flür die vorherige Abſendung eines Ultimatums ein. 72 Ultimatums etwa zehn Tage Zeit erhalten werde. eene 1* 7 9 W Monkag, 2. Mai 2 spreſſe: In Mannbheim und Umgedung monatſich frel ins Haus 2. 70 die Poß bezogen vierieſſährlich k. 24 30.— Noftchetk„Kenlo Nummer 17590 Karlsrubhe in Dades und Kummer 2917 Ludwigsbafen dm Nhein.— Seſchüfts⸗Hebenſtelle in Niannheim: Neckarſtade, Walbhoſſtrage Nr. 6.— Nummer 7940, 7931, 7942, 7043, 7944, 7043, 7840— Celegramm-⸗ Adteſſe: Seneralanzeiger Wannheim.— Erſchelnl wöchenilich wölfmal. ernlprecher England will verhandeln. EJ Berlin, 2. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.)„Uni⸗ ted Telegraph“ meldet aus London: Dem Vernehmen nach beabſichtigt England, trotz der formellen Zuſtimmung zum franzöſiſchen Beſetzungsplan weitere Verhandlungen mit der Berliner Regierung auf der Grundlage der Baſis der Pariſer Abmachungen und unter Zuerkennung eines ungeteilten Oberſchleſiens an Deutſchland. Vermittlung Amerikas auf Erſuchen der Alllierken? Condon, 2. Mai.(WB.) Dailg Expreß ſchreibt in einem Leitartitel, daß während der Zeit, die das Ultimatum Deutſch⸗ land läßt, Amerika von den Alliierten erſucht werden würde, die Vermittlerrolle zu übernehmen. Daily Ex⸗ preß zufolge iſt Großbritannien vor allem darauf bedacht, das normale Handelsleben Europas wieder herzuſtellen. Die Reſolulion Anox. Paris, 2. Mai.(W..) Bei der Abſtimmung des ameri⸗ kaniſchen Senates vom 30. April ſeien nach der Chicago Tri⸗ bune ſämtliche republikaniſchen und drei demokratiſche Sena⸗ toren für die Reſolution Knox eingetreten. Der Antrag des Senators Townuſend auf eine einfache Erklärung der Beendi⸗ gung des Kriegszuſtandes zwiſchen Deutſchland und Amerika wurde mit 44:26 Stimmen abgelehnt. Die demokratiſchen Mitglieder der Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten brachten einen Minderheitsbericht ein. Der Senator Lodge erklärte während der Debatte, daß ein Sonderfrieden mit Deutſchland die nächſte Folge der Annahme der Re⸗ ſolution ſein werde. der Zweck des Ullimakums. Engliſche Mahnungen und Warnungen an Frankreich. Condon, 2. Mai.(W..) Der Obſerver ſchreibt: Die Frage, über die augenblicklich in London verhandelt wird, iſt eine der ernſteſten, die Europa und die Welt berührt haben; aber die augenblicklichen zöſiſchen Politiker, die ſowohl Reparationen, als auch die Auf⸗ ng Deutſchlands wollen, machen augenſcheinlich eine wirkliche ſung unmöglich. Die augenblicklich verfolgte Politik bedeutet den Selbſtmord für Englands Schiffahrt, Handel und Gewerbe. Lloyd Seorge muß wiſſen, daß weder die Regierung noch die Entente die Fortſetzung dieſer ſelbſtmörderiſchen Lage weitere 12 Monate überleben könre. Der Obſerver ſchreibt weiter: Wir verſtehen Frankreich, wenn es erklärt, es gehe für Frankreich um Leben oder Tod, aber wir haben doch Verſtändnis dafür, daß es auch dei uns um Leben oder Tod geht. Entweder findet eine Nege⸗ lung durcheine Kommiſſion ſtiatt, oder es kommt zu einem Bruch, herbeigeführt durch wirtſchaftliche Notwendigkeit. as auch konventionllen Politiker und Diplomaten ſagen mögen, Llond George eht in der augenblicklichen Sitzung des Oberſten Rates por einem chwierigen Problem und kein Staatsmann wird ihn um ſeine Auf⸗ gabe beneiden. Es beſteht kein Zweifel, daß Deutſchland Fdiesmal eine Grundzahl anbot, auf der eine Rege ⸗ lung erzielt werden könne, wenn Reparationen die einzige Grund⸗ frage wäre und es ſich nicht um die Lostrennung deutſchen Gebietes berbele. Der britiſche Botſchafter in Berlin, Lord d Obernon iſt weifellos in der Lage, der britiſchen Regierung mitzuteilen, daß Deutſchland jetzt ſogar die Pariſer Forderungen ſo gut wie anerkennen will, vorausgeſetzt, daß das Deutſchland noch verbleibende Gebiet unberührt gelaſſen wird. Frankreich will jedoch nach Bewilligung ſeiner äußerſten finanziellen Forderun⸗ gen auch noch eine Zertrümmerung Deutſchlands durch Zuweiſung des wertsollſten Teiles von Oberſchleſien an Polen, ob⸗ wohl das im Widerſpruch zu dem Abſtimmungsergebnis ſtehe. Der Obſerver erklärt, es handele ſich alſo in Wirklichkeit nicht um eine finanzielle, ſondern um ein? territoriale Frage, um die Auflöſung Deutſchlands und nicht um die Reparation. Mit Oberſchleſien a können, ohne Oberſchleſien nich t. Das Blatt tritt daſür ein, daß Frankreich vollkommen finanzielle Genug⸗ tung erhält, daß aber ganz Oberſchleſien wie ſeit eintauſend Jahren ein unberührter Teil des deutſchen Reiches bleibt. Die Blätter erklären, daß der Oberſte Rat heute den Beſchluß betzüglich des Ultimatums faſſen wird, das Deutſchland überreicht wer⸗ den ſol und auch bezüglich der Methode, die angewendet werden foll zur Erzwingung der Forderungen der Alliierten, falls Deutſchland ſich weigern ſollte. Die Times ſchreiben, man darf jedoch nicht erſtaunt ſein, wenn die Konferenz heute noch nicht zu einem Abſchluß ihrer Arbeiten ge⸗ langt und wenn ſie wieder auf morgen vertagt wird. Nach der„Morningpoſt“ ſollen die Ver handlungen des Oberſten Rates äußerſt dramatiſch geweſen ſein. Die Fran⸗ zeſen forderten die ſofortige Beſetzung des Ruhrgebietes. Llond George unterſtützt durch Jalien und elgien ſoll zugunſten des franzöſiſchen Standpunktes geſtimmt haben. Von maßgebender Seite wurde erklärt, daß Deutſchland zur er wiſchenzeit könnten die Franzoſen die zur Beſetzung des Ruhr⸗ gebisetes nötigen Maßnahmen treffen. Einem BPericht der„Times“ zufolge herrſcht noch eine gewiſſe Reinungsverfchiebentzeit zwiſchen Curzon und Briand bezüglich der „Aauendung der Sanktionen und der Zwangsmaßnahmen. Briand zrklärt, das Inkrafttreten der beſchſoſſenen Zwangsmaßnahmen werde Hurch das Ultimatum nicht ſuspendiert, ſondern das Ultimatum werde nur den Zeltraum während der Porbereitungen der Sanktionen ausfüllen, wäh-end die Sanktionen ſelbſt nur ſuspendiert werden düirften, wenn Dautſchland das Ultimatum voll und ganz annehme. Turzon ſcheint ſedoch der Anſtcht zu ſein, daß die Sanktionen ſelbſt nur in Kraft treten ſollen. menn des Ultimngum ahgelennt wird. Der dinlomatiſche Berichterſtattler des„Daiſy Chranicle“ mel⸗ det, daß der Sacverſtändigenausſchuß, der ſich mit der Neparations⸗ ſrage befaßt, wahrſcheinlich vorſchlaßen werde. daß die Zauſena der non der Reparatlonskommiſſion als Gefamtſchuld feſtasſette Summe 132 Millia⸗den ſich auf 30 Jahre ve⸗ teilen ſoll, wobe 1 4 Zinſen für die erſten fünf Jahre zweil Prozent und für die Wrigen 23 Jahre fünf Prozent betrugen ſollen. „Dailg Nos ſchreiben, jetzt ſcheine die Zelt gekommen zu ſein, dem franzöſiſchen Volk oder den franzöſiſchen Staats⸗ deuclich geſagt werden müſſe daß der übrige Teil der en nicht länger ſich mix ihren militariſtiſchen Iaalen eeeee eneue Abend⸗Ausgabe. Bellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cethnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik⸗Zeitung. Bildung u Unterhaltung. Seldu. Garten. Wandern u. Neiſen. tifizieren werde und daß, wenn unter keinen Umſtänden Briand auf ſeinen draſtiſchen Maßnahmen Verzicht leiſten könne, er!⸗ lein die ganze Schwere der Verantwortung auf ſich nehmen müſſe, ſein Land vom Rate der Natlionen iſoliert zu haben. „Dally Expreß“ ſchreibt: Der einzige Weg der britiſchen Re⸗ gierung ſei, darauf zu achten, daß keine überſtürzte Aktion unternommen werde. Das Kompromiß. London, 1. Mai.(WB. Reuter.) Die Sachverſtändigen der Alliierten hatten noch keine Uebereinſtimmung erreicht, als der Oberſte Rat heute vormittag zuſammentrat. Infolgedeſſen wurden die Beratungen auf nachmittag ver⸗ tagt. Unterdeſſen erörterten die Sachverſtändigen die Vor⸗ ſchläge Jaſpars, die bezüglich der Beilegung der Mei⸗ nungsverſchiedenheiten unter den Alliierten von ihm ausge⸗ arbeitet wurden. Anſtatt vor der Eröffnung von Verhandlungen mit Deutſchland ſofort ins Ruhrgebiet einzumarſchieren, werden darnach die Alliierten Deutſchland die Bedingungen überreichen, die ſich auf den Betrag der von der Reparations⸗ kommiſſion deutſchen Verbindlichkeit von 6600 Millionen Pfund Sterling gründen. Dieſe Bedingungen wer⸗ den von einem kurzfriſtigen Ultimatum begleitet ſein. Inzwiſchen würden die Alliierten die Zwangsmaß⸗ nahmen vorbereiten, um dieſe Bedingungen im Falle einer deutſchen Ablehnung durchzuſetzen. Nach Ablauf des Ulti⸗ matums werden die Sanktionen unverzüglich in Kraft geſetzt werden. Paris, 2. Mal.(WBB.) Wie Pertinax im Echo de Paris mitteilt, beſteht das Rompromiß, das der belgiſche Mini⸗ ſter Jaſpar heute vormittag vorſchlägt, aus drei Para⸗ graphen: Der erſte ſoll die Verfezlungen Deutſchlands gegen den Vertrag von Verſailles und gegen die in Spa und Paris ge⸗ troffenen Abmachungen der Alliierten hinſichtlich der Kriegs⸗ ſchuldigen, der Entwaffnung und der Reparationen feſtſtellen. Es wird darin erklärt, daß alle vorbereitenden Maßnahmen zu Beſetzung des Ruhrgebietes, wie Mobiliſierung und Trup⸗ pen⸗Konzentration für angängig erklärt werden. Der 2. Para⸗ graph ſetzt feſt, daß die Reparationskommiſſion die nötigen Vorbereitungen treffen ſoll, um Deutſchland die Zahlungs⸗ bedingungen und die Garantien mitzuteilen, die die alllierten Mächte verlangen. Dieſe Mitteilung muß am 4. Mai an Deutſchland abgehen, und die in Ausſicht unternommenen Maßnahmen dürfen nicht unterbrochen werden, wenn nicht bis zum 8. Mai dem Verlangen der Entente Folge gegeben wird. Um 7 Uhr abends haben ſich die Miniſter für auswär⸗ tige Angelegenheiten, nachdem Lloyd George in der Nach⸗ mittagsſitzung ſich Zeit erbeten hatte, um ſich mit ſeinen Mi⸗ niſterkollegen zu beraten, nochmals zuſammengefunden. Hier verlangte Lord Curzon namens der engliſchen Regierung, daß Deutſchland nicht vier Tage, ſondern zehn Tage Jeil gelaſſen würde, um den Zahlungsbedingungen der Allilerten zuzu⸗ ſtimmen. Man beſchloß ſchließlich die Berhand⸗ lungen bis auf weiteres zu vertagen. Wie Pertinax im Echo de Paris mitteilt, haben die Eng⸗ länder die Kohlenſteuer endgilti die in den Vorſchlägen vorgeſehen war. Pertinax ſagt, man müſſe nach etwas anderem ſuchen, um das dadurch entſtandene Loch auszufüllen. Wie Pertinax im Echo de Paris mitteilt, hat die engliſche Regierung ihre Zuſtimmung zu der von der franzöſiſchen Regierung vorgeſchlagenen maritimen Demonſtration noch nicht gegeben.— Nach Petit Pariſien beſtehen die von der franzöſiſchen vorgeſchlagenen Maßnahmen zur See gegen Deutſchland nicht darin, daß etwa die deutſchen Häfen blockiert werden, ſondern in der Be⸗ chlagnahme der Zolleinnahmen der Seetrans⸗ porte in Bremen und Hamburg, alle Schiffe, die Waren nach Deutſchland bringen, ſollen gezwungen werden, nur dieſe beiden Häfen anzulaufen. Briands Widerſtand. Paris, 2. Mai.(HMz.) Havas meldet aus London: Bei Schluß der Sitzung des Oberſten Rates wiederholte Briand. er könnte ſich höchſtens mit den Aenderungen an der Form des Vergleichsvorſchlages einverſtanden erklären, müſſe ſich aber leder ſachlichen Abſchwächung widerſetzen. Die ſofortige Beſchließung von Zwangsmaßnahmen und der unverzügliche Beginn des Vorgehens bleiben der einzige Grund ⸗ ſatz, der für die franzöſiſche Regierung annehmbar ſer Dabei werde Deutſchland zum Nachgeben nur gerade ſoviel Zeit übrig bleiben, als die Einberufung und en e der militäriſchen Streitkräfte erfordere. Nach Anſicht von Havas ſeien die Konferenzkreiſe immer mehr für die Annahme des Entwurfes Jaſpars, mit dem Zuſatze, der franzöſiſchen Dele⸗ gation, die die ſofortige Einberufung und Zuſammenziehung der Beſazungstruppen in das Ruhrgebiet vorſieht unter gleich⸗ zeitiger Zuſtellung der genannten Forderung an Deutſchland, durch die Reparationskommiſſion. Die Zahlungsbedingungen und die Sicherheiten zur Bezahlung der Schulden würden ebenſo wie die vorgeſehenen Maßnahmen erſt dann aufge⸗ geben werden, wenn Deutſchland die Bedingungen vorbe⸗ haltslos vor dem 8. Mai annehme. Briand lehnt entſchieden die Entſendung eines neuen Ultima⸗ tums in irgend einer Form ab, ebenſo die Wiederaufnahme der Beſprechungen mit Deutſchland über ſeine Verpflichtungen Die alliierten Sachverſtändigen ſollen folgenden Entwurf für die Zahlungsbedingungen feſtgeſtellt haben: U. a. die Aus⸗ lieferung von drei Gattungen von Vonds durch Deutſchland: a) Bonds im Werte von 12 Milliarden, die ſofort an die Re⸗ parationskommiſſion abzuführen und in—12 Monaten zahl⸗ bar ſind, d) Bönds im Werte von 50 Milliarden. die am 1. No⸗ vember ausgegeben und der Reparationskommiſſion zur Ver⸗ teilung auszuhändigen ſind, e) eine letzte Ausgabe von acht eee e ee ee k Les 5 ieeeeeeee Rnzeigenpesiſes Ois khene Gene Mk..78, answ. Atk. 2 23, Steten geſ. u. 1285-Anz. 20% Nachl. Nekl. k..—. Aunahmeſchluß: lttogbl. vorm. 8˙½ ÜUde, Abenddt. nachm. 2½ Uhr Für Anzeigen an beftimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine B. liber· nommen. Höhere Sawalt, Streils Betriebsſtärungen ufw. betechtigen zukeinenèrfaganſprüchan für ausgefallene 6d. boſchräntete Ausgaben 95. ſt verſp. Aufnebme d. Ameigen. Aufträgs d. Sernſprecher obne Sewüßzd. parationskommiſſion die Gewißheit haben wird, daß der Weltmarkt ſie aufnehmen kann und Deutſchland im Stande iſt, ſie zu bezahlen. Dieſe Bonds ſollen durch das General⸗ pfandrecht nach Artikel 348 des Friedensvertrages ſicherge⸗ ſtellt ſein, ſowie durch beſondere Unterpfänder, wie die Joll⸗ einnahmen uſw. Ferner würde eine deutſche Schuldenverwal⸗ tung zu ſchaffen ſein. Die Debatte darüber dauerte geſtern 0 ob die Zahl der Jahresraten 30 oder 42 betra⸗ gen ſoll. Jochs VBeſezungsplan. Paris, 2. Mai.(ORB.) Nach einem Sondertelegramm der Chicago⸗Tribune will Marſchall Foch mit 10 Infanterie⸗ Diviſionen, 2 Kavalleriekorps, 10 Tankſektionen, viel Artillerie, Panzerwagen und einigen Luftgeſchwadern die Beſetzung des Ruhrgebietes durchführen. Er begründet ſeine Anſicht damit, daß eine geringe Truppenzahl einen ſchlechten Eindruck auf die Bevölkerung machen(I) und ſchwere Provokationen zur Folge haben könnte. Die franzöſiſche Moblliſterung. Paris, 2. Mal.(WB.) Hutin ſchreibt im Echo de Paris, daß während des ganzen geſtrigen Nachmittags Barthou mit ſeinen Mit⸗ arbeitern, den Generalen Bilat und Herriot, gearbeitet hat. Bevor er die Mobilmachung der Jahresklaſſe 1919 ausſpricht, er⸗ wartet er noch die Sizung des Oberſten Rates ab. Aber die Tele⸗ gramme für die Befehlshaber der Wehrkreiskommandos liegen ſchon bereit. Die Telegramme lauten nur dahin, daß die Jahresklaſſe 1910 einzuberufen ſei Unter Berückſichtigung der Befreiungen bleiben etwa 100—130 000 Mann, welche zu den Beſatzungstruppen am Rhein und den neuen Gebieten kommen. Das Petit Journal erklärt, ſobald es zu einer Beteilt ung der britiſchen Streitkräfte bei der Burchführung der Zwangsmaßnahmen kommen ſollte, ſo würde eine Flottendiviſion die Häfen von Ham⸗ burg, Bremen und Stettin blockieren. Wie das Petit Journal fallene hat der am Donnerstag unter dem Vorſiß von Millerand ſtattgehabte Miniſterrot die MRobiliſierung und als Mobllmachungsbeginn den 2. Mai feſt⸗ geſetzt. Die Mannſchaften der Jahresklaſſe 1919 hätten, ſobald der iben enee ſie erreicht hat, ſich zur ihrer Truppe zu be⸗ eben. Die Blätter melden auch bereits franzöſiſche Truppen⸗ bewegungen. So ſoll heute von Lyon ein gemiſchtes Kavpallerie⸗ regiment mit 12 Batterien nach Landau abgehen. Weſtere Truppen gehen heute von Malun nach dem Rheinlande und aus [Meaux wird die 5. Kavalleriedioiſion heute genau wie die von Lyon abgehenden Kolonialtruppen nach der Pfalz befördert. Dile belgiſchen Sozialiſten und die Sanktlonen. Brüſſel, 2. Mal.(WB.) Der Generalrat der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei Belgiens, hat in einer Sonderſitzung die Frage der Sanktionen erörtert. Vandervelde erklärte, man müſſe der Politik der Alliierten die Politik der Sozialdemokra⸗ ten, wie ſie in Amſterdam feſtgeſetzt worden ſei, entgegenſetzen. Er ſei entſchloſſen, mit ſeinen ſozialiſtiſchen Kollegen aus dem Minkſterium auszutreten, wenn Belgien ſich den Beſchlüſſen anſchließe, die die franzöſiſche Regierung zut Durchführung bringen wolle. 8 Bonds für die Enkſchädigungsfumme. Paris, 2. Mai.(Priv. Tel.) Ueber die Entſchädigungs⸗ ſummie Deutſchlands verlautet folgendes: Man wird zunächſt die Ausgabe von 3 Arten Vonds verlangen. Die erſte Ausgabe im Werte von 12 Milliarden iſt ſofort der Repara⸗ tionskommiſſion zu übergeben. Dieſe werden nach dem Pro⸗ zentſatz, der in Boulogne und Spa aufgeſtellt wurde, unter die Alliierten verteilt. Belgien wird dabei das Prioritätsrecht 5 2 Milliarden zugeſtanden. Dieſe erſte Kategorie Vonds ſoll in einem Jahr fällig ſein. Am 1. November 1921 iſt dann eine zweite Ausgabe in der Höhe von 50 Milliarden fällig, die die Kommiſſion gleichfalls unter die Alliierten verteilen wird, Wenn dleſe auf dem Weltmarkt Abſatz finden und den Beweis erbringen, daß Deutſchland ſie bezahlen kann, muß die endgül⸗ tige 3. Ausgabe von 80 Milllarden übergeben werden. Eine Sicherheit werden dieſe Bonds in von Deutſchland zu ſtel⸗ lenden Pfändern haben. Man wird dazu den Artikel 243 des Friedensvertrages benützen, der den Alliierten das Recht gibt, alle Güter und Einrichtungen Deutſchlands als Garan⸗ tieen für die Forderungen der Allfierten zu gebrauchen. Als ſolche betrachtet man in erſter Linie die Zollelnna hmen. In Berlin wird eine Kommiſſion unter dem Titelʒ„Garan⸗ tiekommiſſton“ eingeſetzt werden, die die deutſchen Zoll⸗„ Ausfuhr⸗ und ſonſtigen Staatseinrichtungen überwachen wird. die Steuergeſetzgebung und die Hypothekenvertei⸗ Die Finanzſachverſtändlgen beraten zur Zeit noch, ob Deutſchland eine Friſt von 30 oder 42 Jahren zur Bezahlung gegeben werden ſoll. Jeſtſtellung am Verfalltag. Berlin, 2. