— * S reie In Mannbeim und Umgebung monatlich frei ins Haus 1 40. Durch die Poſt bezogen viertehährlich Mk. 24.30.— f 1-„Konto Ammmer 17590 Karlsrube in Baden und r 2917 Ludwigsbafen am Nhein.— Srſchüfts⸗Rebenſtelle Mannheim: Neckarſtadt, Waldhoſſtraße Nr. 6.— Fernſprecher Aummer 7940, 7941, 7942, 7043, 7944, 7048, 7045.— Celegramm- ſer Generalanzeiger Maunheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt Abend⸗Ausgabe. Anzeigenpreiſe: Die ldeine Zeſſe k. 1. 75, ausw. Mk. 2 25, Stellen⸗ geſ. u. Jau.-Anz. 20% Nachl. Nelel. Mk..—. Aunahmeſchluß Mittagbl. vorm. 8/ Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Ubr. Für Anzeigen a⸗ beſtimmten Cagen, Steiſen und Ausgaben wird keine Verantwort. über. nommen. Höbere Sewalt, Streils Betriebsſtörungen ufw. berechtige zu keinenSrfatzanſprüchen für ansgefallene od. beſchränkte Ausgaben od für verſp. Aufnahme v. Auzeigen. Auſträge d. Fernſprecher obns Gewab Bildung u. Unterhaltung. Feldu. Harten. Wandern u. Neiſen 72722..ͤ———— 22 Weeeeeeeeee— TK— Die diplomatiſche Gefahr für Oberſchleſien. Berlin, 23. Mai.(WB.) Die franzöſiſche Preſſe bemüht ſich heute krankhaft, dem Schritt des franzöſiſchen Botſchafters in London bei der Londoner Regierung wegen der oberſchleſi⸗ chen Frage die notwendige Stütze zu geben. Für den Kenner der Verhältniſſe iſt es dabei geradezu erheiternd, daß faſt ſämt⸗ liche franzöſiſche Blätter die Behauptung aufſtellen, daß nicht die polniſchen Inſurgenten, ſondern die deutſchen Frei⸗ willigenverbände die Unruhen in Hberſchleſien verur⸗ ſachten. In einigen Blättern wird ſogar die poſitive Be⸗ hauptung aufgeſtellt, die Polen ſeien an den Zuſtänden in Oberſchleſien völlig ſchuldlos. Wie lächerlich ſie ſich dabei machen, und wie unlogiſch ſie damit operieren, ergibt ſich aus den zahlreichen Aufrufen Korfantys und aus den verſchiedenen Berichten neutraler Augenzeugen, die das polniſche Verbrechen i und an Oberſchleſien einwandfrei feſtſtellen. Der Zweck de⸗ altung der franzöſiſchen Preſſe, die im engſten Zuſfammen⸗ hang mit der jüngſten Note in London über Oberſchleſien ſteht, iſt völlig klar. Der durch Korfanty geſchaffene Zuſtand, d. h. die Losreißung Oberſchleſiens bis zur ſog. Korfantylinie wirde als feſte und nnerſchütterliche Tak: ſache betrachtet, und alle Verſuche, dieſen Zuſtond polniſcher Gewaltpolitit zu einem normalen Zuſtand zurückzuführen, werden als deutſche Uebergriffe ausgelegt und auch ſo be⸗ handelt. Je einmütiger und nachdrücklicher die Meinung ver⸗ treten wird, um ſo erfolgreicher hofft man die öffentliche Mei⸗ nung des Auslandes zu beeinfluſſen. In dieſer Ueberzeugung wird man beſtärkt durch eine Aeußerung des„Echo de Paris“, im welcher gefordert wird, daß ſich den Vorſtellungen des fran⸗ Botſchafters auch der italieniſche Geſandte in Berlin, Fraſſati, anſchließen möge, da ſonſt die Franzoſen gezwungen würen, zu wirkſameren Mitteln zu greifen, an denen ſie durch⸗ aus keinen Mangel litten. Dieſer Satz ſowie die Ausführungen des Blattes laſſen keinen Zweifel darüber beſtehen, daß die Franzoſen das RKuhrgebietbeſetzen werden, falls ihren Forderungen in der oberſchleſiſchen Frage ni cht nach⸗ gegeben werden wird. Jedenfalls iſt es überaus bezeich⸗ nend, daß man franzöfiſcherſeits die Bekämpfung der rechtloſen Juſtände langſam betreibt, wie die Löſung der oberſchleſiſchen Frage durch die Interalliierte Kommiſſion. Wieweit man da⸗ bei die Geſchäfte Korfantys betreibt, läßt ſich aus einer Aeuße⸗ krung entnehmen, die dieſer einem Vertreter der Chicago Tri⸗ bune gegenüber tat. Korfanty meinte nämlich das oberſchle⸗ ſiſche Problem ſei geeignet, ganz Europa in Brand zu ſetzen. „Dieſe Tatſachen beweiſen, daß polniſcherſeits alles getan wird, um dieſen Brand zu entfachen, indem man die deutſchen Rechte mit 8hen tritt, Deutſchland aber ſelbſt hindert, ſeine Rechte ein Oberſchleſten zu wahren. 2 Scheinbar tritt man auch für eine friedliche Löſung der oberſchleſiſchen Frage ein, die man ſich allerdings nach einer Mitteilung der Chicago Tribune auf folgender Grundlage 1 5 Der größte Teil des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes würde die Garantie erhalten, daß es 50 bis 60 Prozent der geſamten Kohlenproduktion erhält und ferner, daß alle In⸗ duſtrieunternehmungen, die ſich im deutſchen Beſitz befinden, von den Polen den deutſchen Beſitzern gelaſſen würden.„Die Polen würden nicht das Recht haben, irgendwelche Eingriffe in dieſe Beſitzrechte vorzunehmen. Frankreich würde auch die Bürgſchaft dafür übernehmen, daß Deutſchland die ihm garan⸗ tierten Kohlenmenge richtig erhält und daß die deutſche Min⸗ derheit in Oberſchleſien keine Angriffe zu erdulden hätte. Dieſer Vorſchlag, ſchreibt die Chicago Tribune, wird auf der Rächſten Sitzung des Oberſten Rates unterbreitet werden. Dieſer Antrag iſt ſelbſtverſtändlich für Deutſchland völlig indiskutabel. Deutſchland ſteht auf dem Standpunkt des Rechtes und erwartet eine gerechte Löſung auf Grund der Friedensbeſtimmungen und der oberſchleſiſchen Abſtimmung. Kriegeriſche Handlungen. London, 23. Mai.(WB.) Die Times meldet aus Ratibor: Die erſtewirklichkriegeriſche ODperation im Ver⸗ laufe des polniſchen Aufſtandes in Oberſchleſien hat am Sonn⸗ tag Nachmittag fünf Uhr ſtattgefunden, als die Deutſchen den roß Steinerwald angriffen. Der Timesberichterſtatter folgte 5 den Deutſchen, die in zwei Kolonnen vorgingen. Er meldet, daß je Polen die von ihnen beſetzten Dörfer räumten. Das Groß⸗ Steiner⸗Schloß ſei von ihnen geplündert und in Brand geſteckt worden. Am Groß⸗Steiner Rathaus war von den Polen die ekanntmachung angebracht, daß eine Zerſtörung aller Fabri⸗ ken, Bergwerke und Städte ſtattfinden werde, wenn die Polen zum Rückzuge gezwungen würden. Der Berichterſtatter mel⸗ det weiter, daß die Deutſchen jetzt ihre Stellungen verſtärkt und die Abſicht hätten, den An griff fortzuſetzen. Aus Oppeln berichtet der Korreſpondent, daß zwiſchen den polniſchen Aufſtändiſchen und den Deutſchen in den Gebieten don Roſenberg, Kreuzburg, Ratibor und Krappitz dauernd derluſtreiche Kämpfe ſtattfinden. Der Berichterſtatter fuhr im Kraftwagen durch die polniſchen Linien und konnte überall neue Truppen, Maſchinengewehre, Feldartillerie, ſowie mbulanzen feſtſtellen, die von polniſchen Damen der Geſell⸗ ſchaft geleitet werden. Der Berichterſtatter erklärt, die Pro⸗ Lamation Korfantys von der Entwaffnung und der Zurückziehung ſeiner Truppen werde als ein Scherz bezeich⸗ net und als ein diplomatiſcher Schachzug aufgefaßt. Wie der orreſpondent weiter berichtet, hätten auch die Deutſchen Ver⸗ ſtärkungen erhalten. Sie ſeien auch im Beſitze von Feldartillerie hätten ihm erklärt, daß ſie ſtark genug ſeien, um einen allgemeinen Angriff in einigen Tagen unternehmen zu können. Säuberung. Breslau, 23. Mai.(Pr.⸗Tel) Bei dem Vorſtoß am Sonntag auf Kandrzy haben ſich zwiſchen den Aufſtändiſchen und der Abſtimmungspolizei Kämpfe entwickelt, bei denen Deutſchen weiter vorſtſeßen und Großſtein and Jyrowa beſetzten. Die beiden Schlöſſer in dieſen Irten von den Polen faſt vollkommen zerſtört worden. Weiter 1 5 ſüdlich ſind die Deutſchen ſtetig kämpfend vorgegangen und haben die Stadt Leſchnitz genommen. Dadurch iſt die Bahn Oppeln—Kandrzy frei geworden, und der Betrieb wird heute wieder aufgenommen. Bei Koſel ſprengten die Polen eine Brücke, doch liegen von hier noch keine weiteren Nachrichten vor. Südlich von Kreuzort beſetzten deutſche Abſtimmungs⸗ polizei und Italiener die Orte Kamin, Odrau und Olsau. Mit dieſer Beſetzung iſt eine ganze Strecke oberſchleſi⸗ ſchen Gebietes wieder frei geworden. Berlin, 23. Mai.(Priv. Tel.) Wie die Morgenblätter mel⸗ den, wurde geſtern ein umfaſſender Vorſtoß von Krappitz und Koſel aus unter deutſcher und engliſcher Führung durch Abteilungen des deutſchen Selbſtſchutzes gegen Annaberg unternommen. Drei Wochen lang war Anna⸗ berg— übrigens ein berühmter Wallfahrtsort— von den Po⸗ len beſetzt und mit Artillerie beſtückt. Es beherrſcht weithin das Land und iſt entſcheidend für mehrere wichtige Eiſenbahn⸗ linien. Die Polen wurden vollkommen geworfen und verloren drei Geſchütze. Gleichzeitig wurde nordöſtlich von Annaberg das ſtrategiſch wichtige Großſtein genommen. Die Polen verloren hier zwei Minenwerfer und ſieben ſchwere Ma⸗ ſchinengewehre. Eine franzäſiſche Nole. Gegen Freikorps.— Schließung der deutſchen Grenze.— Die J. A. H. für Ordnung verantworklich.— Lebensmittel und Geld. Berſin, 23. Mai.(WBB.) Der franzöſiſche Botſchafter hat am 19. Mai folgende Note dem Reichskanzler überſandt: Berlin, 23. Mai. Herr Reichskanzler! Ew. Exzellenz haben mir geſtern von den Maßnahmen Kenntnis gegeben, die das Reichs⸗ wehrminiſterium getroffen hat, um die Bildung von Freikorps zu verhindern, und die das Reichsminiſterium verfügt hat, um jegliche Beförderung von Freiwilligen und Waffen nach Oberſchle⸗ ſien zu unterbinden. Nach mir zugegangenen Informationen ind dieſe Maßnahmen zu ſpät getroffen worden, um da⸗ Eindringen bewaffneter Inſurgenten nach Oberſchleſien zu verhin⸗ dern. In der Gegend von Kreuzburg ſtehen unter dem Freiherrn b. Arnim vereinigte Freikorps, die mehr als 8000 Mann zählen. Gleichfalls wird die Anweſenheit des Freikorps v. Aulock bei Oppern und Schmidt bei Krappitz gemeldet. Die Gruppe Ratibor, die züglich Berichte veröffentlicht, ſoll über 9000 Mann und mehreren Kanonen verfügen. Die erſte Maßnahme, die dieſe Lage gebieteriſch erheiſcht, iſt die ſtrenge Abſchließung zwiſchen dem deutſchen Ge⸗ biet und dem Abſtimmungsgebiet durch die deutſchen Behörden. Die polniſche Regierung hat bereits einer gleichartigen an ſie gerichteten Aufforderung entſprochen(). In zweiter Linie wäre ich Ew. Exzellenz ſehr dankbar, wenn Sie die zuſtändigen Behörden peranlaſſen wollten, der J. A. K. die Aufgabe der Lebensmittelver⸗ ſorgung zu erleichtern. Schließlich muß ich erneut darauf beſtehen, daß die Neichsbank aufgefordert wird, unverzüglich die zur Zahlung der Arbeiter notwendigen Fonds nach Oberſchleſien zu entſenden. Nach den Angaben, welche Legationsrat Richard Meyer und Legationsrat v. Moltke geſtern abend der Botſchaft gegenüber gemacht haben, ſollen dieſe Sendungen an die zwiefache Bedingung geknüpft ſein, daß die Kommiſſion die pekuniäre Verantwortung für die Bewerk⸗ ſtelligung ihrerſeits übernimmt und die Zahlung auf gewiſſe Betriebe beſchränkt wird, die nach Anſicht der deutſchen Vertreter der Kon⸗ trolle entzogen ſind. Dieſer Anſpruch iſt mit dem Buchſtaben und dem Geiſte des Vertrages unvereinbar, wonach die Regierungskom⸗ miſſion als Vertreterin der alliierten Mächte ausſchließlich die Ver⸗ antwortung für die Aufrechterhaltung der Ordnung trägt. Unter dieſen Umſtänden iſt die deutſche Regierung gehalten, ſich auf die Kommiſſion zu verlaſſſen, die Beförderung und die Verteilung der Löhne nach eigenem Ermeſſen ſicherzuſtellen. Würden die verfallenen Löhne weiterhin zurückgehalten werden, ſo würden Sie ſich ſchwerlich dem Vorwurf entziehen können, die allgemeine Wiederaufnahme der Arbeit unmöglich zu machen, und die Anarchie zu verewigen, welche die Kommiſſion zu unterdrücken bemüht iſt. Indem ich im Auftrage meiner Regierung die Aufmerkſamkeit Ew. Exzellenz auf dieſe verſchiedenen Punkte lenke, zweifle ich nicht, daß Sie dieſe in dem verſöhnlichen Geiſte prüfen werden, von dem Ihre Politik getragen iſt und mit dem Wunſche, dazu beizutragen, daß ein Herd der Unruhe ausgelöſcht wird, der für den allgemeinen Frieden beſonders gefährlich iſt. Genehmigen Sie, Herr Reichskanzler, den Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung gez. Charles Laurent. Die deulſche Antwork. Berlin, 23. Mai.(WB.) Dem franzöſiſchen Botſchafter iſt heute folgende Antwort zugeſtellt worden: Ew. Exzellenz, habe in der Note vom 19. ds. Mts., Nr. 143, die Auffaſſung der franzöſiſchen Regierung über gewiſſe Oberſchleſien berührende Fragen übermittelt. Ich benutze gern dieſe Gelegenheit, um durch eine Erörterung der in Berlin be⸗ glaubigten Vertreter der beteiligten Regierungen die Möglich⸗ keiten zu erſchöpfen, den Brandherd in Oberſchleſien zu be⸗ ſeitigten, deſſen Fortbeſtehen, wie Ew. Exz. mit Recht ausführ⸗ ten, den allgemeinen Frieden aufs ſchärfſte ge⸗ fährden muß. Ew. Exzellenz haben aus den Maßnahmen der deutſchen Regierung erſehen, daß dieſe die Bildung von Freikorps auf deutſchem Gebiet und den Uebertritt aus dem nicht beſetzten Deutſchland in das unbeſetzte Gebiet nicht duldet. Etwas ganz anderes iſt der Selbſtſchutz den die an Leben und Eigentum aufs höchſte gefährdete Bevölkerung Oberſchleſiens in Ermangelung jeglichen Schutzes durch die franzöſiſchen Truppen und in berech⸗ tigter Notwehr gegen die polniſchen Inſurgenten von ſich aus zu bilden, genötigt waren. Auf dieſen aus Zuſammenſchluß der Bevölkerung hervorgegangenen Selbſtſchutz auf einem Ge⸗ biet, das der Verwaltung der J..⸗K. unterſteht, hat die deutſche Regierung keinen Einfluß. Die deutſche Regierung hat über die bisher getroffenen bekannten Anordnungen hin⸗ aus aber Anweiſung erteilt, daß die zur Ueberwachung der Grenzlinie des beſetzten Gebiets auf deutſcher Seite verwandten Sicherheitsorgane weſentlich verſtärkt werden. Ew. Exzellenz erwähnte, die polniſche Regierung habe der Aufforderung zur Sperrung der Grenze entſprochen. 