—— — 1 Samsfag, 30. April Wittag⸗Ausgabe. 1921.— Nr. 198. Dezuseprelſe! In Mannhelm u. Umgebung monatl. einſchtl M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 57 2. 740 1 M. 24.30 otzne eude. L. Einz. Nummern 25 Pig. Alle Preiſe widerruflich. Poſtſcheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlstube l. B. u. Nr. 2917 Lubwigshaſen a. Rh.— Geſchäts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 8.— Fernſprecher Nr. 7940—7866. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. — Die neuen Forderungen der Alllierken. Das Bild der Lage hat ſich gegen den geſtrigen Tag nicht geändert. Die amerikaniſche Vermittlung iſt abgetan; ſie iſt, wie wir ſchon geſtern ſagten, nicht zur Entwicklung gekommen, weil alsbald von franzöſiſcher, engliſcher und bel⸗ giſcher Seite ſcharfer Widerſtand gegen die neuen deutſchen Vorſchläge ſich erhob und Waſhington keinen Anlaß ſah, ſich um die Ueberwindung dieſes Widerſtandes zu bemühen. Die Aktion geht nun dahin, das Berliner Kabinett zu Aende⸗ rungen ſeiner Vorſchläge zu bringen, die ſie den Fran⸗ zoſen und Engländern genehmer machen. Es ſcheint, daß vor allem England jetzt in dieſer Richtung tätig iſt und Feh⸗ renbach und Simons zu Erhöhungen ihrer Angebote zu bringen ſuchen. Vorläufig iſt man auch da noch keinen Schritt weiter gekommen. Nach der letzten Reuter⸗Meldung, die uns vorliegt, will man in London bisher„noch keine deutlich zu⸗ friedenſtellende Aufklärung“ aus Berlin erhalten haben. Der Satz beſagt alſo, daß Dr. Simons ſchon verſucht hat, der Kritik an den deutſchen Vorſchlägen in irgendeiner Weiſe zu begegnen: aber die Zufriedenheit der Gegenpartei hat er noch nicht zu erringen gewußt. Um Erläuterungen und Er⸗ gänzungen der deutſchen Vorſchläge hat es ſich auch in der geſtrigen Sitzung des Reichskabinetts gehandelt. Ergänzungen, die der amerikaniſchen Regierung auf deren eventuelle Rückfrage unterbreitet werden könnten. Falls eine ſolche Rückfrage erfolgen ſollte— eine Antwort der ame⸗ rikaniſchen Regierung liegt bis zur Stunde noch immer nicht vr. Das ungenügende Angebol. London, 29. April.(WB.) Reuter meldet aus Waſhington: Die Lage der Reparationsfrage ſcheint unverändert zu ſein. Wie verlautet haben der franzöſiſche, der belgiſche und der engliſche Botſchaſter Staatsſekretär Hughes geſtern mitgeteilt, daß das deutſche Angebot unannehmbar erſcheine. Von der italieniſchen und der ſapaniſchen Regierung ſind noch keine Antworten eingegangen. Keine amkliche Mitteilung aus Amerika. EBerlin, 30. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Meldung, daß eine Antwort aus Waſhington en ſei, beſtätigt ſich nach unſerer Kenntnis nicht. Es iſt darum auch unrichtig, daß die geſtrige Kabinettsſitzung ſich mit ihr beſchäftigt hätte. Einſtweilen iſt eine Mel⸗ dung aus Waſhington nicht eingetroffen und wir haben auch ſchon geſagt, daß vorderhand mit dem Ein⸗ treffen auch nicht zu rechnen iſt. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune“ hätten die Vereinigten Staaten Deutſchland um Aenderung ſeiner Vorſchläge erſucht. Man ſei der Anſicht, daß Deutſchland bereit ſei, auf eine Abänderung einzugehen, um die Diskuſſion über die Wiedergutmachung zu eröffnen. Das Blatt berichtet dann, daß in gewiſſen amerika⸗ niſchen Kreiſen ſcharfe Kritikt an Hardings Poli⸗ tik der Einmiſchung in europäiſche Angelegenheiten geübt werde. Trotzdem würde Harding ſein möglichſtes tun, um die Wiedergutmachungsfrage zu löſen. Harding wolle die Frage des Friedensſchluſſes mit Deutſchland in der Schwebe laſſen. bis in der Reparationsfrage eine Entſcheidung gefaßt ſei. Engliſche Einwirkung auf Berlin. London, 29. April.(WB.) Reuter berichtet: Während kein Grund für die Auffaſſung beſteht, daß die deutſchen Vor⸗ ſchläge hier günſtiger aufgenominen werden als in Frankeeich, ſo wird doch abends feſtgeſtellt, daß die engliſche Regierung ſie noch nicht endgültig ablehnt. Die Antwort von Berlin auf das Erſuchen um genauere Informationen und Feſtſtellungen brachte bisher nochkeine deutliche, zufrieden⸗ ſtellende Aufklärung. Die Ausſicht auf ein Abkommen auf der Grundlage der nach Waſhington gekabelten Vorſchläge wird keineswegs als günſtig angeſehen. Verſchiebung der neuen Londoner Konferenz. London, 29. April.(WB.) Blättermeldungen zufolge er⸗ wartet man, daß die der Londoner interallilerten Konferenz auf Sonntag oder Montag verſchoben werden dürfte, da Graf Sfo a wohl nicht vor morgen ſpät abends in London werde eintreffen können. Lloyd George beim König. c. Baſel, 30. April.(Priv. Tel.) Die Times melden: Lloyd George hatte am Donnerstag eine unterredung mit dem König. In deren Verlauf berichtete der Miniſterprä⸗ ſident ihm über die Lage, die nach Deutſchlands Note an Ame⸗ rika entſtanden iſt. Lloyd George erklärte bei dieſer Gelegen⸗ 5 daß zwiſchen England und Frankreich in der rage der gegen Deutſchland vorzunehmenden Sanktionen eine völlige Einigkeit beſtehe. Ein gules Jeichen! BVerlin, 30. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Am geſtrigen Nachmittag rief eine Meldung der„Chicago Tribune“ im Parlament und auch in ſonſtigen politiſchen Kreiſen einige Bewegung hervor. Dieſe Meldung beſagte, die Repa⸗ rationskommiſſion habe feſtgeſtelt. gegen Deutſch⸗ lanb könnten aus dem Grunde, weil es die bis zum 1. Mai Erläulerung und fälligen 20 Milliarden nicht vollkommen bezahlte, Sanktio⸗ nen nicht angewandt werden. Der Beſchluß ſei gegen den verzwelfelten Widerſtand der franzöſi⸗ ſchen Delegation gefaßt worden. Optimiſten woll⸗ ten daraus ſchließen, daß die Aktien des deutſchen Schrittes zu ſteigen beginnen und man wohl noch auf ein Einlenken der Entente zu rechnen hätte. Dieſer Schluß ſcheint uns einſt⸗ weilen ein wenig vdreilig. Zudem iſt die„Chicago Tri⸗ bune“ keine ohne weiteres unanfechtbare Geſchichtsquelle. Irgendwelche amtliche Meldungen ſind hier bis geſtern ſpät abends noch nicht eingetroffen. Man wird gut tun, nicht ohne Skepſis die weitere Entwicklung abzu⸗ warten. Aber ſelbſt, wenn die Meldung zuträfe, würde es ſich ja doch nur um eine Detailfrage handeln. Zugegeben, die Reparationskommiſſion hätte gegenüber dem leidenſchaft⸗ lichen franzöſiſchen Widerſpruch zu Recht erkannt, daß die nicht bezahlten 20 Mtilliarden noch kein Grund für die Verſchärfung der Sanktionen abgeben könnten, was will das am Ende viel beſagen gegen die vorgeſtrigen Ausführungen Lloyd Georges. In keinem Fall ſcheint uns, läßt ſich vorläufig ab⸗ ſehen, wie viel Gewicht, immer vorausgeſetzt, daß die Nach⸗ richt des Blattes ſich bewahrheitet, dem Einſpruch der Repa⸗ rationskommiſſion in dieſem einen Stück in dem ganzen Komplex ſtrittiger Fragen beizumeſſen iſt. Um es noch ein⸗ mal zuſammenzufaſſen: man wird ſich mit Ruhe und Geduld wappnen und den Lauf der Sanktionen abzuwarten haben. Innenpolitiſche Quertreibereien, wie der „Vorwärts“ ſie geſtern abend verübte, können dabei nur ſchädlich ſein und die Lage Deutſchlands noch mehr ſchwächen. Der„Vorwärts“ meint nämlich zu den Gerüchten von einem bevorſtehenden Rücktritt der Reichsregierung, ein ſolcher Rücktritt wäre nichts anderes als eine klägliche Flucht. Mit ungleich mehr Recht könnte man ſagen, dieſer Vorwärtsartikel iſt aus der Furcht der Sozialdemo⸗ kratie vor der Verantwortung geſchrieben worden. Wenn das Kabinett Fehrenbach zurücktritt, ſo würde das aus dem Grund geſchehen, weil der Schritt, den es auf eigene Ver⸗ antwortung unternommen hat, nicht zum Erfolg führte. Die Parteien aber, aus denen das Kabinett hervorgeht, würden nicht daran denken, ſich um die Verantwortung zu drücken vielmehr, falls die Sozialdemokratie auf ihrem Standpunkt beharrt, dieſe Verantwortung auch weiterhin allein tragen. Die Kabinellskriſe. Berlin, 30. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Auch die„Voſſiſche 1. beſtätigt heute unſere Meldung von dembevorſtehenden Rücktritt Fehrenbachs und Dr. Simons. Das Blatt weiß zu berichten, daß Simons am vergangenen Sonntag dem Reichskanzler Fehrenbach ſein Rücktrittsgeſuch überreicht hat. Dr. Simons hat den Wunſch geäußert, aus Geſundheitsrückſichten von der ſchweren Bürde der Fühtung der außenpolitiſchen Geſchäfte des Reiches entlaſtet zu werden. Der Reichskanzler hat jedoch Miniſter Dr. Simons erſucht, auf die Erledigung ſeines Rück⸗ trittsgeſuches ſo lange z u warten, bis eine entſchei⸗ dende Antwort aus Amerika eingetroffen iſt. Da dieſem Erſuchen Dr. Simons e habe, ſei bis zur Stunde das Rücktrittsgeſuch des ußenminiſters dem Kabi⸗ nett noch nicht vorgelegt worden. Wie das Blatt indes zu wiſſen glaubt, ſei damit zu rechnen, daß der Rücktritt Dr. Simons von der Leitung des Auswärtigen Amtes in den allernächſt en Tagen eine vollzogene Tatſache ſein werde. Da Reichskanzler Fehrenbach ſſch mit Dr. Simons ſolidariſch erklärt habe, ſei, wie das Blatt aus informierter parlamentariſcher Quelle erfahren haben will, die Demiſſion des Außenminiſters gleichbedeutend mit der des Rei chs⸗ kanzlers. Mit dem Kabinettschef und Dr. Simons wür⸗ den auch zwei andere Miniſter ausſcheiden. Nach unſerer Auffaſſung handelt es ſich hierbei um eine Darſtellung die inzwiſchen überholt iſt. Daß auch der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und Herr Wirth, der Freund und Nachfolger Erzbergers zum Abſchied reif ſeien, haben wir ſchon ausgeſprochen. Vermutlich aber wird, wenn es zur Re⸗ gierungskriſe kommt, das ganze Kabinett zurück⸗ treten. Iriands Unannehmbar. „Mailand, 29. April.(OůB.) Der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Briand hat geſtern abend den Pariſer Bericht⸗ erſtatter des Corriere della Sera empfangen und ihm folgende Erklärung abgegeben: Deutſchlands Vorſchläge ſind wegen ihres Inhalts und wegen der beſonderen Umſtände, unter denen ſie entſtanden ſind, unannehmbar. Die franzöſiſche Preſſe hat bereits eingehend genug die Gründe erörtert, die uns veranlaſſen, die deutſchen Vorſchläge als unannehmbar zu erklären. Deutſch⸗ lands Angebot bleibt weit unter dem Minimum, dem Frank⸗ reich in den Pariſer Beſchlüſſen zugeſtimmt hat. Es ſſt un⸗ möglich, daß die Alliierten auf die Garantien des Verſailler Friedensvertrages verzichten können, und daß ſie den Vertrag ſelbſt vertreten, indem ſie Polen den ihm gehörenden Teil Ober⸗ ſchleſtens vorentbalten und indem ſie Vorſchläge annehmen, die nicht verdienen, diskutiert zu werden. Die ſchlechten Ab⸗ ſichten Deutſchlands ſcheinen ſchon aus der Art hervorzugehen, mit der es ſeine Vorſchläge übermittelt hat. Deutſchland kennt die kleinſten Einzelheiten des Verſailler Vertrages und weiß ebenſo wie wir, welche Aufgabe die Reparationskommiſſion hat. An dieſe Kommiſſion hätte ſich Deutſchland wenden müſſen, wenn es aufrichtig gewillt geweſen wäre, zu einer Ver⸗ einbarung mit uns zu gelangen. Deutſchland hat es aber vor⸗ gezogen, ſich an die Regierung der Vereinigten Staaten zu wenden in der Hoffnung, daß auf dieſe Weiſe auf das eine oder andere Mitglied der Entente durch Amerika ein Druck Aueigeupoiſe: 11 70 Kolopelzeile.50 Mk. ausw. 2. M .„Anzg. 20% Nachl. 5 Raed ZT nächm. N Ubr. Für Angeigen ö 2 kneſte ichten an beſtimmen Dagen Steſten u. Ausgaben boird keine Verantm. Ubernommen. Höbere Gewalt, Strels N Vsftökungen, Materialma Uuſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprichenf ausgefallene öd. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Unzeigen Nufträge burch Kernſprecher ohne Gewähr. Entente eingetreten wäre. Das 1 eine Hinterliſt Deutſchlands. Aber die Alliierten dürften dieſem Prellverſuche nicht aufſitzen, und dieſer Verſuch iſt mißlungen. Alle dieſe Betrach⸗ tungen verbieten es ſchon, mit der deutſchen Regierung wieder in Verhandlungen zu treten. Zwar kommt aber noch ein weiterer Grund hinzu, weshalb wir uns zurückhalten müſſen: 'e gegenwärtige deutſche Regierung iſt nur mehr das bloße Werkzeugin den Händen imperia⸗ liſtiſcher Elemente, welche für den Krieg verantwort⸗ lich ſind, für die aber noch nicht die Stunde gekommen iſt, die Macht zu übernehmen. Sie ſtehen auf der Seite der Regierung und üben ihren Druck auf ſie aus. Wir können mit Deutſchland keine ehrlichen und aufrichtigen Vereinbarungen treffen, ſo⸗ lange dieſe Elemente nicht ausgeſchaltet ſind. Briand hofft, daß die weitere Beſetzung zu guten Reſultaten führen werde. * Von den ganzen Auslaſſungen Briands, der ebenſo wie die franzöſiſche Preſſe immer dieſelben Phraſen ſtumpfſmnig aber mit zäher Ausdauer zu einem eſſe. Bris Zwecke wieder⸗ käut, iſt nur der Schluß von Intereſſe. Briand verſucht hier auf dem beliebten und leider ſchon einmal erfolgreichen Wege, ſich an die radikalen Kreiſe Deutſchlands zu wenden und ſie durch die Vorſpiegelung zu gewinnen, es werde ſich alles, alles wenden, wenn erſt die dreimal verfluchten Imperialiſten— wie köſtlich nimmt ſich dieſes Wort in Briands Munde aus—, die zudem für den Krieg verantwortlich ſeien, nichts mehr zu ſagen haben. Und unſere Illuſioniſten, von denen eine Hand⸗ voll mehr Unheil über Deutſchland gebracht hat, als eine Gene⸗ ration ſogenannten Imperialiſten, werden wieder auf dieſe Leimrute kriechen— beſonders wenn ſie ihre Parteiſuppe bei dieſer Gelegenheit neu aufwärmen und ſchmackhafter machen können. Allein aus dieſem Geſichtswinkel heraus ſehen ſie auch die Angelegenheiten der Weltpolitik und merken nicht, wie ſie dadurch Werkzeug werden in den Händen jener, die uns ver⸗ nichten wollen. 5 Ein Inkerview Briands mit amerikaniſchen Verkrekern. Paris, 29. April.(ONB.) Der Miniſterpräſident Briand empfing geſtern die Vertreter der amerikaniſchen Preſſe und erklärte, daß er die Ueberzeugung habe, daß alle Alliier⸗ ten Frankreich unterſtützen würden, um jene Maß⸗ nahmen zu ergreifen, die durch die Haltung Deutſchlands not⸗ wendig werden würden. Deutſchland erfülle nicht nur nicht ſeine Reparationspflicht, es weigere ſich auch, zu entwaffnen und die Schuldigen vor ein Gericht zu ſtellen. Frankreich werde bei den Beratungen des Oberſten Rates keine mate⸗ rielle Hilfe von Großbritannien verlangen, ſon⸗ dern nur bitten, daß es ſeine Sympathie den von Frankreich beſchloſſenen Maßregeln bei Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes zuteil werden laſſe. Die deutſchen Vorſchläge bezeich⸗ net Briand als unannehmbar, ſowohl ihrer Natur na als auch wegen der Bedingungen, unter denen ſie gemach wurden. Wenn es Deutſchland darum zu tun geweſen wäre, ſeine Verpflichtungen zu erfüllen, ſo wäre ihm Gelegenheit genug gelaſſen worden, um ſeine Angebote rechtzeitig zu machen. Aber daß Deutſchland ſich eines Vermittlers bediene und bis zur letzten Minute wartete, ſei verdächtig. Deutſch⸗ land hoffe zweifellos, weitere Zeit zu gewinnen, damit die franzöſiſche öffentliche Meinung die Geduld verliere und viel⸗ leicht eine Spaltung unter den Alliierten entſtehen könnte. Aber dadurch habe ſich Frankreich nicht täuſchen laſſen. Wenn die deutſche Regierung frei handeln könnte und nicht von den reaktionären und imperialiſtiſchen Intereſſen beherrſcht würde, wäre die Lage eine ganz andere. Die wichtigſte Ange⸗ legenheit ſei nun nur die Reparationsfrage. Es ſei dies eine Angelegenheit aller Alliierten und insbe⸗ die wichtigſte Frage für die Sicherheit Frankreichs rankreich und Deutſchland hätten eine gemeinſame Grenze, eine ſehr ſchwache Grenze und es könne ſich nur ſicher fühlen, wenn es Deutſchland entwaffne. Deutſchland habe denßerie⸗ densvertrag unterſchrieben, der es zur Entwaffnung ver⸗ pflichte. Bisher habe Deutſchland aber immer verſucht, ſich dieſer Verpflichtung zu entziehen. Sobald man Deutſchland eine neue Friſt gewähre, habe es dieſe nur dazu ausgenutzt um ſich weite In ſeinen Verpflichtungen zu eniziehen. Das rechtfertige die Maßnahmen, die man ergreifen werde. Wenn man das in Ausſicht genommene Gebiet beſetzt habe, dann werde man ein wichtiges und wirkſames Pfand in der Hand haben. Man werde den Miktelpunkt des imperialiſtiſchen und reaktionären deutſch⸗ lands den Mittelpunkt ſeiner Hochfinanz und ſeiner Milliarden damit beſetzen. Briand bedauerte, daß an den Beratungen des Oberſten Rates Amerika nicht teilnehme, hofft aber, daß es in ſpäteren Sitzungen wieder vertreten ſein werde, wodurch viele Schwierigkeiten beſeitigt werden könnten Die Beſchuldigungen, die Briand gegen Deutſchland er⸗ hebt ſind zum großen Teile längſt widerlegt und entbehren der tatſächlichen Grundlage. Deutſchland hat wiederholt ver⸗ langt und hat auch ein Recht dazu. daß man ihm den Betrag der Entſchädigungsſumme nachweiſt, die man von ihm ver⸗ langt, und nicht unwillkürlich eine Summe feſtſetzt, die Deutſch⸗ land ohne Nachprüfung zahlen ſoll. Loucheur hat ſich zum Beiſpiel ſelbſt davon 8 müſſen, daß franzöſtſcherſeilts die Zablenfeſtſtellung völlig willkürlich erfolgte. Die engliſche Militärkommiſſion bat noch kürzlich feſtgeſtellt und bevichtet, daß die deutſche Entwaffnung befriedige. Bei der Aburtellung der Kriegsſchuldigen hat die deutſche Regierung vor wenigen Tagen nachgewieſen, daß die Alliierten, beſon⸗ ders Frankreich, das notwendige Beweismaterial ſehr ſpät, mangelhaft und zum Teil überhaupt nicht ausgehändigt habe. Die Unterzeſchnung des Friedensvertrages von Verſailles durch Deutſchland iſt ausdrücklich unter der Erklärung erfolgt, daß es lediglich dem Zwange ausgeübt werden könne. ſodaß ſchließlich eine Zerſtückelung der ſein folgend die Unterſchrift leiſten müſſe, ohne in der Lage alle Bernflichtunqen zu erffiffen Hi⸗ Scen 22 — —— eete. Nr idß 7 ſe manntzeumet Generen unzerger: Tmtag⸗ un;ß Samstag, den 30. April 1921. 5 ich gemig, worauf es Frankreich vor allem ankommt, 5 es ſich erübrigt, darauf näher einzugehen. Heranziehung freiwilliger Reſerviſten. Paris, 29. April.(WB.) Die Kammer hat heute vormittag 15 riands an die amerikaniſchen Journaliſten ſagen im übrigen zuit 145 gegen 73 Stimmen einen Geſetzentwurf angenom⸗ 7 725 den der Berichterſtatter des Heeresausſchuſſes Abg. aths eingebracht hat, und der beſtimmt, daß jeder Soldat der Reſerve ſich für 6, 12 oder 18 Monate dem Heere ver⸗ pflichten kann, ohne Rückſicht darauf, wie lange er beim Heere — hat und welche Zeit ſeit ſeiner Entlaſſung aus dem eere verfloſſen iſt. Bei der Begründung dieſes Antrages wurde offen zugeſtanden, daß er mit Rückſicht auf be⸗ vorſtehende Ereigniſſe eingebracht wurde, und Kriegsminiſter Barthou hat den Antrag unter dem beſonderen Hinweis angenommen, daß er unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden ſehr nützlich ſein könne. c. Zürich, 30. April.