—— FBreitag, 13. Mai and günſtige diplomatiſche Stellung gibt: die Vereinigten Staaten ag ins Haus Sezugspreiſe: Iu Mannbeim und Umgebung Mk. 740. Durch die Poft bezogen vierteljährlich 2 Poſtſcheck ⸗Konto Nummer 17590 Karleruhe in Baden un 2917 Ludwigsbafen am Rhein.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannbeim: Neckarſtadt, Waldhoſſtraße Nr. 6.— Semſprecher Aummer 1046, 7941, 7842, 7943, 7044, 7945, 7946.— Celegramm⸗ Adreſſe: Geueralamzeiger zulaunbefm.— Erſcheint wöchentlich wölfmal. Badiſche Neueſte Nachrichlen ————— 1921.— Nr. 218. Foig Anzeigenprelſe: Ole keine Jeſle 2llk. 1. 18, answ. Lrlt. 2 28, Steler⸗ gel. u.-Anz. 20% Nachl. Relel. M..—. Runghmeſchiuß: Mittogdl. vorm. 81/ Ubr, Abendbl. nachm 2½ Uhr Für Amzeſgen en beſtimmten Ser, Henel L 1 5 1—85 ſen. Höhere Gewalt, Strei ebsſtörungen uſw. berechtigen en ee e, 50 ienes Sern 4 A ſtrãge d. Sernſ ¹ ſatzanſpruch für verſp. Aufnahme v. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Jeitung. Niannh. Muſikk-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandernu. Neiſen. Enlſpannung? Im Reichsrat hat Herr Dr. Wirth geſtern behauptet, unſer Ja habe eine große Entſpannung der internationalen Lage herbeigeführt. Wer wollte nicht aufs innigſte wünſchen, s wäre ſo? Aber wer in Deutſchland vermag aus vollem Herzen und aus voller Ueberzeugung den ſchönen Optimsmus des neuen Herrn Reichskanzlers zu teilen, der in den großen! enternationalen Angelegenheiten nicht eben auf lange und Fefgründige Erfahrungen zurückblickt? Vielleicht kann man mach einer ungeheuren Hochſpannung von einer gewiſſen Er⸗ mattung reden, von einer ee Die Spannung bleibt, zolange Frankreich ſeine letzten Ziele nicht aus dem Auge läßt die Weltkonſtellation ihm eine unvergleichlich und England durch ihren eigenen Gegenſatz gezwungen, Frankreich im weſentlichen freie Hand in Europa zu laſſen, don beiden wohl nicht eben geliebt wegen der Maßloſigkeit ſeines unruhigen Ehrgeizes, von beiden aber doch eifrig um⸗ worben; Deutſchland und Rußland auf den„Errungenſchaf⸗ ten“ ihrer Revolutionen ruhend, aber durch die Fortdauer der revolutionären Zuckungen, durch die Einſtellung ihres inner⸗ politiſchen Lebens auf die Gewaltherrſchaft einer Klaſſe zur außenpolitiſchen Ohnmacht verdammt, ohne Bündnismöglich⸗ keit. Es wäre mehr als ein Wunder, wenn der unruhige und eroberungsſüchtige Geiſt der Franzoſen dieſe unerhört günſtige Lage nicht bis zum äußerſten auszukoſten ſuchen ſollte. Gerade hat ſie ihm die bedingungsloſe Unterwerfung Deutſchlands unter das Ultimatum in den Schoß geworfen. ſein, daß ſie auf die wenigen beſonnenen Kreiſe in Frank⸗ reich, die vor allem in der Geſchäftswelt zu ſuchen ſind, einen beruhigenden Eindruck gemacht hat, daß dieſe„ſaturiert“ ſind. Im Petit Pariſien ſucht Briand ſeinen Franzoſen auseinan⸗ derzuſetzen, wieviel erreicht ſei, die Rückkehr der Sozial⸗ demokraten ins Kabinett gebe einen Anhaltspunkt dafür, daß in der Entwaffnungsfrage nunmehr eine aufrichtige Anſtrengung gemacht werde. Man habe jetzt nicht nur einen einfachen Papierfetzen mehr in der Hand. Es werde jetzt nicht wieder ſo gehen wie bisher. Erſtens könne Deutſch⸗ land jetzt nicht mehr auf ein ernſtliches Zerwürfnis zwiſchen. den Verbündeten rechnen, wie ſeit zwei Jahren; denn die eng⸗ liſche Zuſtimmung zur Beſetzung des Rührgebiets und d Aufforderung der Vereinigten Staaten zur Annahme der Verbandsforderungen ließen der deutſchen Regierung keine Hoffnung mehr, den Verpflichtungen von Verſailles zu ent⸗ gehen. Der zweite Grund ſei, daß man Gewehr bei Fuß am Rhein ſtehe mit einem Auftrag der Verbündeten in der Taſche, im/ Falle der Verletzung der Verpflichtungen, das Ruhrgebiet zu beſetzen. Deutſchland brauche nur nach dem Rhein zu blicken, um zu erfahren, was ſeiner harrte. — 85 der Jahrgang 1919 abziehe, erſcheine der Jahrgang Herr Briand hat ſeinen Grund, die Vorteile der be⸗ dingungsloſen Unterwerfung in ſo beſonders blendendem Lichte erſcheinen zu laſſen. Denn er weiß, daß den gegen⸗ wärtig ſtärkſten politiſchen Faktoren des öffentlichen Lebens in Frankreich, den Nationaliſten, das Ultimatum noch bei wei⸗ tem nicht genügt, daß ſie enttäuſcht ſind, weil nicht ſofort mar⸗ ſchiert wird, und daß ihnen infolge der bedingungsloſen Unter⸗ werfung Deutſchlands der Kamm eee geſchwollen iſt. Sie arbeiten am Sturze Briands. Unſer Pariſer Korre⸗ ſpondent hat geſtern anſchaulich geſchildert, mit welchem hart⸗ näckigen Eifer Poicnare Briands Stellung zu erſchüttern ſucht. In gleichem Sinne wirkt General Caſtelnau, er veröffent⸗ licht im Echo de Paris einen Artikel, der beweiſt, daß Briand beim Zuſammentritt der Kammer auf eine ſehr ernſthafte Oppoſikion ſtoßen wird. Die Kammer habe, ſo ſagt der Ge⸗ 5 neral, in der von der Regierung verkündeten Politik der ſtar⸗ ken Hand, die Deutſchland am Kragen faſſen werde, die ret⸗ tende Geſte erblickt, und davon geblendet, habe ſie ſich in ihrer Einfalt bis zum 19. Mai vertagt und ſei ins Land hin⸗ ausgegangen, um Worte des Vertrauens und der Geduld zu ihren Wählern zu ſprechen. Aber die Ergebniſſe hätten dieſen Optimismus widerlegt. Das Land ſei der Konferenzen, der Protokolle, Abkommen und Friſten ebenſo müde wie der hochtönenden Worte, die bis heute als Maske für jammervolle Nichtigkeiten gedient hätten. Eine nahe Zukunft werde er⸗ weiſen, daß Frankreich in den ſchweren Zeiten, die es durch⸗ mache, die Regierung habe, die es verdiene. Leider iſt es ja nicht ſo, daß dieſe nationaliſtiſchen Po⸗ litiker der reinen Gewalt eine bedeutungsloſe Minderheit ſeien. Sie beherrſchen vielmehr die Lage, ſie—— auch Briand immer vorwärts getrieben und werden ihn fallen laſſen, wenn er glauben ſollte, die Grenzen ſeiner Zugeſtändniſſe an die Gewaltpolitiker erreicht zu haben. Von der Oppoſition der franzöſiſchen Sozialiſten erwartet heute auch kein deutſcher Sozialdemokrat mehr eine Niederzwingung oder auch nur ekämpfung der nationaliſtiſchen Heißſporne. Und unſere Antwort auf das Ultimatum hat ſie nur übermütiger und begehrlicher gemacht. Finden die franzöſiſchen Annexionspolitiker keinen Wider⸗ ſtand von innen, ſo iſt der Druck von außen auch nur ſehr ſanft. Was tun Amerika, England, Italien und Japan für * Deutſchland? Ueber die guten Zuſicherungen, durch die den annahmebereiten Reichstagsabgeordneten noch die zur Mehr⸗ heit erforderlichen Stimmen zugefügt wurden, ſind ſie nicht nausgekommen. Oberſchleſien könnte die Probe aufs Exempel ſein. Die Chauviniſten ſuchen Briand zu irgendeiner Unternehmung in Oberſchleſten zu drängen, die gleichſam Er⸗ ſatz für die heute noch nicht zu verwirklichenden Ziele am 928 Rheinufer bilden ſoll. Werden die Alliierten das dul⸗ on Wic-erharten keine Autwort, ubet ingwiſchen ſreigt bas Cbaos in Oberſchleſien und die Franzoſen bleiben in mehr ader weniger verſteckter Form die Helfershelfer der Polen. Uns fehlt der Mut, in ſolcher Lage von einer großen Ent⸗ ſpannung zu ſprechen. Es würde viel richtiger ſein, wenn die Reichsleitung, ſtatt ſich eines Erfolges zu rühmen, der noch nicht da iſt, den fortdauerndenſchweren Ernſt der Lage mit allem Nachdruck hervorkehrte und dadurch die moraliſche und nationale Spannkraft des Volkes anfeuerte, ſtatt ſie einzuſchläfern durch unbe⸗ gründet optimiſtiſche Schilderungen. G. Reichsralsſitzung. Birth über den Erfüllungswillen.— Gradnauer über den Einheilsſtaal. Berlin, 12. Mai.(WBB.) Der Reichsrat hielt unter dem Vorſitzende des Reichsminiſters des Innern Dr. Grad⸗ nauer eine öffentliche Sitzung ab. N Der neue Reichskanzler Dr. Wirth ſtellte ſich dem Reichs⸗ rat vor, indem er u. a. ſagte: Die Mehrheit des Parlamentes entſchied ſich für„Ja“ und die Reichsregierung wird eine Politik treiben, um dieſes„Ja“ durch Leiſtungen zu verwirk⸗ lichen. Das iſt die größte Aufgabe, die jemals einem Volke geſtellt werden könne und wir wollen aufrichtig dieſes„Ja“ verwirklichen. Ohne jeden Vorbehalt wollen wir die angenommenen Bedingungen des Ultimatums mitallen Kräftenerfüllen. Wirʒ rwarten aber auch von der Gegenſeite, nachdem ſie das Zeugnis unſeres guten Willen geſehen hat, daß ſie dieſen guten Willen anerkennen wird. Wir erwarten imbeſonderen in der oberſchleſiſchen Frage, ein fairplay⸗Vorgehen auf der Gegenſeite. Darauf ſtellte ſich der neue Miniſter des Innern Or. Gradnauer dem Reichsrate vor. Er ſagte u..: Ich ge⸗ wann aus meinen Erfahrungen aus der vergangenen Zeit, die Ueberzeugung, daß der Einheitsſtaat, der durch die Nelchsvelfaffang von Weimar geſchaffen worden iſt, ſich nur dann gedeihlich für das deutſche Volk entwickeln kann, wenn alle Rückſicht auf die Verhältniſſe der deut⸗ ſchen Ländern genommen werden. Ich habe das feſte und ernſte Beſtreben, die Verbindung zwiſchen der Reichs⸗ regierung und dem Reichsrat in jeder Weiſe zu fördern. Der Reichsrat ſtimmte dem Geſetz über die Gewährung von Beihilfen an Rentenempfänger aus der Angeſtelltenver⸗ ſicherung zu und ferner dem Geſetz, daß die Reichsverſſche⸗ rungsordnung in verſchiedenen verwaltungstechniſchen Beſtim⸗ mungen abändern will. Der Nachtragseta! zum Etat von 1920 wurde nach den Beſchlüſſen des Reichstages angenommen. Auf der Miniſterſuche. Berſin, 13. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie uns berichtet wird, ſind die Bemühungen, für die noch zu be⸗ ſetzenden Miniſterien Anwärter zu finden, vom Reichskanzler Wirth ſchon in dieſen Tagen fortgeſetzt worden. Es beſtätigt ſich, daß Generaldirektor Cuno in Ausſicht ge⸗ nommen war. Der aber hat abgelehnt. Herr Cuno be⸗ findet ſich zudem zurzeit in Amerika und wäre ſchon aus ge⸗ ſchäftlichen Gründen nicht abkömmlich. Dann hat man ſich geſtern an Dr. Karl Melchior in Hamburg gewandt. Auch Dr. Melchior ſcheint keine beſondere Neigung zu haben, die Bürde auf ſich zu nehmen. Nicht viel anders ſteht es um den Poſten des Reichsfinanzminiſters. In Wirtſchafts⸗ kreiſen herrſcht der Wunſch, den Staatsſekretär Schoch mit dem Amt zu betrauen. Man ſagt aber, daß dieſe Kandidatur Dr. Wirth nicht behage. Dr. Dernburg ſcheint zurzeit die mei⸗ ſten Ausſichten zu haben. EBerlin, 13. Mai.(Von unſerem Berliner Büro. Die P. N. ſchreiben zu den Verhandlungen über den unbe⸗ ſetzten Miniſterpoſten: Unmittelbar nach Pfingſten werden die Verhandlungen um die Vollbeſetzung des Reichs⸗ kabinettes zu einem Ergebnis führen müſſen. Bis dahin wird die ſozialdemokratiſche Partei zuſammen mit den Gewerkſchaften eine Entſcheidung getroffen haben über den Kandidaten für das von ihr zu beſetzende Wieder⸗ aufbauminiſterium. Der Reichspräſtdent an Miniſter Koch. Berlin, 12. Mai.(WB.) Der Reichspräſident richtete an den ſcheidenden Reichsminiſter des Innern Koch folgendes Handſchreiben: Sehr geehrter Herr Reichsminiſter! Wien Antrage ent⸗ ſprechend, übermittle ich Ihnen in der Anlage den nachge⸗ fuchten Abſchied aus Ihrem Amte. Sie haben das Reichs⸗ miniſterium des Innern mit Umſicht und Geſchick ge⸗ leitet und ſich den umfaſſenden Aufgaben Ihres Dienſtbereiches, namentlich auch auf organiſatoriſchem Gebiete, mit Tatkraft und Pflichttreue unterzogen. Bei der Ihres Reſ⸗ ſorts und als Vizekanzler der vorigen Reichsregierung haben Sie auch an der allgemeinen Leitung der Reichsgeſchäfte be⸗ Anteil gehabt. Es iſt mir eine angenehme Pflicht, hnen für Ihre hingebende Tätigkeit meinen aufrichtigen Dank und meine Anerkennung auszuſprechen und füge den Wunſch hinzu, daß Ihre Fähigkeiten, bald ein wei⸗ teres reiches Feld erſprießlicher Tätigkeit finden mögen.— Mit dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung Ihr ſehr ergebener Ebert, Reichspräſident. Geſchãftsübergabe im Miniſterium des Innern. Berlin, 12. Mai.(WB.) Reichsminiſter Koch verabſchie⸗ dete ſich heute mit herzlichen Dankesworten von der Beamten⸗ ſchaft des Reichsminiſteriums des Innern, mit der er während faſt 1 Jahr in fruchtbarer und ungeſtörter Zuſammenarbeit gewirkt habe. Der neue Reichsminiſter Dr. Gradnauer, früherer ſächſiſcher Miniſterpräſident, begrüßte darauf die Be⸗ amten und ſprach die Hofſüung aus, daß er in Zuſammen⸗ urdeit mit ihr den ſchweren Aufgaben, die an das Miniſterium geſtellt würden, gerecht zu werden vermöge. Er betonte, daß er die Rechte der Beamten ſehr wohl zu werten wiſſe, aber — auch im gleichen Maße die Pflichten der Beamten, die in erſter Linie berufen ſeien, dem Volke Wegweiſer Ralzen Staatsſekretär Dr. Lewald verabſchiedete ſich dann im Namen der Beamtenſchaft von Dr. Koch, dem er für das Wohlwollen und das Verſtändnis, mit der er der Beamtenſchaft ſtets ent⸗ gegengetreten ſei, dankte. Er begrüßte ſodann den neuen Miniſter Dr. Gradnauer, dem er für ſeine Worte dankte und die Hoffnung auf ein fruchtbares Zuſammenwirken des CThefs des Reichsminiſteriums des Innern mit der Beamtenſchaft ausdrückte. Darauf ſtellte er dem Miniſter die Beamten des Miniſteriums vor. Bayern und das Reich. Billigung der Ablehnung. 5 h München, 12. Mai.(Priv.⸗Tel.) In einer zahlreich beſuchten Verſammlugn der Deutſchen Volkspartei München gab der Vorſitzende geſtern abend einen Bericht über die gegenwärtige politiſche Lage, worauf dann folgende Entſchließung einſtimmig Annahme fand: 5 Die Deutſche Volkspartei Ortsgruppe München(Natio⸗ nalliberale Partei) gibt ihrer freudigen Genugtuung darüber Ausdruck, daß die Reichstagsfraktion nach gründlicher Prüfung der Frage und darum im vollen Bewußtſein ihrer Verantwortung für das deutſche Volk und die Geſchichte ſich gegendas Ultimatum ausgeſprochen hat, das unſeren Feinden nur ein neues Rechtsinſtrument werden ſollte, um für die Durchführung ihrer Vernichtungsabſichten ein Schein⸗ recht zu haben. Wir ſetzen auf die Leitung der Reichs⸗ tagsfraktien das Vertrauen, daß ſie die ddeeſlen und wirtſchaftlichen Güter des Volkes nach wie vor zu wahren bemüht ſein wird. Es wird erwartet, daß ſie alle verantwort⸗ lichen Regierungen von dem tückiſchen Rechtsbruch der Polen und der ſchmerzlichen Sabotage der Neutralität zu überzeugen beſtrebt ſein wird, um dem Recht wieder Gel⸗ tung und den oberſchleſiſchen Brüdern die Sicherheit für ihr Leben zu ſchaffen. Wir fordern ſchließlich unſere Partei auf, daß ſie zur Abwehr der widerrechtlichen Sank⸗ tionen die Ablehnung von feindlichen Waren propagiert und zur Erreichung dieſes Zieles im deutſchenn Volk aufklärend und organiſatoriſch wirkt. Die Berliner Demokraten als Scharfmacher gegen Bayern. München, 13. Mai.(Priv. Tel.) Der Berliner De⸗ mokratiſche Zeitungsdienſt drohte in der bayeri⸗ ſchen Einwohnerwehrfrage geſtern mit einer Aus⸗ laſſung, in der u. a. ſtand:„55 Wenn aber keine zufriedenſtellende Löſung pon der bayeriſchen Regierung vorgeſchlagen werden ſollte, dann ſind auch diejenigen politiſchen Kreiſe, die bisher immer zu Geduld und Nach⸗ ſicht geraten haben, feſt entſchloſſen, der neuen Regierung zu energi⸗ ſchem, und, wenn es nötig ſein ſollte, rückſichtsloſem Vorge⸗ hen dringend zu raten. Dieſe Auffaſſung iſt auch in der deutſch⸗ demokratiſchen Reichstagsfraktion einheitlich zum Ausdruück ge⸗ bracht worden. Hierzu machen die Münch. Neueſt. Nachr. folgende Be⸗ merkung: Das iſt eine Sprache, die man ſich, zumal ſie von ganz unberufener Seite kommt, auf's deutlichſte ver⸗ bitten muß. Abgeſehen von der abſoluten Grundloſigkeit und Zweckwidrigkeit einer ſolchen Scharfmacherei und Anma⸗ ßung, fällt auch die völlige Unkenntnis auf, mit der hier von bayeriſchen Dingen geſprochen wird. Es fehlt nur noch, daß man den Parteifreunden, die ſchließlich auch in der Regierung Kahr ſitzen, die Türe wies. Geduld! Es wird der Leitung der demokratiſchen Reichspartei vielleicht leichter gemacht werden. 2 Wie dazu aus der bayeriſchen demokratiſchen Landtags⸗ fraktion mitgeteilt wird, ſtammt die Aeußerung des demokra⸗ tiſchen Zeitungsdienſtes nicht aus den Kreiſen der Parteile itung der Reichspartei oder aus der demokra⸗ tiſchen Reichstagsfraktion. Es handelt ſich offenbar um eine private Aeußerung des demokratiſchen Zeitungsdienſtes, wo⸗ gegen die bayeriſche Landtagsfraktion unverzuͤglich energiſch Einſpruch erhoben hat. In der Tat ſeien auch, was die Füh⸗ rung der bayeriſchen Landespolitik anbelangt, der bayeriſchen Landespartei von den leitenden Inſtanzen der demokratiſchen Reichspartei oder Reichstagsfraktion noch niemals Schwierig⸗ keiten bereitet worden. n Einigkeit in der bayeriſchen Volksparte.. München, 13. Mai.(Priv. Tel.) Im bayeriſchen Land⸗ tag tagte geſtern der Arbeitsausſchuß der bahert⸗ ſchen Volkspartei in Anweſenheit Dr. p. Kahrs und Dr. Heims, um zu der politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Die Haltung der Reichstagsfraktion der bayerlſchen Volks⸗ partei, welche von Dr. Heim verteidigt wurde, fand die Bil⸗ ligung des Ausſchuſſes. Die Verhandlungen befaß⸗ ten ſich auch, wie man hört, mit der Einwohnerwehrfrage. Der Arbeitsausſchuß würdigte hierbei die Beweggründe, die zu der über dieſen Punkt im Reichstag abgegebenen Erklärung der Reichstagsfraktion der bayeriſchen Volkspattel geführt haben. Den Verhandlungen wohnte auch Dr. E ſcherich bei. Die Einſpruchsnole gegen die Reguiſiliouen. Vertrags- und völkerrechtswidrig. 