Kordnete Bezugspreiſe: In Manndeim und Umgedung monotlich frei ins Haud 7 Mk. 8—. Durch die Poſt dezogen viertelſährlich Mk. 25 50.— eee„Konto Nummer 17500 FKarlsruhe in Baden und N Nummer 2917 Ludwigshafen am Rhein— Geſchäfts⸗Hebenſtelle n Mannheim Necktarſtodt Waldhoſſtraße Nr. 6.— Fernſprecher Nummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7044. 7045, 7946.— Celegromm-⸗ Adreſſe Seneralanzeiger Nannbeim— Erſcheint wöchentlich zwölfmal Wdicheg leueſte Nachrichlen 1921.— Nr. 306. Anzeigenpreiſe: Die kleine.75, ausw. Mk..25, Stellen- gel. u. Hem-Aux 20% Nachl. Nekcl. Mlk..—. Rnnahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8/ Ubr, Abendbl. nachm 2½ Uhr Für Ameigen an beſtimmien Tagen, Siellen und Ausgaben wird keine Verantwert. über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks Betriebsftörungen uſto. berechtigen mkeinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. deſchränkcte Ausgaben od. für derlp. Aufnahme d. Amzeigen. Aufträge d. Seruſprecher obne Sewähr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Geitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Bor dem vierlen Aufſtand. Berlin, 6. Juli.(Bon unſ. Berl. Büro.) Aus Ober⸗ ſchleſien wird uns von zuverläſſiger Seite gemeldet: die Er⸗ eigniſſe der letzten Tage laſſen erkennen, daß der neueſte polniſche Inſurgenkenaufftand militäriſch und poli⸗ tiſch vorbereitet wird. Der blukige Zwiſchenfall in Beulhen iſt erwieſenermaßen von den Polen provoziert, be⸗ zeichnele doch der Beſitzer der polniſchen Grenzzeitung“ in einer privalen Aeußerung ihn als gut inſzeniert. Der deulſch⸗ freundliche Majſor Montkalegre fiel durch die Kugel eines polniſchen Inſurgenten. Der in Bielſchwitz befindliche Stab der polniſchen Inſurgenkenarmee begibt ſich in den nächſten Tagen über Myslowitz nach Szakova in Galizien, wo er ſich zu neuem Aufſtand bereit hält. Die Zwiſchenfälle in Beuthen. Berlin, 6. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu dem beklagenswerten Vorkommnis in Beuthen wird von einem Augenzeugen berichtet: Trotzdem die Führer der deutſchen Gewerkſchaften und Parteien und auch die deutſche Preſſe nachdrücklich gewarnt hatten, die Engländer mit Sympathie⸗ kundgebungen zu begrüßen, wurden die einziehenden Eng⸗ länder doch von einer Menge, meiſt aus Frauen, jugendlichen Perſonen und Kinder beſtehend, mit Rufen„Hoch England“ und dem Abſingen des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über alles“ begrüßt. Die Menge begleitete die Engländer bis zu der 400 Meter außerhalb der Stadt liegenden Kaſerne. Die Menge verſuchte mit den Engländern den Kaſernenhof zu be⸗ treten. Die franzöſiſche Wache trat dem Verſuch brutal ent⸗ gegen, worauf ſich die Menge zurückzog. Vor dem in der Nähe liegenden franzöſiſchen Offizierskaſino aber wiederholten ſich die Kundgebungen. Darauf drangen die franzöſiſchen Offiziere mit Reitpeitſchen und franzöſiſche Soldaten mit Gewehrkolben auf die Menge ein. Während der Panik, die dadurch entſtand, fiel ein Schuß. Woher der Schuß gekommen war, iſt nicht feſtzuſtellen, doch glaubt man in Beuthen allgemein, daß der Schuß vom ehe⸗ maligen polniſchen Hauptquartier in Roßberg einer Vocſtadt von Beuthen abgegeben worden iſt. Durch den Schuß wurde ein franzöſiſcher Major getötet. Die Franzoſen, die jetzt völlig den Kopf verloren, drangen ſinnlos auf die Menge ein, riſſon den Müttern die Kinder vom Arm und ſtachen mit den Bajonetten wild um ſich. Gleichzeitig begann ein wildes Maſchinengewehrfeuer. Vor allem wurde ein Haus, aus dem irrtumlich angenommen wurde, daß der Schuß gefallen ſei, 10 Minuten lang mit Maſchinengewehrfeuer beſchoſſen. Um 6 Uhr abends fand eine große Razzia in den Straßen ſtatt. Viele Deutſche wurden verhaftet und weg⸗ geſchleppt. Im Laufe des Abends fanden dann Maſſenverhaf⸗ tungen ſtatt, über die ſchon berichtet worden 5 darunter die 55 Oberſtaatsanwalts und Polizeirats von euthen. ONB. Berlin, 6. Juli. Nach den Ausſagen einer heute morgen in Berlin eingetroffenen Perſönlichkeit aus Beuthen fand, wie die„B..“ mitteilt, am Dienstag vormittag 11 Uhr eine Sitzung der deutſchen Parteiführer und der Gewerk⸗ ſchaftsvertreter ſtatt. In dieſer wurde ein Aufruf fertigge⸗ ſtellt, welcher zur Ruhe und Beſonnenheit mahnt und das edauern über die letzten Vorſälle ausſpricht. Der Aufruf ſollte nachmittags der Oeffentlichkeit übergeben werden. Die arteiführer beſchloſſen, am Nachmittag eine Viererdepu⸗ tation zu dem franzöſiſchen Kreiskontrolleur zu entſenden, um der beſonders für die arbeitenden Klaſſen unerträglichen Be⸗ ſtimmung der Straßenſperrung nach 6 Uhr abends wegen zu proteſtieren und wegen der Freigabe der 195 am Vortage frühmorgens feſtgeſetzten Geiſeln vor⸗ ſtellig zu werden. Bevor jedoch der Viererausſchuß ſich dort⸗ ain begeben konnte, wurden die Herren verhaftet. Bis de ng nachmittag 4˙ Uhr hatten die Franzoſen außer em erſten Bürgermeiſter von Beuthen den Stadtrat Caſper⸗ Bloch und den Polizeidirektor Bender, ſowie den Aſſeſſor 55 ach als Erſatz für den verſchwundenen Vater, deſſen Ver⸗ aftung fälſchlich gemeldet worden war, ſowie weitere vier ürger verhaftet. Einige Perſonen ſtanden noch auf der Geiſelliſte, unter ihnen der Chefredakteur der Landes⸗ Zettung. Mehrere der als Geiſeln feſtzunehmenden Perſonen 555 jedoch nicht mehr aufzufinden. Die Stadt iſt nach 8 11 955 von franzöſiſchen Poſten umſtellt und Ju-⸗ und Ausgang verboten. Der Zugverkehr iſt eingeſtellt. Die Straßenbahnen des Induſtrie⸗ e nur bis an die Grenze der Vorſtädte. Der 00 ſe Bürgermeiſter fordert durch Anſchlag einer in ſeinem 35 niedergeſchriebenen Bekanntmachung die Bürger⸗ 5 auf, ſich bei dem für den Abend angeſetzten neuen Ein⸗ 5 engliſcher Truppen jedweder Sympathie⸗ oder Anti⸗ hiekundgebungen zu enthalten. Berlin, 6. Juli. Ein Kattowitzer Redakteur ver⸗ 158 vorigen Samstag, als die Inſurgenten noch einen größeren Teil des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes beſetzt Hielter ftatſe mach Breslau zu reiſen. Er wurde an der Bahn⸗ Hatlon Morgenroth mit zwei anderen Deutſchen aus dem Kebatdebalt Hierbei fielen den Inſurgenten einige von dem Aigten Pol geſammelte Nachrichten üder den vierten beabſich⸗ egleiter fürvelch in die Hände. Sie erklärten ihn und ſeine ſtellen Spione und wollten ſie vor ein Kriegsgericht nachmitt in junger Deutſcher wurde von den Polen Samstag ee in Morgenroth ſtandrechtlich erſchoſſen. Dem er N Deutſchen und dem Redakteur gelang es im Laufe rän Nacht zu Fuß in das von den Inſurgenten bereits ge⸗ umte Gebiet zu entkommen. WB. parie, 6. Juli. Wie der Matin meldet, hat der Ab⸗ Lefepre die Abſicht, in der Kammer eine Inter⸗ pellation einzubringen über die Zwiſchenfälle, die ſich in Beu⸗ then ereignet haben und die zu dem Tode des franzöſiſchen Majors de Montalegre geführt haben.