1. II U faacggdtdadasaldgagttdstggcagagdddgagugthgasgagpan f Weeeeeeeendmzpsdraszee — Montag, 4. Juli 1921.— Nr. 301. d. iſe: on im und Ung monatlich frei tus Haus .—. Durch die Polt bezogen viertelzährlich Mk. 25.50.— Poſtſcheck ⸗Konto Nummer 17590 Karletube in Baden um Nummet 2917 Ludwigshafen am Nhein.— Geſchüfts⸗Nebenſtelle in Manmnheim. Neckarſtadt, Waldhofftraße Nr. 6.— Ferufprether er 7940, 7941, 7942, 7943, 7944. 7945, 7940.— Celegramm- Adreſſe. Seneralameiger Manudeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfma! desuger Ab. Badiſche Neneſte Nachrichlen Anzeigenpreiſr: Die kleine Geile Zllk. 1. 75, umwe. 2Uk..25, Stellen · gel. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. kc..—. Annahmeſchtuß: Mittagdl. vorm. 8¼ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Jüc Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird koine Verantwort. über⸗ nommen. Höhere Hewalt, Streiks Bettiebsſtörungen uſw. berechligen zu keinenErfatzanſprüchen für ausgefolſene od. beſchränkte Ausgaden od. für derſp. Aufnahme v. Auzeigen. Aufteäge d. Sernſprrcher ohne Sewähr VBeilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Weltder Technik. Geſetz u. Recht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung.Unterhaltung. Feldu. Harten. Wandern u. Neiſen. ee eeeeeee ee ee De dreierenlenle im Slillen Ozean. § London, 3. Juli. Die öffentliche Meinung Englands ſteht unter dem Ein⸗ drucke der Waſhingtoner Berichte, daß die Vereinigten Staa⸗ ten gegen eine Erneuerung des engliſch⸗japaniſchen Vertrags keinen Einſpruch erheben werden. Die halbamtliche Meldung der Reuter⸗Agentur traf zur ſelben Zeit ein, als Lloyd George in der Reichskonferenz die dreimonatige Verlängerung des unmodifizierten Vertrages den Präſidenten der Dominien zur Kenntnis brachte. Es geſchah aber bei der Verbreitung des Reuter⸗Kabels ein kleines Verſäumnis. Die Waſhingtoner Regierung erhebt zwar keinen Einſpruch gegen die Erneue⸗ zung des„modifizierten“ Vertrages, aber ſie übergeht die Möglichkeit, daß der auf drei Monate verlängerte Pakt ohne irgendwelche Abänderung wetterbeſtehen werde. Das iſt der ſpringende Punkt, und darüber glitt Reu⸗ ter hinweg. Nach dem Abſchluſſe der Reichskonferenz über dieſes Hauptproblem der internationalen Politik des britiſchen Rei⸗ ches iſt folgende Entſcheidung betreffs des Bündniſſes mit Japan zuſtande gekommen: 1. Japan ſtimmt einem abgeänderten Vertrage mit England zu: 2. Die Vereinigten Staaten erheben demgemäß gegen die vorläufige Erneuerung keine Einwendungen; 3. Die Abänderungen werden in Uebereinſtimmung zwiſchen England, Japan und den Vereinigten Staaten getroffen und ſollen hauptſächlich die für den pazifiſchen Ozean geltenden„Operationen“ betreffen; wenn ſich aus dieſen Verhandlungen eine Verſtändigung ergeben ſollte, ſo findet eine Erweiterung des engliſch⸗japa⸗ niſchen Bündniſſes ſtatt, und zwar in der Weiſe, daß ein Dreierverband für pazifiſche Intereſſen er⸗ richtet wird. Der von dem General Smuts gemachte Vermittlungs⸗ vorſchlag iſt auf der Reichskonferenz durchgedrungen. Ob er en urſprünglichen Gedanken des ſüdafrikaniſchen Miniſter⸗ präſidenten, nämlich die Einſchränkung der See⸗ rüſtungen, zum Siege führen wird, iſt vorderhand nicht zu ſagen. Smuts baſierte ſeinen Antrag, eine Dreierkonferenz zu belegen, auf rein engliſchen Argumenten. Er wies darauf hin, daß im Falle eines Konflikts Englands und Japans mit den Vereinigten Staaten die große Gefahr in der Ab⸗ ſchneidung der maritimen Verbindungen zwiſchen den Do⸗ minien mit dem Mutterlande gelegen ſei. Amerika werde den Blokus über England und Japan verhängen, ſo erklärte er, um den Krieg raſch zu beenden. Von Wichtigkeit iſt, daß Smuts ſeitens maßgebender Perſönlichteiten der britiſchen Admiralität in dieſer Auffaſſung umterſtützt wurde. Wenn alſo die engliſche Zentralregierung eine Modifizierung des Bündniſſes, unter Berückſichtigung der amerikaniſchen Gegen⸗ vorſchläge, angenommen hat, ſo tat ſie dies nicht allein im Intereſſe der Eintracht zwiſchen den Dominien— die durch⸗ wegs gegen die alte Allianz ſind—, ſondern auch aus Gründen des Selbſtſchutzes. Die Möglichkeit einer Blockade g veranlaßte foreign office mit der Tokioter Regierung über eme vierteljährliche Verlängerung und gleichzeitige Inangriff⸗ gahme der Abänderung einig zu werden. Japan iſt dieſem g Englands um ſo raſcher entgegengekommen, da auch je Admiralität des oſtaſiatiſchen Inſelreiches zur Ueber⸗ zeugung gelangt iſt, daß einer amerikaniſchen Sperre kein erfolgreicher Widerſtand geboten werden könne. ei Wie eingehend die militäriſchen und maritimen Chancen 1551 engliſch⸗japaniſch⸗amerikaniſchen Kon⸗ Mites geprüft wurden, erhellt aus folgender Tatſache: 0 itte der verfloſſenen Woche nahmen an der Reichskonferenz urenkreter des Kriegsminiſteriums, des Luftſchiffahrtsamtes nd der Admiralität teil. Sehr eingehend wurden die ſub⸗ 0 arinen Möglichkeiten beſprochen, und es ſcheint, — gerade in dieſer Hinſicht von den Experten ernſte Be⸗ henten gegen einen Konflikt mit der Union geäußert wurden. raſ ie Fachmänner des Flugzeugdienſtes wieſen auf die Fortſchritte hin, die das Kampfflugzeug in den Ver⸗ Stind en Staaten aufzuweiſen hat. Jedenfalls ſcheint die mme der Zweifler auf der Reichskonferenz das Ueber⸗ gewicht erhalten zu haben. Das gab natürlich den Ausſchlag. an lieſt in den Zeitungen, daß ſich die„Unverſöhnlichen“ 0 ertreter Kanadas und Auſtraliens am Freitag eines Beſſe⸗ beſonnen hätten; dieſe Meldungen ſind kennzeichnend ſt rch ihre lakoniſche Einfachheit. In Wirklichteit geſtaltete der Meinungswechſel ſehr ſchwierig und kam ausſchließ⸗ ich nach gründlicher Erwägung der militäriſchen und mari⸗ timen Probleme zuſtande „Die unmittelbare Folge des Beſchluſſes, innerhalb der drei nächſten Monate eine Modiſtgierung 55 Bündnis⸗Vertrages und die Dreierentente vorzubereiten, iſt die Aufnahme eines engliſch⸗amerikaniſchen Gedanken⸗ austauſches über alle das beiderſeitige Verhältnis zu Ja⸗ 8 betreffenden Fragen. Englands Rolle dürfte ſich dem nt⸗ birechend fürs Erſte auf die Vermittlung beſchränken. Da ſich 8 Intereſſengegenſätze zwiſchen Japan und den Vereinigten dtaaten im Stillen Ozean beſonders ſtark zugeſpitzt haben, ſo tichtet ſich das Beſtreben Englands darauf, in dieſen Gemäſſern 55 Rüſtungsabtommen in die Wege zu leiten. Man arf nicht überſehen, daß Großbritannien den Schutz ſeines alten Verbündeten Japan im Auge behält und im pazifiſchen Ozean eine Ordnung der Dinge im Geiſte der Sicherung japa⸗ niſcher Intereſſen erſtrebt. Smuts ſagte ja in der vorgeſtrigen Sitzung ſehr deulich:„Nichts hindert uns, für Japan eine vpür⸗ ige und praktiſche Einigung mit den Vereinigten Staaten zu erreichen. Wir müſſen dieſe ſcharfen Konkurrenten zu einer Einſchränkung der Seerüſtungen bringen, die Japan keinen utzen liefern, und in den Vereiniagten Staaten indirekt eine ntipathie gegen Enaland erregen.“ Eine wichtige Frage wäre die Führung eines Land⸗ drieges im Konfliktsfalle. Die Reichskonferenz beſchäftigte ſollen. ſich damit. Von dem Vertreter Kanadas wurde erklärr, daß man im Falle eines engliſch⸗japaniſch⸗amerikaniſchen Krieges mit der Neutralität Kanadas rechnen müſſe; denn die Grenzen lägen offen, der Invaſion von beiden Seiten preisgegeben Es zeigte ſich in der Freitagsſitzung die Möglichkeit einer Spaltung innerhalb des britiſchen Reiches. Der Wunſch, daß die kommen⸗ den Verhandlungen zu einem Dreierpakte führen, alſo die Kriegsgefahr ausſchließen mögen, wurde in der geſtrigen Sitzung der Reichskonferenz einmütig geäußert. Es wird eine ſchwierige Aufgabe zu löſen ſein. Die engliſche Diplomatie konzentriert jetzt ihre ganzen Anſtrengungen auf das Zuſtande⸗ kommen der Dreierverhandlungen, die zur Entente im Stillen Ozean und zur Feſtigung des Friedens im fernen Oſten führen Die Erneuerung des engliſch⸗japaniſchen Bündniſſes. 'B. London, 3. Juli. Mit Rückſicht auf die einander vielfach widerſprechenden Meldungen betreffend die Erneue⸗ rung des Bündniſſes mit Japan veröffentlicht Reuter eine Mitteilung, worin es heißt: Die vorigen Juli an den Völkerbund geſandte Note wurde von den juriſtiſchen Beratern der Krone als Kündigung des Bündnisvertrages angeſehen. Danach würde alſo der Vertrag dieſen Monat erlöſchen. Vor 2 Tagen ſtieß aber der höchſte juriſtiſche Beamte der Krone, der Lordkanz ler, die früheren Urteile um und entſchied, daß die Note an den Völkerbund keine Kündigung des Vertrages bedeute, welche Anſicht übrigens Lord Curzon ebenſo wie die japaniſche Regierung von Anfang an vertraten. Japan iſt von der veränderten Auffaſſung Großbritanniens verſtän⸗ digt. Da der Vertrag, ſelbſt wenn er am 13. Juli gekündigt werden ſollte, automatiſch ein Jahr weiter laufen würde, wird der Vorſchlag wegen Verlängerung des Ver⸗ trages nicht weiter erörtert. Japan verzichtet auf Beſchlagnahme deutſchen Eigentums. WB. Berlin, 2. Juli. Die japaniſche Regierung hat dem Auswärtigen Amt davon Mitteilung gemacht, daß»ſie auch für den Fall, daß Deutſchland vorſätzlich ſeinen Verpflich⸗ tungen nicht nachkomme, nicht beabſichtige, auf Grund des § 18 Anlage 2 zum Teil 8 des Verſailler Friedensvertrages das Eigentum deutſcher Staatsangehöriger mit Beſchlag zu belegen. Dieſer Verzicht bezieht ſich auf alle deutſchen Güter, die ſich in Japan oder in von ihm verwalteten Gebieten befinden und ſchließt ausdrücklich Bank⸗ konten ſowie Waren, die ſich an Bord japaniſcher Schiffe be⸗ finden oder in Konſignation nach Japan geſandt ſind, ein. Ching wünſcht eine Reviſion des Jollvertrages. Paris, 3. Juli.(ONBB.) Der chineſiſche Miniſter des Aeußern ſandte an alle Botſchafter in Peking eine Note, in der er erklärt, daß die in Schanghai im Jahre 1919 abgehal⸗ tene Konferenz zur Reviſion des Zollvertrages eine Reviſion nach zwei Jahren in Ausſicht genommen hätte. Die chineſiſche Regierung wünſche, daß dieſe Reviſion nun⸗ mehr durchgeführt werde. Die verſchiedenen Botſchafter prü⸗ fen gegenwärtig dieſe Angelegenheit. Irgendwelche Be⸗ ſchlüſſe ſind noch nicht gefaßt worden. Der Oberſchleſierkag. Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ge⸗ ſtrige Berliner Sonntag war Oberſchleſien gewidmet. Vereits am frühen Morgen ſetzte die Sammeltätigkeit ein. Tauſende von Knaben und Mädchen mit Sammelbüchſen und künſtlichen Blumen als Abzeichen ausgerüſtet, waren in allen Vierteln Berlins mit Sammeln von Spenden beſchäftigt. Eine Neuerung gegenüber den früheren Opfertagen war die Ein⸗ richtung von ſogenannten Opferſtöcken auf den großen Plätzen und Hauptverkehrslinien. Am Nachmittag ſah das Grune⸗ walder Stadion eine mächtige Kundgebung für Oberſchleſien Durch die breiten Eingangspforten ſtrömten Tauſende von Oberſchleſier unter Vorantritt von Muſik⸗ kapellen. Nach der Rede des Vizekanzler Bauer und des Miniſterpräſidenten Stegerwald, die für das Reich und die preußiſche Regierung zur Hilfe für Oberſchleſien aufriefen, ſtimmte die gewaltige Menge ſpontan„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles“ an. Der Hilfstag fand ſeinen Abſchluß in einer Feier in der Philharmonie, an der Reichspräfdent Ebert, Reichskanzler Wirth, der preußiſche Miniſterpräſident Ste⸗ gerwald und andere Miniſter teilnahmen. Den Mittel⸗ punkt des Abends, der von Liedervorträgen des Berliner Dom⸗ chors und des Berliner Lehrergeſangvereins eingeleitet und ab⸗ geſchloſſen wurde, bildete die Rede des Reichskanz⸗ lers Qr. Wirth. Die Rede des Reichskanzlers. WB. Verlin, 3. Juli. Den Abſchluß des heutigen, in ganz Deutſchland begangenen Opfertages für Ober⸗ ſchleſien bildete eine große Verſammlung in der Phil⸗ harmonie, zu der der Reichspräſident, der Reichskanzler und der Reichsminiſter des Aeußeren Dr. Roſen, ſowie zahlreiche Spitzen der Behörden und der Berliner Geſeilſchaft erſchienen waren. Nach muſikaliſchen und rezitatoriſchen Darſtellungen erſter Künſtler ergriff aus der Mitte der Zuhörer Reichskanz⸗ ler Dr. Wirth das Wort zu folgender Anſprache: Herr Reichspräſident, werte Verſammlung! Es ift wahr⸗ haft eine Vermeſſenheit inmitten des Kranzes von Roſen und Liedern einige politiſche Bemerkungen zu machen; aber doch 5 es geſchehen. Nicht nur hier in Berlin, ſondern im ganzen eutſchen Vaterlande wird heute zugunſten Oberſchleſiens, zu⸗ gunſten Ihrer gemeinſamen Heimat ein Opfertag gefeiert. Es iſt nur ein Tag. Er rollt bald dahin in das Meer der Vergeſſenheit. Aber Oberſchleſien ſelbſt hat nicht nur einen Tag des Opfers hinter ſich, Wochen, Monate, Jahre der ſchwerſten Opfer hat die oberſchleſiſche Heimat getragen in einer Art, die würdig iſt der größten Opfer, die das ganze deutſche Volk ſeit Beginn des Weltkrieges ertragen hat. Unſer ganzes Volk weiß, was Opfer heißt. Bis in die Täler in meiner Schwarzwälder Heimat, bis in die kleinſten oberſchleſi⸗ ſchen Dörfer hinein haben wir unendlich viel geopfert und ver⸗ loren, wir Deutſche. Aber nicht alles. Noch haben wir Güter errettet, Güter des koſtbarſten Inhalts haben wir gerettet. Die Einheit, die ſtaatliche und wirtſchaftliche Einheit unſeres Vaterlandes haben wir gerettet, dieſes große und koſtbarſte Erbe aus einer großen und einer ehr⸗ würdigen geſchichtlichen Vergangenheit unſeres Vaterlandes, die wir heilig halten wollen, bis der Tag der Freiheit kommt und die Stunde dem deutſchen Volke ſchlägt, wo man das Wort Glück und Wohlfahrt wieder über die Lippen laſſen kann. Dieſer große Körper eines Volkes, eines 60 Millionen⸗ Volkes, trägt tauſende von Narben, geſchlagen auf hunderten von Schlachtfeldern, geſchlagen in bitterſter Not, da die Le⸗ bensmittel im Weltkriege zur Neige gingen. Aber neben den ehrenvollen Narben des großen Weltkrieges trägt unſer ganzer Volkskörper zweiblutende Wunden, drüben am Rbein iſt jene eine Wunde, die unſer wirtſchaftliches Mark teilweiſe zerſchnitten hat. Drüben am Rhein, da walten noch trotz der Annabme des Ultimatums die ſogenannten Sanktio⸗ ennknis. gedenken deutſche Männer und Frauen auch heute, trotzdem ſie Wehmut im Herzen tragen, der deutſchen Brüder und Schweſtern des andern Volksteiles Oberſchleſien, wo die zweite große Wunde in unſerem Volkskörper blutet. Nun ſind ſieben Jahre verfloſſen, ſeit das Ultimatum an Serbien ergangen iſt, ſieben Jahre der Demütigung, ſieben Jahre der enttäuſchten Hoffnungen, ſieben Jahre der Not für unſer ganzes Volk. Aber dieſe oberſchleſiſche Wunde, ſie wenigſtens könnte geſchloſſen werden, ſie könnte heilen. Es könnte ein Ende gefunden werden in dem blutigen Morden, in dem Rauben und Plündern, in dem Zerſtören von Dörfern, in dem Niederbrennen ehrwürdiger Schlöſſer, wo die Tradi⸗ tionen von Jahrhunderten lebten. Die Wunde könnte ſich ſchließen, wenn ſtatt des Gedankens der Diktatur, ſtatt des Gedankens der Macht und Zerſtörung und Schädigung des deutſchen Volkes jener Gedanke lebendig würde, der das Stre⸗ ben aller Denker aller Jahrhunderte beherrſchte, der Ge⸗ danke, daß nicht Macht, ſondern das Recht allein das un⸗ glückliche Europa wieder aufrichten kann.