorgänge. Als der Materialismus erſtarb, wurde das Gefühl wach für das Ge⸗ fühl, und man erſehnte das Zeitloſe. Eine eminent ausgebil⸗ dete Technik erſchien äußerlich und verbarg ſich in neutraler Szene. Erſt die letzte Zeit ſuchte dieſer Vereinfachung den adäquaten ſeeliſchen Ausdruck zu geben, ſymboliſierte das Bühnenbild. Die Wege unſerer neuen Kunſt entſtrahlen dem Perſön⸗ lichſten. Vom Gefühl her erſtrebt man Verbindung mit der Außenwelt, mit dem Kosmos. Das Einzelne ſchwingt aus in⸗ Allgemeine. Die Mittel alter Darſtellung verſagen hier, und man ringt nach neuen, außergewöhnlichen Ausdrucksmöglich⸗ keiten. Die Intenſität des Gefühls drängt zum Elementaren. Enge— größte Weite, Ruhe— heftigſte Bewegung. Nach dem Abſoluten verlangt man, nach Größe und Kraft der Geſte, mit Weite des Gefühls und Größe des Schickſals nach einem neuen Pathos. Die Tendenz geht ins Monumentale, zurn er⸗ habenen Stil. Mit dem Impreſſionismus fällt die Differenzie⸗ rung. In der Mannigfaltigkeit findet ſich die Einheit, in der Einheit die Mannigfaltigkeit. In ſeine Zeit geſtellt, kann ſich der Regiſſeur dem perſön⸗ lichſten Exleben des dramatiſchen Kunſtwerks nicht verſchließen. Er wird Diener ſein in völliger Hingabe an die Dichtung, und Schöpfer, indem er intuitiv eine Form für ſie findet in der Inſzenierungsidee. Verſchmelzung von In⸗ halt und Form wird ſeiner Kunſt höchſte Aufgabe bilden. Die in ber Intuition erſchaute Idee wird als das Weſent⸗ „liche, die Inſzenierung Determinierende erſcheinen, als eine Wewerdidteit die durch Euntelng des Reglſeue alf den Gefühlsinhalt des Werkes in ſeiner ganzen Weite ans Licht tritt. Zufälligkeit des Einzelnen löſt ſich auf in organiſcher Geſetzmäßigkeit des Ganzen. Dies über die neue VBühne und die Aufgabe des zeit⸗ gemäßen Regiſſeurs im allgemeinen. Der Fall ſpezialiſiert ſich bei der Oper. Durch die geringe Anzahl von neuen Werken, die ſich auf den Opernbühnen Deutſchlands als lebensfähig erweiſen, iſt ein gewiſſes Zurückbleiben der modernen Opernregie bedingt. Daß nach dem ſogenannten muſikaliſchen Spielleiter verlangt wurde, war die erſte Reaktion auf den Realismus vergangener Jahre. Unter Gregors Einfluß war man eine Zeitlang im Fahrwaſſer des Schauſpiels geſegelt, beſann ſich jetzt aber dahin, daß die Ausdrucksmittel der Oper einen an⸗ deren Stil verlangten, als die des Schauſpiels. Hat der naturaliſtiſche Regiſſeur gegen den Schematismus gekämpft, dem Sänger unmotivierte Bewegungen— auch wenn ſie angeblich„muſikaliſch“ erfolgten— abgewöhnt und die Maſſe in Individualitäten geſondert, ſo kommt dem modernen Spielleiter zu, dem Werke die große Einheit zu geben, Auseinanderfallendes zu verbinden, vermittels der zu⸗ ſammenfaſſenden, den Kern formenden Idee. Muſikaliſches Fühlen iſt hier Grundbedingung. Er⸗ fühltes ſetzt ſich um in Bewegung, Linie, Farbe— ergib: Stimmungswerte. So wird dem Werke der Körper geſchaffen, doch Leben bringt erſt die das Geſamtkunſtwerk durchſtrömende Idee, der Intuition entſprungen. Dieſe künſtleriſche Idee— ihre innere Verarbeitung— bedeutet perſönlichſtes Erlebnis des Spielleiters und das Weſentliche ſeiner