je⸗ en it⸗ 1921.— * 15 S 302. Sezugspreiſe: ön Mannbelm und Umgedung monatlich frel mns Haus Zak. 8—. Durch die Poßt dezogen dierteljährlich Aul 25.50.— Doſtſcheck Konto Nummer 17500 Karleruhe in Baden und Nummer 2917 Ludwigsbafen am Nhein.— Seſchüfts⸗Rebenſtelle in Mannheim Neckarſtadt. Waldboſſtraße Nr. 6.— Fernſprechet Nummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7044, 7945, 7940.— Celegramm⸗ Adreſſe Seneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich wölfmal Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Mannh. Badiſche Neueſte Nachrichlen Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik⸗Seitung. Rnzeigenpreiſt: Oie kleine Jeile Mk..75, aqusw. Alk..25, Stellen · geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk..—. NRnnahmeſchiuß: Mittagbl. vorm. 8½ Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Ubr. Für Anzeigen oen beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Veranwort. über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks Bettiebsſtörungen ufw. berechtigen zu keinen Erfatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchräukte Ausgaben od für verſp. Aufnahme v. Ameigen. Aufträge d. Sernſprecher odne Sewäbt Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. Amerikas Iriede mit Ddeulſchland. Wie gemeldet, hat Präſident Harding die Friedensent⸗ ſchließung unterzeichnet, die den Frieden mit Deutſchland und mit Deutſch⸗Oeſterreich bedeutet. Ob der Friedenszuſtand mit Amerika am Rhein Erleichterung bringen wird, iſt noch zweifelhaft. Sicher ſcheint allerdings zu ſein, daß Präſident Harding die amerikaniſchen Truppen nach Eintritt des Frie⸗ denszuſtandes vom Rhein zurückziehen wird. Die Vereinigten Staaten haben durch den Abſchluß eines Sonderfriedens wie auch durch ihre ganze bisherige Politik deutlich genug gezeigt, daß ſie mit dem Friedensvertrag von Verſailles nichts zu tun haben wollen. Mit dieſer Politik wäre es wohl unvereinbar, wenn die amerikaniſchen Truppen nach dem Eintritt des Friedenszuſtandes noch länger am Rheine blieben, um Hüter des Verſailler Schandvertrages zu ſein. Mit dem vorausſichtlichen Ausſcheiden der Amerikaner wird aber nur ein Platz frei, auf deſſen Beſetzung die Fran⸗ zoſen und die Belgier ziemlich erpicht zu ſein ſcheinen. Für uns wäre damit alſo nichts gewonnen. Wohl aber dürfen wir damit rechnen, daß der Frieden mit Amerika die gegenſeitigen Beziehungen zwiſchen uns und den Vereinigten Staaten erleichtern und daß in Zukunft das Gewicht der ame⸗ rikaniſchen Politik weniger einſeitig als bisher in die Wag⸗ ſchale der Entente fallen wird. Zu irgendwelchem Opti⸗ mismus iſt allerdings kein Anlaß gegeben. Jormelle Friedensproklamation. WB. Paris, 4. Juli. Die Chicago Tribune teilt aus Waſhington mit, nachdem Präſident Harding die Friedens⸗ reſolution unterzeichnet habe, werde eine formelle Frie⸗ densproklamation in einigen Tagen erlaſſen werden. Obgleich ſie eine reine Formalität ſei, werde durch ſie der Kriegsgeſetzgebung z. B. dem Geſetz über den Handel mit dem Feinde und dem Geſetz über die Freiheit der Anleihen ein Ende gemacht werden. Hiernach würden die diplomatiſchen Beziehungen wieder aufgenommen und über einen Han⸗ delsvertrag verhandelt werden. Die Regierung habe bis jetzt noch keinen Schritt in dieſer Richtung unternommen. Am die Auſhebung der Iwangsmaßnahmen. WB. Paris, 4. Juli. Zu dem Verlangen des deutſchen Reichskanzlers auf Aufhebung der Zollzwangs⸗ maßnahmen meint der Eeclair, die franzöſiſche Regierung kann nicht zugeben, daß die Zahlung von lumpigen zehn illiarden auf eine Schuldſumme von über 100 Milliarden genügen könnte um uneingeſchränktes Vertrauen in den guten Willen Deutſchlands zu geben, ſodaß wir die Unterpfänder aufgeben könnten. Es ſind eben nicht viele, die uns für die rfüllung einer ſo oft ſchon verſtümmelten Forderung bürgen. Der franzöfiſche Standpunkt bei der nächſten Sitzung des Oherſten Rates wird klipp und klar folgender ſein: Es kann keine Forderung beſtehen ohne Unterpfänder. Welche Sicher⸗ ten bieten uns nun diejenigen unſerer Verbündeten, welche emer Aufhebung der augenblicklich in Kraft befindlichen Zwangsmaßnahmen günſtig geſinnt ſind? Was uns anbe⸗ angt. ſo ſind wir umſo weniger gewillt, Sicherheiten gegen loße Verſprechungen aus der Hand zu geben, weil die Regierung Wirth nicht ohne große Schwierigkeiten ihre tellung feſtigen⸗kann, und zweifellos nicht für ewige Zeiten am Ruder bleiben wird. Der Kanzler hat Beweiſe ſeines guten Willens geliefert; wir ſind übrigens recht beſcheiden, wiſſen wir aber, wer morgen ſein Nachfolger ſein wird? Der Deutſche Induſtrie- und Handelskag zur Vergewaltigung Di Deutſchlands. ie Gewaltmaßregeln und Schadenerſatzanſprüche un⸗ lerer bisherigen Feinde ſowie die Frage der Geldbeſchaffung für die übernommenen Verpflichtungen haben dem Haupt⸗ ausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags zu fol⸗ gender Entſchließung Veranlaſſung gegeben: Nachdem von Deutſchland die ungeheuren Forderungen der Feinde vom 5. Mai vorbehaltlos anerkannt worden ſind, haben deren Gewaltmaßregeln vom März, die von pornherein der rechtlichen Grundlage entbehrten, auch den letzten Schein der Berechtigung verloren. Der Haupt⸗ ausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags iſt über die brutale Vergewaltigung eines wehrloſen Volkes entrüſtet und verlangt, daß jene Maßregeln, insbeſondere die Be⸗ ſetzung von Duisburg, Ruhrort und Düſſeldorf, die Errich⸗ tung einer Zollinie am Rhein, die Regelung der Ein⸗ und Ausfuhr des beſetzten Gebietes durch die Feinde und die Er⸗ hebung einer hohen Abgabe von den in feindliche Länder ein⸗ geführten Waren ſofort erhoben werden. Nachdrücklich iſt der Schaden hervorzuheben, den die deutſche Volkswirtſchaft durch die Zulaſſung der Einfuhr großer Mengen entbehrlicher Begenſtände über die Grenze des beſetzten Gebiets erleidet. Die Forderung von jährlich 2 Milliarden Gald⸗ mark und einer Summe, die 26 vom Hundert der deutſchen Ausfuhr beträgt, überſteigt jedes vernünftige Maß. Erheblichen Einwendungen unterliegt die Annahme, daß die Entwicklung der Ausfuhr ein zuverläſſiger Maßſtab für die Entwicklung der Zahlungsfähigkeit des Reiches ſei. Wird eichwohl Lieſer Maßſtab beibehalten, ſo iſt nur nach ihm die Berpflichtung des Reiches zu bemeſſen, ohne daß von der Auefuhr ſelbſt eine Abgabe erhoben wird. Eine Sonderſteuer ſt der Ausfuhr auf keinen Fall aufzuerlegen. Um neben dem ſonſtigen Bedarf des Reiches den Bedarf in Mitteln zur Abtragung der Schuld an die Feinde zu decken. in Boulogne am 17. Juli ein Plan vorliegen wird. Vor⸗ wird eine rieſige Steigerung der Steuerlaſt erfor⸗ derlich ſein. Bei der Auswahl und Inanſpruchnahme der ver⸗ ſchiedenen Steuerquellen muß äußerſte Vorſicht malten, und die Ausführungen des Reichskanzlers über die Beſteuerung der Produktionsmittel geben zu ernſten Bedenken Anlaß. Denn eine Hemmung der Produktion muß unbedingt vermieden werden. Nur wenn die wirtſchaftlichen Kräfte ſich zu entfalten ver⸗ mögen, kann das deutſche Volk geneſen und können auch, ſo⸗ weit es überhaupt möglich iſt, die Anſprüche ſeiner Feinde von ihm befriedigt werden. Daher iſt es auch notwendig, daß das durch die Schuld der Feinde ſo ſchwer mißhandelte Ober⸗ ſchleſien, das einen unentbehrlichen Teil des deutſchen 6 bildet, ihm im vollen Umfang erhalten bleibt.“ Jur Räumung Oberſchleſiens. Verkehrsaufnahme. Berlin, 4. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Eiſenbahnverkehr in Oberſchleſien iſt ſeit geſtern im ganzen Induſtriegebiet bis Kattowitz wieder aufgenom⸗ men. Auch D⸗Jüge verkehren bereits wieder bis Kattowitz. Die Züge werden ſtark benützt, doch wagt ſich die deutſche Bevölkerung infolge des polniſchen Amneſtierlaſſes für die Infurgenten und mangels polizeilichen Schutzes in den ländlichen Orten des Induſtriegebietes noch nicht auf das flache Land. DONB. Paris, 4. Juli. Der Berichterſtatter des Petit Jour⸗ nal drahtet ſeinem Blatte aus Sosnowicze, aus dem pol⸗ niſchen Hauptquartier: Die Räumung Oberſchleſiens geht ſowohl von deutſcher als auch von polniſcher Seite ohne Zwiſchenfall vor ſich und man darf damit rechnen, daß am Dienstag, den 5. Juli das ganze Aufruhrgebiet in den Händen der Interalltierten Kommiſſion ſein wird. Dann macht der franzöſiſche Berichterſtatter Ausfälle gegen die an⸗ geblich verdreifachte Abſtimmungspolizei und verſucht, die während des polniſchen Aufſtandes in Oberſchleſien in Er⸗ wähnung getretenen bolſchewiſtiſchen Stimmungen auf das Schuldkonto der Deutſchen zu ſetzen. Die wahrſcheinliche Entſcheidung. ONB. Berlin, 4. Juli. Die B. Z. ſchreibt zu der Räu⸗ mung Oberſchleſiens: Nach den letzten Nachrichten ſcheint es, daß dem Oberſten Rate bei ſeiner nächſten Zuſammenkunft läufig ſollen die zweifellsdeutſchen undpolniſchen Teile Oberſchleſiens an die beiden Länder überwieſen und das Induſtriegebiet dagegen eine noch unbe⸗ ſchränkte Zeit unter Ententeverwaltung belaſſen werden. Dies widerſpricht den Lebensintereſſen Oberſchle⸗ ſiens, welches am Verfall ſeiner Kräfte iſt, in kataſtrophalſter Weiſe. Die Deutſchen ſollten, ſo fügt das Blatt hinzu, jeden⸗ falls zur Boulogner Tagung noch ein offizilles Dokument an die Entente einreichen, in welchem DeutſchlandsRechtsanſpruch nach den Beſtimmungen des Vertrages, welcher zwar die Möglichkeit einer Teilung Oberſchleſiens andeutet, aber durch⸗ aus nicht die lediglich techniſche gemeindeweiſe Abſtimmung als Grundlage der Entſcheidung vorſchreibt, mit wiederholtem Nachdruck geltend gemacht wird. Korfanky lügl. lin, 4. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Kor⸗ fanty gaͤh dem Sonderberichterſtatter der B. Z. in ſeinem Hauptquartier folgende Erklärung: „Die Aufſtandsbewegung hat die Kraft und den Willen der polniſchen Bevölkerung gezeigt, die gewillt iſt, ihre Ketten endgiltig zu beſeitigen und jede ungerechte Entſcheidung des Oberſten Rates über die Aufrechterhaltung der Ordnung in Oberſchleſien und die aeee der Naturreichtümer des Landes unmöglich zu machen. Sie müſſen feſtſtellen, daß bei uns trotz aller deutſchen Lüge() Ordnung herrſcht und die deulſche Minderheit gut behandelt(0) wird. Wir haben nur diejenigen Deutſchen bekämpft, die uns angegriffen haben.(Das Karnickel hat angefangen!) Das neue italieniſche Kabinell. Die Miniſterliſte. WB. Nom, 4. Juli. Stefani. Vorausſichtlich wird das Kabi⸗ nett Bonomi folgendermaßen zuſammengeſetzt ſein: Bonomi, Vorſitz und Verkehr, Macheſe della Torretta, Auswärtiges, Senator Gaſparotto, Kolonien, Fera, Juſtiz, Rudini, Krieg, Senator Schanzer, Marine, Nava de Nava, Schatz, Scolari, Finanzen, Senator Croce, Unterricht, Bertini, öffentliche Arbeiten und Beneduce, Arbeit, Rainert, befreite Gebiete, Giuffrica, Poſt und Telegraphen, Mauri, Ackerbau und Indu⸗ ſtrie. Die Liſte umfaßt drei Reformiſten, drei Mitglieder der Katholiſchen Volkspartei, zwei Sozialdemokraten, vier libkrale .mokraten und drei Mitglieder der Rechten. Der Miniſter des Aeußern Marcheſe Della Forretta und der Unterrichts⸗ miniſter Troce ſtehen außerhalb der Parteien. Die amtliche Bekanntmachung über die Zuſammenſetzung des Kabinetts dürfte nachmittags erfolgen. England und Irland. ONB. Paris, 4. Juli. Nach einer heute früh aus London angenommenen Meldung ſoll im Laufe des heutigen Tages in Dublin eine Konferen 3 zwiſchen de Valera, Lord Middleton, Sir Kockgell, Sir Voß und Sir Jameſon ſtattfinden. Dieſer Beſprechung wird eine große Wichtigkeit beigelegt. Man glaubt, daß das Ergebnis zweifellos die Antwort de Vale⸗ ras auf die Einladung des engliſchen Premierminiſters ent⸗ ſcheidend beeinfluſſen wird. Geſtern abend war in Dublin das Gerücht verbreitet, daß General Smuts in Dublin angekommen iſt, um ſeine Vermittlung anzubieten. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden 7 Kommuniſten in Irland getötet. Die engliſche Frauenliga für Irland. ONB. London, 4. Juli. In London fand geſtern eine Ver⸗ ſammlung der Frauenliga ſtatt, in welcher zahlreiche Rednerinnen zugunſten Irlands ſprachen. Eine Rednerin führte u. a. aus: Solange man zur Gewalt Zuflucht nehme, könne man nicht zu einem Einvernehmen gelangen. Erſt müſſe die Soldateska aus Irland abberufen werden. Lord Benting erklärte, daß die Mitglieder des Freiheitshunde⸗ weder revolutionär noch Sinnfeiner, ſondern patriotiſche Eng⸗ länder ſeien, die es als ihre Pflicht erachten, die engliſche Regie⸗ rung aufzufordern, nicht mehr Gewaltmaßnahmen anzuwenden Das Kabinelk Schober und die Kredikallion. wex.