7 5 Berlin, 12. Mai.(WB.) Wegen der Requirierung deutſcher Automobile und ihrer Führer für den beabſichtigten Vormarſch in das Ruhrrevier wurde den Regierungen in Paris, London und Brüſſel von den dortigen deutſchen Vertretungen am 10. Mai eine Proteſtnote folgenden Inhalts übergeben: ee Die Rheinlandkommiſſion ordnete unter dem 16. Dezem⸗ ber 1920 eine umfaſſende Beſtandsaufnahme und Vormuſte⸗ rung ſämtlicher Pferde, Automobile, Fahrzeuge und Fabriken, überhaupt aller Sachen im beſetzten Gebiet an, die für mili⸗ täriſche Zwecke von Wert ſein konnten. Die deutſchen Bürger⸗ meiſter mußten bei dieſen Beſtandsaufnahmen in weitgehem⸗ dem Maße mitwirken. Die Reichsregierung legte gegen die — —— — 2. Seite. Nr. 218. Maunheimer General · Anzeiger.(Mittag · uusgabe.) Freitag, den 13. Mai 1921. Anordnung ſofort Proteſt ein, da ſie in ihr nur Vorbereitungen für eine Mobilmachung 112 konnte. Die Rheinland⸗ kommiſſion leugnete darau hin dieſen Zweck ab. Sie gab an, daß ihre Anordnungen nur als vorſorgliche Maßnahmen — den Fall innerer Unruhen im beſetzten Gebiet ſelbſt ge⸗ roffen wurden, und beſtritt in ihrer Antwort entſchieden, daß die von ihr zur Mitwirkung bei der Muſterung gezwungenen deutſchen Beamten u. Staatsbürger dadurch zur Unterſtützung von Vorbereitungen genötigt würden, die eines Tages zu militäriſchen Unternehmungen gegen ihr eigenes Land ausgenützt werden könnten. Die Vorkommniſſe der neueſten Zeit deigen unzweideutig, wie recht die deutſche Regierung ſeiner Zeit mit ihrem Einſpruch hatte. Im Gegenſatz zu den ausdrücklichen Erklärungen der Rheinlandkommiſſion werden jetzt aufgrund der Liſten, die im Winter bei den Beſtands⸗ gufnahmen und Vormuſterungen angefertigt wurden, Bei⸗ treibungen für den beabſichtigten Vormarſch ins Ruhrgebiet vorgenommen. Es werden nicht nur Automobile requi⸗ riert, ſondern ſogar durch Vermittlung der deutſchen Orts⸗ behörden auch deren Führer, gleichgültig, ob es ſich um die Eigentümer der Wagen oder um Chauffeure handelt. Kraftwagenbeſitzer, die vorübergehend auf Fahrten im beſetzten Gebiet ſind, werden unter Androhung von Strafen telegra⸗ phiſch zuruͤckbeordert. Alle dieſe Requiſifionsmaßnahmen ſind vertrags · und vöͤlker⸗ rechtswidrig. Sie dienen nicht den Zwecken der Beſatzungsarmee ſelbſt, ſon⸗ dern dem beabſichtigten Vormarſch in ein Gebiet, auf deſſen Beſetzung den Alllierten weder durch den Friedensvertrag noch durch die Rheinlandkommiſſion das Recht eingeräumt worden iſt. Die zwangsweiſe Heranziehung Deutſcher zur Unterſtützung dieſes Vormarſches ſtellt eine unerhörte Bergewaltigung dar und ſteht im ſchroffen Widerſpruch zu dem Prinzip, das im Artikel 52 der Haager Landkriegsordnung keinen Ausdruck fand. Die Heranziehung einer Bevölkerung zu Unternehmun⸗ 35 gegen ihr eigenes Vaterland iſt dort ſtrengſtens verboten. ie deutſche Regierung erhob zum Schluß ſchärfſten Proteſt 90 en das Vorgehen der Beſazungsbehörden und verlangte, aß die verantwortlichen Stellen angewieſen werden, ihre rechtswidrigen Maßnahmen rückgängig zu machen. die Anſchlußfrage. Wien, 11. Mai.(WB.) Der Verfaſſungsausſchuß beendete ffung die Beratung des großdeutſchen Antrages we⸗ gen Scha 5 eines Bundesgeſetzes zur Durchfüh⸗ rung der Volksabſtimmungüber den Oeſterreichs an das Deutſche Reich. Der Ausſchuß beſchloß mit einen Geſetzentwurf, wonach an einem durch Beſchluß des Nationalrates noch zu beſtimmenden Sonntag die öſterreichiſchen Bundesbürger zu befragen ßind, ob ſie wünſchen, daß die Bundesregierung im Sinne des 8 88 des Staatsvertrages von St. Germain beim Rate des Völker ⸗ bundes um die Zuſtimmung zum Anſchluß der Republick DOeſterreich an das Deutſche Reich anſuchen ſoll. Der Antrag der Großdeutſchen hatte verlangt, daß die Volksabſtimmung am ſechsten Sonntag nach dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes ſtattfinde, während der vom Ausſchuß Geſetzent· wurf die tatſächliche Durchführung der Volksbefragung von einem neuerlichen Beſchluß des Nationalrates über den Zeit⸗ punkt abhängig macht. Leronds Beſchwichligungsverſuche. Die Varſchauer Lüge von ee und Demarkatious⸗ nie. Oppeln, 12. Mai.(WB.) Der deutſche Bevollmächtigte in Oppeln teilt mit, daß infolge der verbreiteten Gerüchte über den Waffenſtillſtandsbeſchluß zwiſchen der J. A. K. und den Inſurgenten und die Feſtſetzung einer Demar⸗ kationslinie der Generalſtreik in Oppeln ausge⸗ ei Oypein, 12. Mal.(.) Oer Vertreter des deutſchen Bevollmächtigten in Oppeln gab folgendes bekannt: General Lerond hat mir ſoeben auf meine Anfrage in Anweſenheit der anderen Mitglieder der Interalliierten Kommiſſion auf das beſtimmteſte erklärt, daß der von Warſchau verbrei⸗ tete Funkſpruch, es wäre zwiſchen der Interalliierten Kommiſſion und den Inſurgenten Abmachungen getrof⸗ fen worden, von Anfang bis zu Ende, im ganzen und in ſeinen einzelnen Punkten erlogen ſei. Es ſeien weder über den Waffenſtillſtand noch über die Demarkationslinie noch über den Uebergang der Regierungsgewalt an die Inſur⸗ genten oder über Amneſtie 1 logen, geſchweige denn Abmachungen getroffen worden. 203 Dieſe Er klärung wurde von dem deutſchen Bevoll⸗ mächtigten in Oppeln durch Anſchlag bekannt gegeben, um die ſtarke Erregung der Bepölkerung zu beruhigen. Die deutſche Regierung wird mit aller Schärfe auf Klarlegung der Angelegenheit dringen. Oppein, 12. Mai.(WB.) Während des Verlaufes der zweiſtündigen Verhandlungen der Vertreter aller deutſchen Parteien einſchließlich der D. N. V. P. und der V. K. P. D. mit der J..K. verſicherte General Lerond nochmals, daß keinerlei Verhand⸗ lungen mit den polniſchen Inſurgenten ſtattgefunden hätten. Es könnte ſich höchſtens um örtliche Beſprechungen gehan⸗ delt haben zum Schutze der deutſchen Bevölkerung und ihres Eigentums. Lerond verſicherte auch erneut, daß er Trup⸗ penverſtärkungen ange fordert habe. Auch ihm ſei es am liebſten, wenn engliſche und italieniſche Truppen entſandt würden. Obwohl die Erklärungen Leronds nicht voll⸗ kommen befriedigten, glaubten die Führer der deutſchen Parteien doch von der Fortführung des General⸗ ſtreiks Abſtand nehmen zu ſollen. Demzufolge iſt die Arbeit um 7 Uhr abends wieder aufgenommen worden. Berlin, 12. Mai.(WB.) Die Interalliierte Kom⸗ mifſion gibt amtlich bekannt: Gewiſſe Zeitungen berichten über ein Zuſtandekommen eines Waffenſtillſtandes mit den Inſurgenten, wonach die Demarkationslinie feſtgeſetzt ſein ſoll. Die Nach⸗ richt entbehrt jeder Grundlage. Beulhen, 12. Mai.(WB.) Die Kohlenbeſtände der Gas⸗ anſtalten ſind ſo gering, daß Gasſperrſtunden eingeführt wer⸗ den mußten. Die Straßenbahnen verkehren wieder ſeit heute vormittag. Die Eiſenbahnzüge werden nach wie vor von den Aufſtändiſchen kontrolliert. Berechtigtes Mißtrauen. J Berlin. 13. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Durch die Zuſicherungen Leronds iſt die deutſche Bevölkerung kei⸗ neswegsberuhigt. Es ſchenkt den Kundgebungen Le⸗ ronds keinen Glauben. Einer Deputation der ſtreikenden Ar⸗ bdeiterſchaft, die geſtern bei Lerond erſchienen iſt, hat der fran⸗ 5zöſiſche General zwar auf das beſtimmteſte erklärt, die * Interalliierte Kommiſſion werde ſich nicht vor vollendete Tat⸗ ſachen ſtellen laſſen. Verhandlungen mit den Rebellen dürften nur dort ſtattfinden, wo es ſich um den Schutz der deutſchen Bevölkerung handle. Wenn ein Unterbeamter irgendwelche gepflogen hätte, würde er unter ällen Umſtänden zur Rechenſchaft gezogen werden. Inzwiſchen bleibt aber der deutſche Abſtimmungs⸗ kommiſſar in Beuthen noch immer eingeſchloſſen. In Erwide⸗ rung auf das bekannte Schreiben Korfantys hat er an die Staatsmänner der Weſtmächte durch Vermittelung eines aus⸗ ländiſchen Journaliſten eine Erklärung erlaſſen, in der er die Beweiſe für das Zuſammenwirken der pol⸗ niſchen Banden mit der polniſchen Regierung aufzählt und dann ſchließt:„Von der Interalliierten Kommiſ⸗ ſion haben wir Deutſche nur Worte gehört, aber auch nicht den leiſeſten Anfang einer Tat. Und darum ergeht von dem Unter⸗ zeichneten, der in Beuthen eingeſchloſſen iſt und keine Möglich⸗ keit hat, die ihm anvertraute ee für das oberſchleſiſche Deutſchtum zu verwalten, dieſer Schrei an Sie, Herr Präfi⸗ dent und an das Weltgewiſſen.“ Die Ullſteinpreſſe erführt, Sleſtene beabſichtige, die Unabhängigkeit Oberſchleſiens zu proklamieren. Korfanty ſcheint nachgerade an Geldmangel zu leiden, was die er beeinträchtigt. Verſchiedene Arbeiter, die in der polniſchen Inſurgentenarmee dienten, ſind wieder an ihre Arbeitsſtätte zurückgekehrt. Neue Lügen. Berlin, 12. Mai.(WB.) Der Funk⸗ ſpruch an Alle vom 11. Mai 6,45 nm. verbreitet wiederum handgreifliche Unwahrheiten über die angeblich von deutſcher Seite verbreiteten Greuelakte gegen verwundete Polen. Gegen die Verbreitung ſolcher Verleum⸗ dungen durch die amtliche polniſche Funkſtation wurde ſowohl bei dem polniſchen in Berlin, wie auch bei den Regierungen in London, Paris und Rom erneut nachdrück⸗ lich Verwahrung eingelegt. Das Chaos in Oberſchleſien unvermeidlich. Berlin, 12. Mai.(ONB.) Der Sonderkorreſpondent der Deutſchen Zeitung hat in Oppeln ein Kommiſ⸗ ſionsmitglied des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes geſprochen, das dort mit dem General Lerond verhandelte. Einſtim⸗ mig ſehen die Mitglieder dieſer Kommiſſion die Lage ſehr peſſimiſtiſch an. Vor allem ſagen ſie, daß der Bolſchewismus vor der Türe Wir brauchen dreierlei im oberſchleſiſchen Induſtriegebiet: Geld, Lebensmittel und Verkehrsmöglichkeiten. Alle 3 Punkte ſind vorderhand nicht zu verwirklichen. Sie können Korfanty's werden. Was das Geld anbelangt, haben wir 250 Millionen Mark zur Aufrechterhal⸗ tung der Betriebe von Deutſchland gefordert. Am 14. Mai ſollen die Arbeiter im entlohnt werden. Be⸗ kommen ſie kein Geld, bricht der Bolſchewismus aus. Korſanty läßt ſeit 4 Tagen Notgeld drucken. Aber welcher Kauf⸗ mann des Induſtriegebietes, der von der Zufuhr der Bauern lebt, wird ſich auf 98 einlaſſen? Die deutſche Reichsbant iſt außerſtande, dieſe Summe zu zahlen. General Lerond hat nunmehr vorgeſchlagen, er wolle als Erſatz für das Geld Lebensmittelzüge nach dem Induſtriegebiet entſenden Am Mittwoch iſt der erſte Lebensmittelzug abgegangen. Wann die übrigen folgen, iſt unklar. Und ob die Induſtriebevölkerung ſich mit Cornedbeaf und Speck anſtatt des Geldes abſpeiſen läßt, iſt noch. r abev iſt die Verkehrsfrage. Wo iſt das neue 15 105 N die oberſchleſiſche Induſtrie? Sie iſt doch völlig auf Deutſch⸗ land eingeſtellt. Und Arbeit ohne Abſatz nach Deutſchland iſt einfach unmöglich. Oberſchleſien iſt ohne Deutſch⸗ land nicht mehr lebensfähig. In zwei Tagen muß ſich die Wirkung zeigen, da ſich das Material allenthalben ſtaut, ohne Abſatz und Abfuhr zu haben. Ein Induſtrieller ſagte ſo⸗ gar folgendes: Es gibt zwei Standpunkte: den oberſchleſiſchen und den deutſchen Standpunkt. Der geht dahin, jedes Mittel zu benutzen, einſtweilen über die Kriſe hinwegzu⸗ kommen. Korfanty hat ſchon Verhandlungen mit uns ange⸗ knüpft, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der deutſche Standpunkt muß dahingehen, Korfanty die Konſequenzen tragen zu laſſen für das was er ſich eingebrockt 45 Deutſch⸗ lan weder Geld noch Lebensmittel liefern, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß einige Betriebe zugrunde gehen ſollten. Der rößte Teil wird doch beſtehen bleiben, denn der moderne rbeiter weiß nur zu gut, daß er durch Zerſtörung der Fabri⸗ ken ſich ſeine eigene Lebensader zerſchneidet. Keine Entſcheidung bevor Deutſchland guten Willen zeigt. London, 12. Mai.(WB.) Mit Rückſicht auf die Mel⸗ dung franzöſiſcher Blätter, daß die Interalliierte Kommiſſion die Induſtriebezirke von Oberſchleſien Polen zugeteilt habe, ſtellte Reuter feſt, daß ſich die Aufgaben der Kommiſſion lediglich darauf beſchränken, dem Oberſten Rat Vorſchläge zu unterbreiten. Die Entſcheidung liege allein beim Oberſten Rat. Zeit und Ort der nächſten Sitzung des Oberſten Rates ſind noch nicht feſtgeſetzt. Die Tatſache, daß Deutſchland das Ultimatum der Alliierten angenommen habe, laſſe die Notwendigkeit einer ſofortigen Konferenz der alliierten Premierminiſter entfallen. Auch eine bevor es ſich erweiſe, wie Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt. Die Jurückhallung Amerikas. c. Baſel, 13. Mai.(Priv. Tel.) Echo de Paris meldet: Der Vertreter Amerikas in der Wiedergutmachungskom⸗ miſſion, Herr Roland Boyen, erklärte im Namen der amerikaniſchen Regierung deren Desintereſſement an der oberſchleſiſchen Die Regierung Har⸗ dings ſei mit der Entſcheidung, die der Oberſte Rat fällen werde, einverſtanden. Deulſch⸗polniſche Grenzfeſtſetzung in Weſtpreußen. Königsberg, 12. Mai.(WB.) Zur Grenzregulie⸗ rung im Abſchnitte Garnſee wird der Preſſeſtelle des Ober⸗ präſidiums von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß die Inter⸗ alliierte Grenzſeſtſetzungskommiſſion geſtern in Graudenz über die Grenzfeſtſetzung entſchieden hat. Danach wird der Bahn⸗ hof Garnſee und das Grundſtück Patkowskis polniſch, die Ge⸗ meinde Herminendorf deutſch. Das Stadt⸗Vorwerk von Garn⸗ ſee iſt deutſch geblieben. Die weitere Grenze gegen Deutſchland verläuft längs des Weges vom Stadtvorwerk Garnſee nach der Ziegelei Rundewieſe. Der Weg ſelbſt kommt zu Deutſchland. So ſehr der Gewinn von Herminendorf zu begrüßen iſt, ſo furchtbar iſt der Verluſt des Bahnhofes Garn⸗ ſee. Es erſcheint vollkommen unverſtändlich, warum die Grenzfeſtſetzungskommiſſion den Bahnhof Garnſee, der für eine große Anzahl deutſcher Ortſchaften von hervorragender Bedeutung iſt, Polen zugeſprochen hat, für das er nur unweſentlich iſt und nur den Wert eines Durchgangsbahnhofes beſitzt. Die Abtretung des an Polen kommenden Gebietes ſoll nicht vor Anfang Juni erfolgen. Es iſt ferner in Ausſicht ge⸗ nommen, den Bahnhof Garnſee noch drei Jahre lang. als Gemeinſchaftsbahnhof beſtehen zu laſſen. Beſprechung der oberſchleſiſchen Frage erſcheine unangebracht, Ab Badiſcher Landlag. Billigung der Annahme. 20. öffentliche Sitzung. B. L. Karlsruhe, 12. Mai. Präſſdent Dr. Kopf eröffnete um 3 Uhr 20 Min. die Sitzung. Eine Erklärung der badiſchen Regierung. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Staatspräſident Trunk eine Erklärung ab, in der er auf die Forderungen der alliierten Mächte ſowohl im Verſailler Friedensvertrag als auch in der Lon⸗ doner Erklärung vom 5. Mai hinwies. Der Staatspräſident ſtellte feſt, daß das Deutſchland auferlegte eine erſte Laſt von 12 Milliarden iſt eine zweite Laſt von 38 Milliarden u. ſchließlich eine reſtliche dritte Laſt von 83 Milliarden mit 5%/ zu verzinſen und mit mindeſtens einem Prozent pro Jahr zu tilgen. An den für Kriegsſchäden feſtge⸗ ſetzten 132 Milliarden Goldmark kommen einerſeits in Abzug die deutſchen Vorleiſtungen, die auf das Reparationskonto zu buchen, ſo⸗ wie andere Beträge, die nach dem Friedensvertrag auf Reparations⸗ konto zu vereinnnahmen ſind. Der Staatspräſident gab im folgen⸗ den eine ſehr eingehende Darſtellung der Forderun⸗ gen und Bedingungen des Londoner ÜUltimatums und wies auf den jüngſten Reichstagsbeſchluß hin, wonach die Reichs⸗ regierung dem Ultimatum zuſtimmen ſoll. Um das Reich und ſeine Einheit zu retten, hat die Roichsregierung das Ultimatum angenom⸗ men. Mit der Reichsregierung ſtellt ſich die badiſche Regie⸗ rung auf den Boden der Annahme des Ultimatums, zu deren Ermöglichung— und zwar im Sinne des von der Reichsregie⸗ rung im 5 gehabten Zieles— ich in Berlin in den letzten Tagen auf Grund der im Staatsminiſterium feſtgeſtellten Auffaſſung mit⸗ gewirkt habe. Ich knüpfe daran die Ho 115 daß infolge der An⸗ nahme Oberſchleſien dem deutſchen Vaterland èer⸗ bleibt. Geſtatten Sie mir auch, die Ueberzeugung auszu⸗ prechen, daß Bayern, ſeine Regierung und Bevölkerung, eben um das Reich und ſeine Einheit zu retten, deutſches Land vor feindlicher Invaſion 5 bewahren ſeinerſeits zur Erfüllung der uns aufgezwun⸗ genen Leiſtungen mitwirkt. Ich zweifle daran nicht, Bayern wird damit ſeiner Stellung unter den deutſchen Ländern und im beſonde⸗ ren unter den 17 5 Staaten, am beſten gerecht werden. Am Schluſſe ſeiner mit Zuſtimmung Ausfũ rung richtete der Staatspräſident an das Haus die Bitte, der Not der Stunde gewachſen zu und ſich möglichſt einmütig zu der vom Reich übernommenen Aufgabe zu bekennen. Sie iſt ſo groß und ſchwer, daß ein in ſich zerriſſenes Volk ſie nicht meiſtern kann. Ban⸗ nen wir allen inneren Zwiſt, treten wir zuſammen zur Arbeit und Tat u. nehmen wir auf uns Einſchränkung u. Entbehrung, damit wir ſtaatlich und völkiſch wieder vollſtändig frei werden. Stehen wir um Reich und zu ſeiner Regierung. Es lebe die Heimat und as Vaterland! Abg. Mayer ⸗Karlsruhe(.