(Bravo.) Ich will von dieſem Gedanken des Rechts gerade in dieſen Tagen der nationalen Ohnmacht und der Wehrlosmachung nicht laſſen. Wir wiſſen, daß die Macht allein niemals die Welt regieren kann. Wir haben geſehen, daß der Machtgedanke Europa in Schutt und Trümmer gelegt hat. Nun ſtehen wir mit der bangen Frage vor ihnen: Was wird aus Oberſchle⸗ ſien? Ich kann Ihnen dieſe Frage heute aber nicht beant⸗ worten, obwohl ich ſie bei manchen von Ihnen auf den Lip⸗ pen leſe. Die oberſchleſiſche Frage iſt mehr geworden als nur ein Objekt der Geheimdiplomatie. Sie iſt eine europäiſche Frage, ſie iſt im gewiſſen Sinne auch eine Frage für die ganze Welt geworden. Iſt es etwa nur Schall und Rauch, was einſt durch die Welt klang, daß Gerechtigkeit das Ziel des europäiſchen Krieges und der Friedensſchluß gerecht ſein ſolle? Iſt es nur Schall und Rauch, daß die Völker nicht wie Schachergüter verſchoben werden ſollen? Soll das demokra⸗ tiſche Prinzip der Selbſtbeſtimmung der Völker nur auf dem Papier ſtehen? Iſt das alles Schall und Rauch, was das oberſchleſiſche Volk geſprochen hat, das ſich laut zum Deutſchen Reiche bekannte? Glaubt jemand, daß Europa zur Ruhe kommen kann, wenn dieſer Geiſt der demokratiſchen Selbſtbeſtimmung nur verhallen ſollte? Sollte der Wille eines Volkes nichts ſein, als nur ein Mittel, ge⸗ täuſchte Hoffnungen wachzuhalten? Im oberſchleſiſchen Land, dort im Schwarzwald, am ſonnigen Rhein, drüben in Oſt⸗ preußen und in Schleswig⸗Holſtein lebt der große und mäch⸗ tige Glaube, daß die Welt es nicht über ſich bringen kann, das oberſchleſiſche Volk den Polen auszuliefern. Dieſes Volk hat Opfer gebracht, wie ſie größer nicht gedacht werden kön⸗ nen, beſonders wieder in den letzten Wochen, da die tapferen oberſchleſiſchen Männer zum Heimatſchutz aufgeboten, im letz⸗ ten Verzweiflungskampf für ihr heimatliches Land fochten. Wir wiſſen wohl, daß das Schickſal des Landes in der großen internationalen Politik in London, Paris und Rom und in Waſhington entſchieden wird. Wir wiſſen, was es heißt und welches Opfer dadurch verlangt wird. Eine gerechte Entſcheidung über das Schickſal Oberſchle⸗ ſiens verlangt dieſes Opfer der Geduld, eine Engelsgeduld. Dieſes Opfer der Geduld zeigt, was das oberſchleſiſche Volk an uns kettet. Es iſt nicht nur Intereſſengemeinſchaft, obwohl die materiellen Intereſſen Völker und Stämme miteinander ver⸗ binden. Es iſt mehr, was Oberſchleſien mit uns verbindet. Es iſt etwas, was aufgeflammt war, bei der Abſtimmung in Weſtpreußen. Das iſt jenes etwas, was hervordringt in allen Herzen am Rhein. Es iſt jenes etwas, das hervorquillt aus den Herzen unſerer Stammesbrüder, die heute unter polniſcher Herrſchaft ſtehen, das größte, was das Volk zuſammenhält und das Höchſte im Leben der Menſchheit iſt: Die Liebe zur Heimat, die Liebe zum Volke, die Liebe zum Reiche, die Liehe zur nen. Das iſt die Wunde am Rhein, wo einſt die Germania vom Niederwald ſah auf den freien deutſchen Strom. Dort deutſchen Kultur, und dieſe große Liebe, die wir am Opfertage Oberſchleſien entgegenbringen, die Liebe, die dort aufflammt, fiziert werde. Staatsſekretär Weeks müſſe alſo den keinesweas unbedeutenden Faktor inneren Wiederaufbau des Staates hinausziehen könne. 2. Seite. Nr 301. Mannheimer General-Anzeiger. ¶ Nitiag-Ausgabe.) Montag, den 4. Juli 19.0 zum deutſchen Mutterlande, iſt der größten Opfer im deut⸗ ſchen Vaterlande wert. Die Liebe der Oberſchleſier ſelbſt zur Heimat, zu Volk und Vaterland, zu ihrer Kultur und Sprache, harren auf dem dornenvollen ſchwere Wege, der uns wieder aufwärts führen ſoll, dorthin, wo der Name Freiheit und zu Sitte und Religion, die Liebe zum deutſchen Geiſte, ſie iſt überzeugend und in ihrer Einzigartigkeit und in ihrer monu⸗ mentalen Größe die letzte Ermutigung, für unſer Land, auszu⸗ Vaterland wieder einen guten Klang hat. Vor dem vierten Polenaufſtand. Begünſtigung der Polen durch die Amneſtie. WB. Breslau, 3. Juli. Die vereinigten deutſchen Parteien und Gewerkſchaften Oberſchleſiens über⸗ mittelten der interalliierten Kommiſſion eine Erklärun 9 in der es u. a. heißt: „Die interalliierte Kommiſſion glaubt den polniſchen Aufſtand durch das Räumungsabkommen beilegen zu können. Die friedliche Bevölkerung Oberſchleſiens hat allen Grund zur Annahme, daß dieſer Aufſtand nicht der letzte iſt. Die For⸗ mationen der Aufſtändiſchen gehen bewaffnet und eſchloſſen zurück. Sie werden mit ihrem Kriegsgerät nach Polen transportiert, ſoweit ſie von dort hergekommen ſind. Die aus Oberſchleſien ſtammenden Aufſtändiſchen gehen mit ihren Waffen in die Heimatorte. Ddie in deutſcher und polniſcher Sprache gedruckte polniſche Preſſe ſchürt ſchon jetzt den neuen Aufſtamd. Wir betrachten die Beilegung des Aufſtandes als eine Pauſe vor neuen ſchweren Ereigniſſen. Unſere Beſorgnis vor der Zukunft wird verſtärkt durch die von der polniſchen und Pariſer Preſſe verbreiteten Nachrichten über eine un⸗ mittelbar bevorſtehende Amneſtie. Nach unſerem Rechts⸗ bewußtſein dürfen unter die Amneſtie nicht fallen: der bisherige polniſche Plebiszitkommiſſar Kor⸗ fant y und die Mitglieder des Volksausſchuſſes, 2. die Ko m⸗ mandanten von Formationen der Aufſtändiſchen, die Orts⸗ und Kreiskommandanten, auf deren Befehl und unter deren Verantwortung die Verbrechen verübt wurden, 3. die Vorſitzenden und Beiſitzer der Feldgerichte der Aufſtändiſchen, die ſich richterliche Gewalt über Leib und Leben der Bevölke⸗ rung, ſowie alle diejenigen Perſonen, die widerrechtlich ſich öffentliche Aemter anmaßten, 4. alle Teilnehmer des Auf⸗ ſtandes, die am 3. Mai Beamte der interalliierten Kommiſſion waren, insbeſondere die Kreisbeiräte, Beamten und Poliziſten Oberſchleſiens und Spezialpolizei, 5. alle diejenigen Perſonen, ohne Unterſchied der Nationalität, die Verbrechen und Ver⸗ gehen gegen Leben und Eigentum begingen. Sollte die interalliierte Kommiſſion eine derartige Am⸗ neſtie erneut erlaſſen, ſo würde ſie ſchon jetzt den vierten polniſchen Aufſtand begünſtigen. Nach acht Wochen der Rechtloſigkeit forden wir von der interalliierten Kommiſſion nach Widerherſtellung ihrer Autorität, daß ſie gegen die Leiter des Aufftandes und gegen die Hauptſchul⸗ digen nach den Grundſätzen verfährt, die ſie in ihrer feier⸗ lichen Bekanntmachung vom 1. März 1920 verkündete.“ Inzwiſchen hat die..K. die Amneſtie tatſächlich ver⸗ kündigt, und zwar eine Amneſtie ohne die erwarteten Ein⸗ ſchränkungen. Amerikas Friede mit deulſchland. Harding hat unterzeichnet. WB. Newyork, 3. Juli. Präſident Harding unter⸗ zeichnete die Frledensreſolution, die den Frieden mik Deutſch⸗ land und Deutſch⸗Oeſterreich bedeutet. WB. Waſhington, 3. Juli. Sofort nach Annahme der Friedensreſolution durch den Senat reiſte ein beſonderer VBertreter der Regierung nach Raritan im Staate New Jerſey, wo der Präſident der Gaſt des Snators Freling⸗ houyſen iſt, um ihm den Senatsbeſchluß zu überbringen, der noch geſtern früh ſofort vom Präſidenten unterzeichnet wurde. Im Senat war Senator Underwood der ſchärfſte Geg⸗ ner der Friedensreſolution, die auch von den Demokraten bekämpft wurde. ONB. Paris, 3. Juli. Eine Meldung des Newyork Herald aus Paris beſagt, daß nunmehr der Rückzug der ame⸗ rikaniſchen Beſatzungstruppen am Rheine erfolgen werde, da keine Ausſicht beſtehe, daß der Friedensvertrag von Verſailles von den Vereinigten Staaten rati⸗ zum Abzug der amerikaniſchen Truppen erteilen. Der jetzt zwiſchen den Vereinigten Staaten und den Mittelmächten ein⸗ getretene Friedenszuſtand laſſe ein weiteres Verblei⸗ ben der amerikaniſchen Truppen im Rheinlande nicht gerechtfertigt erſcheinen. Deulſch⸗Oeſlerreich. Der Bundeskanzler über ſeine äußere Politik. WB. Paris, 3. Juli. Der neue Kanzler Oeſter⸗ reichs, Dr. Schober, hat dem Vertreter des„Temps“ eine Unterredung gewährt. Er ſagte, Deſterreich verlange jetzt Kredite, gewiſſermaßen Handelskredite auf der Grundlage ernſter Garantien, die es dem Geldleiher anbiete. Es handele ſich jetzt nicht um eine Hilfsaktion. Nur durch Handelskredite könne die Unabhängigkeit Oeſterreichs ge⸗ wahrt werden. ö Was die äußere Politik Heſterreichs anbetrifft, ſo erklärte Dr. Schober, die Löſung der öſterreichiſchen Frage ſei rein wirtſchaftlich. Die Bevölkerung wolle alle Hinderniſſe beſeitigen, die ſich der Wiedererhebung des Staates entgegen⸗ ſetzten. Es ſei alſo notwendig, daß Oeſterreich je des Aben⸗ teuer vermeide, das durch äußere Verwickelungen 0 ie Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Beziehungen, die Er⸗ leichterung der Grenzverbindung, ſowie die Regelung aller Fragen, die der Friedensvertrag noch ungelöſt gelaſſen habe erforderten im voraus ein gegenſeitiges vollkommenes Ver⸗ trauen und deshalb erwarte er von der Konferenz von Porto⸗ roſe einen neuen Fortſchritt. Die Beziehungen Oeſterreichs zu den Entente⸗Großmöchten ſeien durch Verträge geregelt. Oeſterreich werde ſich ebmühen, das Vertrauen, das es bei den Entente⸗Großmächten genießt, zu erhöhen. Trotzdem Oeſterreich werde ſich bemühen, das Vertrauen, das es bei der allgemeinen euro⸗ päiſchen Politik, bei deren Wiederaufbau ihm durch ſeine geo⸗ nomi graphiſche Lage eine bedeutende Rolle zugeſchrieben ſei. Das neue ikalleniſche Kab'nett. 19 Bonomi übernimmt die Bildung. A. Rom, 3. Jull, Den Blättern zufolge erklärte Bo⸗ dem König ſeine Bereitwilligkeit zur Bildung des Corene.— Seciden en Haten. nt dar Ge rücht, wonach das Portefeuille des auswärti gen Miniſte⸗ riums in die Hände von de Martino oder des Marquis Imperiali gelegt werden würde. Die Zeitungen beſtätigen, daß ein Friedensabkom⸗ men zwiſchen Fasziſten und Sozfaliſten unterſchrie⸗ ben werden wird. Dieſer Friedenspakt ſieht die Einrichtung von Schiedsgerichten vor und die Verpflichtung, die gegen⸗ ſeitige Meinung zu achten. Die Sozialiſten verpflichten ſich, die patriotiſchen Gefühle der Fasziſten zu achten und ſich jeder antinationalen Propaganda zu enthalten. die Zeitungen ſind der Anſicht, daß infolge dieſes Uebereinkommens die Aufgabe des neuen Kabinetts Bonomi bedeu⸗ tend erleichtert werde. Die Kriegsbeſchuldiglen vor dem Reichsgerichl. Noch immer Fall Cruſius. ONB. Leipzig, 3. Juli. Die Unterſuchung Cruſius hat erge⸗ ben, daß ſeine Pupillen nur langſam reagieren, ſodaß der Verdacht einer beginnenden Paralyſe aufkam. Es biete ſich ſo das Bild einer zirkulären Neuroſe. Es müſſe zugegeben werden, daß er zu⸗ weilen durch ſeinen Zuſtand in ſeinen Handlungen beeinträchtigt wor⸗ den ſei, und es ſei anzunehmen, daß am 26. Auguſt der Zuſtand des Cruſius ein ſolcher geweſen ſei, der ſeine freie Ueberlegung und Wil⸗ lensentſchließung ausſchloß. Der Sachverſtändige kommt zu dem Schluß daß bei der Nervenkonſtitution Cruſius' bei ſchweren Ein⸗ drücken und Alkoholgenuß geiſtige Störungen ſehr wohl haben her⸗ vorgerufen werden können. Nach allen Ausſagen über das Verhal⸗ ten Cruſius' am 26. Auguſt hat er ſich ſicherlich an dieſem Tage in einem Zuſtand geiſtiger Verwirrung im Sinne des 8 51 des Reichsſtrafgeſetzbuches befunden. Nach ärztlicher Meinung beſtehe die Wahrſcheinlichkeit, daß er in dieſem Zuſtande Befehle unrich⸗ tig aufgefaßt hat. Zeuge Brenneiſen iſt nach ſeiner Verwundung in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten und ein franzöſiſcher Offizier hat in ſeinem Notizbuch den Befehl gefunden, keine Gefangenen zu machen, weder Verwundete noch Unverwundete. Zeuge Fahrradhändler Kau pp ſagt aus, bei der Erſtürmung einer Kapelle am J4. Auguſt hätten Soldaten herausgerufen:„Nicht ſchießen! Eigene Truppen!“ Beim Herankommen ſeſen dann die Deutſchen mit Gewehrſchlſſen empfan⸗ gen worden. Der nächſte Zeuge, Oberleutnant Wintermant el, hat in den letzten Tagen dringend ſein Zeugnis angeboten. Er be⸗ kundet, daß ſeine Mannſchaft ſehrerbittert geweſen ſei über die Handlungsweiſe der verwundeten Franzoſen. Nach ſeinen Erkundigungen hat ein Brigadebefehl, Gefangene zu erſchießen, nicht beſtanden, wohl aber hat er von ähnlichen Befehlen gehört und dieſer ſei ſeinen Leuten bekannt gegeben worden, die ihn ſehr beifällig aufgenommen hätten. Zeuge Hülfsarbeiter Rotacker bekundet, daß bei Saarburg ſehr oft beobachtet worden iſt, daß Verwun⸗ dete und Scheintote noch geſchoſſen haben. Ihm iſt von einem Brigadebefehl nichts bekannt. Merkwürdigerweiſe hat er in ſein Tagebuch damols eingetragen:„Brigadebefehl: Alle Gefangenen ſind zu erſchießen, weil Franzoſen deutſchen Gefangenen die Augen ausgeſtochen haben.“ Nach der Pauſe kamen die Ausſagen des Hauptmanns Cruſius zur Sprache, die dieſer in einem Kriegsgerichtsverfahren am 28. Januar 1915 gemacht hat. Damals hat er ausgeſagt, ein offizieller Tagesbeſehl wurde vom General Stenger nie gegeben. Dagegen ſei am 26. Auguſt ein mündlicher Befehl erteilt worden, den er und Maſor Müller weitergegeben hätten. Der Zeuge Schmerber wiederholt ſeine Ausſage, daß am 21. Auguſt min⸗ deſtens 20 bis 30 Verwundete erſchoſſen worden ſeien. Auch Haupt⸗ mann Cruſius habe einige getötet. Auf dieſe Ausſagen hin haben ſich bei dem Verteidiger zwei andere Zeugen gemeldet, um zu be⸗ kunden, daß die Ausſagen des Zeugen Schmerber nicht wahr ſein können. Eruſius ſei in dieſen Tagen dazu über⸗ haupt nicht fähig geweſen. Der nächſte Zeuge, Dr. Deluge hat geſehen, wie am 21. Auguſt ein Gefangener erſchoſſen worden iſt. Als der Zeuge den betreffenden Unteroffizier gefragt hat, warum der Gefangene erſchoſſen worden ſei, habe dieſer geantwortet:„Das iſt Brigadebefehll“ Als er ſich ſpäter nach dem Wortlaut des Be⸗ fehls erkundigte, habe ihm Leutnant Peterſohn geantwortet:„Laſſen Sie doch den Brigadebefehl, er wird ja doch nicht ausgeführt.“ Zeuge Hauptmann Peterſohn beſtreitet dieſe Ausſage entſchieden. Es ſtehen ſich hier zwei Ausſagen direkt gegenüber. Zeuge Domonik war Sanitätsfeldwebel im 3. Bataillon des 112. Jufanterie⸗Regiments. Er hat nicht geſehen, daß Gefangene oder Verwundete exſchoſſen worden ſind. Zeuge Enders ſagt aus, er habe geſehen, wie ſämtliche Verwundeten in Schützengräben von 3 franzöſiſchen Soldaten erſchoſſen worden ſeien. Zeuge Lüderitz be⸗ kundet, als er und ſeine Mitgefangenen von einem engliſchen Offizier und engliſchen Soldaten bemerkt worden ſeien, hätten dieſe die deut⸗ ſchen Gefangenen ſofort ausgeplündert und der engliſche Offizier habe dem Zeugen den Revolver an die Stirne gehalten und geſchoſſen, nur dadurch, daß er(der Zeuge) den Revolver zur Seite geſchlagen habe, ſei er gerettet worden. Im Granattrichter habe er geſehen, wie die Engländer eine größere Anzahl deutſcher Ge fangen e in einen Sumpf getrieben und dann Maſchinengewehrfeuer auf ſie eröffnet hätten. Zeuge Geſchäftsführer Brech aus Würzburg hat geſehen, wie Major Müller zwei bis drei Verwundete erſchoſſen hat. Zeuge Oberſt Helfritz aus Lübeck hat ſich bei der 54. Brigade erkundigt, ob der Brigadebefehl erteilt worden iſt. Es iſt ihm geſagt worden, es exiſtiere kein derartiger Befehl. Er könne ſich aber vorſtellen, daß ein Truppenführer in die Lage kommen könne, einen ſolchen Befehl zu erteilen. Auf Befragen des Oberreichsanwalts er⸗ klärt der 1 am 21. Auguſt ſei ein ſolcher Befehl nicht gerecht⸗ fertigt geweſen. Zeuge Landwirt Bigott ſagt aus, der Befehl ſei durchgegeben worden. Zeuge Trefz war Burſche bei Cruſius. Er hat ihn vor dem Kriege nur einigemale betrunken geſehen. Als am 21. Auguſt auf dem Exerzierplatz in Saarburg verwundete Franzoſen auf den Brigadeſtab feuerten, ſei ein Befehl gekommen, die verwundeten Franzoſen, die geſchoſſen hätten, zutöten. Vor dem Waldgefecht am 26. Auguſt habe Hauptmann Cruſius den Befehl gegeben, keine Gefangenen zu machen und kein Pardon zu geben. Zeuge Flugbeil ſagt aus, ein franzöſiſcher Offizier habe im Schützengraben alle deutſchen Ver⸗ wundeten der Reihe nach erſchoſſen. Aus den Akten wird dann feſtgeſtellt, daß eine franzöſ iſche Militärverordnung beſtand, hinter den franzöſiſchen Linſen keine lebenden Feinde zurückzulaſſen. Zu dieſem Zwecke wurden die ſogenannten„Vettoyeurs“ geſchaffen. Zeuge Eldaſſen weiß von einem Brigadebefehl nichts. Er wird dem Zeugen Kleinhaus gegenübergeſtellt, der ausgeſagt hat, der Feldwebel habe den Befehl verleſen und bezeichnet die Angaben als unwahr. Zum Schluſſe wird noch der Zeuge und Sachver⸗ ſtändige Dr. Döhner über den Zuſtand von Hauptmann Cruſius befragt. Er ſagt folgendes aus: Nach ſeiner Meinung war der Hauptmann Cruſius am 26. Auguſt in einer ſolchen Erregung, daß ſeine freie Willensbeſtimmung im Sinne des ß 51 des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches ausgeſchloſſen iſt. Im allgemeinen könne er ſich dem Gutachten des Dr. Anton anſchließen. Auch für den 21. Auguſt müſſe er annehmen, daß Hauptmann Cruſius unfähig ge⸗ weſen ſei, die Tragweite ſeiner Handlungen zu erkennen. Darauf wird die Verhandlung auf Montag vertagt. die Tagung des Reichsverbandes der deulſchen Preſſe. „WB. Hamburg, 2. Juli. Der Delegtiertentag des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe begann am Samstag in dem Hamburger Gewerbehaus mit einer Sitzung des Hauptvorſtandes. Abends empfing der Senat die Teilnehmer des Delegiertentages in dem goldenen Saal des Hamburger Rathauſes Bei dieſem Anlaß hielt Bürger⸗ meiſter Dr. Dieſtel eine Anſprache, in der er hervorhob, daß es das erſte Mal ſei, daß der Senat ſeit Kriegsausbruch die Teilnehmer des Kongreſſes als Gäſte bei ſich ſehe. Er ver⸗ e,, Ci des egeee eeee führte ing ganz Deutſchland an großen Brand von 1842, der den dritten Teil der bewohnten Innenſtadt in Schutt und Trümmer legte und dieſem Zuſammenhang aus: Da damals dem furchtbaren Geſchick der erſten Handelsſtadt werktätigen Anteil nahm, wird ſich Deutſchland heute unſerer Bitte nicht verſagen, den beiden Hanſaſtädten, die es an Nordſeeküſte beſitzt, wieder in den Sattel zu helfen und ihnen wieder Raum und Ellbogenfreiheit zu geben, damit ſie ihrer Beſtimmung als erſte Ein⸗ und Ausfuhrplätze unſeres Vater⸗ landes wieder gerecht werden können! Dr. Dieſtel betonte ſo⸗ dann, daß gerade die es ſei, einer Idee zu