— Wien, 1. Juli. Das ſchwere Gewitter, deſſen Unheil kündende Wolken den politiſchen Horizont der Republik drei bange Wochen hindurch verdüſterten, hat ſich ausgetobt, aber es wäre verfehlt, anzu⸗ nehmen, daß ſich die innerpolitiſche Atmoſphäre durch die Bil⸗ dung des Kabinettes Schober vollkommen entladen hätte. Bei den Chriſtlichſozialen äußert ſich einige Verſtimmung da⸗ rüber, daß ſie die Miniſterportefeuilles entgleiten laſſen muß⸗ ten, obwohl das Programm der Regierung Mayr auch das neue Kabinett bindet, und ſo wäre es der legitimiſtiſch orien⸗ tierten Gruppe am niederöſterreichiſchen Landesparteitag um ein Haar gelungen, in Verteidigung der demokratiſchen Grund⸗ ſätze ein Mißtrauensvotum gegen das Fachmännerkabinett Schober durchzudrücken; auch das Bedürfnis des Partei⸗ obmannes Dr. Seipel, eine Bilanz zu ziehen, deutet darauf hin, daß das Anſehen der Partei unter der letzten Kriſe einen argen Stoß erlitten hat, ein Umſtand, der auf ihre Beziehun⸗ gen zur Regierung zweifellos keinen günſtigen Einfluß ausübt. Die Großdeutſchen wieder konnten es ſich auf ihrem Reichs⸗ parteitage in Wien nicht verſagen, den Chriſtlichſozialen vorzu⸗ werfen, ſie hätten, um dem Fortbeſtehen einer bloßſtellenden Parteikriſe zu entgehen, den Vertreter einer fremden Macht— gemeint iſt Marcheſe della Torretta— als Schiedsrichter in einer Angelegenheit der inneren Politik angerufen; auch ver⸗ wahren ſie ſich entſchieden gegen der Verſuch des Dr. Seipel in ſeiner Rede zur Regierungserklärung, das Verhältnis zu den Großdeutſchen als eine Koalition zu umſchrewen. In der nächſten Zukunft werden derartige Unſtimmigkei⸗ ten in der Regierungsmehrheit, in die ſich noch die Deutſche Bauernpartei und die durch den Abgeordneten Czernin ver⸗ tretene Arbeitspartei eingegliedert haben, die Stellung des Ka⸗ binettes wohl kaum berühren, zumal auch von Seite der So⸗ zialdemokraten bei der Erledigung der Steuervorlagen, mit denen die Seſſion in der erſten Juliwoche ſchließen wird, keine allzu heftige Oppoſition zu gewärtigen ſein dürfte. Das Haupt⸗ intereſſe ſtellt ſich vielmehr auf die Verwirklichung der Kredit⸗ aktion ein, in der letzten Endes auch die Regierung Schober ihre Exiſtenz verankert hat, wenn auch der Kavlinettschef die Notwendigkeit der Selbſthilfe ſtark unterſtreicht. Zu der„hoff⸗ nungsvollen Note“, die der Bundeskanzler in der Kreditfrage anzuſchlagen ſich auf Grund von ihm von engliſcher Seite ge⸗ machten Mitteilungen für berechtigt hält, beſitzt man jedoch in gut informierten Kreiſen nur geringes Vertrauen, zumal der italieniſche Geſandte della Torretta vor ſeiner Abreiſe zur Bot⸗ ſchafterkonferenz nach Paris mit dankenswertem Freimut ge⸗ ſteht, daß ſich Italien für ſein Entgegenkommen in der Frage der Aufhebung des Generalpfandrechtes ein Extrahonorar aus⸗ bedingen müſſe. Dieſe Erpreſſermoral ſucht er durch den Hin⸗ weis auf die„viel größeren Kredite für Lebensmittellieferun⸗ gen“ zu beſchönigen, die Italien im Verhältniſſe zu den ande⸗ ren Ententeſtaaten der deutſchöſterreichiſchen Republik zur Ver⸗ fügung geſtellt habe. Man beurteilt infolgedeſſen das voraus⸗ ſichtliche Ergebnis der Pariſer Kreditberatungen ſehr ſkeptiſch. Erhält Italien dort keine befriedigenden Zuſagen, ſo erſcheint damit auch jedes unſerem Staate günſtige Ergebnis der auf Verlangen Italiens bis in den Herbſt verſchobenen Konferenz von Portoroſe ausgeſchloſſen, womit wieder die Conclicio sine qua non für eine finanzielle Beteiligung ſeitens der Vereinig⸗ ten Staaten am Wiederaufbau unſerer Volkswirtſchaft ins Waſſer fällt. Die Kriegsbeſchuldigten vor dem Reichsgericht. ONB. Leipzig, 4. Juli. In der heutigen Verhandlung beaa⸗ tragte die Verteidigung die Vernehmung eines Zeugen Voigt, der als Ordonnanzoffizier in den Auguſttagen 1914 mitgekämpft hat und ausſagen ſoll, daß damals Gefangene und Verwundete nach den Truppen geſchoſſen haben. Der nüchſte Zeuge beſtätigt, Verwundete und Gefangene hätten hinter den deutſchen Schützenlinien wieder zu den Waffen gegriffen und vornehmlich auf Offiziere geſchoſſen. Der Zeuge hat feſtgeſtellt, daß die franzöſiſchen Soldaten von ihren Offizieren angewieſen wurden, ſich tot zu ſtellen, im günſtigen Augenblicke aber wieder in den Kampf ein⸗ zugreifen. Das ſei am 21. Auguſt früh geweſen. Dieſe Kampfes⸗ weiſe habe allmählich die deutſchen Soldaten ſehr empört, denn mancher von ihnen ſei hinterrücks erſchoſſen worden. Es wird dann noch der vom Oberreichsanwalt geladene Zeuge Brühl⸗Schreiner vernommen, der während der Auguſttage mit Major Cruſius oft zuſammen geweſen iſt. Der Zeuge beſtätigt daß Major Cruſius ſchon am 20 Auguſt vor dem Kampfe zu⸗ ſammengebrochen ſei und unter trüben Ahnungen gelitten habe, er werde in den bevorſtehenden Kämpfen fallen. Der Zeuge iſt am 21. Auguſt bereits verwundet worden. Von einem Befehl des General Stenger, keine Gefangenen zu machen, weiß er nichts Seine Kompagnie habe auch keine Gefangene oder Verwundete ge⸗ tötet. Oberreichsanwalt Dr. Ebermeyer: Haben nicht auch andere Offiziere Todesahnungen geäußert? Zeuge: Davon iſt mir nichts be⸗ kannt, nur der Hauptmann Cruſius war ſchon vor dem Gefecht ganz niedergedrückt und ſprach von ſeinem baldigen Tode. General⸗ major Neubauer macht dann noch Angaben über den Major Müller⸗ über ſein pfychiſchen und phyſiſchen Zuſtand. Dder Sohn Müllers iſt am 21. Auguſt gefallen und es ſei möglich, daß Major Müller an dieſem Tage nicht ganz normal war. Müller ſei ſehr ſchweig⸗ ſam geweſen. Deprimierend war für alle Offiziere, daß unſer Grenzſchutz zurückgezogen werden mußte: gerade in dem Augenblicke, als unſere Mannſchaften vorgehen wollten, mußten unſere Offiziere den Befehl zum Rückzug geben. Der Zeuge ſchildert den ſchweren Häuſertampf in Müthauſen und das ſich anſchließende + — —— 55———— 2 K——— 757SSF ——— — —— ——— — dem Zeichen des 4. Deutſchen Studententages. kriegen“, ſagte ſie in ihrer burſchikoſen Art,„und Du, Kurt, 2. Seite. Nr. 302. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 4. Juli 1921. Dorfgefecht während der Nacht. ſchießen, deutſche Truppen!“ Darüber herrſchte große Empörung unter den Mannſchaften. Leutnant Laule habe daher vorge⸗ ſchlagen, daß unſere Mannſchaften„Die Wacht am Rhein“ ſingen ollte, die die Franzoſen, um uns zu täuſchen, nicht nachmachen önnten. Sachverſtändiger Dr. Doehner ſchildert den Major eben⸗ falls als ſehr ſchweigſam, jedenfalls aus Schmerz über die ſchwere Verwundung ſeines einzigen Sohnes, der in der Nähe mitkämpfte. der vierle Deulſche Jludenkenlag. Das fränkiſche Muſenſtädtchen Erlangen ſteht unter n hen Ueber 600 Gäſte weilen in dieſen Tagen in ſeinen Mauern. Der groß⸗ artige Auftakt der Tagung erfolgte durch einen Be⸗ grüßungsa bend im feſtlich geſchmückten Erlanger Stadttheater. Die ausländiſchenEhrengäſte wurden kurz vor⸗ her in der Aula von Vertretern der bayeriſchen Regierung, der ſtädtiſchen Behörden, der Univerſität und Studenten⸗ ſchaft Erlangens, ſowie vom Vorſitzer der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft beſonders Nach einem Quartett von Beethoven begrüßte der Vorſitzer der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft, Herr van Aubel, die Gäſte, Vertreter und andere Teil⸗ nehmer des Studententages und erklärte den vierten Deutſchen Studententag für eröffnet. Sodann nahm Herr Profeſſor Dr. Wölfftin aus München das Wort zu ſeinem Vortrag über„Unſer Verhält⸗ nis zu Albrecht Dürer“. Reicher Beifall dankte den geiſtvollen Ausführungen eines unſerer beſten Dürerkenners. Im feſtlich geſchmückten Redoutenſaal ſich am 1. Juli die Vertreter von 78 Hochſchulen aus Deutſchland, Daazig, Deutſch⸗Oeſterreich und Böhmen zur erſten Vollſitzung. Der der Deutſchen Studentenſchaft van Aubel begrüßte die anweſenden Gäſte: den Rektor der Alma mater Friderico⸗Alexan⸗ dring Prof. Dr. Jamin, den Lehrkörper der Univerſität, Vertreter des Regierungspräſidenten, des Bezirksamts, des Reichsminiſte⸗ riums des Innern, des preußiſchen und bayeriſchen Unterrichts⸗ miniſteriums, des Auswärtigen Amtes und viele anderen ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden konnten begrüßt werden, auch Vertreter der Geſellſchaft der Freunde, der europälſchen Studentenhilfe, gro⸗ ßer Arbeiterverbände, des Zentralverbandes auslanddeutſcher Stu⸗ dierender, des Verbandes e Stundentenverbände, fer⸗ ner Herren aus Holland, Schweiz, Schweden, Norwegen Däne⸗ mark, Finnland, Ungarn, Bulgarien, Georgien und den Verelnig⸗ ten Staaten. Herr van Aubel beſprach dann nochmals kurz Auf⸗ gabe und Plan der Tagung: Grundſätzliche Klärung, praktiſche Wei⸗ und eingehende Schulung ſollen der Zweck des Studen⸗ tentages ſein. Der erſte Tag diente der Durchſprache des völ⸗ kiſchekulturellen Gebietes, der zweite und dritte zur Behandlung des Wirtſchaftsproblems, der vierte der Ausſprache über die akademiſchen Aufgaben. „Nach den einleitenden Worten ergriff Herr Arnold Berg⸗ ſträßer⸗München das Wort zu einer Rede, in der er verſuchte, die Grundlage einer wirklichkeitsnahen Bundesarbeit der dente Die Franzoſen riefen:„Nicht Studentenſchaft zu geben. Er ſprach über das Weſen der deutſchen große Aufgabe, die der e tu⸗ Studenten der Gegenwart. roße äußere und innere Kriſe denten harrt, iſt es Nr W überwunden wird. Der 12 des Studenten iſt die Vorbereitung auf leitende und belehrende Arbeit. Groß iſt deshalb die Verant⸗ wortung die Anwendung der drei oder vier Jahre, die er Student iſt, ob er ſich nun fr ſeinen Beruf vorbereitet, ob er Ge⸗ lehrter oder ob er Problematiker wird. Ein leitendes Merkmal der völkiſchen Geſinnung iſt der Wille, einem Ganzen zu die⸗ nen, Hingabe im Dienſte der Volksgemeinſchaft. Den Bericht für die Arbeit des 1 Tages hatte 205 Dr. Gerber⸗Hamburg über Satz 2 der„Aus ber Grundeinſtellung einer immer engeren Verknüpfung der Hoch⸗ ſchule und ihrer Bürger mit der Volksgemeinſchaft behandelt die Deutſche Studentenſchaft alle die Studentenſchaft bewegenden vaterländiſchen, ſozialen und Kulturfragen.“ Die Deutſche Studen⸗ tenſchaft iſt eine notwendige und ſinnvolle Erſcheinungsform des gegenwärtigen ſtudentiſchen Lebens. Die ſcleen Studenten müſ⸗ ſen ſich zu einem Berufsſtand zuſammenſchließen. Denn Student ſein heißt berufen ſein zur Mitarbeit an der Geſamtaufgabe der Menſchheit, nämlich die Idee der Menſchheit zu erfüllen. Daraus ergeben ſich die einzelnen Arbeitsgebiete, vor allem, nach der Ziel⸗ formel, das ſozigle: Wer ſeinem akademiſchen Beruf nicht als Dienſt am Volke anſieht, iſt ein wertloſes Glied des deutſchen Volkes. Alle politiſchen, ſozialen und Kulturfragen, ſoweit ihre Wirkungen das akademiſche Leben tref⸗ fen, müſſen von der Deutſchen Studentenſchaft mitarbeiten an der äußeren und inneren Politik; und konfeſſionelle Ge⸗ genſätze ſollen dabei grundſätzlich ausgeſchloſſen ſein. Die Ver⸗ ſchiedenheit der Weltanſchauungen muß als Harmonie zuſammen⸗ klingen; die führende Stimme iſt die nationale. Hat das geſamte Volksleben die nationale Grundeinſtellung nötig, ſo erſt recht die Studentenſchaft. Freilich, die Harmonie muß erſt errungen werden. Daran mitzuarbeiten iſt vornehmſte Aufgabe der Studentenſchaft. Nach den beiden ausführlichen, grundlegenden Vorträgen wurde der Hauptausſchuß für die Tagung gewählt und 2 2 den erſten Tag die Haushalt⸗, Verfaſ ungs⸗ ozialſtudentiſcher, Auslands⸗ und e ee ae Ausſchüſſe für Leibesübungen, Techniſche Nothilfe und ſtaatsbürgerliche Er⸗ ztehung. Die ſämtlichen Füen e tagten bis zum Be⸗ rut der Nachmitta Herr ch Dieſe eröffnete Herr Berg⸗ träßer. Als erſter err Geh. Rat Dr. Schenk, Vorſitzender des Verbandes der deutſchen Hochſchulen; er gab der Hoffnung Aus⸗ druck, die Tagung möge zur Klärung der großen Aufgaben bei⸗ tragen. Darauf 7 Herr Dr. n der Studenten⸗ zeit flammt in der Jugend etwas auf, das die jungen Leute weiter denken läßt als ſpäter. Wir wollen uns davor hüten, während des Studiums direkt auf ein praktiſch erreichbares Ziel hinzuarbeiten. Alle Kräfte des Studenten müſſen zuſammengeführt werden zur Mitarbeit an der Volksgemeinſchaft. Auf dem Wege der Uni⸗ verſalität— wir hinkommen zur Facharbeit, Die Ausſprache zog ſich trotz der Beſchränkung der Redegzeit länger hin, als man gedacht hatte. Sie eiecert ſich mit den Problemen:; Stubdent und Gewerkſchaft, Veruf oder Vorbereitung. Beſonders begrüßt wurde Herr Alexander Knoll, Vorſtand des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes. Wie der nächſte Redner, Diplomingenieunr Myrrhsé vom Deutſchen Gewerkſchaftsring, be⸗ tonte auch er, daß Gewerkſchaft und Studentenſchaft Hand in Hand gehen auf dem Wege zum inneren Frieden; einig auch darin, daß alle Kraft dem Vaterlande dient.— Als Vertreter der gewerk⸗ ſchaftlich⸗denkenden Studenten ſprach Medizinalpraktikant Berg⸗ mann⸗Leipzig. Dr. phil. Mommſen erſch die Studentenſchaft als Gewerkſchaft ab; er ſieht keinen Unterſchied zwiſchen Parteipolitik und Politik überhaupt. Der Tag wurde durch einen öffentlichen Vortrag beſchloſſen. In Ergänzung der Beratungen über die großdeutſche Bewegung 7 Dr. v. Löſch⸗Jena über„Deutſches Volkstum enſeits der Reichsgrenzen.