(Priw. Tel.) Der„Soire“ meldet: Die militäriſchen Vorbereitungen für eine Beſetzung des Ruhrge⸗ biets werden bei der belgiſchen Armee fortgeſetzt. Nach einem vorläufigen Beſchluß der belgiſchen Regierung werden an der Okkupation etwa 1½ Diviſionen belgiſchen Mili⸗ törs teilnehmen. Der Kriegsminiſter hat die Einberu⸗ fung eines Jahrganges der Reſerven ange⸗ ordnet. Die Jollmaßnahmen. Troſtloſe Beengung der Induſtrie. Köln a. Rh., 30. April.(W..) Die RKheinzölle waren ſiät Gegenſtand einer Ausſprache, die der Verein der Induſtrie⸗ ellen aus dem Regierungsbezirk Köln e. V. am Freitag nach⸗ mittag veranſtaltete. Bei Eröffnung der ſehr ſtark beluchten Verſammlung, der auch eine Reihe gewerblicher Vertreter ſo⸗ wie der Reichskommiſſar v. Starck und Staatsſekretär Brug⸗ er beiwohnten, wies der Vorſitzende des Vereins u. a. darauf in, daß beſonders durch die Verordnung 81 und 82 der J. A. R. C. für die Induſtriellen des Kölner Wirtſchaftsgebietes eine troſtloſe Beengung ergeben habe, deren Folgen heute 88 nicht zu überſehen ſeien. In den nächſten Tagen müßten weitere Erſchwerniſſe erwartet und b tet f die die Induſtrie des Wirtſchaftsgebietes vor lt⸗ niſſe ſtellen worden, wie ſie ſie noch nicht erlebt hat. m Staatsſekretär Brugger beſtätigte der F das volle Vertrauen der hieſtgen Geſchäftswelt auch für die Zukunft. Der eſchäftsführer des Vereins Dr. Meyer erſtattete hierauf ein⸗ enden Bericht über die Rheinzölle. Gegen die Einfuhr nicht lebensnotwendiger Waren. Köln, 29. April.(ORB.) Um die Einfuhr nicht lebens⸗ fkraft unnötig geſchwächt werden würde, zu verhindern, F0 Waren nach Deutſchland, durch die die deutſche 1 75 fe. 8 durch die Verordnung vom 15. April eine ſcharfe Kon⸗ frolle eingeführt worden. Ein vorläufiges Verzolchnts der i in Betracht kommenden Waren iſt am Mittwoch vom Reichskommiſſar 5 5 Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung dem wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates untor⸗ Faitet worden. Die in dieſer Liſte aufgeführten Waren be⸗ Mirfen einer Zulaufsgenehmigung, gleichgültig, ob ſie aus⸗ ländeſeher oder rheiniſcher Herkunft ſind, wenn ſie im Frem⸗ denverkehr aus den boſetzten woſtlichen Reichzgebieten nach dem unbeſetzten Gobiste verbracht wrden. Warum nicht ſchon früher? Rheinheßiſcher Veinhändlerverband. Rheinhaßſen, 20. April.(ORB.) Eine Mi anten⸗ ng des indes EK Woeinhändler in nz be⸗ ach die von dsutſcher Saite ſichtigte Maßnahmen bszüg⸗ siner Kontrolle über die ausländiſchen undmitaus⸗ Weinen verſchnittenen deutſchen Peine bei der Ueberfüßrung nach dem unbeſ Gebiete, Ne für den Fall geplant ſind, daß das Loch im wieder wird. Die von einer ng der Weinhändler⸗ nde des beſetzten Gebietes in dieſer Hinſicht geſtellten Nalnige fanden die Villigung der Verſommkun odeun die Zollmaßruhnien der Intoralllierten on „die zu einer Reihe von Zweifeln Anlaß gaben. Der wird durch mittlung des Wirtſchaftscusſehenſſes Gebietes für eine mügſichſt baldige Kläxung dieſer age Sorge tragen 1 n Aeol. Ein Gruß det heimaltreuen Oberſchleſter. München, 30. April.(Pr.⸗Tel.) Die Vereinigten heimattreuen Oberſchleſier in München en 2 den Landeshaußtmann Schraffel in Innsb ſolgendes Telegramm gerichtet: Der Dandesverband der heimattreuen Oberſchloſter Naperns ruft den ſtammverwandten Brüdern in Tirot Abſtimmu ein herzliches Slückauf zu. Die heen eins mit den Tirolern im Kampf unn 5 dee und höffen, daß alle bedrückten Deutſchen in 8 id bald vereint ſein werden im großen deutſchen Drahlung an die Tiroler. Mützeim⸗Ruhr, 20. April.(TBY.) In en haben alle politiſchen Parteien, mit Auenahme der en Ninken, und ſärslliche Verbände und Körperſchaf⸗ von Müiſheim⸗Ruhr folgende Sympathiekundgebung an e Nroler Landsloute gebraßtet: Aus Mütheim an der Ruhr, unter den gewitters e⸗ ren Wolken der feindlichen rufen wir Guch lern ein herzliches Glückauf 05 So wie Ihr Euch durch die Droh⸗ Ung des Feindbundes nicht habt einſchüchtern laſfen und Euch in wundervoller Eünmütigteit zu unſerem amen Volla⸗ tum bekannt habt, ſo wollen auch wir dem RNeiche die Treue halten, was auch für ſchwere Zeiten kommen mögen; wollen auch wir auf die deutſche Zukunft . und der Stunde harren, wo wir im nſamen Baterlande eineinig Volk von Brüdern ſein werden. Die Umtriebe der Jasziflen. Zausbruck, 50. April. GWB..) Wie die Btltter melden. die in Bozen Itallener dem Oberkommiſſar ißhre Mißbiligung über die Vorfälle am letzten Sonntag aus⸗ edrückt. In Meran haben die Fasziſten vom Zentral⸗ bommifſariat kategoriſch verlangt, daß auf allen öffentlichen Gebäuden italieniſche Aufſchriften neben den deutſchen ante⸗ bracht werden. Der FJorderung wurde ſtattgegeben. Das „Apenland“ erfährt aus Bozen, daß bei ane die Grenze von Südtirol durch Mllitärpatrouillen, Maſchinengewehre und Geſchütze abgeſperrt worden ſei. Der Reiſeverkehr iſt arg er⸗ ſchwert.— Die Polizei nahm bei den Bozener Fasziſten Haus⸗ 1 uag vor und förderte eine Menge Velsſtungzmaterial aneeng entuner Ein⸗ Kriegsvorbereimagen der briliſchen Marine. Von Kapitän a. D. v. Waldeyer⸗Hartz.“) Jenen Mann, den der Feindbund mit Kriegsausbruch flugs als einen blutbürſtigen Eroberer hinſtellte, hatte während der letzten Jahre vor dem Kriege noch als Quilleaume je Himide nerſpottet. Den jungen Kaiſer hatte man gefürchtet. Als der Herrſcher aber ſeine unbedingte Friedensliebe bewies, die von hohem fittlichen Ernſt getragen war, da ſchoß die Saat des Revanchegedankens ins Kraut. Es iſt eine Ungeheuerlichkeit, Deutſchland die Schuld am ſogenannten Wettrüſten in die Schuhe ſchieben zu wollen. Unſere Flottenvermohrungen haben immer nur den tatſächlich vorliegenden Bedürfniſſen Rechnung getragen. Machtanſprüche übermäßiger Art— absohrte supremacy of the seas, policy of seas— hat nur England erhoben. Im Jahre 1888 hielt es noch an ſeinem two power standard in ſeſt. Und im Jahre 1912 prägte es den Leitſatz von dem lesels ſo ome German standard. Dabei muß man ſich daran erin⸗ nern, daß Englands Ueberlegenheit über die zweitſtärkſte See⸗ macht Frankreich ſich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts noch mit dem:2 standard begnügt hatte. Die überheblichen Anſprüche Englands ſind demmach erſt in jüngſter Zeit auf eine Höhe geſtiegen, die in der Geſchichte der Menſchheit ihres⸗ gleichen kaum aufzuweiſen hat. Iſt es Deutſchland jemals eingefallen, etwas Aehnliches für ſeine Landmacht zu bean⸗ ſpruchen? Wir hätten zum mindeſten das gleiche Recht ge⸗ habt, haben aber immer nur am Notwendigſten feſtgehalten. In den Spannungsperioden der Jahre vor Kriegsaus⸗ bruch, infonderheit 1911 und 1912, traf die britiſche Admira⸗ immer wieder unvorhüllt ihre Kriegsvorbereitungen, wo⸗ hingegen wir die Ruhe wahrten und keinerlei Gegenmaß⸗ nahmen veranlaßten. An engliſchen Rülſtungen ſeien nur fol⸗ gende erwähnt: die emergency chause, d. h. das Verbot von Kohlerlieferungen an Private, trat in Kraft. Große Kohlen⸗ mengen wurden auf dem ungewöhnlichen, weil ſehr koſtſpie⸗ ligen Landwege nach den Oſthäfen geſchafft; Reſerveſorma⸗ tionen wurden bereitgeſtellt, an Munitionsfabriken gelangten umſangreiche Beſtellungen, in Reparatur befindliche iffe wurden unter äußerſter Beſchleunigung fertiggeſtellt und der Urlaub der Flottenbeſatzungen wurde erheblich beſchränkt. Der Erſte Lord der britiſchen Admiralität erklärte damals, man rbe„oertain prevai“ getroffen, und die engliſche See⸗ macht habe nicht oft auf gleich feſter Grundlage geſtanden. Wie geſagt, gegen alle dieſe aufreizenden und gefährlichen Maßnahmen erfolgle von unſerer Seite aus nichts. Wir hatten das gute Gewiſſen und dachten zu keiner Zeit daran, Eng⸗ lands Machtiy irgendwie anzutaſten; nicht etwa, weil wir damals mit unſeren Kriegsvorbereitungen noch nicht fertig waren, wie die Times in jüngſter Zeit der Welt weismachen will, ſondern weil kein Menſch in Deutſchland daran dachte, auf eine bewaffnete Auseinanderſetzung mit England hinzu⸗ wirken. Im Frühjahr 1914 machte die britiſche Admiralität betaumnt, daß ſie lle des ſonſt ü Sommermanövers der Flotte eine ſogenannte Probemobilmachung der Reſerve⸗ formationen vornehmen würde. Es mag Zufall geweſen ſein, dieſe aufſshenerregende Maßnahme, die ungeheure Koſten vorſchlaug, juſt in das Jahr des Kriegsausbruchs fiel, zumal wo kein beſonderer ſtärkerer Rüſtung vorlag. Ob die Melt jomals die über den Anlaß zu dieſer Probe⸗ m achumg 187 re u are Folge war, doß die geſamten britiſchen Seeſtreſtkräfte bruch bereits mo waren. e Tatſache wirkt um ſo erſtarmlicher, man erhel daß die 55 Admira⸗ Htät boroits im Sae 1914 außergewöhnliche Lieferungen für Hllzer zum au aufgogoben, eine das normale Maß weit lberſchreitende Anhüufung von Oelvorräten angeordnet und in allen deutſchen Höfen Agenten umtergebracht hatte, die miit dem Auftrag verſehen waren, über jede Vewegung deut⸗ ſcher Kekegsſchiſſe telegraphiſch zu berichten. Das ſind Vor⸗ ehrungem, die keine icht treffen würde, der die Erhaltung docs Frisdens ernſilich am Herhen lag. Und England dachte auch nicht daran, den Frieben zu wahren. Planmäßia hat es zum RNriege gedrüngt, ſich des beruſchen Nobenbuhlers zu entledi Hinterher hat man es in zyniſcher eingeſtemden. nur zwei Beleget Am 16. De⸗ ber 1018 hat Lord e in der Times erklürt,„Deutſch⸗ ds Vodrohung durch die Einkreiſung ſei derart groß ge⸗ weſen, deßß Euglaud in der Jeitſpanne zwiſchen 1906 und 1914 ſein Hoer nicht hätte vergrößern dürfen, weil dadurch das Maß eum Ueberlaufen gebracht und Deutſchland zu einem Präven⸗ kinkrieg gezwungen worden wäre.“. Und Archibald Hurd, ein führender engliſcher Politiker, drückt ſich noch unverblümter eus, indem er am 27. Januar 1919 im Daily— trium⸗ phiert:„Die Deutſchen ſeien vollſtündig hinters Licht geführt worden. Der Vorgang der Konzentration für den K habe zehn Jahre beanſprucht. Jatzt wäre die Norbſee von deuiſchen Schiffen, und ein Kapitel der Weltgeſchicht damit abgeſchloſſen. 0 Nn Bernner Büro.)* 0* Der Reichstag iſt erſchöyft. Man hat piel mehr 8 oder weniger ge„zwei hen der Spannun und Erregung a. A verlangen die Nerven na Nuhe und nach dem wee„das man ſeit Oſtern 14tägig einguletgen ſich e ſſen hat. Ein eingziget Thema von Be⸗ lan t auf der Tagesordnung: der gemeinſame Antrag der e auf Ergänzung des Geſetzes über die Ver⸗ folgung von Kriegsverbrechern. Der volksparteiliche Abg. Leutheußer erläutert und begründet e g Es ſoll alſo den auf der Liſte der Entente zu Unrecht Beſ en Gelegenheit gegeben werden, 5 in fenllicher ee aee e ſich 2— tuung zu verſchaf⸗ — Und ihre Ehre zu reinigen. Das iſt— onnenklares Recht, aß der Antrag ohne Ausprache und Wortmeldungen durch die erſte und zweite Leſung Sen Man würde auch die 3. Le⸗ ſung vornehmen, wenn die Kommuniſten nicht widerſprä⸗ chen. In dieſem Pall völliger Aberwitz und ein neues Zeichen höchſt unſauberer Geſinnung, aber im Grunde doch lemlich harmlas. Hinterher wirds gurchlerlich Die Aus⸗ Rae er die Gondergerichte wird— zum wievielten ale eigentlich ſchon— begonnen und Herr Höllein nimmt drei Stunden lang die Gebuld der zum Glück ſehr ſpärlichen Korona in Anſpruch. Die alte Wanzentaktik: kein Engel iſt ſo roin, wie die von Herrn Levl 1 4 geſchilder⸗ ten Leninbuben. Der Putſch in Mitteldeutſchland— das Werk von Spitzeln und Provokateuren,„von Huge Stinnes und ſei⸗ nen Werkzeugen“, ————— ) Mus dem Maiheft der nutionalen„Deutſchlands Er⸗ N. 4 Verlag. Nidage 1250 ineh möͤglichft Rlickſicht genommen. neuerung(J. n Der Miniſter Koch hat dieſe Art hernach verächtlich „knabenhaft“ genannt. Eine treffende, wenn auch noch nicht ausreichende ik, und er hat ſich der Mühe nicht verdrießen laſſen, an den Druckerzeugniſſen der„Roten Fahne“ zu be⸗ weiſen, wie ſyſtematiſch Herr Hölleins arg zuſammengeſchmol⸗ zene Freundesſchar zum Bürgermord gehetzt hat. Daneben bemüht ſich der Miniſter noch, in manchem mit dem verfloſſe⸗ nen preußiſchen Spezialkollegen Severing ſich berührend, die Haltung der Regierung während des Aufruhrs zu rechtſerti⸗ gen. Es ſei gut und klug geweſen, die Reichswehr zunächft nicht einzuſetzen, freilich fügte er hinzu, müßte die Polizei⸗ abwehr organiſiert werden. Als er aber vor einem Jahr einen dahinzielenden Geſetz⸗ entwurf eingebracht hätte, wäre er im Reichsrat abgelehnt tne worden, womit alſo doch wohl erwieſen iſt, daß, ſolange der Widerſtand der Länder nicht überwunden iſt, ſolange ſozial⸗ demokratiſche Regierungen den Wunſch haben, ſich die Polizei⸗ organe als Leibwache zu erziehen, die Reichswehr nicht gut zu entbehren ſein wird. Miniſter Koch griff ſpäter noch eimmal in die Ausſprache ein, dann enteilte er in die Kabinettsſitzung. Im immer leerer werdenden Saal unterhielten ſich dann Un⸗ abhängige und Kommuniſten noch bis in die 9. Abendſtunde über die Revolution und Konterrevolution, über Provskateure und Orgeſchſchmach. Niveau! Sleuerausſchuß. Verlin, 29. April.(D. N..) Der Steuerausſchuß des Reichs⸗ tages erörterte heute die Frage der Veranlagung der Ein⸗ kommensſteuer weiter. Nach Ablehnung eines Antrags Dr. Helfferich(Dutl.), der landwirtſchaftliche Verhältniſſe im Auge hatte, wurde eine von Regierungsparteien unterſtützte, auf die übrigen Berufsgruppen bezugnehmende Entſchlleßung Lange⸗Hegermaͤnn t angenommen. Die Entſchließung hat folgenden Wort⸗ aut: Das Reichsfinanzminiſterium wolle anordnen, daß die Finanz⸗ ämter bei der Feſtſetzung von Normalſätzen als Hilfsmittel für die Einkommensſteuerveranlagung ſolcher Steuerpflichüger, die ihr Ein⸗ kommen nicht auf Grund geordneter Buchführung angeben können, Sachverſtändige aus den verſchiedenen Einkommensarten zuziehe müſſen. Bei der Auswahl der Sachverſtändigen ſind nach 5 9 kzelt Berufsverbände zu Ein Antrag Keil(Soz.) auf Au ſtellung von Richtlinien für den Abzug der für die Berufskleidung ausgegebenen Veträge bei Veranklagung der Einkommensſteuer wurde zurückgezogen, nachdem Miniſterialdirektor v. Lahr feſtgeſtellt hatte, daß die bezeichnete Ausgabe auf ſolche für Werkzeuge quf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen abgezogen werden kann. Im weiteren Verlauf dieſer Diskuſſion teilte Geheimrat Kuhn mit, daß die für Arbeiter und Angeſtellte in Frage kommenden Werbungs⸗ koſten nach dem Benehmen mit den Sachverſtändigen der einzelnen Berufe auf Durchſchnittsſätze gebracht worden ſeien, die bei der Ver⸗ anlagung der Steuer abgezogen würden. Wenn Arbeiter oder Angeſtellten an einzelnen Tagen keine Arbeit und keine Zöhne haben, ſo vermindert ſich das Jahreseinkommen um dieſen Betrag und muß umgerechnet werden. Eine diesbezügliche Verfügung iſt bereits an die Finanzämter hingusgegangen. Die weitere Debatte um die Frage, wie Ländern und Gemeinden geholfen werden könne, kam zu keinem Boſchluß. Wohnungsausſchuß und Eiſenbahnkarif. . Veriin, 29. April.(.N..) Der Wohnungzausſchuß des Reichstages beſprach heute die Tarifpolitik der Giſendah tung in Bezug auf ihre Wirkung auf die Wohnungs⸗ und Siede⸗ lungspolitik. Von Abgeordneten der verſchiedenen Richtungen wurde auf die ſchädlichen Wirkungen der hohen Tarif auf die Bohnungspolitik hingewieſen und verlangt, die Monatskarten im Nachbarortsverkehr nicht zu ſtark bolaſtet werden ſollen. Ein Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums be⸗ konte, daß bei der am 1. Juni 1921 in Kraft tretenden Fahrpreis⸗ 7 ng die Monatskarten nicht hätten freigelaſſen werden können. e ber der Menatskarten erfolge ſedoch ab 1. Juni nach dem Preiſe der vierten Klaſſe, ſodaß der Preis der Monatskarten egenſder dem Preiſe der übrigen Fahrkarten eine Ermäßigung um le ſte 8 Fahrkarten für weitere Strecken würdez allerdings eine 4 04 Verteuerung erfahren; es ſollen jein Monatg⸗ und Zoltkarten guf Grund des vierten Klaſſe⸗Preiſes ſit regelmüßig faßhrende Reiſende ausgegeben werden. Schülse⸗ karten würden zu halben Preifen der Monatskarten ab 1. Juni zur Ausgabe gelangen. Deriezes Rolch. Jör ſchwarz ⸗ woißz · rol. . April.(.) Wie wit von gut unter⸗ 8 ven, beſchloſſen die Senate der drei a ſtädie ſchon vor mehreren Wochen, gemeinſam im rat den Antrag zu ſtellen, in Art. 3 der Reichsverfaſſung die letzten Worte, die auf die Reichsfarben in der oberen inneren Ecke beziehen, zu ſtreichen, d. h. die ſch war z⸗ weißrote Nuasg als Hanbelsflagge einzuführen. Die eee faßten dieſen Beſchluß, weil ſie von der unbe⸗ rittenen Annahme 8 daß die ſchwarz⸗ weiß ⸗ rote agge nach wie vor als hrzeichen deutſcher wirtſchaftlicher eiſtungen im Auslande angeſehen wird und eine Aenderung überflüſſigen Schwierigkeiten beim Wiederaufbau des ſchen Anſehens führen würde. Latzte Meloungen. Sowjietr hat . 29, April.(W..) Die ruſſiſche Sow 71 7 N* rung ihres neuen Transporeplanes 41 18* a hnwer tten militariſiert, darunter die ⸗ Werke mit 12 080 Arbeltern und die Nykſoniki⸗Werke mit 10 000 Ar⸗ eitern in e In Petersburg ſind wie 8 Ronomiſt skaa und Shiſn mitteilt, alle Fabriken außer 30 vom 24. 4. bis 8. 5. wegen Bren mangels geſchloſſen. Im H traſen 34 Taagen engliſcher en ein. Die Volkskommiſfare r auswürtige Ange iten Sowietrußlands and der Soroſer⸗ ukraine antwortelen— rumäniſche Erklärung vom 13. 4. mit —5 Aer en Proteſtes N— rumäniſcher Kriegsſchiffe gagen ru und ukrain Schiſſe au dem Wae⸗ ue und Nue 15 Teilung der Aimangewäſſer 1 den 3 Staaten in zwei 5 nur de zwi leiche Teile ab. Die Volkskom⸗ mifſare drohen die Beſchießung cher und ukrainiſcher Schiſſe mit Maßnahmen gegen die rumäniſchen Schiffe und Battsrien zu erwi⸗ und fordern die Einſetzung einer gemiſchten Kommiſſton. Ekonemiſt ewskaſo und Shiſn berichten, daß in Sowjetruß and vier che⸗ miſche, eine Streichholz, 12 Glas⸗ und 13 lerfabrilen wegen rennſtoffmangels geſchlofſſen werden mußten. Die Rah⸗ rungsmittelverſorgung der Arbeiter im Donez⸗Kohlen⸗ becken wird immer ſchlechter. Statt der für die dortigen Ar⸗ beiter- und Angeſtellten und die dortigen Eiſenbahner monarlich er⸗ kerderlichen 2 Millionen Pud Getrolde, wurden im Monat Aypril nur 400 000 Pud Getreide gelieſert.— Inſelge Koblen⸗ und Materfal⸗ mangels wurde das Programm für die 2— der Vokomoliven im Jahre 1921 herabgefetzt, doch kann ſelhſt dieſes Programm nicht eingehalten werben. 