5 Dem gegenüber habe ich die Ehre, feſtzuſtellen, daß eine Verfügung der polniſchen Regierung vielleicht ergangen ſein mag, daß die Grenze tatſächlich aber vollkommen offenſteht und tagtäglich Uebertritte von polniſchen Soldaten und Nachſchub von Munition und Material für die Inſurgenten erfolgen. Wus der Menge des hierüber vorliegenden Materials ermähne ich einen Vorfall, der ſich in den letzten Tagen ereignet hat. In dem noch im Machtbereich der J. A. K. gelegenen Kreis Kreuz⸗ burg haben in der Nacht vom 19. zum 20. Mai 250 bis 300 Polendie Grenzeüberſchritten und den Ort Kos⸗ lau angegriffen. Auch hier mußte der örtliche Selbſtſchutz ein⸗ greifen, um das Leben friedlicher oberſchleſiſcher Bürger zu ſchützen. Der Angriff konnte nur unter blutigen Verluſten abgeſchlagen werden, nachdem die eingedrungenen Polen im Dorfe Koslau ein Gehöft in Brand geſteckt hatten. In Uebereinſtimmung mit Ew. Exz. ſtelle ich mit Befrie⸗ digung feſt, daß die J..K. für die Aufrechterhaltung und Ruhe in Oberſchleſien allein verantwortlich iſt. Die Anar⸗ chie, von der in der Note, die Rede iſt und die faſt drei Wochen in Oberſchleſien herrſcht, ſteht allerdings z. Z. in allerſchärfſtem Widerſpruch zu den Verhältniſſen, unter denen der Präſident der J..K. die Verwaltung des blühenden Ländes im Februat v. J. übernommen hat. Die Wiederherſtellung der Ruhe iſt noch nicht wie es die Note angedeutet hat, ohne Frage die Wiederaufnahme der Arbeit; denn es handelt ſich gar nicht um einen Akt wirtſchaftlichen, ſondern einzig und allein um einen ſolchen politiſchen Charakters. Der polniſche Auf⸗ ſtand bezweckt unter Verletzung der Beſtimmungen des Frie⸗ densvertrages und unter Verhöhnung jedes moraliſchen Empfindens die Vergewaltigung des oberſchleſiſchen Volkes. Die Leiden, welche die unglücklichen Bewohner dort mit grauſamſtem Raffinement vorgehenden Banden zu erdulden haben, ſind unbeſchreiblich. Die deutſche Regierung iſt ſtändig bemüht, Mittel und Wege zu finden, um die unbeſchreiblichen Qualen der ober⸗ ſchleſiſchen Bevölkerung zu lindern. Sie iſt in Uebereinſtim⸗ mung mit Ew. Exz. grundſätzlich bereit und gewilll, in jeder praktiſchen Weiſe, auch mit Lebensmittel⸗ und Geld⸗ ſendungen die Lage zu erleichtern. Es beſteht jedoch nach der übereinſtimmenden Anſicht aller Beteiligten und ſo⸗ gar der unmittelbar betroffenen Kreiſe Oberſchleſiens die effek tive Unmöglichkeit für die Gewähr, daß die Gelder und Lebens⸗ mittel in die Hände der wirklich und meiſt Berechtigten gelan⸗ gen und nicht dem Zugriff der Inſurgenten unterliegen. Der Präſident der J. A. K. verfügt wenige Kilometer hinter Oppeln über keinerlei Befugnis mehr und iſt nicht mehr in der Lage, ſeine etwa gegebenen Garantien in die Tat umzuſetzen. (Folgen Beiſpiele dafür.) Ein ferneres Beiſpiel für die völli ge Ohnmachtder J. A. K. und ihrer Organe iſt das am 14. ds. Mts. durch bie polniſchen Inſurgenten erfolgte Anhalten des Rybniker Trans⸗ portzuges von etwa 700 Flüchtlingen, obgleich dieſem Zug freies Geleit ſeitens des polniſchen Oberbefehlshabers zuge⸗ ſichert war und obgleich der Zug unter der militäriſchen Be⸗ deckung von drei alliierten Offizieren und 50 franzöſiſchen Soldaten fuhr. Bis auf die Frauen, Kinder und alten Männer wurden alle Flüchtlinge verſchleppt und vier Perſonen unter⸗ wegs im Walde von Tarnowitz nach vorheriger ſchwerſter Miß⸗ handlung ohne irgend eine Veranlaſſung erſchoſſen, darunter der 14jährige Gymnaſiaſt Haaſe aus Rybnik. Den Ausführungen dieſer Note wird Ew. Exz. entneh⸗ men, daß die deutſche Regierung alles zur Beſſerung der oberſchleſiſchen Lage zu tun bereit iſt, ſoweit es die tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe nicht unmöglich machen. Die deutſche Regierung will die Hoffnung nicht aufgeben, daß es den Be⸗ mühungen der JAK. gelingen wird, endlich Mittel und Wege zu finden, die ordnungsmäßige Gewalt in Oberſchleſien wie⸗ der herzuſtellen und die Bevölkerung von dem Joche der polniſchen Inſurgenten zu befreien. Ich benutze dieſen Anlaß, um uſw. Gez. Dr. Wirth. Korfauin, Llonpd George und Briand. London, 23. Mai.(WB.) Daily Chronicle zufolge ſteht England in der oberſchleſiſchen Frage nach wie vor hinter dem Vertrage von Verſailles. Man könne Korfanty nicht geſtatten, den Friedensvertrag zu gefährden. Wenn die letzte franzöſiſche Note erklärt, deutſche Truppen hätten in Oberſchleſien die Mitſchuld an den Unruhen, ſo bedeute dies bloß, den Karren vor den Gaul ſpannen.— Der diplomatiſche Mitarbeiter des Obſerver ſchreibt: Wenn Briand verlangt, daß eine Unterſuchung durch Sachverſtändige den Beratungen des Oberſten Rates vorangehen ſolle, ſo werde dieſe Zuſammen⸗ kunft des Oberſten Rates niemals ſtattfinden. Das Blati ſagt, die nächſten 14 Tage würden entſcheidend ſein. Jetzt, wo Lloyd George den Fuß niedergeſetzt habe, müſſe er auch, koſte es was es wolle, feſtbleiben, wenn er nicht wolle, daß die Rechte Englands in den Angelegenheiten der Weli gleich null ſeien. Lord Curzon habe niemals die britiſche öffentliche Meinung geſchloſſener hinter ſich gehabt, als in der oberſchleſiſchen Frage. Wenn Paris und Warſchau keine Achtung vor der britiſchen Anſicht und Ueberzeugung zeigten, ſo werde die Entente ein toter Buchſtabe ſein. Ob⸗ ſerver findet die Behauptung abſurd, daß Lloyd George, als er von neuem über alte Freundſchaften ſprach, an eine deutſch⸗ engliſche Allianz gedacht habe. Sunday Times nach ſind Briands Tage gezählt. werde wahrſcheinlich aus der augenblicklichen Kammerdebatte mit einemſcheinbar ſtarken Vertrauensvotum hervorgehen, das mehr ein Votum gegen Lloyd George als ein Votum für Briand bedeuten würde.— Daily Telegraf erklärt, die augen⸗ blickliche Pauſe in dem Streit um Oberſchleſien werde zu einer Entſpannung zwiſchen London und Paris führen. London, 23. Mai.(WB.) Das engliſche Parlament wird morgen wieder zuſammentreten. Der Ausfall an oberſchleſiſcher Kohle. Berlin, 23. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie in der von der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion der Reparations⸗ kommiſſion übermittelten deutſchen Note hervorgehoben wurde, hat Deutſchland infolge des Aufſtandes der polniſchen Er ——— FCCCCCCC 2 Seſte. Nr. 232. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 23. Mat 1921. Infurgenten ſeit Anfang Mai aus Oberſchlefien keine Kohle mehr erhalten. Wie groß der Ausfall für das deutſche Volk iſt, ergibt ſich aus nachſtehenden Zahlen: Aus Oberſchleſien wurden in den erſten drei Monaten dieſes Jah⸗ res nach Deutſchland verſandt: Im Januar 1 503 988 t Stein⸗ kohle und 200 532 t Koks. Im Februar 1 459 171 t Steinkohle und 199 171 t' Koks, im März 1 388 171 t Steinkohle und 205 171 t Koks. ie Kriegsbeſchuldigten vor dem Reichsgerichl. Leipzig, 23. Mai. Vor dem zweiten Strafſenat des Reichs⸗ gerichts begann heute die Verhandlung gegen den Küfermeiſter Hey⸗ nen wegen Gefangenenmißhandlung. Die Anklage iſt auf Grund der von der Entente übermittelten Liſte der ſog. Kriegsverbrecher — Die heutige Verhandlung, deren Beginn auf 9 Uhr feſt⸗ geſetzt war, nahm aber erſt gegen ½10 Uhr ihren Anfang, da die engliſchen Su nicht erſchienen waren. Der Vorſitzende, Senats⸗ präſident Dr. Schmidt, wies bei Eröffnung der Verhandlung auf das Unſtatthafte derartiger Unpünktlichkeit hin. Dr. Schmidt iſt ein Vorſitzender, wie man ihn ſich wünſchen kann. Er hat eine außerordentlich angenehme Art des Verhandelns und das Befragen des Angeklagten und der Zeugen geſchieht in einer ſo unbefangenen Weiſe, daß auch nicht der Gedante einer Beeinfluſſung aufkommen kann. Die Anklage liegt in Händen des Oberſtaatsanwaltes Dr. Ebermayer, dem der Reichsanwalt Dr. Feifenberger zur Seite ſteht. Die Verteidigung liegt in Händen der Rechtsanwälte Küppers⸗Düſſel⸗ dorf, v. Forſter⸗Groß⸗Lichterfelde und Dr. Dittenberger⸗Leipzig. Als Sachverſtändiger iſt General Franſecki⸗Freiburg geladen. Nach dem Aufruf der Jeugen beginnt die Vernehmung des Angeklagten, der im Jahre 1872 geboren und ſeit 23 Jahren in derſelben Stellung als Küfer tätig iſt. Er iſt unbeſtraft und hat 9 Kinder im Alter von 3 bis 23 Jahren. Den Beginn der Verhandlungen benutzt der Vorſitzende, Senats⸗ präſident Dr. Schmidt, um darauf hinzuweiſen, daß die Aufgabe des Gerichtes ſcharf begrenzt ſei und lediglich feſtzuſtellen habe, ob den Angeklagten eine Schuld treffe oder nicht. Für politiſche Erörterungen wäre in dieſem Saale kein Raum. Im vorliegenden Falle iſt Anklage erhoben wegen 46 ſelbſtändiger Gefangenenmißhandlungen. Der Angeklagte beſtreitet im großen und ganzen, etwas getan zu haben, was er nicht verantworten könne und ſchildert die Schwierigkeiten ſeiner Lage. Er habe 140 Kriegsgefangene mit einer ganz geringen Anzahl von Mannſchaften zu bewachen gehabt. die Kriegsgefangenen ſchiſdert er als renitent, da ſie nicht in den Bergwerken arbeiten wollten. Im großen und ganzen verſucht er, die Schuld auf mangelhafte Inſtruk⸗ kionen zu ſchieben. Der erſte engliſche Zeuge, Parry, gibt bei ſeiner. Vernehmung zu, daß die Unterkunft gut geweſen ſei, das Eſſen jedoch mangelhaft. Die Verhandlungen ſelbſt waren außerordentlich gut vorbereitet worden. Man hatte für die Preſſe in löblichſter Weiſe geſorgt und ihr alle möglichen Erleichterungen geboten. Beſonders zahlreich ſind ausländiſche Journaliſten vertreten. Die geſamten engliſchen, amerikaniſchen und franzöſiſchen Preſſevertreter ſind aus Berlin nach Leipzig gekommen. Die Bevölkerung nimmt relativ wenig Anteil. Es hatten ſich kaum 20 bis 30 Menſchen vor dem Reichs⸗ gericht eingefunden. Beſonders fiel die hohe Geſtalt des engliſchen Generalſtaatsanwalts Pollack im Gerichtsſaale auf, der von einem ganzen Stabe begleitet war. Die Verhandlungen gehen ſehr ſchlep⸗ pend vor ſich, da die Vernehmungen der ausländiſchen Zeugen mit Hilfe von Dolmetſchern die Verhandlungen ſelſtverſtändlich außer⸗ ordentlich erſchwert. Die Freiheit des Richterſpruches. London, 23. Mai.(W..) Die Blätter veröffentlichen Be⸗ richte ihrer nach Leipzig zu den Verhandlungen gegen die deutſchen Kriegsbeſchuldigten entſandten Sonderberichterſtatter und erklären, Deutſchlands Aufrichtigkeit werde auf dieſen Verhandlungen auf die Probe geſtellt wer⸗ den. Morning Poſt ſchreibt: Wenn die gefällten Urteile der Schwere der Verfehlungen entſprechen, werde die britiſche Regierung daraus den Schluß ziehen, daß die Beſtrafung der Kriegsbeſchuldigten Deutſchland überlaſſen werden kann. Wenn die britiſchen Vertreter jedoch zu einem anderen Schluß kom⸗ men ſollten, werde England auf den Buchſtaben des Friedens⸗ vertrages zurückkehren müſſen. der neue Reichsminiſter des Aenßern. Berlin, 23. Mai.(WB. Drahtbericht.) Der Reichspräſident hat den bisherigen Geſandten im Haag, Dr. Roſen, zum Reichsminiſter des Aeußern ernannt und den Reichskanzler von der Wahrnehmung der Geſchäfte dieſes Miniſteramtes entbunden. Ilich. Dann iſt auch die Sicherheit nicht gegeben, daß die Annahme DeeFoen 2 2 Bürkeflag der Deulſchen Volksparkei. )( Freiburg, 22. Mai. Am geſtrigen Sonntag, dem zweiten Verhandlungstage, traten vormittags 9 Uhr die Frauen und Beamten zur Beſprechung ſie betreffender Fragen zuſammen. Die Frauenverſammlung leitete Frau Dr. Bernays, während Reichstagsabg. Morath über Beamten⸗ fragen referierte. Gegen halb 10 Uhr eröffnete der Ehrenvorſitzende, Herr Geheimrat Paaſche die Hauptverhandlungen. Zunächſt wurden die Wahlen zum Landesausſchuß vorgenommen. Prof. Weber⸗ Baden⸗Baden wurde zum Vorſitzenden gewählt und die Satzungen des Verbandes ebenfalls einſtimmig genehmigt. Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand ein Vortrag des Reichstagsabgeordneten Dr. Curtius über„Baden als Grenzwachl“, der gleichzeitig das gleichlautende Referat des verhinderten Reichs⸗ tagsabg. Dr. Zapf⸗Zweibrücken mit übernahm. Er behandelte zu⸗ nächſt das Ultimatum, ſeine Einzelheiten und wirtſchaftlichen Auswirkungen, wobei er die Ausführungen des Abg. Moldenhauer unterſtrich und ſie in mancher Hinſicht ergänzte. In den Tagen der Entſcheidung haben ſich in Parlament und Regierung zwei Aktionen durchkreuzt; es wurde ein Verhandlungskabinett Streſemann erſtrebt und alle Fraktionen wieſen in überwiegender Mehrheit auf Streſe⸗ mann als gegebenen Reichskanzler hin. Abg. Streſemann hatte per⸗ ſönlich mit Ententevertretern in Berlin Fühlung genommen, um Ge⸗ wißheit zu erhalten, daß man Deutſchland leben und wieder hoch⸗ kommen laſſen wollte. Bevor eine Gewißheit verſchaffende Mittei⸗ lung eingetroffen war, mußte die Entſcheidung fallen, weshalb die deutſche Volkspartei ſich zum Nein Ofeuſt Von neuem muß die moraliſche Offenſive ergriffen werden und die große Weltlüge von der Verantwortlichkeit Deutſchlands verſchwinden. Hier fällt gerade Baden als weſtliche Grenzmark eine bedeutende Rolle zu, da das Ausland beſonders für nationale Töne aus der Südweſtecke des Reiches empfindlich iſt. Es liegen uns in Baden Verpflichtungen moraliſcher Art zuerſt nach der Schweiz hin ob. Immer noch beſteht ein großes Maß von Mißſtimmung hüben und drüben. Wir haben die Haltung der Schweiz während des Krieges manchesmal ſchmerzlich bedauert und wünſchen nun, daß von jetzt an alle Fragen zu beiderſeitiger Zufrie⸗ denheit gelöſt werden können. Ich erwähne hierbei nur das Gold⸗ Hypothekenabkommen und erinnere die Schweiz an die Unfreundliche Stellungnahme Frankreichs in der Freizonenfrage. Auch in der Frage der Regelung der oberrheiniſchen Waſ⸗ ſerſtraße gehen die Intereſſen Deutſchlands und der Schweiz Hand in Hand. Bei allen Verhandlungen iſt aber Vorſicht am Platze. Wir müſſen immer Rückſicht darauf nehmen, daß auch die Schweiz unter ſchweren Wirtſchaftskriſen leidet. Nach Weſten zu iſt es Ba⸗ dens Aufgabe, die kulturellen Beziehungen zu Elſaß⸗ Lothringen zu deutſchem Land, zu pflegen. So ſchnell wie möglich ſollten wir wieder geiſtige Brücken über den Rhein hinüber⸗ ſchlagen. Wir haben aber auch die Eingliederung der Verdrängten vorzunehmen. Baden iſt hieran an erſter Stelle beteiligt. In den Parteien gibt es über die Wichtigkeit dieſer Frage keinen Streit. Nach ihrer Meinung gibt es kein beſſer angelegtes Kapital, als wenn man den Elſaß⸗Lothringern und allen anderen Verdrängten und Vertrie⸗ benen, auch den Kolonial⸗ und Auslandsdeutſchen, ihren Wiederauf⸗ bau ermöglicht. Der bisherige Reichsfinanzminiſter allerdings hat ſich nie zu dieſer Anſchauung durchringen können. ſtehen uns in naher Zukunft die Entſcheidungen benor über die inmere Geſtaltung des Reiches. Wie wir uns dabei wehren müſſen, gegen eine Zerſchlagung Preußens, ſo müſſen wir uns an⸗ dererſeits an die Frage der Vereinigung Badens und Württem⸗ bergs heranwagen. Es ſind in dieſer Hinſicht bereits Beſtrebungen im Gange, ich erinnere Sie nur an die Inſtitution der Bezirks⸗ wirtſchaftsräte. Haben wir ſo dem Grenzlande Baden das nötige Hinterland verſchafft, ſo können wir mir Erfolg an die Löfung großer, außerpolitiſchen Aufgaben, wozu ich vor allen Dingen die Pflege weſtöſtlicher Beziehungen zähle, herangehen. Großer Beifall dandte dem Redner für die Ausführungen. Prof. Weber verlas ſodann Begrüßungstelegramme. die aus allen Teilen des Reichs, ſo auch aus Württemberg eingelaufen waren. Er gibt bekannt, daß der Landesausſchuß Baden den Deutſchen in Tirol und Deutſch⸗Oeſterreich ein Telegramm geſandt habe, indem er der Hoffnung Ausdruck gibt, daß ſie bald zu ihrer deutſchen Heimat zurückkehren könnten. Die Verſammlung nahm dann einſtimmig folgende Ent⸗ ſchließung an: Der Landesparteitag der Deutſchen Volksparted zu Freiburg billigt einmütig die Haltung der Reichstagsfraktion bei ihrer nahezu einſtimmigen Ablehnung des gegneriſchen Ultimatums. Die Erfüllung der Forderungen des Ultimatums iſt. wie in der Erklärung der Reichstagsfraktion geſagt wird, nur zeit⸗ weiſe, unter Angriff auf die Subſtanz der deutſchen Wirtſchaft, mög⸗ Baden iſt immer Träger des Reichsgedankens geweſen. Es im eene der des Ultimatums uns von Zwangsmaßnahmen in Zukunft bewahren wird. Der Parteitag bedauert auf das Tieſſte, daß eine breite A b⸗ wehrfront des nationalen Mittelſtandes nicht gebildet werden konnte, welche die Möglichkeit gegeben hätte, durch Zuſammen⸗ faſſung der nationalen Volkskräfte die Durchführung feindlichen Zwangs zu verhindern. In einer unverändert geſchloſſenen Haltung der Partei erblickt der Parteitag einen wertvollen Rückhalt in den kommenden ſchweren Tagen des Vaterlandes. Mit einem Hoch auf das Vaterland ſchloß der Vorſitzende Prof. Weber ſodann den erſten Parteitag der Deutſchen(liberalen) Volks⸗ partei in Baden. 