“ Auf die ſachlichen Aus⸗ ührungen folgte ſtatt des Kellerfeſtes, das wegen der ungünſtigen Witterung ausfallen mußte, ein gemütliches Beiſammenſein, zu dem die Erlanger Korporationen in großer Zahl erſchienen waren. Die auswärtigen Vertreter waren durch notwendig gewordene Aus⸗ ſchußſitzungen am Erſcheinen verhindert. Trotzdem war das Bild ein recht bunt bewegtes. Die Grundſtimmung des Tages: Streben nach Volksgemeinſchaft kam zum Ausdruck in dem Lied„Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles“. Ferner beſchloß die Verſammlung, der nächſten Vollſitzung einen Antrag vorzulegen, daß die deutſche Studentenſchaft ein Dankestelegramm an die in Oberf chleſien kämpfenden Kommilitonen richte. Im Zuſammenhang mit dem Studententag fand der Zweite Vertretertag des deulſchen Hochſchulringes ebenfalls in Erlangen ſtatt. Die Verhandlungen nahmen 2 Tage in Anſpruch. Beſonders hervorgehoben iſt ein Referat Stelz⸗ ners(Erlangen) über allgemeine Hochſchulfragen. Der Deut e Hochſchulring iſt eine rein akademiſche Bewegung, die innerhalb eines notwendigen Staates alle anderen, teilweiſe gegenſätzlichen Strömungen auszufüllen hat, ausgehend von der maßgebenden geiſtigen und kulturellen Inſtanz, der Hochſchule. Die Hochſchule muß frei von Nationalismus als Trägerin der Wiſſen⸗ ſchaft das Suchen nach Wahrheit bewußt fördern. Sie muß unver⸗ fälſcht aus den völkiſchen Belangen heraus geboren werden und in Ueberbrückung des Gegenſatzes von Verſtand und Seele den deut⸗ ſchen Menſchen zur Reife und Reinheit bringen. Dieſe innere Klar⸗ heit iſt Vorausſetzung aller Politik, des Sichauswirkens in der Form. Dder Grundcharakter der deutſchen Studen⸗ tenſchaft iſt völkiſch im Unterſchied zur ſtaatsbürgerlichen Ein⸗ richtung ſeiner äußeren Form. Sie ſoll einſt das werden, was der Hochſchulring ſein ſoll. Das freundſchaftliche Verhältnis, das uns mit den Studierenden germaniſcher Brudervölker verbindet, hört auf gegenüber den feindlichen Staaten, die nicht auf unſere Uni⸗ verſitäten gehören. Die wichtigſte Ablehnung der Juden iſt Erzie⸗ hung und Erleben im völkiſchen Sinne. Wir ſind keine internatio⸗ nale intellektuelle Klaſſe, ſondern Ausdruck der Eigenart eines Volkes. Anſchließend legte Dr. Roos(Stuttgart) den Grundcharakter der anthropoſophiſchen Bewegung klar als Utopie, zur Rettung aus dem Zuſammenbruch eine vollkommene Welt aufzubauen. Die Un⸗ möglichkeit der Dreigliederung des Sozialismus in ein wirtſchaft⸗ liches, ein geiſtiges und ein politiſch⸗rechtliches Leben findet ihren Anwalt im Menſchen ſelbſt; es verwiſcht die nationalen Grenzen und damit die ſelbſtverſtändliche Natur aller Volksgemeinſchaft. Nach den Berichten über die Jugenderziehung und das Deutſch⸗ tum in Böhmen wurden einzelne Anträge erledigt. Die Mitarbeit in der Techniſchen Nothilfe durch die Tat iſt Aufgabe des Deutſchen Hochſchulrings. Das Verhältnis der Führer ſoll durch perſönliche Fühlungnahme und Ausſprache geſtärkt werden; denn ſelbſtverſtänd⸗ liche Vorausſetzung für die Arbeit bleibt das gegenſeitige Vertrauen. Die Wahl des neuen Führerausſchuſſes hatte folgendes Ergebnis: Erichſon(Hamburg), Peppler(Hamburg), v. Löhlöffel(Berlin), Stelzner(Erlangen), Hehrhahn(Würzburg), Dähne(Heidelberg), —— Zietz(Berlin), Heyl(Göttingen). Die Kanzlei wird nach Hamburg zurückverlegt. Mit einer Vollſitzung über die Feſtlegung der neu ausgearbeiteten Verfaffung ſchloß die Tagung. Ein großer Teil der Vertreter iſt zur Tagung der Deutſchen Studentenſchaft in Erlangen geblieben. Aus dem Parleileben. Werbearbeit der Deutſchen Volkspartei. GEdingen, 4. Juli. Die Deutſche liberale Volkspartei entwickelt zur Zeit eine lebhafte Agitationstätigkeit. Geſtern fand hier im Gaſt⸗ haus zum„Ochſen“ eine Verſammlung ſtatt, in welcher Herr Stadt⸗ verordneter L. Haas, Mannheim über:„Das Diktatvon Ver⸗ ſailles und ſeine Folgen für Deutſchland“ ſprach. Nach ihm referierte der hier beſtens bekannte Landwirt und Wagner⸗ meiſter Herr Brixner, Brühl über:„Landwirtſchaft und Deutſche Volkspartei.“ Beide Referate wurden beifällig aufgenommen. Der Aufforderung zum Beitritt als Parteimitglied leiſteten zahlreiche 1 folge, ſo daß ſofort zur Bildung einer Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei geſchritten werden konnte Zum Vorſitzenden wurde Herr Michael Jung IV gewählt. Der gute Anfang berechtigt zu den beſten Hoffnungen für die Partei. Ladenburg. Die Ortsgruppe der Deutſchen Volks⸗ partei veranſtaltete am Sonntag eine Verſammlung, die recht 25 beſucht und einen anregenden Verlauf nahm. Herr Oberlehrer nodel von Mannheim ſprach als erſter Redner über unſere der⸗ zeitige Lage in Baden und im Reich und ſtellte die Urſachen un⸗ ſeres Elends in kräftigen Strichen vor die Seele der teilnahmsvoll Hörer. Mit der Aufforderung, für unſer deutſches Volk ich überall ganz einſetzen zu wollen, ſchloß er ſeine Über ein⸗ . Ausführungen, bedankt von dem lebhaften Beifall aller nweſenden. Nicht minder wußte nach ihm Dr. Ber⸗ nays, Direktorin der Sozialen Frauenſchule Mannheim, die Vec⸗ ſammlung zu feſſeln. Sie behandelte die Mitwirkung der Frauen im politiſchen Leben, beſonders ihre Aufgaben bei ſozialer Geſetzgebung. Einzelheiten über die Lage der deutſchen Frauen im beſetzten Gebiet fanden größtes Intereſſe. Nach einem warmen Appell des Herrn Architekten Ludwig jr., des Vorſiteg. den der Deutſchen Volkspartei in Mannheim, ſchloß Herr Apotheker Hohn mit herzlichen Dankesworten. Die Verſammlung, welche als beſonders 145 Ergebnis den Wunſch einiger junger daß auch in Ladenburg eine Deutſch⸗libe⸗ rale Jugendgruppe gebildet werden möge. Schriesheim, 4. Juli. Die Deutſche liberale Volkspartei hatte auf geſtern abend eine 1 Freunde und Geſinnungs⸗ genoſſen in das„Gaſthaus zum Hirſch“ eingeladen. Es ſprachen Herr Landwirt u. Wagnermeiſter Brixner⸗Brühl über„Land⸗ wirtſchaft und iederaufbau“. err Stadtverordneter L. Haas⸗Mannheim über:„Baden als Grenzmark“. Im Anſchluß daran verbreitete ſich der Referent in längeren Ausfüh⸗ rungen über die Notwendigkeit der Organiſation auch auf dem Lande. Seine wurden von Fräulein Dr. Bernays⸗ dier ſeben ergänzt. Die D..⸗P. hat mit dieſer Verſammlung auch hier feſten Fuß gefaßt. Letzte Meloungen. Das Beſoldungs⸗Reichsſperrgeſetz ee c München, 4. Juli.(Priv.⸗Tel.) as bayeriſche Finanzminiſterium hatte ſeinerzeit beim Präſidenten be⸗ Sberſten Landesgericht sein Gutachten einholen laſſen über die Frage, ob das Beſoldungs⸗Sperrgeſetz den Verfaſſungsbeſtimmungen entſpricht. Wie man hört, liegt nunmehr dieſes Gutachten vor. Es kommt zu dem Schluſſe, daß das Reichsſperrgeſetz ein verfaſſungsänderndes Geſetz darſtellt, zu deſſen ende im Reichsta Zweidrittelmehrheit der anweſenden Mitglieder erforderlich eweſen wäre. Das Gutachten bteh daher aus, daß das perrgeſetz als ordnungswidrig zu bezeichnen ſei. Angeſichts der ſtarken Einwirkungen des Sperrgeſetzes auf die Geſetzgebung der Länder, die erſt in den letzten Tagen bei der Beratung der ce ee, im Landtag wieder in die Erſcheinung traten, kommt dem Gutachten des höchſten bayri⸗ ſchen Gerichtshofes große Bedeutung bei. Die bayriſche Re⸗ glerung wird nunmehr ſich E überlegen haben, ob auf Grund dieſes Gutachtens nicht die Entſcheldung des Staats⸗ gerichtshofes für das Deutſche Reich zur Prüfung der e Rechtsbeſtändigkeit des rrgeſetzes an⸗ zurufen iſt. die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 207(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Er würde mit der Theres in aller Freundſchaft und Ruhe ſprechen. Sie mußte doch einſehen, daß ſie als Frau eines Regierungsaſſeſſors allerlei der ſnnſ zu nehmen hatte. Diefer rege Briefwechſel mit der ſpaniſchen Tänzerin mußte aufhören! Womöglich fiel der temperamentvollen Marita noch ein, ſie für längere Zeit zu beſuchen! Von Sibyll wollte er noch nichts ſagen, die ſprach wenigſtens richtig deutſch und wußte ſich zu benehmen. Wenn er ſeine Verwandtſchaft durchging, das waren alles Leute, mit denen man ſich ſehen laſſen konnte! Amtsrichter— Oberlehrer— Staatsanwalt— An den nächſten Tagen kam er nicht mehr dazu, über die unangenehme Beigabe von der Zirkusverwandtſchaft nach⸗ zudenken. Schwarze Todesfittiche raͤuſchten über dem roſen⸗ umſtandenen Haus, und wenige Stunden, nachdem der ſehn⸗ lich erwartete kleine Junge ſeine blauen Augen aufgetan hatte, war er leis und ſtill aus dem Erdenland wieder ge⸗ gangen. Theres lag in ſchweren Fieberphantaſien, als man ſchon längſt das verlöſchte Lebensflämmchen weggetragen. Wie ſie nach Wochen, noch blaß und ſchmal, wieder auf ſein durfte, bat ſie ihren Mann:„Kurt, laß die Sibyll kom⸗ men, ſie hat jetzt Ferien. Sie bringt mich auf andere Ge⸗ danken, ich kann das Alleinſein nicht vertragen.“ Kurt jagte einen Eilbrief nach Berlin, zwei Tage ſpäter war Sibyll da.„Wir wollen die Theres ſchon wieder zurecht⸗ leg um Gotteswillen Deine Leichenbittermiene ab. Wenn Theres erſt merkt, wie nah es Dir geht, dann wird es ja nimmer beſſer!“ Einesteils war Kurt ſehr froh über Sibylls Anweſenheit, man mußte ſich zuſammenreißen— wenn nur die wehen Augen der Theres nicht geweſen wären—— Sibyll gab ſich alle erdenkliche Mühe, Theres auf andere Gedanken zu bringen. Schließlich riß ihr die Geduld:„Ich will Dir mal was ſagen, Liebes! Wenn Du ſo weiter machſt, wirſt Du trübſinnig! Es iſt ja hart, was Dich betroffen hat, aber zwecklos, daß Du Dich ſo hängen läßt. Vielleicht hälſt Du mich für gefühlsroh, aber wo es ſo ſtand, iſt es doch gut, wie es gekommen iſt. Oder hätteſt Du Dein Kind lieber auf der Welt allein gelaſſen, hilflos, ſchutzlos, der Gnade fremder Menſchen ausgeliefert! Denk an uns und unſere Jugend! Und dann biſt Du nicht nur Mutter, ſondern auch Gattin! Dein Mann hat Rechte an Dich, Du mußt ſchon ſeinetwillen den Kopf hochtragen. Meinſt Du, Kurt leidet nicht darunter? Seinen Jungen hergeben müſſen und dann eine Frau, die keine Energie mehr beſitzt! Theres, es gibt nichts, was der Menſch nicht verwinden könnte— wenn er will! Unſer Theres hat immer einen ſo ſtarken Willen gehabt, ſie hat immer gewußt, was ſie wollte—“ Frau Lily von Berg kam öfters zu Hardeggs heraus, ſie merkte die Veränderung in Theres' Weſen und ſagte zu Sibyll:„Sie haben uns unſere Theres geſund gemacht, Sibyll. Sie haben das Zaubermittel gefunden! Nun wird ſie ja wieder die alte werden.“ Kurts Dankbarkeit für Sibyll kannte keine Grenzen. „Was hätten wir bloß angefangen ohne Dich?“ „Nutzlos Trübſal geblaſen!“ „Was man nicht mehr ändern kann, Das ſieht man als ſein Schickſal an!“ deklamierte ſie.„Ich bringe ſie auch noch zum Singen, ſollſt ſehen, dann wird alles wieder gut! Sie hat zu wenig Be⸗ leſenſts deshalb kann ſie ihren Grübeleien freie Bahn aſſen!“ Sibyll hatte die ganzen Dinge, für das Neugeborene be⸗ ſtimmt, ſamt dem ſchneeweißen Wiegenkörbchen eingepackt und auf dem oberſten Boden verſteckt, das Zimmer, das als Kinderzimmer gedacht war, mit dem Mädchen ausgeräumt und ein Fremdenzimmer daraus gemacht.„Mir gefällt dieſes Zimmer viel beſſer“, erklärte ſie Theres,„Euch iſt's ja egal, wo ich ſchlafe!“ Natürlich ſprach ſich Sibylls Anweſenheit bald genug herum, die Kollegenfrauen machten Theres ihren Beſuch, ob⸗ gleich die längſt wieder ſpazieren ging, aber man wollte Si⸗ byll Matties, die berühmte Sibyll, die mit ihren ſiebzehn Jahren alle Welt in Atem hielt, auch einmal in der Nähe beſehen. Sibyll hatte einen diebiſchen Spaß; wenn ſie hörte, daß Beſuch kam, nahm ſie irgendeine Handarbeit zur Hand und markierte die Fleißige. Sie ſprach unendlich weiſe und vernünftig, dabei ſprang ihr der Uebermut aus den Augen. Beſonders die überzählige, reizloſe Tochter des Vortragenden Rates aus dem Miniſterium ärgerte ſie gern. „Nun, wie bekommt Ihnen denn das Ausruhen auf den Lorbeeren?“ fragte die ſüßſauer lächelnde Sibyll, die in ihrem gelblichen Battiſtkleid entzückend ausſah. „O danke, gnädige Frau, es macht ſich! Ich erhole mich für kommende Zeiten] In vierzehn Tagen gehen die Proben ſchon wieder los!“ „Losgehen!“ Welche Ausdrucksweiſe, dachte die ehemalige Ratstochter, na, natürlich, Zirkus! Und dann dieſes Kleid! * Tötlicher Anfall beim Spatzenſchießen. Als der achtzehn Sohn 15 Enkeſen mit einer Nd Spatzen ſchießen wollte, entlud ſich die Waffe unverſehens. Der Schuß drang dem jungen Manne in den Kopf. Kurze Zeit darauf iſt er geſtorben. Nur recht raffiniert, damit ja die Schönheit voll zur Geltung kommt!„Was tanzen Sie denn?“ „O, ſo allerleil Das neue Ballett wird wieder eigens für mich Pre „Dieſe alte Feldbatterie!“ lachte Sibyll los. 4 iſt dieſe ältliche Kreuzotter nicht Deine Freundin? Ei je, ei je a,*8 will nichts geſagt haben!“ „Wißt ihr was', ſchlug Sibyll nach dem Abendeſſen vor, „ich hab ne blendende Idee! Blendende Ideen ſind ſa über⸗ haupt meine Spezialität! Wir gehen alle ins ſikzimmer, da knipſen wir die rote Stehlampe und machen in Stimmung! Los, meine Herrſchaften, folgen Sie mir! Man ſaß alſo im Muſikzimmer und träumte. Plötzlich lag Sibyll:„Ich habe neulich in de Königlichen Oper das „Glöckchen des Eremiten“ gehört, ich bin noch ganz benommen davon, eine Roſe Fiquet hab, ich gehört!— Du, Theres, kennſt Du die Arie„Er liebt mich?“ Morgen früh beſorg' ich ſie mir in der Stadt. Mein Klavierſpiel iſt zwar mehr als traurig, aber ich möchte es ſehr gern wieder hören. „Aber nein, kaufe es Dir nicht! Ich beſitze den ganzen Auszug. Da kannſt Du alles ſpielen.“ „Das möchte ich wohl verſuchen“, Sibyll ſchlug den Fluͤgel auf, knipſte die Klavierlampe an und begann zu ſpielen.„Man hat doch viel mehr davon, wenn man zuhört“, ſagte ſie tief⸗ finnig,„beſonders, wenn man, wie ich, erſt die Noten ſuchen muß. Schade, die Arie iſt mir viel zu ſchwer.“ Sie Beriig auf.„Na, da muß ich warten, bis ich wieder nach Berlin komme, dann kauf ich ſie mir für's Grammophon.“ Halblaut ſang ſie den Anfang der Arie.„Ja, wer ſo ſingen könnte wie die Sängerin in Berlin!“ „Ich will es Dir eben vorſpielen“, Theres erhob ſich,„Du haſt mir ſo viel Liebes erwieſen“, und ſetzte ſich an den Flügel. „Könnteſt Du die Arie nicht ſingen“, bettelte Sibyll,„ich hörte ſie ſo gerne.“ Und Theres ſang— zum erſten Male ſeit dem Tode ihres Kindes. Sie lebte förmlich auf beim Singen und ſchien die Anweſenheit der beiden zu vergeſſen. „Sibyll, das haſt Du gut gemacht. Du biſt ſo lieb!“ Kurt führte ihre Hand an ſeine Lippen. Sibyll ſtanden Tränen in den Augen.„Herrgott, 185 die Theres wundervoll! Die Stimme iſt ja viel, viel tauſend⸗ mal biegſamer und edler, als die ich neulich in der Königlichen Oper hörte. Du, Kurt. Theres wöre eine große Sängerin geworden!“ „—— auf ewig dein, auf ewig dein!“ Theres hatte ge⸗ endet. Sibyll lief auf ſie zu:„Theres, Du biſt eine große Sängerin! Sing noch etwas, irgendein Lied oder eine Arie.