5 Meersburg, 28. April. Bei der geſtern hier abgehallenen Bo⸗ in,, wurde der neue Fahrplan endgültig feſtgeſte Zwiſchen den einzelnen Verwaltungen wurde völlige Uebereinſtimmung erztelt; auf die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe wurde größte Rückſicht genommen. Die Konkurrenz unter den einzelnen Läündern wurde ausgeſchaltet. Der neue Fahrplan an deſſen Feſtſtellung die Vertreter der an den Bodenſee angrenzenden Länder und die Vertreter der Dampfſchiffahrtsverwaltungen beteillgt waren, reicht nahezu an den ffriedensfahrplan heran Ein neues Mittageſchiff geht über den Usberlingerſee und zwei neue Ahend⸗ r den Ober⸗ und Ueberlinge Auf die Zuganſchnſſe *— — 7 Samstag, den 30. April 1921. MNannheimer General· Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 198. —— Sitzung des Bürgerausſchuſſes Die geſtrige Bürgerausſchußſitzung, der wieder eine viel zu um· fangreiche Tagesordnung vorlag, endigte mit einer großen Ueber⸗ raſchung Als um 8 Uhr über einen Antrag der Mehrheitsſozia⸗ liſten abgeſtimmt wurde, ergaben ſich 35 für und 26 gegen den An⸗ trag. Daraufhin ſtellte der Oberbürgermeiſter dis Beſchluß⸗ unfähigkeit des Kollegiums feſt. Die Klingel ertönte vergeblich. Der fehlende Mann fand ſich nicht mehr ein. Den Stadtverordneten blieb infolgedeſſen nichts anderes übrig, als ſich dem Votum des berbürgermeiſters zu fügen, der geſchäftsordnungsmäßig die Sitzung für geſchloſſen erklörte. Wir kommen auf dieſen durchaus erfreulichen Ausklang der an ſich wenig intereſſanten Sitzung noch urück. Zur nicht geringen Genugtuung aller derjenigen welche mit er im Montagabendblatt veroffentlichten Zuſchrift einig gehen, wurde die Vorlage, welche zun Umgeſtalkung des Platzes vor dem Haupifriedhof 390 000 Mark anforderte, zur noch⸗ maligen Prüfung durch das Hochbauamt zurückgezogen. Eine längere usſprache rief der ſtadträtliche 1 80 5 15 Bewilligung von 1296 000 für den Ausbau des Spitals für Lungenkrante und für Hoee unabwendbare Herſtellungen und Ergänzungen hervor. ie Debatte wurde durch den fraktionsloſen Stv. Appel, der übrigens ſpäter mit dem Oberbürgermeiſter ſcharf zuſammen⸗ tieß, weil dieſer das vom Kollegium leider nur zu oft beliebte bſchweifen von dem Gegenſtand der Tagesordnung rügte, dadurch auf ein falſches Geleiſe geleitet, daß Herr Appel die Unterbringung der Lungenkranken einer abfälligen Kritik unterzog und das Spital als einen Anſteckungsherd bezeichnete. Er mußte ſich ſagen laſſen, daß ſämtliche Vorredner bemerkk hätten, daß der Begründung der Vorlage entſprechend die Unterbringung des Perſonals dringend verbeſſerungsbedürftig ſei. Der Oberbuͤrgermeiſter war in der Lage, das Schreiben einer Münchner mediziniſchen Autorität öur Kenntnis zu bringen, nach dem das hieſige Lungenſpital allen mo⸗ dernen Anforderungen entſpricht Oberarzt Dr. Harm 8, der ſich in einem längeren Vortrag über die Zwecke des Spitals verbrei⸗ tete, wandte ſich mit großer Entſchiedenheit gegen die von mehreren Rednern geforderte Verlegung der Baracken in den Käfertalerwald, indem er darauf hinwies, daß der jetzige Standort geradezu idegl ſei, weil der Lungenkranke vor allen Dingen recht viel Sonne brauche. Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß das Lungenſpital ſelbſt dann nicht entbehrt werden könnte, wenn die Stadt im Beſitze eines Sanatoriums im Odenwald oder Schwarzwald wäre. Plan hörte bei dieſer Gelegenheit, daß das Lungenſpital nur Durchgangsſtation ür alle dieſenigen Kranken iſt, die auf Beſſerung und vollige Heilung offen dürſen. Für alle dieſe Kranken ſind Spezial⸗Heilanſtalten denen die gewünſchte ozonreiche Höhenluft zur Verfugung ſteht, zur enüge vorhanden. In der Tuberkuloſebekämpfung iſt gegen da⸗ orjahr ein bemerkenswerter Fortſchritt zu verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle iſt bedeutend zürückgegangen. Dagegen hat es den Anſchein, daß die chroniſchen Erkrankungen an Lungentuberkuloſe im Junehmen begriffen ſind. Es hängk dies zweifellos mit der immr ſchlimmer werdenden Wohnungsnot zuſammen. Ueber 1 Wohnungsnot iſt wleder recht eingehend geſprochen worden, als die Millionenaufwendung für das Lungenſpital ein⸗ 1 genehmigt war. Es handelte ſich um die Bewilligung von 7 Millionen Maͤrk zur Erbauung von e 17 Häuſern mit 170 Wohnungen auf dem Geländeſtrelfen zwiſchen der Käfertalerſtra e und dem Bahnkörper der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft. Der aen de vertrat, indem er ſich gegen einen weitergehenden Antrag der Deutſchnationalen wandte, den „Standpunkt, daß in die Phalanx der deutſchen Städte gegen das Reich eine Breſche geſchlagen würde, wenn der ſun al⸗ Wohnungs⸗ bau ohne Relchszuſchülfe ſortgeſetzt würde. Er fand aber damit nur die Unterſtützung des Stv. Dr. Moekel, der die gleichen Bedenken gegen weitere Kapitalaufnahmen für den ſtädtiſchen Wohnungsbau ohne tatkräftige finanzielle Unterſtützung durch das Reich äußerte. Vom verwaltungstechniſchen Standpunkt aus mag dieſe Stellung⸗ nahme durchaus einwandfrei ſein. Wir fürchten nur, daß der ſtädtiſche Wohnungsbau völlig ins Stocken gerät, wenn ſich die Stadtverwaltung auf das Reich verläßt. on deutſchnationaler Seite wurde der Aufhebung der Zwangswirtſchaft auf dem Wohnungsmark! das Wort geredet. Selbſt der demokratiſche Stadtverordnetenvorſtand Ihrig konnte nicht umhin, —57 nicht geringen Befremden des Stadtv. Wendling ſich als einer rjenigen zu bekennen, welche die Anſchauung vertreten, daß die anze Zwangswirtſchaft ſich überlebt hat. Von der Linken mit Ein⸗ ſchluß des Herrn Wendling wurde ſelbſtverſtändlich der gegenteilige Standpunkt vertreten. Als endlich um 8 Uhr zur Abſtimmung geſchrütten wurde, da mußte man ſich ſagen, 105 das poſitive Er⸗ ebnis der Ausſprache gleich Null war. Auf der Aktivſeite war diglſch die einmütige Meinung des Kollegiums zu buchen, daß mit größter Beſchleunigung ausgeführte praktiſche Arbeit uns einzig und allein aus der immer gräßlicher werdenden Wohnungsnot herausbringen kann. Die ſtadträtliche Vorlage wurde denn auch mit allen gegen zwei deutſchnationale Stimmen angenommen. Eine oße Mehrhelt fand ſich ferner für den deutſchnakionalen Antrag, aß mit der Erſtellung der Wohnbauten an der Käfertalerſtraße aiges Reichsmietſteuergeſetz be⸗ 0 Rückſicht auf ein e⸗ 15 gutgeheißen wurde weiter eine 8 werden ſoll. Mit Mehrhkit eſolution der U. S.., in welcher es heißt:„um der Wohnungs⸗ not und damit vor allem auch der Arbeitsloſigkeit entgegenzuwirken, hat die Stadtverwaltung die bereits genehmigten Neubauten(Sie⸗ elungen) in einem ſchnelleren Tempo durchzuführen, als es ither der Fall war. Neben den jetzt zur Verfügung geſtellten itteln zu Wohnungsbauten muß von der Stadt verlangt werden, die Bautätigkeit weiter auszudehnen. Wir erſuchen die Stadtverwaltung, einen zufammenfaſſenden Bericht über die Zahl der geplanten Wohnungen, Beginn und Zeitdauer der einzelnen Bauprojekte zuſammenzuſt llen, um damit eine Geſamt⸗ überſicht über den Wohnungsbau zu erhalten. Zwei weitere An⸗ träge der U. S. P. wurden vom Vorſitzenden, nicht zur Abſtimmung gebracht, weil ſie mit dem Gegenſtand der Tagesordnung nicht in unmittelbarem Zuſammenhang ſtanden. Der eine Antrag forderte die Ausführung der Bauten in ſtädtiſcher Regie und Bildung einer Kommiſſion aus ſtädtiſchen Baufachleuten, der Baugenoſſenſchaft „Selbſthilfe“ und von den einzelnen Fraktionen zu benennenden Fachleuten und Vertretern der einſchlägigen Gewerkſchaftler, der andere Antrag bezweckte die Heranziehung von Vertretern der Ge⸗ werkſchaften vor der endgültigen Auftragsvergebung von ſtädtiſchen Arbeiten. Die Uebernahme der Verwaltung der Samm⸗ lungen des Altertumsvereins durch die Stadt fand grundſätzlich allgemeine Billigung. Sto. Dr. Moekel hatte mit juriſtiſchem Scharfſinn entdeckt, daß das Intereſſe der Stadt in einem Paragraphen des Vertragsentwurfes nicht genügend gewahrt ſei, und Stv. Zimmermann nahm im Namen der Mehrheitsſozialiſten Anſtoß gegen die Beſtimmung des§ 2, daß die Sammlungen unter der Bezeichnung„Vaterländiſches Muſeum“ ein beſonderes Glied des ſtädliſchen Muſeumsorganismus bilden ſollen. Die Mehr⸗ heilsſozialiſten wollen, daß über den vereinigten Sammlungen die Worte„Kulturhiſtoriſches Muſeum“ prangen. Nach den Darlegungen des Stadiv. Zimmermann iſt das Wort„Vaterland“ dermaßen in Mißkredit gekommen, daß man ſeine Anwendung in dieſem Falle als eine Spitze gegen die Linke betrachtet. Worüber die bürgerlichen Mitglieder des Kollegiums mit vollem Recht empört waren. Aber da ſich ihre Reihen inzwiſchen wieder ſehr gelichtet hatten, ſo ergab ſich bei der Abſtimmung für den mehrheitsſoziali⸗ ſtiſchen Antrag die eingangserwähnte Mehrheit, die zwar gering war, aber zur Annahme genügt hätte, wenn ſich nür noch ein Stadt⸗ verordneter mehr im Saale befunden hätte. Aber ſo zeigte ſich bei der Auszählung, daß das Haus nicht mehr beſchlußfähig war. Und ſo mußte der Oberbürgermeiſter geſchäftsordnungsmäßig die Sitzung ſchließen, ohne daß die ſtadträtliche Vorlage zur Abſtimmung gelangte. Die Entrüſtung der Bürgerlichen über die in dieſen Tagen doppelt bedauerliche Stellungnahme der Mehrheitsſozialiſten teilte ſich nunwehr der Linken mit. Aber aller Proteſt half nichts. Gegen die Geſchäftsordnung, mit der wir nicht immer einverſtanden am Freitag, den 29. April 1921. ſind, die in dieſem Spezialfall jedoch den Beifall aller Vaterlands⸗ freunde finden wird, war nichts zu machen. Und ſo blieben noch drei Vorlagen unerledigt:„Ortsſtatut für die Kunſthalle“,„Die un⸗ gerechtfertigten Schulverſäumniſſe an der Volksſchule“ und„Bezüge der Zuruhegeſetzten und Hinterbliebenen“. Sch. Sitzungsbericht. Nach den Beratungen der ſtädtiſchen Voranſchläge für die Jahre 1920 und 1921 am Mittwoch, den 6. April, dem 6. Tage der Budget⸗ beratungen, wurde geſtern nachmittag 36 Uhr erſtmals wieder eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes abgehalten. Das Haus füllte ſich beim erſten Klingelzeichen kurz vor 4 Uhr nur langſam. Der Namens⸗ aufruf ergab die Anweſenheit von 75 Mitgliedern. Zu den verſchie⸗ denen Vorlagen ſind eine Reihe von Plänen im Hauſe angebracht. Die Galerie iſt bei Eröffnung der Sitzung durch Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer nur mäßig beſetzt. Zu einer Reihe von Vorlagen wur⸗ den Anträge eingereicht. Der Vorſitzende gibt hierauf folgende Kurze Anfrage und Ankwork bekannt: Anfrage. Welche Mäßnahmen hat die Stadt ergriffen, um der immer ſtär⸗ ker einſezenden Arbeitsloſigkeit und Kurzarbeit in der Mannheimer Induſtrie entgegenzuwirken? Welche Gründe ſind es, die ſeilher verhindert haben, die Arbeiten der Neckarkanaliſa⸗ tion in größerem Umfange aufzunehmen, um damit der Arbeits⸗ loſigkeit zu begegnen? Wie weit liegt die Schuld der Verzögerung dieſer Arbeiten an der Staatsregierung oder den einzelnen Gemein⸗ den? Wir bitten um Beantwortung dieſer Anfragen in der Bürger⸗ ausſchußſitzung vom 29. April 1921. J. A. Fraktion der Unabh. Soz. Partei Mannheim. gez. Seizinger, Brümmer, Eberhard. Die Antwork des Stadtrats hierzu lautet: Die Stadtgemeinde iſt zu ihrem Bedauern gänzlich außer Stande, um den Wirkungen einer ſtarken Arbeitsloſigkeit und Kurzarbeit zu begegnen. Die Stadt wird, ſoweit an ihr liegt, Arbeitsgelegenheit, insbeſondere durch Förderung des Woh⸗ nungsbaues, ſchaffen; auch wird für den Herbſt die Erwei⸗ terung der Hafenanlagen vorbereitet, worüber eine Vor⸗ lage den Bürgerausſchuß alsbald beſchäftigen wird. Auf die Be⸗ ſchleunigung der Bauarbeiten an der Neckarkanaliſation hat die Stadt keinen Einfluß: dem Stadtrat iſt aber bekannt, daß Bau⸗ vorbereitungen, wie Abſteckung, Geländeerwerb uſw. vom Neckar⸗ bauamt eifrig betrieben werden. Der Stadtrat hat, ſoweit hierbei die Stadt ſelbſt beteiligt iſt, alle Fragen ſchleunigſt erledigt. Ein Hin⸗ dernis umfaſſender Bauarbeiten dürfte die Frage der Mittel⸗ beſchaffung ſein; um ſie mit Hilfe des Reichs, der Staaten, Ge⸗ meinden, der Induſtrie auf wirtſchaftlicher Grundlage zu löſen, hat das Reichsverkehrsminiſterium Verhandlungen eingeleitet. Im Uebri⸗ gen wird der Stadtrat von der bedrohlichen Lage des hieſigen Ar⸗ beitsmarktes den Staats⸗ und Reichsſtellen Kenntnis geben und ſie bitten, größere Unternehmungen, die die Beſchäftigung von Arbeits⸗ loſen geſtatten, auszuführen. Es wird alsdann in die 13 Punkte umfaſſende Tagesordnung eingetreten. Erwerbung von Grundſtücken. Der Bürgerausſchuß wird um ſeine Zuſtimmung zur Erwer⸗ bung von Grundſtücken erſucht. Desgleichen zur Beſtreitung der Pachtpreiſe und Koſten aus Grundſtocksmitteln 98 000 mit einer Verwendungefriſt von 10 Jahren zu bewilligen. Die Vorlage wird nach kurzer Begründung durch Stv.⸗V. Seizinger(U. S..) ein⸗ ſtimmig und debattelos angenommen. Umgeſtaltung des Platzes vor dem Hauplfriedhof. Der Platz vor dem Hauptfriedhof foll gärtneriſch ausgeſtaltet und im Juſanfwanze 5 damit die Röntgenſtraße verlegt werden. Der Geſamtaufwand beträgt 390 000; er iſt aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zu beſtreiten. Reichs⸗ und Staatszuſchuß aufgrund der Verordnung für produktive Erwerbs⸗ eane iſt zu beantragen; ſeine Gewährung iſt Vorausſetzung Ausführung. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gibt bekannt, daß die Abſicht beſtehe, zu dieſer Vorlage nochmals die Anſicht des Hoch⸗ bauqmts zu hören, weshalb die Vorlage von der Tagesordnung ab⸗ geſeßzt wird. Entwäſſerung von Jeudenheim. Der auf die Stadt entfallende Teilbetrag beziffert ſich auf 20 000 Mark, und iſt aus Anlehensmitteln zu entnehmen. Wird nach kurzer Begründung durch Stv.⸗V. Noll(Ztr.) ohne Debatte angenommen. Enkwäſſerung von Rheinau. Das vom Tiefbauamt ausgearbeitete Proſekt erfordert zur Aus⸗ führung einen Aufwand von 103 024. Das erforderliche Gelände wird z. T. im Wege des Tauſches, z. T. im Wege des Kaufes erwor⸗ ben. Styv.⸗V. Noll(Ztr.) begründet die Vorlage. Sty. Reifen⸗ berg(Soz.) verlangt großzügige Ausführung und kein Flickwerk. Baurat Zizer erwidert, daß die Wünſche des Vorredners aus tech niſchen und finanziellen Gründen und Schwierigkeiten ſich nicht ver⸗ wirklichen laſſen. Die Vorlage wird hierauf einſtimmig angenommen. Beſchaffung von Gükerwagen für die Skraßenbahn. Hierzu liegt folgender Beſchluß des Stadtrats vor: Der vom Stadtrat am 23. Mai 1918 vom Bürgerausſchuß am 16. Juli 1918 zur Beſchaffung von 6 Güterwagen fuͤr die Straßenbahn aus An⸗ lehensmitteln bewilligte Betrag von 42 000%„ wird um 6000 auf 48 000 4 erhöht. Stv.⸗V. Hahn begründet kurz den Antrag, der ohne Debatte einſtimmig angenommen wird. Inſtandſetzung von Münzgasmeſſeranlagen uſw. und Beſchaffung von Waſſermeſſern. Hierzu lagen folgende Stadtratsbeſchlüſſe vor: Es werden be⸗ willigt: a) für die Wiederinſtandſetzung von Münzgasmeſſereinrich⸗ tungen(Hauptreparaturen und Beſchaffung von Exſaßſtücken) 280 000 Mark, b) für die Wiederinſtandſetzung von Gasmeſſern(Hauptrepara⸗ turen und Beſchaffung von Erſatzſtücken) 100 000., c) für das Aus⸗ I1 wechſeln bezw. die Hauptreparatur von Ventilbrunnen 15 000., d) für die Beſchaffung von Waſſermeſſern 85 000 M. der Geſamt⸗ betrag von 480 000 M. iſt darlehensweiſe bei der Kaſſe der Erneue⸗ rungsfonds aufzunehmen, mit 47½ v. H. zu verzinſen und zuzüglich der erſparten Zinſen mit jährlich 3 v. H. des urſprünglichen Dar⸗ lehensbetrags zu tilgen. Nach kurzen Bemerkungen des Stv.⸗V. Hahn und des Stv. Schnebele(Komm.) wird die Vorlage ein⸗ ſtimmig angenommen. Stromverſorgung des Gaswerks Luzenberg. Der Stadtratsbeſchluß lautet: Im Gaswerk Luzenberg iſt zur Eigenerzeugung elektriſcher Energie für den Fall des Ausbleibens der Stromlieferung aus dem Elektrizitätswerk ein Dieſelmotor von.̃ 250 PS. Leiſtung aufzuſtellen. Der Aufwand von 600 000., ab⸗ züglich der aus den Kredit für den 2. Ausbau des Gaswerks Luzen⸗ berg für dieſen Zweck noch zur Verfügung ſtehenden 75 000., mit⸗ hin reſtlich 525 000., iſt aus Anlehensmitteln mit einer Verwen⸗ dungsfriſt von 10 Jahren zu decken. Mit Rückſicht auf die Dring⸗ lichkeit der Beſtellung wird die Angelegenheit der Kommiſſion für dringende Anſchaffungen und Lieferungen zur Beſchlußfaſſung über⸗ wiefen. Beſchluß der Kommiſſion für dringende Anſchaffungen und Lieferungen vom 18. März 1921: Der Beſchluß des Stadtrats wird einſtimmig gutgeheißen. Stv.⸗V. Hahn begründet den Antrag und empfiehlt ſeine An⸗ nahme. Stv. Haas(Dem.) frägt, warum der Dieſelmotor nur in Kraft tritt. wenn die Elektrizitätsverſorgung ausbleibt, nicht auch bei geringer Verſorgung mit Strom. Ein Vertreter des Elektrizitäts⸗ werkes erklärt, daß dies eine rein wirtſchaftliche Frage ſei. Die Vor⸗ lage wird hierauf einſtimmig angenommen. ſpitals für das dringendſte Erfordernis. Ausbau des Spitals für Lungenkranke. Stadtratsbeſchluß vom 8. April 1920 und 31. März 1921. Für den Ausbau des Spitals für Lungenkranke und für ſonſtige unabwendbare Herſtellungen und Ergänzungen werden vom Stadt⸗ rat 1 296 000 aus Anlehensmitteln mit einer zehnjährigen Ver⸗ wendungsfriſt angefordert, abzüglich des Zuſchuſſes aus Mitteln für die produktive eee Stv.⸗V. Noll(Ztr.) bemerkt bei Begründung der Vorlage, daß verſchiedene Räume ſich in einem ſolchen Zuſtande befinden, daß dringende Abhilfe geboten ſei. Im übrigen empfiehlt Redner die Vorlage zur Annahme. Stv. Mo 555(Deutſchlib.) erkennt die Tatſache an, daß das Perſonal des Spitals für Lungenkranke mehr als eng„wohnt“ und daß von dieſem Standpunkt aus die ſtadträtliche Vorlage zu ver⸗ tehen ſei. Im Hinblick auf dieſe Zuſtände muß der Vorlage zuge⸗ ſtimmt werden. Ganz anders aber erſcheint das Kapitel„Spital für Lungenkranke“, wenn man das Ganze dieſer Anſtalt überſchaut. Redner ſchildert die Mängel dieſer Anſtalt und verlangt Neubau eines neuen Spitals für Lungenkranke in waldreicher Gegend. Es dürften hier keine 5 geſcheut werden; denn die Volksgeſundheit iſt wertvoller als die für den Neubau aufzuwendenden Mittel. Stv. run(Dem.) glaubt, daß an einen Neubau des Spitals unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht zu denken iſt. Trotzdem iſt aber der Neubau dringend notwendig. Stv. Dichtl(U. S..) ſpricht über die mißlichen Unterkunftsverhältniſſe des Perſonals im Lungenſpital, die bereits in der ſtadträtlichen Vorlage zugegeben ſind. Frau Sty. Blaſe(Soz.) befürwortet in längeren Ausführungen die An⸗ nahme der Vorlage und gab dabei dem Wunſche auf baldigſte Er⸗ ſtellung eines neuen Lungenſpitals Ausdruck. Frau Stv. Mutſcheller(Ztr.) hält den Neubau eines Lungen⸗ Stv. Dr. Nerlinger (Deutſchnatl.) konſtatiert, daß an einen Neubau des Spitals z. Zt. nicht zu denken iſt. Was die Pflege der Kranken, die Einrichtung wie auch die Lage des Spitals betrifft, ſo iſt darüber nichts zu ſagen. Die Transferierung in eine Waldnähe iſt ganz undenkbar, da dabei zuviel Werte zerſtört würden. Man 1 eben mit dem jetzigen Zuſtand als Notbehelf auskommen. Das Perſonal des Spitals iſt wirklich ſchlecht daran. Das Wärterhaus iſt unter aller Kritik, deshalb ſind die in der Vorlage vorgeſehenen Neubauten dringend notwendig. Die Lage des Spitals Man baut heutzutage die Sanatorien nicht mehr in den Wald, ſondern ſtellt ſie in die Sonne. Der Nah⸗ men des Spitals gehört in eine ſchönere Form gebracht. Redner macht den Vorſchlag, bei Gelegenheit ein Sanatorium zu kauſen, da dieſe jetzt leicht zu erwerben ſind. Stv. Appel ſteht auf dem Stand⸗ punkt, daß die Zuſtände nicht nur in den Perſonalräumen, ſondern auch in den Krankenzimmern unzuträglich ſind. Kein Mittel iſt zu viel und kein Opfer zu groß, um hier helfend zu wirken. Oberbür⸗ germeiſter Dr. Kutzer wendet ſich gegen die Ausführungen, daß die Zuſtände in den Krankenzimmern ſehr ſchlecht ſeien. Es dreht ſich bei der Vorlage um die Perſonalwohnungen. Ein Bedürfnis, die Anſtalt zu verlegen, iſt nicht vorhanden, da im Gegenteil die Behand⸗ lung der Tuberkuloſekranken in Mannheim nach Beſtätigung eines bedeutenden Münchener Arztes eine gute iſt. Stv. Perrey(Dil.