eee, —22— *** WMiltwoch, 25. Mai Sezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung monatſich frei ins Haus Alk. 740. Durch die Poſt bezogen vierteijährlich Mk. 24.30. Poſtſcheck Konto Nummer 17590 Karlsruhe in Daden und Aummer 2917 Ludwigsbaſen am Nhein.— Seſchüfts⸗Rebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6.— Sernſprecher Zummer 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7946.— Celegramm- reſſer Generalanzeiger Mannheim.— Etſcheint wöchentlich jwölfmal. Beilagen: Der Sportv. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Oeitung. Mannb. Muſik-Geitung. Bildungu.Ulnterhaltung. Seldu. Harten. Wandernu. Neſſen. 1921.— Nr. 235. eigenperiſe: Oie leine Jelle Mk..75, ausw. Mk..28, Stellen⸗ 0 Femm.-Anf. 20% Nachl. Relel. k..—. Annahmeſchluß: Allittagbl. vorm. 8½ Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine B t. über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streikes Betriebsſtörungen ulw. berechtigen zu kainenErfat anfpcüchen für ausgefallene od. deſchränkte Ausgaben od. für verſp. bme v. Anzeigen. Aufträge d. Sernſpracher obne Sewäbr. ———— ieeeeeeee Das diplomaliſche Aingen zwiſchen Briand und Llond George. Die mit Spannung erwartete Kammerrede Briands zur oberſchleſiſchen Frage iſt geſtern gehalten worden, aber ſie hat die Spannung noch nicht gelöſt. Briand ſteht in einem doppelten Kampf, gegen Poinaré, der fortgeſetzt gegen ihn Vorſtöße unternehmen läßt, und mit ſeinen engliſchen und amerikaniſchen Freunden, die er in der oberſchleſiſchen Frage mit mehr oder weniger ſanftem Druck zu ſich herüber⸗ zwingen muß. Denn eines iſt klar: Auch das Kabinett Briand will und kann die oberſchleſiſche Beute nicht fahren laſſen. Für den Anfall Oberſchleſiens an Polen hat geſtern Briand mit aller Hartnäckigkeit geſtritten. Die Zuſammen⸗ hänge ſind klar. Polen iſt eine Schöpfung Frankreichs, gedacht els ſtändige öſtliche Flankenbedrohung Deutſchlands. Aber dieſes Polen kann trotz Zugang zum Meere nicht leben, ſteht vor dem wirtſchaftlichen und finanziellen Zuſammenbruch. Fällt ihm aber Oberſchleſien zu, ſo iſt ſeine Lebensfähigkeit geſichert. Dann wird es die ihm von Frankreich geſtellte Auf⸗ gabe löſen können. Das hat Herr Briand geſtern mit dürren Worten ausgeſprochen. Er hat geſagt, daß, um Polen die Exi⸗ ſtenzmöglichkeit zu geben, der Zugang zum Meer nicht genüge, es braucht auch die Bergbaubezirke Oberſchleſiens. Er bekennt, daß die Volksabſtimmung überhaupt den Intereſſen Polens entgegn ſei, das Abſtimmungsergebnis erſcheint ihm höchſt an⸗ echtbar, wir erinnern uns einen Augenblick, welche Künſte Frankreich aufgewendet hat, um die Abſtimmung ſo zu lenken, aß ein polniſches Reſultat herauskam. Kurz— Briand enkt nicht daran, ſeine polniſchen Schützlinge um die Berxg⸗ baubezirke Oberſchleſiens bringen zu laſſen, die dem bankrotten arſchauer Staatsweſen auf die Beine helfen ſollen. Aber nun kommt der engliſche Widerſpruch. Er iſt gewiß nicht übermäßig ſtark, aber er iſt doch hinreichend un⸗ Frankreichs. Es ſucht den ungebändigten Ehrgeiz Frankreichs zu zügeln, ohne es mit Paris verſchütten zu wollen. Und auf der andern Seite muß Frankreich ſich ſcheuen, in eine Iſolierung hineinzuſteuern, die nichts weniger als glän⸗ Hzend ſein würde. Mit vollem Recht hat Briand geſtern ſeinen drängenden nationaliſtiſchen Gegnern die Gefahr der Iſolie⸗ rung entgegengehalten. Frankreich iſt in der Lage, den Eng⸗ ländern manches bieten zu können. Aber es könnte doch auch einmal kommen, daß ſelbſt dieſe tiefe und redliche Freund⸗ ſchaft einen unheilbaren Riſt bekäme, wenn Frankreich ſeine — Hegemoniepläne allzu ſtürmiſch und gewaltſam betriebe. Briand will Oberſchleſien, ohne daß Frankreich in die Gefahr gerät, eines Tages ſich in vollkommener Vereinze⸗ lung zu befinden; wie er ſpäter unter den gleichen Voraus⸗ ſetzungen das Ruhrgebiet zu erlangen hofft. So ſucht er geſchmeidig und zäh die Engländer ganz in das polniſch⸗fran⸗ zöſiſche Fahrwaſſer zu ſteuern. Er preiſt Lloyd George, deſſen ſtaatsmänniſches Gewiſſen in einer ſehr kritiſchen Stunde der Londoner Konferenz den Bruch verhütet habe und denkt, daß dieſe Mitteilung vor aller Welt auch in der oberſchleſiſchen Frage das Gewiſſen Lloyd Georges beſtimmen werde, ein ſo ernſtes Ereignis“ zu verhüten, wie es der Bruch der En⸗ tente wäre. Er ſagt, Sterben oder Leben der Entente ſei nur eine Frage des guten Willens. Und ruft über den Kanal: Frankreich hat dieſen guten Willen, um mit dieſem ſentimen⸗ alen und rührenden Zuruf alle Gefühle und Kräfte drüben wobil zu machen; die dem edlen Frankreich gewogen ſind, und um Herrn Lloyd George eine Verantwortung zuzu⸗ ſchieben, an der er allerdings ſchwer zu tragen haben möchte. Und Herr Briand iſt im Schluß ſeiner Rede„ſicher, daß er die Einigkeit der Alliierten aufrecht erhalten werde auch in der oberſchleſiſchen Frage. England hat die gleichen Inter⸗ eſſen wie Frankreich. Das Ringen zwiſchen Frankreich und England iſt noch nicht abgeſchloſſen. Es läßt ſich noch nicht ſagen, ob es Frank⸗ reich weiter gelingen wird, England mitzuſchleifen und die engliſche Politit weiter den franzöſiſchen Hegemonie⸗ trebungen dienſtbar zu erhalten. Es läßt ſich ebenſowenig ſagen, ob Briand die Nationa⸗ liſten um Poincare im Zaume halten wird. Er hat ihnen allerdings eine große Verheißung gemacht, man kann nicht glauben, ſagte er, daß die Stunde Frankreichs ſchon vorüber iſt, wenn man an die augenblicklichen Streit⸗ kräfte am Rhein denkt. Das war deutlich. Vielleicht werzen ſich die Nationaliſten ſagen, daß ſie mit Briand ebenſo weit kommen werden wie mit Poincare. Bemerkenswert iſt endlich die Anerkennung, die Briand n Kabinett Wirth zollt. Er iſt zufrieden mit ihm, er zweifelt nicht an ſeiner Aufrichtigkeit und Loyalität, für die er ſchon Beweiſe gegeben. Voller Genugtunng ſtellt der fran⸗ zſiſche Miniſterpräſident feſt, daß das Kabinett Wirth ſich auf eine andere Mehrheit ſtützt, als die verfloſſene Regierung. tan möchte faſt annehmen, daß Briand erwartet, das Ka⸗ binett Wirth werde ihm weniger Schwierigkeiten und Sorgen bereiten, als das Kabinett Lloyd George. Driand über die Beſetzung des Auhrgebieis. Augenblicklich keine Arſache.— Bei Vertragsverletzung auto⸗ makiſch im Einverſtändnis mit England. Paris, 24. Mai.(WB.) Miniſterpräſident Briand hat heute vormittag eine Abordnung der Partei Arago mpfangen. Dieſer Schritt iſt in der Fraktionsſitzung der WMartei beſchloſſen worden, in der General Caſtellnau erklürte, 68 equem. England hemmt die großen europäiſchen Pläne — Ungeſchickter. Er habe die Bewegung verpfuſcht, und vor man müſſe energiſche Maßnahmen ergreifen, um den neuen Kriegsherd zu erſticken, der in Oberſchleſien angezündet worden ſei. Der Abgeordnete Galli hat der Gruppe den Text der Tagesordnung übermittelt, die er beabſichtige, nach Schluß der Debatte über die auswärtige Politik einzubringen. Die Partei beſchloß, eine Abordnung zu Briand zu entſenden, um Auf⸗ klärungen über ſein Abſicht in Bezug auf Oberſchleſien zu ver⸗ langen. Die Unterredung der Abordnung mit dem Miniſter⸗ präſidenten Briand hat 4 Stunden gedauert. Er erklärte: Sanktionen ſeien unter ganz beſtimmten Umſtänden für Verletzungen der Beſtimmungen des Friedensvertrages vorgeſehen. Für den Augenblick ſeien aber keine Bedingungen vorhanden, die eine Intervention rechtfertigen würden. Briand erklärte, er habe das Ge⸗ fühl, daß die Verhältniſſe in Oberſchleſien ſich gebeſſert hätten und daß die deutſche Regierung ernſtliche Anſtren⸗ gungen mache, um den Alliierten auf dieſem Gebiete volle Befriedigung zu geben. Paris, 24. Mai.(WB.) Wie die„Temps“ mitteilt, erklärte der Miniſterpräſident der Abordnung der Arago⸗Gruppe auf die Anfrage, ob bei Nichtausführung einer der Klauſeln des Londoner Abkommens die Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes erfolgen könne, ohne daß es einer neuen Konferenz der Alliierten bedürfe, folgendes: Nach Rück⸗ ſprache mit dem engliſchen Botſchafter könne er erklären, daß die franzöſiſche und engliſche Regierung hierüber einer Meinung ſeien. Falls irgendeine oder mehrere Beſtim⸗ mungen des Verſailler Friedensvertrages von ſeiten Deutſch⸗ lands verletzt würden, würde die Beſetzung des Ruhrgebietes oͤhne eine neue Konferenz der Alliierten eintreten. Briand er⸗ klärte dem„Temps“ zufolge ferner, General Nollet habe die ſicherſten Beweiſe dafür erhalten, daß die deutſche Regie⸗ rung die Entwaffnungsklauſel ausführe. Er füge noch hinzu, daß die deutſche Regierung ferner den größten Eifer zeige, um das Abkommen von London auszuführen. Franzöſiſche Bemühungen um elne rheiniſche Räaepublil. Paris, 24. Mai.(SD.) Das„Echo de Paris“ bringt als Leitartikel einen Brief ſeines Korreſpondenten Charles Bon⸗ nefen aus Köln, der ſich mit Smeets, dem Herausgeber der„Rheiniſchen Republik“ in Verbindung geſetzt hat. Der Artikel iſt überſchrieben:„Sie haben Furcht vor Preußen!“ Er illuſtriert aufs Beſte die franzöſiſche Auffaſſung. Es wird Be⸗ zug genommen auf eine Depeſche von Smeets: Kommt ich brauche Euch.„Und alle Parteigänger“, von Opladen, von Aachen und einigen anderen Eifelorten, ſo heißt es in dem Artikel,„machten ſich auf den Weg nach Köln. Dieſe Bauern, Arbeiter, Handwerker, Bürger und Ariſtokraten, ſo war mein (des Korreſpondenten) erſter Gedanke, haben ſich von einer weltfremden Sache einnehmen laſſen. Ich habe ſie zwei Stun⸗ den lang angehört: Die wackeren Leute ſind fanatiſche An⸗ hänger des rheiniſchen Gedankens und ſie rufen Frankreich und Belgien zum Beiſtande auf. Sie haben die Reiſe auf eigene Koſten gemacht, um einem franzöſiſchen Journaliſten ihren Schmerz und ihre Enttäuſchung darüber auszudrücken, daß ſie uns nicht in das Ruhrgebiet einmarſchieren ſahen, weil der Einmarſch ins Ruhrgebiet in ihren Augen das Symbol ihrer Befreiung von Preußen geweſen wäre. Die Rheiniſche Re⸗ publik, ein neutraler unabhängiger Staat, das iſt die Idee, welche ſie ſo begeiſtert macht, daß ſie ihre dringendſten mate⸗ riellen Intereſſen vergeſſen, und die ihnen einen Mut verleiht, der ſie den preußiſchen Beamten trotzen läßt.“ Nahezu rührend iſt es, was der Korreſpondent über ſeine neuen Bekanntſchaften ſagt: Der erſte, den ich ſah, war ein alter Bauer, der mir ent⸗ gegenlief mit dem Buche von Barres, das auf Deutſch über⸗ ſetzt iſt. Er zeigte mir eine Seite und rief:„Mer! Jo!(Maria Joſeph) det hat mein Vater ſchon geſagt“. Der Bauer hätte ihm erzählt, daß man ſich in ſeinem ganzen Dorfe um die Bro⸗ ſchüre riß, und man hätte fünf neue Exemplare von ihm ver⸗ langt.(Der Korreſpondent ſcheint alſo eine genügende Anzahl von Broſchüren des Buches von Barres der„Geiſt am Rhein“ bei ſich gehabt zu haben.) Nach Anſicht eines Rheinländers, den der Korreſpondent geſprochen hat, ſeien es nur noch drei Punkte, die die Schaffung einer rhei⸗ niſchen Republik verhinderten: 1. die preußiſchen Beamten, die ihre Anhänger denunzier⸗ ten und verfolgten. 2. die eingewanderten ſozialiſtiſchen Führer, die ihre Wei⸗ ſung von Berlin erhielten. 3. Die Furcht der Arbeiter ihrer Sozial⸗Verſicherung ver⸗ luſtig zu gehen. Von Dorten wolle man nichts mehr wiſſen. Das ſei ein allem wollte man nicht von Bayern abhängig ſein. Im An⸗ ſchluß hieran ſtreift der Artikelſchreiber die ſüngſten Vorgänge in Moers, wo Smeets von den Belgiern irrtümlich verhaftet wurde. Die Belgier ſeien jetzt beſſer beraten. In Belgien ſei ein gemiſchtes Komitee, beſtehend aus 4 Belgiern und vier Rheinländern, zur Unterſtützung der rheiniſchen Bewegung eingeſetzt, um ökonomiſche und politiſche Vorkehrungen für den Fall neu eintretender Ereigniſſe zu treffen. Der Artikel ſchließzt mit geſchichtlichen Verdrehungen und Fülſch 42 Briand verkeidigt die„Rechte Polens“. Paris, 24. Mai.(WB.) In der heutigen Kammerſitzung wird die Beratung der Interpelklationen über die auswärtige Politik fortgeſetzt. Die ſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten Moutet und Blum haben eine Interpellation über die Ereigniſſe in Oberſchleſien eingebracht. Der Präſi⸗ dent der Kammer fragt, ob dieſe Interpellation mit den an⸗ deren vorliegenden Interpellationen über den gleichen Gegen⸗ ſtand verbunden werden ſoll. Miniſterpräſident Briand ſagt, es ſei nicht gut, und rätlich, dieſe Interpellation mit denen zu verbinden, die ſich auf die auswärtige Politik im allge⸗ meinen beziehen. Infolgedeſſen wird über die Weiterberatung der Interpellationen fortgefahren. Es ergreift Miniſterpräſident Briand das Wort. Er erklärt, er begreife die Erregung, die ſich angeſichts der Ereigniſſe in Oberſchleſien im Lande zeige. Während der Be⸗ ratungen über den Friedensvertrag habe eine interalliderte Kom⸗ miſſion die oberſchleſiſche Frage genau geprüft. Die Arbeiten hätten mehrere Monate gedauert, und die Mitglieder dieſer Kom⸗ miſſion ſeien einſtimmig zu dem Entſchluß gekommen, Ober⸗ ſchleſien Polen zuzuſprechen. Auch die Alliierten hätten ſich einſtimmig dieſem Beſchluß angeſchloſſen, und dieſe Vertragsklauſel ſei Deutſchland übermittelt worden, das dann in Gegenvorſchlägen Anſpruch auf dieſes Gebiet erhoben habe. Der Oberſte Rat habe alsdann, den Intereſſen Polens entgegen, eine Volksabſtimmung zugelaſſen, um das Recht Polens zu rechtfertigen. Die Polen hätten ſtarke Gründe gehabt, zu glauben, daß Oberſchleſien ihnen zufallen werde. Bei der Abſtimmung aber hätten 180 000 Deutſche, die in Oberſchleſten geboren wurden, mit⸗ geſtimmt. Frankreich habe immer gewollt, daß der Friedensvertrag loyal ausgeführt werde. Niemals habe es die Abſicht gehabt, Polen Gebiet zuzuſtellen, die an die Deutſchen abgetreten werden müßten. Nach dieſer Richtung ſei er mit dem engliſchen, Premierminiſter einig. Oberſchleſien ſei niemals ein deir deutſches Land geweſen. Die engliſchen und die deutſchen Autoren, auch der deutſche Atlas, bekundeten dies. Oberſchleſien ſei vor 600 Jahren mit Gewalt zu Deutſchland gekommen. Der Vertrag ſage, daß die Grenzbeſtimmungen nach geographiſchen Rückſichten ge⸗ troffen werden müßten. Es wäre alſo keine gerechte Entſcheidung, wenn ein Unterſchied zwiſchen dem armen und dem reichen Gebiet gemacht werden folle, zwiſchen den Stimmen der polniſchen Arbeiter und denen der reichen Deutſchen. Wenn in dem Minenbezirk die polniſchen Arbeiter die Mehrheit der Sum⸗ men hätten, dann müßten dieſe Stimmen bei dem Votum den Ausſchlag geben.(Beifall.) Er ſage dies nicht in der Abſicht, zu polemiſieren, denn unter Alliierten müſſe man ſich in Ruhe aus⸗ einanderfetzen und dürfe keine Hintergedanken haben. Man habe behauptet, Frankreich fordere, daß der Minenbezirk Polen zugeſprochen würde und daß es damit Polen begünſtige. Nach einem Kriege wie dem letzten habe Frankreich das Recht, gewiſſe Be⸗ fürchtungen zu hegen. Wenn man einem Lande wie Polen das Leben gegeben habe, ſo ſei es nur natürlich, daß man auch daran denke, ihm ſeine Exiſtenzmöglichkeit zu geben. Von dieſem Wunſche beſeelt hätten die Alliierten Polen einen Zugang zum Meer durch Preußen hindurch geſichert. Das genüge aber nicht. Wenn ein Land nicht die Mittel zum Leben habe, dann ſterbe es, oder es falle der Herrſchaft ſeines Nachbars anheim. In den Bergwerksbezirken Oberſchleſtens hätten die Polen nicht nur die Geſamtmehrheit, ſondern auch die Mehrheit nach Kommunen erlangt. Der franzöſiſche Kom⸗ miſſar ſei alſo berechtigt geweſen, ſeine Konkluſionen zu unterbreiten, Es bexeite oft Ungelegenheiten, wenn eine Debatte wie die über die Volksabſtimmung auf öffentlichem Wege erfolge und wenn eine Preſſepolemik ſich dieſer Frage bemächtige. Aber wenn nach ſo vielen gemeinſam niedergekämpften Schwierigkeiten die Enkenke ſterben müſſe infolge einer Schwierigkeit, die der gegenwärtigen Lage entſprir dann fehle nur der gute Wille, und dann hätte man nicht den Wunſch, die Entente aufrecht zu erhalten. Das ſei nicht der Gedanke Frankreichs.(Beifall.) Er habe gegenwärtig noch eine ſchwere Stunde, eine dramatiſche Stunde der Londoner Konferenz. Damals habe es den Anſchein gehabt, der Unterſchied in der Auffaſſung zwi⸗ ſchen Frankreich und Großbritannien ſei ſo groß, daß es unmöglich ſei, ſie einander näher zu bringen. Die Worte des engliſchen Pre⸗ mierminiſters lägen ihm noch in den Ohren, als er geſagt habe, er möchte nicht der Staatsmann ſein, der es mit ſeinem Gewiſſen zu ver⸗ antworten habe, ein ſo ernſtes Ereignis vorbereitet zu haben. Wenn man das Gefühl des Ernſtes eines ſolchen Ereigniſſes habe, dann ſei er ſicher, daß man alles tun werde, um es nicht zu provozieren. Frankreich verlange, daß der Vertrag loyal ſpiele, und zwar in ſeinem Geiſte und in ſeinen Worten. Briand gibt zu, daß die Militärs vielleicht nicht ganz geeignet ſeien, um in voller Gerechtigkeit die Beſtimmungen des Vertrages zu würdigen und um eine Grenzlinie zu ziehen. Die Alliierten müßten ſich nach den Akten, wie in allen anderen Fällen, ausſprechen. Die Gerechtigkeit müſſe ſiegen, und an dem Tage, an dem die Gerechtigkeit triumphiert habe, werde Oberſchleſien von der Anarchie gerettet ſein.