* 2 —— ———— — — — r —2 — * —— rr ee 2 3 * geann don Anatolien für die britiſche Kriegsflotte. ge die den luzeiger Abngerertſe: In A. 85 55 angbelm uid Umgebung monallich eel is 92: Oie kiehne Geilr Wt. 1. 8, onsw Al..28, 8. b e A Poen brpogen virihöbrüch Aul 90 8 er.. 0% Lacl. 24.2 We—. ne gif ed enger 1 50 Rerleue in Daber und diincgdl. bern. 87% Ihr, Abenbbi. rachm 2% Uihr. Sir Aeregen an Aenaheln, e 25—* 5 2 deſtiminten—— 3 74— ben wird keine Berautwert. Fer⸗ Vummer 794 eckarſta r. C. Fernſpke mmen. ewalt, isdsflörungen uſw. derechtigen Wbreſſer d8 D41, 7942, 7943, 7944, 7048 7948.————— für ausg. ene od, Jeſchrete, uegebe, 25 alameiger Wannbeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal für verſp. Aufnahme v. Arfeigen. Auftröge d. Jernfprecher vhne Srwäbr. Beil agen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weli der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Jeld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Von der briliſchen Reichslonuferenz. di§ London, 25. Juni. 8355 vertraulichen Ausführungen Lord Cur⸗ Meinn in der Reichskonferenz bilden den Gegenſtand eines 1 ngsaustauſches unter den Vertretern der Dominien. Von nich t derichteter Seite wird mitgeteilt, daß Lord Curzon fand. Gen einmütigen Beifall der anweſenden Premierminiſter erteilt eneral Smuts machte bezüglich der von Lord Curzon lige Ein Aufſchlüſſe über die europäiſche Politik Englands wich⸗ den Zanwendungen. Es verlautet, daß Smuts die in der letz⸗ Nadern immer wieder auftauchenden Berichte uber eine Ver⸗ unterzung der Rheinlandbeſetzung einer eingehenden Kritik des Vog Auch die aer ſceiſch e Frage fand ſeitens bandl ertreters der ſüdafrikaniſchen Union eine eingehende Be⸗ lond.. Smuts ſtehl in dieſem Punkte ganz auf der Seite Ind er verteidigte die geſchloſſene Erhaltung des den St egebietes unter deutſcher Herrſchaft. Einen ſehr ſchwe⸗ Frage; d hatte Lord Curzon in der orientakiſchen ſprach, Churchill, der nachher über den gleichen Gegenſtand kai machte durch ſeine Ausführungen, die in dem Worte: druc play für Indien gipfelten, einen günſtigen Ein⸗ den 85 geheimen Verhandlungen der 1 fin⸗ gege 185 die Zuſtimmung der Mitglieder. Eine Oppoſition lend 1655 Fortſetzung der„Geheimdiplomatie“ macht ſich gel⸗ Politie wohl verſichert wird, daß man alle die gemeinſchaftliche werde der Dominien betreffenden Fragen ofſen behandeln reign Bloß die europäiſchen Angelegenheiten wünſchte Fo⸗ mget office ſtreng geheim zu behandeln. Von Smuts wurde Damedt ein Komitee, beſtehend aus Vertreternder päſch nien, zu ernennen, das künftighin auch die euro⸗ ade Eotttit überwachen und in alle diplomatiſchen Akten⸗ Ge inblick erhalten ſoll. Dieſer Vorſchlag findet entſchiedene ner in Regierungskreiſen und dürfte aus 8. nitätsgründen“ nicht durchdringen. England und Irland. 0nd Berlin, 27. Juni.(Von unſerm Berliner Bürv.) Geſtern Maſſenrerſammlung von Sinnfeinern eine 99 Londoner Trafalgar⸗Platz ſtatt. Es wurde gegen die Llond Folitit der engliſchen Regierung heftig proteſtiert und fl lacdeor es Brief wurde als ein Verſuch bezeichnet, die ſehl⸗ rte We olitit der ſtarken Fauſt vor den Augen der zivili⸗ triſche lt reinzuwaſchen, bevor im Juli das längſtbefohlene 8 Blutbad beginnt. tald“ z einem Telegramm aus Dublin weiſt der„Daily He⸗ zu einer dauf hin, daß de Valera keineswegs den Vorſchlag wenn e gemeinſamen Konferenz annehmen könre. Er würde, ſeine Au ſich mit Sir Craig an den Verhandlungstiſch ſetzte, Arkichtentat als Präſident von Nordirland anerkennen In aller Sleit hat de Valera bei der letzten Wahl 77 Prozent wobei 80 nen auf ſich als republikaniſcher Führer vereinigt, Landes Prozent aller Stimmen gegen eine Teilung des der 115 ord⸗ und Südirland waren. Den Teilnehmern an gat, wi chen Konferenz, zu der Lloyd George geladen urd freies Geleit zugeſichert. Es heißt, daß General der 25 nicht tuhte, bis dieſe Einladung erging, denn was nach bleh 5 · Wenj nung dieſer Einladung folgen wird, kann nicht viel Ealdete de ein iriſcher Maſſenmord ſein. 260 009 ſtehen in Irland bereit. Ne Berwicklungen im nahen Oſten. W Verhandlungen. Konf B B. Paris, 27. Juni. Wie die Chicago Tribune aus eine en nopel meldet, ſoll in Angora, wo ſich gegenwärtig u. wo ſichicche franzöſiſche und italieniſche Miſſion aufhält, befinderch auch unauffälliggriechiſche Unterhändler ken erolſtehn der Abſchluß der Verhandlungen mit den Tür⸗ en. geſtellt ugliſcherſeits ſeien folgende Bedingungen Ficneten enn. Annahme des von Bekir Sami Bet unter⸗ Freim engliſch⸗franzöſiſch⸗ktalieniſch⸗türkiſchen Vertrages. Hä der engliſchen Gefangenen. 3. 55 Ge⸗ Wiedeng für die Durchſuchung eines britiſchen Schiffes von dwerherſtellung der engliſchen Rechte in der Türkei, die waren. ationalverſammlung in Angora beſeitigt worden eg ſal erwähnte, von Bekir Sami Bei abgeſchloſſene Ver⸗ Tür bis auf zwei Punkte angenommen worden ſein. Die miſchten erheben Einwendungen gegen die Errichtung einer Poli Poligei in Cilicien und beſtehen darauf, daß 5 von eigenen einheimiſchen Kräften ausgeführt wer⸗ it der dre⸗ Des weiteren ſind ſie noch nicht einverſtanden wie ſie Feſtſetzung der Grenze zwiſchen Cilicien und Syrien, ſrangz en den Engländern beabſichtigt iſt. Seitens der rungen öſiſchen Delegation ſei man bereit, beide Verände⸗ „Fzauzugeſtehen. F, Griechenland ſeine kriegeriſche Hallung begründet. uhen a Paris, 26. Juni. Nach einer Zeitungsmeldung aus bolis U lärte der griechiſche Kriegsminiſter Theo⸗ eundli che die Note der Verbündeten Mächte, die Note iſt im zu ung den Geiſte abgefaßt und die Regierungen, welche ſie dem ehngerichtet gaben, und unſere Regierung haben ſich von Fei d zigen Gedanken leiten laſſen, end 5 ilti 9 den f wir an i m Orientwiederherzuſtellen. Dorüber eführt zalſo vollſtändig einig. Aber wie dieſer Friede berbei⸗ den enſfeeden ſoll, das iſt die eigentliche Frage. Wir hegen Nauafectahen Wunſch, den Willen der Verbandsmächte zu ehen di igen; aber neben dieſem Willen der Verbandsrnächte wichtigſte. Lebensintereſſen Gricchen⸗ * Suche dem Spiel, die Intereſſen Euxopas und Wnden des Weltfriedens. Wenn Sriechenland ge⸗ werden fofſte, die Waffen niederzulsgen, ſo würden der ganze Orient in Feuer und Glut ſtehen. Aus dieſem Grunde können wir unſere militäriſchen Vorbereitungen nicht einſtellen, ſondern müſſen die Offenſive beginnen in dem Augenblück, den unſer Generalſtab dafür feſt⸗ geſetzt hat. Gerade im Intereſſe ganz Europas. Eine Demo⸗ bilmachung unſererſeits wäre eine Kapitulation; neue Metze⸗ lẽeien, neue Unterdrückungen der chriſtlichen Bevölkerung durch die ſchlimmſte Schreckensherrſchaft würde die Folge ſein und ferner ein neuer Krieg, deſſen Ausdehnung und Folgen niemand vorausſagen kann. Abwarkende Haltung der Alliſerten? HMz. Paris, 26. Juni. Nach einer Havasmeldung er⸗ blickt die franzöſiſche Preſſe in der griechiſchen Antwort die deutlich ausgeſprochene Abſicht der Regierung Konſtantins, mit der Offenſive zubeginnen, über deren ſieg⸗ reichen Ausgang ſie nicht den geringſten Zweifel zu haben ſcheint. Gleichzeitig läßt aber die Antwort in ihrem zweiten Teil den Weg offen, um im Falle eines militäriſchen Rück⸗ ſchlages auch in Zukunft noch die Vermittelung der verbünde⸗ ten Mächte anrufen zu können. Nach dem Petit Journal gingen die Griechen ſogar ſo weit, auf die Unterſtützung des Oberſten Rates zur Erlangung neuer Vorteile zu zählen, die noch über die im Vertrage von Sevres feſtgeſetzten hinausgingen und zwar unter dem Vor⸗ wande, daß Griechenland für die gemeinſame Sache der ver⸗ bündeten Mächte große Opfer bringen müſſe. Im übrigen aber iſt man darin einig, daß die griechiſche Antwort in London den Eindruck hervorrufen wird, der für die Hoffnungen der Regierung Gunaris nicht gerade förder⸗ lich ſein dürfte. Nach dem jetzigen Stand der Dinge bleibe den Alliierten nichts anderes übrig, als den Ausgang der Feindſeligkeiten abzuwarten, deren Bei⸗ legung ſie vergeblich verſucht haben. Früher oder ſpäter wer⸗ den ſie ſich aber auf jeden Fall der Sache wieder annehmen müſſen, da es nicht angängig ſei, daß die Orientfrage ohne ihre Mitwirkung geregelt werde. Lord Curzon gegen Briand. London, 26. Juni. Im Ausſchuſſe der Senatskommiſſion für auswärtige Angelegenheiten machte Briand die Mit⸗ teilung, daß Lord Curzon einen Einigungsvor⸗ ſchlag betreffs der maritimen Intereſſen Englands und Frankreichs im nahen Oſten machte: England würde in Konſtantinopel maritime Hoheits⸗ rechte ausüben und Frankreich im Hafen von Alexandrette. Der franzöſiſche Miniſterpräſident fügte hinzu, daß er ſich mit einer ſolchen Regelung auf Koſten der türkiſchen Selbſtändig⸗ keit nicht einverſtanden erklären konnte. Zu dieſem Pariſer amtlichen Berichte äußern ſich maß⸗ ebende Kreiſe ſehr abfällig. Lord Curzon erinnerte im zaufe der Unterhandlungen an einen im Vorjahre gemachten Vorſchlag Berthelots, der ein Kompromiß auf Grundlage des von Briand jetzt mitgeteilten wechſelſeitigen Zugeſtändniſſes enthielt; es lag nicht in der Abſicht Curzons dieſe Verhand⸗ lungsbaſis zur ee e Konſtantinopeler degt zu wäh⸗ len. Wenn Briand im Ausſchuſſe für auswärtige Angelegen⸗ heiten Lord Curzon einen ſolchen Plan angedichtet habe, ſo ſei dies wahrſcheinlich geſchehen, um in der Türkei für Frankreich Stimmung zu machen. Die Erklärung Briands kam in der Reichskonferenz zur Sprache. Lord Curzon berichtigte die Mitteilungen des franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten. Aus der ilalleniſchen Kammer. AKnappe Mehrheit für die Regierung. HMz. Rom, 26. Juni. In der Kammer brachte nach Abſchluß der Debatte über die Antwort auf die Thronrede Turati und Genoſſen folgende Tagesordnung ein: Die Kammer erklärt ſich entſchieden als Gegner des Pro⸗ gramms und der Haltung der Regierung ſowohl in der Außen⸗ politik wie der inneren Politik und der Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik und geht damit zur Tagesordnung über. Gio⸗ litti lehnte dieſe Tagesordnung ab. Der erſte Teil bis zu den Worten„in der Außenpolitik“ wurde mit 234 gegen 200 Stimmen bei ſechs Stimmenthaltungen abge⸗ lehnt, der zweite Teil mit großer Mehrheit durch Hand⸗ aufheben abgelehnt. Gegen die Außenpolitik der Regierung ſtimmten die Kommuniſten, die Faſziſten, die Rechte, die repu⸗ blikaniſchen Sozialiſten und die Nationaliſten ſowie Nitti und ſeine Freunde, für die Regierung die Katholiſche Volkspartei, die Sozialdemokraten, die liberalen Demokraten und die Reformſozialiſten. Völkerbundsfragen. Die albaniſche Angelegenheit. WB. Genf, 26. Juni.(Schweiz. Depeſch.⸗Agentur.) Der Völkerbund begann am Samstag in öffentlicher Sitzung die Beratung der albaniſchen Frage. Der Vertreter Albaniens proteſtierte in einer längeren Rede gegen die Beſetzung eines Teiles Albaniens durch ſüdſlawiſche und griechiſche Truppen. Der griechiſche Vertreter ſuchte ſodann die Hinfälligkeit des UHebereinkommens von 1913 und 1914 e und ſchloß mit der Bitte, der Völkerbund möchte bie Kompetenz in dieſer Frage oblehnen und deren Prüfung dem Oberſten Rate übertragen. Der Vertreter Südſlawiens legte die Gründe dar, die zur Veſetzung des albaniſchen Gebietes geführt haben. Fiſher(England) ermahnte alle drei Partefen, ſich bis zur Regelung der Frage jeder feindſeligen Handlung zu ent⸗ halten. Imperiali(Italien) ſchloß ſich den Worten Fiſhers an. Ein Beſchluß in dieſer Angelegenheit wurde nicht gefaßt. Da die Votſchafterkonferenz ſich gegenwärtig mit der alba⸗ niſchen Frage befaßt, beſchloß der Völkerbundsrat, ſich nicht mehr mit dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen. Der albaniſche Delegierte wahrte ſich namens ſeiner Regierung das Recht, die Frage der nächſten Vöfkerbundsverſammlung vorzuſegen. Jünf Wochen unter Juſurgenten. Erlebniſſe eines Oberſchleſiers. Von Dr. G. Die Einreiſe. Warum ich vorziehe, die Schilderungen meiner Heimreiſe nicht unter meinem Namen erſcheinen zu laſſen, iſt ohne Zweifel klar, wenn man bedenkt, daß teure Angehörige der brutalen Willkür entmenſchter Geſchöpfe ausgeſetzt ſind, deren perverſe Rachgier nur mit der einer ihnen eng verbundenen,„hochkulturellen“ Nation ver⸗ glichen werden kann. Ein engliſcher Schriftſteller, Wells, beſchreibt in einem phan⸗ taſtiſchen Roman eine Zeitmaſchine. Man beſteigt ſie, dreht eine Kurbel und in raſender Geſchwindigkeit durchmißt der Reiſende nicht den Körperraum, ſondern den Zeitraum durch verfloſſene Jahr⸗ hunderte bis in die grauen Eiszeiten früherer Erdperioden. Eine ſolche„Zeitmaſchine“ war das Auto, das meinen Schwager und mich von Oppeln nach Gleiwitz, aus der Kultur des 20. Jahr⸗ hunderts in das finſterſte Mittelaſter führte, in dem Fauſtrecht und Wegelagerertum regierte. Als wir am 18. Mai in Oppein anlangten und nach der Möglichkeit fragten, ins Induſtriegebiet zu kommen, lachte man uns aus. Endlich gab ein deutſcher Polizeibeamter den Rat, uns von der„hohen interalllierten Regierung einen Ausweis geben zu laſſen Wir mußten nach ſtündenlangem Stehen unſere Papiere vorweiſen und ſchließlich war der Franzoſe, mit dem wir unterhandelten, herab⸗ laſſend genug, die Stichhaltigkeit unſerer Gründe zur Einreiſe an⸗ zuerkennen und uns eine Autoriſation folgenden Inhaltes in fran⸗ zöſiſchem, polniſchen und deutſchen Text hinzuwerfen: Herr N. N. iſt berechtigt, nach I. und zurück zu fahren. Auß eigene Gefahr! Bei ihrem Einzug aber hatte Generul Le Rond namens der „Hohen“ erklärt, für Sicherheit und Eigentun der Bürger zu haften. Jetzt aber ſteht auf dem Austbeis: A Ses risques el pépe. In gutem Polniſch hieß das für die Infurgenten:„Mit dfeſen könnt ihr machen, was ihr wollt.“ Wir waren klug genug, von dieſem Freibrief keinen Gebrauch zu machen. Ein deutſcher Chauffeur nahm uns auf inſtändiges Bitten mit. Das 60pferdige Auto raſte durch Oppeln, nahm im Fluge die gerade ſchöne Straßen zwiſchen Buchenwüldern und ſtoppte ab, als ein Mann mit angelegtem Gewehr den Weg verlegte. Der erſte Inſurgent! In räubermäßigem, ſchmierigen Civilanzug mit ausgefronzten Hoſen und barfüßig, einen formloſen Fülzdeckel von unbeſtimmer Farbe als Kopfbedeckung, eine ehemals weiß geweſene Armbinde mit polniſchem Aufdruck, einen Lederriemen mit Seitengewehr und Mauſerpiſtole, ſo präſentierte ſich der erſte Freſheſtsheld. Kleider machen Leute, aber dies konftscierte, von atlen Laſtern gezeichnete Geſicht könnte nicht wirkſamer gehoben werden, als en der Fall war. Der Wagenführer unterhandelte in pofniſcher Sprache. Wir durften paſſieren. Die Dörfer weiß⸗rot geflaggt, an den öffentlichen Gebänden rieſige weiße Adler auf rotem Grund, Männer vom Ausſehen des erſten Inſurgenten mit 88er Gewehren, dazwiſchen die blauen m⸗ formen der franzöſiſchen Beſatzungen, Gewehr im Arm und dere gmügt, ſolche Bilder erhaſchten wir im Fluge. Ein banger Augenblick: Ein marſchierendes Infuergenten⸗ bataillon verſperrt die Straße. Ein„Hauptmann“ hoch zu Noß vom Ausſehen eines verkommenen Wirtſchaftsinſpektors, hebt die Hand zum Gruß an das verwegene Jägerhütchen. Wir danken mit unbewegtem Antlitz, aber wir wiſſen, daß der leiſeſte Verdacht des Menſchen genügt, uns ohne Richter und ohne Urteil an einen Baum zu ſtellen und morgen unſere Gebeine im Chauſſeegraben zwiſchen Toſt und Peiskretſcham faulen zu kaſſen. Auch dieſe Gefahr geht vorüber, und nachdem wir neim Poſten⸗ ketten glücklich paſſiert hatten, kamen wir in Gleiwitz an. Wieder ſchmurrt die Zeitmaſchine. Im Augenblick ſind wir vom in die modernſte Neuheit verſetzt, denn— Gleiwſtz iſt deutſch. Gleiwitz iſt belagert, es hungert, es wird von den Franzoſen geknechtet und die Einwohner werden durch franzöſiſche Erkaſſe bis zur Raſerei gepeinigt, aber— Gleiwitz iſt deutſch. Im deulſchen Gleiwitz. Wir ſuchen unmittelbar nach der Ankunft unſeren Freund auf. der ſeinen Augen nicht traute, als er uns vor ſich ſah. So abge⸗ ſchnitten ſind die Gleiwitzer von der Welt, als lebten ſie auf einer einſamen Inſel des Stillen Ozeans. „Wie ſind die Lebensverhältniſſe? 