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Reparationskommiſſion ſtellt, wie wir hören, in einer Mit⸗ teilong an die belgiſche Preſſe feſt, daß Deutſchland die geforderten 12 Milliarden nicht bezahlt hat Die Reparationskommiſſion behält ſich die Aufſtellung eines Planes vor. Ans dem Verlauf der Litzungen in London. Paris, 2. Mal.(ONV.) Obwohl amtlicherſeits Be⸗ richte über den Verlauf der bisherigen Sitzungen des Oberſten Rates ni cht ausgegeben werden, werden die erſten Meldun⸗ gen über einen ziemlich erregten Verlauf der Verhandlungen durch verſchiedene andere Berichte jetzt beſtätigt. Es ergibt ſich, daß Brland mit der Abſicht nach London ging, die ſchon ſeit längerer Zeit bekannten franzöſiſchen Pläne zur Be⸗ ſtrafung Deutſchlands wegen der angeblichen Nichterfüllung ſeiner Vertragsverpflichtungen ohne Abſtrich unter allen Um⸗ ſtänden durchzubrücken. Dieſe Abſicht hatte er bisher infolge der Haltung Lloyd Georges und des Grafen Sforza nicht Purcgdzügen Fnneg, Mac einem Beriht des chs, bee 2. Sefte. Nr. 201. Maunheimer Geueral · Anzeiger.(abend- Ausgabe.) Montag, den 2. Mai 1921. Paris“ hatte Briand mit ſeiner Demiſſion gedroht, wenn die von Frankreich geforderten Zwangsmaßnahmen nicht durchgeführt würden. Dem Widerſtand Lloyd Georges hätten ſich der Vertreter Italiens Graf Sforza und dec⸗ jenige Japans Baron Naiſha angeſchloſſen. Lloyd George hahe zu den ſchlechteſten Argumenten gegriffen und erklärt, daß Verlin für die Rüſtungen in München nicht verantwortlich gemacht werden dürfe und daß es in Böhmen, Polen und Belgien mehr Kanonen gäbe als in ganz Bayern. Lloyd George habe darauf verwieſen, daß man bereits Düſſeldorf, Ruhrort und Duisburg als Zwangsmittel für die Eintreibung der Entſchädigungsſumme beſetzt habe. Briand ſuchte dann, heißt es weiter, eine juriſtiſche Begründung des weiteren mili⸗ täriſchen Vormarſches in der mangelnden Abrüſtung Deutſch⸗ lands. Lloyd George konnte Briand nur barauf verweiſen, daß die Reparationskommiſſion noch lange nicht alles beendet, beſonders nicht Deutſchland vorgeſchrieben habe, in welcher Friſt und Form die 132 Milliarden bezahlt werden ſollten. Briand verlangte ſodann, daß die wirtſchaftlichen Sachver⸗ ſtändigen dieſes feſtſtellen ſollten. Hierfür will Briand die nötige Zeit gewähren. Aber er werde die Mobil⸗ machungsordre auf jeden Fall erteilen. Frank⸗ reich würde es nicht verſtehen, wenn er neue Vorſchläge bewil⸗ ligen würde. Nachdem die Vormittagsſitzung ergebnislos verlaufen war, hielt Lloyd Ceorge einen Kabinettsrat ab. Er erklärte den Miniſtern:„Sie haben mir den Auftrag gegeben, keine militäriſche Aktion zu bewilligen, der nicht ein Ultimatum an Deutſchland vorausgegangen wäre. Auf dieſem Standpunkt müſſen wir bleiben. Man weiß aber auch, was die Entente cordiale, die heute das einzige politiſche Syſtem iſt, welches wirkſam und geſund iſt, retten kann.“ In der geſtrigen Nachmittagsſitzung legte der belgiſche Miniſter Jaſpar einen Vermittlungsvorſchlag vor, über den Havas bereits nähere Mitteilungen gemacht hat. Dieſer Vor⸗ ſchlag wurde in der Nachmittagsſitzung Lloyd George vorge⸗ legt, welcher erklärte, ihn erſt ſeinen Miniſterkollegen vorlegen zu müſſen. Die Sitzung wurde dann auf heute vormittag 11 Uhr vertagt. Unter dein Vorſitz Lord Curzons traten die in London anweſenden Außenminiſter der Alllierten um 7 Uhr abends zu einer nochmaligen Beſprechung zuſammen. Es kam zu einer neuerlichen Debatte über die Form der Note, welche an Deutſchland abgeſandt werden ſoll. Lord Curzon forderte, daß der in Jaſpars Memorandum enthaltene Satz:„Die Sanktionen werden nur unterbrochen, wenn Deutſchland bis ſpäteſtens zum 8. Mai den Forderungen der Alliierten Rech⸗ nung trägt“, geändert werde. Dieſer Satz ſoll ſo umgeändert werden:„Die Sanktionen werden am Ende einer Friſt von 10 Tagen in Kraft treten, wenn Deutſchland die Forderungen der Alliierten nicht erfüllt.“ Im Echo de Paris, das dieſe Mitteilung veröffentlicht, wird eine derartige Abände⸗ rung als ſehr bedeutſam empfunden. Sie ſei auch geeignet, die ganze Kontroverſe aufs neue zu eröffnen. Bis⸗ her wurde in London keine Einigung erzielt, und die Verhandlungen wurden als ergebnislos ab⸗ gebrochen. Die vier Außenminiſter der Alliierten wurden zu einem Komitee vereinigt, das heute eine Sitzung abhält und dann dem Oberſten Nat Bericht erſtatten wird. Eine engliſche Darſtellung. London, 2. Mai.(ONB.) Der diplomatiſche Berichterſtat⸗ Oberſten Rates: Italien habe die britiſche Anſicht unterſtützt, daß jetzt, wo die Reparationskommiſſion die Gefamtverpflich⸗ tungen Deutſchlands feſtgeſetzt habe, die Konferenz entſcheiden ſolle. Darauf ſolle dann ein Ultimatum an Deutſchland ab⸗ geſandt werden. Vriand habe ſeine Triumphkarte einer ſofortigen Beſeßhung des Ruhrgebletes aus⸗ geſpielt und erklärt, erſt nach dieſer Beſprechung ſolle die Art der Bezahlung aufgeworfen werden. Dem Berichterſtatter zu⸗ folge waren die geſtrigen Beratungen vollkommen auf einen toten Punkt angelangt. Lloyd George ſchlug vor, die Sachverſtändigen ſollten drei Tage Zeit erhalten, um einen Plan betreffs der Zahlungen u. Garantien auszuarbelten, und Deutſchland ſolle dann ein dreitägiges Ultimatum überreicht werden. Inzwiſchen dürften die Franzoſen vom 1. Tage des Ultimatums ab moblliſieren, ohne erſt deſſen Ab⸗ lauf abzuwarten, da die franzöſiſche Mobiliſierung 10 Tage erfordere. Dieſem Vorſchlage von Lloyd George babe Briand eine glatte Ablehnung entgegengeſeßzt, und geſtern ſollte eine endgültige Entſcheidung zwiſchen dieſen deiden Anſichten fallen. Havas meldet aus London über die⸗ ſelbe Sitzung des Oberſten Rates, welche 4½ Stunden ge⸗ dauert habe. Lloyd George habe die Anſicht ausgedrückt: Wenn die Alllierten zur ſtrikten Ausführung des Friedensver⸗ trages zuückkämen, dann müſſe die Reparationskommiſſion, die den Geſamtbetrag von Deutſchlands Reparationsſchuld feſtgeſetzt habe, auch hinſichtlich der Anwendung der Sank⸗ tionen ſich an die Beſtimmungen des Vertrages halten. Lloyd Jeorge wünſchte deshalb, daß man Deutſchland feine Verfeh⸗ lungen am Vertrage mitteile, bevor man Zwangsmaßnahmen anwende. Wenn Deutſchland dann noch bei ſeiner Haltung verbleibe, würden die Alliierten zu der ins Auge gefaßten Operation an der Ruhr ſchreiten. Angeſichts dieſer verſchiede⸗ nen Meinungen hat der Oberſte Rat die Prüfung der Fehle ob die Reparationskommiſſion Deutſchland auch die ahlungsmodalitäten ſowie, im Falle der Nichtausführung, die Sanktionen, welche angewendet werden, mitteilen ſolle, den finanziellen Sachverſtändigen zur Prüfung übergeben. Oberſchleſien. Ein Zweckſtreik der polniſchen Arbeiler. E Berlin, 2. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute 7 ſind in Oberſchleſien die polniſchen Arbeiter zum größten Teil in den Streik getreten. Beſonders im Zentralrevier ſtreiken ſehr viele Gruben. Korfanty hat ja ſchon von Anfang an damit operiert, daß die Polen einer Zuteilung Oberſchleſtens an Deutſchland Gewalt ent⸗ gegenſetzen werden. Dis jetzige Aktion hat zweifellos den Zweck, beim Oberſten Rat den Eindrück zu erwecken, daß die polniſche Ar⸗ beiterſchaft der ausſchlaggebende Faktor für die oberſchleſiſche In⸗ duſtrie ſei und auf dieſe Weiſe die Entſcheidung des Oberſten Rates, die in dieſen Tagen erfolgen ſoll, zu beeinfluſſen. Dieſer politiſchen Stimmungsmache gegenüber wird von deutſcher Seite größte Zurück⸗ haltung am Platze ſein. Aus der Tatſache, daß General Lerond aus Oberf leſien nach Paris abgereiſt iſt wird man wohl ſchließen dürfen, da ten Kommiſſion ſprechen. Die Tſchechoſlowalei vor der Tellung. Aus Prag Ende April wird uns geſchrieben: Ungeachtet aller offiziellen Lobhymnen iſt es heute im Aus⸗ land 255 ziemlich allgemein bekannt, daß ſich die Tſchecho⸗ flowakei in keiner roſigen Lage befindet. Ueber die ründe weiß man jenſeits der Brenzen meiſt nur, daß die Schwierig ⸗ 8 die Meldungen, wonach die Vorſchläge der Interalliier⸗ abgeſchloſſen und abgeſchickt ſind, den Tatſachen ent⸗ 1 5*2 Eccc ter des Obſerver lchreibt über die Samstagverhandlungen des keiten dem ſchlechten Verhältnis zwiſchen Tſchechen und Deut⸗ ſchen entſpringen, deren 4 Millionen von den ſich als Herrſcher gebärdenden Tſchechen in der denkbar dümmſten Weiſe drang⸗ ſaliert und dadurch in Haß degen den Staat getrieben werden. Weit weniger iſt im Ausland eine andere nationale Schwierig⸗ keit der Tſchechoſlowakei bekannt, die leicht folgenſchwere Formen annehmen kann: der Zwieſpalt zwiſchen Tſchechen und Slowaken. Die Tſchechen haben ſich alle Mühe gegeben, die Welt glauben zu machen, daß Tſchechen und Slowaken ein Volk ſeien und nur ein mundartlicher Unterſchied in der Sprache beſtehe. Damit haben ſie auch bei den Friedenskonferenzen Glück gehabt, aber die rauhe Wirklichkeit kehrt ſich nicht an papierne Vertragsbeſtimmungen. In der erſten nationalen Begeiſterung und unter dem Schutze von Ausnahmebeſtim⸗ mungen iſt es einem kleinen Häuflein tſchechophiler Slowaken bei den vorfährigen Wahlen gelungen, etwa die Hälfte der lowakiſchen Mandate mit Anhängern des tſchechiſchen Zentra⸗ lismus und der tſchechiſchen Einheitsidee zu beſetzen, ſeither aber macht der Gedanke der nationalen Selbſtändigkeit in der Slowakei reißende Fortſchritte und es iſt wohl der Zeitpunkt nicht mehr fern, in dem die Gegenſätze zwiſchen Tſchechen und ernſtlich an den Grundlagen des Staates rütteln werden. Die Gegenſätze ſind zum Teil grundſätzlicher Natur, zum Teil Folgen von Mißgriffen. Von grundfätzlicher Bedeutung iſt der Umſtand, daß trotz allen tſchechiſchen Behauptungen Tſchechen und Slowaken nicht ein, ſondern zwei verſchieden⸗ Wege gegangen und zu verſchiedenen Individuali⸗ täten herangewachſen. Die Tſchechen führten im Mittelalter ein eigenes ſtaatliches Daſein und lebten ſeit dem 16. Jahr⸗ hundert das Leben der öſterreichiſchen Monarchie, die Slowa⸗ ken hingegen waren ſeit tauſend Jahren Beſtandteil des unga⸗ riſchen Staates. Solche Zeiträume verſchiedener polltiſcher Entwicklung laſſen ſich nicht ausmerzen. Dieſe vielen Jahr⸗ hunderte verſchiedenen Weges haben Tſchechen und Slowaken zu verſchiedenen Völkern in Sprache, Kultur und Wirtſchaft geformt und nur Ideologen können ſich kurzerhand über die katſächlichen Verſchiedenheiten hinwegſetzen. Dazu kommen nun noch Ungeſchicklichkeiten in der Behandlung der Slowaken. Die Tſchechen haben die Slowakei nach der Beſetzung wie ein erobertes Land behandelt, ſie haben eine Verwaltung ein⸗ gerichtet, welcher der Auswurf der tſchechiſchen Beamtenſchaft zugeteilt wurde, die Beamten glauben in einer Kolonie zu ſein und trachten ſich ſchnell zu bereichern, auch ſind Fanatiker unter ihnen, welche die Slowaken mit Gewalt zur Liebe zwingen wollen. Die Slowakei, angeblich befreit vom magyariſchen Joch, unter dem ſie immerhin tauſend Jahre ihre natlonale Eigenart bewahren konnte, ſeufzt in Wirklichkeit unter dem tſchechiſchen Joch und ſetzt ſich gegen die Verſuche der Tſchechl⸗ ſierung zur Wehr. Zuletzt ſpielt noch ein Motiv mit, für das die Tſchechen nichts können, das ihnen aber ſehr ſchadet: näm⸗ lich die wirtſchaftlichen Folgen der Ahtrennung von Ungan. Die Induſtrie Ungarns ſaß in der Slowakei. Dieſe Induſtrie hat ihre innerungariſchen Abſatzgebiete verloren, im ſetzigen Staatsverband iſt ſie der böpmiſch⸗mähriſch⸗ſchleſiſchen Indu⸗ ſtrie nicht gewachſen, die ſelbſt viel zu groß für den kleinen Staat iſt. So iſt die allgemeine Induſtriekriſe ungemein groß, die Lebensverhältniſſe miſerabel, die allgemeine Stimmung deshalb gereizt. Nach dem Geſagten iſt es begreiflich, daß die flowakiſchen Nationaliſten leichtes Spiel haben, wenn ſie auf die Nachteile der VBerbindung mit den Tſchechen hinweiſen und daß ſie großen Zulauf haben. Sie haben ſich inzwiſchen organiſtert und unter der Parole„die Slowakei den Slowaken“ der Pra⸗ ger Regierung ein Memorandum überreicht, das den Tſchechen nicht viel Vergnügen macht. In dem Memorandum wird mit dürren Worten konſtatiert, daß zwei Völker vorhanden ſind, das tſchechiſche und das ſlowakiſche. Beide hätten ihre eigene Geſchichte, ihren eigenen Charakter. In wirtſchaftlicher, ſozia⸗ ler und geographiſcher Beziehung ſeien ſie vollſtändig von ein⸗ ander verſchieden. Aus ber geſchichtlichen Entwicklung ſchöpft das Memorandum die Forderung, die ſtaatsrechtliche Struͤktur der ehemgligen öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie für die neue Republik zu übernehmen und den Staat in zwei auto⸗ nome Teile zu zerlegen, den tſchechiſchen und den ſlowakiſchen. die beide ſelbſtündig wären und nur eine beſchränkte Zahl gemeinſamer Angelegenheiten nach öſterreichiſch⸗ungariſchem Muſter gemeinſam erledigen würden. Unter den vielen an genehmen und unangenehmen Erbſchaften der alten Monarchie taucht alſo jetzt auch deren verhängnisvoller Dualismus auf. Den Tſchechen bereitet die natlonaliſtiſche Bewegung in der Slowakei ſchwere Kopfzerbrechen. Es liegt auf der Hand, daß die Annahme des Dualismus den Anfang vom Ende be⸗ deutet. Die Ablehnung ſchafft einen Widerſtandsherd in der Slowakei und ſchwächt das ohnedies labile Staatsgebilde noch weiter. Was immer eſchiogt, iſt ſchlecht. So pflegt es zu ergehen, wenn man mehr gegeſſen bat, als der Magen verträgt. Ddie innergolillſche Lage in Elſaß-Lolheingen. Die elſäſſiſch⸗republikaniſche Volkspartei (früher Zentrum), die ſtärkſte der politiſchen Parteien in Elſaß⸗ Lothringen, hat in Straßburg ihre Frübjahrsgeneralverſamm⸗ lung abgehalten. Dabei hielt im Laufe der Verhandlungen der wiedergewählte Präſident und Abgeordnete Dr. Pfle⸗ ger, der als einer der ſtärkſten Nationaliſten früher bekannt war, eine Programmrede, die ein ſcharfes Schlaglicht auf die innerpolitiſchen Verbältniſſe Elſaß Lothringens wirft. Er wies darauf hin, daß Frankreich ſeine Aufgabe nur löſen könne, lichen Kirche zurückkehre und die herzlichen Beziehungen zum Heiligen Stuhl wieder aufnehme. Leider ſeien die Elſäſſer und Lothringer heute genötigt, die religlöſe Grundlage der Schule zu verteidigen gegen einen engherzigen und gehäſſigen Sektarismus. Sie müßtent Frankreich ein warnendes Halt zu⸗ rufen, wenn es ſich weiterhin in Bahnen freimaureriſchen Sek⸗ tarismus hinreißen laſſe. Niemals werbe ſich die ſtolze El⸗ ſäſſerſtirn vor dem freimaureriſchen Abzeichen beugen; nie⸗ mals werde 15 der elſäſſiſche Rücken krümmen vor den Ver⸗ tretern der Freimaurerei. Die abench e Landes⸗ kinder müßten nach dem gleichen Maßſtab be⸗ handelt werden, wie diejenigen, die ausdem Innern Frankreichs kämen. Nie werde man dulden, daß es in Elſaß⸗Lothringen zwei Klaſſen fran⸗öſiſcher Bürger gebe. Deshalb müßten auch alle Boamten in gleicher Weiſe behan⸗ delt und bezallt werden. Alle Vorteile, die das Land un er deutſcher Verwaltung erworben habe, müßten dem Lande gewahrt werden. Durch keine Ver⸗ leumdung in der Preſſe, durch keine Intriguen hinter den Ku⸗ liſſen ſeien die Elſäſſer klein zu machen, ſie ſelen und blieben Tetes carrées, und es bleibe Frankreich nichts übrig, als ſie zu nehmen wie ſie ſeien. Statt die Elſäſſer und Lothringer wegen ihrer Sprache zu beſchimpfen und ihre Worte zu ver⸗ drehen, müßte man ihnen für ihre Warnrufe und Ratſchläge dankbar ſein. Dr. Pfleger ſchloß ſeine Programmrede mit fol⸗ genden von ſtürmiſchem Beifall begleiteten Worten: wenn es zu ſeinen Traditionen als älteſte Tochter der chriſt⸗ „Der Tag iſt nahe, wo wir in aller Entſchiedenheit und Oeffent⸗ lichkeit gegen die Sabotage Stellung nehmen müſſen, durch welche in planmäßiger Weiſe alle uns und unſerm Volke lieb ge⸗ wordenen Einrichtungen zugrunde gerichtet werden ſollen, und an dieſem Tage werden wir unſere Pflicht zu erfüllen wiſſen.“ Die„Lothringer Volkszeitung“ bringt dieſe letzten Aus⸗ — 55 in Nr. 95 in Sperrdruck zuſtimmend wieder und ſetzt hinzu:„Hoffentlich ſehen wir in dieſen Tagen auch alle unſere lothringiſchen Abgeordneten auf dem rechten Platze.“ Der„Elfäſſer“(Straßburg) ſpricht in Nr. 167 über die innerpolitiſche Lage Elſaß⸗Lothringens im ſelben Sinne. Er weiſt hin auf den immer ſchärfer werdenden, von der Loge geſchürten Schulkampf, den die franzöſiſche Regierung heimlich begünſtige, auf die von dem lothringiſchen Domherrn Collin in allzu großer Vertrauensſeligkeit unterſtützte geplante Neurege⸗ lung der kirchenpolitiſchen Verhältniſſe Elſaß⸗Lothringens, auf die ſchwankende Haltung gewiſſer lothringiſcher Abgeordneten gegenüber den regionaliſtiſchen Fe wee auf die ſtete Wülarbeit der chauviniſtiſchen reſſe gewiſſer Departemen⸗ taliſten, auf die Mißachtung der Forderungen der Beamten u. Lehrer u. der Forderungen in gewiſſen wirtſchaftlichen Pro⸗ blemen und fragt am Schluſſe:„Wird auch im Elſaß und in Lothringen die Bahn frei für eine Politik der Freimaurerloge und der Häuptlinge eines haßerfüllten antiklerikalen Heeres, oder finden ſich in unſerem Lande noch genügend ſittliche und moraliſche Kräfte, um eine ſolche Politik zu verhindern?