(Beifall.) Briand f ſot auf ben Aufprung der polniſchen Unruhen zurück und ſagt, die Polen ſeten erregt geweſen, weil ſie geglaubt 22105 ſie 9 das Opfer des Londoner Abkommens ſein. Von ondon aus er angeordnet, daß ſofort dem franzöſiſchen Vertre⸗ ter in 70 werde, batz er alles Ane was in ſeiner liege, um die Ordnung wieder herzuſtellen und um die Menſchenloben und die Vermögenswerte zu ſchühen. Hülte man atwa Blut vergießen ſallen mit Tauks und Mitrailleuſen? Frank⸗ reich habe 12000 Mann in Oberſchleſien, die die bedrohten Deut⸗ ſchen Keleh( hätten und die Ordnung ſei wieder 0 1 e t.( 1 Welt feen W ſein. Der pol⸗ n man mitgeteilt, ihre Landsleuie ins Weee ee de polniſche Regierung habe die b. nahmen ergriffen. Auch die Worte Lloyd Georges ſeien falſch ausgelegt und ſchlecht übermittelt worden.(IJroniſche Zurufe r.) Briand fordert die eeeee —— halten habe, die bereits ten ſeien.(Beifalls links und in der Mitte.) Briand J e L. Seſte. Nr. 235. Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Mitiag-Ausgave.) übermittelt, die deutſche Preſſe und die Alld glauben machen „lönnen, er habe Deutſchland aufgefordert, direkt in Oberſchleſten etwas zu unternehmen, eptl. die Reichswehr dorteinrücken zu laſſen. Briand erinnert an die Erklärung, die er in Abweſenheit des Parlaments in aller Oeffentlichkeit machen mußte. Er habe Deutſchland zu erkennen gegeben, daß, wenn es Truppen nach Ober⸗ Eeben entſende, wozu, wie er wiſſe, Geneigtheit beſtanden habe, eruſte Ereigniſſe dadurch hervorgerufen. Die deutſche Regierung habe begriffen. Er habe mit Fan bemerkt, daß in den erregteſten Zeitungen am anderen Tage eine Zurückhaltung zu beobachten geweſen ſei. Nach einer Verbreitung über die letzten Ereigniſſe erklärt der Miniſterpräſidet, daß der deutſche Legationsrat pon Moltke nach einer Unterredung mit der interalltierten Kommiſſion Inſtruktionen er⸗ befolgt worden ſeien. Der Kampf ſei ein⸗ geſtellt und die Ruhe wieder() Auch der franzöſiſche Botſchafter in London habe nſtruktionen erhalten. Er ſelbſt habe geſtern den deutſchen Botſchafter gebeten, ihm einen Beſuch abzuſtatten. Er habe ihm auf den Ernſt der 10 in fürgeſter Frif aee und erklärt, wenn nicht in kürzeſter Friſt die deutſchen Detachements entwaffnet, wenn die Urheber der Anwerbungen nicht nach den deutſchen Strafgeſetzen verfolgt würden, und wenn die deutſche Regierung nicht die ober⸗ ſchleſiſche Grenze ſperre, dann könnte die Lage gefährlich werden. Heute vormittag in früher Stunde habe die deutſche Regierung mit⸗ geteilt, daß alle Maßnahmen angeordnet ſeien und daß die Zei⸗ tungen, welche hetzten, verfolgt würden. Es ſei auch mitgeteilt wor⸗ den, daß der preußiſche Miniſter des Innern Sicherheitspolizei ent⸗ ſandt habe, um die gegebenen Inſtruktionen ausführen zu laſſen. Sie können mir ſagen, daß das Worte ſind und daß wir ſeit zwei Jahren ſchon viele Worte gehört haben, die nicht wurden. Aber heute denke er loyal und aufrichtig von der deutſchen Re⸗ gierung und von Dr. Wirth, der an der Spitze einer Regierung ſtehe, Die ſich auf eine andere Mehrheit im Reichstag ſtütze als die letzte Regierung. Bis jetzt habe Dr. Wirth Beweiſe großer Aufrichtigkeit und Lopalität bewieſen. Er habe ſeſne Ver⸗ gehalten und er(Briand) werde nachher* bei Be⸗ prechung der Londoner Beſchlüſſe zurückkommen. Dr. Wirth habe nicht nur die Verpflichtungen übernommen, ſondern auch begonnen, ſie auszuführen. Frankreich habe die Macht, die es ihm geſtatte, Ver⸗ trauen Er haben und die ihm Kaltblütigkeit anempfiehlt. Lrabb, Bei⸗ fall.) Er müſſe es zurückweiſen, wenn man ſage, die Regterung habe Frankreich in eine erniedrigende Lage gebracht. Er 8 ſich über die bewunderungswürdige Haltung der öffentlichen Meinung. Sie habe 22 de daß die Intereſſen Frankreichs 13 ann, er habe ſeine Politik erläutert, er übernehme ſein erant⸗ wortlichkeit, die Kammer möge die ihrige übernehmen. Sie ſolle ſodann wählen zwiſchen ſeiner Politik oder einer anderen. Die andere Politik wolle er nicht mitmachen, ohne zwingende Notwen⸗ Digkeit.(Beifall links und in der Mitte.) Was die Sicherheit Frankreichs anbetreffe, ſo behalte ſich Frankreich vor, alle erforderſichen Druckmittel zu gebrauchen, wenn die Deutſchen ihre Verpflichtungen nicht halten würden. Wenn ſeine Sicherheiten in Frage geſtellt werden, dann werde Frankreich — das habe er ſeinen Verbündeten mitgeteilt— im Rechte ſein, ſeine neeneen(Beifall kinks und in der Mitte. Der Mintſterpräſident wird dauernd durch kroniſche JZwiſchenrufe von rechts unterbrochen.) Briand erklärt, er habe den Jahrgang 1919 mobitiſtert, weil es unerläßlich geweſen ſei. Die jungen Leute der Jahresklaſſe 1919 den R —TTFFTEETET iederlage ands anzue en. n en „Friedensvertrag anzuwenden. Es muß daran erinnert werden, daß Dder Friedensvertrag von Verſailles ein geeinigteres und ſtärkeres Deutſchland in bezug auf Kohäſion und Aſſimitierung der deutſchen Stämme geſchaffen habe, als der Friedensvertrag von Frankfurt. Er wundere ſich, daß man ihm äche bei dem Gebrauch die⸗ Jnſtrumentes v Er alle Pflichten gegenüber dem 8 ament durch die B Wune* und Duisburgs erfüllt. Abg. Tardieu ſcheine die Verg eit vergeſſen zu haben und nur an die Zukunft zu denken. Nach einer Schilderung der Berhandlungen in London unterſtreicht Briand die gonn Anſtrengun der Beigder, um zu den Ergebniſſen von London zu kommen. Er hätte ruhig von Lon⸗ don zurückkehren können und würe ſtärker beklatſcht worden, wenn man das Ruhrgebiet beſetzt hätte. Aber dieſe Art von Popularität habe er nicht 2)(Beifall links und in der Mitte. Von der Rechten wird Briand le unterbrochen). Briand fordert wäßlen. 5 er die Kammer auffordere, ihre ſeine Kollegen auf, zwiſchen dieſen beiden Arten von Politik zu e Der Abg. Noblemaire ruſt dazwiſchen, die Frage ſtehe doch „ viel höher als eine miniſterielle Frage. Briand ſagt, der Abgeordnete Noblemaire habe ihn nicht verſtan⸗ den. Wenn es ſich um die Intereſſen Frankreichs handele, und wenn zu treffen, dann handele es ſich Zum eine Frage des allgemeinen es. Die für ein iſoltertes ankreich ſelen, hätten zu Fabenten. deß man Frankreich vertrete, das getan 2 200 000 Mann vor dem Ruhrgeblet ſtänden, das innerhalb 8 Stunden beſetzt werden könne. Er 2 e ſich, was erfolgt wäre, wenn er zurückgekommen märe mit der Erklärung, daß Frankreich iſoliert 5 Man ſage, wenn e man erklären: will! Und wenn der andere fit nicht beuge, dann müſſe man ihn brechen. Wenn er hätte, dann hätte man ihm dies in 8 oder 14 Tagen vor⸗ geworfen. Briand ſagt weiter es fei ihm bis jeht gelungen, Mam müſſe umermüdlich daran arbeiten, die Einigkeit in der Welt Meldung entſp die Einigkeit unter den Alllierten aufrecht zu erhalten. Er ſei ſicher, daß ihm das auch morgen gelingen werde, ſelbſt in der Frage von Oberſchleſten. Man habe nicht das Recht zu ver⸗ geſſen, daß England ſich im Auguſt 1914 erhoben habe, um auf Frankreichs Seite zu treten und daß Amerika das Meer über⸗ ſchritten habe, um durch ſein Heer Frankreich beizuſtehen. aufrecht zu erhalten, aber nicht nur im Intereſſe Frankreichs, denn das britiſche Volk habe die gleichen Intereſſen wie das franzöſiſche. Kein Volk könne mehr iſoliert leben. Man könne im übrigen nicht glauben, daß die Stunde Frankreichs ſchon vorüber ſei, wenn man an die augenblicklichen Streitkräfte am Rhein denke. Er ſteige von der Tribüne herab, indem er ſage, die Lage Frank⸗ reichs ſei weit davon entfernt, ſchlecht zu ſein. Die Stimme Frank⸗ reichs ſei gehört worden. Ueberall, in Amerika und in Eng⸗ Atand würdige man die Feſticteit und die Mäßigung Frank⸗ reichs und deshalb werde er, ſolange er an der Spitze der Regie⸗ rung ſtehe, nicht auf die Politik der Feſtigkeit und der Mäßigung verzichten.(Lebhafter Beifall in der Mitte, links, ſowie auf einigen Bänken rechts und auf der äußerſten Linken.) Die wird dara ei eit umter een e ee, Abgeordnete Bincent Aurtol. Er ſpricht über die finan⸗ ziellen Klauſeln des Friendensvertrages von Verſailles und erinnert daran, daß der Abg. Kloß von einer Schuldſumme im B e von 408 Mlilllarden geſprochen habe. alsdann—2 7 das Abkonnmen von Paris gegen das Abtommen von London abzuwägen. Er erinnert daran, 8 57 duß di tag 50 W e in Deutſchland der— +—„ d züur men gegenüber Deutſchland weiter verfolgen wolle, damit die Alldeutſchen in Deutſchland ans Ruder kämen. Die Weiterberatung wird alsdann auf morgen nachmittag vertagt. Ne Reichsregierung und Oberſchleſien. Das VBerbot milſtäriſcher Verbände. Berlin, 24. Mai.(WB.) Amtlich. Um eine Unterlage für die nachdrückliche Unterbindung der Bildung von Freikorps und anderen Freiwilligenverbänden für Oberſchleſien zu geben, erließ der Reichspräſident auf Antrag des Reichsminiſteriums in Ergänzung der beſtehenden Strafbeſtimmungen eine beſondere Verordnung. Danach wird mit Geldſtrafe oder Gefängnis beſtraft, wer es unternimmt, ohne Genehmigung der i aen Dienſt⸗ ſtellen Perſonen zu Verbänden militäriſcher Art zuſammenzu⸗ — oder wer an ſolchen Verbänden teilnimmt. Auch jede Art von Geldunterſtützungen ſolcher Unternehmungen iſt da⸗ nach ſtrafbar, 158 die Werbung und die Aufnahme von Werbeinſeraten in der Preſſe. Die Verordnung bezieht ſich auf das ganze Reich mit Ausnahme des Abſtimmungs⸗ gebietes ſelbſt, worin die Verwaltung den Alliierten obliegt, denen auch die Regelung des Selbſtſchutzes zuſteht. Berlin, 24. Mai.(WB.) Die Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über das Verbot militäriſcher Ver⸗ bände vom 24. Mai lautet: Auf Grund des Artikels 48 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches verordne ich zur Wiederher⸗ ſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung für das Reichsgebiet folgendes: 8 1. Wer es unternimmt, ohne Genehmigung der zuſtän⸗ digen Dienſtſtellen Perſonen zur Veerbänden militäriſcher Art zuſammenzuſchließen, oder wer an ſolchen Verbänden teil⸗ nimmt, wird mit einer Geldſtrafe bis zu 100 000 Mark oder Gefängnis 7N § 2. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkün⸗ digung in Kraft. Reichspräſident: gez. Ebert. Reichskanzler: gez. Dr. Wirth. Reichsminiſter des Innern: Dr. Gradnauer. Die Sperrung der Grenze. Berlin. 24. Mai.(WB.) Die polizeilichen Maßnahmen dur Sperrung der oberſchleſiſchen Grenze ſind urchgeführt. Die Grenze iſt geſperrt. Das preußiſche Miniſte⸗ rium des Innern entſandte neun Hundertſchaften Schutzpoltzei an die Grenze, welche den Eintritt von Bewaffneten aus Deutſchland hindern und aus Oberſchleſien zurückkehrende Be⸗ waffnete entwaffnen ſollen. Paris, 24. Mai.(WB.) Havas meldet: Der deutſche Bo 9 chafter hat heute vormittag 11 Uhr dem Miniſterium des Aeußern einen Beſuch abgeſtattet, um die Antwort ſeiner Regierung auf den Schritt zu überbringen, den er geſtern abend auf Anordnung Briands unternommen hatte. Die deutſche Regierung hatte em Botſchafter bekannt gegeben, daß ſie ſtrenge Maßnahmen zur Sperrung der oberſchleſiſchen Grenze vorſchreiben wird. ugland erklart deutſche Streitkräfte gegen die Infurgenten 15 12 unerwünſchl. London, 24. Mai.(WB.) Wie Reuter erfährt, ſtattete der deutſche Botſchafter in London Dr. Sthamer geſtern auf unſch Lord Curzons dem Auswärtigen Amt einen Beſuch ab, wobei Lord 8 hervorhob, wie ſehr es erwünſcht ſei, daß die deutſche Regierung alle Maßnahmen treffe, um zu verhindern, daß deutſche Streitkräfte, insbeſondere Forma⸗ tionen des Selbſtſchutzes, Freiwilligenabteilungen u. dgl. in Oberſchleſien einrückten, um mit Feindſeligteiten gegen die pol⸗ niſchen Inſurgenten zu beginnen. Eine Erklärung im Anterhaus. London, 24. Mai.(WB.) Im Unterhaus erklärte, nach dem 1 Bericht Chamberlain, gegenwärtig be⸗ fänden ſich keine engliſchen Streitkräfte in Oberſchleſien, ob⸗ wohl eine Anzahl engliſcher Beamten im Dienſte der J. A. K. n. Nur eine undedeutende Verletzung eines engliſchen eamten ſei gemeldet worden. Vierengliſche Batail⸗ lone aus dem Rheinlande würden nach Oberſchleſien gehen. Es ſei in Erwägung gezogen worden, dieſe Streitmacht zu vermehren, falls es nötig werden ſollte. Deutſchland werde für den Unterhalt bieſer Bataillone keine Zahlun⸗ ba zu leiſten haben. In Warſchau ſeien von den Ge⸗ ndten der drei Mächte, die im Einverſtändnis vorgehen, ringende Vorſtellungen erhoben worden. der Murwarr in Oberſchleſien. Püuberung und Brandſchatzung. Oppein, 24. Mafl.(WB.) Oberſchleſiſcher ebericht. Ueber die Lage der ſchwerbedrohten Induſtrieſtädten des Zentralreviers lagen auch bis geſtern abend keine zuver⸗ läſſigen Nachrichten und Meldungen vor. Im Kreiſe Roſenberg wurde die Stadt Landsberg von den Deutſchen be⸗ ſetzt. Die das Gebiet räumenden polniſchen Banden haben die wehrloſe Bevölkerung in ſchwerſter Weiſe dusge⸗ plündert und gebrandſchatzt. Eine große Anzahl Deutſcher iſt von den Aufſtändiſchen mit Kraftwagen in das Internierungslager Pawonkau im Kreiſe Lublinitz verſchleppt worden. Auch aus dem Kreiſe Oppeln werden Plünderungen der Polen in der Gegend von Turawa gemeldet. Im Kreiſe Großſtrehlitz werden polniſche Angriffe gemeldet.— Der pol⸗ niſche Heeresbericht behauptet, die polniſchen Auf⸗ rührer hätten das Gebiet um z zwecks Schaffung einer neutralen Zone auf Verlangen.A. K. geräumt. Dieſe richt in keiner Weiſe den Tatſachen, da gerade —328 Gebiet mehrfuch Vorſtöße der Polen ſtattgefunden haben. N einem Heeresbericht der Aufrührer vom 23. Mai, als Warſchauer Funkſpruch verbreitet wird, erließ die Ober⸗ eitun der Aufſtändiſchen eine Sedbrgens, die die Zahlung von Steuern an die deutſchen Behörden verbiete Etwaige Uebertritte dieſes Befehls werden mit einer Geldſtrafe bis zu 1 Million Mark un bis zu einem Jahre —— Nach einem andern Warſchauer Funkſpruch wird e Aufnahme der Kohlenlieferungen an die Tſchechoflowakei gemeldet und zwar ſollen am 21. Mai 5000 Tonnen Kohle geliefert worden ſein. Die Aufſtändiſchen ſeien mit den Landes⸗ behörden in Verbindung getreten, um eine geregelte Kohlen⸗ beförderung zu ermöglichen.— Nach einer weiteren Warſchauer Meldun 1 5 die Kreistage und Kreisausſchüſſe in den von den Aufßt ndiſchen beſetzten Gebieten aufgelöſt worden. Die Gemeindeverwaltungen und Behörden haben ſich in allen An⸗ gelegenheiten nunmehr an polniſche Kreisbeamte zu wenden, die die Kontrolle über die geſamte Kreisverwaltung ausüben. Eln Aklionsauoſchuß für Ruhe und Ordnung. 25. Mal. Bortiner Biuund.) In Oberglogau fand geſtern eine Verſammlung der Führer der politiſchen Parteien und Gewerkſchaften den en Gebietes in ffol.* Dieſer Aueſchu es aus den Parteien und Gewerkſchaften. Dieſer Ausſchuß ſoll die Aufgabe haben, die weitere Ausbrei⸗ tung des polniſchen Aufſtandes zu verhindern und Ruhe und Ordnung wiederherzuſtellen. Nachdem die Verſammlung ein⸗ ſtimmig dem Leiter des Selbſtſchutzes General Höferdas Vertrauen ch hatte, wählte ſie einen Aktionsausſchuß, der ſich zuſammenſetzt aus je zwei Vertreter des Zentrums und Mehrheitsſozialdemotratie, einem Demokraten, einem Deutſch⸗Volksparteiler, einem Deutſch⸗ nationalen, 3 Vertretern der Gewerkſchaften, einem Beauf⸗ tragten des deutſchen Abſtimmungskommiſſariates und einem Vertreter des Selbſtſchutzes. Die äußere Lage in Obreſchleſien iſt im ganzen unver⸗ ändert. Die Grenzüberſchritte haben nach dem Eingreifen der Sicherheitspolizei erheblich nachgelaſſen. Die Flüchtlinge werden aus dem beſetzten Gebiet ohne weiteres nach Deutſch⸗ land herausgelaſſen. Freiwillige, ſoweit ſie zurückzukehren gewillt ſind, werden an der Grenze entwaffnet. Auf Umwegen ſind direkte Nachrichten aus Ry hnkk eingetroffen. Die dor⸗ tigen Zuſtände ſpotten jeder Beſchreibung. Um die bayeriſche Einwohnerwehr. C München, 25. Mai.(Priv.