3 „Ein faſt vollkommener Stillſtand. Gleiwitz prodüziert wenig und führt ſeit Beginn des Aufſtandes nichts aus. Lebensmittel ind knapp. Die Polen kaufen die Läden aus und bringen die Waren ins beſetzte Gebiet. Erſt ſeit Kurzem verhindert die Selbſtwehr dieſe Art der Ausplünderung. „Was iſt die Selbſtwehr!“ „Einwohner unſerer Stadt, Flüchtlinge aus den umliegenden Ortſchaften, den Polen entkommene Sicherheitsbeamte. Sie kommen täglich auf allen Wegen und Umwegen hier an. Manche ſind fürch⸗ terlich mißhandelt, daß ſie ins Lazarett aufgenommen werden müſſen.“ haben die Leute getan, daß ſie eine derartige, unfaßliche Rache auf ſich herabbeſchworen?“ „Sie waren während der Abſtimmung für den Verband hei⸗ mattreuer Oberſchleſier tätig. Sie haben Abſtimmungsgäſte in Quartier genommen. Fünfzehn und ſechzehnjährige Gymnaſiaſten wurden mit Gummiknüppeln geſchlagen, daß Rippen brachen, und daß die Niere verletzt wurde. Grund? Sie trugen aus den Ab⸗ ſtimmungszügen den Gäſten die Koffer und waren ihnen ſonſtwie hehilflich.“ 5 Noch dundert andere Fälle beſtialiſcher Quälereien erzähld⸗ unſer Freund, nannte die Namen der Opfer, den Ort und das Da⸗ tum, als man ſie überfallen hatte, weil ſie das Verbrechen be⸗ gangen hatten, Deutſche zu ſein. „Weiß man im Reiche. was hier vorgeht?“ „Wiſſen die Deutſchen wie es Deutſchen hier geht? Warum geitt nicht ein Schrei der Entrüſtung durch die Welt? Unſer Schickſal heute iſt Euer Schickſal morgen. Wenn die Entrüſtung nicht im Herzen aller flammt, wenn Lauheit und Gleichgültigkeit der Män⸗ fragte er wirs. ner in Nord und Oſt, in Süd und Weſt unſeren Untergang betrach⸗ — ——————————— — Diten lagen auf der Straßenböſchung, ſich ſonnend o Seſte. Nr. 290. Mannheimer General-Anzeiger. Abeud- Ausgabe.) Montag, den 27. Juni 1921. tet, ſo ſollten ſie alle es wiſſen, daß unſer Verderben ſie alle in den Untergang mit hineinziehen wird. Wehe, wenn es zu ſpüt iſt.“ Leider mußte ich ihnen recht geben. Bei der 2 breiſe von Mannheim war das Leben wie immer, Handel und Wandel, gefüclte Kaffeehäuſer, Vernügungsſtätten und nicht eine Stimme, die ſich erhebt;„Deutſche helft Beutſchen!“ Hier im Tollhaus iſt Deutſchſein ein Verbrechen. Aber dieſes Verhrechens ſind wir alle ſchuldig, in Mannheim, Stuttgart, Mün⸗ chen, Berlin, überall wo deutſche Zunge ſpricht, Vor dem Hauſe, in dem wir ſaßen, promenierten franzöſiſche Offiziere. „Wie benehmen ſich die Franzoſen?“ n Oberſchleſien hält ſedermann den Putſch für einen fran⸗ zöſiſchen nicht für einen polnſſchen Aufſtand. Wollt Ihr Beweiſe? In der Nacht deingen bewaffnete Infurgenten in das Weich⸗ bild der Stadt, plündern eine Wirtſchaft, das Waldſchlößchen, aus, und die ſrangsſiſchen Poſten ſtehen dabei und wehren ihnen nicht. In Gleiwitz werden täglich bei den Deutſchen Hausſuchungen nach Waffen von franzöſiſchen Patrouillen abgeballen. Wen ge Schritte davon ſtehen ſchwerbewaffnete Polen. In Tarnowitz wurde der von Franzoſen beſetzte Bahnhof den Polen übergeben. Die Bürgerſchaft beſchwerte ſich beim Komman⸗ danten. Er leugnete nicht und erklärte die Uebergave für norwen⸗ dig, weil die Deutſchen„zu unfähig oder zu bös⸗Hillig ſeien, den Eiſenbahnbetrieb aufrecht zu erhalten. Ueber Stadt Gleiwitz iſt der Belagerungszuſtand verhöngt. Nach 9 Uhr darf niemand die Straße betreten. Aber die Iyſur⸗ genten dringen ungehindert ein, und die Stadt wäre ſchon lange in ihre Hände geſpielt, wenn die Selbſtwehr troß„des Schutzes“ der Franzoſen es nicht verhinderte. Ihrer Wachſamkeit verdanken die ürger, daß die Lebensmittel nicht aus der Stadt geſchafft werden. Am Germaniaplat ſpielte ſich, gerade als wir dort ſtonden, eine charakteriſtiſche Szene ab. Ein mit Mehl beladener Bauern⸗ wagen wurde abgefaßt, als er Gleiwitz verlaſſen wollte. Er wurde beſchlagnahmt und der als Polenfreund bekannte Beſſizer mit zwei —4 ohne Ausweiſe von der beutſchen Abſtimmungspolizei ver⸗ aftet. Trotzdem als ſicher +— war, daß die Beiden Inſur⸗ genten waren, denn der Belagerungszuſtand ſchreibt ausdrücklich einem jeden den Beſitz eines Ausweiſes vor, wurden die Leute von den Franzoſen ſofort entlaſſen. Bevor wir uns verabſchiedeten um unſeren Beſtimmungsort zu erreichen, fragten wir nach den Poſtverbindungen mit den Neich. „Seit Beginn des Aufſtandes iſt kein Brief mehr angekommen. Jetzt haben ſich die Verhältniſſe ſoweit ſtabiliſiert, daß wir Mittel und Wege finden, Poſt zu verſenden und zu empfangen.“ Nach Einzelheiten befragt, zuckt er mit vielſagendem Lächeln die Achſeln:„Polniſche Wirtſchaft. Der Inſurgent muß noch geboren werden, der Branntwein oder Geld zurückweiſt.“ Im Joche der Inſurgenten. Von Gleiwitz verbindet die elektriſche Bahn das geſamte In⸗ duſtrienetz untekeinander. Der Straßenbahnvertehr wurde unter Verwaltung und Leitung der Inſurgenten bald nach Beginn des Putſches wieder aufgenommen. Wir waren etwa 10 Minuten gefahren, als die an⸗ hielt. Ein unverſtändliches—* Kommando nte. Alles mußte ausſteigen. Auf der Landſtraße ſtanden 10 Bewaffnete: zwei Maſchinen⸗ gewehre drohten in Richtung Gleiwitz, Etwa A e weitere Ban⸗ ſchlafend, die Gewehre zur Pyramide zuſammengeſtellt. In Sichtweite, am Ausgange der Stadt, ſtanden franzöſiſche Po⸗ en. Jeder Paſſagier mußkte ſeinen polniſchen Ausweis, Przépuſtka nannt, vorzeigen. Dann begann die körperliche Unterſuchung. ſerige Hände—— meinen Ueberzieher lang, nerweilten am antelfutter, ich mußte die Zigarrentaſche vorweiſen, dann ein mir ſtändlicher Satz. Ich verſtehe kein Polniſch.“ Sein tückiſcher Geſichtsausdruck wurde noch verkniffener. In delloſem Deutſch(„warum nicht gleich, Kraufe“, fragte ich mich). Haben Sle Zeltungen oder Briefe bei ſich?“ „Nein. „Wehe Ihnen, wenn Sie geſchwindelt haben.“ Dann ließ er non mir ab. IJInzwiſchen unterſuchte eine häßliche Megäre mit weißroter Arm⸗ binde die mitfahrenden Damen, In ſchamloſer Weiſe betaſtete ſie vor unſeren Augen deren Figur mit den Händen ah und hielt 17 lugge Dabei auf, als auch bei ſorgfältiger Viſitation nötig geweſen re Wir waren noch nicht 10 Minuten gefahren, als wieder eine Prüfung der Papiere durch eſne zweite P0 ſtenkette porgenommen wurde, Dlieſes Mal machte der Herr Inſurgent es gnädiger ab. „Habt Ihr alle Prgepuſtkas? Wer den„Kurier“ oder den„Wan⸗ e, muß ihn abgeben. Kann mir ſemand eine Zigarette n Er wurde befriebdigt und verſchwand. Jetzt waren im beſetzten Gebiet. Die ſechs Matties Roman von Jana Maria. 2⁰0 Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Mit wahrhaft mütterlicher Liebe ſtattete Lily von Berg ein nettes Häuschen, das inmitten eines kleinen Gartens lag, aus. Mit welcher freudiger Ausdauer fuhr ſie immer wieder maus, überwachte die ganze Einrichtung und gab die nötigen Anweiſungen. Theresß ſoll e ihr Heim nicht eher als am Tage der Rücktehr von der Hochzeitsreiſe ſehen. Eine Extra⸗Ueber⸗ raſchung hatte ſie für Theres aufgeſpart, das Muſikzimmer, don deſſen Vorhandenſein die Verlobten keine Ahnung hatten. Es lag mit dem Blick nach dem Garten, ganz in Weiß⸗Gold gehalten, mit eingelaſſener Deckenbeleuchtung. In der Mitte ſtand ein koſtbarer Flügel, für die Gäſte ein paar Hocker und ein Rundſofa nach Biedermeiergeſchmack. Darin würde ſich die ſüße kleine Frau entzückend ausnehmen. Und der +* der Hochzeit nahte. Es waren nur wenige Häſte geladen, Geheimrat Vaconſus, Freudinnen und Freunde des Bräutigams. Aus dem fernen Harzdorfe war niemand zur Hochzeit erſchienen. Als Theres am Hochzeitsmorgen die Augen auſſchlug, ſah ſie in einen wundervollen Herbſttag. Wie eigentümlich, nachher heirgte ich und gehe mit einem fremden Manne, den ich elgentlich doch gar nicht kenne, in eine neue Zukunft. Hier⸗ her komme ich nicht mehr zurück, Dieſes Finher, das ſo lange e mein Eigentum, verlaſſe ich, und alle die Dinge, die mich in all den Jahren erfreuten. Wenn ich auch zurückkomme, iſt ja alls anders und ich bin eine andere geworden. Ich muß mich ſe in die Gefühle, in die Gedanken von Kurt verſetzen. an ſeinem Streben, an ſeinen Arbeiten teilnehmen. Er ſoll mir alles ſagen, was ihn betrifſt, wie ich ihm auch alles anver⸗ trauen will. Niemals wollen wir Heimlichkeiten voreinander haben, denn wir lieben uns ja. Das iſt alſo Liebe, dieſes Sichhingezogenfühlen zu dem Manne, daß man immer an ihn denkt und immer, immer mit ihm zuſammen ſein möchte. Und dann die Gewißheit, er liebt dich, da er dich vor alle andern Mädchen ſtellte und dich zu ſeiner Frau macht Ja, es iſt ſehr eigentümlich—— Als ſie in das Speiſezimmer trat, war Tante Lily noch nicht da, ſie nahm ihre Briefe und wanderte in den ſonnen⸗ beſchienenen Garten. Dle letzten Roſen verblühten in ihrer ſpäten Sommerpracht, die Dahlienſtäucher waren überſät mu großen Edelblüten. Ein Geranienbeet ſchimmerte blutrot aus kaniſche Volkspartei hat geſtern in dem Grün des Raſens: f n ſprengten die glänzenden fa· Die Häuſer feſtlich weiß⸗rot geflge Franzöſiſche Journaliſten machten eifrig Aufnahmen, um ihren Landsleuten zu zeigen, wie pol⸗ niſch das Land geſinnt ſei. Den Einwohnern, die beim franzöſiſchen Kreiskontrolleur Be⸗ —— einlegten, wurde geantwortet:„Nein, Sie brauchen nicht zu aggen. „Aber Herr Kommandant, Bewaffnete ſind ins Haus eingedrun⸗ gen und haben es mit der Waffe erzwungen.“ „Das iſt ungeſetzlich.“ „So geben Sie uns ſchriftlich oder einen Erlaß, daß wir nicht flaggen brauchen.“ „Dafür bin ich nicht zuſtändig.“ Die polniſchen Ortskommandanten legten tauſend Mark Geld⸗ ſtrafe denjenigen Hausbeſitzern auf, die die weiß⸗rote Fahne nicht hißten. Ebenſo mußten die Geſchäftsleute die deutſchen Schilder durch polniſche erſetzen. Weil aber nur wenige Menſchen die hochpolniſche Sprache be⸗ herrſchen, gibt es kaum eine Inſchrift, die richtig wäre. Statt Eiſenhandlung ſteht eiſerner Laden, oder ſtatt Seilerei ſteht ſtrickerner Laden. Die Vornamen wurden geändert. Johann wir zu Jan, Fritz zu Frycz. Unter eiſernem Druck ſtrben die Einwohner. Niemand wagt eine Aeußerung, denn überall lauern Spitzel und hinterbringen der In⸗ ſurgentenbehörde die harmloſeſten Worte. Der Pole, ein Meiſter ſpitzfindiger Verdrehung, bringt die Leute 2„Feldgericht“ und angeklagt ſein iſt identiſch mit verurteilt werden. Einen Freibrief gibt es in Oberſchleſien für alle Verbrechen. Eine meiße Armbinde mit dem Powſtaincyſtempel des Hauptquartiers des „Diktators“ Korfanty. Wer die hat, kann lachen über den franzöſiſchen Kreiskontrolleur, über eine hohe Interalliierte Kommiſſion und über General Lerond in Oppeln, der täglich die Berichte erhält:„Der Aufſtand, wenn da⸗ von überhaupt Rede ſein kann, iſt von den Deutſchen angezettelt. In unſerem Kreiſe iſt alles in beſter Ordnung.“ Ne Kriegsbeſchuldiglen vor dem Keichsgerichl. Die nöchſten Verhandlungen. GBerlin, 27 Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Am Mittwoch kommt vor dem Reichsgericht in Leipzig der erſte fran⸗ zöſiſche Fall in der Reſhe der Kriegsverbrecher zur Verhandlung und zwar richtet ſich die Anklage Voln General Stenger von der 58. Brigade, der beſchuldigt wird, im Auguſt 1914 bei den Ge⸗ fechten, die der Schlacht von Saarburg folgten, den Befehl zu%. keine Gefangene zu machen. Ferner gegen den Major a. D. Cruſius, ber dieſen Befehl Stengers weitergegeben und ſelbſt Gefangene erſchoſſen haben ſöll. Im Sameen damit ſteht dann der zweite Fall gegen den Oberléutnant Laule, der ehenfalls der Brigade des Generals angehörte und beſchul⸗ digt iſt, den franzöſiſchen Hauptmann Migat erſchoſſen zu en. Laule ſtellt den Vorfall ſo dar, daß Migat auf die Aufforderung, ſeine ffen abzugeben, tätlich gegen ihn und auch gegen 2 hinter 15— ſtehende Soldaten vorgegangen wäre. Daraufhin ſei er von elnem der Soldaten erſchoſſen worden. Der dritte Fall richtet ſich gehen den Generalleutnant von Schac und den ehemaligen ommandanten eines großen Gefangenenlagers in der Nähe von Kaſſel, Krusker. Krusker wird vorgeworfen, daß er durch Ver⸗ nachläſſigung der ſanitären Anlagen in dem Gefangenenlager den Tod einer großen Anzahl Gefangener, die bei einer Flecktyphus⸗ Seuche ſtarben, verurſacht zu haben. Generalleutnant don 27 dem Gouverneur von Kaſſel, wird norgeworſen, durch mangelnde Beaufſichtigung ebenfalls an dem Tod dieſer Leute mitſchuldig zu ſein. Endlich kommt noch ein engliſcher Fall vor dem 15. Juli zur Verhandlung und zwar gegen die Oberleutnants Boldt und Wittmar wegen der Verſenkung des engliſchen Lazarettſchiffes Landavory Caſtel. Aus dem beſetzlen Gebiel. Der Nachfolger des Reichskommiſſars v. Stark. ONB. Köln, 27. Juni. Wie die Deutſche Allgemeine Zei⸗ ktung meldet, iſt zum Nachfolger des Herrn von Stark 10 r ſt 2 155 1* als Reichskommiſſar für die beſetzten Geblete in cht genommen. Jorderungen der rheiniſchen Sonderbündler. ONB. Bonn, 27. Zuni. Die rheiniſch⸗republi⸗ nn eine Ver⸗ trauensleute⸗ und Bezirksleiterverſammlung abgehalten. An⸗ weſend waren unter Teilnehmern Vertreter von etwa 50 Orten aus dem Rheinlande, ein belgiſcher Offizier, Franzoſen und Vertreter der Auslandspreſſe. Auch Joſeph Smeets⸗Köln, der Leiter der Organiſation In einer Entſchließung wurde Selbſtändigkeit der Rhein⸗ lande verlangt, Proteſt gegen die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung eingelegt, jede Antaſtung des durch den Völkerbund und die Reichsverfaſſung verbürgten Rechts be⸗ kämpft. An Stelle des Reichskommiſſars wird eine egen Vertretung bei der J. A. R. K. verlangt, ferner Aufſtel' lung einer rheiniſchen Etats⸗ und Finanzkontrolle; die 1 niſchen Gelder ſollen nur im rheiniſchen Intereſſe verwand werden, Schutz der rheiniſchen Arbeiter vor der Einwanderung der preußiſchen Arbeiter, endlich Freilaſſung aller politiſch In⸗ zaftierten. Dem Vorſitzenden wurde ſodann von der Ver⸗ ſammlung das Vertrauensvotum ausgeſprochen. * Berkin, 27. Junl.(Von unſ. Verl. Eine Anfrag der Abgeordneten Dr. Ouaaß und Adams beſchäftigt ſich 175 folgendem Vorfall: Am 2. Juni 1921 kam ein Bewohner 21 8 ſetzten Gebietes zum Bahnhof Dulsburg, um mit dem 12 75 Zug nach Eſſen zu fahren. Vor dem Bahnhof ſtanden je ein d oder eine Kompagnie Franzoſen und Belgler. Etwa 11.50 50 e mehrere Automobile vor, denen eine Anzahl wipene 1 tiegen. Sofort ſtürmten Unteroſfiziere und Poſten auf den hof zu und ſperrten den Ausgang zu den Straßen und die im änge zu dem Bahnſteig ab, ſo daß etwa 60—70 Fahrgäſte 5 abgeſperrt wurden. Die Offiziere aber trie 5 die Fahrgäſte von einer Ecke in die andere und brüllten ſie 575 „Raus! Raus!“ Nur durch den Gepäckraum konnten ſich die 70 0 ſchen zum Teil einen Weg Bahnſteig bahnen. Die WBenne lung durch die Offiziere im Bahnhof⸗Vorraum war ſo wie m nkt ſe N nurx Vieh zu behandeln pflegt. Waz gedze ie deutſche e Schutze der deutſchen * ng gegen die Ausſchreitungen der franzöſiſa,en Soldate zu tun? Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Eine Ange deutſchnationaler Abgeordnster fragte im Reichstag an, wann 0 Regierung das vom Reichstag im Mai gefordecte Weißtets üüber die politiſche und wirtſchaftliche Lage des Saargebie herausgeben werde. deulſches Reich. Vom Haupfausſchuß des Reichstages. 