13 v Die Deutſche Vollspartei und das neue Kabinett. In ſeiner Freiburger Rede hat Streſemann auch die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei zum neuen Kabi⸗ nett behandelt. In Ergänzung des Berichts in unſerer heuti⸗ gen Mittagsausgabe ſeien noch folgende Sätze aus der Rede Streſemanns rt: Man hat die 7 53 Volkspartei aufgefordert, an dem neuen Kabinett teilzunehmen. Man wollte mit dem Anſehen, das die Volkspartei genießt, das neue Kabinett decken. Für uns kommt nur eine vollkommene Umbildung der Regierung im Reich und in Preußen als Vorausſetzung unſerer aktiven Mitarbeit in Frage. Auch die Demokraten können als bürgerliche Partei eine Politik auf der gegenwärtigen Baſis, die von der Gnade der Unabhängigen abhängen kann, nicht mitmachen. Wir ſind für volle Gleichberechtigung der Sozialdemokratie. Wir ſind bereit, mit ihnen zu arbeiten. Der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, der nicht mit der Sozialdemokratie zuſammenarbeiten will, der nicht er⸗ kannt hat, daß es darauf ankommt, die Sozialdemokratie zu poſi⸗ tiver Mitarbeit heranzuziehen. Wir wehren uns aber gegen eine Alleinherrſchaft oder gegen eine Vorherrſchaft der Sozialdemokratie. Letzte Meldungen. Aufhebung der Jollgrenze Anfang Juni? r. Düſſeldorf, 23. Mai.(Pr.⸗Tel.) Wie die Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Montagspoſt, die führende Zentrumskreiſe als Mitarbeiter hat, erfährt, ſoll die Aufhebung der Zoll⸗ 55 am Rhein nach einer Mitteilung aus eng⸗ iſcher Quelle ſpäteſtens am 6. Juni erfolgen. Die Räu⸗ mung der Städte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort ſoll einige Tage vorher angeordnet werden. Die deutſche Re⸗ gierung werde die Koſten der Sanktionen zu tragen haben. Amerika und Mexiko. Wafhington, 23. Mai.(ONB.) Die amerikaniſche Regie⸗ rung hat 12 bereit erklärt, die neue mexikaniſche Regierung anzuerkennen. Ein beſonderer Geſchäftsträger reiſt aus Waſhington nach Mexiko, um dort mit der mexikaniſchen Re⸗ gierung über die Anerkennung zu verhandeln. Die Sozialdemokraten in der Tſchecho⸗Slowakei. rag, 22. Mai.(WB.) Tſchecho⸗Sl. Pr.⸗Br. Heute fand ongreß der Vertreter der tſchecho⸗ſlowakiſchen Arbeiterpartei ſtatt unter dem Vorſitz von Nemec. Nach der Erſtattung von Re⸗ feraten über Organiſations⸗ und politiſche Fragen wurde eine Entſchließung angenommen, in der ſich die Sozialdemokratie prinzipiell für eine parlamentariſche und gegen eine Be⸗ amtenregierung erklärt. Dann fährt die Eniſchlleßung fort: Die Sozialdemokratie weigert ſich nicht, an der Reg und Verwaltung des Staates teilzunehmen und die Ver⸗ antwortung für das Geſchick der ublik mit zu überneh⸗ men. Sie kann jedoch mit den Bourgeois⸗Parteien ſolange keine gemeinſame Regierung bilden, als dieſe nicht den ee und ſozialen des tſchecho⸗flowakiſchen Volkes Rechnung tragen. S die bürgerlichen Parteien in ihrem Widerft gegen die Not⸗ wendigkeit der ſozialen Entwicklung verharren, ſo würde die Sozialdemokratie Neuwahlen vorziehen. Des weiteren wurde einmütig eine Reſolution angenommen, in der bedauert wird, daß man bei der gegenwärtigen Situation nicht mit einer Teilnahme der deutſchen Sozialdemokratie rech⸗ nen könne, deren politiſche Taktik vollkommen vom natio⸗ nalen Opportunismus beſtimmt ſei. Ferner würde eine eee ſlowatiſchen und De⸗ legierten gegen die Autonomie der Slowakei und Karpato⸗ rußlands angenommen U 2 Nick Tappoli. Roman von Jakob CThriſtoph Heer. (Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 50(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) In hochgeſpannter Erwartung ſtapfte ſie durch Dämme⸗ rung und Schnee. Sie dachte, daß um Wildholz wohl noch mehr Beſuch geſchart ſein werde, traf aber das Ehepaar allein, und wieder fiel ihr der Gegenſatz der beiden Menſchen auf: des vornehm gütigen Pfarrers, der die Feierlichkeit des Red⸗ ners von ſich geſtreift hatte, und der kalten Frau, die ein weißes Diakoniſſenhäubchen trug und faſt jeden Satz mit dem Worcte begann:„Es ſpricht der Herr.“ Wildholz plauderte mit Nick von den Wochen am Oberrhein, dabei ſpürte ſie aber die Augen der Pfarrerin wie zwei ſtechende Flammen auf ſich gerichtet.„Sie haßt mich,“ durchzuckte es ſie. In der Tat begann die Pfarrerin unter Seufzen ſo deutlich und anzüglich von der Sünde des Hochmutes zu ſprechen, die ungeſcheut durch die Stadt wandle, daß ſich der Gaſt wohl oder übel betroffen fühlen mußte. Ging ſie denn in ihrem dunkeln Wollrock nicht einfach genug? Und das krauſe Lockenhaar, das den beſon⸗ deren Anſtoß der Pfarrerin zu erregen ſchien, hatte ihr doch Gott gegeben, und es war nichts Künſtliches daran. Wildholz ahnte die Qual Nicks, gab aber ſeiner Frau um⸗ ſonſt bittende Blicke. Jene verlor ihre Offenheit, das froh be⸗ gonnene Geſpräch wurde verlegen und gezwungen, eiſige Kälte waltete bei dem von der Pfarrerin mit harter Stimme ge⸗ ſprochenen Tiſchgebet, und nachher würgte Nick jeden Biſſen hinunter. Da bereitete Wildholz der unerfreulichen Stunde ein Ende. In verhaltener Erregung und willensſcharf wandte er ſich der Gattin zu:„Chriſtine, ich gebe Fräulein Tappoli noch das Geleit. Um neun Uhr bin ich wieder zurück.“ Sie wagte keinen Widerſpruch, wurde aber kreidebleich vor Aerger. Als Nick ihr die Hand bot, wußten beide: es war das letztemal, kein Wiederſehen war zwiſchen ihnen möglich.— Die Nacht lag ſternenlos über der Stadt, der Wind pfiff um die Häuſerecken, und wo ein paar Menſchen unterwegs waren, bedeckte der aufgewirbelte Schnee raſch wieder ihre Spur. Geraume Weile gingen Wildholz und Nick ſchweigend, ihr ſtanden die Tränen nahe. Bei einer Baumgruppe hielt er den Schritt an.„Fräu⸗ lein Tappoli“, begann er mit bewegter Stimme.„Was wir heute erlebt haben, iſt uns beiden ein Schmerz. Völlig kann Ulrich Junghans. Mein Verzicht auf Sie wurde mir damals⸗ ich ja das Betragen meiner Frau nicht entſchuldigen, aber doch ein wenig. Dazu bin ich Ihnen aber eine Erklärung dae di, die Sie um Gottes willen nicht mißverſtehen mögen. ls meine Frau und ich einander auf entlegener Miſſions⸗ ſtation kennen lernten, waren wir junge Menſchenkinder, außer ihren Eltern die einzigen Europäer, einander verbunden durch den jugendlichen Eifer für das Gotteswort. Wie eine heilige Märtyrerin erſchien ſie mir. Daraus entſtand unſere Liebe, unſere Verlobung. Später, als ich wieder unter die Menſchen des eigenen Erdteils trat, erkannte ich ja ſchon, wie beſcheiden ich in der Wahl meiner Braut geweſen war. Hä ich aber die Treue verletzt, ſo hätte ich nicht mehr beſtehen können vor meinem Gott. Und nur einmal kam ich in die große Gefahr, daß ich in ſeelenbezwingenden Schmerzen an den Un⸗ gott der Treuloſigkeit verloren gehe. Sie ahnen es:— in Eglisau neben Ihnen]“ Einen Augenblick ſchwieg Wildholz, übermannt von der Erinnerung. Aber er faßte ſich und fuhr fort:„Wie ich dann ſelbſt meiner Herr geworden bin, haben Sie miterlebt. Ich wies die Berufung des Städtchens zurück und begab mich auf die große Reiſe, die ich ohne meinen innern Kampf wahrlich unterlaſſen hätte. Daß mich dabei Ihr Bild begleitete, ſagten Ihnen wohl meine Grüße von da und dort. Den Schluß der longen Fahrt bildete, daß ich meine in die Heimat über⸗ ſiedelnde Braut in Southampton abholte. Ein paar Stunden nach Ankunft des Schiffes ſaßen wir in einem Garten am Meer, ich ſchrieb Ihnen etliche Zeilen und bat ſie, ihren Gruß darunter zu ſetzen. Sie haben den Brief nie erhalten, aber er gab mir und ihr den Anlaß, daß wir von Ihnen ſprachen. Im Triebe, das Gewiſſen vor meinem künftigen Weib zu ent⸗ laſten, habe ich wohl unvorſichtig viel von Ihren Vorzügen geſprochen,— kurz, ich denke nur unter Schmerzen an jenen Ahend zurück. Nun aber, Fräulein Tappoli, wiſſen Sie, warum der heutige ſo ſchrecklich froſtig ausgefallen iſt, daß wir wohl beide eine Wiederholung gern vermeiden. Ich hoffte, es ſei mit der Billigung meiner Frau wieder eine Freundſchaft zwiſchen uns möglich. Leider nein! Und weil mich die Ver⸗ antwortung für die Einladung trifft, die ſo kränkend für Sie verlaufen iſt, bitte ich Sie herzlich: Verzeihen Sie mirl“ Nick war von dem Bekenntnis ihres früheren Freundes zu verwirrt, um auch nur ein Wort ſprechen zu können. Sie gingen wieder ein Stück Weges durch Wind und Schnee. Da erſt verſetzte ſie:„Wenn es Ihrer Frau eine Beruhigung iſt, ſagen Sie ihr, daß ich ihr den Abend nicht nachtragen werde.“ Wildholz atmete auf:„Und nun eine Frage. Aus meinen inneren Kämpfen in Eglisau erinnere ich mich an den Namen erleichtert durch Ihr Geſtändnis, daß Sie den jungen Mann lieben, obſchon Sie ihm auf ſeine Werbung mit einem Nein geantwortet haben. Haben Sie den Brief einmal geſchrieben, zu dem ich Ihnen riet?“„Den Brief habe ich geſchrieben,“ erwiderte Nick ſchwer,„aber Ulrich Junghans iſt für mich und die Seinen doch draußen in der Welt verſchwunden. Ich weiß nichts von ihm.“ „Wir ſind alle Kämpfende, darum gibt es für uns keinen Halt als den des allerdemütigſten Glaubens,“ verſetzte Wild⸗ holz nach einigen Schritten, wie aus einem Selbſtgeſpräch heraus.„Wie tief fühle ich Ihre Vereinſamung mit, Fräu⸗ lein Tappoli! Und bennoch drängt gerade ſie mich zu einer Bitte, die mir ſo ſchwer fällt wie noch keine in meinem Leben, und die vielleicht noch nie ein Pfarrer getan hat.“ Er ergriff zitternd ihre Hand.„Wen fähe ich lieber in meiner Kirche als Sie? Aus welchem Geſicht käme mir mehr als aus dem Ihren Troft, daß ich mit meinen Predigten nicht bloß in den ind ſäe? Aber ſch bitte Sie: beſuchen Sie künftig einen anderen Gottesdienſt als den meinen— erſparen Sie mir den neuen Kampf.“ Er wandte ſich in mächtiger Bewegung plötzlich von ihr ab.„Behüt Sie Gott, Fräulein Tappoli, rief er ihr nach, und im nächſten Augenblicke verſchwand ſeine hohe, vornehme und düſtere Geſtalt im Schneegeſtöber und in der Dunkelheit. Die erſchütterte Nick jedoch hatte ihn verſtanden. Auf ihrem Stübchen verbrachte ſie die halbe Nacht ſchlaflos. Was hatte ſie mehr begehrt, als daß ihr die von Chriſtlichkeit über⸗ fließende Pfarrersfrau am Sonntagabend ein Plätzchen im Schein ihrer Lampe gönne und ſie aus den Geſprächen mit dem Pfarrer ein tröſtliches Licht hinaus in den Werktag der Woche tragen dürfe. Ihr, der nach Wohlwollen Durſtenden, wäre die Freundſchaft des Pfarrers eine reine und erfriſchende Quelle geweſen! Und doch erfüllte es ſie mit einem dank⸗ baren Glücksgefühle, daß ſie damals in Eglisau Wildholz etwas geweſen war, daß er ihretwegen innerlich hatte kämpfen müſſen und daß der ſo tief ernſte Mann ſie auch jetzt noch al⸗ eine Gefahr für ſeinen Seelenfrieden betrachtete. Das ſprach für ihren inneren Wert. Wie einfach und beſcheiden ihr Lebens · eh war,— einmal mußte ihr doch ein Herzensfrühling er⸗ en. Nie aber kreugte ſie wieder die Spur des Geiſtlichen. unter deſſen düſter glutvollen Predigten die halbe Stadt in den Staub kniete.— Dafür ſchenkte ihr das Schickfſal ein anderes Wiederſehen. das eine neue Wendung in ihr Leben bringen zu wollen ſchien. Fortfetzung⸗ folgte 5 93 Montag, den 23. Mai 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 232. Wirtſchaftliche Fragen. Sollmaßnahmen der Beſatzungsbehörden. Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben: 8„Am Samstag vor Pfingſten ſetzte plötzlich bei Emmerich Denme belgiſche Jes e auf dem Waſſerweg ein. Auf Anweiſung der belgiſchen Militärbehörde unterſagte die belgiſche Zollſtelle die Ein⸗ und Ausreiſe für alle Fahrzeug⸗ mit deutſchen Waren, die nicht die Zollbeſcheinigung und Ge⸗ nehmigung des Ein⸗ und Ausfuhramtes in Ems nachweiſen konnten. Die Schiffahrttreibenden waren über dieſe Formali⸗ tät vorher in keiner Weiſe unterrichtet. Infolgedeſſen hat die Maßnahme der belgiſchen Behörde bereits zu ſchweren Ver⸗ kehrsſtörungen und Schiffahrtsſtockungen Anlaß gegeben. Zur Zeit ſind bei Emmerich bereits über 150 Fahrzeuge feſtgehalten; es ſteht zu befürchten, daß die Zahl ſich täglich erhöht, da die Schiffahrttreibenden über die Maßnahmen in Unkenntnis waren. Um die Schwierigkeiten zu beheben und die reibungs⸗ loſe Durchführung des Schiffsverkehrs ſicherzuſtellen, hat der erein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen in Duis⸗ burg als die Berufsvertretung der geſamten Rheinſchiffahrt alsbald nach Bekanntwerden der Maßnahme ſich mit einem dringenden telegraphiſchen Antrag an den Reichskommiſſar die beſetzten rhein. Gebiete gewandt, um zunächſt ſchnell⸗ eine Ausſetzung der Zollkontrolle auf 4 Tage zu erwirken und ferner Kennknis von den zugrundeliegenden Verordnungen den erforderlichen Formalitäten zu erhalten, um die Schiffahrttreibenden umgehend unterrichten zu können. Einen gleichlautenden Antrag mit der Bitte um ſchnellſte Hilfe hat 5 Verein auch dem Reichsamt des Innern in Berlin zugehen Hlaſſen.