“ Bülow und Bismarck. Im Alſter⸗Verlag in Hamburg iſt ſoeben aus der Feder von Dr. Wilheim Spickernagel, dem wir auch ſchon ein heachtenswertes Lebensbild Lusendocffs ver⸗ danken, die erſte Blograyhie des Fürſten Bülow erſchienen. Das Buch iſt reich an neuem urkunglichen Material. Wir behalten uns vor, darauf zurückzutrommen und geben heute als Probe nachſtehend die Betrachtung über das Verhält⸗ nis Bülows zu Bismarck. Die Tätigkeit des Reichsgründers war von ſo tiefgehender Wirkung für das Schickſal der deutſchen Nation, daß er zu einem Maß aller politiſchen Dinge und Perſonen geworden iſt. Kein Deutſcher kann an ſeiner Geſtalt vorveigehen, er muß ſich einmal mit ihr auseinanderſetzen. Füͤr den Politiker heißt es?„Sage mir, wie Du zu Bismarck ſtehſt, und ich will Dir ſagen, wer Du biſt!“ Da ehrt es nun den Menſchen und den Politiker Bülow gleichermaßen, daß er niemals und zu keiner Stunde den großen Kanzler verleugnet und ihm auch nach ſeinem Sturze die Treue ge⸗ wahrt hat. Fürſt Bülow, deſſen Vater der vertraute Freund und Helſer des Altreichskanzlers geweſen war, der ſelbſt ſchon als Kind in Frankfurt a. M. in ſeinem Elternhauſe die erſten Eindrücke von der Größe des gewaltigen Mannes erh.eelt, hat ich ſtets als einen dankbaren, wenn auch nicht kritikloſen Schüler und Bewunderer Bismarcks bezeichnet. Sein Amtsvorgänger im Auswärtigen Amt, Frhr v. Marſchall, der ſpäter als Botſchafter in Konſtantinopel hervorragende diplo⸗ matiſche Fähigkeiten offenbarte, war bekanntlich durch ſeine Amts⸗ führung und Leitung der auswärtigen Angelegenheiten in einen ſcharſen Gegenſatz zu Bismarck geraten. Vierundzwanzig Stunden nach der Betrauung mit ſeiner neuen Aufgabe als Staatsſekretär ſtattete Bülow in Begleitung des Reichs⸗ kanzlers Hohenlohe dem Alten imSachſenwalde ſeinen Beſuch ab. Er bekundete durch 115 ebenſo fein empfundene wie politiſch kluge Geſte vor aller Oeffentlichkeit, daß er gewillt war, nach dem Maße ſeines Könnens an die Traditionen Bismarcks wieder onzuknüpfen. Als Bülow bald nach ſeiner Ernennung zum Reichskanzler am 16. Juni 1901, bei der Enthüllung des Nationaldenkmals für den Fürſien Bismarck im Namen des Reichs die Gedenkrede zu halten hakte, geſtaltete er dieſe in Gegenwart mütigen Eokenntnis für ſeinen großen Amtsvorgänger. Auch im Deutſchen Reichstage hat Bülow bei jedem ſich bieten⸗ den Anlaß Bismarck als das Vorbild deutſcher Staatsmänner und Politiker geprieſen.„Sich mit dem Fürſten Bismarck zu vergleichen, wäre nicht nur für jeden Schüler desſelben, ſordern ſ jeden leben⸗ den Politiker einfach geſchmacklos, wenn ſich aber niemand unter⸗ ſangen wird, einen Staatsmann erſetzen zu wollen, wie er einem Volke in Jahrhunderten einmal geſchenkt wird, ſoll ſich doch jeder be⸗ mühen, von ihm zu lernen.“ Als er aus ſeinen Aemtern ſchled, richtete er an ſeine Mit⸗ arb iter im Auswärtigen Amt die Aufforderung, ſtels bet ibrer Ar⸗ beit für des deutſchen Volles Ehre und Wohlf ihrt den Blick auf die mahn nde Geſtalt des größten deutſchen Mannes, des erſten deut⸗ ſchen Reichskanzlers, zu richten, der einſt dem Amte den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufgedrückt hatte Und alle f ine g legentlichen Kundgebungen während dieſes Krieges geſtalten ſich immer wleder zu einer Huldigung für die Geſtalt des eiſernen Kunzlers. Fürſt Bülow hat in ſeinem politiſchen Wirken zu Jelen— bewußt und unbewußt— Wege beſchritten, die im ee zu Bismarckſchen Anſchduungen ſtanden. Aber auch die ſchärfſten Kritiker des vierten Kanz'ers mußten bei ſeinem Rücktritt anertennen, daß er bemüht geweſen war, nach Kräften die Politik Bismarcks als vorbildlich zu pflegen und in Bismarcks Geiſte zu wirken Es iſt kein leerer Zufall, daß Deutſchland unter dem Kanzler, der ſolchermaßen beſtrebt war, Bismarcks Erbe zu hüten. die Zeit ſeiner größten Wohlfahrt und Blüte erlebte, und deß es unter der Leitung eines Mannes, deſſen Ahne ſchon der ſchäfſte politiſche und perſönliche Widerſacher des Reichsaründers geweſen war und der ſelber dem Weſen Pismarcks in ſeinen ganzen Anſchauungen und Beſtrebungen fremd gegenüberſtand, an den Abgrund geführt werden Deulſches Reich. Ein neuer Transport amerikaniſcher Milchkühe elngefroſfen. Bremen, I. Mal.(WBB.) Bösmanns Büro meldet: Heute mittag iſt der Dampfer„Weſlarrow“ mit dem zweiten Trans⸗ port von 718 amerikaniſchen Milchkühen und 70 Kälbern wohlbehalten in Bremen angekommen. Die prüchtig ausſehenden Tiere nebſt dem nötigen Maſtfutter(diesmal hauptſächlich von deutſchfreundlichen Farmen in Dakota, Jova und Wiskonſin) ſollen in erſter Linie Verwendung finden für bedürftige Wohlfahrtsanſtalten. Dieſe Milchkühe und auch die weiteren 5000, die für die ſpäteren Transporte bereitſtehen, ſtammen aus den Nordſtaaten der.S. A. und ſind infolge⸗ deſſen frei von Texasfieber. Weitere Angebote amerikaniſcher Schenker müſſen noch zurückgehalten werden, bis die Trans⸗ portſchwierigkeiten überwunden ſind. Mit Rückſicht auf die Gefahren und die Mitteilungen, die letzthin veröffentlicht wur⸗ den, muß darauf hingewieſen werden, daß die American Dairy Cantle Co. das Kraftſutter für die Tiere ſtets ge⸗ ſchenkt hat und ſomit das vielgewünſchte Kraftfutter auch in reichlichem Maße nach Deutſchland kam. Von den mit dem erſten Transport eingetroffenen 736 Milchkühen wurden 718 den verſchiedenen bedachten Städten mit dem dazu geſchenkten Kraftfutter von ca. 100 Kg. ausgelſefert, um den bedürftigen Müttern und Kindern Milch zu ſpenden. Eröffnung der Frankfurter Arbeitsakademie. —Frankfurt, 2. Mai.(Priv.⸗Tel.) In Gegenwart des Kultusminiſters Dr. Becker erfolgte hier die Erd ffnung der Arbeitsakademie. Dr. Vecker begrüßzte im Namen der Staatsregierung das Zuſtandekommen der Akademie. Es hielten dann? nſprachen Oberbürgermeiſter Voigt für die Stadt, n eee Geh. Rat Schönflies für die Uni⸗ verſität und Stadtverordneter Thomas für die Gewerkſchaften. Der Leiter der Anſtalt, Dr. oͤffnungsrede ſollte. des Kaiſers zu einem frei⸗ Eugen Roſenſtock, hielt die Er⸗ —— — — zMontug, den 2. 4401 192l. mMannheimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 201. Wirtſchaftliche Fragen. Entlaſſung weiblicher Angeſtellter bei Behörden. Gegen eine Verfügung des Reichsminiſters des Innern, die weiblichen Angeſtellten aus dem Bureau⸗ und Kaſſendienſt bei den Reichsbehörden zu entlaſſen, hat der Gewerkſchafts⸗ bund der Angeſtellten(G. D..) in Berlin ſofort bei allen in Frage kommenden Stellen Proteſt erhoben und dieſen damit begründet, daß für die Entlaſſung nur die Verordnung über Einſtellung und Entlaſſung von Arbeitern und Angeſtellten während der Zeit der wirtſchaftlichen Demobilmachung maß⸗ gebend ſein kann. Im übrigen mußte es Befremden erwecken, daß gerade von Regierungsſtellen gegen die in der Verfaſſung ugeſtandene Gleichberechtigung verſtoßen und ſo erneut ein Unterſchied zwiſchen männlichen und weiblichen Angeſtellten geſchaffen wurde. In ſeinem Antwortſchreiben hat der Reichs⸗ miniſter des Innern darauf hingewieſen, daß die Maßregel digungen zurückgezogen worden. Der eeeeeeg —— infolge Unterbringung der aus den abgetretenen Reichsge⸗ bieten zu übernehmenden Beamten notwendig geworden ſei Rund daher diejenigen Angeſtellten entlaſſen werden müßten, die erſt während des Krieges bei den Behörden Beſchäftigung gefunden haben. Wie hieraus hervorgeht, handelt es ſich nicht nur um weibliche, ſondern auch um männliche Angeſtellte. bereits erfolgte Kün⸗ D. A. hat allen übrigen in Frage kommenden Angeſtellten die Weiſung gegeben, bei etwa in Auswirkung der Verfügung des Reichsminiſterium des Innern erfolgenden Kündigungen den Schlichtungsausſchuß unter Bezugnahme auf die Verordnung über Einſtellung und Inzwiſchen ſind im Entlaſſung von Arbeitern und Angeſtellten anzurufen. Stäãdtiſche Nachrichten. Erweiterung des Handelsleils. 12 Wir verweiſen darauf, daß wir vom heutigen Tage ab eine Erweiterung des Handelsteils eintreten laſſen. Dieſe bezieht ſich im weſentlichen ſowohl auf eine Vergrößerung des Kurszettels der Frankfurter und Verliner Vörſe als auch auf eine weitere Aus⸗ geſtaltung des Valutamarktes. Der Pferde⸗ und Viehmarkt auf dem Schlacht⸗ und Viehhof erinnert in ſeinem ganzen bisherigen Verlauf an die Maiwochen der Vorkriegszeit. Der Beſuch des Marktes war ſchon in den frühen Morgenſtunden ein ſtarker. Alle füddeutſchen Pferde⸗ und Viehhandlungen von Ruf ſind vertreten. Unter den zugeführten Tieren befinden ſich Prachtexemplare, für die allerdings ein angemeſſener Preis verlangt und auch gerne bezahlt wurde. Insbeſondere erregt das ſchöne Pferdematerial die Bewunderung kleinvieh in ſelten ſchönen Exem⸗ — aller Kenner. Auch Groß⸗ und U iſt vertreten. Die Zufuhr der Schweine hat allerdings die oe ler nicht erreicht. Der Geſchäftsverkehr iſt ein ſehr flotter. Auch der Ausſtellungsmarkt, der in dieſem Jahre be. dede 0 mit landwirt chaftlichen Bedarfsartikeln beſchickt wurde, iſt mit dem bisherigen Verlauf des Geſchäfts zufrieden, da große Kaufluſt herrſchte. Es kann ſeſtgeſtellt werden daß der Mai⸗ markt ſeine altbewährte Anziehungskraft auch in dieſem Jahre wieder glänzend bewieſen hat und einen großen Fremdenſtrom nach Mannheim brachte. Die ſtarke Beſchickung des Marktes ergibt ſich aus der Tatſache,*5 für die geſtrige Prämiierung allein 898 Pferde und ca. 300 Stück Groß⸗ und Kleinvieh angemeldet wurden. Der Zutrieb der Tiere hatte um 9 Uhr vormittags die Stärke von 1914 erreicht. Zugetrieben waren bis zu dieſer Zeit 1411 Stück Groß⸗ Schlachtvieh, 991 Stück Kleinvieh und 1316 Pferde. Das Hauptintereſſe der Marktbeſucher konzentrierte ſich außer dem Handel insbeſondere auch auf das Preisfahren und Preisreiten, das von—11 Uhr vormittags dauerte. Eine 9955 große Anzahl Schauluſtiger hatte den Vorführungsplatz während dieſer Zeit umlagert. Die Siegern winkten wertvolle Ehren⸗ pPreiſe. ch. MNaiveranſtallung der chriſtlich⸗nationalen Arbeiterſchaft. Die chriſtlichen Gewerkſchaften und konfeſſionellen Arbeiter⸗ vereine in Mannheim hatlen, wie bereits erwähnt, geſtern vor⸗ mittag ihre Maiveranſtaltung in den Kaiſergarten einberuſen. Der Arbeilerſängerkreis, unter Leitung des Herrn Oberlehrer Würth, hatte ſich in freundlicher Weiſe für die Veranſtaltung zur Verfügung geſtellt. Die Feſtrede wurde von Gauvorſteher und Stadtrat Kuhn ehalten und behandelte dae Thema:„Dieſchriſtlich ſoziale Jdee und die Auferſtehung unſeres Volkes“. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden der Veranſtaltung, Herrn Gewerkſchafts⸗ ſekretär Peters wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Die chriſtl.⸗natlonale Arbeiterſchaft von Mannheim, am 1. Mai 1921 im Saale des Kaiſergartens verſammelt, verwirft die materialiſtiſche Idee ſozialiſtiſcher Maifeiern. Der maxziſtiſche Sozialismus, verkörpert durch alle ſozialiſtiſchen Parteien Deuſch⸗ lands und der Welt, ſowie deren Gewerkſchaften, iſt inſolge ſeiner materialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ und Geſellſchaftsaufſaſſung der Mit⸗ urheber von Krieg, Revolution und Verſailler Friedensvertrag und damit mitſchuldig an dem furchtbaren Elend, das über Deutſchlands Arbeiterſchaft und Volk hereingebrochen iſt. Der Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes konn weder durch die Grund⸗ ſätze und Methoden des egoiſtiſchen Kapitalismus, noch durch jene des internationalen Sozialismus gewährleiſtet werden, vielmehr werden deren Ideen zur weiteren Verſklavung der Menſchheit und zur Vernichtung der Kultur überhaupt führen. Die Ver⸗ ſammlung iſt überzeugt, daß nur die tatenfrohe Inanſpruchnahme und Anwendung der chriſtlichen Moral⸗ und Sittenlehre auf Wirtſchaft und Geſellſchaft Staats⸗ und Völkerleben die Feſſeln des Verſailler Gewaltfriedensvertrages ſprengen, eine wahre Völkergemeinſchaft ſchaffen, die Klaſſen und Schichten des Volkes verſöhnen und deren Gleichberechtigung gewährleiſten, überhaupt Gerechtigkeit und Frieden verbürgen und ſo die Menſchheit zu Glück und Wohlfahrt führen kann. oſlſcheckverdehr. Vom 1. Mal ab iſt der Prels für ein 805 155 mit 50 Blättern und für b0. 2u. f en S 5 je 5„4 feſtgeſetzt mit Rückſicht auf die hohen Herſtellungskoſten au worden. „ Das Reich als Eigenkümer der Unterſtützungsmltlel des alten Heeres. Halbamtlich wird mitgeteilt: In der letzten Zeit ſind in der Preſſe wiederholt Notizen veröffentlicht worden, denen zufolge die bei einzelnn Truppenteilen des alten Heeres vorhanden geweſenen e ee e zur Verteilung gelangen. Aus Form und In⸗ halt der Bekanntmachung muß entnommen werden, daß es ſich dabei um Mittel handelt, die ſich den Beſtimmungen zuwider in den Hän⸗ den von Privatperſonen befinden. Ueberdies wurden in einer Reihe von Fällen die Empfangsberechtigten aufgefordert, ſich wegen Ge⸗ währung von Unterſtützungen an Einzelperſonen zu wenden. Dem⸗ gegenüber mucht das Reichsarbeitsminiſterium darauf aufmerkſam, daß das Eigentumsrecht an dieſen Mitteln ausſchließlich dem Reich zuſteht. Wenn gleichwohl Einzelperſonen derartige Mittel noch in Händen haben, ſo behalten ſich die zuſtändigen Behörden vor, ſie für alle dem Reich aus der unzuläſſigen Verwendung der Mittel 155 henden Folgen haftbar zu machen.(W. B. ep. Evang. Jugendpflege. In der Pfingſtwoche(17.—19. Mai) wird in Eberbach ein Lehrgang für Jugendpflege, veranſtaltet vom Landesverband evangeliſcher Jugendvereine, abgehalten. Das Unterrichtsminiſterirum hat genehmigt, daß Lehrern und Lehrerinnen dazu Urlaub gewährt werden kann. Zur Beſprechung kommen folgende Themata: Die Jugendbewegung im Rahmen der gegenwärtigen Kulturkriſe(Prof. D. Niebergall), Was wir der Jugend und ihren Beſtrebungen ſchuldig ſind(Jugendgeiſt⸗ licher Lutz), Arbeit in Mädchenbünden(Frau Pfarrer Schenkel und Frl. Schulz), Jugendbünde auf dem Lande(Pfarrer Lutz und Ro⸗ land), Wege zur Bibel(Pfarrer W. Schulz). Die Koſten für Teil⸗ nahme und Verpflegung betragen M. 70. Anmeldungen und An⸗ fragen ſind an Pfarrer Paret in Eberbach zu richten. Vortragsabend. Im Auftrage der Anthropoſophi⸗ ſchen Geſellſchaft und des Bündes für Dreigliede ⸗ rung des ſo zialen Organismus ſprach, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, am Donnerstag abend Herr E. Benkendoerfer, der Generaldirektor der Firma„Der kommende Tag“, Aktiengeſellſchaft zur Förderung wirtſchaftlicher und geiſtiger Werte in Stuttgart, im ber das wirtſchaftliche Aſſociationsſy⸗ ſtem in ſeinem Verhältnis zu Staat und freiem Geiſtesleben. Ausgehend von der e weltpoli⸗ tiſchen und weltwirtſchaftlichen Situation, von dem Vernichtungs⸗ willen der Entente wies er auch hin auf die von Oſten drohenden Gefahren, Bolſchewismus und gelbe Gefahr. Er geigte. wie unſere Proſt Wirtſchaftsweiſe einſeitig orientiert iſt nach Produktions⸗ und rofit⸗Geſichtspunkten, wie alle Welt ruft nach mehr Produktion, nach mehr Export, trotzdem doch gerade dieſe planloſe eine der tiefſten Kriegsurſachen war. Es ſei notwendig, zu einer wirklichen überzugehen, zuerſt, nicht erſt nach⸗ träglich den Konſum g dann die Produktion nach dieſem eſtgeſetzten Konſum einrichten und 3. dafür zu ſorgen, daß die aren richtig zirkulieren. Dieſe drei Tätigkeiten vollziehen ſich durch Zuſammenſchluß von wirtſchaftenden Menſchen in Aſſociationen, in denen es dann auch wieder möglich ſein wird, wirtſchaftsgerechte Preiſe feſtzuſetzen. Die Wirtſchaft muß auf ſich 755 geſtellt werden; in ihr gilt die Sach⸗ und Fachkenntnis; die Leitenden müſſen unge⸗ hindert durch Paragraphen in der Lage ſein, auf eigene Initiative und Verantwortung zu handeln, ungehemmt durch ihr 155 iales Ge⸗ wiſſen und die Rechte der Arbeitenden. In Stuttgart eſteh„Der kommende Tag“ als ein Beiſpiel dafür, wie 5 aus den heutigen Verhältniſſen heraus auf ein aſſociatives Zuſammenarbeiten 1 70 5 arbeitet werden kann. Es wurde hingewieſen auf die wiſſenſchaft⸗ lichen Forſchungsinſtitute und insbeſondere auf die freie Waldorf⸗ ſchule, die als eine wirkliche Einheitsſchule heute ſchon vom freien Geiſtesleben in wohltuender Weiſe tief in das ſoziale Getriebe hin⸗ eingreift. An den Vortrag knüpfte ſich eine ſehr lebhafte Ausſprache. — In dem Vortrage, den Herr von Bravalle am Freitag im Kaſinoſaale über das Thema„Die Naturwiſſenſchaften im Unterricht“ gehalten hat, knüfte er an folgende Erfahrung an, die von den meiſten Lehrern gemacht wird: Die Kinder kommen anfangs faſt alle mit dem gleichen großen Intereſſe ſpeziell dem Unterricht in den Naturwiſſenſchaften entgegen. Das allgemeine Intereſſe läßt aber bald nach, wogegen es ſi 12555 bei Einzelnen zu einem! he Fachintereſſe munbiloet. Verſolgt man das Leben der Kinder weiter, ſo kann man bemerken, daß ein großer Teil der Legteren dieſes In⸗ tereſſe behalt und es ſie auch zu ihrem Beruje fuhrt. Vieſe Lat⸗ ſache zeigt deutlich, daß die gegenwartige Art des Unterrichts zwuar im Stande iſt, tüchtige Fachleule heranzubilden, dagegen eine Reihe von allgemein⸗meuſchlichen Wiſſensvedürfniſſen undefriedigt läßt. Nun wurde an einer Reihe von Beiſpielen aus den Gebteten der Phyſik, Botanik, Zoologie, Geometerie und Aſtronomie gezeigt, wie es möglich iſt, durch eine Betrachtungsweiſe, die ſich von allem Defi⸗ nieren und in Syſtempreſſen fernhält. gerade dieſem Bedürfnis nachzukommen. Die Erfahrungen an der in dieſem Sinne geführten „Freien Waldorfſchule“ in Stuttgart haben das ſchon jetzt nach ihrem noch nicht zweijährigen Beſtande auffallend beſtäligt. Eine Grund⸗ bedingung für ein ſolches Unterrichten iſt das Bauen auf der per⸗ ſönlichen Initiative des Lehrers, der durch keine Normen und Ver⸗ ordnungen von ſeiten ſtaatlicher Behörden behindert ſein darf. Da⸗ her muß immer wieder die Forderung der Freiheit des Geiſteslebens von den Feſſeln des Staates als dringendſte Notwendigkeit hinge⸗ ſtellt werden. Auch an dieſen Vortrag ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Ausſprache an. Heute Montag und morgen Dienstag ſinden noch weitere Vorträge im Kaſinoſaale ſtatt, welche hauptſächlich künſt⸗ leriſche Fragen behandeln.