1ß Berlin, 27. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Haupteugſch 05 des Reichstages wurde heute der Nachtragsetat des Re der miniſteriums des Innern verhandelk. Bei der Ronten Film⸗Oberprüfſtelle betonte Abg. Mumm die Tatſache, daß m⸗ wieder Filme, die die Prüfſtellen verboten haben, von der Denne ſtelle genehmigt würden. Staatsſekretär Dr. Lewald erklürte— die Film⸗Oberprüfſtelle eine Einrichtung ſei, auf deren Eniſchez——— das Reichsminiſterium des Innern keinen Einfluß nehmen keen Dann kam es ſpäter zu einer Debatte über die Fahrtaugla 5 der Reichsratsmitglieder. Staatsſekretär Dr. Lewald war der ſthen nung, daß für die Reiſe zwiſchen Berlmm und den Regierungs die ein wohlerworbenes Recht der Reichsratsmitglieder vorliege, t des ganzen Geſchäftskoſten des Reichsrates gingen ſa durch den Eta 5 Reichsminiſteriums des Innern, ſo könne es am praktiſchten g die Fahrkoſten mit übernehmen. Der Ausſchuß beſchloß die einem Antrag des Abg. Herm. Müller, von der betr. woſglart zu im ganzen 1,5 Millionen Mark lautet, einſtweilen 500 000 ſtreichen und die endgültige Regelung der Angelegenheit einer ſtändigung unter den Fraktionen vorſchlagen. Letzte Meldungen. n Ders Bochum. 27. Humi. Im ganzen Ruhrgebiet naen die Knappſchaftsälteſtenwahlen ſtattgeſgher Insgeſamt kommen 532 Wahlſprengel in Betracht. n der liegen die Ergebniſſe aus 302 Bezirken vor. Es erhiel ſcher Bergarbeiterverband 196 Mandate, der Verein chriſ o die Bergarbeiter 64, die Polen 14, Bergarbeiterunion 27 un 2 Syndikaliſten 1 Mandat. Obwohl noch 230 Mandate und ſtehen, läßt ſich ſchon jetzt überſehen, daß die Unioniſte aiten Syndikaliſten eine vernichtende Niederlage e haben. n. Paris, 27. Junl. Wie die Chicago Tribune 15 Newyork mitteilt, wird von autoritativer Seſte erklärt 5 pan werde möglicherweiſe mit dem Vorſchlage ſchge⸗ engliſch⸗ſapaniſch⸗amerikaniſchen Gle 936 wichts mit Bezug auf die Rüſtungen im Stillen Os hervortreten. Wie die Chicago Tribune aus Tokio meldet, ſind von*5 Handelskammer in Oſaka Reſolutionen angenommen wo 290 die von Japan ein eeechen in der Abrüſtungefte verlangen. Die Reſolukionen ſollen der Tagung der cht nationalen Handelskammern vorgelegt werden, die n Woche in London ſtattfindet. 3 ihre ſtacheligen Hülſen und ließen ſich vom erſten indſtoß zu Boden kragen— der Herbſt war da. Trotz Son⸗ nenſchein und Vogelſang, beginnendes Sterben in der Natur. Theres ſetzte ſich unter den alten Nußbaum und beſah ihre Briefe. Die ſteile Handſchrift kannte ſie doch? Richtig, Marita Venerfellal „Libes Theres, libes Braut! Zu Deine Hochzeitsta will ich Dich wünſche alles Glück, die es nur kann geben au die ganze Welt. O, das Schickſal hat Dir libber wie mir und gönnt Dir Deiner libben Bräutigam! So denk ich widder an Deine libe Vater, meine herzliche Jos, wo wir nicht heiraten konnte. Aber ich will Dir nicht machen ſchwer faſf Deine kleine Herz, einer Braut muß glücklich ſein, denn jetzt fangt das Leben für ihn an. Eine Frau, wo nicht kriegt ihr Liebſtes, wird um das Beſte hetroge— ihr Leben bleibt arm und klein. Aber Du, libes Thees, wirſt an Hand von Deine libe wo ein ſerr libe feſche Mann is von di Bild, zum Leben ein⸗ gehe. Denn das Lebe ohne Libe iſt arm, iſt keines, iſt nicht wert, daß man es ablebt. Lebe wohl, libes Theres, werde glücklich und nimm viele herzliche Grüße und Wünſche von Deine Marita Venerfſella, die Dich Deine groaße Glück von ganze Herze gönnt.“ Theres ſtanden Tränen in den Augen, als ſie den Brief nken ließ. Die Marita beſchümte ſie. Wie e ſie ſich amals gegen die Heirat geſtemmt, heute verſtand ſie Vater⸗ ken, verſtand auch Tante Roſas Ausſpruch: Später wirſt Du begreifen, daß ſechs Kinder einem Manne die Frau nicht er⸗ ehen können ch ja!l Heute hätte ſie Vaterken nicht ge⸗ 45„.„ Wie unſäglich mußte Marſta gelitten haben unker Vaterkens jähem Tod— wie ſehr ihn geliebt, daß ſie eines ſeiner Kinder zu ſich nahm u r es ſorgte, als ſel es ihr eigen Fleiſch und Blut Der andere Brief war von Sibylla. „Liebe Theres, glückliche Brautl Ich wäre ja ſo ſchreck⸗ lich gern zu Deiner ecle gekommen, um mich an Deinem Glücke zu freuen, aber gexade an Deinem Hochzeitstag iſt die Uraufführung der großen Ballett⸗Pantomime, darin ich die Hauptrolle tanze, eine Prinzeſſin, die von einem böſen Zauberer in eine verwandelt wird. O, Theres, Du glaubſt nicht, wie gl eine Hauptrolle tanzen darf(ich bin nämlich Ballerina ge⸗ worden!), verdanke ſch einzig und allein meiner lieben Ma⸗ rita. Sie ha immer wieder meinen Ehrgeiz angeſpornt. cklich ich bin! Daß ich ſetzt ſchoenn Und nun wünſche ich Dir und Deinem lieben B Glüc gam von ganzem Herzen alles, alles, was nur an den Menſchen beſchieden ſein kann. 25 Es grüßt und küßt Dich von Hers Deine Sibyll. i· Hans Matties hatte Theres ein Gedicht geſandt, ein 15 empfundenes Hochzeitslied.„Tante Lily“, rief ATber ünſchen lich,„ſieh nur, mit einem ganzen Arm von Glückwünſgi komme ich. Alle haben mir geſchrieben, Marita, eltsge⸗ bylla, Peter, Anneken, aber das allerſchönſte Hochee er chent iſt doch Hanſens Hochzeitslied. Tante, ich 1 5 nicht ſt ein Dichter! Und er will Lehrer werden, ich kann aAſſen—“ in⸗ Um viertel nach elf erſchien Kurt in Ulanespuniſomm ſen glas im Auge, um ſeine Braut abzuholen. Wie hyß aparte 820 ſein Blick an Theres, noch nie war ihm—* welß⸗ chönheit ſo aufgefallen, wie heute in dem Rahmen ſeidenen Brautkleides und des zarten Tüllſchleiers. Auf der Fahrt zur Kirche ſprachen ſie kein Wort Goten Die Kapelle war bis auf den letzten Platz entt gachen und Neugierigen gefüllt. Mit Lilien, Kalla, Mai ir, 95 war das Innere feſtlich geſchmückt, der Kroneuche auf friſchem Grlün und Maiglbckchen umwunden, flend Lillen in hellem Licht. Sträuße von weißem Flieder Atlasſchlel⸗ verdeckten die kahlen Kirchenpfeller, große weiße ſchien ein ſen verſteckten die grünen Stengel. Der Hechalne rreich an einziges Blütenmeer, dieſelbe Farbenharmonie überre den Seitenaltären. iter, roter Von der Straße bis zum Altar lief ein e, die ge⸗ Samtteppich. Blütenduft digchzeg die Kirche, die Vögel öffneten Oberlichter flutete Herbſtſonnenlicht, un lubillerten. 1e Ka alle be⸗ Felerlich läuteten die Plogen, ale Thereg die dan Ehort trat, und eine warme dunkle Frauenſtimme ſang o „Wo du hingehſt, da will auch ich hingehn“ im Traum Theres empfand den ſtarken Blütenduft, wie ſte ſchreckte hörte ſie des Geiſtlichen Stimme, bis eine Frage ſtterte. und in die erwartungsvolle Stille ihr lelſes„Ja“ 3 ( In der Sakriſtel hörte Theres vlele herzlich garn die Glückwünſche. Tante Lily 1 kein Wort, ſie nahm junge Braut in den Arm und küßte ſie. „So nimm denn meine Hände und führe 17 Frauenſtimme, die Glocken läuteten, Theres Ha an der Seite ihres Mannes aus der Kapelle (Fortſetzung folgt.) ſang die cdean rdem rrr ——M 8— — 1 ronkag, den 27. Nunt W021. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 290. Jüdweſideulſcher Offizierstag. „. pforzheim, 25. Juni. Unter großer Beteiligung be⸗ —5 geſtern hier der Südweſtdeutſche Offizierstag. Die Vor⸗ Ppontungen dazu hatte in muſtergiltiger Weiſe die Ortsgruppe un tzheim des Deutſchen Offiziersbundes getroffen, die die Bil üähr 250 Mann ſtarken auswärtigen Bundesmitglieder in duttger quartieren unterbringen konnte. Begrüßungsſchreiben Ge en u. a. geſandt: Kronprinz Rupprecht von Bayern und neralfeldmarſchall von Hindenburg. 23 Generale, General⸗ 55 ants und Majore des alten Heeres waren anweſend. dar⸗ er Generaloberſt Graf Bodmer, die Generale von Haitier Tuelerr von Soden, Banſi, Limburg, Generalleutnant von chek, von Triebig, Schmidt von Knobelsdorf, von Teich⸗ un, Braun, die Präſidenten der Landesverbände von en und Heſſen und andere mehr. Am Freitag abend ſand mitt uſeum ein Begrüßungsabend ſtatt. Heute vor⸗ ag traten die Teilnehmer der Tagung im Saalbau zuſam⸗ Neſ Die Verſammlung wurde durch den Hauptmann der Juſtand Steinel eröffnet, der eine kurze Vorgeſchichte von dem en adekommen des Südweſtdeutſchen Offizierstags gab Db Leiter der Preſſeabteilung des Deutſchen Offizierbundes, ablteutnant a. D. Sichting⸗Berlin ſprach über die Not⸗ alke igkeit des Zuſammenſchluſſes der Deutſchen Offiziere der n Armee. Danach entſtand im November 1918 der Deut⸗ der Offiziersbund, der jetzt über 100 000 Mitglieder umfaßt. Geb Redner— dann die Arbeiten des Bundes auf dem Mi ete der interbliebenenfürſorge, des Fürſorgeweſens uſw. 10 Alder des Bundes können nur nationalgeſinnte Offiziere en. Der monarchiſche Gedanke könne nicht in den Vorder⸗ etz geſtellt werden, nur eine Monarchie könne ſich durch⸗ getragen werde von den breiten Maſſen des Volkes. ſchlu in den Zeiten deutſcher Schmach ſollte der Zuſa nmen⸗ 3 b der beiden Offiziersverbände erfolgen. Mit dem öſter⸗ Arbeichen und dem ungariſchen Offiziersbunde beſtehe eine ſche dſgderglne mit dem holländiſchen und dem ſch vedi⸗ Die Offiziersbunde ſeien ee eee im Gonge. ri Offiztere hätten ein heiliges Vermächtnis aus dem Welt⸗ Halben übernommen, für die Hinterbliebenen der gefaulenen zu ſorgen. Die ehemaligen Offiziere wollten in vorder⸗ ber au für den Wiederaufbau Deutſchlands ſorgen— In eifri St ge Werbearbeit für den Bund ein. Oberſtleutnant von daee mener-Stutigart würdigte die Tätigkeit und die Er⸗ ihe des Deutſchen Offiziersbund in den zwei Jahren ſemnes ens und äußerte ſeine Sympathie für die chriſtlich⸗notio⸗ Aeene Felchee— Ueber die Fürſorge der Kriegshinter⸗ Beri en, Kriegsbeſchädigten und Penſionäre unter beſonderer Va eeſichtigung der Mitarbeit der Frau ſpra das die Vorſitzende der Frauengruppe Freiburg, über Stabe eichsheer Oberſtleutnant Spröſſer⸗Stuttgart, vom * 13. Dann wurden die Verhand⸗ 9 125 Frau Major verta Städtiſche Nachrichten. Eliſe Keller 7. f ſe Keller aus dem Leben ieden. Dieſe Nachricht Eird in weiten Kleien der Manuheinter Be erun lamerzliche delchlindungen wecken, denn die rbene hat in einem ſegens⸗ Leden—— 88 15 efe 72 125 viele 1675 bare gemör innen u er an ſich gefeſſelt. Sie war eine un⸗ pferduund—— Frau, b gemütvoll, hingebender, kruft lüiger Freundf fa ig, geiſtooll, von unermüdlicher Tet⸗ gebllder beon von unerſättlichem Wiſſenstrieb beherrſcht, vielſeitig dne loſophiſch veranlagt, jedoch im Grunde ihrzs Weſeus betd die ſich mit ſchönen— im Reich der Fuuden 55 8 5 aber ihre te und volle rid gung in der ez erdrenſe m iu rei reRahe and. Sie war 45 aus⸗ ete, beliebte und erfolgreiche Klapierlehrerin. Als ſelche diel ein halbes Jahrhundert in Mannheim gewirkt. Wer regungen—— die in dieſer Zeit von ihrem Kopf Herzen ausgeſtrömt ſind. Aber das Unterrichten urd chöpfte ihr Weſen nicht. Die Muſitk ernſtlich zu in ihre tiefften Geheimniſſe Kuddenie⸗ zu ihren er⸗ —2— aufzuſteigen, war ihr Bedürfnis, die großen Meiſter — in aufzunehmen und ihre Werke zu hören und mög⸗ Kunſt und Wiſſen. uße Alavieraushildu en Haus Bruch-—E. Weiller-Beuch. Im 5 Farmenlesadle verdtftellte am Samstag das Künſtler⸗ 28 llern) ans Bruch und Lene Weiller⸗Bruch mit den dove ſeiner Ausbildungsklaſſen einen gutbeſuchten Beet⸗ und die ben d, der einen recht erfreulichen Geſamtverlauf nahm nenden beſten Rückſchlüſſe auf die Tätigkeit von Lehrenden und Ler⸗ wie die ieß. Vier Sonaten, die 8 F⸗Dur Variationen op. 34, ſo⸗ d riationen in CMoll 43— engc g 155 werte e, und ihre techniſch und muſikaliſch gleich anerkennens⸗ derweit urchführung—5 7— Neach ungeteilten Beifall. Infolge an · date r Verpflichtungen mußte ich leider die abenderöffnende So⸗ Valter e, deren Durchführung dem begabten jugendfriſchen In der Borhle und Kara Gpethert übertragen wa, verſäumen. bemerkenariationsſonate in As-Dur op. 26 entfaltete Giſela Mohr duthmiſsswerte Anſchlagskraſt und echte Muſikalität. Das Spiel ſt Lgegliche ſch gefeſtigt und zeigt Empfinden. Die klangliche Aus⸗ Hgelrübt. eit wurde nur einige Male durch gewiſſe Anſchlagshärten lre beaetude Wolff entfaltete in den 6 E⸗Dur Variationen or. Je erdtenswerte techniſche Sauberkeit. Sie ſpielte mit ſorgfältiger enen andlung und gutem Ausdruck. Eine Leiſtung, die auch durch Zwerden finen e in der 2. Variation kaum getrübt 85 den. en konnte. Die einere Differenzierung muß erſt gewonnen wer⸗ dbertes n dieſer Hin cht i Ene Vogt ſchon böcht Beachtens⸗ echniſche Ihr Anſchlag iſt weicher und modulationsreicher und die Adate op und muſikaliſche Durchführung dreier Sätze der D⸗Moll So⸗ Variafſ 51 No. 2 fand mit Recht lebhafte Zuftimmung. Die OMoll. 55 Peppnete A fanden in Helene Löſch eine gewandte, techniſch ge · „Jes Spte Aerpretin. Bie mufttaliſche Auffaſſang mar ene e Ausgeglich erfreute durch Sauberkeit, wenn auch tonlicher üigen chenheit noch einige Wünſche offen blieben. Mit einer ſorg⸗ program kechniſch und muſiraliſch feindurchdachten Wiedergabe der dach domatiſchen Es⸗Dur⸗Sonate op. 81 4 beſchloß Lili Schau;⸗ gde etfolgreichen Abend. Samiliche Elerinnen buten ißre Auf⸗ unt achtnisfrei.— Auf das heutige Schlußkonzert im Muſenſaale, druch ſta Mitwirkung des Nationaltheaterorcheſters(Leitun enecen ſei empfehlend hingewieſen. din eicher's Pädagogium der Tonkunſt. Das erſte Mal ſeit Weee 5 Nlecere Pädagogium der Tonkunſt vor die den ecel Die Schüleraufführung, die zu Gunſten der Mann⸗ dafar, de Kinderhilfe ſtattfand, war gut beſucht. Ein Zeugnis wird. A dem jungen Inſtitut reges Intereſſe entgegengebracht ind kleins der überreichen Vortragsfolge, die von großen. kleinen Mite uſben Kunſtjünger und Juͤngerinnen z. T. recht— be⸗ ülterürde, verdienen beſondere Erwähnung Frl. Thyereſe 10 Joals die mit dem op. 58 des Heidelberger Tondichters H. Neal ufaſung Raffs„Valz Impromptu“ 19.2 Anſchlag und gute faſte bewies. Techniſch gut ſpielte Frl. Margarte reunig aurf 1 Satz des c⸗dur⸗ onzertes op. 15 von Beethoven, nur Lenoc etwas mehr in ihre Aufgabe ineinwachſen. Sehr dem ungen boten Frl. Marta Hol z und Frl. Gertrud König er erſten und zweiten Satz der Grieg ſchen Sonate op. 8 für Ertd Violine. Auch auf dem Gebiete der Kammermuſik S airen deaeneer Weigeens Fee din deet Sibe bes Sat von W. Hermanns Trio op. I08 und die drei Söte des prache trat Oberſtleutnant Knecht⸗Freiburg für eine z : Hans M. lichſt vollkommen wiederzugeben, war ihre Seeligkeit. In ihren jungen Jahren erfaßte ſie mit heißer Liebe Händel und Bach, Beet⸗ hoven und Mozart; mit gleicher Begeiſterung drang ſie ſpäter in Richard Wagners Genius ein. Kein hervorragender Meiſter alter und neuer Zeit blieb ihr fremd. Als hochgeſchäßte Kraft wirkte ſie lange im Sängerchor des Muſikvereins mit. So pielte ſie in muſikaliſchen Kreiſen Mannheims eine einflußreiche Rolle. Doch damit war ihre Bedeutung nicht erſchöpft. Als Lehrerin und Tochter einer Lehrerfamilie— ihr Vater war ein hochgeſchätzter Lehrer an der Höheren Töchterſchule von deren Gründung an, ihre Mutter Handarbeitslehrerin an der gleichen Anſtalt, ihr weſens⸗ verwandter Bruder Hofrat Julius Keller, ein namhafter, philo⸗ ſophiſch gerichteter Philolog, zuletzt Direktor des Karl Friedrichs⸗ mnaſiums in er n— erwärmte ſie ſich für die berech⸗ tigten Anſprüche der Frau auf Bildung und Studium; lange Zeite wirkte ſie erfolgreich im Vorſtand des Mannheimer Zweig⸗ vereins Frauenſtudium—Frauenbildung. Doch ließ ſie ſich nicht zu Uebertreibungen fanatiſcher Frauenrechtlerinnen ortreißen; davor bewahrte ſie die Gründlichkeil ihrer Bildung und der Verkehr mit Sal in 5ld Männern wie in jungen Jahren Gervinus, in deſſen aus in Heidelberg ſie durch die Muſik geführt wurde, dann zu allen Zeiten ihr Bruder Julius und vor allem beider gemeinſamer Freund, der berühmte geiſtvolle Juriſt und Philoſoph, Geheimrat Kohler, unſer badiſcher Landsmann, mit dem ſie einen lebhaften Briefwechſel unterhielt. Dieſen wollte ſie nach ſeinem Tode herausgeben. Aber mitten in den Vorarbeiten wurde ſie vom Tode erellt. Schon lange leidend hat ſie die letzten Jahre ihres Lebens teils in Baden⸗Baden, teils in Heidelberg, zuletzt im Marienheim zu⸗ ebracht. Letzten Freitag wurde ſie bei einem Gang durch die auptſtraße an der Seite einer Freundin von einem Herzſchlag betroffen. Lf war Profeſſor Vulpius zur Stelle, der nur noch ihren Tod feſtſtellen konnte. So iſt ſie leicht und ſanft eus einem reichen Leben Ihre ſterblichen Reſte werden keute nachmittag 3 Uhr in Mannheim dem Feuer übergeben. Friede ihrer Aſche. Aber ihr Gedächtnis wird noch lange im eee leben. Mi)). ch. Bom Haupkmarkt. Infolge der Trockenheit der letzten Tagen herrſchte auf dem heutigen Markt großer Mangel an Ge⸗ müſe, infolgedeſſen die Preiſe anzogen. Aber nicht allein Gemüſe erfuhren eine Preisſteigerung, ſondern bald alle Markt⸗ artikel zeigten eine ſteigende Preistendenz. Dieſe machte ſich nament⸗ lich im von Beerenobſt zum Einmachen empfindlich be⸗ merkbar. Kirſchen gabs in der Preislage von Johannisbeeren von—2,20 Mk., Stachelbeeren zum Einmachen—2,30 Mk., reife 2,60—3 Mk., Heidelbeeren .50—5 Mk., Himbeeren 7 Mk. Erſtmals waren Pfirſiche u 6 Mk. angeboten, Ananas 6,50 Mk. Für die übrigen Maskt⸗ waren ſtellten 2 905 wie fagt. per Pfd. 60 Pfg., Ausländer 2,20 Mk., Bohnen per Pfund—3,50 Mk., Blumenkohl er Stück—6 Mk., Wirſing per 5 5—1,20 Mk., Weißk⸗aut per Pfund—1,20 Mk., Kohlrabi, 3 ollen,.50—2,19 Mk. Kopf⸗ alat per Stück 0,60—1,10 Mk., Endivienſalat per Stück.80.