— — — heute nachmittag durch den deutſchen Eeſchäftsrräger Lauds⸗ uiter dem Vorſitze Millerand eine Konfexenz ſtatt, an der Bezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung monotlich frei ins Haus Mk. 7 40. Vurch die Poſt bezogen viertelſährlich nk. 24.90.— Poftſcheck ⸗Konlo Nummer 17 590 Kartsruhe in Baden und Nummer 2917 Ludwigshafen am Nhein.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt, Walöbofſtroße Nr. 6.— Sernſptecher Nummer 7940, 7941, 7942, 7043, 7044, 7945, 7046.— Celegromm- Abdreſſe: Generalanzeiger Manuheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 1921.— Nr. 216. Anzeigenpreiſe: Die kleise Seile k. 1. 78, gusw.. 2 28, Sballen- geſ. u. Cam.-Anz. 20% Nachl. Netcl, Wle..—. Aunahmeſchluß: Aittagbl. vorm. 8¼ Abr, Adendbl. nachst. 2½ Uhr. Für Auztrigen en 9 2 beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keins Bprautwort fber⸗ nommen. Höbere Hewalt, Streiks Betriebsſztungen ufw. borrch 8 zu keinenSrſaganſprüchen für ausgeſallene od. beſchränkte Ausgaben od. ſür verlp. Aufnahme v. Anzelgen. Auftrage d. Sernſprecher ohns Gewöhr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Soſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik-Jeftung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. eeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeee Nach der Unlerwerfung. Bedingungslos und ohne Vorbehalt haben das neue Kabinett und eine Mehrheit des Reichstags ſich den Forde⸗ rungen des Ultimatums unterworfen. Es iſt in den Händen der feindlichen Regierungen und wir warten auf den Ein⸗ druck und die Folgen der Unterwerſung. Es ſteht feſt, was hier auch mehrfach hervorgehoben worden iſt, daß die Mehr⸗ heit des Reichstags, der die Feinde die Durchſetzung des Ultimatums verdanken, 2 ſtimmt worden iſt, mit denen die Gegner das natürliche Widerſtreben des deutſchen Volkes zu überwinden geſucht haben. Amerika hat durch ſeinen Geſchäftsträger die An⸗ nahme dringend angeraten. Der engliſche Geſchäftsträger hat— allerdings nicht amtlich!— in Ausſicht geſtellt, daß England zuſammen mit Italien und Japan für den Fall der Annahme die Aufhebung der Londoner Sanktionen und die Rücklieferung des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes an Deutſchland im Oberſten Rate durchſetzen werde. Wir werden ſehen, ob ein beſcheidener Reſt dieſer an ſich ſchon beſcheidenen und unverbindlichen Zuſicherungen Wirklichkeit werden wird. Es wird uns wohl niemand verdenken können, wenn wir all dieſen Zuſicherungen das ſtärkſte Mißtrauen ent⸗ gegenſetzen, und bis zum Beweiſe des Gegenteils daran zwei⸗ feln, daß England einmal einen ſtarken Druck auf Paris aus⸗ üben und unſere ſchlimmſten Bedränger in die Schranken verweiſen werde. Es hat eben gegenüber den Vexeinigten Staaten gar keine Möglichkeit, Frankreich ernſtlich zu ver⸗ ſtimmen. In Frankreich hat die bedingungsloſe Unterwerfung ſelbſtverſtändlich bisher keine weſentliche Entſpannung im Verhältnis zu Deutſchland herbeigeführt. Und es könnte doch eigentlich vollauf zufrieden ſein, wenn es wirklich nichts weiter beabſichtigte als Deutſchland zur Zahlung zu zwingen. Es ſteht ein Kabinett an der Spitze, das nach ſeiner Zuſammen⸗ ſetzung, nach den Auffaſſungen der es bildenden Parteien doch ſicher alles aufbieten wird, um die eingegangenen Ver⸗ pflichtungen zu erfüllen. Wenn Frankreich auch dieſem Ka⸗ hinett. das doch ſelbſt der„Petit Pariſien“ als die„ain wenig⸗ ſten ſchlechte Kombination“ bezeichnet, mit Mißtrauen be⸗ gegnet, dann dürften allmählich die Mittel Deutſchlands er⸗ ſchöpft ſein, um ſeine Feinde von ſeinem guten Willen zu überzeugen, bis zur äußerſten Grenze ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit zu zahlen. Aber leider zieht ſich doch wie ein roter Faden durch die Stimmen der franzöſiſchen Preſſe dieſes Mißtrauen: auch ihm wird unterſchoben, daß es Hintergedanken habe, nur Zeit gewinnen wolle, und aus dieſem Mißtrauen heraus Froht das Journal des Debats, daß die Alliierten auf pünkt⸗ licher Erfüllung ihrer Bedingungen beſtehen und zu Handlungen, d. h. zur Beſetzung des Ruhrgebiets ſchreiten müßten, ſobald das Reich ſich unter irgendeinem Vorwande ſeinen Verpflichtungen entziehe. Das neue Kabinett und die Reichstagsmehrheit, auf die es ſich ſtützt, können mit vollem Recht Verwahrung ein⸗ legen gegen das Mißtrauen und gegen die Unterſtellung, daß es Vorwände ſuchen werde, ſich den unterſchriftlich über⸗ nommenen Verpflichtungen zu entziehen. Und es iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß die Oppoſition, wie immer ſie zu der neuen Kombination ſonſt ſtehen mag, dem Kabinett in die⸗ ſer Hinſicht keine Schwierigkeiten bereiten wird. Man mag zu dem Ultimatum und zu dem Kabinett ſtehen wie man will: die Zuſicherung iſt gegeben, ſie muß zu halten geſucht werden. Darüber iſt ſich die geſamte öffentliche Meinung in Deutſch⸗ land wohl einig. Wir ſtehen einem lauernden und ſcharf kon⸗ trollierenden Frankreich gegenüber, wir haben bei Amerika, England und Italien vorläufig nicht mit mehr als mit un⸗ verbindlichen Zuſicherungen zu rechnen. Da wir nicht die ge⸗ ſammelte Kraft und Entſchloſſenheit zur Ablehnung fanden, müſſen wir eben erfüllen. Es wird nicht Deutſchland ſein, das nach einem Vorwand ſuchen wird, ſich ſeinen Verpſlichtungen eentziehen, aber wir müſſen leider damit rechnen, daß Trankreich weiter nach Vorwänden ſuchen wird, um doch ins Nuhrgebiet zu marſchieren. Findet es ſie, dann wird damit nicht der böſe Wille Deutſchlands, ſondern die materielle Unerfüllbarkeit der aufgedrungenen Laſten erwieſen. Und es ſoll und darf dann niemand ſagen, die oder jene Gruppe, die oder ſene Partei trifft die Verantwortung, daß trotz des guten Willens des Kabinetts und des Reichstags Frankreich doch marſchiort. Das Ultimatum ſteht als harte und von der herrſchenden Mehrheit anerkannte Tatſache da. Wir müſſen nun ſuchen, uns mit ſeinen ungeheuren finan⸗ ziellen Laſten und ſonſtigen Zumutungen abzufinden. Wenn die mit der bedingungsloſen Unterwerfung eingeſchlagene Politik nicht zum Ziele führt, ſo wird die Schuld an keinem Deutſchen und an keiner deutſchen Partei liegen, ſondern lediglich an unſeren Feinden, die ſich teils durch dieſes Ulti⸗ matum gar nicht von ihrem letzten eingeſtandenen Ziel ab⸗ bringen laſſen wollten, die zum andern Teil uns eine be⸗ donkliche Unterſchrift durch Verſprechungen abnötigten, die ſie zu erfüllen keine ernſtliche Anſtrengung gemacht haben. G. Uebermiltelung der deutſchen Note. London, 11. Mai.(WB.) Der deutſche Botſcha fter überreichte dem Premierminiſter um 11,15 Ühr heute vormittag die deutſche Antwort auf das Ultimatum der Alliterten. Paris, 11. Mai.(WB.) Heute nachmittag übermit⸗ telte der Vorſitzende der deutſchen Friedensdelegation v. Mutius im Namen des Reichs dem Miniſterpräſidenten Briand den Text der deutſchen Note, mit der die Erklärung der Alliier⸗ ten vom 5. Mai angenommen wird. Aus Brüſſel wird gemeldet, daß der gleiche Schritt berg bei Jaſpar unternommen wurde. Jankreich. und die Enkwuffnung Deutſchlands. Paris, 11. Mai.(WB.) Heute vormittag fand im Elyſee durch Verſprechungen be⸗ jenigen gerne bekennen, die dieſen Standpunkt vertreten haben und —— Miniſterpräſident Briand, Marſchall Foch und zahlreiche Miniſter teilnahmen. Gegenſtand der Beratung war die Prü⸗ fung für die Anwendung der laut der interalliierten Erklärung vom 5. Mai notwendig werdenden Maßnahmen, deren Aus⸗ führung für den Fall vorgeſehen war, daß die deutſche Regie⸗ rung das Ultimatum der Alliierten annehme. Es handelt ſich in erſter Linie um Maßnahmen für die Entwaffnung, die die alliierten Mächte in ihrem Schreiben vom 29. Jonuar 1921 Deutſchland notifiziert haben. Keine Aufhebung des Reparakionsgeſetzes! London, 11. Mai.(WB.) Reuter. Auf eine Anfrage Vot⸗ tomleys, ob im Hinblick auf die Mitteilung Lloyd Georges von der Annahme des Ultimatums durch Deutſchland das deutſche Reparationsgeſetznunmehraufgehobefß werde antwortete Lloyd George verneinend. Die Sanktionen bleiben in Kraft. c. Mainz, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Mitteilung des Generals Degoutte wird der Abtransport der für das Ruhrgebiet beſtimmten und unterwegs befindlichen franzöſi⸗ ſchen Truppen allmählich erfolgen. Die Städte im beſetzten Rheinland, der Pfalz und dem Saargebiet werden in den nächſten Wochen größere neue Einquartierungen zu gewär⸗ tigen haben. Eine Aufhebung der Beſeßung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrortſeinicht zu erwarten, bis Deutſchland praktiſch bewieſen habe, daß es den von ihm im Londoner Ultimatum übernommenen Ver⸗ pflichtungen nachkommt. Das Damoklesſchwert. 8 c. Straßburg, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Pariſer Korre⸗ ſpondenten der Straßburger Blätter berichten, daß Frank⸗ feſt entſchloſſen ſei, an den, den fälligen Termi⸗ nen folgenden Tagen in das Ruhrgebiet einzu⸗ rücken, wenn Deutſchland ſeinen durch Annahme des Ulti⸗ matums auferlegten Verpflichtungen nicht nachkomme. c. Stroßburg, 12. Maf.(Priv.⸗Tel.) Die Rheinagentur meldet, daß der franzöſiſche Kriegsrat geſtern vormittag zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammentrat, in der beſchloſ⸗ ſen wurde, daß von einer Entlaſtung des Jahrgangs ig abgeſehen werden ſolle, daß hingegen keine weiteren Einberufungen mehr vorgenommen werden ſollen. Ein Teil der Truppen wird nach den Ausgangspunkten heute oder morgen zurücktransportiert. 15 Neue Jufammenkunft des Oberſten Rales. Berlin, 12. Mai.(Priv. Tel.) Nach einer Meldung aus Paris erwartet man vor dem 1. Juni eine neue Zuſammen⸗ kunft des Oberſten Rates, auf der auch Amerika und Deutſchland vertreten ſein ſoll. Dieſe Sitzung, die ent⸗ weder in Belgien oder Italien ſtattfinden ſoll, wird die Zahlungsweiſe zu beſprechen und die oberſchle⸗ ſiſche Frage zu erledigen haben. Alreſemann zur Entſcheidung über das Ullimatum Berlin, 12. Mai.(Von unſerem Verliner Büro.) In einem beachtlichen Leitaufſatz in der„Täglichen Rundſchau“ erörtert der Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Streſ e· mann, die Entſcheidung des Reichstages über das Ulti⸗ matum und die daraus ſich ergebenden Folgen: Er ſchreibt:„Wir wiſſen, daß die Möglichkeit einer Veränderung der jetzigen Lage durch kriegeriſche Unternehmungen gegen die Alli⸗ ierxten nicht gegeben iſt. Die Aufgabe des gegenwärtigen Ge⸗ ſchlechts beſteht darin, das Reich zu erhalten, den Weſten und Suüden mit dem Norden verbunden zu halten und im Oſten vom Deutſchtum gegen die heranbrauſende flawiſch⸗polniſche Flut zu retten, was zu retten iſt. Wäre eine Zuſage zu erhalten geweſen, welche zu gleicher Zeit die Zolleinheit Deutſchlands durch Wegfall der Rheinzölle ebenſo ſicher ſtellte wie die Erhaltung eines deutſchen Dammes in Oberſchleſien, donn würden meiner feſten Ueberzeugung nach ein Stein und Hardenberg eine ſolche Löſung angenommen haben. Die gewünſchten Zuſicherungen waren freilich in der Kernfrage Oberſchleſten nicht zu erhalten und dadurch war die Vorausſetzung zu dieſer Handlung weggefallen. Zu dem Vor⸗ gehen, welches auf dieſer Grundlage beruht, werden ſich alle die⸗ deren nationale Geſinnung bisher noch niemand in Zweifel zu ziehen gewagt hat.“ Dr. Streſemann bemerkt dann des weiteren, daß man in den Kreiſen der Entente es gerne geſehen hätte, wenn eine Regierung der Deutſchen Volkspartei die Unterſchrift des Deutſchen Reiches voll⸗ zogen hätte und betont, daß wenn jetzt unter Ausſchaltung der Deut⸗ ſchen Volkspartei die alte Koalition von Weimar ſich erneute, das ein Rückſchritt in der Entwicklung ſei, den auch die übri⸗ gen bürgerlichen Parteien bitter empfinden würden. Die großen Um⸗ formungen in der Wirtſchaft, die nun nötig würden, könnte das Kabinett Wirth nicht bewältigen. Dr. Streſemann ſchließt: der befehdeten und verſpotteten na⸗ tionalen Einheitsfront aller derer, welche gewillt ſind, ihre Kräfte in den Dienſt des Wiederaufbaus des Reiches zu ſtellen, werde doch einmal die Zukunft gehören müſſen. Die namenkliche Abſtimmung über die Annahme de⸗ Allimakums. Berlin, 11. Mai.(ONRB.) Bei der namentlichen Abſtimmung über den Antrag, betreffend die Annahme des Entente⸗Ultimatums haben geſtimmt: Zentrum: 72 Abgeordnete, ſämtliche Mitglieder mit „Ja“ mit Ausnahme des Abg. Bernefeld⸗Ettmann, der ſich der Stimme enthalten hat. Sozialdemokraten: 108 Abg., ſämtliche Mit⸗ glieder mit„Ja“. Gefehlt haben 15 Abg. Demokraten: 40 Abg., duvon haben mit„Nein“ ge⸗ ſtimmt: die Abg. Frau Dr. Bäumer, Brodauf, Delius, Dietrich⸗ Baden, Erkellenz, Dr. Fick, Dr. Haas⸗Baden, Hamm, + 5 mann, Keib, Keinach, Kerſchbaum, Keinath, Keſth, Dr. Keſch, v. Siemens, Siekowich, Weiß, Dr. Bielaſt. Die übrigen Abg. haben mit„Ja“ geſtimmt. Gefehlt haben 2. Deutſche Volkspartei: 65 Abg. Mit„Ja“ haben geſtimmt: Dr. Heintze, v. Kardorff, Frau Oheimb, Raumer, v. Rheinbaben, Thiel; die übrigen Mitglieder haben mit „Nein“ geſtimmt. Gefehlt haben 8.— Deu tſchnationale Volkspartei: 71 Abg., ſämtliche mit„Nein“. haben 11.— Bayriſche Volkspartei: 20. Abg., mit Ja“ haben geſtimmt: Penſchab, Schirmer⸗Franken. Die übrigen haben mit„Nein“ geſtimmt. Gefehlt haben 2.— Deutſch⸗hannoveraniſche Partei: 2 Abg., beide mit„Nein“. Desgleichen hat mit„Nein“ geſtimmt der Abg. Teuber, der zu keiner Partei gehört.— Kommuniſten 25 Abg., ſämtliche mit„Nein“. Gefehlt haben 7. Unter den 76 als fehlend bezeichneten Stimme, deren Namen zur Zeit nicht feſtſtehen. ſomit geſtimmt: mit„Ja“ 220, mit„Nein“ 172, der Stimme enthalten 1, gefehlt(darunter 3 ungültige Stimmen) 76, zuſammen 469. Der Dank des Reichspräſidenten an Simons. Berlin, 11. Mai.