“ * Die Ein- und Ausfuhranträge e pfälziſcher Hand⸗ werker. Von der Handelskammer der Pfalz wird uns geſchrieben: Ein⸗ und Ausfuhranträge von ſelbſtändigen Handwerkern ſind dae ſchnellerer Erledigung nicht an die Ein⸗ und Ausfuhr⸗ telle Ems, ſondern unter Benützung der bei der Handwerks⸗ kammer erhältlichen, beſonders gekennzeichneten Antrags⸗ formularen an die Handwerkskammer der Pfalz Kaiſerslautern richten. Die Handwerkskammer der Pfalz ſammelt die bei einlaufenden Anträge und gibt ſie zur Sammelſtelle bei der werkskammer Koblenz, die dieſe alsdann durch einen beſonders eingerichteten Eildienſt unmittelbar der Emſer Stelle 1— Genehmigung vorlegt. Dringend wird darum erſucht, alle Anfragen über Zollhöhe, Ein⸗ und Ausfuhrgenehmigungs⸗ pflicht uſw. an die Handwerkskammer der Pfalz Kaiſerslautern u richten; die Emſer Stelle iſt durch Ueberlaſtung mit An⸗ trägen nicht in der Lage, Auskünfte zu erteilen. An Gebühren werden ſeitens der Emſer Stelle erhoben für Einfuhranträge 1 vom Tauſend, für Ausfuhranträge 5 vom Tauſend, wobei angefangene Tauſend als voll berechnet werden. onb. 2 2 2 Stäotiſche Nachrichten. 5 Reiſe⸗Erleichterungen. Die Reichsregierung hat die Beſeitigung einer Reihe von paß⸗ 5 iſchen Einſchränkungen veranlaßt, die ſich mit der fortſchreiten⸗ 5 den Entwicklung des Verkehrs nicht mehr in Einklang bringen ließen. ZJunächſt ſind danach weſentliche Erleichterungen in der Jandhabung des Sichtvermerkzwanges eingetreten. Eine Prüfung der Notwendigkeit der Reiſe findet nicht mehr ſtatt. Insbeſondere iſt bei Reiſen aus geſundheitlichen Grün⸗ d en die Beibringung eines ärztlichen Zeugniſſes und bei Ge⸗ chäftsreiſen die Vorlage einer Empfehlung der zuſtändigen Handels⸗ 0 er nicht mehr erforderlich. Eine Verſagung der Ausſtellung eines Sichtvermerkes tritt künftig nur in einigen wenigen beſtimmten Fällen ein, u. a. auch dann, wenn die für den Zielort etwa erforder⸗ liche Zuzugsgenehmigung fehlt(dies gilt alſo für alle Orte, wo die Reiſe und der Aufenthalt von einer polizeilichen Zuzugs⸗ abhängig gemacht wird), und bei Durchreiſen von Ausländern, wenn der Einreiſe⸗Sichtvermerk des Ziellandes und die Durchreiſe⸗Sichtvermerke der Zwiſchenländer nicht vorgelegt werden können, oder wenn die Vermutung beſteht, daß der Antragſteller den Durchreiſe⸗Sichtvermerk nur zur Einreiſe nach Deutſchland benutzen will, um dort zu bleiben. Bisher waren auch Reichsdeutſche für die Einreiſe nach chland dem allgemeinen Sichtvermerkszwang unterſtellt. Dieſe Beſtimmung iſt gleichfalls aufgehoben, ſodaß alſo nunmehr Reichs⸗ deutſche ohne beſondere Erlaubnis jederzeit in die deutſche Heimat zurückkehren können. Die Be⸗ enn g iſt am 1. Mai in Kraft getreten. Allerdings bleibt auch für Neichsdeutſche der Paßzwang und der Ausreiſe⸗Sichtvermerks⸗Zwang bis auf weiteres beſtehen. Die Befugnis, in der Regel von der An⸗ be einer beſtimmten Grenz⸗Uebergangsſtelle im 988 Sichtvermerk abzuſehen, erhalten nunmehr auch die deutſchen Sicht⸗ vermerks⸗Behörden im Inlande. Der Grenzübergang kann demnach alſo bei jeder amtlich zugelaſſenen Grenzüber⸗ gangsſtelle erfolgen. Nur wenn beſondere Umſtände es erfor⸗ dern, ſind die deutſchen Sichtvermerksbehörden nach wie vor berech⸗ tigt und verpflichtet, im einzelnen Falle die Benutzung einer beſtimm⸗ ten Grenzübergongsſtelle im Sichtvermerk vorzuſchreiben.(WTB.) ch. Inveſliturſeier in der Pfarrkicche. Am geſtrigen Sonntag erfolgte in der unteren kath. Pfarrkirche die felerliche Inveſtitur des Herrn Stadtpfarrers Joſef Bahr, des früheren Pfarrkurators in Rheinau, der als Nachfolger des nach Schenkenzell bei Triberg verſetzten Stadtpfarrers Dr. Bürck hierher kam. In feierlicher Pro⸗ zeſſton, unter Vorantritt weißgekleideter Mädchen, wurde der neue Pfarrherr in die Kirche geleitet, wo Geiſtlicher Rat Stadtdekan Bauer zunächſt von der Kanzel aus die Ernennungsurkunde ver⸗ las und ſodann die Feſtpredigt hielt. Der gechätzte Geiſtliche ver⸗ wies auf die mannigfachen Aufgaben der Großſtadtſeelſorge, um ſich ſodann an den neuen Seelſorger zu wenden, wobei er die Notwen⸗ digkeit eines herzlichen Einvernehmens zwiſchen Pfarrherr und ⸗Gemeinde beſonders betonte. Dann begann die eigentliche Inveſtitur durch Ablegung des Glaubensbekenntniſſes, des Treue⸗ gelöbniſſes zur Kirche, ihrer Lehren und Vorgeſetzten, worauf die Uebergabe der Schlüſſel und des Evangeliumbuches erfolgte. Beim nachfolgenden feierlichen Hochamt, das der neue Pfarrherr hielt, aſſiſtierten Geiſtlicher Rat Bauer, Stadtpfarrer Fahrmeier⸗ Käfertal und Stadtpfarrer Hoferer⸗Neckarau. Der Kirchenchor verſchönte die feierliche Handlung durch eine Feſtmeſſe von Pale⸗ ſtrina unter Leitung des Muſikdirektor Böres. Nach beendigter Einſetzung wurde der neue Seelſorger der Pfarrkirchengemeinde wiederum in feierlicher Prozeſſion nach dem Pfarrhaus geleitet. Die Kirche war mit Andächtigen dicht gefüllt. Nach der Maiandacht brachte der Kirchenchor dem neuen Geiſtlichen ein Ständchen. D. Bargeldloſer Poſtverkehr. Durch eine Verfügung der Reichs⸗ poſtverwaltung wird eine weitere Vereinfachung des bargeldloſen Poſtverkehrs eingeführt. Es können nämlich neuerdings auch Poſt⸗ pakete unfrankiert zum Verſand aufgeliefert werden. (D..) Verbeſſerte Fernſprechverbindung. Im Laufe dieſes 12 res ſollen noch verſchiedene große Fernſprechleitungen fertig geſtellt werden, u. a. eine Leitung Freiburg—Berlin u. Frankfurt—Lörrach. Auch Karlsruhe und Mannheim ſollen beſſere Verbindungen mit Berlin erhalten. Außerdem ſollen neue Verbindungen mit der Schweiz hergeſtellt werden, ſo Berlin—BVaſel, Mannheim—Baſel und Frankfurt—Zürich. D Kollektivhaftyflichk für Hausinſtallationen. Bei der am 12. Mad in Nabee ene eeee des Elektroinſtallateurverbandes wurde die Frage der Kollektiv⸗ haftung des Verbandes gegenüber den Gemeinden und Konſu⸗ menten behandelt. Durch einſtimmigen Beſchluß der anweſenden Firmen wurde eine von dem Syndikus der Handwerkerkammer Konſtanz, Herrn Dr. Herfurth vorgeſchlagene, rechtlich einwandfreie Haftpflichterklärung angenommen und unterzeichnet. Für die bereit⸗ im erſten Ausbau fertiggeſtellten und 3 3t. in Betrieb genommenen Anlagen haftet der Verband mit ca. 60 000 Mark und für die An⸗ lagen des zu beginnenden zweiten Ausbaues mit ca. 250 000 Mark ſolidariſch. Jede Firma, welche auf dieſe Kollektivhaftung des Ver⸗ bandes eingegangen iſt, erhält einen beſonderen Ausweis, der gleich⸗ zeitig als Mitgliedskarte dient. * Beſeiligung des Sperrzuſchlages für Haus⸗ und Küchengeräle. Wie der Großeinkaufsverband„Nürnberger Bund“ erfährt, hat die ſtändige Tarifkommiſſion der Eiſenbahn den Beſchluß gefaßt, Haus⸗ und Küchengeräte aus Holz von dem Sperrzuſchlag von 50 Prozent gemäß Ziffer 30 des Verzeichniſſes 1 zu befreien. Die Entlaſtung dieſer für den täglichen Bedarf ſo wichtigen Güter von dieſem Son⸗ derzuſchlag entſpricht einem dringenden Wunſche des beteiligten Fach⸗ handels und der Holzwareninduſtrie. (D..) Keine Ausfuhr des diesjährigen Friſchobſtes. Die deutſche Obſtbaugeſellſchaft hatte bei der Reichsregierung den Antrag geſtellt, daß derjenige Teil der Obſternte 1921, der auf die Verwertung durch die Obſtverwertungsinduſtrie angewieſen iſt, von dieſer aber wegen Zuckermangels und mit Rückſicht auf die noch vorhandenen großen Beſtände an Halbfertigwaren nicht abgenommen werden kann, zur Ausfuhr freigegeben werde. Der Reichsernährungsminiſter hat da⸗ raufhin einen ablehnenden Beſcheid erteilt. Da die inländiſche Er⸗ zeugung von Friſchobſt nicht hinreiche, habe er die Einfuhr von Friſchobſt freigegeben. Würde die Ausfuhr geſtattet wer⸗ den, ſo würden die mit der Freigabe der Einfuhr verfolgten Ziele nicht erreicht werden. Außerdem aber würde eine weſentliche Preis⸗ ſteigerung des inländiſchen Obſtes eintreten. Dieſe Preisſteigerung müſſe aber im Intereſſe der Verbraucher unter allen Umſtänden ver⸗ hindert werden. 3 Obacht! Auswanderer! Aus zahlreichen Briefen des Aus⸗ landes geht hervor, daß viele Auswanderer im Neuland nicht das gefunden, was ſie erwartet hatten. Mit ſchweren Enttäuſchungen ſollen ſie ein neues Leben beginnen, das vollen Kraftaufwand erfor⸗ dert. Gar mancher iſt dazu nicht imſtande. Solchem Elend kann nur dadurch vorgebeugt werden, daß ſich der Auswanderungswillige bereits in der Heimat ſo gut als möglich über die Verhältniſſe draußen unterrichtet. Um nicht gewiſſenloſen Schwindlern und Agenten in die Hände zu fallen, um nicht durch phantaſtiſche Schil⸗ derungen unrichtige Vorſtellungen über fremde Länder zu erlangen, iſt allen denen, die ſich mit dem Gedanken an die Auswanderung tragen, dringend zu raten, ſich in dieſer Angelegenheit an die Zweigſtelle RMannheim des Reichswanderungs⸗ amtes, Schloß r. Flügel, Zimmer 30, zu wenden. Dieſe Stelle gibt jedem bereitwillig koſtenlos Auskunft über alle Fragen der Au⸗⸗ wanderung, ſei es auf ſchriftlichem oder mündlichem Wege. Erwerbsloſen⸗Berſammlung. Am 20. Mai fand, ſo wird un⸗ geſchrieben, im Roſengarten eine Verſammlung der Mann⸗ heimer Erwerbsloſen zwecks Neuwahl des Erwerbsloſen⸗ rats ſtatt. Der Beſuch war aus leicht erklärlichen Gründen kein guter. Zunächſt konnte die große Maſſe von über 3000 Erwerbsloſen nicht von dem Stattfinden der Verſammlung in Kenntnis geſetzt werden. Die Werbung zum Beſuch mußte aus Mangel an Mitteln mündlich geſchehen. Die Verſammlung verlief programmäßig. Es wurde ein⸗ ſtimmig ein neuer Erwerbsloſenrat gewählt, der tatkräftig für alle Leidensgenoſſen einzutreten verſprach, wobei jedoch Bedenken laut wurden, ob nicht der Stadtrat ihm die Anerkennung verſagen würd⸗ Dann wurde der Erwerbsloſenrat beauftragt, beim Stadtrat vorſtel lig zu werden, daß allen Arbeitsloſen ſowie Kriegshinterbliebenen und Rentenempfängern die früher gewährte Vergünſtigung bein Gasbezug wieder zugebilligt wird. Ferner wurde eine Vertretung der Arbeitsloſen beim Arbeitsamt gefordert, um eine Kontrolle übe: die Arbeitsvermittlung zu haben, ebenſo eine Vertretung im Für ſorge⸗Ausſchuß. Einſtimmige Annahme fand folgender Antrag: Von Demonſtrationen, wie ſie früher veranſtaltet worden ſind, ſoll in Zu⸗ kunft abgeſehen werden. Mehrere Redner beklagten, daß gerade ſun Mannheim viel zu wenig Ernſt in der Behandlung der Arbeitsloſen⸗ frage an den Tag gelegt würde, forderten Fühlungnahme mit den Betriebsräten und beklagten die Indolenz vieler Gewerkſchaftsführer. Ueberall gehe die Stadt Mannheim mit dem denkbar ſchlechteſten Bei⸗ Iſt Arbeit vorhanden, ſo ſtelle man die am längſte. ſtädtiſche Angeſtellte. Die Ver⸗ Hhilfe wenigſten⸗ ſpiel voran. arbeitsloſen Leute ein, wie andere ſammlung ſchloß mit der Forderung auf ſchnellſte des größten Elends und dem Rufe nach Arbeit. ch. Vom Hauptmarkt. Junges Gemüſe, wie Wirſing. und Kohlrabi wird mit fortſchreitender Jahreszeit immer reichlicher angeboten, desgleichen Freilandſalat. da die Zeit des Winter⸗ ſalates vorüber iſt In den Preiſen iſt keine Veränderung einge⸗ treten. Nur für Spargel ſind anziehende Preiſe zu verzeichnen. In erſter und zweiter Qualität wird bald kein Unterſchied mehr ge⸗ macht, da beide Sorten nicht unter M..50 zu bekommen ſind. Daß die Spargelpreiſe wieder ſo in die Höhe ſchnellten, iſt auf die Marktbeſucher zurückzuführen, die die Spargelſtände in ihrer Haſt des Aufkaufens bald umwerfen. Am Samstag abend wurden 47 Ztr. durch 66 Frauen zu M..50 pro Pfund verkauft. Kirſchen wurden heute früh zu M.—6 pro Pfund verkauft und Ananas zu 11 und 12 M. Eier koſten.55—.60 M. Dereinsnachrichten. Die Ortsgruppe Mannheim der Vereinigten Verbände heimal⸗ kreuer Oberſchleſier nahm in der dieſer Tage ſtattgefundenen Jahres⸗Mitgliederverſammlung die Neuwahl des Vorſtandes vor. Die Zahl der Vorſtandsmitglieder wurde einge⸗ ſchränkt, da nach der Erledigung der oberſchleſiſchen Abſtimmung die Vereinsgeſchäfte ſich weſentlich vermindert haben. Herr In⸗ genieur Hugo Willimski, der Leiter der Landesgruppe Baden⸗ Pfalz, hatte die Abſicht, das Amt des erſten Vorſitzenden der ört⸗ lichen Vereinigung unter keinen Umſtänden mehr anzunehmen. Die einmütige Wiederwahl vermochte ihn aber erfreulicherweiſe umzu⸗ ſtimmen, ſodaß die Ortsgruppe weiter unter ſeiner bewährten Füh⸗ rung bleibt. Der neue Vorſtand ſetzt ſich nunmehr wie folgt zu⸗ ſammen: Hugo Willimski, 1. Vorſitzender, Paul Kloſe, 2. Vorſitzender, Theodor Sand, 1. Schriftführer, Alfred Pratſch, 2. Schriftführer, Max Bauch, Kaſſier und Vergnügungskommiſſär, Richard Schönfelder, Preſſevertreter, Gregor Borowski, Ludwigshafen, Vertreter der Pfalz, Frau Marta Willimski und Frau Margar. Heiſig, Vertreterinnen der Damen. Die Ortsgruppe wird ſich künftighin neben der Wahrung der ideellen Intereſſen ſeiner Mitglieder vornehmlich der Geſelligkeit widmen, damit der feſte Zuſammenhalt, der ſich bei der Abſtimmungsfahrt nach Ober⸗ ſchleſien ſo glänzend bewährt hat, erhalten bleibt. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten trug eine Abteilung der Vergnü⸗ gungsgeſellſchaft„Exkluſiv“ durch vorzügliche Mandolinenvorträs⸗ in hervorragender Weiſe zur Unterhaltung der im Liedertafelſez Verſammelten bei. 5 Veranſtaltungen. Die Sonale und ihr Werdegang. Für den mit Kammermuſt! darbietungen verbundenen Vortrags⸗Zyklus des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege über„Die Sonate und ihr Werdegang“ beginn! der allgemeine Kartenverkauf nunmehr dieſen Mon⸗ tag bei den im Anzeigenteil bezeichneten Stellen. Die UA..