— Näheres ſiehe Anzeigenteil des Mit⸗ tagsblattes. GErſte deulſche Erfindungsmeſſe. Trotz des Rennens erfreute ſich die Meſſe geſtern eines glänzenden Beſuches. Die Beſucherzahl erreichte die für Mannheim gewiß hohe Zahl von 10 000. Trotz der außerordentlich kurzen Vorbereitungszeit ſind die Ausſteller allge⸗ mein mit dem Geſchäftsgang recht zufrieden, da Abſchlüſſe nach dem Inlande und auch nach dem Auslande, wie z. B. Schweig, Argen⸗ tinien, Frankreich uſw. verzeichnet werden konnten. Wir können jedem einzelnen den Beſuch der intereſſanten Meſſe durchaus empfeh⸗ 1 deren Wiederholung für das nächſte Jahr bereits heute geſichert i ch. Vom Haupkmarkl. Wie geſtern auf dem Rennen und der Meſſe Großbelrleb herrſchte, ſo hatte der Hauptmarkt heute einen großen Tag, der ſich einmal durch reichliche Beſchickung, zum andeen durch zahlreichen Beſuch auszeichnete. Trotz all dieſer günſtigen Vorausſetzungen blieben die Preiſe feſt und behaupteten ihre an⸗ ziehende Tendenz. Dies gilt beſonders für Spinat, der vom Er⸗ zeuger zu M.—.20 verkauft und zu M..20—.50 im Detail abgegeben wurde. Spargel waren wohl zahlreich angeboten, wurden aber ſehr raſch von den Händlern aufgekauft, ſodaß ſich keine Preis⸗ ſenkung einſtellen konnte. Kopfſalat aus dem Kaſten wurde zu M. 2 und aus dem Freiland zu 80 Pfg. bis 1 M. verkauft, Eier zu M..35—.60, Mangold ebenfalls zu 80 Pfg. bis 1., Ra⸗ dieschen zu 25 Pfg. Der Hauptverkehr des Marktes ſetzte heute erſt in der 10. Morgenſtunde ein. Infolge des Himmelfahrts⸗Feiertages wird der nächſte Hauptmarkt bereits am Mittwoch abgehalten. cEin neuer Trick von Fremdenlegionswerbern. Die Werber ur franzöſiſchen Fremdenlegion arbeiten neuerdings mit einem be⸗ onde raffinierten Trick. Sie werben Arbeiter für das Wieder⸗ auſbaugebiel Nordfrankreichs. Beſ der Unterzeichnung des Ver⸗ trages ſchiebt der Werber unter ein Pauspapier nicht ein Duplikat des Vertrages, ſondern eine Verpflichtung zum Dienſt in der Frem⸗ denlegion, die der ahnungsloſe reisſachende dadurch mitunter⸗ zeichnet. Die Petrogenen merken den Reinfall erſt dann, wenn ihnen ihre durchgepauſte Unterſchrift vorgezeigt wird. Dann iſt es aber bereits zu ſpät. Pollzeibericht vom 2. Mal. Selbſtmordverſuch. Im Zuſtand geiſtiger Umnachtung ſprang am 30. April, morgens kurz nach 5 Uhr, eine in K 4 woh⸗ nende 25 Jahre alte Dienſtmagd in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus einem Fenſter des zweiten Stockes ihrer Wohnung in den Hof und zog ſich dadurch denen ſchwere Kopfverletzungen zu; ſie mußte mit dem Sanitätswagen dem Allgem. Krankenhaus gugeführt werden. unfall. Am 29. v. Mts. ſtürzte ein 19 Jahre altes Mädchen in der Küche ihrer elterlichen Wohnung in der Lortzingſtraße zu Bo⸗ den und brach dabei den rechten Oberſchenkel. Die Berletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Brandfölle. Am 30. April, vormittags 7 Uhr, brach im Städtiſchen Gaswerk Luzenberg anſcheinend durch Selbſtentzündun von abgelagertem Kohlenſtaub ein Dachſtuhlbrand aus, welcher na kurzer Zeit von der Berufsfeuerwehr gelöſcht werden konnte. Der Gebäudeſchaden wird auf 2500 geſchätzt.— Geſtern mittag gegen 12 Uhr geriet die Beamtenkantine 8, eine Holzbaracke, in der Sie⸗ mensſtraße 3 in Käfertal, aus bis jetzt noch unbekannter Urſache in Brand, wodurch ein Gebäudeſchaden von etwa 10 bis 12 000 und ein Fahrnisſchaden von etwa 1000 4 entſtanden iſt. Das Feuer 1 e der Berufsfeuerwehr innerhalb einer halben Stunde wie⸗ e Vereinsnachrichten. wb. Der Derband badiſcher landwwirkſchaftlicher Genoſſenſchaften und die Candwietſchaftsbank halten am Donnerstag den 19 1250 in Karlsruhe ihre diesjährigen Togungen ab. In der gleichen Woche tagen der Molkereiverband(18..), der Landbund(17..) und der Kreditverband(20..). Im Verbandsgebäude findet gleich⸗ zeitig eine Ausſtell ung von landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten ſtatt Die Verhandlungen erfolgen in der Feſthalle.— Ver⸗ band und Bank haben den Brandbeſchädigten von Sunthauſen eine größere Anzahl Kleidungsſtücke und Schuhe überſandt. Die Landestagung des Zweigausſchuſſes für deut ugend⸗ erbergen Uindet am 7. und 8. Mai in Gengenba 9 9800 N Das ſind die Tage Das ſind die Tage, wo die Sehnſucht brandet Mit wildem Liede in der engen Bruſt, Das ſind die Tage, wo du lichtgewandet Als guter Engel mich geleiten mußt. Das ſind die Tage, wo die Wogen walten Die lauten Wogen heißes Feuerblut, Das ſind die Tage, die den Himmel halten In dunklen Händen, und der Hölle Glut. Hüll' ein mein Herz in deines Mantels Falten, Stark iſt die Flut, die in den Adern qulllt, Doch ſtärker ſind die hohen Geiſtgewalten, Die dich umſchweben, heilig Engelsbild. Sehnſucht. Von Heinrich Leis. Haſt Du, durchs raſche Leben ſtürmend, wohl neben deinem Weg die Sehnſucht raunen hören? Abſeits vom Lärm der groß m Straße, wo das Atmen der Stille vorſchw bt, klingt ſie zuweilen auf mit den träumeriſch lockenden Tönen eines Ledes und rührt an die Seele als an eine Harfeeiſeite, die ſie mitſchwingen läßt Wie wunderſam iſt dies, undeutbar und ins Grenzenloſe greifende Freude ohne Grund und Wunſch, nur ein belles, beglückendes Ge⸗ füll: oder Trauer wehmutſchwer ſich nieder enkend wie regen⸗ düſteres Gewölk und ohne Wiſſen warum. Ahnen, Er üllung. rätſel⸗ voll durcheinandergemiſcht. Im Bangen aber, im Begreifen der Vergänglichkeit geht es ein wie linde Tröſtung, und Süße iſt noch im Schmerz des Verlierens: Ein Zug von Bildern fſſehn vorſiber, wie die Floſſen ſchlanker und ſchöner Fiſche aus dem Waſſer ſan llen, ſil ehell beinken). Und ein Eindruck bleibt wie von Sornenwar e. die flötlernd geſprenkelt e durch die Olätter tropft. Es mig ein Frühlinasweg ſein: ch ge⸗ ſchmte te A von Birten, meiß in der 2, am pf Lauf des B die Je ne vehängt mit kleinen und ro benden W n. Ins Unend ſchein! der Maldpfad; ſen, wo hinter dem Nebel dis Weite ven Arnungen durchaoldet iſt wie Märchen“land. Und das Lied der Sehnucht tint. In das Ge⸗ murmel des Vaches binein miſcht es ſein ſilberfeines Klingen. Oder ein ſommerlicher Garten; eine Laube, ganz eingeringt von bunter duftender Fülle der Blumen. Davor, zwiſchen Raſen⸗ ſtücke gezirkelt, kiesgraue Wege. Breit liegt die Sonne und glün⸗ zend, die Schale des Himmels iſt mit Licht ganz erfüllt. Unter dem Laubendach aber ſchattet Dämmerung, Friede. Ein großes Schwei⸗ gen träumt ringsumher. Müde in der Hitze ſind auch die Vögel virſtummt. Eine ſchläfrige Welle Wind gieitet her. Und beingt Töne des alten Liedes, in der Sonne Sehnſucht. Dann ſteht der Wald in gelbroten und lodernden Bränden des Herbſtes. Raſchelnd klirrt an den Stämmen welkes Laub. Das Feld hat roſtbraunen Glanz der Reife. Und im Ueberſchwang des Lobens iſt wie ein Schauer Wiſſen vom nahen E⸗de. Nebel des Abends quellen auf, türmen ſich übereinander; drohend und ſeltſam geformte Rieſenweſen ſpannen die Arme. Sonnenrot verglüht. Die flüchtige Stunde des Genießens zu helten, die Serle ganz ein⸗ gehen zu laſſen in freundliche Helle des letzten Lichtes, iſt ein Wunſch rege geworden: Sohnſucht. Wo immer empfunden, am ſpiegelnden Waſſer, durch das die Sonne watet, im Wald, im milden Schat en des Parkes, in Wieſen⸗ meite, wenn rote Wolken den Himmel flggen oder Mondcchein in Silberlachen trieft: Stunden der Sehnſucht ſind Stenden der Fülle, des geſteigerten Lebens. Es iſt wie tieferes Begreifen der Natur, Ahnen von dunklen und ewigen Zuſammenhängen des Seins. Wo⸗ hin die Sehnſucht zieht, wer will dies er ründen? Vieldeutig iſt ſie wie das Leben ſelbſt. Das ſtarke Gefühl reißt Tore auf, die den nüchtern grübelnden Verſtand immer vor perrt ſind. Was wir waxen vor dieſem Leben was wir dereinſt ſein werden, unerdenklich bleibt es, und unſer Wiſſen findet keinen Weg in der ſchwerſchleifen⸗ den Dunkelheit; nur die Sehnſucht glimmt wie ein mattes Licht. Ahnen dämmert auf von großſer Gemeinſchaft aller Weſen. Iſt e⸗ nicht in Bildern, die uns fremd doch wunderſam verkra'm anrühren, als fätten wir ſie irgendwann ſchon erſchaut mit den Augen eines anderen Leibes, der doch unſer war? Ober endet der Tag mit dem Tag und aibr es keine Zuſemwonhänge über das Leben hinaus? Iſt unſere Sehnſucht Trug, Irrlicht, flimmernd über dem urſicheren Grund von Sümpfen. oder iſt gerade ſie upſer beſtes Wiſſen und klüiger als die Vernenft? Wir ſind wie ſpäte, müde Wanderer in der Nacht: vorwärtsſtrebend durch Finſternis, von Lichern muctallt, die urſer: Augen, das Dundel gewöhnt, ner bleyden: o ellen wur. dem Diel entgegengewandt, von dem wir glauben, daß dort unſere Heimat iſt. „ Aneſtebung in Karlarußze. In der Stänt. Ausſtellungshalle iſt heute die Ausſtellung„Zut und Böſe“ eröffn⸗t worzen.„Die Ausſtellung umfaßt Werke aus der Granhik und Keramik, Meiſter⸗ bilder und ſchlechte Gegenſtücke dazu. Veranſtalter der Ausſtellung ſind der Ortsausſchuß des Allgemeinen deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes und die„Afa“. Zweck der Veranſtaltung iſt, die breiteren Volksmaſſen zu einem guten Geſchmack in künſtleriſchen Dingen und namentlich auf dem Gebiete des Zimmerſchmuckes zu erzlehen. Die künſtleriſche Leitung liegt in den Händen der Orgaſuten büdender Künſtler Badens unter Mitwirkung von Dr. Curjal. Um die An⸗ und die Auswahl der Ausſtellungsſtücke haben ſich beſon⸗ Kuſche, Hausamann und Frl. Bromen verdient gemacht. Es iſt gelungen, unſere bedeutendſten Künſtler mit ihren Werken dazu heranzuziehen, ſo Hans Thoma, Steinhauſen, Haueiſen und andere, denen man ſchöne Proben graphiſcher Kunſt und Künſtlerſteinzeichnungen ausgeſtellt ſind. Auch die Maſolikaman faktur iſt durch zahlreiche Proben ihrer Erzeugniſſe vertreten Sur Ariſe am Heſſ. Candestheater. Am ſchwarzen Breite des Landestheaters wurde folgender Anſchlag Deee Die beiden Unterzeichneten betrachten die Frage der Beſetzung der 2. Kapellmeiſterſtelle als eine dienſtliche Angelegenheit, die nur innerhalb der Leitung zum Austrag gebracht werden kann. Sie ſind bemüht, gemeinſam in direkter perſönlicher Zuſammenarbeit, eine befriedigende Löſung herbeizuführen; ihnen ſcheint jede vor⸗ zeitige Stellungnahme Dritter einer günſtigen Erledigung der An⸗ gelegenheit nur ſchädlich. Gez Michael Balling, gez. Hartung. Jehn Jahre Bogelwarte Roſſitten. Die Vogelwarte, die von der Heſchen Ornithologiſchen Geſellſchaft auf 5 für die Vogel⸗ zugfarſchung beſonders günſtigen Kuriſchen Rehrung in Roſſitten angelegt wurde, iſt jetzt zehn Jahre alt. und ſie kann auf ein außer⸗ ordentlich erfolgreiches Wirken zurückblicken. Wie S. Sunkel im „St. Hubertus“ in einem Rückblick auf die Tätigkeit der Vogelwarte au nahm von hier aus eine neue Forſchungsweiſe den Aus⸗ gang, deren Ausgeſtaltung das Verdienſt des Leiters der Vogel⸗ warte, Prof. Thienemann, iſt. Dieſer Ornithologe führte nämlich den ſuch in großem Maßſtab in der Vogelkunde ein, indem er den einzelnen Vogel durch Anlegung eines numerierten e kenntlich machte. Viele Tauſende gefiederte Wanderer ſind ſeitdem beringt worden und wurden auf dem Zuge, iu der Winterherberge oder auch in der Brutheimat, in Deutſchland, Nußtand. Dänemark. England, Frankreich, Ungarn, Südeuropa und Ifrika wieder erbeutet. Dadurch hat man ſichere Anhaltspunkte Zuaſtraßon und Winte Ab⸗ auch auf andere Fraben gib eEr Dauer igkeit der 6 b Euror Roffitten ſind auch andere Stagten in⸗ un halb Ccropas g⸗folgt Beſonders hat wan in England und Nocd⸗ amerika großzügige Beringungen durchgeführt. Reben der Erſor⸗ ſchung des Vogelzuges hat die Vogelwarte Roſſitten ſich während ihres zehnjährigen Beſtehens auch der Beobachtung der Lebenszweiſe der Vögel gewidmet, über ihren wirtſchaftlichen Wert und zweck⸗ mäßigen Schutz Unterſuchungen angeſtellt und die Keantnis der heimiſchen Vogelwelt durch Wort und Schrift verbreitet. Sodanun * iel von 4. Seite. Nr. 201. Maunheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Mai 1921. beginnt mit einem öffentlichen Werbeabend am Samstag den 7. Mai, an dem Herr Profeſſor Konrad Günther von Freiburg über„Na⸗ tur und Wandern“ ſprechen wird Die eigentlichen 1 fin⸗ den Sonntag den 8. Mai ſtatt Zu dieſen Veranſtaltungen iſt jeder⸗ mann, der Intereſſe für dieſes ſoziale Jugendwerk hat, eingeladen. (Geſchäftsſtelle: Freiburg i. Br., Bleicheſtraße 20.) veranſtaltungen. Im Künſtlertheater„Apollo“ wurde am Samstag die Operetten⸗ ſpielzeit mit der Aufführung des Dreiakters„Eva'(Das Fabrik⸗ mädel) in recht beifallswürdiger Weiſe eröffnet. Ein abſchließendes Urteil über die neuen Kräfte läßt ſich noch nicht fällen, da die Vor⸗ bereitung und Wiedergabe des Stückes unter großen Hemmniſſen und Schwierigkeiten litt. Aber ſoviel kann heute ſchon geſagt werden, daß Direktor Argold Juhn als vorzüglicher Regiſſeur Schwung und Temperament in die Handlung zu bringen weiß. In der Rolle des Dagobert bewährte er ſich überdies als ein flotter Darſteller. Ein ſehr glücklicher Griff iſt durch die Verpflichtung Karl Pfanns getan worden. Der Künſtler iſt vor allen Dingen eine glänzende Erſcheinung, dann aber auch ein Darſteller, der ſich durch ein aus⸗ nehmend fein nuanciertes Spiel auszeichnet. Da außerdem der Tenor des ſehr geſchickt ſingenden Künſtlers ſich durch Kraft und Metall auszeichnet, ſo darf man von einer ganz hervorragenden Geſamt⸗ leiſtung ſprechen. Ueber das Stimmvermögen wird allerdings erſt ein abſchließendes Urteil möglich ſein, wenn ihm eine Nolle zuge⸗ wieſen wird, in der es mehr zu ſingen gibt. In der Rolle des Lebe⸗ mannes, der durch Zufall Fabrikbeſitzer wird, feſſelte uns in erſter Linie der Darſteller. Uneingeſchränktes Lob gebührt auch Suſanna Bachrich, die mit ihrem ausgezeichnet geſchulten, tragfähigen Sopran und ihrem fein durchdachten Spiel als Eva ſehr gefiel. So war u. a. das Solo im dritten Akt etwas ganz Aparles. Sehr wacker hielt ſich Erna Monti, die für eine erkrankte Sängerin ein⸗ geſprungen war, als Pepita. Die übrigen Rollen waren ehenfalls anſprechend beſetzt. Her. Bernhard Lobertz dirigierte die gehalt⸗ volle Muſik, die ſtets von neuem gefällt, weil ſie die Plattheiten und Anlehnungen ſo mancher andern modernen Operette vermeidet, mit Sicherheit und Genauigkeit, ſodaß ſchöne Klangwirkungen erzielt wurden. Das ſtarkbeſetzte Haus ſpendete den lebhafteſten Beifall. Nach der Nenovierung kommt die ſchöne Architektur des Saales, der mehrere neue Reihen Beſtuhlung erhalten hat, wieder voll zur Geltung. Aunf den Pfälzer⸗Abend, den der Schriftſtellerverein Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen heute Abend veranſtaltet, ſei nochmals hinge⸗ wieſen. Aus dem Lande. Berſonalveränderungen im badiſchen Skaakfsdienſt. Verſetzt wurden Profeſſor Hans Butz an der Leſſingſchule in Mannheim in gleicher Eigenſchaft an die Boetheſchule in Karls⸗ ruhe und Oberanmmann Dr. Guſtav Keller zum Vezirksamt Freiburg. K & Heidelberg, 1. Mal. Eine kleine Kö penickiade ſpielte ſich dieſer Tage hier ab. Auf dem Hauptbahnhof war ein eben zuge⸗ reiſter Zapfer aus Köln mit einem Aufſeher der Zwangserziehungs⸗ anſtalt Schwarzach bekannt geworden. Der Auffeher ſollte u. a. in Rohrbach bei Heidelberg einen entlaufenen Zögling abholen. Der Zapfer ging mit nach Rohrbach, denn er hatte die Abſicht, den Auf⸗ ſeher anzupumpen. Man traf in Rohrbach den Flüchtling nicht an, und weil der Aufſeher noch einen zweiten Zögling in die Anſtalt 2 transportieren halte, ſo fuhr er unverrichteter Sache nach Unter⸗ chwarzach zurück. Vorher hatte er aber wirklich dem Mann aus Köln 80 geliehen. Vielleicht wollte der Zapfer ſich dafür dankbar erweiſen, denn er fuhr auf eigene Rechnung nachmittags nochmals nach Nohrbach und traf dort den entflohenen Zögling tatſächlich an. Vom Polizeidiener ließ er ſich Handſchellen geben, und ſo zog er dann mit ſeinem gefeſſelten„GJGefangenen“ rach