Inſzenierung: die Ausführung— ſeine Aufgaben. Die Partitur mit Tempo, Dynamik, Melodik und Agogik gibt nur die Umriſſe, das Ein⸗ »hen Gefühf für den ſewefligen muſikalſſchen Stil. Daß ein Forte hbei Mozart verſchieden iſt von Waaners Forte, wird körperlich werden müſſen auf der Szene: in Darſtellung, Linie, manifeſtieren in den Bewegungen des Einzelnen und de⸗ Maſſe, in deren Steigerung bis zu den dramatiſchen Höhe⸗ punkten, wo ſie zu der das Geſamtbild beſtimmenden Geſtalt werden. So ſchält ſich aus anſcheinend Zufälligem das Deter⸗ minferende— wird zum Symbol, ſo formt ſich aus der Viel⸗ beit allumfaſſende Einheit„ Sdeee ee- arb Farbe und Licht. Darüber hinaus wird der Regiegedanke ſich Dieſes Moment in ſeiner Bedeutung zu ſtützen hat das dekorative Element. Geſte des Einzelnen, Rhuthmus der Menge wird zwingend für die Linie. Beſtimmung der Facbe iſt, mitzuklingen, dem wechſelnden Lichte vereint Stimmungs⸗ träger zu ſein. Der muſikaliſche Grundton muß aufgefangen und zum Schwingen gebracht werden. Beim Schauſpiel berech⸗ tigte Härte der Farben und Strenge der Linie werden hier nur ſelten Erfüllung bedeuten. Muſik iſt Steigerung— und ge⸗ ſteigerte Mittel bedingen weiter größeres Format. Expreſſionismus darf nur in dem Sinne gelten, das Mozartiſche an Mozart und das Wagneriſche an Wagner ſichtbar wirken zu laſſen. Linie und Farbenſymbolik weiſen Wege, doch muß man ſich vor Verallgemeinerung hüten. Weſentlichkeit äußert ſich im Schauſpiel anders als in der Oper, und als Phantaſiearmut wird hier gelten, was ſich dort als Intenſität des dekorativen Ausdrucks kundtut. So hat die Szenerie für die Oper eine andere Bedeutuna, als für das Schauſpiel. Auf muſikaliſcher Grundlage müſſen ſämtliche zeniſchen Ausdrucksmittel al ſresco aufgetragen werden. Dem Bühnenbilde kommt es zu, mit Hilfe emotioneller Wirkung die ſzeniſche Kurve der muſikaliſchen zu verſchmelzen. Dr. Georg Hartmann im„Zwinger“, 5. Jahrgang, Heft 4. Aphorismen. Mit einigen Brettern und Schafsdärmen tauſend Seelen m Verzückung ſetzen, das iſt das Wunder der Mu.ſik. Wo drei Männer zuſammenkommen, gründen ſie einen Skat. wo ſich vier finden, einen Geſangverein. * Jeder Fortſchritt in der Muſik kam aus ber Disharmonie. Es ſcheint, daß dies nicht allein bei der Tonkunſt der Fall zu ſein pflegt. Statt durch Akkordarbeit ſucht man durch rege Betriebſamkeit der Notenpreſſe in Deutſchland die Harmonie der Geiſter aufrecht zu erhalten. Ob das nicht Trugichluß iſt? * Meine Nachbarin e ein Engel, wenn FPCrCC ſie— keinen Flügel . * —— —— ——— Männhelmer General-Unzelger.(Abend⸗Ausgabeßß eeeeee J. Selte. Ne. 198. Waren und Märnte. 9. Mannhelmer Produktenmarkt. Mannhelm, 28. April. res Aussechen. In der Hauptsache blieb Mais für nahe Lieferung besser gefragt und es kamen auch einige Geschäfte darin zustande. Ferner fanden Hülsenfrüchte bessere Beach- tung, da sich mehrfach die Meinung kundgibt, daß der Anbau da die Landwirte für die sonstigen Produkte bessere Preise erzielen dürften als ſür Hülsenfrüchte. Futterartikel wie auch Rauhfutter hatten unveränderten Markt. Gute Nachfrage be- stand auch für Mais-Bezugsscheine. Auch