(WB.) Der Reichspräſident richtete an den ſcheidenden Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Simons, folgendes Handſchreiben Sehr geehrter Herr Reichsminiſter! Ihrem Antrage auf Entlaſſung aus dem Amte des Reichsminiſters des Auswär⸗ tigen, habe ich in dem anliegenden Abſchied unter Würdigung Ihrer Beweggründe, jedoch mit lebhaftem Bedauern entſpro⸗ chen. Sie haben das Ihnen angetragene Amt unter großen Opfern angenommen, ſich dann mit Ihrer ganzen Perſönlich⸗ keit und Ihren,glänzenden Kenntniſſen für Ihre Aufgabe ein⸗ geſetzt. Getragen von dem Bewußtſein Ihrer hohen Verant⸗ wortung haben Sie unermüdlich und tatkräftig unter den Es haben nommen. Ich ſpreche Ihnen für Ihre aufopfernde Tätigkeit meinen herzlichſten Dank aus ſowie meine warme Anerkennung und bin überzeugt, hierbei im Einklang mit dem Empfinden unſeres Volkes zu handeln. Wenn Sie nunmehr die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten aus der Hand geben, ſo darf ich hoffen, daß Ihre Arbeitskraft füc das öffentliche Leben und den Dienſt am Vaterlande noch reiche Früchte tragen wird. Ich bitte Sie, meine beſten Wünſche und die Verſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung entgegen⸗ zunehmen. Ihr ſehr ergebener Ebert, Reichspräſident. Bayern und der bewaffnete Lelbſiſchutz. München, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) der bayeriſchen Regieru ng teilen die„Münchener Neueſten Nachr.“ mit: Die bayeriſche Regierung hat zu dem Beſchluß des Reichs⸗ tags und zu der Lage, die durch die Neubildung der Reichs⸗ In dem was durch die Annahme des Ultimatums für Bayern beſonders in Betracht kommt, nämlich in der Frage der Ent⸗ waffnung der 0 eigentlich durch alles, was bisher geſchehen und erklärt worden iſt, klar gegeben. Nach wie vor muß der bewaffnete Selbſtſchutz als notwendig erkannt werden. Neu iſt nur, daß der Zwang, dem allein zu weichen Herr v. Kahr immer wieder erklärt hat, nunmehr gegeben erſcheint. Es iſt nicht anzunehmen, daß er dieſem Zwang, dleſer Vis major auszuweichn verſucht, oder ein Eingriff abgewartet wird. Entſprechend der früheren Regierungserklärung iſt es gegeben, daß Herr v. Kahr im Verfolg ſeiner geradlinigen Politik für die rechtzeitige Waffenabgabe ſorgt. Innerhalb der Koalitions⸗ parteien konnte bisher keine Stimme gefunden werden, die darin eine Inkonſequenz des Miniſterpräſidenten fände oder einen Erund ihm das Vertrauen zu entziehen, das Herr nießt. Dieſe Löſung entſpräche auch am beſten den Bedürf⸗ niſſen des Landes, das vor unnötigen politiſchen Erſchütterungen bewahrt bleiben muß. Außerordentliche Tagung der bayeriſchen Demokraten. München, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die deutſchdemo⸗ kratiſche Partei in Bayern hat den Ausſchuß der Landespartei zu einer außerordentlichen Tagung nach Nürnbeg für den nächſten Freitag einberufen. Die deutſchdemokratiſche Landtagsfraktion hat am geſtrigen Mitt⸗ wochnachmittag die derzeitige politiſche Lage beraten und iſt zu einer Beſtätigung ihrer früheren Beſchlüſſe gekommen. Die demokratiſche Landespartei in Bayern iſt mit der Neu⸗ dung der Reichsregierung und mit dem Votum des Reichstags zum Ultimatum der Entente vor ſchwerwiegende Entſchei⸗ dungen geſtellt. Ddie Stellung der Demokraten in der R eichsregierung unter den jetzt gegebenen Ver⸗ hältniſſen wird als im Widerſpruch mit der Mei⸗ nung der Wählerſchaft im Lande empfunden. Anzufriedenheit mit Dr. Heim. 5 en Zu den Ausführungen Dr. Heims in der entſcheidenden Reichstagsſitzun reiben die Münch. Neueſt. Nachr.: eee 1 In der Bayeriſchen Voltkspartei ſteht man, wie wir bis jetzt erfahren konnten, den Aeußerungen Dr. Heims im Reichstag über die nis- und ratlos gegenüber. Die Partei begreift wohl, daß unter dem Zwang der neugeſchaffenen Verhältniſſe eine Löſung der Einwohnerwehrfrage gefunden werden muß aber die Art wie Dr. Heim ſeine Meinung begründete ſteht im Wider⸗ ſpruch mit der Auffaſſung der Partei—auchder Regierung— inſofern, als Dr. Heim den Abbau der be⸗ waffneten Selbſtſchutzorganiſation möglich ſieht aufgrund einer Wiedergeſundung, die in der Tat noch nicht ein⸗ getreten iſt. * Nach Wirth nun Hemmer— dann Erzberger? Unabhängige: 61 Abg. Sämtliche mit„Ja“, Gefehlt haben 15. 0—— 50 München, 12. Mai.(Pr.⸗Tel.) Zu der üNN Ernennung Geheimrat Hemmers zum Chef r Gefehlt Abg. befinden ſich 3 mit ungültiger ſchwierigſten Verhältniſſen die deutſchen Intereſſen wahrge⸗ Zur Haltung regierung geſchaffen iſt, noch nicht Stellun g genommen. Einwohnerwehren, iſt der Weg v. Kahr auch in weiteſten Kreiſen im ganzen Lande ge⸗ bayeriſche Einwohnerwehr verſtänd⸗ 2— ——————ů— — — 8 2. Seite. Nr, 216. Maunnheimer General· Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 12. Mai 1921. Preſſeabteilung der Reichsregierung ſchreiben die Münchner Neueſten Nachrichten: Hemmer iſt der frühere Privatſekretär Erzber⸗ gers., Er wurde von Erzberger im Finanzminiſterium unter⸗ gebracht, dort zum Geheimrat gemacht und als ſolcher vom Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth, dem jetzigen Reichskanzler, ubernommen. Die tatſächliche Ernennung Hemmers twäre, wenn es überhaupt noch eines Beweiſes bedarf, das Eingeſtändnis, daß man nach außen hin den Erzberger⸗ ſchen Kurs gar nicht mehr verbergen will. Nach der großen Reklame, die er in der letzten Zeit wieder für ſich gemacht hat, iſt auch zu erwarten, daß Erzberger ſelbſt nicht mehr lange hinter den Kuliſſen bleiben will. Der En⸗ tente hat er ſich bereits warm empfohlen. Im Intereſſe der politiſchen Reinlichkeitwärees beſſer, wenn das Kabinett auch nach außen unter der richtigen Firmenbezeichnung ſegeln würde. Der Verlragsbruch in Oberſchleſien Hat die J. A. K. vor Korfanky kapituliert? Oppeln, 11. Mai. Nach einem Warſchauer Funkſpruch ſoll der Waffenſtillſtand zwiſchen Korfanty und der J. A. K. abgeſchloſſen worden ſein, der die Demarkations⸗ linie entſprechend der Korfanty⸗Linie feſtſetzt und beſtimmt, daß das Exekutipkomitee der Inſurgenten die öffentliche Gewalt im Aufſtandsgebiet über⸗ nimmt, daß die Polizei⸗ und Gendarmerieverwaltung an die Inſurgenten übergeht und die Landräte ihrer Aemter enthoben werden. Das einzige Zugeſtändnis für die J. A. K. ſcheint nach dieſem Funkſpruch die Erlaubnis zu ſein, eine Amne⸗ ſtie erlaſſen zu dürfen. Ferner ſollen die Inſurgenten im Einverſtändnis mit den Italienern die Stadt Pleß beſetzt aben. Zu dieſem Funkſpruch iſt zu bemerken: Es erſcheint als Ding der Unmöglichkeit, daß die italieniſchen Truppen, die ſich mit ſo hervorragender Tapferkeit geſchlagen haben vor den Inſurgenten kapituliert haben. Es erſcheint ferner unmöglich, daß die bevollmächtigten Vertreter Englands, Frankreichs und Italiens entgegen allen Verſicherungen vor dem Inſurgenten⸗ führer Korfanty kapituliert und die bisher der J. A. K. zu⸗ ſtehenden Machtbefugniſſe an ihn abgetreten haben. Der deutſche Bevollmächtigte in Oppeln wurde angewieſen, um⸗ gehend vom General Lerond bindende Erklä⸗ rungen über die in dem Funkſpruch mitgeteilten Tatſachen zu verlangen. Gleiwitz, 11. Mai.(WB.) Die„Oberſchleſiſche Poſt“, eine in Gleiwitz in deutſcher Sprache erſcheinende polniſ che Zeitung meldet: Das polniſche Kommando veröffentlicht folgende Bekanntmachung: Auf Grund der Vereinbarung der Oberſten Leitung der Truppen der Aufſtändiſchen mit den alliierten Behörden, wurden die militäriſchen Ope⸗ rationen eingeſtellt und die Demarkations⸗ linie feſtgeſetzt, auf welcher die Aufſtändiſchen Halt gemacht haben. Dieſe Linie entſpricht voll den Stellungen, welche die Aufſtändiſchen beſetzt halten. Die interalliierten Behörden haben die Garantie übernommen, dieſe Linie auf⸗ recht zu erhalten und den Waffenſtillſtand durchzu⸗ führen. Die Demarkationslinie läuft längs der Oder bis zur Fähre weſtlich Dziergowitz, darauf durch Kandrzin, weſtlich Ujeſt, Groß⸗Strehlitz und Kalonnowska, öſtlich Guttentag durch Botanowitz, Kreis Roſenberg, bis zur polniſchen Grenze. Chef des Stabes Borelowsky, Führer der Gruppe Oſt: Hauk. Sabolage am Verſailler Abkommen. London, 11. Mai.(WB.) Reuter. Im Unterhauſe er⸗ klärte heute Chamberlain, die polniſche Aktion in Oberſchleſien ſei offenſichtlichein überlegter Verſuch, den Ver⸗ trag von Verſailles unwirkſam zu machen. Man glaube nicht, daß die Alliierten die Abſicht haben, zuzulaſſen, daß die jüngſten beklagenswerten Ereigniſſe von der Durch⸗ führung des Vertrages ablenken. Die aufrühreriſche Bewe⸗ gung habe eine höchſt ſchwierige und heikle Lage geſchaffen. Er ziehe es deshalb vor, ſich auf die Erklärungen zu beſchränken, daß die britiſche Regierung in engſter Fühlung mit den allifſerten Regierungen das beſte Mittel erblicken, mit der Sache fertig zu werden. Die britiſche Regierung habe bereits gewiſſe praktiſche Vorſchläge gemacht, welche z. Zt. beſprochen würden. Berlin, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) Einſtimmig bezeichnen die Blätter das Abkommen mit dem Inſurgentenführer Korfanty und der Internationalen Kommiſſion als einen Bruch des Friedensvertrages. Nach der„Voſſ. Ztg.“ machen ſich die Vertreter der interalliierten Kommiſſion in Oppeln durch dieſe Kundgebung der aktiven Begünſtigung des Aufſtandes mitſchuldig, deſſen ſofortiges Aufhören der Botſchafterrat von der Warſchauer Regierung ſo energiſch verlangt habe.— Die„Germanja“ ſchreibt: Dieſer Waffen⸗ ſtillſtand und die Demarkationslinie iſt das Werk Leronds. General Lerond hat während ſeiner oberſchleſiſchen Regie⸗ rungszeit ſich ſo verhalten, daß man zu dem Schluß kommen muß, daß es ſich hier um ein abgekartetes Spiel zwiſchen Paris und Warſchau handelt.—Der„Vor⸗ wärts“ betont, daß die Interalliierte Kommiſſion ſich durch dieſes Uebereinkommen in bewußten Gegenſatz zu der offiziel⸗ len Politik der Entente geſetzt habe. Frankreich ſuche offen⸗ bar, wie das Blatt ſagt, eine vollendete Tatſache zu ſchaffen. Was gedenkt Lloyd George nun zu tun? J Berlin, 12. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Meldung des Wolfſſchen Drahtes über Leronds Pakt mit den Aufrührern und die Vereinbarung der Kor⸗ fantyſchen Demarkationslinie begleitet der Beu⸗ thener Mitarbeiter der„Deutſchen Allg. Ztg.“ mit der An⸗ merkung: Nach den bisherigen Erkundigungen ſtelle ſich her⸗ aus, daß es ſich bei dieſem Abkommen offenbar um eine Sondervereinbarung zwiſchen General Lerond und Korfanty handelt, die jedoch nicht die Billigung der VBertreter Englandsund Italiens gefunden habe. Dieſe Tatſache iſt ja immerhin noch einigermaßen töſtlich. In der Berliner Preſſe iſt über dieſe Grenzfeſtſetzung von ganz rechts bis zur äußerſten Linken nur eine Stimme der Empörung. Die„Germania“ meint, die Reichsregie⸗ rung werde angeſichts der neuen Lage nicht untätig ver⸗ bleiben dürfen. Sie kann am Ende nicht dazu ſchwei⸗ gen, wo öffentlich durch franzöſiſch⸗polniſches Hand⸗in⸗Hand⸗ Arbeiten die berechtigten Anſprüche Deutſchlands zunichte ge⸗ macht werden ſollen. Sogar die„Freiheit“ erklä“t:„Es muß mit aller Entſchiedenheit gefordert werden, daß die Entente ſofort dieſe Beſchlüſſerückgängig worn und die dafür Verantwortlichen zur ſtrengſten Necherſchaft zielt.“ Polniſde Lnm⸗ung. Oppeln, 11. Mai.(WB.) Auf der Eiſenbahndirektion von Kattowitz erſchien geſtern eine polniſche Dele⸗ gation und verlangte von der Kontrolle der Eiſenbahn⸗ direktion die Abſetzung des Eiſenbahndirektionspräſidenten und ſechs namentlich aufgeführter Dezernenten. Die Beamten⸗ ſchaft wies das Verlangen einſtimmig zurück. Die polniſche Abordnung ſtellte daraufhin die Alternative und das Anſin⸗ nen, die Beamten auf zwei Monate zu beurlauben und ihre Stellen mit Polen zu beſetzen und als 3. Vorſchlag, die Be⸗ amten in den Stellen zu belaſſen, ſie aber nur noch ber a⸗ tend neben den polniſchen Beamten tätig ſein zu laſſen. Die Forderungen der polniſchen Abordnung, alle Bahn⸗ höfe des beſetzten Gebietes für die Polen räumen zu laſſen, wurde ohne weiteres abgelehnt. Der Bolſchafterrat gegen den polniſchen Rechtsbruch. Berlin, 11. Mai.