“ Und Theres ſang und vergaß ihr Leid— (Fortſetzung folgt.) eine — ————ů— ͤ—— CCCC ——————ůů — 5 Monkag, den 2. Jull 1921. Mannheimer General- Anzeiger. Abend⸗Ausgabde.) SSelte. Nr. 302— Die Novelle zur Angeſtelltenverſicherung. Von Wilhelm Fecht, Bundesſekretär des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(G. D..). Das Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte iſt kurz vor den letz⸗ ten Reichstagswahlen der Vorkriegszeit im Reichstag verabſchiedet worden. Seiner Verabſchiedung war ein Kampf vorausgegangen. Ein Teil der Arbeitgeber hatte ſich gegen das Geſetz überhaupt geſträubt, und man kann es als ein Verdienſt des Reichstagsab⸗ geordneten Dr. Streſemann bezeichnen, daß das Geſetz zur Tat wurde. Andererſeits ſuchte eine Minderheit der Arbeitnehmer eine andere Löſung der Angeſtelltenverſicherung. Sie glaubte, einen Ausbau der Invalidenverſicherung unter Einbeziehung der Ange⸗ ſtelltenverſicherung herbeiführen zu müſſen. Bei der endgültigen Abſtimmung im Reichstag hatte der Kampf nach außen hin ſeinen Abſchluß gefunden. Selbſt die Sozialdemokratie ſtimmte damals für das Geſetz in der Regierungsverfaſſung, d. h. in der Faſſung, die Angeſtelltenverſicherung durch eine Sonderverſicherung zu ver⸗ wirklichen. In der Angeſtelltenbewegung ſelbſt ging der Kampf weiter und wirkte ſich namentlich bei den Wahlen zu den Ver⸗ trauensmännern der Angeſtelltenverſicherung aus, die vielfach ſtark politiſch geführt wurden. Wenn auch das Verſicherungsgeſetz für Angeſtellte in ſeiner damaligen Faſſung naturgemäß manche Fehler aufwies, im großen und ganzen hatte die Angeſtelltenſchaft einen großen Erfolg errungen. Durch Kriegs⸗ und Nachkriegsverhältniſſe und ſo beſonders durch die Geldentwertung iſt natürlich auch eine Entwertung der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte ein⸗ getreten. Die alten Beſtimmungen ſahen eine Gehaltsgrenze bis 5000 Mark vor. Inzwiſchen iſt eine Erhöhung dieſer Gehaltsgrenze notwendig geworden. Dieſe Erhöhung wurde durch eine Novelle geſchaffen, wurde. Nun liegt wieder eine Novelle zur Angeſtelltenverſicherung vor, die allerdings ſchon längſt fällig geworden war. Wer die Verhältniſſe einigermaßen kannte, der wußte, daß dieſe Novelle auf Widerſtand ſtoßen würde. Der Widerſtand kam ein⸗ mal von Arbeitgeberſeite. In außerordentlich geſchickter Weiſe hat man verſucht, die Preſſe gegen die Ausgeſtaltung der Angeſtellten⸗ verſicherung mobil zu machen. Man hat auch weiter verſucht, die Angeſtellten ſelbſt gegen eine Erhöhung der Gehaltsgrenzen zu mobiliſieren. Die Angeſtelltenverbände, die ſeinerzeit das Verſiche⸗ rungsgeſetz für Angeſtellte mit geſchaffen haben, ſind aber keines⸗ wegs gewillt, dieſen Treibereien Spielraum zu laſſen. Es mag richtig ſein, daß mancher Angeſtellte heute in den neuen Leiſtungen für die Angeſtelltenverſichernng eine unangenehme Belaſtung ſieht. Die ſtarke Steigerung der Steuern und auch der ſozialen Ausgaben macht ſich unzweifelhaft bemerkbar. Aber die Organiſationen haben ſich nicht auf Stimmungsmomente einzulaſſen. Für ſie muß heute klar ſein, daß wir infolge der Wirkungen des Ultimatums und der Folgen des verlorenen Krieges weit mehr als früher mit Krank⸗ heit und Invalidität rechnen müſſen. Gerade weil an Sparen heute nicht mehr gedacht werden kann, muß für eine entſprechende geſetz⸗ liche Sicherſtellung eingetreten werden. Jede Sicherheit für die Zukunft der Angeſtellten iſt heute, mögen auch die Leiſtungen dafür im Augenblick von dem einen oder anderen unangenehm empfun⸗ den werden, von außerordentlicher Wichtigkeit. Daraus ergibt ſich unſere Stellung, die darauf hinausgehen muß, unter allen Umſtän⸗ den eine Erhöhung der Gehaltsgrenze und damit naturgemäß auch eine Erhöhung der Leiſtungen und zum dritten manche Organiſa⸗ tionsänderungen im Verſicherungsgeſetz überhaupt durchſetzen. „Neben den erwähnten Widerſtänden machen ſich aber auch Widerſtände geltend, die von Organiſationen ausgehen, die der Afa angehören, die bekanntlich grundſätzlich ſozialiſtiſche Tendenzen pro⸗ vertritt. Dieſe Organiſationen und die ihnen nahe⸗ ſtehenden ſozialiſtiſchen Parteien ſuchen heute wieder die Sonder⸗ verſicherung der Angeſtellten⸗ mit der Invalidenverſicherung zu verſchmelzen. In außerordentlich demagogiſcher Weiſe wird für dieſen Gedanken geworben. Man ſtellt die bereits erhöhten Beiträge und Leiſtungen der Invalidenverſicherung den Beiträgen und Lei⸗ ſtungen der Angeſtelltenverſicherung, die bisher noch keine Aen⸗ derung gegenüber dem früheren Stand erfahren haben, gegenüber Wenn man derartige Leiſtungen überhaupt vergleichen will, dann hätte man auf beiden Seiten die Friedensgrundſätze zugrunde legen müſſen. Zeigt dieſe Gegenüberſtellung ſchon, auf welchem ſchwankenden Voden ſich die Verſchmelzungsgründe befinden, ſo kommt dazu noch ein weiteres Moment. Die finanzielle Leiſtungs⸗ fähigkeit der Landesverſicherungsanſtalten iſt pöllig untergraben. So hat beiſpielsweiſe der Verband der Landesverſicherungsanſtal⸗ ten auf ſeiner Oktobertagung in Lübeck im vergangenen Jahre einen Abbau ſeiner Leiſtungen heſchließen müſſen und erſt kürzlich hat dis Landesverſicherungsanſtalt Berlin den Beſchluß gefaßt, die ge⸗ ſamte Zahnfürſorge einzuſchränken, falls nicht noch rechtzeitig bis zum 1. Juli neue Betriebseinnahmen geſchaffen werden. Auch der Präſident des Reichsverſicherungsamtes, Dr. Kaufmann, weiſt in ſeiner Schrift„Neue Wege der Sozialverſicherung“ darauf hin, daß die Landesverſicherungsanſtalten den Kreis der Heilverfahrens⸗ berechtigten zu beſchränken hätten, indem ſie eine Altersgrenze von 50 Jahren einführen. Dabei ſind die Beiträge der Invpaliden ver⸗ ſicherung bereits bis zum elffachen Betrage erhöht worden. Nach durch die die Endſumme auf 15 000 Mark feſtgeſetzt den amtlichen Nachrichten des Reichsverſicherungsamtes ſtanden be⸗ reits im Jahre 1919 einer Geſamteinnahme von 410 Millionen Mk. Ausgaben im Geſamtbetrage von 494 Millionen Mark gegenüber, ſodaß ſich alſo ein Fehlbetrag von 84 Millionen Mark ergibt. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte aber weiſt am Schluſſe des Jahres 1919 gegenüber dem Vorjahre einen Zuwachs von 260 Millionen Mark auf. Die kürzlich aufgeſtellte verſicherungstech⸗ niſche Bilanz ergab, daß die Reichsverſicherungsanſtalt einen rech⸗ nungsmäßigen Ueberſchuß von 1,8 Milliarden Mark hatte. Das zeigt klar und deutlich, daß die Sonderverſicherung für die Ange⸗ ſtellten heute günſtiger iſt. Wenn trotzdem für die Verſchmelzung eingetreten wird, ſo iſt dies auf den parteipolitiſchen Wunſch zurück⸗ zuführen, die Angeſtellten in das ſozialiſtiſche Fahrwaſſer hinüber⸗ zuführen. Die ſonderverſicherungsfreundlichen Verbände lehnen es aber ab, dieſe verſicherungstechniſche Frage parteipolitiſch löſen zu wollen. Die Angeſtelltenſchaft in ihrer überwiegenden Mehrheit iſt keineswegs gewillt, zu Gunſten eines allgemeinen Arbeitnehmer⸗ Miſchmaſchs die Gelder der Reichsverſicherunganſtalt zur Sanierung der Invalidenverſicherung aufzuwenden. Bedauerlicherweiſe iſt es aber der planmäßigen Verſchleppungs⸗ taktik der Sozialdemokratie gelungen, die Verabſchiedung der nahezu fertig beratenen Novelle zu verhindern. Die Angeſtellten würden bitter enttäuſcht lein, wenn di ebürgerleichen Parteien, die doch die dMehrheit im Reichstag haben, feſt blieben und die Verabſchiedung vor den Sommerferien ermöglichten. Städtiſche Nachrichten. * Ausflugsverkehr. geteilt wird, wurden am geſtrigen Sonntag 7500 Sonntags⸗ fahrkarten gelöſt. Im ganzen betrug der Kartenverkauf der Station ca. 12 000 nach den verſchiedenen Richtungen. Berückſichtigt man, daß der Durchſchnitts⸗Sonntagsverkehr ca, 5000 Karten be⸗ trägt, ſo ergibt ſich ohne weiteres die Tatſache, daß die erſte Sonn⸗ tagsfahrkarten⸗Ausgabe trotz ungünſtiger Witterungsverhältniſſe einen ſtarken Verkehr herbeiführte. Die Apotheke in Mannheim⸗Käfertal. Die perſönliche Berech⸗ tigung zum Betriebe der Apotheke in Mannheim⸗Käfertal wird zur Bewerbung ausgeſchrieben. Bewerbungen ſind unter Anſchluß der erforderlichen Zeugniſſe binnen vier Wochen an das Miniſterium des Innern einzureichen. *Die ſilberne Hochzeit feiern heute Oberpoſtſchaffner a. D. Friedr. Groß und deſſen Ehefrau Eliſe, geb. Lampert, Seckenheimer⸗ ſtraße No. 53. Monaksbericht der Mannheimer Volksbücherei(U 3, Her⸗ ſchelbad.) Die im Monat Juni geführte Statiſtik ergibt folgende Zahlen: Neu eingetretene Leſer 88.(Leſer 55. Leſerinnen 33.) Die Buchſtatiſtik: Es wurden ausgeliehen insgeſamt 9827 Bände. Da⸗ von entfielen auf das ſchöne Schrifttum 8693 Bände, auf die be⸗ lehrenden Gebiete 1134 Bände. In der Vuchausgabe wurden 4881 Beſucher, in den Leſeſälen 3015 Beſucher gezählt. ch. Vom Hauplmarkt. Die Teuerung auf dem Hauptmarkt hält an. Kirſchen koſteten heute M.—.50, naſſe Ware dagegen gabs von M..80 bis.50. Für Heidelbeeren mußte heute—.50, für Himbeeren.—, für Ananas.50 und für Pfirſich M.—7 be⸗ zahlt werden. Alte Kartoffeln koſteten 60 Pfg., neue M..60.—.—, Bohnen M.—4, Blumenkohl—5, Wirſing und Notkraut.20 bis .50, Kohlrabi 3 Knollen.20—.80., Kopfſalat 60 Pfg. bis .20., Endivienſalat—.20, Zwiebeln.20—.50, Rote Rüben pro Büſchel 1., Gelbe Rüben.60—.70., Karotten per Büſchel 50—80 Pfg., Pflückerbſen.30—.40, Gurken—8, Spargel —.50, Eier.65—.70 und Butter 25—26 M. Der Marktbeſuch war ſehr ſtark. ͤ 3 Im Telegrammverkehr der größeren kaufmänniſchen Unter · nehmungen, namentlich der Großbanken, hat ſich in letzter Zeit der Brauch eingebürgert, die abzuſendenden Telegramme nicht ſogleich nach ihrer Ausfertigung aufzugeben, ſondern bis zum Geſchäftsſchluß anzuſammeln und erſt in den ſpäten Nachmittags⸗ oder Abendſtun⸗ den in größeren Mengen gleichzeitig aufzuliefern. Durch das Zuſam⸗ menſtrömen großer Telegrammaſſen bei den Verkehrsämtern entſte⸗ hen ſowohl an den Annahmeſtellen als auch an den Telegraphenlei⸗ tungen Verkehrsſtauungen, die notwendigerweiſe die Abfer⸗ tigung und Beförderung der Telegramme verzögern und auf den ge⸗ ſamten Betrieb zurückwirken. Wenngleich die Telegraphenverwaltung nach Kräften bemüht iſt, die nachteiligen Folgen der ſpäten Tele⸗ grammauflieferung durch weitgehende Maßnahmen möglichſt abzu⸗ wenden, ſo läßt ſich ein voller Erfolg doch nur von der einſichtsvollen Mitwirkung der beteiligten Geſchäftskreiſe erwarten. Es kann des⸗ halb nicht nachdrücklich genug darauf hingewieſen werden, daß es im eigenſten Intereſſe der Telegrammabſender liegt, abſendungsreife Te⸗ legramme nicht unnötigerweiſe zurückzuhalten und für die Aufliefe⸗ rung größerer Telegrammſendungen die ſpäten Nachmittag⸗ und Abendſtunden möglichſt auszuſchalten. * Eine Jugendherberge für Mädchen. Die Verwaltung des Kin⸗ dererholungsheimes Heuberg hat in entgegenkommender Weiſe eine Jugendherberge für Mädcheneingerichtet. Die Anmeldungen müſſen durch die vom Zweigausſchuß Baden für —— Kommt wieder eine Eiszeit! Die europäiſche Menſchheit hat ſicher eine, wahrſcheinlich mehrere Eiszeiten durchgemacht, in denen ihre ganze Kultur von dem kalten Hauch vordringender, das Land überziehender Gletſcher⸗ maſſen zerſtört wurde. Kann eine ſolche Eiszeit wiederkommen? uf dieſe Frage läßt ſich, wie Prof. Th. Herzog im Juli⸗Heft von Weſtermanns Monatsheften“ ausführt, jedenfalls keine verneinende Antwort geben. Wir müſſen mit der Möglichkeit einer Wiederkehr tiner ſolchen Erd⸗ und Menſchheiskataſtrophe rechnen. Die Alpen⸗ Kletſcher haben heute jedenfalls eine weitere Ausdehnung, als wir ſie für die Epoche vor der letzten Eiszeit annehmen dürfen. Der Umfang der Alpenvergletſcherung iſt in geſchichtlicher Zeit nicht unwperändert geblieben. Alte Chroniken berichten von Vorſtößen und Rückzügen der Gletſcher, die oft mit Kataſtrophen verbunden waren. In der Mitte des vorigen Jahehunderts reichte z. B. die Funge des Rhonegletſchers faſt bis zum Hotel„Gletſch“; heute liegt e mehr als ein Kilometer weit zurück im Talgrund. Auf alten ildern ſehen wir das wild wogende Meer von Eiszacken des oberen Grindelwaldgletſchers und des Glacier de Boſſons tief unten im Tal zwiſchen den Wipfeln der Nadelwälder ausgebreitet: eim paar Jahrzehnte ſpäter haben ſie ſich entkräftet ins felſige Bett crer Täler zurückgezogen. Die Gletſcherforſchung iſt ſich darüber daß ſelbſt eine geringfügige Klimaverſchlechterung dazu aus⸗ eichen würde, die Verhältniſſe der Eiszeit bei uns zurückzuführen. 9 über die Art der Veränderung iſt man ſich nicht im Aaren. Die einen meinen, daß ſchon bei einer Verminderung der mittleren Jahrestemperatur um 2 Grad C. das Eis der Alpen⸗ gletſcher bis in die Ebene vordringen würde; die anderen meinen, des zur Heraufbeſchwörung einer neuen Eiszeit die Veränderung es allgemeinen Klimacharakters vom kontinentalen zum ozeaniſchen vpus notwendig ſei. Nun iſt zweifellos der allgemeine Klima⸗ charakter für die Vergletſcherung von großer Bedeutung. Das deigt ein Vergleich zwiſchen den Bergketten des Aldangebirges im nordöſtlichen Sibirien und den ſüdamerikaniſchen Kordilleren. ährend di. Berge in Sibirien trotz einer um 20 Grad niederen Jahvestemperatur als die mitteleuropäiſchen Klimate an ihren Abhängen keinen bedeutenderen Gleſcher tragen, ſtoßen die Glet⸗ cher der pategoniſchen Kordillere unter 48 Grad ſüdlicher Breite is ans Meeresufer vor. Dabei liegt hier das Jahresmittel der Temperatur bei 8,4 Grad C, ſtimmt alſo Aiae genau mit dem von Zürich überein. Es iſt aber ein gewültiger Unterſchied, ob dieſes Jahresmittel ſich aus einer Summe von Temperaturen zu⸗ jammenſetzt, deren niedrigſte und höchſte—.4 Grad und 18, Grad C. oder 3 Grad und 13 Grad C. betragen. Im erſteren Falle wirkt auf eine im Winter gefallene Schneemenge eine ſommerliche Schmelztemperatur von rund 18 Grad, im andern Falle nur eine ſolche von 13 Grad ein. Nimmt man an, daß in beiden Klimaten im Winter gleich viel Schnee fällt. ſo wird ieſer Schnee im ſommerwarmen Feſtlandsklima bis hoch ins Ge⸗ rge hinauf abgeſchmolzen, im ſommerkühlen Seeklima dagegen en einer gewiſſen Höhe an nicht mehr bewältigt werden. Es werden daher größere Schneemaſſen angehäuft, die zur Bildung von Firnlagern und damit zum ſtändigen Wachſen der Gletſcher führen. Von entſcheidender Bedeutung iſt allerdings dabei das Vorhandenſein einer Gebirgskette, auf der den größten Teil des Jahres hindurch die Niederſchläge als Schnee fallen. Infolge dieſer Verhältniſſe hat man neuerdings den Nieder⸗ ſchlagserſcheinungen bei der Beurteilung der Gletſcherſchwankungen größere Aufmerkſamkeit zugewendet, und die in ſo großen Höhen ſchwere Erforſchung wird erleichtert durch die Wetter und Gletſcherwarte auf dem Jungfrauenjoch, die infolge der Zugänglichkeit dieſer Höhe durch die Jungfraubahn eingerichtet werden konnte. So beſitzt jetzt die Wiſſenſchaft einen ſtändig offen gehaltenen Zugang zu den geheimnisvollen Gebieten des ewigen Schnees, und wir werden daher, falls wieder eine europäiſche Eis⸗ zeit einſetzen ſollte, dieſe mit dem Vorſtoß der Alvpengletſcher be⸗ ginnende Erſcheinung genau beobachten können. Schon jetzt geht der Vormarſch des Oberen Grindelwaldgletſchers Jahr für Jahr um etwa 100 Meter weiter. Hält dieſer Fortſchritt an, ſo würden in rund 1000 Jahren die Gletſcher des Berner Ober⸗ landes den Brienzer und Thuner See bedecken, nach weiteren 1000 Jahren das heute dicht beſiedelte Gebiet des deutſchen, ſchweizeriſchen und franzöſiſchen Vorlandes völlig unbewohnbar machen und nach einigen 1000 Jahren ganz Nordeuropa überziehsn. Kunſt und Wiſſen. eJutendant Hans Pichler, der neue Leiter des Freiburger Stadttheaters hat am 1. Juli die Geſchäfte übernommen. Pichler war bekanntlich zuletzt Leiter des Schillertheaters in Altona und zuvor am Deutſchen Theater in Hamburg. 