in Reis gingen ver- schiedene Partien zu den zuletzt genannten Preisen in andere Hände über. Saaten blieben zu den letzten Notierungen er- hältlich. Anderungen erſahren. Berliner Produktenmarkt. Finnland und Schweden für Sowjetrußland gefragt. Die Lage am Ruhrfrachtenmarkt. Duisburg-Ruhrort, 27. April. Der ungünstige Wasserstand bält weiter an; der Kauber Pegel zeiste am 20. April.,1 m. Vorübergehende Steigerung der Pegelstände durch teilweise iederschläge am Ober-, Mittel- und Niederrhein hielt nicht an und wurde schon bald darauf wieder starkes Fallen des assers gemeldet. Eine Besserung der gesamten Lage scheint noch nicht zu erwarten zu sein, obschon in den letzten Tagen sich wiederum infolge erneuter Niederschläge eine Steigung des Wassers bemerkbar machte und der Kauber Pegel am April den Stand von o,86 m aufwies. Die Nachfrage nach Se hi ffsraum ist. abgesehen von einigen wenigen Tagen. Wo sie in der Hauptsache durch Anforderung mehrerer Kähne zeden Standes 2 Die Stimmung am heutigen Donners- Nagsmark te zeigte im allgemeinen ein etwas freundliche⸗ von Hülsenfrüchten kleiner als in früheren Jahren sein werde, Die Preise haben gegenüber der Montagbörse keine Ver- Berlin, 28. April. Am Produltenmarkte machte sich eine fesſe Stimmung für Mais geltend, die auf das Anziehen des Dollar- zurückzuführen war; auch Deckungsbedürfnisse für Plata- mais für April-Lieferung spielte dabei eine Rolle. Im übrigen erkluhr die Markilage im allgemeinen keine Veränderung. Für Peluschken zeigte Ostpreuſzen wieder Interesse. Leinsaat war für kür Leichterungszwecke etwas anzog. weiterhin sehr schlapp. Es liegt noch eine Menge von Schiffen beschäftigungslos um- her. Die Kipperleistungen bewegten sich in fast denselben Grenzen wie in der vorigen Berichtszeit, die Höchstleistung war 29 000 Tonnen an einem Arbeitstage. Die Zahl der ge- stellten Wagen belief sich im Durchschnitt auf 21—22 0⁰0 Wagen arbeitstäglich. Fehlziffern waren keine aufzuweisen. Die Tagesmiete wurde wieder gestaffelt notiert, und zwar kür das Quantum bis zu 2 m mit o,40„ pro Tag und Tonne bei 28 Tagen Garantie und für das Quantum über 2 m mit .30. FürRheinstationen oberhalb Karlsruhe tritt der frühere Zuschlag ein. Der Schlepplohn wurde mit 27 bis St. Goar und 50„ bis Mannheim notiert. Zur Verkehrslage im Ruhrrevier. In den ungünstigen Transportverhältnissen auf dem Rhein brachte die vergangene Woche keine Veränderung. Durch die am 20. April von der Entente errichtete Zollgrene wurde der glatte Verlauf der Güterzüge stark behindert, namentlich in der Richtung nach Westen und Süden. Die Störungen nahmen bald einen solchen Umfang an. dab für die Uebergänge in der Richtung ins be⸗ setzte Gebiet am Ende der Woche umfangreiche Verkehrs- sperren angeordnet werden mußten, um die Warenzufuhr ab⸗ zuschwächen und die rückwärts gelegenen Bahnhöfe und Strecken arbeitsfähig zu erhalten. Auf der rechten Rheinseite ist die Störung so stark geworden, daß zeitweilig nicht einmal Brennstoffe, die sonst bei Zollkontrollen am schnellsten durch- geführt werden, nach den süddeutschen Bezirken abgefahren werden konnten. Es wurden ausgedehnte Maßnahmen ge— troffen. um die für den unbesetzten Süden bestimmten Mengen umzuleiten und ihrer Bestimmung zuzpführen. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse und der starken Anfüllung des Ruhr- bezirks mit Frachten war die Wagengestellung für Brennstoffe verhältnismäbig günstig. Für Kohlen, Koks und Briketts wur- den in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durch- schnitt einschließlich der nachträglich angeforderten und ge- stellten Wagen 22 281 Wagen zu je 10 Tonnen gerechnet an- gefordert und auch vollzählig gestellt(Höchstleistung am 23. 4. mit 23 384). Im gleichen Ze'traum des Vorjahres betrug die Durchschnittsgestellung 19781 Wagen. Die Lagerbestände haben in der vergangenen Woche um rund 119 598 Tonnen ab- genommen. Sie betrugen am 23. April 323 727 Tonnen. Der Brennstoffumschlag an den Kippern im Duisburg-Ruhrorter Hafen bezifferte sich auf 24047 Tonnen n der Vorwoche dN 26 186). Die Verschiffung auf den Zechenhäfen der Kanäle lieb sich von 24 366 auf 26 120 Tonnen steigern. Die deutsche Kohlenproduktion im März. Das Statistische Reichsamt gibt das vorläufige Ergebnis der deutschen Kohlenproduktion im März bekannt. Darnach wur⸗ den produziert in 1000;t im März 1921: Steinkohlen 11 489(1920: 10 180), Januar/ März 21: 35 476(1920: 30 703):-aunkohlen: 9 876(1920: 7 910), Januar/ März 21: 29 986(1920: 25%7; Koks: 2 441(1920: 1 871). Januar/ März 21: 7118(1920: 5 712); Stein- kohlen-Briketts: 471(1920: 378), Januar/ März 21: 1376(19207 1089): Braunkohlen-Briketts: 2 253(1920: 1 664), Januar/März 21: 6 478(1920: 5 246). Vom Siegerländer Eisensteinsyndikat. Die Direktion teilt mit: Die Förderung stellte sich 1920 auf 1 693 825 t gegen 1 771 967 t im Vorjahre, also um 78 148 t niedriger wie im ersten Viertel 1920. Wegen Wagenmangels angesammelte Vor- räte konnten in den Sommermonaten neben der Förderung mit verladen werden. Etrst im letzten Viertel bildeten sich wieder neue Bestände, da der Versand nach dem Rheinland und West- kalen wiederholt gesperrt war. Der Gesamtabsatz betrug 821 210 t. Wwovon 1 250 674 t als Selbstverbrauch bezogen wWwur⸗ den, 777 171 t 42,7% blieben im Siegerland. 1 044 030 t 57.3% gingen nach Rheinland. Westfalen und Oberschlesien. Der Vertrag des Syndikats läuft am 30. Juni 1921 ab; Verhand- lungen wegen Verlängerung sind aufgenommen. Vom Gußröhrenmarkt. Auf dem Gußröhrenmarkt macht sich die Knkurrenz der beiden Aullenseiter, und zwar der Guß- und Armaturenwerke.-., Kaiserslautern, und der Firma Pörringer u. Schindler, Zweibrücken, gegenüber den in cler Abfluflrohrverkaufsstelle G. m. b. H. in Frankfurt ver⸗ einigten Werken sehr stark bemerkbar. Die letzteren bemerken in einem Rundschreiben, daß die gegenwärtigen Preise Kampf⸗ preise seien und an den Selbstkosten der Werke gemessen nicht mehr ermähigt werden könnten. Haupiſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantworilich für Politik: DTr. Frig Woldenbaum; kür Feuflleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt: Michard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hlgel. Druck und Verlag: Truckeret Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. mt b.., Mannbeim 6. 