(O. N..) Der Botſchafterrat in Paris hat an die Geſandten von Frankreich, England und Italien in Warſchau ein Telegramm gerichtet, in dem in ſchärfſter Weiſe gegen die parteiiſche Haltung der polniſchen Regierung zu dem ober⸗ ſchleſiſchen Aufſtand Stellung genommen wird. Es heißt darin u..: Aus beſtimmten Tatſachen, die zu unſerer Kenntnis gelangt ſind, erhellt ſich, daß die polniſche Regierung nicht vollkom⸗ mender Verpflichtung genügt, die in ihrer Macht ſtehen⸗ den Maßnahmen ſofort zu ergreifen und das Reſultat der Aufſtands⸗ bewegung zu verhindern. So beiſpielsweiſe iſt feſtgeſtellt, daß die Inſurgenten eine große Anzahl von Waffen und Munition in ihrem Beſitz haben, die zum mindeſten eine ſtarke Nachläſſigkeit in der Ueberwachung ſeitens der polniſchen Regierung beweiſt. Es iſt dies umſo gravierender, als die Botſchafterkonferenz ſchon am 29. Sep⸗ tember 1920 ganz beſonders die Aufmerkſamkeit der polniſchen Regierung auf dieſe Tatſache hingelenkt hat. Ferner hat man feſt⸗ geſtellt, daß unter den Inſurgenten, die aus Polen kamen, ſich Soldaten in polniſcher Uniform befanden. Die alliierten Regierungen können das Verſagen der polniſchen Regierung gegen⸗ über Korfanty nicht ungerügt laſſen. Die polniſche Regierung, die ihrerſeits nicht gewillt iſt, dieſe Aufſtandsbewegung mit ihrer Verantwortlichkeit zu decken, muß daher alles aufbieten, ihrer Ver⸗ antwortlichkeit gerecht zu werden, da ſie ſich nicht durch ein ein⸗ faches Dementi von der Handlungsweiſe ihres Kommiſſärs loslöfen kann. Unter dieſen Umſtänden haben die verbündeten Regierungen beſchloſſen, die lezten Ereigniſſe 0 ins Auge zu faſſen. Die Botſchafter fordern o u. kategoriſch, die Aufſtändigen zu entwaffnen und die Schuldigen und Aufftändigen auf ihre Verfehlungen hinzuweiſen ſowie die ſtrengſten Maßnahmen zu ergreifen, um jede Verbindung mit den oberſchleſiſchen Agitatoren rundweg abzuſchneiden; gleichgiltig, welcher Art dieſe Verbindungen ein mögen. Die alliierten Regierungen möchten insbeſondere die Aufmerkſamkeit der polniſchen Regierung auf die Proklamation des Herrn Korfanty lenken, der die Polen Oberſchleſiens auffordert, mit Gewalt, und wenn es ſein muß, auch gegen die alliierten Re⸗ gierungen vorzugehen, um ſich aus eigener cht ihr Recht zu holen. Die alliierten Regierungen bringen der polniſchen Regierung in Er⸗ innerung, daß ſie, indem ſie den Vertrag von Verſailles unterzeichnet haben, ſich dadurch verpflichtet haben, Oberſchleſien im Sinne des Vertrages zu reſpektieren. Wenn daher eine derartige Even⸗ tualität eintritt und wenn tatſächlich polniſche Elemente, die organi⸗ ſiert ſind, großen Schaden anrichten und an dem Eigentum der Oder⸗ ſchleſter ſich vergreifen, dann würden die alliierten Regierungen ich verpflichtet 149, die polniſche Regierung geldlich ver⸗ antwortlich zu machen für jeden Schaden, den die Inſurgenten in Oberſchleſien angerichtet haben. Die alliierten haben bis jetzt im Gegenſatz zu den fälſchlich verbreiteten Nachrichten noch gar keine endgültige Entſcheidung in Bezug auf die Grenzen Polens gefaßt, und ſie ſind auch geſonnen, in voller Freiheit die Verpflich⸗ tungen, die ihnen der Verkrag von Verſailles auferlegt hat, zu voll⸗ 727 5 und die Regierungen laſſen ſich in keiner Weiſe in dieſem unkte beeinfluſſen durch einen Verſuch, der ſie vor eine vollendete Tatſache ſtellen möchte. Anveränderte Lage. Oppeln, 11. Mai.(WB.) Die allgemeine Lage im ober⸗ ſchleſiſchen Aufruhrgebiet iſt nach den Abendmeldungen von heute unverändert. Aus dem Kreiſe Kreuzburg werden Schießereien gemeldet. In Altroſenberg wurden polniſchen Aufrührern Handgranaten franzöſiſchen abgenom⸗ men. Die Bevölkerung in dem deutſchen Dorfe Schönwald, Kreis Gleiwitz, befindet ſich in ſehr ſchwerer Notla ge, da die Aufſtändiſchen die Häuſer ausgeplündert, das Vieh geraubt und zahlreiche Deutſche aus dem Dorfe verſchleppt haben. Gleiwitz, 11. Mai.(WB.) Die Lage iſt unverändert. Die Dorfbewohner, die in die Stadt kommen, müſſen pol⸗ niſche Ausweiſe haben. Eine Telephonverbindung in der Umgebung gibt es noch nicht. Toſt iſt von den Polen beſetzt. Die eee machten den polniſchen Kommandanten zum Bürgermeiſter. Sanitäts⸗ rat Reſener iſt verſchleppt worden. In Preiskretſcham ogen ſich die Franzoſen gegen die innere Stadt zurück. Die Polen ſtehen an den Stadtausgängen. Durch Preiskretſcham ziehen fortdauernd polniſche Truppentransporte. Der Eiſenbahn⸗ verkehr von Preiskretſcham nach Laband und Slavotitz wird zur Beförderung der Truppen und zum Nachſchub des Ma⸗ terials aufrechterhalten. Von der Front bringen die Züge Verwundete zurück. In den Dörfern wurden die Deut⸗ ſchen z. T. zum Waffendienſt gezwungen. In Richtersdorf wurde ausgerufen, daß alle waffenfähigen Männer bis zum 50. Jahre ſich zum Waffendienſt zu melden haben. Der Land⸗ d kreis Kattowitz iſt mit Lebensmitteln bis zum 15. Mai verſorgt. feine deulſchen Truppen in Oberſchleſien. London, 11. Mai.(W..) Reuter verbreitet folgende Mitteilung: Die aus zuverläſſiger Quelle ſtammende Nachricht, wonach deutſche Truppenzuſammenziehungen in der Gegend von Roſenberg ſtattfinden, wird hier als ſehr ernſt angegeben. Man hofft aber, daß eine deutſche Wieder⸗ vergeltung mit ihren ſehr ernſten Folgen noch vermieden wer⸗ den könne. Die Deutſchen beobachteten bisher die größte Zurückhaltung, aber der gute Eindruck, der in vollem Maße hier beſtand, würde durch den Verſuch eines Appells an die Gewalt beſeitigt werden, beſonders wüh⸗ rend der Bemühungen der J. A.., die deutſche Bevölkerung durch ſolche Angriffe zu ſchützen. Die Haltung der War⸗ ſchauer Regierung wird gleichfalls ernſt beur⸗ teilt. Die Nachrichten über einen amtlichen Beſchluß, die Aufſtändiſchen zu beruhigen und der Aufruf Hallers zu Gun⸗ ſten der Unterſtützung des Aufſtandes, befeſtigten hier die Ueberzeugung, daß die Warſchauer Regierung den furcht⸗ baren Ernſt der Lage nur unvollkommen erfaßt hat. Dazu wird dem W. T. B. mitgeteilt, wenn die Bevölke⸗ rung ſelbſt in den bedrohten Gebieten ſich mit allen Mitteln gegen die polniſchen Vaden zu ſchützen beſtrebt iſt, ſo handelt es ſich dabei lediglich um einen Aktder Notwehr, da die bisherigen Maßnahmen der J. A. K. keinerlei Gewähr für einen ausreichenden Schutz der deutſc geſinnten oberſchleſiſchen Depblexrung gebaten hat. Nuch wenn die Meldung über den Ongcblichen Abſchſuß eine Waffenſtillſtandes ſich be⸗ Aitigen ſollte, biete ein derartiges Abkommen zwiſchen den Aufrüßhrern und der J. A. K. nach den bisherig gemachten Er⸗ fahrungen nicht die geringſte Sicherheit für Leib zund Leben der Bewohner der gefährdeten Gebiete. Die Nach⸗ richt über deutſche Truppenzuſammenziehungen in der Gegend von Roſenberg ſtammt offenbar aus polniſcher Quelle. Es wird nochmals ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Truppenzuſam⸗ menziehungennichtſtattfinden und nichtſtatt⸗ gefunden haben. Kein Angehöriger von Truppenteilen der Reichswehr befindet ſich im Abſtimmungsgebiet. Ein Ankrag der bürgerlichen Parteien. Berlin, 11. Mai.(ONB.) Das preußiſche Abge⸗ ordnetenhaus beendete heute die Beſprechung der Inter⸗ pellation über Oberſchleſien nud nahm gegen die Stimmen der Kommuniſten und des größten Teils der Unabhängigen einen Antrag der bürgerlichen Parteien an, der ſich gegen den frevelhaften Aufſtand in Oberſchleſien wendet und die Verpflichtung der Alliierten feſtſtellt, in Oberſchleſien Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu gewährleiſten und dem oherſchleſiſchen Volke ſeine freie Selbſtbeſtimmung allen Widerſtänden zum Trotze zu gewähren. Unker der Jremdherrſchaft. Ein Hilferuf der Saarländer an die Schweiz. Saarbrücken, 11. Mai.(Sd.) Im ganzen Köllertal wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Alle unſere an die im Namen des Völkerbundes am⸗ tierende Regierung des Saargebietes gerichteten Notſchreie ſind wirkungslos verhallt. Als Deutſchland die Waffen niederlegte, tat es dies mit auf Grund der feierlichen Zuſicherungen des Präſidenten Wil⸗ ſon, daß Völker nicht wie Schachfiguren in einem Spiele von einem Staat zum anderen verſchoben werden dürfen. Auf welchem Wege das Ziel erreicht werden ſoll, darauf hat der Redner des heutigen Tages eingehend hingewieſen: wie Polen, Tſchecho⸗Slowakei und Rumänien, wie Iren und Fla⸗ men, ſo verlangt auch das Volk an der Saar Selbſtbeſtimmer ſeines Schickſals zu ſein. Das ohnmächtig am Boden liegende Mutterland kann uns in unſerem Kampfe nur mit warmer Sympathie, nicht mit der Tat helfen. So wendet ſich das arbeitende Volk an der Saar an das Schweizer Volk:„Gedenkt Eures eigenen Freiheitskampfes, den Ihr ſelbſt ſiegreich allen Feinden zum Trotze durchgefochten habt. Helft auch uns, daß wir Selbſt⸗ beſtimmer unſeres Schickſals werden, ſetzt Euch ein, daß der Völkerbund das feierliche Verſprechen des Präſidenten Wilſon einlöſt, daß das Volk an der Saar ſeinen freien Willen be⸗ kunden darf.“ In dieſem Sinne fordern wir: 1. Die Schaffung eines Saarparlaments, 2. freies Selbſtbeſtimmungsrecht, 3. weitgehende Arbeiterſchutz⸗ und ſoziale Schutzbeſtimmungen. Deulſcher Beichslag. Beamtenfragen, Nachtragsetat und Papiernot der Preſſe. Berlin, 12. Mai. (Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag war man geſtern müde. In den letzten Tagen ſind die meiſten Abgeordneten von früh morgens bis ſpät nach Mitternacht im Hauſe geweſen. Die Skrupel und Gewiſſensqualen haben an Seele und Nerven gezerrt. Dann hat die vorgeſtrige Nachtſitzung zwar die Entſpannung ge⸗ bracht, aber auf ſie iſt die natürliche Reaktion allgemeiner Er⸗ mattung gefolgt, die alles ergriffen hat, was ſo oder ſo mit dem Betrieb des Parlamentes in Verbindung ſteht, auch die Vertreter der Preſſe und die Beamten des Hauſes. Zunächſt wird in der Perſon des volksparteilichen Abgeordneten Rie⸗ ſer ein Vizepräſident gewählt. Dann berät man in 2. und 3. Leſung den Nachtragsetat. Bei der Gelegenheit— auch ein Parlament kann nie wiſſen, wie nahe ihm ſein Ende iſt— beeilen ſich alle Parteien faſt ohne Unterſchied ihre Be⸗ amtenfreundlichkeit zu beweiſen. Da man mit Speck allerorten Mäuſe fängt, ſollen beim Aufrücken in die Sekretärſtellen die Aſſiſtenten von einer Ergänzungsprüfung befreit werden. Der Mehrheitsſozialiſt Hoch aber, der an ſich ſelber nicht ganz ohne demagogiſche Talente iſt, ſtört die idealiſtiſch⸗aufgezäumte echſelreden durch die trockene Bemerkung: bei der Behand⸗ lung derartiger Fragen ſollte die Demagogie der Parteien aus⸗ geſchaltet werden. Das Wettlaufen um die Gunſt der Beamten müßte 2 55 und noch ein anderes gutes und verſtändiges Wort ſpricht Herr Hoch: der Haushaltsplan müßte in Zukunft dem Hauſe ſchon vor Weihnachten zugehen. Nicht über die erfolgten, über die bevorſtehenden Aufgaben hätte das Parlament zu befinden, wozu die beſcheidene Randgloſſe ver⸗ ſtattet ſein dürfte, daß bei dem derzeitigen parlamentariſchen Hochbetrieb, der ohne Raſt und Ruh' durch das ganze Jahr läuft und bei der märchenhaften Fülle überflüſſiger kleiner Anfragen, die Kräfte der Zentralbehörde in einer Weiſe in Anſpruch genommen werden, daß es ſich am Ende verſtehen läßt, wenn die Regierung mit den Etatvoran⸗ ſchlägen immer nachhängt. Das Hauptſtück kommt am Schluß: imgemeinſamen Antrag aller Parteien mit Ausnahme der äußerſten Linken nimmt man ſich endlich, endlich der Papiernot er deutſchen Preſſe an. Der Antrag erſucht die Reichsregierung, umgehendſt die Geſtehungskoſten für Zellſtoff, Holzſtoff und Zeitungsdruckpapier durch ein⸗ gehende Nachprüfungen feſtzuſtellen und auf Grund des Reviſionsergebniſſes einen Ausſchuß einzuſetzen, der pari⸗ tätiſch aus Mitgliedern des Reichstages, Reichsrates, Reichs⸗ wirtſchaftsrates, Vertretern der Verleger und Beteiligten der Induſtrie zuſammengeſetzt iſt. Der Ausſchuß ſoll feſtſetzen, in⸗ wieweit eine Preisſenkung etwa durch Kartellmaßnahmen behindert wird. Außerdem ſollen die nachgerade unerhörten Transportkoſten für das Zeitungspapier gemindert und zur Erleichterung des Uebergangs von der gebundenen zur freien Wirtſchaft für drei Monate je 6 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt werden. In der Preſſe iſt in den letzten Wochen mehrfach tiefgründig und ſachkundig behandelt worden, welche ethiſchen, politiſchen und kulturellen Werte durch die dermalige Preispolitik der Papierfabrikan⸗ ten oder wenigſtens eines Teiles von ihnen gef a hrdet wer⸗ den. Viel neues konnte die geſtrige Ausſprache zur Beleuch⸗ tung des Themas nicht beibringen. Immerhin dünkt es uns einen Gewinn, daß die Auffaſſung der Fachleute über die Not des Zeitungsgewerbes nun auch im Reichsta geinen Widerhall findet, daß insbeſonders der volk.partei⸗ liche Abg, Eremer, der neuerdings an der Spitze der weltver⸗ zweigten Telegraphen⸗Union ſteht, ſich in ſeinen Ausführungen alle Gründe aneignete, die von den zunächſt Betroffenen vor⸗ gebracht worden ſind. Der gemeinſame Antrag aller bür⸗ gerlichen Parteien und der Mehrheitsſozalſinen äiſf dann auch einmütigangenommen worden. Die neue Regierung wird an ihm kaum vorübergehen können. Im übrigen ver⸗ langt ſie Schonzeit. Sie muß ſich erſt einmal zurecht finden, muß auch der dringendſten augenpolitiſchen Sorgen Herr zu werden verſuchen. Deshalb wurde ein neuer Vorſtoß von der äußerſten Rechten und einer von der äußerſten Linken, die Regierung heute ſchon in eine Programmausſprache zu verwickeln, vom Hauſe abgewieſen. —.— —— ————— Donnerstag, den 12. Mai 1921. Mannheimer General· Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 216. Städtiſche Nachrichten. Die Lage des Arbeitsmarktes in Mannheim im erſten Bierkelſahr 1921. Aus den Berichten des ee Arbeitsamtes iſt feſtzuſtellen, daß die unſicheren außenpolitiſchen Verhältniſſe den rbeitsmarkt im erſten Vierteljahr 1921 fortgeſetzt und in ſteigendem Maße un⸗ ünſtig beeinflußt haben. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen beltef ſich am 3. Januar auf 2024 männliche und 616 weibliche, zu⸗ ſammen 2640 Perſonen, und ſtieg in der Zwiſchenzeit bis Jum 3. Aprit auf 2170 männliche und 817 weibliche, zuſammen 2987 Per⸗ ſonen. Zu den mit gekürzter Arbeitszeit arbeitenden Werken kraten weitere hinzu und zwar im Januar 5 Betriebe mir 650 männlichen und 53 weiblichen, im Februar 1 Betrieb mit 150 männlichen und im März 9 Betriebe mit 1184 männlichen und 254 weiblichen Arbeitern. Von den Vollerwerbsloſen bezogen zu 0 des Vierteljahres 624 männliche und 15 weibliche, an deſſen Ende 633 männliche und 32 weibliche Unterſtützung durch die Erwer bs⸗ loſenfürſorge. 