⸗Natl.): Wir müſſen uns dem Ultimatum unterwerfen, die mütigenden und ſchändlichen Bedingungen. Dazu gehört, daß wir die Kriegsſchuldigen aburteilen müſſen. In wiſſem Sinne kann man denen zuſtimmen, die ſagen, es geht 1 nicht einmal anders. Die Unterwerfung unter das Ulttmatum iſt die zwangsläufige Folge von allen Unterſchrüften, die ſeit den Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen und ſeit dem Verſailler Diktat gegeben wurde. Man hat bisher geglaubt, daß es einen Strohhalm gibr, an den wir uns halten könnten, um uns vor dem Ertrinken zu retten und daß dieſer Strohhalm zu einem Zweige und zu einem Stamm werde. Manc hat ſich getäuſcht. Der Ernſt der Stunde ge⸗ bietet eine Zurückhaltung. Auch wir im badiſchen Landtag müſſen uns zurückhalten. Darum beſchränke ich mich darauf, zu ſagen: Je länger wir in dieſem Wege abwärts gehen, deſto mehr kommen wir zu dieſer Ueberzeugung, daß wir den Verſailler Ver⸗ trag nicht en unterſchreiben dürſen.(Unruhe bei den Sozial⸗ demokraten.) Heute iſt nicht nötig, darüber viel zu ſagen. Gott und dem deutſchen Volke. .Dr. Glockner(Dem.): Namens meiner Fraktion kann ich der Reichsregierung meine Anerkennung ausſprechen, obwohl in meiner Fraktion Bedenken gegen das ünterſchreiben des Ulti⸗ matums beſtehen. Wir haben der Haltung zugeſtimmt, mit Rückſicht auf die Rettung Oberſchleſiens Ich darf die Hoffnung aus⸗ ſprechen, daß unſere Gegner mit Rückſicht auf die Annahme des Ultimatums ums Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Es iſt nicht Zeit zu Parteiſtreitigkeiten und auch nicht die Zeit dazu, die Frage auf⸗ zuwerfen, ob der Friedensverir unterſchrieben werden mußte. Alle Parteien ſollten ſich hinter die Regierung ſtellen. Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.): Unſere Fraktion hat ſich ſchon vor einigen Tagen mit der Frage befaßt und ſich auf den Standpunkt geſtellt, den ſetzt die Reichsregierung ein⸗ genommen hat. Wir müſſen ſetzt den Beweis erbringen, daß Deutſchland die Wiedergutmachung durchführen will. Wir unter⸗ ſtreichen das, was der Staatspräſident Bayern gegenüber geſagt hat. Bezüglich der Aburteilung der„Kriegsverbrecher kann es beine Rückſicht auf die Perſönlichkeiten geben. Noch wichtiger iſt die Entſcheidung darüber, wie die Wiedergutmachung erfolgen ſoll. Die Kreiſe, für die der Krieg eine Quelle der Bereicherung wurde, müſſen an der Wledergutmachung ſtark beteiligt ſein. Wir ſind der Ueberzeugung, daß auf dem Wege, den die Reichsregierung beſchrit⸗ ten hat, eine Geſundung der Verhältniſſe durchzuführen iſt. Dazu iſt eine republikaniſche, ſoziale Politik notwendig.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Duffner(Ztr.): Die Zentrumsfraktion des bad. Land⸗ tages billigt die Haltung der Reichsregierung. Ste iſt der Ueber⸗ Abteiune daß eine andere Haltung jetzt nicht möglich iſt. An die bſtimmung im Reichstage wollen wir keine Polemik knüpfen. Mit einer Abfindung mit dem Ultimatum können wir uns nicht zu⸗ frieden geben, wir müſſen die Konſequenzen daraus ziehen. Die⸗ jenigen, die gegen die Annahme des Ultimatums waren, ſollten ſich jetzt hinter die Reichsregierung ſtellen.(Beifall beim Zentrum.) Die Mehrheitsparteien brachten einen Antrag auf Schluß der Debatte ein, der gegen die Deutſchnationalen angenommen wurde. g. D. Mayer ⸗Karlsruhe(.⸗Natl.) erklärte, daß ihm durch dieſen Schluß der Debatte unmöglich gemacht wurde, auf Angriffe, die gegen ihn gefallen ſind, zu antworten. Präſident Dr. Kopf: Trotz des E des Augenblicks kann es eine Genugtuung ſein, daß die großen Parteien ſich hinder die Reichsregierung 1 e haben. Aber auch die kleine Partei hat ſich nicht gegen die Ausführungen des Staatspräſidenten geſtellt, wo er Br Einigkeit N hat. Einigkeit, Mehrarbeit und parſamkei 17 nötig, dann können wir vielleicht die Beding⸗ ungen erfüllen. Ich appelliere hier an das 1 und vor allem an das badiſche Volk, das Joch zu tragen, das uns auf eine Reihe von Jahren auferlegt wurde.(Zuſtimmung). ierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. uf eine Anfrage des Abg. Weißmann(Soz.) bemerkte ein Regierungsvertreter, daß die badiſche Regierung die Einführung der Sonntagsfahrten auf den Eſſenbahnen eintreten werde. Der Geſetzentwurf über die Aenderung des Enteignungs⸗ eſetzes wurde angenommen. Das Haus nahm weiter einen An⸗ ag 91 cher an, die Veiſtungen der Reichsverſicherungsordnung für die Verſicherungsberechtigten zu erhöhen, ferner einen 3 ie⸗ bert auf Feſtſetzung der Fliegerſchäden im Reichsgebiete. eiter wurde die förmliche Anfrage der 4009 Weißhaupt(Ar und Gen. öber die Elektrizitätsverſorgung des Seekreiſes erledigt und ſchließ⸗ lich der Entwurf eines Geſetzes über die Beſteuerung des Liegen⸗ leale, und Betriebspermögens in den Rechnungsfahren 1920/21 ngenommen. Dann vertagte ſich das Haus auf den 23. Mai. Tagesordnung: Liegenſchafts. und Betriebsvermögensſteuer⸗ geleß cuz bel Pibing 8u4 uhr deulſches Reich. Reichsſiedelungskonferenz. München. 13. Mai.(Priv.⸗Tel.) Im Sizungsſaal des bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſteriums hat geſtern die Reichsſiedelungskonferenz mit einer nichtöffent⸗ lichen Sitzung begonnen. An der Tagung nehmen Reſſort⸗ vertreter aus faſt allen deutſchen Ländern teil. 1 entſetzlichen, de⸗ 5* 2 Freitag, den 13. Maf 1021. Maunheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) ——nñir—— 3. Seite. Nr. 218. Am Samskag, den 14. Mal erſcheint nur eine Ausgabe. Vir bitten Anzeigen für dieſe Nummer bis ſpäteſtens 10 Uhr vormikfags aufzugeben. Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerken bleiben 8 165 der Kampf um die Heimal. Reiſebilder aus Oberſchleſien. Von Dr. med. Glaſer, Mannheim. Oppeln, den 9. Mai 1921. Vor fünf Wochen war Abſtimmung! Wem die gewaltige deutſche Mehrheſt der Stimmen noch immer nicht in den Kopf hämmerte, daß Oberſchleſien deutſches Land iſt, der weiß es nach dem Poleneinfall, der weiß jetzt, unſer iſt das Recht. 25 Gewalt bricht Recht und Gewaſt hat zur Zeit der Ober⸗ woiwode Pan Korfanty. Jedem Oberſchleſier iſt bewußt, daß nicht etwa die pol⸗ niſche Regierung hinter ihm ſteht, ſondern daß inoffiziell Legio⸗ näre, Waffen, Munition, Autos und Uniformen ſoviel geliefert werden, wie der Ex⸗Plebiszitkommiſſar nur immer anfordert. Alle wiſſen es, und in allen kocht die ſtille Wut. Wehe wenn das Gewitter losbricht! Anſtalt). Der Ein e Langen. leich ſchiene Band Se„Di eee- enhe dhe Eine⸗-Rethe k. 0 8 iſt ein einſames Schloß, von ⸗Vogelzügen Als dringende Angelegenheiten mich nach Oberſchleſten riefen, fing der„Aufſtand“ gerade an. In Dresden riet man uns allgemein umzukehren, da ein Durchkommen unmöglich ſei. Wir beſchloſſen zunächſt nach Breslau weiterzufahren und dort Näheres zu erfahren. Nicht zu Unrecht iſt Breslau als Oberſchleſiens Hauptſtadt zu bezeichnen. Hier kulminiert das geiſtige und wirtſchaftliche Leben unſerer 75 Provinz. Jeder Breslauer hat Ver⸗ wandte, Bekannte, Geſchäftsfreunde im Induſtriegebiet, Güter⸗ deg um Güterzug rollt dorthin und bringt im Wechſeltauſch koſtbaren ſchwarzen Stein. Mit einem Schlage iſt alles unterbunden. Männer, von den Ereigniſſen überraſcht, ſißen in Breslau — etrennt von Frau und Kindern. Frauen, die zum Beſuch eſidenz gekommen waren, können nicht in die Heimat zurück. Telephoniſche Verbindung iſt zeitweiſe möglich, dann wieder ſagt das Amt:„Der oder jener Ort iſt nicht mehr zu n. Vor den Nachrichtenſtellen ſtaut das Publikum. Faſt ſtündlich kommen Botſchaften; ſelten ſolche erfreulicher Natur. Anfangs war man der Anſicht, die Unruhen ſeien eine Angelegenheit von ein bis zwei Tagen. Man riet uns ein wenig in Breslau zuzuwarten und uns vor Allem ein Viſum zu beſchaffen, denn zur gleichen Zeit, in der Hunderte oder Tauſende aus Polen über die offene Grenze ſtrömten, kann auch nicht ein einziger Deutſcher über Oppeln hinaus nach Oberſchleſien. Die Nachrichten wurden ſtündlich ungünſtiger. Heute morgen fuhren wir von Breslau mit unbeſtimmtem Reiſeziel nach Oberſchleſien. 18 Schalter war ein nach Gleiwitz oder enburg nicht zu haben. kann nur bis Oppeln aus⸗ 2 Dier Berſiner Nachtzug, der in ruhigen Zeiten mehr als Ubervoll iſt, war dünn beſetzt. Und auch von den wenigen Fahrgäſten ſtiegen die Meiſten in Brieg, der deutſchen aus. In Dambrau hielt der Zug, aber die übliche Paßkontrolle blieb aus. Kurz vor Oppeln hielten wir auf offener Strecke.„Die Vorflutbrücke der Oder wird geſprengt ſein,“ meinte einer der Mitreiſenden und die meiſten Paſſagiere, etwa zehn bis zwölf Mann, ſtiegen aus und wanderten zu Fuß nach der noch 20 Minuten entfernten Stadt. Der erſte Eindruck, kurz nachdem wir die Fußgängeroder⸗ brücke überſchritten hatten und in die Krakauerſtraße ein⸗ gebogen waren, ließ auf Ungewöhnliches ſchließen. Die Straßen ſtanden geſtaut voller Menſchen. Da und dort bildeten ſich Gruppen, in deren Mittelpunkt ein Flüchtling ſeine Abenteuer berichtet. B tücke faßten wir auf. feß lkowitz, da ging das Ge⸗ 9 10„Kaum 75 wir in eße los u. ſ..“ 1 5 einer anderen Gruppe:„Und heute nacht mußten wir Slawenziz räumen und die Polen rückten ein.“ Wir fragten:„Was tun denn die Franzoſen?“„Sie gehen in den Städten ſpazieren und verhaften Deutſchgeſinnte. Der Belagerungszuſtand iſt verhängt und Tanks bedrohen die Ein⸗ wohner, die ſich in Gruppen zuſammenfinden Neues zu erfahren. Die deutſchen Zeitungen ſind verboten, den ſchwer⸗ bewaffneten Polen aber tut niemand etwas.“ Ich erkundigte mich nach der Möglichkeit, nach Gleiwitz oder Kattowitz durchzudringen. „Mit der Eiſenbahn unmöglich. Geſtern war eine Ver⸗ bindung mit Kandrezin noch aufrecht erhalten. In der Nacht griffen die Polen an. Ein engliſcher Offizier bewaffnete die Eiſenbahner und be⸗ diente eigenhändig ein Maſchinengewehr. Ein kriegsmäßiges Gefecht entwickelte ſich. Die Inſurgenten ſchwärmten aus und erlitten blutige Verluſte. Da ſie gewaltige Verſtärkungen von den inzwiſchen eingenommenen Orten Groß⸗Strehlitz, Leſchnitz u. a. zu erwarten hatten, mußten ſich die Eiſenbahner zurück⸗ iehen. Veche improviſierten aus Lokomotiven und leeren Ten⸗ dern einen behelfsmäßigen Panzerzug. Unter ſtarkem In⸗ fanteriefeuer der Polen fuhren ſie vorſichtig bis zur geſpreng⸗ ten und verloren noch einen Mann durch Kopf⸗ 5 Kandrezin genommen! Jetzt war die Erregung der Oppelner Bevölkerung verſtändlich. Ein halber Tagesmarſch führt die ſiegestrunkenen flaviſchen Horden vor die wehrloſe Stadt. Die franzöſiſchen Soldaten, die auf den Vahnſteigen herumlungern, lachen, ſcherzen und necken ſich. Die geängſtigte Stadt ruft nach Waffen, Freiwillige mel⸗ den ſich zu Hunderten, um die heilige Erde ihrer Heimat zu verteidigen. Aber der Franzoſe ſteht Gewehr bei Fuß, in dem ſtolzen Bewußtſein der Sicherheit, bald ſeine Freunde begrüßen und unter der Komödie einer erzwungenen Ueber⸗ gabe, ſeine Waffen ausliefern und das Siegesfeſt mitfeiern zu können. Wilde Panik herrſcht in der Stadtl Verzweiflungsvolle Ratloſigkeit! Männer zum Helfen, mehr als genug, aber kein Gewehr, kein lumpiger Revolver, nichts als die blanken Fäuſte gegen die polniſchen Bajonette und Minenwerfer. Eine dumpfe Wut gegen die Franzoſen. Was wird werden? Ein mächtiger Brand wälzt dicke Rauchſchwaden gegen den Himmel. Feuerwehr raſſelt klingelnd durch die Straßen. Ein Schrei geht durch die Menge:„Die Franzoſenkaſerne rennt.“ Aber die Franzoſen ſind in Sicherheit. Die weiblichen Angehörigen der Hohen Interalliierten Kommiſſion, die Te n Habſeligkeiten, die Autos ſelbſt ſind 12 in das unbeſetzte Deutſchland in Sicherheit gebracht worden. Die polniſchen Freunde in Ehren! Aber beſſer iſt beſſer. Die Oppelner ſtehen und warten. Die Führer wenden ſich immer wieder an den franzöſiſchen General, weiſen auf die ſtündlich wachſende Gefahr hin, bitten um Waffen oder Reichswehr. Der„Hohe Herr“ läßt ſich endlich zu einer Zuſage herab. Anſchläge verkündigen es den Einwohnern: „Eiſenbahnzüge für flüchtende Deutſche nach Breslau ſind bereitgeſtellt.“ Städtiſche Nachrichten. Verkehrs⸗Verein Mannheim E. B. Die geſtern abend im Hotel National abgehaltene ordent⸗ liche der eine Ausſchußſitzung voranging, wurde vom Vorſitzenden, Herrn A Viktor Darmſtädter, eröffnet, der den cht für das Jahr 1920 erſtattete. Einleitend gedachte der Redner des Hin⸗ zweier verdienter Ausſchußmitglieder, des Stadtrats Frey⸗ ag und des Geh. Kommerzienrats Engelhard, beiden Verſtor⸗ benen ehrende Worte des Gedenkens widmend. Zu der Tätigkeit des Verkehrsvereins überleitend, konſtatierte der Vorſitzende, daß die Maiveranſtaltungen zur Durchführung gebracht wurden in dem Rahmen, der durch die Zeitumſtände geboten war. Die Er⸗ findungsmeſſe hatte einen Erfolg aufzuweiſen, der von mancher Seite nicht vorausgeſehen wurde. Dem Leiter dieſer wie der an⸗ deren Veranſtaltungen ſei hiermit der beſte Dank ausgeſprochen. Der Verkehrsverein 55 die 0 N 11000 Druckſachen und Zeitungsnotizen in 300 Blättern wie durch Inſerate in erfolg⸗ reichſter 15 8 0 e weshalb ſich der Verein auch ein Stück an dem Verdienſte zuſchreiben kann, daß ein ſo großer Fremden⸗ 2 nach Mannheim einſetzte. Von den nächſten Veranſtaltungen ind zu nennen die Jubelfeier des Turnvereins, die Deutſche Opern⸗ woche, eine Sportwoche vom.—10. Juli, die Meiſterſchaftsregatta am 7. Auguſt, eine neue en in der Kunſthalle unter dem Titel„Porzellan und Maſolika“. Im Herbſt hält die Hafenbau⸗ techniſche Geſellſchaft Hamburg 000 Kongreß hier ab, außerdem ſoll eine Wohn⸗ und Bauſtoffausſtellung hier ſtattfinden. Der Sprecher gedachte ſodann der guten Beziehungen zu den Vehörden, den Mit⸗ gliedern und der Preſſe und bemerkte, daß die Arbeiten einen ſtet wachſenden Umfang annehmen, ſodaß es der größten Anſtrengun des vermehrten Perſonals, dem der Vorſitzende beſonderen Dank abſtattete, bedurfte, um alle Anſprüche zu erfüllen. Den Jahresbericht haben wir größtenteils gelegenklich der März⸗Ausſchußſitzung des Vereins veröffentlicht. Der Bericht behan⸗ delt insbeſondere die Mannheimer Verkehrsverhältniſſe, in denen der Verein bezüglich der Verbeſſerung des Eiſenbahnperſonenverkehrs gute Erfolge verbuchen kann. Redner verwies auf die Fahrſchein⸗ hefte, deren Vorteile noch nicht genügend bekannt ſind. Im Ver⸗ kehrsbüro unterm Rathausbogen verkehrten nahezu 100 000 Per⸗ ſonen, während 44 000 kelephoniſche Auskünfte gegeben wurden. Da die Reichseiſenbahnverwaltung dazu übergehen will, ſich die Aus⸗ künfte bezahlen zu laſſen, ſo könnte es evtl. ſein, daß der Verkehrs⸗ verein es ebenſo macht, insbeſondere bei Nichtmitgliedern. Die Tätigkeſt der Fahrkartenverkaufsſtelle erforderte die Einſtellung wei⸗ terer Hilfskräfte. Rund 35 000 Fahrkarten wurden verkauft und 4000 Rundreiſehefte zuſammengeſtellt. Die Bemühungen um Ein⸗ legung eines Schlafwagens Mannheim—Berlin waren von Erfolg. Die Einlegung eines Schlafwagens Mannheim—Frankfurt—Ham⸗ burg wird der Verein befürworten. Die Gepäckfrachten ſind ent⸗ ſchieden zu hoch, weshalb eine Verbilligung erſtrebt wird. In der Debatte verſicherte Reg.⸗Rat Kirſch, die Wünſche nach der Einlegung eines Schlafwagens für die Hamburger Strecke in Karlsruhe zu vertreten. Wegen der Einführung der Sonntags⸗ fahrkarten ſchweben noch Verhandlungen in Berlin. Reg.