Heidelberg. Hier rief er von der Polizeiwache aus vergeblich die Zwangserziehungs⸗ anſtalt Schwargach an, beſtellte in einem Gaſthof nicht nur für ſich, ſondern auch für den jugendlichen Flüchtling ein Lendenbeefſteal und gahm dann für die Fayrt nach Unterſchwarzach ein Automob dieweil gerade kein Zug fuhr. Der Kraftwagenfahrer geriet aber bei Aglafterhauſen in den Straßengraben, ſo daß er nicht weiterfahren konnte. Der unternehmende Zapfer ging nun in Aglaſterhauſen zum ſtellvertretenden Bürgermeiſter, ſtellte ſich als Polizeibeamter vor und ließ ſichgegen Quittung 300% aushändigen, um die Automobilfahrt bezahlen zu können. Dann ſetzte er den Weg zur Erziehungsanſtalt zu Fuß fort, lieferte ſeinen Zögling ab und fuhr ſchleunigſt, aber auch höchſt vergnügt, nach Heidelberg zurück. Das war eine Dummheit, denn dort gelang am nächſten Tage ſeine Ver⸗ haftung, nachdem die Sache der Polizei gemeldet worden war. Karlsrufe, 1. Mai. Der Kieinverkaufspreis für einen Liter Vollmilch iſt im Hinblick auf die vom Miniſterium des Innern zugelaſſene Erhöhung⸗ des Erzeugerpreiſes auf 2,80 Mk. feſtgeſetzt worden. Bisher koſtete der Liter Vollmilch hier 2,20 Mark. BaE hat Thienemann in Roſſitten eine bedeutende Sammlung der dort vorkommenden Vogelarten angelegt, die beſonders zahkreich ſind, weil unzählige Vogelſchwärme die Zugſtraße der Kuriſchen Nehrung einſchlagen. Die Vogelwarte, die vom preußiſchen Staate erhalten wirg, beſitzt ſeit 1907 ein beſonderes Gebäude. Ihr Beobachtungs⸗ häuschen„Ulmenhorſt“ iſt leider infolge des Krieges unbrauchbar ge⸗ worden, und man denkt daher an die Anſchaffung eines transpor⸗ tablen Wohnwagens, von dem aus die Beobachtungen gemacht wer⸗ den können. Deutſchlands 75 reichſte Ceute und Deulſchlands größter Dichter. Die Direkiſon des Goethemuſeums in Frankjfurt a. M. t ſich vor einiger Zeit an die 75 reichſten Leute Deutſch⸗ ands gewandt, um ein Kapital zu erlangen, aus deſſen Zinſen der Weiterbeſtand von Goethes Geburtshaus und des mit ihm ver⸗ bundenen Goethemuſeums geſichert werden könnte. Während ſelbſt aus dem Ausland ſchon einzelne grögere Spenden eingegangen ſind, von Frankfurter Bürgern, meiſt Angehörigen des Mittelſtandes, von ſich aus etwa 140 000 M. zur Erhaltung dieſer deutſchen Weihe⸗ 5 95 aufgebracht haben, war der Erfolg dieſer Bitte kläglich. ie Muſeumsleitung erhielt 74 Abſagen. Nur ein einziger Zroßindaſtriekler, der Generaldirektor und Mitbeſitzer einer der bebeutendſten Elektrizitätsgeſellſchaften der Welt, überſandte dem Muſeum— 100 Mark,— Hundert Mark. KRichelieus Remoiren gefälſcht? Mit einer überraſchenden Entdeckung tritt der franzöſiſche Louis Batiffol in einem Außſag der Repue des Deux Mondes hervor. Er behauptet nämlich, daß die berühmten Memofren des Kardinals Richelieu nicht von dem großen Staatsmann verfaßt ſeien. Das Werk, das bisher für eine der wichtigſten Geſchichtsguellen der Regierungszeit Lud⸗ wigs XIII. galt, iſt nach den Beweiſen, die der Gelehrte anführt, nicht einmal ein zeitgenöſſiſches Schriftſtück, ſondern ſehr viel ſpäter von einem minderwertigen Pamphletiſten verfaßt worden. 0 Aeder zang der Aniverſitlät Jeng auf Thüringen. Die Erhal⸗ tung der bisherigen Geſamtuniverſttät Jena iſt gemäß dem§ 68 der thüringiſchen Verfaſſung mit dem 1. April 1921 auf das Land Thürlagen übergegangen Mit dieſem Tage hat dgs thüringiſ he Miniſterium für Volksbildung die Verwaltung der Landesuniver⸗ ität Jena übernommen. So werden von jetzt ab von dieſem Mini⸗ ſterium auch die ärgtlichen, zahnärztlichen, pharmazeutiſchen und nahrungsmittelchemiſchen Prülfungsangelegenheiten bearbeitet(mit Ausnahme der pharmazeutiſchen Vorprüfung). Zunm deukſczen Airchengeſangsfeſt, das am 10. und 11. Mai in Rannheim ſtattfindet, ſind die etwa 1000 Mitwirkende um⸗ faſſenden Chöre in angeſtrengter und gut fortſchreitender Vorberei⸗ lungsarbeit, ſodaß gehofft werden darf, daß die große Aufgabe dewältigt wird.— Hervorragende Soliſen ſind gewonnen worden. Alrchenmuſikbirektor Dr. Poppen iſt der Leiter. Unſer einheimiſcher Künſtler Arno Landmann hat die Orgelpartien übernommen. Es werden ſingen: Tilly Cahnbley⸗Hinken(Kammerſüngerin, Würz⸗ burg, Sopran), Anng Baumeiſter Jacobs(Darmſtadt, Alt), Gunnar Oraarud(Mannheim, Tenor), Wilhelm Fenten(Kammerſänger, Mannheim, Baß). Die weithin bekannten Namen dieſer Soliſten bieten Gewähr für erſte muſikaliſche Leiſtungen.— Eine größere Anzahl auswärtiger Gäſte haben ſich bereits angemeldet. ——. ͤ——— (Enzberg bei Pforzheim, 1. Mai. Jabrikarbeiter Enghardt und ſeine 25jährige Sch als Dienſtmädchen in Pforzheim in Stellung war, verhaftet. DZ. Billingen, 30. April. In der benachbarten Gemeinde Sruningen hat heute der 22 Jahre alte unverheiratete Arbeiter Arthur Rieger die gleichaltrige unverheiratete Hedwig Kohlei er⸗ ſtochen. Der Täter verüdte die Tat in der Küche ſeines Stief⸗ bruders und erſchoß ſich dann ſelbſt. Der Grund ſoll in Lier kummer liegen. Freiburg, 30. April.(D..) Der Stadtrat hat die Ueberweiſung von Einrichtungsgegenſtänden(Kleiderſchränke, Bettſtellen mit ge⸗ ſamtem Zubehör und dergl.) an Sunthauſen veranlaßt.— Der Textilarbeiterausſtand hat hier zu einer bedauerlichen Ausſchrei⸗ tung geführt. In der Karthäuſerſtraße wurde eine 64 Jahre alte verwitwete Fabrikarbeiterin, als ſie ſich zur Arbeit begeben wollte, von einer großen Anzahl ſtreikender Arbeiter umringt und wieder⸗ holt zu Voden geſtoßen. Bei ihrem hohen Alter beſteht für die Ver⸗ letzte Lebensgeſahr Der Täter wurde in der Perſon eines 16 Jahre alten Fabrikarbeiters ermittelt und in Haft genommen. Lörrach, 1. Maij.(D..) Die Vereinigung der Ge⸗ meinde Warmbach mit der Gemeinde Nollingen(Amt Säckingen) tritt mit Wirkung vom 1. April 21 in Kraft. Mit dieſem Zeitpunkt geht die Gemeinde Warmbach in der Gemeinde Nollingen in der Weiſe auf, daß ſie an den Ortsteil(Nebenort) Badiſch⸗Rhein⸗ felden angegliedert wird. Badiſch-Rheinfelden, 1. Mal. Ein ganz ungewöhnliches Bild bietet zur Zeit das ausgetrocknete Rheinbett oberhalb Rheinfelden. Das wenige Waſſer, das der Rhein üderhaupt noch führt, wird zum größten Teil in den Kanal des Kraftwerks Nhein⸗ felden geleitet und nur ein äußerſt beſcheidener Ueberfluß plätſchert in das Rheinbett hinunter. Man kann trockenen Fußes von der Schweizer Seite aus bis über die Strommitte auf deutſches Gebiet gelangen. Konftanz, 29. April. Der Dieb, der am Oſtermontag in Dettingen eingebrochen und die Frau des Landwirts Walraff ſchwer mißhandelt hat, iſt in Neuenburg am Rhein verhaftet worden. Es iſt ein 19ſähriger Sachſe, der gerade die Grenze überſchreiten und in die Fremdenlegion eintreten wollte. ), Inſel Reichenau, 29. April Feſtgefahren iſt geſtern nachmittag das Dampfboot„Mainau“ auf ſeiner Kursfahrt von Radolfszell nach Oehningen. Das Schiff bohrte ſich mit dem Kiel in den Seegrund die Paſſagiere wurden ausgeſchifft. Die Wiederflottmachungsarbeiten dauerten geraume Zeit. Nus der Pfalz. R. Jranfenthal, 29. April. Mit einer politiſch⸗yrogrammatiſchen Frage hatte ſich die heutige Stadtratsſitzung zu befaſſen. Der Artkel 145 der Reichsverfaſſung ſieht vor, daß an den Vol ks⸗ und Fortbildungsſchulen die Lernumittelfreiheit zuge⸗ wird. Das iſt ſehr ſchön ausgedrückt, nur hat die neue Reichsverfaſſung nicht auch verraten, wer dieſe Lernmittelfreiheit auszuführen und die Koſten zu tragen hat. In Bagern iſt ſeit dem neuen Volksſchullehr⸗ und Schulbedartsgeſetz die Finanzlerung des Volks⸗ und Fortbildungsſchubetriebs aus den Händen der Ge⸗ meinden in die des Staates übergeleitet worden, der dadurch Träger des Volksſchulweſens geworden iſt: allerdings enthält dieſes Geſetz die Maßgabe, daß die Gemeinden weiterhin den„ſächlichen Bedarf“ ſelbſt tragen müſſen. Da hierzu wohl auch die Lernmittel zu rechnen ſein dürften, müſſen die Gemeinden wohl auch die Leenmittelbeſchaf⸗ fung übernehmen. Das iſt gar keine Kleinigkeit, denn z. B. für eine Stadt wie Frankenthal mit ſeinen 25 000 Einwohnern würden ſich dieſe Koſten für ein Jahr allein, wenn allen Volks⸗ und Fort⸗ Hildungsſchülern die Lernmmtel gemeindlich geſtellt werden ſollen, Cas war in den Ausſchußverhandlungen ſchon verlangt) auf 150 000 Mark belaufen. Der Hauptausſchuß war ſchließ ich zu dem Beſchluß gelangt, daß die Lernmittel nur auf Antrag der Zöglinge bezw. ihrer Erzlehungsberechtigten, ſoweit dieſe ohne Beeintrüchtgung des für ſie nötigen Lebensunlerhalts zur Beſchaffung der Lornmittel nicht in der Lage ſind gewährt werden ſollen. Nach längerer Debatle be⸗ ſchloß der Stadtrat nicht den Hauptausſchußantrag anzunehmen, ſondern die volle Lernmittelfreiheit zu gewähren unter Ausſchluß der Neligionsbücher. Der Beſchluß wurde von den drei ſozialdemo⸗ kratiſchen Fraktionen gegen die Stimmen der Bürgerlichen Ver⸗ einigung durchgebracht. Weiter wurde en Antrag der Ziga rren⸗ händler auf Aufhebung der Verordnung., wonach die Geſchäfte nur in der Zeit von—6 offengehalten werden dürfen, abgelehnt, da die die Mehrheit beſitzenden ſozialdemokr. Fraktionen darin einen Verſtoß gegen den Achtſtundenag befürchteten.— Mit Rückſicht auf die große Arbeitsloſlakeit ſollen Notſtandsarbeiten vor⸗ bereitet werden. Zunächſt kommen Erweiterungsanlagen am Fried⸗ hof und Freibad in Betracht. Neuſtadt a.., 30. April.(S. W..) Der Mörder des Steuereinnehmers Eckes iſt nunmehr in der Perſon des 23jährigen Balentin Brettlinger, dem Sohne des gegenwärtigen dritten Bürgermeiſters von Hambach, ermittelt und ins Amtsgerichts⸗ gefängnis eingeliefert. Als Mitwiſſer wurde ſein 22 Jahre alter Bruder Joſef verhaftet, der der Aufforderung ſeines Bruders, 0 an der Mordtat zu beteiligen, nicht gefolgt war, es aber unterlaſſen hatte, die Behörden von der Abſicht des Mörders zu verſtändigen und ſo zur Verhütung der Mordtat beizutragen Homburg(Pfalz), 25. April. Eine lange Jahre aus dem Ge⸗ triebe der weſtpfälziſchen Landſtraßen beiderſeits der Saarland⸗ grenze verſchwunden geweſene Verkehrserſcheinung, die Kohlen⸗ fuhrwerke weſtpfälziſcher„Kohlenbauern“, ſind in den letzten Tagen wiederum aufgetaucht. um die ſo begehrten ſchwarzen Diamanten in Stadt und Land wagenweiſe abzuſetzen. Die Kohlenausgleichſtelle Mannheim hat bekanntgegeben, daß bis Ende dieſes Monats mit Fuhre bis zu 50 Ztr. Kohten von der Grube Frankenholz abgeholt werden können, wozu Bezugsſche ne auf den Ortskohlenſtellen ausgeſtellt werden. Von dieſer Vergün⸗ ſtigung wird rege Gebrauch gemacht, ſo daß allenthalben Kohlen⸗ hügel vor vielen Wohnhäuſern zu ſehen ſind, obne daß dadurch die großen Halden der Saarkohlengruben merklich kleiner werden. Die Praiſe der Kohlen ſind einſchlſeßlich der Fuhrlöhne allerdings ſo hoch, daß nur mit Glücksgütern geſernete Leute ſich Vorräte ein⸗ logen können, ein Wagen koſtet weit über 1000 Mk. Auch die In⸗ duſtrie iſt bemüht, ſich mit Brennſtoff einzudecken. Pirmaſens, 29. April.(..) Die Heidelbeeren in den Wäldern der Umgegend haben, wie uns mitgeteilt wird, über die Kälteperiode gut durchgehalten. Der Anſatz der Beeren iſt ſehr gut. Wenn die Blüte keine weitere Störung erleidet, darf eine gute Ernte erwartet werden. U Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Spiralbohrer waren längere Zeit auf der Diebes⸗ und Schieber⸗ börſe ein Standardartikel. Mährend zu Friedenszeiten ein Spiral⸗ bohrer 40—80 Pfg. gekoſtet hatte, ſtieg der Preis während des Krie⸗ ges zu märchenhaften Höhen empor. In allen Fabriken wurden deshalb Bohrer geſtohlen und hintenherum wurden ſie dann ſchwung⸗ haft verſchoben. Auch in der Fabrik von Klein, Schanzlin u. Becker in Frankenthal kam eine beträchtliche Menge abhanden. Genau ließ ſich die Menge nicht feſtſtellen, aber der Wert betrug zwiſchen 40 000 bis 100 000 Mark Ein Werkmeiſter und ein Werkzeugaus⸗ geber arbeiteten ſich einander in die Hände. 1917 ſoll das Treiben angefangen haben. Die Sache kam dadurch heraus, daß der Kauf⸗ marm Karl Büner in einen Schuhdiebſtohl verwickeft wurde, wobei ſich ergab, daß er die War« von dem Varer ſeiner Braut, dem Mechaniker Guſtav Schurer, bezogen habe und die weitere Unter⸗ ſuchung ſtellte feſt, daß ſowoßl Schurer wie ſein Sohn Friedrich in dem Artikel Handel tieben und daß die Bohrer durch den Werk⸗ meiſter Johannes Jung bei Klein, Schanztin u. Becker entweder Deſtohlen waren, oder, daß der Meiſter den Werkzeugausgeber Pet. Eller, einen gutmütigen alten Mann, dazu bewogen hatte, ihm die Behrer auszufolgen. Der ſchwierigſte Angeklagte war der alte Schurer, der, wie Kriminalwachtmeiſter Bauer angab, mit ſeinen Angaben ſtark zurückhielt und immer wieder Vorb⸗halte oder Ein⸗ ſchränkungen machte. Dieſes Verhalten kam in der Strafausmeſſung zur Geltung. Er wurde zu 1 Jahr 2 Monaten, Jung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Fritz Schurer und Büner erhielten je 7 Monate, der Werkzeugausgeber, der 35 Jahre bei der ſein braucht. irma * Unter dem Verdacht der Klein, Schanzlin u. Becker in Stellung geweſen war, kam mit 3 [Kindestötung und des Sittlichkeitsverbrechens wurde der 23jährige Monaten Gefängnis davon. weſter, die Schulz und ein weiterer nicht (Berteidiger.⸗A. Dr. Pfeiffenberger, genannter Frankentgaler Anwalt.) Um heträchtliche Werte handelte es ſich auch bei Diebſtählen, die in den Monaten März und April in das Lager der Vereinigten Spiegelfabriken in P 6, 19 ausgeführt wurden. Der Schildermaler Jean Rech ſtahl in dieſer Zeit Spiegelg as im Werte von 110 000 Mark, was bei den heutigen Preiſen gar kein großes Quantum zu Rech, der bei der beſtohlenen Firma beſchäftigt war, hatte dem Malermeiſter Karl Aupor das Glas angeboten und Aupor ſtellte nicht nur ſeinen Wagen zur Perfügung, ſondern ſchickte auch noch ſeinen Geſellen Heinr. Kumpf mit, der unbedachter Weiſe auch mitging, das Glas zu holen, wokür Aupor 3000 Mark zahlte. Rach allein holte noch einige Buch Blattgold und aus dem Kafſenſchrank 300 Mark in bar. Rech wurde zu 1 Jahr 2 Mo⸗ naten, Kumpf zu 7 Monaten Geſängnis verurteilt. Gegen Aupor wurde auf 10 Monate erkannt. Verteidiger Rechtsanwalt Tilleſſen, Dr. Hartmann und Nödlingshöfer. c Konſtanz, 30. April.(W..) Die Schwurgerdchtsperlode Aung geſtern zu Ende. Es wurde verhandelt gegen den 32jahrigen ipfer Franz Ehinger aus Singen, den Fabrikarbeiter Wilhelm Wanler, wohnhaft in Singen und den 21jährigen Dienſtknecht Friedrich Krens aus Badiſch-Rheinfelden, wohnhaft zu Hechingen. Alle drei ſind angeklagt, in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar ds. Js. bei dem Landwirt Moosbrucher in Schlatt einen Raub⸗ verſuch gemacht zu haben, wobei ſie Waffen mitführten und Ge⸗ walt androhten. Den Geſchworenen wurden 11 Fragen vorgelegt, wovon ſie die Schuldfrage und die Frage nach mildernden Umſtän, den bei Ehinger bejahten, ſämtliche übrigen Fragen aber verneinten. Ehinger wurde wegen verſuchten ſchweren Raubes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauee von fünf Jahren. Die beiden anderen wurden freigeſprochen. Sportliche Runoͤſchau. Pferdeſport. ar. Die Hamburg-Groß⸗Vorſteler⸗Eröſſnungsrennen am 18., 16., 18. Mai und 17. Juli ſtellen guten Sport in Ausſicht. Für die vier Tage ſind insgeſamt 368 Unterſchriften abgegeben worden. ar. Großer Preis von Magdeburg. Für die am 28. Auguſt zur Ent⸗ ſcheidung gelangende 100 000 Mark⸗Prüfung wurde für 42 Pferde der zweite Einſatz gezahlt. sr. Rennausſchreibungen. Die Ausſchreibungen für Halle für die erſten drei Renntage am., 5. Juni und 10. Juli find jetzt erſchienen. Insgeſamt werden 376 000 Mark an Preiſen ausgeworfen. Die Haupt⸗ ereigniſſe ſind: Samstag, 4. Juni: Preis von Kreuz, 22 000 Mk., 1200 Meter. Sonntag, 5. Juni: Thuringia, 30 000 Mark, 4000 Meter. Sonn⸗ tag, 10. Juli: Vierundfünfzig Jahre, 25 000 Mark, 4500 Meter.— Der Leipziger Rennklub veröffentlicht die Ausſchreibungen für ſeinen vierten und fünften Tag. Das aus Flach⸗ und Hindernisrennen beſtehende Progoramm der beiden Tage am Samstag, 28. und Sonntag, 29. Mal ſieht 203 000 Mark an Preiſen vor. Tauchaer Jagdrennen(35 000 Mk. 4000 Meter) und Spangenberg⸗Preis(42 000 Marb, 2000 Meter) bilden die Hauptnummern. Fußball. 4 Svorkplatz⸗Einweihung in Viernheim am Himmelfahelstag. In dem als Ausflugsor' bekannten Viernheim iſt von dem rührigen Sportverein 09(-Klaſſe) ein ſchöner eingezäunter Sportplatz er⸗ ſtellt worden, der am Himmelfahrtstage ſeine Weihe erhalten wird. Zu dieſem dem Sp.⸗V 09 höchſten Tage ſeines Vereinsbeſtehens haben ſich in echt ſportlicher Weiſe die Ligamannſchaften des Sport⸗ und Turnvereins 1877 Mannheim⸗Waldhof, Meiſter des Odenwald⸗ kreiſes, und Fußball⸗ und Sportverein 05 Mainz, Meiſter des Heſſen⸗ kreiſes, zur Austragung eines Propagandaſpiels zur Verfügung geſtellt. sr. Aenderung der deutſchen Fußballmannſchaft gegen Oeſterreich. Wie wir erſahren, hat der Deutſche Fußball⸗Bund in ſeiner Mannſchaft, die am 15. Mai in Dresden gegen die öſterreichſſche Auswahlmannſchaft an⸗ tritt, eine Aenderung vorgenommen. Der Mittelſtürmer Jäger(Altona) iſt durch Seiderer(Spiel⸗Vereinigung Fürth) erſetzt worden. Hacken. Mannheimer Spori-Club gegen Turn⸗ und Fecht⸗Club end⸗ wigshafen:3. Der Mannheimer Sport⸗Club ging ſofort nach Be⸗ ginn durch wunderbaren Schuß des Mittelſtürmers mit dem erſten Tor in Führung. Die Mannheimer Mannſchaft iſt auch weiterhin merklich überlegen und kann bald das zweite Tor erzielen. Mit:0 Toren werden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn ſieht man ebenfalls eine leichte Ueberlegenheit des M..