5 Der Aſtrag⸗ und Rohſtoffmangel und durch ungenüg ende Kohlenzufuhr hervorgerufene Stillſtand im Wirtſchaftsleben laſtete mit unheilvollem Druck auf dem geſamten Arbeitsmarkt. Die kom⸗ menden Wochen laſſen ebenfalls keine Beſſerung, eher eine weitere Verſchlechterung erwarten. Hinzu kommt für die ortsanſäſſige Ar⸗ beiterſchaft noch die Wirkung der Aufhebung der verordnung, wodurch es dem Arbeitsamt nicht mehr möglich iſt, dem wahlloſen Heranziehen von Arbeitskräften aus den Landbezirken den nötigen Widerſtand entgegenzuſetzen. Viele Arbeitspläße gehen hier⸗ durch den ortsanſäſſigen Arbeitsloſen verloren. Die Aufnahme— 75 Arbeiten am Neckarkanalbau kann nicht als fühlbare Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes angeſehen werden, da der Bedarf an Arbeitskräften ſehr gering iſt—51 zu nn. Arbeiten auch auswär⸗ tige Arbeitskräfte zugelaſſen werden müſſen. Himſchticch deß Aebee für weibliche 8 en ſei beſonders erwähnt, daß in den gelernten Berufen Angebo und Nachfrage annähernd ausgeglichen werden konnten, bei— 5 unge⸗ ſernten Berufen dagegen einer geringen Zahl offener e nicht unbeträchtliche Zunahme der Stellenſuchenden gegenn 50 and. Einen Mangel an Arbeitskräften weiſen nach wie nor 7855——95 auf, die eine Aufnahme in die Hausgemeinſchaft e— 5 weshalb ſich die andauernd fühlbare Not in Hausfrauer kreiſen noch immer nicht vermindert hat. In den— weiblichen Berufen waren in der Hauptſache nur 578—5. gaußerdem noch Anfangs⸗Stenotypiſtinnen geſucht. ie Beru s. beratung und Lehrſtellenvermittlung wurde erfreu⸗ licherweiſe von der ſchulentlaſſenen Jugend ſehr lebhaft in Anſpruch genommen. Das Ergebnis iſt, obſchon auch hier die e Kriſe nicht ohne Einfluß blieb, im allgemeinen befriedigend zu nennen. Wo mangels offener Stellen eine Vermittlung in die ge⸗ wünſchten Berufe nicht zu erzielen war;, konnte durch entſprechende Beratung eine Ueberleitung in andere Berufe oder in ee kurſe erreicht werden. t. N. A. Die Eismänner und ihre Geſchichke. er kennt ſie, die drei geſtrengen Herren, die, wie es den An⸗ 1 gnädig mit uns verfahren wollen. Aber nur wenigen iſt auch die Lebensgeſchichte der drei Eismänner bekannt. Im Grunde genommen ſind es gar nicht drei, ſondern vier Eismän⸗ ner; denn während man in Norddeutſchland ihre Reihe am 11. Mai mit Mamertus beginnt, dem am 12. und 13. Pankrattus und Ser⸗ vatius folgen, betrachtet man im deutſchen Süden Pankratius als den erſten der drei geſtrengen Herren und fügt ihnen, am 17 Mai, den Bonifatius und ſogar noch den 15. Mai, die kalte Sofie, hinzu Von Mamertus weiß die Geſchichte nur wenig zu berichten. Er war Heide, doch als er eines Tages krank wurde, ging er in ſich, ließ ſich fen und ward Mönch im Kloſter ſeines Schutzheiligen. Uleber Pankfaz dagegen weiß man ſchon beſſer Beſcheid. Aus vornehmem phrygiſchen Geſchlecht ſtammend, kam er mit vierzehn Jahren nach Rom, wo er vom Papſt getauft und in der chriſtlichen Religion unterrichtet wurde. Noch im ſelben Jahre wurde er jedoch, als er ſich eines Tages weigerte, den heidniſchen Göttern zu opfern, zum Tode verurteilt und am 12. Mai 287 zu Rom enthauptet. Jeder, der es wagt, unter Anrufung des jugendlichen Märtyrers einen fal⸗ ſchen Eid zu ſchwören, ſoll ſofort vom Wahnſinn befallen werden oder tot zu Boden ſinken. Im Volk herrſcht deshalb auch vielfach die Sitte, einen Eid bei den Gebeinen des heiligen Pankratius zu ſchwören. 55 Der Eisheilige des 13. Mai, Servatius, wurde in Armenien geboren. Nachdem er als Prieſter in Jeruſalem gewirkt hatte, wurde er zum Biſchof des deutſchen Bistums Tingria ernannt. Obwohl er nicht deutſch konnte, war es ihm gegeben, ſich in göttlichen Dingen immer verſtändlich zu machen, während er bei weltlichen Unter⸗ redungen eines Helfers bedurfte. Seine Feinde vertrieben ihn ſedoch bald wieder aus Deutſchland, worauf er ſich nach Maaſtricht begab, wo er im Jahre 384 ſtarb. Auf ſein Grab ſoll, ſo will es frommer Glaube, nie Regen oder Schnee gefallen ſein. Bo nifatius end⸗ lich, der Märtyrer des 14. Mai, iſt nicht mit dem berühmten Biſchof, dem Apoſtel der Deutſchen, der das Chriſtentum in die deutſchen Lande gebracht hat. zu verwechſeln. Der Bonifatius unſeres Ka⸗ lendertages war ein römiſcher Bürger, der, um Buße zu tun, aus⸗ zog, um die Ueberreſte heiliger Männer zu ſammeln und würdig zu beerdigen. Als er aber nach Tarſus kam und die dort ſchweren Martern ausgeſetzten Chriſten liebreich tröſtete, wurde er wegen dieſer Verehrung des Chriſtentums ſelbſt ergriffen und den grauſamſten Martern unterworfen, die indeſſen ſeinem Leibe nichts anhaben konnten. Schließlich wurde er enthauptet, worauf ſeine Freunde ſeinen Leichnam um fünftauſend Goldſtücke kauften und über ſeinem Grabe eine Kirche bauen ließen. Weshalb der Volksglaube die Märtyrer und ihre Gedenktage mit dem endgültigen Abſchluß der Winterkälteperiode und dem Beginn der Sommerwärme in Zuſammenhang gebracht hat, hat ſich bis jetzt nicht feſtſtellen laſſen. Sur e en ee der Auslandsdeukſchen. Infolge vielfacher Anfragen wird darauf hingewieſen, daß Deutſche, die vor dem Kriege ihren Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Aus⸗ lande hatten, und ſich entweder bei Kriegsausbruch vorübergehend im Inland aufhielten oder während des Krieges ins Ausland ge⸗ kommen ſind und ſpäteſtens ein Jahr nach Beendigung des Krieges mit allen Großmächten in das Ausland zurückkehren, vom Zeitpunkt der Rückkehr in das Ausland ab von der Einkommenſteuer befreit ſind. Dieſe Befreiung von der Einkommenſteuer erſtreckt ſich aber nicht auf Einkommen aus inländiſchem Grundbeſitz, aus inländiſchem Gewerbebetrieb, aus einer im Inland ausgeübten Erwerbstätigkeit oder auf ſolche regelmäßig wiederkehrenden Bezüge oder Unter⸗ ſtützungen, die aus inländiſchen öffentlichen Kaſſen mit Rückſicht auf eine gegenwärtige oder frühere Dienſtleiſtung oder Berufstätigkeit gewährt werden. 5 D3. Neue Beſtimmung über das Vorfahrtsrecht auf dem Rhein. Die Interallierte Rheinſchiffahrtskommiſſion verfügte: Jedes Fahr⸗ zeug der alliierten Flottille oder für den Transport alliierter Truppen bezw. Heeresmaterial beſchlagnahmte Fahrzeug, das außer der alliierten Flagge oder der vorgeſchriebenen blauen Signalflagge im Vorderſchiff eine zweite blaue Flagge am Maſt führt, genießt unbedingtes Vorfahrtsrecht auf dem ganzen beſetzten Rhein. Die Verordnung iſt am 11. Mai in Kraft getreten. *Stapellauf des größten Kranſchiffes des Rheins. Das größte bisher in Bayern gebaute Schiff wurde dieſer Tage auf der Werft der Bayeriſchen Schiffbaugeſellſchaft zu Erlenbach vom Stapel ge⸗ laſſen. Das Schiff iſt 72 Meter lang, hat ein Ladevermögen, von 25 000 Zentner und wurde auf den Namen„Braunkohle 30“ ge⸗ tauft. Es iſt zugleich das größte Kranſchiff des Rheins und erhält einen Dampfkran von 18 Metern Auslage und 80 Zentnern Trag⸗ kraft ſowie eine Pumpenanlage zum Bergen beſchädigter Schiffe. obn. Sperrung der Rheinbrücke. Im Zuſammenhang mit der Zollerhebung iſt die Rheinbrücke von Mitternacht bis 4 Uhr morgens für Fußgänger oder Radfahrer, die Pakete bei ſich führen, geſperrt. Für Fuhrwerke jedweder Art iſt augenſcheinlich die Brücke während dieſer Zeit vollſtändig geſperrt. *Todesfall. Im Alter von 54 Jahren iſt geſtern vormittag Herr Kaufmann Jakob Eſchellmann nach nur viertägigem Kranken⸗ lager verſchieden. Der Verblichene, der einer angeſehenen Alt⸗Mann⸗ heimer Familie entſtammte— ſein Vater war der Zigarrenfabrikant Peter Eſchellmann— war eine namentlich in den Kreiſen der Ru⸗ derer und Sänger geſchätzte und beliebte Perſönlichkeit. So gehörte er lange Jahre dem Vorſtand des Rudervereins„Amicitia“ und des „Sängerbundes“ an. In früheren Jahren ließ er ſich oft in Konzer⸗ ten und bei ſonſtigen Gelegenheiten hören, wobei ſein trefflich geſchul⸗ ter kräftiger und wohlklingender Bariton, der durch eine vornehm geſtaltende Vortragsweiſe auf das vorteilhafteſte zur Geltung ge⸗ langte, ſtets große Anerkennung fand. Dder Verſtorbene, der einer Herzlähmung infolge einer heftigen Grippenerkrankung erlag, hinter⸗ läßt eine Witwe mit drei Kindern. Eine Tochter, welche ihre künſt⸗ leriſche Laufbahn als Sängerin am hieſigen Nationaltheater begann, iſt z. Zt. am Stadttheater in Elberfeld engagiert. Die Nachricht von dem unerwarteten Hinſcheiden des bekannten und beliebten Mithür⸗ gers wird in weiten Kreiſen mit großem Bedauern und herzlicher Teilnahme aufgenommen werden. (D3.) Spatzen- und Mäuſeplage. Alljährlich werden von den Spatzen und Feldmäuſen Millionenwerte vernichtet. Von allen Sei⸗ ten laufen Klagen ein, daß ſich dieſe Schädlinge gerade in den letzten Jahren ungeheuer vermehrt haben. Es ſollte daher kein Mittel un⸗ verſucht gelaſſen werden, um dieſe Feinde unſerer Ernte zu vernich⸗ ten. Die Gefahr kann gar nicht ernſt genug genommen werden. Der Gemeinderat Stuttgart bewilligte einen größeren Betrag zur Vertil⸗ aung von Sratzen. Für jeden abgelieferten Spatzen und für j⸗des Spatzenei wird eine Belohnung von 20 Pfg. ausgezahlt. Dieſes Bei⸗ ſpiel verdient Nachahmung. vereinsnachrichten. Der Verkehrsverein hält heute Donnerstag abend im Neben⸗ zimmer des Hotel National ſeine ordentliche Mitglieder⸗ verſammlung ab, worauf ſtatt beſonderer Einladung nochmals aufmerkſam gemacht wird. 5 . Schnelle Entwicklung des Zentralverbandes deutſcher üriegs⸗ beſchädigter und ctriegshinkerbliebener. der Zentralverband deut⸗ ſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener, der am 1. Oktober 1919 durch die Verſchmelzung dreier Kriegsopferorganiſationen gebil⸗ det wurde, hat eine glänzende Entwicklung zu verzeichnen. Er hat ſeine Mitgliederzahl auf über 300 000 vermehrt, welche in 18 Landes⸗ verbänden über ganz Deutſchland organiſiert ſind. Dazu kommen noch 25 000 im Reichsbund der Kriegsteilnehmerverbände deutſcher Hochſchulen zuſammengeſchloſſene Kriegsbeſchädigte, Kriegsgefangene und Kriegsteilnehmer, welche gleichfalls dem Zentralverband ange⸗ hören. Mit den Verbänden der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter⸗ bliebenen in Oberſchleſien und im Saargebiet ſind Arbeitsgemeinſchaf⸗ ten abgeſchloſſen, welchen nach Wiederkehr geordneter Rechtsverhält⸗ niſſe in dieſen Gebieten der völlige Zuſammenſchluß folgen ſoll. Fer⸗ ner haben die reichsdeutſchen Kriegsbeſchädigten in Prag und Brünn ſowie die Verbände der reichsdeutſchen Vereinigungen in der Schweiz mit dem Zentralverband enge Beziehungen aufgenommen. Mit dem Alpenländiſchen Verband ehemgliger Kriegsteilnehmer, Sitz Graz, deſſen 100 000 Mitglieder den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs“ an Deutſchland als ihr Hauptziel erſtreben, hat der Zentralverband eine⸗ enge Arbeitsgemeinſchaft abgeſchloſſen. unter ſtrenger Wahrung parteipolitiſcher und religiöſer Neutralität den Zuſammenſchluß der deutſchen Kriegsbeſchädigten, Kriegshinter⸗ bliebenen und Kriegsteilnehmer zur Wahrung ihrer wirtſchaftlichen Intereſſen. Als die Grundlage ſeiner Verbandstätigkeit bezeichnet er die Liebe zum Vaterlande, zum Volke und zur Heimat. Er iſt ſcharf zu unterſcheiden von dem im internationalen Fahrwaſſer ſchwimmen⸗ den Reichsbund, ſowie dem der kommuniſtiſchen Internationale ange⸗ ſchloſſenen Internationalen Bund. Der Verband verdient die weit⸗ gehendſte Unterſtützung aller auf vaterländiſchem Boden ſtehenden Kreiſe ohne Unterſchied der Partei und der Konfeſſion. Auf dem am 18. Juni in Detmold ſtattfindenden Verbandstag des Zentralverban⸗ des wird neben den wichtigſten ſozialpolitiſchen Fragen auch die der deutſchen Kriegsopfer im öffentlichen Leben behandelt werden. 2 veranſtaltungen. , Theaternachricht. Die für Samstag, 14. d. Mts. angeſetzte Erſtaufführung von Wildgans'„Kain“ muß, da Herr Kolmatr von ſeinem während einer der letzten Proben erlittenen Unfall noch nicht wiederhergeſtellt iſt, nochmals verlegt werden. Dafür wird der Ein⸗ altenzyklus„Menagerie“ von Kurt Goetz gegeben.— Mozarts „Entführung aus dem Serail“ in Schwetzingen, ſoll nunmehr am Samstag, 28. Mai, nachmittags 5½ Uhr ſtattfinden. — Die nächſte Aufführung der„Schafſchur“ und des„Brand im Hutzelwald“ wird Sonntag, 22. Mai ſtattfinden. * Kabarett Rumpelmayer. Für den Monat Mai ſind zwei Kapazitäten des Brettls verpflichtet worden: Profeſſor Anton Dreßleir und Gertrude Rolffs. Wir können nur wiederholen, was wir über das Paar anläßlich ſeines erſten Auftretens an der gleichen Stätte bezw. in den alten Räumen geſagt haben: Beide vertreten den echten Typ der Wolzogenzeit— Prof. Dreßler hat zu den„elf Scharfrichtern! gehört— und ergänzen ſich in einer ge⸗ radezu vollendeten Weiſe. Gertrude Rolffs iſt eine Vortragskünſt⸗ lerin, die es in der Charakteriſierung und Nuancierung zu einer ſeltenen Vollkommenheit gebracht hat. Hierzu trägt die zur Vir⸗ tuoſität geſteigerte Kunſt des Sprechgeſanges im Verein mit der prachtvollen Modulation des an ſich gar nicht bedeutenden Organs im Verein mit der ungemein ausdrucksreichen Mimik bei. Prof. Dreßler iſt ein Begleiter, wie man ihn ſich nicht beſſer wünſchen kann, was durchaus begreiflich erſcheint, wenn man bedenkt, daß Text und Muſik meiſtens von ihm ſelbſt ſind. Wenn ihn ſeine Gefährtin ver⸗ laſſen hat, dann zeigt er ſich in ſeiner vollen ſoliſtiſchen Größe als Vortragskünſtler am Flügel. Ueber Art und Inhalt der Gaben, die in dieſer virtuoſen Geſtaltung zu ſeltenen Kunſtwerken werden, iſt nicht viel neues zu ſagen, weil ſie in der Hauptſache nicht mehr neu für Mannheim ſind. Nur in dieſer Beziehung hat das Paar etwas enttäuſcht. Aber was ſo wundervoll dargeboten wird, hört man immer wieder gern. Als Meiſter des Vortrags erweiſt ſich auch der ehemalige württ. und preußiſche Hofſchauſpieler Fritz Schlott⸗ gauer, der immer, ſei es im Scherz oder Ernſt, den richtigen Ton trifft. Er bewährte ſich gleichzeitig als gewandter Anſager, da William Schüff, der Leiter des Kabaretts, an dem Abend, an dem wir der Vorſtellung beiwohnten, wegen Heiſerkeit nicht auf⸗ treten konnte. Wir hoffen, daß der beliebte Künſtler inzwiſchen wieder pöllig aktionsfähig geworden iſt. Die Tanzkunſt hat in Gretl Schützendorff, einer graziöſen Spitzentänzerin, und in dem anmutigen Metella⸗Duo vorzügliche Vertreterinnen ge⸗ ſandt. Am Flügel bewährt ſich die Künſtlerſchaft Erich Traxels bei der Durchführung des muſikaliſchen Teils des gediegenen, unter⸗ haltſamen Programms. Jri⸗drichspark. Wir möchten heute ſchon darauf hinweiſen, daß an den beiden Pfingſtfeiertagen ſowohl des Nachmittags, wie des Abends, Konzerte ſtattfinden. Die Anlagen des Frledrichs⸗ parkes ſtehen jetzt in ſchönem Frühlingsſchmucke. An den Feier⸗ tagen iſt damit zu rechnen, daß ſich ſehr Viele ein neues Abon⸗ nement löſen. Es iſt nicht nur für Einzelne, ſondern ganz be⸗ ſonders für Familien empfehlenswert, eine Jahreskarte zu nehmen. Iſt doch hier unſere Jugend den Sommer über beſtens unterge⸗ bracht, indem ſie ihre freien Stunden dazu benützen kann, ſich auf dem Spielplatze zu tummeln. Der Ankergang des abendländiſchen Menſchen. Die wahre Weltkataſtrophe: Ueber dieſes hochaktuelle Thema, das jetzt jeden beſchäftigt, wird der bekannte Volksredner Stark(en Tao) heute abend ſprechen. Die bekannten Streitfragen: Wer ſiegt? Kirche oder Freidenkertum, Staat oder Frei⸗Menſch, Kapital oder Nicht⸗ Preis Mk. 670.