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Stv. Appel, der zu einer Sache, die nicht hierher gehöre, geſprochen habe. Die Bauten ſind 1 98 1 gut und ſind nur deswegen im Barackenſyſtem errichtet, weil man ſie ſpäter in den Oden- oder Schwarzwald verlegen wollte. Aber auch die Wiſſenſchaft hat dies Syſtem als richtig anerkannt. Stv. Appel(Fraktionslos) beharrt auf ſeinem Standpunkt, daß die Lage des Spitals abſorut keine ideale iſt und polemiſiert in ſeinen weiteren Darlegungen gegen die Ausführungen des Vorred⸗ ners. Str. Böttger hält die Ausführungen des Stadtv. Appel ſtellenweiſe für übertrieben. Uebertrieben ſei insbeſondere die Be⸗ hauptung des Vorredners, daß in dem Lungenſpital der Anſteckungs⸗ herd für die Tuberkuloſe liege. Der Anſteckungsherd liegt abſolut nicht im Spital, ſondern in den traurigen Wohnungsverhältniſſen der Arbeiterviertel, wie in der ungenügenden und mangelhaften Er⸗ nährung. Richtig dagegen iſt, daß der ſchwatze Bretterzaun um die Baracken recht unſchön wirkt, und den Ankommenden direkt vor den Kopf ſtößt. Es fehlen ferner gärtneriſche Anlagen. Oberarzt Dr. Harms ſpricht den herzlichſten Dank aus für die Anerkennung der Leiſtungen des Perſonals des Lungenſpitals durch das Kollegium. Das Spital ſei in erſter Linie Beobachtungsſtelle und dann eine Be⸗ handlungsſtelle für Kranke im fortgeſchrittenen und letzten Stadium. Redner weiſt darauf hin, daß man in der Nähe der Stadt ein Lun⸗ genſpital braucht. Auch wenn ein Sanatorium vorhanden iſt, können wir das Lungenſpital nicht entbehren. Ein niedriger Pflegeſatz iſt vor allem notwendig; zur Koſt, die zweifellos zureichend iſt, muß noch eine Zulage hinzukommen. Die Lage iſt ſehr gut, nur haben wir auch den Wunſch, uns mehr ausdehnen zu können. Daß jſetzt mehr Erfolge zu verzeichnen ſind, iſt auf den großen Aerzteapparat zurückzuführen. Die Tuberkuloſe will individuell behandelt werden. Im Jahre 1919 ſtarben in Mannheim 509 Perſonen an Tuberkuloſe, während im Jahre 1920 die Zahl auf 323 zurückgegangen iſt. Hier ſieht man deutlich, wie ſehr die Tuberkuloſe eine Folge des Krieges iſt. Es iſt erwieſen, daß in geſchloſſenen Anſtalten immer weniger Leute ſterben. Wir dürfen auch das Spital nicht ändern. Wir ſehen aus allem, daß das Lungenſnital eine Notwendigkeit für Mannheim iſt. Wenn auch die Sterbeziffer zurückgeht, ſo wächſt doch die Krank⸗ heitsziffer. Wir müſſen damit rechnen, daß die Kurve der Krank⸗ heitsziffer wieder anſteigt, weil die chroniſchen Erkrankungen häufi⸗ ger werden. Die Vorlage wird ſodann einſtimmig angenommen. Erſtellung van Wohnbauten an der Käferlalerſtraße durch die Skadt. Stadtratsbeſchluß: Auf dem Geländeſtreifen zwiſchen der Käfer⸗ talerſtraße und dem Bahnkörper der Overrheiniſchen Eiſenbahn⸗ geſellſchaft iſt nach den Plänen des Hochbauamts die Errichtun einer Anzahl von Neubauten geplant. Von dieſen ſollen zunächſt 17 Häuſer mit 170 Wohnungen zu 2, 3 und 4 Zimmern und Küche mit einem Aufwand von 17000 000 Mark erſtellt werden. Zur Beſtreitung dieſes Aufwandes werden Anlehensmittel mit einer Ver⸗ eee von 10 Jahren bewilligt. Stv.⸗V. Noll(Zentr.) empfiehlt die Annahme der Vorlage und verlangt, daß mit dem Bau der Häuſer ſofort begonnen wird. Oberbürgermeiſter Dr. 905 gibt Kenntnis von den von der l. S. P. eingereichten Reſolutionen und Anträgen: Der Ober⸗ bürgermeiſter äußert Bedenken gegen die Zulaſſung dieſer Anträge und gibt ſodann Kenntnis von einem Antrag der deutſchnationalen Rathausfraktion, der zuläſſig iſt. Ein Antrag der Zentrumsfraktion bezeichnet der Oberbürgermeiſter als unzuläſſig. Nach kurzen Be⸗ merkungen des Sty. Rehfeld(Soz.) betont der Oberbürger⸗ meiſter, daß das Problem der Wohnungsnot in großzügiger Weiſe erfaßt werden muß. Unter Bezugnahme auf einen der eingereichten nträge verweiſt er darauf, daß im Voranſchlag ein ungedeckter Aufwand von 49 Millionen enthalten iſt, der aus Ertragsſteuern gar nicht gedeckt werden kann. Soll man denn immer wieder in der Hoffnung auf ein Wunder weitere Ausgaben zu den alten machen, ohne daß man weiß, woher die Deckung zu nehmen iſt? ir müſſen nach dem Grundſatz handeln: Keine neuen Ausgaben ohne Deckung. Deshalb kann ich den Antraa auch nicht zulaſſen. Stv.⸗V. Ihrig(Dem.) erklärt namens ſeiner Fraktion, daß ſie der Vorlage zuſtimmt, daß ſie aber ſchwere Bedenken trotzdem hegt, da die Verſchuldung immer größer wird. Es iſt richtig, daß es Sache des Reiches iſt, hier energiſch vorzugehen. Der badiſche Staat wird auch eine größere Anleihe aufnehmen, um damit gegen die Wohnungsnot ankämpfen zu können. Redner habe trotz allem die Empfindung, daß es zu einer geſunden Wohnungspolitik nicht kommt. Vor allen Dingen iſt die Zwangswirtſchaft auf⸗ zuheben, denn der Privatunternehmer wird nicht eher mit dem Bauen beginnen. Eine wirkliche Sanierung des Wobhnungsbaues kann nur mit der freien Wirtſchaft erfolgen. Stv. Wendling WMieter⸗Bg.) gibt ſeiner Befriedinung darüber Ausdruck, daß die Stadt als Bauherr auftritt. Er bedauert. daß heute wieder gegen die Zwangswirtſchaft geſprochen wird. Wenn Stv.⸗V. Noll gegen die Zwangswirtſchaft ſpricht, ſo findet er dies begreiflich, daß aber —— —— — —— —— ———— Mannheimer General ⸗ Anzelger.(Mittag · Ausgabe.) auch Stv.⸗V. Ihrig dagegen ſpricht, kann er einfach nicht verſtehen. Die Aufrechterhalkung der i ſch ff dalt Redner für unbedingt notwendig. Redner iſt mit der orlage ein⸗ verſtanden, wenngleich er einige Beanſtandungen hat. Stv.⸗V. Seizinger(...) verbreitet ſich über die Anträge ſeiner Fraktion, wie über einen Antrag der deutſchen Gewerkſchaften und erklärt, auch dem Antrag der Deutſchnationalen zuzuſtimmen. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer erwidert, daß der Vorredner über einen Antrag geſprochen, der dem Hauſe gar nicht vorliegt. Stv. Dr. Rerlinger(Peutſchntl.): Die Geldfrage iſt die erſte Frage, an der die Wohnungsnot krankt. Es iſt für die Stadt faſt unverant⸗ wortlich, dieſe Anleihe zu geſtatten, aber die Wohnungsnot iſt ſo dringend der Abhilfe bebürftig, daß kein anderer Weg im gegen⸗ wärtigen Augenblick gangbar iſt. Die Deckung mit den Mietzuſchlä⸗ gen iſt Redner äußerſt unſympathiſch. Mit Obligationen iſt auch vorausſichtlich wenig zu erreichen. Die Zwangswirtſchaft verſchlinge ungeheure Summen. Sto. Ludwig Haas(Deutſchlib): Wir ſtimmen der Vorlage zu und müſſen bedauern, daß dieſelbe ſo ſpät erſcheint, denn es wird erſt in 2 Monaten der Bau begonnen werden können. Es wird alſo nicht möglich ſein, die Bauten noch in dieſem Jahre zu beziehen und wir kommen in der Behebung der Wohnungsnot immer weiter zu⸗ rück. Wir müſſen im Gegenteil alles tun, um in der Sache vorwärte zu kommen Wir haben ſchon gelegentlich der Budgetberatung darauf hingewieſen, daß die Stadt eben doch nicht darum herumkommen wird, auch die Privatarchitekten heranzuziehen; denn Stadt und Genoſſenſchaften ſind nicht in der Lage, die notwendigen Wohnungen zu erſtellen. Nun wird immer betont, daß heute, wo kein Proftt winkt, die private Bautätigkeit nicht in Tätigkeit tritt. Es iſt aber vonſeiten einer Anzahl Architekten im Januar d. J. ein Angebot an die Stadt gemacht worden, Wohnungen zu errichten, wobei die Dreizimmerwohnungen weſentlich billiger zu ſtehen kommen, als ſie das Hochbauamt berechnet hat. Die Privatarchitekten haben ſich ver⸗ pflichtet, die Häuſer ſchlüſſelfertig zu übergeben. Auf dieſe Eingabe iſt bis heute noch keinerlei Antwort eingelaufen, abgeſehen von einer Mitteilung, daß man die Angelegenheit prüfen wolle. Ich meine, die Privatarchitekten haben als Steuerzahler das Recht, daß man ihnen wenigſtens eine begründete Antwort gibt. Herr Stadtv. Wend⸗ ling hat + daß Heſtöckige Wohnhäuſer gebaut werden ſollen. Allerdings ein al ſind ſie nicht, aber hätten wir nur genug ſolcher Wohnhäuſer. Was nun die Deckungsfrage anlangt, ſo ſtehe ich auf einem anderen Standpunkt als der Herr Vorſitzende. Die Stadt kann nicht warten, bis ſie pom Reich die entſprechenden Summen erhält. Wenn wir ſolange warten wollen, ſo treiben wir immer tiefer ins Elend. Ich meine umgekehrt, die Stadt darf ſich nicht abſchrecken laſſen, ſondern muß im Verein mit den andern Städten einen ſtär⸗ keren Druck ausüben, vom Reich die entſprechende Entſchädigung nachträglich zu erhalten; aber das erſte Gebot muß heißen: bauen! Stv. Arnald(Soz.) erkennt an, daß man, um der Wohnungs⸗ not abhelfen zu können, nicht am Ideal der Kleinwohnung feſthalten kann. Er wünſcht, daß man an ſchon vorhandenen Straßen bauen möchte. Das Reich muß endlich Zuſchüſſe gewähren. Redner ſtimmt namens ſeiner Fraktion dem deutſchnationalen Antrag zu. Stp. Dr. Moekel(Aur erklärt, daß im Kreiſe ſeiner Freunde die Anſichten über den deutſchnationolen Antrag geteilt ſind. Es ſtimme deshalb jeder nach ſeinem Gutdünken ab. Imm Sodana zu Sty. Dr. Nerlinger, der ſich für die Abſchaffung der Zwaͤngswirt⸗ ſchaft ausſprach, iſt Redner für die Beibehaltung der Zwangsbe⸗ auf dem Gebiete des Wohnungsmarktes. Werde dieſe aufgehoben, ſo entſtünde eine Revolution auf dem Geblete des ge⸗ ſamten Wohnungsweſens, die wir nicht verantworten können. Sty. Horſt alſſte iſt für die 0 der Zwangswirtſchaft, wenn alles ſozialiſiert iſt. Stv. Lehmann(Soz.) beleuchtet die eventl. eintretkenden Folgen dei Aufhebung der Zwangswirtſchaft auf dem Gebiete des Wohnungsweſens. Sto. Appel(Fraktionslos) wen⸗ det ſich gegen die Aufhebung der Wohnungsrationierung. Als Red⸗ ner von der Kurfürſtenſchule ſpricht, wird er vom Porſitzenden mit dem Hinweis unterbrochen, endlich auf die Käfertalerſtraße zu kommen. Sty. I: Ich komm gleich darauf, da ich mich 17 der— 8275 ondere Aufmerkſamkeit des Vorſitzenden erfreue. Der 105 e verbittet ſich dieſe Kritik; droht, auf eine weitere Bemer⸗ kung des Sto. Appel, demſelben das Wort zu entziehen, wenn er weiter ſo fortfahre. Sto. Appel erwidert, daß das ja ſchließlich auch eine Ehre ſei. Er bemerkte, daß, wenn er noch Kommuniſt wäre, er für die Aufhebung der ee e ſtimmen würde. Dann würde man Rets die Haulen ſehen. Damit war der die Gemüter ſtark erregende Zwiſchenfall, der mehr Aufmerkſamkeit als die Be⸗ ratung der Vorlage hervorrief, erledigt. Stv. Speidel(Dem.) wünſcht, daß auch die Privatarchitekten und die Bauunternehmer zu den Bauarbeiten hinzugezogen werden und polemiſtert ſodann gegen die 9 en des Sto. Wendling. Stv. 18(Deutſchlib.): Gegenüber anderen kann feſtgeſtellt werden, daß die Stadbt Mannheim Hervorragendes leiſtet, um der Wohnungsnot abzuhelfen. Im Vergleich mit anderen Städten kann man ſagen: Mannem vorne!l Aber es muß doch ein⸗ mal die Frage geprüft werden, ob es ratſam iſt, am feſtzuhalten. Die Zweizimmerwohnung iſt ſie boclete unſittlich und unfamiliär, ſie fördert die ſte belaſtet die Moral der Eltern und der Kinder und treibt die e ee e aus den überfüllten Räumen auf die Straße und in mancherlei Geſellſchaft. Wenn die Stadtgemeinde baut, ſollte ſie nicht den Grundſatz haben, ie desenn zu bauen, ſondern ſie ſollte der ökonomiſchen und ſittlich wertvällen Loſung folgen: Gut ge⸗ wohnt, iſt gelebt. Es wäre daher eine begrüßenswerte Tat, wenn die Stadtgemeinde nicht Zwei⸗ ſondern Dreizimmerwohnungen bauen würde. U 15 yſtem der Angeſtellte, Arbelter und der Dau von Werls⸗ wohnungen. Von Auguſt Winnefeld, Bergmann, M. d. R. Wenn man zurzeit auf dem Gebiete des Wohnungsmarktes Um⸗ ſchau hält, ſo ſind Wohnungsnot und Wohnungselend die augen⸗ fälligſten Erſcheinungen. Anſtatt bieſen Tatſachen mit aller Schärfe zuleibe zu gehen, verbringt man die Zeit mit unfruchtbaren Vor⸗ eine Linderung auf dem Gebiete des Wahnungsweſens herbei⸗ Fuflühren. Die Reichsregierung hat nun den Verſuch gemacht, eine Beſſerung der Lage dadurch zu erzielen, daß ſie dem Reichstag eine Vorlage zugehen ließ, die eine Abgabe von allen Wohnungen erhebt, die bis zu einem gewiſſen Zeitpunkte erbaut ſind. Ueber den Wert dieſer Steuer zur Vehebung der Wohnungsnot ſoll hier nicht ge⸗ ſtritten werden. Eins ſteht allerdings feſt: daß dieſe Steuer nie⸗ mals geeignet ſein wird, eine merkliche Beſſerung der Geſamtlage herbeizuführen. Es muß unter allen Umſtänden verſucht werden, andere Wege einzuſchlagen, ganz gleich, wo man ſie findet. Das Ziel der Beſſerung der heutigen Zuſftände muß erreicht werden, wenn unſer Volk nicht gefundheitlich und ſittlich erliegen ſoll. An⸗ geſichts der vorhandenen Sachlage hatte die Deutſche Volkspartei im Wohnungsausſchuß einen Antrag eingebracht dahingehend, daß ein beſtimmter Betrag, der von den Werken zu Wohnungsbauten zur Verwendung komme, von der Einkommenſteuer befreit bliebe. Die Sozialdemokratie lehnte dieſen Antrag mit den üblichen kapita⸗ liſtiſchenRedewendungen ab. Die bürgerlichen Parteien nahmen dieſen Antrag in richtiger Erkenntnis der Dinge an und überwieſen ihn, da der Wohnungsausſchuß ſelbſt nicht zuſtändig war, dem Steuer⸗ ausſchuß. Dieſer hat den Antrag aufgenommen und im 8 59 des Einkommenſteuergeſetzes folgendes beſtimmt: „Bei Ermittelung des ſteuerbaren Einkommens können in Ab⸗ ug gebracht werden: a) Aufwendungen für die Neubeſchaffung von Kleinwohnungen, die in den Jahren 1920 bis einſchließlich 1923 bau⸗ lich beendet worden ſind, ſofern die Verwendung der Bauten zu Kleinwohnungszwecken für mindeſtens 15 Jahre von der Fertig⸗ ſtellung ab geſichert iſt, jedoch nicht über den Betrag hinaus, um den die Aufwendungen den gemeinen Wert der Bauten odor die durch ſie eingetretene Werterhöhung der Gebäude überſchreitet. Die Vor⸗ ſchrift findet keine Anwendung, ſoweit die Aufwendungen bereits nach Maßgabe dieſes Geſetzes bei Ermittelung des ſteuerbaren Ein⸗ kommens berückſichtigt worden ſind. Veräußert der Steuerpflichrige das Gebäude vor Ablauf von 15 Jahren, ſo wird ſeinem ſteuerbaren Einkommen der Betrag der ſteuerfreien Aufwendungen inſoweit hinzugerechnet, als ſie den Unterſchied zwiſchen dem Veräußerungs⸗ preis und dem gemeinen Wert nicht überſteigen, der bei Ermittelung der abzugsfähigen Aufwendungen zugrunde gelegt worden iſt. b) Beträge, die der Steusrpflichtige gemeinnützigen Vereinigungen und Geſellſchaften in den Jahren 1920 bis einſchließlich 1923 zugewendet hat, ſofern dieſe Vereinigungen oder Geſellſchaften ſatzungsgemäß und tatfächlich ausſchließlich die Förderung des Kleinwohnungsbaues bezwecken. Ob für eine Vereinigung oder Geſellſchaft anzuerkennen iſt, daß ſie die Vorausſetzungen des Abſ. 1 erfüllt, beſtimmt das andesfinanzamt im Benehmen mit der zuſtändigen Landesbehörde. Der Reichsminiſter der 1 muß mit Zuſtimmung des Reichs⸗ rates nähere Veſtimmungen üder die Vorausſetzung dieſer Anerken⸗ nung erlaſſen. Gegen die Entſcheldung ds Landesfinanzamts iſt die Beſchwerde an den Reichsfinanzhof gegeben. Der Reichsfinanzhof entſcheidet im Beſchlußverfahren.“. Aus den angszogenen Beſtimmungen ergibt ſich, daß nicht nur induſtriellen Werken, ſondern auch gemeinnützigen Vereinigungen und Geſollſchaften Zuwendungen gemacht werden können, die, für obengenannte Zwecke verbraucht, ſteuerfrei bleiben. Troß der großen Bedeutung dieſer Beſtimmung für den Kleinwohnungsbau wurde dies im Reichstage von dem Abgeordneten Auſhäußer als Angeſtelltenpertreter und dem Abgeordneten Sollmann als Arbaſtervertrster bekämpft. Während Aufhäußer den Wert der Wohnungen für Ansaſtellte beſtritt, verlangte Sollmann eine Aen⸗ derung des 8 39 dahingehend, daß alle Häuſer der Werke, die mit ſteuerfreien Mitteln erſtellt würden, für die öffentliche Hand ge⸗ ſichert würden. Der Raichstag ging über dieſe Anträge hinweg und beſchloß wie oben angsführt. In welcher Weiſe die Werkswohnungen im Ruhrkohlengebiet von Angeſtellten und Arbeitern bewohnt wer⸗ den, ſei auß folgendem orſbehtlich: Nach dem Stande vom 30. Juni 1019 waren vorhanden 38 900 Häuſer mit etwa 120 000 Wohnungen. Von der Velsgſchaft von 413 000 Mann wohnten etwa 41 Proz. in Werkswohnungen. Außerdem ſind werksſeitig im Jahre 1920 aus eigenen Mitteln für Angeſtellſe und Arbeiter erbaut worden oder im Bau begriffen. 5763 Wohnungen. Angeſichts dieſes Um⸗ ſtandes iſt es erklärlich, daß die Sozjaldemokraten aller Richtungen den Werksangehörigen und der Oeffentlichkeit einroden, daß dieſe Beſtimmung eine Bevorzugeng der Kapitaliſten und Werksbeſitzer ſei und die Intereſſen der Angeſtellten und Arbeiter vernachläſſige. ———— Wixtſchaftliche Frogen. Zur Landwirkſchafskammerwahl. Wie wir hören, haben die landwirtſchaftlichen Orga⸗ nüſationen in Baden folgende Verteilung der Mandate für die am 22. Mai ſtattſindende Wahl der Unternehmer bzw. ſelbſtändigen Landwirte getroffen: Bauernverein..15 Mandate Genoſſenſchaftsverband 10 Mandate eeeeeee ee eeeee eeeeee 250 K ME ENN 9 le ſchlägen und Kritiken, die ins Uferloſe gehen und ungeeignet ſind, Landbund 6 Mandate Landwirtſchaftl. Verein 5 Mandate Durch dieſe Einigung iſt es möglich, einen Wahlkampf zu vermeiden. Die Kandidaten werden von den einzelnen Bezirken ſelbſt beſtimmt. Dem Wahlbezirk Mannheim (der das nördliche Baden umfaßt) wurden folgende Mandate zugeſprochen: Bauernverein„ e Mandate Genoſſenſchaftsverband„ 2 Mandate Landbund Nandge Landwirtſchaftl. Verein 1 Mandat. Die Auswahl der Kandidaten ſoll in gemeinſamen Ver⸗ ſammlungen erfolgen. 