dienen, Verſtändnis dafür haben daß man in Hamburg das Ideal der hanſeatiſchen Miſſion für Deutſchland nicht preiszugeben gewillt ſei. weiter: Als Sie den Reichsverband der Preſſe als Organiſation der deutſchen Schriftleiter und Tagesſchriftſteller gründeten, ſchwebte Ihnen als höchſtes Ziel vor, die Leiſtung zuerhöhen und in getrennt durch den Gegenſatz parteipolitiſcher die beſten Vorausſetzungen fuͤr die Leiſtung zu mand kann die Gefahr verkennen. die gegenwätig die deutſche Preſſe bedroht, die Gefahr, daß ſie nicht mehr die Führerin des Volkes iſt, ſondern ſich unter den Willen derer beugt, welche geführt werden ſollen. Sie ſind der Unter⸗ ſtützung aller derer ſicher, denen das Wohl unſeres Volkes am Herzen liegt, wenn Sie ſich zu zielbewußter Energie zu⸗ ſammenſchließen und die alten Ideale hochhalten, für die ſich die Beſten Ihres Berufes immer eingeſetzt haben. Wir be⸗ trachten in Deutſchland die Freiheitder P reſſe als eine der hohen ſittlichen Forderungen unſeres ſtaatlichen und kul⸗ turellen Lebens. Die höchſte Freiheit aber bedeutet auch hier tiefſtes Begreifen der Verantwortung, die jeder Einzelne gegenüber der Geſamtheit trägt. Bürgermeiſter Dr. Dieſtel ſchloß ſeine Anſprache, indem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Teilnehmer des Delegiertentages den Eindruck empfangen möchten, daß man in Hamburg nicht daran denke zu verzagen, ſondern entſchloſſen ſei, gemeinſam mit den übri⸗ gen Polksgenoſſen an dem Wiederaufbau des Vaterlandes zu arbeiten. Auf die mit lebhaftem Beifall aufgenommene Anſprache erwiderte der erſte Vorſitzende des Reichsverbandes, Haupt⸗ ſchriftleiter Heinrich Ri ppler⸗Berlin. WB. Hamburg, 3. Juli. Nach der Sonntagsſitzung des Delegiertentages des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Preſſe im Hamburger Gewerbehauſe folgten die Teilnehmer einer Einladung des Altonger Magiſtrats in den Donnerſchen Park, den die Stadt Altona zur Erweiterung ihres Parkes erworben hat. Oberbürgermeiſter Dr. Schnacken⸗ burg begrüßte die Gäſte mit einer Anſprache, auf die im Namen des Neichsverbandes der deutſchen Preſſe der Vor⸗ ſitzende des bayeriſchen Landesverbandes der bayeriſchen Preſſe C. Freund erwiderte und der Stadt Altona für ihre dem Reichsverbande erwieſene Gaſtfreundſchaft dankte. Seine Ausführungen gipfelten in der Forderung, daß ſich die einzel⸗ nen deutſchen Stämme in Verſtändnis, Toleranz und gutem Willen. in dem einigenden Gedanken, das deutſche Vaterland aus ſeiner Not der Gegenwart hinauszuführen, zuſammen⸗ finden müßten, Vorausſetzung für alle wirkliche Aufbauarbeit ſei dieſer Wille, ſich gegenſeitig zu helfen und ge⸗ meinſam die Laſten zu tragen, die uns das Schick⸗ ſal und ein harter Feind auferlege. Ein geſelliges Bei⸗ ſammenſein vereinte die aus dem Reiche herbeigeeilten Jour⸗ naliſten mit ihren Gaſtgebern. So fand auch der zweite Tag der Hamburger Tagung der deutſchen Preſſe einen würdigen, der Zeit entſprechenden Abſchluß. WB. Hamburg, 2. Juli. Reichskanzler Dr. Wirth richtete an den in Hamburg tagenden Reichsverband der deut⸗ ſchen Preſſe folgendes Tele gramm: Der diesjährigen Verbandstagung wünſche ich einen er⸗ folgreichen Verlauf. Möge es ihr gelingen, die nicht nur im Standesintereſſe, ſondern im Intereſſe der geſamten deutſchen Politik wichtige Stellung der deutſchen Preſſe weiter zu feſtigen. Reichsminiſter des Aeußern Dr. R Delegiertentag des Reichsverbandes: Zu meinem lebhaften Bedauern ſah ich mich durch drin⸗ 0 ſen drahtete an den gende amtliche Pflichten genötigt, meine Abſicht der Teil⸗ nahme an der Hamburger Tagung in letzter Stunde aufzu⸗ geben. Indem ich dem delegiertentag meine beſten Wünſche für einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen ausſpreche, hoffe ich, daß es dem Wirken des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Preſſe gelingen wird, die Unabhängigke it der geiſtigen Arbelt auf der Grundlage einer gefeſtig⸗ ten materiellen Stellung der deutſchen Publiziſtit mehr und mehr zu feſtigen. Ich bin überzeugt, daß damit nicht nur der Sache des in dem Reichsverbande vereinigten Berufes gedient ſein wird, ſondern dem allgemeinen vaterlän⸗ diſchen Intereſſe, das mit dem Wohlergehen und dem Hoch⸗ ſtand der deutſchen öffentlichen Meinung aufs innigſte ver⸗ knüpft iſt. Letzte Meldungen. Erzberger. Berlin, 4. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der ein⸗ ſtimmige Beſchluß in der Meineidſache Erzberger hat folgen⸗ den Wortlaut: „In der Strafſache Erzberger wird der Reichstagsabgeordneter Matthias Erzberger, wegen der Be⸗ ſchuldigung, in Berlin Mitte durch eine fortgeſetzte Hand⸗ lung in der Zeit vom 19, Januar bis 12. März 1920 vor einer zur Abnahme von Eiden zuſtändigen Behörde der 6. Strafkammer des Landgerichts 1 Verlin in der Strafſache gegen den Staatsſekretär a. D. Dr. Helfferich wegen Beleidi⸗ gung den vor 20 Vernehmung geleiſteten Eid wiſſentlich durch falſches Zeugnis verletzt zu haben(Verbrechen gegen § 154 Str.GB.), aus dem tatſächlichen Grunde man⸗ gelnden Beweiſes auf Koſten der Staatstaſſe außer Verfolgung geſetzt. Uns ſcheint, die Hauptſach e fehlt noch immer, näm⸗ lich die Begründung des Urteils. Die Anparteilichkeit des Vorwärts. In München iſt ein Mordver ders Bezirkführer der Einwohnerwehr— trotz deren Auflöſung!— gemacht worden Bei der Ermordung des Führers der Unabhängigen Gareis hat der Vorwärts mit ſeinen ſämtlichen ſozialiſtiſchen Geſinnungsgenoſſen von vornherein angenommen, daß es ſich um einen volitiſchen Mord handelte. Jetzt iſt er außer Rand und Band daröber, daß einige bürgerliche Blätter Bayerns den Mordverſuch auf jenen Einwohnerwehrführer als wahrſcheinlich durch die an⸗ auernde Hetze gegen die Einwohnerwehr veranlaßt hinſtellen Das Sprichwork: Was dem einen recht iſt, iſt dem anderen Angeſchuldigte, 1 — würden, ſeiner ſchmalen Angehörigen des Berufes, deſſen Leitſag Dr. Dieſtel ſagte gemeinſamer Arbeit, nicht Anſchauungen ſchaffen. Nie⸗ ſuch auf einen beſon⸗ der Kunſt iſt dornenvoll und ſchwer. Montag, den 4. Juft 1920. Mannheimer General-Unzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 301. der Beſuch des Badiſchen Landlags in Maunheim. Der Einladung unſerer Stadtverwaltung zur Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten Mannheims, insbeſondere des Schloſſes, hatten am Samstag nachmittag Regierung und Landtag zahlreich Folge geleiſtet. Unter den Gäſten ſah man außer den Mitgliedern der Regierung, den Staatspräſidenten Trunk, den Miniſter Köhler und deren Gattinnen und Miniſter Remmele mehrere höhere Beamte der Miniſterien, unter ihnen Miniſterialdirektor Bartning vom Kultusminiſterium; von den Abgeordneten waren unter anderen erſchienen Dr. Schofer(Ztr.), Marum(Soz.), Dr. Glockner(Dem), Röckel(Ztr.), Dr. Krauß(Soz.) und auch die Mannheimer Abgeordneten, als Vertreter der Stadt Mannheim Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Bürgermeiſter Dr Walli, Stadt⸗ räte aller Fraktionen und leitende Beamte der Stadtverwaltung, wie Geheimrat Steiner vom Bezirksamt, Kretzer und Oberbaurat Zizler und Handelskammerpräſident Lenel. Mannheimer und Karlsruher Preſſevertreter nahmen eben⸗ falls an der Beſichtigung teil. Indem die Stadtverwaltung dieſen Beſuch anregte, hat ſie den erſten Schritt getan, um einem ſeit ahren überkommenen Uebelſtand abzuhelfen. Die immer mehr aufſtrebende wirtſchaftliche und kulturelle Entwicklung der größten Stadt unſeres Freiſtaates fordert gebieteriſch, daß dieſe nicht länger mehr in der Rolle des Aſchenbrödels gehalten werden darf, wie dies leider bisher der Fall war. Nachdem durch Schaf⸗ fung der Republik die Sonderſtellung der Reſidenzſtadt des Landes weggefallen iſt, muß es ein leitender Grundſatz des Rechts und der Billigkeit werden, die wirtſchaftlichen und vor allem die kultu⸗ rellen Bedürfniſſe des ganzen Landes gleichmäßig zu befriedigen. Wir müſſen offen geſtehen, daß Mannheim beſonders in dieſer Beziehung— man denke an Theater, Schloß und Samm⸗ lungen— vernachläſſigt wurde, indem man uns die dringend not⸗ wendigen geiſtigen Güter vorenthielt. Wir wollen hoffen, daß Land⸗ tag und Regierung ſich durch Augenſchein von dem Hunger nach rellen Werten der Mannheimer Bevpölkerung überzeugt haben und Abhilfe nicht nur verſuchen, ſondern auch baldigſt ſchaffen werden. 8 Nach Ankunft der Gäſte, die von einem Beſuch des Schwetzinger Schloſſes.02 Uhr in Mannheim eintrafen, ſing die Fahrt in Automobilen vom Hauptbahnhof, wo ſich eine tatfliche Anzahl Neugierige eingefunden hatte, nicht wie anfangs vorgeſehen, zur Kunſthalle, ſondern zunächſt zum Herſchelbad. In der Vorhalle hieß Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer die Er⸗ ſchienenen peggle willkommen, worauf der Leiter des Herſchel⸗ bades, Herr Volkmar in einem kurzen Vortrag an Hand von länen die innere Ausgeſtaltung des größten gegenwärtig in Deutſchland beſtehenden Bades erläuterte. Leider war die Zeit für ie Beſichtigung, wie übrigens auch an den anderen Stätten, zu kurz bemeſſen, um einen vollſtändigen Ueberblick über das allen modernen Anforderungen entſprechende Bad zu gewinnen. Auf der Fahrt am neuen Krankenhaus vorbei zur Siedlung am Neiherplatz und zu den Bauanlagen der Gartenſtadt konnten ſich ie Träger unſerer Regierung davon überzeugen, daß die Stadt alles tut, um der immer größer werdenden Wohnungsnot zu ſteuern. 5 war ſozuſagen eine Demonſtration der zweckmäßig angelegten vom Staat bewilligten Baukoſtenzuſchüſſe zur Schaffung geſunder und billiger Wohnungen. Durch das Induſtriehafen⸗Gebiet, wo der eben einſetzende Regen allerdings die Beſichtiggung hinderte, ging die Fahrt zur Kunſthalle. War es dort die rauhe Poeſie werktätiger Arbeit, die ſich bei dem Anblick der rauchenden Schlote und langgeſtreckten rußigen Lager⸗ hallen darbot, ſo labte ſich hier das Auge in den in ruhigen Stil Räumen der Kunſthalle an den an Zahl geringer, an zert auserleſenen Kunſtſchöpfungen des menſchlichen Geiſtes. Hier wies Direktor Wichert in eindringlicher eiſe auf das rege Kunſtbedürfnis der Mannheimer Bevölkerung hin, das ſich allein ſchon in dem zahlenmäßigen Beſuch der Kunſtſtätten hier gegenüber anderen Städten mit reicherem Kunſtbeſitz ausdrückt. irektor Wichert 19205 den lebhaften Wunſch aus, die Gemäldeſammlung der Kunſthalle möglichſt zu erweitern oder doch der Mannheimer Einwohnerſchaft auf dem Wege des Austauſches weitere Kunſt⸗ ſchätze zugänglich zu machen. Ein durch die Kunſthalle, in der beſonders die beiden Ausſtellungen„Der Genius im Kinde“ und„Porzellan und Maſolika“ das Auge feſſelten, hinterließ bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck von der regen Kunſt⸗ pflege, die in unſerer Stadt getätigt wird Das Hauptziel des Beſuches war die Beſichtigung des Mannheimer Schloſſes. Im feſtlich geſchmückten Ritterſaal wurde ein Kaffee eingenom⸗ men, wobei Profeſſor Dr. Walter in eingehender Weiſe die hiſto⸗ nich⸗ und künſtleriſche Bedeutung dieſes Prachtwerk früherer Bau⸗ unſt hervorhob. Prof. Dr. Walter führte aus: 15 Der Bau, in dem wir uns befinden, iſt ungefähr gleichaltrag mit An Schlöſſern zu Würzburg, Raſtatt und Bruchſal. Er iſt gleichfalls 5 Schöpfung des fürſtlichen Abſolutismus, aber wie jene von un⸗ Zänglichem Kunſtwert. Er iſt ganz anders geartet als Bruchſal, Intendant Dr. Würzburg und ähnliche Bauwerke. Er hat nicht die weiche Ueppig⸗ keit, die UÜberſchwängliche Verzierung wie Bruchſal und auch Würz⸗ burg, deren Ausſchmückungshoöͤhepunkt das vollentfaltete Rokoko iſt. Unſer Schloß iſt männlicher, ernſter, feierlicher, pompöſer, maje⸗ ſtätiſcher. Immer noch iſt das Mannheimer Schloß eine verkannte Größe in der Kunſtgeſchichte, noch mehr aber im Bewußtſein der Allgemein⸗ heit. Man rühmt ſeine Rieſenhaftigkeit und verkennt darüber ſeine einzigartige Monumentalität. Aber die Zeit iſt nahe, wo man ihm volle Gerechtigkeit widerfahren läßt, wo man nicht mehr bloß ſeine Größenmaße, ſeine Fenſter⸗ und Zimmerzahl hervorhebt, ſondern an⸗ erkennt dieſem Bau in der monumentalen Wucht ſeines Rhythmus, in dem großartigen Gleichklang ſeiner kraftvollen, weitausgedehnten Faſſadenmaßen, in der phantanevollen, aber nirgend überladenen Fülle ſeiner Innendekoration, in ſeinem ins Ueberwältigende geſtei⸗ gerten Geſamteindruck iſt nur weniges vergleichbar, was das 18. Jahrhunder' an großen Architekturwerken auf europäiſchem Boden geſchaffen hat— ein Baudenkmal von internationaler Bedeutung. Raumſchöpfungen wie dieſer Ritterſaal, das Treppenhaus, die Bibliothek gehören zu dem hervorragendſten, was die Architektur geſchaffen hat. Faſt ſpurlos iſt das Streben des Rokoko nach aparter Vielgeſtaltigkeir des Grundriſſes an dieſem Bau vorübergegangen. Von abſichtlicher Einförmigkeit wie die Faſſaden iſt auch ſein Grund⸗ riß. Lange gleichmäßige Zimmerfluchten, Korridore von der Aus⸗ dehnung einer barocken Parkallee, gleichmäßige, rechtwinklige Räume. Der Urheber des großartigen Planes, nach dem 1720 der Bau begonnen wurde, konnte bis heute noch nicht wieder ermittelt werden. Als der biſchöflich ſpeyeriſche Architekt Froimont von Kur⸗ fürſt Karl Philipp von der Pfalz für den Bau dieſes Schloſſes in ſeiner neuen Reſidenzſtadt in kurfürſtliche Dienſte übernommen wurde, fand er den Plan ſchon vor. Aber er hat ihn weiter aus⸗ gebildet, hat Grundriß und Faſſadengeſtalt in wichtigen Punkten verändert. Als Froimont 1726 in Ungnade fiel, erhielt ſeine Stelle ein Vertreter der franzöſiſchen Baukunſt, Gufllaume Hauberat. Sein Werk vor allem iſt die Ausſchmückung des Treppenhauſes, des Ritterſaales, der Schloßkirche. Künſtler erſten Ranges ſtanden ihm dabei zur Seite, wie der Deckenmaler Cosmas Aſam, der Bildhauer Paul Egell u. a. Was ſein Zeitgenoſſe, der Italiener Aleſſandro Bibiena, der Meiſter der Jeſuitenkirche, in dieſem Schloß geſchaffen hat, das 1742 eingeweihte vielbewunderte Opernhaus iſt ein Opfer der Be⸗ ſchießung Mannheims 1795 geworden. Der Baumeiſter, der das Schloß im Geiſte ſeiner Vorgänger beendete, war abermals ein Franzoſe, Nicolo Pigage. Von ihm ſtammt der Galerieflügel mit der unvergleichlichen Schloßbibliothek. Dieſe letzte in der Innenausſchmückung vom Rokoko beeinflußte Bauperiode umfaßt das Jahrzehnt 1750—1760. Um 1760 war der Bau vollendet. Vier Jahrzehnte haben an ihm gearbeitet, zwei Kurfürſten, Karl Philipp und ſein Nachfolger Karl Theodor haben alle Kräfte ihres Landes, die materiellen und die geiſtigen angeſpannt— Fron⸗ arbeit. Steuerkraft, handwerkliche Fertigkeit und künſtleriſche Er⸗ findungsgabe— um dieſem prunkvollen Ausdruck ſelbſtherrlichen Kunſt⸗ und Kulturwillens Form und Geſtalt zu verleihen. Gewal⸗ tige Summen hat dieſer Bau dem pfälziſchen Lande gekoſtet. Aber ſie waren nicht nutzlos verſchwendet, denn reiche Ströme künſt⸗ leriſcher Befruchtung ſind von ihm ausgegangen. Meiſterlich iſt es gelungen, dieſes Schloß zu der monumentalen Regelmäßigkeit des Stadtgrundriſſes in Beziehung zu ſetzen. Mti weit ausgeſtreckten Armen lagert es ſich der Stadtanlage entgegen, die künſtleriſch wohlberechnete Krönung der machtvolle Abſchluß, der Ausklang und Widerhall des ſymmetriſchen Stadtgrundriſſes. Ausgeſpielt iſt ſeine Rolle als höfiſch politiſches Zentrum, aber ſeine Rolle als ein kultureller Mittelpunkt ſoll den veränderten Ver⸗ hältniſſen gemäß neu belebt werden. Auch für unſere ſo ganz anders geartete Zeit ſind dies durch Geſchichte und Kunſt geweihte Räume, die geradezu ein Guſt en pfälziſcher Kunſt und Geſchichte genannt werden können. Einſt enthielt der Oſtflügel die umfangreichen welt⸗ berühmten Sammlungen, die in kurfürſtlicher Zeit vom Hofe begrün⸗ det, beim Wegzug der Wittelsbacher nach München und beim Ueber⸗ gang Mannheims und der Pfalz an Baden größtenteils in die baye⸗ riſche Reſidenz geſchafft wurden. Sie wurden tteilweiſe wieder erſetzt durch neubegründete, mit bürgerlichem Opferſinn vermehrte Samm⸗ lungen. Was anderwärts ſchon in faſt allen Fürſtenſchlöſſern durchge⸗ führt werden konnte, das erſtreben wir auch hier, nämlich, daß die⸗ ſen zu unbeſtrittener Bedeutung für das ganze Land emporgewach⸗ ſenen, durch ungenügende Unterbringung in ihrer gedeihlichen Weiter“ entwicklung gehemmten Sammlungen, vor allem dem hiſtoriſchen Muſeum mit ſeinen reichen kulturgeſchichtlichen und kunſtgewerblichen Beſtänden, denen die Stadt jetzt nachdrückliche Förderung angedeihen laſſen will, in dieſen Räumen eine würdige Heimſtätte bereitet wird. daß die durch ihre künſtleriſche Ausſchmückung, durch ihre Decken⸗ und Wandgemälde, ihre Stuckverzierungen, Fußböden und Holz⸗ ſchnitzereien hervorragenden Räume mit ihren kunſtvollen Einrich⸗ tungsgegenſtänden der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, als Sehenswürdigkeiten, auf die nicht nur die Stadt Mannheim, auf die das ganze Land ſtolz ſein kann. Anſprache. In dieſem Bau verkörpert ſich ein großes Stück pfälziſche Ge⸗ ſchichte. Er iſt neben dem Heidelberger Schloß und dem Schwetzinger Schloßgarten eines der großen Wahrzeichen unſerer pfälziſchen Ver⸗ gangenheit, der kulturellen Bedeutung dieſes Landes. Darum iſt er uns Mannheimern und Nfälzern auch ſo ans Herz gewachſen. Darum wünſchen wir ihm in ſeinen Hauptteilen einen edlen, über profanen Alltagsgebrauch hinausgebobenen, gleichſam feiertäglichen Zweck. Wir vertrauen bei dieſen Wünſchen und Hoffnungen auf die Unter⸗ ſtützung des Staates als des Eigentümers dieſes Bauwerkes, auf die verſtändnisvolle Unterſtützurg der Regierung und der berufenen Ver⸗ treter des Volkes, auf daß dieſe Räume nutzbar gemacht werden zu vielfältiger Erhebung, Velehrung und Anregung von Tauſenden! An dieſen feſtlichen Ritterſaal ſchließen ſich beiderſeits bis zu den Eck⸗ vavillons zwei vierfenſtrige und ſodann zwei dreifenſtrige Säle an, die mit den angrenzenden Zimmern der beiden Pavillons und der von dort rechtwinklig umbiegenden Flügel die Haupträume der ehe⸗ maligen kurfürſtlichen Wohnung waren, weſtlich die Gemächer des Kurfürſten und der Kurfürſtin, von deren Nracht houte vor allem noch die Stuckdocken Zeugnis geben, öſtlich das große Avvartement de Gala, zulekt dem agroßborzoalichen Hof eingeräumt, bis vor kurzem noch geſchmückt mit koſtbaren Gobelins.