— Ueber die Zwiſchen⸗ fälle in Beuthen ſchreibt Guſtave Herve in der Victoire, wenn es verantwortliche für dieſe neuen Zwiſchenfälle gibt, ſo ſind es unſere polniſchen Freunde, die durch ihren Wüfſtand das Unbehagen Englands hervorgerufen haben und die Vertei⸗ digung des deutſchen Selbſtſchutzes. Dadurch iſt die Lage ſchwieriger und komplizierter und die Entſcheidung der Al⸗ liierten um mehrere Wochen hinausgeſchoben, da ſie ihre Ent⸗ ſcheidungen nicht treffen kann und da man die Grenzlinien nur unter Bedrohung mit dem Kabinett feſtlegen ſoll. Um die Aufhebung der Fanttionen. WB. Düſſeldorf, 6. Juli. Der Berliner Vertreter der Düſſeldorfer Nachrichten hatte geſtern eine Unterredung mit dem Reichskanzler Dr. Wirth über verſchiedene politiſche Fragen. Dabei kamen auch die Auslaſſungen in der franzö⸗ ſiſchen Preſſe zur Sprache, die auf die nur ſtückweiſe Auf⸗ hebung der Sanktionen etwa in der Form hinarbei⸗ ten, daß zunächſt nur die Zollgrenze beſeitigt, die Beſetzung der Städte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort aber aufrecht erhalten werden ſoll. Der Kanzler erklärte dazu u.., ich betonte ſeit der Uebernahme meines Amtes als Kanzler immer und immer wieder, daß nach meiner Auffaſſung heute Politik machen heißt: Praktiſche Arbeit leiſten, um zu einer Verſtän⸗ digung zu kommen. Bei dieſer Arbeit aber ſtößt man ſtändig auf Schwierigkeiten, die einzig und allein durch die Sanktio⸗ nen hervorgerufen werden. Das iſt um ſo ſchmerzlicher, als wir mit dem Ultimatum finanzielle Pflichten übernehmen, die wir nur dann erfüllen können, wenn wir wirtſchaftlich freie Bahn haben. Bedenken Sie nur das eine: von der von Deutſch⸗ land geforderten 1 Milliarden Goldmark iſt bis zum 1. Auguſt noch ein großer Teil zu decken. Wie ſollen wir dieſe Summe aufbringen, wo uns gerade in den wichtigſten deutſchen Wirt⸗ ſchaftsbetrieben derartige Feſſeln angelegt werden. Das Loch im Weſten iſt wieder offen. Auslandswaren kommen herein, die doch auch wieder mit den von uns ſo ſehr benötigten Deviſen bezahlt werden müſſen. Die Banken im beſetzten Gebiet ſind für unſere Kontrolle unerreichbar. Als wir die Verpflichtung übernahmen, das Ultimatum zu erfüllen, da hätte man uns freie Hand geben müſſen. Dies wäre ein wertvoller Impuls für das deutſche Volk, mit ſeinen Leiſtungs⸗ fähigkeiten auf das äußerſte zu ſteigern. Die Zurückziehung der Sanktionen hätte der Demokratie in Deutſchland genätzt. Statt deſſen drohen ſich die Sanktionen auch heute noch wie Nebel über alles zu legen, was von neuen Trieben des deut⸗ ſchen Wiederaufbaues vorhanden iſt. Die Sanktionen erſchwe⸗ ren jede Arbeit der Regierung. Sie ſind geradezu eine Sabo⸗ tage von außen her. Die Zölle ſind ſchon für ſich allein ein wirlſchaftlicher Unſinn. Der Kanzler, der ſehr lebhaft ſprach, fügte hier ein franzöſiſches Wort ein. Er ſagte, die Sanktionen ſeien la plus grande betise en Europe. Wir haben, ſo ſchloß der Kanzler, die Entwaffnung durchgeführt. Wir ſetzen unſere äußerſte Kraft an die Bezahlung unſerer Reparationsverpflich⸗ tungen. Gibt es einen einzigen vernünftigen Grund, die Sank⸗ tionen, und zwar nicht nur in ihrem handelspolitiſchen Teil, ſondern in der Beſetzung Düſſeldorfs, Duisburgs und Ruhrorts aufrechtzuerhalten? Amerika und Deulſchland. Die diplomakiſchen Beziehungen. ONB. Berlin, 6. Juli. Die Deutſche Allgemeine Zeitung erfährt über die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Amerika: Der bisherige kommiſſariſche Vertreter Dreſel werde weiler als Geſchäftsträger in Berlin bleiben. In Deutſchland werde man das durchaus begrüßen. Deutſchland würde ſich dann auch durch einen Geſchäftsträger in Waſhington vertreten laſſen. Botſchafter würden ſpäter ernannt werden. Als Kandidat für den Berliner Poſten gelte, wie das in den letzten Togen ſchon einmal gemutmaßt wurde, in erſter Linie Darid Hill. Hill war amerikaniſcher Geſandter in Bern und im Haag und von 1905 bis 1911 Vot⸗ ſchafter in Berlin. Wer deutſcherſeits für den Poſten in Frage kommen könnte, laſſe ſich bis jetzt noch nicht ſagen. Vorläufig keine Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen. ONB. Newyork, 6. Juli. Die Zurückziehung der amerika⸗ niſchen Okkupationsfruppen wird vorläufig nicht angeordnet werden. Verſchiedene Mitglieder der Waſhingtoner Regie⸗ rung ſind der Anſicht, daß es beſſer wäre, die Truppen während des Abſchluſſes der Friedensverhandlungen zwiſchen Amerika und Deutſchland noch in Deutſchland zu belaſſen. WB. Paris, 6. Juli. Die Chicago Tribune meldet aus Waſhington: Präſident Harding habe erklärt, daß die Ver⸗ einigten Stagten an der Feſtſetzung der deutſchen Entſchä⸗ digung intereſſiert ſeien, und daß, ſolange nicht die deutſchen Reparationen bezahlt und die anderen Vertragsbeſtimmungen erfüllt ſeien, die amerikaniſchen Truppen möglicherweiſe am Rheine bleiben würden. Es ſei zu erwarten, daß ein ſehr ein⸗ flußreiches Kabinettsmitglied dazu raten würde, ſie jedenfalls während der Verhandlungen zwiſchen Amerika und Deutſch⸗ land, bezw. zwiſchen Amerika und den Alliierten über die aus dem Kriege ſich ergehenden Fragen am Rheine zu belaſſen Nach einer weiteren Meldung der Chicago Tribune aus Wa⸗ ſhington wünſcht Staatsſekretär Hughes nur die wirtſchaft⸗ lichen Beſtimmungen zur Grundlage für den Frieden mit Deutſchland zu machen. ONB. Paris, 6. Juli. In der franzöſiſchen Preſſe werden Waſhingtoner Meldungen verbreitet, die den angeblichen Standpunkt der Waſhingtoner politiſchen Kreiſe in der Frage der Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen aus dem Rhein⸗ lande behandeln. Es wird darauf hingewieſen. daß nach der Neſolution Porter⸗Knox Amerika alle aus dem Waffenſtill⸗ ſtande herrührenden Privilegien gewahrt bleiven ſollen. Da⸗ raus wird der Schluß gezogen, daß die amertkaniſchen Eld. Truppen am Rheinebleiben müſſen. Gegen dieſe Anſicht machen ſich jedoch im Senat ſowohl wie im Repräſen⸗ tantenhauſe von verſchiedenen Seiten heftige Oppoſitionen gel⸗ tend, die für die Rückkehr der amerikaniſchen Beſatzungstrup⸗ pen eintreten. Dieſe Frage laſſe jedoch vorerſt eine Klärung nicht zu, da die amerikaniſche Regierung noch zu keinem Ent⸗ ſchluß gelangt iſt, in welcher Weiſe der Friedensſchluß mit Deutſchland zuſtande kommen ſoll. ONVB. Waſhington, 6. Juli. Chicago Tribune meldet: In höheren politiſchen Kreiſen wird erklärt, daß der Staatsſekretär Hughes ſich für eine Streichung faſt aller wirtſchaftlichen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages einſetze, um in dieſer Geſtalt zu einer Grundlage für einen mit Deutſchland zu ſchaf⸗ fenden Frieden zu gelangen. e Das Reichsgeſetz über die religiöſe Kindererziehung. Von D. Otto Everling, M. d. R. Am Montag, den 4. Juli wurde vom Reichstag in zweiter und dritter Leſung der Entwurfeines Geſezesüber die religiöſe Kindererziehung angenommen, das tief in das Familienleben einſchneiden wird. Es berührt nicht nur die etwa zehn Prozent der gemiſchten Ehen zwiſchen Evangeliſchen und Katholiſchen, ſondern es berührt die religlöſe Kindererziehung in allen deutſchen Familien. Eine reichs⸗ geſetzliche Regeiung war dringend geboten. Es gab in Deutſch⸗ land mehr als dreißig verſchiedene Rechtsgebiete, in einigen preußiſchen Provinzen und Städten ſogar verſchiedenartige Re⸗ gelungen. Im Bürgerlichen Geſetzbuch hat man bei der Jahr⸗ hundertwende wohl verſucht, aber nicht erreicht, dieſe ungemein ſchwierige Materie, die in die zarteſten Familienentſcheidungen eingreift, reichsgeſetzlich zu ordnen. Jetzt iſt es gelungen, durch einen Initiativantrag des Reichstags, der von den Abgeordne⸗ ten Marx, D. Everling, Dr. Schücking, Gerſten⸗ berger am 4. Februar 1921 eingebracht und von einer grö⸗ ßeren Anzahl Abgeordneten der damaligen Koalitionsparteien unterſtützt wurde. Dieſer Antrag faßte kurz einige hauptſäch⸗ liche Beſtimmungen zuſammen und nbehielt ſich für eine Aus⸗ ſchußberatung alles Weitere vor. Im Rechtsausſchuß wurde der Antrag in eingehenden Beratungen zu dem jetzigen Geſetzentwurf ausgeſtaltek. Der Ausſchuß Ken bei dieſen Ver⸗ handlungen den Beweis, daß auch dieſer Reichstag vornehm und ſachlich beräten kann. Ich habe kaum je eine Ausſchuß⸗ beratung des Reichstages miterlebt, in der trotz des ſchwierigen Gegenſtandes, der zu erregten und leidenſchaftlichen Ausein⸗ anderſetzungen die Möglichkeit gab, ſo ſachkundig und ruhig, ſo vornehm und verſtändnisvoll beraten worden iſt. Tüchtige Staatsrechtslehrer, Juriſten und Männer der praktiſchen Er⸗ fahrungen tauſchten ihre Anſichten aus und waren bemüht, eine ſachgemäße und gerechte Löſung herbeizuführen. Beſon⸗ ders viel verdankt die Ausſchußberatung dem Abgeordneten D. Dr. Kahl, der im Laufe der Verhandlungen gemeinſam mit den Abgeordneten D. Everling und Leutheußer einen Antrag einbrachte, der die Unterlage für den jetzigen Ent⸗ wurf geboten hat. Im weſentlichen beſtimmt die religiöſe Erziehung eines Kindes die freie Einigung der Eltern, ſoweit ihnen das Recht und die Pflicht zuſteht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen. Die Einigung iſt jederzeit widerruflich und wird durch den Tod eines Ehegatten gelöſt. Der für beide Teile bindende Vertrag, der insbeſondere bei gemiſchten Ehen in verſchiedenen Staaten, ſo namentlich in Bayern, in Württemberg und in letz ⸗ ter Zeit auch in Sachſen zu Recht beſtand, wird ſomit beſeitigt. Man hat die Freiheit der Entſcheidung der Eltern zum oberſten Grundſatz gemacht. Dabei hat man ſich aber auch bemüht, den Einfluß der Mutter in dieſer Frage zu ſtärken. Das geht beſonders aus dem wichtigen§ 1a her⸗ vor, der folgenden Wortlaut hat: Beſteht eine ſolche Einigung nicht oder nicht mehr, ſo gelten auch für die religiöſe Erziehung die Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches über das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen. Es kann jedoch während beſtehender Ehe von keinem Eltern⸗ teil ohne die Zuſtimmung des andern beſtimmt werden, daß das Kind in einem andern als dem zur Zeit der n, gemein⸗ ſamen Bekenntnis oder in einem andern Bekenntnis als bisher er⸗ daß ein Kind vom Religionsunterricht abgemeſdet zogen, oder werden ſoll. Wird die Zuſtimmung nicht erteilt, ſo⸗kann die Vermittelung oder Entſcheidung des Vormundſchaftsgerichtes beantragt werden. Für die Entſcheidung ſind, auch ſoweit ein Mißbrauch im Sinne des§ 1666 des Bürgerlichen Geſetzbuches nicht vorliegt, die Zwecke der Erziehung maßgebend. Vor der Entſcheidung ſind die Ehe⸗ gatten, ſowie erforderlichenfalls Verwandte, Verſchwägerte und die Lehrer des Kindes zu hören, wenn es ohne erhebliche Verzögerung oder unverhältnismäßige Koſten geſchehen kann. Der§ 1847 Ab⸗ ſatz 2 des Bürgerſichen Geſetzbuches findet entſprechende Anwendung. Das Kind iſt zu hören, wenn es das zehnte Jahr vollendet hat. Danach hat alſo in erſter Linie der Vater zu entſcheiden, der unter normalen Verhältniſſen Recht und Pflicht hat, für die Perſon des Kindes zu ſorgen. Unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen iſt er an die Zuſtimmung der Mutter gebunden. Weiterhin trifft der Geſetzentwurf noch Beſtimmungen für den Fall, daß dem Vater oder der Mutter das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen, neben einem VBormund oder Pfleger zuſtent und für den Fall, daß die Sorge einem Vormund oder Pfleger allein zuſteht. Ferner beſtimmt er ausdrücklich, daß Verträge über die religiöſe Er⸗ ziehung eines Kindes ohne bürgerliche Wirkung ſind und billigt dem Kinde nach Vollendung des 14. Lebensjahres die Entſcheidung darüber zu, zu welchem religiöſen Bekenntnis es ſich halten mill Hat das Kind das 12. Lebensjahr vollen⸗ det, ſo kann es nicht gegen ſeinen Willen in einem andern Belenntnis