2Berliuer Dantefeier. Eine eindrucksvolle Gedächtnisfeier zum 600jährigen Todestag Dantes vereinigte Sonntag die politiſche und wiſſenſchaftliche Geſellſchaft Berlins in der Staatsoper. Der italieniſche Botſchafter Fraſſatti war mit dem ganzen Perſonal der Botſchaft erſchienen. 28% Eine Stiftung des Papſtes für deutſche Akademiker. Dem von Profeſſor Dr. Woltereck in Leipzig organiſierten Hilfswerk für lungenkranke deutſche Akademiker, das die Anlage eines be⸗ ſonderen Sangtoriums bei Brixen plant, überwies der hl. Vater 200 000 Lire. Durch dieſe neue Spende bewies der Papſt, nachdem er erſt vor kurzem dem Hilfswerk Caritas eine große Summe überwieſen hatte, von neuem ſeine beſondere Liebe. die er den notleidenden deutſchen Akademikern entgegenbringt. Japaniſche Wiſſenſchaftsbeihilfe. Der japaniſche Profeſſor Iriſawa hat, wie uns mitgeteilt wird, im Namen von 500 japani⸗ ſchen Aerzten, die in Deutſchland ſtudierten, 490 000 Mark als Stif⸗ tung für die mediziniſchen Fakultäten der 21 deutſchen Univerſitäten überwieſen. E Hochſchulnachrichten. Geh. Rat Prof. Dr. Duisberg in Leverkuſen bei Köln wurde von der naturwiſſenſchaftlich⸗mathemati⸗ ſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg zum Ehrendoktor er⸗ nannt. Wie uns vom hieſigen Stationsamt mit⸗ deutſche Jugendherbergen in Freiburg, Bleicheſtraße 20, zu beziehen⸗ den Doppelkarten erfolgen. 2 8. Karl Stuhlmüller zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt. Wie uns ein Telegramm unſeres Heidelberger Mitarbeiters meldet, wurde der wegen Ermordung der Grete Groh aus Mannheim zum Tode verurteilte 19jährige Kaufmann Karl Stuhlmüller au⸗ Mannheim vom badiſchen Staatspräſidenten zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt. veranſtaltungen. Vom Friedrichspark. Die Anlagen des Friedrichsparkes er⸗ freuen ſich z. Zt. eines äußerſt regen Beſuches, wozu die guten Dar⸗ bietungen der Kapelle weſentlich beitragen. Am Mittwoch gibt das Orcheſter zwei Konzerte füu Blasmuſik und für Don⸗ nerstag iſt ein großer Opern⸗ und Operetten⸗Abend (Streichmuſik) vorgeſehen. Morgen, am konzertfreien Dienstag, bleiben die Parkanlagen wegen anderweitiger Benützung, von 6 Uhr abends ab für unſere Abonnenten ſowie für den öffentlichen Verkehr geſchloſſen Aus dem Lande. pheidelberg, 4. Juli.(Priv.⸗Tel) Seit Mittwoch vormitt es ſind hier der 50jährige Oberbürgermeiſter Buſſe aus Herford is Weſtfalen, der in einem hieſigen Hotel wohnte und der ihm be⸗ feunde Bürgemeiſte a. D. Leopold Werner—2 hier Bergſtr. 27 wohnhaft, vermißt. Beide hatten einen Spaziergang in den Wald gemacht und ſind nicht mehr zurückgekehrt Ueber ihr Ver⸗ bleiben konnte die Polizei trotz umfangreicher Nachforſchungen bis⸗ her nichts ermitteln. DZ. Gütenbach, 2. Juli. Laut„Furtwanger Nachrichten“ fand hier in Anweſenheit des Oberamtmanns Wenz⸗Triberg eine Bürger⸗ ausſchußſitzung ſtatt, die einen ſtürmiſchen Verlauf nahm. Das Ex⸗ gebnis dieſer Sitzung war, daß der Gemeinderat zurückgetreten iſt, —5 ſeine Vorlagen vom Bürgerausſchuß jeweils abgelehnt worden ind. D3. Stockach, 2. Juli. An einem Herzſchlag ſtarb in Hauſen im Tal Graf Friedrich Douglas, Grundherr aus Heilsperg und Gottmadingen, wohnhaft in Karlsruhe und Konſtanz. Der Ver⸗ ſtorbene, der ſich überall großer Beliebtheit erfreute, erreichte ein Alter von 62 Jahren. Sportliche Kundͤſchau. Die Mannheimer Sporiwoche nahm geſtern ihren Anfang. Dder Turngau Mannheim hatte es übernommen, den vom 7 Geh. Kommerzienrat Dr. Karl Reiß geſtifteten Ehrenſchild zur e bringen Die Ver⸗ anſtaltung fand auf dem gut hergerichteten Sportplatze des Vereins für Leibesübungen in Neckarau ſtatt. Zum Wettbewerb war ein volkstümlicher Fünfkampf Uebungen) in Schleuder⸗ ballwerfen, Kugelſchocken, Hochſprung, 100 Meter⸗Lauf und 5* 100 Meter⸗Staffel feſtgeſetzt, woran ſich je 10 Mann der dem Gau an⸗ geſchloſſenen Vereine beteiligen konnten. 7 Vereine und zwar der Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim, der Turnverein Käfertal, der Turnrerein Mannhbeim, der Turnerbund Germania Mannheim, die Turngeſellſchaft Mannheim, der Verein für Leibes⸗ übungen Neckarau und die Turngenoſſenſchaft Rheniau waren an⸗ getreten, um den Sieg zu erringen. In den einzelnen Uebungs⸗ arten wurden ſehr gute Leiſtungen erzielt, die nahezu an die Rekorde der Leichtathletik heranreichten. Beim Schleuderballwerfen war die Höchſtleiſtung 46,66 Meter Hans Benſinger⸗Feuden⸗ heim, beim Kugelſchocken wurden von Paul Metz..⸗V. M. p 1846 und von Fr. Kaltreuther, M..⸗G. 15 Meter erreicht, im 100 Meter⸗Lauf war die beſte Zeit 11,3, die von Kuß und Neu⸗ mann, M..⸗G. erzielt wurde, mit prächtigem Sprung ſauſte beim Hochſprung H. Sch w* r, Turnverein Mannheim v 1846 in.70 Meter Höhe über die Latte. Beim Endreſultat war es der Turnverein Mannheim v. 1846, der mit 1912 Punk⸗ ten als Sieger hervorging. An zweiter Stelle kam Mannheimer Turngeſellſchaft mit 1833 Punkten, an dritten Stelle Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim mit 1522 Punkten, an vierter Stelle Verein für Leibesübungen Neckarau mit 1250 Punkten und an fünfter Turnverein Käfertal mit 984 Punkten. In Anſchluß an den Reiß⸗ ſchildkampf wurden noch verſchiedene Sonder⸗Wettkämpfe ausge⸗ tragen und zwar: Olympiſche Staffel(offen). k. Sieger M..⸗G. 4,03 Min. 2..⸗V. M. v. 1846 4,06 Min. 150 Meter⸗Lauf: 1. Brauch, V. f. T. u. R. Feudenheim.423 Min. 2. Kreis,.⸗V. M. v. 1846.42,4. 3. Ritz i,.⸗V. M v. 1846. Speerwerfen: 1. Kuß, M..⸗G. 41,75 Meter. 2 Volkert,.⸗V. M. v. 1846 40.25 Meter. 3. Lips, M..⸗G. 39.35 Meter. Ferner für Vereine unter 500 Mitglieder. Stein⸗ ſtoßen: 1. Wichmann, T. u. R. Sp. Feudenheim.80 Meter 2. Adler, Tg. Rheinau.65 Meter. 3. Benſinger, Hans.61 Meter. Steinſtoßen: 1. Benſinger, Hs., Feudenheim.98 Meter. 2. Benſinger, Gg., Feudenheim.42 Meter. 3. Kölle, .⸗V. Käfertal.33 Meter. 49100 Meter⸗Staffel: 1. T. u. R. Sp. Feudenheim. 2. Tv. Käfertal. 3. Turnerbund Germania Mannheim. Jugendſtaffel 03/04: 1. M..⸗G. 5092. 2..⸗ V. M. v. 1846 50½4. 3. V. f. L. Neckarau 5228 Sek. Jugend⸗ ſtaffel 05/06. 1..⸗V. M. v. 1846 5026. 2. M..⸗G. 5275. 3..⸗B, M. v. 1846 B⸗Mannſchaft 5395 Sek. Schüler⸗Jugendlauf: 1. Simmendinger, M..⸗G. 11 Sek. 2. Abel, V. f. L. 11,4 Sek. 3. Habermehl, V. f. L. 11,4 Sek. 2. Lauf: 1. Kirchard, V. f. L⸗ 11 Sek. 2. Bimmler, Feudenheim 11,1 Sek. 3. Riedinger. .⸗V. M. 11,2 Sek. Die Gaumeiſterſchaft im Fauſtballſpiel errang der V. f. L. Neckarau gegen M. T. G. Anläßlich der Sportwoche iſt den ſchwerathletiſchen Vereinen des Mannheimer Stadtverbandes für Schwer⸗, Leichtathletik und Raſenſpiele auf dem Sportplatz der Mannheimer Turngeſellſchaft am Montag abend Gelgenheit geboten, ihr Können zu zeigen. Sie werden dem Publikum einige genußreiche Stunden bieten. Das Programm haben wir bereits in der Samstag⸗Mittagausgabe ver⸗ öffentlicht. Lawnukennis. Am Mittwoch, 6. Juli, nachmittags halb 5 Uhr, findet auf den Plätzen des hieſigen Lawn⸗Tennisklubs ein intereſſantes Propa⸗ gandawettſpiel zwiſchen dem Nordamerikaniſchen Trainer und zweiten Europameiſter Wiliam Janſen und dem bekonnten Trainer des hieſigen Tennisklubs Hans Hummel ſtatt. Daroan wird ſich vorausſichtlich ein Spiel zwiſchen dem beſten Doppelpaar Elka—-Oppnheimer und den beiden Trafne⸗n anſchließen. Leichtarhlerik. Das Jeldbergturnfeſt muß in dieſem Jahr der Beſatzung weger wieder auf dem Exerzierplatz bei Bad Homburg ſtattfinden. Als Tag iſt der 14. Auguſt in Ausſicht genommen. Weiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswefterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen[7ꝛs morgens) Luft⸗Tem⸗ See⸗ druck pera⸗ S 88 Wind 8 8 Be- höhe ur 8 2 n um G Ficht S S Wertheim—.— 12 17 8No ſſeicht en. 0 5 Königſtuhl 563764.0 11 16 9— ſſchw. bededt 0 Karlsruhe.127764.0 14 20 9NO ere- 0 Baden⸗Baden 213763.7 14 19 6 NNO] leicht walrg 0 Villingen.715 764.0 10 17 5 NW. ſchw. wenl. 0 E Blaſt Hof 128166380 8] 19 4NO ſleicht manr! 9 t. Blaſien 780— 10] 10 8 N fleicht wan. 5 Allgemeine Witterungsüberſicht. Die kleinen Luftdruckſtörungen über Mitteleuropa beginnen ſich auszugleichen, ſodaß der Einfluß des Hochdruckgebietes auf die Witterung Süddeutſchlands überwiegt und meiſt trockenes, heiteres, bewölktes Wetter herrſcht. Eine weſentliche Aenderung der Wetter⸗ lage iſt nicht zu erwarten. Wettervorausſage bis Dienstag. 5. Juli, 12 Ahr nachts. Ueberwiegend heiter, trocken, mäßig warm. ———————————— 8 e TPPPTPTPTPTPTPTGTbTCTTbTTTTTbTbTTbTb ———..—————— —— ————ůů—— —— eeeeee 4. Seite. Nr. 302. Manuheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Monkag, den 4. Juli 1921. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 4. Juli.(Drahth.) Die Bérse verharrte auch bei Wochenbeginn in ihrer vorwiegend festen Verfassung. Die Umsatztäaligkeit Wwar teilweise ziemlich lebhaft. Im Vordergrund des Verkehrs standen Industriepapiere, wo die Käufe des Privatpublikums anhielten und zu der Aufwärts- bewegung beitrugen. Die französischen Blätterstirimen über die Aufhebung der Sanktionen lassen einen Stimmu gs- Um- schwung erkennen. Auf die Tendenz machte dies ebenfalls einen guten Eindruck. Sehr stark begehrt waren im freien Verkehr Rastatter Waggon, bis 394. Lebhaft wurden ferner Chemische Rhenania und Kabel Rheydt gehandelt. Holzmann 360—359. Am Montanmarkt war die Haltung fest. Ober- bedarf und Caro eröffneten 5% höher. Gelsenkirchener, Deutsch-Luxemburg und Rheinstahl zogen ebenfalls an. Für Kaliwerte hat das Interesse etwas hachgelassen. Weste⸗ regeln erhöhten ihren Kursstand um 10% Unter den Elek- (rizitätspapieren bewahrten Bergmann, Lahmeyer, Licht u. Kraft ihre feste Haltung, es trat aber im Verlaufe mäbige Abschwächung ein. Scheideanstalt blieben gesuchter, auch Holzverkohlung fanden zu besseren Kursen Aufnahme. Anilinwerte lagen ruhiger und gut behauptet. Lebhaftes Geschäft entwickelte sich in Hirsch-Kupfer, 400. Zellstoff Waldhof fest, 530 plus 10%. Lederfabrik Spier und Leder- Werke Spicharz und Cement Heidelberg wesentlich höher. Unter den Lokalpapieren waren Pokorny u. Wittekind und Schriftgiegerei Stempel zu steigenden Kursen gesucht. Lack- kabrik Schramm weiter anziehend. Adlerwerke Kleyer fest, 290, Daimler abgeschwächt. Am Schluß war die Tendenz bei starker Nachfrage nach Kassaindustriepapieren fest. Privatdiskont 34% Festverzinsliche Werte. ) Inländische. 2 4. 5% Deutsohe Relohsanl. 22.50 77.50 4% Sohutzgeh, von 1908 95 50. e e e e e,.— 2¹%/ do. 69.75 69. 0 von 15 2— 2— 3% d0. F. 18— Sparp.-Anl. v. 1919 81.— 81.— 55% l. Relohs-Sohatzan..—..—4% Bayr. Ablös.-Rente—.——.— 4½% M. u. V. da. 84.70 84.75 4% Hannhelm—.——— 4¼% I. Felohssohatzanl. 72.30 72.30 4/% MHannhelm 1974—.—— 50% Frsub. Schatzanwels-—.—.— 4% Barmstadt———.— 0% do.———.—% Hainz———.— 4% Preußische Konsol 70.——.—4% Wesbaden 61.—81.— 27—.———% Pforzbelm—.——.— 3½% Preubisohe Konsole 50.75 60.10[) Auslandisehe. 3⁰% do. 88.— 38.—40% Oest. St.-. v. 1913 23.50 24.50 4% Bad. Anleihbe von 1919.——.— 4½% do. Schatranweis. 32.— 31.30 %00 Zadische Anlelhe 88.— 86.—4% 40. Goldrente 50.— 51.— 2⁰ dg. von 1698—.——.—4% 40. elnheltl. Rente—.— 4% Bayer. Eisenbahnanl. 79.— 77.50 4% Ungarische Goldrente 38.— 38.— 3˙—, 0. 54.10 64.35 4% do. St.-Rte. v. 1910 32.50—.— %(Bayr..-Anl. d0. 60.10—.—.3½% do. St.-Hte. v. 1697 29.— 29.— 20% Bay.-Ffälz. Eis.-Frior- 77.80 4% Türk. Sagdad.! 118.—— 37½7 do. 67.10.%4% do. Anleſhe 1905—— 29.— 4% hessen von 99 u. 08 72.50 71.75[ 5% Mex. am. um. 483.— 480.— 35295 abgest.—.— 63.— 4% do. gold von 1904—.——.— 3% Hessen 54.— 34.301%% Grlech. Honopol 4% Säohs. St.-Anl. v. 19—.——.— Amlelhe 87 460.— 480.— 3% do. fente%%½ Silberrente—— 4% Württemb. k. 1915.50 79.20 5% Rumän. am. 1903„ 4% Frankfurt a. N 97.10—.— 4½% am. Gold 116.— 116.— 4% Frelnurg 81.——.— 4% am. fenten-Verw. 95.— 85.— 4% kleidelberg—.— Z.%% irrig. Anleine 505.— 505.— 4% Karlsruhs 90.— 87.50 5% Tehuantepeo—.—1—.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. Oſv. 2. 4. Olv. 4. 4. Sadische Bank 6ö 385.25 470.— Broun, Bov. 4. Co. E e Serliner Handelages. 1257 213.30 217.78 Feſten& Gullleaume 10 350.—— 155 Darmstädter Zank 10 168.— 168.50 Pbahmeger 8 252.— 855 Deutsohe Banl 12 304.50 301.— Rh. Elektr.-ges. Mannh. 10 240.— 256.— D. Ekfekt.- u. Weohselb. 7 152.— 152.— Sohuokert Murnverg 8 227.50 294.— Deutsee Verelnsbank 142.50 12.30 Slemens& Halske 12 331.— 337.25 Disconto-gesellsoch. 10 261.— 264.— Lolgt& tlaeffner 300.— 222.— Dresdner Bank 9 2168.— 216.25 Emalll.& Stanzw.—.— 30.— Rotallb. u. Metall-ges. 308.— 310.50 dummlw. Peter 16 470.50 476.— Aationalbk.f. Deutschl. 10 181.— 178.— tleddernh. Kupferverk— 338.— 401.75 Oester. Oredh-Anst. 59.50 60.25 Junghans debeuder 12 348,.