— 835.— 1125.— Mietapparate pro Monat Mk. 185.— 225.— Kurbehandlung 30 Sitzungen Mk. 140.— 8988 —— 27. Deutſcher evangeliſcher Kirchengeſang⸗ vereinstag. IV. Der zweite Feſttag verſammelte am Mittwoch vormittag 9 Uhr die Feſtteilnehmer zu einer öffentlichen Hauptverſammlung im Friedrichspark, in deren Mittelpunkt der Vortrag des Geh. Kon⸗ ſiſtorialrats Prof. D. Smend über„Heinrich Schützens Auferſtehung“ ſtand. Geheimrat Flöring eröffnete die Ver⸗ ſammlung und leitete ſie. Darauf wurde der Reigen der Be⸗ grüßungsanſprachen eröffnet durch Geheimerat Hepp⸗Mannheim, der die Grüße des Kultusminiſters übermittelte. Prälat Schmitt⸗ henner brachte die Grüße der evangeliſchen Landeskirche und for⸗ derte in warmen, zuverſichtlichen Worten zur freudigen Mitarbeit auf. Herzliche Grüße und Wünſche ſprach Prof. Dr. Dibelius im Namen der theologiſchen Fakultät Heidelberg und verſicherte, daß ſie an den Beſtrebungen des evangeliſchen Kirchen⸗Geſangvereins teil⸗ nimmt. Stadtpfarrer Heſſelbacher grüßt den deutſchen Verein in humorvoller Weiſe und hebt beſonders hervor, daß das badiſche evang. Geſangbuch bahnbrechend und vorbildlich in Deutſchland war. Doch auch der ernſten Notlage unſerer Zeit gedachte er, und ſeine Worte, von Schmerz und vaterländiſchem Stolz durchdrungen, fanden mitſchwingende Saiten in den Herzen der Feſtteilnehmer. Nach Be⸗ grüßungsworten von Ddekan Schoeppfer und Stadtpfarrer Renz, Mannheim, ergriff Geheimerat Smend zu ſeinem Referat Heinrich Schützens Auferſtehung“ das Wort. Von der Frage ausgehend, was iſt Romantik, führte er über die kirchliche Romantik, deren Loſung„zurück zur Vor⸗Bach'ſchen Zeit“ in Heinrich Schütz' Wirken und Schaffen hinein. Ange⸗„Regerte“⸗Kreiſe ſeien haute ſchon„Reger⸗müde“! Schützens Kompoſitionen dürften berufen ſein, eine Art Renaiſſance herbeizuführen und darf er wohl als achs größter Vorgänger auf dem Gebiete kirchlicher Kompoſitionen gelten. Sein Schaffen war nicht unbeeinflußt geblieben durch die Brüder Gabrieli, die zu Anfang des 16. Jahrhunderts die venezia⸗ niſche Schule vertragen. Hauptſächlich verlegte ſich Schütz auf das Vertonen bibliſcher Texte. Karl Riedel ſtellte 1870 eine Paſſion aus Teilen der vier Paſſionen nach Matthäus, Markus, Lukas und Jo⸗ hannes zuſammen und brachte Schütz unter die Gemeinde, jedoch etmas zu früh. Arnold Mendelsſohn gab 1887—91 die Matthäus⸗ und Johannespaſſion, die Weihnachtshiſtorie neu bearbeitet heraus, und Philipp Spitta éine Ausgabe fämtlicher Werke, die 16 Bände umfaßt, Jahn die„7 Worte Chriſti am Kreuz“. Unter den auslän⸗ diſchen Bearbeitungen— in engliſcher, italieniſcher und franzöſiſcher Sprache— verdient die letztere hervorgehoben zu werden, die neben dem franzöſiſchen und lateiniſchen auch den deutſchen Text bringt. kenswert Beſonders verſtand ſich Schütz auf die perſönliche bibliſche Urſprache. Wie fein deklamiert er die perſönlichen Fürwörter; hier kann er für manchen Prediger vorbildlich wirken. Auf die Stellen Matthäus 11 Vers 28(mir), Jeſaia 53 Vers 4(auf ſich ſich) Johannes 3 Vers 16(alſo) uſw. ſei beſonders aufmerkſam gemacht. Die Geſtalten der Paſſionsgeſchichte zeichnet er ſcharf umriſſen, da gibt es keine Verwechslung. Ein Vergleich der Bibeltexte zwiſchen Bach und Schützens Matthäuspaſſion iſt äußerſt intereſſant. Bach läßt uns in ſein Seelenleben, Schütz in das anderer Perſonen ſehen. An Hörer und Aufführende ſtellt er große Anforderungen. Schütz iſt nicht ausſchließlich Kirchenmuſiker, aber nur in der Kirche kann er voll und ganz auferſtehen. An das Referat ſchloß ſich eine rege Aus⸗ ſprache, und Geheimrat Smend und Arnold Mendelsſohn ſpendeten noch manche Gabe aus dem Schatze ihres reichen Wiſſens und Kön⸗ nens. Um 2 Uhr fand im Friedrichspark das Feſteſſen ſtatt, und die ſchön verlaufene Tagung fand am Abend, durch eine herrliche Muſik⸗ feier ſeine Krönung. 0 Muſikfeier. Den künſtleriſchen Höhepunkt bildete die geſtern im gutbeſetzten großen Nibelungenſaale des Roſengarten ſtattgehabte Mufiffeier, die zu dem Erhabendſten zu zählen iſt, was wir in dieſem Saale erleben durften. Brachte ſie uns doch Werke, welche trotz unſeres reichen Muſiklebens hier, ſeltene Gäſte ſind: aus der Wunderwelt Bachſcher Kantatenkunſt drei der charakteriſtiſchſten, außerdem prächtige alte geiſtliche Lieder und Choräle einer vergangenen Zeitepoche, die uns in ihrem eigenartigen muſikaliſchen Gewande ſo traulich anmuteten. ſowie als Neuheit eine nach Werken der Heiligen Schrift komponierte moderne Kantate. Wir haben uns in Nr. 207 des General⸗Anzeiger (vom 7. Mai) über die meiſten Werke verbreitet. Und wenn wir unſeren Kunſtfreunden in dieſem Vorbericht einen hervorragenden Genuß in Ausſicht ſtellten, ſo werden die Beſucher des Konzertes mit ſeiner ſinnigen Vortragsfolge uns gewiß beſtätigen, daß damit nicht zu viel verſprochen wurde. Denn was Herc Landes⸗ kirchenmuſikdirektor Dr. Poppen mit dem aus verſchiedenen Ver⸗ einen zuſammengeſetzten Maſſenchor leiſtete, wie er ihn in der relr⸗ tiv kurzen Vorbereitungszeit zu prägnanter Rhythmiſierung und feinerer Differenzierung zu e und für ſeine Nufgabe zu be⸗ geiſtern verſtand, ſtellt ſeiner Dirigentenbegabung das ſchönſte Zeug⸗ nis aus und verdient rückhaltloſe Anerkennung. Für uns Mann⸗ heimer war die geſtrige Muſikfeier noch in beſonderer Weiſe bemer⸗ Brachte ſie endlich einmat, was in dieſen Spalten ſchon ſo oft vergehlich angeregt, einige Proben Bachſcher Kantaten⸗ muſik in ſtilvoller Weiſe zu Gehör. Warum hört man von den etwa 200 Kantaten des großen Leipziger Thomaskantors ſo ſelten eine in unſerer Muſikſtadk? Gleich die Kantate auf den 27. Sona⸗ tag nach Trinitatis,„Wachet aufruft uns die Stimme“ erklang wie ein gewaltiger„Weckruf“ in unſere Zeit der Sorge und Not. Der Chor, verſtärkt durch einen aus Ichllenn der hieſtgen Mittelſchulen gebildeten Knabenchor, und das Orcheſter bewäl⸗ tigten unter der hingebungsvollen Leitung des Dirigenten ihre Auf⸗ gabe in geradezu bewundernswürdiger Weiſe. Einige veragten Einſätze vermochten deg prächtigen Geſamteindruck keineswegs 3 beeinträchtigen. Tilly Cahnble y⸗Hinken ſang die Duette mir unſrem oft bewährten Wilhelm Fenten ausdrucksſchön und mit muſikaliſcher Sicherheit. Für den erkrankten Tenor G. Graarud ſprang Anton Kohman n⸗Frankfurt in hilfsbereiter Weiſe ein und entledigte ſich ſeiner Aufgabe gleichfalls mit anerkennenswerter Sicherheit. Einen ganz beſonderen Genuß gewährten die altkirchlichen Weiſen. Huldreich Zwinglis 69. Pſalm, für einſtimmigen Chor und Orcheſter bearbeitet von A. Mendelsſo hn, wirkte mit ſeinem kühnen Schluß in ſeiner lapidaren Größe. Ebenſo die A⸗ Cappella⸗Chöre, das phrygiſche„Aus tiefer Not“, das fünfſtim⸗ mige„Welt ade“ von Jh. Roſenmüller ſowie der Weiſe„Treuer Wächter Israel“ aus dem Jahre 1694 im Tonſatz von Auguſt Becker. Gerade die akkordreine, feinabgeſtufte Ausarbeitung dieſer Chöre durch Dr. Poppen bekundete erleſenen Geſchmack, tiefes Ver⸗ ſtändnis, innige Hingabe. Die he kelſte Aufgabe aber war den Ausführenden in Arnold Mendesſohn's Op. 84„Zagen und Zuverſicht“(Verlag F. E. L. Leuckart in Leipzig) zugefallen. Er ſtellt an die Intona⸗ tions⸗ und rhythmiſche Sicherheit und Schlagfertigkeit ganz emi⸗ nente Anforderungen, und es verdient hohes Lob, daß dieſe von Chor und Soliſten geſtern in ſo anerkennenswerter Weiſe gelöſt wurden. Das Werk feſſelt durch Eigenart und Erfindungsſtä ke, und ſeine Wiedergabe verſchaffte dem anweſenden Komponiſten lebhafte Zuſtimmung, die er in beſcheidener Weiſe mit dem Dirigenten und wie dieſer mit den Soliſten und übrigen Ausführenden teilte. Zu den erwähnten männlichen Soliſten trat in dem Men delsſohn'ſchen Werke die treffliche Altiſtin Anna Bausmeiſter⸗Jacobs ⸗Darmſtadt ſofche den Klang ihrer wohlgebildeten ſehr wie auch die bei ande Soli i⸗ e e beiden anderen Soliſten durch Muſi Nach einer Pauſe folgten ſodann die glänzenden Jubelkantate Jauchzet Gott“, ſowie der Torſo„Nun iſt das Heil und die Kraft“ von J. S. Bach. Mochte man auch dem wohl⸗ gebildeten Sopran von Frau Cachebley⸗Hinken für die Solokantate in der Hochlage noch ein'ge kraftvollere Töne(Allelujal) wünſchen. In der ſauberen Ausführung der Koloraturen, der ſorg⸗ fältigen Phraſterung und dem guten Geſchmack erwies ſie doch ihre alten Vonzüge. Trefflich blies Otto Richardt die hohe Bach⸗ trompete. Der Doppelchor„Nun iſt das Heil“, in welchem wie⸗ der Kngbenſtimmen mülmirkten, gaß dem Apend einen wirkunge u C Der Zentralverband erſtrebt Wohlmuth Heilapparate „„——ůͤů— — 4. Seite. Nr. 216. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mineg ⸗ Ausgobe.) Donnerskag, den 12. Mal 1921. Kapital, Privat oder Kommun, Wiſſenſchaft oder Geiſt, Kunſt oder Ur, Ehe oder freie Liebe ſtehen zur Behandlung. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Mai 5 Vorstellung 8 Vorstellung 5 12. D. Vollksvorstellung: Kleist 7 F. 47 B Neu einstudiert: Ariadne auf Naxos 725 14..46 C Menagerie 7 Das Dreimäderlhaus 7 15. 8. Außer Miete: Parsifal 5 Zwangs einquattierung8 16. M. Außer Miete: Lohengtin[s Die schweb. Jungfrau8 Aus dem Lande. D. Z. Karlsruhe, 10. Maf. Auf einer Radtour über das Pfinz⸗ plateau ſtürzte am Sonntag der verheiratete Tapezier Friedrich Gager in dem Orte Mittelmutſchelbach derart auf einen Stein, daß er ſchwer verletzt liegen blieb. Bei dem ſtarken Gefälle rief ihm ſeine mitfahrende Frau noch zu, er möge bremſen, doch zu ſpät, das Unglück war geſchehen. Ber von Langenſteinbach herbeigerufene Argt ordnete die Ueberführung nach dem Krankenhauſe an. Bis das Auto in Karlsruhe eingetroffen war, war der Tod des Verun⸗ glückten bereits eingetreten. Baden-⸗Baden, 11. Mai. Immer ſtärker ſchwillt in 5 Jahrs der Fremdenſtrom an, der ſich in den Tagen um Pfingſten in die herrliche Bäderſtadt ergießt Begünſtigt von warmem und ſteundlichem Wetter, rüſtet ſich Baden⸗Baden feſtlich zu den Pfingſt⸗ tagen. In buntem Blütenſchmuck prangt rings die Natur, und ebenſo buntfarbig iſt das Leben, das ſich im Kurhaus, in den Straßen der Stadt, in den eleganten Hotels und auf der Lichtentaler Allee abſpielt. Außer den üblichen Konzerten werden auch Sonderkon⸗ zerte ſtattfinden, in denen erſte Künſtler, Streichquartette uſw. auf⸗ treten. In den Städtiſchen Schauſpielen finden intereſſante Erſtauf⸗ führungen, Tanzabende, u. a. von Hanelore Ziegler, ſtatt. Villingen, 4. Mai.(..) Für die Brandgeſchädigten in Sunt⸗ hauſen wird eine Beihilfe von 3000 Mark bewilligt. Das Ange⸗ bot der Reichsſchatzverwaltung auf Ueberlaſſung des ehemaligen Kaſinogebäudes zum Preiſe von 147 000 Mark wurde abgelehnt, da die Bedingung geſtellt wurde, für den Vorſtand des Finanzamtes eine Wohnung zu beſchaffen, was 300 000 Mark erfordern würde. Der Grundbeſitz der Stadtgemeinde betrug am 1. April d. Js. 4498 Hektar 71 Ar und zwar auf den Gemarkungen Villingen, Unter⸗ kirnach und Stockburg. )( Freiburg, 10. Mai. Eiſenbahndirektor a. D. Otto de Terra felerte heute ſeinen 70. Geburtstag. In weiteren Kreiſen iſt ſein Name beſonders durch ſeine Reformbeſtrebungen auf dem Ge⸗ biet des Eiſenbahnweſens und durch ſeine ſozialpolitiſchen Beſtre⸗ bungen für die Eiſenbahnbeamten⸗ und Arbeiterſchaft bekannt ge⸗ wor V 111 Waldshut, 10. Mai. Der in der Brunnaderner Mordſache verhaftete Schloſſer Oſtertag aus Göppingen hat nunmehr ein Geſtändnis abgelegt. Aus der Pfalz. Von der Aalmit, 11. Mai. Der Staatshaushaltsausſchuß des bayeriſchen Landtages hat genehmigt, daß in den Etat der bayeriſchen Landes⸗Wetterwarte ein Aſſiſtent als Beobachter auf die Kalmit eingeſetzt wird unter der Vorausſetzung, daß die Aus⸗ rüſtung der Station— den Pfälzerwaldverein erfolgt. Damit kommt ein langjähriges Projekt zur Ausführung. Schon während des Krieges war eine militäriſche Wetterwarte auf der Kalmit einge⸗ ſetzt, die ſich als äußerſt zweckmäßig erwieſen hat. Es war damals ſchon geplant, die Wetter⸗Warte auch im Frieden fortzuſetzen, leider aber iſt durch den Umſchwung eine Störung eingetreten. Bisher wurden alle pfälziſchen Wetterwarten nur im Nebenamt geführt, jetzt aber gibt es auf der Kalmit eine Hauptſtation(wie auf der Zugſpitze) mit eigenem Beobachter, der auch aus anderen Gebieten telegraphiſche Nachrichten empfängt und dorthin abgibt.