als bicher erzogen werden. Alle dieſe Beſtim⸗ mungen finden auf die Erziehung der Kinder in einer nicht bekenntnismäßigen Weltanſchauung entſprechende Anwen⸗ dung. Für Streitigkeiten aus dieſem Geſetz iſt das Vor⸗ mundſchaftsgericht Zuſtändig; ein Einſchreiten von Amts⸗ 2 Seſte. Nr. 308. Manuheimer General-Anzeiger. ¶ Abend · Ausgabe.) Mittwoch, den 6. Juli 1921. wegen findet nur dann ſtatt, wenn ein Mißbrauch im Sinne des§ 1666 des Bürgerlichen Geſetzbuches vorliegt. Alle die⸗ ſem Geſetz entgegenſtehenden Beſtimmungen der Landesge⸗ ſetze ſowie Artikel 134 des Einführungsgeſetzes zum Bürger⸗ lichen Geſetzbuch werden aufgehoben. Einige Uebergangsbeſtimmungen ſtellen noch feſt, daß Verträge über religiöſe Erziehung in Kraft bleiben, ſoweit ſie vor Verkündigung des Geſetzes abgeſchloſſen ſind. haben, und zwar vorzugsweiſe ſolche, die vor einer Anna Jedoch kann auf Antrag der Eltern oder des überlebenden Elternteils ein beſtehender Vertrag durch Beſchluß des Vor⸗ mundſchaftsgerichts aufgehoben werden. Eine weitere Ueber⸗ gangsbeſtimmung gilt für Vollwaiſen. Wenn vor dem In⸗ krafttreten dieſes Geſetzes beide Eltern tot ſind und über die religiöſe Erziehung in einem beſtimmten Bekenntnis nach⸗ weisbar einig waren, ſo kann der Vormund beſtimmen, nach Genehmigung des Vormundſchaftsgerichtes, daß ſein Mündel in dieſem Bekenntnis erzogen wird. Sonſt kann weder der Vormund noch der Pfleger eine ſchon erfolgte Beſtimmung über die religiöſe Erziehung des Kindes ändern. Auf den Inhalt des Geſetzes, ſeine bedeutſamen Wirkun⸗ gen und praktiſchen Folgen wird man noch näher eingehen müſſen, wenn es vom Reichsrat angenommen iſt. Sollte dies geſchehen, ſo tritt das Geſetz am 1. Januar 1922 in Kraft. Der Reichspräſident iſt jedoch ermächtigt, das Geſetz für ein Land im Einvernehmen mit der Landesregierung zu einem früheren Zeitpunkt in Kraft zu ſetzen. Vorausſichtlich wird Preußen von dieſer Möglichkeit Gebrauch machen. Die Beratung im Reichstag über dieſen Geſetzentwurf in zweiter und dritter Leſung vollzog ſich ebenfalls ruhig und ſachlich. Die Parteien waren im Ausſchuß übereingekom⸗ men, zu dem Geſetz in der Plenarſitzung nicht zu ſprechen, dafür aber den Berſchterſtatter zu beauftragen, eine Erläute⸗ rung zu geben. Selbſtverſtändlich iſt auch dieſer Geſetzentwurf ein Kom⸗ promiß, keine Partei ſieht reſtlos ihre Wünſche erfüllt. Manche guten Anregungen der Deutſchen Volkspartei, ſo auch der An⸗ trag, dem Kinde die Entſcheidung über ſein religiöſes Bekennt⸗ nis erſt mit dem 16. Jahre, dem Jahre der Eidesmündigkeit zu geben, wurden abgelehnt. Die Bayriſche Volkspartei hatte ſich vorbehalten, ihren ablehnenden Standpunkt in der Plenar⸗ ſitzung kurz darzulegen, weil ſie zugleich mit dem Vertreter der bayeriſchen Regierung für die Aufrechterhaltung der Ver⸗ träge glaubt eintreten zu müſſen. Man kann die Hoffnung hegen, daß mit dieſem Geſetz unter Berückſichtigung der heu⸗ tigen Verhältniſſe und der jetzigen Reichsverfaſſung eine für alle Kreiſe des Volkes erträgliche Löſung gefunden worden iſt. Ein neues Programm dr. Naſhenaus. Der Wiederaufbauminiſter Dr. Rathenau hat in Hamburg auf der Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe eine große Rede über die deutſche Reparationsverpflichtung gehalten. Dieſe Ausführungen ſind außerordentlich bemerkenswert, denn ſie bewei⸗ ſen, daß Dr. Rathenau in der kurzen Zeit, in der er ſich praktiſch mit den Aufgaben ſeines Amtes beſchäftigt, ſchon weſentlich um⸗ und zugelernt hat. In wenig guter Erinnerung iſt noch ſein Aus⸗ ſpru gelegentlich ſeiner erſten Programmrede im Reichstag. Deutſchland könne das Ultimatum erfüllen, wenn es nur wolle. In burg meinte Dr. Rathenau, Deutſchland werde bei der Erfül⸗ lung bis an die Grenze ſeines Könnens gehen. Er ſieht heute alſo bereits Grenzen, wo er im Reichstag noch ſchrankenloſe Erfüllungs⸗ möglichkeit erblickte. So hat er denn auch in Hamburg„offen“— ſo ſagte er ſelbſt geſprochen, 0 die Nand 2 in denen die Erfüllung von un verlangt wird, dem Kraftzuſtand Deutſchlands nicht entſprechen u. den deutſchen Verhältniſſen nicht angepaßt ſind. Was er zur Begründung dieſer außerordentlich zutreffenden An⸗ ſchauung vorbrachte, waren keine Argumente aus der eigenen Rüſt⸗ kammer, ſondern Darlegungen, die vor ihm ſchon andere gemacht me des Ultimatums wegen deſſen Unerfüllbar keit gewarnt haben. So iſt gerade dem Kabinett Wirth immer ent⸗ gegengehalten worden, daß die verlangte Goldzahlung an den Feind nur erreicht werden könne durch eine übermäßige Steigerung der deutſchen Ausfuhr und eine Verbilligung der deutſchen Produktion, beides Erfüllungsmittel, die im Inland wie im Ausland auf Widerſtand ſtoßen. Herr Or. Rathenau hat das + 010 und in Hamburg rund heraus erklirt, daß Deutſchland in Gold und Geld das Ultimatum nicht er füllen könne. Dieſe Erkenntnis, die mittlerweile auch dem Erfüllungskabinett Dr. Wirth aufgegangen zu ſein ſcheint, überraſcht uns nicht. Was aber ſoll nun werden? Herr Dr. Rathenau meint, an die Stelle des Zahlungsprogrammes mülſſe Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 2³)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Sibylls Urlaub neigte dem Ende zu. Zum Abſchied kamen Wedtners zum Abendeſſen. Theres, ganz wieder die alte, aller Kummer, alles Herzeleid ſchien vergeſſen. Es war eine fröhliche Tiſchgeſellſchaft. Lily von Berg und Geheimrat Va⸗ conius nahmen an der kleinen Feier teil. „Sibyll iſt doch ein Teufelsmädel“, ſchmunzelte Va⸗ conius,„ſie hat unſere Theres wieder ganz geſund gemacht! Und der Wedtner macht verliebte Augen, der hat alſo auch mal wieder Feuer gefangen!