⸗Rat Endres glaubt nicht, daß bei der Reichseiſenbahn irgendwelche Preisreduzierungen durchzuſetzen ſind. Herr Ing. Dietrich, der Oberleiter der Erfindungsausſtellung, dankte ſpeziell dem Vor⸗ ſitzenden des Verkehrsvereins und der Preſſe für die rege Unter⸗ ſtützung der Veranſtaltung. Der Verkehrsverein war mit Aus⸗ nahme der Preſſe die einzige Vereinigung, die dem Reichsverband für das Erfindungsweſen helfend zur Seite ſtand und unterſtützte, ohne daß man zuvor wußte, welcher Erfolg der Ausſtellung be⸗ chieden war. Chefredakteur Scheel befürwortet in längeren arlegungen die geplante Wohnungs⸗ und Bauſtoff⸗ ausſtellung in hieſiger Stadt. Er iſt überzeugt, daß dieſer Ausſtellung allſeits größtes Intereſſe entgegen gebracht werden wird. Rechtsanwalt Dr. Panther unterſtreicht die Darlegungen des Vorredners, da er bei den vielen Neuerungen und Erfin⸗ den Erfolg der Ausſtellung erhofft. Allerdings müſſe der Aus⸗ ſtellungsgedanke ſofort in die Tat umgeſetzt und ſofort mit den Vor⸗ arbeiten damit begonnen werden. Herr Dietrich erwähnt, daß 25 Proz. der Erfindungen auf der Ausſtellungsmeſſe in das Gebiet des Bauſtoffes gehörten. Alle dieſe Erfinder würden ſich ſofort an der geplanten Ausſtellung beteiligen. Architekt Anke und Kauf⸗ mann Gernegroß unterſtützten den Ausſtellungsgedanken, des⸗ gleichen der Vorſitzende, der erklärte, in Verbindung mit dem B. D. A. recht gerne die Ausſtellung zu propagieren und zu fördern. Stadtrat Vogel verſichert, daß nach ſeiner Ueberzeugung auch die Stadt die Ausſtellung nach Möglichkeit unterſtüzen werde. Es wurde eine neunköpfige Kommiſſion gewählt, der man die Vor⸗ arbeiten übertrug. Nach dem Kaſſenbericht ſchloß das abgelaufene Jahr mit einem Defizit von 7000 Mk. ab, das jedoch durch Sonderbeiträge von Firmen, denen der Porſitzende herzlichſt dankte, bereits gedeckt iſt. Der Kaſſenführung wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Der Voranſchlag für das laufende Jahr, der ebenfalls mit einem Fehlbetrag abſchließt, wurde ohne Widerſpruch genehmigt, des⸗ gleichen auch die vorgeſchlagenen Satzungsänderungen. Für die +. Vorſtandsmitglieder erfolgten Erſatzwahlen. Aus der weiteren Beſprechung iſt u. a. zu erwähnen: Die Anbringung eines Stadt⸗ planes und einer Hoteltafel am Bahnhof, Anbringung von welteren Wegweiſern im Waldpark und Käferthaler Wald, die Anfertigung von Mannheimer Lichtbildern und Filmen. Wie mitgetellt wurde iſt der geplante Umbau des hieſigen Hauptbahnhofes aus dem Etat der Eiſenbahnverwaltung geſtrichen. Die Einlegung eines Schlafwagens von hier nach Leipzig zur Meſſe will der Ver⸗ kehrsverein befürworten. Stadtrat Groß dankte Herrn Darm⸗ ſtädter für deſſen erfolgreiche Tätigkeit im abgelaufenen Jahre, wo 0106 der Vorſitzende die Verſammlung nach zweiſtündiger Dauer ch. Verſammlung der ſtellenloſen kaufmänniſchen und kechniſchen Angeſtellten. Am Mittwoch fand, ſo wird uns geſchrieben, Veranlaſſun des 277037% der Kellenteen ker 90 und techniſchen Angeſtellten in„Erbprinzen“ eine öffentliche Verſammlung der erwerbsloſen Kaufleute und techniſchen ſtatt, zu welcher der Vorſtand des Arbeits⸗ amtes Mannheim, Herr Kaſten, ſowie Vertreter der Gewerkſchaften erſchienen waren. 8 der Verſammlung war, die bis jetzt ſehr im Argen liegende Solidarität der Arbeitenden und Arbeitsloſen zu z0˙ο Vohnuongs-FInhriebftonger Josephkels Söhne J J. 4 Hlubmõöbe/ 7 J. 4 àads aperten Stoffen und echtem Nlndglede Literariſche Runoſchau. Dichtung und Kultur. Anter dem Hammer der Zeit. von Anna Hilaria von Sckhel(Breslau, VBergſtadt⸗Verlag.) Unſere Leſer haben dieſe Dichterin als Verfaſſerin des Romans„Nanni Gſchaftlhuber“ lieben und ſchätzen gelernt. Gedichten wendet ſig⸗ von vornherein ein klei⸗ nerer Kkeis zu; der aber wird an der Eckhel auch diesmal keine erleben. Die Dichterin kommt zwar ganz öſterreichiſch: man bräucht jedoch kein Oeſterreicher zu ſein, ſondern nur die heilige Not unferer Zeit zu fühlen, und unſere Liebe, unſer tiefſtes Verſtehen muß dieſer Frau heiß entgegenfluten. Eckhel ſchreibt eine form⸗ vollendete Lyrik, ſie gibt nichts in pittoresken Linien und Farben, die mit dem Klang des Wortes verpufften, ſondern Herzſchlag in. ihr Rhythmus, Sprache des Bluts ihre Diktion. ⸗ Arbeiterdichtung. Herausgegeben von Fritz Droop.(Hamburg, Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung.) Es waren die auf Sternen⸗ bahnen wandelnden Großen deutſcher Kunſt und Dichtung; es waren die Toten des Weltkriegs, Namen, die der Schmerz einer entſetzlichen Stunde zum erſtenmale nannte; es ſind Dichter aus der dumpf brandenden Woge des Volkes, die alle eines Mitſchaffenden, Mitringenden warmer Blick umfängt. Arbeiterdichtung hat Fritz Droop diesmal in einem Büchlein geſammelt, ein Nutzend Namen— bei weitem nicht die Vollzahl aller Talente dieſes Kreiſes. Es haben ja auch nicht alle Talente gehalten, was ſie in jener Stunde ver⸗ hießen, die ſie aufwühlte und auch ſie in der Sprache der Erleuchteten ſprechen ließ. Es haben ja auch nicht alle Söhne dem Vaterland die Treue gehalten Tirol. en von Paul Rainer(Wiener Literariſche and zeigt den blutroten Tiroler Adler auf grünem Grund. Den Inhalt bilden Heimatgedichte, die aus der Herzens⸗ tiefe eines echten Dichters quollen, eines Mannes, der mit allen Fa⸗ ſern ſeines Seins in der Heimat wurzelt und dem Itallen mit dem Heimatboden ein Stück Herz wegriß. zwölf Wiener Elegien. Von Joſeph Aug. Lux.(Wiener Lite⸗ rariſche Anſtalt.) Heimatſtimmung auch hier. Auch hier die edle Sprache eines Dichterherzens, das den nengeſang der verſinken⸗ den(verfunkenen!) Alt⸗Wiener Schönheſt ſingt und zuglelch von ſerner künſtleriſcher Auferſtehung träumt. Neue Erzählungsliteralur. Von Victor Auburtin.(Mümßen, Alber! rundeter und ſtiliſtiſch ausgefeilter Studien, von denen jede irgend⸗ einen Vorzug, irgendeinen beſonderen Reiz oder eine überraſchend feine ſatiricche Spitze hat. Schwarzwald⸗Kinder, Erzählung von Maria Batzer.(Verlag Herder in Freiburg). Der Weg der Verfaſſerin, zu den Herzen der Kinder zu ſprechen und liebevolle Erinnerungen e darf als geglückt bezeichnet werden. Es ſind herzige Geſchichten von Kindern aus dem Schwarzwald, die ſich trotz Schnee und Eis und Krieg ihre kindliche Freude bewahrten. Das Buth erinnert an den Kinderhimmel von Hansjakob und bereftet auch Erwachſenen ſchöne, ſtille Stunden. Raſſe? Ein Roman von Frich Kühn(Deutſcher Volksverlag Dr. G. Boepple, München). Das Buch in einem ſachlichen, dich⸗ teriſcher Beſchwingtheit durchaus baren Stile geſchrieben, verfolgt ähnliche Abſichten wie Artur Dinters„Sünde wider das Blut Es hat mit dieſem das ſtarke Konſtruktive gemeinſam, entbehrt aber der Leidenſchaftlichkeit, die dort die künſtleriſchen Schwächen mildert. Immerhin iſt es leſenswert, und wird nicht verfehlen, aufklärend und warnend zu wirken. Der Schatz im Acker. Erzählungen von Heinrich Liktlenfein. (Stuttgart, Strecker u. Schröder.) Ein neuer Erzählungsband von Heinrich Lilienfein wird überall dankbar aufgenommen werden, Neauet doch das große Leſepublikum in dieſem Schwaben einen ſovelliſten von beſonderer Liebenswürdigkeit und ſehr gepflegter literariſcher Haltung. Die neve Sammlung enthält 5 fein abge⸗ ſtimmte Novellen, die die menſchlich vornehme und künſtleriſch ge⸗ diegene Art des Dichters zu bedeutender Geltung bringen. Die Titelgeſchichte ſpielt, wie auch„Der Heimwehbauer“ in dörflichen Kreiſen; hinter dem ſchlichten kargen Geſchehen das ohne alle Effekt⸗ haſcherei ruhig und klar vorgetragen wird, öffnen ſich tiefe Aus⸗ blicke ins Land der Seele und in der Menſchen wahres Glücksreich. Dazwiſchen ſtehen zwei vorzügliche, von gütigem Humor beſteahlte Cbärakterbilder aus dem kleinſtädtiſchen Beamtenleben,„Die weiße Maus“ und„Der Himmelsſtürmer“, wahre Kabine'tsſtückchen feiner Aa Kunſt. Den Beſchluß macht ein außerordentlich ein⸗ ringlich geſtaltetes Kriegsbild„Die Offenbarung“, das eines armen Teufels ſtilles und 550 merkwürdiges Heldentum zu Ehren hringt. Dieſes aus beſter Tradition heraus geſchaffene Novellenbuch ſei allen, die noch Wert legen auf gute ſprachliche Form und gedie⸗ genen dichteriſchen Gehalt, aufs angelegentlichſte empfohlen. Schloß Vogelöd. Roman von Rudolph Stratz.(Berlin, Ull⸗ ſtein.) Die„Geſchichte eines Geheimniſſes“ nennt Stratz ſeinen neuen Roman. Der Schauplaßz der in die Vergangenheit zürückver⸗ legten Handlung, die uns aber doch Künftiges ahnen laſſen möchte, umflattert, im Bereich der bayriſchen Alpen. Die Zeichnung der Charaktere iſt noch lebens⸗ voller als in früheren Werken, da der Dichter, der Feſſel des Zeit⸗ romans ledig, mit ungebundener Kraft geſtaltet. Aufſtleg. Von Grete Wieſenthal(Berlin, Ernſt Rowohlt). Dieſe Erinnerungen der berühmten Tänzerin 1— ein Buch für alle. Einfach und lebenswahr ſchildert ſie ihr Künſtlerſchickſal vom erſten Ehrgeig an bis zur Loslöſung aus aller Konvention, bis zum Muß des Perſönlichen. Die Erinnerungen Grete ieſenthals ſind vielleicht noch feſſelnder als ihr Tanz, doch mag dieſe Empfindung daher kommen, weil für den Leſer die Literatur ſtärker auf die Perſönlichkeit de das Erlebnis des e r Verfaſſerin abzufürben ſcheint als Die koten Seelen. Von N. W. Gogol.(Leipzig, Inſel⸗Verlag.) In einer neuen einwandfreien Ueberſetzung von H. Röhl wird dieſe berühmte Erzählung Gogols den Freunden wirklich aufheiternder Bücher willtommen ſein. Ganz zu befriedigen vermag ſie freilich nur ſolche Leſer, denen die Philoſophie des Humors bekannt iſt: das Böſe zu überwinden, indem man darüber lacht. Zeilſchriften. „Die Flöte“ Monatsſchrift für neue Dichtung erſcheint(im Ber⸗ lage Fr. Wah Grunow, Leipzig) mit dem Beginn 99 Jahr⸗ ganges von April 1921 in erweitertem Umfange. Dr. Hanns Martin Elſter zeichnet weiter als Herausgeber. Nach wie vor ſteht die mit vornehmſter Sorgfalt gedruckte Zeitſchrift die Wegbereitung des Neuen in der Dichtung der Gegenwart auf Grund vertieften inneren Erlebens und hoch kultivierten literariſchen Geſchmacks als ihre Hauptaufgabe an. Der Inhalt des dritten Jahrganges ſowie des Aprilheftes zeigt den Willen zur Kunſt und zur Vergelſeigung des Alltags in vorbildlicher Fülle und Klarheit. Die Zeitſchrift ver⸗ oient auch für ihr weiteres Gedeihen die lebendige Teilnahme aller Freunde Wd künſtleriſch reinen Menſchentums und ſehnſucht⸗ erfüllter geiſtvoller Literatur. Es gibt zur pa in Deutſchland keine Monatsſchriſt, die in gleich knapper Auswaht und auf dieſer geiſtigen Höhe gleich erſchöpfend über die Gegenwartsdichtung unterrichtet wie die„Flöte“ deren Freundeskreis ſich ſtändig erweitert. Das Inſelſchiff,(Leipzig, Inſel⸗Verlag.) Im vierten Heſt des 2. Jahrgangs, das Hermann Bahr mit, einer Studie über 5 als Landſchafter, einleitet, leſen wir von allerlei intereſſanten Neuigkeiten, die ſich in Vorbereſtung befinden und ſchon heute die Aufmerkſamkeit des Literaturfreundes finden. So befindet ſich eine neue Auflage von Goethes Briefwechſel mit Marianne v. Willemer im Druck. Von Arno Nadel haben wir ein neues großes Gedichtwerk„Der Ton“ zu erwarten; es will Gott, den erſten, tiefſten und letzten Be⸗ grifß, bnech die Melodie des Erlebniſſes ins 5 hebe. dungen auf dem Gebtete des Bauſtoffmarktes einen durchſchlagen⸗ f ——————ů ———— 4. Seite. Nr. 218. Maureinner Generai ⸗Anzeiger.(Mintag⸗ Ausgude⸗ 0 Freitag, den 13. Mai 1921. einer gemeinſamen Aktion wieder herzuſtellen bezw. Nachdem ſich Herr Kaſten zunächſt über die Praxis— amtes verbreitet hatte, namentlich über die Vermittlung auswärtiger eitskräfte nach Mannheim, die hier nicht aufzubringen geweſen Fren, ſprach Herr Scharlach vom Zentralverband über die Tätigkeit des Arbeitsamles aus eigener Erfahrung. Er verlangt Hinzuziehung einer Vertretung der Erwerbsloſen zu der Arbeits⸗ vermittlung, zu der Regelung der Unterſtützungsanſprüche und zu der Betriebsrätezentrale. Herr Kaſten betonte den paritätiſchen Charakter des Arbeitsamtes und daß ſich das Arbeitsamt ſchon vor mehreren Jahren für einen Fachqusſchuß, beſtehend aus Vertretern der Arbeitgeber⸗ und Arbeetnehmer⸗Verbände zu gleichen Teilen, eingeſetzt habe, der dem Arbeitsamt angegliedert werden ſollte. Auch er verurteilt die zu niedrigen Lohnſätze der Schreibſtube, die ſ. 3. auf das doppelte des ortsüblichen Tagelohnes feſtgeſetzt worden ſeien; des liege jetzt ein Antrag dem Stadtrat über eine Neur elung dieſer Sätze vor. Herr Harth vom D. H. V. lobt den annheimer Tarſinertrag als den individuellſten Deutſchlands und beſtreitet, daß dfeſer Schuld an der Notlage der äͤlteren Angeſtellten trage. Er nöchte die Organiſationen damit beauftragt wiſſen, in den Betrieben Schritte zu tun zwecks Verhinderung von Ueberſtunden. Herr Berg als Vertreter des Bundes techniſcher Angeſtellten und Beamten kann dem Arbeitsamt den Vorwurf nicht erſpacen, daß es nicht längſt an die wegen der ſ. Zt. geplanten herangetreten ſei. Es ſei notwendig, daß die Arbeits⸗ ämter den Behörden Kenntnis davon geben, daß die Dinge nicht mehr 5 weiter—— ſie ſollten die Geſetzgeber bearbeiten, ihren Einfluß auf die Stadtbehörden geltend zu machen. Andererſeits verurteilt er wie alle Gewerkſchaftsvertreter das Angebot der ſtellen⸗ loſen kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten, unter Tarif zu arbeiten. Er könne zwar dieſen aus der Verzweiflun geborenen Schritt verſtehen, bittet aber alles zu vermeiden, was die Solidari⸗ tät der Arbeitnehmer erſchüttern könnte. Herr Tu b ach vom But ab 6 des Näheren dar, welche Wichtigkeit die Behebung der ohnüngsnot für die Arbeitsloſenfrage hat und daß der Re⸗ 2 gierung klar gemacht werden muß, daß die Situation ſo iſt, daß ge⸗ handelt werden muß. Herr Wotmann vom Allgemeinen Verband deutſcher Bankbeamten legt die Verhältniſſe im Bankgewerbe dar. Herr Maas kritiſiert die Bevorzugung der auswärtigen Arbeiter und die überaus zahlreichen Ueberſtunden bei den Vorarbeiten zur Neckarkanaliſation, die im Einverſtändnis mit dem dortigen Be. triebsrat u. der Or aniſation der Bauarbeiter geleiſtet werden, ab⸗ fällig. Der ſtädt. Angeſtellte Richter beklagt das Fehlen eiges wirklichen Solidaritätsgefühls in den Betrieben und den kraſſen Egoismus vieler Arbeitnehmer. Hanke vom Zentralverband verteidigt den Standpunkt der Gewerkſchaften. Eine Sympathie⸗ 0 Erklärung des Werkmeiſter⸗Verbandes wird zur Verleſung gebracht. In der weiteren Diskuſſion waren alle Redner darin einig, un⸗ verzüglich ein gemeinſames Vorgehen der Organiſationen mit dem Lädt. Arbeitsamt und Vertretern der Erwerbsloſen zu erfolgen hat. 9 Nachſtehende Entſchlleßung wurde zum Schluſſe einſtimmig angenommen: „Die Verſammlung fordert in kürzeſter ſe die Bildung einer ſtigen. rbeits⸗ ———ę— Kommiſſion aus Vertretern der Gewerkſchaften, der Betriebsräte⸗ entrale und Vertretern der Arbeitsloſen. die gemeinſam mit dem Arbeltsam einen Entwurf für die Beteillgung der Ar⸗ beitsloſen an der Arbeitsvermittlung ausarbeiten ſoll. Der Entwurf hat die in der Verſammlung angegebenen An⸗ regungen für ſeinen Inhalt verwerten. Das Arbeitsamt hat ger An mit allen Mitteln die ihm übergeordneten Stellen von der Unzulänglichkeit der bisherigen Geſetzesmaßnahmen zu über. zeugen. Den Arbeitsämtern anderer Städte iſt dringend anheim⸗ uſtellen, in gleicher 1— den Willen der Arbeitenden und Erwerbsle en und die Notwendigkeiten den Behörden klarzu⸗ machen. Arbeitsamt hat erhöhten Einfluß ſtaatliche Ar⸗ beitsprojekte zu fordern. Noklandung dreier franzöſiſcher Flugzeuge. Die beiden franzöſiſchen Flugzeuge, welche geſtern vormittag zwi⸗ ſchen der Fa. We, e u. Cie. und dem Vokort Käfertal eine Notlandung vornehmen mußten, 1 5 zu einem aus ſleben Doppeldeckern beſtehenden Geſchwader, das von Saar⸗ brücken und Metz kam. Die Flugzeuge kreiſten zuerſt über Ludwigs⸗ hafen und dann über Mannheim. Zwiſchen dem Langenröttergebiet und Käfertal ſcheint beim Führerflugzeug des Geſchwaders der Motor einen Defekt erlitten zu haben, denn der Apparat ging gegen halb 10 Uhr plötzlich auf dem bei den Hommelwerken ge⸗ legenen Käfertaler Fußballſportplatz nieder. Die Landung vollzog ſich glatt. Der Apparat verſuchte bald darauf wieder aufzuſteigen. Der Motor ſcheint aber immer noch nicht in Ordnung geweſen zu ö ſein, denn der Flug wurde in weſtlicher Richtung in ſo geringer Höhe fortgeſetzt, daß er beinahe mit einem Eckgebäude der Firma 77 Brown, Boveri u. Cie. kollldiert wäre. Der Apparat ſtrich dann in ganz geringer Höhe weiter über die Felder und mußte ſchließlich ungefähr 400 Meter nördlich von dem Bahnwärterhäuschen der Hauptbahn, das ſich an der nordweſtlichen Ecke des ehemaligen Exerzierplatzes befindet, auf einem Getreldefelde niedergehen. Apparat riß breite Furchen in die grüne Saat, rollte weiter bis zu einem benachbarten unbebauten Ackerſtück und ſtellte ſich hier nach einer ſcharfen Wendung, bei der die linke Seite der beiden Trag⸗ decken vollſtändig zertrümmert wurde, auf den Kopf. Hierbei wurde — — der 45 Jahre alte, auch der Propeller gerſplittert. Außerdem iſt das Fahrgeſtell zu⸗ ſammengebrochen und auch der Motor beſchädigt. Der Apparat iſt infolgedeſſen völlig unbrau chbar geworden und muß ab⸗ montiert werden. Der Flugzeugführer und ſein Begleiter, der Kom⸗ mandant des Geſchwuders, blieben unverletzt. Außer einem Maſchinengewehr mit ſcharfer Munition, das geſtern nachmittag be⸗ reits abtransportiert war, führte der Apparat ein Fahrrad mit ſich, während ſich in der Begleitung des Kommandanten ein Wolfs⸗ bund befand. Von den andern Flugzeugen ging ein zweites in der Rich⸗ tung des Bahnwärterhäuschens, etwa 200 Meter vom verunglückten Führerflugzeug entfernt, in einem Getreidefelde nieder. Der Führer batte die Winke von unten, die zum Weiterfliegen aufforderten, falſch pverſtanden. Er war der Meinung, er ſolle Hilfe bringen und vollzog infolgedeſſen die Landung, die völlig glatt von ſtatten ging. Das Fahrgeſtell ſcheint allerdings auch etwas abbekommen zu haben. Aber ſelbſt ohne Deſekt wäre an einen Wiederauſſtieg nicht zu denken geweſen, da der Landeplatz aus weichem Ackerboden beſteht und das auf ihm wachſende Wintergetreide lchon ziemlich hoch iſt. Auch dieſer Apparat war genau wie das Führerflugzeug ausgerüſtet. Nur der Lufthund fehlte. Blaue und grüne Polizei unter dem Kom⸗ mando eines Leutnants ſorgten