—1,40 ark, deutſche Zwiebeln per Pfund 1,30—1,40 Mk., Ausländer wiebeln per Pfund.50—2,80 Mk., rote Rüben Büſchel—1,20 ., gelbe Rüben per Pfd. 1,80—2 Mk., Karotten per Büſchel 0,50 bis 0,90 Pfg., Pflückerbſen per Pfund..30—1,50 Mk., Gurken per Stück—7 Mk., Spargel per Pfund—3,50 Mk. Birnen 3,50 bis 4 Mk., Eier per 5 Stück 8,25—8,50 Mk. Butter per Pfd. 25 Mark, Handkäſe per 10 Stück—7,50 Mk. Der Marktverkehr war heute ſehr gut. Iwei uniformierte franzöſiſche Soldaten aus Ludwigshafen begaben ſich am 24. Juni, nachmittags.45 Uhr, ohne behördliche Alphornſtraße gelegene irtſchaft. Von einem patrouillierenden Schutzmann zum Vorzeigen ihrer Perſonalausweiſe uſw. bezw. zum Mitgehen nach der nahegelegenen Polizeiwache des 6. Neviers aufgefordert, widerſetzten ſie ſich dieſem Anſinnen; einer der Sol⸗ daten verſetzte dem Schutzmann einen Fauſtſtoß auf die Bruſt und ſuchte ſich dem ihn feſthaltenden Beamken zu entreißen. Während⸗ dem entſicherte der andere ſeinen Revolver und legte damit auf den Schutzmann an. Letzterer ließ dann von dem Feſtgehaltenen ab, worauf dieſer ebenfalls mit ſeinem Revolver auf den Schutzmann anlegte. In der Notwehr feuerte der Schutzmann einen Schuß, ohne zu treffen, gegen beide Soldaten ab, worauf ſie über die 25 deerelten nach dem rechtsſeitigen Neckarvorland flüchteten, mit u die Jungbuſchbrücke ſich entfernten. Der Vorgang hatte größere Menſchenanſammlung zur Folge. pb. Eine vielverſprechende junge„Dame“. In letzter Zeit kam es öfters vor, daß eine 9g Jahre alte Schülerin, wohnhaft im Jungbuſchſtadtteil, ſich aus der elterlichen Behauſung ordnungs⸗ widrig entfernte und von Polizeipatrouillen nachts im Freien aufgegriffen wurde. So wurde ſie wiederum in der Nacht vom 26. zum 27. Juni, morgens.45 Uhr im Geſträuch FFFFPFFFCVCVCVCVCbCbVCTVCVVTVTVTVTVTVTVDVDVDVTVDPDVDVDVVVUVUVUVUVUVUVUVVVVVVVVVVV eine Trios op. 18 von Seitz wurden rhythmiſch 6 0 wiedergegeben. Den erſten Teil des Programms beſchloß Herr Heini Emmel und Frau Eug. Naumann mit Hummels a⸗moll⸗Konzert op. 85, 1. Satz. Der zweite Teil brachte dann Vorführungen von rhythmiſcher Gym⸗ naſtik(Methode Jaques Dalcroze) durch die Kinderklaſſe des Frl. Frieda Back. Ein Verdienſt Jaques Dalcroze iſt es, den Rhyth⸗ mus als ein Bildungselement unfſeres Lebens neu entdeckt und die Methode ſeiner Wiedereinführung geſchaffen zu haben. Leider kennen, ſelbſt von den Gebildeten nur wenige die Bildungsanſtalt für Rhythmus Hellerau bei Dresden, in der der Kunſtgedanke J. Daleroze's verwirklicht wird. Die landläufige An⸗ 295 iſt die, daß man dort„tanzen“ lerne! Verſteht man unter nz das Bedürfnis, ſeeliſche Regungen auf beſondere Weiſe zu verkörpern, ſo trifft ſie das rechte. Richard Wagner fagt:„Die Tanzkunſt iſt die realſte aller Künſte. Ihr Stoff iſt der Menſch ſelbſt.“ Damit meint er natürlich nicht den Kunſttanz, ſondern den Tanz, wie ihn das Volk, beſonders die Naturvölker pflegen. Die Methode J. Dalcroze iſt dreigliedrig. Sie beſteht in rhyth⸗ miſcher Gymnaſtik, Gehörbildung und muſikaliſcher Plaſtik oder Improviſation. Beſonders wertvoll an dieſer Methode iſt die Sorg⸗ falt, die der Ausbildung des Willens gewidmet wird. Gleichen Schritt mit ihr geht die Erziehung zum inneren Hören, die Grundlage für die körperliche Darſtellung muſikaliſcher Zeitwerte. Mit der Zeit iſt der Schüler im Stande, ein neues Rhythmusgebilde aufzunehmen, während das noch verarbeitet wird. Der Ausbildung der Fähigkeit, die Glieder ee von einander zu gebrauchen, gilt auch eine beſondere Mühe des Lehren⸗ den. Ihren—5 erreicht dieſelbe, einen mehrſtimmigen Kontrapunkt in r 6 umzuwerten. Das dann im wahrſten Sinne erlebte Muſik, und in dieſem Sinne ſcheint auch Frl. Back ihre kunſtpädagogiſche Erzie⸗ hung, die ſich noch im Anfangsſtadium befindet, aufzufaſſen. 8 von der Handels-Hochſchule Maunheim. Hebr Profeſſor Pr. Walter Mahlber an der Handels⸗Hochſchule München hat den an ihn ergangenen Ruf auf den infolge Weggang des Herrn Pro⸗ feſſor Dr. Nickliſch frei gewordenen Lehrſtuhl für Betriebswirtſchafts⸗ 12 angenommen. Mahlberg ſtammt aus Köln, geboren 1884, hat längere kaufmänniſche Praxis(Export, Drogenimport, Getreidehan⸗ del, Seifenwaren uſw.), ſtudierte in Köln und Bonn, habilitierte ſich 1913 in Köln für Nachrichtenverkehr und Abſatztechnik der Fabrik⸗ betriebe mit einer Arbeit über„Aſiatiſche Wechſelkurſe“. Mahlberg wurde 1914 als Nachfolger ven Prien 1 München berufen, und ſtand während der ganzen Kriegsdauer als Artillerieoffizier im Felde. Bereits im Vorjahre erhielt Mahlberg einen Ruf an die Handels⸗ Hochſchule Mannheim uand gleichzeitig an jene in Ai e lehnte aber beide Male ab; nunmehr iſt es gelungen, ihn für Mannheim zu ewinnen. Seine bisherigen Arbeiten betreffen den Frankenkurs, ie Kurz⸗Lang⸗Spannung, das Bezugsrecht, den Deviſen⸗Nachrichten⸗ verkehr, Bilanz und Währung, Zweck der Buchhaltung; Profeſſor Mahlberg iſt auch Mitherausgeber der betriebs⸗ ünd finanzwirtſchaft⸗ lichen Forſchungen uſw.— In Sommerſemeſter 1921 eingeſchrieben 345 Studierende, 505 Hoſpitanten, 210 Hörer. Neu aufgenommen wurden 91 Studierende, abgegangen ſind 131(darunter 74 durch Ab⸗ ſchlußprüfung). Unter den Studierenden befinden ſich 21 Damen. Die Zahl der Hoſpitanten und Hörer und der ortsanweſenden Studie⸗ renden beläuft ſich im Sommer⸗Semeſter 1921 auf 1041. „50 Mark, pb. Juſammenſtoß zwiſchen Schutzleuten und franzöſiſchen Sol⸗“ Erlaubnis in die Neckarſtadt und beſuchten daſelbſt eine in der reiten Waffen dort ſich in Deckung legten und dann über 1 miſche Bewegungen der verſchiedenen Glieder beim Waſſerturm liegend, ſchlafend angetroffen und in polizeiliche Obhut genommen. Das Mädchen lebte nach eigenen Ausſagen ſeither vom Straßenbettel. pb. Meſſerhelden. Geſtern nachmittag verſetzte vor dem Hauſe Amerikanerſtraße 23 der in dieſem Hauſe wohnhafte 21 Jahre alte Taglöhner Johann Schmitt dem im gleichen Hauſe wohnenden 22 Jahre alten Taglöhner Joſef Englert mehrere Dolchſtiche in den Hals und den Rücken, ſo daß der lebensgefährlich verletzte junge Mann dem Allgem. Krankenhaus zugeführt werden mußte. Der Täter wurde verhaftet.— In einer Bierbrauerei an der Käfertaler⸗ ſtraße brachte am Samstag ein Kellermeiſter einem 51 Jahre alten Bierbrauer, mit dem er in Streit geraten war, zwei Meſſerſtiche in die Backenſeite bei, wodurch der Mann erheblich verletzt wurde. 8 ee ee Ueber die Thema wird morgen Dienstag im Caſino⸗Saal, R 1, ein großer wiſſen⸗ ſchaftlicher Vortrag ſtattfinden.(Näheres ſiehe Anzeige.) Aus dem Lande. Weinheim, 26. Juni. Gemäß einer vom Bürgermeiſter Huegel dem Bürgerausſchuß erſtatteten Finanzüberſicht iſt die ſtädtiſche Finanzlage zur Zeit trotz der gewaltigen Aufwendungen zur Behebung der Wohnungsnot und für Notſtands⸗ arbeiten durchaus günſtig, obwohl bei einem Schuldenſtande von 7,8 Millionen die gegenwärtige Ueberſchuldung der Stadt auf etwa 1,1 Millionen zu beziffern iſt. Es muß dabei berückſichtigt werden, daß bei der Vermögensdarſtellung der geſamte ſtädtiſche Beſitz zu den alten Werten aufgenommen iſt. Dann aber hat die Stadt Weinheim laut Mitteilung des Finanzamtes an Umlagenachträgen der heimiſchen Induſt-ie noch ungefähr 3 Millionen Mark zu erwar⸗ ten. Es dürfte in ganz Baden kaum eine andere Stadt von der Größe Weinheims geben, die mit ſolchen hohen Unilagenachträgen zu rechnen hätte. Dieſe geſtatten nicht bloß den völligen Ausgleich der erwähnten Ueberſchuldung, ſondern zugleich auch die Beſtrei⸗ tung der Ausgaben für die neuen Kleinwohnungsbauten, ſowie für die Baukoſtenzuſchüſſe und für die Entwäſſerung der Weſch⸗ nitzniederung, die demnächſt in Angriff genommen werden wird. ESchwetzingen, 27. Juni. Der 19 Jahre alte Landwirt Alfons Schilling von hier iſt geſtern nachmittag beim Baden im Alt⸗ rbein zu Ketſch ertrunken. Die Leiche konnte alsbald aufgefunden werden. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Wegen Vergehens gegen das Brennſtoffgeſetz(Wirtſchaftene über die vorgeſchriebene Zeit) hatte das Schöffengericht den Wirt Karl Hornberger mit einer Geldſtrafe von 250 Mk. bedacht. Außerdem hatte er ohne Erlaubnis Schnaps verabreicht. Seine Be⸗ rufung bleibt ohne Erfolg, da er ſchon einmal wegen der gleichen Uebertretung vorbeſtraft war. Zwei Arbeiter von Benz ſtahlen am 4. März ds. Is. einen Magnetapparat. Der 23jährige Schloſſer Guſtav Sulzer brach ein Loch durch die Wand und reichte dem Former Rudolf 115 78 den Apparat hindurch. Der Glaſer Bertold Imo aus Schifferſtadt, der die Beute zu Geld machen ſollte, hatte damit kein Glück. Sulzer wird zu 5 Monaten, Mayer zu 6 Monaten, Imo zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger.) Nach langen Jahren hatte ſich heute der Schiffer Jakob Rönch aus Caub wegen eines Haſendiebſtahls zu verantworten, den er vor zwei Jahren begangen. Er iſt ſchon viermal durchgegangen. Am 26. Februar vor. Is. wurde er durch den Putſch befreit, und inzwiſchen hat er ſich beim Sondergericht in Duisburg ſieben Monate Gefängnis geholt. Wegen des Haſendiebſtahls gibt es heute vier Monate Gefängnis. Die Firma Benz erklärt, daß Metall im Werte von einer viertel Million Mark bei ihr geſtohlen wurde. Als einer der Metalldiebe ſtand heute der Dreher Wilhelm Meiſter vor Ge⸗ richt, der über zwei Zentner geſtohlen haben ſoll. Der Händler Ferdinand Matzner zahlte 8 bis 10 Mark für das Kilogramm, während ſich der Metallpreis auf 50 Mark ſtellte. Meiſter wird zu fünf Monaten Gefängnis, Matzner als Hehler zum doppelten Satze verurteilt. Verteidiger. Rechtsanwalt Otto Maner. . D3. Schönau, 26. Juni. In der Hauptverhandlung der Straf⸗ kammer Waldshut wurde der Bürgermeiſter Engeſſer von Schönau wegen Amtsunterſchlagung, Falſcheids und Falſchbeurkundung zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten und den Koſten des Verfahrens verurteilt. 4 Monate Unter⸗ ſuchungshaft werden ihm angerechnet. Bürgermeiſter Engeſſer wird, wie verlautet, Berufung gegen das Urteil einlegen. Keues aus aller Welt. — Ein wiedererſtandener Ikarus? Auf einer Wieſe des Pariſer Bois de Boulogne iſt dieſer Tage der Flieger Poulain über eine Strecke von etwa 12 Metern geflogen, wobei er ſich lediglich der Kraft ſeiner Muskeln bediente. Das dazu benutzte Fahrrad, das den Vogelflug ohne Zuhilfenahme des Motors nachzuahmen trachtet, be⸗ deutet freilich nur den erſten kleinen Schritt zum motorloſen Flugzeug. Es iſt ein leichtgearbeiteter Apparat mit zwei gleich⸗ großen Rädern, das Hinterrad iſt mit zwei Flügeln verſehen, die ihm das Ausſehen eines winzigen Aeroplans geben, den der Flieger durch ein einfaches Syſtem in Tätigkeit ſetzt. Poulain fuhr erſt 200 Meter auf dem Parkweg und betätigte dann das Triebwerk. Das Fahrrad erhob ſich daraufhin einen halben Meter von der Erde und mächte einen Flug von 5 Metern. Beim zweiten Verſuch wurde die Flugleiſtung auf 8 Meter geſteigert; beim dritten Male erhob er ſich zu einem Meter Höhe und flog eine Strecke von 12 Metern. Ein Fahrradkontrollapparat zeigte an, daß Poulain eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von 48 Kilometern erreicht hatte. — Ein Sprengſchuß die UArſache der Exploſion auf Mont Cenis? Wenn nicht alles trügt, dann wird das folgenſchwere Grubenungllück auf der Zeche Mont Cenis eine Aufſehen erregende Aufklärung fin⸗ den. Wie verlautet, iſt die Urſache der Exploſion ein Schuß, der ver⸗ botswidrig abgegeben wurde. Die beiden Schießmeiſter waren zur Zeit der Kataſtrophe nicht am Exploſionsherd. Man hat daſelbſt aber(während die Belegſchaft mit elektriſchen Lampen ausgerüſtet iſt) eine Wetterlampe gefunden, die nur Schießhauer beſitzen. Wäh⸗ rend ſonſt nur mit Sicherheitsſprengſtoff geſchoſſen wird, wobei keine Flamme entſteht, will der Steiger in einem Nachbarrevier einen Knall wie von einer Dynamitpatrone gehört haben. Trifft das zu, dann iſt des Unglück lediglich durch unvorſichtiges und verbotswid⸗ riges Handeln entſtanden. Die Unterſuchung des Reviers Botter⸗ mann in dem das Unglück geſchah, hat, trotdem tagelang keine Wetterzufuhr mehr erfulgte, keine Schlagwetter ergeben. Weiterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekkerwarte in Karisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgenss fe eefn, ud 2 See⸗ druck pera⸗Ze 8 Wind 33 Be⸗ höhe 3 38 m mm G S Kichr Stürt 8 a8 Wertheim.—]— 20] 28 14— ſtill nm 0 Königſtuhl. 563 762.3 18 25 16— ftill ne 0 Karlsruhe. 127762.9 21 29 18 WsWIſchw. neir 0 Baden⸗Baden 213762 3 21 30 11 80(leicht beier 0 Villingen.. 715 762.7 17 27 12 W clleicht wall 0 eldberg. Hof 1281—-——:———— 0 Blaſten..] 780— 28, 22J 7 N ſtcw.ee 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Eine Tiefdruckfurche iſt über Deutſchland hinweggezogen aber abgeſe en von vereinzelten Gewittern beine 25 heißen, meiſt heiteren Wetters verurſacht. Da über Weſt⸗ und Mitteleuropa der Luftdruck wieder ſteigt, dauert die gegenwärtige Witterung im allgemeinen an, doch ſind ſtrichweiſe Gewitter wahr⸗ ſcheinlich. Vorausſichtliche Witterung bis Dienstag. 28. Juni, wochts 12 Ahr. Warm, meiſt heſter, ſtrichweiſe Gewilter. 