⸗Tel.) Der bayeriſche Miniſterrat hat ſich am Dienstag abend mit der Frage der Einwohnerwehren befaßt. Die Beſprechungen und Beratungen zogen ſich bis in die ſpäte Abendſtunde hin und haben wohl, wie die Münchener Neueſten Nachrichten melden, u Richtlinien, aber noch nicht zu endgültigen Be⸗ ch lũ ſen geführt. Am heutigen Veſprech vormittag findet zunächſt mit den Koalitionsparteien Beſprechungen 5—5 auch mit der Reichsregierung wird noch Meinungsaustauſch ge⸗ pflogen. Die Erledigung iſt in den allernächſten Tagen zu erwarten. Wie man zu den Beſprechungen in der Landesleitung der Einwohnerwehren noch erfährt, hatten die Beſprechungen auch den Zweck der Landesleitung ein genaues Bild über die Stim⸗ mung im Lande zu verſchaffen. Die Verſammlung faßte einen Beſchluß, dem Landeshauptmann und dem Miniſter⸗ u vertrauen, weil letzt Maßnahmen treffen wird, die das Wohl des Landes erheiſcht. London, 24. Mai.(WB.) Obwohl Deutſchlands Antwort betr. die Ausführung der Einzelheiten der Entwaffnungsbe⸗ ſtimmungen erſt am 31. Mai fällig iſt, kann doch nicht ſtark genug betont werden, daß eine Ver zögerung ſeitens der bayeriſchen Regierung in der Ausführung der von der deutſchen ppäſidenten unbedingt erer die von der britiſchen und den anderen alltierten nicht geduldelt werden wird. Parfeipolizei. 1 München, 25. Mai.(Priv.⸗Tel.) Der Bezirksvorſkand Nürnberg der ſozialdemokratiſchen Partei Frankens erläßt einen Aufruf an die Parteigenoſſen, worin er dieſe ver⸗ pflichtet, 1 e der grundſätzlichen Stellung der Partei zur Einwohnerwehrfrage, bis zur Erreichung der reſtloſen 17 7 und Entwaffnung der Einwohnerwehren ihre Mitgliedſchaft in dieſen aufrechtzuerhalten. „Unſere Genoſſen müſſen“, ſo heißt es im Aufruf,„inner⸗ der Einwohnerwehren verhindern, daß dieſe nun reak⸗ onären Zwecken dienſtbar gemacht werden können. Unſere Genoſſen in den Einwohnerwehren haben in den nächſten Tagen die Pflicht, ihre Sorge und Aufmerkſamkeit darauf zu richten, daß die Auflöſung und Entwaffnung der Ein⸗ 5 bpnteden entſprechend den Bedingungen des Ultimatums dens 30. Juni tatſächlich und reſtlos er⸗ hardings Geſellſchaft der Nalionen. Paris, 24. Mai. 200 Nach einer Kabelmeldung der „Chieago Tribune“ aus Wafhington iſt dort geſtern abend be⸗ kannt geworden, daß der Botſchafter der Vereinigten Staaten in London, Harvey, in Zügen den Hardingſchen Plan den Vertretern der fremden Regierungen ſogleich mit der dazu beſtimmt iſt, den gegenwärtigen Völkerbund zu er⸗ bian Harvey iſt auch ermächtigt worden, den Hardingſchen an den Veretretern der fremden Regierungen ſogleich mit den Bedingungen, die Amerika für einen offiziellen Schritt in dieſer Angelegenheit ſtellt, bekannt zu geben. Der Hardingſchen Geſellſchaft der Nationen liegt im allgemeinen der Plan der Haager Konferenz zu Grunde. Er betont die Idee eines Welt⸗ ſchiedsgerichtshofes, vor dem Streitigkeiten in Ueber⸗ einſtimmung mit dem internationalen Recht verhandelt werden und Zwangsmaßnahmen ausgeſchloſſen ſen ſollen. Harven habe Anweiſung erhalten, den Wunſch ſeiner Regierung zu übermitteln, da die intereſſierten Mächte ſich im voraus im Sinne von untereinander äußern ſollten. Als ein Zeichen eines aufrichtigen Wunſches für das Zuſtande⸗ kommen der neuen Geſellſchaft der Nationen wird zunächſt die Anerkennung der amerikaniſchen Rechte mit Rückſicht auf die bis jetzt getroffenen Entſcheidungen betrachtet. New Vork, 24. Mal.(WBB.) Reuter meldet: Präſident das Ziel der deuentegeſteen Jdend auf erem kſſen ze ſei r das Ziel der gegenw n Regierung, eine Aerader Ver⸗ tändi fort: Ich eine rſtändigung zwiſchen den Nationen. Ich wünſche, unſer Amerika nichts mit der Nation zu tun hat, die nicht den Willen hat, ſich an den zeigen. Neue poſitiſche Kriße auf dem Valtan? Wien, 24 Mai.(ONB.) Wie das Verliner 8 Uhr⸗Abend⸗ blatt aus gut informierten diplomatiſchen Kreiſen erführt, iſt der Aushruch einer ſchweren politiſchen Kriſe auf dem Balkan zu befürchten. Die bulgariſche Regierung hat in den letzten Tagen an die Großmächte eine Note gerich⸗ tet, in der ſie dringend um die Entſendung einer Kommiſſion nach Mazedonien bittet, um eits feſtzuſtellen, daß die bulgariſche Regierung unſchuldig an dem Wiederauf⸗ leben der ſei, andererſeits aber auch, um die Rückkehr der bulgariſchen Emigranten nach Mazedo⸗ nien zu ermöglichen. In Softa hat man ſich zu dieſem Schritt —55 dro Haltung, dee Serbien gegen en der u 1 einnimmt, chloſſen. Die 5 entliche Meinung in Belgrad fordert ſodann energiſch, 5 num auch Fegen edens⸗ ung einzuleiten, fuhr wi Bulgarten Sanktionen wegen Nichteinhaltung des Fri vertrages angewendet werden. Man verlangt die B von Sofia und des Strumipatales, i + allen der bulgartſch⸗mazedoni⸗ 2 dieſem ein Ende mache. Die dem Balban wird weizer dadurch verſchürft, + iechiſche en eine ſcharfe Note ach Soffe ge⸗ richtet hat, worin ſie Bulgarien beſchuldigt, die griechiſchen — Mittwoch, den 28. Mar 1921. der Bevölkerung dieſes Gebietes und über die Bildung eines Regierung in dieſer Hinſicht übernommenen Ve flichtungen egierungen Tiſch zu ſetzen und ofſen ihre Karten zu denn. —9ꝗ———— + ———— zelnen Projekte lehrt, waren die Vertreter der Ortsgruppen erſchienen. n 0 BRentlichen Sitzung des Vorſtandsausſchuſſes begann die öffentliche r.— Erſchienenen und berichtete über ihre unermüdliche, den Rentnern ge⸗ widmete Tätigkeit, um dann dem Vorſitzenden des badiſchen Landes⸗ verbandes Dr. Wegener Freiburg die Leitung der Verſammlung nüberlaſſen. Dr. Wegener gab ſeinerſeits einen Ueberblick über die Entwicklung des Landesverbandes in der kurzen Zeit des Beſtehens Bemühungen. Er hob hervor, daß Reich und Staat praktiſch verſagt bätten, warum die ſteuerlichen Erleichterungen auf den Rentnerbund dem Vorſchlage Or. Wegeners wenigſtens den Anfang einer typiſchen 8— ſodaß das Kapital nicht wie bei der Leibrente gänzlich verkoren verſicherung bezw. Rentneranleihen, die Dr. Wegener plant. Darnach ſoll es jedem Rentner geſtattet ſein, eine perſönliche, bei ſeinen Leb⸗ wird die nun übertragbar gewordene Anleihe als börſenfähiges In⸗ hbaberpapier zunächſt, vielleicht fünf Jahre überhaupt nicht, dann ſtaf⸗ felförmig ſteigend zu 1, 2, 3, 4% verzinft, ſodaß der Staat auf dieſe kann der Rentner auf ſtaatliche Hilfe außerhalb dieſes Rahmens nicht gibt ihm mindeſtens das Anrecht auf eine ſtaatliche Erhöhung ſeines Einkommens bis zur Höhe wies Dr. Wegener, bewegung lautete, auf Trennendes und Einendes der beiden Beſtre⸗ Im Anſchluß an Diskuſſionen kam die Rede u. a. auf die wirtſchaft⸗ lichen Beſtrebungen innerhalb des Rentnerbundes des war, dürfte belanglos ſein, wenn die literariſche und künſtleriſche Der harmlofeſte deutung Mittwoch, den 25. Mai 1921. Manuheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 235. der Reckarkangal. Die mitteleuropäiſche Waſſerſtraßenpolitik muß ſich in den näch⸗ ſten Jahren auf die hohe Aufgabe vorbereiten und einſtellen, den Tranſitv erkehr zwiſchen den nördlichen Meeren und dem Mittelländiſchen wie auch dem Schwarzen Meer zu ermöglichen. Das beſte Mittel einer entſprechenden Tatſachenpolitik bildet hierbei naturgemäß die baldige Fertigſtellung derjenigen Teile des mittel⸗ zürwpäiſchen Waſſerſtraßennetzes die ſowohl in ve:⸗ kehrsgeographiſcher wie auch in wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht das vornehmſte und naturgemäße Glied im zentraleuropäiſchen Ver⸗ kehrsplan bilden. Schon ein nur flüchtiges Eingehen auf die ein⸗ daß der Neckarkanal mit ſeinen Fort⸗ etzungen nach dem Bodenſee und der Donau, dasjenige Verbin⸗ dungsſtück iſt, welches in erſter Linie geeignet iſt, den notwendigen ſuſammenſchluß zu bewirken. 8 Nun verlangt die heutige Situation dringend von Deutſchland, daß es verſucht, durch Ausnützung ſeiner geographiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Vorteile nach Möglichkeit am Wiederaufbau der zerſtör⸗ den Weltwirtſchaft ſich zu beteiligen zu ſeinem und ſeiner Nachbarn Nutzen. Der Neckarkanal muß alſo ſobald wie möglich und ſo g ut wie möglich gebaut werden. Dazu braucht es aber Geld. Der in der nächſten Zeit der Oeffentlichkeit übergebene Finanzie⸗ rumgsplan ſieht vor, daß teils feſtverzinsliche Teilſchuldverſchreib⸗ Sigen, teils Aktien ausgegeben werden. Jedermann weiß, daß eine Schuldverſchreibung eine Hypothek mit geſicherter Verzinſung darſtellt, die Verzinſung der Aktien hängt von der Rentabilität des Unter⸗ nehmens ab, je kleiner der Prozentſatz Aktien, deſto größer ſind die vorausſichtlichen Gewinne. Derartige Aktien ſteigen bald im Kurſe, nachdem einmal erkannt iſt, daß das Unternehmen lohnend iſt. Nun iſt der Neckarkanal zweifellos ein ſehr lohnendes nternehmen. Der fertig ausgebaute Neckarkanal erlaubt eine ſelbſt für Ju che Verhältniſſe ſehr bedeutende Kraſtgewin⸗ nung. ie Einnahmen aus der Elektrizitätslieferung genügen allein ſchon zur Deckung der erwachſenden Ausgaben und zur bal⸗ digen Rückzahlung der aufgenommenen Gelder. Hiezu treten dann noch die mehr oder weniger an Umfang veränderlichen Schiffahrts⸗ Annahmen, Hafengebühren uſw. Der Neckarkanal wird alſo, wenn richtig gebaut, wie alle ſeine in⸗ und ausländiſchen ähnlich gearteten er, vorzüglich rentieren. Je mehr von dieſer Rente aber in Deutſchland bleibt, umſo beſſer, deshalb ergeht an alle Kreiſe, Stände und Schichten der deutſchen Gaue, der füddeutſchen ander, ganz beſonders aber an die württembergiſche Be⸗ vßikerung der Ruf: Helft den Neckarkanal finanzieren! Ne Badiſche Landesverſammiuug des Deutſchen Klein⸗Reninerbundes tagte am Samstag in Baden⸗Baden. Aus allen Teilen Badens Nach einer nicht⸗ Jung in dem von der Stadt Baden⸗Baden für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellten großen Rathausſaale. Die verdienſtvolle Vor⸗ ſitzende der Badener Ortsgruppe, Frau Bertha. Rau, begrüßte die und insbeſondere über ſeine dem badiſchen Rentnerweſen gewidmeten Zzurückzufüchren ſeien, und zollte den Kommunen Anerkennung für ir Entgegenkommen. Freiburg habe als erſte badiſche Stadt nach Rentnerfürſorge in mehrfacher Weiſe, insbeſondere dadurch gemacht, daß es das Ratendarlehen eingerichtet habe, das den Rentnern unter erpfändung von Wertpapieren den Zinsgenuß zeitlebens beläßt und päter heim Tode erſt die Rückzahlung des tatfüchlich Geleiſteten for⸗ Sehr intereſſant waren ſeine Ausführungen über die Vokks⸗ iten nicht übertragbare Rentnerankeihe zu zeichnen, welche je nach ſeinem Lebensalter zu 8, 10, 12 96 verzinslich iſt. Nach ſeinem Tode t kein Pfennig des nominellen Kapitals verloren, aber den Erben eiſe die Zuſchüffe ausgleichen kann. Selbſtverſtändlich will und verzichten. Die Analogie zum Sozialrentner und zum Erwerbsloſen der Erwerbsloſenunterſtützung. Dann deſſen Thema Rentnerbund und Mittelſtands⸗ bungen hin. Vor allem zeigte er, daß das gegenwärtige Elend der Nentner die Zukunft des heute noch erwerbenden Mittelſtandes ſei. zur Sprache, die Redner aus mehr als einem Grunde ſkeptiſch beurteilte, ja vor enen er als Landesverbandsvorſitzender warnte. Unter lebhaftem Beifall ſchloß die für Baden und die ganze Rentnerbewegung bedeut⸗ ame Verſammlung. CC0 ͤv Aational⸗Theater Mannheim. Anton Wildgans: Kain. 12 Roſtock und Meiningen ſind uns mit der Aufführung des„Kain“ zuvorgekommen. Man war damals auf das Echo der Dichtung ge⸗ Warti, und in dem Schall, der bis zu uns herüberflog, klang das ort Dichtung ganz deutlich auf. Wie die Aufnahme des Wer⸗ Bedeutung des Ereigniſſes einmal feſtſteht. Von dieſem Augenblicke an gelten ganz beſondere Maximen, und wir ſind ihre Anwendung auf die Hauptwerke der Weltliteratur bereits ſo gewohnt, daß wir 8570 darüber kaum noch Gedanken machen— es ſei denn, ein neues Ereignis böte beſonderen Anlaß dazu. Auf keinem ſichtbaren Schau⸗ platz der Kunſt wird ſo unabläſſig gerungen, wie auf der Bühne. Dialog iſt der Kampf zweier Weltanſchauungen Aber vom Handlungsinhalt abgeſehen, ſind Technik and dichteriſche Eingebung nicht die letzten Faktoren, auf deren Kampf es für die künſtleriſche Einſchätzung eines Bühnenwerkes an⸗ kommt. Kampfleiter iſt vielleicht der Regiſſeur, vielleicht auch der Dichter ſelbſt, vom Urteil der Zuſchauer als geſchloſſener Einheit n ſie bei einer echten Dichtung für ihre Generation kein klares Bild bekommen. Denn ſo viel jeder von ihnen dem Publikum ge⸗ 8 5 haben mag— nicht jeder weiß mit jedem Wort, mit jedem Veichen dasſelbe anzufangen. Wo dem einen ein ſchärferer Akzent den Weg des vollen Verſtändniſſes gebahnt hätte, gerade dort hatte der andere aus der im Schweigen verhaltenen Kraft die Klarheit awonnen. Dem einen kann der Gedanke allein ſchon bewegteſte ragödie ſein, dem andern wird erſt lautes Leben zum Erlebnis. 5erſt wird einem gewiſſen Kreiſe ähnlich Intereſſierter die Be⸗ einer Kunſtſchöpfung aufzuhellen beginnen, od und was Generationen in ihr ſuchen werden. Später, wenn vielleicht auf ſich allein angewieſen iſt und wo es dann um ſo Berer wiegt oder wo es, anders gedeutet, neue Ideen in alte der u de gegeneinander. ſpätere ugen helfen ſoll. Denn vorwärts konmmen wir nur auf s entwicklungsmäßig Gewordenen. Auch darin ſind Dich⸗ ter unſere Lehrmeiſter, und Anton Wildgans, der Dichter des„Kain“, iſt der Berufenſten einer. Eingebaut in die Szene, die ein kongenialer Künſtler geſchaffen, Vereinen und bei Oberſchleſiern Stürme von Heiterkeit. Die einer Dreiheit. Fürchtete ich am Ende meines Vorberichts für deren Wirtſchaftliche Fragen. Die Milchverſorgung Heſſens. Darmſtadt, 24. Mai.(ONB.) Vom 1. Juni ab fällt die Zwangsbewirtſchaftung der Milch. Um die Verſorgung der größeren Städte zu ſichern, einigten ſich die Vertreter der heſſi⸗ ſchen Städte ſowie die Vertreter von Wiesbaden und Frank⸗ furt a. M. mit den Molkereibeſitzern auf eine Erhöhung dens Stallpreiſes um 20 Pfg. pro Liter(auf.20 Mk. pro Liter). Ferner wurde vereinbart, daß eine Konzeſſio⸗ nierung des Milchhandels vorgeſchrieben wird und die Verſorgung in jeder Stadt von einer Jentralſtelle aus erfolgt. Die Leitung des ſtädtiſchen Zweckverbandes wurde Offenbach übertragen. Wiesbaden und Frankfurt verpflichten ſich, in allen Fragen der Milchverſorgung gemeinſam mit den heſſiſchen Städten zu handeln. Städtiſche Nachrichten. Techniſche Nothilfe Mannheim. Die außerordentliche Verſammlung der Techniſchen Nothilfe Mannheim, die geſtern abend im großen Saal des Friedrichsparks ſtattfand, war ſo ſtark beſucht, daß der geräumige Saal die vielen Erſchienenen bald nicht zu faſſen vermochte. Anweſend waren u. a. die Spitzen der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, Führer und Ver⸗ treter der lebenswichtigen Betriebe der Induſtrie und des Handels, der Parteien, Innungen und Gewerkſchaften, der Hoch⸗ und Fach⸗ ſchulen höherer Lehranſtalten und der Preſſe. Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, Herr Ingenieur Möhring, begrüßte in Kürze in herzichen Worten alle Anweſenden und gab ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch Ausdruck, der einer ſpontanen Kundgebung für die Techniſche Nothilfe gleichkomme Nachdem er feſtgeſtellt hatte, daß die Techniſche Nothilfe eine vollkommen neutrale Organiſation iſt und mit Politik nichts zu tun habe, hielt Schriftleiter Heukes⸗ hoven aus dem oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebiet einen inſtruk⸗ tiven Lichtbildervortrag über„Oberſchleſien als Grund⸗ lage der deutſchen Wirtſchaft“. Einleitend beleuchtete der Redner in einem intereſſanten Rückblick das Verhältnis Oberſchleſiens zum Reiche und betonte, daß vor dem Kriege verſchiedene Verord⸗ nungen eine große Erbitterung in Oberſchleſien gegen Preußen und ſpeziell gegen Berlin hervorgerufen hatte. Oberſchleſien gehe es jetzt ſchlechter als vor der Abſtimnumg. Nach Anſicht des Redners gehen wahrſcheinlich die Bezirke Pleß, Groß⸗Strehlitz und Rybnick wie die Blei⸗ und Zinkbezirke für Deutſchland verloren. Auch den Kohlenbergbau im Kreiſe Rybnick werden wir an Polen verlieren. Mit dem Abſtimmungsergebnis muß man ſich vorläufig zufrieden geben. Große Werth gehen für Deutſchland verloren, aber hochent⸗ wickelte Teile verbleiben bei ihm. Nur die Franzoſen ſind es, die Oberſchleſten polniſch machen wollen. Die Franzoſen kennen Ober⸗ ſchleſien auch beſſer, wie die deutſchen Volksgenoſſen. In längeren Darlegungen verbreitete ſich der Redner über die induſtrielle Be⸗ deutung Oberſchleſiens für das Reich und ſchloß ſeine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen mit der Hoffnung, daß ſeine von Korfanty verführten Landsleute recht bald zur Vernunft kommen und Korfanty dahin ſchicken, wohin er gehört. Im Anſchluß an das geſprochene Wort zeigte der Redner eine größere Anzahl von Lichtbildern über den Bergwerksbetrieb, über ſoziale Fürſorgeanſtalten und über induftrielle Etabliſſements. Herr Direktor Lummitz⸗Berlin, der Gründer und Leiter der deutſchen Techniſchen Nothilfe, überbrachte die Grüße der Zentral⸗ leitung. Herr Rechtsanwalt Dr. Buchegger⸗Karlsruhe ſprach dann über„Die Techniſche Nothilfe als Erfordernis unſerer derzeitigen Wirtſchaftslage“l. Der Sprecher betonte, daß nur in der Lebensgemeinſchaft der Fortſchritt beſteht und daß die Techniſche RNothilfe dem Gedanken der Zuſammen⸗ gehörigkeit entſprung. Die Arbeitsgemeinſchaftsidee fand überall Anklang. Die Techniſche Nothilfe hat den Gedanken der Zuſammen⸗ in e een 9 ſar 5. e 5 10—* 1 Inſtiturt, für den De en und für die deutſche Wirtſchaft geſchaffen iſt. Sie arbeitet in erſter Linie für die Arbeiter, indem ſte wichtige Betriebe, wie Gas und Waſſer betriebsfähig erhält. Mit aller Entſchiedenheit wandte ſich Redner gegen den von radikaler Seite erhobenen Vorwurf, als ob die Techniſche Nothilfe ein Streik⸗ brecherinſtitut ſei. Sie iſt vielmehr erichafen worden nicht allein, um wirtſchaftliche Geſichtspunkte zu verwirklichen, ſondern auch aus humanitären, menſchlichen und ethiſchen Gründen in der Sorge für die Armen, Kranken, für Frauen und Kinder. Freiwillige Helfer am Volksganzen will die Techniſche Nothilfe ausſchicken. Dieſer Gedanke iſt der beſte, er iſt der Niederſchlag der Gedanken eines Fichte. Die Techniſche Nothilfe iſt vollſtändig unabhängig und ſteht auf dem Boden der Reichsverfaſſung. Mit dem Appell des Ein⸗ tretens für den Gedanken der Techniſchen Nothilfe, der in Deutſch⸗ land immer weiter Anklang findet, ließ Redner ſeine ſehr bei⸗ fällig aufgenommenen Ausführungen ausklingen. Reichlich ſpät— es war bereits 10.30 Uhr abends— begann unter Leitung des Herrn Alexander Kökert der gemütliche Teil des Programms, bei dem eine Reihe erſter Mannheimer Kunſtkräfte mitwirkte. Alex. Kökert, mit kebhaftem Beffall begrüßt, entfeſſelte durch ſeine pointreiche Anſprache als Nothelfer in den verſchiedenen ſtikiſtiſche Einheit, ſo nahm ich von der Aufführung des„Kain“ den Eindruck mit, daß bereits der erſte Teil unter der ſprachlichen Unaus⸗ geglichenheit leidet, die in dem ziemlich unruhigen Hauſe die Wirkung mancher Stelle nicht nur gefährdete, ſondern direkt untergrub. Das Beſte an der Aufführung ſelbſt war das vollendete Ineinanderwirken der Auffaſſungen des Spielleiters Hanns Lotz und der einzelnen Darſteller. Wildgans ſtellt ſeine Darſteller keineswegs vor eine leichte Aufgabe. Er fordert von ihnen einerſeits die ekſtatiſche Erkenntnis erſt erwachender höherer Regungen und Bedürfniſſe und läßt ſie andererſeits ſchon früher geiſtig hochftehende und klarſehende Ge⸗ ſchöpfe ſein. Findet der Dichter bei der Geſtalt der Eva den Ausweg aus dieſem Dilemma durch die prophetiſche Rolle, die er die Menſchen⸗ mutter ſpielen läßt, ſo kann er es nicht verhindern, daß ſich im Charakter des Titelhelden Lücken öffnen, denen unklare Empfin⸗ dungen chaotiſch entſtrömen. Hinterliſtiges, klägliches Weichlichtun, teufliſche Bosheit, das ſind eigenklich Kain⸗fremde Züge. Echt iſt der Trotz, die Auflehnung gegen Gott, echt auch das dumpfe Verlangen, mehr zu ſein als nur Kain, echt das plumpe Werben um die Liebe der Mutter. Wilhelm Kolmar hatte als Kain eine ungewöhnlich große Aufgabe zu bewältigen, die ihn wiederholt in ſchärſſte Gegen⸗ ſätze zur Dichtung gebracht haben mußte. Aber faſt immer gelang es ſeinem hohen Intellekt, der die Rundung des Charakterbildes er⸗ ſtrebte, die Widerſtände zugunſten ſeiner Auffaſſung zu brechen. Und 75 ihr erzielte er denn auch den ſtolzen Darſtellerſieg des letzten ktes. Die erwarteten ſtarken Wirkungen blieben dem Abel Paul Roſes jedoch leider verſagt. Das war nicht die Lichtgeſtatt, die wir zu ſehen begehrten, nicht das Sinmbild jener jubelnden Usber⸗ winderkraft, wie ſie uns das Leben ſtündlich neu gebiert. Roſes Bewegungen mangelte der Rhythmus der Schönheit, ſeiner Stimme der Wohllaut des—5 Umſo harmoniſcher die alt der Eva. Liebens⸗ e⸗ klagenswert in der gsbeugten Haltung des hartgeprüften erſten Wei⸗ bes, ließ uns Lene Blankenfeld auch ergriffen auſhorchen, wenn ihre melodiſche Stimme zum gewaltigen Wotweinen anſchwoll, das bis heute noch nicht verſtummt iſt und wohl niemals verſtummen wird, ſolange Mütter an ihrer Beſtimmung irre werden 35—5 Die Figur des Adam bleibt in den Schatten Köhler die Oaſt des ef in die Aas eche Geriebcgen af von ihr getragen, erweitert, empor en, verſtärkt, louchteten ſeinar lebonvoerkünderde wie drußten ſeinar Schiwfinmg fluchnergende Wahrhenen wit Hufrotem Schein. So ſtark arbeitete die Aufführung den Gedanken der Dich⸗ —— heraus, doch mit ans Licht erſchien auch manches gebracht, was dem Dichter nicht Bild, nicht t, nicht Erlebnis geworden. Viel⸗ 71 neiſt za erſt der⸗Anfang leſchbeſage ich beſſer n o chenfſhte⸗denn n anßererdentlicher Schönheit, wie ich ſchon andeutete, waren die Bichnenbilder Heinz Gretes. Hanns Lotz ſorgte mit ſicherem Empfinden dafür, daß keine die ſein Mitſchaffen er⸗ uthle. o den 7 in 0 8 me getz 5 Nebe Ruhmen— . e troten Oreſtes und NN charmante Operettenſängerin Laura Bernauer ſang mit ihrer klangvollen Stimme und ſtarkem Ausdrucksvermögen zwei hübſche Lieder, von denen namentlich das Wiener Lied ausnehmend gut gefiel Eine beſondere künſtleriſche Note zeigte das ſeelenvolle Harfenſoli des Frln. Otty Mayfahrt, die ſich als eine außer⸗ ordentliche feinſinnige Virtuoſin bewies. Weiter wirkten noch mit Frl. Brenken und Herr Landory. Am Fllügel begleitete Herr Lacroix. ch. Die Gehaltszahlung für die ſtädtiſchen Aushilfs⸗ angeſtellten. Aus Aushilfsangeſtellten⸗Kreiſen der Stadt wird uns geſchrieben: Die ſtädtiſchen Aushilfsangeſtellten erhielten bisher das Monats⸗ gehalt einen Monat im Voraus gezahlt. Da ſich Unzuträglichkeiten herausgeſtellt haben ſollen, iſt die Stadt dazu übergegangen, angeblich im Einvernehmen mit der beruflichen Vertretung der Aushilfsange⸗ ſtellten für die nächſten Monate folgende Zahlungstermine durch Be⸗ ſchiuß des Stadtrats vom 7. April zu beſtimmen: Auszahlung für das Maigehalt 1921 am 30.., Juni 3.., Juli 6.., Auguſt 10.., September 14.., Oktober 18. 10., November 21. 11., Dezember 23. 12., Januar 1922 26. 1 und ſofort. Auf dieſe Weiſe ſoll im Laufe der Monate erreicht werden, daß die Aushilfsangeſtellten das Gehalt wieder am Monatsende empfangen, wie dies allgemein üblich die ſtadträtliche Verfügung. Hierzu iſt folgendes zu be⸗ merken: Dieſe Art der Regelung muß zu ſchweren Unzuträglichkeiten für die Aushilfsangeſtellten führen. Wie ſoll ein Familienvater, der am erſten eines jeden Monats Miete, Gas, Waſſer und beim Quartals⸗ wechſel vielleicht noch Lebensverſicherungsbeiträge und manches andere zu zahlen hat, ſeinen Verpflichtungen pünktlich nachkommen, wenn der Termin für die Gehaltszahlung immer weiter hinter den Erſten eines jeden Monats hinausgeſchoben wird. Bei den teueren Lebensverhältniſſen iſt es einem Aushilfsangeſtellten der Stadt in Mannheim bei ganz einfacher Lebensweiſe unmöglich, einen ganzen Monat mit ſeinem knapp bemeſſenen Gehalte durchzukommen. An Neuanſchaffungen, wie Stiefel, Kleider, Wäſche, die bei Vielen ſo not⸗ wendig zu ergänzen ſind, wie das tägliche Brot, iſt gar nicht zu den⸗ ken. Bei der nunmehr feſtgelegten Zahlungsweiſe ſollen die Leute ſogar 5 volle Wochen leben, bis ſie ihr Gehalt empfangen. Nun wird vielleicht entgegnet:„Eure Vertreter haben ja dieſer Regelung zuge⸗ ſtimmt.“ Hierzu wäre zu bemerken, daß die bisherigen Vertreter der Aushilfsangeſtellten jedenfalls keinen Auftrag hatten, einer Regelung zuzuſtimmen, die jeden Einzelnen in ſolch tiefeingreifender Weiſe be⸗ rührt. Die Einfender dieſes Schreibens wurden überhaupt nicht un⸗ terrichtet, ſie wurden einfach vor vollendete Tatſachen geſtellt. Die Regelung iſt unzweckmäßig, ungerecht und und be⸗ handelt die Aushilfsangeſtellten der Stadtgemeinde Mannheim als Arbeitnehmer zweiter Klaſſe, wenn man berückſichtigt, daß die Beam⸗ ten der Stadt ihr Gehalt 3 Monate im Voraus empfangen. Die Stadtgemeinde und die auf dem Rathaus zur Zeit herrſchenden Par⸗ teien werden ſich doch wohl nicht dem Vorwurf ausſetzen wollen, daß ſie die vorhandene Notlage der Aushilfsangeſtellten noch verſchärfen durch unſoziale Maßnahmen bei Auszahlung der Gehälter und ſie zwingen, noch mehr Schulden zu machen. Alſo weg mit dieſer Rege⸗ lung. Man fohre beſſer fort, 100 Mark monatlich vom Gehalt ab⸗ zuziehen. Auf dieſe Weiſe erreicht die Stadtgemeinde auch ſhren Zweck und der Aushilfsangeſtellte erhält ſein Geld auf den Zeitpunkt, Monats. zu dem er es dringend braucht, das iſt der Letzte eines jeden Waldbrände. Als ſich in dieſem Frühjahr infolge der langanhaltenden Trocken⸗ heit die Zahl der Waldbrände mehrte, wurde von den amtlichen Stel⸗ len allenthalben auf die erhöhte Gefahr hingewieſen und zur Vorſicht gemahnt, leider nicht immer mit dem erwünſchten Erfolg. Aus den amtlichen Erhebungen geht, wie die„Karlsr. Zig.“ amtlich mitteill, hervor, daß in Baden in den Monaten Februar, März und April d. J. 101 Waldbrände ſtattfanden, die ſich über eine Fläche von etwa 80 Hektar ausdehnten und einen Schaden von minde 300 000 4 verurſachten. Die Brandurſache ließ ſich in den meiſten Fälken nicht ungweifelhaft feſtſtellen. Abſichtliche Brandſtif⸗ tung ſcheint jedoch nur in 7 Fällen vorzuliegen. Durch Funkenflug oder Schlackenauswerfen aus Eiſenbahnlokomotiven wurden nur 8 Brände verurſacht. Alle übrigen Fälle ſind wohl auf Fahrläf⸗ ſigkeit zurückzuführen. Bei dieſen fahrläſſigen Brandſtiftungen werden als Entftehungsurſache angegeben. In 11 Fällen: pielen von Kindern, in 12 Fällen: Abkochen von Touriſten, Schülern, Aus⸗ flüglern, Waldarbeitern, in 13 Fällen: Rauchen im Walde, in 14 Fäl⸗ len: Abbrennen von Hecken, Grasrainen, Unkraut in der Nähe des Waldes, in 5 Fällen: Verbrennen von Abfallreiſig in Holzſchlägen. In den übrigen 31 Fällen liegt kein Anhalt für deren Entſtehung vor. Da von dieſen jedoch 20 an Sonn⸗ und Feiertagen ſtattfanden, ſo fal⸗ len ſie höchſtwahrſcheinlich Ausflüglern und Spaziergängern zur Laſt, vornehmlich jenen jungen Burſchen, die ſich ein Vergnügen daraus machen, im Frühjahr die Gemarkungen abzuſtreifen und alle Hecken und Grasraine anzuzünden. Dank der Wachſamkeit des Forſtperſonals und der energiſchen Beihilfe der Bevölkerung iſt es in den meiſten Fällen gelungen, des Feuers Herr zu werden, ehe allzu großer Schaden entſtehen konnte. ⁰qymd Man fürbe daheim nur mit echten Brauns'schen Stoffarben und fordere die lehrreiche Gratisbroschüre No. Z von EIII Winbelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Quedlinburg a. H. zurückblieb. Das zahlreiche Publikum zeigte ſich bereits nach dem dritten Akt ergriffen und ſpendete am Schluß nicht endenwollenden Beifall, der nicht verſchwiegen zu werden braucht, weil er warmer Anerkennung entſprang. A. M. Die beiden Iphigenien. Iphigenia, die Tochter von Agamemnon und Klytämneſtra, ſoll der beleidigten Göttin Artemis zum Opfer fallen, damit die griechiſche Flotte— die ſich in der boeotiſchen Hafenſtadt Aulis zuſammengefunden— gen Troja fahren kann. Agamemnon hat nämlich in der Bucht von Aults eine Hirſchkuh der Artemis(Diana) getötet; nun ſenden die Götter volle Windſtille, und die griechiſche Flotte kann nicht auslaufen. Welche Qualen Agamemnon und Klh⸗ tämneſtra durchtoben, wie Iphigenia leidet, wie Achelleus, ihr Ver⸗ lobter, hineingezogen wird in die Handlung, wie der Oberprieſter Kalchas und getreuer Arkas eingreifen, das hat Jean Racine in ſeiner„Iphigenie en Aulide“ 1674 der Pariſer Kunſt⸗ welt dargeſtellt. Die Opferhandlung findet übrigens nicht ſtatt, denn Artemis erſcheint. Eine Wolke hebt Artemis und Iphigenia auf und entführt die Jungfrau in ein fernes Land, damit ſie als Prieſterin 55 wikde Volk der Skythen kehre. Die Griechen aber ſegeln nach roja. So Glucks in Aulis“ mit Richard Wagners Schluß, und nun zur andern Iphigenie. 2 Jahre ſind verfloſſen ſeit jenen Tagen von Aulis, der Trojaniſche Krieg war beendet. Agamemnon kehrte heim und wurde von Klytämneſtra, dem„verbuhlten Weibe⸗ im Bade getötet. Oreſtes, der Sohn, hat Rache geübt und die Mutter ermordet. Den Muitermürder verſolgen die Gottheiten des Acheron, aber ein Orakel verheißt dem Mörder Rettung, wenn er die Schweſter von der Inſel Tauris heimhsle. Da er von der Schweſter Iphigenie nichts mehr gehört hat, glaubt Oreſtes, Apollos Orakel meine das 1 Schweſter Diana. So Pytades, reumd, die beſchwerdenreiche Fahrt nach Tauris an. Der der Tantrier, der rauhe Thoas, kennt es min nicht anderg, als daß alke Fromden den Göttern zum Opfer gebrauht werden. hat dieſe barbariſche Sitte nicht ändern können, nun bringen die wilden Skythen Oreſtes und Pylades, die als Fremde dem verfallen ſind. Wie Iphigenia nun erfährt, um wi —+ wie 8 5 Kn⸗ nuß, wie aber Diana unt t: das iſt der Inhalt von Glucks anderer Iphigenie, der„Iphigenie en Tauride“. Die Auliſche Iphigenie, zuerſt in Paris 1772 en, iſt mit dem Namen Richard Wag Rer, die ö Werk, mit Richard Strauß ver⸗ Meiſters Weimarer Jabren ——— — ſ ————— 4. Seite. Nr. 235. Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Miiſag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 25. Mai 1921. —5 wurden 5 bis 30jährige Kulturen betroffen, wäh⸗ as wertvollere ältere Holz geſchützt werden konnte oder nur unbedeutenden Schaden erlitt. Indeſſen haben einzelne Brände doch einen bedeutenden Umfang genommen, z. B. vernichtete ein Brand auf der Gemarkung Hüfingen am Sonntag, den 3. April einen dieſer Semeinde im„Ried“ bei Donaueſchingen gehörenden Wald von 8 Hektar mit 12—25jährigen Fichten und Ki i ert von 65 000 Mark. Zahl und Urſache der die brände laſſen einen bedauerlichen Mangel an Verantworklichke lerkennen, der ſich beſonders bei unſerer in der Kriegszeit herangewachſenen Jugend be⸗ merkbar macht. Dieſes Verantworklichkeitsgefühl zu heben iſt drin⸗ gendes Erfordernis. Wenn hierzu der Einfluß von Elternhaus und Schule nicht ausreichen, ſo muß gerichtliche Beſtrafung und Leiſtungvon Schadener ſatz zu Hilfe kommeu, die ſich letzten Endes noch immer als wirkſamſtes Erziehungs⸗ und Abſchreckungs⸗ mittel bewähren. An alle Wald⸗ und Naturfreunde ergeht wiederh nicht nur ſelbſt im Walde mit Feuer vorſichtig umz auch bei der Verhütung, aber auch bei der Bekämpft Waldbrände an Ort und Stelle nach Kräften mitzuwirken. Insbeſon⸗ dere ſollte auch dem bei unſerer Jugend ſo beliebten Unfug des „Feuerlesmachens“, des Abbrennens von Gebüſchen, Hecken und Grasplätzen am Waldrand und auch auf den Feldern entgegen ge⸗ treten werden. Dadurch wird nicht nur eine Verringerung der Wald⸗ brände eintreten, ſondern auch eine weitere Verödung unſerer Feld⸗ fluren hintangehalten werden, die jetzt ſchon ſo weit gediehen iſt, daß auf ganzen Feldgemarkungen nur noch verſchwindend wenig Hecken und Gebüſch zu finden ſind, die namentlich auch unſern nützlichen Singvögeln Schutz und Niſtgelegenheit gewähren. olt die Bitte, zehen, ſondern mpfung entſtandener —— (D. 3. Waſſerkraftanlagen und Heimatſchuz. Es mehren ſich in letzter Zeit die Geſuche um Genehmigung von Waſſerkraftanlagen in verſchiedenen Teilen des Landes. Der Umſtand, daß dieſe ihrer Pe⸗ ſtimmung entſprechend meiſt in landſchaftlich bevorzugter Gegend lie⸗ gen, läßt es als ſelbſtverſtändlich erſcheinen, daß ſie in ihrer äußeren — das Auge ſchönheitlich empfindender Menſchen nicht verletzen. In den meiſten Fällen wird das dadurch erreicht werden, daß man gleich bei Anlage und Planung dieſem Geſichtspunkte volle Beachtung ſchenkt. Die geltenden geſezlichen Beſtimmungen laſſen eine Prüfung und Beurteilung in dieſer Hinſicht zu und ermpöglichen auch, daß Anlagen, welche im ganzen und im Einzelnen dieſen Ge⸗ boten keine Rechnung tragen, zurückgewieſen werden. Es wird da⸗ rum Sache der Geſuchſteller ſein, ſchon beim Einreichen der Geſuche dieſem Geſichtspunkt volle Beachtung zu ſchenken und die zeichneri⸗ ſchen Unterlagen in einer Vollkommenheit vorzulegen, welche eine eingehende Beurteilung auch in dieſer Richtung g hörden ſind angewieſen, künftig auch dieſe Seite ſtaͤrker als bisher zu beachten. Vom Friedrichspark. Wer in den letzten Tagen den Park⸗ anlagen einen Beſuch abſtattete, konnte beobachten, daß an der oberen Raſenböſchung fortwährend kleine Gruppen von Beſuchern ſtanden, welche die intereſſanten Ausführungsarbeiten der Blumenuhr⸗ bepflanzung betrachteten. Zifferblatt und Zahlen ſind bereits