⸗Lichkſpiele bringen z. Zt. den 6. May⸗Regie⸗Meiſter⸗ film. Tiefergreifende Szenen von gewaltiger Wirkung ziehen an unſeren Augen vorüber. Der erſte und zweite Akt führt uns in das Schloß eines ruſſiſchen Grafen, wohin auch die Darſtellerin Mia May verbannt wurde. Das Spiel der beliebten Darſtellerin erreicht hier ſeinen Höhepunkt. Sirkus Blumenfeld. Das altrenommierte Zirkus⸗Unternehmen, welches noch vom vorigen Jahre bei uns im beſten Andenken ſteht und damals rieſigen Zuſpruch hatte, wie kaum eines ſeiner Vor⸗ gänger, kommt abermals nach Mannheim auf den Meßplatz. Das geſamte Künſtlerperſonal iſt neu engagiert und der ohnehin früher ſchon ſtark geweſene Pferdebeſtand ſeit vorigem Jahre bedeutend vermehrt worden. Der aus 46 Achſen beſtehende Zirkus⸗Son⸗ derzug trifft heute abend 8,46 Uhr auf dem Bahnhof Neckarſtadt ein. Die Vorſtellungen beginnen morgen abend. Maienfahrt ins Schwäbiſche. Von Prof. Dr. Konrad Ott. In beſtimmter, würdiger Eile kriecht unſer Züglein von —5 Plochingen nach Kirchheim und läßt die blaue Wand der Rauhen Alb und den ſchlankgewachſenen Turm auf der Ruine des im 12 VBauernkrieg zerſtörten Stammſchloſſes der Herzöge von Teck näher⸗ 75 rücken Unſer Auge ruht auf den ruhigen Wellen der Landſchaft, dwo hinter jedem Hügel eine Farbenſymphonie aus Buttergelb und LVirſchweiß wie ein ſtilles Sonntagswunder ſchlummert. Ueber die grünen, durch Maienregen erquickten Fruchtfelder ſtreift unſer Blick nach den grellroten Dächern Nürtingens. Die Seele liebkoſt jenes Stückchen Erde, auf dem Hölderlin ſeine Knabenzeit verbrachte und die ſeine innige Liebe zur Natur gebar. Das Tal von Nür⸗ tingen mit dem Ausblick auf die Kuppen der ſchwäbiſchen Alb empfand er ſtets als die eigentliche Wiege ſeiner Heimat, und unſer Herz krampft ſich zuſammen in Gedanken an das ſpätere furchtbare, tragiſche Geſchick dieſes ſechsunddreißig Jahre ſeines Lebens in hnſinnsfeſſeln gehaltenen Dichters. Nicht weit davon grüßen die anmutigen Alborte Owen, Ochſenm ang und Weilheim, wo ein anderer großer Schwabe: Eduard Mörike nacheinander als Seelſorger wirkte und als Dichter ſchuf. Die Treuherzigkeit der Geſtalten ſeines„Maler Nolten“, der hier entſtand, liegt wie ein zarter Maienkranz über Landſchaft und Bewohner des ganzen Kirchheimer Oberamts. Lie⸗ benswürdige Behaglichkeit und dörfiſche Feierabendſtimmung zeigt Aauch das Antlitz Kirchheims, trotzdem es ſeit dem 16. Jahrhundert ſtolz den Namen Stadt führt. Nach dem großen Stadtbrand am 3. Auguſt 1690, der nur etliche Häuſer außerhalb und nahe des eſtungsgrabens verſchonte, gingen die wackeren Kirchheimer trotz eldnot, mannigfachen Mißhelligkeiten und Prozeſſen mit der Regie⸗ kung an den Wiederaufbau, ſchufen jene breite, beſchauliche Haupt⸗ ſtraße mit zwei⸗ und dreiſtöckigen Giebelhäuſern, von denen einige im Laufe der Zeit neugierig ihr Haupt ſeitlich vorſtreckten, damit nen ja nichts entgehe, was ſich zu ihren Füßen abſpielt. Ueber 5 Nacht wachſen da an beſtimmten Montagen zeltüberdachte Waren⸗ ände aus dem Pflaſter, wo das Bedürfnis der umliegenden Orts⸗ bewohner nach Wolle, Schuhwerk, Stoffen, Strohhüten und— Hunden reichliche Befried'gung findet Noch einmal ſo erſtaunt blinzelten aber am Pfingſtmontag die mit Liebe gepflegten Zeranien und Kakteen hinter den ſauberblinkenden Scheiben auf as neueſte Maienwunder: einen Toto, der geſchäftskundig bedient, bei 1 Mark Einſatz 4 Mark ergab. Ueber dieſes neuzeikliche Er⸗ 5 eignis hatten die alten Stadtgiebel noch tagelang zu plaudern;: ſie vergaſſen dem Thoral zu lauſchen, der allmittäglich von vier Niötern dem Ableben des ſchuſterlichen Wächters in der Hand des Turm⸗ vom Rathausturme tönt, überhörten auch die Stadtuhren, die noch in altväterlicher Weiſe eigenhändig geſchlagen werden. In jener Maiennacht verträumte ſogar der Turmwächter der Martinskirche, ſein Feuerkontrollglöcklein zu rühren, das er all⸗ abendlich von 11 bis 4 Uhr morgens zu bedienen hat. Zu ſehr er⸗ ſchrocken werden die im gotiſchen Chor ruhenden Geiſter von Kan⸗ rad Widerhold, des berühmten württembergiſchen Kriegshelden und einſtigen Verteidigers der Feſte Hohentwiel und der Herzogin Fran⸗ ziska von Hohenheim nicht ſein, noch jene Hausgeiſter in ihrem früheren, ihrer Ruheſtätte gegenüberliegendem Beſitztum, in dem nun ein rühriger„Poſthotelier“ ſeines Amtes waltet. Sie haben alle ein Verſtändnis bekommen für die„hohe“ Aufgabe des Turm⸗ wächters, der nach abgelegtem Examen für„höhere Mathematik“ folgende Glocken eigenhändig zu bedienen hat: außer dem Feuer⸗ kontrollglöcklein die Feuerglocke(ſolang zu läuten, bis der Brand ſichtbarlich erloſchen), das Vaterunſerglöcklein(20mal nach dem Läuten einer Telephonglocke durch den Pfarrer), die 6 Uhr⸗ und 12 Uhrglocke(80mal), die Hochzeitglocke(160mal), die große 83 Ztr. ſchwere Kirchenglocke(180mal) und die ſtündlich zu rührende Schlag⸗ uhrglocke. Augenblicklich liegt dieſes verantwortungsvolle Amt nach ſchneiders, deſſen Aufenthalts⸗ und Schlafraum ein köſtlicher Vor⸗ wurf für Spitzweg abgegeben hätte. Die Ausſicht aus den putzigen Fenſtern wirkt wie ein trunkenes Frühlingslied der ſchwä⸗ biſchen Alb: die Blicke hängen an den Hügelketten des württemberger Landes, das einſtens ſo viele Schrunden und Mäler der Raubqier der Franzoſen bei ihren Kriegszügen aufwies. In einem nördlich gelegenen Pfarrdorf des Oberamts Kirchheim meldet klagend ein Kreuz als ſteinerne Urkunde:„D 16 Jul. 1707 Hans Bayer, Burger und Zoller zu Roßwäld auf ſeinem aigene acker todt gefunden und von einem franzöſiſchen Hußaren durch drey Hüb und zwey Stich ohne gegebene Urſach ermordet worde, da in eben ſolcher nacht der Fleck Süſſen iſt angezündet worden.“ Die butterweiche Frühlings⸗ ſonne verſcheucht trübe Gedanken, die aufſteigen wollen. Ich eile die Turmtreppe hinab und ſchließe mich jenen an, die nach dem „Muſentempel“ Kirchheims wollen, wo im größten Ortsſaale die „Schwäbiſche Volksbühne“! unter Leitung Ernſt Martins „Maria Magdalena“ gibt. Ich laſſe mich feſſeln durch das gefühls⸗ warme Spiel von Frau Falkner⸗Schäffner und freue mich, als ich höre, daß ſich im Herbſt hier eine Theatergemeinde auftun will. Kunſt und Wiſſen. Mannheimer Künſtler auswärts. Ueber das erfolgreiche Auftreten Elſe Wühlers, einer Mannheimerin. als„Salome“ in Schwerin leſen wir in der dortigen Norddeutſchen Zeitung: Ds Henenſſe Ff Soſome“ fantf boi der geſtrigen Aufführung Fräulein Wühler. Die Sängerin wurde geſanglich wie darſtelleriſch den großen Erwartungen vollauf gerecht. Sie gab die fündige Tochker Babylons mit Glut, Leidenſchaft und Raffinement, bald ſchmeichelndes Kätzchen, bald Raubtier, liebebegehrend, grauſam und haſſend, wie es die Rolle erſorderte. Auch geſanglich die inneren Regungen vortrefflich zum Ausdruck bringend, führte ſie die anſtrengende ſchwierige Partie bis zum Schluſſe, wo ſie min dem Kuſſe auf die Lippen des toten Jochanaan den Höhepunkt ſinnlicher Ekſtaſe erreichte, mit Meiſterſchaft durch. Den Sieben⸗ ſchleiertanz. den die Sängerin in einheitlicher dramatiſcher Ge⸗ ſtaltung der Rolle ſelbſt tanzte, der alſo nicht— wie an manchen Bühnen üblich— durch die Erſatz⸗Salome, einer Berufstänzerin vorgeführt wurde, war eine vortreffliche Seelenſtudie des un⸗ bedingt zu ihrem Ziele— dem Haupt des Jochanaan— gelangen wollenden blutdürſtigen Weibes. 12 85 955 Weimarer Theater. Soeben fand im Nationaltheater an⸗ läßlich der diesjährigen Tagung der Goethe⸗Geſellſchaft eine Feſt⸗ aufführung ſtatt, die zuerſt Goethes heiter⸗frivoles Jugend⸗ Versluſtſpiel„Die Mitſchuldigen“ in einer ausgezeichneten, fein ab⸗ getönten brachte(Hauptrollen: Käthe Rodel, Rudolf Riet, Max Broch), und ſodann Goethes Schauſpiel mit Geſang „Erwin und Elmire“ mit der neuen Muſik von dem Schweizer Komponiſten Otmar Scholck, die hier ihre reichsdeutſche 1 führung erlebte. Scholck, in Deutſchland namentlich bekannt a feinſinniger Vertoner und Ausdeuter Eichendorffſcher, Uhland⸗ ſcher und Lenauſcher Liedlyrik, hat namentlich zu Goethe in ſeiner muſikaliſchen Schreibweiſe ſchon ein Verhältnis gewonnen, das ganz beſtimmte Formen zeigt;— es braucht nur etwa an ſeine Kompoſition von Goethes„Mit einem gemalten Bande“ mit ſeiner zierlich ſchwebenden, tändelnden Melodik von Mozariſcher Heiterkeit und Grazie— erinnert zu werden. So iſt auch ſeine Vertonung don Goethes Singſpiel„Erwin und Elmire“ als ein Meiſterwurf an⸗ ſprechen! Dieſe Arien, Duette. Terzette uſw. nähern ſich in der Form etwa Mozart,— trotz aller Modernität in Stimmung, Har⸗ monik, Rhythmus. Gerade in dieſer Miſchung von modernen Stil⸗ elementen mit eigentümlich„archaiſierenden“ Klängen, die auf den erſten Blick befremdlich erſcheinen mag, liegt der ganze unſagbare, aparte Reiz dieſer Muſik. Die Aufführung unter Andreas 808 kos muſikaliſcher und Eugen Wilhelmis ſzeniſcher Leitung ließ keine Wünſche offen. Priſko Aich in der ſentimentalen Rolle der Elmire(Wertherzeit!) war von viel Liebreiz, Benno Haberl war ein einpfindſamer Partner. Die Aufnahme ſeiteng des zahlreich erſchienenen Feſtpublikums war ſehr herzlich. F. v. Lſe pel. e Am Würtk. Oandeskheaker in Stuitgart wird George Baklanoff, der weltberühmte Bariton, zum erſten Mnale wieder in Deutſchland auftreten. Ex ſingt am Sonntaa, den 29. Mai den Boris in„Boris Godunow“. 9 —— —————— ——— ů—ů— * 4. Seite. Nr. 232. Montag, den 23. Mai 1921. —————— ͤ Börsenberiecnhte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankkurt a.., 28. Mal.(Drahtber.) Die Börse stand heute zu Beginn des Verkehrs im Zeichen der Gechäftsstille. Die Kursbewegungen waren in der ersten Börsenstunde be- scheiden; einzelne Spezialpapiere waren allerdings wieder zest; in diesen Fällen spielen Hoffnungen und Ansichten der Spekulation eine große Rolle. Phönix Bergbau stellten sich beim ersten Kurs mit 722 um 10 Prozent hôhler, erfuhren aber im Verlaufe einen Rückgang von 5 Prozent. Buderus waren ebenfalls bei reger Nachfrage anfänglich 12 Prozent gestei- gert. Oberschlesische Werte zlemlich gut behauptet, Wwährend dlie übrigen Aktien leichte Abschwächüngen erkennen lassen. Bankaktlen fanden regere Umsätze, was auf die zu erwarten- den Abschlüsse zurüekgeführt wird. Deutsche Bank, Disconto- Gesellschaft, Dresdner Bank(letztere 220—220½) blleben be. vorzugt. Die Meinung für rheinische Industriepaplere ist Weiter unerschüttert gut. In verschledenen Aktien vollzogen sieh Kursbesserungen; gesucht waren Machinenfabrik Karls- ruhe, Spiegel und Spiegelglas, Pfalz. Pulverfabrik und Por- zellan Wessel. Der Geschäftsbericht der Adlerwerke KRleyer machte einen guten Eindruck, Daimler behauptet. Badische Anilin, Griesheim und Goldschmidt fanden zu besseren Kur- sen Kufnahme. Elektro..., Felten u, Guilleaume wurden dei festerer Tendenz gehandelt, Philipp Holzmann 301. Julius Sichel lebhaft 578 bis 575. Deutsche Petroleum 820—815. Die Bewegung in heimischen Anleihen war ruhig, zeitweise schwüächer, besonders für preullische Consols; 4prozentige un- 8 Goldrente lebhaft, 61—62. Mexikaner benauptel. Der Jchluß gestaltete sich ruhig aber fest. Privatdiskont 3% Pros. Festverzinsliche Werte. ——————— a) Inlündische. 24. 23. 6 Sehahideb, von 1808 3 23. I Veniscde deisbsanl..g.88 bie 101 Un 13 74.80 75.80 %% ea e 22 arp.-An! 118138 85.— 86.— do. 77.— 78.30 58 5% J. Relohs-Schatzanl. 39.60 38.90 40%0 Eahr. Ablös.-Hente—.——. 4½% W. u. V. do. 63.40 83.40 e 1504 4¼% J. Relohsschatzanl. 12.28 72.28 10 reud. Schatzanwels.——— 5 5 en do..— n 220 Preublsche Koneet! 732.— 71.— 10½. 35%% 85 prelblsche Konsdle 20 8 25 9 Aageegeg. 1010 28 80 27 3⁰ do. 0 0% Dest. St.-H. v. 0— 4% Bad. Amelne von 19198 81.— 4½% do. Sohatzanwels. 37.50 27.75 .½/% Badisohe Anlelhe, 58.— 67.50 40% do. Goldrente—.— 47.— % ganegge von ſds 10.—..% d0, el meltl. Bente.50 31. 4% Bayer. Elsenbahnanl. 18.80 78.80 400 Winnn— 75 5 2% apr. B. Anl. do. 50 39 lo. St-nte. 87. 2— 4% Cape tülz Els.-Prlor.. 17.00 25 14 N 1 3½ do.—.— 2 ſ% do. Anleſhe„. 4 gessen von 99 u. 08 73.90 74.10 5% Nex, am. um. 35.— 431.— *0 abgest.—. 64150 4% do, Gold von 1904—.— 621.— 3% ſiessen 37.50 37.50%% Griegh. Monopol 4% Sne areeen—.— cleg e—— do. Ronte— 12 100 0 13 A% wütemb. b. 10 89.85 800 3% Komdün, adn. 903— 12.— 40% Frankfurt a. M. 98.5093.60 162—— 8 1—.—1118.— % Freipur——.— 9% Am. Renten-Verw.—.—1 2— 225 Reidelderg—.——.— 4½% lrelg. Anlolhe 446.— 451.— 4% Karlsruhe—.—.— 15% Tehuantepeo—.— 445.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. Düw. 21. 23. Nlv. 2. 23. Sactne angee 23.—.— Beriiner Handelsges. 12——.— 1 25 Dermetbater an. J9.80 J8r eſten e Luiſſeaume 19 Deutsohe Bank 14 803.80 500 80 f geler des maand 10 299.— 290.— .Effekt. u. Meonseld. 7 J70.—f71.— Soßückert Aenberg 3 201.20 241.75 deutsche Vereinsbank 141.——— 1N5 3 3333 Drasdner Bat e. g ff88. Jelgp e beenner 59.— 20 5 Metallb..Metall-des. 204.— 281.— 805 0 15 818.— 519.— Tationalp! eutaon. 10 188.. 18575 Hedternß, Kupferwerk 413.— 384.50 dcene ee„ 140 Leedene delrdce 18 80.80 808.— Fialeete hegant 05 Fn en Belohsbanx 158.50 J20.50 Tegerfabn ag e Abeleſeche Orecnbeg 388.80(3 50 Nie—.— Bbeinische f7p.-BZank 9 1½2.— 172.— 4. Zuug ing Jd, Sgedteden. 6 5— vahreleueen. 12 8. Süchd. Disoonto-Nas.—— mut Adyeris 28b.— 29.— Bagedaen 6 0 d 158.—— eeeer—.———40. Basſeobe burlach 4 18.50 3080 ee 182.—aimſermotoren 6 162.— 164.— * 208. 210.50 Pürkopp—.— 55 —.— 301.— Raschinenfbr. Eulingen 9 318.— 817·50 Deutsch-Aslat. Zank 5 0. 80 10 225.— 224.— —.—.el gasmotor Deun 20.7 23.— krakli Wersane 193.— 102.— Geltzner, Durlacn 16 399.50.— Aitteſd. Ooqitbant 308.— 388.0 faliere Kanan. 350.— 355 A e e e e,, ——5——— Hasoh. u. Arm. Kleln— 229.75 7 75 danhe⸗ 1016 210.— 200.50 Pfälz. NMähm, Kayser 12 284.— 773— 5 eex 200.— 168.— 9— 8 7 10e— 9— 2 Bingw. Nürnderg 289.— 289. Bergwerkks-Aktien. 55 189— 236— —.—1—.—] Forzeilan Wesse—.—— 5 375.— 382.— Pf. Pulxerfabr. Ingbert d—.— e Hetseh-ku. Bgcgu. 12 583.— 388 donadee 7— 83.— Geſsenkiroh. sergwerk 1458.— 328.50 Seflinaustele Wolk Harpener Bergbau 450.— 489.— u. 8 10%40. 578.— Kalſw. Aohersſehen 320.— 312.25 Els. Bad. Mollf. 376.— 360.— Kallw. Westeregein 38s 435.—— Nanne e e 12 e Sesgell.elesng Zees 289 50 22 89 Ficort 88 g ere e ee f ee,—— —15—155—.— Waggonfabrik Fuohs 22 7/.— 412.— —.——.— Leitstoftabr, Waldnof 10 47.— 443.— e 658.— 665.— deere. 4 455.— 12 55 en—.—(—.— do, Frankeniha— Tel 5 5—— 257.— 288.— Agoh. Zellstzu. Paplerf. 489.——8 Wee 4 8 b 805.— 295— Ktlen. nalng—. ———+ 11— 881.— 388.— Kempf do. Qenubscholne AMalnzer Brauerei 0 Hamb.⸗Am. Paketfahrt— 165.— 167.50 Harkbrauerelen 0 orddeutscher Lioyd— 149.—190.— fottenmeyer.—— ee Oest.-Ungar. Staatsh. 7½ 122.— 121.30 W.— 2 Oest. Sudhb.(bombd.) ee e e voll Stat—9585 75 435.— 426.—] Hoch- u. Tiefbau 228. 0 1 ur eee e.—.— 5— Industrle-Aktien. r. Weller-ter-Heer—.—.— v 6—.—399.— Sohramm Laokfabr.—.——+.— 9 85 18— 448.—445.—] Uitramaeln Fabrik 271.——* Löwenbrauerel Sinner 185.— 200.— Hisch. Elsenhandl.—.——855 Elohbaum Mannhelm 189.— 176.—Anglo-Cont.-Guano—.—— Sonwartz-Storoben 187.— 187.—] Llont und Krakt 193.—.— Fementw. Refdelberg 10 324.50 325.— feſn. Gehh. u. Sah. 293. 294.— Baflisohe Anilin 12 320.—318.50 geisenk. Außst.——.— D. G. d. Slib. Soh. A. 20 678.—577.— Hanfwerke Füseen 251.— 301.— Tn. doldeschmitt 637.——.— Hlrsoh Kupfer, 350.— 341.— dhem. Ariesh.-Elektr. 7383.