für Abſperrung der zu den Landungs⸗ plätzen führenden Feldwege und für die Ueberwachung der Flug⸗ zeuge. Als wir in den fünften Nachmittagsſtunde an Ort und Stelle Erkundigungen einzogen, war von den Begleitern der beiden Flug⸗ zeugführer, von denen der eine blaugraue Uniform mit ſpitz zulaufen. der gleichfarbiger Tuchmütze trug, nichts mehr zu ſehen. Sie hatten ſich bereits unter Mitnahme der Maſchinengewehre und der Munition ins beſetzte Gebiet begeben. In dem zweiten Flugzeug befand ſich wie in dem verunglückten ein Offigzier als Beobachter, während die Führer gewöhnliche Sol⸗ daten waren. Als Grund für den Flug über den Nhein ins neutrale Gebiet wurde angegeben ſie hätten ſich verflogen, eine Angabe, die nicht recht glaubhaft erſcheint, wenn man bedenkt, daß der Rhein ſelbſt im Morgendunſt aus größerer Höhe zu erkennen iſt. Die Flug⸗ zeuge, die während der verfloſſenen Nacht auf den Landeplätzen unter der Bewachung eines Kommandos der grünen Sicherheits⸗ polizei verblieben, ſind heute früh nach völliger Abmontierung nach Ludwigshafen abtransportiert worden. Wie wir weiter erfahren, iſt ungefähr um die gleiche Zeit ein drittes Flugzeug des Ge⸗ ſchwaders im Thyſſenhafen in Rheinau niedergegangen. Der Apparat, deſſen Propeller bei der Landung zerſplitterte, muß eben⸗ falls abmontiert werden. Das Flugzeug war in gleicher Weiſe wie 85 Ganen 4 + 8 und einem als Führer beſetzt, die ohne letzungen davonkamen. Auch die Bewaffnung war die gleiche. Jugseinſchränkungen Oeſterre Staatseiſenbahnen haben aeee aus Oberſchleſien ſeit Mittwoch den ſchränkt. Die Expreßzüge L 36% 62 bis auf weiteres auf der öſterreichiſchen Die öſterreichiſchen der Kohlengzufuhren Zugverkehr erheblich einge⸗ aris—Wien—Paris fallen trecke aus und werden in⸗ vom 12. Mai an nur zwiſchen Paris und Munchen ge⸗ 90. Geburts Herr Kommerzienrat Heinrich Zimmern, der Seniorchef der bekannten Getreidegroßfirma Gebr. Zimmern u Comp., begeht heute ſeinen 9 0. Geburtstag. Viele werden es nicht für möglich halten, daß der alte Herr neun Dezennien zu⸗ rückgelegt hat, denn er trägt die e den Laſt der Jahre mit einer ungewöhnlichen körperlichen Rüſtigkeit und geiſtigen Friſche. Noch täglich beſucht er die VBörſe, der er, ſoweit man zurückdenken kann, ſtets ſein Hauptaugenmerk zugewendet hat. War er doch ein Menſchenalter hindur Februar 1874 bis zum Februar 1915, alſo 41 Jahre, Mitglied des Börſenvorſtandes, dem die fach⸗ männiſchen Erfahrungen und weitreichenden Beziehungen des Ge⸗ treidegroßlaufmannes ſehr zu ſtatten kamen. eute wird ſein wertvoller Rat gern in Anſpruch genommen. Auch an dem Ge⸗ meindeleben hatte Herr Heinrich Zimmern hervorragenden Anteil. So zählte er zu den dienſtälteſten itgliedern des Bürgerausſchuſſes. er doch von 1887 bis 1911, alſo nahezu 25 Jahre, dem Kollegium an. Mit eee Schaffenskraft hat er bis ins ſpäte Alter für die aus kleinen Anfängen entſtandene Firma Gebr. Zimmern u. Comp. gewirkt und in hervorragender Weiſe zu ihrem Emporblühen beigetragen. Der Krieg hat der Getreidebranche und damit einem Hauptzweig des Mannheimer weltumſpannenden Han⸗ dels ſchwere Feſſeln angelegt. Es wird der ſchönſte Abſchluß des reichgeſegneten Lebens Hch. Zimmerns ſein, wenn mit der Auf⸗ hebung der Getreidezwangsbewiriſcha ng dieſe Feſſeln fallen und damit dem Getreidehandel die Möglichkeit wird, ſich wieder zu ſeiner früheren Blüte zu entfalten. ir vereinigen uns ſchon aus dieſem Grunde mit dem großen Freundes⸗ und Hetanntenkrels des allverehrten Mitbürgers in dem herzlichen Wunſche, daß ihm noch manches Jahr beſchaulicher Ruhe beſchieden ſein möge. Mit dem Gefühl beſonders inniger Dankbarkeit aber werden ſich dieſem Wunſche alle dieſenigen anſchleßen, welche die im Hauſe Zimmern herrſchende humanitäre Geſinnun Wohltun ihren prägnanteſten Au würdigen wiſſen. Pb. Toſſchlag. die in weitreichendem ſtillen ruck findet, in vollem Maße zu Geſtern nachmittag zwiſchen 4 und 8 Uhr hat verheiratete Kaufmann und Fiſchbaker Augeft Kunſt und Wiſſen. Die Herbſtſchau der Ceipfiger Eutwurfs- und Modellmeſſe wird bereits vorbereitet. Eine Ausſtellung geeigneter Vorlagen und Modelle, zu der ſich zahlreiche modellſuchende Fabrikanten einfinden N werden, it im Werden. Ihr Zweck beſteht nicht zuletzt auch darin, dem Künſiler die Möglichkeit zu bieten, ohne Unkoſten mit Fabri⸗ kanten in Fühlung zu treten, indem ſie auch in ſeinem Namen Ver⸗ 9 käufe und Verträge abſchließt. Die Plaſtlt, Gr umfaßt alle Entwürfe und Modelle aus dem Gebiete der Plaſtik, Graphik, des allgemeinen Kunſtgewerbes, der Textilinduſtrie uſw., die ſich zur Maſſenherſtel⸗ lung eignen. Dingen des Gebrauchs in veredelter Form ge⸗ hört vor allem der Raum. aden war bisher auf dieſer Me e nur unzulänglich vertreten. Die Blüte badiſchen Kunſtgewerbes läßt den Wunſch berechtigt erſcheinen, daß dies bald anders werden möge. 5 OEin neues Werk von Ludwig Julda,„Des Eſels Schatten“, Luſtſpiel in 3 Aufzügen, wurde vom Nationaltheater Mannheim zur alleinigen Uraufführung erworben. Ein neuenkdecktes Bild Holbeins des Jüngeren. Ein Früh⸗ bild Hans Holbeins des Jüngeren iſt jetzt in England entdeckt wor⸗ den, und die Bedeutung dieſes Fundes erörtert der bekannte Holbein⸗ forſ Prof. Paul Ganz im neueſten Heft des„Burlington 195 ine“. Das Werk, das 21 Zoll zu 145% Zoll mißt, gibt uns Aufſchluß über eine maleriſche Entwicklungsſtufe des jungen Holbein, für die wir bisher noch keine Zeugniſſe beſaßen. Es iſt wah cheinlich im Jahre 1517 entſtanden, worau auch die Spuren einer Datierung deu⸗ zen und wahrſcheinlich von ihm in Luzern gemalt worden. Das erſte 1 dekannte Blldnis dieſes genialen Porträtmalers ſtammt aus dem + Jahre 1516, und wir können bei aller Verwandtſchaft mit dieſem Erſtlingswerk den künſtleriſchen Fortſchritt des jungen Meiſters ver · folgen. Dargeſtellt iſt wahrſcheinlich der Bürgermeiſter Jakob von in deſſen Haus Holbein in den Jahren 1517 und 1518 große ereien ausführte. Er war der hauptſächlichſte Förderer dies wohlgelungene Konterfei ſeines Mäcen zum Ausdruck brachte. Oſtdeutſche Monatshefte. Mit dem vorliegenden Aprilheft be⸗ ginnt dieſe flührende Zeitſchrift für deutſche Kunſt und Geiſtesleben in Oſtdeutſchland ihren zweiten Jahrgang. Das Intereſſe für Oſt⸗ reußen und Oberſchleſten beſtimmt die Grundnote des Heftes, deſſen übriger reicher Inhalt aber ebenfalls nicht zurückſteht hinter dem nationalen Plan, die Einheit des Reiches mit ſichern zu helfen. Hochſchulnachrichten. Der Ordinarius der mittelalterlichen Seſchichte an der Heidelberger Univerſttät, Geh. Hofrat Prof. Dr. Karl Hampe, hat einen Ruf an die Univerſttät Berlin als Nachfolger Dietrich Schäfers erhalten.— Der außerordentliche Pro⸗ feſſor der patalogiſchen Anatomie und Proſector im ſtädtiſchen Kran⸗ Wae dr. Edgar Gierker hat die Venia Legendi v Di 7 Jeilſchriſt. In 2 e —— einem„Ruſſiſchen b e im 2. üther, einer der beſten Daeeihen Echos⸗ 5——————„———— —— ä— und Beſchützer des jungen Künftlers, der ſeine Dankbarkeit durch Kilometer der Stunde zurück. der Papiernot in Rußland, die es den ru ſiſchen Schri zu unmöglich macht, Bücher und Zeitſthriften zu veröffentlichen, und erzählt dabei von dem elgenartigen cſag auf den man verfallen 15 die Gedanken einigermaßen unter das Vol zu bringen:„Der ichter in Nußland muß heute darauf verzichten, auf große Maſſen zu wirken— auch das ein ſeltſamer Widerſpruch zu dem prokla⸗ mierten Ideal des„Volksſtaates“. Einen eigentümlichen, du⸗ch hervorgerufenen„Erſatz' haben ſich die Moskauer und etersburger Schriftſteller durch ſogenannte„geſprochene Zeitſchrif⸗ ten“ geſchaffen: an beſtimmten Tagen verſammeln ſich die Andäch⸗ tigen in einem großen Konzertſaal und laſſen ſich von den Autoren alles das vorleſen, was zu normalen ie in einer Zeitſchriften⸗ nummer geſtanden hätte. Aber es iſt mit dieſem Erſatz wie mit allen Erſätzen— er befriedigt weder die Autoren, denen ein Zuhörerkreis von ein paar Hundert natürlich nicht die Tauſende von Leſern er⸗ ſehuf kann, noch die Zuhörer, die gezwungen ſind, die Nummer“ ozuſagen in einem Sitz zu ießen, ohne ſpäter nachblättern zu können. Daß größere Fortſezungswerke in derartigen Zeltſchrif⸗ ten“ nicht gebracht werden können, iſt ſelbſtverſtändlich. Für um⸗ fangreiche Meraane reicht wieder das ier n ommt es, daß die jüngſte ruſſiſche den Boſſchen—5—. icht auch nicht bedi los) b smus(wenn vie ngungs e. ahen, ziehen es deute vor, ihre Werke nicht nur in Woskau. ſoa⸗ behn auch in Berlin drucken zu laſfen. Wertrennen mii wilden Tieren. Amerkka, deſſen Natur ſo viele Möglichkeiten für Forſ en und Verſuche bietet, hat auch einen eigenartigen Rennplatz aufzuweiſen, auf dem die Schnellig⸗ keit der wilden Tiere erprobt wird. Dieſer„Rennplatz“ liegt in Utah und iſt ein großes ganz ebenes Gelände, auf dem ein Auto⸗ mobil einem rennenden wilden Tier bequem folgen kann. Ueber die hier gemachten Beobachtungen berichtet ein Aufſatz in der Zeit⸗ ſchrift„Everydany Science. Ein Elch ſtellte eine gute Leiſtung auf, in er für die erſten fünf Kilometer eine Schnelligkeit von 86 in der Stunde entwickelte, aber dann fiel er raſch ab und zeigte nur noch eine Schnelligkeit von 45 Kilometer in der Stunde. Ein Prärierwolf wies zunächſt eine Schnelligkeit von 60 Kilometer in der Srunde auf und fiel dann in eine Schnelligkeit von 50 Kilo⸗ meter. Eine andere Art des Steppenwolſes, der Kojote, der auf⸗ gejagt wurde, legte zunächſt 4 Kilometer mit einer Geſchwindigkeit von 70 Kilometer in der Stunde zurück; dann entwickelte er eine Schnelligkeit von 49 Kilometer in der Stunde und hielt dieſe mit großer Zähigkeit längere Zeit durch. Die Schnelligkeit des Vogel⸗ flugs wurde mit Hilſe eines Flugzeugs erprobt, indem das Flug⸗ zeug mit dem Vogel einen Wettflug unternayhm. Eine wilde Ente flog 80 Kilometer in der Stunde mit dem Winde, und unter den⸗ ſelben Bedingungen legte ein amerkkaniſcher Adler 72 Kilometer in Der„Champion“ dieſer eigenartigen Wett⸗ rennen a m Rennplatz in Utah war aber die Antilope; ſie brachte 2 die 8 4 Kilometer auf eine von 98 Klometer in der ſtellern nahe⸗f E ſt li 22. J. 5.. Betz. Gartenfeldſtraße 59, nach vorausgegangenem Wortſtreit ſeinen 15 Jahre alten Sohn Karl Betz in der Küche der genannten Wohnung mittelſt einem etwa 40 Itm. langen Tranchlermeſſer durch einen Stich in das Herz getötet. Der Täter wurde ver⸗ haftet und in das Amtsgefängnis Schloß eingeliefert. &Verhaftung von Schleichhändlern. Von Beamten des Landes⸗ preisamtes, Zweigſtelle Mannheim, wurde am 6. ds. Mts. ein Metz ⸗· ger feſtgenommen, der 1 Kg. Salvarſan im Schleichhandelsweg verkauft hat. Am 7. und 9. Mai konnten ein Artiſt, ein Kaufmann und ein Koch wegen Schleichhandel mit Cocain ebenfalls in Unter⸗ ſuchungshaft eingeliefert werden. Bei der vorgenommenen Durch⸗ ſuchung wurden insgeſamt 4% Kilo Cocoin im Geſamtwerte von 27 000 beſchlagnahmt. Von anderen Beamten der gleichen Stelle wurden in der vorigen Woche in Tauberbiſchofsheim 2 Bäcker ver⸗ haftet, die in Gemeinſchaft mit einem ungetreuen Angeſtellten einen ſchwunghaften. mit Zucker und Mehl trieben. 20 Zentner Mehl und 5 Zentner Zucker konnten noch beſchlagnahmt werden. eeeee,————— Spielplan des Natlonal-Theaters Neues Theater ei Vorstellung 8 Vorstellung 4 13..47 Neu einstudiert: Ariadne auf Naxos 7 14. S. 46 C Menagerie 7 Das Dreimäderlhaus 7 15. 8. Außer Miete: Parsifal[5 Zwangs einquartierung8 16. M. Auffer Miete: Lohengrin[s Die schweb Jungfrau 8 Aus dem Lande. Kirchliche Nachrichten. Die Evang. Kirchenregierung hat den von der Kirchengemeinde 3 gewählten Pfarrverwalter Pfarrer Friedrich Stelger in Gochsheim als Pfarrer in Gochsheim beſtätigt. Zweite juriſtiſche Prüfung. Auf Grund der im April 1921 beſtandenen zweiten juriſtiſchen Staatsprüfung ſind folgende Referendare zu Gerichtsaſſeſſoren er⸗ nannt worden: Reinhold Altſchüler aus Heidelberg, Hans von Böhl aus Münſter, Dr. Wilhelm Compter aus Bühl, Dr. Hecmann Darmſtädter aus Mannheim, Hans Degerdon aus Mosbach, Hans Freiherr von Gemmingen⸗Hornberg aus Metz, Franz Gep⸗ pert aus Bühl, Ludwig Hauſer aus Ruſt, Waldemar Herbig aus Barr i.., Dr. Hermann Ketterer aus Oberrotweil, Alfons Kurrus aus Konſtanz, Walther Lewald aus Leipzig, Iſidor Löwe aus Karlsruhe, Ir. Hermann Roſenfeld aus Mannheim, Wilhelm Nuſchmann aus Schwarzach, Friedrich Schmitt aus Heddesheim, Oskar Schmoll aus Karlsruhe, Ferdinand Winhold aus Kehl, Dr. Wilhelm Zutt aus Karlsruhe. * Ketſch. 12. Mal. Der 61jährige Landwirt Ambroſius Blum iſt Arbeuen in die Pfuhlgrube geſtürzt und er t. & heidelberg. 12. Mal. Der Stadtrat hat beſchloſſen, eine Abſtimmung unter den Eltern und den Lehrern über die Frage der teilten oder ungeteilten Unterrichtszeit an der Volks⸗ ſchule zu veranſtalten, da der jetzt wieder eingeführte Zuſtand der 77 24 Unterrichtszeit mehrfachen An riffen begegnet iſt.— Eine pende in Höhe von 6000 Mark wurde der Stadt von E. Löwen⸗ ſtein in Chicago zur Verwendung für bebürſtige Kinder überwieſen. Die Staatsanwaltſchaft hat auf die Ergreifung des Täters, der am 29. April zwiſchen Neckargemünd und Ziegelhauſen bei Heidel⸗ berg den Weinheimer Ingenieur Link mit einem Militärgewehr an⸗ und ſchwer verletzt hat, eine Belohn ung von 1000 M. ausgeſetzt. Sie kommt damit allerdings reichlich ſpät. Nach der ganzen Lage der Sache muß man annehmen, daß ein Ra u bmo rd beabſichtigt wor. Wenn er nicht vollendet wurde, ſo lag es wohl nur daran, daß der Angefallene auf ſeinem Motorrad nach dem Schuß noch eine größere Strecke fahren konnte.— Heute morgen ing der erſte Transport von 135 Kindern aus Heidelberg zum Hen ab.— Hier ſtarb im Alter von 60 Jahren der Notar Juſtizrat Hubert Kaiſer, der Vorſtand des Notariats für den Amtsgerichtsbezirk Heidelberg Er war 1900 von Offenburg nach Heidelberg e⸗— Eine bekannte Perſönlichkeit iſt hier auch mit dem Gärtner und Studentendiener Mathäus Rothmund geſtorben, der unter dem Namen„Perkeo“ allgemein bekannt war. Er hat bei den Schloßfeſten, die früher das große Ereignis in Heidelberg waren, ſtets in der Geſtalt des Perkeo den Mund⸗ ſchenk gemacht. Alle Heidelberger Ruperten der letzten kennen ſeinen Humor und ſeinen Durſt.— Die Heide erger Straßenbahn erhöht von moigen ab ihre Fahrpreiſe auf der Straßen⸗ und Bergbahn. Der billigſte Fahrſchein von 50 fennigen, der nur für zwei Teilſtrecken gilt, bleibt zwar beſtehen, doch koſten weitere Strecken ſtatt des bisherigen Mindeſtpreiſes von 70 Pfg. jetzt 1 Mark. Raſtakt, 10. Mai. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung den Gaspreis um 20 Pfg. von 1,40 Mk. zu erhöhen. Die bisherige beſondere auf 1,560 Mk. pro Kubikmeter Preisbemeſſung für Gewerbe⸗ und Automatengas fällt weg. Der Nacurweinbauverein (D3Z.) Freiburg, 10. Mai. ür das untere Markgräfler Land und Brelsgau tagte in Ebringen. U. a wurde die Frage der Behandlung der Rebſchädlinge behandelt. Im Laufe der Verhandlungen beilte Dr. Müller⸗Auguſtenberg mit, daß die badiſchen Winzer ſich zu einem Badiſchen Weinbauverband zuſammengeſchloſſen hätten Ein Haupt⸗ ziel der Winzer bleibe die Verminderung der Geſtehungskoſten, um den Wectbewerb mit den ausländiſchen Weinen aufnehmen zu können. (Offenburg, 10. Mal. Am Sonntag fand hier eine Zuſam⸗ menkunft von Angehörigen des ehemaligen 5 5. Landwehr⸗ Brig.⸗Erſatz⸗Batls. ſtatt, die nicht nur aus Baden. ſondern auch aus anderen Teilen des Reiches, ſogar aus Berlin, beſucht war. Im Verlauf der Zuſammenkunft wurde der gefallenen Kameraden gedacht. Der ehemalige Bataillonskommandeur Dirkes, ſowie die ehemaligen Hauptleute Rumpf, Stoll und Keßler hielten Anſprachen, in denen auch der Hinterbliebenen, Witwen und Waiſen gedacht wurde, für die man eine Geldfammlung veranſtaltete, die ein ſchönes Ergebnis hatte. In zwei Jahren ſoll wiederum eine Zuſammen⸗ kunft ſtattfinden. D3. Freiburg 11. Mal. Der Verbraucherpreis für den Stadt⸗ bezirk Freiburg für Vollmilch iſt von heute ab auf 2,60 Mk. er⸗ öht worden. Das bedeutet gegen den bisherigen Preis eine Stei⸗ Das allen Schwarzwaldfreunden, gerung von 0,40 Mk. pro Liter.— beſonders den Beſuchern des Höllentals bekannte Gaſthaus Zum Sternen' im Hollſteig iſt wieder eröffnet. Die am Eingang der—— e 8— 5 Zeit wegen Todesfalles rs für ehr geſchloſſen. D. Z. Schönan, 42. Nal Ler Bürgerausſchuß beſchloß das Ergebnis eines Verfahrens gegen den Bürger⸗ meiſter Engeſſer nicht abzuwarten, ſondern ſeine Dienſtent⸗ laſſung beim Bezirksamt zu beantragen und einen Berufsbürger⸗ meiſt anzuſtellen. Es ſoll ſich um Unregelmäßigkeiten in den Lebensmittelbeſtänden des Kommunalverbandes handeln. Aus der pfalz. Speyer, 6. Mai.