⸗C., welche in zwei weiteren Toren zum Ausdruck kommt. Die Pfälzer raffen ſich nun⸗ mehr auf und erzielen durch Mißverſtändnis der Verteldiger und durch Nachläſſigkeit des M..⸗C.⸗Torwartes drei Tore hinterein⸗ ander. Dies war dem M..⸗C. zu ſtark, es ſetzte ein ſcharfes Schlußtempo an und hielt den.- u..⸗C. in ſeiner Spielhälfte feſt. Kurz vor Schluß kounte durch Vorlage des Verbindungsſtür⸗ mers der Rechtsaußen durch prachtvollen Schrägſchuß der M..⸗C. das 5. Tor erzielen. Mannheim, die techniſch überlegene Mann⸗ ſchaft, ſiegte wohlverdient über die körperlich und robuſt ſplelende Mannſchaft der Ludwigshafener. Leichtathletitk. er. Zwei neue Weltrekords im Laufen ſoll nach einer Melbung aus Kalifornien der bekannte amerikaniſche Kurzſtreckenläufer Charles Pad⸗ dock über 300 Dards und 300 Meter aufgeſtellt haben. Er durchlief die Strecken in 30,2 bezw. 33.2 Sekunden. Damit ſind die bisherigen Beſt⸗ leiſtungen erheblich verbeſſert. Die offizielle Weltrekordliſte der Inter⸗ national Amateur Athletie Federation verzeichnete für 300 Dards 30,6 Sek. laufgeſtellt von Wefers⸗Amerika am 26. Sept. 1896) und für 900 Meter 36, Sek.(aufgeſtellt von Faillot⸗Frankreich und Mezei⸗Ungarn 1908 bezw. 1913).—. Die erhebliche Verbeſſerung der Rekords iſt darauf zurückzuführen, daß die Strecken von 300 Pards oder Metern äußerſt ſelten gelaufen werden. Wetterdienſinachrichten der badiſchen gandeswelterwarte in Karlgruhe. Beobachtungen vom Montag, den? Mal 1921,8 Uhr morgens(MEz.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphlſcher Meldungen — Niederſchlag der Luftdruck Wind Ort in a 8* Duchte. Stürte Wettet letzten Skund. Hamburg. 760.8 9 WSVV/leicht wolklos 0 Königsberg—————— 760.8 10 S80 ſſchwach helter 0 Frankfurt a. M.——————— München—————— Kopenhagen. 758.5 11 WIAVWJI leicht Dunſti 0 Stockhom. 754.5 15 880leicht wolklos 0 Haparanda 250.5 6 N. ſſchwach wolkig.5 Boddz. 453.8 2 SW Imäßig wolkig 1 Poris„„„„ 00.0 6 N mäßig vedeckl 2 Marſeiſle—————— Jarich„194 8 ANu/ ſchwach bedeckt 0 Wien 759.3 10 NNO ſeicht heiter 10 Beobachtungen badiſcher Wottetſtellen(7 morgenz) wrerereeereeereener— wr.„„ Duft⸗Tem⸗ſg 2 2 2 See⸗ druck ſpeng 75 5 Wind 2 3 Be⸗ oͤhe 2 E 8. 5N 5 52 2* 8 Wrel ſstarte 9 33 merkungen Wertheim.151 8 15 5— ſtill belter.5 König tuhl563759.6 9 13 5—ſtiu olal. 3 Kartsruhe.12776011 9 17 7 NNOſſchw 10 6 Baden⸗Baden 2137596 9 14 4 NNO leicht etedt 0 Villingen715 709.2 61 12 5 Nſleicht baekiſ.5 eldberg. Hof1281 649.4 4 7 2 NNOteicht Petsl 27 t. Blaffen. 780— 6 12 3 N, leicht a 6 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet verflacht ſich und zieht ſich über den allantt⸗ ſchen Ozean zurück, während von Skandinavien ein Tlefdruckgebiet bevorſteht. Ein Telltlef brachte geſtern nachmittag in unſerem Gebiet bereits Regenfälle mit Gewitter, die ſich heute und morgen wieberholen werden. Die Temperaturen ſind im allgemeinen etwagz im Sinken begriffen. Vorausſichtliche Witterung bis Dienstag, 3. Mal, nachts 12 Uhr: Wolkig, vielfach Regenfälle mit Gewitter, etwas kühler. 1 — 2— — maunbeimer General· denzeiger. bend· Ausgube7.. Sette. Nr. 201. entad, ben 2 Mel 12··— —— andelsblait des a + 5 * Erweiterung des Kurszettels. Der großen Bedeutung entsprechend, die unter den gegen- Wärtig stark schwankenden Konjunkturverhältnissen einer raschen Uebermittlung von Handelsnachrichten zukommt, haben wir uns entschlossen, von heute ab unseren Handels- dienst wesentlich zu erweitern. Wir haben deshalb den Kurs- zettel der Frankfurter Börse etwa verdoppelt und ebenso auch die Tabelle des Berliner Kurszettels weiterkin ergänzt. Der Wichtiskeit des Valutamarktes haben wir dadurch Rechnung getragen, daf wir die Devisennotierungen einer Anzahl inter- nationaler Plätze neu aufgenommen haben. Auch die Bericht- erstattung des Warenmarktes findet künftig größere Be⸗ achtung, indem wir den amerikanischen Funkdienst der New- vorker und Chicagoer Warennotierungen regelmäßig zur Ver- ökkentlichung bringen. Die Kohlennot unserer Industrie. Die Kohlenknappheit wird kraß beleuchtet durch folgende Uebersicht des Bedarfs und der gelieferten Menge von Steinkohlen im Jahre 1920 286 Glashütten 2 590 000 Tonnen 800 oο Tonnen Porzellanindustriee 720„ 300 00⁰ Zementindustrie· 3 600 000 1 780 00⁰ 05 Kalkindustrie 3 o00 o00 55 850 000. 11 910 000 Tonnen 2 130 000 Tonnen Ueber neun Millionen Tonnen Kohlen fehlen also allein den vier genannten Industrien, die zum Wiederaufbau Deutsch- lands und zur Behebung der Wohnungsnot so wichtig waren. Dabei verkauft die Entente überflüssige Reparationskohle im neutralen Auslandl Beschlagnahme von Sendungen durch die Besatzungs- truppen. Wie die Handelskammer Mannheim mitteilt, sind seitens der Besatzungstruppen in letzter Zeit wiederholt Sen- dungen mit Lastkraftwagen, Feld- und Kleinbahnmaterial ein⸗ schließlich Lokomotiven, sowie mit zerkleinerten Granaten, Kartuschen u. dergl. beschlagnahmt worden. Die Handels- kammer Köln hatte aus diesem Grunde den Interessenten fol- gendes Schreiben zugehen lassen:„Mit Befehl 85 der inter- alliierten Feldeisenbahnkommission vom 13. 7. 1919 War der Güterverkehr zwischen dem besetzten und unbe-stzten Gebiet allgemein freigegeben worden, mit Ausnahme von Waffen, Munition und Waren, die ausschließlich für Kriegszwecke her- gestellt sind. Der Begriff„Waren für Kriegszwecke“ wird nun von den einzelnen Besatzungsarmeen verschieden ausge- jegt, in besonders weitem Umfange von den belgischen Be- satzungsbehöôrden. So werden in letzter Zeit vielfach Wagen⸗ ladungen mit Klein- und Feldbahnmaterial einschl. Gleisen und Lokomotiven, ferner Schrott aus zerkleinerten Granaten, Lastautos u. dergl. von den belgischen Kontrollposten be- schlagnahmt. Da eine genaue Begriffsbestimmung„Waren, die ausschließlich für Kriegszwecke hergestellt sind“, von den Besatzungsbehörden bisher nicht zu erlangen war, empfehlen wir, beim Versande von Gütern, die das besetzte Gebiet im Ein-, Aus- und Durchgang berühren, in allen Zweifelsfällen die Genehmigung der Besatzungsbehörden einzuholen; der Begriff „Kriegsgerät“ ist hierbei möglichst weitgehend auszulegen. Wie vorbemerkt, wird dies im besonderen bei solchen Gütern zu beachten sein, die das belgisch besetzte Gebiet berühren, d. h. im allgemeinen das an und nördlich der Linie Köln Aachen gelegene Gebiet unseres Direktionsbezirks.“ Es wird auch von Seiten der Handelskammer Mannheim den Absendern derartiger Waren empfohlen, die Genehmigung der zuständigen Besatzungsbehörde zur Beförderung derartiger Güter in oder durch das besetzte Gebiet einzuholen. Polen und die 30% ige Einfuhrabgabe. Nach polnischen Zeitungsnachrichten wurde der Gesetzentwurf detr. die 30% ige Abgabe von Vertretern des Außen- und Handelsministeriums sowie von Interessenten beraten. Der Entwurf folgt dem französischen Einfuhrgesetz unter besonderer Berücksichti- gung der wirtschaftlichen Lage Polens, Danzigs und der Teschener Gebiete. Herrenmühle vorm. C. Genz.-., Heidelberg. Der Auf- sichtsrat der Herrenmühle vorm. C. Genz in Heidelberg be⸗ schloß, die Verteilung von 12%(10%) Dividende vorzu- schlagen. Waldorf- Astoria- Zigarettenfabrik.-., Stuttgart. Die Verwaltung schlägt vor, 6% Dividende auf die neugeschaf- fenen Vorzugsaktien, 12%(11%) auf die alten und 6% auf die neuen 3 Mill. A Stammaktien zu verteilen. Deutsche Eisenbahnsignalwerke.-G. vorm. Schnabel u. Cie., Stahmer, Zimmermann u. Buchloh in Bruchsal u. Oesede- Georg- Marienhütte. Die.-V. genehmigte die Kapitalser- höhung um.5 Mill. 4 6% ige Vorzugsaktien auf 20 Mill. AI. Die Aktien sind dividendenberechtigt ab 1. Januar 1921 und gehen zu pari an die Deutsche Bank. Eine Erörterung fand nicht statt. Es wirkt befremdend, dall der Zweck, warum eine Kapitalserhöhung vorgenommen wurde, nicht mitgeteilt wird. Wie weit sie in Verbindung steht mit der gleichartigen Trans- aktion der beiden Eisenbahnsignalansralten Jüdel u. Cie. in Braunschweig und Vorgängen bei der Deutsch-Luxemburgi- schen Bergwerks-Aktiengesellschafk, jält sich nicht sagen. Konku-se. Ueber die Schuhfebrik Frie dr. Zimmer in Pirmasens und über die Badische Eisen- u. Maschi- nen-Handelsgesellschaft Hofmann in Buchen in Baden wurde der Konkurs verhängt. Die Zahl der Konkurse im April ist auf 279 zurückgegangen gcgen 294 und 59 im April vorigen Jahres. Der deutsch-amerikanieche Handel im März. Der Wert der März-Aus fuhr nach Deutschland beziffert sich auf 30 503 000 Dollar; das entspficht einer Zunahme von 9 562 000 Dollar gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vor- jahres. oDer Wert der Einfuhr von Deutschland erreichte im gleichen Zeitraum eine Höhe von 7 368 oo Dollar, das sind 274 O0 Dollar mehr als im Vorjahr. Frankfurter Getreidebörse. Auf der heutigen Getreidebs/e: war die Stimmung sehr fest. Die Preise gingen um—8% gegen die Preise vor 8 Tagen in die Höhe. Besonders fest lag die Stimt ung im Bezug von Futterartikeln. Baumwolle.(Knoop u. Fabarius, Bremen.) An den Märkten fehlte es in der verflossenen Woche an Anregung. Man schloß am 28. d. M. ruhig wie folgt: Bemen: fully middling g. e. u. st. loko 19.30„ per Kllo. Die Nachfrage nach Textilwaren in Amerika und England hat sich etwas belebt und der Grundton aller Märkte ist auf- tallend stetig. Wenn die Unklarheit in der weltpolitischen Lage nicht wäre und wenn der englische Streik zu Ende ginge, würde nach Ansicht der weitesten Kreise eine Preissteigerung sicher eingesetzt haben. Wie verschieden übrigens die Lage in den einzelnen Industriebezirken ist, geht daraus hervor, daß in Amerika manche Spinnereien Tag und Nacht arbeiten, an- ere die normale Arbeitszeit voll einhalten, wieder andere Still- Uegen. Unter diesen Umständen kann man keinen Ueberblick kewinnen über die Gesamtlage. Der Konsum in Amerika belief sich im März auf 437 o00 Ballen gegen 3935 000 Ballen im Feb- ar und 575 000 Ballen im März 1920. anderung ei schiedenen Ge höher stellten. Frankfi urt, 2. Mai. heit wegen der weiteren Ent nisse lie auch im heutig Lurückhaltung der beteiligten 1: die vorliegen- denden Fragen bezogen nommen. T aber vereinzelte Kursbe Oobachten: eine starke Steige Anilin wurden zum ersten befestigt, dagegen Th. Golds Elektrowerte vorwiegend machte sich erneut Kauflust zu höheren bis 1135. 5% Coldmexikaner, nung trete die schw-We Sinne aufg mexika Augsburg-N Bergmann kfanden zu bes Paket t unter 163%, minus 3% ) Inländische. 3% Deuteche Relohsanl. 4% da. 37%% 90. 40% 0 4 79 690. 4„ Preublsehe Konsol 38 9% .04 0** 3½% Preubische Konsole 0 do,. 40% Bad. Anleihe von 1918 3/½% Badisone Anteihe 3% do. von 1896 4% Baysr. Elsenbahnanl. 3½0% 0. 3%(Bayr..-Anl. do. 45— 1 3½ 7½0 d0. 4% Hessen von 99 u. 06 37%95 abgest. %% Hosgen 4% Sàchs. 8t.-Anl. v. 19 3% B40. Ronte 45 ttemb. K. 1913 40% Frankfurt a. A. 4% —7 org 4% Kurlsruhe Bank-Aktlen. Div. Badische Bank 6¼/ olsges. 12½ * ak 12 8.- u. Weohselh. 7 Deutsohe Verelnebank Dlsbonto-Gosallsoh. 10 Dresdner Bank Metaſlb..Motall-Ues. Mationalhz Osster. Orodit-Anst. Pfälzische Bank 7 Pfälzisohe Hyp.-Bank 9 Belohsbank Hhelatsche Oredithank 7 Rhelnische yp.-Zank 9 Südd. Bodonkreditd. Südd. Disdonto-ges. 8 Alig. Disch. Oreditbank Bayr. Bod. Or. Wab. „ Hyp.-u. Weohselb. Larmor Bankverein Comm.- u. Prlvath. Deutsch-Aslat. Bank Deutsohe Hypothekd. „ Ubersee Bank Frankk. Hyp.-Bank Mitteld. Creditbank Mhenbg. Vereinsbank Maenef Bankverein Württgg. Bankanst. 1 Hotenbank „ Voerelnsbank Bergwerks-Aktlen. Hoch. Sergd. u. Gubst. 5 Zuderus Elsenw. Deutsch-Lux. Bergw. 12 gelsenklroh. ergwerk 14 Harpener Zergbau 5 Kaliw. Achersleben Kallw. Westeregeln 33 Mannesm.-Hhr.-Werke 6 Obersonl. Elsenb.-Bed.25 do. Elsenind.(Caro) 14 Fhönlx Bergbau 20 V. Kön.- u. Laurahdtte 20 OCongordlia Bergb.-G. ſth. Braun-Kohl. Rlebeok Montan Tellus Becgbau Transport-Aktien. Sohantun— d0. Genuhsohelne lamhb.-Am. Faketfahrt— Norddeutscher LIoya— Lest.-Ungar. Staatsb. 7½ Oest. Sudd.(Lombd.) Baleimore& Ohlo Industrie-Aktlen. Arün&. Blifinger 6 Wayss& Freyta— Löwenbrauerel Sinner Elohbaum Mannkelm Sobwartz-Storehen Cementw. HReldelberg 10 Zadlsohe Anikig 12 D. G. u. Slih. Soh. A. 20 Th. Goldsohmitt Chem, Grlosh.-Elektr. 7 Farbwerke Höchst 12 V. ohom Fabr. Mannh. 7 OGhem. Fabr. Muhinelm 4 Holzvorkohl.(Kenst.) 3 Ruigerswerke 12½ Werke Albert Sudd. Drahtindustrls 7 Allgem. Elektr.-Ges. 10 A. E. G. Vorz,. behauptet. ner mit 445 mäbig, 750—-740—=730. Goldrenten bei lebhafteren Am Montanaktienmarkt zeigte bedarf mit 280 bevorzugter. Hirsch Kupfer angebot steigende Richtung der Krauß, Verein Deut lebhafteres Geschäft: utu Curs Die Börse schloß Privatdiskont 34%½. Festverzinsliche Werte. Bay.-Pfälz. EIs.-Frlor. Ividenden-Wert k. Deutsahl. 10 * .1 4% Sohutrgeb. von 1908 bis 1911 und 12 4˙0 von 1917 Sparp.-Anl. v. 1919 r. Ahlös.-Bente 4 40% 400 4 3 4½½ Fürk. 1. Am. 1903 Gold zume 10 + 18 ferwerk ruder 12 2 ale Lucwlgsb. 12 inenfahr. Kleyer 15 g atlenla do. Gaclschs Jurtaoh 14 Dalmlermotoren 8 Dürkog pb nenfbr. Eglingen 9 do. Elsenaoh 10 otor Deutz ktener, Durlach 13 Haid& Meu, Nähmasch.3 Karlsruher Masqn. 10 Luxsohe ladustrie Magoh. u. Arm. Kloln— Pfälz, NMähm. Kayser 12 onnolipe. Frankenth. 7 1 Bit aberg Ver. Deutsoho Delfabr. 12 Porzetlan Woss91— Pulyertahr. ingbert30 Nuhfabr. Herz ilingustele Wolfk 7 plog. u. Spiegelgl. „Batl. Wollk. lerel Eitlingen 7 mpgarnsplan. Kals. 12 ootw. Boslg Uhrenkfbr, Furtwangon 15 Verlagsanst. Otsoh. Waggonfabrik Fuchs 22 Zelfstoffabr. Waluhof 10 Zupkertabrik, Bad. 14 u0. Frankenthal 14 Asoh, Zeollst, u. Faplerf. Blelstift J. Fab.(Aug.) Giaciang Kempf Malnzer Brauerel Parkbrauereſen Rettenmeyor Sohöftern. Zurgür. Tivoll Stutegart Hockh- u. Tlefbau Farbenfabrik Bayer Ehe.Wellerster-NHeqr Jehramm Lackkfabk. Ultragarln Fabrik Utsch. Elsenhandl. Angla-Cant.-Guano Lloht und Kraft Reln. Gohh. u. Sok. Belsenk. Gußst. Hanfwerke Filsson Hlrsoh Kupfer Erkf. Pok. u. Wttek. Moenus Vogtl. Masch. Met. Dannh. Bonneider& Hanau Sopuhfabr. Wessels 11 V. Fränk. Voltohm, Seil u. Kabel Steaua Romana AScgdge Berllner Wertpaplerbörse. Berlin, 3. Mai. der noch inmer Werte zu erkennen, im Zusgt treten. (Drahtb.) In der an der Börse zum Teil Lorheirschenden hochgradigen Geschäftsunlust ungeklärten politischen Lage ist keine Vel: Zusammenhängend mit dein aus vr⸗ bieten sich zeigenden Deckungsbegehr war die Grundstimmung etwas freundlicher, sodaß bei allerdings be- langlosen Umsätzen die Kurse in der Mehrzahl am Montan- und Industrieaktienmarkt sich um 8% und vereinzelt darüber Stärkeres Interesse bei Kutsbesserungen bis zu vereinzelt-20% gab sich zeitweise für oberschlesische menhang mit der Zeitungsmel- dung, daß das oberschlesischle Industrisrevier bei Peutschland verbleiben soll. Um 15% gesteigert waren kerner Deutsch- werten v ten auf unbedent losen ler politischen Verhält⸗ r wieder eine starke skreise in die Erschei- n Meldungen 1, insoweit sie sich auf verden eher in günstigem gzeengten Geschäfts Waren n Umfangs zu be- neideanstalt. Gher, auch Höchster driger angeboten. Deutsch-Ueberse Cursen geltend, 1180 Ggg, gaben im Verlaufe auf die schwankende Haltung der Devisenpreise nach. Auch 5% Silber- eutsche Petroleum Sbahn 433. 4% Ungarische sätzen bis 30 bezahlt, plus%. ich leichte Erholung. Ober⸗ de Kleyer schwächer, rt ist die weiter auf⸗ nike Jetter. Lokomotivfabrixk riken und Holzmann hatten stellte sich 286—264—250%. ürnberg 436—44o0. DeutscheMaschinen 290. Elektro Kursen Aufnahme. des Dividendenabschlag stillem Geschäft fester. 1 4½%% Oesterrelohische ½% 40. Seicrems 31.40 1.. oonv. Rents— 22.— r. Borl. Stra Frinz-elnrio rische goldrente St.-Rte. y. 1910 8b.-Fte. v. 1897 1 oldschmidt um den gleichen Von Renten- ische Ren⸗ anziehend. Bei n der lust- zen Waren ir Buda⸗ hier die urchweg etwas schv. best einiges Interes Umsätze unbedeutend. Fes e Reiehs- und Staa Dlere. 5% D. Soh. Ser. 1 ulo. one 2% do. Serie iV %. Herte Vi—I& 2% do. 0 o Voutsdhe 5 de. dn. gohe Anlelhe Anleinese tacktanl. nohener Stadtanl „ Hypothek bank-Flandurioſe b) Amslndische Rentonwerte. Sobatzanwelsung Dividenden»Woerte. ransp.-Aktlen. Dlv. 2. Sohantungbann 0 502.— Gefsenklr Atig. Lok.-u. Stradonb. 6 125.59 onb. 7½—— n 5½ 107.75 107.75 eond. 7½ 123.— 139. nore and O0hblo— 9043 d. Eis Austr. Damp NMamb.-Süudam.'egb. Hansa Dampfsch. Morddeutsolle Lloyd Bank-Aktlen. ö er Handets-Ges. 12½½ 770.— u. Privatbank 8.— 2 ädter Zank 8 1 Deutsohe Bank 12 Olskonto-Oemmandit 10 Dresdner Bank E Maininger M 1 Ratlonalbk. f. Deutschl. 10 Lesterreloh. Kredit 6½ Relohsgank.7 Industrle-Aklien. Aooumulat.-Fabrik 17 Berl, Anbalt. Mase Bopllner Elektr. G1.Masoh.B. Sohwarzk. Bing Müraberg Blsmarokhütts Socnumer aAußstahl Gebr. Zönler& 60. Braunk. u. Brikettind. Bromer Vulkan Hroun, Boverl à 00. 