“ Liln von Berg lachte, der Vaconius hatte doch ſeine Augen überall. Sie freute ſich heimlich über das gute Ein⸗ vernehmen, das zwiſchen Kurt und ſeiner Schwägerin herrſchte. Den„Zirkus“ hatte er dann wohl glücklich ver⸗ wunden. Voller Stolz blickte ſie auf Theres, wie hatte die ſich zu ihrem Vorteil entwickelt! Sie war ganz Dame, mit vollendeter Anmut ſpielte ſie die lilebenswürdige Wirtin. Wie Verhältniſſe die Menſchen umwandeln können! Die hier ſo lebhaft mit ihrem Tiſchherrn plauderte, ſäße jetzt eigentlich als Bäuerin auf Brenneckes Hof. Wie unglücklich wäre Theres geworden! Einmal wären ihr doch die Augen aufgegangen, einmal hätte ſie gefühlt, du paßt hier nicht her! Dann war es zu ſpät und ihr ganzes, langes Leben zugrunde gerichtet! Kurt Hardegg unterhielt ſich mit ſeiner Tiſchdame, aber ſeine Gedanken weilten bei Theres. Immer wieder blickte er zu ihr hinüber. Kurt meinte, ſie noch niemals ſo ſchön geſehen zu haben. Wie ein Bild! dachte er entzückt. Ein Bild, das man nicht müde wird, anzuſchauen! Und er wünſchte, daß alle die überflüſſigen Leute gingen und er mit ſeiner Theres allein wäre—. Am unteren Ende der Tafel ſtritt Sibyll ſich luſtig mit dem Oberlehrer herum und ſtellte die kühne Behauptung auf, daß Crocus und Herbſtzeitloſe dieſelbe Blume ſeien. „Bitte“, verteidigte ſie ſich,„warum ſoll das nicht ſtim⸗ men? Warum ſoll Crocus im Herbſt nicht noch einmal blühen? Es iſt dieſelbe Blüte, beide gehören zu den Zwiebel⸗ gezpächſen, beide ſind giftia— ergo! Ich habe ſie genau ſtudiert in meiner Jugend!“ „Das muß ſchon arg lange her ſein“, ſcherzte der Ober⸗ lehrer.„In meiner Jugend! Das klingt gerade, als ob das ſchon fünfzig Jahre her iſt—— ein Leiſtungsprogramm treten, d. h. Deutſchland müſſe die Möglichkeit erhalten, ſeiner Ent⸗ ſchädigungspflicht durch die Lieferung von Produkten zu genügen, die unſerer Leiſtungsfähigkeit angemeſſen ſeien und die Weltwirt⸗ ſchaft nicht ſtörten. Hier ſteht alſo Herr Dr. Rathenau jetzt vor einem ganz neuen Programm. Aber wie in allen Reden, die wir bisher von ihm oder von Herrn Dr. Wirth gehört haben, hört die Entwickelung gerade da auf, wo ſie anfängt, beſonders intereſſant zu werden. Wie 55 dieſes Leiſtungsprogramm durchgeführt werden? Herr Dr. Rathenau ſagte nur, daß die Verhandlungen ent⸗ ſprechend den großen Schwierigkeiten nur langſam fortſchreiten. Aber halten wir uns doch an die Tatſachen! In dem gegenwärti laufenden erſten Reparationsjahr hat die Entente zugeſtanden, da abgeſehen von der Ausfuhrabgabe— die keine Sachleiſtung, ſondern eine Goldleiſtung iſt— 700 Millionen in Warenlieferungen geleiſtet werden ſollen, 1,3 Milliarden aber in bar. Das ſieht nicht ſo aus, als habe die Entente ſehr viel Verſtändnis für das neue Programm des Herrn Dr. Rathenau. Wir wollen aber hoffen, daß es dem Kabinett Wirth gelingt, ihr dieſes Perſtändnis noch beizubringen. die Sleuerpläne der Beichsregierung. Die Erklärung des Reichskanzlers vor dem Reichstag. ABerlin, 6. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Es wird Ernſt. Man iſt heute im Reichstag ſchon um 11 Uhr zu⸗ ſammengetreten, um in zwei Monſtreſitzungen den Reſt auf⸗ zuarbeiten, damit man morgen in die Ferien gehen kann. Einſtweilen iſt es noch ziemlich leer, aber es ſtehen vor⸗ läufig auch nur unbeträchtliche Dinge auf der Tagesordnung. die faſt olne Ausſprache erledigt werden. Das Hauptſtück wird ja die Erklärung des Kanzlers ſein. In Er⸗ wartung iſt alles. An die Erklärung des Kanzlrs wird ſich auch die wichtigſte Ausſprache des Tages knüpfen. Helffe⸗ rich rüſtet, wie man ſich erzählt, zu einem großen Vorſtoß. Das Mißtrauens votum der Kommuniſten gegen den Juſtizminiſter wegen ſeiner geſtrigen Erklärungen im Fall Jagow wird natürlich, was wir noch einmal unter⸗ ſtreichen möchten, abgelehnt werden. WB. Berlin, 6. Juli. batte im Reichstag über den Fall Jagow ſchreibt der„Vor⸗ wärts“: Gegen den Miniſter Schiffer beantragten die Kom⸗ muniſten ein Mißtrauensvotum, über das heute abgeſtimmt werden ſoll. Es wird abgelehnt werden. Die Sozialdemo⸗ kraten ſprachen in der Debatte klar ihre Meinung aus. Ihre Stellung zur Regierung laſſen ſie ſich nicht von den Kommu⸗ niſten vorſchreiben. L Berlin, 6. Juli. (Von unſerm Berliner Büro.) In der 4. Stunde beginnt der Rei 90 skanzler mit ſeinen Dar⸗ legungen über die Steuerpläne der Regierung, die, wie er am Anfang ſeiner Rede erwähnt, heute morgen ſchon im Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates gegeben hat.„Es ſind gerade zwei Jahre her, da trat die Nakionalverſammlung an die ungeheuer ſchwere der Liquidation des Weltkrieges heran. Der Vedarf des Reiches, der Länder und Gemeinden wurden damals auf 25 Milliard. geſchätzt. Bei dieſer Schätzung des Finanzminiſters vom Jahre 1519 wurde ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich bloß um einen Annäherungs⸗ wert handeln könne, daß vor allen Dingen noch nicht die Summe deſſen enthalten ſei, die wir jährlich aus dem Frledens⸗ vertrag ſchulden würden. Das war die eine große Unbekannte in der Rechnung von 1919. Wir hatten aber noch einen zweiten unbetannten Faktor zwei Jahren immer deutlicher geſpürt haben, die fortgeſetzte Geldentwertung und einen anderen, den man bezeichnen kann mit„nachträglichen Kriegsausgaben“. Die letzten Fak⸗ toren ſind in Erſcheinung getreten bei allen Millionen⸗Auf⸗ wendungen der letzten Jahre für die Abwickelung des Krieges, im Wiederaufbau der durch den Krieg zerrütteten Volkswirt⸗ ſchaft und im Wiederaufbau unſerer zerrütteten Volkskraft. Dafür wurden rieſige Kriegsanleihen aufgenommen. Der Raubbau an dem Verkehrsweſen ſchädigte unſere ganze Volks⸗ wirtſchaft. Die Wiedererſetzung dieſes vernichteten Sachkapi⸗ tals und dieſer Kraftmengen konnte nicht erfolgen, ohne daß das Reich hemmend und ſchützend eingriff, was zu einer hohen Schuldvermehrung führte, umſomehr als für jede verbrauchte Goldmark viele Mark in Papier aufgebracht werden mußten. Die Entwertung des Geldes iſt der zweite Faktor, der unſere Finanzlage charakteriſtert und bis zu einem gewiſſen Grade undurchſichtig geſtaltet. „Gänz ſo lange iſt's ja noch nicht! Wenn ich an meine Kindheit denke, meine ich, ſie liegt ſo weit zurück! Sie wiſſen 15 Mutterken ſtarb ſo früh. Sie war nicht ſchön— meine ugend!“ 5 arme Ding! Der Oberlehrer ſah ſie mitleidig von der Seite an.„Geſegnete Mahlzeit!“ Man gab einander die Hand, Theres hob die Tafel auf. „Frau Theres, ein Lied“, bat Vaconius,„Sie wiſſen ja, wie wir alle darauf warten!„Auf Flügeln des Geſanges“, wenn ich als Aelteſter einen Wunſch ausſprechen darf.