— 397.0 Frkf. Pok. u. Wittek. 410.— 403.— Farbwerke Höchst 12 84.—438.—] Moenus 301.80 300.— V. ohem.—.— 27— m. Fahe, Müninelm—.——*—— (Konst.) 5 448.50 449.50 Sonnelder& Hanau 235.——— Raigerswerke 12/—ꝗ 5——5 Schuhfabr. 7645 Werke Albert— 5 Jad, brantindustrie— volnehe, Seli u. Kabel 400.——.— Aligem. Elektr.-A8s. 10 291.—-285.25 Steaua Hlomana—.—. A. E. d. Vorz.—.—1—.— Berliner wertpaplerbörse. X Berlin, 23. Mal.(Eig. Drahtb.) Obwohl neue Euslons- und Kombinationsgerüchte anregend wirkten, war die Ten- denz doch bei gröherer Zurückhaltung über wiegend schWAcheer. Nur einzelne Spezialwerte gingen leicht nach oben. Phönix Waren vorbörslich 730, gingen aber dann auf 717 zurück, da von neuen Widerstauden gegen die Kapftals- erhebung verlautete. Die oberschlesischen Montanwerte gaben fast durchweg leicht nach. Von den westlichen Mon- kenwerten setzten Ihale 6, Bochumer und Buderus 4% nied- riger ein. Andererseits gingen Mannesmann-Röhren auf neue Füsionsgerüchte um 20% nach oben und überschritten den Kurs von 600. Auch Hoesch und Rombacher gefragt. Schiff- tswerte leicht nachgebend, Kaliwerte weiter angeboten. eldburg 223, Westeregeln—7/. Einiges Interesse riefen Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Hendelsblalf des Nannheimer Ge Elektropapiere hervor. A. E. G. +%, Velten u. Guilleaume +%. Am Markte der Bankaktien setzte sich die Kauf- pewegung kort. Deutsche Bank und Dresdner Bank + 3,%/ Unter den Nebenwerten stiegen Rheinische Braunkohlen ufn 17% und Deutsche Waffen, Adler-Fahrrad sowie Stettiner Vulkan um%/. Andererseits schwächten sich Guano, Hirseh Kupker und Zellstofft Waldhof um 6% ab. Am Markte der einheimischen Anleihen gingen die 3% igen Werte um ½% zurück. Kriegsanleihe guül gehalten. Die 4% Igen Anleihen leicht gebessert. Die O0bIiIigationen der Straßen- und Kleinbahnen stiegen bei ziemlich lebhaften Um-⸗ sätzen um 4% Unter den Auslandsrenten wurden Ungarn weiter gesteigert, Mexikaner schwächer. Am Markte der Valutawerte zogen Schantungbahn weiter um 2% an. Deutsche Petroleum etwas schwächer. Im weiteren Verlaufe schwüächten sich Phönix weiter ab. Das Geschäft blieb sehr Skill. Per Kassaindustriemarkt war überwiegend fest und ziemlich lebhaft, da das Publikum neue Kaukaufträge erteilt hatte. Festverzinsllehe Werte. ) Reichs- und 21. 20. 4¼% Uesterr.Schatzanw. 21. 23. Staatspaplere. 4% 4 Aee—.— 975 5% D. Sohatzanw. Ser.—— 47 o, Paplerrente—.—— ee ee ee en 10% oeſ, Acger An..— 8888 4½% d0. Serſe IVV.40 63.40 4% 40. Jagdad. 4½% do, Zerie-—IX 78.20 72. 5 Eleenbahn 1 111.—111.— 4½% do. 1924 or 84.20 94.23% f40. Ragdad. 5 5% Heutsohe flefohsam. 7750 7„ Eüsenbang 1 87.28 96.75 9% 00. 50 30.23 4% do. Unifiz. Anfelneed— 31½% d0. 75.——.— 4% 90. Zolfobl. v. 1911] 89.— 79.— 10 do. 76.75 72.— 0. 400-Fos.-Lase—.— 402.— 4% preubleons Konsols 71. 70. 14% Ung. St.-Ht. v. 1913 40.— 41.50 30/% d0. 63.28 63.704%d dg.„do, v. 1514 40.—.80 0% 90. 37.90 39.— 45 dd. Holdrente 60.— 62.50 4% Badische Anlelhe 7 23.0 4%„ 40, Keonenents 28.—. 3½% Bayerfsohe Anlslns 37.— 68.75 40% Wlioner Innest,-Anl. 48.50 44.75 3% flessssche Anleine.0 88.30% Oesterrelon. Ungat. 10 4% Frankfurter Stadtanl. 89.40 59.80 8. alts 63.— 88 4% Hunohsner Stadtanſ. 84.25 34.—% 40.. Sgcle 83 ee ee a an% bank-Ffandbrlefe 99. 8⁰ 20% 15 2 00 33 60% do,, naue Prlorität.— 2——%½% d Ubliggtionen,.80 99.— 4½%% Anatofler, Ser. l, 1 114.—113.— 4½% Oesterrelohlsohe 4½% do., Sobie 111 105.L165. Sonatzanwelsung 38.59 37.—4½% AEd, Oblig. v. 199— 4% do. Goldrente 45.50 48.% 5. Veberses- El.-5001.— 4⁰% do. Sonv. Rente—.— 30.23 Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Dly. 21. 23. ee e 173 1 Sohantungbahn 9 539.— 370.— delsenklroher Bergw. 220.— Ag Lok2u. Stragend. 0 148.— 126.50„0. Sutstaßf ig 12— 770— Nr. Berl. Straenb. 7½—.— eorgs-Marlenh. 0 90—. Sudd. Eisenbann 5½ 109.25 109.25 gesteens 80.— 836.— Jest. Staatselsend. 7½ J20.— 25.28 geſtesbener alas 19 630.— Bältimore and Ohlo— 430.— 426.50 goldsohmidt, Tn. 12 699.—— 85 Prigz-Heinrlonbannn3—.——.— görlitzer Magohlnen.— 1 52 .-Austr. HDampfsechß.—393.— 331.— Hannov. Masch. Egest.— 93.— Hambp.⸗Amerſk. FPaketf.— 168.—.80 Hannov, Waggonfäbr. kamd.-Südam. Bisen.— 388.— 384.— flarkort Bre, 28 2 esade ssee% T ed i. eer Beteen.— 88 Norddeutsonle Lloyd J. 10905 Aapler 1 23 3200 Johster Farhwerke— eee. 213.50 f080f Eisgh d. l. 24 879.— 878.— Serllnectagdelsden%½ 27.80214. Mogenfobe-Werte 3 246.— 2ʃ7.— Comm. u. krivatkank 43·50 4. fampoiat nasohſben 6 227.60 233.— Barmstätter anc 289.— 3350 Hukteaw, O. W. Kayser 389.75 339.50 Deutaohe Panb 12.80 Kallw. Asenersſeben 0 308.— 298.— ee ee 22.— Cattoter Zergbad 24 288.— 88.— resdner Ban 24.— 22.—Kaln. 303.— 383.— e e e anec enen, 1 185.— 188.28 Lostteimer Lenlose 9 120 2 NMatiosalbk..Deutschl. 10 185.— 135.25 Lahmeyer& U0. 214.75 214.78 Jesterrelch. Krodit 70 82.50 84.50 Caurantte 20 333.— 334.— nnnn.70 18g us 18.28, Ceopoldean 912.— 859.— Lindels Elsmaschinen 12 305.— 305.— anduatrie-Altlen. Tinke& flofmann 237/ 39.80 364.— Aogumulat.-Fabrk 17 440.— 424.——] Ludwig Loee& 00. 8 319.— 345.— Adler& Oppenhelm 29 335.—929.— Lothringer Hütte 12 447.— 449.— Adlerwerke 10 232.— 283.— Lothr. Forti, Oement 409.— 401.— .-G. Anil. Treptow 18 415.—414.— Lüdensoheld 360.— 804, Aligem. Elsktr.-Ges. 10 233.— 296.—] Hagirus.-G. 256.25 259. Anglo-Continental 6 350.— 364.— annesmannröhren 209 378.— 630.— Augsb.-Müend Hasoh. 19 230.— 400.— Obersonl. Sisenb.⸗Bed. 25 209.— 208.50 Badlsohe Anfiin 18 320.50 510.— do. Elesnindustele 14 237.—.— Bergmann Elektr. 12 330.— 331.50 do. Kokswerke 17 46.— 490.— Berl. Anhalt. Masoh. 287.— 208.— orensteln& Koppel 16 381.— 863.50 Borliner Elektr. 8.—47.25 Fhüns Bergban 20 715.— 714.— BI.Masph. B. SochwWarzk. 372.— 376.75 Relsholz hapferfabr. 216.75 817.— Blng Mürnberg 18 293.— 28).— Rhein. Brauskonle 601.— 673.— Blemarokhiltts 20.. Hün, Metall. Vorz. 9 335.— 450.— Bochumer Außstanl 13 432.50 432.50 flhein. Stanfwerke 20 439.— 439.— Bebr. Böhler& Co. 12 520.50 510.—] Rlebeok Montan 12 500.— 452.— Braunk. U. Brikettind. 410.— 419. Bombpacher Hütten 12 3ʃ6.— 359.50 Dremer Vulkan 575.— 549.80 Rosſtzer Braunkohlen 405.— 420.— grown, Soveri& 0o. 6.—. Hositzer Zudker 975.— 374, Zuderus Eleenw. 7½ 390.— 575.— fütgerswerke 12½ 3888.— 393.— Chemisohe Arleshelm 12 399.— 339.50 Saohnsenwerk 20 200.— 312.— Obem. Heyden 200.— 387.— Skohs.Gufletahf Döhlen 674.— 665.— Obemisché Weller 12 352.——.— Hugo Sohnelder 800.— 300. Ohemisohe Albert 30 399.——.— Solluokert& 00. 9 243.78 249.50 Jonodedla gergbhau 22 40. 410.50 Sſemens& Halske 10 293.— 29.50 Dalmler Motoren 5 192.25 183.55 Stoewer 438.50 46.— dessauer das 250.— 25.50 Sudd. Imoblllen 83.— 64.— Deutsoh-Luxemburg. 12. 308,—. Telephen Berſiner 15 320.— 373.— .-Uebersee Elektr. 0 1090.0 1100.0 Tnale Elsenhlültte 24.— 610.— Otoch. Eisenh.-Sign. 249.— 270.— Fücklsong Tanakrogle— 1947.0 1030.0 Deutscho Erds! 697.— 883.— Unionw. Berſin-Ahm, 10 295.— 308.— Otsoh. Gasglünlloht er. Ghem. Elsenhültte 559.— 5585.50 Dtsch. Gußstahlkugel 278.— 274,75 Ler. ODtsoh, Miokelw. 620.— 640.— Deutsche Kallwerke 7 320.— 31.— Vsrein. Frünk, Sohunf. 18 Hentsghe Steinzeug 20 337.50 3½5.— Ver, Glanzstoffe 20 1200.0 1228.0 D. Waffen u. Runition 30 361.— 565.— V. Stw.—& WIs 30 235.— 290.50 Otsoh. Wolle 489.—470.— Vogtländ. Aasonlnen 10 273.— 283.— Durkoppwerko 28 612.—632.— Wanderer-Werke 814.—627.— Dynamit Trust 250.— 349.—] Westeregeln Alkall 85 490.—— 490.— Eſberfelder Farhen 18 449.— 448.16 Wsatsf. Eſsen u. Draht 351.— 352. Elektr. Lloht u. Kraft 0 199.——Zellstoff Waldhof 0 477.— 178.75 Bk. f. o. Unt.(Zurlah) 0—.—. beutsch-Ostafrika— 16.— 104.75 Eschweller Bergwerk 12 212.—315.—] Heu-Guinea— 430.— 445.— Feſdmühle Fapſer 25 310.50 323.— Otavl AHinen u. Elsend.— 484.— 483.30 Feſten& Gulfleaume 15 362.—599.75 do. denußsoheln— 444.— 418.— Frieurlohshutte 25 914.—880.— deutsone Petroleoum— 10,.— 607.80 Gnggenau Vorz. 26.— 204.— Fomona— 2200.0 2850.0 Gasmotoren Deute 10 285.—270.—J Heldburg— 1200.— 203.— Beulsenmarkt. Fraukfurt, 23. Mal.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr War die Tendenz nach unten gerichtet, zeitwelse Wwar Devise Newoyork reger gehandelt. Budapest 27, Bukarest 1037½. Die amtlichen Notierungen vollzogen sich bei ruhigem Ge- schäft vorwiegend fester, doch traten späterhin leichte Schwankungen ein. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 236%(amtlich 23896), Paris 517(517), Brüssel 516(5157½), Newyork 59(59,80), Holland 2136(21427%), Schwelz 1070(1080), Italien 328(332). Frankfurter Devisen. Amtlioh 2. Nal 28. Mal 21. Hal 20. Mal geld Brlef J Ggeld Selef Geld Brlef I geld Erlef Holland ſ2137.882142.18½2140.33/2144. 88[Morwegen 949.05 830.98J 849.08] 969.95 Zeiglen 514.50 515.30— 1 75 1403.80 1403.4001418.80 121.40 bondon 237.75 228.25 85 229. elsingfors——1—— Paris„ 51340 219.80 316.40 517.00 NeW Vork. 39.30 39.45] 39.74/ 59.98 Sohwels 1071.40 1073.601075.901091.10[Wien, altes“(-— Spanlen 799.20 800.80 800. 10 810.99.-Oest. ang.] 14.88 14.88 14.88 15.02 Hallen. 329.20 328.0 331.60 232.40 Sudapost 27.72 2½.78 27.72 27.70 Dänemark J109.401083.601003.901088. 10[Prag. I—.——.—4.— Berliner Devisen. 21. Nal 238. Mal 2J. Aal 23. Nal Amtlloh geld Brief Lgeld! Brlef geld Btlef geld Arlef Holland 2132.85 2137.152145.35 2149 C5 Hew Vork 59.44 59.55 59.99 60.12 Benesel f 515.46 520.86 516.95 518.0 Parles. 547.48 510.52 5ʃ7.45 518.55 Christlanla. 944 05 945.95 949.0 950.9[Soh0elz 1074.85 1077.1000 901088.10 Kopenhagen 1083.901088.101091.49/1063.80 Spanlen.799.20 809.80J 804.15 605.63 Stoocholm. 1400.91402.051413.33 1418.45[Oest.-Ung.———.——.—. Helsingsfors] 124.100 124.40 128. 125.40[Wen abg.] 14.93 14.97 15.200 13.32 Itallen.. 328.65] 329.35 332.75 332.85 PDrag 33.15 88.35 83.10 88.30 London 241.— 241.50 240.— 240.50 gudapest 1 27.67 27.78] 27.37 27.4 0 eräl-Anzeiger Wayß& Freytag.-., Neustadt a. H. Dem Bericht für 1920%1 ist zu entnehmen, dal sich der Umsatz des Unternehmens im verflossenen Jahr mehr als verdreitachen Konnte. Die im Mal 1920 fhren lHiöhepunkt erreichten Preissteigerungen für die bei dem Unternehmen benötigten Rohstoffe— Eisen, Lement, Holz und Kies— be⸗ Heken sich bis aufs Vierzigfache der Friedenspreisc. Große Mengen ausländischen zements mußten zu hohen Preisen bezogen werden. An Eisen War jedoch erheblicher Vorrat vorhanden, sodaß nur Teilmengen hinzugekauft wer⸗ den mußten. Ueber die ausländischen Niederlas⸗ sungen wird erwähnt, daß das Ergebnis der argentinischen Niederlassung zwar bel guter Beschäftigung, jedoch infolge Streiks und Rohstoffverteuerung beeinträchligt war. Für die in Ruhland für Baugeschäft und Hotel Astofla erwachsenen Verluste ist bald eine Vorentschädigung vom Reich zu er- warten. Die Tochtergesellschaft in Wien hat ein befriedi- gendes geliefert. Die unter der Gesell- schaft 1918 gegründete Eisenbeton-Schiffbau.6. soll im Laufe des Jahres mangels weiterer Aufträge in Eisen- betonschiffen aufgelöst werden.— Das Aktlenkapftal wurde im Berichtsjahr von 8 auf 12,50 MiIl.& erhöht; außer- dem wurden 500 000„ mit—50 einbezahlte%ige Vorzugs- aktlen sowie 5 Mill. in 25 Jahren rückzahlbare Teilschuld- Verschreibungen ausgegeben. Das erzielte Aufgeld von 350 000 Wwurde der gesetzlichen Reserve zugeführt. Die Eigenmittel der Gesellschaft erhöhten sich damit auf 18,98 gegen 9 Mill. 4 im Vorjahr. Ueber eine weitere Kapftalserhöhung um 12,30 MIll.(ab 1. Februar dividendenberechtigt) auf 28,50 Mill. 4 soll in der am 25. Mai dieses Jahres staltfindenden o..-V. Beschluſl gefaßt werden. Zwei Prittel der neuen Aktien werden, wie schon frümer mit- geteilt, durch ein Konsortium den alten Aktionären zu 120% Uberlassen, während der Rest für besondere Zwecke zur Ver- fügung der Gesellschaft gehalten wird. Das Unternehmen erzielte für das mit dem 31. Januar ab- geschlossene Geschäftsjahr einen Gesamtgewinn einschließl. Nieder lassungen und àus Beteiligungen und Gemeinschafts- geschäften 16,47(l. V. 5,59) Mill. 4. Nach Abzug von 749 233) Mill.& allgemeinen Unkosten und nach 206(092) Mil- Uonen Abschreibungen betrug einschl. 038(0,34) Min. 4 Vortrag der Rein 195 WIn u 6,29(1,84) MIII., woraus 12% Dividende und 12% Bonus( 3 Mill.) auf 12,50 Mfi- Honen Stammaktienkapital und%/ auf die mit 2% ein- gezahlten 500 000„ Vorzugsaktien vertellt werden sollen (J. V. 10%), An Tantiemen für Aufsichtsrat, Vorstand und Beamte sollen 619 224(312 001) aufgewendel, der Be- amten-Unterstützungskasse sollen 1(0,30) MIII.& und der Freytagschen Arbeſter-Unterstützungskasse und zur gemein- nützigen Baugenossenschaft 110 000%(50 000 α) zugewiesen werden. Ferner wurde eine Feuerversicherungsrücklage von 1 Mill. 4 geschaffen. 560 746(381 037) sollen vorgetragen werden. Die Bilanz weist an Bank- und laufenden Ver- bindlichkeiten 24.45(13,13) Mill. auf, denen 29,33(10,25) Mill.„ Außenstände gegenüberstehen,. Holz, Baustoffe und angefangene Bauten zeigen eine um 7,90 Mill. auf 15,80 Mill. A(bel vorsichtiger Bewerkung laut Bericht). Bankguthaben erscheinen mit 21 Minl. 4(G, Eflekten mit .93(115) Mill. und Beteiligungen im In- und Ausland mit .99(i. V..38, ferner noch Hotel Astoria mit 271) MII.&. Bürgschaffen sind mit.11 Minl.& ausgewlesen. Ole Anlage- Werle sind frotz erhöhter Abschrefbungen um 519 000& aut 225 Min. gestfegen. Die Reserven stehen mit 278(22) Mill. A zu Buch.— In das neue Geschaftsſahr sei das Unter- nehmen mit befriedigendem Auftragsbestand eingetreten. * Kollmar u. Jourdan.-., Uhrkettenfabrik, Plorzheim. Der gegen das Vorjahr erhöhte Umsatz ist nach dem Be- richt fur das mit dem 30. April abgelaufene Geschäftsfahr 1920%,1 nhauptsachlich auf das Auslandsgeschäft zurückzu- kühren. Aul dem deutschen Markt hielt jedoch die allgemeine Stockung welter an. Ee omme deutlichi zum Ausdruck, wie das deutsche Volk in seuien Verhältnissen immer mehr und mehr zurückgehe, denn von den Fabrikaten werden wieder nur die allerbilligsten Sachen gekauft. Das Aus- landsgeschäft werde immer erschwert, teilwelse durch die Krisen in den Cebersceländern, teilweise durch dort einge- kührte höhere Zölle und Einfuhrverbote, Das Unternehmen habe jedoch so viele dab angenommen werden kann, alle Schwierigkeiten überwinden zu Können, wenn diese Hindernisse sich allmählich vermindern. Die Gesellschafl er- höhte zwecks Um- und Neubauten im März ihr Kapital um 5,50 Mili. 4 Stamm- und 600 000 mit 2% eingezahlten Vor- zugsaktien. Die Stammaktien sind für dieses Jahr voll divi- dendenberechtigt. Die Börseneinführung der Aktlen wird nach der.