90 5 ———— — ——— 220TTTTTTTTTTTTT0T0T0T—— —— 30 — ———ů— eeeee — 4. Seite. Nr. 290. Börsenberichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 27. Juni. mente von Anlage zu Industriewerten. höher bezahlt. dete sich für Elektrische A. E.., Halske, Licht u. Kraft; Felten Schiffahrtsaktien verkehrten bei befestigter Tendenz. In ohemischen Aktien überwogen Kurserhöhungen. Scheide- anstalt waren stärker gesucht, 6247;, plus 14% Badische Anilin notierten 410 ex. Bezugsrecht plus 20%. Zellstoff Kschaftenburg und Zeifstoff Waldhof lebhaft gefragt. Letstere bei erster Notiz ca. 6% höher. kehr vollzogen sich größere Umsätze in Holzmann, 360—364. Es wurden ferner genannt: Benz 322, Deutsche Maschinen 362 bis 365, Kasseler Faß 700, Memeler Zellstoff 640—660. Im Weiteren Verlaufe war das Geschäft am Einheitsmarkt der Rassaindustriepapiere lebhaft, Starke Nachfrage bestand für Porzellan Wessel, Hindrichs u. Auffermann, Lederfabrik Bergmann, Siemens u. Adler u. Spinnerei Hammersen; Daimler-Moto- ren 2884K. 3% ige Reichsanleihe anziehend, 75½—76. Unter leichten Schwankungen lag die Börse fest. Privatdiskont 321%½. Festverzinsliche Werte. u) Inländische. 25. 27. 1089 25. 27. 50⁰%. 1% Sohutzgeb, von ee eee, ee 3¼% 40. 58.80 71.— 9% von 1917—.—— 90. 75.50 76.— Sparp.-Anl, v. 1919 85.10 85.40 59% J. Reichs-Sobatzanl.—— 2.% Bayr. Abiüs,-Rente——.— 22.5 IW. b. V. d0. 840 64.50 4% Mannbelm—— er Nelohssehatranl. 78.—.53%½% Rannhelm 1814 eud, Sehatranwels“—.— 60.20 1% Vee—.— 00. 2 2— 0 8 2/ kreudlsche bense 70. 70 1% Weskbagen—— 3 1—.— 37.504% Fforzheim—.—A. % redotsehs Kogeele 80. 80.80) Ausländische. 3% uo. 86.25 35.— 4½%% Oest. St.-F. v. 1913—.— 22.25 %„ad. Antelbe von 1919—..—.0 4/% do. Sohatzanwels. 32.— 31.50 %% Badtsche Anlelhe 88.—— 4% 44. Goldrente 30.25 3ʃ.50 0 9o. von 1698 68.89—.— 4% dio. ei heitl. Rento—.—.— % Baxer, Elsendahnanl. 77.80 77.284% ungarische Aeſdrents 561.—.90 —80% 90. 54.28 64.75 4% 40. St.-Rte. v. 1810—.—— 2„.-Anl. do.%%% d. St.-Rte. v. 1897 30.28.50 % ay.-Ffülz. Ele.-Prlor.—7˙50 4% Türk., Bagdad.1 112.— 117.50 3000 40..—.—% de. Anjelhe 968—11 2 2% Hesseg von 58 u. 0s 75.— ff.—3% Nen, ach. um. 4785.— 478.— 2½¼9% angeet.—.—62.25 4% do. Gold von 1004——— 3% Hesgen——.0%% grſeoh. Nonopol % Sobs. St.-Anl. v. 16——— Ankelge 87—— 3% do. Rente— 1½%½% Sübperrente—— 4% Württemd. k. 1913—.—.10 65% fumän, am. 1903 134.— 135.— 4% Frankturt a. K—.—88.754¼%% am. Gold 117.— 116.50 4% Freiburg—.—.— Am. Henten-Verw..— 94.— 4% tleſdeſderg—2.—%½% irrig. Anleſhe 501.— 510.— 4% Karteruhe—.— 187.—[8% Tehuantepes—.—10.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. diw. 28. 27. 28. 27. Bailis 5— Erewn, Bov.& 60.—.——.— dbee,.85 Feſten Beleanse 10 88455 581.— täater Baak ig 177.— 177.— kahmexer 9% 238.— 224.75 eutsche Bank 321.50 822.— Rh. Elektr.-Hes. Mannh. 10 230 50— .Eifekt.- u. Weckselb. 7 181.—150.78 Schuokert Aurnterg 3 284.— 258.30 Deutache Verelnsbank 139.— 139. Slemens& Halske 12 323.— 335.— Discanto-desellsoh. 1 271.—275.—] Lolgt& Haeffner 506.— 499.— Drosdner Bank 25.75 27.80 Emalll.& Stanzw. 339.— 340.— Hotaſlb. u. üetall-Ges. 28.60 316.—. gummiw, fsteg 18 443.— 445.— Fationaldk. f, Beutsoht, 10 180.160.— Hedderng. Kupferwerk—- 369.— 364.— Lester. Credft-Anst. 80.78 81.7 zunghans Bebeuder 12 308. 305.— Ffäleieche Bank Y. uler& oppenhelm 29 1148.0—.— FAizisohe Nyp.-Bank 173.—.— kederfabrik Spler 1s00.— diehsbank 141.—142.—] kederwecke Rothe 7½ 519.—409.— einfsoße Orechtdank 7 188.—161.— do. Sudd. ingbert* 449.—449.50 Rheinisohe Hyp.-Bank 8.—171.—- d0. Spieharz 9 261.—27.80 Sücg. Bodenkrodith. Walzmühle Ludwigsk. 12—.— Sudd. Oisoonto-Ges, 8 232.—231.,50 Maschinenfabr. Kleyst 5 230.— 2834.— Alig. ODtsoh. Oredftbank 164.— 184.— 4. Zadenla 15 379.— 370.— Bayr. Bod. Cr. Wed.—.——.—Ae. Badisohe Durfach 14 359.— 375 Hyp.-u. Wechseld.— aimiermotoren 28.— 230.— Amer Bankverein 0 Hückegg Vomm.-., Privath.203.— Haschfnenfbr. Eblingen 9—.— 350.— Deutsch-Astat. Bank..0. Eisenach 10 218.50 244.50 Deuteche Hypothekb.—— dasmotor Veutz 340.28 342.— Ubersee—.——.— ritzner, Dürlaen 15 56.— 58.50 Frankt. yp.-Bank 189 0 18.50 Jald& NMeu, MAmash. 1544.75 449.75 Alrteſd. redſtbank 188.50 188.—LKarfesruher Masoh. id d4.— 345.— nög. Vereinsbant 2 207/— tureohe iadustele 825.50 327/.— ſener Bankvereln. 39.78 Aasoh. u, Arm. Kheln— 350.—. Wortidg. Bankanst 152.50 150.— Ffälz. Nähm. Kayser 13 329.——339.— „ fotenbant. 7—*— 7 851 Voreinsbank—ingw. Kurnderg— 9 15 een Lers Beutsehe Oelfabf. 18 17.85 erks-Aktlen. Forzeſlan Wessel— 100.— 490.— Sodd. Zergb. u. Autst. 5 318.—07. Pf. Pulyverfahr. ingbert—288.80 Ruderus Elzenw. eeeehahfabe, Herz 288.— 292.— Dentsch-Tux, Bergw. 12 312.—34.50 Seſfiadasteie Wolft 7—.—452.— Heſsenkirok. Zergwerk 14 202.—300. Spieg. u. e—28.— NHar Bergbau 5 380.— 567.— Eis. Bad. Wollf. 400.460.— kaſſw. Achersſebhen— 318.80 Spianerel Ettlingen 7 48.—- Kaltw. Westeregeln 35..— Kammgarneplan. Kals, 12—41 5 Hannegm.-Hhr.-Werke 6 6581.—633.— Trieotw. 888ʃg 71.— 500.— Dbergonl, Elsenb.-Bed.— 814.28 Uhbrenfbr. Furtwangen is8—.— 311.78 10. Sisenfag.(Oareh 14 273.75 270.— Ferlagsanst. Oisoh. Thöniz Bergban 20 2725.—70.—] Waggénfabrik Fuchs 22—— 138.— V. Kdn. v. Taurabutte 20 38.—838.— Zeifstoffabr. Waldhof 10 819.— 520.— aebguis Bergb.-d. ekertabrik, Sad. 14 38.——— raun-Nohl.—— 0i, Frankeninaf 367.— 378— Rontan—.— N. eb 373.——Sleietift J. Fab.(Nug— Toellue Bergbau a Transport-Aktien. em Sohahtu— 881.—388.— Balgger Brauerel Nedenes 171.— 111.80 Hamb.-Am. tahrt N ottenmeyer D. aeeber dere 166.—181.] Sonbfferb. Aurde 250.— 232.— Staaieb. 7½%—127.76 Tiwol Stu 7275 1 — e D= aceelc dape—* arbenfahr 5f e e.Weller-ter-Neer 296.——.— 0 Neer 1 ed 2— Grun& Blifinger— Uitramakin Fabr—* Wayse. relie 2. 409.50 800.50 Pzzoß. Eisenhandl. 324.30 31.— Löwenbrauerel Sinner—— 8— Anglo-Oont.-Auano 424.— 418.— Elohbaum Hannheim 190.— 192.— Lleht und Kraft— 232.380 Schwartz-Sterchen 100.0 204.80 Reln. Gebh. u. Goh..50 305.— Oementw. Heldelberg 15 34.—844.— Geisenk. Gufet.—.— 418.— adlsqhe Anliin 849.399.— fanfwerke Füssen 428.— 437.— .h. Lob. A. 910.—816.— Fireen Küpfer 375.— 374.50 Th. geſdsonmitt 668.—850.— Frkt. Fok. U Wittek. 389.50 395.— . eee 7—07.8] goehue 345.— 449.— arbwerke fdohst 12 830.50 Vegtl. Masch. „ oem. Fabr, AMannd.F. fet. banng.— 249.— Chem. Fabr. Munfnelm 4.eSenaelder& Hanau 285.— J Holzverkohſ.(Konst) 5 469.—470.— Schuhfabr. Wessels 323.73 328.— Rutgerswerke 12% N—14. 1 V. Frünk.——.— Werke Albert 514.—613.— Tonwaren Wieslaod Südd. Drahtindueirſe 1 335.—411.— Voltohm, 8eif u. Kabel—.—10.— Allgem. Elektr.-des. 55.50280.— Steaus Romana. Bergmann W. 2 325.—331.— Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 27. Junl.(Eig. Drahtb.) Die Steigerung des Dollars rief auch an den stürmische Kursbessgrungen hervor, Die Spekulation spricht von einer neuen Flucht vor der Mark. Sie erwartet als Folge der Inflauen eine Beschleunigung der schwebenden Kapitals- erhöhungspläne und der Zusammenschluß-Bestrebungen. Be- vorzugt Waren die Werte des Stinnes-Konzerhs. 80 zogen Luxemburger um 20%, Bochumer um 30%%, Gelsen⸗ kirchener um 13%, Harpener und Hoebch um 20% an. Die Drahtb.) Die große Geidflüssigkeit und die Furcht vor Geldentwertung sind die treibenden Mo- Bestimmend für die Weitere Kauflust für das Publikum sind ferner die einander ablösenden Gerüchte über Kapitalserhéhungs- und Interessen- kombinationen. Einen besonderen Anstoll zur kesten Tendenz erhielt die Börse durch die Aufwärtsbewegung der Devisen- Preise, wWwo heute einzelne Vakutawer te besser beachtet Wurden; 5% Goldmexikaner und 5% Silbermexikaner wurden Deutsch: Uebersee gewannen ca. 20%. Ein-⸗ zelne Montanwerte lebhafter; es standen besonders Har- pener, Deutsch-Luxemburg, Gelsenkirchen und Mannesmann im Vordergrund; die Kursveränderung in den übrigen Papie- ren dieses Gebietes war nicht erheblich. Kaufhegehr bekun- u. Guilleaume matter, 554. Im freien Ver- 80J Geschäftsverlauf befürchten zu müssen. Mannheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgade.) Hendelsbleft des Jemhemer um%, nur Phönix lagen etwas schwächer. Schiffahrts- Werte nicht einheitlich. Kaliwerte etwas schwächer; Heldburg 273, Aschersleben und 1 minus 10%. In den Elektropapieren Waren neue Auslandskäàufe zu be- merken; Bergmann und Siemens u. Halske plus 13%. Anilin- Werte weiter Sier Kh Badische Anilin zogen unter Berücksichtigung des Abschlags für das e um 7% an. Lephaft gesucht blieben Autowerte. Aite Benz 220, Haimler plus%. Zahlreich waren die Kurssteigerungen bei den Nebenwerten. Stettiner Vulkan 15 50%, Deutsche Waf⸗ ken, Orenstein u. Koppel, Zellstoff Wal dho k und Weser plus 10%½. Valutawerte trotz der Steigerung der Devisen ruhig, nur Deutsch-Uebersee Elektrizität plus 30% Schan- tungbahn etwas schwächer. Kolonialwerte Wenig ver⸗ ändert, Mansfelder Kuxe 4550. Die 3% ige Reichsanleihe zog Weiter um 4% an. Als im weiteren Verlaufe verlautete, daß der Dollarbedarf der Regierung bis 1. September gedeckt sei, trat ein Rückgang des Dollars ein, der auch einen leichten Druck auf die Effektenkurse ausübte. Nur Anilinwerte Waren weiter anziehend. Der Kassafndustrlemarkt Har fest und lebnaft. Am Devisenmarkt trat zunächst stürmische Steige⸗ rung ein. London etwa 280, Newyork 75, Paris 602, Schweir 1260. Später gaben die Kurse etwaàs nach. Rumänische Noten 113.5, Polennoten 4,5. Die Mark kam aus dem Ausland durch- Wegseh Jächerz; aus Kopenhagen mit 795, Stockholm.05, Zürich.97 und Amsterdam.06. Kurszettel der Berliner Börse. Infolge verspäteten Ein- treffens der amtlichen Kursnotierungen konnte der Berliner Kurszettel im heutigen Abendblatt leider nicht mehr veröffent- licht werden. Devisenmarkt. Frankfurt a.., 27. Junl.(Drahtber.) Im Frühverkehr War die Stimmung fest bei regen Umsätzen. Die amtlichen Notizen verfolgen, bei lebhaftem Geschäft eine weitere Auf⸗ Wärtsbewegung. Es wurden folgende Kurse genannt: Lon- don 27876(amtlich 28170, Paris 600(606), Brüssel 505(602%, Newyork 74½(74½%), Holland 2458(2475), Schweiz 1253 (126755), Italien 369(37184). Frankfurter Devisen. Amtlloh 28. Junl 27. Junl 25. Juni 27. Juni geld Brlef geldg Brief geld Brlef LSeld Brlet Holtand 2407.80 f242. 40 f2472.50 27750 Norwe en. 1038.90 1041. 10 058.90981.10 gelglen 861.90 888.70801.50 80.0 Schweden 1839.50 847.80 1878,30 561.70 kondon 222.75 273.28 281.0 221.60 Relsin gfors 177.40 117.80 122 86 122.63 Faris. 54 90 588.10 605.40 606.60 New Vork 72.92 73.08J 74.55 74.70 Sohwelz 1233.70 236.30 1266.20 1268.30 Men, Amtes—..— Spanlen J56.50 858.50 984.— 986.—.-Oest. abg] 13.30 13.34] 13.28 13.32 Itallen, 352.60 353.40 371.10 771.90 Zudapest. 28.47 28.88] 25.58 28.65 Dünmarkf238. 70 24.80 f1278.70 281.0 Frag e. Frankfurter Notenmarkt vom 27. Junl. geld Brle Oeld Arlet Amerikanische Moten. 73.8 74.18 Ossterr,-Ungar-, alts Beigtecnes. ee 2* 4.— Düäntesohe. Rumänfsches„„ 12.80 113.50 Engllegnes„6 80].80 Spanisode„„„„ Fränzösisobe— debwelter„„„1248.80 1251.50 Hollängische 2483.80 2408.0] Sehwedtsens„„„ itallenlesche... 386.59 559.50 Teehegne-Stoanh...—.— Oesterreloch ahgest. 10.47 ſ0.77 Ungarleches„„„„„„.0 28.66 Tendenz: fest bei großem Geschäft. Konzernbildung im Versicherungs- gewerbe. Dieses Thema dürfte in gegenwärtiger Zeit weite Kreise interessleren. Eine in den„Leipz. N..“ von Dr. A. ver⸗ Oktentlichte Arbeit behandelt diese Frage und geht auch auf einige das Versicherungswesen berührende Probleme ein. Wir geben in folgendem dlese Arbeit wieder: Kein Zweig unserer modernen Verkehrswirtschaft ist seinem Wesen nach so konservativ wie das Versicherungs⸗ Wesen. Das liegt im Charakter des Versicherungsvertrages, den man meist auf lange Jahre hinaus abschllent, unter der stillschweigenden, vertrauensvollen Voraussetzung, daß so- wWohl bei der Versicherungsgesellschatt als auch beim einzel⸗ nen Versicherungsnehmer die Entwieklung der Wirtschaft- lichen Verhältnisse sich weiter stetig und geradlinig voll⸗ zleht. Auf dieser Idee der Stetigkeit, der unbedingten Soli- dität waren unsere Versicherungsunternehmungen seit 1 5 kundiert, nicht nur infolge des gesetzlichen Zwanges und der Reichsaufsicht, sondern auch dank den reellen Grundsätzen ihrer verantwortlichen Leiter. Wie im geschäftlichen Auf⸗ bau, so bekundete sich die Bodenständigkeit unserer groben Assekuranzen auch im Firmenstolz und in der Verbundenheit mit der engeren Heimat. Das Versicherungswesen War durchaus dezentralisiert, in den Residenzen und Geschäfts⸗ mittelpunkten der Bundesstaaten, Provinzen und Gaue aufge- blüht und durch eine weitverzweigte, der Landeseigenart àn- gepaßte Organisation so volkstümlich gestaltet, daß es in Deutschland kaum noch einen Menschen gab, der nicht, sei es als Versicherter oder als stiller Agent oder als Aktionär oder als Hypothekenschuldner, mit irgend einer Versicherung in dauernder Beziehung stand. Zu diesem bisher 80 konserva- Uven Grundzug steht es nun offenbar in sichtlichem Wider⸗ spruch, daß die Versicherungsbranche heute mit an der all- emeinen Konzentrationsbewegung, an der Gründung neuer Spitzengesellschaften und Interessengemeinschaften teil- nimmt. In der Tat, das Versicherungsgewerbe hat sich revo- lutionlert. Das Was und Wie dieser Entwricklung ist hin- reichend bekannt. Interessant ist jedoch an der Konzernbildung das Warum. Die Ursachen der Versicherungskonzentratlon sind mit dem schematischen Herzählen der landläufigen Zusammenschluß- motive von heutzutage keineswegs erschöpft. Es ist nicht allein, wie bei anderen Branchen, der Vorteit des einheit- lichen Betriebs, der vereinfachten Propaganda, der Unkosten- ersparnis, der verstärkten Kapitalsmacht, der kräftigeren Be- herrschung des Marktes. Es kommt vielmehr ein Beweggrund hinzu, der unmittelbar dem Wesenskern der Versicherung ent⸗ springt; das ist die e breite Verteilungeſdes Risfkos. je weiter der Umkreis der Deckungskapftalien sich spannt, um so höhere Risiken kKann eine Gesellschaft übernehmen, ohne eine Gefahr für ihren sicheren, geordneten Da nun aber die Kapitalskraft der einzelnen Gesellschaft stets an gewisse Grengzen gebunden ist, so hatte sich aus den Deckungsan⸗ uprüchen namentlieh der modernen großen Industrle⸗ risfiken frühzeitig der Gedanke der Rückdéckung und da- mit die Praxis der Räückversleherungsverträge er. geben. Diese Rückversicherungsverträge Waren aber gleich. sam ein heimliches Bündnissystem. Nach aufen hin machte man sieh starke Konkurrenz, behauptetęe man slch stolz in soiner geschäftlichen Selbständigkeit, hinter den Kulissen aber half man einsichtig einander die Lasten der schweren Rislken tragen. Dieses Rückversicherungsprinzip War von größter volkswirtschaftlicher Bedeutung als das Rüekgrat einer gereoderu unbegrenszten kinanziellen und versicherungs⸗ technischen Leistungsfähigkeit der untereinander verbunde⸗ nen Unternehmungen. Nach dieser Vorbereſtung Kllogt es vielleicht kaum noch sehr Überraschend, wenn wWir sagen, daß enerel-Anze 280—300 Mk., Bohnen Rafigoon 160 Nk, 541000 Mx., Ack ——— u den gar keine innere e e sondern nur 1b Außeren, folgerichtigen Abschluß langjähriger Bes szpielt darstellt. Man tut nicht mehr geheimmnisyo sondene Rückversicherung mit offenen Karten. Die moder als ei sicherungskonzerne sind schlieflich nichts anderes chatt zeitgemäber Ausbau der alten Rückdeckungsgemeins regle Warum aber verzichtet man auf die Draperie Freunt nalen Selbständigkeit, warum wandelt man atene Rück⸗ Schaft in offenkundige Verbindung um, ersetzt man 5 chmel⸗ deckung von Fall zu Fall“ durch die bleibende b0 entbelrt zung in Konzernen und Trusts? Die Hauptursach nelt, aielt der ragit. Die einst auch ihre Unabhängiseeſgg en Ceschichte so stolzen Gesellschaften sind zum der die großzen Spitzenbetriebe deshalb gezwungen, häftlichen Stärkste Pfeiler ihrer Bodenständigkeit, ihrer gese brochen Tradition durch die ungünstigen