“ Sibyll ſtand auf der Veranda und ſchaute in die ſternen⸗ klare Nacht. Uebermorgen bin ich wieder in Berlin! Wie raſch die Zeit verfliegt. „— dort wollen wir niederſinken, unter dem Palmen · baum—“ „Gnädiges Fräulein“, der Oberlehrer ſtand hinter ihr, »ich ſuche Sie die ganze Zeit. Ich hätte eine Frage—“ „— und träumen ſeligen Traum, und träumen ſeligen Traum.—— Sel'gen Traum—“ „Ich weiß nicht, wie ich es ſagen ſoll, ob Sie mich ver⸗ ſtehen „Aber bitte, ſo ſprechen Sie nur!“ Sibyll wandte ſich ihm zu. Theres begann das Vorſpiel von Schumanns„Mond⸗ nacht“. „Fräulein Matties, ich liebe Sie! Ich liebe Sie ſchon ſeit dem Tag, da. ich Sie zum erſten Mal geſehen.“ Seine Worte überſtürzten ſich.„So wie Sie ſind, liebe ich Sie. Ich weiß nicht, ob das Gefühl auf Gegenſeitigkeit beruht, ſagen Sie mir, Sibyll, könnten Sie meine Frau werden? Ich weiß ja, welch ungeheures Anſinnen ich an Sie ſtelle, wo Sie Ihre Kunſt ſo über alles lieben. Ich will ja auch nicht, daß Sie ihr heute ſchon entſagen, ich will ja warten, bis Sie ſelbſt kommen, ungezwungen, und ſagen: Herbert, ich will bei Dir bleiben.— Bitte, geben Sie mir keine Antwort! Heute abend will ich glücklich ſein in dem Gedanken, daß Sie von meiner Liebe wiſſen.“ „ und meine Seele ſpannte weit ihre Flügel aus—“ „Sagen Sie es mir morgen früh. Ich möchte Sie ſo gerne ein einziges Mal vor Ihrem Abſchied allein ſprechen.“ „— flog durch die ſtillen Lande—“ „Oder iſt es unbeſcheiden?“ „Nein, Herr Oberlehrer, morgen vormittag um elf Uhr beſichtige ich die Gemäldegalerie, wenn ich Sie dort treffe?“ „Tauſend Dank!“ Herbert zog ihre Hand an die Lippen. als flöge ſie nach Haus———“ Theres hatte ge⸗ Im Anſchluß an die geſtrige De⸗f in 17 5 Schätzung, deſſen Vorhandenſein wir in den letzten hat. Es iſt notwendig, daß das ganze deutſche Volk ſich dieſes Prozeſſes bewußt wird, der ſo gewaltige ſoziale und finanzielle Wirkungen ausübt, die die Zerſtörung eines großen Teiles unſeres realen Vermögens im Kriege, die Vernichtung der Goldwerte eines halben Menſchenalters angeſtrengteſter Arbeit eines Sechzigmillionenvolkes geſchaffen hat, die Schädigung unſerer Volkskraft bis zur Erſchöpfung, andere Erſcheinungen der Liquidation, der Kreditzuſammenbruch, das alles iſt in Verbindung zu ſetzen mit der inzwiſchen eingetretenen politi⸗ ſchen Umwandlung. Dann kam noch hinzu die Forderung der Annäherung des Inlandpreiſes an den Weltmarktpreis, jene Forderung des Uebergangs zur freien Wirtſchaft, zur Aufhe⸗ bung der Bindungen des Krieges. Gegenwärtig iſt das Ler⸗ hältnis ſo, daß der innere Wert der Mark nur ein Zehntel der Friedensmark beträgt. Während draußen auf dem Weltmarkt noch viel ungünſtigere Verhältniſſe herrſchen, die Mark dau⸗ ernd ſchweren Schwankungen unterworfen wird. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß im Innern unſeres Vaterlandes die Pa⸗ piermark nicht eine Goldmark, ſondern nur eine Groſchenmark iſt, auf dem Weltmarkt aber noch viel weniger darſtellt. Das hat für unſer Vaterland, für unſere ganze Kultur ungeheuere Folgen. In ſozialer und wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung ſind dadurch koloſſale Verſchiebungen zwiſchen dem Rentenbeſitz und dem Beſitz realer Werte eingetreten. Unter einer ziemlich mäßigen Teilnahme des Hauſes ſpricht der Reichskanzler dann im allgemeinen über die neuen Steuern, wie er das ſchon heute früh getan hat. (Fortſetzung folgt.) ee eee der Jreiheltskampf der Türken. Am gionſtantinopel. ONB. London, 6. Juli. Daily Mail meldet: In engliſchen offiziellen Kreiſen wird befürchtet, daß die Kema liſten ihre Truppen zu einem Angriff auf Konſtantinopel onzentrieren. Die britiſche Regierung iſt der Anſicht, daß jedem Angriff auf die Stadt begegnet werden müſſe. Das würde natürlich den Krieg gegen die Kemaliſten mit König Konſtantin von Griechenland als Alliiertem der Engländer bedeuten. Der Kommandant der engliſchen Streitkräfte in Konſtantinopel, General Harrington und der Oberkom⸗ miſſar von Konſtantinopel Horace Rumbold hielten eifrige Beſprechungen ab. Die offizielle Anſicht geht dahin, daß Kg ſtantinopel in den Händen der Alliterten bleiben müſſe, um gemäß den Beſtimmungen des Vertrages von Sevres die freie Schiffahrt in der Meerenge zu blockieren und zu verhindern, daß die Türken ſich mit den Bulgaren vereinigen, das ſelbſt Abſichten auf Thrazien hat. Letzte Meldungen. Das belgiſche dönigspaar in London. WB. London 6. Juli. Das Königspaar von Belgien wurde in der Guildhall von Vertretern der Lon⸗ doner City empfangen. In Erwiderung eines Trinkſpruches ſagte der König u..: Belgien müſſe ſeine Häuſer wieder aufbauen, Landwirtſchaft und Induſtrie wieder herſtellen, Tüchtigkeit und moraliſche Geſundheit der Bevölkerung wie⸗ der geben, die durch vier Jahre Fremdherrſchaft gelitten Deshalb wünſche Belgien, daß Deutſchland zahle. An⸗ dererſeits müſſe Belgien ſeine alten, durch den Krieg unter⸗ münſche e Handelsbeziehungen wieder aufnehmen. Dabei wünſche es die freundſchaftliche Hilfe der treuen Verbündeten. * München, 6. Juli. Am Schluß der vergangenen Woche fanden im Landwirtſchaftsminiſterium 2tägige Verhandlungen mit dem Handel und der Jentralgenoſſenſchaft ſtatt, die ſich mit der Verſorgung Bayerns mit Getreide aus der Ernte 1921 beſchäftigten. Dieſe Verhandlungen haben das Ergebnis gezeitigt, daß die Erfaſſung des Umlagegetreides und damit die Getreideverſorgung der bayeriſchen Bevöſ⸗ kerung ſowie die Verſorgung der bayeriſchen Nährmittel⸗ betriebe ſichergeſtellt 85 ONB. St. Ingbert, 6. Jull. Der Bezirkstag St. Ingbert forderte einſtimmig die Bildung eines baeſchen anen nach den Grundſätzen der übrigen parlamentariſchen Volkevertre⸗ tungen in Deutſchland. Man ſollte die Theres zwangsweiſe entführen“ ſcherzte Sibyll, ins Zimmer tretend,„und an die Bühne bringen! Aber dann wär' einer furios! Nicht wahr, Herr Schwager? „Die Sibyll iſt eine reine Nihiltſtin! Aber ich räche mich! Deinem zukünftigen Mann werde ich ein Licht aufſtecken, ſonſt iſt der Ahnungsloſe verloren. Ich kann Ihnen ſagen, Herr Geheimrat, dieſe Sibyll! Meine Theres wollte ſie mir auch ſchon aufrühreriſch machen.“ Herbert Wedtner ſaß mit glücklichen Augen dabei. Aha, die Sibyll!