(O. N..) Bon den Chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ ten der Pfalz iſt beim Miniſterium beantragt worden, die Ge⸗ werbegerichte in der Pfalz zu vermehren bezw. die be⸗ ſtehenden Gewerbegerichte in Bezirks⸗Gewerbegerichte auszubauen. In dem wird u. a. geſagt:„Wir halten Gewerbegerichte für notwendig für die Amtsbezirke Germersheim, Speyer, Ludwigs⸗ hafen, Frankenthal, Grünſtadt, Dürkheim, Neuſtadt, Landau, Kai⸗ ſerslautern, Zweibrücken, Landſtuhl und Kuſel ſowie für die Kam⸗ tone Bergzabern, Annweiler, Dahn, Pirmaſens, Waldfiſchbach. Bei der Art. wie die Pfalz induftriell durchſetzt iſt, iſt es notwendig, de Gewerbegerichte auf die Bezirke auszudehnen. In faſt ſämtlichen Landgemeinden der Pfalz ſind gewerbliche Arbeiter in größerer Nerhel miſe gſicht dieſem Vorſchlag iſt muphſch erhů e Rückſicht genommen. Geograp ausgedehnte den e Amtsbezirke ſollte man u. E. teilen und auch ſollte man Bezirksgewerbegerichte ſchaffen 755% 65 ——— 8 — krathon) in 2 St. 18 Min. 24 Frettag, den 13. Mal 1921. Mannheimer General · Anzeiger.(Miſtag ⸗Ausgabe.) 5. Settle. Nr. 218. Sportliche Kundͤſchau. Maunheimer Fußball ⸗Geſellſchaft 1913(komb.)— Arbeiter-Jort⸗ (1. Eiß):0(Halbzeit:). Mittwoch⸗Abendſpiel trafen ſich auf portplatze bei der Seſſacrle der Piafiabeber mit 6 Mann der 2. Mannſchaft; die Gäſte in ſtärkſter Aufſtellung. Kurz nach 6 Uhr eröffnet der Un⸗ parteiiſche den Kampf. Den Anſtoß der Gäſte kann die Platzelf ſofort zum Stehen bringen. Gleichzeitig ſetzt eine Offenſive aufs gegneriſche Tor ein. Nach lebhaftem Geplänkel vorm Tor des.F. V. landet der Ball zur 1. Ecke, die ins Aus getreten wird. Die 12. Minute bringt eine todſichere Chance für den Platzinhaber, doch kann der Linksaußen den Ball nur knapp neben die Latte ſetzen. Dasſelbe Pech hat wenige Minuten ſpäter Bruſt, der in ausſichtsreicher Stel⸗ lung den Ball nicht ins Tor bringt. Die 2. Ecke verläuft ergebnis⸗ los. Einen Straſſtoß an der 16 Meter⸗Linie lenkt Riehle II über die Latte, desgleichen weuige Augenblicke ſpäter Rabold die dritte Ecke. Erſt die 22. Minute bringt den Schwarz⸗Roten die Führung. Soyez hat ſich durch die gegneriſche Läuferreihe und Verteidigung gearbeitet und ſendet mit unhaltbarem Schuß ein. Der Pauſenpfiff ſieht die Gäſte in Front. Nach Seitenwechſel kann 1913 zwei weitere Ecken erzlelen. Die Ueberlegenheit des Platzvereins hält weiter an. Eine ſchöne Vorlage Soyez kann Niehle I mit ſcharfem Schuß unter die Latte ſetzen. Die nächſten Minuten bringen für 1913 eine weitere, für A. F. V. die erſte Ecke, die beide nichts einbringen. Auch A. F. B. taat nun auf, doch bringt viel Einzelſpiel die Mannſchaft um Torerfolge. Ein der Platzmannſchaft zugeſprochener Elfmeter wird abſichtlich verſchoſſen. Eine ſchöne Ecke, von Rabold hereingegeben, kann Kern durch exakten Kopfſtoß zum dritten Treffer perwandeln. Mit:0 endet der vom Schiedsrichter Hänig(M. F. C. Phönix) gut⸗ geleitete Kampf. P. Pferderennen. 5 12. Mai. Eröffnungs⸗Rennen. 11000 Mark. NN 1. H. v. Opels Jok Effendi Gentzſch), 2. Sternhagel, 3. Tſchamalan. Ferner: Rosmaria, Vollmacht, Polka. 12:10: 19, 16:10. 1., 2 L.— Frühlings⸗Jagdrennen. 11000 M. 4000 Meter. 1. Scharſchmidts Langouſte(Matz), 2. Zori, 3. Raduleſti. Ferner: In Front, Coral Wave ausgebrochen, Odin. 18:10; 17, 23:10. 5., 2½ L.— Preis vom Taunus. 12 500 Mark. 1200 Meter. 1. H. v. Opels Fontafee(Jentzſch), 2. Sankt Lisko, 3. Celliſt. 14.10: 11, 12:10. 1½., 2 L.— eger⸗Rennen. 12 000 Mk. 3200 Meter. 1. P. Heils Fliegen⸗ der Aar 7 2. Nübezahl, 3. Ludendorff II ausgebr. und na 5:10.— Preis vom Feldberg. 20 000 Mk., 1000 Neſer 1. Sial Wittig⸗Kürſtens Pinguen(Gryczke), 2. Faoo⸗ rita. 32:10.— Preis vom Odenwald. 14 000 Mark. 1400 v. is Rih(Jentſch), 2. Taurus, 3. Lodſinele. Fer⸗ 21:10, 14. 13:10.— Mai⸗Hürden⸗ rennen. 11000 Mk. Meter. 1. Gräfin Oſtheims Opanke nterholzner), 2. Sultana, 3. Eilenburg. Ferner: Spartaner gef., ern. 13:10: 10, 11:10. Rennen Hamburg-Großborſtel. Der heutige Freitag, die Croffun in Grdß- Borſtel, bildet nur den Auftakt für die großen Pfingſtereigniſſe dort, die u. a. die Entſcheidung des erſten 100 000 Mark⸗Rennens des Jahres, des Großen Preiſes von Ham⸗ burg, bringen. Heute ſteht der Vorſteler⸗Ausgleich von 30 000 Mark im Mittelpunkt des Er vereint aute Pferde wie Herſenier, Palme, Feldherr II und Feldgrau am Start. In die engere Wahl ſind von dieſen ausſichtsreichſten Anwärtern Her⸗ ſenier und Feſdgrau zu ziehen. Das Eröffnungsrennen ſollte eine Beute von Ninaldo werden, wöhrend das Winterhuder⸗Rennen wohl nur ein Spaziergang für Wellenbrecher bedeuten dürfte. Für die anderen Rennen haben Famos, Laland, Wanderſtab und Wider⸗ ſtand gute Ausſichten— Unſere Borausſagen: 1. R. Rinaldo, Stall Beit.— 2. R. Wellenbrecher. Antllove.— 3. R. Famos, Balthaſar.— 4. R. Laland, Oberfeldherr II.— 5. N. Wanderſtab, Baſilisk.— 6. N. Herſenter, Feſdgrau.— 7. R. Widerſtand, Lotſe. Fuhdall. Zum Gedächtnts ſchlägt der Vorſtand des Sidd..⸗B. vor, daß Dr. 880 4 Nesber Ver⸗ bands geführt werden ſoll. Weiter wurde eine Dr. Popper⸗Gedächt⸗ nisſtiftung gegründet, der aus Verbandsmitteln 20 000 Mk. über⸗ Spll⸗ N 125 N Vereine und er unt wer ollen. d findet gunſten er Stiftung in Hanau am erſten Sonntag im Mai ſtatt. 5 sr. Borwärks gewinnt die Berſiner Fufballmeiſterſchafl. Auch das zweite Entſcheidungsſpiel um die Berliner Fußballmeiſterſchaft auf dem Union⸗Sportplatz in Mariendorf endete mit dem Siege der Vorwärts⸗Mannſchaft über Preußen mit:0. In der erſten Halbzeit ſpielten die Preußen überlegen, hatten aber viel Pech und konnten nichts erzielen. Halbzeit:0. Nach der Pauſe anfangs das gleiche Bild. In der 23. Minute macht Sorkale Hand. Den Elf⸗ meter verwandelt Wolter für Vorwärts. Sieben Minuten ſpäter erzielt der gleiche Spieler für Vorwärts den zweiten Erfolg, in⸗ dem er eine Flanke von Rechtsaußen unhaltbar verwandelt. Zu⸗ hl 5000. Eckenverhältnis:3 für Vorwöärts Leichtalhletik. . Wetigehen„Rund um Duisburg“. Das internationale Wetigehen „Rund um Duisburg“ über 20 Kilometer ſah den Berliner Müller(Ma⸗ Sek. als ſicheren. 5 Ihm folgien Breßler .⸗C.).21:118 Sek., Schötz(Viktoria⸗Duisburg):21:18, ert(Berl..⸗ u. Sp.⸗Vg.):21.48,8. Schwab(Sportfreunde Neukölln), 224218,8 und Blechſtein(S. C. Charlottenburg).24.82,2. Die Internatio⸗ malität war durch den Holländer Schotte(Nederlandſche Athletik Union) ge⸗ wahrt, der in:28:18 aber nur den fiebenten Platz belegen konnte. r. Ausländſche Einladungen an Deutſchland. Mie die Deutſche Sport⸗ Behörde für Leichtathletik belannt gibt, laden die Wenerdene: Abee Bereeiniging„Pro Partia“ zu internatisnalen leichtuthlet ſchen Wettkämpſen amm 3. Juli in Rotterdam und die Bereinigten.-K. fſbauſen⸗Sparta Flens Schweiz) die deutſchen Leichtathleten für den Mai nach Schafſhauſen ein. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daz die 0 Weitkämpfe Prag auf den 10. Juli verlegt ind. — 28 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai Pogel 1 L 855 Rnein 895 8. 15 1356.11 L. In erkdages Soh Faleee::::::: de Hauau.„„„„% 4½% 3½%½% 20:2 Fachm. 2 Uhr Bain: 6 55522 420 Di8 200 20 207 Forgens 7 Uhr ölj3 —T— ⁰ Aachm. 2 Ubr vom Neckar: ahrheim 2 281% 2½ 2 208 vorn 7 Unr Melibronnn.30.32] 027 00 038 9²⁰ Vorm, 7 Uhr Wincstin, Bedeokt +. 1. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verſolgt. 1* Mai: Wolkig, Sonne, nomal temperiert, meiſt trocken. 8 Mai: Wolkig, Sonne, vielſach Gewitter, warm. 1. Mial: Wolkig, Sonne vielſach Gewitter“ warm. 18. Mat: Sonne mit Wolren, ſtrichweiſe Gewitter, warm. 18 Maf: Heiter, angenehm, meiſt trocken. * Mai: Heiter, angenehm, meiſt trocken. „Mat: Heiter, warm, ſchön, windig. 21. Mai: Heiter, warm, ſchön, windig. — Witterungsberlcht. PPPP———;õ— ͥſ᷑œ—————— — Hôchst, — 805 1— N semerkungen batum stand ge Kaeht zoblag des vör- Jr ue dann tsrant] Tazer- un Serd- 9 775 grad d. drad C. den am arad 0. kung 2. Nal 784.3.5.0— 13.8 89 4 helter 9. Hal 7283 123 85— 20% stit belter 10. Mal 754.2 120 11⁰⁰ 12 20 82 kehnertsch 1. fa 250.2 1005 2— 18•4 Stil! beiter 12. Aal 22 10.4.8.7 2¹¹⁵ Stll! nebebig 15 a. 257³— 1⁴ 2 deer al 731— as er2 deſter Handel und industrie. Kraftübertragungswerke Rheinfelden, Badisch Rheinfelden. Dem Bericht für 1920 zufolge übertraf im abgelaufenen Jahre der Stromabsatz die Ziffern des Vorfſahres um etwa 18%, trotz des außergewöhnlich niedrigen Wasser- standes am Jahresende. Infolge dieser Verhällnisse wurde das Dampfwerk in Betrieb genommen. Die Industrie mußte sich zu éiner 20% igen Stromeinschränkung bequemen oder Dampfstrom zu erhöhten Preisen beziehen. Vom 15. Dez. 20 bis 21. Jan. 21 mußjte die Stromlieferung um weitere 15% ein- geschränkt werden. Die allgemeinen und Betriebsunkosten Sind erheblich gestiegen. Die Gesellschaft konnte neben der Zahlung der aus dem Betrieb entstehenden Frankenver- pflichtungen auch den ganzen Obligalionendlienst in Franken aufrecht erhalten. Auf die Vorkriegs-Strom- preis e wurde im 1. Vierteljahr 1920 200%, im 2. Vierteljahr 400, dann 500 und vom 2. Vierteljahr des laufenden Jahres 600% Zuschlag erhoben. Das Unternehmen ist bestrebt, durch Erstellung von Arbeiterwohnungen, wobei es mit an- deren Firmen beteiligt war, einzelne in Franken entlohnte Arbeitnehmer auf deutschem Boden anzusiedeln. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist an Einnahmen im allgemeinen Betrieb 10,91(3,58) Mill.&, an verschiedenen Einnahmen 421 194(405 781 4) aus. Hand- lungsunkosten stiegen auf 1,15(0,85) Mill. 4, Obligationen- zinsen erforderten 431 C21(437 946), Zinsen 30 459 4 und Einlage zum Fonds für Wohlfahrtseinrichtungen wieder 20 000 4. Kursverluste werden diesmal mit 8,77(4,84) Mill. 4 ausgewiesen. Nach 1(0,40) Mill.& Abschreibungen sowie unter Zurechnung des Verlustvortrages aus 1919 von 1,24 Mil- lionen betrug der Verlust 1307/ 889 4(1 240 000).(Im Vorjahr wurden dem Reservefonds noch 1,20 Mill. ent- nommen). Die Bilanz weist bei einem Aklienkapital von unverändert 12 Mill. 4 und 9,58(9,73) Mill.& Obliggtions- kapital 3,09(2,53) Mill.&4 noch nicht eingelöste Obligationen- zinsen auf 266 062 Franken aus. Gläubiger erscheinen in Höhe von 21,13(17,87) Mill.(hiervon 1,20 Mill. Franken- vorschüsse zu 1,112 mit 13,34(13,69) Mill.&). Das„Wasser- werk-Anlage-Konto Rheinfelden“ weist mit 4,28 Mill.& einen Abgang von 171 446/ auf, hauptsächlich dadurch entstanden, daß die Elektrochemischen Werke Bitterfeld ihren Anteil an den Kosten der im Jabre 1902 vorgenommenen Stauwehr- Erhöhung in Höhe von 180 000 zurückbezahlten, während er bisher nur verzinst wurde. Die Wasserwerkanlage Wylen steht mit 11,99(10,92) Mill. A zu Buch. Gebäude erhöhten sich durch Zukauf auf 3,03(0,78) Mill. 4. Das badische In- dustriegelände wird mit 508 696(581 282„) ausgewiesen. Das Warenkonto erhöhte sich auf 687 156(283 079&); Schuldner sind infolge der Strompreiserhöhungen stark an- gewachsen, nämlich auf 7,77(3,63) Mill. 4; Bankguthaben sind 8,67(5,84) Mill. I vorhanden. Das Konto Währungs- verlust-Ausgleich konnte von 10,21 auf.58 Mill.& zurück- geführt werden. Die Aussichten lieſen sich nicht beurteilen. (.-V. 26. Mai.) * Sperrigkeitsverzeichnis der Eisenbahn. Die Handelskammer Mannheim teill mit: Das Ver⸗ zeichnis der sperrigen Güter umfaßt nach den Grundsatzen der Eisenbahn alle Stuckgüter, die auf 1 cbm weniger als 150 kg wiegen. Gegen das nach diesen Grund- sälzen aufgestellte und in dem deutschen Eisenbahn-Güter- Verzeichnis I sind eine grohe Reihe von Einwendungen er- hoben worden, die zu einer Durchprüfung gelührt haben. Auf Grund dieser oder in der letzten Sitzung der standigen Tarif- kommission am./8. April 1921 in Baden-Baden Wurde be- schlossen, folgende Güter aus der Sperrigkeitsliste zu streichen: Besen, Bürsten, Pinsel; Gaskocher und Gasherde; Kessel, gußeiserne und solche für gewerbliche und Heizanlagen; Ofenteile(an deren Stelle treten Ofenronre); Stahlfederun en; Glühbirnen, Laternen, Lampen und Kronleuchter sowie Teile von solchen; Eisschränke; Holzwaren folgende: Haus- und Küchengeräte in Kisten; Leisten; Rahmen; Riemen- scheiben; Dezimalbrückenwagen, ausgenommen eiserne in Kisten verpackte Nähmaschinen; getrocknete, zerkleinerte oder in feste Ballen gepreßte Pflanzen und Pflanzenteile. Dieser Beschluf soll in kurzer Zeit im Tarif durchgeführt werden. Die weiteren Anträge der Handelskammer Mann- heim auf Streichung von Stahlspänen aus der Sperrigkeits- liste, sowie auf Auflassung des Gewichtszuschlages von 10% für Beförderung von Papier und Pappe in bedeckten Wagen konnten leider nicht berücksichtigt werden. Es ist beabsich- tigt, die Liste A(Güter, bei denen die Fracht nach den 7 1 klassen ohne Rücksicht auf das Ladegewicht der verwende- ten Waren für das wirklich abgerundete Gewicht, meistens jedoch für 10 000 Kg zu berechnen ist) und das Verzeichnis II (Wagenladungsgüter, die ohne Gewichtszuschlag in bedeckten Wagen befördert werden) der Eisenbahn demnächst einer er- neuten Prüfung zu unterziehen.— Zweckdienliche Anträge sollten der Handelskammer Mannheim rechtzeiüüg eingereicht werden. Reichsregierung steht jelzt im Begriſf, die Ablieferung von österreichischen, ungarischen, bulgarischen, türkischen chine- sischen und russischen Konzessjonspapieren zu beanspruchen. Sie soll in der Zeit vom 18. Mai bis 10. Juni erfolgen. Es handelt sich hierbei um etwa 100 Aktienkategorien. Verschmelzung im Versicherungs- Gewerbe. Zwischen der Allianz Versicherungs--G. und der B a d. Feuer-Versicherungs-Bank in Karlsruhe klst vorbehaltlich der Genehmigung der Aktionäare eine Verein- barung getroffen, wonach die gesamten Aktiven und Passiven der Bad. Feuer-Vers.-Bank unter Ausschluß der Liquidation von der Allianz übernommen werden. Stachelhaus u. Buchloh G. m. b.., Mühlheim a. d. Ruhr. Die Gesellschaft, die eine Zweigniederlassung in Mann⸗ heim hat, er höht das Stammkapital um 3 Mill. 4 auf 4 Mill. 4. Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft. In den Geschäftsjahren 1917 bis 1919 betrug der Betriebs- 72.1 Mill. Mk, die Dividende für diese Zeit 166, er Betriebsgewinn des Jahres 1920 19.37 Mill. Mk., die Bi- vidende Wieder 16% beträgt. In der Bi la nz des Jahres 1920 stehen zu Buch die Flolte mit 63.8(1917/19:.50) Mill. Mk., Guthaben, Kassenbestand mit 186.9(44.2) Mill. M mit 126.7(120.3) Mill. Mk. und Schuldner mit 68.9(.1) Mill. Mk. Dem stehen gegenũber 299.4(.87) Mill. Mk. für Verpflichtungsrechnung für den Wiederaufbau nach dem Abfindungsvertrag und 101.7(108.3) Mill. Mk. Gläubiger. Die Gesellschaft erwartet, in absehbarer Zeit mit eigener Tonnage einen eingeschränkten Fahrplan ausführen zu können, und hofft, daß es in naher Zeit gelingen möge, e zu Schiffsbauverträgen mit festen Preisen zu- rũc ehren. Daimler Motorengesellschaft. = Stuttgart, 13. Mai.(Eig. Drahtb.) Die Daimler- Motoren-Gesellschaft n Untertürkheim mußfte 1920 wieder einen erheblichen Betrag der außerordentlichen Reserve entnehmen und schließt mit einem en er Gewinn von 5 653 353% gehen 3 352 175„ l. V. ab. am 10, Juni stattfindenden.-V. soll die Verteilung von 12 auf 4 Mill. A Vorzugsaktien und wieder 5% Dividende taril, Teil 1 B vom 1. 12. 1920, eingefuhrte stark erweiterte Zur Beschlagnahme ausländischer Effekten. Die deutsche 8 auf 96 Mill. 4 Stammaktien(i. V. 5% auf 32 Mill. 4) vor- geschlagen werden. Vorgetragen werden 304 000. Die Verwalfung teilte mit, dap die Arbeiten in verschiedenen wesentlichen technischen Neuerungen gute Fortschritte und günstige Resultate erzielt haben. Börsenherichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 12. Mai. Bei ziemlich fester Tendenz notierten heute: Badische Bank 331., Anilin 515., Benz 185., Dingler-Maschinen 265., Cementwerke Heidelberg 315., Rhein. Elektrizitäts-Aktien 198 bez. und., Wayß u. Freytag 420 bez., Zellstofffabrik Waldhof 487 G. und Zuckerfabrik Waghaäusel 405 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 12. Mai.(Drahtb.) Weit mehr noch, als dies kursmäßig zum Ausdruck kam, hatte sich an der heutigen Börse die Stimmung gehoben, angeregt durch die lebhaftere Beteiligung des Privatpublikums àm Geschäfte und durch den Rückschlag am Devisenmarkt. Die feste Tendenz machte sich an der Abendbörse ganz besonders in Industrie- a ktien bemerkbar, für wWelche die Kauflust anhält. Auf dem Montanmarkt wWaren Buderus bevorzugt, Harpener wie⸗ der gebessert. Lothringer Hütte waren gefragter und notier- ten 426. Im freien Verkehr stellten sich Ph. Holzmann auf 304—302, Mansfelder Kuxe gingen mit 5125 um. Memeler Zellstoff 500. Augsburg-Nürnberg waren mit 458 u. Deutsche Maschinen mit 295 im Verkehr. Deutsche Petroleum 795. Lebhafteres Interesse bestand für Daimler, welche 4% an- zogen. Rege waren die Umsätze in Schiffahrtsaktien. Nordd. Lloyd 152—154, Hapag, 174, wurden 9% gesteigert. Chemische Werte behaupteten ihre erzielten Höchstkurse der Mittagsbörse. Elektrowerte zeigten feste Haltung. Lud- wigshafener Walzmühle begehrt, 399. Westdeutsche Jute waren ca. 80% gegen ihre letzte Notiz gesteigert. Es notierten: Lederfabrik Adler u. Oppenheimer 885, plus 25%, Hirsch Kupfer 354, Julius Sichel 560. Valutawerte vernach- lässigt. 