— 324.50 Pfälzisohe Bank 7 163.75 163.75 Adler 4 51 N 20 1700⁰ 725 Pfälzishe Hyp.-Bank 9 Lederkabrik Spier 15 625.—.— Relchsbank Lederwerke Rotbe 7½.— 524.— Rheinische Credithank 7 do. Sudd. ingdert 10 414.50 7 5 858 Rheinlsche Hyp.-Bank 9 440. Sploharz 171— 3252 Südd. Sodenkreditb. Walzmühle Ludwigsh. 12—.——.— Südd. Olsoonto-Ges. 8 Haschlinenfabr. Kleyer 15 289.50 291.— Alig. btsch. Credithank do. Badenla 15 301.— Bayr. 30fl. Or. Wab. do. Badlsche Durlach 14 429.— Hyp.-U. Wechselb. 5 Dalmlermotoren 8 225.— 228.50 narmer Sankvereln—.——55—— Zwelrüoken 307.— 320.— — 183.— 198.— N Hetecd-Aalat. Safr—.— 118.— Haschinonfhr. Eölingen 9—.— 419.50 Deutsche hypothekh.——18.—do. Fisenaoh 10 229.— 388.80 Ubersee Bank—.——.—Aasmotor Deutz 355.— Franitf. Ulyp.-Bank 188.50 188.50 Arltrner, Durlaan 15 515.— 524.— Mittsld. Credithank 188.— 166.— Hald& Neu, Mähmasoh.18-.—— Muenpg. Vereinsnank 20.— 204.50 Karisruher Masch. 10 648.50 624.— Wienor Zankvarelu 39.— 39.50 Luxsche Industelo 335.— er Wurttng. Bankanst..—68.— Hagch.., Arm. dleln—.— 417˙50 „ erenee 8650— emnelſer. Frantenh. 7 40.— 478.— 165.—.— r.— 475.— Bingw. Mürnberg 315.— 329.— Bergwerks-Altien. Ler. Oautsghe ODelfabr. 18 299.—.— Boch. Sergb. u. dubst. 5 528.50 53d.— Porzelian Wessel— 74.— 475.— Buderus Elsenw.—.——Ff. pulyerfabr. ingbert 30———.— Deutsoh-Lux. Bergw. 12375.— 378.— Sohuhfabr. Herz 257.— 281.75 Gelsenklirek. Zergwerk 14 402.— 408.—] Sellindustrle Wolff 7 220.25 298.— Harpener Bergbau 5 557.— 8d8.75 Spleg. u. 520.— 330.— Kalliw. Achersieben—.— 381.50 Els, Bad. Wollf. 470.— 900. Kalis. Westeregeln 35 579.—37f.— Splinnerel Ettlingen 7—.— 520.— Mannesm.-REr.-Werke 6 6840.— 67.—] Kammgarnspinn. Kals. 12—.— 580.— Gberschl. Elsenh.-Sed.25 319.50 320.— Triootw. Beslg 500.— 500.— 440. Elsenind.(Caro) 14 235.. 289.— Ubrenfbr. Furtezangen 15 299.— 350. Phönix Bergbau 787.50 798.—] Verlagsanst. Otsoh. 373.50 375.— V. Kön.- u. Laurahutte 20 339.— 388.— Waggonfabrik Fuohs 22 492.— 474.— Sondordia Bergb.-G.—.——.—] Zeifstoffabr. Waldhof 10 520.— 527.— Rü. Braun-Kohl.—.——— Zuckerfabrlk, Sad. 14 383.— 37.— Rlebeck Montan—.——.—1 do. frankentha 14 283.50 379— Teſlus Bergbau 378.50 380.— Asch. Tellst. u. Paplerf. 660.— 669.50 Aleistift J. Fab.(ubg.) 429.— 483.— Trausport-Aktien. Sinding 23.— 23.— Sobantun— 535.— 885.— Kempf ee eeee do. denubsoheine—.—.—.— Lalazer Srauerel—.——.— Hamb.⸗Am. Paketfahrt— 170.— 129.— Farkbrauerelen—— 180.— orddeutscher Lloyd— 159.— 151.50 Rottenmeyer—.— 229.50 Oest.-Ungar. Staatsb. 7¼½ 127.— 127.— Soböfterh. Burgbr. ———— 209.20 250.— 0 8 2-U.*.— a Farbenfahrlk Bayer 360.— 355.— Industrle-Akktien. Fbr. Weller-ter-Meer 296.— 235.— Arüun& Slifinger 10 3385.—375.— Sohramm Laokfabr.—.— 5⁰00.— Wayss à 17 515.—319.— Ultramarin Fabrik 451.— 449.50 Löwenbrauerel Sinner——.—.—tsch. Eisenhandl. 415.50 318.— Eichdaum Nannheim—.—103.— Anglo-OCont.-Guano 420.— 416.— Sobwartz-Storohen 210.— 212.— Licht und Kraft 239.— 240.— Cementw. Heidelberg 15 375.— 370.— Reln. debh. u. Sch. 314.— 319.50 Badisohe Anllin 20 418.—416.— gelsenk. dudst. 534.— 530.— D. G. u. Silb. Soh. A. 20619.— 24.— Hanfwerke Füssen—.— 4⁵0.— Th. goldsohmitt 635.50 650.—] Hlrsch Kupfer.—.——.— Obem. Ariesh.-Slektr. 7 309.— 300.—Frkt. Pok. u Wittek. 41b.— 430.— Farbwerke Hüchst 12 327.50 330.—] Hoenus 400.— 365.— V. ohem. Fabr. NMannh. 7—.—]—.—Vogtl. Masch.—.——.— Chem. Fabr. Muhineim 4—.—I. et. Dannh. 259.50 259.75 Hoſzverkohl.(Konst.) 5 469.50 474.— Sonnelder& flanas 280.— 251.— Rutgerswerke 12½ 40—435.—] Schuhfahr. Wesseis 370.— 375.— werke Aldert 617.——.—— V. Fränk.———.— Suud. Drahtindustrie 7—.—280.— Voltohm, Zeſl u. Kabe—.— 460.— Aligem. Elektr.-Ges. 10 325.—322.— Steaua Romana—.——.— Bergmann W. 12 351.— 353.— Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 4. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Aussichten auf Auf- hebung der Sanktionen, die ziemliche Belebung am Eisen- markt, die in der.-V. des Phönix festgestellt wurde, und die Erklärungen der Garantiekommission über den Fortfall der aben der Börse heute neue Anregungen. Bei starkem Geschäft wWwar die Grundstimmung sehr fest, wenngleich diese später mit Rücksicht auf die schwächeren Devisenpreise eine gewisse Zurückhaltung sich auferlegte, Während das Publikum als starker Käufer auftrat. Am Mon- tanaktienmarkt waren Stinneswerte, ferner Phönix, Rheinstahl und alle oberschlesischen Werte scharf essert. Hoesch + 51 auf die Kanitalserhöhung. Rheinische Braun- kohlen schwächer. Buderus waren nach vorübergehender Festigkeit unverändert. Schiffahrtswerte waren durch- weg steigend, ebenso chemische Werte, die aber ver- hältnismäbig stilles Geschäft hatten. Elektropapiere konnten sich ansehnlich befestigen. Kaliwerte Waren stürmisch gefragt. Höher waren namentlich Westeregeln, + 30%, Deutsche Kali + 10%, Aschersleben 5% Bank⸗ aktien wurden bis zu 3% gesteigert. Am Kolonialmarkt Waren Schantungbahn schwächer. Otavi Anteile und Genuß- scheine + 15%, Zellstoff Waldhof +%/. Anderer- seits Rheinmetall—-7,, Daimler—%, Hirsch Kupfer—279ç. Der Kassaindustriemarkt zeigte sehr starke Be- kesligung, ebenso waren die amtlich nicht notierten Papiere kest. Benz 223, R. Wolf 359, Deutsche Maschinenbau 397, 223, Heldburg 300, Mansfelder Kuxe 4900. Festverzinsliche Werte. ) Reichs- und F. 1. 4¼% Oesterr.Schatzanw..4. Staatspaplere. Slüberrente 21.25 21.— 5% D. Schatzanw. Ser.——%½% do. FPapierrents 20.50—.— 55% do. Serie ſ1 99.90 99.90 4% Fürk. Administ.-Anl. 67.— 67.50 4¼j% do. Serie Iuv-V 61.80 55.— 4% do. Bagdad- 4½% do. Serie VI—IX 72.10 72.10 Bleenbahn 1 110.— 105.25 4½% do. 1924 er 95.— 94.90 4% do. Bagdad- 5% Beutsohe Relchsanl. 77.30 77.50 Elsenhahn 11 21.25 30.28 4% d0. 78.80 78.80 4% do. uniflz. Anlelhe 178.50.— 31/% 90. 69.90 69.75 4% 0. Tollobl. v. 1911 67.25 69.— 0% d0. I Ho. 400-Fos.-LOse-——.— 4% Preußische Konsols 70.— 69.90 4½% Ung. St.-Rt. v. 19133-.— 35.75 3½½ d0. 60. 10 60.10 4½% do. do. v. 1914—.— 33.75 30% 0. 55.10 56.604% do. goldrente 57.—57.50 4% Badische Anleihe 72.80 72.50 4% do. Kronenrente 29.30 29.85 3½% Bayerische Anſenne 64.75 64.25 4% Wiener invest.-Anl. 39.— 39.75 30% flessfsche Jnielhe 54.50 54.— 3% Oesterreloh.-Ungar. 40% Frankfurter Stadtanl. 97.50 97.90 Staatsbank, alte 51.— 50.— 4% Munchoner Stadtanl. 83.75 93.— 3% do. IX. Serle 43.50 44.— 4% Frankf. fiypotheken- 30% do. Erg.-Nutzen 44.— 43.75 bank-Pfandbriefe 98.50 98.70 4% do. Gofdpriorität 28.80 28.50 2,60%———„⁊5 75.— 60% do., neue Prlorität——.— 312 5% do., Obligationen 335.75 37.50 0 4¼0% Anatolier, Ser. I, 1 107.50 112.75 4¼½%% Oesterrelohische 4½% do., Serle iif 98.— 38.— 8 55 31.50 4½% AEg, Obſig. v. 190—.— 10 o. Koldrente.— FT.—8% b. Ueberses- EI.-Obl.—J 4⸗% do. oon. Rente 24.50 25.— 2 Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Div. 1. 4. Div. 1. 4. Sohantungbahn— 50—.—delsenklroh. gufstahl 10 635.— 334.— Alig. Lok.-u. Straßenb. 2½ 125.50 129.50 georgs-Marlenh. 8 711.— 701.— Ar. Berl. Straßenb. 7½.—.— Sermanla 20 60.——.5 Sudd. Elsenbahn 122.— 122.— derreshelmer glas 25 755.— 748.50 Oest, Staatselisenb. 74¼ 127.50 123.— goldschmidt, Th. 20 640.— 656.— Baſtimore and Ohio— 467.— 466.— Görlſtzer Haschlnen 12—-.—.— Prinz-Heinrichbahn 6 448.— 440.— Hannov. Masch. Egest. 20900.— 910.— .-Austr. Dampfsch. 10———.— Hannoy. Waggonfabr. 20 478.50 479.50 Hamb.-Amerik. Faketft. 8 lüg.—-—.— Harkort Brqꝰ. 18—410.— 420.— Hamb.-Südam.'seoh. 18—.——.—] Harpener Bergbau 12 555.50 553.50 Hansa Dampfsoh. 10—.——.— Hllpert Maschinen 10 400.— 305.— Norddeutsche Lloyd 8. 148.—.— Hlrsoh Kupfer 15 390.— 333.— Höchster Farbwerke 20 329.75 329.— Bank-Aktien. Hoesoh Elsen u. St. 24 843.50 849.50 Berlinerflandels-Gdes. 12½ 212.75 215.— Hohenlone-Werke 5 239.— 233.— Comm.- u. Prlvatbank 12 200.— 201.— Humboldt Maschinen 6 355.— 349.50 Darmstädter Zank 10188.75 189.— Huttenw. C. W. Kayser 10 400.— 394.75 Deutsohe Bank 18 224.50 307.— Kalw. Aschersleben 10 341.— 335.— Diskonto-Commandit 10 281.75 2381.75.] Kattowitzer Bergbau 20 275.— 260.50 Dresdner Bank 12½ 228.50 216.— Köln-Rottweiler 16 337.— 336.— Nelninger Hypothekbk. 145.25 145.—gebr. Körting 15 310.— 309.— Mltteld. Kredithank 10 167.—167.— Kosthelmer Zellulose 12 369.— 365.— Matlonalbk. f. Deutschl. 10 181.— 181.50 Lahmeyer& Co0. 8 250.— 240.— Oesterreich. Kredit 11.9 60.50 69.50 Laurafhtte 20 354.— 345.— Relohsbank.7 146.75 145.— 177775 51——.—5 nde's Elsmasohinen.—* Industrie-Akktien. Linke& Hofmann 21 439.— 457.— Aooumulat.-Fabrik 20 Ludwig Loewe& Co. 74 458.— 440.— Adler& Oppenheim— Lothringor Hutte 12 399.———.— Adlerwerke 10 1 Lothr. Fortl. Cement d 570.— 550.— .-A. Anil. Trepto“ 20 387.50—.—] Lüdenscheld 30—.— 755.— Aligem. Elektr.-Ges. 14 319.75—.— Hagirus.-G. 12 643.50—.— Angto-Continental 15 424.— 417.— Hannesmannröhren 20—.— 637.— Augsb.-Nürnb. Masch. 12 500.——.— Obersohl. Elsenb.-Bd. 30%½ 316.— 318.— Badische Anilin 20 410.— 412.— do. Eisenindustrle 20 277.— 281.— Bergmann Elektr. 15 445.——.— do. Kokswerke 2⁰0—— 4783.— Berl. Anhalt. Masch. 12 325.[—.—] Orensteln& Koppel 16 610.— 609.— Berliner Elektr. 10 300.——.— Fhönix Bergbau 20 730.— 709.— Bl. Masoh.B. Schwarzk. 18 488.——.— Relsbolz Paplerfabr. 18 370.— 372.— Bing Rürnberg 18 314.—316.— Rhein. Araunkohle 20 750.—738.— Sismarokhütte 28—.——.— Rhn, Metallw. Vorz. 0 435.— 421.— Boohumer Gunstahl 153 529.50—.— Rhein. Stahlwerke 20 523.— 542.— debr. Böhler& Cd. 16 516.— 520.50 fliebeck Montan 12 824.75 525.— Braunk. u. Hrikettind. 16 144.— 445.— Rombacher Huttes 12 331.—-—— Bremer Vulkan 675.—718.— Rosſtzer Braunkohlen 10 525.— 516.50 Brown, Boverl& G0. 8—.— Kosltzer Zucker 14———.— Buderus Eisenw. 12 390.— 600.— Rütgerswerke 20 430.— 440.— Obemisone Arleshelm 16 310.—.— Sachsenwerk 20 297.— 302.— Cdem. lleyden 25 447 50 470.— Sfohs.Gußstahf Döhlen 40 780.—-— OChemisohe Weiler 15 289.—.— Hugo Sohneidor 25 355.—262.— Sbemisohe Albert 25 625.— 23.— Sofuokert 0o. 10¾ 294.75 289.— Conoordla Bergbau 22 442.— 442.— Sſemens& Halske 14 358.— 357.13 Dalmſer Hoteren 5 280.— 230.— Stoewer 25 500.— 498.— Dessauer das 11 287.— 299.— Sudd. Imobillen 0 381.50 81.— Deutsch-Luxemburu. 15 384.—-—.— Telephon Berllner 15 370.— 374.50 .-Uebersee Elektr.—,— Tbale Eisenhütte 50 365.— 888.— Otsoh. Elsenh.-Sign.— 321.— 20.— Tonwaren Wieslooh—— Deutsohe Erdöl 45 865.——.—] Turkische Tabakregle—.— 12⁰0.0 Otsoh. Gasglühllont——.—.— Unlonw. Berlin-Anm. 10 329.—334.50 Dtsoh. Gunstahlkugel 14 238.—-. 421.— Ver. Chem. Eisenhütte 20 720.— 730.— deutsohe Kalwerke 25 355.75 367.50 Vor. Otsch. NMiokelw. 22 724.——.— Deutsgche Steinzeug 20 42.—.— Verelin. Fränk. Sohubf. 1ͥ88—.—:—— D. Waffen u. Munltion 30 865.— 800.— VLer. Alanzstoffe 20858.— 925.— Otsch. Wolle 30 645.— 350.— V. Stw. Zypen& WIG 30—.—1—.— Dürkoppwerke 18 460.— 421.— Vogtländ. Raschinen 18—.——.— Dynamſt rrust 16 236.— 335.— Wanderer-Werke 35 730.——.— Eiberfelder Farben 20 352.— 357.— Westeregeln Alkal 88 537.25 570.— Elektr. Lloht u. Kraft 10 232.— 233.75 Wetsf. Eisen u. Draht 20 440.—.— Sk. f. e. Unt.(Zurloh) 0—.—.— Zellstoff Waldhof 25 516.——.— ESchweller Bergwerk 12 352.— 350.— Beutsch-Ostafrka—-—.:.. Feldmühle Paper 20 385.—410.— Neu-Gulnea— 480.——.— Felten& Gullleaume 20 527.—-—.—[Otavi Hinen u. Eisend.— 435.— 475.13 Friedriohshütte 25 859.——.— do. Genubscheln— 430.25 440— gaggenau Vorz. 12 420.— 425.— beutsohe Petroleum— 790.— 800.— dasmotoren Deutz 10 349.— 30f.— Pomona— 2500.0 2500.0 Helsenkiroher Bergu. 9 398.— 400.— Heldbarg— 283.— 300.— Devisenmarkt. Frankfurt, 4. Juli. Drahth.) Die Stimmung War schwan- kend und zur Schwäche neigend. Auch im amtlichen Ver- kehr blieb die Preisbewegung unsicher, die Umsätze be- scheiden. Es wurden folgende Kurse genannt: London 274 (amtlich 2737½4), Paris 595(587%), Brüssel 590(583), Newyork 737%6(72%), Holland 2415(2407), Schweiz 1233(1233), Italien 361(361). Frankfurter Devisen. 2. Iull 4. Juli 2. Jull 4. Jull Amtlioh Geld grlef geld Srlef geld Brlef deld Brlef Holland 2465.50 2470.50 2405. 10 2409. 90 Morwegen. 1006.40 f05g.80 1016.50 1018.50 Belglen 399.40 600.60 582.40 583.60 Schweden. H638.—639.— 1583.40 f1538.80 London 279 25 279.75 272.95 273.55 Helsingfors]———.— 124.85 125.15 Paris„600.40 601.60 586 95 588.10 New vork 74.17 74.22 78.60 72.95 Sohwelz 1281.20 1263.80 1231.70 284.30 Wen, altes———.—4—.— Spanlen 56.50 958.50 941.50 943.50.-Oest.abg.] 12.23 11.27] 12.43] 12.47 Itallen.338.10 338.90 380.80 381.40 Zudapest. 27.10 27.15 22.47] 27. Dänmarkli238.80 f241.20 f223.80 1228.20 Frag. 101.80 102. 10 88.40] 88.60 Berliner Devisen. Der Devisenmarkt war vormittags sehr schwach. Holland etwa 2400, London 273%, Kabel Newyork 73, Paris 585. An der Börse führten dann Deckungen zunächst zu einer Befestigung der Devisen. Schlieblich War die Stimmung aber wieder etwas schwach. Rumänische Noten 111, Polnische.20. Die Mar k kam aus Holland mit.15, Kopenhagen.16, Zürich .15, Stockholm.20. 2 Das Bäckereigewerbe wir 1. Juli 4. Juli 1. Juli. Jull Amtlloh deld grlef I deld! Brlef geld I Brief gdeld Eriet Holland. 455.—2460.—.60 2402. 10 New Vork 24.92 75.03] 72.72 72.88 Brüssel, 595.90 598.10 579.40 58C.80 Parls.600.35 601.65 583.40 584.60 Obristlanla 1053.90 f088. 101031.45 1083.58 Schwelz 1258.70 1281.35 223.75 1228 25 KopenhagenfI258. 7001259.30 1 223.75 1228.25 Spanlen—.— 834.05 835.95 Stookholm 1880.50f1654.20 f1583.40 1588.50J Oest. Ung.]—-——.——.——.— Hielsingsfor] 129 5 180.15 128.88 127.18 Wien abg] 11.18] 11.22] 12.68 12.72 Italien.. 386.50 367.40 357.60 358.40 PFrag. 100.25 100.55 98.50 98.70 London 279.20 279.30J 271.45 272.05 Budapest] 27.07 28.03] 27.57.88 Hendelsblaff des Nannheimer General-Anzeiger Berliner Produktenmarkt. Berlin, 4. Juli.