5 Stäoͤtiſche Nachrichten. Mannheimer Rennkage. Unter dieſem Titel erſcheint, wie bereits mitgeteilt, während der Mannheimer Mairenntage eine von der Druckerei Dr. Haas, Mann⸗ heimer Generalanzeiger G. m. b. H. herausgegebene Rennſport⸗ zeitung. Die erſte Nummer, die heute Mittag zur Ausgabe ge⸗ langt iſt, enthält nach einem allgemeinen Ueberblick über die Bedeu⸗ tung der Mannheimer Mairennen in geſellſchaftlicher und volkswirt⸗ ſchaftlicher Beziehung die nach den genauen Informationen des Be⸗ arbeiters des ſportlichen Teils der Nummer aufgeſtellten Voraus⸗ ſagungen, von denen wir hoffen, daß ſie in allen Rennen das Richtige treffen. Es folgt alsdann eine ausführliche Vorſchau mit den Star⸗ tern, in welcher bei jedem Rennen die Chancen der einzelnen Pferde genau abgewogen werden. Ueber mehrere Seiten erſtrecken ſich die Formen der vorausſichtlichen Starter, die in dieſer Ausführlichkeit vom Wettpublikum mit ganz beſonderem Intereſſe ſtudiert werden dürften. Das Programm der erſten beiden Tage beſchließt den textlichen Inhalt der Nummer, die zum Preiſe von 1 1 im Straßenverkauf und auf dem Rennplatze als einzige nach den neueſten Erhebungen bearbeitete Mannheimer Sportzeitung zu haben iſt. Wir machen alle Beſucher der morgigen Rennen auf dieſe ausgezeichnete Infor⸗ mationsquelle unter gleichzeitigem Hinweis auf die Anzeigen der Mannheimer Geſchäftswelt und der Erholungs⸗ und Erfriſchungs⸗ ſtätten aufmerkſam, durch die Einheimiſche und Fremde über die außergewöhnlich vorteilhafte Kaufgelegenheit und den angenehmen Aufenthalt während der Renntage orientiert werden. Aus der Skadtralsſitzung vom 28. April 1921. Die Grundſätze für die Ueberlaſſung von Schul⸗ räumen an Vereine werden dahin geändert, daß von Turn⸗ und Stenographenvereinen ſowie von Jugendvereinen im Sinne der Verordnung des Unterrichtsminiſteriums vom 12. Januar 1921, die Teilnahme von Schülern an Vereinen betr. keine Mietentſchä⸗ digung mehr erhoben wird. Hingegen iſt Erſatz der Selbſtkoſten für Beleuchtung und event. Heizung auch weiterhin zu leiſten und der Hausmeiſter nach den beſtehenden Grundſätzen für ſeine Mühe⸗ waltung einſchließlich, Reinigung von den Vereinen zu entſchädigen. Die Mletentſchädigung für Aulen wird überdies allgemein auf 8 Mark(bisher 15 Mark) für Friedrichſchule und Luiſenſchule und 15 Mark(bisher 28 Mark) für Realgymnaſium ermäßzigt. Wegen der Beſetzung einer Turnlehrerſtelle an der Oberrealſchule und einer Hauptlehrerinſtelle an der Eliſabethſchule werden an das Unterrichtsminiſterium Vor⸗ ſchläge erſtattet. Die Abſicht des Unterrichtsminiſteriums, am Realgymnaſtium, an der Oberrealſchule, Eliſabethſchule und Liſelotteſchule 8 mit Lehr⸗ amtspraktikanten beſetzte Stellen in Profeſſorenſtellen und außerdem an der Eliſabethſchule 3 Unterlehrerinnenſtellen in Hauptlehrerinnenſtellen umzuwandeln, wird zugeſtimmt. Die e des Bürgerausſchuſſes hierzu wird eingeholt werden. Die Volksbäder der Vororte bleiben bis auf weiteres an Montagen und Dienstagen geſchloſſen. Die Satzung des Leihamtes wird nach dem von Leihamtskommiſſion vorgeſchlagenen Entwurf feſtgeſetzt, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. Den Volks⸗ und Mittelſchulen wird die Halle 3 des Herſchelbades zur Erteilung von Schwimmunterricht an be⸗ ſtimmten Tagen zur Verfügung geſtellt.— Der Preis für die Be⸗ nüßgung der großen Schwimmhalle wird an Montagen „—— das altbewährte Kräftigungsmittel für Körper und Nerven iſt in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Schwetzingen und Nranſuez. Von Prof. Dr. Friedrich Walter. .... Dies Plätzchen Hab' ich mir längſt zum Liebling auserleſen. Meiſt werden bei der ſzeniſchen Wiedergabe des„Don Car⸗ los“ die beiden Schauplüßze im Garten zu Aranjuez, wo bekanntlich die erſten Auftritte des erſten Aktes ſpielen, aus Beguemlichkeit ogen. Das entſpricht durchaus nicht den Abſichten des ichters. kommt es auf eine ganz beſtimmte Kontraſtwirkung an, die nur durch die von ihm genau vorgeſchriebene Verſchleden⸗ — des B erreicht wird. Im„königlichen Garten“ u Aranjuez iſt der Natur Gewalt angetan. Sie iſt zurecht ge⸗ und unter die ſtrengen Regeln höfiſcher Repräſentation ge⸗ tellt, wie in allen Gartenſchöpfungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Sar eh de ſteht der zweite Schauplaß:„die Hofhaltung der önigin in Aranjuez“, für die Schiller folgende ſzeniſche Vorſchrift macht:„Eine einfache ländliche Gegend, von einer Allee durch⸗ ſchnitten, vom Landhaus der Königin begrenzt“. Schon die Szene Aalden Carlos und der Königin verlangt dieſen intimeren Schau⸗ platz. „Wenn Sie die Königin geheim zu ſprechen wünſchen, ſo kann es nirgends als in Aranſuez geſchehen“, ſagt Poſa zu Don Carlos. Denm die Stille des Ortes— des Landes d. h. des Landaufenthalts ungezwungene Sitte begünſtigt dort die Zuſammenkunft. In dieſer freleren Luft atmet die junge Königin auf. Dagegen wird ſie in den weiten Alleen, hei den Skulpturen, Springbrunnen und Bos⸗ ketts des königlichen Gartens auf Schritt und Tritt an die Feſſeln des ſteifen an den Zwang ihrer Ehe erinnerk. In ihrem friedlichen Gartenidyll fühlt ſie ſich wohl.„Hier bin ich wie in meiner Welt. Dies Plätzchen hab ich mir längſt zum Liebling auserleſen. Hier grüßt mich meine ländliche Natur, die Buſen⸗ freundin meiner jungen Jahre uſw. Noch deutlicher iſt dieſe Stimmung und dieſer Gegenſatz aus⸗ eprägt im erſten Druck des in Mannheim entſtandenen Ddon Car⸗ os⸗Fragments, das Schiller 1785 im erſten Bande ſeiner„Rhei⸗ niſchen Thalia“ veröffentlichte. Dort wird der königliche Garten genauer beſchrieben:„Ein angenehmer Proſpekt von Orangenalleen, Boskagen, Statuen, Uenen und ſpringenden Waſſern.“ Von dieſem Prunkgarten heißt es:„Gleich einem Paradies lacht weit und breit das prächtige Aranjuez Dies Paradies rief euer großer König in eine fürchterliche Wildnis her“. Auch das Schwetzinger Paradies hatte die Kunſt des Gärtners und Architekten in reizloſer Gegend geſchaffen.„Du ſtehſt verwundert, Wanderer! Sie ſelbſt ſtaunt über das, was ſie verſagt hatte, die große Mutter der Dinge, die Natur“, ſagt eine lateiniſche Inſchrift auf einem Denkſtein, den Karl Theodor im Schweßinger Park ſetzen ließ. Für den zweiten Schauplaß lautet in der„Thalia“ Schillers ſzeniſche Vorſchrift folgendermaßen:„Eine Einſiedelei im Gar⸗ ten zu Aranjueg. Die Königin, die Fürſtin von Eboli, die Mar⸗ quiſin von Mondecar, welche ſich mit kleinen Gärtnerarbeiten be⸗ ſchäftigen. Der Marquis von Poſa tritt auf, und wird durch die Fürſtin der Königin vorgeſtellt; nach einer kuſen Unterrebung ſchickt die letztere die Fürſtin wog, und die Marquiſin verliert ſich in die andere Gegend der Eremitage.“ Die Königin erktlärt dem Marquis von Poſa in dieſer Szene, warum ſie dieſen ſtillen Winkel bevorzuge: „. Wle ſchön iſt's hier— wie herzlich— wie vertraulichl — Hlerher— ſo ſcheint es— hat ſich die Natur vor den Ver⸗ folgungen der Kunſt geflüchtet. In unbelauſchter Freiheit wohnt ſte da von wenigen empfunden;— o wſe gerne, verzeih ich hier dem König ſein gerühmtes Aranjuez,— die prächtige Verſtümmlung der Werke Gottes.“ 3 Genau ſo empfand das ſcheidende 18. Jahrhundert die Form⸗ beherrſchung und raumbildende Kraft des Barockgartens, die regel⸗ haſte Melſterung des Wildwachſenden als Verſtümmelung der frei waltenden Natur. Als Poſa ſich wundert, daß die Königin ſo verächtlich von dem achten Erdenwunder ſpricht, erwidert ſie ihm:„Bewundern Sie die glatten Buchenwände, der Bäume banges Cere⸗ moniell, die ſtarr und ſteif und zlerlich wie ſein Hof in trauriger Parade um mich gühnen?“ Und ſie fährt fort:„... Deswegen bin ich ſa dem Platz ſo gut, weil ich das hier vergeſſe, weil dieſe ſriedliche Umſchattung mit den freudeloſen Rang verhehlt, in wel⸗ chen ihr mich lebendig einzumariern wußtet Es ſind durchaus Stimmungon der Zeit, in der Schiller dieſe nur im Thalladruck enthaltenen Verſe ſchrieb: die empfindſame Flucht aus dem Zwang des Daſeins in die friedliche Natur. Aus dieſer weltſchmerzlichen Stimmung hergus und im Gegenſatz zu den abgezirkelten Parkanlagen der Barockzä ten entſtanden die Ein⸗ ſiedeleien und Landſchaftsgärten des Jahrzehnts vor der fran⸗ zöſiſchen Revolution. Ffreiſich war die Weltabgeſchiedenheit dieſer Wärten, die Unberührtheit ihrer Natur nur ſentimentaler Schein, nur Täuſchung von Menſchenhand. Aus dem unbehaglichen Zeremoniell von Verſailles, ſeinen wei⸗ ten Prunkgemüchern, ſeinen unendlichen Alleen, ſeinen glänzenden Waſſerkünſten, ſeinem feierlichen mythologiſchen Gartenſchmuck lüchtete ſich ſchon Ludwig XV nach Tri⸗non, um dort— mit der Pompadour!— der„ungekünſtelten Natur“ zu leben. Und Marie Antoinette ſchuf ſich im Park von Klein Trianon ihre Meierei, ihre Mühle und Milchwirtſchaft. Dort unter ſchattigen Bäumen am ſchön geſchwungenen See war der Schauplatz galanter Spiele und gefühlſeliger Spielreien, unter denen man das Grollen des nahen⸗ den Donners vergeſſen wollte. Es iſt nicht anzunehmen, daß der junge Schiller Bilder von Aranſuez kannte, als er jene Anfangsſzenen des Don Carlos ſchrieb, Seine Schilderung paßt auch garnicht auf Aranſuez. Sie paßt viel eher auf Verſailles⸗Trianon, oder, da ihm auch dies nicht durch eigene Anſchauung bekannt war, auf Schwetzingen. In dieſem Park findet ſich ja harmoniſch verbunden der franzöſiſche Form⸗ garten und die—9N— Stimmungslandſchaft. Es iſt kein Zweifel, daß Schiller während ſeiner Mannheimer Zeit auch den Schwetzinger Schloßgarten beſuchte, daß er durch die Alleen(es waren zwar keine „glatten Buchenwände“, aber gleichmäßig verſchnittene Linden; deg ſtreng nach der Regel der Barockkunſt angelegten Mittelparterres wandelte und unter den ſchattigen Bäumen der in landſchaftlicher Freiheit gehaltenen Partien träumte. Schon Minor hat im zwei⸗ ten Bande ſeiner Schillerbiographie kurz darauf hingewieſen, daß der mit dem Carlos beſchäftigte Dichter Ende Juli 1784 in einem Schwetzinger Gaſthof wohnte und die Schönheiten des Gartens auf ſich wirken ließ. Das Badhaus war Karl Theodors Eremitage, dort⸗ hin flüchtete der Kurfürſt aus dem Zwang des Hofzeremoniells zu behaglichem Kunſt⸗ und Liebesgenuß. Die das Badhaus und den Apollotempel umgebenden Gartenpartien ſtehen durchaus im Gegen⸗ ſaß zu denen des Hauptgartens und entſprochen den Stimmungen, die in den Worten der Königin in„Don Carlos“ zum Ausdruck kommen. Es iſt daher als höchſt wahrſcheinlich anzunehmen, daß dem Dichter bei ſeiner Schilderung von Aranſuez Schwetzingen vor⸗ chwebte. Die Szenen, um die es ſich hier handelt, fallen in des ichters Mannheimer Zeit, die ja mit der Entſtehung des„Carlos“ aufs engſte verknüpft iſt. Schon um Weihnachzen 1784 las Schiller den erſten Akt in Darmſtadt vor. Troßzdem Schiller ſich bemühte, das Kolorit des ſpaniſchen Hofes zur Zeit Philipps II. möglichſt getreu wiederzugeben fällt er— ganz beſonders auch mit dem politiſch phlloſophiſchen Gedankeninhalt— immer wleder ins 18. Jahrhundert zurück. Auch in kleinen Zügen tritt das gelegentlich hervor; ſo trägt Carlos einen Schattenriß in Portefeullle, ganz wie ein Sohn der empfindſamen Perlode. Im Aranſuez Philipps II. gab es keine Elnſiedeleten und land⸗ ſchaftliche Jyllen. Das hiſtoriſche Aranſuez, urſprünglich ein klei⸗ nes Jagdſchloß(wie auch Schwetzingen) das Philipp II. zur ſtän⸗ digen Sommerveſidenz erhob, war unter dleſem König durch Garten⸗ anlagen im italieniſchen Geſchmack geziert. Nur Schillers Aranſuez iſt mit Schwetzingen verwandt. Was Schwetzingen gartenkünſtleriſch zum Ausdruck bringt und ohne alle Diſſonanz zuſammenklingen läßt, wird von den Heutigen wohl gar nicht mehr als Diſſonanz empfunden, hat auch durch aus⸗ Samstag, ben 30. April 1921.. . .. — 15 — 2„„ ugabe. i dliche Tochter Linde Br und beig l ber aane. Begleltung, daß Samskag, Fen 30. April 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 198. und Dienstagen auf 3 Mart für Erwachſene und 1,50 Mk. für Kinder ermäßigt.— Der Betrieb des Wellenbades wird auf den Sonntag verlegt und die Benützungsgebühr auf 6 Mark er⸗ mäßigt An Freltagen und Samstagen bleiben die Schwimmhallen des Herſchelbades bis 9 Uhr abends geöffnet. In de: Oſtſtadterweiterung wird ein Villenbauplatz mit etwa 2100 Quodratmeter verkauft. Die weſentlichen Vebingungen werden feſtaeſetzt. „Jn der 29 bis 31. Sandgewann ſind folgende Straßen fer⸗ kiggeſtellt und dem Verkehr übergeben worden: a) Reiherſtraße 11 7 der oberen Riedſtraße und dem Reiterplatz, b. Reiher⸗ traße zwiſchen dem Grauen Weg und der Südgrenze der Reiher⸗ platzſiedelung,)0 Grauer Weg zwiſchen der Reiherſtraße und m Grundſtück.⸗B. Nr. 67560. Die Telegramm⸗ und Ellbrieſbeſtellung findet vom 1. Mai ſte wieder in der Zeit von 6 Uhr vormittags bis 10 Uhr nachmittags att. * Als Mitglieder des Stiſtungsrats der Eduard und Roſalie Traumann- Stiftung wurden in geſtriger Tagfahrt Stadtrat Jakob Sroß, Medizinalrat Dr. Pauk Stephani und Frl. Marie Tilleſſen vom Bürgerausſchuß gewählt. 4 25jähriges Dienſt⸗Jubiläum. Herr Julius Kahn, General⸗ ogent der Viktorſa⸗Verſicherung, begeht am 1. Mai ſein 25jähri⸗ ges Dienſt⸗Jubiläum. veranſtaltungen. 3 Theaternachricht. Im Neuen Theater gaſtiert am Sonntag, den 2 m0 Hans 2 Michels vom Staditheater in Heidelberg in dem Schwank„Zwangseinquartierung“ in der Rolle des Dr, Haus Hellwig auf Anſtellung(Erſatz Walter Tautz).— Die Tragödie „Kain“ von Anton Wildgans, die als nächſte Neuheit des National⸗ theaters in Vorbereitung iſt, wird von Hannes Lotz in Szene geſetzt. die nächſte Wiederholung der„Schafſchur“ und des„Brand im Hutzelwald“ kann wegen Behinderung der Hambacher Tänzer erſt am Sonntag, den 8. Mai ſtattfinden. 25 8 Pfälzer Abend. Wir verweiſen nochmals auf den vom Schrift⸗ ſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen am Montag im„Liederkranz veranſtalteten Pfälzer⸗Abend, zu dem auch Nichtmitglieder Zutritt aben. Zum Vortrag kommen durch die Dichter ſelbſt heitere Pfälzer ichtungen von Hanns Glückſtein, Ludwig Hartmann, Karl Räder, Herm. Waldeck, weiter Pfälzer Lieder von Hanns Glück⸗ ſtein, vertont von E. Landhäuſer, vorgetragen durch das Landhäuſer⸗ Uartett. Künſtlertheater„Apollo“. Auf die heutige Eröffnungsvor⸗ feluttn der en Operelle mit Karl Pfann und Suſanne Bachrich als Gäſte ſei hiermit nochmals hingewieſen. Das Werk bleibt nur kurze Zeit auf dem Spfelplan, da ſich bereits die ausgezeichnete perette„Alt⸗Wien“ nach Weiſen des Altmeiſters Joſef Lanner in Vorbereitung befindet. Dieſe Novität wird erſt einen Geſamtüber⸗ blick über die übrigen Kräfte des noch nicht vollzähligen Enſembles bringen. Während der Operettenſpielzeit herrſcht ſtreng Nauchverbot. 8 Berlegung des Vortrags des Haupkmanns Schmude. Nach ſo⸗ eben eingegangener telegraphiſcher Nachricht iſt Hauptmann Schmude erkrankt. Der für 6. Mai anberaumte Vortrag muß deshalb verſchoben werden. 8 die chriſtlich⸗nationale Arbeiterſchaft veranſtaltet am mor⸗ gigen Sonntag, vormittags 11 Uhr, eine kurze, aber würdige und eindrucksvolle Kundgebung. Der Arbeiterſängerkreis hat ſich hierzu zur Verfügung geſtellt. Die Veranſtalkung findet im großen Saale des Kaiſergarten in der Zehntſtraße(Neckarſtadt) ſtatt. Ein⸗ trittsgeld wird nicht erhoben. Eine Tagung der ehemaligen Angehörigen des Keſ.⸗Juf. Regks. 40 wird, wie wir hören, am 29. Mai ds. Is. in Mannheim ſtaltfinden. Das Regiment iſt bei Kriegsbeginn zum Teil in Mann⸗ heim, zum Teil in der Nähe Mannheims aufgeſtellt worden. Neben zahlreichen Angehörigen unſerer engeren Heimat haben im Laufe des Krieges Männer aus allen Gauen Deutſchlands in den Reihen des Regiments gekämpft und in ihm treue Kameradſchaft gefunden. Dieſe Kameradſchaft auch in ernſter und ſchwerer Zeit aufrecht⸗ zuerhalten und zu pflegen, iſt der Zweck der Tagung, zu der der Kommandeur des Regiments, der es während des weitaus größten Teiles des Krieges geführt hat, alle ehemaligen Angehörigen auf⸗ ruft. Es iſt zu hoffen, daß zahlreiche Reſ.⸗40er dem Aufruf, der in dieſer Nummer unſerer Zeitung erſcheint, Folge leiſten werden. Spielplan des National-Theaters Noeues Theater Mai Vorstellung 1 Vorstellung 8 2 8. AM.] Hoffmanns Erzählungen Zwangs einquartierung8 2. M. 45 D Vertauschte Seelen 7 3. D. 44C Carmen 7 5 4. M. Volksvorstellung: Der Waffenschmied 7 Iphigenie aul Tauris 7 5. D. 46 D Die Boheme 7 5..44 AZum ersten Male: Kuin 7 7. 8. 46 8 Kameraden 7 in Schwetzingen: Die Entführung aus dem Serall 8³ 8. Plalzer Morgen: Die Schalschur— Der Brand im Hutzelwald/ fl. 1. H. Der Schatzgräber 7 Die schweb. Jungirau 8 Aus dem Lande. DZ. Heddesheim, 28. April. Als geſtern abend der Bahnwärter Trapp, en 75 der Main⸗Neckarbahn bis 10.30 Uhr abends Dienſt zu verſehen hatte, mit ſeinem Fahrrad von Ladenburg nach Heddesheim fuhr, um ſich nach Hauſe zu be⸗ 0 wurde er unterwegs von 4 Strolchen mit Meſſern ange⸗ alten und*5 das Tahed abgenommen. [Ludwigshafen ſtand, ſo iſt es morgen die 2 2 Gerichtszeitung. Die Ermordung der Münchener Aulomobiliſten. Urleil: Je 15 Jahre Gefängnis. „ Möünchen, 30. April.(Priv.⸗Tel.) Der Mordproeß gegen die 3 jugendlichen Mannheimer Mörder wurde geſtern abend zu Ende geführt. Das Urteil lautet für alle 3 Angeklagten auf die höchſt zuläſſige Strafe von 15 Jahren Gefängris. Aus der Vernehmung der Angeklagten iſt noch nach⸗ zutragen, daß der Staatsanwalt und den Vorſitzende beſonders Ge⸗ wicht auf die Teilnahme der Mörder an Kinovorſtellungen legten. Geuach hat öfters Kinovorſtellungen beſucht und trug ſich mit dem zedanken, Filmſchauſpieler zu werden. Englert meinte noch, daß die Todesſtrafe für ihr verbrecheriſches Leben das Beſte wäre. Das Sachverſtändigengutachten von Hbermedizinalrat Bayerl bezeich⸗ nete Englert als erblich belaſtet und führte die Tat darauf zu⸗ rück, daß die Angeklagten in dem Alter ſtänden, in dem innerlich die größte Umwälzung im Menſchen vorgehe. Der Vater Eng⸗ lerks ſchilderte die Entwicklung ſeines Sohnes und bedauerte, ſelbſt dazu beigetragen zu haben, daß die Bekanntſchaft ſeines Sohnes mit Friſſch zuſtande kam. Er habe ſeinen Sohn ſehr ſtreng gehalten. Als Englert ſich noch über die Mannheimer Polizei be⸗ ſchweren wollte, ſchnitt ihm der Vorſitzende das Wort ab. Auch der Pater des Rieger ſchilderte unter großer innerer Bewegung das Vorleben ſeines immer braven und guten Sohnes. Die An⸗ geklagten neigten während dieſer Bekundungen ihr Haupt tief unter die Rampe der Anklagebank, Rieger verſchwand teilweiſe ganz hin⸗ ter der Fonk. Der Porſitzende konſtatierte dann um der Gerechtigkeit Millen, daß auch die Mutter des Fritſch in München ſei, ſie könne aber der Verhandlung nicht beiwohnen. Auf weitere Zeugenver⸗ nehmungen wurde verzichtel. Der Staatsanwalt bezeichnete in ſeiner Rede die Tat als ein Erzeugnis der heutigen Großſtadt. Die Angeklagten hätten ſich um jeden Preis ausleben wollen. Englert ſei als der Führer anzu⸗ ſehen, die beiden anderen als die Verführten. Alle wären aber in gleicher Weiſe ſchuldig, da ſie zwei brave arbeitſame Menſchen vor⸗ ſäglich ermordeten. Strafmildernd ſei nur die Jugend, aber ſtraf⸗ erſchwerend wirke die große Gefühlsroheit, mit der die Tat begangen wurde und die kaum zu überbieten ſei. Das Urteil müſſe abſchreckend wirken. Der Staatsanwalt beantragt für jeden der Angeklagten 15 Jahre Gefängnis Nun kamen die Verteidiger zu Wort. Für Englert ſprach Dr. Weil, für Fritſch Dr. Bandor und für Rieger Dr. Hirſch⸗ ler⸗Mannheim, die auf Strafmilderung plädierten. Dann ſprachen noch die Angeklagten. Zuerſt Englert, der erſtaunt war, daß ihn ſein Freund Fritſch ſo hineingeredet habe, nachdem er auf dem Transport von Mannheim nach München ſich ganz anders geäußert hätte. Fritſch und Rieger erklärten, daß ſie bei der Wahrheit geblieben ſeien. 