aus kleinen Pflänzchen gebildet. Das Uhrwerk ſelbſt und die Zeiger werden in den nächſten Tagen eingeſetzt, ſodaß die Blumenuhr bald wieder im Gang beobachtet werden kann. Wo fängt der Luzus an? Die Luxusſteuerz mit zahlloſen Beſtimmungen über die einzelnen Gegenf e macht gemäß fortgeſetzt neue Vorſchriften und Auslegungen notwendig. So hat jetzt wieder der Reichsminiſter der Finanzen eine lange Reihe von Grenzbeſtimmungen für die Luxusſteuerpflicht aufgeſtellt. Bierſeidel Die Be⸗ 85 Tfeidel ſind auch aus nicht luxusſteuerpflichtigen Stoffen luxusſteuerpflichtig, wenn ihre Zinndeckel geſchliffen oder poliert ſind, während ſie mit unverzinnten glatten, gegoſſenen oder gedrehten Deckeln bis zum Ge⸗ wichte von 250 Gramm nur die gewöhnliche Umſatzfteuer bezahlen. Handſchuhe aus Baumwolle werden luxusſteuerpflichtig, wenn ſie mehr als 50 Ztm. lang ſind. Perlhandtaſchen ſind dam luxusfteuer⸗ pflichtig, wenn auf einem Zentimeter Gewebefläche mehr als vier Neſhen Perlen nebeneinander laufen, ſonſt nur, wenn die⸗ einen Bügel beſitzen. Koffer ſind aus nicht luxusſteuerpflicht Stoffen luxusſteuerpflichtig, wenn ſie mit einer Reiſeeinrichtung ver⸗ ſehen ſind. Tabakpfeifen ſind im allgemeinen luxusſteuerfrei, aber nicht mit einem Mundſtück aus Horn. U Jubiläum. Oberſtadtkulturinſpektor Jakob Zahn feiert am 20. ds. Mts. ſein 25jähriges Dienſtjubilädum. Zahn trat am 26. Mai 1896 bei der Stabtgärtnerei ein. Mit der Angliederung der Gutsverwaltung im Jahre 1897 an die Fuhrverwaltung ſiedelte er mit dieſer über. Sein reiches Wiſſen und ſeine großen praktiſchen Erfahrungen riefen ihn auf ſeinen heutigen gehobenen Poſten, neben dem er die Stelle als Stellvertreter des Amtsvorſtandes der ſtädtiſchen Fuhr⸗ und Gutsverwaltung bekleidet. Die ausgegeichnete perſönliche Veranlagung Zahns veranlaßte die Direktion, den Jubilar beſonders zu ehren. In Gegenwart des geſamten techniſchen und Verwaltungs⸗ Perſonals widmete Direktor Schild heute dem Jubilar auf ſeinem Amtszimmer ehrende Worte. Die Beamtenſchaft überreichte durch Kaſſeninſpektor Rindenſchwender als Zeichen ehrender Wert⸗ abn. ein Geſchenk, während der ſtädtiſche Beamtenverein ſein treues Mitglied mit einem Blumengebinde bedachte. Zahn erfreut ſich infolge ſeines aufrichtigen, offenen Charakters eines großen Freundes⸗ und Bekanntenkreiſes, der ihm auf ſeinen ferneren Lebens⸗ wegen Glück und Segen wünſcht. Silbernes Dienſtjubilaum. Der Poſtſchaffner Anton Mai von hier konnte in den letzten Tagen auf eine 25jährige Tätigkeit beim Poſtamt Waldhof zurückblicken. Dem gewiſſenhaften Beamten wünſcht man allgemein Glück zu ſeinem Jubiläum! (D..) Lotteriegenehmigung. Dem Vadiſchen Beamtenbund wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Lotterie zugunſten des Beam⸗ tenerholungsheimes Hornberg erteilt, bei deren 1. Reihe 1560 Geld⸗ gewinne im Geſamtwerte von 40 000/ ausgeſpielt und 50 000 Loſe ausgegeben werden. Veranſtaltungen. * Der Zirkus Blumenfeld, welcher geſtern abend auf dem Meß⸗ platz ſeine Vorſtellungen begann, bietet ein recht abwechslungsreiches Programm. Im Mittelpunkt ſtehen die von Herrn Direktor Louis Blumenfeld und ſeiner Tochter vorgeführten Original⸗Freiheits⸗ dreſſuren, bei denen u. a. ſieben blendend ſchöne Falben in der Manege erſcheinen, die in Form und Farbe eine wahre Augenweide ſind. Die Dreſſur dieſer wundervollen Tiere hat bereits eine bemer⸗ kenswerte Höhe erreicht, ebenſo diejenige von vier zierlichen Rappen und drei prächtigen Schecken. Die bekannten Gangarten der hohen Schule werden von Herrn K. Sandor auf einem hochbeinigen Dunkelbraunen mit großer Eleganz und Genauigkeit geritten. Ferner ſind die Blitzvoltige von Frl. Sirena Blumenfeld und die unga⸗ riſche Szikospoſt, welche von der anmutigen jungen Dame in Gemein⸗ ſchaft mit Herrn Alfons Blumenfeld geritten wird, als tempera⸗ mentpolle, verwegene Reiterkunſtſtücke lobend zu erwähnen. Der artiſtiſche Teil bringt mehrere erſtklaſſige Varieteenummern in die Manege. An der Spitze ſtehen die 8 Lias mit ihren ikariſchen und akrobatiſchen Spielen, die nicht zu überbieten ſein dürften. Be⸗ wunderungswürdig iſt die geradezu ſpielende Leichtigkeit, mit der die außerordentlich ſchwierigen Tricks ausgeführt werden. Die Hand⸗ auf⸗Hand⸗ und die individuell geſtaltete Antipodenarbeit darf als einzig daſtehend bezeichnet werden. Neuartig iſt die Zahnkraft⸗Equi⸗ libriſtitk des Original⸗Herakles⸗Trios, während der komiſche Doppelbalance⸗Akt von Schiller⸗Jerome immer wie⸗ der gern geſehene Stuhlbalance⸗Tricks und den bekannten Sturz mit der Tiſchpyramide bringt. Die burleske Komik des dem Balance⸗ künſtler beigegebenen Spaßmachers trägt viel zu der guten Wirkung der Nummer bei. Ueber den Durchſchnitt ſich erhebende Artiſtik bieten weiter W. Langendorfß, ein mit großer Eleganz und Gewandtheit arbeitender Schlangenmenſch, die zwei Gebrüder Kühlmorgen in ihrem Bambus⸗Balanceakt und die niedliche Prinzeß Betty als Drahtſeilkünſtlerin. Zur Bereicherung des humoriſtiſchen Teils tragen in hervorragender, Weiſe die Clowns 'Leary und Auguſt Bobby bei, die namenllich mit ihrem Auto⸗ maten ſchallende Heiterkeit erregen. Der auffallend ſchlechte Beſuch Eröffnungsborſtellung iſt jedenfalls in erſter Linie auf das Konto der drückenden Schwüle zu ſetzen, die geradezu abſchreckend auf den Beſuch geſchloſſener Räume wirkte. G. Verkaufsausſtellung der Mannheimer Ortsgruppe des deuk⸗ Offiziersbundes. er Offtziere hat, ſo wird uns geſchrieben, den deutſchen Offi⸗ nd, deſſen Aufgabe es iſt, dieſe Not zu lindern, vor ſchwere Aufgaben geſtellt. Gilt es doch nicht nur, den aus ihrer Lebensbahn geworfenen Offizieren den Weg zu einem neuen Beruf zu ebnen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. ſondern auch ihren weiblichen Angehörigen und den Witwen der Gefallenen zu einem Erwerb zu verhelfen. Zu dieſem Zwecke haben die verſchiedenen Ortsgruppen des ganzen deutſchen Reiches je nach den örtlichen Bedürfniſſen Maßnahmen getroffen: es ſind Stellenvermittlungen geſchaffen, die Unterbringung unterernährter Kinder auf dem Lande vermittelt, Beratungsſtellen für den Verkauf von Kumſtbeſtz einge⸗ richtet worden u. a. mehr. Die hieſige Ortsgruppe veranſtaltet nun eine Berkaufsausſtellung von Handarbeiten, praktiſchen Näharbeiten, Malereien, Schnitz⸗ und Klebearbeiten aller Art, von den einfachſten Kinderſchuhchen bis zur feinſten handgeklöppelten Decke. Sämtliche Gegenſtände ſind von den Frauen und Töchtern ehemaliger badiſcher Offiziere hergeſtellt; der Verkauf der Arbeiten ſall für die Ausſtellerinnen ein Anfang ſein, durch weitere Aufträge Heimarbeit zu erhalten und dadurch ihre wirtſchaftliche Lage zu ver⸗ beſſern. Die Ausſtellung findet von Montag, den 30. Mai ab in den freundlicher Weiſe zur Verfügung geſtellten Geſchäfts⸗ räumen der Firma Fried. Bayer N 3, 10, gegenüber Heckel, ſtatt. Die Mannheimer Ortsgruppe des Deutſchen Offiziersbundes ſpricht den herzlichſten Wunſch aus, daß recht zahlreiche Beſucher ſich einfinden und den Ausſtellerinnen zu dem erwünſchten vollen Er⸗ folge verhelfen.(Weiteres Anzeigenteil.) Oeffenklicher Varkrag. Heute Mittwoch abend findet im gro⸗ ßen alten Rathausſaale ein öffentlicher Vortrag der hieſigen Orts⸗ gruppe der Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage ſtatt, wo⸗ rauf wir hiermit hinweiſen. Ein weiterer Vortrag findet am Mitt⸗ woch, 1. Juni im gleichen Lokale ſtatt. Freie Diskuſſion nach Schluß der Vorträge. 0 d 12 und iſt im weſentlichen Neuüberſetzung. Nun gibt es drei Ueber⸗ ſetzungen: die alte von J. D. Sander(1809), eine ſpätere von Peter Cornelius— zu der Partitur⸗Prachtausgabe von 1873 — und die von Richard Strauß(1890). Wer ſie vergleichen will, bedarf hierzu nur der Textbücher; er mag die Arien der Iphigenia (.,), und des Pylades(II, 1) ſowie den Schlußchor betrachten und wird alsdann wiſſen, wärum die Sänger den alten Text vorziehen. GSlucks„Iphigenie in Aulis“ wurde mit Wagners Ergänzungen in Mannheim zuerſt 1876, dann 1914 neu eingerichtet wieder aufgeführt. Lisbeth N war eine ſehr poetiſche Iphigenia, Günther⸗Braun ein edler Achilleus und Ernſt Fiſcher— den wir ſo bald an Wien verloren— ein ſehr tüchtiger Agamemnon. Die „Iphigenia in Tauris“ iſt hier ſeit 1869 nicht erſchienen, aber die —* iſt uns durch Goethe näher gerückt, als im allgemeinen durch Glucks Opernbücher, die bekanntlich der altfranzöſiſchen Tra⸗ gödie zeitverwandt ſind. Wie ſich Gluck im Nibelungenſaal⸗Theater ausnehmen mag, bleibt freilich eine offene Frage. A. Bl. Kunſt und Wißſen. Aus der Kunſthalle. Die Kunfthalle bleibt am Dönnersbag, 26. ds. Mts.(Fronleichnam) geſchloſſen. Von der Univerſität Heidelberg. Bis zum 20. Mai waren 2990 Studierende für das Sommerſemeſter an der Univerſität Hei⸗ delberg immatrikuliert. Da noch eine Anzahl von Studenten vorge⸗ merkt iſt, ſo wird die Geſamtzahl auch diesmal wieder die 3000 über⸗ ſchreiten. Von den einzelnen Fakultäten ſteht die philoſophiſche mit 952 an der Spitze. Es folgt die mediziniſche mit 810 Studierenden. Dann folgen: die u b mit 688, die naturwiſſenſchaftlich⸗mathe⸗ matiſche mit 395 und die theologiſche mit 145 Studenten. Die Zahl 75 kudentinnen iſt ſetzt ſtets ſehr erheblich gegenüber eiten. vom Freiburger Skadliheater. Anſchließend an die jetzt zu Ende gehende Spielzeit 1920/21 plant das Stadttheater für den Monat Juni„Frühlingsſpiele“, für die eine Anzahl namhafter aus⸗ wärtiger Künſtler gewonnen worden ſind. Zur Aufführung ſollen kommen der geſamte Ring von Wagner, ferner die neue Oper „Peter Sukoff von Wendland, der z. It. ſeinen Wohnſitz in Frei⸗ burg hat. Das Schauſpiel legt— das Werk eines Frei⸗ burger Dichters vor, nämlich des Prof. Lamey.„Iku—Sama“. Hiüſſeldorfer Theaker. Wenn das Schauſpielhaus auf Jbſen Zurückgreift, iſt ihm jedesmal ein bedeutender künſtleriſcher Erfolg — Hier wurzelt eine eigene, vorbildlich gewordene Hauskunſt. zeigte auch wieder die neue Darbietung von Hedda Gabler. Werner Schramm als Schäpfer des Bahnenberdes und Lindemann als Spielleiter böten eine Inſzenierung in prathtyoller Stimmung und Harmonie. Dazu kamen höchſt beachtenswerte Einzelleiſtungen, u. a. Katharing Reichert als Hedda, Hans Neus⸗ king als Tesman und befonders Eugen Eſtert Löoborg. * Kammerſänger Moikel, früheres Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, jezt in Wien, hat, wie uns von dort geimeldet wird, durch einen Sturz von der Elektriſchen einen ſchweren Unfall erlitten. Sein Zuſtand iſt nicht allzu ernſt, doch wird der Sänger längere Zeit das Bett hüten müſſen. Geiſtiger Nolſtand herrſcht mehr noch als bei uns in den Gebieten, die vom Mutterlande losgeriſſen ſind oder unter feind⸗ licher Beſetzung ſtehen. Eine unſerer vornehmſten Pflichten iſt es, hier deutſches Volkstum und deutſche Kultur durch die Tat zu unterſtützen. Wichtige Arbeit iſt auf dieſem Gebiet durch die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗Großborſtel ge⸗ leiſtet worden. Viele Tauſende von Büchern hat ſie durch die „Bücherſpende Grenzdank“ koſtenlos in den abgetretenen und beſetzten Gebieten verteilt. Sie bedarf aber, um weiter helfen zu können, der Mitarbeit aller Deutſchen. Jeder Deutſche ſollte durch Buch⸗ und Geldſpenden helfen. Kleines Feuilleton. Warum brüllt der Löwe, der Tiger nicht? Dieſe Frage ſucht Theodor Zell in einem Aufſatz im„Deutſchen Jaäger“ zu beantworten. Das Brütlen des Löwen dient dem Finden der Jeſchlechter, der Tiger hat es nicht nökig durch mächtiges Gebrüll dem weiblichen Geſchlecht ſich bemerkbar zu machen. Der Tiger hat eine Augenpoſt, er ſpringt an Stämmen mit nachgiebiger Borbe empor, um die Rinde, wie ſpielend zu zerkratzen. Es wer⸗ den ſolche Krallenriſſe häufig, und zwar bis zur doppelten Manns⸗ größe, über dem Boden bemerkt. Vorzugsweiſe geſchieht das in der weichen Rinde des Lackbaumes, aus der bei geringſter Ver⸗ letzung rubinroter Saft hervorquillt. Die Eingeborenen glauben, er zerkrage die Stämme, um ſeine Krallen ſowohl zu reinigen, als auch zu ſchärfen. Dieſe Annahme aber, glaubt Zell, iſt eine irrige. Zell erblickt in dieſem Anſpringen des Tigers an Baum⸗ ſtämme eine„Augenpoſt“ dieſer Großkatze. Aus der Höhe des Riſſes, ſowie der Tiefe des Einſchlages gibt der bewerbende Teil ſeine Cröße und Kraft kund. Der rubinrote Saft des Lackbaumes nacht den Liebesbrief noch beſonders auffallend. Der Tigen iſt nicht allein die einzige Katze, die dieſer Umgebung huldigt. So iſt es erfahrenen Jägern ſehr wohl bekannt, daß unſere Wildkatze zur zyeit mit Vorliebe die Rinde morſcher Bäume zerkratzt. Ebenſo wird der Gepard, diefſes Wittslding zwiſchen Haud und Kahe, der aber eine ſchlechte Katze iſt, dadurch gefangen, daß man an ſeinem Lieblinssbaume, deſſen Rinde er zerkratzt, Schlingen ſedeepeis hat er ine Nuswaßh von Büumen. Die iſt ihm alſo unmöglich gemacht. Denn ſoll er etwa in dem n⸗ ſand mit ſeinen Pranken ſchlagen? Das wäre zwecklos. Auch hier Var n Die erſchütternde Not in den Kreiſen ehe⸗ Spielplan des National-Theaters Neues Theater 25 Vorstell 5 5 Mai EIA ung 2 Vorstellung 3 25. M. 2T. Volksvorstellung: Im Nibelungensaal: Der Schwarxkünstler 7 Neu inszeniert: 8 Iphigenie auf Tauris 7 26. D. 60 Kl. U Parsiſal 5 0 27..49 D Maria Stuart 7 28. S. 49 C Kain 7 In Schwetzingen: Die Entführung aus dem Serall 8 29. S. 61 l. M. Götterdämmerung 5 Die schwebende Jungtrau 8 Nus dem Lande. 8. Schriesheim, 24. Mai. Hier wurde geſtern vormittag der fünfzehnjährige Bäckermeiſtersſohn Bürgy aus dem nahen Dorfe Leutershauſen von einem beladenen Wagen überfahren u. getötet, als er einem gegen ihn anſpringenden Hunde ausweichen wollte. Er fuhr dabei mit dem Rade in den Wagen hinein. & Heidelberg, 24. Mai. In der hieſigen Univerſitäts⸗Augenklinik ſtürzte ſich nachts ein 74jähriger Mann aus Baiertal aus dem Fen⸗ ſter. Er brach das Genick. ) Bruchſal, 23. Mai. Bei Feldarbeiten ſcheute eine Kuh, wo⸗ durch der Lenker des Geſpanns, ein Zögling des St. Auguſtinus⸗ heims, eine Strecke weit geſchleift und ſo ſchwer verlent wurde, daß er ſtaub. D. Z. Karlsruhe, 23. Mai. Der Stadtrat hat beſchloſſen, zur weiteren des Wohnungsbaues im Jahre 1921 einſchließlich der vom Reich und Land zu erwartenden Bei⸗ hilfen Mittel im 2 von 20 Millionen Mark zur Verfügung zu ſtellen. Mit dieſer Summe ſollen 191 Wohnungsbauten erſtellt werden. Es wurde die ſofortige Inangriffnahme eines erſten Bau⸗ abſchnittes beſchloſſen und der Erhehung einer beſonderen Abgabe, der ſogen. Wohnabgabe, Aussch ſugeſtimmt. Ueber zwet Punkte herrſchte im Bürgerausſchuß vollkommene Einmütigkeit. 1. Nur durch Wohnungsbauten großen Stils kann der Wohnungs⸗ not wirkſam und auf die Dauer begegnet werden. 2. Die Koſten der Wohnungen müſſen aus dieſen ſelbſt gedeckt werden, die Ueber⸗ teuerungskoſten der neuen Wohnungen ſind von den alten und neuen Wohnungen Pingwicches zu tragen. Der Rohbau des früheren Bau⸗ abſchnittes iſt inzwiſchen fertiggeſtellt. 138 Wohnungsneubauten des Jahres 1920 und 54 neu erſtellte Wohnungen des zweiten Bau⸗ abſchnittes ſind bezogen. 200 Notwohnungen in Privathäuſern wur⸗ den neu abgeteilt, weitere 200 Wohnungen werden durch Ausbau von Kaſernen gewonnen. die Wohnungsknappheit geſchaffenen Lage i r noch nicht zu beobachten. Die große Zahl der gielghunen der vergangenen zwei Jahre zeigt erſt jeßt ihre volle Wirkung. Die Maßnahmen der Wohnungsrationierung werden, je länger ſie dauern, immer ſchwerer und unwilliger ertragen. Die unvermeidlichen Begleit⸗ erſcheinungen gerade dieſes Teiles der Zwangswirtſchaft ſind von geradezu vergiftendem Einfluß auf das 12555 wirtſchaftliche und politiſche Leben. Die Koſten des auf Wo 2n der c gerich⸗ teten unproduktiven Verwaltungsgufwandes der tiſchen und taatlichen Stellen in Karlsruhe müſſen auf 2 Millionen im Jahre beziffert werden. Eine Beſſerung der unheilvollen Zuſtände iſt nur denkbar durch Schaffung neuer Wohnungen in ſo großer Zahl, daß wieder ein Wohnungsmarkt entſteht und Mieter, wie Vermieter gezwungen ſind, die gebührenden Rückſichten gegenſei⸗ tig zu üben. DZ. Raſtatt, 19. Mai. Die beſwicß Verſammlung des Roten Kreuzes beſchloß die Liguidatfſon der Ortsgruppe vom Roten Kreuz in ſeiner Kriegseinſtellung. Der übrig gebliebene Fonds ſoll zum Teil dem Männerhilfsverein überwieſen werden, zum Teil aber dem Frauenverein. Den Reſt ſoll der Bezirk Raſtatt des „Heimatdank“ erhalten. ) Pforzheim, 23. Mai. Hier iſt eine Falſchmünzerei aufgedeckt worden, in der falſche Fünfzig⸗Mark⸗Scheine hergeſtellt wurden. Die Falſchmünzerei wurde von dem Goldarbeiter Friedrich Lutz, ſeinem Sohn und ſeinem Schwiegerſohn betrieben. Es wurde die ganze Einrichtung zur Herſtellung der falſchen Scheine, ſowie eine größere Anzahl ſolcher Falſchſcheine gefunden. Drei weitere Perſonen, die die geſälſchten Scheine auswärts abſetzten, ſind ebenfalls verhaftet worden. (Pforzheim, 23. Mai. Zwei Knaben ſpielten mit einem mit Karbid gefüllten Gasbehälter, deſſen Inhalt ſie anfeuchbeten. Plötzlich explodierte das Gas, wobei einer der Knaben ein Auge verlor, während der andere erhebliche Brandwunden erkitt. )( Lahr, 22. Mai. Ein unüberſehbares Unglück iſt nur durch einen Unfall verhütet worden. Kinder hatten beim Spielen an einem Rain bei den Kaſernen eine Eierhandgranate mit Zünder und Abzugsſchnur gefunden. Ein 11jähriger Knabe hatte die Ab⸗ zugsſchnur herausgezogen, die Granate aber noch im letzten Augenblick fortgeworfen, ſodaß dieſe explodierte, ohne wei⸗ teren Schaden anzurichten. Beim Abſuchen des Raines wurden dann noch 14 Eierhandgranaten, 2 Stielhandgranaten und 225 Zünder gefunden. Ueber die Herkunft der Munition wurde feſt⸗ geſtellt, daß dieſe beim Reinigen eines Kaſernenſpeichers vorge⸗ funden und auf den Rain hinter den Kaſernen geworfen worden iſt. Die Munition wurde ſofort beſchlagnahmt und vernichtet. 