“ Der Rundgang führte durch die noch leidlich guterhaltenen Teile des Schloſſes, wo alle Räume, die zu Bürozwecken verwendet werden, untrügliche Zeichen des Zerfalls zeigen. Die Tapeten hängen in Fetzen von den Wänden, die alten Kronleuchter ſind zerbeult und die kunſtvoll eingelegten Fußböden, in denen Teile herausgeriſſen ſind und überall Lücken klaffen, ſind bis zur Unkenntlichkeit abgetreten. In der umfangreichen und wertvollen Bibliothek hielt Profeſſor Deſer einen kurzen erläuternden Vortrag über den Saal und die Bücherſammlung. Der Gang durch die Gemäldegalerie und die Schloßkirche zeigten auch dem flüchtigen Beohachter den unſchätzbaren Wert und die gewaltige Schönheit des Schloſſes, das es verdiente der Nachwelt erhalten zu bleiben. Wie wir erfahren, ſchweben zwiſchen der Stadtverwaltung und der Regierung gegenwärtig Verhandlungen, die zu einem befriedigenden Ergebnis führen dürften, ſo daß zu hof⸗ fen iſt, daß das Mannheimer Schloß in abſebharer Zeit ſeiner zweck⸗ entſprechenden KRulturbeſtimmung zurückgegeben wird. Es würde dann auch mßalich ſoin, diejenfgen Noeiſe der Sammlungen, die jetzt noch in Kellerränmen untergebracht ſind, aufzuſtellen und der Heffentlichkeit zugänelich zu wachen. Es müßte möalich ſein, die In⸗ duſtrie⸗ und Handelsſtadt Mannheim auch zu einer Kulturſtätte zu hehen, deren geiſtiger Einfluß über die Grenzen Badens und Deutſchlands binaus ſich erſtrecken würde. Die Tat zur Verwirkli⸗ chung dieſes Gedankens liegt jebt bei der badiſchen Reajeruna und dem Landtag, die ſich an Ort und Stelle von den kulturellen Bedürf⸗ niſſen Mannheims zu überzeugen Gelegenheit hatten. Einige Wünſche der Stadt Mannheim. Um 6 Uhr wohnten Regierung und Landtag im Nationaltheater der Aufführung von Weber; Oper„Der Freiſchütz“ bei. Urſprüng⸗ lich ſtand für die Gäſte Schreckers Oper„Der Schatzgräber“ auf dem Spielplan, die aus nicht näher darzulegenden Gründen vom Spiel⸗ plan abgeſetzt werden mußten. Um.45 Uhr wurde in den neu⸗ hergerichteten Räumen des Roſengartens ein Abendimbiß ein⸗ genommen. Hierbei benutzte Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer die Gelegenheit, einige Wünſche der Stadt Mannheim den Re⸗ gierungsvertretern zu unterbreiten Er betonte vor allem die ſchwere wirtſchafliche Lage der Stadt und die hiermit verbundene Wohnungsnot und regte an, künftige Darlehen. die dieſer Not ſteuern ſollen, nicht nach der Bevölkerungszahl, ſondern nach dem Grade der Dringlichkeit und Not zu verteilen. In der Fürſorge für unverſchuldete Erwerbsloſe müſſe mehr als bisher getan und Handel und Induſtrie Mannheims von Staats wegen gefördert werden. Beachtenswert waren auch ſeine Ausführungen über eine „Sozialiſierung der Kulturwerte“. Bei allen dieſen Werten, die an einem Ort traditionell überkommen ſind, müſſe überlegt werden, ob dieſe nicht für die Geſamtheit des Volkes nützlich gemacht werden können; denn es gebe in Baden Dings, die an einem Ort auf⸗ geſtapelt ſind, wo man ſich fragen müſſe, ob ſie dort von den Be⸗ wohnern auch verwertet werden oder nicht. Außer dem Schloß, über deſſen kulturelle Verwertung Verhandlungen im Gange ſeien, hätte Mannheim auch ein Theater, zu deſſen Unterhaltung und Förderung der Staat noch keine Hilfe gibt. Er ſchloß ſeine gedanken⸗ reichen, in anmutige Form gekleideten Mahnungen mit einem Hoch auf das badiſche Land, die badiſche Regierung und den badiſchen Landtag. 2 Staatspräſident Trunk erinnerte daran, daß zufällig der 2. Juli auch der Tag der Grundſteinlegung des Schloſſes ſei und erkannte mit ehrenden Worten die geiſtige Regſamkeit der Stadt an, die auf dieſem Gebiet die erſte des Landes ſei. Er betonte, daß es im eigenen Intereſſe des ganzen badiſchen Landes liege, auf die Wünſche und Bedürfniſſe Mannheims möglichſt Rückſicht zu nehmen, es zu pflegen und zu fördern. Regierung und Landtag würden ernſtlich bemüht ſein, hier tunlichſt zu helfen. Mit den Worten„Auf Wiederſehen in Karlsruhe“ und für eine ſpätere Zeit „Auf Wiederſehen in Mannheim“ ſchloß der Staatspräſident ſeine Kunſt und Wiſſen. Kompoſikionsſchule Ernſt Toch. Im Harmonieſaale ſtellten zich am Samstag abend drei Kompoſitionsſchüler von Dr. Ernſt ſie ſt vor, denen man ſämtlichen das Zeugnis ausſtellen darf, daß „ſich„mit heißem Bemühen“ beſtreben, die„Meiſterregeln bei⸗ zu lernen“ und daß die Erfolge, der Zeit ihrer Vorbildung die Walß bung entſprechend, recht vielverſprechende ſind. Wenn 95 hl des poetiſchen Vorwurfs Zeugnis für den Geſchmack eines ue gibt, darf man Curt Gebhard, der ſich als Ver⸗ von Gebichten Hebbel's, Heine s, Nietzſches und Hch. Heſſe's 550 ellte, nachrühmen, daß er ſich die Aufgabe keineswegs leicht⸗ geſtellt. Man fühlte das lobenswerte Beſtreben des jungen Kompo⸗ en, auch harmoniſch ausgetretene Pfade zu vermeiden und das Zörtwor, ſorgfältig zu illuſtrieren. Wenn er ſich erſt noch größere ompoſitionskechnik erworben, vor allem gelernt hat, thematiſch zu wird auch die große Linie der Begleitſtimme gewahrt —„Am ſchlichteſten und anſprechendſten gaben ſich„Harte enſchen“ und„Es war ein alter König“. Größere melodiſchen Bogen ſpannt ſchon Philipp Wüſt in ſeinen Geſängen. Auch die egleitſtimme iſt reicher durchgearbeitet. Ja das zweite der„Gebete er Mädchen zur Maria“ verrät ſogar dramatiſche Begabung. eniger konnte ich mich mit den zwei Sätzen des fis⸗moll⸗Klavier⸗ aarteses befreunden. Hier iſt der Gedankenfluß trotz eindring⸗ icher Melodik und einer Fülle glücklicher Einfälle, nicht ganz ohne tockungen. Die Erfindung nicht immer originell, die thematiſche Verarbeitung noch etwas dürftig, der Stil mehr konzertant als treng kammermuſikaliſch. Recht glücklich trifft dagegen Nikolai opatnikoff in ſeinen„zwei Sätzen aus einem Streich⸗ quartett“ der Quartettſtil. Seine Erfindung weiſt namentlich im Scherzo, dem eine gewiſſe Originalität nicht abzuſprechen iſt, eine ſtark perſönliche Note auf, und das Trio feſſelt durch melodiſche Wärme. Auch das Präludium und Fuge beweiſen ſchon ein bemer⸗ kenswertes kontrapunktiſches Können. Die Fuge zeigt vom erſten hema bis zum Durſchluß, vor welchem das Thema nochmals in der Vergrößerung erſcheint, eine hübſche Entwickelung und wirk⸗ ſume Steigerung. Nicht ganz ſo glücklich ſchienen mir die„Vier kleinen Klavierſtücke“, von denen das etwas an Chopin gemah⸗ nende„Valſe“ den Vorzug verdiente. Die Geſänge bot Liſa Vrechter mit verinnerlichtem Ausdruck, die zumteil recht ſchwerigen Klavierſtücke Hans Bruch techniſch und muſikaliſch gleich vorzüglich, während für die Quartette die Herren Imar, Caſpar, Neumaier und Müller ihre beſten Kräfte einſetzten. Möge der den jungen Tonſetzern geſpendete Beifall ein Sporn zu fleißigem Weiterſtydium ſein. Denn der Weg zu den Höhen Friedrich Mack. gen Kunſtnachrichten. Adolf Hildebrands Vater Rhein, das plaſtiſche Mittelſtück ſeines großen Brunnens in Straßburg, war, wie wir berichteten, von den Franzoſen kurz nach ihrem Einzug in Straßburg abgebrochen worden. Die Figur iſt bis jetzt in einem Verließ aufbewahrt geweſen. Erſt kürzlich erging eine öffentliche Anfrage, ob die franzöſiſchen Behörden dieſes Meiſterwerk des großen deutſchen Bildhauers für immer einſperren wollen. Jetzt wird aus Straßburg gemeldet, daß die Figur in der Drangerie wieder auf⸗ geſtellt werden ſoll.— Anſelm Feuerbachs Medea, das Hauptwerk aus der letzten Zeit des Meiſters, das kürzlich aus dem Beſitz des Großherzogs von Oldenburg in Amſterdam verſteigert und von einem deutſchen Kunſthändler wieder für Deutſchland zurück⸗ gewonnen worden iſt, iſt jetzt in Berlin eingetroffen. Man darf ſich freuen, daß von den Bildern neuerer Meiſter, die der Großherzog ins Ausland hatte bringen laſſen, wenigſtens das bedeutendſte Stück wieder zu uns zurückkehrte. Die materiell noch ſehr viel wertvolleren Bilder alter Meiſter, Rembrandt, Rubens uſw. lagern weiter in der Verwahrung einer großen Amſterdamer Kunſtfirma. Rückblick auf die Düſſeldofer Theaterſpielfeit. Mit einer glänzenden Darbietung von Wagners Meiſterſingern ſchloß das Düſſeldorfer Stadttheater ſeine Spielzeit. Die Aufführung, in der als Gäſte Kammerſänger Wilhelm Buers aus Hamburg(Sachs), Robert Hutt(Stolzing), Hermann Schramm(David) und Wanda Acſel(Eva) mitwirkten, hinterließ den denkbar beſten Eindruck und war wiederum ein Beweis für die Geſundung des künſtleriſchen Lebens in unſerm ſtädtiſchen Theater. Die Schwierigkeiten, die der neue Intendant Dr. Willi Becker bei ſeinem Amtsantritte vorfand, ließen dem Eingeweihten jede künſtleriſche Arbeit unmöglich er⸗ ſcheinon. Mit außerordentlicher Geſchicklichkeit iſt der Intendant der Schwierigkeiten Herr geworden, und ſeine und der geſamten Kunſtkräfte unverdroſſene fleißige Arbeit haben unſer Theater wieder auf eine Höhe gebracht, die für die nächſte Spielzeit die ſchönſten Hoffnungen weckt. Nach Lage der Dinge konnte man in dieſer Spielzeit nicht viele Ur⸗ oder Erſtaufkührungen erwarten. Und doch zeigte der Spielplan eine ganze Reihe bemerkenswerter Vorſtellungen. Genannt ſeien Schreders Schatzgräber, Strauß Salome, Mozart Zauberflöte und Webers Freiſchütz, die ebenſo wie Schillers Turandot und Wedekinds König Nicolo vom Intendanten glänzend inſceniert waren und die erſten Markſteine auf der neuen künſtloriſchen Bahn bildeten Das Schauſpielhaus erwies in der laufenden Spielzeit ſeine Eigenart und künſtleriſche Stärke nicht ſo ehr in der Darbietung der modernſten Kunſt als vielmehr im »laſſiſchen und geſellſchartlchen Drama bis etwa Ibſen. Die Auf⸗ führungen von Fauſt. Egmont, Hamlet, Geſpenſter Stützen der Geſellſchaft, Hedda Gobſer, Frau vom Moere, ferner Der einge⸗ bildete Kranke, der Widerſpenſtigen Zähmung waren durchweg originell und hochkünſtleriſch. Beim modernſten Schauſpiel dagegen blieb mancher Wunſch offen. Unter den Uraufführungen war Heynickes Kreis noch die wertvollere, während Corrinths Sommer wenig Eindruck machte. Leider ſcheidet mit Schluß der Spielzeit manche bewährte Kraft aus dem Verbande des Schauſpielhauſes aus. Dr. Karl Lehmann. e Neuordnung der Dresdner Staatsoper. Nachdem die Dres⸗ dener Staatsoper ſchwere Schädigungen durch die neue Verwaltung erfahren hat, kommt man zu Beginn der neuen Spielzeit zu dem alten bewährten Syſtem zurück, das einen verantwortlichen Inte ꝛ⸗ danten mit außergewöhnlichen Machtbefugniſſen an der Spitze hat. Das Kultusminiſterium iſt künftig nur noch das geſchäftsführende Miniſterium, mit dem das Finanzminiſterium und der Oberbürger⸗ meiſter von Dresden einen Verwaltungsrat bilden. In ſeiner erſten Sitzung wurde beſchloſſen, einen Intendanten zu berufen wie in früheren Zeiten, außerdem einen Generalmuſikdirektor für die Oper und einen Direktor flüir das Schauſpielhaus. Der bewährte Schau⸗ ſpieldirektor Paul Wiecke bleibt, Operndirektor Carl Scheidemantel tritt von ſeinem Poſten zurück. In Dresden iſt man allgemein er⸗ freut, daß mit dieſer Abkehr von dem Uebergewicht der Verwal⸗ tung nun die Gefahr des Rückganges dieſes Kunſtinſtitutes von Rang und Tradition behoben iſt. Johannes Reichelt. 285 Profeſſor Emil Sauer, der Leiter der Klaviermeiſterſchule an der Staatsakademie für Muſik in Wien tritt von ſeinem Amte zurück, um ſich wieder dem Konzertſpiel zu widmen. Zu ſeinem Nachfolger iſt Edwin Fiſcher auserſehen. zer Rembrandt⸗Fund. J. O. Kronig, der holländiſche Kunſt⸗ gelehrte, hat in der römiſchen Galerie Doria ein Spätwerk Rem⸗ brandts wiedergefunden. Wie Kronig im„Giornale'Italia“ mit⸗ teilt, handelt es ſich um ein männliches Bildnis, das bisher als Arbeit des Bernardo Strozzi galt. Es iſt ein prachtvoll aufgebauter Mann mit majeſtät'ſchem Kopf vor dunkelrotem Hintergrund, den Kronig in Rembrandts letztes Jahrzehnt, um 1660, datiert. der Archäologiſcher Fund. Auf der Stätte des alten Kar⸗ thago wurde ein römiſches Moſaik ausgegraben, das, abgeſehen von ſeiner kunſtgeſchichtlichen Bedeutung, kulturgeſchichtlich wichtige über die Lebensweiſe der Römer in Nordafrika ver⸗ mittelt. zer Turgenſew hat einen Roman mit dem Titel„Das Leben für die Kunſt“ hinterlaſſen, der früheſtens zehn Jahre nach dem Tode der Sängerin Pauline Viardot⸗Garcia veröffentlicht werden ſollte. Die Sängerin iſt 1910 geſtorben. Kleines Feuilleton. eLernet fief atmen. Neben der ſorgfältigſten Pflege für die Haut, die nicht nur eine Schutz⸗, ſondern auch eine Reinigungsdecke für den Körper bildet, iſt von größter Bedeutung das tieſe Atmen, welches das Blut mit Sauerſtoff anfüllt und Unratſtoffe aus der fanden die draußen harrenden Sammlerinnen willige, gebefreudige der und bleibt ein ausſchlagender Lebensmoment. herzuſtellen ſucht, allmählich einen hohen Grad der Vollendung er⸗ zieht, bleibt meiſt im Verborgenen. Aus ſeinen langjährigen Erfah⸗ rungen teilt ein engliſcher Bilberr 4. Seite. Nr. 301. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Montag, den 4. Juli 1920. Hierauf ergriff Landtagspräſident Dr. Kopf das Wort und brachte zum Ausdruck, daß der tiefe Eindruck, den der Beſuch der Sehenswürdigkeiten Mannheims bei allen Teilnehmern hinterlaſſen habe ſie alle in ihrer Abſicht beſtärkt habe, Mannheim die beſt⸗ mögliche Förderung angedeihen zu laſſen. Er halte es aber nicht für angebracht, den Wunſch des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Kutzer zu verwirklichen, den Landtag abwechſelnd in Karlsruhe und Mannheim tagen zu laſſen. Für das Mannheimer Schloß werde und müſſe etwas geſchehen. Mannheims Bevölkerung müſſe mit ruhigem ernſtem Optimismus die ſchwere Zeit ertragen. Sein „Hoch“ galt dem Wohl der Stadt Mannheim. Kurz vor 10 Uhr verabſchiedete ſich ein Teil der auswärtigen Gäſte, um den Zug 10.08 nach Karlsruhe zu erreichen. Eine Samm⸗ lung für die Oberſchleſier⸗Hilfe, die Herr Alex. Kökert vom Nationaltheater mit den noch Anweſenden veranſtaltete, ergab einen 3 Betrag, der dem Miniſter Dominicus während des im uſenſaal tagenden Kongreſſes überreicht wurde. Stãdtiſche Nachrichten. Der geſtrige Sonniag and im Zeichen der Wohltätigkeit, der Hilfe für unſere unter un⸗ äglichen Zualen leidenden Oberſchleſier. Die Mannheimer evölkerung iſt dafür bekannt, daß ſie gerne fremde Not lindern, Wunden heilen und Tränen trocknen hilft, ſoweit es die Nächſtenliebe vermag. Goethes Ausſpruch,„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“, fand auch geſtern wieber eine ſtarke Reſonanz, da jedermann gerne ſein Scherflein für die Oberſchleſier beiſteuerte. Das ganze Hilfswerk war gut organiſiert. Gerne gab man den unermüdlich tätigen Mäd⸗ chen mit den großen Sammelbüchſen um des guten Zweckes willen eine Spende, um dafür eine Marguerite oder eine andere Blume zu erhalten. Schon am Samstag abend ſetzte der Blumenverkauf ein, der bis in die geſtrigen Abendſtunden anhielt. Das Promenade⸗ konzert der Kapelle Petermann am Waſſerturm bildete eine große Anziehungskraft für das Sonntagspublikum. Hier hatten die Sammlerinnen auch reiche Ernte, denn bald jeder Mann, ob jüngeren oder älteren Semeſters, hatte eine Marguerite anſtecken. In den Kirchen wurde auf das Hilfswerk für Oberſchleſien beim Schluß des Gottesdienſtes verwieſen. Und als ſich die Kirchentüren öffneten, Herzen und Hände. Nach unſeren Beobachtungen dürfte die Straßen⸗ ſammlung recht gut abgeſchnitten haben. Kaffees und Weinreſtaurants veranſtalteten unter Mitwirkung bekannter hieſiger Künſtler Son⸗ derkonzerte und im U..