5% Goldmexikaner büßten 6% ein. Der Schluß ge- staltete sich fest. Devisenmarkt. Mannheim, 13. Mai.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver- kehr zeigten fremde Valuten weitere recht beträchtliche Rückgänge bei überwiegendem Angebot. Kabel Newyork war mit 56—57%½ genannt, Holland mit 2040, Schweiz 1025, London etwa 228, Paris 470-—480. Newyork, 12. Mai. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 1,69(1,61) Cents, Wwas einem Kurs von 59.17(62.11) für den Dollar entspricht. Urich. 11. 12. Un Franken) Bermnmn.—.15 ſtallen 29.35 29.50 FC.25.30 Srüssel„47 10 46.65 FFFCVVV.90 8 02 Kopenhagen 100. 100 75 Holland„ 200 25 200.25 Stookholm 131 75 132.25 Rer Vorn.59.60 Christlanlaa 9— 92.50 Londoggg, Naarflkll.. Farils 47.20 48.75] Buenos Alres. 8170. 160. * Wien. N. 12. Un Kronen) Berliinn.03].54 Stookhon4—.— Imsterdam. 290.50 209 50 Ohristlana.—.— Zürlon.100.25 101 50 Harknoten 905.— 956.— Kopenhagen 103.75 107.15] Londenn 2235.— 2345.— Amsterdam. 11. 12. n Gulden) Weohsel a. London.. 11.18 11.17[Wechsel a. Stockholm. 686 10 666.37 „„ Berllnn..47.58 15„ Christlania 44.75 46.50 „»„»- Farls.. 23.55 23.37„ u lew Vork.80.78 „» Sohwele.80 20 50.— 70„ Brüssel 23.52 23.37 W Men 9062 0 6⁰ 5„ Madrid.. 38 75 33.5“ „ uo Kopenhagen 50.20 51.—„ v ltallen 14.62 14.97 Kopenhagen. 11. l n Krenen) Slohtw. a. Hambur.35.15 Sſohtw. a. London.52.95 „ Amsterdam 200.— 197.—*„ Farls. 4725 45.80 0„ Sohwelz. 100.50 9g 75 2„ Antwerpen. 4745 18.6 8„ Mew Vork 5 59.51 90„ Helsingfors 12.75 12.50 Stockholm. 11. 12. in Kronen) Slohtw. a. Beriin..30] Slohtw. a. London. 16.96 16.85 „„ Amsterdam 152.— 151.75„ Parlis. 38 50 35.50 * Sohwelz..78.— 75.75 1„ Brüssel 38. 35.50 „»„ Washington 4. 422„ un Helsingfors.40.30 New Tork, 12. mal(WS) bevlsen. 10. 12. 5 Spanlen 13.55 13.50 Frankreſoh.37.41 Sohwelz 17.82 17.90 italſen 517.44 Bolgien.37 38.41 eEngland.90].94[ Deutschland].54.69 Waren und Härkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 12. Mai.(Drahtb.) Am Produktenmarkt drückte die Besserung des Markkurses in Amerika auf den Maispreis. Die Schwierigkeiten, die nach Oberschlesien verkauflen Waren dorthin zu bringen, trugen zur Vermehrung des An- gebots am hiesigen Markie bei. Hülsenfrüchte halten ein ruhigeres Geschäft; die von den Verkäufern geforderten Preise waren schwer zu erzielen. Für Raps zeigte sich Nachfrage aus Mitteldeulschland. Leinsaat War in bester, heller Ware begehrt. Für Schnitzel und auch für Oelkuchen hal sich das Interesse vermindert. Heu und Stroh wWaren vernachlässigt. Mais-Bezugsscheine weiße wurden mit 37—38 und rote mit 27—28.50 genannt. Berllner Metallbörse vom 12. Mai. Preise in Mark fur 100 kg. 1. na 12. NMal 11. NMal 12. Nal rre 1821 1803 Alumlinium.Barr. 20⁰0 275⁵0 10 okubter 1580—1560 1 ausländ. 2 465⁵⁰ Huttenzinn 13⁵0 Rohzink(Vb.-Pr.)—— Hiokel 40⁵⁵⸗ 40⁵⁰ d0.(tr. Verk.) 620—-60 630—640 Antimon 575 67⁵ Flattenzink 40⁰0 4⁰⁰ Silder für 1k9. 1000—1010 985—988 Aluminium 2⁵⁰⁰ London, 12. Nal(wW-a) Metallmarkt. n Lat. fur d. engl. t. v. 1016 Kkg.) 1. 12. bestseleot.] 73.50 75.—J Blel 24.35 25.40 4 de 5 nn Kassa uecksilber 85 11.85 do. Elektrol 74.50 74.50 do. 3 Mouat 130.35 181.15 Antimon 40.— 40.— Bremen, 12. Mai. Baumwolle 18.50(19.50)& für 1 Kg. Iverpool, 12. Nal cwS) Baumwolle. n engl. Pfd. v. 454.) 1. 12 —— 100 e Jun.31.24 Alexandria 28.35 30. 50 Hal 5—5 August.42.35 Junl A à ehe.— 15.15 Obersgpt. 17.5 i0.88 Amerikanischer Funkdienst. Neu 12. Mal(Wa) Funkülenst. 12. Zuf. zus. 20000 20000 stand wt.] 10.—] 16.— Kaffee loke.05 Elektrolyt 13.— 13.— Ored. Bal..50.50 Mal.54/Zlun ſoko.12 33.250Zuck. Centrf.].88.89 Jull.88[Blel.—.—Terpentin 75.— 74.— Septomb..210Zlak.92 4. Savannah 65.— 60.50 Deremb..75[EIsen 24.25 24.250N. Ori Baum. 11.88 12.— Härz 6 690Welbblech.25.75[Welzen rot 173.— 172.— Baumw. loke.85[Sohmalz wt. 10.70 10 50 Hart loko 177.— 176.— Mal 12.57 Talg.50.500 Mals loko 78.75.— Junl 12.80]8aumwsatöl 237 1T1.37]Mehinſedr. p..25.25 Jull 13.03] Jjuli.45.21] höchst Pr. 17.2 7 August 13.22 Petrol. oases 19.75 19.750detrufr. Enel... Soptemb. 13.37J tanks.—].—I Kontinent 21.—] 21.— Chieago, 12. Hal(y8) Funkulenst. 11. 1. Welzen Hal 144.25 143.85 96.75 Schwelne zull 116.751.50teloht nledr..80.70 nals fal 60..50 höchst..90.— der zui] 64.85 64.— pock 10.20%ochw. nieur..35 68.40 1 1 5 32.70 85 19850.55 *. Ohloago 18000 25000 Roggen Jullf 11.25 110.50 10 Ventag 109000 55000 Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politir: Dr. Fritz Goldenbaum; fü illeton: A. Maderno; für Lokales und den ubrigen bebaltionellen Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. 5.., Mannheim, E 8. 3. 154+ auRe, A dee ——— ä——— —— A ſonderung ſtattfindet. Daß die Kuh ſetzt werden. Je feſter der Wurzelballen iſt, um ſo weniger 6. Seite. Nr. 218. Maunheimer General-Anzelger.(iitag⸗usgadeg Freſkag, den 13. Mai 1921. Aus Feld und Garten N Candwirtſchaft. Das Selbſtausſaugen der Milch bei Kühen iſt eins der übelſten Vorkommniſſe im Rindviehſtall, durch das dem Beſitzer um ſo mehr der heute ſo überaus wertvollen Milch verloren geht, je mehr Tiere dieſem Laſter fröhnen, auch hier heißt es: Böſe Beiſpiele verderben gute Sitten! In ſeinen erſten Anfängen iſt dieſes Uebel in der Regel auf Euter⸗ erkrankungen oder ſonſtigen Beſchwerden des Euters zurück⸗ zuführen, auch Inſektenſtiche können Anlaß dazu geben. Um den Schmerz bezw. Juckreiz zu lindern, beginnt das Tier die betreffende Stelle zu lecken, wodurch dann, beſonders noch, wenn auch die Striche in Mitleidenſchaft gezogen ſind, die Milchdrüſen gereizt werden und infolgedeſſen eine Milchab⸗ an ihrer eigenen Milch Geſchmack findet, iſt ja kein Wunder, und ſo läßt ſie in der Regel auch dann nicht davon ab, wenn auch die anfängliche Urſache, die dazu geführt hat, beſeitigt iſt. In erſter Linie hat der Beſitzer darum auf ſörgfältige Euterpflege als beſtes Vorbeugemittel gegen dieſes Laſter zu ſehen. Iſt das Uebel P aufgetreten, helfen nur Mittel, die es dem Tiere unmöglich machen, den Hals ſo weit zu drehen, daß es die Striche er⸗ ſch reichen kann. Kurzes Anbinden würde ja genügen, iſt aber aus naheliegenden Gründen nicht zu empfehlen, für Weide⸗ gang ja auch unanwendbar. Als einzige wirkſame Mittel bleiben nur der ſogen. ſpaniſche Kragen und der Zaum, von denen wir erſterem den Vorzug geben.(Siehe Abb.) Ohne das Tier ſonſt in ſeiner freien Bewegung irgendwie zu behin⸗ dern, wird es ihm dadurch aber unmöglich, die Striche zu erreichen. Die Herrichtung und Anlegung dieſer Schutzmittel zeigt ja unſere Abbildung genügend deutlich. ek. Die Standweite der Runkelrüben. Es iſt ein noch immer weit verbreiteter Irrtum, daß die größten Rüben auch die höchſten Erträge einbringen müſſen, und die gegenteilige Behauptung klingt ja auch wie ein Wider⸗ ſpruch. Man muß die Sache aber nur näher betrachten. Die größten Rüben wachſen auf einem Felde, deſſen Standflächen entſprechend weit bemeſſen ſind, von dem aber, eben infolge dieſer Anordnung, auch eine geringere Anzahl von Runkeln geerntet werden. Dreireihig gedrillt kann man vom Morgen mit einer Stückzahl von rund 7500 rechnen, während bei ſechs⸗ reihigem Ausdrill, d. h. alſo der auf die Hälfte verringerten Standweite(und entſprechendem Reihenverzug) 22—23 000 Stück geerntet werden. Daß dieſe letzteren die erſteren an Maſſenertrag übertreffen, erkennt man ſofort, wenn man bedenkt, daß dieſe kleineren Runkeln doch abſolut nicht nur den dritten Teil der großen Runkeln einnehmen. Aber nicht nur die Größe an ſich gibt hier den Ausſchlag, ſondern beſon⸗ ders der Nährwertgehalt, der bei den kleineren Rüben ein ſo beträchtlich höherer iſt, daß dieſer(in dem angeführten Bei⸗ lpiel) auf den Morgen berechnet ein Plus von etwa 10 Zent⸗ nern erreicht). Es wird im allgemeinen noch immer zu weit gedrillt. Nach vielen Verſuchen der landwirtſchaftlichen Inſtitute darf man eine Standweite von 14,9 Zoll(36.5 mal 23,5 Zentimeter) empfehlen. Hierbei wiegen die Rüben durchſchnittlich etwa 2 Pfund(1000 Gramm), haben einen höheren Nährſtoffgehalt und eine feſtere Struktur, die ihre Haltbarkeit in den Winter⸗ mieten überaus günſtig beeinflußt. Ohſt⸗ und Gartenbau. Ein praktiſches Hilfsmitlel bei der Frühgemüſezucht. Der Erfolg der Frühgemüſezucht iſt viel aben davon, mit welchem Wurzelvermögen die Pflanzen in den Garten ge⸗ merden die Wurzeln geſtört und um ſo ſchneller vermogen die Pflanzen anzuwachſen. Zur Erzielung eines feſten Wurzelballens ſind Papptöpfe im Handel, die ſich auch gut bewähren. Man kann aber auch ohne dieſe den gleichen Erfolg erzielen, wenn man ſich Papier⸗ töpfe auf folgende einfache Weiſe ſelbſt herſtellt. Zunächſt ver⸗ ſchafft man ſich eine vierſeitige Blechhülſe von etwa 5 Ztm. im Quadrat und 10 Ztm. Hö Weiter ſind erforderlich einige Handkäſten, nach Art der Pikierkäſten, 30 Ztm. lang, 15 Ztm. breit und etwa 8 Ztm. hoch. Als Boden genügt ein Lattenroſt. Dann werden aus alten Zeitungen 10 Ztm. breite Streifen geſchnitten, in einer Länge, wie es das Zeitungsblatt erlaubt. Bei der Anwendung wird der Kaſten zunächſt mit einigen Beitungen ausgelegt, dann wird ein Papierſtreifen um die Blechhülſe gelegt und ſo in eine Kaſtenecke geſtellt, daß das Ende des Papierſtreifens an eine Kaſtenwand zu liegen kommt. Nun wird Erde in die Blechbüchſe gefüllt, dieſe ſodann aus der Papierhülle herausgezogen, die dann, mit Erde gefüllt, im Kaſten ſtehen bleibt. So wird ein Papiertopf neben den andern gebaut. 6 Stück gehen in eine Reihe, und 3 Reihen vermag der Kaſten zu faſſen. Iſt der Kaſten beſetzt, werden die Töpfe mit den Samen von Erbſen, Bohnen, Gurken uſw. belegt bezw. jungen Sämlingen beſetzt. Die Pflanzen entwickeln ſich hier prächtig. Iſt die Zeit des Auspflanzens gekommen, ſo kommen die Pflänzlinge ſamt der Papierhülle in den Boden, und letztere verweſt hier ſchnel. Ihren Zweck, den Gewächſen zum Aus⸗ pflanzen einen feſten Wurzelballen zu ſichern, hat ſie voll erfüllt. Die Beerenſträucher verbienen mehr gepflegt zu werden. Bei Himbeerſträuchern ſind die alten verholgten Triebe zu entfernen, bei den neuen Ruten wird nur die krautartige Spitze etwas zurückgeſchnitten. Stehen die Sträucher am Spalier, ſo ſind ſelbige mit Bind⸗ weiden anzubinden, damit die Triebe nicht wild durcheinander hängen. Auch die Himbeere verträgt jederzeit gern einen Dungguß, wofür ſie ſtets dankbar ſich zeigen wird. Dieſe Sträucher, auf magerem Boden gepflanzt ohne Nahrung und Pflege, verkommmen nach einigen Jahren und bringen ſchließ⸗ lich nur noch kleine unenſehnliche Früchte. Der Boben der Hümbeere iſt alſo umzugraben und ale Heing zu düngen, ent⸗ weder mit Kompoſt oder verrottetem Dünger; friſchen Ddung wählt man nicht gern hinzu. Die Brombeere, welche einen mehr trockenen als feuchten Boden liebt, iſt keineswegs an⸗ ſpruchsvoll; die Sträucher gedeihen in freier Lage ſowohl an Bergabhängen, Böſchungen, Eiſenbahndämmen uſw. wie auch an ſchattigen, verſteckten Stellen. Das Beſchneiden wird eben⸗ falls in der Zeit vom Spätherbſt bis Frühſahr vorgenommen und geſchieht wegen der dornigen Beſchaffenheit der Zweige entweder mit einer einfachen Baumſchere oder mit einem Meſ⸗ ſer, welches mit einem langen Stiel verſehen iſt. Bei üppigem Wachstum iſt es empfehlenswert, die kräftigſten Schößlinge desſelben Jahres zu kürzen; im übrigen iſt an den Brombeeren nicht viel zu ſchneiden. Luft, Licht für das Innere muß auch hier geſchaffen werden, damit aus dem Strauche nicht etwa ein undurchdringliches Dickicht ſich herausbildet. An den Erd⸗ beerſtauden iſt im Winter ſozuſagen wenig oder gar keine Ar⸗ beit zu verrichten. Das Land wird umgegraben als Sturz⸗ acker(alſo nicht geharkt) bis zum Frühjahr liegen gelaſſen. Neuere Anpflanzungen, die erſt im Frühſahr oder Sommer angelegt worden ſind, bedecke man vorſichtshalber mit Laub oder Lohe ringsherum, damit bei ſtrenger Kälte nicht etwa der Wurzelſtock ausfriert. Eine Neuanpflanzung von Erdbeeren darf im Winter nicht vorgenommen werden; jedoch kann man ſolche bei den übrigen genannten Beerenobſtarten mit Erfolg vornehmen, vorausgeſetzt, daß wir bei dieſen Pflanzungsarbei⸗ ten ſtets froſtfreie Witterung haben, Der praktiſche Schrebergärtner. Pflanzt Salak! Der Salat iſt eine Hauptpflanze für den Schre⸗ bergarten. Er hat eine kurze Entwickelungszeit und liefert daher ſchnell eine Ernte. Dadurch bedingt ſich dann auch, daß auf demſel⸗ ben, Beete in einem Jahre—4 Ernten gehalten werden können. Man pflanzt dabei den Salat etwa 20—25 em von einander. Iſt die erſte flanzung halb erwachſen, ſo pflanzt man ſchon junge Pflänzchen dazwiſchen, Wird dann der erſte Salat abgeerntet, ſo ſteht der zweite on dazwiſchen und wächſt wieder ſchnell heran. Iſt das Stück ge⸗ nügend gedüngt, ſo kann man ſo fortfahren bis zum Herbſte. Mangold und Neuſeeländer Spinat ſind für kleine Gärten ſehr zu empfehlen, weil ſie den ganzen Sommer hindurch ein gutes Ge⸗ müſe liefern. Sie werden abgeſchnitten, wachſen aber immer wie⸗ der nach. Mangold ſät man direkt ins freie Land, und zwar in Reihen. Neuſeeländer Spinat pflanzt man am beſten im April in Töpfen und 1 8 ihn im halben Mai meterweit auseinander. Er treibt ſo gewaltig, daß er die Felder ganz zudeckt. Sellerie ſoll man nie zu nahe pflanzen, wenn man dicke Knollen haben will. Sie iſt für eine Düngung mit Ruß ſehr dankbar. Erbſen und Spatzen. Wie bekannt, ſind die Spatzen große Freunde der keimenden 11 und können große Verwüſtungen an⸗ richten. Der Schutz durch überſpannte Fäden hilft nur zeitweiſe. In etwas kann man die Erbſen ſchützen, wenn man ſie ſo tief legt, daß die Spatzen die quellenden Körner nicht erreichen können. Am ſicherſten aber ſchützt man die Erbſen durch feinmaſchiges Drahtge⸗ flecht, welches man rechtwinkelig beugt und über die gepflanzten Erbſenreihen legt, bis die auskommenden Erbſen grün geworden ſind. In dieſem Stadium werden ſie von den Spatzen nicht mehr an⸗ gegriffen. Blaktläuſe und dicke Bohnen. In trockenen Frühjahren kann man in manchen Gegenden keine dicken Bohnen(Puffbohnen) ziehen, weil die ſchwarzen Blattläuſe, in manchen Gegenden„Mell“ ge⸗ nannt, die Pflanzen und Blüten zerſtören. Hier kann man jedoch leicht helfen, wenn man mit einer 5prozentigen Löſung von Venetan (Bayeriſche Farbwerke, Leverkuſen) ſpritzt. Die Blattläuſe werden dadurch ſchnell abgetötet, während das Mittel den Pflanzen nicht ſchadet. Auch iſt es gut, die Köpfe der Pflanzen auszubrechen, ſo⸗ bald ſie—4 Quirlen Blüten geöffnet haben. 1* Der Garten des Vogelfreundes. „Füttert die hungernden Vögel!