2. —— Gelegonheits- Tausch! Naufedesudhe ———— können bei Beſuch von Privalkundſchaft täglich 100 Mk. u. mehr verdienen. Zu melden Donnerstag Generalvertretung bel sehr hohem Einkommen iſt Fiene an geeignete Perſönlichkeit — 5 irma auf eigene Rechnung zu ver⸗ Es handelt ſich um gangbare Be⸗ rfsartikel, unabhängig von jeder Kon⸗ unktur und unbegrenztem Abſatz. Zur ſind 15 Mille erforderlich. ngeb. unt. 15903 an Ala⸗Haaſenſtein& Vogler, Berlin W 33. E17⁰ ———. TAlger Jereter der in Kolonialw.-Geschàften u. Bäckereien gut eingeſuhrt ist, von Zwiebackfabrik für Mannheim u· Heidelbęrg nebst Umgebung gesucht. Angebote unter K. 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Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 28. April 1921. —2 Wmenenmeene Aanee-eep Beachten Sie die Weiteren lnseratel Vorverkauf: F reitag AAAAAnd Aen Anmteee beginnt Montag, den 2. Mal AuuUAuuadd Unsere 22 Schaufenster geben einen sehr genauen Ueberblick über die aussergewöhnlichen Vorteile, die wir lhnen bieten! „den 29. und Samstag, den 30. Aprill Co. Mannhbeim deed — 19211 IAAEeended elbahanetwebtgg eeee ODie Geburt ijres Goßhnes Hans Cberharò zeigen an. 56271 Jaus Gtennuhn und Frau Jannah ges. Buqholj Mannßbeim, den 26. Avril 1921. 4 4 Amtliche BekanntmachüngEn Maul⸗ und Klauenſeuche 5 Die am 3. März 1921 bezgl. der Viehbeſtände des Vorortes in Feudenheim angeordneten Sperr⸗ maßnahmen werden hiermit aufgehoben, da die Maul- und Klauenſeuche daſelbſt erloſchen iſt. 6 Mannheim, den 14. April 1921. Bad. Bezirksamt— Abt. II 2.— Bekanntmachung. 8 Den Verkauf von Zeitungen an öffent⸗ lichen Orten in Mannheim betr. 18 Gemäß 38 139 e Abſ. 4, 55a, 55, 425 Gewerbe⸗ urdnung wird unter Aufhebung der Verfügung vom 22. Auguſt 1911 für die Stadt Mannheim mit Vororten verfügt: 4 1. In Mannheim mit Vororten dürfen an allen Werktagen Zeitungen und ſonſtige periodiſche Druckſchriften durch erwachſene männliche Per⸗ ſonen auf öffentlichen Straßen und Plätzen und underen öffentlichen Orten, auch in Wirtſchaften, nicht aber von Haus zu Haus, auch von 7 Uhr abends ab bis 11 Uhr nachts feilgeboten und ver⸗ kauft werden. 2. An allen Sonn⸗ und Feſttagen dürfen— ſonſt unter den gleichen VBorausſetzungen wie unter 1— Zeitungen und ſonſtige periodiſche Druckſchriften in der Zeit von 7 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags feilgeboten und verkauft werden. 3. Bei beſonderen Anläſſen iſt der Verkauf von ——(Extrablätter) an Werktagen ſowie un⸗ und Feſttagen an die unter 1 und 2 be⸗ ſtimmten Zeiten nicht gebunden. 4. Unberührt hierdurch bleibt die Anordnung des Bezirksrats vom 17. Auguſt 1911, wonach an allen Sonn⸗ und Feſttagen in den ſtehenden Ver⸗ kaufsſtellen(Kiosken, Zeitungsagenturen uſw.) Zeitungen und ſonſtige periodiſche Druckſchrifte⸗ nur von 11 bis 1 Uhr mittags feilgeboten und ver⸗ kauft werden dürfen. 5. Die Beſtimmungen u. Verpflichtungen gemäß 4, 44 Abſ. 4, 56 Abſ. 3 u. 4.⸗O. und§ 18 der Straßenpolizeiordnung(Erlaubnisſcheine, Ver⸗ Platſcheine) werden durch obige Be⸗ mmungen nicht berührt. 8. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 146 .⸗O. mit Geldſtrafe bis zu ſechshundert Mark im Unvermögensfalle mit Haft beſtraft. Mannhei m, den 18. April 1921. Bad. Bezirksamt— Abt. IVa. Die Frühfahrsmeſſe betreſſend. Die Frühjahrsmeſſe beginnt am Sonntag, den 1. Mai 1921 und endigt am Dienstag, den 10. Mai 1921. An den Sountagen dürfen die Verkaufsbuden auf dem Meßplatz innerhalb der Stadt(Zeughaus⸗ platz von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr⸗abends, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ u. Schieß⸗ buden, Karuſſells etc. rechts des Neckars von 2 Ubr nachmittags bis 10 Ubr abends geöffnet ſein. An den Werktagen müſſen die Verfaufsbuden zuf dem Zeughausplat um 7 Uhr abends ſchließen, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ und Schießbuden), Karuſſells ete. rechts des Reckars dürfen bis 10 Uhr abends geöffnet ſein Karuſſels, Schiffeſchaukeln und ſonſtige Dar⸗ Rietungen mit Muſik dürfen an Werktagen vor 12 Uhr 8 5 nicht geöffnet werden. Die Aufſtellung von Verkaufsſtänden außerbalb der Meßplätze, insbeſondere an den die Meßplätze umgebenden Straßen iſt nicht geſtattet. Anatomiſche Muſeen, Rieſendamen. Kraftmeſſer, Iuſionen, Glücksſpiele jed. Art, Würfel⸗, Kegel⸗ Ring⸗ und Plattenwurfſpiele u. deral., ſowie ſogenannte Nebenkabinetts werden nicht zuge⸗ laſſen. 3¹ MRannbeim, den 21. April 1921. Babiſches Bezirksamt.— Volizeidireklion. Heimgekehrte Kricasseſangevel Chemalige Kriegsgefangene, deren Anträge auf a) Nachzahlung der Löhnung und d) Entſchädi⸗ gung abgenommener Gegenſtände, welche, weil berſpätet geſtellt, eine Ablehnung erfabren haben, können jetzt, ſofern Bedürftigkeit vorliegt, von dem Landeshilfsausſchuß eine Entſchädiaung er⸗ delten. Die Geſuche um Entſchädigung ſind beim Hlſdansſchuß(Bezirksamt I. 6. 1. Zimmer Nr. 3) ſokort unter Anſchluß des Entlaſſunasſcheines und des Ablehnungsbeſcheides einzureichen. 39 Mannheim, den 25. April 1921. Badiſches Begirksomt: ditzeasſchuß für ea ſſene 2 175 bdolles deuis Seee O4, 3 ſel. 252 u. 77l5. Verdingung. Für die Kaſerneneubauten in Lud⸗ wigshafen a. Rh. werden verdungen: Die Eiſenbetonarbeiten (Eiſenbetondecken und Eiſenbetontreppen) für ein Lazarettgebäude. Unterlagen bezieht man, ſolange Vorrat reicht, gegen Selbſtkoſten von der Bauleitung Ludwigshafen, Bleichſtr. 49, woſelbſt auch Zeichnungen und Be⸗ dingungen aufliegen. Eröffnung der vorſchriſtsmäßig ein⸗ gereichten Angebote am Samstag, den 7. Mai 1921, vormittags 9 Uhr in der Bauleitung. 5550 Ludwigshafen, 28. April 1921. Reichsvermögensamt Kalſerslautern. Aandhe Veröttenttchungen der tadtgemeinde. Der 1921er Graserwachs der ſtädt. Wieſen wird an Grasliebhaber zum Anſchlagspreis vergeben. Die Anmeldung zum Futterbezug hat für Ein⸗ wohner der Altſtadt bei der ſtädt. Gartenverwal⸗ tung, N 2, 4, des Stadtteils Neckarau beim Gemeindeſekretariat Neckarau, des Stadtteils Feudenheim beim Gemeindeſekre⸗ tariat Feudenheim, des Stadtteils Sandhofen beim Gemeindeſekre⸗ tariat Sandhofen, des Stadtteils Rheinau beim Gemeindeſekretariat Rheinau, in der Zeit vom., 3. und 4. Mai in den üblichen Büroſtunden zu