5 Dann wurde das Urtel verkündet, das für ſeden der Ange⸗ klagten auf e 15 Jahre Gefängnis lautete. Die Unter⸗ ſuchungshaft kommt nicht in Anrechnung. Auch wird eine Bewäh⸗ rungsfriſt verſagt. Der Vorſitzende richtete an die Verurteilten die dringende Mahnung, die Zeit des Strafvollguges dazu auszu⸗ nützen, daß ſie nach der Entlaſſung wieder das werden, was ſie zur Zeit der Tat nicht waren: Menſchen Die Angeklogten nahmen das Urteil zuerſt ruhig auf, waren aber vollſtändig zuſammengeſunken. Als denn die Väter ſich von dem Söhnen verabſchiedeten, weinte Englert laut und ſchrie beim Ab⸗ führen aus dem Saal laut auf. Rieger war völlig zuſammenge⸗ brochen und wurde mehr zum Wagen geſchleppt, als geführt. Vor dem Juſtizpalaſt harrte eine große Menſchenmenge des Abtrans⸗ portes. N iche RNundt Sportliche Runoſchau. Vorſchau auf die ſonnlägigen Jußball⸗ Weltkämpfe. Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. Ligaklaſſe. Schlußſpiel um die Meiſterſchaft von Süddeuiſchland. Am morgigen Sonntag treten wir in die Endphaſe der Meiſter⸗ ſchaftskämpfe um Südbeutſchlands höchſte Fußballwürde ein. War es vor acht Tagen der Kickersſportplatz in Stuttgart, der im Zeichen des Zwiſchenrundenſpiels 1..⸗C. Pforzheim—.⸗F.⸗C.„Phönlkx“ pielplatzanlage der Stutt⸗ garter Sportfreunde, auf welche ſich aller Augen richten.(Aòuf An⸗ tlrag Nürnbergs und mit Zuſtimmung von Phönix Ludwigshafen iſt das Treffen von Pforzheim nach Stuttgart verlegk worden.) Genau wie im Vorſahre ſind es wieder der Meiſter des beſetzten Gebietes und der Meiſter der Nordgruppe, die um die Palme ringen werden. Während der Nordgruppenmeiſter auch diesmal wleder vom 1..⸗C. Nürnberg geſtellt wird, vertritt gas beſetzte Gebiet heuer.⸗F.C. „Phöntix“ Tudwigshafen. Es ſtehl ein grandioſes Ringen bevor. Alle Fußballanhänger des beſetzten Gebietes hoffen und er⸗ warten, daß ihr Meiſter ſich des großen Gegners würdig zeigt und den Kampf ehrenvoll beſteht. Pokalſpiel. Von großer Bedeutung iſt auch das vorletzte Pokaltreffen um den Sieger im beſetzten Gebiete. Einen ſchweren Gang muß unſer Altmeiſter„Pfalz“ Ludwigshafen nach Pirmaſens machen, um dem dortigen Fußballklub gegenüberzutreten. Schon die Verbandoſpiele haben gezeigt, daß der.⸗C. Pirmaſens auf eigenem Platze ſehr ſchwer zu beſiegen iſt. Der Sieger des Nordpfalzgaues wird demnach alle Energie und Zähigkeit' aufwenden müſſen, um ſich für das Schlußſpiel gegen„Boruſſia“ Neunkirchen zu qualifizieren. Privalſpiele. Wie wir ſosben in Erfahrung bringen konnten, hat ſich.⸗F.⸗C. „Pfalz“ Ludwigshafen entſchloſſen, zum Pokalſpiel in Pir⸗ maſens ſeine durch Rillig verſtärkte Reſervemannſchaft zu entſenden, während die 1. Elf dem Rufe des.⸗C. Freiburg zu 19 955 Freundſchaftstreffen Folge leiſtet. ee eeeeeeeeeeeeeeee Fertenes Zuſammenwachſen alle Schärfe des Zuſammenpralls ver⸗ oren. Es iſt das alte Problem des Widerſtreits zwiſchen Natur und Kunſt, Freiheit und Ordnung, Herz und Welt, über das ſchon die „Schillerzeit ſich die Federkiele ſtumpf ſchrieb. Dies iſt in tieferem „Sinne das Problem Schwetzingen, das in den Aranjuez⸗Szenen ſei · nen Niederſchlag findet. Kunſt uns Wißſen. Schubertabend J. Broderſen. Wie ein intelligenter Sänger ſein Matergal das nicht gerade en e zu nennen iſt, ja bei Kraftentfaltungen gewiſſe Herbheiten aufweiſt, für ſeine künſtleri⸗ ſchen Abſichten zu erziehen verſteht, ließ der geſtrige S ubertabend erkennen, mit welchem Friedrich Broderſen vom Mannheimer ationaltheater die zweite Folge der vom Mannheimer uſikhaus veranſtalteten Zykluskonzerte beſchloß. Da⸗ bei ſchien der Künſtler, nach einigen Tontrübungen und der ſchlech⸗ ten Anſprache der Kopftöne zu ſchließen, nicht einmal beſonders gürſtig diſponiert. Aber wie wußte uns ſeine Einfühlungs⸗ und Ge⸗ ſtaltungskunſt in den Geiſt des jeweiligen Poems zu verſetzen, und wie überzeugend verſtand er den Stimmungsgehalt auszuſchöpfen! Geradezu vorbildlich, dabei höchſt geſchmackvoll verwendet Broderſen oix mixte und Falſett, und von tadelloſer Klarheit iſt ſeine Text⸗ deklamation. Der Künſtler ſang die vierzehn Geſänge von Schu⸗ berts„Schwanengeſang“(in etwas geänderter Folge) mit ſteigen⸗ dem Erfolge. Ließe ſich über einige Tempoauffaſſungen,. B. im Mittelſatz des„Ständchens“(„Leiſe flehen meine Lieder“) rechten 5 muß doch hervorgehoben werden, daß die Auffaſſung ſtets den Intentionen des Komponiſten gerecht zu werden ſuchte. Friſch und in ſchönſter rhythmiſcher Prägung erſchien„Abſchied“, ausbrucks⸗ innig„Ihr Bild“.„Der Atlas“,„Die Stadt“ und„Der Doppel⸗ gänger wurden äußerſt charakteriſtiſch Erwählten Vor⸗ ba glenen bekundete auch die Wiedergabe der„Taubenpoſt“ und 15 rmädchen“. 851 Beifall veranlaßte den Künſtler zu einer ab 1 oderſen + 2 ſie ihrem Vater an Muſtkalität nicht zurüicſteht. Nur im Gebrauch des Pebals dürfte ſie noch etwas größere Sorgfalt walten G.. 2 Wiedereröffaung der Ausſiellung„Der Genius im Kinde“. Von Sonntag, den 1. Mal ab wird die große Ausſtellung des freien Bundes in der Kunſthalle wieder dem Beſuche zugänglich ſein. Die Schau iſt in vielen Teilen umgeſtaltet und ergänzt worden: manche Gebiete wurden erweitert, andere mehr e nkt, ohne daß der Grundzug der Veranſtaltung damit verändert worden wäre. Höchſt werivolles Material konnte eingefügt werden, ſo eine außerordentliche Sammlung von Spielzeugen ethnographiſchen Charakters aus dem Leipziger Völkerkunde⸗ 9 85 reizende Spielzeugmodelle aus den Werkſtätten der Siedlungsgenoſſenſchaft„Vergfeied“, höchſt intereſ⸗ ſante Ergebniſſe des Zeichenunterrichts von Zeichenlehrer Hantrich⸗ Eſſen, Baukaſten, Krippen, neue ſchöne Kinderzeichnungen u. v. a. Auch konnte ſchon ein Teil der„Fauſtgroßarbeiten“ zur Schau ge⸗ ſtellt werden, die auf den Aufruf der Kunſthalleleitung von nicht we⸗ nigen Mannheimer Kindern mit Fleiß gefertigt worden ſind.— In ihrer neuen Ausſtattung wird die viel beſprochene Mannheimer Schau jedenfalls einen wichtigen Anziehungspunkt der Maiwoche bilden. ktammerfänger Karl Perron vom Dresdener Opernhaus, der bekanntlich aus Frankenthal ſtammt und dort im Ruheſtand lebt, wurde von dem hieſigen Cäcilienverein, in deſſen letztem Konzert er den Elias geſungen hat, zum Ehrenmitglied ernannt. Vor ſeiner Laufbahn als gefeierter Sänger war er als junger Mann in dieſem Verein erſtmalig öffentlich aufgetreten. 10 Maunheimer Kunſtvereln E. B. Auf die Ausſtellung der ſchwäbiſchen Künſtler E. Steppos, C. Heinsdorff, Z. Nicklas, N. Voll⸗ mar und N. Tomiſſar ſowie auf die Bilder der Darmſtädter Gruppe und die Arbeiten von G. Hofmann, Grötzingen, Emil Toepfer, Frank⸗ furt und Oskar Elſäſſer, Pforzheim ſei nochmals verwieſen. Das Präſizium der Deutlſchen Gewerbeſchau 1922 hat eben beſchloſſen, einen allgemeinen Wetibewerb zur Erlangung eines Pla⸗ gaſal die een untar den deutſchen Klnſtkern zu ver⸗ 8 2 Handel und industrie. Süddeutscher Exportverein.-V. Unter Vorsitz des Herrn Kommerzienrat B. Spie!⸗ mevyer fand gestern im Hotel National die Generalversamm- lung des Süddeutschen Exportvereins E. V. statt. In einleitenden Worten begrüßte der Vorsitzende die Ver⸗ sammlung, worin er darauf hinwies, daß im vergangenen Jahr die Entwieklung des Vereins eine gute gewesen sei; die Mit⸗ Sliederzahl habe sich gehoben. Die Stadt Mannheim zeige der Exportindustrie außerdem wieder erhöhtes Interesse. Des verstorbenen Vorsitzenden, des Vorstandsrates Herrn Kommerzienrat Engelhard, wurde in ehrender Weise durch Erheben von den Sitzen gedacht. Alsdann erstattete der Syndikus des Vereins, Herr Dr. Ulm, den Geschäfts⸗ bericht. Dieser exrwähnt die für die deutsche Exportindustrie so ereignisvollen Etappen des Jahres 1920: den bekannten Aus-⸗ verkauf im Zusammenhang mit der fortschreitenden Mark⸗ entwertung, die sich hieraus ergebenden Klagen des Auslands über das deutsche Dumping, ferner der aus den schwankenden Konjunkturverhältnissen sich herausbildende Brauch, Waren „teibleibend“ anzubieten, was das Anschen des deutschen Kaufmanns in so hohem Maße schädigte. Die Absatzverhält- nisse in der Welt haben sich verschoben. Mitteleuropa ist durch den Friedensvertrag vom Konsum 80 gut wie ausge- schlossen. Deutschland wies Ende 1920 einen Einfuhrüber- schuß von über 6 Mitliarden A auf. Der Bericht geht alsdann auf die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages ein, der der den deutschen Kaufmann durch Verweigerung der Meistbegünstigung, die er den gegnerischen Staaten gewähren muß, rechtlos gemacht hat. Mit der Tschecho⸗ Slowakei konnte jedoch durch den jüngst abgeschlossenen Handelsvertrag die gegenseitige Meistbegünstigung erreicht werden. Stark beeinträchtigt wurde die Tätigkeit des deut- schen Exporteurs durch die ungeheuren Steuerlasten. Der er- hoffte Wiederaufbau kann nur durch die Beseitigung der ver⸗ hängnisvollen Bestimmungen des Friedensvertrages kommen. Der Bericht wendet sich alsdann der Tätigkeit des Vereing zu. Zur fortlaufenden Orientierung seiner Mitglieder wird seit 1. Januar 1920 die Süddeutsche Industrie- Export- und Handelszeitung herausgegeben. Ein lebhafter Kampf wurde für die Abschaffung der Ausfuhr⸗ abgabe geführt und in zahlreichen Eingaben hat man sich an die Regierung gewendet. In längeren Ausführungen behandelte alsdann Hert Dr. Ulm das Thema„Sanktionen“, In überaus klarer Welse zerlegte der Redner die einzelnen und zum Teil stark ver⸗ klausulierten Bestimmungen. Auf den interessanten Vortrag im einzelnen einzugehen, ist uns leider infolge des knappen RKaumes versagt. Wie der Redner ausführte, ist bei den Sank⸗ tionen dreierlei zu unterscheiden: 1. die Besetzung weiteren Gebietes, a. die Ausfuhrabgabe bis zu 50%, 3. Errichtung der Kheinzollinie. England, Frankreich, Belglen und auch Jugo- slawien haben bis jetzt Cesetze über die Ausfuhrabgäbe er⸗ lassen. Es werden hierbei die Ausnahmen und die Uebergangs- bestimmungen erläutert. Die Ausfuhrabgabe sei nicht leicht zu nehmen. Die englischen Konsulate haben in der Presse des neutralen Auslandes Veröffentlichungen erlassen, daß allen Waren Ursprungszeugnisse des englischen Konsuls beizufügen seien. Gtolßle deutsche Verbände haben ihrerseits angeregt, keine ausländischen Waren zu beziehen. Was die Zollinie an- langt, deren Verlauf der Redner in instruktiver Weise an Hand einer Karte erläutert, sind von Duisburg und Ruhrort nur die Häfen von ihr eingeschlossen, der Brückenkopf Kehl liegt ebenfalls nicht innerhalb der Zollinie. Bezüglich der Zollinie kommen die Verordnungen 81 und 82 der Interalliierten Kom- misslon in Betracht. Die Zölle werden in ihren einzelnen Positionen aufgeführt. Unklar sei, ob der autonome oder Ver- tragstarif Anwendung finde. Die nicht zollpflichtigen Waren haben eine statistische Gebühr von 1 Papiermark zu zahlen. Sonderbestimmungen erschweren den Verkehr von synthe- tischen Farbstoffen besonders. Besonders geregelt ist der Verkehr auf dem Rhein. An der Stellung des Saargebiets hat sich nichts geändert. Wichtig ist, daß die Kommission sich Abänderungen vorbehalten hat. Die Aufßenhandelsstellen sind mit der Verordnung ab 20. April verschwunden. Vom 10. Mai ab unterliegt die Ausfuhr der Bewilligung der Genehmigungs⸗ stelle mit dem Sitz in Ems. Um nicht wieder das„Loch im Westen“ aufzureißsen, wurde die Verordnung betr. Ab- und Zulauf von Waren erlassen. Der Redner ermahnte an das Ge- bot der Selbsthilfe. Die großen Spitzenverbände haben zum Ausdruck gebracht, daß die Lieferanten die Abnehmer im be- setzten Gebiet unterstützen sollen, um den Verxehr zwischen unbesetztem und besetztem Gebiet aufrecht zu erhalten. Dem Referat folgte eine Aussprache und die Erledigung der Vereinsangelegenheiten. Herr Kommerzienrat Spielmexer erstattete in Vertretung des Kassiers den Kassenbericht, der genehmigt wurde, ebenso der Voranschlag 1921. Für Herrs Konsul Baus wurde als Kassier Herr Ernst Röchling ven der Firma Heinrich Lanz gewählt. Als stellvertretender Vor- sitzender wurde Herr Kommerzienrat Clemm wiedergewählt. In den Vorstandsrat wurden gewählt: die Herren Allstadt in Firma Allstadt u. Mayer, Max Erlanger in Firma Marum anstelle des von hier verzogenen Herrn Direktor Sachse und des Herrn Direktor Hafter vom Verein Deutscher Oelfabtiken; ferner wurde gewählt: Herr Wilhelm Vögele in Firma Vögele.-G. Kaplitalserhöhung in der Pulvergruppe. Berlin, 29. April.(WB.) Nach dem Aufsichtsratsbeschluß der Köln-Rottweiler.-G. wird auf der am 27. Mai einzuberufenden o..-V. eine Dividende von 16% vorge: schlagen. Ferner wird beantragt, das Aktienkapital von 66 auf 100 Mill. zu erhöhen. Die jungen Aktien nehmen an der Dividende des laufenden Geschäftsjahrs voll teil. Sie sollen nären auf je zwei alte Aktien eine junge Aktie zum Kurse von 150% plus 2% als Abgeltung für Stückzinsen für das erste Halbjahr anzubieten hat. Nach dem Aufsichtsratsbeschluß der Siegener D 712- =V. eine Dividende von 12.8% vorgeschlagen werden, Ferner wird beantragt werden, das Aktienkapital von 12 àtif .8 Mill.& zu erhöhen. Die jungen Aktien werden an der Dividende des laufenden Geschäftsjahres voll Anteil nehmen. Sie sollen einem Bankenkonsortium übergeben werden, das den Aktionären auf je zwei alte Aktien eine junge Aktie zum Kurse von 140% plus 22% als Abgeltung für Stückzinsen für das erste Halbjahr anbieten wird. Der Aufsichtsrat der Dynamit--G. vorm. Alfred Nobel u. Cie. beschloß, der auf den 28. Mai einzuberufenden o..-V. die Verteilung einer Dividende von 16% vorzu- schlagen. Ferner wird beantragt werden, das Stammaktien- kapital der Gesellschaft von 72 auf 100 Mill.& zu erhöhen. Die jungen Aktien sollen an der Dividende des laufenden Ge- schäftsjahres in vollem Umfange teilnehmen. Sie werden einem Bankenkonsortium übergeben, das den Aktionären auf je drei alte Aktien eine junge Aktie zum Kurse von 150% plus 275% als Abgeltung für Stüekzinsen für das erste Halbjakr ansu-· bieten hat. —— Werdende mnd stillende Mütter und mangels ausreichender, Nahrung des wirklich guten und vie! ſeltigen Kröfeigungsmittels 33 22 Tabl. für 4 W Mk. 18.—, fur Kinder Mk. nage und Warfand: einem Bankenkonsortium übergeben werden, das den Alktie- mit-Fabrik wird auf der am 30. Mai einzuberufenden d. bedürfen nach ärztlichem Urteil wegen ungenügender Zuweiſung von Miſch PP e ee e eeeee e —— *. — — — etztere zur Wiederwahl nicht empfohlen werden. Nr. 198. 5. Seite. Moamßeimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 30. April 1921. Nach dem Aufsichtsratsbeschluß der Rheinisch-West⸗ enen Sprengstoff.-G. wird der auf den 30. Mai inzuberufenden o..-V. die Verteilung einer Dividende on 128% vorgeschlagen. Ferner wird beantragt werden, das stammkapital von 26 Mill. A um 11 Mill. auf 40 Mill. ½ zu erhöhen. Die jungen Aktien nehmen an der Dividende des aufenden Geschäftsjahres in vollem Umfange teil. Sie sollen einem Bankenkonsortium übergeben werden, das den Aktio- nären auf je zwei alte Aktien eine junge Aktie zum Kurse von 0% plus 2% als Abgeltung für Stückzinsen für das erste HKalbjahr anzubieten hat. * Stinnes und die Hamburg Amerika- Linie. Wie uns ahtet wird, brachte die gestern stattgefundene .-V. der Hapag eine Sensation. Nachdem nämlich die Abrechnung für die Jahre 1914— 1920 und die Entlastung hier- für erteilt sowie die Dividende für 1919 und 1920 auf je 8% stgesetzt worden war, erklärte der Vorsitzende, Herr Max on Schinckel, daß für den ins Ausland verzogenen Herrn on Riedemann und den wegen seines hohen Alters ausschei- denden Baron Heinrich von Ohlendorf eine Neuwahl vorge- nommen werden müsse. Von den zur Wiederwahl stehenden Herren Max Warburg, von Behrenberg-Goßler, von Gwinner, Ir. Salomonsohn, Kirsten und Hugo Stinnes könne der Die übrigen Herren wurden darauf ohne weiteres wiedergewählt und neu n den Aufsichtsrat die von der Verwaltung vorgeschlagenen Herren Karl Haniel, Düsseldorf, Karl Vorwerk sowie Hermann Münzmeier(beide Herren sind Mitinhaber von Ein- und Ausfuhr- und Bankfirmen in Hamburg). Vertreten Varen rund 133 Mill. ½ Aktienkapital. Der Grund für die gufsehenerregende Nichtwiederwahl des mächtigen Großindu- kriellen ist darin zu suchen, daß Herr Stinnes, nachdem er Während des Krieges in den Aufsichtsrat getreten war, es für richtig gehalten hat, die erste Gelegenheit nach dem Kriege zu benutzen, um eine Konkurrenzfahrt nach Süd- 2 merika zu eröffnen, ohne vorber eine Verständigung mit der Hapag auch nur zu suchen. Welche Schritte der mächtige Grobindustrielle auf diese Maßnahme der Verwaltung der Hamburg-Amerika-Linie ergreifen wird, läßt sich im Augen- blick natürlich noch nicht voraussehen. Jedenfalls aber muß man damit rechnen, daß der in großbem Umfange als Aktionär an der Hamburg-Amerika-Linie sowohl selbst wie an den Interbeteiligungen derselben interessiert ist, die Konsequenzen zieht. Offenbar hat die Verwaltung der Hamburg-Amerika- Linie aber in dieser Beziebung keine Befürchtung. Stinnes ist beteiligt an der Deutsch-Ostafrikanischen Linie und an der Wörmann-Linie, von denen die Hapag neben dem Norddeut- zchen Lloyd auch einen großen Aktienposten besitzt. Ferner ist Stinnes beteiligt wiederum zusammen mit der Hapag an der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft sowie an der Hamburger Verkehrs-.-., die eine umfassende Tätigkeit auf- genommen u. bekanntlich vorläufig viele Hotels erworben hat. Rheinmühlenwerke, Mannheim. Der Aufsichtsrat beschloß in seiner gestrigen Sitzung die Verteilung einer Dividende von 12%(i. V. 10%). Devisenmarki. Mannheim, 30. April.(.30 vorm.) Im heutigen Frũhver- kehr war bei ruhigem Geschäft der Grundton fest. Die Mark kam aus dem Ausland unverändert, aus Newyork 1,580—.81 nachbörslich. Die Kurse bewegen sich ungefähr auf der Basis der gestrigen Abendbörse. Holland heute früh etwa 2320 bis 2340, London 261—263. Schweiz 1150—1160, Kabel Newyork 66—6694, Paris 510—31s5; Budapester Devise fest, gestern 2671, heute früh 28—29. Börsenberichie. Mannheimer Effiektenbörse. Mannheim, 29. April. Die heutige Börse war ziemlich belebt. Es wurden gehandelt: Badische Bank-Aktien zu 320%. Anilin zu 510%, Brauerei Werger-Aktien zu 162% und Zell- stofffabrik Waldhof-Aktien zu 465%. Benz notierten 193., Cementwerke Heidelberg 292., Ver. Freiburger Ziegelwerke 205., Wayß u. Freytag 333 bez. und Zuckerfabrik Waghäusel 397 bez. und G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 29. April. Drahtb.) Die Geschäftstätigkeit hielt sich wieder in engsten Grenzen. Die Börse erwartet mit Ungeduld die Beseitigung des schweren Alpdrucks, den die politische Lage auf die Geschäftswelt geworfen hat. Immer- hin wurden in einigen Spezialwerten Käufe vorgenommen, die zu mäßbßig anziehenden Notierungen Einfluß auf die Kursge- staltung gewannen. Valutawerte lagen infolge der festen Devisenpreise teilweise fester. Bevorzugt blieben wiederum Deutsch-Uebersee, 1140. 