-V.(28. Mai) beantragt werden. Nach insgesamt 307 994 ½(452 265) Abschreibungen und nach Abzug von 4,46(3,29) Mill.& Unkosten und Skonti betrug einschl. 0,86(0, 46) MiIl. I Vortrag der Reingewinn 5,22(3,12) Mill. 4, Woraus 22% Dividende(= 2,64 Mill. 40 auf 12 Mill.% Stammaktien sowie 7% auf mit 25% eingezahlte 600 000% Vorzugsaktien für 3 Monate(i. V. 25%) verteilt werden und 0,88 Mill. A neu vorgetragen werden sollen, Tan- tiemen sind über Unkosten verbucht. Der Spezialreserve gsollen wWẽieder 500 000 A, dem Werkerhaltungskonto 500 000, () und dem Wohlfahrts- und Pensionskonto 700 000 4 300 000) zugewiesen werden.— Die Bilanz weist 3,29 410 Mill.& Kreditoren aus, denen 5,89(5,06) Mill. 44 Debitoren und 5,32(4,39) Mill. 4 Warenvörrate gegen- überstehen. Bankguthaben erscheinen mit 8,40(3,07) Mill., MWechsel mit 3,57(0,54) Mill. und Kasse mit 0,49(0,88) Mil- lionen I. Immobilien werden mit 139(1,42) Mill.& aus- gewiesen. Die Reserven stehen mit 1,92 Mill. 1(unverändert) zu Buch.— Ueber die Aussichten des laufenden Ge- schäftsjahres lasse sich Bestimmtes nicht sagen.(General- versammlung 28. Mai.) Waren und Härhie. Amtliche Prelse der Mannheimer Froduktenbörse per 100 kg Waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Platamais 230—285 4, Kleesamen, neuer inl. Rotklee 800—1000 J, ital. Luzerne 1900—2300 l, Provence-Luzerne 3200—2600„%, Wicken 180—220, Erbsen inl. 220—280, ausl, 240—280 4, Futtererbsen 220, Bohnen Rangoon 150—160, Brasil 130—140 A4, Ackerbohnen 2830&A, Linsen inl. 400—550 l, ausl., Wiesenheu nominell 95—100 1, Rotkleeheu 110—115, Luzerneklecheu 130 bis 140 1, Preüstroh 60—65 /, geb. Stroh 55—60 /, Blertreber 144146, Rapskuchen ohhe Sack 120—190 l, Reis 380 bis 600, Raps ohne Sack 450—500, Leinsaat 450—.500. Tendenz unverändert. Verteilungspreis für Mais vom 16. bis 23. Mal 225 l. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 23. Mai.(Drahtb.) Der Produktenmarkt zeigle eine ruhige Haltung. Für Futtererbsen bleibt die Nach- frage gut, doch genügten die gebotenen Preise den Verkäufern nicht, sodab das Geschäft keinen Umkfang annehmen konnte. Peluschken werden in Sachsen höher pezahlt, als hier zu erzielen ist. Bei den Preisen spielen die EFrachten nach den verschiedenen Stationen eine wesentliche Kolle. Für Oelkuchen fanden sich nur zu billigeren Preisen Käufer. Schnitzel wurden wenig umgesetzt. Maisfuttermehl Wwar viel gesucht und fest im Preise. Maisscheine weiſſe wurden heute Imit 37—38.50 und rote mit 34—35& bezahlt. — — — 5 8 e gut besucht und verschiedentlich kamen Abschlüsse zu- Stande. WMontag, den 23. Mai 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mannbheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 23. Mai. Die heutige Börse war wiederum 0 Im Vordergrunde des Interesses standen wieder ais-Bezugsscheine, die bei etwas weiter erhöhten Forderungen jebhaft umgesetzt wurden; man zahlte für Weißbe bayerische Scheine 38.50, für rote 32„, für weile württem⸗ ische 43, für rote 34, für badische weiße 45„, rote —4 per Lentner. Mais lag weiter fest, war aber in- folge der ünveränderten Lage des Devisenmarktes zu den zu- letzt von uns genannten Preisen zu haben. In Maisfabri- katen lagen Angebote vor in gelbem Maismehl zu 250 4 die 100 kg brutto für netto mit Sack, ab süddeutschen Bahn- stationen. Für gelbes Maisfuttermehl lauteten die Angebote auf 170 per 100 kg brutto für netto mit Sack ab süddeut- schen Stationen. Oelkuchen wie auch Biertreber, Reisfutter- mehl und Brennereitreber Waren bei stetiger Tendenz zu un- Vveründerten Preisen offeriert. Auch für Hülsenfrüchte War die Marktlage unverändert. Reis war um eine Kleinig- eit höher im Preise gehalten, besonders für greifbare Ware, Wöhrend auf spatere Lieferung die Preisforderungen ziemlich aAuch in stetiger Haltung. unverändert lauteten. Saaten verkehrten in ruhiger, aber Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) Die Etappe des Preissturzes und der großen Oeschäftsflauheit ist am deutschen Hopfen- markt wieder einmal überwunden. Ein übergroßer Bestand imn minderwertigen Sorten trug in dieser Saison die Schuld, 1 e sehr de mangelnden Auswahl darin der Einkauf ziemlich schwierig Sestaltet. kauft. Aeltere Jahrgänge und Kkommen unbeachtet.— Die nicht beobachtet, Wwährend sich in daß die Tendenz lange Zeit niedergehalten und die Stimmung verdorben War. Jelzt findet wieder ein regerer Ver- ehr statt und ein Umsatz von nahezu 600 Ballen in der Woche nach Pfingsten, wie ihn der Nürnberger Hopfenmarkt Aukweist, ist eine für den Monat Mai recht befriedigende Ziffer. Die Hälfte dieses Umsatzes entfiel auf billigere Hopfen zu 800—1000, während bessere und Primahopfen bis 1600 gehandelt Wurden. Obwobl sich die Abschlüsse im Preisrahmen der letzten Woche von 800—.1600% bewegten, konnte eine weitere Werthesserung innerhalb dieses Rahmens durch neuerliches Vorrücken der Farben und Qualitäten fest- gestellt werden. Ferner ist auch deutlich zu erkennen, daſʒ 1e Bestände der mittleren und besseren grünfarbigen Hopfen zusammengeschmolzen sind und sich infolge der Die Berichtswoche hatte eine Zufuhr von Ballen. Bei Wochenschluß notierten 1 Landhopfe Hallertauer einschl. Siegelgut, Württember ger un Tettinanger prima 1500—1600 4, mittel 12001400 4 Markt-und Gebirgshopfen prima 1200—4400 und mittel 1000—1100 K. Am letzten Markttage wurde noch ein Posten beste Württemberger um 1700„ pro Zentner ver- elbe Hopfen bleiben jetzt voll- opfenpflanze hat sich in der letzten Woche unter der Wirkung des warmen Wetters und der günstigen Gewitterregen sehr günstig kortentwiekelt und in vielen Gegenden schon Manneshöhe erreicht; das Aus- schen 1 jefker wurde in Deutschland bis jetzt en Beigien die Fliegen in be- sorgniserregender Weise vermehren und auch schon Läàuse angetroften worden sind.— Von den auslän dischen opfenmärkten liegen nur spärliche Nachrichten Vor. Auf dem böhmisch— Markte gleichen die derzeiligen Ver- kaufe einer Anfangssaison; angeboten wWird vergeblich mit 1500—2000 Kr., ohne daß sich jedoch dafür Käufer kinden. Auf dem belgischen Markte befinden sich alle Vorräte in den Händen einiger Spekulanten, die versuchen, die Preise in e .. +7 8 e 5 auf 300 Ers. erreicht haben. bel Hannover g verletzt. die Höhe zu treiben und auch eine Steigerung der Notierung Baumwollmarkt. (Knoop u. Fabarius, Bremen.) Die Märkte schlossen am 19. ds. wie folgt: Bremen: fully middling g. c. u. st. loko 18 4 per Kilo. disp. Mai Juli Oktober Dezember Liverpool:—.—.75 d..10 d..45 d..61 d. Newyork: 12.435 cs. 12.18 Cœs. 12.63 Cc8s. 13.34 cs. 13.69 cs. Neworleans: 11.78„ 11.82„ 12.30„ 12.98„ 13.29„ Die Geschäftsstille in Bremen dauert an, obwohl der Handel dem Konsumenten angesichts der großen hiesigen Vorräte entgegenzukommen bereſt ist und dadurch die ohne- hin im Vergleich zu Amerika bereits sehr niedrige Basis immer mehr verschlechtert. Beunruhigend wirken dle Ereig- nisse in Oberschlesien, die das getätigte Geschäft mit Polen gefährdet erscheinen lassen, ebenso verschiedene Zahlungs- stockungen in der Industrie, die hoffentlich vereinzelt bleiben. Der Markt in Amerika zeigt die Schlaffheit der Pfingstfeiertage. Die englischen Spinnereien und Webereien keiern für eine Woche. Aus amerikanischen Fach- kreisen wird uns berichtet:„Es ist unmöglich, den Produk- tionspreis von Baumwolle festzustellen, und die Ansicht, daß dieselbe zu—10 cts. das Pfund zu produzieren ist, kann nicht Widerlegt werden,. Andererseits muß man aber zugeben, daß der Produzent bei solchen Preisen sehr arm bleiben würde und daß er heutzutage 13—14 cts. haben müßte, um denselben Austauschwert für seine Baumwolle zu bekommen, wie vor dem Kriege. Wir meinen damit, daß er heute für 70 Dollars (den Erlös eines Ballens zu 14 cts.) Weniger an Gerätschaften, Pferden, Kleidung, Dünger, Kohlen usw. kaufen kann als vor dem Kriege mit 50 Dollars(dem Erlös eines Ballens 10 cls.). Andererseits können wir Ihnen mitteilen, daß Farmarbeit in diesem Jahre billig ist. Die größeren Pflanzer weigern sich einfach, Arbeiter anzustellen, und wir haben gehört, daß Neger für 50 ets.(gegen durchschnittlich 3 Dollars im Vor- jahr), in einigen Fällen sogar für 25 cts, den Tag arbeiten, Wenn ihnen freie Wohnung gewährt wird und der Farmer ihnen einen Kredit bei seinem Kaufmann einräumt.“— In Alexandria sind die Preise in der Berichtswoche etwas ge- fallen. Sakkellaridis Juli 28,455, November 29,45 F. Ostindische Baumwolle zeigt nach dem durch die Nach- kfrage der Bombay-Spinnerien und Japans verursachten leb- haften Geschäftsgange der letzten Wochen etwas schwächere Tendenz. Zuckermarkt. Aus Berlin wird uns unter dem 20. Mai geschrieben: In dieser, durch die Pfingstfeiertage unter- brochenen und nur wenige Markttage umfassenden Berichts- woche hat die geschäftliche Tätigkeit auch deshalb um s0 weniger hervortreten können, als die noch der Abwicklung harrenden Rohzuckermengen nunmehr ganz unbedeutend sind. — In den kommenden Tagen hält der Verein der Deutschen Zuckerindustrie seine alljährliche Versammlung in Hannover ab; man hatte an den Märkten bisher gehofft, daß zu dieser Zeit feste Entschlüsse unserer Regierung vorlägen und sich dadurch ein wertvoller Meinungsaustausch herbeiführen ließ, doch kommt erst im Juni der Reichstag üher die Zucker- Wirtschaft zum Wort.— Im Raffineriegeschäft sind die Abladungen nach dem Fest wieder in Fluß gekom- men; die Frachtenverteuerung findet nun in Erhöhung der Kleinhandelspreise Ausdruck, und letzteres scheint endlich dazu beizutragen, daß die Sonderzuteilungen an Einmache- zucker zur Verteilung kommen, die man bei niedrigerem Preise nicht für nötig hielt herauszugeben, trotzdem genug Bestaud vorhanden war.— In Melasse hat sich gegen die Vorwoche nichts geändert, und bei kleinem Angebot sind letzte Preise zu bedingen.— Sonniges Wetter hat eine schnelle Förderung der gesamten Vegetation bewirkt und in unterstützt, sodaß namentlich die Rübenfelderberichte weiter den letzten Tagen wurde sie durch zunehmende Gewitterregen Aus dem Lande. Weinheim, 22. Mai. Der um die Errichtung der W. S. G⸗ Weinheimer 5 Wachenburg Ehrenbürger von Weinheim. Oberia⸗ Aute enieur ode, der langjährige Vorſitzende des ſte Herrenverbandes, iſt im Alter von 75 e in Waldhauſen eſtorben. Seine von Bildhauer Scheich⸗Darm⸗ ſtadt hergeſtellte lebenstreue Büſte iſt bekanntlich bei der kürzlich hier abgehaltenen Tagung des W..⸗KC. in der Palas der Wachen⸗ burg enthüllt worden. Der Verblichene war ein Kriegsveteran, der ſchon im Kriege 1870/71 das Eiſerne Kreuz mit der Spange erhielt. Den Weltkrieg machte er als älteſter Leutnant der Armee mit, wuede 55 zum Hauptmann beördert und erhielt das Eiſerne Kreuz 1. * Weinheim, 23. Mai. Der Mannheimer Jagdpüchter, in deſſen Bezirk dieſer Tage der Schuß abgegeben wurde, welcher den Tod des 15fährigen Georg Stein zur Folge hatte, legt Wert auf die Feſt⸗ ſtellung, daß der Sohn eines Jagdgaſtes den folgenſchweren Unglücks⸗ falls durch unvorſichtiges Hantieren mit der Waffe verſchuldet hat. DZ. Mosbach, 19. Mal. Am Pfingſtmontag hielt die Schmie de⸗ Iwangsinnung Mosbach eine außerordentliche Vollver⸗ ſammilung hier ab, in der u. a. beſchloſſen wurde, von jege ub die Kohlen direkt von der Kohlenzentrale zu beziehen, um zu verhindern, wie bisher, die Schmiede des Bezirks Mosbach wochenlang ohne Kohlen ſind. D3. Wertheim, 20. Mai. In der jetzt beginnenden warmen 5 Jahreszeit vergeht kein Tag, wo nicht aus irgend einem Orte ein Todesfall durch Ertrinken gemeldet wird. Auch hier iſt ein ſolcher Fall zu beklagen. Am Pfingſtſonntag kurz ertrank beim Baden der 18 Jahre alte Färbereiarbeiter wertheim. Er wollte den Main durchſchwimmen und verſank mitten im Strom ganz plötzlich, wahrſcheinlich infolge eines Schlaganſalles. eber von Kreuz⸗ Bruchſal, 19. Mai. Ein ſchwerer Einbruchsdiebſtahl it it.„Bruchf. Ztg.“ in einer der letzten Nächte in die Räume des verübt worden. Enanzamts. das im Schloß untergebracht iſt, im Wert s wurden Steuerbanderollen für Tabakerzeugniſſe von 600 000 Mk. entwendet.