— Ddie Uunterkunfts⸗ hütte auf der Hohe Loog, welche am Himmelfahrtstage einge⸗ weiht wurde, wird an Pfingſten dem allgemeinen Verkehr übergeben. Da die Hütte ein Unternehmen des Hauptvorſtandes des Pfälzer⸗ Waldvpereins iſt, wird die Wirtſchaft von benachbarten Ortsgruppen im Ehrenamt geführt. Nach der Hohe Loog iſt eine neue Straße ge⸗ baut, deren Abzweigung nach der Kalmit auch ſchon in Angriff ge⸗ nommen wurde. KNachbargebiete. Anwekker in Württemberg. Skuktgart, 10. Mai.(D..) In der dritten Nachmittagsſtunde zog heute über Stuttgart ein Gewitter herauf, das ſich bald mit eini⸗ gen anderen von Weſten nach Oſten und Nordoſten ziehenden Gewit⸗ tern vereinigte und über dem Stuttgarter Talkeſſel ſich zuſammen⸗ balkte. Elektriſche Entladungen von ungewohnter Heftigkeit und ge⸗ waltiges Donnerrollen folgten Schlag auf Schlag. Der anfangs mäßig einſetzende Regen ſteigerte ſich bald zum Wolkenbruch. Nach 3 Uhr ging plöhlich eine Viertelſtunde lang ſchwerer Hagel nieder, der das maiengrüne Bild der Stadt in eine Eislandſchaft ver⸗ wandelte. Infolge Verſtopfung des Waſſerabfluſſes erlebten die nie⸗ dergelegenen Stadtteile ſeit Jahren nicht geſehene Ueberſchwem⸗ mungen. Der Hagel hat furchtbar gehauſt. Das Laub fiel zerfetzt von den Bäumen, der Blütenſchmuck iſt abgeſchlagen. Die Tempe⸗ ratur ſank binnen 15 Minuten um 9 Grad. Der Schaden an den Reben und Gärten iſt noch nicht zu überſehen. Ueber den Waſſer⸗ ſchaden wird berichtet: Die zentnerſchweren eiſernen Dohlendecken wurden von der aus den Kanälen herausgepreßten Luft zur Seite ge⸗ ſchleudert und bald darauf ſchoſſen Schlammfontänen in vollem Durchmeſſer der Dohlen bis zur Meterhöhe empor. Der Straßen⸗ bahnverkehr war zeitweiſe gehemmt. Die Keller in der Altſtadt, dem unteren Bahnhofviertel und manchen anderen tiefgelegenen Partien füllten ſich durch rotbraune Waſſerfluten und riefen ſchwere Kalami⸗ täten für die Hausbewohner hervor. Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat ſich das Unwetter in der Hauptſache auf den Stutt⸗ garter Talkeſſel beſchränkt. Der Hagel hat auf den Gemarkungen Feuerbach und Zuffenhauſen gleichfalls ungeheueren Schaden ange⸗ richtet. Auch Ludwigsburg wurden betroffen; doch bei weitem nicht in dem Maße wie Stuttgart. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Eine neunköpfige Diebes⸗ und Hehlergeſellſchaft verſammelte ſich auf der Anklagebank. Es ſollten zehn ſein, aber ein Haupt⸗ beteiligter hat inzwiſchen Selbſtjuſtiz geübt und ſich der irdiſchen Gerichtsbarkeit entzogen. Es war der Schloſſer und Händler Viktor Vogt, der vor einigen Wochen auf der Flucht vor der Poli⸗ zei, die ihm wegen eines neuerdings begangenen Stittlichkeitsver⸗ brechens auf den Ferſen war, ſich nach einem Feuergefecht mit den Schutzleuten auf dem Dache eines Hauſes in der Pumpwerkſtraße er⸗ ſchoſſen hatte. Die Diebe hatten in der Nacht vom 17. zum 18. Febr. ds. Is. zwei große Schläge„etan. Ein Einbruch in den Laden der Firma Hamburg u. Cie., N 2, 13 ſetzte ſie in den Beſitz von Haus⸗ tuch, Gardinen, Stores, Briſe, Biſes, Satins, Decken und einem Muſterkoffer im Werte von über 20 000. Bei einem Einbruch in die Wirtſchaft von Käthe Meißer, Käferthalerſtraße 91, wurden er⸗ beutet Tiſchdecken, Wein, Wurſt, Zigarren und Zigaretten, Pelze, Schmuck⸗ und Lederſachen, Kleider, Schokolade und 400 Mk. bar, zuſammen ein Wert von rund 14000 Mk. In der nämlichen Nacht unternahmen die Diebe noch zwei Einbruchsverſuche. Im Hotel Graf Walderſee hatte einer von ihnen, der Diener Peter Schlöſſel, der vorher als Gaſt die Gelegenheit ausbaldowiert hatte, ſich ein⸗ ſchließen laſſen, um dann ſeinen Genoſſen von innen zu öffnen. Die draußen waren aber ungeduldig geworden und hatten von außen angefangen zu arbeiten und dabei ein ſolches Geräuſch verurſacht, daß ſie es für geſcheiter hielten, auszurücken. Aus dem gleichen Grunde gaben ſie einen Einbruch in das Möbelgeſchäft von Hirſch u. Derſchum, P 6, 20, auf; hier waren ſie an die Klingelleitung ge⸗ taten. Es wurden varuvteilt der 33 Jahre alte Zuſchneider Karl Forſter aus Pirmaſens zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, der 44 Jahre alte Taglöhner Adam Klauer aus Altrip zu 1 Jahr 2 Monaten und den ſchon genannte Schlöſſel zu 1 Jahr Gefängnis. Außerdem geht Jeder der Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren perluſtig. Von den Fällen des verſuchten Diebſtahls erfolgte Frei⸗ ſprechung. Von den Hehlern wurden zwei zu 6 und 4 Wochen, einer wegen Begünſtigung zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt, vier An⸗ geklagte wurden freigeſprochen.(Vert.:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger.) Ein politiſcher Beleidigungsprozeß. Die Ausweiſung des Ludwigshafener Polizeiinſpektors Thu⸗ mann aus dem beſetzten Gebiet durch die Beſatzungsbehörden hatte geſtern nachmittag ein gerichtliches Nachſpiel vor dem Schöffengericht Mannheim, durch einen Beleidigungsprozeß, den der frühere Dol⸗ metſcher des Ludwigshafener Polizeiamtes Götzel gegen Polizei⸗ inſpektor Thumann angeſtrengt hatte. Polizeiinſpektor Thumann iſt o 19. Dezember 1919 auf ſeinem Büro verhaftet und ohne Auf⸗ ſchub wegen angeblicher ſtill verhaltener Animofität gegen die Be⸗ ſatzungsbehörden, wegen ſeindſeligen Verhaltens beim Vollzug ihrer Befehle und wegen Beihilfe zur Flucht eines mit Verhaftung be⸗ drohten Polizeibeamten aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen worden, nachdem er bereits einige Zeit vorher auf 14 Tage vom Dienſt ſuspendiet worden war. Polizelinſpektor Thumann richtete nach ſeiner Ausweiſung ein Geſuch an die e um Rückkehr nach ſeiner Heimatſtadt Ludwigshafen. ieſes Geſuch wurde einſtimmig vom Stadtrat der Stadt Ludwigshafen unter⸗ ſtübzt. Ebenſo unterſtützte der damalige Kontrolloffizier von Lud⸗ wigshafen das Geſuch. Trotzdem wurde die Rückkehr des Polizei⸗ inſpektors Thumann durch eine Verfügung der Interalliierten Kom⸗ miſſion vom 18. Juni 1920 endgültig abgelehnt. Polizeiinſpektor Thumann ſteht auf dem Standpunkt, daß an dieſer ablehnenden Haltung der Dolmetſcher Götzel ſchuld iſt, der ihn bei der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörde denunziert und nachteilige Gerüchte über ihn in Ludwigshafen ausgeſtreut habe. Götzel und Thumann ſind Nachbarskinder und Jugendfreunde, haben zuſammen beim ſelben Regiment gedient und haben auch im Felde gute Kamerad⸗ ſchaft gepflogen. Durch die Fürſprache Thumanns wurde nach Be⸗ endigung des Krieges Götzel als Dolmetſcher beim Polizeiamt Lud⸗ wigshafen angeſtellt. Während Polizeiinſpektor Thumann im An⸗ fang mit den Leiſtungen Götzels zufrieden war, kam es ſpäter zu Differenzen, weil Thumann den Eindruck gewann, daß Götzel es mit ſeinen Pflichten nicht mehr ernſt nahm und ihn bei der Be⸗ ſatzungsbehörde im Stiche ließ. Er ging daher mit dem Gedanken um, Götzel den Dienſt zu kündigen. Bevor er jedoch dieſe Abſicht ausführen konnte, wurde er ausgewieſen. Die Kündigung des Götzel erfolgte erſt ſpäter auf Antrag des Beamten⸗Ausſchuſſes. Pollzeiinſpektor Thumann, bem hinterbracht worden war, daß man nach ſeiner Ausweiſung auch von deutſcher Seite gegen ihn arbeite, kam auf Grund von verſchiedenen Beobachtungen und Mitteilungen kräftigen Abſchluß. Die Orgel meiſterte Arno Landmann, und ausgezeichnet hielt ſich auch unſer Nationaltheateror⸗ cheſter unter Poppens zielbewußter Führung. Der Abend wird noch lange in den Herzen aller Beſucher nach⸗ hallen. Friedrich Mack. Der neue„Fiesko'. Unſer Berliner Schauſpielreferent ſchreibt:„Fiesko“ im Theaterſchauſpielhaus. Ohne Zweifel wird auch dieſe Jeßner'ſche Stiliſierung Schillers einen heftigen Kampf der Meinungen ent⸗ zünden, der über den Ort des Ereigniſſes hinaus die Theatergeiſter beſchäftigen mag. Der Beifall war groß und es gab nach dem letzten Akt keineswegs, was man mit mißtrauiſcher Abwägung von Urſache und Wirkung einen„äußeren Erfolg“ nennt. In dieſem Akt riß Jeßners Fortiſſimo und All Fresko, eingeſtellt auf pompöſe ſzeniſche Encfaltung, das Stück in die Luftregion des Wetterſturms empor. Aber dem„Fiesko“, dem nur in der Meininger Aufführung, von ita ſeniſchem Zauber beglänzt, und ſeither nicht wieder ein dauerndes. Glück auf der Bühne beſchieden war, kam in der heutigen Stunde überhaupt zu Gute, daß die revolutionäſe Geb ankenſaat der Dich⸗ tung nun in friſch aufgeriſſenes Erdreich der Seelen fiel und dioi⸗ natoriſche Weisheiten des jungen Genes in noch brennenden Erfah⸗ rungen ſtaunende Beſtätigungen fanden. Trotz des einheitlichen Tempos klaffte es zwiſchen dem Stil des lekten— und dem der an⸗ deren Akte. Die Kluft wurde nicht überbrückt von dem, was außer bem gejogten Tempo vom Anfang bis zum Ende beharrte: Pathos und Poſe. Beides taucht unter der Pflege des Neuerers aus alten Zeiten, wenn auch in veränderten Geſtalten, auf, und nur der Man⸗ tel neuer Stilformen läßt manchen nicht erkennen, daß hier wieder⸗ 8 was ein Menſchenalter lang bekämpft und überwunden wor⸗ en war. Eine Ekſtaſe faſt ohne Ruhepunkte wird erzeugt, und Jeßner meint den Schauſpieler zu zwingen, ſein„Letztes herzugeben“, in⸗ dem er ſeine und der Maſſen Stimmorgane auf's äußerſte anſtrengt. Die Bühne tobt. Aber unſer Gedächtris weiß von ſtä kſten Schwin⸗ gunden eines leiſen Wortes... Jeßner„ſtellt“ die zum Scheine enſfeſſelten Menſchen zu plaſtiſchen Gruppen. Wenn z. B. das nevoltierende Volk mit wildem Gebrüll in das Schloß des„Fiesko“ ringt, baut er aus den plötzlich erſtarrten Menſchen auf einer Giebeltreppe einen griechiſchen Fries— nach dem Bild, nicht nach dem Naturgeſetz. Fühlt er nicht, daß Allzuabfichtliches verſtimmt? Für dieſe lebenden Bilder ſcheint dem Regiſſeur die ewige Treppe unentbehrlich. In„Fiesko“ wird ſie im Profil gezeigt, an allen möglichen und unmöglichen Orten. Sie ſteigt doppel eitig auf in den Gemächern des„Fiesko“ ſowohl, wie des Doria, ſie überdacht die Wohnung des Verrina und ſie verdoppelt ſich im Schlußbilde des Hafenplatzes. Zuweilen dient die Anordnung einem ſchönen ſze⸗ niſchen Gedanken. Wenn„Fiesko“ als Nachtwandler auf dem Po⸗ deſt erſcheint und ſeinen inneren Kampf zwiſchen Freiheitstreue und Herrſchbegierde im Selbſtgeſpräch verrät, hebt ihn der hohe Stand über die ſchlafende Welt. Für den grandiöſen, vom Paukengedröhn packend unterſtützten Sieges⸗ und Trauerzug der Fahnen im letzten Akt iſt die hohe Brücke ein unerſetzlicher Schauplatz. Indeſſen— dieſer zur Einlage ausgeweitete Effekt knüpft unmittelbar an die opernmäßigen Aufzüge der älteſten Zeit an, und das Gepräge des letzten Aktes ſteht in einem ſicher beabſichtigten, ſehr wirkſamen, aber vor dem Stilgewiſſen nicht zu rechtfertigenden Gegenſatz zu der überſpartaniſchen Einfachheit alles Vorangegangenen. Im Puritanis⸗ mus ging Jeßner ſo weit, daß er alle in den Prunkgemächern Fies⸗ kos und des Dogen ſpielenden Szenen gewiſſermaßen in Diele und Korridor verlegte! Seltſam überraſchend finden ſich in den wenig geziemenden Räumen die Menſchen! Doch„realiſtiſche“ Bedenken ſind ja alter Zopf! Hinweg damit! Man wollte offenbar nicht darauf verzichten, die vom rächeriſchen Vater bedrohte Bertha zu Boden ſtürzen und dort langgeſtreckt liegen zu laſſen, während ſchon die Verſchworenen das Zimmer betreten und, vom ungewöhnlichen Anblick nicht im mindeſten betroffen, ihre Verichte erſtatten. Sacco ſyricht ſogar von Berthas rotgeweinten Augen, obwohl er nur den Rücken des Mädchens ſieht! Die„Linie“(hier vom Nacken bis zur Ferſel) iſt eben wichtiger, als die Vernunft! Eine weſentliche Neue⸗ rung war, daß Fiesko am Ende nicht im Hintergrunde, ſondern vorn an der Rampe die Schiffsbrücke beſteigt, von der er in's Meer ge⸗ ſtürzt wird. Hierdurch kam die wohlempfundene Bedeutung der letzten Ausſprache zwiſchen Fiesko und Verrina zu ihrem Recht. Aber nur angedeutet, nicht gelöſt iſt dieſes ſzeniſche Problem. Denn die Phantaſie des Zuſchauers weigert ſich lächelnd, den gusgehöhlten Orcheſterraum für das Meer zu nehmen. Bei alledem die Bilanz! Neben Eigenſinn war in der„Fiesko“⸗ Inſzenierung auch ein eigener Wille tätig und der Puls wollte dem des jungen Schiller zuſchlagen. Daß Jegner, ein Könner ſeines Wollens, die Schauſpieler ſeinen Abſichten unterwirft, verdient be⸗ achtet zu werden; ſeit Brahms Tagen hatte es ein ſo harmoniſches Enſemble nicht mehr gegeben. Die einzelnen Darſteller wuchſen aber nur zum Teil an Schillers Geſtalten heran. Ernſt Deutſch, der biegſam ſchlanke, dunkelgeſtimmte Jüngling, ſprach vortrefflich, und ſeine Intelligenz wußte die flackernde Nervoſttät einzuſchränken. Fritz Nortner, ein ſtarker, allzu feuriger und bew'glicher Vorrina, ſehr intereſſant, aber nicht reifes Alter, nicht Mark vom Mark eines Römers. Das Beſte— neben dem würdig eindringlichen Dogen Kraußnecks— der Gianettino Doria des Rudolf Forſter. In der Maske, im Tonfall ein beiſpielmäßiger bübiſcher Wüſtling. Ernſt Legals Moßr klug. doch nicht ſehr witzig, ein wenig angekränkelt von europäiſcher Kultur. Die Frauen unzulänglich. Hermann Kienzl. zu der Ueberzeugung, daß Götzel ſeine Rückkehr nach Ludwigshafen hintertrieben habe, weil er eine Kündigung befürchtete. Am 8. Juli 1920 begegnete Thumann im Hauptbahahof Mannheim zufällig dem Götzel. Wie Thümann behauptet, ſoll Götzel ihn nicht gegrüßt, ſondern ſpöttiſch angelacht haben. Die Erregung Thumanns ſteigerte ſich noch, als er kurze Zeit darnach mit Götzel auf den Planken bei dem Pfälzer Hof zuſammentraf und er abermals bei Götzel ein ſpöt⸗ tiſches Lachen bemerkte. Er ging auf dieſen zu und ſagte:„Du brauchſt noch zu lachen. Zum Danke dafür, daß ich Dir eine Stel⸗ lung verſchafft habe, haſt Du mich um die meine gebracht und mich denünziert. Das iſt traurig. Jetzt fahre nach Ludwigshafen und denunziere mich weiter! Götzel fprang in die Elektriſche und winkte mit der Hand, was Thumann ſo deutete, als habe Götzel ſagen wollen:„Komme nur mit nach Lüdwigshafen, dort werde ich es Dir ſchon beſorgen!