3( Freiburg, 20. Mai. Die Hauptverſammlung des Badiſchen Schwarzwaldvereins iſt auf 11. bis 13. Juni nach St. Georgen i. Schw. beruſen. Wie uns der Bad. Schwarzwaldverein mirteilt, wird die nach Tjähriger Pauſe zum erſtenmale nach dem Kriege in feſtlicherer Weiſe begangen und Umfangreicher ausgeſtaltet werden. )( Villingen, 22. Mai. Ein geriebener Schwindler hat hier mehrere Perſonen um größere Beträge gebracht. Es handelt ſich um einen gewiſſen Julius Niedner aus Saarbrücken, der ſich für einen Bankbeamten ausgab und in einem Gaſthaus herrlich und in Frouden lebte. Da der Gauner ſehr ſicher auftrat, fand er überall willige Aufnahme und hat ſich insgeſamt mindeſtens 7000 Mark erſchwindelt. Di3 Vom Heuberg, 20. Mai. Etwa 1000 Wiener Kinder ſind über Bregenz kommend, auf dem Heuberg eingetroffen. .3. Aus dem Hegan, 18. Mai. Soweit ſich bis jett überſehen läßt, hat der Froſt in: Monat April im ſüdlichen Teil des Hegaus erheblichen Schaden angerichtet, namentlich am Steinobſt und den Aepfeln, während die Birnen weniger gelitten haben. Im nördlichen Teil des Hegaus hat der Froſt weniger Schaden ver⸗ urſacht, da dort die Blüte noch nicht ſoweit vorgeſchritten war. Das Brotgetreide ſteht gut; auch die Sommerſaat hat ſich gut entwickelt. 5( Badenweſter, 18. Mai. Der deutſche Carttasverband hat in dem 20 Minuten von Badenweiler entfernt gelegenen Schloß Hausbaden, dem ehemaligen Kuraufenthalt der verſtorbenen deut⸗ chen Kaiſerin und der Königin Withelmine von Holland, ein inderheim für erholungsbedürftige Kinder des Mittelſtandes eingerichtet. 6 Emmendingen, 19. Mai. Gewerbeſchuldirektor Luger, der 15 Jahre lang in Heidelberg gewirkt hat, iſt hier geſtorben. DZ. Emm gen, 23. Mal. Zum Bürgermeiſter von Emmendingen iſt der Kandidat der Mehrheitspartei, Herr Handels⸗ kehrer Hirth, gewählt worden, dem von 60 Stimmen 39 bei der Wahl zufielen. Heberlingen, 22. Mai. Unter dem Verdacht. den Brand des Gaſthofes„Seehof' verurſacht zu haben, wurde der 20jährige in dem Gaſthofe beſchäſtigt geweſene Knecht Johann Wächter feſtgenommen. Der dunch dos Feuer verurſachte Schaden über eine halbe Million Mark. AAiz-el —— NenheuSeinelen uMWTZzen. Apothefen u Orogerien erhllſick wurde von der Natur ein Ausweg geſucht und gefunden. Der Drogerie Eichstedt, N4, 13/14, Kunststrasse; Drogerie Recker Nachf., am — —— crmoch, ven 200. Wrar 121. Maunßzeiter Generen-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) Nr. 235. 5. Seite. ** 35 Aus der Pfalz. 11 Oeudwigshafen, 24. Mai. In der heutigen Stadtratse igung gah der Vorſitzende Kenntnis von einem Schreiben des 8 ptausſchuſſes des bayriſchen Städtebundes, in dem dieſer den ſgun für den ſeinerzeitigen gerzichen Empfana des Haußtaus⸗ chuſſes in Ludwigshafen zum Ausdruck bringt. Aus dieſem Anlaß den auch die Mitglieder des Hauptausſchuſſes zum äußeren en dem Oberbürgermeiſter 1000 Mk. zur Verfügung geſtellt. —5 Mk. davon hat der Bürgermeiſter der Kinderhilfe Ludwigs⸗ ken zur Verfügung geſtellt, während die reſtlichen 500 Mk. dem zegierungspräſidenten der Pfalz für irgendwelche Verwendung dr wieken wurden. Weiter hat der ehemalige Direktar Vollert r Städt. Höheren Mädchenſchule aus Anlaß ſeines Ausſcheidens —— dieſer Anſtalt einen Betrag von 600 Mark, den ſeine chülerinnen für ihn geſammelt hatten, der Stadt zur Verfügung Feent mit dem Anſuchen, daß der Betrag zur Stiftung einer ehrerbibliothek dieſer Schule derwendet werden ſoll. Der Stadt⸗ 55 war damit einverſtanden und dankte ſämtlichen Spendern für as der Stadt bekundete Intereſſe. Der Stadtrat nahm auch davon Aurkenenis. daß Hofrat Dr. Weſthoven von der Stelle eines krigierenden Arztes des a Wegen der Beſetzung dieſes Poſtens wird ſich der Ausſchuß ſeich zu beſchäftigen haben. Dem Scheidenden wird ebenfalls für Wied der Stadt geleiſteten Dienſte der Dank ausgeſprochen. Die dei dereinfügrung von Gasautomaten wird beſchloſſen und er nötige Kredit von 37000 Mk. genehmigt. Ebenſo wird der Aspreis erneut infolge der ſteigenden Ausgaben für Kohlen and Frachten von.30 auf.40 erhöht. Weitere verſchiedene übewilligungen für Gaswerk, Desinfektionsanſtalt und Guts⸗ Sit Frieſenhem fanden Genehmigung. Nach Schluß der öffentlichen Partend richtete die Stadtratsfraklion der Vereinigten Komm. N. an den erſten Bürgermeiſter folgende Anfraage: In d 110 der„Roten Fahne für Baden und Pfalz. vom 14. Mai laſen wir in einem Artikel betitelt. An die denkenden Ar⸗ ter und Angeſtellten der Pfalz folgende Sätze: 1. Wir wiſſen, die Stadt Ludwigshafen der künſtleriſchen Volksbühne und Sinfonieorcheſter aus gewiſſen Gründen Büroräume, Tele⸗ phon, Schreibmaſchinen Verfü ö Schr zur Verfügung ſtellt, daß eine gewiſſe politiſche Polizeiabteilung dei der Stadt Ludwigshafen guf Betreiben der Regierung in Speyer und ſener Mannhbeimer kesdvogandaſtelle eingerichtet wurde, ohne daß der Stadtrat in eiden Fällen informiert geſchweige denn gefragt wurde. 2. Ver⸗ fehmen wir. daß die betr. poliliſche Polizeſabtellung die Be⸗ ſpißelung der dendadfenft zu politiſchen Parteien und den franzöſiſchen Propa⸗ amt nſt zu pflegen hat. Wir interpellieren das Bürgermeiſter⸗ dahin, ſind dem erſten Bürgermeiſter dieſe Umſtände bekannt ud wieweit entſprechen ſie den Tatſachen? Wenn ſa, was gedenkt as Bürgermeiſteramt zu tun, um dieſe Mißſtände zu beſeitigen? * verlangen eine klare und präziſe Antwort in der öfſentlichen ſigung.“ Auf dieſe Interpellatian gab der Vorſitzende ſolgende Antwort: Die Behauptung, daß eine gewiſſe politiſche ru eingert 78 in Speyer und einer Männheimer Propagandaſtelle wurde, daß ferner die betr, politiſche Polizeiabteilung Pr pitzelung der politiſchen Parteien und den franzöſiſchen Opagandaddenſt zu pflegen habe, iſt völlia aus der Luft degriffen. Nichtig iſt, daß die Stadt dem Landesſinfonſe⸗ 3 und der Volksbühne einige Räume zur Unterbringung Oted Gerätſchaften zur Verfügung ſtellt. Dieſe Tatſache iſt dem Stadtrat bekannt. Davon, daß Telephon oder Schreibmaterial zur die kgung geſtellt würden, it keine Rede. Leider verltere die Stadt G5 dolkabühne, da ſie in dieſem Sommer mit dem Kaiſerslauterer üheater vereinigt wird. Die Kaiſerslauterer Stadtperwoltung Sleg r erſter Bürgermeiſter ſind ſehr rührig, alle möglichen bese. en nach Kaiſerslautern zu bekommen, ſie kämpfen z. It. eeeN heißſen Kampf darüber, auch das Landesſinfonieorcheſter D zu bringen. Da ich aber die Auffaſſung habe, daß aueh 11 Wigsgalen als größte Stadt der Pfalz Anſpruch darauf har, 12 Küunſtinſeitut erſten Ranges zu beſißzen, um das uns die ſämt⸗ ichen pfäölziſcken Stadte beneiden, habe ſch mich mit allen Mitteln gegen dieſe VBerlegugg gewehrt und es durchgeſetzt. daß das Or⸗ cheſter hiar bleibt. Dies ſetzt natürlich voraus, daß auch die Stadr zinige verhälmismäßig geringe Opfer bringt, um ein ſolches In⸗ ſtitut behalten zu können. Die Ausführungen des Oberbürger⸗ meiſters wurden mit Befriedigung aufgenommen. Sportliche KRundſchau. Ein Jahr kurneriſch-ſporllicher Kulkurarbeit. Von Kurt Doerry. Zu keiner Zeit vielleicht haben wir der Pflege der Leibes⸗ üdungen als eines Mittels, unſerer Jugend neue körperlichs; und Ralicke Kraft zu verleihen, ſie ſtreithar zu machen im Kampf um Uir eigene und des Vaterlandes Eriſtenz, mehr bedurſt als jetzt. Ae aller Hoffnung, Deutſchland aus den Niederungen der Ver⸗ ſanung wieder emporſteigen zu ſehen zu alter ſtolzer Höhe, kann dch gur orfüllen, wenn ein ſtarkes, junges Geſchlecht heranwächf, dose ſeiner verantwortungsvollen Aufgaben bewußt iſt und die 1. kele, die uns vorſchweben, unentwegt im Auge behält. Der es iſche Reichsausſchuß für Leihesübungen hat Helſer noſamen, der Jugend auf dieſem Wege Führer, Erzieher und 80 zu ſein; was er in dieſer Hinſicht in ſeinem ſoeben abgelau⸗ 0 Geſchäftsjahre geleiſtet hat, darüber giot der umfangreiche vom Kaſſcgelſ keeeee Leſeatete Täligteitsbericht erſchöpfenden alt uß Wie dieſer Bericht vorausſchickt, hat das vergangene ne arkes inneres Aufblühen, erfolgreiche Kleinarbeit— aber lieſt, Kennenswerte öffentliche Unterſtützung gebracht. Wenn man uſſch das Reich die geſamte Arbeit des Deutſchen Reichsaus⸗ 0⁰ —— ld einem Juſschuß von 20 000 —— Mart für die Hochſchule für Lelbesuͤbungen bedacht hat, ſo 505— man beinahe behaupten, daß die beiden letzten 1 — er menſchlichen Erkenntnis vom Werte der Leſbezübungen ſpur⸗ 8 vorübergegangen ſind und man möchte die Jugend des alten erflt beneiden, der von Staatswegen Paläſtren und Stadien zur übu gung geſtellt wurden. Seinen Körper zu pflegen und Leibes⸗ 198 8 zu treiben, galt demals als eine der vornehmſten Pflichten 565 Staatsbürgers. Die Teilnahmsloſigkeit, mit der unſere Reichs⸗ Ertü Sdaatebehörden an der gewaltigen Bewegung der körperlichen ucttigung unſerer Jugend vorübergeben, und die doppelt de⸗ enstbert iſt in einer Jeit ernſter, ſtaatlicher und wirtſchaftlicher Arbelt dieſe Teilnahmsloſigkeit läßt die vom Reichsausſchuß 5 N um ſo wertvoller erſcheinen. Ja, der Reichsausſchuß, hinter Lend mehr als drei Millionen regelmäßig Turnender und Sporttrei⸗ Willkür ehen, ſtellt, allen Ernſtes geſprochen in unſerem von der rißſenar mnſerer Feinde bedrückten, vom Hader der Parteien zer⸗ nen Vaterland 9 die einzige Körperſchafa dar, unberührt 0 daulſche eit politiſcher Meinungen, unentwegt am Wiederaufbau 5 den dner, Kraft arbeitet, allen Jachſen neuen Impuls gibt und gel empfänglichen Geiſt der Jugend immer wieder mit friſcher Be⸗ geiſterung erfüllt. 0 un Aus der Fülle der vom Reichsausſchuß geleiſteren Arbeit ſei, 2 erſolnunmehr zu Einzelheiten überzugehen, zunächſt die im März ſch gte Einigung zwiſchen der Deutſchen Turner⸗ und den Sportverbänden erwähnt, die eine zwin⸗ au Folge des im Reichsausſchuß aus praktiſcher Berechnung her⸗ zus enkſtandenen Gemeinſchaftsgefühls war. Das Verhältnis zwiſchen durch erſcheft und den 14 5 ſportlichen Körperſchaften wurde 59 Abſchluß N Verträge geregelt. Damit wurde— übri⸗ L. nicht 5 ein perſönliches Verdienſt des Stgatsſekretärs Dr. ———ein Streit geſchlichtet, der nicht nur alle Arbeitefreube im Köredeansſchuß zu ertäten, ſondern auch die ganze, auf zielbewußte f gan; rüburg gerichtete Vewegung ſtark zu hemmen drohte. Nicht auf“ 4e erfolgreich war ber Reichsausſchuß bei ſeiner Einwirkung die l und Staatsbehörden. 2 gelungen, die Anſtellung von Fachleuten eferen · Ur Leihesübungen durchzuſetzen und auch die minipdes Reichedetrabes für körperliche ör durch das Reichs⸗ in ſſterium des Innern iſt auf ſeine A zurückzüführen, aber stielem hat der D. R. A. bei den Behörden noch keine Gegen⸗ lde 9 N ſtödt. Krankenhauſes ab 1. Juli zurück⸗ endralteung bei der Stadt Ludwigshafen auf Betreiben der Waale erzielten Reſultate waren: gegen Waldorf⸗ Mark für das Stabion und ſpräche, auf eine Verbeſſerung der Verkehrsmöglichkeiten zum Stadion u. a. m. hinzielten, blieben unerfüllt, und der Kampf gegen die Sportſonderſteuer, die den von reinſten Idealen getragenen Sport auf eine Stufe mit Tingeltangel, Kabarett und Zirkus ſtellt und unſere herrliche Sportbewegung zu erdroſſeln droht, iſt bisher noch ſo gut wie ergebnislos geblieben. Sogar der Vertrieb des Turn⸗ und Sportabzeichens, deſſen Herſtellung mehr koſtet, als der Einſatz, ſoll zinspflichtig gemacht werden. Unſere Steuerbe⸗ hörde ſcheint ſich wirklich das berüchtigte Veſpaſianſche Wort„nor olet“ zu eigen gemacht zu haben. Ein Markſtein im Wirken ded Reichsausſchüſſes wie in der Entwicklung unſeres Sports überhaupt war die Gründung und am 15. Mai 1920 in Gegenwart des Reichs⸗ präſidenten erfolgte Einweihung der Deutſchen Hoc⸗ ſchule für Leibesübungen, deren Rektorat der Geh. Medi⸗ zümalrat Prof. Dr. Bier übernahm. Die neue Anſtolt wurde im erſten Semeſter von 71 Studenten und Studentinnen, in zweiten ſo⸗ gar von 88 beſucht und jetzt ſind ſogar 200 in ihr vereint. Die Aus⸗ bildung der Studierenden geſchah in vier Abteilungen: Uebungs⸗ lehre, Geſundheitslehre, Erziehungslehre, Verwaltungslehre, im gan⸗ zen wurden im Sommer⸗ und Winterſemeſter 753 praktiſche und 588 theoretiſche Unterrichtsſtunden erteilt. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß ſchon die nächſten Jahre einen weiteren ſtarken Zuſtrom zur Hochſchule bringen werden. 5 Wertvolle Arbeit hat der Reichsausſchuß in der Anbahnung und Aufrechterhaltung eines guten Verhältniſſes zum Auslande geleiſtet. Sein Werk waren der Städtekampf Wien⸗ Berlin auf leichtathletiſchem und ſchwimmeriſchem Gebiete, ſowie ein deutſch⸗finniſcher Wettkampf im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele in Antwerpen. Fußballer, Leichtathleten und Tennisſpieler ſtanden mit Holland, Schweden, Dänemark und Finnland, HOeſter⸗ reich, Ungarn, Italien und der Schweiz in regem ſportlichem Ver⸗ kehr. Der von den Franzoſen und. Engländern angezettelte Sport⸗ bohkott gegen Deutſchland iſt daher wirkungslos geblieben. Mit allen dieſem iſt aber die umfangreiche Tätigkeit des Reichsausſchuſſes keineswegs erſchöpft. In drei beſonderen Inſtituten iſt eifrige ſpocz⸗ liche Forſchungsarbeit betrieben worden ein eigener Zeitungsdienſt verrichtete wie bisher tief ſchürfende Werbegarbeit, dſe noch durch eine Reihe von Werbevorträgen in allen Teilen des Reiches unterſtützt wurde. Der Generalſekretär hielt allein 27 Vorträge in 24 verſchiedenen Städten. Ein großer Erfolg war die Wiedes⸗ holung der im Jahre 1919 erſtmalig durchgeführten Reichsjugend⸗ wettkämpfe; 20 500 Siegerurkunden wurden hier nerteilt. Einen ähnlichen Erfolg hatte dis zweite große Leiſtungsprüfung des D. R. ., das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen; es wurde J055 mal in Bronze, 99 mal in Silber und 16 mal in Gold perliehen. Ueber manches wäre noch zu berichten, wollte man das Bild der verdienſt: lichen Tätigkeit des Reichsäusſchuſſes vervollſtändigen, aber auch das Geſagte läßt uns ſchon erkennen, welch wertvolle, umfaſſende, uneigennützige Kulturarbeit im wahren Sine des Wortes hier ge⸗ leiſtet worden iſt, eine Arbeit, die nicht hoch genug gewertet werden kann, in einer Zeit, da Opferfreudigkeit und Selbſtloſigkeit immer ſeltener geworden ſind. Elferpokalſpiel des Fußball-Berein Sandhauſen bei Heidelberg— 15 gela 1 55 1912 Sieger der-Klaſſe. Vergangenen Sonntag hatte der rührige Fußball⸗Verein Sand⸗ hauſen(bei Heidelberg) zu einem Pokal⸗Tournier die Vereine der A, B und C⸗Klaſſe des Neckargaues und des Gaues Mannheim ein⸗ eladen. Die einzelnen Bewerber ſpielten in den verſchiedenen Klaſſen um jeweils einen Pokal. Sämtliche drei Felder waren ſtark beſchickt. Bereits am Vormittag erkämpfte ſich die 4. Mannſchaft des Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim den für die C⸗ Klaſſe geſtifteten Pokal. In den Spielen der B⸗Klaſſe lag unſer vorausſichtlicher B⸗Meiſter(Sportfreunde 1913) im Vordertreffen, mußte aber im Entſcheidungsſpiel am Nachmittag mit einer:0⸗ Niederlage auf den für die-Klaſſe ausgeſetzten Preis verzichten. Zu erwähnen iſt, daß Sportfreunde nur mit 10 Mann die Kämpfe durchfocht, da bereits auf der Fahrt ihr vorzüglicher Mittelläufer er⸗ krankle. Am beſten ſchnitt unſer A⸗klaſſiger Sportklub Hertha 1912 ab. Im Kampfe mit ſtärkſter Konkurrenz errang er ſich den wunder⸗ vollen ſilbernen Pokal der A⸗Klaſſe. Die wichtigſten von der Mann⸗ Aſtoria:0, Viktoria eckarhauſen:0 und Fußball⸗Geſellſchaft 1906 Plankſtadt im Ent⸗ Sſpiel:0.