8 Suderus Eisonw. 7 Chemische Grleshelm 12 Chem. Heyden Chomisone Weller 12 Ohemische Albect 30 Conooruta Bergbau 22 Dalmler Rotoren 95 Dessauer Has Otsch. Eiseng.-Sign. Otson. Gasglüntioht Otsoh. Aabstahikugel Otsoh, Wolle Dynamit Teust Deutsoh-Luxemburg. 12 .-Ueborsee Elektr. 0 Deutsobe Erdô! 45 Dautsche Katitwerke 7 Deutsghe Stelnzeug 29 9. Waften u. Munktlon 30 Dückoppwerke 25 Elberfeſder Farben 18 Elektr. Lloht u. Kraft 0 Sk. f. e. Uat.(zurion) 0 Fachwoller Bergwerk 12 Felamünte Papler 23 Foſten& gultleaume 135 Friedrlohshütte 23 Kaßgenau Vorz. dasmotocen Deuta 10 Stoswer Südd. Imbbillen Telephon Thale Eis Türalsoh Unionw. k Ver. Ohem. Vor. Ote Veroin. Fränk.s nk. Ver. Glanzstoffe 20 V. Stw. Zynen& M 39 Vogtiänd. Haschlnen 10 Waaderer-Werke Woesteregela Alkall 83 Wotsf. EIsen u. Oraht Zellstoff Waldhof Deutsoh-Ustafrlka Hou-Gulnea Otavl Minen u. Elsenb. do. Genußgohein Deutsche Patroleum Pomona Helddurg Devisenmarkt. Frankfurt, 3. Mai.(Drahtb.) Am Devisenmarkt wWar das Geschäft im Laufe des Vormittags ruhig. Anfanzs schwächer, später etwas ſester. Budapest lebhaft, 32½. Im amtlichen Verkehr schwüchten sich die Preise etwas ab bei sehr beschei- Atte kSI. denen Umsätzen. Im freien Frühverkehr wWurden folgende Kurse genannt: London 260(amtl. 259), Paris 304(3020, Brüssel 503(50), Newyork 657%(65), Holland 2300(22924), Schweiz 115275(124735), Italien 313(312). Frankfurter Devisen. eeee Amtlloh 20. April 2. Hal 30. Aprll 2. Hal LSeld Brief geld grlet Reld Brief geld Prief nolland. J2829 202324.802280.2002254.70 Hocwe 912.90 1 N 802290. 0 Norwegen 1013.391016.181018.90(1021.10 bondion 897.80 505 80 501.50 502 80 Sohweden 1633.3015k 9 8 e 5 5—5— 125 907 Helsinpfors 8—.— 1„.507.-808.— 502 50 fe Vork 65.82 66.0 Seanen J1857.50158.7146 30748 70 Mien, altes:— 5 91750 530 9 50.—988t. adg. 72% 174% 170 1784 anene: 29 8ʃ7.300 311..30 Zud„ 28.47/ 28.98 8 bünsmark t188.80ft 75.201d88.301266 70 lfrag Frankfurter Notenmarkt vom 2. fal. Geld J Brlef Geld rlet Hoten. 61.25 64.39 esterr.-Ungar, alts,——.— 7 133408.—801.— J Ferweglsen?? Laglisene eeee eeeee eumuneene 8,, Eraneeons:: 270 200% Spandeehs Hollandisoh 99 149330 531 50 Sohwelzer taliegſsdges„ 42239 392292.30 Sohwedlseho.„ 50 anee 4070 1 311.59 314.30 FTeohbeong⸗ 1 oioh. abgont. 10.72 11.00 Ungarleeng 28. 28.80 Tendenz: schwächer. Berliner Devisen. Kopenhagen 35.60 Steochofm 043.481847.85 1823.48018382.685 Jost.-Ung. Helsſagsfors] 188.10 12 liellent... 278.2 28 30 271.05 272 386le 450. London„ 281.70 262 Amtlion 29. Ap ril 2. Mai 40 Aprlili 2. Ral 0 Leld sriet agolg Lriet Beld rlef 5 LEclef olland 2377.65½2322.352202.70025 17.65 352292.702287. 90 lew Vork 5 4 Bousne.811 45 572.85 301.95 503057 5 50103 03.15 Ohristlapſa. 1043.95 2 1135 105 1143. 1026.95101.457913.55 Soeir. 1144.8 5 1547240 11.2 Saten. 576.85 878.30 367.0 460 05 2 25 80.0.1% 2% 207 50.08 86 311.85/ 312.38/Prag 236.32 289,92 Sudagest * —— FFPPP eerreeree eee bereeeeee erpenae= Deeeeee ee ee 475 holländiſchen Schleppdampfer. geteerte Schiff, das eine Reihe von Kähnen ſchleppte, ein lieb⸗ 272ͤ den Ring dem Vater. —— 6. Selte. Nr. 201. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Mai 1921. Waren und Märkie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 3. Mai. Wie auch in früheren Jahren, 80 wWar auch in diesem Jahre die heutige Börse infolge des Mai- Marktes recht gut von auswärts besucht. Im Verkehr mit berseeischem Getreide blieb die Lage im allgemeinen unver- Undert, und da man sich infolge der noch immer ungeklärten Holitischen Verhältnisse die größte Zurückhaltung auferlegt, so kamen Umsätze nicht zustande. Für in Deutschland greif- bare Ware dagegen herrschte bessere Nachfrage. Im Vorder- Srund des Interesses stand Mais, der in disponibler Ware zum Preise von 220—230 für La Plata, brutto für netto mit Sack, bahnfrei Mannheim umging. Sehr lebhafte Nachftrage zu steigenden Preisen zeigte sich auch für Mais-Bezugsscheine; man forderte heute für weille bayerische Scheine 32&., für hessische 38—40 J, für badische 40—42 und für württem- bergische 40—-41 A, auch rote Scheine waren zu höheren Preisen gesucht. Von Futterartikeln blieben besonders Dörrgemüse und Trockenschnitzel besser gefragt. aber auch für Oelkuchen zeigte sich vermehrtes Interesse. Mischgemüse wurde mit 90—115 brutto für netto mit Sack, je nach Quali- tät, Parität Mannheim, bezahlt. Trockenschnitzel, lose, waren zu 113—12z5 K- ab Nähe Mannheim angeboten. Für Erdnuß- kuchen forderte man 210—220., lose, bahnfrei Mannheim. Sesamkuchen waren zu 165—170, Kokoskuchen zu 168 bis 170 M und Palmkernkuchen zu 127— 130, lose, ab südd. Ver- ladestation am Markte. Für Gerstenfuttermehl, prompte Liefe- rung, nannte man 180—184& ab bad. oder württemb. Station. Für Hülsenfrüchte hielt die bereits in den letzten Tagen der vergangenen Woche hervorgetretene bessere Nachfrage an und die Preise zeigen daher nicht nur größere Stetigkeit, son- dern verschiedentlich wurden Geschäfte zu besseren Preisen getätigt. Grüne fränkische Landerbsen wurden mit 228—235 K. in Leihsäcken ab unterfränkischen Stationen gehandelt. Acker- bohnen waren bei prompter Lleferung zu 21—220 1 ab Station Ulm am Markte. Futtererbsen stellten sich auf 196 bis 210„ in Leihsäcken ab südd. Stationen. Inländische Linsen wul den je nach Qualität mit 350—400 und ausländische mit 380—850 brutto für netto mit Sack, bahnfrei Mannheim, ge- nannt. In Saaten hielt sich das Geschäft bei ziemlich un- veränderten Preisen in bescheidenen Grenzen. Neuer inlän- discher Rotklee wurde mit 800—1400 /, ital. Luzerne mit 2000 bis 2400 f. Provence-Luzerne mit 2400—-2800 brutto für netto mit Sack, bahnfrei Mannheim, genannt. Für Rapssaat ohne Sack forderte man 420—475 und für Leinsaat 42s bis mit Sack. frei Waggon Mannbeim. gic Tappoll. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. (Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Lotte aber lenkte das Geplauder geſchickt auf die ſchöne Muſik, die den ſich immer mehr belebenden Garten durchflutete, dann auf einen ſich ſtromaufwärts arbeitenden, In der Tat bot das dunkel⸗ liches Bild. Um die kleinfenſtrige, doch hübſch mit und Blumen geſchmückte Wohnung auf dem Hinterteile aß eine Familie und hielt Feierabend. Die Kinder tanzten in weißen Hauben und in Holzſchuhen Ringelreihen, auf dem flachen Dach thronte der weiße Spitzer und betrachtete ſich die Welt. Ueber das Leben dieſer Schiffersleute erging ſich Lotte, und Friedrich bewunderte ihre bewegliche Geiſtesart. Vater Römer aber ſcherzte zu Ulrich hinüber:„Sind denn in Ihrem Land alle jungen Leute ſo blond, ſo ſtattlich und groß wie Sie und Ihr Bruder?“ „Das wohl nicht,“ er⸗ widerte der Schweizer,„in unſerer Familie aber liegt 8. Nun fragte ihn Römer manches nach Eltern und Heimat. Aehnlich hielt er es mit Szedesky. Lutz hörte dem Geſpräch aufmerkſam zu. Einmal ruhte ihr Blick auf dem Ring, den Ulrich zu Ehren der Ankunft Friedrichs trug.„Iſt der Reifen ein Altertum?“ fragte ſie.„Nein, aber doch ein Andenken.“ Er zog ihn vom Finger und reichte ihn ihr hin. Sie las die Inſchrift, gab Ulrich einen freudig überraſchten Blick und bot „Alle Achtung!“ verſetzte Römer.„Das Stück ehrt Sie und Ihre Heimat.“ Ulrich ſpürte wohl, wie ſein Anſehen bei Tochter und Vater durch den Reifen ge⸗ Wachſen war. Das Geſpräch ſprang auf das Geſchäft Appelius über. „Ja, da ſind Sie gut aufgehoben,“ verſetzte Römer und nickte. „Ich kenne Vater und Sohn. Es ſind hervorragende In⸗ duſtrielle, wie Mainz ihrer mehr beſitzen ſollte. Dann erlebten wir das betrbende Schauſpiel nicht, daß ſich unſere Stadt in allen Betrieben von Frankfurt überflügeln läßt. Es iſt aber einmal gegen die Mainzer Gemütlichkeit nicht anzukämpfen.“ Wie er ſo ſprach, machte er den Eindruck eines bei aller Jovia⸗ lität ernſt⸗ und kernhaften Mannes. In der Dämmerung ging die Geſellſchaft gemeinſam über die Schiffsbrücke nach der Stadt zurück. Auf dem breiten metalliſch flimmernden Bande des Rheins kamen von weitem die hellerleuchteten Dampfer gezogen, die Sonntagsausflügler von Koblenz und Bingen kehrten zurück, und die hellen Ge⸗ ſänge der Fröhlichen ſchwebten ſtets vernehmbarer herüber. Es war ein Abend voll Lied und Luſt, auch in den Herzen der jungen Geſellen. Als ſie in ihrem Quartier beiſammenſaßen, lächelte Sze⸗ desky:„Es iſt gut, daß ich gehe und mir daheim ſchon ein Mädchen weiß; ſonſt würde mir Lutz das Herz anzünden, nicht bloß für einen Tag, ſondern für immer. Nun aber behalte Du ſie im Auge, Ulrich.“ Ueberraſcht erwiderte der Schwei⸗ zer:„Das würde mir wohl nicht viel nützen!“ worauf Janos ſtolz verſetzte:„Wir ſind ja auch nicht auf wilden Bäumen gewachſen. Und in Friedrichs ehrlichem Geſicht ſtand ein verklärter Glanz der Freude über den Abend. Um ſechs Uhr am nächſten Morgen ſtellte Ulrich den Bru⸗ der bei Appelius vor, nachher nahm er ſich die Stunde, um ſich von ſeinem lieben Szedesky zu verabſchieden. Ihr Ge⸗ präch war nicht mehr ſo fröhlich wie geſtern, der Scheidende äußerte noch einmal Befürchtungen wegen der Barensky. Die lehzten Augenblicke aber waren ſeinen Freundſchaftsverſiche⸗ rungen vorbehalten:„Du bleibſt mein Herzbruder, ich der Deinige. Wenn es Dir am Phein nicht mehr gefällt, komm ing Ungarland!“ Nun war der Getreue davongefahren. Ulrich aber wurde wegen der Barensky von Sorgen nicht frei. Wo er ſtand und Zing, fürchtete er eine neue Begegnung mit ihr oder Mab, ſprach aber Friedrich, der jedem Abenteuer abhold war, nie van der zweifelhaften Bekanntſchaft, und um ſie zu vergeſſen, Wyr es ihm eben recht, daß ihn das Geſchäft ſtark in Anſpruch achhem, die Ueberſtunden oft bis um neun, mitunter ſogar bis um zehn Uhr abends dauerten. Die Abteilung Friedrichs war etwas weniger beſchäftigt um ſjeben Uhr hatte er Feierabend. Mit muſikaliſchem Talent die er dann auf der Laute Ulrichs und wäre froh geweſen, nen, Riefen und Zwergen, Negern und Arabern, einem langen Amtliche Preise der Mannhelmer Produktenbörse ber ioo kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Plata-Mais 223 4, Kleesamen. neuer inl. Rotklee 900— 1400, ital. Luzerne 2000—-2300 K. Provence- Luzerne 2400—2800. Wicken 180—200, Erbsen inl. 220 bis 270, ausl. 220—260. Futtererbsen 200—220. Bohnen Rangoon 130—135 A, Brasil 115, Ackerbohnen 220, Linsen inl. 350— 500 l, ausl. 350—550 K. Wiesenheu nominell 90, Rotkleeheu 110—115 4. Luzerne-Klecheu 130— 140. Prehß- stroh 55—60 ¶, geb. Stroh 55—60 K, Biertreber 140—145 l, Rapskuchen ohne Sack 120—125 K, Reis 360—550„, Raps ohne Sack 425—475 K. Leinsaat 425— 47 M. Tendenz etwas fester. Verteilungspreis für Mais vom 28. April bis 2. Mai 220. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 2. Man.(Drahtb.) Am Maismarkte hat sich dle Geschäfts- und Preislage heute nicht geändert. Für die näch- sten Tage erwartet man bei den verschiedenen Verteilungs- stellen wieder größere Ankünfte in Mixed- und Calfox-Mais. für welche Sorten die Forderungen auseinandergehen. In Be- zugsscheinen überwog teilweise das Angebot. In Hülsen- früchten halten die örtlichen Verbraucher für Lokoware, die knapp ist, bessere Preise; für die anderen Artikel hat sich die Lage kaum geändert. Nürnberger Hopfenmarkt.(Wochenbericht.) Die schon von der Vorwoche gemeldete festere Tendenz des Marktes hat bis jetzt weiter angedauert, nachdem auch die lebhafte Nach- frage weiter bestand. Es muß als ein günstiges Anzeichen be- trachtet werden, wenn um diese Zeit die Nachfrage fast un- verändert andauert und Wochenumsätze ermöglicht, welche Stimmung und Preisstand ungeschmälert aufrecht erhalten. Die in Farbe und Qualität erstklassigen Hopien sind am Markte recht selten geworden; andererseits ist aber jetzt die deutsche Brauindustrie bei den recht zurückgegangenen Preisen mehr als früher bestrebt, sich für den notwendigsten Bedarf einzudecken, und s0 kommt es, daß trotz der Stockung im Aus- kuhrgschäft jetzt wöchentlich Umsätze von—400 Ballen ge- meldet werden können. Auch in der letzten Woche wurde wieder ein Umsatz von 350 Ballen erzielt, während die Zu- kuhren nur etwa 100 Ballen erreichten. Die Nachfrage er- streckte sich in der Hauptsache auf grüne Primahopfen im Preisrahmen von 1300—1450 /% und geringere und gelbe Ware von 600—1100„l. Für äiltere Jahrgänge besteht kein Interesse. Bei ruhig-fester Stimmung notierten zu Wochenschluß: Markt- und Gebirgshopfen prima 1100—1200, mittel und geringe 600— 1000: Spalter, Hallertauer(einschließl. Siegelgut) und der Bruder hätte ihm einigen Unterricht, nur ein paar Mi⸗ nuten im Tag, 5 Doch der blieb unluſtig. Von weitem hatte er die Mab wieder geſehen. Im übrigen aber lebte ſich Friedrich angenehm in die neuen Verhältniſſe ein. Faſt Tag um Tag fügte es ſich wie von ſelbſt, daß er oft mit Uli, oft allein die Schweſtern Römer ſah. Jedesmal gab es ein zwang⸗ und harmloſes Geſpräch. Die beiden Mainzerinnen freuten ſch daß ihm ihre Vaterſtadt ſo gut gefiel. Schon war die Zeit des erſten Obſtes da. Wenn die bräunliche Lotte und die ſonnblonde Lutz von der Morgen⸗ arbelt in ihrem Garten kamen und mit den beiden ins Haus traten, ſo reichten ſie ihnen aus den Körbchen von den Früch⸗ ten dar, die eben reif waren: Kirſchen, Frühpfirſiche, Birnen oder Aepfel. Kam Ulrich ſpäter heim, rief ihm Fried⸗ rich entgegen:„Dort ſind noch die Erdbeeren der Fräulein Römer für Dich! Die meinen hab' ich ſchon geſchmauſt.“ Die Gaben der Mädchen erſchienen wie eln Segen für die Nacht, der vor böſen Träumen ſchützt. Selbſt Ulrich wurde darüber wieder heller. Als er ihnen einmal begegnete, ſcherzte er: „Merkwürdige Gärtnerinnen ſind Sie boh nie iſt eine Spur von Erde an Ihnen. Ernſthaft kann ich mir Ihre Arbeit nicht vorſtellen.“ Da verteidigten ſich die Schweſtern lebhaft:„Den⸗ ken Sie denn, wir hätten kein Gartenhäuschen?“ lachten ſie hell.„Da hängen unſere Arbeitsſchürzen. Kommen Sie und ſehen Sie ſich die wohlbeſtellten Beete an!“ Unerwartet wurde wenigſtens Friedrich dieſe Freude zu⸗ teil. Als er am Abend von der Arbeit kam, traf er die Ge⸗ ſchwiſter unterwegs, wie ſie den Vater abholen wollten. Sie luden ihn leichthin zur Begleitung ein. Alwin Römer, der 40 0 kaum ergrauende Fünfziger, war eifrig am Graben; es ſei ſeine Lieblingserholung, erklärte er. Als der Mechaniker ihn ſo munter hantieren ſah, griff er ſelber auch zum Spaten und bewies, daß er mit dem Boden umzugehen wiſſe. Auf dem Heimweg erbot er ſich, Tag für Tag ein Stündchen mitzutun. Vater Römer nahm ſeine Hilfe ſcherzend an, und da die Tage des Sommers genügend lang waren, erlebte Friedrich draußen ſtets einen ſchönen Feierabend. Auf dem Rückweg in die Stadt trat der Alte mit ihm zu einem Glas ſchäumenden Bieres in eine Gartenſchenke und verſtand ſich mit dem erſt kürzlich Zugewanderten auf das herzlichſte. War es nur Anerkennung für die Mitarbeit Friedrichs oder überhaupt Wohlwollen gegen die Brüder Junghans, er lud ſie auf einen Sonntag zum Abendbrot im Garten ein. So gelangte auch Ulrich in das ihm bisher unbekannte Paradies der Schweſtern Lotte und Lutz. Als die Brüder dort ankamen, Vefu ſich die beiden allein, die Eltern waren noch durch einen Beſuch in der Stadt feſtgehalten. Die Mädchen wanderten nun mit ihnen durch das romantiſche Stück Erde, das an die mittelalterlichen Feſtungswerke der Stadt lehnte. Wohlgeord⸗ net dehnten ſich die Beete, und üppig ſtanden die Obſtbäume in alten verwachſenen Gräben. Ueber geborſtene Mauern hin aber kletterte eine unberührte, träumeriſche Wildnis. Schmale Wege wanden ſich durch knorriges, zum Teil zermorſchtes Bauwerk hinab in halbeingeſtürzte Keller und Gewölbe und ſtiegen die verwitterten Stufen an den Zinnen empor bis auf die Altane eines geborſtenen Rundturms, von der ſie die Stadt und den dahinter flimmernden Rhein überblickten. Es gab ſich wie von ſelber, daß ſich Friedrich mehr zu Lotte, Ulrich mehr zu Lutz hielt, und ebenſo, daß ſich auf den vielen Wegwindun⸗ gen ein Paar vom andern verlor, bis ſich die Schweſtern durch Zurufe, die wie Glockentöne klangen, davon überzeugten, daß ſie einander doch nahe ſeien. Es wurde nichts geſprochen. das nicht alle Menſchen hätten hören dürfen, aber eine fein⸗ zarte e des Vertrauens lag über den paarweiſen Gängen. Das Vierblatt fand ſich auf den Mauern wieder, lagerten ſich, als wären ſie Geſchwiſter, in der Sonne, und noch mehr als in der Stadt ſprach im Grünen der rheinländiſche zu den Fremdlingen, die ſo Schönes ergeben urften. Die Eltern kamen. Auch durch ihre Geſpräche klang die Wertſchätzung, die ſie den Hausgenoſſen entgegenbrachten. Er⸗ zählen und Lachen würzten das Mahl und erſt als die Sterne am Himmel emporzogen, wandte ſich die Geſellſchaft wieder in die Stadt. Sie trennte ſich unter dem herzlichen Dank der Brüder, als beſtände die Freundſchaft von langem her, und goldig boglänzte die Erinnerung an den Abend den Werktag der beiden. Ulrich aber hatte an einem der folgenden Tage einen großen Schrecken.„Numpedidum trara!