⸗Lichtſpiel gab es um 10½ Uhr abends eine Nachtvorſtellung. Der finanzielle Effekt dürfte auch bei dieſen Veranſtaltungen ein außerordentlich befriedigender ſein. Das Nationaltheaker hatte ebenfalls das nationale Hilfswerk durch eine gute Aufführung unterſtützt und im Neuen Theater im Roſengarten ließ die Leitung der Wiener Operettenſpiele in der zweiten Pauſe eine Sammlung duͤrch mehrere„Holländerinnen“ vor⸗ nehmen. Am geſtrigen Sonntag wurden erſtmals wieder So nntags⸗ fahrkarten ausgegeben. Infolge des zweifelhaften Wetters hielt ſich der Ausflugsverkehr jedoch in normalen Grenzen. Nach Heidel⸗ berg wie an die Bergſtraße wurden bis 3 Uhr nachmittags gegen 6000 Fahrkarten gelöſt. Bei beſſerem Wetter wäre jedenfalls die doppelte Zahl an Karten verkauft worden. Aber die kühle Tempera⸗ tur wirkte hemmend auf den Ausflugsverkehr. Bereits am Samstag abend ſtand das Thermometer auf 15 Grad., am Sonntag mittag auf 20 Grad, um am Abend auf 14 Grad R. gurückzugehen. Für die verſchiedenen ſportlichen Veranſtaltungen des geſtri⸗ gen Sonntags war das Wetter geradezu ideal zu nennen. Das Haupt⸗ intereſſe konzentrierte ſich vor allem um die Austragung des Reiß⸗ Ehrenſchildes auf dem Niederbrückel in Neckarau. das einen intereſſanten ſportlichen Verlauf nahm. Im übrigen wurde der uiſenpark und der Waldpark viel beſucht. Im Friedrichspark konzertierte die Kapelle Petermann, die unter Leitung ihres Dirigen⸗ ten Herrn Becker gediegene Kompoſitionen zum Vortrag brachte. Die Kapelle iſt in letzter Zeit für ihre Konzerte im Freien zur Blas⸗ muſik übergegangen, die wie ihre Streichmuſik ebenfalls ſehr viele Anhänger hat. Der Aufenthalt in dem ſchönen, ſchattigen, ſtaubfreien und windgeſchützten Park mit ſeinen lauſchigen Sitzplätzen iſt ſtets ein Genuß. Analog der Lufttemperatur iſt auch die Wärme des Waſſers zurückgegangen und zwar von 1677 auf 15½ Grad., was ein ſtarkes Nachlaſſen des Badebeſuches zur Folge hatte. Die Tem⸗ peratur iſt vergangene Nacht inzwiſchen weiter geſunken, da heute früh 6 Uhr eine Luftwärme von 11% Grad und eine Waſſerwärme von 15½ Grad R. feſtzuſtellen war. ch. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Tage Werkmeiſter Engelbert Wieland mit ſeiner Ehefrau Jako⸗ bine geb. Gropp. veranſtaltungen. Hochſchule für Muſik in Mannheim. Am Montag, den 4. Juli findet im Ballhausfaal die erſte der diesjährigen Schlußauffüh⸗ kuüngen der Aus bildungsabteilung(Hochſchule) ſtatt. Zum Vortrag kommen Kammermuſfikwerke von Schumann, Gade und Brahms ſowie das ſelten zu hörende Septett op. 74 von Hummel(für Kla⸗ vier, Flöte, Oboe, Horn, Bratſche, Violoncello und Kontrabaß), das als eine Perle der klaſſiſchen Kammermuſikliteratur bezeichnet werden kann. 2Das Volksſinfoniekonzert„Der Tanz“ mit ſeinen Chor⸗, Orcheſter⸗ und Solodarbietungen findet heute ſtatt. Verband Deutſcher Handlungsgehilſen. Am Mittwoch, den 6. Juli ds. Js. veranſtaltet die Krankenkaſſe des Verbandes Deutſcher Handlungs⸗ gehilfen zu Leipzig, Verwaltungsſtelle Mannheim, eine Mitglieder⸗ verſammlung.(Siehe Anzeige.) —— Bürgermeiſteramtstiſch ſitzen, erhöhte die Badegebühren und die Beſtattungsgebühren empfindlich, um der Stadt neue Ein⸗ jan nahmequellen zu ver 88 Der Turnverein Frankenthal ſteht bekanntlich im Begriffe, eine neue Turnhalle zu bauen. Hierzu war ihm von der Stadt, die ihm in der Bauplatzfrage entgegen⸗ Spielplan des National-Theaters Neues Theater Juli 5 2 Vorstellung 1 Vorstellung 2 4. M. 55 C Leidenschalt 7 5..70 HAM. Carmen 6¹¹ 6. M. 71 AA. Prüfungsauftührung der Opernschule 7 7. D. 55 B FgRigoletto 7 8..32[/) Zar und Zimmermann 7 9. 8. 55 A Zum 1. Male: f Jeppe vom Berge 7 10..72A M. Die Meistersinger von Nürnbergl5 Nus dem Lande. DZ. Durlach, 1. Juli. Der Bürgerausſchuß genehmigte in einer 3½% ſtündigen Sitzung geſtern Abend nach den Anträgen des Ge⸗ meinderats die Mittel von 104 500 Mk. für Herſtellung von Platz⸗ anlagen beim neuen Bahnhof und auf dem alten Bahngelände mit 46 gegen 33 Stimmen, nachdem anfänglich von allen Seiten des Hauſes Bedenken wegen dez Zeitpunktes und der ſchlimmen finanzi⸗ ellen Lage der Stadt geäußert worden maren. Eine ausgedehnte Debatte veranlaßte die Vorlage„Förderung der Bautätigkeit“. Bürgermeiſter Dr. Zierau gab ausführliche Erläuterungen. Nach dem ſtädt. Bauprogramm ſoll der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft die Ausführung einer größeren Anzahl von Kleinwohnungsbauten übertragen werden, wohingegen die Stadt den durch etwaige Zu⸗ ſchüſſe aus Reichs⸗ und Staatsmitteln nicht gedeckten Ueber⸗ teuerungsaufwand bis zu 5 300 000 M übernehmen wird. Das benötigte Gelände ſoll der Genoſſenſchaft im Wege des Erbbau⸗ rechtes auf ſiebzig Jahre überlaſſen werden Weiterhin wird die Stadt den Ueberteuerungsaufwand für 8 Beamte der Baugenoſſen⸗ ſchaft mit finanzieller Unterſtützung der Poſtverwaltung zu erſtellen⸗ den Einfamilienhäuſer für Poſtbeamte bis zu 250 000 M. über⸗ nehmen unter der Vorausſetzung, daß die Poſtverwaltung der Stadt die Hälfte des ungedeckten Aufwandes bis zu einem Höchſtbetrag von 25 000 M. für das Einzelhaus zurückerſtattet. Die ausgedehnte Diskuſſion griff mitunter aufs politiſche und perſönliche Gebiet über, doch waren alle Redner rückhaltlos damit einverſtanden, daß der herrſchenden Wohnungsnot die von allen badiſchen Städten hier am ſtärkſten iſt, entgegen getreten wird. Schließlich wurde die gemeinderätliche Vorlage und damit die nötigen Mittel in nament⸗ licher Abſtimmung einſtimmig genehmigt. ch. Eſchelbronn, 1. Juli. Ein Umzug mit Hinderniſſen fand geſtern hier ſtatt. Ein mit Möbelſtücken beladener Wagen ſtand vor einem Hauſe und ſollte abgeladen werden, doch das Hoftor war feſt⸗ verſchloſſen, weil die Bewohner ihren Schwager(1) nicht einmal einziehen laſſen wollten. Die Polizei war zugegen und erzwang dann mit Hilfe dreier handfeſter Männer die Oeffnung. Es gab dabei eine regelrechte Schlacht. Mit Polizeiknüppeln wurde drein⸗ gehauen, falſche Zöpfe flogen in den Graben, bis die Widerſpen⸗ ſtigen getrennt und abgeführt werden konnten. Inzwiſchen war auch ein Gendarmerieaufgebot eingerückt, ſodaß die neuen Mieter bequem ſich einrichten konnten. Die beiden Widerſpenſtigen mußten ſolange hinter Schloß und Riegel harren. DZ. Miekersheim, 30. Juni. Einen ganz unerwarteten Un⸗ Laſtauto einer Lahrer Kleinbrauerei fuhr die Dorfſtraße entlang. Nichtsahnend und vergnügt ſprang der kleine Junge neben dem Kraftwagen her. Plötzlich warf Weiſe eine Bierflaſche nach dem Kinde, die es ſo ſchwer traf, daß es eine ſtarke Kopfverletzung davontrug. Eine Unterſuchung iſt gegen den Urheber dieſer Verletzung eingeleitet, dem eine ganz exemplariſche Tracht Prügel gehört. D. Stk. Georgen, 1. Juli. Seit einiger Zeit wurde bekanntlich die 15jährige Minna Lamparter vermißt. Nun hat man das Mäd⸗ chen bei einem Hofbeſitzer in Tennenbronn, bei dem es in Dienſt ge⸗ treten war, wieder aufgefunden. Das junge Mädchen iſt von einem Mann namens Leiby nach Nußbach gebracht worden; nun wurde Leiby, gegen den ein Strafverfahren wegen Entführung eingeleitet worden iſt, in Haft genmmen. DZ. Kiarlsruhe, 1. Juli. Eine geſtern abend hier abgehaltene Mieterverſammlung, die von der Mieter⸗ und Untermieter⸗ vereinigung einberufen worden war, nahm einſtimmig eine Ent⸗ ſchließung an, in der gegen die Aufhebung des Grundſtückſperr⸗ geſetzes proteſtiert und eine nochmalige Behandlung der An⸗ gelegenheit im Landtag gefordert wurde. Landtagsabg. Weißmann teilte mit, daß die ſoz. Fraktion des Landtags bereits einen Antrag auf Wiederberatung des Sperrgeſetzes im Landtag eingereicht habe. D3. Karlsruhe, 1. Juli. Geſtern gelang es im Stadtteil Dax⸗ landen eine ſchon lange geſuchte ledige Frauensperſon aus Baden⸗ Baden feſtzunehmen, die ſich hier und auswärts unter dem falſchen Namen Goth, Müller, Firnhaber, Reichert und Hettich als Für⸗ [ſorgeſchweſter einmietete und Betrügereien und Diebſtähle zum Nachteil ihrer Wohnungsgeber verübte. D3Z. Neuenburg. 1. Juli. Der Wiederaufbau in dem verwüſteten Kriegsgebiet des Oberelſaß macht nach der Meldung oberelſäſſiſcher Blätter langſame Fortſchritte. Sennheim, Uffholz, Wattenweiler und Wuenheim liegen noch in Trümmer. Die Bewohner leben dort in Baracken und betreiben darin auch ihre Geſchäfte. In Thann iſt dagegen von den Schrecken des Krieges nicht mehr viel zu be⸗ merken. Aus der Pfalz. Frankenthal, 1. Juli. Der Stadtrat, in welchem heute erſt⸗ malig die beiden vom Verwaltungsgerichtshof ihrer Aemter ent⸗ hobenen Bürgermeiſter Dr. Friedrich und Pfeffer nicht mehr am Körper entfernt. Atmen bedingt einen Austauſch der Gaſe zwi⸗ ſchen den Zellen und den Geweben, bei welchem das aus der Lunge kommende Blut ſeinen Sauerſtoff einläßt und die deſe mimmt, die dann beim Ausatmen beſeitigt wird. aß das tiefe Atmen das Gehirn kann man bei einem leichten Schwin⸗ delanfall merken, der ſofort weicht, wenn man tief atmet. Es be⸗ ruhigt die Nerven und ſtärkt die Willenskraft. Schlafloſigkeit kann man mildern durch fünf Minuten langes tiefes Atmen am offenen Fenſter. Verdauungsbeſchwerden und Stuhlrerſtopfung erleichtert es, ein Umſtand, der ſich erklären läßt durch das krä tige Heben und Senken des Zwerchfells und durch den Einfluß des dadurch erhöhten Sauerſtoffgehaltes im Blut, wodurch der Darm ſeine wurmförmigen, für die Verdauung Bewegungen kräftiger ausübt. In Sanatorien werden bei Blutarmut, Nerven⸗, Ver⸗ dauungs⸗ und Zirkulationsſtörungen Tief⸗Atmen⸗Kuren angeord⸗ net. Bezweckt wird die Stärkung der gewöhnlichen Atmungsmus⸗ keln, Schultern, Arme und Rücken, die rhöhung, gleichmäßige Entwicklung und Vergrößerungsfähigkeit der Elaſtizität der Lungen⸗ flügel. In weiterer Hinſicht kommt die Ausdehnung des Bruſt⸗ kaſtens in Betracht, das gewöhnliche Atmen zu verſtärken und zu verlangſamen und die Blutzirkulation anzuregen; beim Atmen wer⸗ den Tauſende von Luftzellen der Lunge, die ſonſt untätig bleibea, in Schwingungen verſetzt. Hat man es ſich angewöhnt, tief zu atmen, ſo erwachen die ſchlafenden Zellen nach und nach und neh⸗ men teiſ an der Atmungsarbeit. Nichtig und tief zu atmen, iſt Es will aber ge⸗ A. W. J. K. Wiederherſtellung beſchädigter Bilder. Bilder haben ein koſtbares Leben, und es iſt daher nicht verwun⸗ derlich, daß die Heilkunde, die dieſe Werte zu erhalten und wieder⸗ lernt ſein. reicht hat. Ein Bild muß ſchon in einem ganz furchtbaren Zuſtand ſein, wenn der erfahrene Bilderarzt es für unheilbar erklärt. Mag das alte Familienbild noch ſo ſchmutzig, zerborſten und unanſehnlich erſcheinen, aus den Händen des geſchickten Reſtaurators geht es in jugendlicher Friſche und Schönheit hervor. Gewöhnlich werden nur jene Paradefälle bekannt, in denen bedeutende Reſtauratoren der Muſeen weltberühmte Bilder wiederherſtellen. Die alltägliche Arbeit des Bilderarztes, die ſich an wenigen ausgezeichneten Bildern voll⸗ allerlei Wiſſenswertes mit. Die„Kranken“, die er zur Behandlung erhält, ſind meiſtens alte Familienbilder, bei denen weniger der hohe Kunſtwert, als die geſchichteiche Tradition u. das Gefühlsmoment mit⸗ ſprechen. Die Wiederherſtellungsarbeit beſchränkt 15 gewöhnlich auf Reinigen und Wiederfirniſſen. Der Oelfirnis, der ſich im allgemeinen auf alten Bildern findet, wird mit der Zeit immer dunkler, bitz das Bild kaum noch ſichtbar iſt. Die Entfernung dieſes alten Firnis bkingt ſehr häufig die völlige Friſche der urſprünglichen Farben wieder her⸗ vor. Zunächſt muß man dabei die Zuſammenſetzung des Original⸗ firnis genau feſtſtellen. Dann erſt kann der Bilderarzt eine Löſung zuſammenmiſchen, die den alten Firnis auflöſt, ohne datz die Malerei darunter beſchädigt wird. Die Herausfindung dieſer Miſchung iſt ein ſorgſam behütetes Geheimnis des Reſtaurators, und wie beim wirk⸗ lichen Arzt kommt es auch beim Bilderarzt auf das richtige„Rezept“ an. Die Löſung wird dann mit einer weichen Bürſte aufgetragen, und wenn der alte Firnis herunter iſt, wird das Bild mit einem gu⸗ ten modernen Firnis verſehen. Ein zerriſſenes VBild wird gewöhnlich dadurch geheilt, daß man es mit einer neuen Leinwand füttert. Dieſes„Unterziehen“ ge⸗ ſchieht auf dieſe Weiſe, daß das Bild aus dem Blendrahmen genom⸗ men und dann auf eine glatte Fläche mit der bemalten Seite nach unten ausgebreitet wird, nachdem die Malerei mit einem Leinen⸗ ſtück überdeckt iſt. Auf die Kehrſeite des alten Bildes wird dann die neue Leinwand aufgeleimt und mit einem heißen Eiſen aufge⸗ bügelt Dann wird das Leinen von der Oberfläche des Bildes durch Dampf entfernt. Sprünge werden mit beſonderen„Füllmitteln“ be⸗ ſeitigt und übermalt, ſodaß nur das Auge des Kenners ſie noch ent⸗ decken kann. Die ſchwierigſte Arbeit, die der Bilderarzt zu voll⸗ bringen hat, iſt das Uebertragen der Farbenſchicht von dem alten Holz oder der alten Leinwand auf eine ganz neue Leinwand. Die Malfläche wird dann zunächſt wieder durch eine Leinwand geſchützt, dann das Bild auf eine glatte Fläche aufgelegt, ſodaß die morſche alte Leinwand zu oberſt liegt; dieſe wird dann mit heißem Waſſer erweicht und ſtreifen⸗ oder fadenweiſe abgezogen. Dann wird die neue Leinwand aufgeklebt. Bei einer Holztafel iſt es ſo, daß das alte ſchlechte Holz durch Sägen, Hobeln und Kratzen bis auf einige Millimeter abgenommen wird. Iſt auch dieſe winzige Schicht morſch, ſo wird ſie entfernt. Das Bild erhält eine neue Grundierung und wird auf eine neue Holztafel oder Leinwand übertragen Dieſe eſtaurator in einem Londoner Blatt aber in neueſter Zeit mit vollkommenem Gelingen durchgeführt Operation erfordert die größte Sorgfalt und Geſchicklichkeit, wird * ee 3 Weaee wie T 6 5 8 W 1 125 fall erlitt jüngſt der kleine Sohn eines hieſigen Einwohners. Ein 0 einer der Mitfahrenden in roher S gekommen war, die Auflage gemacht worden, ein reisausſchreiben für den Neubau zu erlaſſen. Die Koſten werden ſich auf etwa 25 000 Mk. belaufen, und als Zuſchuß der Stadt ſchlug das Bürger⸗ meiſteramt dem Stadtrat vor, 5000 Mk. zu bewilligen. Dieſen Vorſchlag hatte der Ausſchoß mit:6 Stimmen genehmigt, da⸗ Plenum nahm ihn gleichfalls an. Gegen eine Anordnung des Kom⸗ munalverbandes, daß die Geſchäfte(mit Rückſicht auf die Leucht⸗ mittelknappheit) um 6 Uhr abends geſchloſſen werden müſſen, hat⸗ ten die Zigarrengeſchäfte eine Entſcheidung der Regierung der Pfalz herbeigeführt und erreichten damit, daß die Verordnung aufge⸗ hoben wurde, da die Vorousſetzungen für ihren Erlaß auf den Streitfall gar nicht zuträfen. Einer Anregung der Stadtyerwal⸗ tung Ludwigshafen ſchloß ſich der Stadtrat an, wonach der Erſatz ſeitens des Reiches für die an die Beamten und Arbeiter zu zah⸗ lenden Wirtſchafksbeihilfen nicht zu 80 Proz.,, ſondern in der vollen Höhe geleiſtet werden ſoll, und dahingehende Schritte unternommen werden ſollen. ch. Neuſtadt a.., 3. Juli. In der Nacht vom 1. auf den 2. Juli verſtarb dahier Kommerzienrat Dr. ing. h. c. Conrad Frey⸗ tag, Ehrenbürger der Stadt Neuſtadt und Gründer und Senior⸗ chef der Firma Wayß u. Freytag.⸗G. Der Verſtorbene war mit hervorragenden Geiſtesgaben ausgeſtattet und ein ſelten be⸗ liebter und hochgeachteter Menſch. Gerichtszeitung. Tagesotdnung des Mannheimer Schwurgerichls. Die Tagung begann heute früh mit der Verhandlung gegen den Taglöhner dch. dehme un von hier wegen Körperverletzung mit nachge⸗ folgtem Tode. Vorſttzender: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer, Staats⸗ anwalt: H. St.A. Frey, Verteidiger: Rechtsanwalt Aug. Mar z.— Nach⸗ mittags 4 Uhr Moritz Hirſchler wegen Sittlichkeitsverbrechen und Beſtechung. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Benckiſer, Anklagevertreter: Staats⸗ anwalt Brettle, Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Walde ck.— Dienstag, 5. Juli, vorm. 9 Uhr. Karl Berg, Schriftleiter von Helmſtadt, wegen Vergehen nach 166(Gottesläſterung). Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Arnold, Anklagevertreter: Oberſtaatsanwalt A. Bender, Rechtsanwalt Walter. Nachm. 