(Schönſtes und fairſtes Treffen des Tages). erein für Bewegungsſpiele Heidelherg und VPereinigung Seckeg⸗ heim wurden van den Unterlegenen des Sportklub Hertha mit nappen Reſultaten geſchlagen. Die drei Pokalſteger werden bereits am Donnerstag(Fron⸗ leichnam) in einer neuen Runde um den Ehrenpokal kämpfen. Aller Vorausſicht nach wird Snort⸗Klub Hertha 1912 auch in dieſem Wett⸗ bewerb als Sieger hervorgehen. P. Radſperl. Sr. Starkverbak. Im Hinblick auf die abgebrachenen Verhand⸗ lungen mit dem Verband Deutſcher Radrennbahnen wegen der Speſenforderungen der Rennfahrer hat der Deutſche Rennfahrer⸗ Verband gegen alle deutſchen Radrennbahnen für die Rennen, die nach dem 22. Mai ſtattfinden, Startverbot erlaſſen. In ein⸗ geweihten Kreiſen nechnet man jedoch damit, daß es nicht bis zum äußerſten kommt, ſondern daß durch Verhandlungen nach eine Bafis zur Verſtändigung gefunden wird. Leichkatchletit. *In der 10 100 Meter⸗Staffel, welche anläßlich der Spielplatz⸗ meihe des Turnpereins Mannheim von 1846 am vergangenen Sonn⸗ tag gelaufen wurde, landete die Staffel des Jubilarvereins nach hei⸗ ßem Endkampf an zweiter Stelle, Damit berichtigt ſich unſere Mit⸗ teilung in dem Feſtbericht, daß der Verein für Raſenſpiele Zweiter geworden ſei. sr. Deutſche Erfolge in Iiunland. Wie uns ein eigener Draht⸗ bericht meldet, waren den beiden Charlottenburger Leichtathleien Rau und Fritzmann am Sonntag in Helſingfors(Finnland) graße Erfolge beſchieden. Rau ſtartete über 60 und 100 Meter gegen die beſte finniſche Klaſſe und ſiegte jedesmal ſicher, trotzdem die Laufbahn ſich in ſehr ſchlechtem Zuſtande befand. Auch Fritz⸗ mann, der deutſche Meiſter im Hochſprung, holte ſich dieſe Konkur⸗ renz überlegen. sr. Ein Leichtathletikkampf England—Italien—Belgien fand zu Pfing⸗ ſten in London ſtatt. Nicht ganz erwartungsgemäß ſiegten die Eng⸗ länder nur knapp mit 28 Punkten vor Belgien mit 24 und Italien mit 29 Punkten. Wasserstandsbeobachfungen Im Monat Mai Fegelstatſon vom Datum ge ſtbeln 20. J21. J 2. I 28. 24.J 2. erkungen U 1401.5 145140 180 Abende 6 Uhr Naer erne ee:: 8% 2 22 270 Hachm. 2 Uhr Naxau.7.2 387.05 1 2 Uhr Hannbeim 24%. 2 28.0.63 Porgens 7 lühr Halnagz—5.19.37 0,33.33.-B. 12 Uhr' Kam Vorm. 2 Dhr Köin.76.0.97 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannhemm...55.65 2. 280 282 Jorm 7 Uhr Hielleronn 0,8.35.5 0, 44 0,4.30 Vorm. 7 Uhr Windetin, Bedeckt 180. Wasserwärme des Rheius am 25. Mai, morgens 6 Uhr: 1 50 R. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichklich verfolgt. 26. Mai: Wolkig, angenehm. 27. Mai: Wenig verändert, teils Regenfall. 28. Mai: Veränderlich, angenehme Luft. Anträge, die auf eine Fahrpreisermäßigung für und Weevungsberichk. Bapo⸗ l Hachste meter. 3 755 57——5 Meder- Temn. semerkungen deuie otaen worgens in der zonlag 14977 er enr acht Iiter auf Tales wind bendl- um aGrad dC. drad C. den 9n. 4 kung 18. Mal 7 2 nbetter 20, Mal 185.0 Aüi 82 bedeokt 2. Maf 12¹0 775 72.0 13 heiter 22. Ma] 10.0 855 23.1 1 4 helter 29. Nal 1* 28 12 hektar B.5 3 240 0 Bon der Demokralie zur Deulſchen Volksparkei. E Heidelberg, 25. Mai.(Pr.⸗Tel.) In der geſtrigen Mit⸗ gliederverſammlung der Deutſchen Volkspartei, der u. a. Frau Reichstagsabg. Klara Mende und Frl. Dr. Bernays beiwohnten, 19 Frau Elsbeth Heilmann aus Tempel⸗ hof über das Thema„Wie ich von der Demokratie zur Deut⸗ ſchen Volkspartei kam“. Die Rednerin, die früher demokra⸗ tiſche in Tempelhof war, gab von der Grün⸗ dung der Demokratiſchen Partei im November 1918 und dem ganzen Parteileben aus eigener Erkenntnis und Erfahrung heraus einen erſchöpfenden Ueberblick über die Bedeutung der Demokratie und die Praxis der Partei, die ſich immer meht von ihrem urſprünglichen Programm entfernt habe. Im beſonderen hob die Rednerin, indem ſie dies an zahl⸗ reichen Beiſpielen erläuterte, die zwieſpältige Haltung in der Frage der Trennung von Kirche und Staat, zur nationalen Flagge, in der Frage der Staatsform und insbeſondere bei der Aufteilung Preußens hervor. Das un⸗ mürdige Nachlaufen hinter die Sozialdemokratie habe ein Uebriges getan, viele urſprünglich überzeugte Demokraten der Partei zu entfremden, wie die Rebnerin ſagte. Als charakteriſtiſches Beiſpiel führte ſie an, daß die demo⸗ kratiſchen Stadtverordneten in Tempelhof zwar gegen eine Maifeier ſtimmten, aber die Bezahlung des Tages an die ſtäd⸗ tiſchen Arbeiter bewilligten. Die Stellungnahme der demo⸗ kratiſchen Partei zum Generalſtreik nach dem Kapp⸗ Putſch habe dann bei ihr und vielen anderen den Ausſchlag ge⸗ geben. ſo daß es namentlich für die deutſchen und fortſchrittlich geſinnten Frauen nur eine Partei geben könnte, die dieſen allen wieder gerecht wird. Das iſt die Deutſche Volkspartei⸗ Frau Reichstagsabgeordnete Mende unterſtrich dieſe Aus⸗ führungen und wies u. a. auf eine beſondere Charakteriſierung der Demokratiſchen Partei hin, nämlich, daß dieſe beim Tode der Kaiſerin ein Beileidstelegramm geſandt und auch einen Kranz habe niederlegen laſſen, aber nicht mit einer Schleife in Schwarz⸗rot⸗gold, wie man eigentlich hätte annehmen müſſen, ſondern mit ſchwarzem Flor. Die Berichterſtattung über den Freiburger Parteitag bil⸗ dete den Schluß der ſehr intereſſanten Verſammlung. die Kriegsbeſchuldigten vor dem Reichsgerichl. Leipzig, 24. Mai.(ONRB.) Nachmittags kam etwas Abwechslung in das Einerlei der Verhandlung. Die Ausſagen der engliſchen Zeugen hatten einander geglichen wie ein Ei dem andern. Die Zeu⸗ gen waren ſichtlich bemüht, den Angeklagten zu belaſten. Wenn das menſchlich auch begreiflich iſt, ſo iſt es doch nicht gut mit den eidlichen Ausſagen zu vereinen. Der Präſident mußte das den Engländern öfter in Erinnerung bringen. Ueber die Dauer der Duſche, die der verſtorbene Crooß bekommen hat, herrſcht der tollſte Widerſpruch. Während die einen von einer Stunde reden, berechnen die andern die Dauer auf 5 bis 10 Minuten. Man gewinnt ſo den Eindruck, daß die Engländer ſich zwar ühber die Ausſagen ſehr gut untereinander verſtändigt haben, nicht aber über die Einzelheiten. Sie haben eben nicht mit der Genauigkeit der deutſchen Richter gerechnet. Nach einer kurzen Pauſe kam die Abwechſlung. Es wurden deutſche Zeugen aufgerufen. Zuerſt zam ein Feldwebel, der eben⸗ falls ſeine Befugniſſe überſchritten haben ſoll. Es überraſcht nicht, daß er angibt, nach ſeinen Inſtruktionen gehandelt zu haben; auch nicht, daß der Präſident dieſe Meinung nicht ganz zu teilen ſcheint. Um den Begriff der Inſtruktionen zu klären, wird der militäriſche Sachverſtändige General v. Franſecki vernommen. Der Soldat und Wachmann habe ſich nur an ſeine Vorſchriften zu halten. Er müſſe es im Gefühl haben, wenn er darüber hingusgehe. Im uͤbrigen habe der Poſten nicht nur das Recht zum Gebrauch der Waffe, ſondern auch die Pflicht. Bemerkenswert iſt die Darſtellung der nächſten deutſchen Zeugen über das Benehmen der engliſchen Ge⸗ fangenen. Die Zeugen wollten allerdings das Gefühl 5 haben, daß ihnen Widerſtand entgegengeſetzt werde, daß eine kleine Ver⸗ ſchwörung vorliege. Da habe man ſchließlich zur Gewalt greifen müſſen, beſonders deshalb, weil höheren Orts über die verminderten Arbeitsleiſtungen geklagt worden ſei. Die engliſchen Zeugen im Wandelgange erörtern eifrig die deut⸗ ſchen Ausſagen. Irgend ein Kamerad ſcheint ſie ihnen überſetzt zu haben. Ganz ſo überlegen ſind die Minen nicht mehr. Umſo 11 5 qualmen ſie Shagpfeifen und Zigaretten. Von Einzelheiten iſt aus der Nachmittagsverhandlung hervorzuheben: Der Arbeiter Heiarich Winkes hat als Wachmann ſ. Zt. die Beſchwerden der Englän⸗ der gegen Heynen vermittelt und unterſtützt. Er will das aus Rache getan haben, weil Heynen manchmal auch die Deutſchen lange Zeit habe ſtillſtehen laſſen. Seine Ausſagen über die Behandlung der Gefangenen durch Heynen ſind für dieſen ziemlich belaſtend. Doch muß er zugeben, daß die Engländer ſich energiſch geweigert haben, Bergarbeit zu leiſten. Bemerkenswert an den Ausſagen des Zeugen iſt, daß er auf das Beſtimmteſte verſichert, er habe Heynen nie mit einem Stocke oder Repolver bemerkt. Oberſteiger Haupt aus Herne ſagt aus: Die Gefangenen ſoll⸗ ten im Schachte Hans arbeiten. Weil ſie das nicht wollten, ſeien ſie von den Wachmannſchaften militäriſch angeſprachen worden. Vor⸗ ſitzender:„Das heißt wohl, ſie wurden angeſchrien?“ Zeuge;„Jo!“ Die Krankmeldungen waren außerordentlich zahlreich, obmahl es ſich um ganz geſunde Menſchen handelte. Deshalb ſei angeordnet wor⸗ den, daß bei allen, die ſich krank meldeten, vorher mit einem Thermo⸗ meter die Temperatur gemeſſen wurde. Wer über 38 Grad hatte, wurde einem Krankenhauſe überwieſen. Sanitätsrat Dr. Krauß: „Die Gefangenen verhielten ſich im allgemeinen ruhig. Allerdings verſuchten ſie, ſich durch Krankmeldungen von der Arbeit zu drücken. Klagen von Gefangenen über ſchlechte Behandlung ſind niemals bei 7 eingegangen. Des Angeklagten Heynen kann er ſich nicht mehr erinnern. Bemerkenswert iſt ſeine Ausſage, daß vor der Abreiſe der Engländer zwei engliſche Dolmetſcher den Zeugen in der Wohnung aufgeſucht haben, um ſich über die gute Behand⸗ lung zu bedanken. Weiter gibt der Zeuge an, daß die Krankmeldungen Gedte waren, als er die Gefangenen im 8 ſelbſt heſuchte. Später aber, als er angeordnet hatte, daß die Kranken ihn in ſeiner Wohnung in Herne beſuchen ſollten, ſeien oſt 20 bis 30 N zu ihm gekommen. Auf die Frage des Präſidenten, ob es möglich ſei, daß ein Menſch infolge einer Brauſe geiſteskrank werden könne, erwiderte der Zeuge, das ſei ganz aus⸗ Verhandlung dauert fort. Letzte Meldungen. Unterzeichnung des deutſch-chineſiſchen Abkommens. Berlin, 24. Mai.(WB.) Wie wir von zuſtändiger Seite hören, iſt in Peking am 20. Mai ds. J. zwiſchen den Bevoll⸗ mächtigten der deutſchen und der chineſiſchen Regie⸗ rung ein Abkommen unterzeichnet worden. Hier⸗ durch wird der Kriegszuſtand zwiſchen Deutſchland und Ching du jour beendet. Die diplomatiſchen Beziehungen werden wie⸗ der aufgenommen. Der deutſche Handel in China erhält wieder freie Bahn. Das Abkommen wird unverzüglich den geſetzgebenden Körperſchaften zur Genehmigung vorgelegt werden. Es trägt den Charakter eines vorläufigen Vertrages, —— E * Ein eigentlicher Freundſchafts⸗ und Handelsvertrag zwiſchen deſes FPPFFCCCTT 5. Seite. Nr. 235. Mannheimer General- Anzerger.(Mittag · Ausgabe.) Mittwoch, den 25. Mai 1921. Commerz- und Privatbank.-G. Dividendensteigerung von 9 auf 12%. Das Hamburg-Berliner Institut hat im abgelaufenen Ge- schaftsjahr 1920 eine ungewöhnlich starke E bpansions- tätigkeit entwickelt. Es hat gleich anderen Großbanken seinen Interessenkreis nach allen Seiten, besonders nach Mit- teldeutschland und dem Süden, bedeutend erweitert. War die Bank früher an etwa 50 Plätzen vertreten, so besitzt si- jetzt schätzungsweise an über 170 Orten eigene Niederlassungen und Zweigstellen. Hierzu hat zu einem guten Teil das vor- züglich ausgebaute Filialnetz der Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg, mit der sich die Commerzbank im verklossenen Jahre(24. Juni 1920) bekanntlich verschmolz, beigetragen. Hinzugekommen sind neuerdings an Zweig⸗ niederlassungen: Barmen, Bochum, Braunschweig, Kuxhaven, Düsseldorf, Elberfeld-Barmen, Elmshorn, Flensburg, Hagen, Osgabrück, Stralsund, Danzig, Swinemünde. In Mannheim besteht seit Jahresbeginn eine Filiale. Von dem Zusammen- schluß mit der auch von anderer Seite stark umworbenen Mitteldeutschen Privatbank in Magdeburg abgesehen, über- nahm ferner die Commerzbank eine Anzahl kleinerer Banken: das seit 1679 bestehende Bankhaus G. von Pachaly's Enkel in Breslau, ferner die Vereinsbank in Wismar, die Firma L. J. Jaffé in Schwerin, den Oldenburger Bankverein, den Coethe- ner Bankverein Oskar Sonnenthal u. Co., die Westfälische Bank in Buer und das Bankhaus Harnisch u. Giersch in Cott- bus. Die Privatbank brachte wertvolle Beziehungen zur mitteldeutschen Industrie mit, so vor allem zur Braunkohlen- Maschinen- und Zucker-Industrie; die Breslauer Bank stellte die engere Fühlung mit der schiesischen Großindustrie und dem oberschlesischen Grundbesitz her. Zahlreiche Interessen- gemeinschaften— zum Teil werden die mit der Commerz- bank verbündeten Institute durch Aktienbesitz kontrolliert—, wie die mit dem Chemnitzer Bankverein, der Libauer Bank und der Vogtlandischen Kreditanstalt, haben gute Resultate erzielt. Deber das Geschäft der Mannheimer Nieder- Lassung hören wir, daß es sich seit deren Eröffnung bei Jahresbeginn außerordentlich günstig entwickelt habe. Die Zahl der Beamten hat sich rasch auf 60 erhöht und wird 80 betragen, sobald die noch bestehenden Raum- schwierigkeiten durch die etwa Mitte August zum Abschluß kommenden Umbauarbeiten überwunden sein werden. Die ziffernmäßigen Ergebnisse waren, wie es anders nicht zu erwarten War, auch bei dieser Bank glänzende. Die Bilanzziffern, die Gewinn- und Verlustrechnung lassen ciie große Ausdehnung, die der Betrieb erfahren hat, deutlich erkennen. Die Geschäfte in Wertpapieren nahmen gewaltigen Umfang an. Das Institut war an zahlreichen Geschäften mitbeteiligt, so an den Transaktionen des Lothringer Hütten- vereins, am Linke-Hofmann-Lauchhammer-Geschäft, ebenso an zahlreichen Kapitalserhöhungen, wie z. B. bei Humboldt, Baroper Walzwerk, Breslauer Spritfabrik usw.— Der Bruttogewinn stieg von 69(beide Institute zusammen 1919) auf 210 Mill.. Freilich sind auch die Ausgaben enorm gestiegen, so die Unkosten von 39 auf 133 Mill.. Der Reingewinn beträgt rund 67 Mill. 4 gegen 23 Mill. A. er. hat sich also um 43 Mill. 1= 20% des auf 200 Mill. 4 erhöhten Aktienkapitals erhöht. Die Bank hat es aber an- gesichts der ungeklärten Verhältnisse vorgezogen, init der Dividende nur um 3% auf 12% in die Höhe zu gehen, nach- dem vorher große interne Rückstellungen vorgenomnen wor- den sind. Die Dividende von 12½% ist die höchste seit Be- stehen des Instituts. Ein großer Teil dos Mehrgewinns wird zur Stärkung der offenen Reserven verwendet: der Reserve- fonds II erhält 20 Mill.„ gegen 2 Mill. im Vorjahr. Die Gesamtreserven steigen damit auf run 70 NMill. (S etwa 35% des Aktienkapitals). Was die Einzelheiten der Gewinn- u. Verlustrechnung betrifft, so erbrachten die Zinsen 129 Mill. 4 gegen 43 Mill. 4 bei beiden Instituten im Vor- jahr, Provisionen 81 Mill gegen 24 Mill. A. Ein Gewinn auf Effektenkonto wird auch in diesem Jahre nicht ausge- wiesen; diese Gewinne sind vielmehr zu internen Rüeckstel- lungen verwendet worden. Im folgenden sind die Cewinn- und Verlus?-⸗ ziffern zusammengestellt, Wobei zu bemerken ist, daf die Vergleichszahlen für das Jahr 1919 einzeln für die frühere Commerz- und Diskontobank und die Mitteldeitsche Privat- bank aufgeführt sind. Gewinn- und Verlustrechnung. (in Millionen 4 1919 1919 1920 M..-Bk..- u,.-Bk..- u..-Bk. Aktienkapital 60 85⁵ 2⁰⁰ Zinsen 14,07 29,71 128,.67 Provisionen 11,89 12,15 81,36 Sorten u. Zinsscheine 0,67 0,93— Unkosten 16,63 22,71 133,14 Steuern.97 3,46 10,60 Abschreibungen 1,30 0,58— Rohgewinn 25,66 48,00 21054 Vortrag— 0,30 0,51 Reingewinn einschl. Vortrag 6,76 16,34˙ 66,79˙ Dividende 5,40 7,65 24 „ in Prozenten 9% 97— 127 Der Reingewinn findet folgende Verteilung: dem Reservefonds II werden 20 Mill.&(i. V. bei der.- u. Db. 2 Mill.), dem Beamten-Pensions- und Unterstützungsfonds 2(0,50) Mill. zugewiesen. Für Talonsteuer werden 0,40 (0,7) Mill. zurückgestellt, während dem Aufsichtsrat an Tantiemen 2,23(0,58) Mill. 4, dem Vorstand 2,03(0,94) Mill. 4 zufließen. Den stellvertr. Pirektoren, Filialdirektoren, Pro- kuristen und Beamten werden an Gewinnanteilen und Grati- Akationen 15,80(4) Mill. zugewiesen. Als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben dann noch 0,34(0,51) Mill. A. Den hohen Gewinnziffern entsprechen die Bilanzziffern. Die Kreditoren der jetzt vereinigten beiden Institute sind Jon rund 3 auf über 5 Milliarden gestiegen. Die stärkste Steigerung hierbei weisen die eigentlichen Depositen auf; Sie sind allein die kurzfristigen Depositen von 636 auf 1252 Mil- lionen angewachsen, Die neu zugeflossenen Gelder sind in der Hauptsache in unverzinslichen Schatzanweisungen und in Reports angelegt worden; der Bestand an Wechseln und unverzinslichen Schatzanweisungen hat sich von 1625 auf 2405 Mill. 4 der Bestand an Reports von 275 auf 385 Mill. 4 erhöht. Gleichzeitig sind die Debitoren von 864 auf 1684 Mill. 1 angewachsen(darunter 820 gegen 378 Mill. 4 ge- deckte und 865 gegen 486 Mill.