“ ſcholl es durch die Straßen der Stadt, und Trompeten ſchmetterten. Der Zirkus Tempelmann hielt mit einer buntflitternden Karawane von Kamelen, Bären, Pferden, Affen, Kunſtreitern und Reiterin⸗ Troß von Raubtier⸗ und Ba Wöärttemberger brima 1200— 1450 K. mittel 900— 1200 und geringe 600— 800 4.— Der böhmnische Hopfenmarkt in Saaz steht jetzt unter dem Zeichen großer Stille; bei flauer Tendenz werden 1500- 1700 Kronen für s0 kg angelegt.— Der Brüsseler Markt verzeichnet nur unbedeutende Geschäfte: die nominellen Notierungen bewegen sich zwischen 200 und 280 Fres.— Am Straßburger Markt war in der letzten Zeit der Exporthandel wieder mehr tätig. ohne jedoch einen besonderen Einfluß zu erzielen. Gekauft wurden hauptsächlich geringe Sorten zu 170-—220 Fres. Offiziell notierten geringe Hopfen mit 270—340 Fres., mittlere mit 350-—400 Fres. und beste Ware mit 430 Fres. die s0 kg. Von den Zuckermärkten. Aus Berlin wird uns geschrieben: Der Geschäfitsverlaui in dieser Berichtswoche unter schied sich nur wenitz von dem der Vorgängerin; der letzte Ab. lielerungsmonat für Rohzucker steht vor der Tür und alles ist für promptesten Versand vorbereitet. Der Rohzucker höchstoreis mit 220.50 für 30 ka wird nun im Mai er- reicht. Auf Grund der Endaufstellungen der Fabriken ergaben sich hier und da Verschiebungen und Aenderungen in den An- ordnungen seitens der Reichszuckerstelle. Unverändert flotter Geschäftsgang herrscht bei den Raffinerien, um die Mai-Ver- sorgung der Gemeinden und des Zuckergewerbes zu erledigen. Die Marmeladenindustrie klagt über unbefriedigenden Ge- schäftsgang und es scheint. daß vielfach Zuckerhonig zu dem billigen Preise vorgezogen wird.— Inm Melassegeschäft ist es ruhig bei im allgemeinen behaupteten Preisen; wenn auch besondere Bedarfsfrage nicht hervortrat, so hat anderer- geits das Angebot nur einen kleinen Umfang.— Hinsichtlich des Wetterverlaufs lautet die Mehrzahl der Berichte wieder bekrledigender, nachdem fast allenthalben Niederschläge er- folgten und Wärme eintrat, sodaß schon gedrillte Rübenfelder guten Aufgang erwarten lassen.— Berichte aus der Tꝭche⸗ Sho-Slowakei sprechen von etwa 5/½., solche von Ho1⸗ land, Belsien gegen 10% Mehranbau, und ähnlich Außern sich französlsche Nachrichten. Jedenfalls sieht die euro- päische Zuckerindustrie einem allmählichen Aufstieg entgegen, der bessere Versorgungsmöglichkeiten gewährleistet.— Die Weltlage des Artikels wird weiter durch die Amerikaner be- herrscht, und die Haltung des Newyorker Marktes spiegelt sich namentlich an den englisch-französischen Märkten wieder infolge preiswerter Offerten von amerikanischem Granuladet, sodaß nach anfänglich ruhigem Marktverlauf zuletzt eine Ab. schwächung zu verzeichnen war. Die Höhe der kuba nischen Wochenzufuhren läßt zwar auf gebesserte Er- zeugung schließen, doch ist noch immer ein beträchtlicher Rüöckstand einzuholen. agewagen Einzug in die Stadt. Gerade als die Brüder zum Mittageſſen gingen, bewegte er ſich mit viel Prunk und Lärm durch die Straßen. Die Fenſter der Häuſer flogen auf und beſetzten ſich mit neugierigen Köpfen, die Jugend ſtürzte ſich ins Freie, und von der herzu⸗ ſtrömenden Menge in ihrem Weg aufgehalten, mußten ſich die Brüder den Zug wohl oder übel mitanſehen. Friedrich tat es halb mit Neugier, halb mit Verächtlichkeit; Ulrich aber war es, der Boden unter ihm habe ſich in eine glühende Eiſenplatte verwandelt. Erſt die ſchmetternden Herolde, ein Abſtand, dann acht Relter in roten Fräcken und roten, hohen Hüten, wieder ein Abſtand, dann ein paar das Rad ſchlagende Clowns— und nun, auf weißen Zeltern mit perlmutterſchimmernden Scha⸗ bracken, in langen fließenden, ſilber. und golddurchwirkten Ge⸗ wändern Werra Barensky und Mab, dahinter wieder ein Troß Neiter und Damen. Wenn nun eine der beiden den Kopf zur Seite wendete, ſo war Ulrich entdeckt!„Nur das nicht,“ durch⸗ zuckte es ihn, doch auch mitten in der Angſt der Gedanke: „Wunderbar ſchön iſt das wilde Weib!“ Sie wie Mab aber ritten ahnungslos vorüber, ein Alpdruck fiel von ſeiner Bruſt. Und Friedrich drängte:„Gehen wir! Was kümmert uns das Schwindelzeug!“ Im Heimlichen kümmerte es Ulrich ſchon. In der Nacht, wenn alle Dinge ſchwärzer ausſehen, als ſie ſind, weckte ihn die Furcht, die Barensky möchte in den Wochen, die der Zirkus in Mainz blieb, irgendwie erfahren, daß er noch in der Stadt ſtecke. Wenn nun das rückſichtsloſe Weib einmal plötzlich ins Haus drang, um ihn zur Rechenſchaft zu ziehen, daß er nie wieder zu ihr gekommen war, oder um die Mittagszeit plötz⸗ lich vor dem Atelier Appelius ſtand,— welche Schande, welche Schmach! In was für eine häßliche Geſchichte war er doch aus bloßer Höflichkeit hineingekommen! Dabei ſhlte er ſeine völlige Hilfloſigkeit. In Dingen, die das Licht nicht zu ſcheuen brauchten, wußte er ſich ſtets Rat; aber wenn er an Werra Barensky dachte, war ihm der Verſtand wie ver⸗ nagelt, blieb ihm nichts als ein ödes Bangen vor einer unan⸗ genehmen Ueberraſchung. Auf ſeinem Lager ſeufzte er in ſchlaſloſer Sorge. Da kam die Stimme Friedrichs zu ihm herüber, der in der gleichen Kammer ſchlief:„Uli, biſt Du auch wach?“ Sie ſchlu⸗ gen Licht, und der Jüngere ſah, wie der Bruder aufrecht und mit fieberglänzenden Wangen auf dem Bett ſaß. „Uli,“ ſtieß Friedrich hervor,„ich bringe den Sonntag und die Lotte Römer nicht mehr aus dem Sinn! Tag und Nacht muß ich an ſie denken.“ Der Stoßſeufzer des Bruders lenkte Ulrich von den eigenen Schmerzen ab. Es mußte ſchon ſchlimm um Friedrich ſtehen, daß der Geſunde, Bedächtige, der wohl noch nie von einem Mädchen geträaumt hatte, in fiebriger Verliebtheit den Schlaf nicht mehr fand.„Da gibt es nichts, als Du fragſt ſie um ihre Hand,“ verſetzte er.—„Biſt Du verrückt?“ gab der Aeltere zurück.„Ich die Lotte! Nein, ſo hoch darf ich die Eedanken gar nicht erheben. Aber einen ſchönen Tag möchte ich noch mit ihr verleben, dann von meiner Stelle ſcheiden und weit von Mainz ſuchen, wie ich mit ihrem Bild ſertig werde“— „Das kannſt Du noch, wenn ſie wirklich Nein geſagt hat!“— „Da haſt Du eigentlich recht,“ ſeufzte Friedrich.„Aber das Fragen, das Fragen! Eeht es Dir nicht auch ſo mit der Lutz?“ „Faſt,“ erwiderte Ulrich.„Ehe ich ſie aber um ihre Hand bitten kann, müßte ich noch einmal Nick Tappoli ſprechen. Ueber die Nick geht mir doch keine!“ Da war Friedrich enttäuſcht. Er warf ſich auf das Bett zurück, und bald hörte Ulrich die regelmäßigen Atemzüge des Eingeſchlafenen. In der folgenden Nacht wiederholte ſich ihr Geſpräch. „Ich habe mich beſonnen,“ ſagte Friedrich.„Als Dank für den ſchönen Sonntag im Ga. ten ſollten wir Lotte und Lutz zu einer Rheinfahrt einladen!“—„Das geht natürlich nicht, ohne daß wir den Vater Römer um Erlaubnis bitten!“ warf Ulrich ein. — TFreilich,“ ſeufzte Friedrich, und nun ſtanden ſie am Berg des Anſtoßes. Durften ſie es wagen, dem Alten ihr Anliegen vorzubringen? Darüber berieten ſie nun den folgenden Tag, die folgende Nacht. Friedrich war ſehr zaghaft; hinter der Jopialität des Vaters Römer, das wußte er, ſtat doch auch viel Stolz und Strenge.(Foriſ folgt.) — Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Madernoz für Lalales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. — — —— ee ee. Montag, den 2. Mai 1921. Mauuheimer Gonoral-Nugedger.(Abend ⸗ Ausgabe.) wer zum Süßen von Speiſen, Gelränlen uſw. ſowle zur Bereitung von Rompotten oder zum Einkochen don Obſt uſw. Oüßſtoff derwendet. Vorzüglich— billig- belömmſich. Markenfrel erhältlich la Orogen⸗ und Rolonlalwarenhandlungen. 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Januar 1908 felgende ſchleuordnung in Maun⸗ Die Taxe für die Inanſpruchnahme einer Pferdedreſchke innerhalb des Stadtbezirks Mann⸗ heim einſchließlich der Vororte Neckarau und Waldhof betragen: Bei Beförderung von—2 Perſonen: die erſte Viertelſtunde 1.— die zweite u. jede weitere Viertelſtunde„.— Bei Beſörderung von 3 und mehr Perſonen: die erſte Viertelſtunde 10.— die zweite u. jede weitere Viertelſtunde„.— Der Faährpreis für alle andere Fahrten unter⸗ liegt der vorherigen freien Vereinbarung. Für Fahrten in der Nachtzeit(§ 27 Troſchken ordnung) dürfen 50% Zuſchl.g zu dem tari mäßigen Satz erhoben werden. Ein Kind unter 10 Jahren in Begleitung Er⸗ wachſener iſt frei; je zwei Kinder unter 10 Jahren zahlen für einen Fahrgaſt. Für die Mitnahme eines Hundes werden 2 4 in Anrechnung gebracht. Handgepäck und ſonſtige kleine, tragbare Gegen⸗ ſtände ſind frei. Schweres Gepäck wird mit 1 für jedes Stück berechnet. Für das Abholen des Fahrgaſtes von einer Stelle, wohin die Droſchle gerufen wurde, wird bie tarifſmäßige Gebühr vom Verlaſſen des Halte⸗ platzes der Droſchte an berechnet. Beſtellgebühren dürfen nicht berechnet werden. Mannheim, den 18. April 1921. 31 Badiſches Bezirksamt.— Polizeidirektion.— Den Verfauf von Spargeln betr. Das Wäſſern von Spargeln(zum Zwecke der Gewichtsvermehrung) iſt als Nahrungsmittelfäl⸗ ſchung ſtrafbar. Der Verkauf gewäſſerter Spar⸗ el kann außerdem als Betrug oder Betrugsver⸗ uch verfolgt werden. Es wird vielfach verſucht die Käufer dadurch zu täuſchen, daß die Spargel nach der Wäſſerung wieder mit Erde bedeckt wer⸗ den, um den Anſchein zu erwecken, als kämen ſie friſch aus der Erde. Durch Wäſſern werden und wertlos. Wir empfehlen, gewöſſerte Ware unter allen Umſtänden zurückzuweiſen und Fälle wo die Wäſſerung erſt nachträglich bemerkt wird, zur An⸗ zeige zu bringen. Die Verkäufer gewäſſerter Ware haben Ein⸗ giehung und ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Mannheim, den 29. April 1921. Badiſches Bezitksamt.— Abt. III. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel betr. Da die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen iſt. wird unſere Verfügung vom 31. März aufgehoben und iſt Feiſt gen. Ferdinand Marx in Schries⸗ heim wieder zum Handel mit Vieh zugelaſſen. Mannheim, den 28. April 1921. Badiſches Bezirksamt.— Abt. III.— Maul⸗ und Klauenſeuche. In den Gemeinden Spechbach am Frieſenberg, Amt Heidelberg, Laudenbach, Amt Weinheim, iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. 6 In den Gemeinden Dannſtadt, Amt Ludwigs⸗ hafen, im Kreis Beusheim in Darsberg, Amt Heppenheim, iſt ſie erlsſchen. 5 Mannheim, den 29. April 1921. Badiſches Bezirksamt.— Abt. IIa. Konkursverſahren. Ueber das Vermögen der Firma M. Birnbaum und Sohn zu Fulda wird heute am 27. April 1921, mittags 1 Uhr das Konkursverfahren er⸗ öffnet, da die Gemeinſchuldnerin infolge Zah⸗ lungsunfähigkeit ihre Zahlungen eingeſtellt und die Eröffnung des Verſahrens ſelhſt beankragt hat. Der Rechtsanwalt Steinmetz in Fulda wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen ſind bis zum 1. Juli 1921 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beſchlußfaſſung über die Beibehal⸗ kung des ernannten oder die Wahl eines anderen Berwalters ſowie über die Beſtellung eines Gläu⸗ bigerausſchuſſes und eintretendenfalls über die im§ 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen⸗ ſtände— auf den 6. Juni 1921, vormittags 11 Uhr— und zur Prüfung der angemeldeten For⸗ derungen auf den 11. Juli 1921, vormittags 9 Uhr— vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. 57⁴¹ Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts en den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befrie⸗ digung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwal⸗ zer bis zum 1. Juli 1921 Anzeige zu machen. Amtsgericht in Fulda, Abteilung V. Spargel — 85 659 . eeeeeeeeeeeeee, Für Mannheim und Umgebung ist? Faßl- und Flaschenbier- kundschaft Z unter günſtigen Bedingungen zu vergeben. Tüchtige, kautionsfähige Geſchäftsleute, welche nachweislich Biergroßgeſchäfte mit Er⸗ folg betrieben, erhalten nähere Auskunft unt. „Bierdepot Mannheim“ J. F. 105 an die Geſchäftsſtelle ds. Plattes. 5492 —r—..——— 75 7 kaufen gut Wöchnerinnen und billig Verbhans uie 5 n 1180 88 Gummianterlagen Irrigaleure Lysel, Lysoform in der 87⁴ Aktiengesellschaft in Aachen. werden hiermit gei Satzungen zu der diesjähri Aall. . Mai 1921, nachmikkags 3% Uhr, in den Sitzungsſaal der Hendelskammer zu Aachen, Hendendurgſtraße 6, eingeladen. Tagesordnung: Geſchäfts im 1. Bericht über die Lage des Ge fene Jahr; allgemeinen und das abg 2¹ 2. Berichte der Rechnungsprüfer und des Aufſichtsrates: 8. Vorlage der Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, Feſtſtellung derſelben und der Dividende; 4. Antrag auf Entlaſtungserteilung an Vorſtand und Auffichisrat; 5. Ernengung von Rechnungsprüfern für das laufende Jahr; 6. Erhöhung des Aktienkapftals durch Auz⸗ gabe von 44 000 Stück neuen, auf den Inhaber lautenden Slammaktien zu je % 1000.— unter Ausſchluß des geſetz⸗ lichen Bezugsrechtes der alten Aktionäre. Feſtſetzung des Mindeſtkurſes für die Ausgobe der neuen Aktien, ſowie des Beginns ihrer Dividendenberechtigung. Ermächtigung des Auſſichtsrates zur Feſtſetzung aller Einzelheiten der Kapi⸗ talerhögung und zur Begebung der neuen Aktien. Ueber dieſen Punkt hat außer der Geſamtabſtimmung aller Aktionäre eine geſonderte Abſtimmung der Vorzugs⸗ und der Stammaktionäre ſtattzufinden; 7. Satzungsänderungen; dieſe betreffen: Artikel 7 Kapitalserhöhung gemäß Punkt 6 der Tagesordnung; Artikel 14, Feſtſetzung der Mindeſtzahl fünf und der Rechte und Pflichten der von der Gene⸗ ralperſammlung gewählten Aufſichtsrats⸗ mitglieder und Zuläſſigkeit ihrer Wahl durch Zuruf; Fortfall von Artikel 16 Abſatz 3 betreſſend Wohnſitz des Vor⸗ ſizenden des Aufſichtsrats; Artikel 20, 22 und 25 Art der Beſtellung und Ent⸗ laſſung der Vorſtandsmitglieder:; Ar⸗ tikel 28: Diejenigen Vorzugsaklionäre, welche am dritten Werktage vor dem Tage der Generalverſammlung in dem Regiſter der Vorzugsaktionäre einge⸗ tragen ſtehen, ſind ohne beſondere Hin⸗ terlegung der Aklien ſtimmberechtigt; Artikel 31 Zeitpunkt der ordentlichen Generalverſammlung; Artikel 39 Nr. 3b Art der Feſtſetzung der Gewinnanteile; 8. Genehmigung eines Abkommens mit den Vorzugsaktionären über die Aus⸗ übung des ihnen zuſtehenden Stimm⸗ rechtes: 9. Wahlen zum Aufſichtsrat. Diejenigen Aktionäre, welche an der Gene⸗ 6ralverſammlung teilnehmen wollen, werden erſucht, gemäß Artikel 28 der Sahungen, ſpäteſtens am Freilag, den 20. Mai 1521, ihre Aktien bei 1 85 Geſellſchaft einzu⸗ reichen oder ſtatt deſſen den Nachweis zu er⸗ bringen, daß die Aktien zu dieſem Zwecke bei einer der nachgenannten Stellen, nämlich: Deutſche Vank, Filiale Aachen, Aachen Dresdner Bank, Aachen A. Bankverein A.., öln A. Schaaffhauſen'ſcher Bankverein A. G. Filiale Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaſt, Berlin Sal. Oppenheim jun.& Co., Cöln Barmer Bankverein, Hinsberg, Fiſcher& Co., Varmen Aheiniſche Creditbank, Mannheim Bank für Handel& Induſtrie, Darmſtadt Filiale der Bank für Handel& Induſtrie, 8 eutſche Bank, Filiale Frankfurt, furt./M. 0 9 358 Württembergiſche Vereinshank, Stuttgart Fillale der Württembergiſchen Vereinsbank, Heilbronn Banque de Huy, Soc. An., Huy oder bei einem Notar hinterlegt worden ſind. E. 54 Aachen, den 30. April 1921. Der Aufſichtsrat. Der Borſtand. 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O und I5 mit Mk. 140.— ſofort bei dem Bankhaus Kahn 8 Co. in der Süddeuſchen Discontogeſellſchaft A.., der Süddeutſchen Bank und der FJiliale der Dresdner Bank in an unſerer Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen am Rhein eingelöſt. Ludwigshaſen am Rhein, den 28. April 1921. Hochbauacbeiten für die 755 Erweierung der Dienſt⸗ 7 ———————————.——————— Aktiva. 4„ FPussiva. Immobilfen..439,000— Aktien⸗Kapltall 8,000,00%—„ ab Abſchreibung 250.500 2200,000 do. GBorzugs⸗Atien Maſchinen 155—— M..200.900.— Veſtand an Wertpapieren.320,64075 davon 25 0b ein · Fle ee 1 e 65 Ordentiiche Nüctesabl) Daten⸗Veirat 11106.202— Ordentliche Aücklage Lebiten 27086 71% Sardeere age Berſicherungs ⸗Nücklage 888,80ù— .aalonſteuer ⸗Nücklage 30.895— Stempel⸗Exſatz⸗Abgabe 30,098.— Beamten Aiters ⸗Verſorgunge⸗ Sraltan 3 200,00— editorenmn 14,28 1,197 . Dividenden(nicht erhoben) 8820.— J Brutto- Gewinn 1,474,204%27 7 ab Abſchreibungen: 7 auf Immobilien 250.000— 7 Netto. Oewrm. 1224.2 — D 1 Gewinn- und Verlust- Konto per 31. Dezember 1920. 1 50 40 Handlungs⸗Unkoſten, Steuern, Proviſtonen ulw.333,71711 VWaren⸗Kente einſchl. Vortra Kohlen und techn. Bedarfsartikeeul 1.25,491,218 08 0 10 1 VVVVVVVVCPFCFCCCCCCCTTTCTTTTTT(TTTTTT Alters⸗, Unfall⸗ und Krankenverſicherung 62.,732 26 Nepardturenn Feuerverſicherungsprämien 514,639 56 Abſchreidungen: 5 8 Immobilienmnn 8 250 000— etto ewewiun.22420427 — .346,681 59.346,68 ilt 8 Der Vorstand. 1200 wird von heute ab mit Mk. 18.— und der Dividenden⸗ ſrankfurt./., annheim oder 5618 Der Vorstand. räume in der Güterhalle inau nach Finanz⸗ rialverordnung v. 3. 1. 1907 öffentlich zu vergeben: Grab⸗ und Maurerbeiten 88 cbhm Erdaushub, 5H ebm Bruch⸗ ſteinmauerwerk, 48 qm Betonböden, 201 qm Rie⸗ gelmauerwerk, 110 qm Ueberiragen der Balken⸗ fache. Iimmerarbeiten 15 cbm Tannenholz lie⸗ ſern und abbinden, 90 qm Wandverſchalung, 77 am Dachverſchalung, 105 qm Zwiſchenböden, 17 Stück Treppentritte. 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