Zeitverhältnisse 2e In einer Worden ist: die Stabilitatdes Geldwertes. ht mehr Zeit, die sich zwischen Goldmark und Papiermark lelh all der zurechtfindet, in der das deutsche Geld zum Spie digt er⸗ Währungsspekulanten in aller Welt berabgewür Scheint, ist zu den althergebrachten, legitimen, sorgs' dachten Risiken unserer Versicherungsbranche no heues, nicht vorausgeahntes, von keinem a berechenbares hinzugetreten, das Risiko der 6 015 e Gell⸗ wertung. Man wird vielleicht einwenden, 17 sellschal. entwertung zunächst doch einen Gewinn für die Kri ege die ten hedeute, da sie ja schon jahrelang vor dem ſeie ihre Prämien in Goldmark empfangen hätten und qten. Das Leistungen nur in Papiermark zu bewirken raug aben die stimmt schon, aber— fragen wir weiter 1 gen Sit Gesellschaften mit den Geldmark damals angefan münddel haben sie gegen Hypotheken ausgeliehen, nabep nabriel sichere Reichs-, Staats- Kommunalpapiere und hedem gekauft. Und wWas deuten jetzt diese mit Kurs⸗ schönen Werte? Papier, Papier. Sogar noe verlust, wie bei der Kriegsanleihe. ten proll Von der Geldentwertung hat man also mitnichtes Jte tiert. Im Gegenteil, die enorm erhöhten Nerzenu er un die Schadenszahlungen in Unfali und Haftpflicht, Kufbau def Einbruch erfordern Beträge, an die man beim nie und Versicherungsbestandes, beim Abschluß der. Nag e nimmer R hat. Bieser Schönbeitsfehler 18 886 des auch nicht so leicht korrigieren, denn die IN und laufenden Verträge ist lahgfristig vefeingen Gesell es enistiert bisher noch kein Heichsgesetz, das amung de schaften gestatten würde, auch ohne die Zustimmuaſche⸗ Versicherten die Prämien in der Schaden rung zeitgemäſl neu zu normieren oder in der versicherung angemessene Unkostenbeitras langen. Cleichzeitig mit dieser Erschütterung der ldeten sich ziellen Basis durch die Inflation des Geldes 517 chaftliche aber noch, die Situation komplizierend, neue Wir 5 gswe 8 und organisatorische Aufgaben des Versicher 1 Aus⸗ mit weitgehenden Entwicklungschancen, so die peler Aul⸗ dehnung der Transportversicherung ar FEIUg Ver. ruhrversicherung, das ſunge Spezialgebiet der weisen d sicherung, die zahlreichen neuartigen Anwendungs eor ani⸗ apitalversicherung. All das drangte zur uen kras, sation der ganzen Branche, zur Schaffung eines Atlorderge kähigen Fündamentes. Wie man diese e. heute zu verwirklichen sucht, das ist einer der liative Weise für die Energie der Wirtschaftlichen In chst auch Deutschland. Wo man einmal zufaßt, da wird mög 1 Fauze Arbeit geleistet. So auch hier. Was dian 15 nebeneinander oder gegeneinander Wirkte, das lchsgebiet unter der Idee der Könzerne einheſtlich für das 5 durch er zusammengeschlossen und an Leistungsfähigkeit 17 0 l6t höht. Dieser Verschmelzungs- und Konsolidierungsp Konser. Wahrlich kein Widerspruch zum althergebrachte müszen vatismus des deutschen Versicherungswesens, Gesch* Wir das Festhalten an jahrzehntelangen, er unten dündlges Fa richtig deuten, und zWwar vor allem 11 als ble esthalten an innerem festen Fundament und nie Schlendrian. Unter. Holaverkohlunge- Industrie.-G, Konsteans. Pfn n 0 nehmen erzielte für 1020%½1 einen Gesamtsenon 15% 25,04(1093), Mill. 4. Aus dem Reingene der 1% (5,14) Mill. 4 kommen, wie bereits N 5 Dividende und 5% Bonus auf 40(.V. 18) zur Aus. aktien, ferner 7% Dividende auf die Norans enn enmang 20 schättung. Die Betriebe hatten stark unter Ko Die Ergeuf leiden, der zu Betriebseinstellungen geführt hat. des We nisse der Gesellschaft wurden durch die Aeisg bsats micht marktes betroffen, doch war im allgemeinen bbau de ungünstig. Im Inland erfolgte ein erhsblicher im Auslan PFeis e für die Produkte. Auch die an 105 ametrik““ erzielt wurden, sind infolge des Wettbewerbs n sich de nischen Konkurrens stark gefallen und 1 beiden in Stande der Inlandspreise. Die Gesellschaft hat der Chemi- Aue und Schleiden gelegenen Holzverkohlungen Köln-Lip- schen Werke„Mariehglück Huckendick u. Co. 1 eachl, In denthal erworben und zu Eweienege deie Verbindung mit einer Bankengruppe wurde II15 sichtlich 25 für chemische Industrie in Prag gegründet. haltnlsse 0 übrigen ausländischen Interessen sind qie ede uthabes nicht geklärt. In der Bilanz erscheinen Kasse, mit 205 4½7 und Wechsel mit 40,86 Mill. A, e Roren Mill., Vorräte mit 18,6(9,73) Mill.&. Kre ewlesen. 0 demgegenüber mit 35,09(23,03) Mill.&„ ausg einer erh ersten Monate des laufenden Jahres litten inzwischen lichen Absatzstockung, die Nachfrage hat sich à wieder etwas gehoben. un 537%/ Zahlungseinstellung. Die Rauchwarenfirma 8 80l monte in Leipzig ist in Zahlungsstockung geccuh ehen⸗ 14 Mill.„ Aktiva nur 10 Mill.„ Passiva gegen * Amtliche Preise der Mannheimer Kronfggk. per 100 kg waggonfrei Mannheim einse 0 Kleesamen Mais nahes gelb. La Plata-Mals 250—.200 Mes 3200 Nl⸗ neuer inl. Rotklèee 8001000 Mkk., ital, Luserne. Provence-Luzerne 200—200 Mk., Wieken 148 n e tererbsen 230—240 Mk. Erbsen inl. 250—300 Mk., 40—150 Mk, Linsen inländische 400—380 Mk., ausländ. 4 0 Rolklee bohnen 250 Mk., Wiesenheu neues nom, 96—104 135—140 Mue den nenes 108—110 Mle Iuserne-Nlechen nncie, Plertgese Stroh-Preßstroh 52—60 Mk, geb. Stroh N 8 ohne Sger 170 Mk., Rapskuchen ohne Sack 140 Mke, fen denst tester: 500 Mk., Reis 550750 Mk,, Leinsaat 500 Mk. Le Berliner Produktenmarkt. eitende Fer⸗ alle 4. 1 5 f hr Berlin, 27, Junt.(Drahtber.) Die fortse! Wertung der Mark bewirkte am Ptoqufenrafkte eſſte tikel eine Preissteigerung; namentlich Mais naäpiel leuerer, Von Huülsenfrüchten waren N mäbigem keine Vietorlaerbsen und Futtererbsen bei sehr igte s 15 gebot gesücht. Auch für andere Futterstofle 2⁰ ckerbohn mehrler Bedart, besonlers auch für Peluschken, bpenfalls und Wieken. Sergdells und Lupinen hatten(ie v 1. kostere Tendenz, FKür letztere seigt sieh nach 57 Kar fuh leres Interesse für gelbe Saatware. Rauhfu — oberschlesischen Montanwerte besserten sich durchschnittlich die neueste Entwieklung im Versicherungsgewerbe eigentlich 2 2 7 284% AL. Maisbezugsscheine Wurden mit 5555% genam finen elen in — S „ wDͤ S2 T T rrennereeeer ———— bess rn kreut „den 21. Juni 1921. r 27. Dund 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 290. Waren und Härkie. 1 Maunheimer Produktenmarkt. ahein, 27. Juni. Die weitere Entwertung der Mark Wirkte auf soNachl in Newyork als auch in der Schweiz, den 70 de Stimmung am Produktenmarkte befesti- e Vorrät und zwar speslell für diejneigen Artikel, in denen Mai Ir knapp slud. Ein starkes Anziehen lieben die Ugen n erkennen, und für Lokoware wurden im heu- i Sack Fur bis 200 für die 100 kg bahnfrei Mannheim dehei und aucb hezahlt. Auch Mais-Bezugs- 7 1 jeben stark gefragt und die heute gestellten For- gangenen 5 70 Wiederum im Vergleich zu jenen Ende der ver- Vurden woche Wesentlich höher. Im Vormittagsverkehr Jegar zu 4850cheine Zzu 55.50—56% und im späteren Verkehr b gleichf 190 per Zentner gehandelt. Futterartikel, ern: alls gesucht sind, konnten ihren Preis weiter ver⸗ amtücnean, Ler langte für Kokoskuchen 238—240, für für ae 220—230, für Rapskuchenschrot 145—150 4, kür Zue— nen 290—295, für Leinkuchenschrot 275—280&, Air Trochesehnitsel 58.60% Zuckergehal.) 335—940 4 und slationen ensehnitzel 140—145 für die 100 kKg ab Verlade- als auch B on Hülsenfrüchten blieben sowohl Erbsen stellten a en lebhaft begehrt, und die geforderten Preise rem letzte Bosetahr um 10 die 100 kg höher, als in unse- Aervder 5 ericht genannt. Rauhfutter konnte bei befrie- neues Fatk age gleichfalls die festere Tendenz behaupten. de nach Besten besteht guter Begehr, und die Preise, die sich stelle onnchakkenheit der Ware auf 4570 per Zentner Datzn durchgeholt werden. Reis lag im Einklang bübladung lerisenmarkl kest. Für Bruchreis Siam I, Juni- bahnfrei MHasen Okkerten von zu 379& die 100 kg b. tkrei Warburg und für Abladung bis 10. Juli zu 375 1 zden sjch die chafen vor. Für Salgon I loho Hamburg stell. duni-Ablade Forderungen auf 440, Choice Blue Rose per Jach, bahniraß Non Hamburg auf 590& brutto für netto mit 20 468—670 Hamburg. In Mannheim greifbarer Reis wurde en sich dbahnfrei Mannheim genannt. Saaten er- Aredledentilete ebenfalls einer besseren Nachfrage und lee Stellte leh konnten Umsätze getätigt werden. Für Rot- 18 nsieh die Forderungen je nach Oualitat auf 1000 Aaat aut 480— Provence-Luzerne auf 2000—000, für Raps- kür netto mi 700 und für Leinsaat auf 480—500 4 brutto t Sack, bahnfrei Mannheim. Nürnberger Hopfenmarkt. Die 2(Originalbericht.) 5 der orärteschreitende Befestigu g5 des Marktes in- ech„oelt Nochen bestehenden ziemlich regen Nachfrage 5 ra ebmlich in der letzten Woche immer mehr aus- I kbedarf Zelgte sich denn auch bald, veranlaßt durch den aben 298 Fient nur allein eine Besserung des Wertes der ſue in einer Wrücken der Farben und Oualitäten, sondern nauzweideut ganz wesentlichen Erhöhung der Preise. an fe at zu erkennen, daß seitens des Kundschafts- kröllerer Nedaer Aich für norddeutsche Brauereien) noch 8 Wund arf vorhanden ist. Aber auch der Exporthandel ur kiet wieder einmal in Tätigkeit und übernahm wenn mere Posten für Schweden und Dänemark. 80 erreichte der Umsatz in der Berichtswoche 600/ Ballen, und zwar Markt- und Gebirgshopfen zu 1300—1800, Württem- berger zu 1500—2000, Spalter zu 1500—1800„ und Haller- tauer ohne und mit Siegel zu 1400—2000. Hinsichtlich der Preisentwicklung der letzten Tage muß gesagt werden, daß die Wertbesserung von 300 und mehr Mark bei der ständi sehr festen naltung der Eigner durchaus nicht überraschen kam. Die zuletzt auf dem Markt gewährten erhöhten Preise wurden schon seit einiger Zeit hbei Käufen außlerhalb des Marktes bewilligt und es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daf bei anhaltender Nachfrage die Preise noch Weiter in die Höhe gehen. Letzte Notierungen für 1920er Hopfen, und zwar für Markt- und Gebirgshopfen prima 1600 bis 1800&, mittel 1400—1500%-lallertauer, Spalter und Württemberger prima 1900—2000 4, mittel 1500 bis 1800 und geringe ohne Unterschied der Herkunft 900 bis 1400„. Für Auswahl werden wesentlich höhere Preise als die Notierungen für gute Ware gefordert. und Preishaltung: sehr fest. Die Hopfenanlagen bieten zurzeit ein recht ver- schiedenartiges Bild. Während strichweise, wie im Aisch- grund. auch im Spalterland und zum größten Teil in der Hallertau, die Pflanze tadellos steht und die Hopfen vielfach schon Stangenhöhe erreicht haben, sieht man in anderen Gegenden wWieder Gärten, die vollständig zurück sind, und es machen besonders die verhagelten Anlagen mitunter einen recht trostlosen Anblick. Im allgemeinen ist das Gewächs auch nicht so kräftig wie im letzten Jahre, dagegen ist das Ungeziefer zum größten Teil wieder verschwunden. Der bal- dige Eintritt warmer Witterung ist jetzt unbedingt notwendig, wenn eine namhaftere Ernte erwartet werden soll. Der deutsche Metallmarkt.(Wochenbericht der Deutschen Metallhandel.-G. in Berlin.) Die Festigkeit am deut- schen Metallmarkt hielt in der heute abgelaufenen Be- richtswoche unverändert an, ja sie machte sogar in einzelnen Metallen weitere Fortschritte. Obwohl London während der ganzen Woche besonders den Preis für Kupfer herabsetzte, hielten sich die Notierungen in Berlin in der gleichen Höhe bezw. konnten die Preise sogar noch etwas heraufgesetzt werden, da die Befestigung der fremden Devisen in Berlin einen Ausgleich für die heruntergegangenen Londoner Notie- rungen bet. Zinn, Blei und Zink konnten merkliche Preisbesserungen verzeichnen, da infolge der höheren Devisen-Notierungen bei in London gleichgebliebenen Preisen sich Bewertungen ergeben, die über den vorwöchentlichen Schlußpreisen liegen, Kupfer ist anscheinend in London und Newyork dadurch etwas rückgängig, daß Deutschland infolge der niedrigen Bewertung der Mark im Auslande nicht mehr im gleichen Maße kaufen kann, wie dieses noch vor ganz kurzer Zeit der Fall war. Der augenblicklich geltende Kupferpreis in Deutschland dürfte aller Voraussicht nach daher ungefähr als die Preisbasis anzuschen sein, mit der man für die nachste Zukunft rechnen kann. Bei einer Höher- bewertung werden vieleArtikel durch die gegenwärtige Kauf- kraft des Publikums nicht mehr aufgenommen, sodaß bei der mangelnden Nachfrage die Notierungen in Newyork und Lon- don Abschwächungen erfahren müssen. Man wird also an- würde. Zucker. zogen. nehmen können, daß eine weitere Verschlechterung der deut- schen Valuta Fleichzeitig eine Verschlechterung des Welt⸗ I 755 del, i ehe Bekanntm ee L . en e v eng leregiſter 8 Band V.-3. 19 nde en. f ane e 0 üägestagen; diig: Wabeimed. Niaht wuite betzz prokura exteilt. 00 B Band XVI.⸗J. 48, Mannheim wurde heute Angeragen! Franz Kapper in Ludwigshafen a. Rh. iſt Mannzeim, den 28. Zunt 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. itäts⸗Aktiengeſellſchaft“ in eſamt⸗ 1 100 5 5 Unsere geliebte Mutter, Schwieger⸗ a n: uhr wurde 98 Das Sta eritwene iſt dem Beſchluſſe der Ge⸗ chend um 90 iung vom 31. März 1921 enk⸗ Mannheim. 15 75 1 M. erhöht. „Jun oü Jum 5— Amtsgericht B. G. 4. dae heute bie rsſter B Band 5 ſugeimer Hafß Firma„Konſerver Gefellſchaſt mit lehm Nr. 30 ung in Mannheim, Richard Wagnet 8 aale, iſt: 9 0* des Unter⸗ andel mit Friſchhaltungs⸗ 8 Atlaswaren und Glasiatunenten 177 5 3 5 geln 8 m Heiſchbauungaappargte Konſer⸗ er 0 gamann, i annheim iſt Geſchüäftsführer. Heſe e mkapftal beträgt 20000 Mark. Hugo ag der Geſellſchaft mit be⸗ 0 1 Nede an g ebruar und 7. Juni 1921 110 def eſchäftsfährer pertritt allein die Meicgchſ aolgen de der! Wanleger. nur durch den Deutſchen ann 2 2 den 20. dan 1bet. 100 N Fesd Amtsgericht B. G. 4. wannhe keöſſer.-Pand f. Brg. 8 wurde 155 Bank Aktiengeſellſchaft“ in eute eingetragen: Wagmunerstr. 13 NMachlass Leo Lehmann k, Ffankturt a. N. Ostasiatisches Kunstgewerbe Versteigerung: 30. Juni 1921 Katalog mit 8 Abbildungsseiten Preis M. 12. mutter, Großmutter, Schwester und Tante fu Hedwig Loeb geb. Gutherz verschied sanft am 24. ds. Mts, im 66. Lebens · jahre in Bad Teinach, wo sie zur Erho· lung weilte. 1186 Mannheim Richard Wagnerstraße 11) Paris, New-Vork, Carlsbad, 26. Juni 1921 Dle trauernden Hinterbltebenen. Die Beerdigung findet n Düsseldorf statt. rde Geſel teralheiſchaftsvertrag iſt durch den Veſchlu Waade ee ant 15. Junt z6282 dder waorſeand, eſellſchaft wird vertreten: Durch Reinſcunch ein Bagleber(Dlrektoren) gemeinſam Auncl mit eieftandsmicgiied(Dirertor) in Ge⸗ len demitgſeder Rrokurſſten. Stellertretende welt den rſtan(dellpertretende Direktoren) duig, andsmitgliedern(Dtreitoren) in⸗ W g dep 21. Sun 292t, ö Amtsgericht B. G. 4. ſn u Handr⸗ 15 müßtendelsregiſzer E Band I.,J. Z. Firma dwdecgene nmwerte“ in Wne ſie e vom 31, Mal 1921 fundbeſchloſſen des Grundkapitals um 2000 000.— kapttal pe dle Erbödung iſt erſolgt Por og de af dat dezt 3000000.—. Die ben ei 52 05 Inhaber lautende Aktien zu kundz, Der Peſel en zum Kurſe von 140% aus⸗ btapitgg Aaude ue iſt in 8 4 Abſ 1 adom 1. Maf 1921 uf die eingereichten Ur⸗ 18. Jun'wird Bezug genommen. en 21. Juni 1921. e. Amtsgericht B. G. 4. 