(Drahtb.) Am Produktenmarkt blieb die Haltung sehr fest, hauptsächlich infolge starker Käàufe in allen Arten von Hilfsfutter. Besonders Reisfuttermehl war besser gefragt. Mais bleibt hoch im Preise. Mais-Bezugs- scheine stellten sich bei ruhigem Geschäft auf 56—56.50. Raps und Rübsen wurden bei unregelmäßigem Geschäft von den Händlern und Mühlen mehr gekauft, die aber erhebliche machten. Rauhfutter hatte ruhiges Ge- schaàft. Mais gelb. 250—260, Kleesamen, neuer inl. Rotklee ital. Luzerne—, Wicken 210—220&A, Erbsen inl. 270—300 ausl. 270—325, Bohnen Rangoon 170&4, Brasil 155—160 45 Ackerbohnen 250, Linsen inl. 400—550, ausl. 400—600 4 Wiesenheu nom. 105—110, Klecheu 115—120, Luzerne- klechen 140—150 4½ Preßstroh 52—60, geb. Stroh 56—62 4, Biertreber 170—185„, Raps ohne Sack 150—155, Kokos- kuchen ind.—, Reis 550—750, Raps ohne Sack 500—530 4, Leinsaat 500 A. Tendenz fest. Die Getreide-Neuregelung. Von Dr. AlbertSätzler, Karlsruhe. Mit der Annahme des Gesetzes über die Getreidebewirl- schaftung im Reichstag sind wir im Abbau der Zwangswirt- schaft emen wesentlichen Schritt weitergekommen. interes- sant war, dalßl die namentliche Abstimmung über einen Antrag Dusche, der die Herstellung der vollkommenen Freiheit der Getreidewirtschaft an Stelle des Umlageverfahrens verlangt, die Ablehnung mit 173 gegen 156 Stimmen ergab, was als ein gutes Vorzeichen dafür betrachtet werden kann, daß wir es im Umlageverfahren tatsächlich nur mit einem Cebergangs- stadium zur freien Wirtschaft zu tun haben. Es ließ sich aus den Reden, besonders der Fraktionen der Mitte, entnehmen, daß man die endgültige Aufhebung des letzten Restes der. Zwangswirtschaft herBeisehnt. Durch die Herabsetzung der nach g 1 des Gesetzes aufzubringenden Umlagemenge von 3 Millionen Tonnen auf 27 Millionen Tonnen Betreide hat Umlageverfahren bereits eine wesentliche Milderung er- Ahren. Für Ba den ist es von größter Wichtigkeit, daß nach der Art der Berechnung des durch die Länder aufzubringenden Anteiles die Besitzverhältnisse weitgehende Berück⸗ sichtigung finden. Die Festsetzung erfolgt in der Weise, daß zu der Gesamtumlagemenge von 24 Millionen Tonnen zu- nächst für jeden Selbstversorger des Reiches 144 kg zuge- schlagen werden, Aus dem sich ergebenden Betrag wird der Anteil des Landes errechnet und alsdann wieder für jeden Selbstversorger des Landes 144 kg in Abzug gebracht. Es wird damit erreicht, daß die Länder, in denen der Kleinbesitz vorherrscht, weniger stark mit der Umlage belastet werden. Eine weitgehende Erleichterung ist jedoch dadurch ge- geben(was in dem Gesetzentwurf nicht vorgesehen war), dah sämtliche landwirtschaftliche Betriebe unter 1 Hektar Ge- treideanbauflache freizulassen sind. Zieht man in Betracht, Was bereits in meinem Aufsatz in Nr. 114 vom 9. Mäarz 1921 ausgeführt ist, daſ 1907 in Baden 59% sämtlicher Betriebe unter 2 Hektar und 26, 1% der Betriebe mit—5 Hektar Ge- samtanbaufläche vorhanden waren, so ist anzunehmen, daß ungefähr 70% sämtlicher landwirtschaftlichen Betriebe Ba- dens von einer Umlage nicht betroffen werden können, da ein großer Teil der Betriebe mit—5 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche gleichfalls weniger als 1 Hektar mit Getreide be- baut haben werden. Alle landwirtschaftlichen Betriebe, denen ein Liefersoll nicht auferlegt wird und alle Erzeuger, die ihre Umlage erfüllt haben, können über das ihnen ver- bleibende Getreide im kommenden Wirtschaftsjahr frei ver- fügen. Die Unterverteilung der den einzelnen Ländern durch die Reichsgetreidestelle mitgeteilten ablieferungspflich- tigen Menge wird erfolgen durch das Ministerium auf die Kommunalverbände, von ihnen weiter auf die Gemeinden und endlich von den Gemeinden auf die landwirtschaftlichen Be- triebsunternehmer. Die für die Umlage vorgesehene HAa tung schlägt den gleichen Weg in umgekehrter Reihenfolge ein: Der Erzeuger haftet für rechtzeitige Erfüllung der Liefer- flicht den Gemeinden, diese den Rommunalverbänden, die ommunalverbände den Landern und die Länder dem Reich. Der bei Nichter füllung zu zahlende Betrag errechnet sich aus dem Unterschied zwischen dem Umlagepreis für Weizen und dem Preis für ausländischen Weizen zuzüglich 25/% des Differenzbetrages. N Wenn es bisher den Kommunalverbänden, deren Ernte mindestens zur Deckung des Bedarfes für 10 Monate aus- reichte, überlassen war, Selbstwirtschaft zu treiben, wird es nunmehr für das kommende Wirtschaftsjahr in das Ermessen eines jeden Kommunalverbandes, auch der städtischen, ge- stellt, sich durch die Reichsgetreidestelle mit Getreide be- liefern und die Ausmahlung selbst vornehmen zu lassen. Da von diesem Recht in anbetracht der damit verbundenen vor- teile ein großer Teil der bisher nicht selbstwirtschaftenden Kommunalverbände Gebrauch machen wird, so ist damit „ eine weitgehende Dezentralisation und inschränkung des Tätigkeitsfeldes der Reichsgetreide- stelle gegeben. Die Kommunalverbände, die Körnerwirtschaft treiben, werden mit den Mühlen über Lagerung und Ver⸗ arbeitung des Getreides selbst Verträge abschliellen, die je- doch der Genehmigung der Reichsgetreidestelle bedürfen. 55 die Erzeuger über das nicht ablieferungspflichtige Getreide frei verfügen können, so fallen auch mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres für sie sämtliche Kontrollmapnahmen, wie Mahlschein- und Saatkartenzwang weg. Eine Rationierung des Verbrauchs für den Exzeuger besteht nicht mehr. Damit dürfte dem dringendsten Wunsch der Landwirt- schaft Rechnung getragen sein. Aber auch für den Getreide- handel bringt das Umlageverfahren nach 6jähriger Unter- brechung endlich wieder ein Betätigungsfeldz er wird mit den Iandwirtschaftlichen Organisationen die freie Inlands- ernte zu erfassen suchen. Es besteht hier leider die Gefahr — Worauf schon heute hingewiesen werden kann—, daſßl der Heißhunger nach der langentbehrten Ware und eine spekala- tive Ueberspannung eine unnatürlich gesteigerte Nachfrage im Gefolge haben kann und eine übermäßige Preissteigerung mit sich bringn wird, falls es der Reichsgetreidestelle nicht gelingt, durch Zur ver fügungstellung genügender Mengen von Auslandsgetreide von vornherein zu Wirken. 1 künftig wieder frei wirt⸗ schaften können und nur noch einer Kontrolle unterliegen, soweit es sich um die Herstellung von Brot aus dem durch die Kommunalverbände zugeteilten Mehl handelt. Für den Verbraucher liegt der Vorteil in der Möglichkeit, sich jeder- zeit neben dem Kommunalverbands-Brot mit freiem Brot und Backwaren zu versorgen, allerdings zu erheblich höheren Preisen. Der eee des Umlageverfah- rens wird eben darin bestehen, daß künftig mit zwei Preisen sowohl für Getreide als auch für Mehl und Brot zu rechnen sein wird, wodurch unerfreuliche Begleiterscheinungen auf- treten werden. Bis heute sind allerdings die Preise für das Umlagegetreide noch nicht bekanntgegeben, trotzdem dieErnte bei uns bereits begonnen hat. Trotz all der Mängel, die dem Umlageverfahren anhaften und auf die bereits früher hingewiesen wurde, kann es in seiner jetzigen Form als ein zweckmäßiger Versuch eines Uebergangs zur freien Wirtschaft angesehen werden, dem sicherlich vor einer plötzlichen völligen Frei- gabe der gesamten Inlandsernte der Vorzug u geben ist, da A. * 8 12 Montag, den 4. Juli 1921. Maunheimer General-Anzeiger.(üdend- Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 302. Kuch durch die Kufbringung der Umlage die für die Sicherung der Ern 7 geschaffen wird und ein überin 1 eise sich verhüten läßt, Was sonst sicherlich der Fall gewesen wäre. Mit einer Um- lage von 2½ Millionen Tonnen— ein geringer Prozentsatz der gesamten deutschen Ernte— und einer genügenden Be- rüksichtigung des wleinbesitzes können auch die Landwirt- schaft und die Verfechter der vollständigen Freigabe der W²irtschaft sich abfinden und kann ihnen die Tatsache, daß demuUmlageverfahren nicht die Möglichkeit einer Neubelebung der Zwangswirtschaft innewohnt, zur Beruhigung dienen. Neue Ein- und Ausfuhrfreiliste. Gemäß der Anordnung der Interalliierten Rheinlandkom- mission wird mit Wirkung vom 28. Juni für die besetzten Cebiete eine neue Ein- und Ausfuhrfreiliste in Kraft treten. Nach dieser Liste ist für eine große Reihe von Waren beim Versand vom unbesetzten Deutschland und vom Auslande nach dem besetzten Gebiete eine Einfuhrbewil- ligung nicht mehr erforderlich und es können beim Versand vom besetzten Gebiet nach dem unbesetzten Deutschland (nicht nach dem Auslande) eine große Menge von Waren ohne Ausfuhrbewilligung ausgeführt werden. Holzverkohlungs-Industrie,.-., Konstanz. Die.-o. .-V. der Chemischen Fabrik von J. E. Devrient .-G. in Zwickau hat einen Fusionsvertrag mit der Holzverkohlungs-Industrie.-G. in Konstanz genehmigt, wo- nach das gesamte Vermögen der ersteren unter Ausschluß der Eiquidation und sofortiger Auflösung in der Weise auf die Konstanzer Firma übernommen wird, daß den Aktio- nären der Devrient.-G. für je eine Aktie eine solche der Konstanzer Gesellschaft und außerdem der Betrag von 2500 Mark in bar gewährt wird. Mechanische Weberei.-., Zittau. Der Aufsichtsrat be- schloß der auf den 22. Juli einzuberufenden.-V. für das Geschäftsjahr 1920%1 die Verteilung einer Pividende von wieder 26 Prozent vorzuschlagen. Maschinenbau-.-., vorm. Beck& Henkel, Kassel. Das Unternehmen erzielte in dem am 31. März 1921 abgelaufenen Geschäftsjahr einen Betriebsüberschuß von M. 8 547 482(i. V. 1244963).). Nach Abzug der Unkosten von 520 544., (602 831), nach Abschreibungen von 569 391 M.(188 752), So- Wie nach Ueberweisung von 501 589 M.(70 003) an die In- die dann noch 25% day). verschiedenen Fut Hülsenfrüchte Devisenmarktes, stetig blieb. gewinn von 4 442 108 M.(3 332 008). (12%) Dividende verteilt werden, sowie den Aktionären 2,1 Mill. M. zur Einzahlung auf die im Verhältnis 1: 1 neu zu begebenden Aktien zur Verfügung gestellt werden, auf Der Vortrag auf neue zuzuzahlen sind. Rechnung beträgt 183 698 M.(21 301). Waren und Häarkie. m. Mannheim, 4. Juli. Die amerikanischen Börsen waren am letzten Samstag geschlossen und heute von diesen Märkten keine Angebote vor; auch heute findet in Amerika kein Börsenverkehr statt(Independence Das Geschäft in überseeischem Getreide verkehrte da- her ohne jedwede Anregung. Der Besuch der heutigen Börse Wwar zlemlich rege, doch hielten sich die Umsätze in engen Grenzen, da die Simmung im allgemeinen, im Anschluß an die schwächere Haltung des Die Preise bewegten sich s0 ziemlich auf unveränderter Basis. Bezugsscheine waren wieder zu 56.50„ angeboten. Die Mais preise Waren voll- ständig unverändert. Ebenso wiesen die Forderungen für die termittel keine begegneten kleiner Hieraus soll 25 9% infolgedessen lagen Veränderung auf. Nachfrage, doch konnten die Preise sich behaupten. Saaten lagen eher et- wWas schwächer; man verlangte für neue Rapssaat je nach Qualität 490—505, kür Leinsaat 480—500, für Rotklee ital. Luzerne 2000—2200, Provence-Luzerne 2200—2600 4 prutto für netto mit Sack, bahnfrei Mannheim. Rauhfutter hatte bei ruhiger Nachfrage unveränderten Markt. In In- landsgetreide kommen immer noch keine Angebote heraus. Mit der Einbringung der Gerste ist man in der Pfalz sowohl als auch in Rneinhessen beschäftigt; die Ernte ist sowohl bezüglich des qualitativen wie auch des quantitativen Ergebnisses gut mittel. Mehl wird im besetzten Gebiet leb- haft gehandelt, und zwar sind es hauptsächlich elsäàssische Mühlen, die ein bedeutendes Geschäft in amerikanischem Weizenmehl machen. Es würe nun an der Zeit, daß der Handel in Getreide wie auch in Mehl freigegeben wird, damit unsere Mühlen dieser Konkurrenz vom Elsaß, die sich im be- setzten Gebiet breit macht, begegnen können. Erhöhung der Preise für Seidenwaren. Der Verband Deutscher Sammet- und Plüschfabrikanten in Köln hat be⸗ schlossen, mit sofortiger Wirkung die Preise für Kunst- seidenpolartikel um 10 Prozent, die Seidenpolartikel standhaltungs-Rechnung und von 1,5 Mill. M. an die neu eingerichtete Werkerhaltungs-Rechnung verbleibt ein Rein- um 15 Prozent zu erhöhen, so daß die Preise für Schappepol- und für Baumwollpolartikel wieder auf den Stand vor dem 7. Mäarz zurückgesetzt und dabei die Preise für eee noch um 5 Prozent erhöht werden. Die Preise für Velour du Nord bleiben dagegen unverändert. Wollversteigerung in Güstrow. Die Wollversteigerung des Wollverwertungsverbandes deutscher Landwirtschafts- kammern in Güstrow war mit rund 2300 Zentner Wolle be⸗ schickt und verlief in sehr lebhafter Stimmung zu festen, un Verlauf der Versteigerung anzjehenden Preisen, Es Wurde alles verkauffl. Man bezahlte: ausgewachsene ATAA Wollen 1400 bis 1700 M. je Ztr. Schmutzwolle(ungefähr 90 M. je Kg. fabrikgewaschen ohne Spesen), ausgewachsen“ gute-Wollen 1200—1600 M. je Ztr. Schmutzwolle(80—85.) ausgewachsene A/B-Wollen 1200—1600 M.(70.),-Wollen 1100—1500 M. je Ztr. Schmutzwolle(65.), B/C-Wollen 900—1400 M. je Ztr. Schmutzwolle(55—60.),-Wollen 800—1100 M. je Ztr. Sclmutzwolle(50—55.),-Wollen 700—1000 M. je Ztr. Schmutzwolle(40.),-Wollen 600 bis 900 M. je Ztr. Schmutzwolle(20—25.). Gute Lammwolleg waren zu hohen Preisen besonders gesucht. Oelsaaten und Oele. In den letzten 8 Tagen War di. Marktlage unregelmäßig. Die Ermäßigung der Preise fü, Leinsaat am La Plata, in Kanada und in den Vereinigten Staaten wirkte auch auf den europäischen Markt zurück. In London forderten am 25. Juni die Verschiffer für Lein- saat, Plata, schwimmend 18½ Pfd. Sterl., Juni-Juli, Juli⸗ August, Aug.-Sept. 18%½ Pfd. Sterl., Kalkutta, vorr. 21 Pfd Sterl., schwWimm. 20% Pfd. Sterl., Juni-Juli, Juli-Aug. 203 Pfd. Sterl., Bombay, Juni-Juli 21½ Pfd. Sterl., Mohns a a Bombay, Kalkutta, 24 Pfd. Sterl., Sesamsaat Bombay, Juni-Juli 1026 Pfd. Sterl., schwarze, ägypt,, vorr. 114 Pid. Sterl., Sojabohnen, Juni 13 Pfd. Sterl., Er d- nüsse, Koromandel, gewöhnliche, Juni-Juli 20 Pfd. Sterl., geschälte, chines. 