“ Götzel ſtellte in der Verhandlung den Zwiſchenfall ſo dar, daß Thumann ihn am Bahnhof ſcharf fixiert und daß er über das eigen⸗ artige Benehmen Thumanns gelacht habe. Götzel, der in den Aeuße⸗ rungen Thumanns eine Beleidigung erblickte, beſtritt jede Denun⸗ ziation, ſodaß der Beklagte den Waͤhrheitsbeweis führen mußte, zu dem 6 Zeugen, bis auf eine Ausnahme alles Polizeibeamte aus Lud⸗ wigshafen, geladen waren. Wie der als Zeuge vernommene frühere Adjunkt aus Ludwigshafen, Bürgermeiſter Binder, ausſagte, hat er ſich bei dem franzöſiſchen Bezirksdelegierten in Ludwigshafen für die Rückkehr Thumanns verwandt. Der Bezirksdelegierte erklärte, er habe das Geſuch Thumanns befürwortet, aber Thumann habe ſeine Sache nicht gut gemacht. Auf die Frage Binders, wie er dies meine, ſagte der franzöſiſche Offizier:„Ich meine die Affäre Götzel!“ Ein anderer anweſender franzöſiſcher Offizier ſagte darauf:„Die Fran⸗ zoſen entſcheiden auf Grund von Wahrnehmungen, nicht von Mittei⸗ lungen.“ Der Zeuge hatte den Eindruck, daß die franzöſiſche Behörde über die Affäre Götzel, die ſich erſt einige Tage vorher abgeſpielt hatte und die dem Zeugen ſelbſt noch nicht bekannt war, ſehr gut un⸗ terrichtet war. Ein Oberaſſiſtent des Polizeiamtes erinnerte ſich einer Aeußerung Götzels, daß Thumann beſtimmt nicht wiederkomme, und daß Götzel über die Ausweiſung Schadenfreude zeigte. Der Vertei⸗ diger des Klägers plädierte in längeren Ausführungen für eine Ver⸗ urteilung des Beklagten und für die Publikationsbefugnis des Ur⸗ teils. Der Verteidiger des Beklagten ſetzte auseinander, daß Thu⸗ mann in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt und auch in Wort und Inhalt ſeiner Aeußerungen nicht über das zuläſſige Maß — ſei, zumal Götzel den Zwiſchenfall durch ein höhni⸗ ches Lachen provoziert habe. Für den Fall der Verürteilung er⸗ ſuchte er unter Würdigung der beſonderen Verhältniſſe um mildernde Umſtände. Der Beklägte hob in ſeinem Schlußworte hervor, daß er nicht behauptet habe, daß Götzel die Ausweiſung veranlaßt, wohl aber, daß er die Rückkehr hintertrieben habe. Das Urteil lautete auf 300 Mark Geldſtrafe. Dem Kläger wurde die Veröffentlichung des Urteils im„Ludwigshafener Generalanzeiger“ und der„Pfäl⸗ ziſchen Poſt“ zugeſprochen. In der Urteilsbegründung wurde ausge⸗ führt, daß ein Beweis für die Denunziation nicht erbracht worden ſei. Aus der Sachlage ergebe ſich ferner, daß Thumann nicht in Wah⸗ rung berechtigter Intereſſen gehandelt habe, ſondern daß er dem Klä⸗ ger ſeine Verachtung zum Ausdruck habe bringen wollen. Bei der Strafausmeſſung war zu berückſichtigen, daß Polizeiinſpektor Thu⸗ mann um ſeine Exiſtenz und um ſein Vaterland kämpft. Sportliche Rundſchau. Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. Ligaklaſſe. C..-Cl. 5 Ludwigshafen— Verein für T. und N. Jeuden- heim:1(Halbzeit:0: Eckballverhältnis:). Unſer Altmeiſter 8e der geſtern Nachmittag ſein erſtes Spiel um den Rheinpoka Mannheim⸗Ludwigshafen beſtritt, konnte dieſes Debüt gegen die ſpielſtarken Feudenheimer gleich ſiegreich geſtalten. Es iſt nur bedauerlich, daß ſich zu dieſem ſehr ſchönen und intereſſant verlaufenen Treffen nicht mehr als ca. 1000 Zuſchauer eingefunden hatten. Die Elf des Platzvereins findet ſich zunächſt ſchneller und bedroht des öfteren das Heiligtum der Feudenheimer. Zwei ſichere Verteidiger und ebenſo der Torwart verhindern indeſſen Erfolge. Jetzt legt auch der Gäſteſturm, von Lipponer famos diri⸗ giert, los und zeigt ſich beſonders im flinken Durchbruchsſpiel als äußerſt gefährlich. Schönes flaches Zuſpiel Ehingers an Habermehl; dieſer gibt fein durch an Anhäuſer und ſchon ſitzt deſſen ſcharfer Spitzkick in der linken Torecke. Pfalz führt:0. Der Wiederanſtoß der chwarzen wird abgefangen und immer mehr gehen beide Elf mehr aus ſich heraus. Der ausgezeichnet ſpielende Rillig arbeitet ſich von hinten durch, gibt exakt an Habermehl weiter, welch letzterer das Leder prächtig in die linke obere Ecke platziert, ſo das Reſultat auf:0 ſtellend. Vom Wiederbeginn weg, erzielk der äſteſturm ſeine erſte Ecke, die ergebnislos verläuft, ähnlich ergeht es den Pfälzern, die 2 Ecken vor Seitenwechſel ebenfalls nicht in Treffer verwandeln können. Bis zum Ende der erſten Spielzeithälfte ſpielt ſich der Kampf größtenteils in der Spielfeldmitte ab. n der 2. Spielzeithälfte verſuchten die Gäſte mit aller Macht aufzuholen und nur dem ausgezeichneten Spiele der eſamten Pfalz⸗ hintermannſchaft iſt es zuzuſchreiben, daß vorerſt den Schwarzen kein Erfolg blüht. Lipponer gelingt endlich ein kurzer Durch⸗ bruch und am ſchüne Lelſtung Mosbacher vorbei lenkt er den Ball ins Tor. Eine ſchöne Leiſtung! Jetzt treten beide Elf in die End⸗ phaſe des Kampfes ein. Das Tempo wird noch lebhafter. Drei Ecken— eine 5 den e ſind die Ausbeute. Zu einer Verbeſſerung des Torverhältniſſes— es keiner Partei mehr. Mit dem knappen und auch dem Spielverlaufe entſprechenden:1⸗Siege hat Pfalz ſein erſtes Rheinpokalſpiel hinter ſich. Der Schiedsrichter, Herr Beutel vom V. f. R. Friefenheim, hatte das Spiel vollſtändig in der Hand. Seine Entſcheidungen waren von einigen Abſeits ab⸗ geſehen, korrekt. EA. Allgemeines dDie kürzlich gemeldete 50 000.-Sport-Sfiftung der Con · kinenkal⸗Werke hat in allen Sportkreiſen lebhafte Zuſtimmung ge⸗ funden. Der Deutſche Reichsausſchuß für eibesübungen ſagt in ſeinem Dankſchreiben, daß ſie keinem würdigeren Zweck als dem von der Stifterin gewünſchten— der Ausbildung von Sportlehrern — zugeführt werden kann. Es wäre zu wünſchen, daß ſich die an⸗ deren Induſtrieen dem Beiſpiel unſerer großen deutſchen Gummi⸗ fabrik anſchließen würden und daß auch die von der„Continental“ angeregte Sportopferwoche— mit der ſich Reichsausſchuß und Sportverbände noch befaſſen werden— weitere Mittel für die Erhaltung unſerer Volksgeſundheit flüſſig machen würde. Pferderennen. sr. Rennen zu Karlshorſt⸗Strausberg. Die faſt ununterbrochene Folge von Renntagen dieſer Woche beſchließt am Donnerstag in Karlshorſt der Strausberger Rennverein. Gute vierjährige Pferde treffen ſich im Froſel⸗ kaſten⸗Jagdrennen. Das Ende ſollte ſich zwiſchen Cid, Tellos, Sauerllee und Monitor abſpielen, von denen Monitor vor Eid die beſten Ausſichten hat. Den Preis von Zinndorf wird wohl Quertreiber gegen Hagelſchlag nach Hauſe bringen, während im Preis von Kagel Signorelli trotz ſeines Gewichtes ſiegreich bleiben ſollte. Für die übrigen Rennen verweifen wir auf Tellos, Seni, Charley's Couſin, Phantaſt.— Unſere Voraus⸗ ſagen: 1. R. Tellos— Roſine; 2. R. Seni— Domiducus; 3. R. Chaxley's Couſin— Feuerbach; 4. R. Signorellt— Poeſie; 5. R. Quertreiber— Hagelſchlag; 6. R. Monitor— Eid; 7. R. Phantaſt— Prüfung. Lawnukennis. sr. Das Wiesbadener Tennisturnier iſt noch nicht beendet, trotz⸗ dem in den letzten Tagen ſowie es der Regen geſtattete, mit Hoch⸗ druck geſpielt worden iſt, um rechtzeitig noch vor dem Kölner Turnier fertigt zu werden. Die Endrunde des Goldpokals liegt zwiſchen Rahe und dem Sieger des Spiels Froitzheim—Kreuzer, alſo wahr⸗ ſcheinlich Froitzheim. Zwiſchen dieſen beiden wird auch die Ent⸗ ſcheidung der Wiesbadener Meiſterſchaft liegen, nachdem Klein⸗ ſchroth, der ſich dafür qualifiziert hatte, abgereiſt iſt.— Bemerkens⸗ wert von den letzten Ergebniſſen iſt der ſichere Sieg von Rahe über den vorfährigen deutſchen Meiſter O. Kreuzer don 66˙2,:8,:4. Sommerkleider, Kinderkleider. Kostüme, Gardinen, Tischdechen, Stiekereien, Herrenanziige, Krawatten, Hüte usw. reinigen Sie chemisch selbst mit 81 Sahbol, chemische Relniunng im Hapzg. Preis Mkk..— per Paltet, in Drogerien erhältlich. — — DVonnerskag, berr 12. Stal 1924. Handel — 880TfTfT0T0TfT0T0T Das Entente-Ultimatum und Deutschlands Wirtschaftsleben. Was wir leisten sollen. Das Ultimatum der Entente ändeft die finanziellen Be- dingungen des Versailler Vertrages, es stellt einen neuen Zahlungsplanu für die Wiedergutmachung auf. Insgesamt werden 132 Milliarden Geldmark zuzüglich 12% Abgabe auf die deutsche Ausfuhf auf Grund der Päriser Beschlüsse Se- fordert. Damals forderte dies Entente in den ersten Jahret je 2 Milllarden, dann 3 Jahre lang 3, 3 Jahre 4, 3 Jahfe lang 3 und schlieglich 31 Jahre je 6 Milflarden und außerdem noch eine Abgabe vof 12% auf die deutsche Ausfuhr. Jetzt wird die Gesamtsumme in drei Abfellungen gegliedert. Von diesen stellt die dritte Serie, 82 Milllarden Goldmark, nur einen Besserungsschein daf. Das geht schof daraus hervor, daß die Schuldverschfeibüungen auf Basis dieser 8² Milliarden ohne Kupons ausgefertist werden sollen. Sie sôllen srst dann mit einem festen Zinsen- und Tilgunssdienst verschen und demgemäß erst danf in Umlauf gesetzt werden, falls die deut- schen Leistungen den Zinsendienst Weiteret Schuldverschrei- bungen über die ersten beiden Serien hinaus gestatten. Dem äuberen Anscheine nach wird dadurch die Linsknechtschaft Deutschlands, die der Versailler Vertrag auf 30 Jahre fest⸗ setzte, auf nahezu ein Jahrhundert verlängert. Es darf aber nicht außer acht selassen Werden, daß diese 82 Milliardef Gold- mark vorerst unverzinsbar sind, also gewissermaßen nur eine theoretische Schuld darstellen. Vorerst kommen füt Deutsch- land nur die beiden ersten Serlen des Zahlungsplanes in Frage: 12 Milliarden Goldmark als angeblieher Rückstand der. àrn 1. Mai fällig gewesenen 20 Milliarden und 38 Milliarden Gold- mark, Das sind zusammen 30 Müllarden Goldmarle, alse die- selbe Summe, die in dem deutschen Reparationsvorschlag als Gegenwartswert unseres Gesamtangebotes von 200 Milljarden Goldmark genünnt worden war. Diese 80 Milliarden Goldmark Sollen nun nach dem Ultimatum in zweierlei Form getilgt wer- den: Einmal durch eine feste Jahreszahlung von je 2 Milliarden Goldmark und ferner durch eine zährliche Zahlung von 26% der deutschen Ausfuhr. Die Pariser Beschlüsse sahen 12% der deutschen Ausfuhr vor; die Ausfuhrabgabe wird also mehr als verdoppelt, wobei hervorzuheben ist, daß die Jeutsche Regie- rung verpflichtet wird, diese Ausfuhrabsabe an die deutschen Exporteure zu zahlen. Die Verdoppelung der Exportabgabe hat aber andererseits den Vortell, daß gegenüber den Pariser Beschlüssen die festen Jahreszahlungen herabgemindert wor- den sind und das Schwergewicht der Gesamtzahlungen nach der Seite der variablen Zahlungen verschoben wird, die je nach der Entwieklung des deutschen Exportes und der deutschen Wirtschaft nach oben oder nach unten schwanken werden. Es läßt sich nicht leugnen, daß der ganze Zahlungsplan dadurch elastischer geworden ist, daß er mehr das Streben nach einer Anpassung an die deutsche Wirtschaftskraft erkennen läßt als die Pariser Beschlüsse. Nach dem jetzigen Plan sollen an festen Jahreszahlungen nie mehr als 2 Milliarden, Goldmark geleistet werden, während nach den Pariser Beschlüssen zwar in den ersten beiden Jahren die Annuitäten ebenfalls 2 Mil- liarden Goldmark betrugen, um dann in den nächsten 10 Jahren bis auf 6 Milliarden Goldmark pro Jahr anzusteigen. Man kann also sagen, daß wir nach dem jetzigen Zahlungsplan in den ersten 2 Jahren mehr zu zahlen haben werden als nach den Pariser Beschlüssen, nämlich die Annuität von 2 Milliarden zuzüglich 26% der deutschen Ausfuhr, Wwährend die Pariser Beschlüsse für die ersten 2 Jahre die Annuität von 2 Milliarden Goldmark und eine Ausfuhrabgabe von 12% vorsahen. In den späteren Jahren würden aber nach dem jetzigen Zahlungsplan die festen Annuitäten geringer sein als nach den Pariser Beschlüssen. Das unbekannte X bleibt nach wie vor das Ergebnis der Exportabgabe. Die Entente nimmt an, daß diese Ausfuhrabgabe pro Jahr allerdings 1 Milliarde Goldmark be- tragen wird. Das würde zusammen mit der festen Annuität von 2 Milliarden pro Jahr 3 Milliarden Goldmark ergeben, das Wären 3% Verzinsung und 1% Amortisation auf die Gesamt- schuld auf 30 Milliarden Goldmark, wenn wir den Besserungs- schein von 82 Milliarden zunächst unberücksichtigt lassen. Ergibt die Exportabgabe mehr als 1 Milliarde pro Jahr, so wird uns der Mehrbetrag nicht etwa zurückgezahlt, er wird vielmehr zur Bildung eines Fonds verwendet, aus dem die 82 Milliarden für den Besserungsschein später verzinst werden sollen. Maßgebende deutsche Exportkreise sind der Ansicht, daß unsere Kusfuhr in den nächsten Jahren kaum mehr als 6 Milliarden Goldmark betragen werde. In diesem Falle hätten wir pro Jahr etwa 3,5 Milliarden Goldmark zu zahlen, nämlich 2 Milliarden feste Annuität und rund 1,5 Milliarden Goldmark aus der Exportabgabe. Sollte unsere Ausfuhr auf 10 Milliarden Goldmark steigen, so würden wir insgesamt.6 Milliarden Goldmark pro Jahr zu leisten haben. Je höher die deutsche Ausfuhr also steigt, um so eher kommt die Entente in die Lage, die Verzinsung des Besserungsscheines von 82 Mil- liarden Goldmark zu fordern. Ein großer