„Ach, du gefeiter Herbert“, ſpottete Annemarie Wedtner im ſtillen, ja, ſa, ein paar Mädchenaugen und ein Mädchenlachen können aus dem kühlſten Oberlehrer einen feurigen Liebhaber machen! Die Entwicklung dieſer Dinge ſchien recht intereſſant zu werden. Schade, daß Sibyll morgen abend wieder nach Berlin abfuhr, Annemarie Wedt⸗ ner erlebte der erſten Liebe goldene Zeit bei andern zu gerne mit. Tante Lily mochte wohl ähnliche Gedanken haben, als ſie den jungen Oberlehrer ſah. Ob es auf Gegenſeitigkeit — Ob das Mädel ſeinen Beruf beiſeite wiefk um ſeine iebe „Ganz gewiß wird das ein Paar!“ prophezeite Va⸗ conius, als 8 Frau Lily nach Hauſe begleitete.„Es ſind beide gute Menſchen, und er ein grundehrlicher Kerl, auf den man ſich verlaſſen kann! Die Mattiesmädels haben ein Glück! Und bloß auf ihr ſchönes Geſicht hin— „Ja, bei den Matties hat die Natur ihre gute Laune ge⸗ habt— Schönheit und Verſtand! Sibyll ſaß noch lange in ihrem Zimmer. Sie ſchloß die Augen, wie ſchön das war, zu wiſſen, daß man geſiebt wird. Sie hatte ihn auch lieb— 9 ja! Zwar mit ihm durchgehen würde ſie nicht können. Auf ſolch kühne Idee kam der Ober⸗ lehrer ja auch nicht. Wenn ſie's ihm ſagte, tãte er mit, aber ſie wollte eigentlich einen Mann, der ihr die Sterne vom Himmel holte, der ſie einfach auf⸗ und davontrug! Ich hätte ihm entgegenfliegen müſſen, wenn ich ihn liebte! Ich bin ihm gut, aber an den Hals fliegen—? Fr war ſo rührend bei ſelner Werbung, und die Angſt, daß ich „nein“ ſagen könnte—— (Fortſetzung folgt.) —— Shube..eezeer“e frht rer 8 Framssee Wſſbrd. Wn E. Amealinbarg. Verlangen Ste OretkabrOsch. Nr.Z. 3 3 ———— FRFAAr Dattwoch, den d. Jufi 1921. Mannheimer Geueral · Anzeiger. ¶Abend · Ausgade.) 3. Seite. Nr. 306. Skundung der Einkommenſtener für 1921. FA. Nach einer Verordung des Reichsfinanzminiſters vom 7. Juni ds. Js. wird die für das Rechnungsſahr 1921 seſchuldete vorläufige Einkommenſteuer vom Arbeitslohn anz oder teilweiſe einſtweilen geſtundet. Um keine mißver⸗ ftändliche Auffaſſung dieſer Anordnung aufkommen zu laſſen, ſie auf folgendes hingewieſen. Es iſt beabſichtigt, den Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn ſo zu geſtalten, daß er bei Arbeits⸗ löhnen bis zu 24000 Mk. die endgiltige Einkommenſteuer dar⸗ ſtellt. Ein dementſprechender Geſetzentwurf liegt dem Reichs⸗ iag bereits vor; dieſe Regelung ſoll mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1921, alſo vom Beginn des Rechnungsjahres 1921 an, erfolgen. Der Steuerabzug würde dann inſoweit an die Stelle der ordentlichen Veranlagung treten; das vom Steuerabzug getroffene Einkommen würde überhaupt nicht mehr zur ordentlichen Einkommenſteuer veranlagt werden. Durch den Steuerabzug wäre der Steuerpflicht bezüglich dieſes Einkommens bereits genügt. Nach§ 30 Abſ. 1 des Einkommenſteuergeſetzes gilt aber die für das Rechnungsjahr feſtgeſtellte endgüllige Steuerſchuld zugleich als vorläufige Steuerſchuld für das folgende Rech⸗ nungsjahr. Der Steuerpflichtige, der einen Steuerbeſcheid für das Jahr 1920 erhält, wird deshalb in dieſem Beſcheid aufge⸗ fordert, die für das Rechnungsjahr 1920 feſtgeſtellte Steuer auch als vorläufige Steuer für das Rechnungsjahr 1921 in vierteljährlichen Teilzahlungen zu entrichten. Für das Rech⸗ nungsjahr 1920 werden nach den geſetzlichen Beſtimmungen auch noch alle Lohnempfänger beſonders veranlagt; ſie erhal⸗ ten daher einen Steuerbeſcheid mit der Aufforderung zur Ent⸗ richtung auch der vorläufigen Steuer für das Rechnungsjahr 1921. Da ſie jedoch, wenn der erwähnte Entwurf über die Lohnſteuer Geſetz wird, für das Rechnungsjahr 1921 mit dem bereits von der Lohnſteuer getroffenen Einkommen überhaupt nicht mehr veranlagt werden, ſo wäre ihnen dann inſoweit für 1921 auch keine vorläufige Einkommenſteuer anzufordern. Die den Lohnempfängern nach den jetzt noch geltenden Geſetzes⸗ beſtimmungen für das Rechnungsjahr 1921 gleichwohl ange⸗ forderte vorläufige Steuer wird deshalb, ſoweit ihnen der Steuerabzug gemacht wird, geſtundet; ſie brauchen dieſe Steuer einſtweilen nicht zu entrichten, weil ſie infolge der zu erwartenden Geſetzesänderung vorausſichtlich nicht endgiltig angeſetzt werden wird; denn an ihre Stelle wird vermutlich die Lohnſteuer treten. Auf die Durchführung des Steuerabzugs iſt die Verord⸗ nung überhaupt ohne Einfluß. Der Steuerabzug iſt nach wie vor nach den geltenden Vorſchriften zu machen; die Verord⸗ nung iſt alſo nicht in dem Sinne aufzufaſſen, daß etwa auch der Steuerabzug vorerſt zu unterbleiben hätte. Die Verord⸗ nung wird übrigens in der Hauptſache erſt dann praktiſche Bedeutung erhalten, wenn die Steuerbeſcheide für das Rech⸗ nungsjahr 1920 ausgegeben ſind. Wohl mit aus dieſem Grund hat der Reichsfinanzminiſter die Veröffentlichung der Verordnung in den Tageszeitungen bis jetzt nicht angeordnet. Wirtſchaftliche Fragen. * Drei wichtige Beſchlüſſe. ONBB. Berlin.6. Juli. Der Hauptausſchuß des deutſchen Induſtie- und Handelstages hat in ſeiner letzten Sitzung drei wichtige Beſchlüſſe gefaßt und zwar gegen die Ueberſpannung der Gewerbeſteuer, die Beſei⸗ tigung der Verkehrsſteuer und die Erhöhung der Fernſprechgebühren. In der Begründung wird da⸗ rauf hingewieſen, unſerer verarmten Volkswirtſchaft könne nicht durch immer ſtärkere Anſpannung der Steuern geholfen werden, ſondern nur durch ſtrengſte Sparſamkeit im Reiche wie in Ländern und Gemeinden. Vor Erlaß neuer Steuer⸗ geſetze und Verordnungen ſeien die amtlichen Vertreter von 5 Induſtrie und Gewerbe, als die Träger der Laſten, zgu hören. Städͤtiſche Nachrichten. *Mannheimer Meſſen und Märkte. Die e Annt nächſtes Jahr nicht am 1. Mai, ſondern am 30. p Schlachtviehmärkte werden abgehalten jeden Monta Donnerstag und zwar für Großvieh von—1 Uhr, für Kälber, Schafe und Ziegen von 11—1 Uhr, für Schweine: Nontags von —12 Uhr und Donnerstags von—1 Uhr; Ferkelmärkte jeden Donnerstag von 10—1 Uhr. 8 Anterſtützungskaſſe der candesfeuerwehr. Nach dem ſoeben ausgegebenen Geſchäftsbericht für das Jahr 1920 hatte die be⸗ ril. und Landesfeuerwehr⸗Unterſtützungskaſſe in dieſem Jahre u. a. folgende Aufwendungen: a. Unterſkützungen an verunglückte Feuerwehrmän⸗ ner und Mitglieder von Löſchmannſchaften, ſowie an Hinterbliebene von ſolchen Perſonen in 115 