3 Uhr. Macko, Hans Gärtner, Merr, Adolf Taglöhner, Kreuzer, Valt. Tag⸗ löhner, Böhler, Hch. Taglöhner, Hildebrand, Chr. Ed. Taglöhner, alle von Ilvesheim, wegen Notzucht, Vorſitzender: Land⸗ gerichtsrat Dr. Arnold, Anklagevertreter: H. St. A. Kühn, Verteidiger⸗ Rechtsanwalt Dr. Schaaf.— Mittwoch, 6 Jult vormittags 9 Ühr. Chriſt. Lenzner von Willsbach wegen Aufruhr, Vorſitzender: Landge⸗ richtsdirektor Dr. Benckiſer, Anklagevertreter: Oberſtaatsanwalt Bender, Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Seckel, Frankfurt; vormittags l2 Uhr Baro, Alb., Taglöhner, von Ketſch wegen Mordverſuchs, Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer, Anklagevertreter: Staats⸗ anwalt Dr. Pfeiffer, Verteidiger: Rechtsanwalt Brunner; nach⸗ mittags 4 Uhr Peter Prob ſt, Taglöhner, von Leutershauſen wegen Tot⸗ ſchlagsverſuchs, Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer, An⸗ klagevertreter:.St.A. Kühn, Verteidiger: Rechtsanwalt Walter.— Donnerstag, 7. Juli, vorm. 9 Uhr Schaible, Carl Gg., Schloſſer, von Pforzheim, Stabel, Joh., Schloſſer, von Monsheim wegen Meutereſ und Diebſtahl, Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Ar n ol d, Anklagevertreter: .St.A. Huher, Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Stoll u. Schindl er; kachm. 4 uhr Wegele, Eugen, Hilfsſchloſſer, von Stuttgart wegen Totſchlags, Vorſitzender Landgerichtsrat Dr. Arnold, Anklagevertreter: 1 Dr. Pfeiffer, Verteidiger: Rechtsanwalt Rödkin gs⸗ öfer. Die Schruchliſte erfährt inſofern eine Aenderung, daß anſtelle verhin⸗ derter Geloſter, nachſtehende Herren als Geſchworene berufen wurden: Joh. chäfer, Bürgermeiſter, Wallſtadt: Alfred Buſch, Kaufmann in Neckarau; Karl Heck, Schloſſer, in Neckarau; Walter Herzog, Ober⸗ maſchinenmeiſter, Käfertal; 1* zuner, Bildhauer. Mannheim: Hans Weber, Maſchinenmeiſter, mheim; Joh. Bach, Schmiedemeiſter und Gemeinderat, Neckarhauſen. Mannheimer Slrafkammer. Verteidiger: o mas, Die geſtrige Tagesarbeit der vierten Strafkammer war wieder Diebſtählen auf der Luftſchiff⸗Werft Schütte⸗Lanz gewidmet. Angeklagt waren die 21 Jahre alte Arbeiterin Katharina Brucker aus Brühl, der Packer Friedrich Mehr aus Ketſch, der Elektro⸗ monteur Johann Georg Habel aus Brühl, der Althändler Peter Römer aus Neckarau, der Maurer Georg Böll aus Neckarau. der Fabrikant Johann Stahl aus Neckarau und der Magazins⸗ arbeiter Adam Heid aus Brühl. Wenn die Brucker, die auf der Werft arbeitete, Auftrag hatte, vom Lager Kupferlitzendraht(iſo⸗ lierter Draht für elektiſche Koch- und Heizappaate) zu holen, ſo fälſchte ſie die Längenangabe und brachte das, was ſie mehr empfing, ihrem in einem Magazin beſchäftigten Schwager Mehr, der den Draht dann aus der Fabrik ſchaffte. So wurden in der 55 von April bis November v. Is. 2600 Mtr. Draht geſtohlen. inen Abnehmer fand Mehr in der Perſon des gleichfalls im Werk angeſtellten Elektromonteurs Habel, der Mehr Mk. ver⸗ ſprach, aber nur 800 Mk. erhielt. Habel bot den Draht dem Alt⸗ händler Römer an, der ihm lage, er hahe einen Intereſſenten da⸗ für. Er ſollte den Draht nur bringen. Als Habel mit dem Dragt kam, war aber kein Liebhaber dafür da. Römer vertröſtete den Techniker auf den nächſten Tag, als H. aber wieder kam, behauptete er, der Draht ſei von zwei Herren beſchlagnahmt worden, weil Verdacht vorliege, er ſei geſtohlen. So war der Monteur ſeine 800 Mark und den Draht los. Die Wahrheit war, daß Römer den Draht durch ſeinen Freund, den Maurermeiſter Böll fortſchaffen ließ, um ihn an den Fabrikanten Stahl zum Preiſe von 2,50 Mk. den Meter zu verkaufen. Der tatſächliche Wert wird auf etwa 4 Mark der Meter angegeben, Heid war mitan eklagt, weil er den Draht an die Brucker abgab, obwohl ihm die Fälſchung hätte auf⸗ fallen müſſen. Es wurden verurteilt Römer zu 10 Monaten, Mehr und Heid zu je 8 Monaten, die Brucker und Habel u je 6 Monaten, Böll zu 5 Monaten Gefängnis; Stahl wurde freigeſprochen. An der Verteidigung waren beteiligt die Rechtsanwälte Dr. Hirſchler, Dr. Pfeiffenberger, Dr. Mark, Hörner und Triebskorn. Im folgenden Fall war angeklagt der Eiſengießer Friedrich Kohl aus Brühl, der im vorigen Jahre durch Vermittlung des Maurers Friedrich Lemmert dem Fahrrad⸗ und Althändler Her⸗ mann Jakob aus Altrip 1900 Meter Kupferlitzendraht im Werte von 8000 M. verkaufte. Kohl behauptet, daß er den Draht in einem Artillerieſtand bei der Luftſchiffwerft vergraben aufgefunden habe. Er hatte alſo, wenn das ſo iſt, einen Dieb beſtohlen. Kohl und Jakob— dieſer hatte ſeine ganze Phantaſie aufgeboten, um ſeinen guten Glauben darzutun— wurden zu je 7 Monaten, Lemmert zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert..⸗A. Dr. Pfeiffen⸗ berger und Schulz. Anwefternachrichten. Tu. Emmendingen, 3. Juli. Das Unwetter, das am Donners⸗ tag über Malterdingen, Heimbach, Ottoſchwanden und das Freiamt niederging, hat ſchweren Schaden angerichtet. An einzelnen Stellen ſind die Felder und Gärten vollſtändig vernichtet. Der Hagel fiel in beſonders großen Körnern, durch die vielfach Vögel und erſchlagen wurden. D3. Hecheln(Amt Stockach). 2. Juli. Kaum 48 Stunden, nachdem ein Blitzſchlag eine große Scheune eingeäſchert hatte, ſchlug der Blitz in die Feldſcheune des Gutsbeſitzers Johann Graber und zündete. Der Gebäudeſchaden und Fahrnisſchaden iſt ſehr beträcht⸗ lich, einige hundert Zentner Stroh, eine große Dreſchmaſchine und anderes iſt dem Brand zum Opfer gefallen. D3. Hauſen(.A. Tuttlingen), 30. Juni. Am Mittwoch zog über unſere Gemarkung ein Hagelwetter, das in einer halben Stunde die ſchön ſtehenden Erntefelder vernichtete und auch an Obſt⸗ bäumen großen Schaden anrichtete. Die Hagelkörner fielen bis zur Größe von Taubeneiern. DZ. Von der Schweizer Grenze, 2. Juli. Starke Gewitter machten ſich in der letzten Zeit hier überall bemerkbar. Kürzlich Mal in den See. Aus verſchiedenen Gegenden der Schwelz liegen Nachrichten über ſehr ſtarke Unwetter vor, die die Kulturen zum Teil ſchwer ſchädigten. CCCCC. ͤKÄKcC Jugendfrische — 4 25 der e ——————— zarte, weiße Haut und reiner Teint ſind der ſichere Lohn für Myrrholin-S E 17⁸ ühner ſchlug der Blitz innerhalb einer Stunde nicht weniger als ſech? eite. n⸗ * * r 5. Seite. Nr. 301. Zuschläge bei der Reichsnotopferveranlagung. Gegen das System der Finanzämter bei der Reichsnot- opferveranlagung, auf Grund des Gesetzes über die beschleu- nigte Veranlagung des Reichsnotopfers vom 22. Dezbr. 1920 Zuschläge zu erheben, wendet sich eine Anfrage an die Regierung. Aus der durch das Reichsfinanzministerium er- teilten Antwort geht hervor, daß die Finanzamter bei dem abgekürzten Veranlagungsverfahren nicht in der Lage sind, eiue eingehende Wertermittlung vorzunehmen. Soweit daher die Annahme berechtigt erscheint, daß der Wert des Betriebs- vermögens den deklarierten Betrag übersteigt, ist die An- wendung von Zuschlägen erfolgt. Ein Nachteil entsteht den Steuerpflichtigen nicht. Auch wenn kein Einspruch eingelegt ist. wird nämlich die einstweilige Veranlagung von den Finanzämtern von amtswegen nachgeprüft. Die erste Generalversammlung der Neckar--.G. Die Gesellschaft hielt am Samstag ihre erste.-V. ab, die von einer außerordentlich großen Anzahl von Vertretern der Industrie, der Banken und der Elektrizitätswerke besucht War. Nach Begrüßung durch den württemb. Minister d. I. Graf übernahm mit Zustimmung der Versammlung Ministe- rialdirektor Dr. ing. Ottmannvom Reichsverkehrsministe- rium die Leitung der Verhandlungen. Er wies darauf hin, Wie nur mit der kräftigen Unterstützung der Erwerbsstände der Neckaruferstaaten die Inangriffnahme und Durchführung des großen, für Südwestdeutschland so bedeutungsvollen Wer- kes möglich sei, und er gah der Hoffnung Ausdruck, daß nicht nur die Neckarkanalisierung von Mannheim bis Plochingen rasch fortschreiten, sondern ihr auch in absehbarer Zeit die Verbindung nach dem Süden folgen werde. Hierauf wurden die Wahlen zum Aufsichtsrat von 41 Mitgliedern, die als einziger Punkt auf der Tagesordnung standen, vorgenom- men und von der Reichsregierung eine Erweiterung des Auf- sichtsrates in einer späteren.-V. in Aussicht gestellt. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde Staatssekretàr Kirsch- stein, Ministerialdirektor Ottmann und Geheimrat Bruckmann- Heilbronn zu Stellvertretern gewählt. U. a. wurden zu Auf- sichtsratsmitgliedern gewählt: Oberbürgermeister Kutzer- Mannheim, Fabrikant Vögele-Mannheim und Direktor Kern-Mannheim. Nach Bestellung eines vorläufigen Vor- standes wurde die Ausgabe der bereits angekündigten 350 Mil- UHonen /¼%% iger Teilschuldverschreibungen genehmigt. Brown, Boveri u. Cie., Mannheim. Ein Konsortium unter Führung der Rheinischen Creditbank in Mannheim hat 40 Mill. 4neue, für 1921 voll dividendenberechtigte Stamm- aktien der Brown, Boveri u. Cie..-G. Mannbeim übernom- men, die zum Kurse von 125% den Besitzern der alten Stamm- aktien im Verhältnis von 1 zu 1 in der Zeit vom 1. bis 15. Juli zum Bezuge angeboten werden. Hypothekaranleihe der Bad. Elektrizitätsversorgungs-.-G. as Konsortium für badische Staatsanleihen, bestehend aus der Deutschen Bank, der Diskonto-Gesellschaft, den Bank- häusern Lazard Speyer, Ellissen und Jakob S. Stern in Frank- furt a.., der Badischen Bank, der Rheinischen Creditbank, der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft und den Bankhäusern Veith L. Homburger und Strauß u. Co. in Karlsruhe, hat 200 MIII. 4 5% ige zu 102% rückzahlbare Hy bothekar- anleihe der Badis chen Landeselektrizitäts- Versorgungs-.-G. abgeschlossen. Die Gesellschaft über- nimmt vom badischen Staat in erster Linie das bekannte Murg-Kraftwerk, zu dessen Ausbau und Erweiterung die Anleihe dienen soll. Die Anleihe wird demnächst zu 99% zur Zeichnung aufgelegt werden. Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.-., Weinheim. Die Rheinische Creditbank in Mannheim at gemeinsam mit der Pfälzischen Bank Filiale Frankfurt 4 Mill. Stammaktien der Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.G. in Weinheim übernommen, die den Besitzern der alten Aktien demnächst zum Kurse von 122% im Verhältnis von 1 zu 1 zum Bezuge angeboten werden. Kapitalserhöhung der Maschinenbau-Gesellschaft, Karls- ruhe. Das Unternehmen plant eine Verdoppelung seines Aktienkapitals auf 40 Mill.. Die letzte Kapitals- erhöhung im November 1920 brachte das Aktienkapital von 10 auf 20 Mill.. Der damalige Emissionspreis betrug 130%. on den 20 Mill. jetzt neu zur Ausgabe gelangenden Aktien Sollen, wie die„Frkf. Ztg.“ erfährt, 17 Mill.„A auf Stamm- Aktien und 3 Mill. auf Vorzugsaktien, die mit 6fachem Ummrecht ausgestattet sind, entfallen. Die neuen Stamm- aktien sollen den alten Aktionären zu 105% im Verhältnis Von 4 zu 3 angeboten werden, sodaß den Aktionären ein wert⸗ volles Bezugsrecht eingeräumt wird, da der gegenwärtige Kursstand efwa 635% beträgt. Neue Kapitalserhöhung bei Hoesch— Köln-Neuessen. Diese Interessengemeinschaft beabsichtigt, einer auf den 29. uli d. J. einzuberufenden.-o..-V. eine Erhöhung des apitals in folgender Weise vorzuschlagen: Jede Gesell- schaft erhöht das Kapital von jetzt 45 Mill.„ Stammaktien um 30 MIII% Stammaktien. Das gesetzliche Bezugsrecht Wird ausgeschlossen; 22,5 Mill.% der neuen Stammaktien Werden dazu benutzt, um den Aktioxären auf nominell 2000 alte Aktien nominell 1000 4 neue zu 140% anzubieten, wobei das Vebernahmekonsortium den Aktionären die Befugnis ein- baumen soll, zunächst nur 25% und das Agio, die restlichen 75% zu einem späteren Termin einzuzahlen. Ueber die weite⸗ ren 7,50 Mill. Stammaktien soll der Aufsichtsrat zu ver- fügen ermächtigt werden. Ferner wird jede Gesellschaft 15 Mill. einstimmige Vorzugsaktien unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts schaffen. Die sämtlichen neuen Aktien sollen ab 1. Juli 1921 am Gewinn teilnehmen. Karlsruher Lebensversicherung.-G. vorm. Allgemeine Versorgungs-Anstalt. Der Versicehrungsbestand stieg um 380.43(141.08) Mill. Mk. auf.34 Mill. Die Prämieneinnahme betrug 55.42(40.17) Mill. Mk., der Kapitalsertrag 17.79(16.57) Mill. Mk. Der Gesamtüberschuß ergibt.60(.61) Mill. Mk., Wworaus der allgemeinen Rücklage 250 000,(140 096) Mk. zu- ließen und in die Ueberschuprücklage der Versicherten.16 (.32) Mill. Mk. fliegen. Die Versicherten-Dividenden betra- gen 2 Prozent der Deckungskapitalien mit einem Abschlag von 3 pro Mille der Versicherungssumme. Die Ueberschuß⸗ rücklage der Versicherten ist für Zahlung oder Gutschrift von Dividenden 1920 mit rund 5,84(8,51) Mill. Mk. bean- Sprucht worden. Die Steigerung der sonstigen Rücklagen erklärt sich im wesentlichen durch eine Erhöhung der Rück- lage für Verluste aus Kapitalanlagen und für Valutaverluste um 5(8) Mill. Mk. auf 13 Mill. Mk. Die Bilanz verzeichnet diverse Verpflichtungen mit 26,15 (18,09) Mill.. Dieser Posten enthält in der Hauptsache 24,19 (16,65) Mill. 4 vorausbezahlte Prämien, ferner u. a. 0,85(0,87) Mill. Bankschulden. Die Vermößensanlagen bestanden aus 181,80(199,16) Mill.% Hypotheken, 124.78(72,17) Mill.& Dar- lehen an Gemeinden usW., 48,68(49,14) Mill. Effekten, 1,17 (2,43) Mill. 4 Bankguthaben und 0,48(0,22) Mill. 4 Kassa und Postscheckkonto. Ferner wurden verzeichnet 8,21(10,91) Mill.„sonstige Werte“, darunter 5,39(9,70) Mill. 4 Schatz- wechsel des Reichs und von Baden, sowie 1,40 Mill.&(26 458 Mark) rückständige Zinsen und Mieten. Banken. Kolonialbank.-., Berlin. Die.-V. genehmigte die Er- höhung des Aktienkapitals um 40 auf 50 Mill. 4 und hat Präsident Oskar von Koerner zum Aufsichtsrats- vorsitzenden neu bestellt. Der Abschluß ergibt einen Rein- gewinn von 459 741(315 604) 4, aus dem wieder 6% DIivi- dende zur Verteilung gelangen. In der Bilanz sind die Kreditoren von 36,9 auf 42,1 Mill. angewachsen. Schaaffhausenscher Bankverein, Köln. In der.-., die den Abschluß und insbesondere die Dividende von 12% ge- nehzigt hat, berichtete die Verwaltung, daß sich das Geschäft nach einer anfänglichen Abschwächung im Laufe des Jahres gehoben hat. Namentlich das Konsortialgeschäft ist ebhaft. Diskonto-Gesellschaft, Berlin. Rüdesheim eine Zweigstelle. Devisenmarkt. Mannheim, 4. Juli.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver- kehr schwächten sich fremde Valuten bei ruhigem Ge- schäft auf festere Kursmeldungen der Mark aus dem Ausland etwas ab. Aus Newyork wird die Mark mit 1,35 cents ge- meldet, aus der Schweiz mit—8,05. Es Wurden am hiesigen Platz heute früh genannt: Holland 2425—2440, Schweiz 1225 Das Institut eröffnete in 1240, Kabel Newyork 73%%—74, London 276—277, Paris 592—595. Zürich. 2 2 in Franken) Berlinnn.90.97% Itallen 7 29.20 29.34 Men.97.90] Brüesel 8 47.35 47.40 Prag.95.10 J Kopenhagen 100— 99.25 Holfand———2 193.0 195.— Stogkholm„„131.25 136.50 NeW Vork.93.93 Onristlanla 84.75 64.50 London 22.16 i een 76.75 786.80 Paris.75 47.60 Buenos Alres. 180.— 175.— Kopenhagen. 2. in Kronen) Sichtw. a. Hamburg.10.20] Sichtw. a. London 22.18 22.23 „„ Amsterdam 195.75 195.50„ i„ Fatls...88 48.— 17„ SohwWwelz. 100.50 100.75 57„„ Antwerpen. 47.85 47.70 9„ New Vor.95.97. 7„ Helslagfors 10.— 10.25 Stockholm. 8 Cin Kronen) Slohtw. a. Berlin 1750.25 Sichtw. a. London 16.97 17.15 0„ Amsterdam 149.50 151.—„„„ Faris 39.60 37.25 „ eee,,„„ Bclsset:: 38.80 24.— 1„ Washington.55.62 75„ Helsingfors.10.80 Waren und Märkte. Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) Das Hopfengeschäft hat nach wochen- langer Ruhe infolge einsetzender lebhafterer Nachfrage wie- der eine Wesentliche Besserung erfahren. Als Käufer tritt neben einigen Brauereien nur der Kundschaftshandel auf, während das Ausfuhrgeschäft vollkommen ruht. Nur ab und zu werden kleinerèe Posten zum Versand nach den nor- dischen Ländern angekauft, die aber für den Marktverkehr im allgemeinen nicht ins Gewicht fallen. In der letzten Woche Wwurde eln Marktumsatz von 450 Ballen erzielt bei 250 Ballen Zufuhren. Die Preise, namentlich für die meistge- fragten grünen und Primahopfen, besserten sich neuerdings um rund 200, sodaß bei Wochenschluß folgende Notie- rungen bestanden: Prima Markt- und Gebirgshopfen 1700—1900, mittel 14001600, geringe 900—41300 4; prima Württemberger 19002000, mittel 1500—4800&, ge-⸗ ringe 1000—1400; prima Spalter und Hallertauer einschliehlich Siegelgut 2000—2200, mittel 1500—1900 1, ge- ringe 1000—1400. Die Pendenz war auch bei Wochenschluß nochi sehr fest. Auf den Hopfenmärkten des Aus- landes, namentlich in Belgien, Frankreich und im Elsaßb, herrscht zurzeit nur wenig Gèschäftstatigkeit, Die Preise sind gedrückt, die Umsätze sehr gering. 