— Die ſchwarzen Pocken haben hier zwei Todesopfer gefordert. DZ. Karlstuhe, 17. Mai. Die Karlsruher Schützen⸗ geſellſchaft feiert in der Woche vom 29. Mai bis 5. Juni ihr 200jähriges Jubiläum, das der Bedeutung der Schützen⸗ Leſellſchaft eutſprcheend im Rahmen eines echten Bolksfefzes ſich abſpielen dürfte. D. Z. Wörth a. Rh., 20. Mai. Der 35 Jahre alte verhetratete RNangierer Jakob Heilmann wurde heute früh im Bahnhof Raximiltansau beim Rangieren üderfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. *Eriherg, 19. Mai. Ein junger Touriſt verſuchte den Waſſerfall unmittelbar oben am zweiten Fall durch einen Sprung zu über⸗ ſchreiten. Der Sprung mißlang und der ſunge Menſch ſtürzte in die Tiefe. Durch das Waſſer auf die Seite geſchleudert, ver⸗ ſchwand der Uebermütige für Augenblicke in dem durch Felſen gebil⸗ deten Keſſel. Kein Zuſchauer erwartete wohl noch das lebendige Herauskommen des Waghalſigen. Wider Erworten gelang es ihm aber, ſich an einem Felſen feſtzuhalten, bis es ſeinem, jedenfalls nicht wenig erſchrockenen Freunde möglich war, ihn aus dem naſſen und gefährlichen Elemente zu befreien. Es ſcheint, daß es ohne Verletzung abgegangen iſt. DZ Breiteufeld(Am Bonndorf), 19. Mai. Hier wurde ein Nann, der ſich bei einem Gewitter unter einen Nußbaum geſtellt in den Baum einſchlagenden Blitz ſchwer Dz. Badiſch⸗Rheinfelden, 17. Mal. Der hieſige Gemeinde⸗ bat hat beſchloſſen zur Herſtellung von Wohnungen durch die Poſt 190 000 Mark zu bewilligen, ferner weitere 2 Millionen Mark — Herſtellung einer größeren Anzahl von Woßnungen und 25 000 ark zur Beſchaffung des eiſernen Glockenſtuhles für ein neues Geläute der katholiſchen Kirche. D3. Konſtanz, 18. Mai. Während der beiden Pfingſtfeiertage gat die badiſche Bodenſeedampfſchiffahrt nicht weniger aals 30 000 Perſonen befördert. e, von dem Sportliche Rundſchau. Sport-Club Germania“ 1904 Ludwigshafen— B. f. L. Mannheim⸗ Neckurau:0(Halbzeit:0; Eckballverhältnis:). Im weiteren Verlaufe der Pokalſpiele um den Rheinpokal von Mannheim⸗Ludwigshafen ſtanden ſich am verfloſſenen Samstag Nach⸗ mittag die beiden erſten Mannſchaften der obengenannten Vereine auf dem Sportplatze des Sport⸗Club„Germanig“ 04 gegenüber. Die Elf des Platzvereins hat mit dieſem Treffen wiederum den Beweis geliefert, daß ſie auf eigenem Platze einen nicht zu unterſchätzenden Gegner abgibt und ſehr ſchwer zu—3 iſt. 1904, in weißer Bluſe und ſchwarzer Hoſe, trat in ſtärkſter Aufſtellung an, während man bei den Gäſten, die in blauem Trikot und ſchwarzer Hoſe ſpielten, den bekannten Mittelläufer Gaſt vermißte, auf deſſen Platze der bisherige Perteidiger Broſe tätig war. Mit dem Anſtoße von 1904, der um.30 Uhr erfolgte, entwickelte ſich ſofort ein lebhaftes Spiel, das die Gäſte, mit dem Winde als Bundesgenoſſen, zunächſt etwas im Vorteil fieht. Beſonders der rechte Neckarauer Flügel verurſachte durch ſchnelle Läufe manch gefährliche Situation vor dem Tore der Einheimiſchen. Neckarau hat immer noch etwas mehr vom Spiele, doch außer 3 Eckbällen, die erzwungen wurden, konnte ein zählbarer Erfolg nicht gebucht werden. Da leitet Bappert wieder einen Angriff ein; blitzſchnell kommt das Leder zum Rechtsaußen, ein kurzer Lauf, ſchöne flache Flanke vor's Tor und ohne daß es die Verteidi⸗ gung verhindern konnte, lenkte Bappert den Ball raffiniert ins Netz. Germania führt:0. Durch dieſen Erfolg angeſpornt, ver⸗ ſchärften die Weißen das Pempo, ſodaß ſich der weitere Spielverlauf größtenteils in der Mitte des Feldes abſpielte. Die Einheimiſchen er⸗ ringen auch einen Eckball, der, gut hereingegeben, ergebnislos ver⸗ läuft. Bei einem Zuſammenprall mit einem Gegner zog ſich Bap⸗ pert eine Beinverletzung zu, die ihn zwang, auszuſcheiden, ſodaß die Gäſte jetzt wieder etwas die Oberhand bekamen. Aber auch gegen die ihrer Seele beraubte 04⸗Elf konnte ſich der Sturm der Blauen nicht durchſetzen, ſodaß es beim Stande:0 in die Halbzeit ging. Die zweite Spielzeithälfte ſieht beide Mannſchaften wieder vollzählig und die Weißen, mmmehr den Wind im Rücken, mehr vor dem Gäſteheiligtum. Aber auch deren Hintermannſchaft zeigte, daß auch ſie den Situationen gewachſen iſt, beſonders Brucker im Tore hielt prüchtige Sachen. Immer ungeſtümer wurden die Angriffe der 04⸗ Stürmer, immer genauer deren Zuſpiel, ſodaß ein weiterer Erfolg in der Luft lag. Dieſer kam denn auch, als Cavallar, der ein Mißpverſtändnis zwiſchen Verteidigung und Torwächter gut ausnützte, wuchtig in das leere Tor ſchoß, ſomit ſeinem Vereine mit:0 die Führung gebend. Trotz aller Anſtrengungen beiderſeits wurden bis zum Schluſſe weitere Erfolge nicht mehr erzielt. 4 Eckbälle für, einen gegen den Platzverein waren die Ausbeute bis zum Abpfiffe durch den Schiedsrichter. Das Reſultat entſpricht vollauf dem Spielver⸗ laufe. Mit der Leitung des Spieles, die in den Händen des Herrn Wehler von Rheingönheim lag, konnte man inſofern nicht ganz einverſtanden ſein, als er viel energiſcher hätte eingreifen müſſen, als das Spiel etwas zu ſcharfen Charakter annahm, wodurch die vielen Niederwürfe erſpart geblieben wären. Sonſt konnte man mit ſeinen Entſcheidungen im allgemeinen zufrieden ſein. H Radſpori. Isr Etrnenter Kampf im Radrennſpork. Bis in die ſpäten Abendſtunden zogen ſich am Mittwoch die Verhandlungen zwiſchen den Rennbahnbeſitzern und den Rennfahrern über die neuen For⸗ derungen der Rennfahrer bezüglich der Höhe der Speſen hin. Nachdem anfangs die Rennbahnbeſitzer 10 Proz. der ausge⸗ worfenen Fliegerpreiſe für Rückvergütung beſonderer Speſen bewilligen wollten— denen 33 Proz. der Rennfahrer gegenüber⸗ ſtand— hätte ſchließlich auf der Baſis der von den Rennbahn⸗ beſitern angebotenen 20 Proz. eine Einigung zuſtande kommen können. Das Angebot wurde von den Rennfahrern jedoch nicht angenommen uod ſchließlich die Verhandlungen abgebrochen. Das bedeutet den kürzlich mit knapper Not verhinderten Kampf, der zur Folge haben wird, daß bereits von allernächſter Zeit ab vor⸗ läufig auf deutſchen Bahnen keine Radrennen für Berufsfahrer mehr ſtattfinden werden. Falls micht von einer der beiden Par⸗ versprechend lauten, was auch in gleichem Maße die Felder- nachrichten aus den anderen europäischen Ländern erkennen lassen.— Am Newyorker Markt hat sich die Notierung auf 5,12 Cts. gehoben, und dieser Besserung Rechnung tra- gend, hat sich auch in Paris und London mehr stetige Markttendenz entwickelt. Hierbei ist nicht unwichtig, darauf hinzuweisen, daß in London Juni-Lieferung 26 sh. notierte, hingegen Oktober/Dezember nur 19 sh.— Die ee in England beeinträchtigt noch immer den Verkehr un die Arbeit der Zuckerbetriebe.— Die sichtbaren Vorräte Kubas am Anfang Mai waren etwa 375 000 t größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Zunehmende Angebote aus der Sügewerksindustrie. Man schreibt uns: Die Produktionen der Sägewerke schreiten vor- Wärts, neue Abschlüsse sind schwierig, Holzhändler und Möbelfabriken kommen nur zögernd den Abnahmeverpflich- tungen nach, das unverkaufte Schnittholzlager wächst. Dazu kommt der zunehmende Geldmangel, die unpünktliche Zah- lungsweise sehr vieler Holzverbraucher und Zwischen- händler, die Abneigung der früher so bereitwilligen Diskont- stellen zur Hereinnahme von Wechseln, die Furcht vor weite⸗ ren Preisrückgängen. Als Ergebnis allar dieser Erschei- nungen ist die starke Zunahme derAngebote in Schnitthölzern aus Sägewerkskreisen zu betrachten. Es führen freilich von 100 Anfragen nur zwei oder drei tatsächlich zu Aufträgen. Auch die Nachfrage nach astreinen Seiten hat sich wesentlich vermindert. In letzter Zeit sind viele tausend Kubikmeter Schnitthölzer aus Neu-Polen in West- und Ostdeutschland un- verkauft eingelagert worden. Sehr ungünstig wird die Lage des Holzgeschäftes in England beurteſit. Raun und Pom- merellen stecken voll von Schnitthölzern, die nur für den eng- lischen Markt in Frage kommen. Es winkt aber auch ven dorther kein Absatz. PDeutscher Metallmarkt.(Wochenbericht der Deutschen Metallhandel-.-., Berlin.) Nachdem der Metallmarkt am Ende der vorigen Berichtswoche schwach geschlossen hatte, schlug sofort nach den 55 die Stimmung um und die Preise zogen auf der ganzen Linie wesentlich a n. Veran- lassung hierzu gaben in erster Linie die höheren Notierungen des Londoner Metallmarktes; nicht minder erheblich wurde die Tendenz aber auch wieder beeinflußt durch die steigenden Devisennotierungen. Wie wir bereits in unserem letzten Wochenbericht angedeutet haben, ließ sich die hohe Mark- bewertung in Newyork nicht ganz aufrecht erhalten und bröckelte täglich etwas ab. Da infolgedessen die fremden Devisen in Deutschland eine stei S Richtung an- nahmen, wurden die Metallpreise hierdurch, wie in der gan- zen letzten Zeit, wieder beeinflußt und es entwickelte sich in Händlerkreisen ein recht lebhaftes Geschäft. Der Konsum kaufte, wenn auch nicht in erheblichem Maße, so doch in größerem Umfange, als dieses in den Vorwochen der Fall gewesen war. Man nimmt anscheinend an, und dieses ist Wohl auch die Ursache für die Höherbewertung der Metalle am Londoner Markt, daß infolge Annahme des Entente-Ulti- matums durch Deutschland für den Wiederaufbau in nächster Zeit größere Quantitäten Metalle gebraucht werden. Es er- scheint danach nicht ausgeschlossen, daß hierdurch die Preise noch weiter heraufgehen könnten. Die Grundtendenz muß heute als zuversichtlſch und fest bezeichnet werden. Kupfer schliehzt etwa 75, Zink etwa 20, BIei etwa 10& über den letztwöchentlichen Notierungen; lediglich Zinn hatte eine kleinere Einbuße zu verzeichnen. Der Markt für Altmetalle war ruhig. Es wurden war einige gröbßere Geschäfte getätigt, doch hat der Konsum nur zögernd gekauft. Die Vorräte an Altmetallen, besonders in Kupfer, sind zurzeit verhältnismäßig knapp, sodaß für ein- zelne Altmetallsorten fast die gleichen Preise angelegt wer. den wie für Neumaterialien. teien doch noch die Ein veif 15 0 en fe—8 daß der Kampf nich Rudern. . d. Der Wormſer Ruderverein weihte am Sonntag ſein neues Bvotshau ein, welches er an Stelle des alten hauptſächlich durch deſſen Unben er⸗ richtet hatte und mit allen zweckmäßigen Einrichtungen verſehen iſt. Be⸗ ſonders iſt deſſen überaus prächtige oberhalb der Brücke als Annehm⸗ lichkeit zu betrachten, die dunch einen Verandavorbau mit plattem Aus⸗ ſichtsdach, von welchem man den Rhein bis zum Lampertheimer Altwaſſer überſieht, noch geſteigert wird. Ein Kommers am Vorabend und ein Weihe⸗ at am Sonntag Vormittag, bei welchem Vertreter der Regierung und der Stadt, ſowie Vertreter befreundeter Vereine aus Nah und Fern ißhre guten Wünſche zum Ausdruck brachten ſowie eine Feſt⸗Auffahrt der Vereins⸗ boote am Nachmittag brachten die Feier zu würdiger Durchführung. Leichkathlekit. sr. Leichtathletiſcher Länderwettkampf Deutſchland—Schweiz. Wie uns ein eigener Drahtbericht aus München meldet, hat die Deutſche Sport⸗ behörde für Leichtathletik einen Länderwettkampf mit der Schweiz verein⸗ bart, der zum erſten Male am 4. oder 11. Septbr. in Baſel werden wird Auch für den Rückkampf hat die Schweiz bereits 2 Eln⸗ verſtänduis gegeben. Er ſoll im nächſten Jahre in Dentſchland ſtatt⸗ finden. Wetterdienſinachrichten der babiſchen Landesweklerwarte in Aarisruhe. Beobachtungen vom Montag, den 23. Mai 1921. f Uhr morgens(MEBZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftbruck Wind Niederſchlag der Luftdruck Te nd ederſchla⸗ Ort in d 170 Nichtg.J Siürke Wetter leßten anS d. Hamburg 769.1 12 N mäßig heiter 0 Königsberg———— 8 Berliinn 1768.3 17 0 leicht wolklos 0 rankfurt a. M. 765.5 15 NO ſſchwach wolklos 0 München 763.3 15 ONO mäßig wolklos 0 Kopenhagen———— 8— Stockholm766.9 16 NO ſtark heiter 0 Hapdranda 1735.8 10 W ri helter 4 Bods,„17917 4 N Regen 9 Paris 702.8 10 NoO ſſchwach halb bed. 0 Marſeille—————— Zürich 7639 15 NW§)Yleicht wolkig 0 Rs 15 N ſſchwach heiter 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) Luft⸗Tem⸗ 1 1 öße acn re ee III. pe m m Cn Js RichStürtt A werkungen Wertheim.151— 15] 23 10 0 lel t. 0 Königſtuhl.563 763.9 14 21] 12 0 mäß. woln.] 0 Karlsruhe...127764.1] 16 25 13 No ſſchw. volkl. 0 Baden⸗Baden213762.9 150 26 10 8 leicht bem 0 Villingen 715 763.4 12 21 8 NNO] mäß. bar 0 elbberg. Hof 1281654.8] 12 15[No ſſchw. fn. bes. 0 t. Blaſien. 780— 13 20 10 N ſſchw. kee 0 Allgemeine Witterungsüberſichl. Unter dem Einfluß des großen über Nordeuropa lagernden Hoch⸗ druckgebietes herrſcht in ganz Deutſchland heiteres, trockenes und warmes Wetter. Die geſtrigen Nachmittagstemperaturen ſtiegen in der badiſchen Rheinebene bis 26 Grad an. Eine Aenderung der Wetterlage iſt nicht zu erwarten, doch wird ein kleineres Tiefdruckgebiet über Südfrankreich morgen auch bei uns beſonders in Südbaden Wärmegewitter bringen. Vorausſichtliche Witterung bis Dienstag. 24. Mai, nachts 12 Uhr: Heiter, trocken, warm, vereinzelt beſonders in Südbaden Wärme⸗ gewitter. ————— Hauptſchriftleitung: zaupt ei Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Madernof für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für ee Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger 8 G. m. b.., Mannheim, B 6, 2. 8. Seite. Nr. 232. —— ————.ß —— — ͤ—— —— 9 1 1 Maunheimer General ⸗Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 23. Mai 1941. eee Bau⸗ 55 Straßenftuchten. r Stadtrat Mannheim hat die Feſtſtell der Bau⸗ und Straßenfluchten für das Gebiel nördlich der Waldſtraße und weſtlich der Garten⸗ ſtadt am Kugelfang unter teilweiſer Aufhebung der früher genehmigten Fluchten beantragt. 8 ierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenen Nummer des Verkün⸗ digungsblattes an während 1 Monat in dem Rat⸗ haus, N 1, 3. Stock, Zimmer 101, zur Einſicht der Beteiligten auf. 20⁰ Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannheim geltend zu machen. Mannheim, den 11. Mai 1921. Badiſches Bezirksamt.— Abt. V. Den Berkehr mit Kraftfahrzeugen betreffend. Gemäß 8 5 Abſatz 2, Satz 1 und Anlage B, Ab⸗ ſchnitt II der Verordnung des Bundesrats vom 3. Fehr.(..Bl. S. 389) ſowie§ 1 Ziff. 1 Buchſtabe h der Verordnung vom 22. März 1910(Geſ.⸗ und Verordnungsblatt S. 147) wird als Sachver⸗ ſtändiger für die Prüfung der Kraftfahrzeuge und ihrer Führer Regierungsbaumeiſter Dipl.⸗Ingen. Hermann Backs in Mannheim amtlich anerkannt. Dies wird unter Bezugnahme auf die Bekannt⸗ machung vom 22. März 1910(Staatsanzeiger S. 99) zur allgemeinen Kenntnis gebracht. 32 Mannheim, 13. Mai 1921. Ein schõner Fuß wirkt hählich wenn die Schuhe nidit fein geputzt sind. Schuhkrem Dilo Extra (mit Terpentinöi hergesteiit) gibt sofort eleganten Hochglanz. Eas Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion. Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 20. April 1921 bezügl. des Rindvieh⸗ beſtandes der Gutsverwaltung in Kirſchgarts⸗ hauſen angeordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben, weil die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche daſelbſt erloſchen iſt. 6 Mannheim, den 18. Mai 1921. Bad. Bezirksamt.— Abt. IIa. Amlache Fegften iichungen der Stadtnemeinde. Städt. Inlandsgefrierfleiſch wird dieſe Woche auf den Märkten das Pfund zu 7 Mk. verkauft. 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Sitz Mannhem Michael Schmitt. Markus Schenk. ndenalden Syphllls- (ohne Quecksilber, Behandlg. nach den ohne Einspritzung), neuest. wissensch. Blut-, Urin-Unter Moethoden ohne Be- suchungen ö rufsstörung 0 Aulklärende Broschüre No. 50 diskre. verschl. Mk..—(Nachnahme). elant Ii. Mel. Boaender 5 Frankfurt a.., Bethmannstraße 86, gegen- ader Frankfurter Hof. Tel. Hansa 6953. E44 raglich 11—.—7 Uhr. Sonntags 11—1 Uhr, 2 ſn In nächſter Nähe von Titiſee im Schwarzwald, iſt während des Sommers an—4 Perſonen Pri⸗ vatpenſion zu vergeben. Allerbeſte Verpflegung! Iniler Preis! Herrliche Waldungen. Ausflug⸗ Welegenheit nach jeder Richtung.*8285 erfragen in der Geſchäftsſtelle. Nleinere Maschinen-Fabrik —* ulmmt Fobel- u. Fraiserarbeiten an sei billigſter Berechnung u. prompteſter Bedienung. Aageeee e d eeele—— — 791 14 Ohem. Fachliteratur Annalen, Berichte, Centraldtal Kaufen gesucht. 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