3% Goldmexikaner, 705, waren 6% höher. Chemische Werte lagen behauptet. Scheideanstalt 536. Licht u. Kraft leicht befestigt. Der Montanaktien- markt verharrt in völliger Lustlosigkeit. Deutsch-Luxem- burg verloren weitere 3/% Nordd. Lloyd angeboten, 1467½. Als fester seien Lüdenscheid erwähnt, welche mit 534 4% ge- Wwannen. Ph. Holzmann 282. Es notierten ferner: Lokomotiv- fabrik Krauß 393, Mainkraft 181, Hindrichs Auffermann 313, Bleistiftfabrik Faber 490. Die Börse schloß bei lustlosem Ge- schäft und behaupteter Tendenz. Neueste Drahtherirhte. Stuttgart, 30. April.(Eig. Drahtb.) Daimler-Motoren- gesellschaft. Hier verlautet, daß die Daimler- Motorengesell- schaft für 1920 wieder eine Dividende von 5% beantragt, wozu jedoch wieder frühere Rücklagen verwendet werden dürften. Berlin, 29. April. Dürener Metallwerke.-., Düren. Der Aufsichtsrat beschloß, der auf den 26. Mai anberaumten.-V. die Verteilung einer Dividende von 13% wie im Vorjahr in Vorschlag zu bringen. Hamburg, 29. April. Deutsch-Australische Dampfschiff- Gesellschaft. Dividendenvorschlag für 1919 und 1920 je 10%. Deutsche Dampfschiff-Gesellschaft Kosmos. Dividenden- vorschlag für 1916 bis 1920 insgesamt 20%. Waren und NMärkite. Berliner Metallbörse vom 29. April. Prelse Iin Mark für 100 Kg. 28. Ap nl 2. 19155 28. April 29. April Elektrolytkupfer 1863 90 Aiuminium l. Barr. 2575 2380 Raffinsdekupfer 1525—1550 1380—1575 Zinn, auslünd. 47⁵⁵ 4900 Slel 3³⁰ 630 540 futtenzinn 4325⁵ 4275 Rohzink(Vb.- pPr.)—— Mickel 40⁵⁰ 40⁰⁰ do.(tr. Verk.) 330—640 630—540 Antimon 675—700 67⁵ Plattenzlnk 410 41⁰ Sülber für 1kg. 1000—1010 1010—1025 Alumialum 2550 2550 remen, 29. April. Baumwolle 19.60(19) 4 für 1 kg. Der amerikanische Stahltrust im 1. Vierteljahr. Nach dem Ausweis des Stahltrustes für das 1. Quartal betrug der Rein- gewinn 20 656 O00 Dollar gegen 31 703 O00 Dollar im Vor- quartal, 31 324 000 Dollar im 1. Quartal 1920, 22 874 000 Dollar zur gleichen Zeit des Jahres 1919 und 48 440 O00 Dollar im Jahre 1918. Die Dividendenerklärung brachte, wie bisher, 1% Dollar auf die Vorzugsaktien und 1½ Dollar auf die Stammaktien. Schiffahrtsbericht. Mannheim, 28. April. Der niedere Rheinwasserstand blieb auch bis heute noch auf demselben Tiefstand wie seither, so- daß im Schiffahrtsbetrieb immer noch mit den schlechten Wasserverha 5 eeeeeeee nemee eeeeeeeeeeeeeeeee, ee——— bringen durchweg kaum ihrer Tragfähigkeit mit, wodurch zunächst weniger Güter hier eintreffen und auch sonst die Rheinfrachten sehr hoch stehen. Dagegen haben die Talver- schiffungen in den letzten Tagen etwas mehr angezogen. Die von den Verfrachtern bezahlten Schiffsfrachten sind im all- gemeinen nicht sehr günstig, da die Kähne nur auf Wasser- stand beladen werden können und die 2. Z. geltenden Schlepp- löhne sehr hoch stehen. Nach dem Mittelrhein wird für die Tonne ca. 30 Fracht bezahlt, nach holländischen und bel- gischen Plätzen—4 Gulden für die Tonne. Die Schiffe- tages mie te für Kähne im Inland wird mit 30 3, auf dem Kanal mit 34 3 notiert. Schiffsraum nach holländischen und belgischen Plätzen wurde in den letzten Tagen weniger ge⸗ sucht; notiert werden ca. 4 Cents pro Tonne und Tag. Der Talschlepplohrn ist in den letzten Tagen etwas gesunken, steht jedoch immer noch weit höher als der festgelegte Tarif von 300% zum Normaltarif hinzugerechnet. Im allgemeinen scheint das Geschäft trotz des niederen Wasserstandes besser zu werden, denn die Nachfrage nach Leerraum hat in den letzten Tagen etwas angezogen. Die hier untätig liegenden Rhein- und Neckarschiffe haben sich. in der Zahl wesentlich verringert und werden wohl für die nächsten Tage alle Schiffe Beschäftigung gefunden haben. Neckarschiffahrt. Die Neckarschiffahrt ist auch heute noch wegen Niederwassers eingestellt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat April Fegelstatſon vom Datum belgtbeln 28. 26 27, 28. 28. ewerkuagen Sohusterinsel. 908 920 960 d 980 8 Sbenge 8 Upr Kehili..45.50.53.51.52.4 Haohm. 2 Uhr Haxau„„„„„„„é é400.0 307 3902.902 307 fachm. 2 Unr Aannbeim„ 0 12 7 15 1½75 Forgene) Uhr Bainanz 403 02 06.2.3.-B. 12 Unr. Vorm. 2 Uhr Z.2.42.41 Aachm. 2 Uhr ö Vvom Neckar: Mannhellnln.80 47.78.79.78.77 Vorm 7 Un:⸗ Hellbronn 02.12.13.08.12.J5] Vorm 7 Uhr Windstill, Zedeckt--“. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 1. Mai: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſer Regen, ziemlich kühl 2. Mai: Veränderlich, kühl, windig. 3. Mai: Veränderlich, kühl, windig. 4. Mai: Veränderlich, kühl, windig. 5. Mai: Heiter, wolkig, ziemlich kühl. 6. Mait: Veränderlich, kühl. 7. Mai: Wolkig, Sonne, Regenfälle. Wieterungsberlehs. SBaro- 5 10 f Höchste meter- nen 77 75 Mieder- Femp. Bemerkeagen boeratur Temp. stand mor in d zohlag des vor- Dbatam Ner 1% Ub 7 Uur faont Utter auf le Wingd Sewel⸗ mm ͥrad C. Gead G. den am grad 0. 5 kung 24. Aprli 752.5.4.0— 142 ell Dedeokt 25. Aprl 756.0.4.9— 14.55 4 dedeckt 28. April 257% 184 905 0* 185 62 dogceckt 27. April 758.4.8 70— 17.2 aüin helter 28. Apri 757.8.2.5— 19.5 1 2 beiter 29. Aprll 759.2.0.4— 20.0 4 deiter 30. April 757.5.7.5 20 18.0 9 4 dedsekt Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: 3 Dr. Haas, General⸗Anzeiger .m b.., etee E 6 un äieeeen ne nncmeneeucnen dnkunm e Mae Aus einem in Auf⸗ lösung befindiichen Duöb ann Leffel-Aungsbſ eien fanhedectenagnw erworbe n, wovon ich hier ab heute mehrere tausend Meter zu dem ganz abnorm hilligen Preise von e Ndd Wrdctte zum Verkauf bhringe. nhabe ich gemeinsam mit meiner Zentrale F ble iinstigste 6sfegenheit für Anschaffung von Aazäzen! G Einkauisgenossensdalt der Beamten u. Staaisarbelter in Baden. m. b. I. Verhauf in 8572 Helteb-Anlagen Aud Juubwaen accgggeghannadammn zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Gute Ware. Soste Verarbeltung. Genossenschafter, gowerkschaftlich organisierte Angestellte, Arheiter und Beamte lasst Euch diese àusserst günstige Gelegenheit nicht entgehen ohne Euern Bedarf bei uns zu decken. Verkauf jeweils täglich von 8- 12 Uhr und—6 Uhr in Mannheim im Schloss Eingang Schneckenhof neben dem Aufgang zur Bildergalerie(Verkaufslokal des Be- 25 amtenbundes). 8 Mitgliedkarte mitbringen. 6. 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Sindleozzeſaua hieß ſie als Eigentum des Landvogtes. Ein ödes, wüſtes Eiland, unbewohnt und wild. Eine Stätte der Zurückgezogenheit und Sammlung. Dahin zog es ihn. Mit einem einzigen Schiffer ſuhr er über den See. Und als er aus dem Nachen ſtieg, da ſegnete ſeine heilige Hand die Wild⸗ nis, und aus ihr wichen Kröten, Schlangen, phantaſtiſches Un⸗ getier. Drei Tage und drei Nächte dauerte die Flucht des ewürmes über den See. Nun begann die Arbeit! Vierzig Laienbrüder lichteten die Finſternis des ewigen Waldes, in den zum erſten Mal ein Sonnenſtrahl, wie von Gott geſandt, hernieder ſtieg. Wege wurden gezogen, und aus Moraſt und Sumpf wuchs fruchtbare Erde. Und auf dem Scheitel der Inſel, von wo der Blick Land und See be⸗ herrſcht, ragte bald das erſte Gotteshaus zum Himmel, zu dem hinaufweiſend, um deſſentwillen dieſes Werk getan, und um das Gotteshaus entſtanden die Zellen ſeiner Diener, der Mit⸗ ſchaffenden am frommen Werke. Sie weihten ſich der Ordens⸗ regel des hl. Benedikt, dem ſtrengen Imperativ: Ora et la⸗ bora! Gott ſchien mit ſeinen Verkündigern zu ſein. Es blügte ihrer Hände und ihres Geiſtes Werk. Und die Herren dieſer Erde ſpendeten ihnen Gaben und Gnaden. Der Mächtigſten einer im Frankenreiche, Karl Martell, ſchenkte dem hl. Pir⸗ minus die Inſel mit dem Privileg der freien Abtwahl und dazu ſechs Dörfer der Seegegend ſamt Leuten, Gut und Zu⸗ behörden. Aber Pirminus war es nicht vergönnt, lange in dem Gottesgarten zu weilen, den er geſchaffen. Die Zeit war rauh und ſchonte nicht den frömmſten Mann. Zwiſchen Gott⸗ fried, Herzog von Aelmannien, und Karl Martell entſpann ſich ein Krieg. Pirmin als Schützling des Frankenherrn mußte flüchten. Aber ſein Werk blieb erhalten. In kurzen Jahren ſtieg das Kloſter auf die höchſte Höhe mönchiſchen Glanzes. Neben der Frömmigkeit und der Hände Arbeit pflegte man bald die Wiſſenſchaft. Eine Bibliothek entſtand durch fleißige⸗ Kopieren und Sammeln, eine muſterhafte Kloſterſchule zog die Jugend an. Könige und Kaiſer waren gern auf der Inſel zu Gaſte. Karl der Große weilte mehr als einmal hier und teilte kaiſerlich ſeine Gaben aus: Die Stadt Ulm mit be⸗ deutendem Grundbeſitz 28 Stunden im Umkreis, zehn ſchwä⸗ biſche Ortſchaften und einen großen Wald, einzig zu dem Zwecke, das Brennholz für das klöſterliche Badhaus zu liefern. Und er ſchenkte den größten Edelſtein der damaligen Zeit, einen gewaltigen Smaragd, 27 Pfund ſchwer, auf ſechs Millionen Gulden geſchätzt, bis ſich viel, viel ſpäter heraus⸗ 151 daß es gewöhnlicher Mailänder Glasfluß war. Abt atto., Kaiſer Karls Freund, baute an Stelle des ſchlichten Gotteshauſes Pirmins das ſtattliche Münſter, deſſen trutziger Turm noch heute ragt als älteſtes Bauwerk der Inſel, der kriegeriſchen Zeit euſprechen mehr Wachturm und Belfried als Glockenturm. 816 begonnen, hat das Münſter wiederholte Umbauten erfahren— aus dem urſprünglich einſchiffigen Langhaus wurde um 990 eine dreiſchiffige Baſilika— 1048 wurde es bedeutend vergrößert, zwei Feuersbrünſte gingen darüber hin, einmal wurde es in Kriegszeiten halb zerſtört, aber die Anlage, wie ſie ſich heute darſtellt, geht im weſent⸗ lichen auf 1048 zurück. Nach Hatto, der zu den Univerſal⸗ geiſtern ſeiner Zeit gehörte, nicht bloß als Kirchenherr, ſon⸗ dern auch als Diplomat in Karls Dienſten wirkte, beſtieg der große Gelehrte Walafried Strabo den Abtſtuhl. Unter ihm entſteht eine Malerſchule auf der Inſel, bald die berühmteſte des damaligen Deutſchland, deren dekorative Kunſt noch heute uns Staunen abnötigt, wenn wir die Reſte betrachten, die trotz tauſendjährigen Alters in den Kirchen von Ober⸗ und Unterzell erhalten blieben. Neben der Maler⸗ entſtand eine Sängerſchule, der Weinbau wurde über die ganze Inſel aus⸗ gedehnt. Gar berrlich ließ ſich leben auf der Reichenaul Kaiſer Karl der Dicke kehrte immer wieder als Gaſt ein, gefiel ſich unter den Mönchen, trieb Scherz und Unſinn mit ihnen als das große Kind, das er ſtets geblieben, und die Mönche machten den Unſinn des Kaiſers mit, wohl wiſſend, daß das Mitleid mit dem Armen ihnen nicht nur im Jenſeſts, ſondern ſchon bienſeden reichlichen Lohn eintrüge. Ihr Mitleid hatte Das Reich der jugend. Gaſſe-Cledel. Trippel— trappel— trippel— trapp, 's klebbre drunne uff unn ab Buwe unn die Mädcher! Hin unn her werd galoppiert Unn die Mäulcher geh'n wie geſchmiert, Dabber wie die Rädcher! Trippel— trappel— trippel— trapp, —.—— is e aldi Kapp. Borzelbaam werd' geſchlage! Mädcher danze flink unn wild, Unn e Schdrump, mit Sägmehl'fillt, Liegt im Bobbewage! Trippel— trappel— trippel— trapp, Bei dem laute klipp unn klapp Gebt's gar manches Schbäßche, 's bringe Lewe Bu unn Vobb, Schdiftekobb unn Baumelzobb, In deß kleene Gäßche! Hanns Glückſtein. Famenkörnleins Erwachen. Von Julie Kahle⸗Häſer. Voll Eifer hatten die kleinen Händchen von Martin und Gliſabeſh ihr Plumenbeet im Carten zurechtgemacht. Jetzt es ſo ſchn locker und ordentlich aus, gerade wie die großen un 75 nur noch der Samen. Wichtig ſtreute jedes Kind ein ckchen gemiſchten Blumenſamen auf ſeine beſondere Hälfte des Beetes, begoß ihn dann noch fürſorglich aus der neuen, hübſchen Gießkanne und freute ſich ſchon auf das erſte Pflänz⸗ chen, das ſich hervorwagen würde. In der warmen Frühlingserde aber lagen, Seite an Seite, die winzigen Samenke Mannheimer General⸗Anzelger. Mitag · Ausgabe.) und Unke ſich nicht verrechnet:„Zur Sühne für ſeine eigenen Sünden und zum Seelenheil ſeiner Eltern“ vermachte ihnen der Kaiſer eine halbe Provinz am Comerſee. Zum Dank dafür haben ſie ihn im Münſter beigeſetzt und ihm eine Inſchrift gewidmet, die wohl der hiſtoriſchen Wahrheit entſprach, aber nicht ſonder⸗ lich ſchmeichelhaft für des Kloſters größten Wohltäter klingt: „Kaiſer Karl der Dicke, ſchwach an Geiſt, Verſtand u. Körper ward durch des Schickſals Tücke von den Seinigen verſtoßen, von allen verachtet und an dieſem unſcheinbaren Ort begraben, Er ſtarb am 13. Januar 838.“ Das Kloſter erreicht um die Jahrtauſendwende den Höhe⸗ punkt ſeines mönchiſchen Glanzes. Es blühen Kunſt und Wiſſenſchaft. Zu Abt Wittegows, des großen Theologen, Füßen ſitzen Schüler aus allen Ländern Europas. Die Aebte dieſer Zeit ſind von einer ſtaunenswerten Vielſeitigkeit, gleich bewandert im Ariſtoteles und im hl. Auguſtin wie weltmän⸗ niſch gewandt in der Verwaltung des klöſterlichn Beſitzes, der nun von der Donau bis in die Lombardei reicht. Wunder⸗ tätige Reliquien, die man in der ganzen chriſtlichen Welt unter allerlei Abenteuern ſammelt oder einhandelt, ziehen die from⸗ men Pilgerſcharen an: Die Gebeine des hl. Markus, das Haupt des hl. Georg, worüber ein heftiger, unfrommer Streit mit Venedig entſteht, wer die echteren Gebeine, das echtere Haupt beſitze, ein Kreuz mit dem Blut Chriſti, ein Krug von der Hoch⸗ zeit von Kangan. Aber man ſtudiert und betet nicht nur eifrig, malt und muſiziert nicht nur, man lebt auch gut. Das Kloſter 05 einem Reichsfürſtenhof, an dem täglich die höchſten äſte ein⸗ und ausgezen Macht und Reichtum verderben auch den frömmſten Mann. Der ungeheuere Beſitz, das leichtgewordene Leben verweltlicht das Mönchtum. Die Abtwürde kauft man ſich vom Kaiſer, der beſtändig in Geldverlegenheit iſt, mächtig wie man iſt, ſpricht man ſein gewichtig Wort mit in allen Staatsaffären, entſcheidet ſich für oder gegen dieſen oder jenen König wirft ſich in Panzer und Rüſtung, überföllt die ebenſo chriſtlichen Nachbar⸗Klöſter, die auf der Gegenſeite ſtehen. Reichenau gegen St. Gallen bedeutet eine lange Periode mönchiſchen Bruderkampfes. Noch wiſſen ſtarke Aebte, wie Diethelm, die Zerſetzung, die aus Luxus, Käuflichkeit und Bruderkampf droht, aufzuhalten. Doch dauernd wird die Zerrüttung nicht mehr gehemmt. Mit der Mitte des 13. Jahrhunderts beginnt der völlige Niedergang. Zuerſt brennt, als wenn es eine göttliche Warnung wäre, das Kloſtergebäude mit ſämtlichen Vorräten nieder. Aber bald lodern die chriſtlichen Bruder⸗ kämpfe von neuem auf. Dazu wird Geld notwendig, Geld um jeden Preis. Der klöſterliche Beſitz wird verpfändet, ver⸗ ſchachert. Im Waffengetöſe ſterben Wiſſenſchaft und Kunſt. Frömmigkeit wird leerer Wahn. Die Mönche erſchlagen nicht nur den Brudermönch im gegneriſchen Lager, ſie erſchlagen, wenn er ihnen unbequem, den eigenen Abt, mag er auch gerade im vollen Ornat die Meſſe zelebrieren. Papſt Alexander ſelbſt muß eingreifen, die meuternden Mönche zu zähmen. Er ſchickt fremde Aebte, die Ordnung wieder herzuſtellen. Aber kaum 85 leidliche Ordnung, da beginnt wieder das üppige ohlleben, die Verſchwendung. Abt Eberhard von Brandis, von Kaiſer Karl IV. gefürſtet, iſt Praſſer und Deſpot. Er verſetzt und verpfändet, was ſich verſetzen und verpfänden läßt. Ob er ſeinen Machtrivalen, den Biſchof Johann von Konſtanz, ſelbſt ermorden ließ, iſt nicht ſicher; ſicher iſt, daß er die Mörder reich belohnte und auf ſeiner Inſel vor jeder Verfol⸗ folgung verbarg. Sein Lieblingswohnſitz war die Burg Schöpfeln am Weſtrande der Inſel, dort wo heute der Damm, der Feſtland und Inſel verbindet, endigt. Auf einer Luſt⸗ fahrt, die Reichenauer Kloſterherren 900 dem See unternah⸗ men, trafen ſie Konſtanzer Fiſcher, die auf klöſterlichem Gebiet ihre Netze ausgeworfen. Die Mönche ließen die Fiſcher von ihren Leuten ergreifen und an Land ſchleppen. Der Abt, benachrichtigt von der Tat der Fiſcher, eilte wutſchäumend herbei und drückte den Gefeſſelten der Reihe nach mit dem Daumen die Augen aus. Ergrimmt über dieſe grauſame Ver⸗ ihrer Landsleute, zogen die Konſtanzer Fiſcher gegen die Au und zerſtörten die Feſte Schöpfeln, die ſeitdem Ruine geblieben bis auf den heutigen Tag. Im Laufe eines Jahrhunderts war aus der Reichenau eine Armenau ge⸗ worden. Die Bareinkünfte waren von 90 000 Gulden jährlich auf drei Mark Silber zuſammengeſchmolzen. Abt Werner wollte ſchon die Gebeine des hl. Markus verkaufen, doch die Leibeigenen des Kloſters verhinderten es mit Gewalt. Er war ſo verarmt, daß er ſich keinen eigenen Tiſch mehr halten konnte, ſondern beim Leutprieſter von Niederzell in Koſt ging. Der Kloſterherren waren nur mehr wenige auf der Inſel, ſie waren Kichernd und plaudernd hielten ſie fröhliche Zuſammenkünſte ab, bei denen es aber auch an kleinen, eiferſüchtigen Streite⸗ reien nicht fehlte; denn jedes Samenkörnchen nahm für ſich den erſten Schönheitspreis in Anſpruch, wenn es erſt einmal in eine Blume verwandelt ſein würde. Am lauteſten und ſiegesſicher⸗ ſten war beſonders ein Samenkörnchen; kein Blümchen war ihm gut genug. Es wollte etwas ganz beſonderes werden. „Ihr könnt Euch gern in Veilchen, Vergißmeinnicht, Stief⸗ mütterchen oder ſonſt was verwandeln“, rief es hochmütig den Geſpielen zu,„ich aber werde mich als Blüte entfalten, die nicht allein ſüß duftet, ſondern auch wunder⸗wunderſchön ausſieht.— Tage gingen hin und brachten warmen Sonnenſchein und linden Regen. Martin und Eliſabeth waren verreiſt geweſen. Nun galt ihr erſter Gang daheim dem Garten und ihrem Beetchen. Jubelnd bgrüßten ſie jedes einzelne Blümchen und freuten ſich an Farbe und Geruch.„Aber, ſieh nur Martin, was hier für ein garſtiges Unkraut ſich breitgemacht hat und meine lieben, lieben anderen Blümchen faſt erdrückt!“„Dem wollen wir bald abhelfen,“ rief der kleine Junge kampfbereit. Raſch holt er denn auch ſeine kleine Hacke herbei, ſtieß ſie feſt in die Erde und brachte bald das ganze protzige Pflänzchen mit —5 und Stil zum Vorſchein und warf es verächtlich in die E.——— Das Schneckenhaus. Von Franz Mahlke. Zwiſchen liſſenen braunen Nohrſchäften Regt das Sehneckenhenus. len und Winde haben damit geſpielt, bis es zerbrach, und die kleine Schnecke iſt heimatlos geworden und geſtorben. Die regenbogenfarbenbehauchten Silberwandungen ihres kleinen Schloſſes ſind eine ſtumme Klage. Ein paar Seeſand⸗ körner haben ſich darin verfangen. Sie träumen den ra—— den Rohrwald an oder ſpielen Ringelreihen in der Schnecken⸗ — es dey d gerabe will. 8 dehnen und zu verſuchen ihre ſchützende Hülle abzuwerfen. 