80 notieren in Belgien 1920er 215—225 Frs., in Frankreich bis 240 Frs. und im Elsaß bis 350 Frs. Abschlüsse auf Hopfen neuer Ernte gehen um 30—50 Frs. höher. Auf den böhmischen Märkten(Saaz und Auschaer Rotland) gehen die Notierungen zwischen 1600 und 2000 Kronen. Vorverkäaufe sind dort gänzlich ęingestellt. In den Hopfenanlagen treten nach den aus allen Hopfen- anbaugebieten eintreffenden Meldungen die Blattläuse wieder in vermehrter Zahl und schon sehr verheerend auf, sodaß jetzt die infolge der gebesserten Witterungsverhältnisse auch wWieder günstiger gestalteten Ernteaussichten neuerlich nach- teilig beeinflußt Werden. Soviel steht ja heute sehon fest, daß die Ernte 1921 nicht so ergiebig werden Wird wWie die vor- jährige. Der Frühhopfen hat bereits Blütenansatz. Die Lage am Metallmarkt.(Wochenbericht der Deut- schen Metallhandel“.-.) Im Zusammenhang mit der weiter sinkenden Bewertung der deutschen Mark im Aus- lande machte die Festigkeit am deutschen Metall- markt in der abgelaufenen Berichtswoche erhebliche Fort- schritte. Schon am Montag wurden die Preise ganz wesent- lich heraufgesetzt und zogen im Laufe der' Woche noch weiter an. Am Ende der Berichtswoche ist eine gewisse Beruhigung eingetreten, sodaſl die Marktlage heute als ruhig, jedoch fest bezeichnet werden kann. Auch in London waren im Gegen- satz zur Vorwoche die Preise etwas aliziehend, sodaß beide Momente zusammenwirkten und einen Anreiz für größere Käufe auslösten. Es wurden sowohl von Händlern wie sei- tens des Konsums erhebliche Quantitäten aus dem Markt ge- nommen und hierfür ohne weiteres höhere Preise bewilligt. Kupfer und Zinn werden heute etwa 100„ über der Schlußnotierung der vorigen Woche bezahlt, Blei wurde et- Wa 50% und Zink, in dem vor allem prompt greifbares Material stark gesucht bleibt, um 75% heraufgesetzt. In Uebereinstimmung mit der Bewegung am Neumetallmarkt Wurden auch Alimetalle wesentflich höher bewertet. PDer Konsum hat bisher zwar nur wenig gekauft, wird sich aber doch dazu entschließen müssen, die jetzt geltenden Preise an- zulegen, da kaum Aussicht vorhanden ist, daß sich das Preis- niveau in der nächsten Zeit erheblich senkt. Die fremden Devisen zeigen, obwohl ständig Schwankungen vorhanden sind, nach wie vor feste Tendenz, in der Hauptsache verur- sacht durch unsere großen Zahlungsverpflichtungen der En- tente gegenüber, die einstweilen kaum nachlassen dürften. Baumwolle.(Knoop u. Fabarius, Bremen.) Die Nach- krage blieb lebhaft, der süden fest bei auffallend steigender Basis, und die zweifellos immer noch vorhandenen ungünsti- gen Momente, die in der allgemein kritischen Weltlage zu kinden sind, traten mehr und mehr in den Hintergrund. Schwache Eigner sind plötzlich wie von der Bildfläche ver- schwunden und' eine günstige Beurteilung der Gesamtlage bricht sich Bahn oder hat sich schon Bahn gebrochen. Kabelte man uns doch gestern von Newyork:„Erwarten ein weiteres Steigen der Preise. Die großen Spinnereien im Süden arbeiten voll. Geschäft erholt sich wesentlich.“ Die Entwicklung der neuen Ernte hat weiter gute Fortschritte gemacht, aber die Klegen über den Bollweevilschaden halten nicht nur an, son- dern mehren sich; so redet man denn an manchen Stellen von einem zu erwartenden Ernteertrag von unter 8 Mill. Ballen; doch geben wir, wie letzthin bereits betont. einstweilen auf solche Schätzungen gar nichts. Weiter schätzt man den mor- gen zu erwartenden Juni-Bürobericht auf etwa 6/% günstiger als im Mai, weist aber gleichzeitig darauf hin, daß selbst bei einer entsprechenden Tiffer der Durchschnittsstand der schlechteste sei seit 37 Jahren. Was den noch in Amerika lagernden Rest der alten Ernte, den man auf rund 8 Millionen — Ballen schätzt, anbelangt, so sollen davon rund 2 Mill. Ballen nicht„andienbar“ sein, kommen also für den Terminmarkt nicht in Betracht, stehen aber dem Konsum jederzeit zur Ver- fügung, wenn sich die Eigner entschließen, sie zu Preisen herzugeben, zu denen die Industrie sie verwenden kann.— Alexandria war sehr stetig, ebenso Bombay. Soeben wird folgende Schätzung des Journal at Commerce gemeldet: Juni Pflanzenstand 68,3%, Areal 25 598 000. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Gelria“ des Kgl. Holl. Lloyd. Amsterdam, ist am 8. Juni von Amsterdam abgefahren und am 30. Juni vormittags in Buenos Aires angekommen.— Der Dampfer„Zeelandia“ der gleichen Linie ist am 9. Juni von Amsterdam abgefahren und am 30. Juni nachmittags in Vera Cruz angekommen. — Gegen die Kleingeldhamſterei. P. A. Der Umlauf des von zahlreichen Stellen ausgegebenen Notgeldes in Scheinen unter 1 Mk. bildet eine Anomalie im deut⸗ ſchen Zahlungsweſen und hatte ſeine Berechtigung nur ſolange, als die Münzſtätten nicht in der Lage waren, den durch die be⸗ ſonderen Verhältniſſe der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hervor⸗ gerufenen Kleingeldmangel zu beſeitigen. Inzwiſchen iſt es durch eine Reihe von Maßnahmen gelungen, die Mün zausprägun⸗ gen erheblich zu ſteigern und Kleingeld in 5, 10 und 50 Pfennigſtücken in verſtärktem Ausmaß dem Verkehre zuzuführen. Gleichwohl wollen die Klagen über Mangel an Kleingeld nicht verſtummen und nach wie vor laufen bei den Landesregierun⸗ gen Anträge von Kommunen und anderen Stellen auf Genehmigung zur Ausgabe weiteren Notgeldes ein, während das Beſtreben doch ſein muß, nicht nur neue Ausgaben zu vermeiden, ſondern das noch umlaufende Notgeld auszumerzen. Der Mangel an Kleingeld läßt ſich nur ſo erklären, daß die Münzen von einem Teil der Bevölkerung in erheblichem Umfange zurückgehalten werden. Die Hamſterei dieſer Münzen iſt zwecklos, da ſie einen, dem Nennwert auch nur einigermaßen nahe kommenden Materialwert nicht beſitzen. Das 5 Pfennigſtück aus Eiſen hat einen Material⸗ wert von etwa 1½ Pfennig, die 10 Pfennig Eiſenmünze einen ſolchen von noch nicht 1 Pfennig, die 10 Pfennig Zinkmünze einen ſolchen von 2 Pfennig und das Aluminium 50 Pfennigſtück einen Materialwert von etwas über 4 Pfennig. Unterſchelden ſich mithin die Münzen hinſichtlich ihres Materialwertes nicht weſent⸗ lich vom Papiergeld, ſo auch nicht hinſichtlich ihrer Wertbeſtän⸗ digkeit. Es wäre obenſo verfehlt, die Münze etwa deswegen zurückzuhalten und zu Hauſe aufzuſtapeln, weil man Wertverände⸗ rungen des Papiergeldes befürchtet, von denen das Metallgeld verſchont bliebe. Daß eine Abſtempelung des Papiergeldes nicht beabſichtigt iſt, iſt von der Reichsregierung wiederholt und kategoriſch erklärt worden. Das Hamſtern pon Kleingeld in Münzen ſchä⸗ digt auch den Einzelnen. Er hat die Mühe der Aufbewahrung, die umſo größer iſt, je kleiner die von ihm zurückgehaltenen Münzen ſind, läuft obendrein noch die Gefahr des Verluſtes des ganzen Betrages durch Diebſtahl, Brand und dergl. und muß auf die Zinſen verzichten. Größer und einſchneidender als die Nachteile für den Einzelnen ſind die aus der Hamſterei der kleinen Minzen ſich für die Ge⸗ ſamtheit ergebenden Schädigungen. Die Bedeutung des Geldes beruht auf ſeiner zirkulatoriſchen Verwendbarkeit. Nur wenn das Geld umläuft, erfüllt es ſeinen Zweck. Dieſe Regel trifft namentlich für die kleinen Münzen zu. Sie gehören in den Verkehr. Um 10 000 Mk. zurückzuhalten ſind 200 000 5⸗Pfennigücke, 100 000 10⸗Pfennigſtücke oder 20 000 50⸗Pfennigſtücke notwendig. Dadurch, daß die kleinen Münzen ihrer eigentlichen Beſtimmung entzogen werden, wird ferner die Regierung veranlaßt, zur Be⸗ hebung der durch das ſinnloſe Hamſtern künſtlich erzeugten Klein⸗ geldnot die Münzpreſſe immer ſtärker arbeiten zu laſſen und eine Ueberfülle von Kleingeld zu erzeugen. Die Zweck⸗ loſigkeit des Hamſterns von Kleingeld und die Schädlichkeft ſowohl für den Einzelnen wie für die Geſamtheit ſteht mithin außer allem Zweifel und es ſollten in der ernſten Finanzlage, in der ſich das Reich befindet, keine Werte verſchwendet werden. Jeder ſollte an ſeinem Teil dazu beitragen, daß ſich die Ueberzeugung von der Sinnloſigkeit und Kleingeldhamſterei allgemein durchſetzt, und dahin wirken, daß jeder Empfänger von Kleingeld nur den notwendiaſten Bedarf bei ſich trägt, keine Münze zu Hauſe aufſpeichert und Ueberſchüſſe alsbald wieder dem Verkehr, der Poſt, der Reichsbank oder einem anderen Geldinſtitut zuführt. Sportliche Runoſchau. Lawonkennis. Auf den Plätzen des Lawn⸗Tennis⸗Club Mannheim findet an⸗ läßlich der Sportwoche der Kampf um das Blagden⸗Racket ſtatt. Um dieſen Wanderpreis bewarben ſich die Mannheimer höheren Schulen. In dieſem Jahre nehmen vorausſichtlich Gymnaſium, Realgymna⸗ ſium, Oberrealſchule, Leſſingſchule und Liſelotteſchule teil. Jede Schule ſtellt eine Mannſchaft von 6 Spielern. 6 Einzel⸗ und 3 Doppelſpiele trägt jede Mannſchaft aus. Der Kampf findet am Samstag, 9. und Sonntag, 10. Juli ſtatt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat juli Pegelstatlon vom Datum Rhein 29J 30. 1. 2 34 Bemerkungen Sohusterinsel.37.35.50.79.85.75 Abends 6 Uhr tenlll.. 2%%0.6 25 27½ 282 Nachm., 2 Uür Haxauun 357.89.91.97.22.25 Nachm. 2 Uhr NMannheim 261.65 265.73.87.11 Morgens? Uhr Halns 400 9 3 92.-B. 12 Unr. S( 120.49.48 15¹ Vorm. 2 Uhr ee ie ee ee 10.98 Rachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheimm** 257.602.60.63 2˙.00 Vorm 2 Uhr Rebronn.16 0,10.14 Vorm. 7 Unr Ostwind, Heiter 10⁰. Wasserwärme des Rheinus am 4 Juli, morgens 6 Uhr: 15½ R. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Wenig verändert. Wolken, Sonne, ſtrichweis Gewitter, Regen. Wenig verändert. Veränderlich, angenehme Luft. Wolken, Regen, windig, teilweis Gewitter, ſchwül, ſpäter 5. Juli: 6. Juli: 7. Juli: 8. Juli: 9. Juli: kühl. Witterungsbericht. ————Pr————————— 75— eme] Hetste nieder- 8emerkungen tang poratue] freng. sonlag des vor- batum 50 morgens] in der 7 Unr Nacht Uterauf 88 wind 8ewöl⸗ mm Arad C. Grad C. den qm grad C. kung 28. Juni 760.8 15.8 14.5— 27.8 15 bedeckt 29. Junl 268.6 13,0 10,2— 2².5 A4 helter „„ -Juli 1 regnerist %%%%%„„ . Ju 59. 5 8„ 8¹ zchm. 4. juli 757,.7 13.2 12.2.0 16.0 Still neblig ————.....—..—.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V. Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger . m. b.., Mannheim, E 6, 2. 8. Seite. Nr. 301. Maahsmier General · Anzeiger.(Miſtag ⸗Ausgabe.) Montag, den 4. Juli 1920. Der Sporkp m S o nenka g 16. Deulſcher Kongreß für Volts⸗ und Zugendſpiele in Mannheim. Am nachmittag des Samstags wurden im Schloßgarten Volks⸗ ſpiele und Volkstän ze von den Kindern der ſtädtiſchen Kinder⸗ horte vorgeführt. Es war ein Spielfeſt mit Tanz, Reigen, fröhlichem Singen und vergnügten Feſtſpielen, wobei den kleinen Leuten für ihre Darbietungen von allen Teilnehmern herzlicher Dank gezollt wurde. Von hier führte ein Sonderwagen der Straßenbahn die 250 Teilnehmer nach der Peſtalozziſchule, wo die Vor führungen der Volksſchulen auf dem Turn⸗ und Spielplatz des Turnver⸗ eins 1846 ſtattfinden ſollten. Infolge des am Nachmittag heftig ein⸗ ſetzenden Regens konnten aber die Turnſpicle erſt mit einſtündiger Verſpätung beginnen. Unter den Klängen der Muſik betraten die jungen Wettkämpfer den Platz, voran die Schüler der Feudenheimer Schule, die das Reißbanner zu verteidigen hatten. Sämtliche 8 Klaſſen der Volksſchule mit etwa 1300 S chülern beteiligten ſich an den Kämpfen, die unter der Leitung von Hauptlehrer Schwei⸗ zer anmutige Freiübungen ausführten. Im Dreikampf— Weit⸗ ſprung, Ballweitwurf, 100 Meter⸗Lauf konnte man manche treffliche Leiſtung der Jungens ſehen. Während deſſen führten einige Klaſſen der Mittelſchulen Spiele auf, die das rege Intereſſe der Zu⸗ ſchauer fanden. Wanderball mit Wettlauf, Seilziehen, Grenzball, Stabübungen, Barlauf, Schlagball, eine 6mal⸗60⸗Meter⸗Staffel, boten reiche Abwechslung. Die Ergebniſſe der Wettkämpfe waren: Handballſpiel des Gymnaſiums und Leſſingſchule gegen Realgymnaſium und Oberrealſchule unentſchieden. 3⸗Ballſpiel: Sieger Oberrealſchule. Trommelball: Eliſabethenſchule—Liſelotteſchule: Eliſabethenſchule. Gemiſchte Staffel der höheren Lehranſtalten(je ein Läu⸗ fer jeder Klaſſe): Sieger Mannſchaft Oberrealſchule. Während der Wettkämpfe erfreute ein Schülerchor unter der Lei⸗ tung von Hauptlehrer L. Gaber durch verſchiedene Geſangsvor⸗ träge. Stadtſchulrat Dr. Sickinger nahm die Preisverteilung vor. Das ſeit 8 Jahren zum erſten Male wieder ausgetragene Reißbanner errang ſich diesmal die Friedrichsſchule mit 205 Punkten. An zweiter Stelle folgte die Mollſchule mit 195 Punk⸗ ten und an dritter die Schule Lindenhof mit 190 Punkten. Nach der Preisverteilung an die Sieger im Dreikampf dankte Miniſter Do⸗ minicus in einer längeren Anſprache den Schülern für ihren Eifer, den ſie bei den turneriſchen Vorführungen und den Spielen bewieſen haben, und ermahnte ſie auf dieſem Gebiete ſtets den Ruf der Mann⸗ heimer Schulen hoch zu halten. Mit einem„Gut Heil“ auf das deutſche „Vaterland ſchloß er ſeine Ausführungen. Nach Austragung der Schlußſtaffel überreichte Profeſſor Bühn eine kunſtvoll ausgeführte Adreſſe der Mannheimer höheren Schulen an den Zentralausſchuß, in der dieſem für die im Dienſte des Volkswohles und der Volks⸗ geſundheit geleiſtete Arheit Dank ausgeſprochen wurde. Staatsmini⸗ ſter Dominicus dankte für die Gabe und gab ſeiner Freude da⸗ rüber Ausdruck, daß Turnen, Sport und Spiel an den Mannheimer höheren Schulen eine ſo gute Pflegeſtätte gefunden haben. Der Feſtabend im Nibelungenſaal wurde durch eine begeiſterte Anſprache Geheimrat Dr. Sickin gers eröffnet. Auch die Stunden der Erholung, nach den Stunden ernſter Arbeit ſeien den Jungen geweiht, dem Deutſchland von morgen. Auf ſie gründet ſich unſere Hoffnung eines Wiedererſtehens unſeres Vater⸗ landes, das uns ein heiliges Land ſſt. Darum iſt die Ertüchtigung der Jugend eine nationale und heilige Sache, unſerer ganzen Hin⸗ gabe würdig. In dem gemeinſamen Liede„Brüder, reicht die Hand zum Bunde!“ fanden Dr. Sickingers zündende Worte ihren volltönen⸗ den Widerhall. Es folgten unter Herrn Hauptlehrer Schweizers Leitung vorbildliche Muſterriegen an Barren und Sprungtiſch, aus⸗ geführt von der erſten und zweiten Riege des Turnvereins 1846, die eine geradezu ſtaunenswerte Beherrſchung des Techniſchen offen⸗ barten. Aber die Frei⸗ und Keulenübungen von 150 Turnerinnen desſelben Vereins unter Führung von Herrn Oberreallehrer Lentz befriedigten in demſelben Maße, weil in ihnen jugendliche Kraftfülle mit beſtrickender Grazie zu anmutigſter Einheit ſich verband. Die warmbeſeelten Lieder Herrn Seefrieds, den ſeine Gattin fein⸗ fühlig begleitete, und Chorvorträge des Lehrer geſangver⸗ eins unter Herrn Weidts ſorgſamer Leitung umrankten die tur⸗ neriſchen Darbietungen, und mundartliche Gaben, von Herrn Voi⸗ ſins und Fraü De Lanks nie verſiegendem Humor geſpendet, gaben dem genußreichen Abend ſeine heitere Note, die auch Herr Schauſpieler Kökert als gutgelaunter Anſager wohltuend und wirk⸗ ſam betonte. Herr Profeſſor Schmidt(Bonn) ſprach warme Worte des Dankes für die Stadt Mannheim im Namen der Teil⸗ nehmer an der wohlgelungenen Veranſtaltung. Erſt um die Mitter⸗ nachtsſtunde trennte man ſich. 5 Sonntag. 