233 Pfd. Sterl., Palmkerne Juni-Aug. 19% Pfd. Sterl., Juli-Sept. 20 Pfg. Sterl., in Hull für Leinsö!, vorr. 324 Pfd. Sterl., Juli-Aug. 32½ Pfd. Sterl., Sept.-Dez. 33 Pfd. Sterl., Baumwollsaatô roh., ägypt. 357% Pfd. Sterl., Rizinus öl, pharmazeutisches 64 Pfd. Sterl., Sojac!, gepreßt und extrahiert 36 Pfd Sterl, Rüböl, extrahier 50 Pfd. Sterl. die Tonne. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. rung Nieh für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. d.., Mannbeim, B 6, 2. neer qu-Jenleter von hieſiger Zigarettenfabrik ſofort ſucht Reiſe oder Betrieb. Tlleld. Manensad Iininnn Strebſamer u. tüchtiger Bankbeamter, 26 Jahre alt, evang., wünſcht mit Vermischtes“ Ingenieur 35 Jahre alt, mit Auslandstätigkeit, ſprachkundig selbständigen Posten für Gefl. Angebote wolle A. L. 78 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 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Zum Handelsregiſter 8 Band XIV.⸗3. 17, —„Dresdner Bank Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma „Dresdner Bank“ in Dresden wurde heute einge⸗ tragen: 111 Max Model, Mannheim iſt als Geſamtprokuriſt für die Zweigniederlaſſung Mannheim beſtellt und berechtigt, in Gemeinſchaft mit einem(auch ſtellvertretenden) Vorſtandsmitgliede oder einem andern Prokuriſten dieſer Niederlaſſung die Firma der Zweigniederlaſſung Mannheim 3u zeichnen. 11¹ Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band VIII.3. II, Firma„Bank für Handel und Induſtrie Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung Berlin. Unsere Kommanditisten werden hierdurch auf Montag, den 18. Juli 1921, nachm. 4 Unr zu der diesiährigen ordentlichen Generalversammluug nach unserem hiesigen Geschäftshause, Behrenstr. 42 II, eingeladen Verhaudlungsgegenstäude: 1. Vorlage der Bilanz und Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie der Berichte der Geschäftsinhaber und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjaahr 1920. Beschlussfassung über die Genehmigung der Bilanz, die Gewinnverteilung und über die der Verwaltung zu erteilende Entlastung. 2. Erhöhung des Kommanditkapitals um 90 000 00 Mark auf 400 000 000 Mark; Festsetzung der Ausgabebedingungen. 3. Abänderung der Satzung: Art. 3(Wegfall der zeitlichen Begrenzung der Dauer der Gesellschaft); Art. 5(entsprechend den Beschlüssen zu.); Art. 13(Zulässigkeit von Abmachungen des Auf⸗ sichtsrats betreffend Gewährung einer Ruhestands- und Am 2. Juli verschied nach langem, schweren Leiden unser Prokurist Herr Nathan Siese Der Verstorbene war seit 15 Jahren in verschiedenen Vertrauens- stellungen bei unserer Bank tätig und hat durch sein offenes Wesen. seine restlose Schaffenskraft und reiches Wissen vorbildlich gewirkt. Wir betrauern herzlich den allzufrühen Verlust dieses treuen Mit- arbeiters und werden ihm für alle Zeit ein dankhares und ehrenvolles Gedenken bewahren. 8078 nduſtrie“ in —— — — —ͤ— ———— — —— der Firma„Bank für Handel und Darmſtadt wurde heute eingetragen: 11² Dr. Theodor Kappes, Mannheim und Dr. Siegfried Wolff, Mannheim ſind als Geſamtpro⸗ kuriſten für den Betrieb der Zweigniederlaſſung Maunheim mit der Maßgabe beſtellt, daß jeder be⸗ rechtigt iſt, gemeinſam mit einem Vorſtandsmit⸗ gliede oder ſtellvertretenden Vorſtandsmitgliede die Firma der Zweigniederlaſſung Mannheim zu zeichne. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band.=. 58, ima„Oberrheiniſche Backſtein⸗Berkauſsſtelle, Geſellſcaaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: 112 Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Kaufmann Adolf Lichtenſtein, Maunheim iſt als Liquidator beſtellt. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band TII.3. 48, Firmg„Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute—95 tragen: 1 Das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmit⸗ glied Jakob ttow, Mannheim iſt als Vor⸗ ſtandsmitglied beſtellt. Die Prokura des Julius Hirſch iſt erleſchen. Geſamtprokura iſt erteilt Dr. Juſtav Burchard, Mannheim, German Flierl, Moaunbeim, Ir. Ernſt Mandel, Mannheim und Wilhelm Nub, Mannheim mit der Maßgabe, daß jeder von ihnen mit einem Mitgliede des Vor⸗ ſtandes einem ſtellvertretenden Mitgliede des Vorſtandes oder einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma berechtigt iſt. Die Prokuren ſind auf deg ſetrieb der Häuptniederlaſſung beſchränkt. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XVI.-J. 25, Firma„Brown, Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft in Mannheim wurde heute eingetragen: 3 112 Die Generalverſammlung vom 28. Juni 1921 hat die Erhöhung des Grundlapitals um 40 000 000 Pi. beſchloſſen. Die Erhöhung iſt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt jetzt: 115 000 000 Mark. Die jungen 40 000 Aktien zu je 1000 M. lauten auf den Inhaber und werden zum Kurſe von 120 ausgegeben. Durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammfung vom 28. Juni 1921 ſind die 88 4 Abſatz 1(Grundkapital), 6 Ab⸗ ſatz 5(ſeichsſtempelabgabe auf die Aufſichtsrats · bezüge) geändert beziehungsweiſe ergänzt. Auf die eingereichte Urkunde vom 28. Juni 1921 wird Bezug genommen. 5 Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Hondelsregiſter B Band I.⸗3. 34, Jirma„Etabliſſements Sutchinſon(Compagnie Nationale de Cabutchouc ſouple)“ in Mannheim, Zweigniederlaffung, Hauptſitz: Paris wurde heute eingetragen: 112 Die Firma iſt geändert in:„Etabliſſements Hutchinſon(Compagnie Nationale du Cavput⸗ chouc)“. Die Generalperſammlung vom 8. Juli 2818 hat die Erhöhung des Grundkapitals um 7361 100 Frs. beſchlaſſen. Dieſe Erhöhung des Grundkapitals iſt erfolgt. Das Grundkapital be⸗ trägt jetzt 15 161 100 Frs. Auf das erhöhte Grundkapital werden 24 537 gewöhnliche Aktien von je 300 Frs zum Nennbetrage ausgegeben. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 8. Juli 1919 iſt der Geſellſchaftsvertrag abgeändert. Auf die eingereichten Urkunden wird Bezug ge⸗ nommen. Die Dauer der Geſellſchaft endet am 12. Mai 1977, wenn nicht eine außerordentliche Generalverſammlung die Berlängerung oder die frühere Auflöſung der Geſellſchaft beſchließt. Achille Adam, Paris iſt aus dem Conſeil'Ad⸗ miniſtration ausgeſchieden. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVIII.-Z. 45, Firma„Oberrheiniſche Tonwerke und Baubedarf Geſallſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: 112 Die Firma iſt geündert in:„Oberrheiniſche Baubedarfsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Der Erwerb und Betrieb von Fabriken zur Herſtel⸗ lung von Baubedarfsartikeln aller Art, Handel muit Erzeugniſſen und Rohſtoffen derartiger Werke, ſowie die Beteiligung an ähnlichen Unter⸗ nehmungen. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 12. Juni 1921 in den§8 1(Firma) und 2 (Gegenſtand des Unternehmens) geändert. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8 Band XIII.-Z. 46, Firma Vertriebsgeſellſchaft für Kartoffelerzeug⸗ niſſe mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 11 Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 14. Juni 1921 da⸗ durch geändert, daß der Abſatz 2 des§ 7 aufge⸗ hoben wurde. Mannheim, den 29. Juni 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Arcidn easttenbichungen der Stadtgemehüg Für die am 14./15. Auguſt in Käfertal und Waldhof und am 28./29. Auguſt in Neckarau und Sandhofen ſtattfindenden Kirchweihen werden die Plätze für Karuſſells, Schau⸗ und Verkaufs⸗ buden ete. wie folgt an Ort und Stelle verſteigert: a) für Käfertal am Dienstag, den 12. Juli, vor⸗ mittags 8½ Uhr; gleichen Tage vormittags b) für Waldhof am 107% Ubr: 8 e) für Sandhofen am Mittwoch, den 13. Juli, vormittags 9 Uhr und 28 d) für Neckarau am gleichen Tage nachmittags 3 Uhr. Die Steigpreiſe ſind unmittelbar nach dem Zu⸗ ſchlage zu zahlen. 10 Mannheim, den 20. Juni 1921. Bürgermeiſteramt. Tüncherarbeiten, Neubau Krankenhaus. Ter⸗ min für Innere Abteilung und Gynäkologie auf 11. Juli 1921, vormittaas 9. Uhr, 10 Uhr verſchoben. 10 . eeeeee der Nenbauten. 0 Hinterbliebenenversorgung an Geschäftsinhaber, Direk- toren, Prokuristen und Angestellte); Art. 27(Wegfall des letzten Absatzes); Art. 29(Erhöhung der Tantieme des Aufsichtsrats und Feststellung des Rechts der General- versammlung zu jederzeitiger Abänderung der Höhe der Tantieme durch einfachen Mehrheitsbeschluss); Art. 31 (Aenderung der Stimmberechtigung der Kommandit-An- teile und anderweite Regelung der gesetzlichen und auf Vollmachterteilung beruhenden Vertretung von Komman- ditisten in der Generalversammlung); Art. 7, 36 und 40 (Fassungsänderungen). 4. Wahlen zum Aufsichtsrat. Zur Teilnahme an der Generalversammlung ist jeder Komman- ditist, zur Stimmenabgabe bei den zu fassenden Beschlüssen sind nur diejenigen Kommanditisten berechtigt, deren Anteile mindestens acht Tage vor Berufung der Generalversammlung im Aktienbuche der Sesellschaft auf ihren Namen eingetragen sind, und welche ihre Anteile— oder Depotscheine der Reichsbank oder der Bank des Berliner Kassen-Vereins— spätestens einen Tag vor der Generalver- sammlung entweder bei einem Notar oder bei der Direction der Disconto-Gesellschaft in Berlin, der Norddeuischen Bank in Ham- burg oder dem A. Schaaffhausen'schen Bank- verein-G. in Köin, oder bei einer, Filiale oder Zweigstelle der vorgenannten Banken an anderen Plätzen, oder in Augsburg bei der Bayerischen Disconto- und Wechsel- Bank.-G 5 Barmen bei dem Barmer Bank-verein Hinsberg, Fischer& Comp., Breslau bei dem Bankhiause E. Heimann, Dresden bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Abteilung Dresd bei dem Banthause Philipp Elimeper, * a. M. bei der Peutschen Hffeceten- u. wechsel- dei dem Bankhause E. Ladenburg. „„ Hamburg bei der Vereinsbank in Hamburg, Karlsruke i. B. bei der Süddeutschen Disconto-Gesell- sehaft.-., dei dem Bankhause Veit L. Homburger, bei dem Banſchause Straus& Co,, Köln bei dem Bankhause A. 5 bei dem Bankhause Sal. Oppenheim ir.& Cie., Leipzig dei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und bei deren Abteflung Becker& Co., Magdeburg bei dem Bankhause F. A. Neubauer, „ Hannheim 5e, der Jldddentachen Matönto-Gegelchaft.-U. Meiningen bei der Bank für Thüſringen vormals B. M. Strupp.-., München dei der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, bei der Bayeriscehen Vereinsbank, e bei det Bayerischen Disconto- und Wechsel- ank*.; bei dem Bankhause Anton Kohn gegen Bescheinigung bis zur Beendigung der Generalversammlung hinter- legen. 80⁴ Berlin, den 20. Juni 1921. Direction der Disconto-Gesellschaft. Die Geschäfts inhaber: Dr. Salomonsohn. Dr. Solmssen. Dr. Russell. Dr. Mosler. Urbig. Schlieper. fhaubun-Uihtite facdanmhnmaaamaan angmagm Vorführung von Turn- u. Sport- Filimen am.,., 6. u. F. Juli 1921 Waller. 1. Werbefilm der Deutschen Turnerschaft 2. Die Schwimmkunst im blenste der Mächstenllebe 3. Hochsprung, Zeitlupenaufnahme 4. Die Weitsprungtechnik, Zeitlupenfilm 5. Sportrudern mit Trickzeichnungen 6. Kugelstossen, Zeitlupenfilm 7. Diskuswerfen, Zeitlupenfilm 8. Speerwerfen, Zeitlupenfilm 9. Turnen am Reck, Zeitlupenfilm 10. Ein Lehrfilm Uber den Fussballsport 775 Aufgenommen unter Mitwirkung des Deutschen Fußballbundes Mitglieder von Turn- und Sportvereinen und dem Verein ſür Volksbildung angeschlossene Vereine erhalten bei Vor- zeigung der Mitgliedkarte Eintritt zu 8297 .— Mk. auf allen Plätzen. Beginn der Vorstellungen um 7 u. 8½ Uhr Verein für Volksbildung und Sũddeutsctier Illustrierter Sport jeden Mittwoch grösstenteils um Ausgaben aus der Vorkriegszeit und sind 10—1 uhr Gn noch viele Bücher in Ganzleinen gebunden und teilweise mit Goldschnitt versehen. Bücher hervorragender Schrift- Neustadt d. Hdt, steller von Mk..20 an. Prachtwerke, Naturw¾issenschaft, Reise- Saalbau. beschreibungen, Kunstmappen und-Hefte u. s. w. Billige 8 Halblederbände, Reiseführer, Landkarten, Generalstabskarten Am 6. Juli und Pläne in grösster Auswahl. Klassiker-Ausgaben in allen außerdem Preislagen. Jugendschriften und Bilderbũcher. Spiele. Mann- Holz-Börse. hetmer Ansichtskarten(neue Aufnahmen) in bester Aus-— kührung bunt 10 Stück für Mk..80, solange der Vorrat reicht. Am 13. Juli Vorstand und Beamtenschaft der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. MANNHEIM, den 4. Juli 1921. nneeeeeeeeeeet te Geschäfts-Eröfinung. Dem verehrten Publikum zur gefl. Kenntnis, daß ich mit dem heutigen Tage am hiesigen Platze ein feines Spezialhaus für 807⁴ ZIgarren, Zigarenen u. Tahake Heidelbergerstraße, P 7, 14 a (Haltestelle Wasserturm) eröffne. Nachdem ich ange Jahre in Straßburg(Elsaß) ein ebensolches Spezial-Geschaft mit allerbestem Erfolge betrieben habe, wird auch hier mein Hauptbestreben auf gute Qualitäten und reiche Auswahl bei billigsten Preisen gerichtet sein. Um geneigten Zuspruch bittet Jelopp. 7067 Hermann valfer 9 7. 1ua LLL TQedddddd ſandadtectadhmbnnganutnnee au hragbebelönmercce 8 lllle faunhnentnnn hnnnmmnamunanh 7 Eult Alaaddgauaaggateagcgaddgaagnganggcdadedacdded faaaaaaee Infolge Raummangel sieht sich die unterzeichnete Buchhandlung veranlasst, einen grossen Posten àusserst billiger und dabei guter Roman- u. Unterhaltungsliteratur, sowie Broschüren zum Verkauf zu stellen. Es handelt sich Hesichtigung ohne Kaufzwang gestattet. M. Schneider, D 1, 13 Kinstett) im Hause des Café Wellenreuther. Sofortiger Einka uf empfehlenswert, da viele Wpenlal-Jabaklag „Warm zu embfeßten int ——— n unge, ega. eife gegen unre Nibeſſer⸗ Vermischtes. 8 Statt Karten. 1 5 Puſtein ulw. Evegeh⸗ s eee ee Mödehen Arzt Dr. W. 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