erfolgen. Die landw. Vereine, Ziegenzucht⸗ und Klein⸗ tierzuchtvereine werden erſucht, den Futterbezug ſür ihre Mitglieder zu übernehmen. Die Vereins⸗ mitglieder wollen ſich mit ihren Verbänden hier⸗ wegen in Verbindung ſetzen. Die Vereine haben ein Mitgliederverzeichnis nebſt Angabe des Tier beſtandes, behufs Futterzuweiſung, einzureichen. Grasliebhaber, welche keinem Verein ange⸗ hören, haben ſich direkt bei obengenannten Stellen vormerken zu laſſen. Tierhalter, welche für ihren Viehbeſtand im eigenen Betrieb Futter erzeugen können oder nachweislich Juttermittel veräußert haben, ſind von dem Futterbezug ausgeſchloſſen. 28 Mannheim, den 22. April 1921. Städt. Gutsverwaltung. Bon großariiger Wirkung del Obermeyer's Herba-Seife. Zeugnis: „Ihre Herba-Seife ſſt vorzüglich und hat⸗bel gewirkt“ Johannes Brieſt, Harsleben. Herba-Selfe zu haben in allen Apoth., eeee 2 ir Juddingꝗs, Aam Suppen ſunken, Jorten usw]N verwende mans 5 Besſfes, deufsches Fabrikaf ches Pf Ab 1. 1481 2 28 Cesehm vonEINn z3 Uhr geschlessen Ludwig& Schütthelm, Hofarogerie Parfuümerie, Chemikealien, Arflkel z. Krankenpfiege Blasen-, J n Nit. Frauenleiden Syphills. 6 5 eſſer(ohne OQuecksilbet, Behandlg. nach den 1 im Ge⸗ ohne Einsprüzung). neuest. wissensch. Blut-, Urnn-Unter Mothoden ohne Be- ſicht iſt. suchungen rutasstò rung ſogenannten Pickeln und roten Knötchen großartig Drog. u ee d. Herbafluldexrtrakt⸗Juſatz: 88 9% Herniaria 28%, Arnica 189%, Salvſe eeee meris, ters 725 8 cht! undqeui 5592 Pillale: Friedrichsplatz 19 Telephon 4968 Kündigung. Gemäß 5 3 der Anleihebedingungen kündigen wir die Anleihe vom I. Juli 1902, soweit die Teilschuldverschreibungen nicht bereits ausgelost und zurückbezahlt sind, auf 2. Januàr 1922. Schuldverschreibungen erfolgt gegen Aus- lieferung der Stücke mit Zinsscheinen auf 1. Juli 1922 u. I. und Erneuerungs- scheinen bei der Deutschen Vereinsbank) und Herrn E. Ladenburg der Württembergischen Vereinsbank in Stungart, in Mannheim und der Gesellschaftskasse in Mannhelm. MANNHEIM, 26. April 1921. Iua Deulacher Veliabren. Sehmittwaren-Verkauf. Aus einer Konkursſache habe ich an den Meiſtbietenden gegen bar zu verkaufen: I. in Karlsruhe⸗Rheiuhafen, beider Speditionsfirma Moritz von Carnap lagernd: ca. 51500 Ifm Stumpenlatten, 21400 Um Ablatten, 19 500 Ifm gute Latten, 215 Bd. Gipſerlatten, 18 cobm Kant⸗ holz 10/ 10, 15/20,—5 m lang. II. in Mannheim⸗Rheinhafen, bei der Filiale der obigen Firma, Rhein⸗ ſtraße 5 lagernd: 6 Waggon ca. 150 cbm Kantholz, 2 Waggon Dielen, 48 mm ſtark, 20—30 em breit, zuſ. ca. 55,8 cbm. Ich bitte um Angeb. bis 10. Mai d. Is. It Berttram 1, Haus-. Auſkldrende Broschüre No. de diskre. versehl. Mk..—(Nachnahme). Seilant Dr. ned. fezenter 0 Franklart a.., Bethmanustraßge 38, gegen⸗ 15 aber Fraakfurter Hof. Tel. Hanse 6933. E44 ſsa Aemememd Tacaaamaaddamdeaaaagggaanaagaagadaaagag Slieeeheumnnuuuuinuuluuumuuatunu üinanmiulsduuunkadtiunuuuduunndbidtaugtluumA 2—— Weirwhieus AsSfOrie 8 10 Tel 623 +-UHRTEE NUISflSr-KOTZertfe Feine Klche urid Creszerꝝ- Weire 1 Aadhügneennbüne zeſcruuurig Weiter iUhre. 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