2. Tag. Am Sonntag morgen fand im Verſammlungsſaal des Roſen⸗ gartens eine Sitzung des großen Ausſchuſſes ſtatt, in der der Etat für das folgende Jahr beraten und genehmigt wurde. In dem an⸗ ſchließenden 2. öffentlichen Kongreß hielt Frl. Dr. med. Prohé⸗Charlottenburg einen Vortrag über„Die Leibesübungen der Mädchen und Frauen“, wobei ſie betonte, daß man dem Jug der Zeit folgend, die Bewegungsfreiheit auch auf dem Gebiete der Leibesübungen fordert, die Frauen hierüber ſich ſelbſt beſtimmen laſſen müſſe. Es gehe nicht, daß man mit dem Wort„Volk“ ferner nur die Männer meine und mit dem Wort Jugend nur die Jungens. Unſer Volk brauche ſtarke, kräftige Mütter, um den ihnen geſtellten Aufgaben gerecht zu werden. Man müſſe das Turnen mehr auf yhyſiologiſcher Baſis aufbauen. Den Mädchen und Knaben, nach ihrem Kräfteverhältnis eingeteilt, ſolle man das geben, was ihrer Körperkraft entſpricht, aber man dürfe die Mädchen nicht länger unter die Leitung von Männern ſtellen. Unſere Mädchen müßten erkennen, daß der Mann ſie nicht will, wenn ſie nur ein Hauch ſind. Je eher es uns gelinge, die Knaben und Mädchen der Natur wieder näher zu bringen, können wir voll zuverſichtlicher Hoffnung in die Zukunft des deutſchen Volkes ſchauen. Den zweiten Vortrag hielt der Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. Geiſow⸗Frankfurt a. M. über„Die kulturelle Bedeutung des Schwimmens im Rah⸗ men der deutſchen Leibesübungen“ und wandte ſich vor allem gegen die immer zunehmende Sucht, die Griechen als vollen⸗ detes Vorbild für unſere körperliche Schulung zu nehmen, ohne auf die Eigenart unſeres Volkes zu achten. Das Ziel des Deutſchen Schwimmverbandes ſei, die Leibesübungen mit der bewußten Kultur der Einzelperſönlichkeit zu durchſetzen und dieſe zur Höchſtleiſtung zu treiben. Das Schwimmen ſei nicht nur die geſündeſte und freieſte Leibesübung, ſondern es ſei für alle Menſchen eine Not⸗ vendigkeit, denn es verlieren jährlich 5000 Menſchen in Deutſchland Zurch Ertrinken das Leben. Der Redner forderte für unſere Schulen den obligatoriſchen und individuellen Schwimmunterricht. Nach einer regen Ausſprache wurde die Vortragsreihe des Kongreſſes geſchloſſen. Am Sonntag nachmittag verſammelten ſich die Teilnehmer im Herſchelbad, wo die Herren⸗ und Damenabteilung des Mann⸗ —— Schwimmvereins ein kleines Schauſchwimmen veran⸗ taltete. Es wurden Kunſt⸗ und Figurenrei en, die verſchiedenen Schwimmarten, eine Damenlagenſtaffel, Saunce pen Rettungs⸗ Sieger: ſchwimmen, ein Damenxreigen, Tauchen, Springen und der Schwimm⸗ imterricht einer Volksſchulklaſſe vorgeführt, der an den hieſigen Schu⸗ en ſeit einiger Zeit obligatoriſch eingeführt iſt. Nach dieſem Schau⸗ ſchwimmen begaben ſich die Kongreßteilnehmer zur Friedrichsbrücke, wo der freie Schwimmerbund„Möve“ einen Jugendreigen, ein Waſſerballſpiel und ein 500 Meterſchwimmen vorführte. Turne⸗ riſche und ſportliche Darbietungen der Freien Turner ſchaft Mannheim auf dem Sportplatz Sellwieſen bildeten den Schluß des Tages. G. Karlsruher Regalta. Die 8. Karlsruher Ruderregatta fand am Sonntag, den 3. Juli, auf der 2000 Mer. langen, ſchnurgeraden Strecke des Rheinhafens bei beſtem Wetter u. ſpiegelglattem Waſſer ſtatt. Von den 18 gemeldeten Rennen kamen 16 zum Austrag; der Zweier ohne Steuermann fiel, da nur Mannheimer.⸗G. abgegeben hatte, aus. Sportlich ſehr vornehm war es vom Lud⸗ wigshafener.⸗V., daß er, nachdem auch die Meldung zum Vierer ohne Steuermann zurückgezogen wurde, auf den Alleingang und ſomit auch 1 den Preis im Erſten Achter(Wanderpreis, ver⸗ liehen 1904 vom roßherzog Friedrich I. von Baden) verzichtete. Die Mannheimer, Ludwigshafener und Heidel⸗ berger Vereine ſchnitten vorzüglich ab. Der Mannheimer .⸗V.„Amicitia“ holte ſich neben den Einzelgängen im 1. Vierer und Vierer ohne Steuermann, den 2. Vierer und Junior⸗ Vierer nach anfangs ſcharfem Kampf ſicher. Der 1. Jungmann⸗ Vierer und Jungmann⸗Achter wurde eine ſichere Beute des in beſter Form rudernden Ludwigshafener.⸗V. Heidelberger R. C. blieb ſicherer Sieger im Anfänger⸗ und 2. Jungmann⸗Vierer, wäh⸗ rend.eG. Heidelberg einen ſchönen vollverdienten über Akad..⸗K Karlsruhe im Akademiſchen Vierer hatte. Der Man n⸗ heimer.⸗C., deſſen Renn⸗Achter auf der Wormſer Regatta erheblich Havarie erlitten hatte, zog ſeine Meldungen für Karls⸗ ruhe zurück und wird erſt wieder am 10. Juli in Heilbronn ſtarten. Karl Rau von der Mannheimer.⸗G. bot eine ſchöne Lei⸗ ſtung im Einer⸗Vorrennen gegen den jugendlichen Fremers⸗ dorf vom Mainzer.⸗V. Die gut eingeſchulte Mannſchaft der MNannheimer.⸗G. konnte den Dritten Vierer gegen beach⸗ tenswerte Konkurrenz heimholen. Eine anſprechende Leiſtung im Vierer zeigten Ruder⸗Geſ. Rheinau und Ruder⸗Geſ. Speyer. — Die Ergebniſſe ſind: 1. Junior⸗Achter. 1. Rhein⸗Klub„Alemannia“ Karlsruhe(Haug, Haug, Ibach, Bock, Jabniſch, Schmitt, Wal⸗ derich, Pfeiffer, St. Schadt. 6,34. 2. Heilbronner.⸗V.„Schwaben“ .39,8..⸗V. Heilbronn.43,8. Nach anfänglich geſchloſſenen Rennen überlegen mit 2 Längen gewonnen 2. Zweiter Vierer. 1..⸗V.„Amicitia“ Mannheim (Menger, Koeppler, Gropp, Herrmann, St. Brummer).12,2. 2. Ruder⸗Geſellſchaft Eberbach.27,2. 3. Ruder⸗Verein„Neptun“ Konſtanz.43,8.„Amicitia“ ging gleich am Ablauf vor, dehnte ſeinen Vorſprung aus und gewann ganz überlegen mit nahezu 5 Längen. 3. Jungmaun⸗Einer. 1. Fritz Wagner, Offenbacher Ruder⸗Geſellſch.„Undine“ 7,56. 2. Berger, Stuttgarter Ruder⸗ Geſellſch..06. Vom Start ab lag Berger in knapper Führung, die er bis 1700 Meter behielt, worauf Wagner durch energiſchen Vor⸗ ſtoß ſein Boot in Front ſchob und mit zwei Längen gewann. 4. Erſter Vierer..⸗V.„Amicitia“ Mannheim (Reichardt, Reichert, Wiſſing, Hüblein, St. Götz, ging in.25,4 allein über die Bahn. 4 55 5. Anfänger⸗Vierer. 1. Heidelberger Ruder⸗ Klub(Sieber, Meixner, Menold, Richter, St. Vogt).16. 2..⸗V. „Neptun“ Konſtanz.16,4. 3. Ruder⸗Geſellſch. Rheinau.23. Ein ſchönes geſchloſſenes Rennen unter leichter Führung von Konſtanz, hart bedrängt von Heidelberg, das mächtig angefeuert, 100 Meter vorm Ziel ſich ſtark in die Riemen legt und mit Luftkaſtenlänge ge⸗ winnt. 6. Erſter Jungmann⸗Vierer. 1. Ludwigshafener .⸗V.(Henck, Grünenbaum, Blaut, Fickeiſen jun., St. Wehe).01,2. 2. Mannheimer Ruder⸗Geſellſch..06 3. Karlsruher Ruder⸗Verein .27,8. Das Rennen lag von vornherein zwiſchen Ludwigshafen und Mannheim, die ſich bis 1500 Meter ſcharfen Kampf lieferten. Mit langem, echtem, aber doch wuchtigem Schlag ſchiebt ſich hier Lud⸗ wigshafen vor, das eine brillante Technik an dn Tag legt und mit eineinhalb Längen ſchön gewinnt. 7. Junior⸗Vierer. 1. Mannheimer Ruder⸗Ver⸗ ein Amicitia“(Engler, Ehmann, Dieter, Hauſen, St. Brum⸗ mer).10. 2. Heidelberger Ruder⸗Klub.13,8. 3. Ruderſportv.„Teu⸗ tonia“ Frankfurt bei 1000 Meter aufgegeben. Die kräftigen Mann⸗ heimer gewinnen mit einer klaren Länge. 8. Akbademiſcher Vierer. 1. Heidelberger.⸗G. (Belz, Ehret, Bollerer, Poſtel, St. Siefert).33. 2. Akadem. Ruder⸗ Klub Karlsruhe.41,6. Das Rennen wurde eine Beute de rgut⸗ trainierten Heidelberger Studenten. Karlsruhe arbeitete beſonders auf der Steuerbordſeite ungleichmäßig. Mit drei Längen heimge⸗ holt. 9. Er er Einer. 1. Joſef Fremersdorf Mainzer Ruder⸗ Verein.12,2. 2. Wagner Offenbacher Ruder⸗Geſellſchaft„Undine“ .20. Fremersdorf gewann, wie nicht anders zu erwarten war, in der bekannten flüſſigen Form ſeines Ruderns. Wagner, vom Start im Jungmann⸗Einer etwas mitgenommen, hielt ſich tapfer. 10. Vierer ohne Steuermann. Da Ludwigshafen zurückgezogen hatte, kam es zu einem Alleingang des Mannheimer Ruder⸗Vereins„Amicitia“, der die Strecke in.13 durchfuhr. 12. Jungmann⸗Achter. 1. Ludwigshafener Ruderverein(Janke, Barth, Popp, Rieder, Blauth, Grünen⸗ baum, Henck, Fickeiſen jun., St.: Welker).31,8. 2. Heidelberger Ruderklub.33,8. 3. Rud.⸗Geſ. Heidelberg.39,8. Geſchloſſener Kampf über die erſten tauſend Meter, wo ſich Ludwigshafen in Front ſchiebt, hart bedrängt vom Heidelberger Klub. Es dehnt den Vorſprung auf über eine Länge aus, den unverkennbaren Ludwigs⸗ hafener Stil rudernd. 132. Zweiter Jungmann⸗Vierer. 1. Heidel⸗ berger Ruderklub(Naumann, Keßler, Weißmann, Schück, St.: Ferber).20,6. 2. Ruderſportv. eutonia⸗Frankfurt.24,8. 3. Heilbronner Rud.⸗Geſ. Schwaben.32. Frankfurt und Heidel⸗ berger Klub liegen bei 1000 Meter Bord an Bord, von da ab wech⸗ ſelnde Führung, die Heidelberg ausſchlaggebend an ſich reißt und mit einer Länge gegen die ſich hartnäckig wehrenden Teutonen ge⸗ winnt. 13b0. Zweiter Jungmann⸗Vierer. 1. Ruder⸗ verein Heilbronn(Kaupp, Schüler, Beurer, Schüler, St.: Stapf).24. 2. Rudergeſ. Speyer.39,4. 3. Cannſtatter Ruderklub .40,4. Nach hartem Kampf in ſchönem Stil mit eineinhalb Länge gewonnen. 14. Dritter Vierer. 1. Mannheimer Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft(Chun, Sigmund, Weſchendorf, Gaſteiger, St.: Marx) .50. 2..⸗G. Eberbach.57. Nach anfänglicher Führung von Eberbach mit 2 Längen ſchön gewonnen. 15. Zweiter Achter. 1. Rheinklub Alemannia⸗ Karlsruhe(Haug, Haug, Bock, Ibach, Jäniſch, Schmitt, Wal⸗ derich, Pfeiffer, St.: Schadt).32. 2. Ruderſportv. Teutonia⸗ Frankfurt.34. Ein ſpannendes Rennen, das Karlsruhe mit einer halben Länge für ſich entſchied. 16. Doppelzweier. (Fremersdorf, Wensky).32. .42. Ueberlegen gewonnen. Ruder-Regatta des Regatta-vereins Regnitz⸗ Bamberg. 1. Tag.— Samstag, den 2. Juli: 1. Junior⸗Einer: 1. Fr. Schneider,.⸗V. Sturm⸗ vogel Leipzig:50; 2. M. Rudhardt.⸗El. Bamberg. Na ſtem Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen mit knapper wechſelnder Führung gibt Rudhardt bei 1700 Meter gänzlich erſchöpft das Rennen auf. 2. Gaſt⸗Vierer: 1. Kaſteler.⸗Geſ.:04(K. Brahm, 1. Mainzer Ruderverein 2. Rheinklub Alemannia⸗Karlsruhe eine Meldung ch ſchärf. B vergrößert dieſe in hartem Rennen langſam bis auf 1 Länge. Bei 1000 Meter rückt Kaſtel langſam auf und läuft bei 1500 Meter faſt auf gleicher Höhe ruit Würzburg. Es entſpinnt ſich ein verzwei⸗ felter Endkampf, der durch einen prächtigen Vorſtoß von Planitzer im Ziel durch Handbreite entſchieden wird. 8 3. Zweier ohne Steuermann: 1. Würzburger .⸗V.(A. Scheuermann, G. Linder):40. Ging allein über die Bahn. Junior⸗Vierer: 1. Bamberger.⸗V.(R. Chriſt, G. Zeneti, H. Beckſtein, K. Wernsdörfer, B Danegger):32. 2. .⸗V. Nürnberg 6⸗34. 3. Würzburger R⸗Cl. Bayern:48, nich geſchloſſenen Rennen in hartem Endkampf mit halber Länge ge⸗ wonnen, 2 Längen zurück das 3. Boot. 35 Jungmann⸗Einer: 1. Fr. Schneider,.V. Sturmvogel Leipzig:21,4; 2..Bennert, Regensburger R. V.:36 ſicher gewonnen. 6. Doppelzweier ohne Steuermann: l. Schwein⸗ furter.⸗Cl. Franten(G. Nothafft, W. Krackhardt):17. J. Führer ohne Steuermann: Fällt aus. 8. Jungmann⸗ Achter: 1. Würzburger.G.(5. Bähr, J. Götz, K. Henninger, F. Kreuzer, L. Straub, G. Jäckel. L. Vötte, L. Bergler, J. Breiting), 2.⸗V. Sturmvogel Leipzig, Sek., 3..⸗Cl. Bamberg. 25 Sek.; nach gutem Start erfolgt bei 500 Meter Kolliſion zwiſchen Sturmvogel und Bamberg. Der Schiedsrichter ordnet neuen Start auf der Strecke an. Aus dem ſich eutſpinnenden harten Rennen ſchälen ſich die Würzburger.⸗G. und Sturmvogel heraus, während der Bamberger.⸗El. langſam e dee Harter Endkampf zwiſchen Sturmvogel und Würzburger .4 .mit ½ Länge im Ziel behauptet. Pferderennen des Sonntags. Grunewald. Pfaueninſel⸗Rennen. 19 000. 1400 Meter. 1. Gei⸗ gerin(Janfe). 2. Leonie(H. Braun), 3. Heilkünſtler(Borowski). Unplaziert: Roſe Marie, Falke, Luſa, Landsmann, Meiſterin, Son⸗ derling, Hodeida, Rabenfeder, Mauſi, Abendſturm, Chaputchin. Tot.: 88:10; Platz: 25, 54, 34:10.— Verſuchsrennen der Hengſte. Ehrenpreis und 13 000„ 1000 Meter. 1. Protos(Huguenin), 2, Adrian Werburg(Bleuler)— als erſter disqualifiziert), 3. Diamant (Jentzſch). Tot.: 33:10;(3 Pferde liefen).— Preis von Stei⸗ nach. 30 000. 2000 Meter. 1. Graf Ferry(0. Schmidt), 2. Perlſchnur(Janek), 3. Werther(Matee). Unplaziert: Wotan. Tot.: 22:10; Platz: 10, 10:10.— Juli⸗Ausgleich. 24000 4. 1600 Meter. 1. Otello(5. Brenn), 2. Igazgato(Raſtenberger), 3. Granit(Falke). Unplaziert: Fredegunde, Tuberoſe, Cherusker III, Halbmond, Rosmunda, Satyr, Politik, Flugſchrift, Möve II, Cſebo⸗ gar, Erbſchleicher. Tot.: 91:10; Platz 21, 15, 19:10.— Preis der Diana. 70 000. 2000 Meter. 1. Himmelblau(Kaſper), 2. Die Wolke(Zimmermann), 3. Chimäre(Matee). Unplaziert: Ka⸗ mille. Convention, Henu, Meduſa. Tot.: 52:10; Platz: 18, 16, 55:10. —Preis von Iſerbrook. 24000 l. 1200 Meter. 1. Erda (Danek), 2. Manſing(Staudinger), 3. Prüfung(Behr). Unplaziert: Harmonie, Eva, Brandmeiſter, Pruna, Quälgeiſt, Olala. Tot.: 163:10; Platz: 34, 16, 23:10.— Hüon⸗Ausgleich. 30 000 4. 2400 Me⸗ ter. 1. Hallunke(Raſtenberger), 2. Turban(G. Janſf), 3. Roſen⸗ ritter(H. Fiſcher). Unplaziert: Der Sogenannte, Scapa, Falter, Metronom, Weſer, Einhart, Ocſana, Heribert. Tot.: 109:10; Platz: 33, 18, 36:10. Dorktmund. Mülheimer Rennen. Lehrlingsreiten. 20 000 Mk. 1609 Meter. 1. Eigenlob(Buchmann), 2. Kharbine Falkenhagen), 3. Tſchamalan(Brüggemann). Unplaziert: Condor, Jacquin, Colom⸗ bine, Dämmexung, Leva, Waſſerratte, Balte. Tot.: 18,10; 185 16.10.— Kölner Jagdrennen. 23 000 Mk. 3200 Meter. 1. Mentor II(Peters), 2. Munkacs(Ehnert), 3. Wunderknabe (R. Janek) Unplaziert: Ortolan, Lieſel, Ariburna, Daphne, Hamp⸗ ton, Girl, Anführer, Santa Fee, Proteſt. Tot.: 16:10; 13, 20, 18.10. — Horſter Rennen. 30 000 Mark. 1400 Meter. 1. Leicht⸗ ſinn(Saria), 2. Waldrun(Broda jun., disqualifiziert), 3. Tradi⸗ tion(Gagelmann). Unplaziert: Eichsfeld, Roſenbuſch, Siebenſchläfer, Zwirn, Nugat, Schneeroſe, Violetta, Gaugraf. Tot.: 19.10; 14, 50, 27:10.— Düſſeldorfer Jagdrennen. 21.000 Mark. 3000 Meter. 1. Flitting Light(ertel), 2. Draufgänger(Grobauer), 3. Pilgrim(Bismark). Unplaziert: Jannoveraner, Roſengarten, La Farodondaine, Azalie, Napoleon, Pläſtwtz, Frühlicht, Cilly, Suc⸗ curs. Tot.: 25:10; 12, 18, 13:10.— Krefelder R ennen. Ehren⸗ preis und 20 000 Mark. 2000 Meter. 1. Herſeni er(Brown), 2. Sultana(Polgar), 3. Zwirns Bruder(Glyczke). Unplaziert: Osmane, Armin, Felmy, Nicolo. Tot.: 24:10; 12, 15, 14.10.— Neußer Rennen. 20000 Mark. 1300 Meter. 1. Wellenſchaum. Gryeczke), 2. Schadenfreude(Polgar), 3. Champagne(Bismark). Un⸗ plaziert: Eierbecher, Endegut, St. Paul, Sheitani, Milbourg, Celliſt. Tot.: 66.10; 34, 22, 30.10.— Dortmunder Hürdenrennen. 30 000 Mark. 3100 Meter. Totes Rennen zwiſchen Opanke (Unterholzuer) und Rote Roſe(Bismark). 3. Berber(Grobauer). Unplaziert: Polka, Irene, Pax, Saint Barbara. Tot.: 17:10 für Opanke, 11:10 für Rot eRoſe: Platz 14, 12, 34:10. Leipzig. 85 Nonnenholz⸗Hürdenrennen. 16 000 M. 2400 Meter. 1. Mokan(Preißler), 2. Dagmar(Thalheim), 3. Corona(Block). Unplaziert: Anker, Kokolores, Parſimonia, Valeria, Adolar, Frieſia, Lippold, Tutty. Tot.: 64:10; Platz 28, 30, 93:10.— Grimmaer Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 20000 M. 4000 Meter. 1. Frei(Glaſer), 2. Bernſtein(Leutn. v. Waldau), 3. Orianne(v. Pelzer). Unplaziert: Eiders Trumpf, Pflicht. Tot.: 31:10 Platz: 18, 19:10.— Lipſia⸗Jagdrennen. 4600 Meter. 1. Maiſonrouge(Preißler), 2. Sigeboto(Leiß), 3, Nova(Stielau). Unplaziert: Hagelſchlag, Orkus. Tot.: 62.10, Platz: 23, 18:10.— Rohde⸗Rennen. Herrenreiten. Ehren⸗ preis und 16 000 M. 2500 Meter. 1. Corſar(Purgold), 2. Rom⸗ berg(v. Keller), 3. Luftikus(Herfeld). Unplaziert: Saarfels, Weſterwald, Mara, Meerkatze. Tot.: 24:10; Platz: 12, 12, 18.10. „Scheibenholz⸗Hürdenrennen. 20000 M. 2800 Meter, 1. Bella donna(Lewicki), 2. Penditö Einfinger), 3. Briſe(Dyhr). Unplaziert: Banjudi, Alexis, Kik in die Welt. Tor.: 50:10; Platz: 15, 14, 13:10.— Wurzener Jagdrennen 16 000 Mark. 3200 Meter. 1. Kentucky(Lommaßſch), 2. Karl der Große(Thalecke), 3. Glatteis(Preißler). Unplaziert: Rotbart, Boryſthene, Stochod(gefallen), Lieſe, Salvatore. Tot.: 120:10; Platz: 29. 18, 81:10.— Naunhofer Jagdrennen. 20000 Mark. ⸗3500 Meter. 1. Demetrius(Müller), 2. Note(Streit), 3. Tippel(Theilen). Unplaziert: Notbremſe, Czardasfürſtin. Tot.: 33:10; Platz: 20, 20:10. München⸗Riem. Jugendrennen. 10000 M. 1 000 Meter. 1. Mylitta 2. Ingeborg(M. Seiffert), 3. Roſario(Büttner). Un⸗ plaziert: Prinz Üdi. Tot.: 22.10; Platz: 12, 12:10.— Kar⸗ wendele Rennen. 10000 M. 3200 Meter. 1. Wolken⸗ ſtürmer(O. Bauer), 2. Lonſha(Wehe), 3. Taſchendieb(Schuller). Tot.: 12:10,(3 Pferde liefen.)— Preis von, Parten⸗ kirchen. 14000 M. 2400 Meter. 1. Iſtria(Eicke), 2. Ent⸗ ſcheidung(Aſchenbrenner), 3. Südtiroler(Vaſtag). Unplaziert: Filipov, Savanyu, Taurus, Balthaſar. Tot.: 115:10; Platz: 18, 29, 13:10.— Zugſpitze⸗Ausgleich. 14 000 M. 4000 Meter. 1. In Front(Gerteis), 2. Gegner(O. Bauer), 3. Raufbold. Unplaziert: Languſte, Czernowitz. Tot.: 49:10: Platz: 19, 24:10.— Alpenpreis. 20 000 M. 2000 Meter. 1. Finboge(Bott⸗ hoff), 2. Lebensgefährte(Vaſtag), 3. Cara(Aſchenbrenner), Un⸗ plaziert: Paula. Tot.: 80:10; Platz: 13, 11:10.— Preis von erchtesgaden. 11000 M. 1400 Meter. 1. Manczika(A. Seiffert), 2. La Piave(Aſchenbrenner), 3. Iwan(Czisla). Un⸗ plaziert: Juſtament. Tot.: 52:10; Platz: 12 10:10.— Waß⸗ mann⸗Rennen. 10000 M. 3000 (Groſſe). R. Thiery. W. Berg, K. Planitzer, W. Freyeiſen). 2. Würzburger .⸗V.:04,2. Am Start nimmt Würzburg leichte Führung und 7 Meter. 1. Dei (VBahe), 2. Eilenturg(Kuttte), 3, Otnlie(ztslah, Dalcdrt Caſimix, MApnarchif. Tot. 14:10, Platz: 11, 13.10. 40 O0%0 M. Unplaziert: — Montag, den 4. Juli 1920. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag“ Ausgave.) 7. Seite. Nr. 301. Karten! Hulda Krapf Karl Achtnich Pfarrverwalter Verlobte. Freiburg i. B. Sennfeld ee 8⁵ bei ane CC tatt Karten Wohn- u. Geschäfts- äuser. Wirtschaft ſevtl. ſofort beziehbar zu verkaufen. 1593 0 G. Wolff, Meer ſtraße 66. Todes-Anzeige. Wir erküllen hiermit die schmerzliche Pflicht, von dem heute Nacht erfolgten Ableben des 1619 ge. Aunfez -AAa zteilig. 1,85 0,61, billig ab zugeben. 5063 Näh 0 7. 26. part. Schöner großer Herrn Kommerzienrat 2 Paula Frank P. Ing.. 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