& ungedeckte). Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen erscheinen mit 201 gegen 134 Mill.. Nostroguthaben bei Banken haben eine Erhöhung auf 394(249) Mill. A erfahren. Kasse, fremde Geldsorten ete. sind mit 222(122) Mill.& ausgewiesen. Seit dem August 1920 hat sich das Institut wegen der sinkenden Warenpreise in der Kreditgewährung große Zurücknaltung auferlegt. Für den noch immer nicht normalen Stand des Warengeschäftes Spricht die Tatsache, daß sich der Akzeptumlauf nur unbe- deutend, von 169 auf 175 Mill.&, erhöht hat. Bei der Zu- nahme des Effektenbestandes von 38,4 auf 778 Mill. 4 muß man sich vergegenwärtigen, daß die Bank in der Emissions- ara des letzten Jahres größere Posten junger Aktien, wenn gauch nur vorübpergehend. ubernommen hat. Von demselben J Einschl. Gewinnantellen und Gratffikaffonen“an-Beamte. Gesichtspunkl ist das Anwachsen der Konsortialboteiligungen (Von 20 auf 48 Mill.) zu beurteilen. Bemerkenswert ist der Rückgang der Avaldebitoren; offenbar hat das Reich einen Teil seiner Verpflichtungen abgebürdet. Die zum ersten Mal erscheinende Position„Verrechnungskosten mit Niederlas- sungen“ hängt damit zusammen, daß die Filialen in der Buch- führung selbständig geführt werden. Die Liquidität ist etwas zurückgegangen, die leicht greitbaren Mittel decken etwa 70⸗% der Verpflichtungen. Bankgebäude und Inventar stehen mit 19,72(16,45) Mill. zu Buch. 8 M Herrenmühle vormals C. Genz.-G. in Heidelberg. Das mit 1 500 000 Mk. Aktienkapital arbeitende Unterneh- men erzielte in dem am 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr 1920.-21 einen Warengewinn von 1 729 382(1. V. 494 858) Mk, Nach 38 214(i. V. 69 909) Mk. Abschreibungen betrug der Reingewinn von 282 072(i. V. 167 701) Mk., aus dem der am 28. Mai stattfindenden.-V. die Verteilung einer Divi- dende von 12(10) Prozent im Vorjahre vorgeschlagen wird. Der Spezialreserve und dem Delcrederekonto wurden 30 000 (i. V. der gesetzlichen Reserve 26 452) Mk. zugewiesen. Auf die Aufsichtsratstantieme entfallen 26 353(i. V. 12 862) Mk., auf Vergütungen an Beamte 20 000(i. V. 12 862) Mk., so daß ein von 2 719(i. V. 25 522) Mk. verbleibt. Im Be- richt des Vorstandes heißt es, daß die Mühle infolge der un- regelmäßigen und unzureichenden Zuweisungen in der Lohn- müllerei für die Reichsgetreidestelle mit kaum einem Drittel ihres Betriebes beschäftigt war. Obgleich die Vermahlungs- menge nur ein Drittel der Friedensmenge betrug, haben sich in dieser Zeit die Ausgaben verzehnfacht. Um der starken Abnutzung des Betriebes während der letzten Jahre Rech- nung zu magen, hat die Gesellschaft außer den Abschreibun- gen noch 100 000 Mk. auf ein neues Werkerhaltungskonto zu- rückgestellt und unter Kreditoren verbucht. Die im Vorjahr beschlossene Kapitalerhöhung' um 600 000 Mk. ist durchge- führt. Auſlerdem sind im vergangenen Geschäftsjahre 800 000 Mark in Obligationen neu ausgegeben worden. Die alten Obligationen in Höhe von etwa 100 000 Mk. wurden gleich- zeitig zur gekündigt. Das bei der Aktienaus- gabe erzielte Auf geld ermöglichte die Auffüllung des Re- servefonds auf die gesetzliche Höhe von 180 000(I. V. noch 63 547) Mk. In der Bilanz sind Kreditoren mit 432 664 (320 297) Mk. ausgewiesen, denen.04 Mill. Mk.(davon 197 115 Mark Bankguthaben) Debitoren gegen 409 937 Mk. i. V. und 280 506(127715) Mk. Warenvorràte gegenüberstehen. Reichs- schatzwechsel sind für 989 923(100 000) Mk., Effekten für 177962(263 535) Mk. vorhanden. Immobilien stehen mit 735 000(750 000) Mk. zu Buch. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 24. Mai. Heute fanden Abschlüsse statf in Brauerei Durlacher Hof- Aktien zu 252%, ferner in Benz- Aktien zu 190% und in Zuckerfabrik Waghäusel-Aktien zu 425% Von Bankaktien waren Süddeutsche Disconto 205 G. und von Versicherungsaktien stellten sich Frankona 500., Frankfurter Allgemeine 2000 G. und Württemberg. Transport 990 G. Ferner notierten: Dingler 260., Waggonfabrik Fuchs 418 bez., Karlsruher Maschinen 388 bez. und., Pfalz. Näh- maschinen 280., Cementwerke Heidelberg 323.50., Union- werke 305 G. und Wayß u. Freytag 439 6. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 24. Mai. Der Verkehr Vollzog sich auch an der Abendbörse mit großer Zurückhaltung und Ge- schäftsstille, infolgedessen die Kurse nur geringe Ver- änderungen erfuhren. In dieser vorsichtigen Haſtung machte sich der. Einfluß der politischen Lage bemerkbar. Im freien Verkehr hielt die Kauflust für Sichel-Aktien an, deren Kurs- stand zeitweise 600 überschritt, sich später auf 598 bewegte. Rege war das Interesse für Kasseler Faß, 450. Auf dem Mon- tanmarkt Waren neben Buderus auch Phönix abgeschwächt. Das Geschäft in Auslandswerten war unbedeutend bei meist behaupteten Kursen. Ungarische Anleihen lagen schwächer, Deutsche Petroleum 790—795. 5% Goldmexikaner befestigt. Unter den Industrieaktien fanden Hanfwerke Füssen regere Beachtung; sie stiegen um 10% auf 380. Chamotte Annawerk, 590, gewannen%. Pinselfabrik Nürnberg sowie Vogtländ. Maschinenfabrik verloren 5 resp. 7% Chemische u. Elektro- papiere vorwiegend behauptet. Der Schluß gestaltete sich ziemlich fest. Julius Sichel zogen erneut bis 607 an. Heimische Anleihen konnten sich ziemlich gut bebaupten. Devisenmarkt. = Newyork, 24. Mai. Die Reichsmarck notierte bei Börsenschluß 1,64(1,62) Cents; dies entspricht einem Kurs von 60.98(61.73)& für den Dollar. trich. 23. 24.(in Franken) Berllnn.40.45Itallen J9.15 30.20 üC˖˖ · A.40.37[Brüssel 8.10 47.2⁵ F 420.20 Lopenbages. 104.— 100.78 Hollang.199.50 199.50 Stockhom 131.— 130.50 new Lork..54.58 Ohristiania. 636.50 83.— London] 22.19 22.19 Hadridd.50 74.50 Paris 48.15 47.25 Buenos Ares. 172.50 178.— Wien. 23.24. in Kronen) Berlin..0.40 Stookholm—.——.— Amsterdam 2202.50 203.50 Christiania—.——.— Eürlobn 1201.25 102.— Marknoten 58. Kopenbagen 167.75 103.75] Londooaan 2245.— 2287.— Amsterdam. 23. 2⁴. in gulden) Weohsel a. London 11.32 f1.14 Weohsei a. Stockholim. 65.75 65.80 15„ Berſin.8²„ Ohristlanla 44.45 14.— nB„„ Fris.2.8„»leu fork..78.82 „ Sohwelz. 50.25 30.30*„ Brllssel. 23.95 23.65 „„ Mien..88.69„* Radrid.2 7. 85„ Kopenhagen 50.75 50.75 5 5 Itallen 15.30 1d.22 Kopenhagen. 23. 24. in Kronen) Slohtw. a. Hamburg.40.25 Slohtw. a. Londoen 22.— 22.02 „„ Amsterdam 108.— 197.25„„!ß 70„» Schwelzn..39.50 89.50 5„ Antwerpen 48.— 47.10 „„ dew Vork.=2.60„„ fHleleingfors 12.— 11.35 Stoclcholm. 23. 24. Uin Kkronen) Slohtw/. a. Berlin.25.15 Sichtw. a. London 127.— 16.97 „„ Amsterdam 153.— 133.—„„ Faris. 37.40 38.50 „„ Sohwelz.. 78.60 75.—„* gbabeee J 15„ Washlngton 4..28 2„ Helsingfors.05.05 New Tork, 24. Nai(S) Devisen. 23. 24. Spanlen 13.29 13.30 Frankrelon.38.55 Sohwelz 17.83 17.85 Itallen.39 5 42 geiglen—.—.52 Englang.35.95 Heutschland.82.64 Amerikanischer Funkdienst. New Vork, 24. Nal(ꝗ8) Funkdlenst. 24. Zuf. zus. 21000 stand wt. 16.— 16.— Kaffee loko.40.47[elektrolyt 1325 13.25] Cred. Bal..25.25 Mal.9.94Zinn loko 383.25 Zuok. Centrf.“.01.01 Juli.10.11J8lel.—.—rTerpentin 65.— 65.— Septemb..51.490Zink.87.87] Savannah 57.50 58.50 Dezemb..0 Eisen · 24.25 24. Orl BZaum. 11.83 11.65 nüärz 7. weldblech.2⁵ Welzen rot 168.— 189.— Baumw. loko 12.50 12. ZJSchmalz wt. 10.57 10.47 Hart loko 188.— 188.— Hal 1241 1 ig.80 Hale loko 75.25 89.— Junl 12.58 12. umwsatöl.05 TZ. DMehlnledr. p..75.—— Juli 12.60 12.87 Juli.28 7. höohst Fr..25.50 August 12. 8 13.15 Petrol- oases 19.—.—detrüfr. Engi..—.— Septemb. 13.06 13.35] tanks.—.—J Kontinent 21.— 21. Chlengo, 24. Nal(½8) Fuakulenst. Welzen Mal 185 25 1¹ bee 2on— A. 75 18 1 medr. 3. nals ne 55 87„ jull 381 9. böohst..80 8. 6 Jul!“ 61.40 64.75Pork Hal 17.25 17. 8IsohW. nledr..30.25 Hafer Rai.40 43.25RIppen Mal.95 10.— büchst..85 zul! 42.— 48.15][Speck nledr.“.50 nehden zell c8 b 78. ehre 10.0 beschäftigt, —[strieller zur Beschleunigung des Verkehrs seiner Mit- .85 uf. Chloa 400 35000 Nenze 888 J8085 — ———— Ikandelsblaff des Nennheimer General-Anzeiger Die Tätigkeit des Ein- und Ausfuhramtes Ems. Das ONB. hat, bei unterrichteten Stellen nähere Erkundi- gungen über die Tätigkeit und den Aufgabenkreis des Ein- und Ausfuhramtes eingezogen. Hiernach laufen täglich 4000 bis 5000 Anträge bei dem Ein- und Ausfuhramt ein. Diese gewaltige Zahl erklärt sich daraus, daß nach den Bestim- mungen der Entente sowohl für die Ein- und Ausfuhr aus dem besetzten Gebiet ins unbesetzte Gebiet und umgekehrt als auch für den Verkehr mit dem Ausland Ein- bezw. Ausfuhrbewilli⸗ gungen erforderlich sind. Die Anträge werden zunächst der Postabteilung des Amtes zugeleitet, die sie an zuständige neue Abteilungen wei⸗ kergibt. Diese Abteilungen sind in folgender Weise ge⸗ gliedert: 1. Lebens-, Genuß- und Futtermittel(außer Tabak), Fette, Oele, einschl. Mineralöle. 2. Tabak und Waren daraus. 3. Textilien. 4. Glas-, Papier-, Schnitz- und Formerstoffe, Musikinstrumente, Hornwaren, Filme. 5. Erden und Steine, Holz, Kork und Waren daraus, Schwaämme, Haare und Borsten und Waren daraus. 6. Erze, Metalle und Halb- kabrikate daraus. 7. Chemische und pharmazeutische Er-⸗ zeugnisse(Farben u. Farbwaren, Harze, Drogen), Kautschuk und Waren daraus. 8. Maschinen und Maschinenteile; Fein- mechanik, Optik, Waren aus edlen und unedlen Metallen(mit Ausnahme von Eisenwaren). 9. Eisen- und Stahlwaren, Fahr- zeuge aller Art. 10. Felle und Häàute, Leder- und Pelzwaren, elektrotechnische Erzeugnisse, Anträge verschiedener Waren⸗ gattungen(Sammelanträge). Von diesen einzelnen Abtei⸗ lungen werden die Anträge geprüft und je nach Lage der Ver- haltnisse genehmigt. Die genehmigten Anträge werden dann sofort an die Ententeunter kommission in Ems weitergeleitet. Diese Unterkommission besteht aus je einem Delegierten Frankreichs, Belgiens und Englands; die Ankunft eines italie- nischen Delegierfen wird in der nächsten Zeit erwartet. Die Entente-Unterkommission gibt die Anträge an das Comité ésconomique der Rheinlandskommission in Koblenz weiter. Bei dieser Stelle liegt die endgültige Ent- scheidung. Wenn'z. B. das Ein- und Ausfuhramt in Ems die Einfuhr einer Ware ins besetzte Gebiet genehmigt hat, das Comité économique lehnt jedoch die Einfuhr ab, so ist der Antrag abgelehnt. Die Abiehnung ist N d. h. es gibt gegen den Entscheid des Comitéès économique keine Be- rufsinstanz. Nach den bisherigen Erfahrungen kann gesagt Werden, daß, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, das Comité économique von seinem Kontroll- und Vetorecht bis- her noch keinen Gebrauch gemacht hat. Nach den Leitsatzen des Comité économique werden für Lebensmittel, Kohlen und sonstige Rohstoffe Ausfuhrbewilligungen grundsàtzlich nicht erteilt. Bei der Erteilung der Ausfuhrbewilligungen wird die Preisgestaltung berücksichtigt. Für 95% Alkohol wird die Einfuhr grundsatzlich verweigert, die sonst weitgehend er- teilt werden soll. Die vom Comité économique genehmigten Anträge wer⸗ den an das Ein- und Ausfuhramt in Ems Zurũckgeleitet, das dann die Gebühren berechnet. Die Gebühren betragen bei der Einfuhr 1 pro Mille des Wertes der Waren, bei der Aus- fuhr 5 pro Mille. Mit der Zollgebühren berechnung und der Zollerhebung hat das Ein- und Ausfuhramt nichts zu tun. Diese werden vielmehr von den zuständigen Zoll- ämtern vorgenommen. Nach der Gebührenberechnung werden die bewilligten Anträge mit Nachnahme den Antragstellern zurückgesandt. Bei diesem von der Entente vorgeschriebenen Geschäftsgang und bei der großen Menge der täglich ein- gehenden Aniräge ist es vollständig unmôglich, daf ein An- tragsteller seinen Antrag vor 10 bis 14 Tagen zurück⸗ erhält. Reklamationen und schriftliche sowie telegraphische Ansuchen um Beschleunigung sind daher vollkommen zweck⸗ los. Auch persönliche Besuche haben auf die Beschleunigung keinerlei Einfluß, da der von der Entente vorgeschriebene Dienstweg eingehalten werden muß. Die auf die Zeit von 10 bis 1 Uhr festgesetzten Sprechstunden dienen nur für die Auskunftserteilung durch die Referenten der zuständigen Ab- teilungen. Der Geschäftsgang des Ein- und Ausfuhramtes wird er- leichtert, wenn die Anträge, die in dreifacher Aus kertigung eingereicht werden müssen, in folgender Reihen- folgs gelegt werden: Kopie, Original Kopie. Verschleppungen entstehen auch vielfach dadurch, daß Firmen des unbesetzten Gebietes Einfuhrbewilligungen bei dem Ein- und Ausfuhramt stellen. Zur Stellung solcher Anträge ist nur der Empfänger im besetzten Gebiet berechtigt. Wenn also 2z. B. eine rechts- rheinische Margarinefabrik Margarine ins besetzte Gebiet einführen will. so kann nicht sie den Antrag stellen, sondern nur der Besteller im besetzten Gebiefl. Für die Ein- und Aus- fuhr aus dem Saargebiet ist das Ein- und Ausfuhramt in Ems ebenfalls nicht zuständig, sondern nur das Service des delegations de la Sarre in Saarbrücken. Anträge aus dem Saargebiet an das Ein- und Ausfuhramt müssen daher, wie es in der letzten Zeit sehr häufig vorgekommen ist, an die Antragsteller zurückgeleitet werden, wodurch unnötige Ver⸗ zögerungen und Portoauslagen entstehen. Da das Ein- und Ausfuhramt infolge der großen Zahl der täglich einlaufenden Anträge stark überlastet ist, trotz- dem es bereits mehrere hundert Angestellte und Hilfskräfte hat der Verband pfälzischer Indu- glieder mit dem Ein- und Ausfuhramt ein ZWwei gbüro er- richtet. dessen Adresse lautet: Pfalzindustrie-Büro Bad Ems, Weilburger Hof, Grabenstraße. Auch die Handwerkskammer der Pfalz hat Vorkehrungen zur Be- schleunigung des Geschäftsganges getroffen. Sie sammelt die bei ihr einlaufenden Anträge und gibt sie zur Sammelstelle bei der Handelskammer in Koblenz weiter, die diese alsdann durch einen besonderen eingerichteten Eildienst unmittelbar der Emser Stelle zur Genehmigung vorlegt. Waren und Härkie. Berliner Metallbörse vom 24. Mai. Preise in Hark für 100 Kg. 2. Hal 24. Nal. nal! 24. Nal Elektrolyttupfer igl)0 1338 Ilumlinſum.Barr. 2825 725 Baffinadekupfer 1785 1575 Zinn, ausländ. 4625 4700 1Siel 570 80 Hüttenzinn 130 4400 Rohzlink(Vb.-Pr.)——— Mickel 4050 40⁵⁰ do.(fr. Verk.J 670—6880 670—680 Antimon 67⁵ 575⁵ Plattenzink 410 4¹⁰ Sllber für 1kg. 1000—. 1010 100.— 1000 Aluminlum 25²⁵ London, 24. Aal(W3) MHetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kg.) 123. 24. destseleot.] 76.- 75.— Slel f 24.40 24.— Kupfer Kass 75.65 74.—Mlokel 190.— 190.— Zink rrpt. 28.50 28.— d0. 3 monat 25.40 74.— inn Kassa 184.18 161.15] Guebkslher 11.88 11.25 do. Elektrol 77.—77.— do. 3 Houat 184.65 161.65 Antimon 40.— 40.— Ltverpool, 24. Hai(Wa) Baummvolle.(in engl. Pfd. v. 454.) 23. 224. Umsatz 3000 2000 Jull.05.02 Alexandrla-—„ et 2100 16888 August.17.14 Mal.21.20Aegyptische 14.78 14.75 oberägypt. 8—.— Junl.85.78 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Go⸗ Verautwortlich für Polttik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton; A. Maderno; für Lokakes und den übrigen redakttonellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel Druck und Vexrlag: 8 erei Dr. Haags, Maunheimer General⸗Anzeiger G. m. b,., Mannheim, g 6, 2. 45 5 „Mittwoch, den 25. Mai 1921 Maunheiener GSeuetal- Augeiger.(Miitag⸗Nusgabe.) 7. Seite. Nr. 235. 28 5——— beneenee, bd. Monasran eee dLccen Aeisende 23, 6 endenne ge. Für Expedition und Lagerver- nur solche, welche bereits Hch. Lanzſtr.-11, 2 Tr. r. 22 4 Wultung einer bedeutenden Waſſermeffer, mit gutem Erlolg tätig 28477 2 F leSpdrsame, iuchiige Haustrau und festes Monatsgehalt Stellen Gesuche 5 5 6 E üi von 40¹¹ ff f D narn 2000 falh-Apalid 1 Ien fur pies. Staut. u. Eand- ſucht 5 perwendet nur den besten Schuhpufz 00 f welcher A 10 d E 5 geſucht. Bewerber müſſen in der Expedition, Grabowrl. Mecltl. 9 Dl K 7. 2. und ds ist le altbewährte Salor relne 8 auch Auslandsverſand, ſehr gut bewandert d. fee e denenee it Zeugnisabſchriften u 5 Lichtbild erbeten unter K. U. 120 an die 1 525 Iig. 5 Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 6522 ſchrift erforderlic, für — tllleine Maſchinenfabrit am 37 0— ſucht E 48 —rr... ͤ geſucht. Ang. u. bis zum 1. 6. 21. Hauer⸗ 4 Für Baden wird küchtiger 354 an Rudolf ſtellung gleich mo. 8 Moſſe, Mannheim er⸗ Angebote unt. V. W. 90 2 5 Reisencler beten. 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