108 un Handerere⸗ 0 ee ee B, Band XIX, O 20. arlehrseg ma„Grundſtück⸗ und bo⸗ d. Manng eſellſchaft mit beſchränkter 8 Unte 158 07 Ar, T eingetragen, Gegen⸗ deyn Grbren⸗ iſt; Der bankmäßige Be⸗ 1 Aecen dſe, und Hypothekenverkehr 50000 105 aller Art. Das Stammkapital und Mark. Michael Geifel. Archltekt, u ind Geſch ulſus Hatry, Kaufmann. Mann⸗ e 5 teführer. Der Geſellſchaſtsvertrag 102 mult beſchräntter Haſſung iſt am Mehtere ſchgeſtelt. Die Geſellſchaft wird, 00 Hacadeltsſußrer norhanden ſind öſeeſührer gemeinſam ader durch ſten— hrer in Oemeinſchaft mit einem Gene ktreten. Von den Geſellſchaftern Naule Archſtekt. Mannheim und Julius eleer bengt e 15 2* eſellſcha U ndi ichanDie geletzlſch bangeſchelcheen — — 2 2 2 S 8 ahein den 21 J„Juni 1921. 05 Bad. Umts ericht B. G. 4. andeleregiſter E. Band VIII. 55. 31 Wiebraarktbant Attengeſen⸗ ſchle ande murde 228 eingetragen; als Nar, Franak als Vorſtandsmücglied ausge⸗ Walunde 05 Gritzel, Kaufmann, annheim nheim beſtellt. d. Amtsgericht B. G. 4. Lostüumsammlung Aunstmaler pfof, Carl Sefler 1, München vorwiegend Rostüme des 18. Jahrhunderts ferner Antiquitäten Kunst-1 Einrichtungs. gegenstände alte Gemälde aus verschiedenem Besitz. Vorsteigerung: 1. u. 2. Jull 1921 Katalog mit 8 Abbildungsseiten Preis M..— eeeeeeee Tucherbrau Nürnberg ceentenagumaulmachubelhaſnghuthugn Bierkenner beverzugen unsere aus Hopfen und Mala her- gestelften Qualitätsbiere, aainge der Waelcet etſolgen im Beutſchen eneeenenunuruncnnmnpemnumnen Generalvertreter: Jdoh. BR. Gruber, Offenburg Bier- und Weingreoßhandſung Vertreter in Mannheim: Seorg Trick, Traitteurstr. 6 —————— Offene Stelſen. kahmaben Aiean Uül e eeeeeeee 110 (Casino-Saal. N1 Dienstag. 28. Juni 1921, 8 Uhr abends BI78 bfober wIssenschaftfiocher Vortrag ver getent gguche uber BaBI0 e a Tiohſsges Nüdehen r Küche u. Hausarbeit fl. Fanele gegen Lohn geſucht. orzuſtellen bis 5 1175 nachm. 11 Uluatömas—Jpirttamor— Thebsopbie — Glauben und Wissenschaft Das Fortleben nach dem Tode im IAchte der modernen Forschung. Nüheres durch die Anſchlagſäulen, Vorverkauf bei F. Heckel, O 3, 10. eeeeeeeeeeeeetteeeeeeeeeeetttg g e enfliennſHeentlffffütBumeHfumenlftHenffl 7782 —— 0 handels- Kupferpreises zur Folge hat, Deutschland ein Gleichpleiben des Kupferpreises ergeben Der Kupferpreis schließt etwa 25 l über der vor- wöchentlichen Notierung, Zinn etwa 50% höher, Blei, das wesentlich mehr gekauft wurde als in der Vorwoche, erzielte eine Preisbesserüng von etwa 15—20 und ebenso wurde prompt lieferbares Zink, das stark begehrt war und beson- ders durch die KRnappheit an greifbarem oberschlesischem Hüttenrohzink viel gekauft wird, um etwa 15—20 im Preise heraufgesetzt.— In Altmetallen wurde auch in dieser Woche wieder recht viel gekauft, da immer weitere KRonsu- mentenkreise zu der Ueberzeugung kommen, daß einstweilen mit einer Senkung des Preisniveaus nicht zu rechnen ist. ſchrift auch nur Nachmitiag. 18 Jgeſucht. B Hafenſtraße 38, Waſcherei 1143/ Jes, Immler, TLutherstr. 13 „28. 1 U. Il einpefdärter Ilemafonaler Tun Jeliben zweeks Eröffnung einer Agentur am doriigen Platze per baldigst gesucht. Angebote mit Angabe von Referenzen Lebenslauf, Gehalts ansprüchen unt. C. O. 166 an die Geschäftsstelle ds. Blattes erbeten. wWodurch sich für Während sich im Verkehr von Rohzucker die Geschäftsstille weiter vergrößert hat, hat sich die lebhafte Entwicklung der Umsätze im Raffinadegeschäft fort⸗ Schlupstimmung ee. hier und da auch noch etwas vergrößert infolge ein- aufender Aufträge seitens der Zucker verarbeitendeu Indu- strie und auf Grund der erfolgten Freigabe für Juli/August- Lieferung. Hierbei sei nicht unerwähnt, daß in weiten Be⸗ völkerungskreisen die Befürchtung Raum gewonnen hat, daß die beantragte Steuererhöhung und andere Faktoren den Zucker chestens noch mehr verteuern würden, aber in den Kreisen der Industrie und des Handels hält man dies vor Be- gin, der neuen Jahreszeit nicht für wahrscheinlich und es kehlt dazu die Berechtigung.— Für Melasse ist die Ten⸗ denz gut stetig geblieben und den vorwöchentlichen Ab- schlüssen zu 60 telquel haben sich weitere Geschäfte an- geschlossen, sodaß die vorhandenen mäßigen Bestände der Zuckerfabriken ihrer Räumung mehr entgegensehen. in Melasse neuer Ernte hat sich vereinzeltes Geschäft bereits entwickeln können und es wurden 49& telquel bewilligt.— Das Wachstum der Rübenfelder hat sich zwar in- kolge der recht niedrigen Temperaturen etwas verlangsamt, aber die Felder sehen gekräftigt aus und jedenfalls vermin- derten sich die Rübenschädlinge, auch konnte die Beseitigung des Unkrautes wirksam vorgenommen werden.— An den Auslandsmärkten hat sich nach den vorangegangenen Preisermäbigungen die Stimmung mehr beruhigt und es hat sich eine kleine Besserung in der Unternehmungslust voll- Die Newyorker Notierung für prompten Zentri- fugalzucker lautete 4 ots. in den letzten Tagen, ein Preis, der seit 1914/15 nicht gesehen worden ist, allerdings dazumal i wesentlich anderer Geldbewertung.— In Englan d sind die Raffinerien inkolge der Streikfolgen noch immer behindert, indessen sind weiße Kolonialzucker, auch amerikanischer Granulated und holländische, belgische, tschechische Zucker genügend erhältlich. Zentralen verringert sich nun. Ernteziffer wieder auf 3 900 000 t erhöht. Auch — Die Zahl der auf KRuba arbeitenden Himelpy hat kürzlich seine Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Woldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V. Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, B 6. 2. ottarzon& Co, Udne(.) Südfr. Imp. Exp., sucht per 1. Auguſt einen kücht. Geschäftsfuhrer: und 2 Verkäuferinnen: zur Seitung von 2 Filialen, Es fommen nur ſakt⸗ volle Leute in Betracht. Fr. Häberle, Neckarau, Adlerstr. 28. eeeeee Schriftliche Angebote an Zu verkaufen: Haus mit gutgehender Wein⸗ wirtſchaft desgl. 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Hausgewerbetreibenden(Heimarbeitern) der vorbezeichneten Art unter einander, ſofern ſie von demſelben Arbeitgeber beſchäftigt werden, wird ein Gewerbegericht errichtet, welches den Aeh Gewerbegericht Naunheim in Sitz iſt zu Mannheim. Seine zrdche Zuſtändigkeit umfaßt die Ge⸗ meindebezirke Mannheim mit ſämtlichen Vor⸗ orten und Seckenheim. uſammenſetzung des Gerichts. 8 2. s Gewerbegericht beſteht aus einem Vorſitzenden, 3 Stellvertretern desſelben und 90 Seiſitzern(45 Arbeitgeber, 45 Arbeitnehmer). Die Zahl der Stellpertreter und Beiſitzer kann durch chluß des Stadtrats zu Mannheim anders feſt⸗ geſtellt werden. Vorſitzender und Stellvertreter. 8. Der Vorſitzende des Gewerbegerichts die Stellvertreter tadtra Mannheim auf drei Jahre gewählt: 2 Arbengeber noch Arbefter ſein und müſſen die Befähigung zum Richteramt er⸗ ben. Der Stadtrat hat auch über eine etwa zu ge⸗ währende e denen des Vorſitzenden und der vertreter zu beſtimmen. 2 Die Maht des Verſtgenden ard der, Steüber. Ferter bedarf der Beſtätigung des Bezirksrates zu Mannheim. Dieſe Beſtimmung findet auf Staats⸗ zder Gemeindebeamte, welche ihr Amt kraft ſtaatlicher Ernennung verwalten, keine Anwen⸗ dung, ſo lange ſie dieſes Amt bekleiden. 5— Beiſitzer. 4. Die Beiſitzer müſſen zur Hälfte aus den etgebeen, zur Hoälſte aus den Arbeitern ent⸗ nommen werden. Die Beiſitzer aus dem Kreiſe der Arbeitgeber werden mittelſt Wahl der Arbeitgeber, die Bei⸗ ſitzer aus dem Kreiſe der Arbeiter mittelſt Wah! der Arbeiter auf die ee von drei Jahren be⸗ Wiederwahl iſt zuläſſig. 5 VPeſter,— Amtsperiode abgelaufen iſt. ſcheiden erſt dann aus, wenn ihr Nachfolger in t eingetreten iſt. * Das Reich, s Staat, die Gemeinden zud ſonſtigen öffentlichen Verbände, ſowie juri⸗ erſonen üben ihr Stimmrecht durch ihre ſichen Bertreter aus. durch§ 1 II der Zuſtändigkeit des Gewerbe⸗ gerichts unterſtellten Hausgewerbetreibenden find, Denm ſie regelmäßig die Rohſtoffe und Halbfabri⸗ kate ſelbſt beſchaffen und im letztverfloſſenen Jahre nicht bloß vorübergehend mindeſtens zwei gewerbliche Arbeiter gleichzeitig beſchäftigt haben, s Arbeitgeber, andernfalls als Arbeiter wahl⸗ berechtigt und wählbar. Wahl der Beiſitzer. 6. Die Wahl der Beiſitzer erfolgt unter Lei⸗ — von Wahtansschüſen in Wahlbezirken. Jede der beteiligten Gemeinden bildet einen Wahlbe⸗ * 2 * 25 Stadtrat in mehrere Wahlbezirke zerlegt werden. Für deben Wablbezt wird ein Wahlausſchn e⸗ nt. 222 In der Stadt Mannheim ſind je 43 Beiſitzer von den Arbeitgebern und Arbeitern zu wählen, in Seckenheim je 2. Scheidet die Gemeinde Secken⸗ heim aus dem Gewerbegerichtsverband aus, ſo er⸗ höht ſich die Zahl der in Maunheim zu wählenden zer um je 2. Die Arzeligeber häben ihr Wahlrecht in dem⸗ jenigen Wahlbezirke auszuüben, in welchem ſie zur Zeit der Vornahme der Wahl eine gewerb⸗ liche Niederlaſſung haben, die Arbeiter in dem⸗ jenigen Wahlbezirk, in welchem ſie zur Zeit der — der Wahl wohnen. Den Arbeitern, die nicht in Mannheim wohnen, aber in Mann⸗ heim beſchäftigt ſind ſteht die Auswahl des Wahl⸗ irkes frei; dem Stadtrat Mannheim bleibt je⸗ vorbehaften, die in größeren Fabriken Be⸗ ſchäftigten einem beſtimmten Wahlbezirk zuzu⸗ weiſen. Wahlausſchüſſe. § 1. Das Gewerbegericht beſtimmt, aus wie⸗ viel Perſonen die Wahlausſchüſſe zu beſtehen ha⸗ ben. Die Vorſitzenden der Wahlausſchüſſe wer⸗ den vom Stadtrat Mannheim bezw. dem Ge⸗ weinderat Seckenheim beſtellt. Die übrigen Mit⸗ glieder der Wahlausſchüſſe müſſen zur Hälfte ſtimmberechtigte Arbeitgeber, zur Hälfte ſtimmbe⸗ rechtigte Arbeitnehmer ſein und werden durch den ſtändigen Ausſchuß in geheimer Wahl oder durch Zuruf gewählt. Wahlliſten. § 8. Für die Wahlen der Arbeitgeber werden — geſondert nach den Wahlbezirken— Liſten gufgeſtellt, in welche alle Arbeitgeber einzutragen lind, deren Stimmberechtigung unter Beifügun der erforderlichen Beſcheinigungen innerhal zweier Wochen nach der erſten Aufforderung, welche ſpäteſtens 8 Wochen vor dem Wahltag er⸗ ſolgt, bei den von dem Stadtrat bezw. dem Ge⸗ meinderat zu bezeichnenden Anmeldeſtellen münd⸗ lich oder ſchriftlich angemeldet iſt. Bei unter⸗ laſſener rechtzeitiger Anmeldung ruht das Stimm⸗ recht. Als Beſcheinigungen genügen: Die polizei⸗ liche Beſtätigung der nach 8 14 Gew.⸗O. erfolgten Anmeldung des Gewerbebetriebs, die letzte Quit⸗ tung über die Zahlung der Gewerbeſteuer. Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dem Ermeſſen der Wahlausſchüſſe überlaſſen. Wird eine Anmeldung zur Wählerliſte beanſtandet, ſo iſt dem Angemeldeten davon ſofort, ſpäteſtens binnen einer Woche nach Ablauf der Eintragungs⸗ friſt Mitteilung zu machen. 7 85 Nach Ablauf der Anmeldefriſt werden die Liſten in einem oder mehreren zur öffentlichen Kennt⸗ uts gebrachten Lokalen während der Dauer einer Woche offen ausgelegt. Einſprüche gegen die Nichtigkeit der Wählerliſten ſind während der Dauer der Auslegung derſelben bei dem Stadt⸗ uunt bezw. dem meinderat oder bei dem Ge⸗ werbegericht zu erheßen. Der Stadſrat bezw. ce⸗ meinderat trifft über ſolche Einſprüche nach An⸗ hörung des Wahlausſchuſſes desjenigen Wahlbe⸗ zirks, in welchem der den Einſpruch Erhebende zu wählen hätte, innerhalb zweier Wochen nach Ab⸗ lauf der Einſpruchsfriſt endgültig Entſcheidung. „Für die Wahlen der Arbeiter werden Wähler⸗ liſten nicht aufgeſtellt. Die Arbeiter haben ihre Wahlberechtigung am Tage der Wahl dem Wahl⸗ ausſchuß nachzuweiſen.(Vergl.§ 11.) Wahlort und Wahltermin. 8 9. Wahltag und Wahllokal beſtimnet der ſtändige Ausſchuß; ſie ſind⸗ unter Mitteilung der für die Wählbarkeit und Wahlberechtigung geſetz⸗ lich vorgeſchriebenen Bedingungen mindeſtens zweimal in den amtlichen Verkündigungsblättern des Bezirks Mannheim durch Anſchlag und in ſonſt ortsüblicher Weiſe bekannt zu machen, der⸗ geſtalt, daß zwiſchen der erſten ekanntmachun und dem Wahltage eine Friſt von mindeſtens vier Wochen liegt. § 10. Die Wahl der Beiſitzer iſt unmittelbar und geheim; ſie findet nach den Grundſätzen der Verhältniswahl ſtatt. Der Vorſitzende des Ge⸗ werbegerichts fordert in der in§ 9 bezeichneten Bekanntmachung für den Gemeindebezirk Mann⸗ heim zur Einreichung don getrennten Wahlvor⸗ ſchlagslaſten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf. Jede Vorſchlagsliſte muß ſo viele Namen enthalten, als in Mannheim, bezw. Seckenheim, Beiſitzer zu wählen ſind und muß in Mannheim von mindeſtens 20, in Seckenheim von mindeſtens 5 wahlberechtigten Arbeitgebern bezw. Arbeitneh mern unterzeichnet ſein. Unterzeichnet derſelbe Wähler mehr als eine Vorſchlagsliſte, ſo wirk ſein Name auf keiner der von ihm unterſchriebe⸗ nen Liſten mitgezählt. Die Liſten ſind ſpäteſten? zwei Wochen vor dem Wahltermine bei dem Ge⸗ werbegericht Mannheim einzureichen. „Die Liſten müſſen in einer Aufſchrift genau die⸗ jenige Wählergruppe bezeichnen, von welcher ſie ausgehen, und müſſen auf weißem Papier ge⸗ druckt oder geſchrieben ſein, Liſten, welche den vorbezeichneten Erforderniſſen nicht entſprechen, jind ungültig. Die Liſten werden vor dem Wahl⸗ tage öffentlich bekannt gemacht und ſind bis zum Wahltage in einem zur öffentlichen Kenntnis N* bringenden Lokale zur Einſicht der Wähler offen zu legen. Wahlhaudlung. 8 11. Die öffentlich und au einem Werktage ſtattzufin und zwar in der Gemeinde Mannheim von 11 Uhr morgens bis 9 Uhr abends, in den anderen Gemeinden von —9 Uhr abends; ſie erfolgt in den einzelnen Wahlbezirken geſondert. Das Wahlrecht iſt nur in Perſon und Stimmzettel auszuüben, welche handſchriftlie oder im der Bervpielfältigung herzuſtellen ſind. Der hlzettel darf nicht K* enthalten, als Beiſitzer in der Wahlhandlung zu wählen ſind. Die zur Stimmabgabe ſich meldenden Arbeiter weiſen ihre Stimmberechtigung durch eine Be⸗ ſcheinigung ihres Arbeitgebers nach, in welcher beſtätigt wird, daß der Arbeiter dem dentſchen Reiche angehört, das 20. Lebensjahr vollendet hat u. in dem Betriebe des beſcheinigend. Arbeitgebers beſchäftigt iſt— auch nicht vor dem Wahltage aus⸗ treten wird— oder in dem Gewerbegerichtsbezirke wohnt. Formulare zu dieſen Beſcheinigungen wer⸗ den von der Gerichtsſchreiberei des Gewer be richts oder von anderen zur öffentlichen Kenntnis zu bringenden Stellen während der in der Be⸗ kanntmachung angegebenen Zeit, jedoch früheſtens eine Woche vor dem Wahltage, koſtenlos abge⸗ geben. Verweigert der Arbeitgeber die Ausſtellung der Beſcheinigung, ſo genügt eine Beſcheinigung der Krankenkaſſe oder der Polizeibehörde, wozu Formulare ebenfalls koſtenlos a ben werden. Die Anerkennung anderer Ausweiſe kleibt dem Erxmeſſen des Wahlausſchuſſes überlaſſen. Die Wahllegitimationen ſind vor Abgabe des Stimm⸗ zettels dem Vorſitzenden des Wahlausſchuſſes u übergeben; ſie werden und zum Wahl⸗ Protokoll genommen. Werden Arbeiter ohne ſchriftliche Legitimation zur Wahl zugelaſſen, ſo iſt dies im Protokoll zu vermerken und zugleich anzu⸗ —.2 wie ſich der Wahlausſchuß über die W l rechtigung Gewißheit verſchafft hat. Arbeitgeber, die ſich zur Stimmabgabe einfinden, ſind nur dann zur Wahl zugelaſſen, wenn ſie in die Wählerliſte eingetragen ſind; ſie müſſen ſich auf Verlangen über ihre Perſon ausweiſen. Die Wählerliſte liegt während der Wahlhandlung auf; die erfolgte Stimmabgabe iſt in ihr zu vermerken. Ait Schluſſe der Wahlhandlung 5 die Wählerliſte von dem Wahlausſchuß mit der eurkundung ab⸗ zuſchließen, daß ſich niemand weiter zur Stimm⸗ abgabe eingefunden hat. ei Meinungsverſchiedenheiten innerhalb des Wahlausſchuſſes darüber, ob der vorgelegte ſchrift⸗ liche Ausweis eines zur Wahl ſich meldenden Ar⸗ beiters genügt oder ob ein Arbeſter 1* ſchrifi⸗ lichen Ausweis zur Wahl zuzulaſſen i„;oder ob ein ſich meldender Arbeitgeber ſeine Identität mit dem in die Liſte Eingetragenen genügend darge⸗ tan hat, ꝛc. ꝛc. findet Abſtimmung ſtatt; eventmell 5 die Stimme des Vorſitzenden den Ausſchlag. rund und Ergebnis der Abſtimmung ſind im Wahlprotokoll zu vermerken. Zur Aufnahme der Stimmzettel iſt für Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer je eine beſondere Wahl⸗ urne aufzuſtellen, in welche die als ſtimmberech⸗ tigt Anerkannten ihre Stimmzettel ohne Unter⸗ ſchrift verdeckt durch die Hand des Vorſitzenden hineinlegen. Das Nähere wird durch eine In⸗ ſtruktion geregelt werden. Der Stimmzettel iſt vom Wähler in einen Umſchlag zu legen und in dieſem Umſchlag abzugeben, wobei 5 50 der Land⸗ tagswahlordnung Anwendung zu finden hat. Die erforderlichen Umſchläge ſind im Wahllokal zur Verfügung zu ſtellen. Iſt mehr als ein Stimmzettel in einem Um⸗ ſchlage, ſo iſt die Stimmabgabe ungültig. § 12. Nach Ablauf der zur Vornahme der Wahl feſtgeſetzten Zeit ſind nur noch diejenigen Perſo⸗ nen, welche bereits im Wahlolkale anweſend ſind, zur Wahl zuzulaſſen. dann ſind die Stimmzettel aus den Wahl⸗ urnen zu nehmen und zu zählen. Die Zahr Stimmzettel(bezw. in Mannheim der Umſchläge muß in Anſehung der Arbeiter mit der Zahl der geſammelten Wahlausweiſe, zuzüglich der ohne [chriftlichen Ausweis zur Wahl Zugelaſſenen, in Anſehung der 2 9 mit der in der Wähler⸗ liſte vermerkten Zah der Abſtimmenden überein⸗ ſtimmen. Trifft das nicht zu, ſo iſt dieß nebſt dem zur Aufklärung Dienlichen in dem Wahl⸗ protokoll niederzulegen.