Unterschied gegenüber den Pariser Beschlüssen besteht auch darin, daß diese Beschlüsse auf der Voraus- setzung einer großfen internationalen Anleihe auf- gebaut waren, die uns gestattet hätte, wenigstens in den ersten Jahre die Annuitäten durch eine Anleihe zu zahlen! Nach den Londoner Beschlüssen will die Entente die von Deutschland ihr zu übergebenden Schuldverschreibungen Markt bringen. Für die Sicherheit dieser Anleihe sollen die gesamten Besitztümer und Einnahmen des Deutschen Reiches und der deutschen Staaten verpfändet werden. In Deutschland selbst soll diese Anleihe für alle Zeit steuerfrei sein. Padurch wird uns naturgemäß die Möglichkeit genommen, selbständig eine Anleihe aufzunehmen, da ja einem Lande, das die ge- samten staatlichen Besitztümer und die gesamten Staatsein- nahmen verpfändet hat, wohl niemand eine Anleihe bewilligen wird. Im übrigen deuten schon jetzt die Londoner Blätter an, daß man diese Reparationsanleihe dureh Ausübung eines starken politischen Druckes möglichst in die Länder der Neu- tralen bringen wolle. Trotzdem uns durch die Londoner Be- schlüsse die Chancen einer eigenen internationalen Anleihe sehr verschlechtert werden, besteht immerhin die Möglichkeit. daß wir spàter die noch ausstehenden Beträge der Reparations- schuld, wenn unsere wirtschaftlichen Verhältnisse sich bessern. durch eine neue Anleihe tilgen, um unsere Zinsknechtschaft abzuköpfen. In jedem Falle muß betont werden, daß wir das Recht haben, unsere Gesamtschuld(natürlich einschließlich des Besserungsscheins) zu beliebiger Zeit zurückzuzahlen. * Allgemeine Deutsche Creditanstalt Leipzig 12 Prozent gegen 9 Prozent Dividende. Der Abschluß dieses Lelpziger Hauptinstituts weist Wũe bei fast allen Grobbanken für das abgelaufene Geschäfts- jahr in sämtlichen Sparten des Bankgeschäfts Rekordziffern auf. Der Gesamtumsatz stieg von 65 auf 157 Milliarden Mark. Das Emissions- und Konsortialgeschäft war überaus jebhaft, denn die Bank war an über 200 Aktien- und Obli- gationen-Ausgaben peteiligt. Die Verwaltung unterläßt es ſedoch nicht, darauf hinzuWeisen, daß die Riesenumsatzziffern das Ungesunde des heutigen Wirtschaftslebens Wieder- 1— Die Zinseneinnahmen stiegen von 33.38 auf 76.99 illſonen Mk., der Gewinn an Wertpapieren betrug.20 (.49) Mill. Mk. Besonders das Anschwellen der Provissions- ae von 12.28 auf 46.69 Mill. Mk. gibt ein Bild von den gewaltigen Umsätzen im verſlossenen Jb Bedeutend waren 8 e ee e eee 2 Slalf des Nle selbst an den jedoeht auch die Lasten: Abgabe. und Staatsaufsicht stiegen von.73 auf 12.66 Mill. Mk., die Handlungsunkosten von 22.81 Auf 60.86 Mill. Mk. Nach erhöhten Abschreibungen von.69 (.52) Bill. betrug einschl. 483 402(432 998) Mk. Vortrag der Reingewinn 52.25 gegen 16.57 Mill. Mk. Die Bank ist in der Lage, ihre Dividende um 3 Prozent auf 12 Progent zu erhöhen, die von dem erzielten Gewinn 19.20(11.25) Mill. Mark absorbiert. Außererdentlieh reich sind die Vorgeschla⸗ gegen Rüekstellungen. Neben einer Zuweisung von.00 Mill. Nark an den Pensſonsfond, wird die Reserve I mit 612 000, die Reser ve II mit 15.40 Mill.(—) bedacht. Ferner ist neeh vorweg das aus der Kapitalserhöhung von 125 auf 160 Millienen erzielte Agio von.38 Mill. M. den Beserven zu- geflossen, sodaß die Gesamtreserven jetzt rund 80(57.6) Mill. Mark oder 50 Prozent des Aktienkapitals betragen. An Tan- liemen, Gratifikationen ung Gewinnantelle an Vorstand, Auk- sichtsrat und Beamte sind 13.60(.80) MiIl. Mk. vorgesehen, Während 800 000(483 429) Mk. auf neuè Reehnung vorgetragen Werden. In der Bilanz, deren Liquidität sich auf rund 65 gegen 61 Protent gehoben hat, sind Efrekten und Konsortial- beskände besonders vorsichtig, d. h. Stepehens niedrig be- wWertet. Die Kreditoren sind auf 2346(1372) Mill. Mk. gestiegenf davon entfallen auf die innerhalb 7 Tagen fälligen Verbindlichkeiten 1797.25(928.50) Mill. Akzepte dud Schecks betragen 92.48(75.48) Mill. Vorschüsse Watenverschlfrungen erscheinen mit 36.7(22.1) Mill. Mk.— Lombards und Reporis sind nüt 71.93(73.51) Mill. Mk., eigene Wertpapiere mit 42.5(46.6) Mill. Mk, und Konsortial- und Einanzgeschafte mit einem erhöhten Betrage von 34(20.2) Milllonen Mk. ausgewiesen. Debhäiteren stiegen yen 794 auf 10359 Nill. Mk. an, Wovon 558.63(335.25) Mill Mk. auf edeckte entfallen. Pauernde Betelligungen sind mit.4(.5) Millionen wenig verändert, Während Aväldebitoren eine Stei⸗ gerung auf 156.9(45.7 Mill. davon für Reichsrechnung) er- kuhren.— Eine Weitere Ausdehnung des Filialnetzes(Ende 1920 105 Filialen und Depositen-Kassen) ist geplant. Bar und Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken sind mit 122.29 (100.59) Mill. Me., Weehsel und unverzinsliche Schatzanwei⸗ sungen mit 1073.58(486.67) Mill. Nostroguthaben bei Banken und Bankfirmen mit 244.78(142.36) Mifl., heimische Staats⸗ Werte und sonstige bei der Relchsbank beleihbare Werte mit 17.98(25.18 Mill. Mk. verzeichnet. Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne, Wein- heim. Eine zum 4. Juni d. J. einberufene.-0. Generalver- sammlung wird über die Erhöhung des Kapitals um 4,50 auf 8,30 Mill.& zu beschließſen haben. Hierbei ist die Aus- gabe von 4 Mill. Stamm- und 300 000& Vorzussaktien mit mehrfachem Stimmrecht vorgesehen. Chemiache Fabtik Griesheim Elektron, Frankfurt a. M. Die Gesellschaft, die neuerdings ihr Kapital von 63 auf 108 Mil- lionen& erhöhte, erzielte einen Warengewinn von 41,89(18,41) Mill. Nach Abzug von 17,42(7,22) Mill.„ Unkosten und nach 7,30(4,23) Mill. ½ Abschreibungen betrug der Rein- gewWinn einschl. 1,88(1,44) Mill. 1 Vortrag 18,/4(8,39) Mil- lionen A, woraus eine von 12 auf 16% erhöhte Dividende zur Ausschüttung gelangt. An Tantiemen kommen diesmal nur 388 739(74ꝗ 306 1) zur Verteilung, dem Pensions- und Unterstützungsfonds, dem Invalidenfonds und dem Arbeiter- Pensionsfonds werden 6,71(2,97) Mill. A, der Reserve.40(0) Mill.„A zugewiesen. Für Talonsteuer wurden 74 100(108 o00) Mark aufgewendet. Infolge Stockung des Absatzes in der zweiten Hälfte 1920 muhte zu Produktionseinschränkungen ge- schritten werden. Außberdem bestand Mangel an einigen Roh- stoffen und Kohlen. Die Bilanz verzeichnet bei noch 45 Mill. A Kapital und 8,0%(8,25) Mill. ½ Obligationenschuld laufende Verbindlich- keiten in Höhe von 149,17(83, 44) Mill. A, denen in Bar, Wech- seln, Effekten und Bankguthaben 33,89(28,584) Mill.& und in Vorräten 61,68(28,03) Mill. A, sovde Debitoren in Höhe von 92.99(30,%) Mill. 1 gegenüberstehen. Beteiligungen werden mit 8,50(1) Mill.& ausgewiesen. An den Ammoniakwerken Merseburg-Oppau G. m. b. H. ist das Unternehmen mit 30 Mil- lionen 1 beteiligt, davon sind 7,50 Mill. A im letzten Jahr einbezahlt worden. Grundstücke und Gebäude stehen mit 30,2 (12,35) Mill., Apparate, Maschinen und Geräte mit 16,88 (3,13) Mill. A zu Buch. Buderus'sche Eisenwerke, Wetzlar. Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 1919 einen Reingewinn erzielt, der wesentlich über denjenigen des Vorjahres hinausgeht, ob- wohl nicht nur die Abschreibungen erheblich erhöht worden sind, sondern vor Feststellung des Ueberschusses noch ein Betrag von 10 Mill.&4 einem neugebildeten Werkerhaltungs- konto überwiesen wurde. Der höhere Gewinn gestattet die Ver- teilung einer nicht unwesentlich gesteigerten Dividende. Der Betriebsüberschuß betrug 13,11(10,8) Mill. A. Nach Abzug von 4,97(3,46) Mill.„½ Handlungsunkosten und nach 6,08(4,57) Mill.„ Abschreibungen wurde einschl. 303 812 1(155 900 40 Vortrag ein Reingewinn von.36(.71) Mill. 4 erzielt, woraus 12%(i. V.%) auf die Stamm- und%% Dividende auf die im Berichtsjahr ausgegebenen 4 Mill. ½ sstimmigen Vorzugsaktien verteilt und 336 o0 neu vorgetragen werden. In der Bilanz sind die Gesamtanlagen der Gesellschaft ein- schließlich der Westdeutschen Eisenwerke in Kray mit 34 Mil- lionen A(i. V. 28 Mill.&) bewertet. Zu bemerken ist, daß im vorigen Jahr das Westdeutsche Eisenwerk in einer besonderen Bilanz aufgemacht worden War. Wertpapiere stehen mit 17,82 Mill.(einschließl. Eisenwerk III mit 3,0 Mill.% zu Buch, Aubenstände stiegen von 38.52 auf 113,08 Mill. A, die laufenden Schulden vermehrten sich von 30,37 auf 112,3 Mill. A.— Ge- meinsam mit der Firma Röchling wurde die Stahlwerke Buderus-Röchling.-G. in Wetzlar errichtet. „Securitas“, Feuerversicherungs-.-., Berlin. In der Auf- sichtsratssitzung vom 9. Mai 1921 wurde beschlossen, in der auf den 14. Juni 1921 einzuberufenden o..-V. zu beantragen, den Abschluß des mit der„Allianz“, Versicherungs- .-G. in Berlin vereinbarten Verschmelzungs-Ver- trages azu genehmigen. Börsenberichte. Mannheimer Efektenbörse. Mannheim, 1I. Mai. Die Tendenz war auf der ganzen Linie befestigt. Von Banken stellten sich: Badische Bank 324.50 bez. und G. und Südd. Disconto-Gesellschaft 195 bez. und G. Heil- bronner Straßenbahn gingen zu ga% um, ebenso Badische Assekuranz-Aktien zu 2560„ pro Stück. Anilin notierten 508., ferner Chem. Goldenberg 650., Benz 183., Dingler 255., Waggonfabrik Fuchs 400., Cementwerke Heidelberg 300., Wayß u. Freytag 400 G. und Zuckerfabrik Franken- thal 42⁰0 Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 11. Mai.(Drahtb.) Es stand jedenfalls fest, daß die Börse auf die Kursentwicklung von einer Unterschrift unter das Ultimatum keineswegs ungünstige Einwirkungen zu befürchten hatte. Dieses zeigte die heutige Tendenz, welche auf den meisten Gebieten fest lag und diese Stimmuns im Abendverkehr beibehielt. Bei sehr lebhaftem Geschäft wurden wiederum Ph. Holzmann gehandelt, welche mit 297 eröffneten und sehr rasch auf 306 stiegen. Bau- und Terrain-Aktien blieben ebenfalls stärker gesucht. verfolgten aufsteigendeRichtung. Montanpapiere lagen ruhiger. Elektro Bergmann, Licht u. Kraft anziehend, aber Felten u. umzerger. ng- ¹¹ο,w; unheimer Generel- Aauf Waren und Cementwerk Heidelberg liebt. B a d. Anilin sewannen 4, Elberfelder Farben, 457, 7% Zunchmende Kaufneigung des Prwatpublikums machte sich in Kassaindustriepapieren bemerkbar. Lokomotivfabrik Krauß lebhaft, 419, Elsässisch-Badische Wollfabrik zu Wesentlich er- höhtem Kurse gesucht. Lederfabrik Adler u. Oppenheimer seit längerer Zeit wieder mit 860 notiert. Baug. Wayß u. Freys tag im kreien Verkehr bis 419, plus 18%, Sehandelt. Auslands⸗ Werte rühiger. Die Abendbörse schließt fest. Deuisenmark!. Mannheim, 12. Mai.(.30 vorm.) Fremde Valuten lagen imnm heutigen Frühverkehr weiter abgeschwächt. Die Mark kommt aus Newyork nachbörslich mit 1,62; aàus der Schweiz wird die Mark mit.10—.20 gemeldet. Die Nach- krage nach Ostdevisen häat sich bei uns auf gemeldete festere Notierungen im Ausland belebt. Im übrigen wurden genannt: Holland 2200, Schweiz 1090, Kabel Newyork 6194, London 246, Paris 312 Br. Newyork, II. Mai. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 1,61(1,34) Cents, was einem Kurs von 62.11(6f.94) für den Dollar entspricht. Zülrich. 10. 11.(in Franken) .52.— iltallen 105 28.50 29.35 FHF„„„.30.25 Schssel 48.15 47.10 ER„ 7.80.90 Kopenkagen 101.75 100.— Hollagggg„200.25 200 25[ Stöokhom 132.50 131.75 Ne% TVork.63.59[ Ohristiania 87.25 89.— boncten.* 22.18 adefcg 78.25 77.75 Parfts„ 46.70 47.20 Buenos Alxres. 170.— 170.— Wien. 10. 11.(in Kronon) .58 2˙03 StockhöiInRũ Achsterdum. 1199.75 200. Ohrlstlania—.—— Aeloß 99.75 100,½] Narknoten 9555.50 905.— Kopentagen„ 02.75 103.73] London 2240.— 2235.— Atüsterdam. 10. 11. Cim gulden) Weohsel a. London.„ 11.17 11.8 Weongel a. Stoekholm. 66.10 66.10 11„ Berlln.38.47„ Christlania 43.35 44.75 „ etis.„ 28.47 28.55„„ le Vork..79 280 „„ Sehwelz 49.80 8920„„ RBrüssel. 23.47 2352 „„% en e e„„u Hadrid..7 75 7„ Kopenhagen 50.1050.20 15„Itallen 14.45 44.82 Kopenhagen. 10. 11.(in Kkronen) Sfohtw)/. a. Hamburg.90.35 Slohtw. a. Konderd. 22.45 5„ Amsterdam 201.50 200.—.„ 55„ Sohwelz.. 100.50 100.50 7„ Antwerpen. 47.15 75„ NewW Vork.51.59 7„ kHelsingfors Stockholm. 10. 11. in Kronen Diertw. a. Berlinn.50.—— slodto. a. 12 17„ Amsterdam 152.— 152.— 1„% Paes„„ 1„ Pohwelz..70.— 78.— 7„u Brüssel 75„ Washington.27].25 10 5„ Holsingfors Waren und Härkie. Berliner Metallbörse vom 11. Mai. Prelse in Mark für 100 Kg. eletrolpttupfer 1 1472 50 1 upker 162 Aluminium l. Sarr. 2850 2 Rafflnadekupfer 1575—1585 1380—1580 Zinn, ausländ. 490⁰ 2000 Blel 39⁰ 57⁰0 Hüttenzinn 4800 47⁰⁰ fonzink(Vb.-Pr.) 25— Miokel 4100 40³0 i 10 5 5 150 Antimon 1J100⁰ 67⁵ n 90 Silh U 1030— ö—10¹0 4430—95 ilber fur 1Kk9 10—1040 1000—1010 London, 11. Mal(Wa) metallmarkt.(in Lst. für d, engl. t. v. 1016 Kg.) 1%. destseleot.] 118.—] 73.50 Blel 124.— 2⁴.35 kupfer Kass 72.12 22.—, ickel 190.— 190.— Zink rrpt. 27.25 27.25 do. 3 Monat 21.13 71.25 Zinn kassa 124.85 170.68 Oueckstiber 11.88 11.85 do, Elektrof 74.— 74.30 do. 3 Houat 175.85 180.35] Antimon 40.— 40.— Bremen, 12. Mai. Baumwolle 1980(19.75) für 1 kg. Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 11. NHal(Wa) Funkdienst. 5 70. 11. Zuf. zus. 20000 stand Wt. Kaffes loko.—.—Elektroſyt 12.85 13.— Gced. 8l. Nal.77 65.69Zinn loko 32..T 33.12Zuok. Centrf. Jull.07.89]Blel.14.—rerpentin Septemb..40.390Zink.92.92] Savannah Dezemb..92.850[Elden 24.25 24.25/f. Orl Baum. März 722.i8Weigblech.25.25Welzen rot 5 Baumw. loko 13.05 13.15[Sohmalz wWi. 10.37 10.70 Hart loko 177.— Mal 12.80 12.880rTalg.15.50/Hals loko 77.— Juni 13.01 13.08/B8aumwsatöl.—.37THehlnfedr.F..50 Jull 13.24 13.26 Juli.41.45 höchst Pr..50 August 13.46 13.50petrol, oases 19.75 16. 7b.etrüfr. 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