“ Gar mancher wird auf⸗ merkſam dadurch auf die Not der gefiederten Sänger, deren ſüßes Lied im Sommer unſer Herz erfreut; die ihren Dank uns dadurch beweiſen, daß ſie Millionen von ſchädlichen In⸗ ſekten und deren Larven im Laufe des Jahres vertilgen und dadurch unſere Saaten, Gemüſe und Obſt vor Vernichtung bewahren. Mildtätig ſei der Menſch, hilfreich und gut; deſſen eingedenk entſtehen denn auch allenthalben im Winter in An⸗ lagen und Gärten, auf Fenſterbänken und Balkonen Futter⸗ plätze für unſere lieben kleinen Freunde und Ausüber der Gartenpolizei. Aber noch ein anderes, weit wirkſameres Mit⸗ tel gibt es, um der winterlichen Futternot der Vögel entgegen⸗ zuwirken, das von dauerndem Nutzen iſt und auch in Zeiten der Not, wo der Menſch mit eigenen Sorgen u. Entbehrungen kämpft, jenen den Lebensunterhalt ſichert. Ich habe hier die Auswahl der Ziergehölze bei der Anlegung und Bepflanzung der Gärten und Schmuckplätze im Auge. Darum ſollten der Vogelbeerbaum(Ebereſche), die Rain⸗ weide, der Hollunder, die Schneebeere, das Pfaffenhütchen, die Hagebutte, ferner Wildwein und Fuchsrebe, vor allem aber Kreuzdorn, Feuerdorn, Bocksdorn, Weiß⸗ und Rotdorn ange⸗ pflanzt werden. Vornehmlich die Dornarten ſind empfehlens⸗ wert, weil ſie außer, der begehrten Frucht auch ihren dichtver⸗ zweigten Wuchs mit der ſcharfen Schutzbewaffnung den Vö⸗ geln darbieten und ihnen damit vortreffliche, ſichere Neſtver⸗ hältniſſe ſchaffen. In letzterer Hinſicht ſind Lebensbaum, Scheincypreſſe und Eibe gleichfalls vorzüglich, obgleich ſie der Dornen entbehren; auch die Pyramidenformen von Eiche und Ulme werden gerne angenommen. Ganz beſonders aber ver⸗ dient der Erlöſerdorn(Gleditſchia) erwähnt zu werden, der mit ſeinen geradezu fürchterlichen Dornen. beſonders am Kronen⸗ anſatz, den wildernden Katzen das Aufbäumen zur Unmöglich⸗ keit macht und darum zum Anbringen von Niſtkäſten wie kein anderer Baum geeignet erſcheint. kleintierzucht. Für Ziegenhalter. Ziegen dürfeß nicht in einem zu jugendlichen Alter dem Bock zugeführt werden. Sind die Tiere bis zu dieſem Zeit⸗ punkt nicht völlig ausgewachſen, ſo bleiben ſie in der weiteren Entwickelung zurück und werden ſchwächlich, ebenſo die Nach⸗ zucht. Nicht ſelten werden bei einer zu frühen Inanſpru⸗h⸗ nahme auch die Lungen in Mitleidenſchaft gezogen. In der 05 ſollten Ziegen nicht zugehalten werden, bevor ſie nicht voll ein Jahr alt ſind. Vorteikhaft bringt man ſie dann im Dezember zum Bock, ſo daß die Lämmer geboren werden zu einer Zeit, wo ihnen bald der Weidegang geboten werden kann. Dabei entwickeln ſich die Lämmer am beſten, und das Muttertier wird ſich raſch wieder erholen und kräftigen. Nach dem Ablammen iſt die Ziege in der Regel ermattet und müde. Da empfiehlt es ſich, dem Tiere einige mit Butter beſtrichene Stückchen Brot zu reichen oder eine Brotſuppe, der etwas Butter und Salz zugeſetzt iſt. Solches ſoll auch dazu beitragen, daß das Tier„rein“ wird, wie der Volksausdruck lautet. Ferner muß der Mutter völlige Ruhe geſchaffen werden. Im übrigen hat man ſtreng darauf zu achten, daß das Tier nicht die Nachgeburt frißt, wozu manche neigen, da ſolches die ſchlimmſten Folgen für die Geſundheit haben würde. Euterentzündungen tritt auch bei Ziegen nicht gar ſo ſerten auf. Derartig erkrankte Tiere ſind vor allem vor Zugluft zu 655 Iſt das Euter geſchwollen und empfindlich, wird ein anftes Einreiben mit einer lauwarmen Abkochung von Hafer⸗ ſchrot, Kleie oder Leinſamen gute Dienſte tun. Daneben iſt Sorge zu tragen, daß das Tier ſtets ein wejches und warmes Lager vorfindet. Fehlt dem erkrankten Tiere der Appetit und ſtellt ſich Fieber ein, verabreiche man einen Tee von Flieder⸗ beeren, bade das angegriffene Euter und reibe es ein mit Rindertalg, Kampferſalbe oder warmem Oel. Wenn auch die Ziege zu den Haustieren gehört, die weni⸗ ger häufig unter Tuberkuloſe leiden, ſo ſind doch Lungen⸗ bei ihr nicht gerade ſelten. In der Regel liegt dann die Urſache in einem kalten, undichten und feuchten Stall. Das angegriffene Tier hat Fieber, Ohren und Hörner fühlen ſich kalt an, trockener Huſten ſtellt ſich ein, der Atem geht hör⸗ bar und iſt ſichtlich anſtrengend. Zur Heilung ſind in erſter Linie die genannten Mängel des Stalles abzuſtellen. Neben einer umſichtigen Pflege und guten iſt die weitere Behandlung einem Tierarzt zu übertragen. an quackſalbere nicht erſt drauf los, die Hoffnung auf eine Heilung würde dadurch nur in Frage geſtellt. Soh. Die Maſt des Geflũgels. (Mit 2 Abbildungen.) Um hochwertige Verkaufsware zu erzielen, iſt eine beſon⸗ dere Maſt unumgänglich notwendig. Allerdings verurſacht dieſelbe ja mancherlei Mühe und Arbeit, die aber durch den erzielten Mehrgewinn ſich bezahlt machen. Vor allem iſt es die Maſt des Waſſergeflügels, die auch von dem klei⸗ neren Züchter erfolgreich betrieben werden kann. Gänſe und Enten werden vorteilhaft auf Einzelmaſt geſetzt. Dazu ge⸗ hören dann aber zweckentſprechende Maſtkäfige. Ein Haupt⸗ erfordernis für eine gedeihliche Maſt iſt Reinlichkeit. Wenn die Reſultate noch ſo häufig den erwarteten Erfolgen nicht entſprechen, ſo liegt das in der Regel nicht ſo ſehr an einer falſchen Fütterung und Wartung, als vielmehr in der Nicht⸗ beachtung obiger Forderung. Peinlichſte Reinlichkeit iſt halbe Maſt! Dieſes Wort halte der Mäſter ſich ſtets vor Augen und daraufhin richte er auch ſeine Maſtkäfige ein. Maſtkäfige und Futtertröge müſſen ohne beſondere Mühe leicht zu reini⸗ gen ſein. Wie ſolche Maſtkäfige eingerichtet und herzuſtellen —5 e — ſind, zeigen uns beide Abbildungen. Die ganze Bauweiſe der Käfige iſt ſo einfach, daß jeder, der nur einigermaßen mit Hammer und Säge umaugehen verſteht, ſich dieſelben leicht ſelbſt herſtellen kann. Das erſte Häuschen iſt ein Doppelkafig, gedacht für die Gänſemaſt. Die ganze Länge beträgt 1% bis 1 m, die Tiefe etwa 70 em und die Höhe 80—85 em. Das Dach iſt nur aufgelegt und ſomit leicht abnehmbar, um das Innere ohne ſonderliche Mühe reinigen zu können. Die Vorderſeite beſteht aus einem Stabgitter. Die beiden mitt⸗ leren Stäbe ſind von oben durchgeſchoben und bilden ſo gleich⸗ ſam die Tür. Der Futtertrog ruht auf ein paar vorſpringen⸗ den Leiſten, kann ſo leicht abgenommen und gereinigt werden. Praktiſche Ratſchläge. Gefüllte chelt answſſcher Man kocht den Spargel in Salzwaſſer ab, ſchält inzwiſchen Kartoffeln und kocht ſie halb gar. Darauf werden die Kartoffeln abgegoſſen und vorſichtig ausgehöhlt. Den Spargel hat man inzwiſchen zu Mus gedrückt, mit dem nun die ausgehöhlten Kartoffeln gefüllt werden. Dann wirft man ſie in das Spargelpwaſſer und läßt ſie darin völlig gar kochen. Der Reſt des Spargel⸗ waſſers wird nun leicht und über die gefüllten Kartoffeln gegoſſen. Das Eſſen iſt ſchmackhaft und billig. Ein berrſchafkliches Eſſen erhält man, wenn Spiegeleier dazu gereicht werden. M. Tr. Hohle Jähne. Um den Zerſetzungsprozeß hohler Zähne aufzuhalten und die daraus entſtehenden Zahnſchmerzen zu heben, hat man in neuerer Zeit ein wirklich gut bewährtes Mittel gefunden. Man läßt ſich eine konzentrierte Löſung von übermanganſaurem Kalt in der Apotheke anfertigen, die prachtvoll violett erſcheint und bewahrt ſie in einem Glas⸗ ſtöpſelfläſchchen auf. Von dieſer Löſung gibt man in ein mit erwärmtem Waſſer halbgefülltes Trinkglas 5 bis 6 Tropfen, ſo daß das Waſſer eben nur rötlich wird, und ſpült damit den Mund recht gut aus. Es löſen ſich dadurch nicht nur alle Speiſereſte aus den hohlen Zähnen, ſondern der Zerſtörungs⸗ prozeß der Zähne wird auffällig aufgehalten und die Schmer⸗ zen verlieren ſich bald und bei längerem Gebrauch dauernd Man muß dieſe Mundſpülungen käglich mindeſtens einmal vornehmen. Kleine Bienenwanderungen. Wenn da im Frühling der Raps und der Rübſamen blüht, lacht den Bienen eine gute Weide. Liegen ſolche große Stücke weiter als eine halbe Stunde vom Bienenſtande ab, ſo nützen ſie allerdings wenig; es ſei denn, daß man die Bienen näher heranbringen kann. Iſt dieſes möglich, ſo unterlaſſe man es nicht, es bringt bei guter Witterung gute Ernte. Angebrannte Speſſereſte in emaillſerten Geſchirren ſoll man nicht mit einem Meſſer oder einem Löffel zu entfernen ſuchen, weil dadurch der Emaillebelag gar leicht beſchädigt wird. Die eingebrannte Schicht entfernt man leicht und ohne Beſchä⸗ digung des Topfes, wenn man dieſen aufs Feuer ſetzt, mit etwas Waſſer, in dem man 1 Eßlöffel Chlorkalk gelöſt bat. 1 einer Kochdauer von Stunde läßt ſich die Borke leicht öſen sch. Suppe aus Fliederfaft. 1. Teil Saft und 1 Teil Waſſer kocht man mit etwas Zimt. Jucker(falls der Saft nicht geſüßt eingekocht iſt) und Salz auf. In das kochende Gemiſch tut man Apfelſcheiben, ſoviel als möglich und dickt die Suppe mit Kartoffelmehl ein, ſo⸗ bald die Aepfel anfangen zu verkochen.— Im kalten Winter er⸗ wärmt dieſe Suppe vorzüglich. Die Heilkraft der Fliederbeeren iſt ja bebannt, daher iſt es ſehr wertvoll für die Geſundheit, wenn jede 75 kommt. Ohne Aepfel ich Apfelwein, Zitroneneſſenz oder Eſſig als Zu⸗ ſehr ſchmackhaft. Woche mal eine Fliederſuppe auf den Tiſ gekocht, empfiehlt ſatz. Auch mit Sago gekocht, iſt dieſe Suppe 1 * bomüsenudeln pza..9 Suppentelg.... Pnnd.50 Id.Heutsche Makkaronlpu. 7. 00 Ausland Makkaronl prana.50 908. Pllaumen— Mischobst Hafartockon ber 10 Prand.20 st. Haferflocken ang Tebenehe Follrols Pund.29,.80,.90 Wolder Gnleh.... puna.50 Cond. gez. Müich 5e,.50-.50 Unggz.(stenl) Dosenmileh.50 DMargarine Würfel palmona 1 Piund-Würtel 12.00 Schwelneschmalz Prand 10.50 Ooeosfeff dse.. piund.90 palmin— Estol— Palmbutter Vorzügl. Backöl.. Liter 10.00 Hochf. Salalöle Lner 19, 17.- Tafelöl, Marta Schreiber das beste, was es gibt Tllsſter-, Edamer-, Gouda-Käse Cornedbeef..... Dose.90 Maunheimer Gene 15 1 Pid. Apfelmus 8 ral· 855 55 12 75 .. 2 Pfund Dose.00 fll. Ifl. Mmbeermarmelade pra..50 Holvatla Konfitüren i Onsern Id. Apfel-Celeg⸗ 8eggd b. 50 —— Echter Bienenhonig Pſelselbesrkompott prana.00 Backpulver— Vanille Puddingpuyor..atet 90 pig Ffisch gebr. Haffee pa. 2000, 2000 Lak20% Pid paket H. 0O u. 5. J9 Tee— Schokolade Tafelfertige Flaschenweine u. 18.- 20.— 24l.- we dte inkl. Steuer Pfg. ohne Flasche la. Flaschen-Bier 5u. 4 fl.0„f S Anzeiger.(Miflag⸗Ausgabe.) ee eeeneee re ger, 7. Seite. Nr. 218. ——. Extra vorteilhafte Frische Spargel Pfund.80 an Rettiche, Radieschen Bund 18 Pi. Grober frischer Salat. St. 60 Pl. Frische suge Orangen.. St..40 Gelbe saftige Citronen.. St. 60 Dampfäpfel— Pflaumen billigst. Bienenhonig u. Wabenhonig Plund 15.00 Cond. gezuck. Milch Dose.50 an Kunsthonig, heller. Pfund.50 Eler St..53, Palmbutter Pid. 9 78 Brlekäse, Limburger ¼ Pid. 4. 00 Vollfetter Roquefort, Edamer bill Lebendfrische Bärsehe Pfund.80 Cabliau im ganz. Fisch Pid..80 Lebendfr. Mal-Fische eintreffend Oeflügel, Kanin erwartend Schweinefleisch. 1 Pfund 14.40 Leber Pid. 12.80, Rindersfiize pff. 5. 40 Leber- u. Blutvurst ½ Pid. 4. 50 Wiener 2St..70, Cervelat St..85 Krakauer, Mettwurst ½ Pid.95 Fleisch u. Lebersülze ½ Pid..50 Wurstfett bid..20, Schmalz pfd. 11.00 Corned Beef, Dürrfleisch billigst. ff. Sesam-Tafelsl. ½ Liter.00 Senl Ql..25, Mayonnalse Gl..75 Anchovy. Sardellenpaste Tub..78 Cond. Milch, Blenenhonig Tub..40 Gelechering.88 Anchovy D..20 Sardellen.98, Lachspaste T..00 Stangenbrechbohnen JIPid-Dose Junge Erbsen.10 Birnen wei 2 Pld.-Dose Zwetschgen.78 Tomaten-Püree kl. Dose.10,.75 Pfirsiche, Kirschen, Mirabellen vorrätig Goränch. Lachs u. Aale ½ Pid..75 Salzhering 60 Pf. Krabben Pf.73 Helle Gemüse-Nudeln Dünne Maccaronl. pid. 7. 0 Himbeersaft kl. Flasche...95 Cherry /1fl.27.00, Malaga J fl.18.00 Steinhäg. ½ 36.00, Obstsekt /1 19 00 Rot- u. Welßwein ½ Fl. 13.50 Cognac-Versch./ifl.25.90, ¼fl.47.50 Boonekamp¼ 33.—, Tafellik. 25. 50 Frische Margarine Pid..20,.95 Helvetia-Marmelade. 1 Pfd..98 Gemischte Marmelade 1 Pfd..25 debr. Kaffee ½ Pfd..75, 12.80 Malzkaflee ganz, Pfd..90,.90 Cichorle P..80 Carisbader P..30 Bohnen Reis Erbsen Grieß, gelb Linsen panlermeh! .98,.43 Pid..20.75,.95 Pid..80 Pfd..50 1% Pid..80 Taploca Haferflock. Erbswurst Perlgerste GrieB. weiß Maizena Fid..60 Pid..70 m. Sp. I. 10 Pid..60 Pid..60 P. 840 Malsmehl. Pfd..40 Backpulver 18 ½ Gewürze aller Sorten Kartoffelmehl Pf..20 Puddingpulver 88 Corinth., Rosin. ½.20 Kuchenmehl. P..20 J Vanillezucker 45 J Haselnußkerne ½ 4 80 Fet e Schokoladen Tafel.40,.50, Bonbons 100 gr.50 88 rrr 2 Tur Reise pessert-Keks J. Pfld..50, Lelbnltr-Kele in Pabten Als Verlobte grüßen: 8 und und lose, Kakao ½ Piund.50, Tee ½ Plund.— Verlobte liefert 850 MOEBBLHAUS PISTINER O 5, 17¼19 Tel. 7530 Iouren: Zwieback P..25, fl. Sorten Pralinees, Nongat, gebr. Mandeln billigst. Martha Dambach Rudolf Eichelsdörfer Pfingsten 1921 Ludwigshafen am Nhein. Mannbeim. Ludwigshafen am Rhein. Liesel Dambach Edgar Weiß 7277 Wannbnn k..50 p. Kilo⸗Paket. eras, Teihhaber Rammer- Lichisglele Stlller, mit 40—50 Tau. Ab heute vollständig neues Programm: lgent in Jes Maaragp rung eines gut einge⸗ führten Unternehmens ge⸗ Spannendes Detektiw-Drama in 6 Akten in welchem der Meister-Detektiv Hax Landsa und seine relzende Partnerin Hanni Welse die Hauptrollen splelen ſucht. Zuſchriften zwecks Dorrit bekommt ne Lebensstellung Ausſprache erbeten unter M. M. 1076 an ALA, Reizendes Lustsplel in 3 Akten mit Dorrit Weixler u. Bruno Kastner Mittwoch abend 9 Uhr entschlief sanft nach kurzem schweren Leiden meine Oattin, Frau Louise Elise Stumpf geb. Metzger. In tiefster Trauer: Arthur Stumpf. Mannheim, Landau, Saarbrücken, den 12. Mai 1921. (Käfertalerstr. 81) Die Feuerbestattung findet hier, am Samstag 115 Uhr im Krematorium statt. 7511 Mannheim, P 2, 1. E263 Hervorrag. tücht. Vertreler geg. hohe Prov. od. eig Rech. ſ. 2 geſ. geſch. Art die ledes Ladengeſchäft braucht, geſucht. Ange⸗ bote unt. F. R. 10 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 7508— 80 Mehrere guterhaltene 85 fechnänke Ferner zum 2. MHale in Mannheim: Orlglnal-Sflerkämpfe in Spanien 2 spannende, sensationelle Akte vor cn. 30 000 Zuschauern ausgeführt mit Spaniens berühmtesten Stlerkämpfer Gallo. 2 2 Din: 1an 0 Asstelunnslolal Sllees Pingsffleise 88 5 2 2 Junges Hammelileisch abt. Cappsgen aur l H..— U..— m ds Srennabcz„%„ 5 Feleht à Drima Ochsenileisch den 0. R. 142 an dle 5 za At. M..— I 5 Qeschäftsstelle. Halblleisch. länd.. pfd..12—14.— 950 ZAnnanznmzennmenmensangzzn eeeeeene eee 16.— Heirat Aünküdhe Berbienttagungen der Stadtgemelnde. Tescherbur-gk.. W. 10.— 1 e, Leerte üede d. ue, mapen in ffütee Feen 885 en geeutge agee wlünſcht, da hler fremd, Bekanntſchaft mit nur ge⸗ bildetem, paſſend. Herrn Zuſchriften unter D. A. 44 an die Geſchäftsſt. B1739 Iindenhoi-Lidisplele Brot: Für je 750 Gramm die Marle 32 und 38 der Lebensmitteltkarte für Erwachſene und MHetzger el Hergler Kinder, 58 Jun schstrasse Nr. 6(H 8 Zucker: Für 400 Gramm zu 4 Mk. das Pfund die Telephon 4460 Marke 47 beider Karten in den Kolonial⸗ waren⸗Verkaufsſtellen—1668. Butter: Für 36 Pfund zu.35 Mk. die Marke 48 1255 beider Karten in den Verkaufsſtellen 601] Hannerl und jhre Liebhaber rrrree 1ͤͤ»- 22 Direktion des ſtuͤdt. bis 680. —5 der Zeit vom.—14. Mai wurden aufge⸗ Für je 750 Gramm Brot die Marken 27 und 28 der Lebensmittelkarte für Erwachſene und 55 die Marke 27 der Kinderlebensmittelkarte. Jür Pfund Inlandsbutter die Marke 48 in den 361—600. Wilchverſorgung: Montag, den 9. Mai erhal⸗ ten die Kinder im 7. Lebensjahr 5 Liter Vollmilch. Ab Donnerstag, den 13. Mai erhalten die Kinder im., 5. und 6. Lebens⸗ jahr anſtatt ½ Liter Liter Vollmilch tägl. Oeffnungszeit des Lebensmittelamtes. Die ee w des Lebensmittelamtes iſt von Freitag, den 13. Maf ab wieder täglich von—9 Uhr geöffnet. Städt. Inlandsgefrierfleiſch wird am Samstag auf dem Haußtmarkt das Pfund zu 7 Mk. verkauft. 88 Mannhbeim, den 12. Mai 1921. Das Schwarzwal Personen: Domftapellmeister Růùymer Bürbele Schmussheim Malwine. Haus«„6„„ Richarxd. 0 Jur 4 2222. 2 „52„„„„„„„6„ L 0 Dio bekannte Operette im Film in 6 entzückenden Akten. Qustav Charli Uschi Elliot „Karl Neisser Ria Jende Eduard Lysensk Oskar Linke Ausserdem herrliches Beiprogramm. dmädel. I 5 AnN 5 255 8320 Anfang wochentags 6½, 1. u. 2. Feiertag 5 Feiertagen 2 Uhr Kindervorstellung mit ausgewüähltem Programm. Uhr.— An beiden a0 wh 7555 Ein Roman in 5 Akten von Felix Basch und Grete Freund dazu ein Lustspiel in drei Akten zum Totlachenl Loos letzte Bummeffaprt ———— —— — %. Serre. Nr. ZId. mannheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) National-Thealer Mannhefm.T Freitag, den 13. Mai 1921 1 1 47. Vorstellung in Miete, Abteilung B CFür I. Parkett B 41) Neu einstudiert: Ariacne auf Naxos Oper in einem Aulzuge mit einem Vorspiel von Hugo von Hofmannsihal Neue Bearbeitung). Musik von Richard Strauß. Spielleitung: Karl Marx. Musikkalische Leitung: Franz von Hioehlin. Fersonen des Vorspiels: Der Haushofmeister, Hans Godeck 4 lehrer„Hugo Voisin Der Nomponisgnt Anna Wolf. Ortner Ber Tenor(Bacchus), Alfred Färbach Ein Tanzmeister Alfred Landory Zerbinetta Irene Eden Primadonna(Arladne) 7* Scaramuccio„M²ax Lipmann Mäng c Paul Kuhn Zoſen, Ankleiderinnen, Lakalen, Bühnenarbelter, ein Inspirtent. Minny Lęopold Personen der Oper: 36 Sriaſne Minny Leopold Bacchus fred Färbach Najade Else Tuschkau Dryade Johanna Lippe —5 Bertha Malkin erbinetta„„„ Irene Eden C„„ Hugo Voisin Seeeee„ Max Lipmann Triftaldisgs. Karl Mang Brighelia„Faul Kunhn Anlang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr. Nanstieriheate Aponoe“ Samstag 7 ½ Uhr: AlH-Wien 1 Sonntag 3½ Uhr: Ali-Wien Sonntag 7 ½ Uhr: Ali-Wen Mountag 3 ½ Uhr: AH-Wien 5 Montag 7 ½ Uhr: Ali-Wien Franz Stelzer: Karl Pfann a. d. Mabalelt Humpelnsyer- 0 l. Täglich abends 8 Uhr Ma- Feckriel- Nonaum Gastspiel des bekanaten Künstlerpaares Professor AMTON DRESSLER und GERTRUDE ROLFFS. Fritz Schlotthauer. 82⁴9 Oretel Schützendorff. Metella-Duo. Willlam Schüfkf. Tanzgelegenhelt nach jeder Vorstellung. Reservierte Logen u. Tische Telephon 7231. Ledge Urr dimet m—5 Ulr Tanz-Tee:3 M. Heiterer Sonntag mit Vorführungen. nachmittag Weinrostaurant: 6 Uhr: Warme Küche. Weinnaus Diele. Bar eeane p 6. 20 Täglich nachmittags und abends Heinz Spangenberg der lustige Unterhalter und Lilli Pedretti vom Hoſtheater in Karlsruhe als Güste. Täglich nachmittags und abends Tanz-Konzerte mit Tanzgelegenheit. 6068 Pfingstmontag Grosser Fest-Ball nuter Leitung des Herrn Tauz- 5 lehrer Ffirrmaunu. 6184 Fale üunr ee Heute Freitag u. morgen Samstag Prole Schlachtfeste Ausſchank prima Vollbiere hell und dunkel Es ladet freundlichſt ein 6¹80 Jak. Gersteunmeler. eeee eee arünhami g 9 vreitag 2½% Uhrt: AIH-Wien; e e Bomba 7 as Abentegremer Macht Sensationsdrama in 5 spannenden Akten In den Hauptrollen: Lil Dagover und Conrad Veidt DLI Die Liebeswage wiel i. Ae VALLVY ROCH g *5 HEREZUuIZSDEIIEIINSsAEEnAnunanesnnrnnnnk 1 Antang 3 Unr!— Leixte vorstellung 8½ Unhr! * Derby, mod. 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