—9 Das Ergebnis der Stimmzählung iſt in das Wahlprotokoll aufzunehmen, welchem die Stimm⸗ zettel in verſiegelten Päckchen eir den find. Feſtſtellung des Wahlreſultats in Mannheim. 13. Jeder Stimmzettel wird behufs Feſtſtel⸗ lung der Zahl der auf die einzelnen Vorſchlags⸗ liſten entfallenden Beiſitzer für diejenige gültige Vorſchlagsliſte(5 10) gezählt, deren Aufſchrift mit derjenigen des Stimmzettels übereinſtimmt. Dann wird ermittelt, wieviel gültige Stimmzettel im Ganzen abgegeben und wleviel auf jede der eingereichten gültigen Vorſchlagsliſten entfallen ſind. Von den in jeder Gruppe vor eſchlagenen Perſonen gilt diejenige Zahl als gewählt, welche ſich zu der Geſamtzahl der zu wählenden Beiſitzer ebenſo verhält, wie die Zahl der auf die Liſte enz⸗ fallenen Stimmen zu der Geſamtzahl der abge⸗ gebenen Stimmzeitel. Ergeben ſich bei dieſer Berecmung Brüche, ſo wird der fehlende Beiſitzer derjerigen Liſte d teilt, welche die höchfte Bruchzanf anenerern ak durch etwaige Ablehnungsgründe Namen Abl Vorſitzenden des Gewerbegerichts gezogene Los. Innerhalb der einzelnen Vorſchlags iſten ent⸗ ſcheidet die Reihenfolge der Namen. Es iſt dem nach an erſter, zweiter, dritter Stelle de. gewählt, wer an erſter, zweiter, dritter Stelle ꝛe. die ab⸗ ſolute Mehrheit auf die Liſte abgegebenen Stim men erhalten hat. Stimmen, die jemand an an⸗ derer Stelle derſelben Liſte erhalten hat, werden nicht mitgezählt. Stimmen, die jemand auf ver⸗ chiedenen Liſten erhalten hat, werden nicht zu⸗ ſammengerechnet. Erlangt an einer Stelle nie⸗ mand die abſolute Mehrheit, ſo ſcheidet dieſe Stelle aus und die nächſtfolgende rückt auf. Wer auf mehreren Liſten(ohne Zuſammenrech⸗ nung der Stimmen) gewählt iſt, wird der Liſte gutgeſchrieben, welche die meiſten Stimmen erhal⸗ ten hat, eventuell entſcheidet das Los. Die nach Vorſtehendem zu vollziehende Tiſhel lung des Wahlergebniſſes für die Stadt Mann⸗ heim hat längſtens am 5. Tage nach der Wahl ſeitens des Wahlausſchuſſes, deſſen Vorſitzenden der Gewerbegerichtsvorſitzende iſt, in öffentlicher Sitzung zu erfolgen. Einer genauen Zählung der auf die einzelnen Namen entfallenen Stimmen bedarf es dabei nicht, ſofern nur mit Sicherheit feſtſteht, daß für die fragliche Stelle der Vor⸗ ſchlagsliſte die abſolute Mehrheit erlangt iſt. Feſtſtellung des Wahlreſultats in Setleuheim. § 14. Das Wahlergebnis in Seckenheim wird durch den dortigen Wahlausſchuß unverzüglich in öffentlicher Sitzung nach den Beſtimmungen des . 13 feſtgeſtellt und iſt binnen längſtens drei Tagen nach der Wahl dem Gewerbegericht unter Anſchluß des Wahlprotokolls und der Stimm⸗ zettel mitzuteilen. des Wahlreſultats und Be⸗ ſchwerde gegen die Wahl. 8 15. Das der Wahl iſt von dem alsbald in den amtlichen Verkün⸗ digungsblättern des Bezirks Mannheim mit dem Hinweiſe darauf bekannt zu machen, daß Beſchwer⸗ den ogen die Rechtsgültigkeit der Wahl binnen einer Ausſchlußfriſt von 1 Monat nach der Wahl beim Gewerbegericht oder beim Bezirksamt Mannheim anzubringen ſind. Der Bezirksrat zu Mannheim hat an e Beſchwerde Wahlen, welche gegen das oder die auf Grund des Geſetzes erlaſſenen= ſchriften verſtoßen, für ungültig zu erklären. Gleichzeitig mit der Bekanntma ung des Wahl⸗ refultats iſt jeder Gewählte von ſeiner Berufung zum Mitgliede des unter Hin⸗ weis auf die 5 990 Ablehnungsgründe mit der Aufforderung ſchriftlich in Kenninis zu fetzen, t bei dem Gewerbege⸗ richte binnen der Ausſchlußfriſt von einer Woch. ſchriftlich oder zu Protokoll geltend zu machen. 1 der Wahl oder Ungzültigkeit derſelben. §. 16. Lehnt ein Gewählter die Wahl mit Ex⸗ folg ab oder wird ſeine Wahl für ungültig erklärt, 2 1— an ſeiner Stells derjenige der gleichen ahergruppe als gewä auf einer Siſte gewähkten Perſonen die meiſten Stimmen erhalten hal. Die Beſtimmungen des 5 13 finden en chende Anwendung. § 17. Sind Wahlen nicht zuſtande gekommen oder wiederholt für ungültig erklärt, ſo iſt der Be⸗ irksrat un Mannheim befugt, die Wahlen, ſoweit e durch Arbeitgeber oder Arbeiter vorzunehmen ger waren, durch den Stadtrat Mannheim bezw. beim Gemeinderat Seckenheim vornehmen zu laſſen. Belatmtmachung über die endgültige Zufammen⸗ ſezung des Gerichis. 18. Die endgülti mute des Ge⸗ 1 iſt ee Lacdre unter Angade der Namen und Wohnorte der Mir⸗ zn Erſatzwahlen. 8 13. er; int Laufe einer Wahlperiode mehr els ein Brittel der Beiſitzer einer Nategorie bei dem Gewerbegerichte ausſcheiden, ſo kann der Stadtrat Mannh Erſatzwahlen für den Reſt der Wahlperioden anordnen, auf welche die dor⸗ —.— Vorſchriften entſprechende Anwendung § 20. Die ee die Beiſitzer an den Sizungen des Gewerbegerichts teilnehmen, richtet ſich nach dem Alphabet in der Weiſe, daß beim jeweiligen Wiederbeginn desſelben beider⸗ ſeits je ein Beiſitzer zu übergehen iſt. „Der Vorſitzende iſt berechtigt, in Ausnahme⸗ fällen aus triftigen Gründen von der hieraus ſich ergebenden Reihenfolge abzuweichen. Er hat von jeder ſolchen Abweſchn und ihrer Begründung in 925 fraglichen Gerichtsſitzung Mitteilung zu machen. Beiſitzer, welche am Erſcheinen zu einer Sitzung verhindert geweſen ſind, werden, ſobald der Hin⸗ derungsgrund weggefatken iſt, zur nächſtfolgenden Sitzung zugezogen. Sagt ein geladener Beiſitzer erſt am Nachmit⸗ tage vor dem Sitzungstage ab oder hleibt er ohne e aus, ſo beſtimmt der Vorſitzende nach ſeinem Ermeſſen, wer an ſeiner Stelle zur Sitzung zuzuziehen iſt. Bernfung der Beiſitzer. 5 21. Der Vorſitzende ſetzt die Beifitzer von ihrer Berufung unter Hinweis auf die Folgen des Ausbleibens an den näher zu beſtimmenden Sitzungstagen durch Einſchreibebrief in Kenntnis. ,22. Die Beiſitzer haben jeden Wechſel ihrer Wohnung binnen drei Tagen dem Borſitzenden bei Vermeidung einer Ordnungsſtrafe bis zu 25 Mark anzuzeigen. Beſetzung des Gerichts in der einzelnen Sitzung. 5 23. 1555 jede Sitzung des Gewerbegerichts ſind vier Beiſitzer, zwei Arbeitgeber und zwei Ar⸗ beiter einzuladen. Das Gewerbegericht verhandelt und entſcheidet in der Beſetzung von fünf Mitgliedern: Vorſitzen⸗ der und 580 ſchädigung der ſißzer. § 24. Die Beiſitzer erhalten für jede Sitzung, welcher ſie beigewohnt haben. als Entſchädigung 24³ für Zeitverſäumnis 25 Mark ſofort ausbezahlt: der eine Hrrzchweiſang der Entſchädigung iſt nicht ſtatthoft. Außerdem erhalten die Beiſttzer als Erſatz für Rteiſekoſten, ſoweit die Reiſe auf Eiſenbahnen zurückgelegt werden kann die Koſten eines Billetts 2, Klaſſe für die Hinreiſe und Rückreiſe, ſowie eine Mark für jeden Ab⸗ und Zugang, im übrigen den Betrag der für die Beförderung vachweiskich er⸗ forderlich geweſenen baren Auslagen vergütet. Dabei wird jedesmal die kürzeſte fahrbare Straßenderbindung zugrunde gelegt. Gerichtsſchreiberel uſw. 5. Bet dem Gewerbegerichte iſt eine Ge⸗ richtsſchreiberei eingerichtet. Die erforderlichen Büro⸗ und Schreibkräfte Unterbeamten und Geſchäftsräume überweiſt der Stadtrat dem Gewerbegerichte. Die von dem Stadtrat Mannheim zu ernennen⸗ den Gerichtsſchreiber u. diejenigen ſeiner Gehilfen welche an den Spruchſttzungen des Gewerbege⸗ richts als Protokollführer teſlnehmen ſollen, ſind durch den Vorſitzenden des Gewerbegerichts u vereidigen. Alß Zuſtellungsbeamie ungleren dieſenigen Gic⸗ meindebeamten, weſche von dem Vorſttzenden do⸗ niit beauftragt werdeit. Im Falfe der Zuſtelung durch die Poſt(8 33 des Geſepes hat der Gerichtsſchreiber auf den dir Adreſſe des Juſtellungs⸗ em Wrgeffüffaaer ud den Ver⸗ Bei Gleichheit der Brüche eniſcheidet das vom merk hlt, welcher nächſt den di ſeyen, Gewerbeger ichteſache, een zu Zuſtellung“. Unterhaltungskoſten. § 26. Die Koſten der Errich und Erhal⸗ tung des Gewerbegerichts ſind von den beteiligten Gemeinden nach Maßgabe ihrer Beteiligung an der Erxrichtung zu tragen, wobei insbeſondere die Zahl der jeder Gemeinde angehörigen gewerb⸗ lichen Arbeiter und die Häufigkeit der Inan⸗ ſpruchnahme des Gewerbegerichts in Streitigkeiten derſelben in Rückſicht zu ziehen iſt 0 A Sofern eine Vereindarung der beteiligte meinderäte bezw. des Stadtrats m hier⸗ über nicht zuſtande kommt, wird der Verteilungs⸗ neaee dirch den Bezirksrat Mannheim feſt⸗ t. 375 Gebühren. 27. Gebühren und Auslagen für Zuſtellungen 81 werden nicht erhoben. 8s 59 und 60 des Gewerbegerichtsgeſetzes finden jedoch Anwendung. Zweitker Abſchnitt. Der ſta Ausſchuß. §. 28. Das Gewerbegericht wählt in jeder Wahlperiode einen ſaug de Ausſchuß. § 29. Der Ausſchuß beſteht aus fünf Arbeiit⸗ gebern und fünf Arbeitern, welche nach jeder Neuwahl der Beiſitzer für die Wahlperiode(zur Zeit 3 Jahre) von ſämtlichen Beiſitzern getrennt nach Arbeitgebern und Arbeitern aus ihrer Mitte unter Leitung des Vorſitzenden gewählt werden. § 80. Die Wahl erxfolgt, falls keiner der Bei⸗ ſitzer Widerſpruch erhebt, durch Zuruf, andern⸗ falls getrennt von Arbeitgebern und Arbeitern durch S Stimmzettel in der Weiſe, daß jeder Stimmberechtigte ſo viele Namen auf einen Stimmzettel ſchreibt, wie Ausſchußmitglieder der Klaſſe, welcher er angehört, gewählt werden ſol⸗ len. Gewählt ſind diejeni welche die meiſten Stimmen gefallen ſind. ei Stimmen⸗ gleichheit entſcheidet das durch den Vorſitzenden zu ziehende Los. § 31. Der Vorfitzende des Gewerbegerichts be⸗ ruft den Ausſchuß des Gewerbegerichts und leitet die Berhandlungen, die Stellpertreter des Vor⸗ . e können darem mit beratender Stimme teilnehme n. 5 32. Der Ausſchuß muß berufen werden 1. wenn über die Abgabe 95 Gutachtens der in§ 75 Abſ. 1 des Geſetzes bezeichnen⸗ den Art zu beraten oder zu beſchließen iſt. 2. wenn von mindeſtens 10 Beiſitzern des Ge⸗ werbegerichts beantragt wird, eine von ihnen bezeichnete Frage zum Gegenſtand eines Antrags der in§ 75 Abſ. 2 des Ge⸗ ſetzes bezeichneten Art gemacht werde. Drikter Abſchnitt. Tätigkeit des Gewerbegerichts als Giuigungsantt. §83. Auf Anfordern des Vorſitzenden hat der ſtändige Ausſchuß eine Anzahl Arbeitgeber und Arbeitnehmer, möglichſt aus der Zahl der Ge⸗ werbegerichtsbeiſitzer, vorzuſchlagen, welche, falls ie Parteien keine Vertrauensmänner bezeichnen, in erſter Linie als Vertranensmänner ernannt werden ſollen. § 84. Die Zuziehung des Gerichtsſchreibers iſt nitr zu den Sitzungen notwendig, in welchen Aus⸗ ſagen von Auskunftsperſonen zu Protokoll genom⸗ men werden, oder der durch§ 09 des Reichsge⸗ —5 5o förmliche Einigungsverſuch taltfinden e 8 8 35. Die Sitzungen des Einigungsamts ſind Sitzung geladenen Vertreter beider Streitteile oder einer derſelben dies nicht beanſtanden. Einigungsamt kann die Oeffentlichke jederzeit ausſchließen. Wird die Oeffentlichkei ausgeſchloſſen, ſo iſt allen Beteiligten die An⸗ weſenhert ſtets zu geſtatten, anderen Perſonen nur durch chluß des Einigungsamts auf Antrag eines zugelaſſenen Vertreters. § 36. Die in den§8 70 und 72 des Reichsge⸗ ſetzes vorgeſchriebenen Bekanntmachungen erfolgen in den geleſeneren Tagesblättern, deren Auswahl durch den Stadtrat unheim erfolgt. 8 37. Auf die Vertrauensmänner und Beiſttzer findet§ 24 Anwendung. Auskunftsperſonen erhalten auf Antrag eine Vergütung nach Maßgabe der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverſtändige. Bierter Abſchuikt. Gutachten und Auträge des Gewerbegerichts. §. 38. Beſchlüſſe werden von dem Ausſchuſſe einſchließlich des Vorſitzenden mit einfacher Stim⸗ menmehrheit gefaßt. Ein Antrag, für welchen nur die Hälfte der Stimmen abgegeben iſt, gilt als abgelehnt. Stehen ſich Stimmen der Arbeitgeber⸗ beiſitzer und der Arbeitnehmerbeiſttzer geſchloſſen gegenüber, ſo ſoll ſich der Vorſttzende regel mäßig der Abſtimmung enthalten. .39. Ueber die Verhandlungen des Aus⸗ ſchuſſes des Gewerbegerichts iſt ein Protokoll auf⸗ zunehmen, welches bei hervortretenden Meinungs⸗ verſchiedenheiten erſichtlich machen muß, welche Meinungen von den Arbeitgebern und welche von den Arbeitern vertreten worden ſind. Etwaige Abſtimmungen find ſo vorgzunehmen und zu protokollieren, daß das Ergebnis derſelben bezüglich der Arbeitgeber und der Arbeiter ge⸗ trennt erſichtlich iſt. § 40. Mit dem von dem Ausſchuffe des Ge⸗ werbegerichts beſchloſſenen Gutachten oder An⸗ trage iſt eine Abſchrift des über die Verhand⸗ lungen aufgenommenen Protokolls einzureichen. Iſt über ein vom Gewerbegericht(Ausſchuß) an⸗ gefordertes Gutachten ein Beſchluß nicht zuſtande gekommen, ſo iſt eine Abſchrift des über die Ber⸗ handlung aufgenommenen Protokolls einzureichen. Fünfter Abſchnitt. Schluß⸗Beſtimmungen. Jahresbericht über die Tätigkeit des Gewerbe⸗ gerichts. .4J. Der Vorſitzende des Gewerbegerichts bat alljährlich über die geſamte Geſchäftstätigkeit des Gewerbegerichts in dem abgelaufenen Jahre an den Stadtrat Mannheim einen Bericht zu erſtat⸗ ten, weſcher in geeigneter Weiße zu veröſſent⸗ lichen iſt. Kündigungsfriſten. § 42. Die dem gemeinſchaftlichen Fewerbege⸗ ridrt beigetretenen Gemeinden haben das Recht der Kündigung mit einer Kündigungsfriſt von ſechs Monaten jeweils vor dem 1. Januar. Vor dem 1. Januar 1908 kann fedoch eine Kündigung nicht eintreten. Alsdann iſt eine Kündigung nach je 6 Jahren zuläſſig. Inkrafttreten des Statnis. 8 48. Dieſe ſtatntariſchen Beſtimmungen treten ſofort in Kraft. 75 Borſtehendes Statut bringen wir gemäß 8 161b der Vollzugsverordnung zur Gewerbeordnung zur öffentlichen Keunntnis. Der Bürgerausſchuß hat das Statut in ſeiner Sitzung vom 4. November 1920 genehmigt. Die ſtaatliche Genehmigung wurde durch Erlaß des Miniſteriums des Innern vom 1. Juni 1321 Nr. 39 850 erteilt. 10 Mannheim, den 16. Juni 1921. Bürgermeiſtetamt. Habe meine Fätigkeit wieder nur dann öffentlich, wenn die zu der betreffenden u mit HAUIS a eht. zu kaufen 8 Gesch. u. C. E. 155 à. Ang u 4885 tragene Kaufe Farderofgfg 1 15 2 F iunlg Sie erzielen die bele. Preiſe für getr. 9981 und 1 2. 10 ſacraddc Knen gebe n Woltetenn Mheinpfalz). Damenfahpfab mir gul erhalfen mieſh lauf zu kanen g Angebote mit 7. 105 Auerbach, B 7 fberobeogh (nur Gabel u. Lß 15 94. erhalten, zu laſchet Angebote an 25 Lub⸗ Bis 71100 wigshafen. Ternt daan en gute Sicherhe. 900. S 1 ückzahlung. 3 R. K. 52 ſchäftsſtelle d. 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