9. Seite. Nr. 198. n rh a beſtändig unterwegs auf Hochzeiten, Tänzen und Turnieren, Abt Friedrich von Wartenberg ſieht ſich gezwungen, ſelbſt den niederen Adel u. das Bürgertum in die mönchiſche Gemeinſchaft aufzunehmen, um das Kloſter wieder zu beleben. Aber die neue Herrlichkeit iſt nur von kurzer Dauer. Der Niedergang war Schickſal geworden. Die Reformation, die ringsum feſten Fuß gefaßt, vertrieb den Biſchof von Konſtanz. Zur Entſchädigung für ſeinen Verluſt ließ er ſ von Kaiſer Karl V. die Reichenau einhändigen. Biſchöfliche Vögte ſchalten und walten nun auf der Inſel, ſie führten ein ſtrenges Regiment gegen die zwölf Benediktiner⸗Konventualen, die verbleiben durften. Aber da dieſe den Vögten immer mehr Widerſtand leiſteten, machte der Biſchof im 18. Jahrhundert kurzen Prozeß und ließ ſie fortſchaffen. Nur noch einige Prieſter walteten nun ihres geiſtlichen Amtes auf der Inſel und ſeit 1808 nur noch einer. Seit 1809 gehört die Reichenau zu Baden. Die Kloſter⸗ bibliothek wanderte nach Heidelberg. Die entbehrlichen Kirchen, die herrliche Pfalz mit ihren kunſtvollen Schnitzereien und Ge⸗ mälden wurden auf Abbruch verkauft, die zum Kloſter gehöri⸗ gen Gebäude in Bürgerwohnungen umgewandelt. Aber eines iſt die Inſel noch heute geblieben, was ſie ſchon in des hl. Pirminus Tagen geweſen: ein Garten, ein Gottesgarten. Die neuentdeckten Fresken oon ſfiantegna und Bramante. Ueber die Aufdeckung hervorragender Fresken der Renaiſ⸗ ſance im Palazzo di Venezia zu Rom iſt bereits kurz berichtet worden. Im„Cicerone“ teilt nun Gerſtenberg Näheres mit über dieſe hochbedeutſamen Funde. Bisher kannte man Aus⸗ ſehen und Geſtalt der Prachträume der Sala Regia und der Sala del Mappamondo nur aus alten Plänen; aber die Forſchungen hatten kein Reſultat über etwa noch vorhandene Dekorationen ergeben. Erſt ein immer tieferes Eindringen in die verſchiedenen Schichten der Wände führte zu einem glücklichen Ergebnis, und heute iſt man eifrig dabei, die herr⸗ lichen Räume des Palaſtes, wahre Wunderwerke der Renaif⸗ ſance⸗Dekoration, in ihrer urſprünglichen Herrlichkeit erſtehen zu laſſen. Es ſizen an den Wänden nicht weniger als vier Schichten übereinander. Zunächſt kam eine ſpätbarocke Deko⸗ ration aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts zum Vorſchein, dann eine Bemalung aus der Zeit Alexanders VIII in tem⸗ pera und erſt nach Ablöſung dieſer Schicht iſt man auf die eigentlichen Fresken der Hochrenaiſſance geſtoßen. Die Sala del Mappamondo hatte iheen urſprünglichen Raumcharakter 200 Jahre lang durch eine Trennungswand eingebüßt, die jetzt niedergelegt wird. Die Malerei gliedert die Längswand durch ſechs mächtige Säulen, die Schmalwände durch je vier Säulen. Hinter den Säulen erſcheinen Pilaſter, die perſpektiviſch ange⸗ ordnet ſind, ſodaß die Säulen oben weit von der Mauer abzu⸗ ſtehen ſcheinen. An den Säulen hängen Wappentafeln mit roten Bändern angeheftet. Die wuchtige plaſtiſche Erſcheinung dieſer Säulen, verbunden mit den metalliſch wirkenden Wap⸗ pentafeln, läßt erkennen, daß es ſich bei dieſen Architektur⸗ dekorationen um Arbeiten Mantegnas oder doch ſeines nicchſten Schülerkreiſes handelt. Auch in der Salaregia, die in drei Säle zerlegt und durch eine eingeſpannte Decke verunſtaltet war, ſchält ſich an den Mauern mehr und mehr die alte Dekoration heraus. Mit dieſem Saal wollte die römiſche Renaiſſance etwas den Räu⸗ men der antiken Kaiſerpaläſte Gleichartiges ſchaffen. Eine großartige architektoniſche Dekoration mit Pilaſtern tritt her⸗ vor, die in ihrem vornehm⸗feſtlichen Repräſentationscharakter ihresgleichen ſucht. Ueber den Pilaſtern läuft ein Frie⸗ in Blau und Gold, der 16 römiſche Kaiſerköpfe in Medaillons enthält. Eine einfache Kaſſettendecke fügt ſich der ruhig großen Wirkung des Raumes ein. Dieſe Dekoration, die ſich ſo rein römiſch gibt, muß einer Generation angehören, in der die Lei⸗ denſchaft für die Antike ihren Höhenumkt erreicht hatte und die antiquariſche Gelehrſamkeit in höchſter Blüte ſtand. Kein Geringerer hat dieſe Architekturmalereien geſchaffen als Bera⸗ mante, der in Rom zunächſt als Maler beſchäftigt war und die Sala regia kurz nach 1500, wahrſcheinlich 1503, ausmalte. Damals bewohnte der Neffe des Papſtes Julius II., Galeotto di Rovere, den Palaſt. Er wurde im März 1504 mit dem Purpur bekleidet, worauf er in Begleitung von 25 Kardinälen, des kaiſerlichen und des venetianiſchen Geſandten feierlich in den Palaſt einzog. Für dieſe feſtliche Gelegenheit wird wohl 555 125 von Bramante auch ſo herrlich ausgeſchmückt wor⸗ den ſein. eee —— Eine verirrte Ameiſe kann ſich nicht ſatt ſehen Reigenſpielen dieſer weit gewanderten Kinder und nickt ihnen vom Schalenrand entgegen. Ueber dem zerſtörten Schneckenſchloß wehen einer Weide gelbgrüne Fahnen, und ein kleiner Fink jubelt immerzu. Die kleine Schnecke iſt heimatlos geworden und geſtorben und hat vielleicht garnicht gewußt, daß ſie in einem Perlmutt⸗ palaſt wohnte.— Du mußt die Augen dir blank halten und ein hellhöriges Herz haben, wenn du die ſchweigenden Wunder der Erde fin⸗ den willſt. Aber du haſt einen Schleier gewirkt, ungewollt und ungewußt, einen dichten grauen Schleier, ein ganzes Werktags⸗ leben lang und haſt dir all die kleinen Dinge eingeſponnen, die ſoviel Negenbogenglanz tragen. Du mußt den grauen Schleier zerreißen. Wenn du es willſt, biſt du in deines Meiſters grüner Stube Erde wirklich ein reicher Mann. VDon wilden Clefanten überfallen. „Eine Herde wilder Elefanten hat kürzlich eine Eiſenbahn⸗ ſtation überfallen und dort das furchtbarſte Entſetzen hervor⸗ gerufen. Der Stationsvorſteher des kleinen Dorfes Ayer Hitam in den Wäldern von Panang im Malaiiſchen Archipel hörte plötzlich ein lautes Trompeten hinter ſeinem Hauſe. Als er herausſah, bemerkte er eine Anzahl von wilden Elefanten, die in ſeine Küche eindrangen. Sie zerſtörten ihm das ganze Haus. indem ſie mit der Gewalt ihrer Leiber die Wände niedertiſſen und ſetzten ihr Vernichtungswerk in den nahegelegenen Arbei⸗ terhäuschen fort. Die Arbeiter kletterten voller Angſt auf die Bäume, aber die Elefanten folgten ihnen und traten dabei ein eiſernes Gitter nieder, wie wenn es ein Zaun aus Streich⸗ hölzchen wäre. Ein Elefant ergriff eine große Brückenwage und wollte ſie zum Andenken mit fortſch eppen; als ſie ihm aber zu ſchwer war, warf er ſie auf die Schienen. Ein anderes Tier fiel in einen Brunnen und hatte ſich ſo gefangen. Der Stationsvorſteher telegraphierte um Hilfe, aber bevor dieſe anlangte, war die wilde Herde, nachdem ſie alles in Grund und Boden verſtampft hatte, bereits wieder in den Wäldern 1 eee eeeee — —ů— — ů ůů ——— — Rersean Ken ee kaud, Gelz Oekangene in Engiand Sebre gen ————— ꝙZ——— p—————Üðͤ—«—ð7t7 à 2 *. 10 Sete. Nr 1. Mannheimer General⸗Anzelger.(Mitag musgade) National-Theater Mannheim. Samstag, den 30. April 1921 48. Vorstellung in Miete, Abteilung B ur n. Parkett 5 39) Maria Stuart Trnnerspiel in fünf Akten von Schiller. Spielleitung: Heinz W. Voigt. In den Hauptrollen: 3 Maria Petri Annemarie Wisser Oraf v. Leicester Fritr Alberti Talbot, Graf v. Shrews- Ann 0 t nemann.0. e Raron von Bur- leigh, Großschatzmeister„nbelm Kolmer Oraf von Ken Wünelm Egger .—.—9 Faul Rose er, ter der Marias Hans Godeck Mortimer, seln Nefffe Wenzel Hoffmann Oraf Aubespine, franröslacher — Oeorg Köhler Orat Belllevre, außerordentl. Frankreich. Heinz V. Voigt —— Mortimers Freun.. Alfred Landorp Haushofmeister der ee 5 Renkert Hanns Renedy, mre Amme. Jjulie Sanden Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Nünsflertheater Apallo Hente Eröffnungs-Vorstellung EVUA Operette in 8 Akten v. Frans Lehar. Oktave: Karl Piann Eva: Susanne Bachrich aie e Morgen Sonntag abend 7½ Uhr EUAKA in Vorbereitung: Alt Wien von Josef Lanner. abat kmpen B7,f Telephon NMo. 7231. Ile fabrende Helnkunsthukne Badenz. Inhaber: Direktion: Höfer, Nagele& Cle. Willam Schüfk. * Heute Samstag, 30. April 1921, nachmittag—6 Uhr Tanz-Tee mit Tanz-Vorführungen Eintritt 3 Mk. Abends 8 Uhr Fhen- und Abschleds-Abend für den deliebten Bauchredner Paul Rochelli Verlängerte Polizei-Stunde. Tanzgelegenheit für unsere Qäste. Morgen Sonntag, 1. Mal Mai-Festspiele deutscher Kleinkunst Nachmittag—6 Uhr Arbel. nmtap abntz Abends 8 Uhr Auneufesbniet aganm Qastspiel des bekannten Künstlerpaares dmeor Aiten rgdler B. bertrde g: Ferner: Fritz Schlotthauer ehem. Württ. u. Preuß. Hofschauspieler. Vortragskünstler und Humorist. kistel Zchütenearr eteltz-D8e Tanztünstlerin Spitzentanz-· Akt William Schüff Nlavier-Humorist und Stegreif-Dictter. Am Flügel: Erich Traxel. Tau-Ueeanhe nadh ler Melasg. Wein-Restaurant: ab 6 Uhr warme Küche. eh durch das Nabarett. 8²⁴⁰ Wuder Mann N2, 13 Sonntag, den 1. HMal 1881 Erstes Gastspiel der e Varieté und Thealertrupp Lel dr. Kerſebaum. l. Teill: Bestellungen ee reserv. Tische Telephon: 723 1 72* 7 80 3. 4„Hedermaus“ 1 1n Vornehmes Wweinrestaurant. la. Crescenzweine. KUnstler-Konzert. Heute Samstag, den 30. April Thlen. und Aschledzabend der Napele duckert Holizeisfundeverlaängerung bis 1 Unr. Salr 7VC D enss estaurant.Il Wonlfart Schwetzingerstraße 149 Empfehle meinen Freunden, Bekannten und werten Nachbarschaft meine neuhergerichteten Lokalitäten. Für gute Speisen und Ge- tränke wird stets Sorge getragen Prima Pfälzer Weine und Biere. 8386 A. H. Wohlfart. 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Mai W AAlat-Aaprle unter Leitung des bellebten Kapellmelsters Ludwig Garnler. Das Jas Band Tansorchester nt Nadl. Rudlee Der tüägliche 4⁰⁰ Tanztee. Ab 8 Uhr: Tanz- Unterhaltung Der rühmlichst bekannte und dellebte Bauchredner und Humorist Mbert Blöcker. SAAEEEAAnangnnareereesse Frledrichs- Park. Sountag, I. Hal Nachmittag- u. Abendkonzert; Die Preiſe für Jahreskarten betragen: Sen Die Einzelkarte Mk. 30.—, bei Familien die erſte Karte Mk. 30.—, die zweite Karte Mk. 20.—, dle dritte Karte Mk. 10—, ſede weitere Karte Mk..— Café und Weinhaus „Börse“ E 4, 12/16 Im dörsengebänds FUFrrrrr rr JVVFFV Rlanken Neute Samstag, den 30. April 1921 Tag AndAbched Atend fur dle zur Zeit engagierten KüUnstler. Anfang 8 Uhr. Jerlängerte Pollzelstunde. 217 Wein- haus fla8— 25 anlate. 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Anfang 7 Uhr. 5870 Ehren- 1n AnsgHegg· ahenu 5505 Res.-AOer- Tag ſich zu nennen und einzufinden. Lamey, Regimentskommandeur. Um Werbreltung dieſes Aufrufes im Kameradenkreiſe wird gebeten. Auf Zuſchriften mit Adreſſenangabe an Unterzeichnete erfolgt Programm⸗ zuſenbung. Der vorbereitende Ausschuss: Major a. D. Fritz Scherer, Maunkheim, Max Josefstr. 32 Et. d. R. a. D. Karl Stahl, Hannheim, D 1. 11.(Tel. 4707) ehem. Sgt. d. L. Adam Hehrig. Mannheim. Kobellstr. 11 ehem. Gefr. b. R. Mottl. Kramer. Hannkelm, R 6, 14. FNNnnnnn. 4 2 3 Neu erdffnet! 2 0 0 —5 Tee- u. 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April 1921. Maunheimer General-Anzeiger.(Mitta 727 e W. D 71. 7 1 D 7. 7 Diese Tage sollen erneut den Beweis erbringen, wie billig wir mit guter Ware sind. Durch Entgegenkommen unserer Hauptlieferanten, 9 naben wir grole Posten„Weit unter Preis“ erworben und soll dieser Vortell unserer Kundschaft zu 3 dute Khn Wir bemerken ausdrücklich, daß wir nur Qualitätsware bringen. Jedes Angebot ein Gelegenheliskauf 5 wonltener Preis wohlfener Preis wohtfener Preis r. Wonneuer prcle—— 1 1 ger Post 1 großer Posten N 1 Fosten 250 1 sten 5 Frühiahrs-Stofte 4* Dirndel-Stoffe 25 Schürzen-Stoffe 59 Geblumte Waschstoffe 1 75 5 un k. cn. 100 em breit in den mod. in den neuesten Mustern voll in hell und dunkel, Kräſtige in sehr viel. Farben, reizende Karos zum Aussuchen Mtr. breit, zum Aussuchen. Mtr. en Mkk. Ware; zum Aussuchen Mir. Mk. 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Schlözer an ſeinen Bruder, die in der„Deutſchen Revue“ erfolgt, iſt im neueſten bis zu jenem für die deutſche Geſchichle ſo entſcheidenden Augen⸗ lick gelangt, da Bismarck von ſeinem Pariſer Geſandtiſchaftspoſten zum preußiſchen Miniſterpräſidenten berufen wurde. Schlözer, der wührend der Petersburger Geſandtſchaftszeit Bismarcks nach hef⸗ ligen Auseinanderſetzungen ſchließlich ſein beſter Mitarbeiter ge⸗ worden war, wurde von Bismarck auch weiter ausgezeichnet, und er wollte im Bewußtſein des Genius, der ſeine Stunde kommen ſieht, den erprobten Schlözer zur Verfügung haben. In Erwartung der Berufung ſchreibt er ihm am 7. Juni 1862 aus Paris:„Ich ſitze noch immer wie der Vogel auf dem Dache; vielleicht bringen die nächſten acht Tage, wo Hohenlohes Urlaub abläuft, eine Entſcheidung, 7 zur Poſtkorreſpondenz nicht Geeignetes. Loch die Grundlagen für ſeine weitere Politik ſchuf. pielleicht wachſe ich hier feſt. Mir iſt beides recht; letzteres ange⸗ nehmer. Ich weiß unter dieſen Umſtänden auch noch nicht, was aus meinen Sachen und Wagen wird. Es iſt in allem doch wahrſchein⸗ licher, daß ſie für Berliner Pflaſter beſtimmt ſind, als für Pariſer, und wenn letzteres doch wäre, ſo koſtet Verſchiffung nach Havre am de mehr als vernünftig iſt.“ Am 29. Juni berichtet Bismarck lözer aus Paris:„In meiner perſönlichen Lage hat ſich nichts geündert; ich gehe morgen oder übermorgen nach England, nur auf einige Tage, und werde dann Urlaub erbitten, da, trotz des Gedrän⸗ ges auf den Straßen,„niemand mehr in Paris iſt.“ Der Kaiſer, bei dem ich geſtern in Fontainebleau frühſtückle, geht am 10. nach Bichy; er erzählte mir auf einer langen einſamen Promenade viel Alle Ge⸗ über ſeine Geſundheit ſind falſch, er iſt ſo wohl wie je, etwas komüde, ſonſt geiſtig und körperlich rüſtig, ſie hat ſich ſeit fünf ren noch embelliert.“ Erſt im erfolgte Bismarcks nennung zum Miniſterpräſidenten und Miniſter der auswärtigen elegenheiten, und nun begann jene aufgeregte Zeit heftiger inner⸗ itiſcher Kämpfe, in denen der neue Staatsleiter ſich ſchlief! Wie man da⸗ mals, auch unter ſeinen nächſten Mitarbeitern,„Ottos Tollheiten“ be⸗ urteilte, dafür liefern Schlözers Briefe neue intereſſante Zeugniſſe. „Otto alſo am Ruder!“ So ſchreibt Schlözer dem Bruder am 25. September 1862.„Ich wußte es vorher. Seit ſeiner Ankunft hier wiederholt mit ihm zuſammen. Als er aus Babelsberg kam, traf ich ihn auch; er ſagte in ganz merkwürdigem Ton:„Ich fürchte, man hat mich eingefangen!“ Am 5. Oktober berichtet er:„Hier noch immer ſtarke Kriſe. Bismarck ſpielt nach allen Seiten hin Ko⸗ aßne, verſucht den König und alle Parteien einzuſchüchtern, um geſtern hatte er Theremin und mich zum Eſſen bei Schott im kleinen Zimmer eingeladen, wo wir viel Sekt tranken, der ihm ſeine von Natur loſe Zunge noch mehr löſte. Er freut ſich, daß er alle Welt etwas hinlers Licht führt. Den König ſucht er teils ſelbſt, teils durch andere Einflüſſe zum Nachgeben in Bezug auf die zweijährige Dienſt⸗ zeit zu dem Herrenhauſe gegenüber ſtellt er die von ihm projektierte Reaktion in ſo ſchwarzen Farben hin, daß— wie er meint— die Herren ſelbſt angſt kringen vor den Zuſtänden, die er eyentuell herbeizuführen geſonnen zu ſein vorgibt. Vor den Herren der Zweiten Kammer tritt er bald ſehr ſtramm auf, bald ſo, daß ſie ſeinen Wunſch zur Vermittlung durchriechen ſollen. Die deutſchen Kabinette endlich macht er glauben, daß der König nur mit Mühe den Cavourismus ſeines neuen Miniſters zu zügeln vermag. Das läßt ſich nicht leugnen, daß er durch ſeinen Geiſt und ſeine Blitze f imponiert.„'eſt un homme!“ Im Jahre 1863 wird dann viel von den„parlamentariſchen Naufereien“ Bismarcks berichtet. So heißt es unterm 27. Febr.:„Von 9% Uhr an patrouillierte ich vor dem Abgeordnetenhauſe auf und ab. Um 10 Uhr kam Bismarck mit gelber Geſichtsfarbe und ſo präckkupiert, daß er mich, obgleich ich auf dem Trottoir ihm entgegenkam und ihn grüßte, nicht erkannte. Bismarck ſprach viel geläufiger als im Herbſt. Damols ſtotterte er geradezu und verwickelte ſich in jedem Satz, denn er hatte noch zwei Pferde geſattelt und wußte nicht, ob er nach rechts oder links mit dem Könige reiten werde.“ Am 20. Dezember 1863 heißt es dann:„Vis⸗ marck geht immer toller ins Zeug! Vorigen Sonnabend!(war Ball beim Kronprinzen. Dort war außer anderen Deputierten auch Beh⸗ rend, der Vizepräſident. Mit dieſem hat Bismarck wieder eine ſener tollen Unterhaltungen gehabt, durch die er ſich ſo ſehr auszeichnet: „Ich werde am Montag die polniſche Interpellation beantworten. Die Ruſſen wollen Polen aufgeben; der Kaiſer hat es mir, während ich in Petersburg war, ſelbſt angeboten. Wir müſſen dann ein ordentliches Stück. wenigſtens bis zur Weichſel, womöglich alles an uns nehmen!“ Worauf Behrend erwidert haben ſoll:„Sie ſcheinen wieder in ſehr munterer Laune zu ſein.“ Schlözer ſtellt feſt, daß er „ient feſter als je beim Könige ſitzt.“ Er ſelbſt ging im September 1863 in einer volitiſchen Miſſion nach Kopenhagen. Als er Ende Oktober zurückkehrt, empfängt ihn Bismarck mit den Worten: Mie seht es, Roſenkranz und Güldenſtern?“ Schlözers freimütige Kritik ließ er ihm nicht entgelten, ſondern er ſchickte ihn als Legationsſekre⸗ tär nach Rom, wozu Schlözer ſchreibt:„Tannhäuſer, Schluß des 2. Aktes. Otto ſingt: Nach Rom, Du Sünder!“ * e Luthergedenlfeier in Worms. Anläßlich der Luthergedenk⸗ feier in Worms wurde im ſtädt. Feſtſpielhaus das Oratorium von Meinardus„Luther in Worms“ für Soll, gemiſchten Chor, Kinder⸗ chor und Orcheſter mit ſo großem Erfolge aufgeführt, ſo daß bis jetzt 3 ausverkaufte Aufführungen zuſtande kamen. Ueber die Leiſtungen der Soliſten aus Mannheim haben wir bereits berichtet. Ueber die Erfolge der Ludwigshafener Künſtler ſchreibt die Wormſer Zeitung: Wir wollen vor allem den Sänger des Luthers nennen, Herrn Konzertſänger König, deſſen ſchöner Bariton in erhabener Kraft und Größe die tiefſten religibſen Empfindungen ausprägte. Wie geruhig und feierlich erklang ſein Gebet:„Allmächtiger, ewiger Gott“, wie ſtark und wuchtig ſeine Auseinanderſetzung mt Clavin; wie ernſt und entſchieden ſein Beſcheid an Nutten; wie dramatiſch und belebt ſeine Antwort an den Kaiſer, und welch bibliſche Schlicht⸗ eit und Zucht kam in ſeinem Schlußlied„Ein' feſte Burg“ zum usdruck! Einen beſſeren Vertreter für den Lutherpart konnte man ſich nicht wünſchen. Und hervorragend gut waren die beiden Frauen⸗ ſtimmen beſetzt. Frau Annie König⸗Bomatſch hat uns ja mit ihrem ſieghaft jubelnden Sopran ſchon manche Freude bereitet, und ie gab auch geſtern die Partie der Katharina mit hinreißender nnerlichkeit und Schönheit wieder. Herr Konzertſänger Fritz Schmitt ſang mit ſeinem edlen, weichen und klangvollen Tenor die Parteien des Kaiſers und des Juſtus Jonas. eee ee e ee 8 10 8 — 0 8 — e WEneeeee . 7 ———— 18. Seite. Nr. 198. Mannheimer General⸗Anzeiger.(mag-AMu guD Keaden erder. b 5, 15 16. 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