Fällen 62 621, darunter 54 wieder⸗ kehrende Unterſtützungen im Jahresbetrag von 45 025. b. Beihil⸗ fen an Feuerwehren und Gemeinden zur Anſchaffung von Löſch⸗ geräten und Ausrüſtungsgegenſtänden in 52 Fällen 221 176. Für die Beſichtigung der Feuerlöſcheinrichtungen durch die für die einzel⸗ nen Bezirke beſtellten Feuerlöſchinſpektoren und für die Haftpflichtver⸗ ſicherung der Feuerwehren und Löſchmannſchaften wurden 35 304 aufgewendet. Zur Beſtreitung dieſer Aufwendungen ſtand der Kaſſe neben den Zinſen aus dem Grundſtocksvermögen mit rund 33 900 aus den von der Gebäudeverſicherungsanſtalt und von den im Lande zum Geſchäftsbetrieb zugelaſſenen Feuerverſicherungsunternehmun⸗ gen für gemeinnützige Zwecke zu leiſtenden Beiträgen den ihr vom Miniſterium des Innern zugewieſenen Betrag von 300 000 zur Verfügung. Das Vermögen hat ſich im Jahre 1920 um 305 927 1 vermehrt und beträgt z. It. 1 092 226 l. 50jähriges Geſchäftsjubiläum. Die Mannheimer Nathaus⸗ konditorei nebſt Cafe Heinrich Valentin und Sohn unter dem Rathausbogen, begeht in dieſen Tagen das 50jährige Ge⸗ ſchäftsjubiläum. Aus dieſem Anlaß ladet das renommierte Cafe zur Beſichtigung der ſehenswerten Dekoration ein. Der ftonſumberein Mannheim beendet am 30. Juni ſein 21. Geſchäftsjahr. Die Zahl ſeiner Mitglieder beträgt 21 644. Der im letzten Geſchäftsjahr erzielte Umſatz erreichte die Höhe von rund 36 Millionen Mark. Der Verein beſitzt 48 Ge⸗ ſchäftsſtellen, darunter ein bedeutendes Spezialgeſchäft für Schuh⸗ waren. Er beſitzt zwei moderne Wohnhäuſer mit großen Läden, in denen in abſehbarer Zeit weitere Spezialgeſchäfte errichtet wer⸗ den ſollen, eine eigene Bierabfüllerei mit täglich 30 Hektoliter, eine Limonadenfabrik, eine mit den neueſten Maſchinen verſehene mo⸗ derne Großbäckerei und eine eigene Kaffeeröſterei und Sauer⸗ krautfabrik. Die vor einigen Jahren erworbene große Weinkelterei in Ruppertsberg(Pfalz) iſt mit ihren vier Keltern und großen Faßbeſtänden eine Unternehmung, wie nicht viele in der Pfalz vorhanden ſind. D3Z. Für Blumenfreunde. Um abgeſchnittene Blumen länger friſch zu erhalten, zerklopft man das untere Ende der Blumenſtiele auf einige Zentimeter, bis es völlig zerriſſen iſt. Ins Waſſer geſtellt, halten ſich ſolche Blumen länger, als die anderen. Das zerquetſchte Stielende leitet das Waſſer beſſer in die Blüte, als der nichkbeſchädigte Stiel. Es iſt aber zu beachten, daß der zerquetſchte Stengelteil ſchnel⸗ ler in Fäulnis übergeht. Man tut deshalb gut, dos Waſſer in den Blumengläſern täglich zu wechſeln. Sobald ſich Fäulnis einſtellt, wird das zerquetſchte Stielſtück abgeſchnitten und ein neues Stück zer⸗ klopft.— Nach den Roſen haben als letzte echte Kinder des Sommers nun auch die Nelken ihre Blüten erſchloſſen. Mancher Blumen⸗ freund gibt der Nelke mit ihrem ſtarkwürzigen Duft und ihrer ſchõ⸗ nen Farbe ſogar den Vorzug vor der Roſe. Daß das Nelkenöl als Mittel gegen Zahnweh Verwendung findet und zur Herſtellung von Parfums und Likören benützt wird, iſt nicht überall bekannt. Große Nelkenzüchtereien um Berlin liefern die Nelken nach England. Die Blüten werden zu dieſem Zwecke in halberſchloſſenem Zuſtand ge⸗ ſchnitten und dann regelrecht eingeſalzen zum Verſand gebracht. Bei der Ankunft werden die Blumen in klarem Waſſer ausgewäſſert, ſo⸗ daß die Blüten ihre urſprüngliche Friſche erhalten. Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Volkspartei. Am Donnerstag, den 7. Juli, abends 8 Uhr ſpricht in einer Ver⸗ ſammlung des Frauenausſchuſſes der Deutſchen Volks⸗ partei(im kleinen Saal der Harmonie) Fräulein Dr. M. Bernays über: Deutſche Frauen unter fremder Herrſchaft und Herr Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher⸗Heidelberg über Forde⸗ rungen an den Feindbund. Eintritt frei. veranſtaltungen. cHochſchule für Muſik. Die nächſten Schlußauffüh⸗ führungen des zu Ende Studienjahres finden Don⸗ nerstag, 7. Juli und Freitag, 8. Juli ſtatt. Zum Vortrag kommen durch Studierende der Ausbildungsabteilung Gochſchule) Werke für Klavier und Violine mit Begleitung des Streichorcheſters. Aus dem Lande. Landesverband der Beamten der badiſchen Gruppenpolizei. G heidelberg, 5. Juli. Der Wirtſchaftsverband der Beamten der Gruppenpolizei hielt am 1. und 2. Juli dahier im Gartenſaale der „Harmonie“ ſeine ordentliche halbjährliche Generalverſammlung ab, wozu auch die Vertreter der blauen Polizei, ſowie die Vertreter der Gendarmerie Badens erſchienen waren. Als Vertreter der badiſchen Regierung nahm Herr Miniſterialrat Leers, ſowie Herr Polizei⸗ Oberſt Blankenhorn an den Verhandlungen teil. Von den Bru⸗ derverbänden der Gliedſtaaten waren Württemberg durch Verbands⸗ ſekretär Frick, Heſſen durch den 2. Vorſitzenden Jobſt(grüne Po⸗ lizei), der Reichsverband durch Generalſekretär ODr. Franke vertre⸗ ten, der auch die Grüße des Deutſchen Beamtenbundes überbrachte. Von dem Bruderverband Heſſen(blau) und Polizeibeamtenverband Sachſen waren Begrüßungsſchreiben eingelaufen mit dem Wunſche, daß die Verhandlungen der Generalverſammlung erſprießliche Re⸗ Juli. Von Ernſt Theodor Müller. Die Senſen ſingen unterm Hammerſchlag: In herber Frühe grüßt das Dorf den Tag. Der Garten atmet noch im Roſentraum, Nur Stare lärmen ſchon im Apfelbaum. Stalltüren knarren rings im Hofe auf— Ein hungrig Meckern, Quietſchen und Geſchnauf. Die Pumpe plätſchert, und der Eimer klirrt, Und Heuduft ſüß aus einer Scheune wirrt. Und Wagen rattern hart zum Tor hinaus Und weckt ein Echo leis im alten Haus. Wie Kampfſignal: Dem heißen Tag entgegen! Und Widerhall: Am Abend Raſt und Segen. (Aus„Das Füllhorn der Fee“, Stuttgart, Greiner u. Pfeiffer.) Runſt und Wiſſen. Rei Die Kulturabgabe. Der Gedanke der Einführung einer ichskulturabgabe von frei gewordenen literariſchen Werken zu unſten bedrängter Schriftſteller wird zur Zeit in einem Ausſchuſſe 5 Reichswirtſchaftsrates geprüft. Etwaige geſetzgeberiſche Vor⸗ uge werden ſich auf den Anregungen dieſes Ausſchuſſes auf⸗ Aus ſchriftſtelleriſchen Kreiſen wird angeregt, die Ver⸗ laſſen en N den zu N. er i e zuzugeſtehen. hnen wenigſtens eine maßgebende wirkung dabei Wiee Proſeſſor Otto Juckerkandl, 1 Univerſität, iſt im 60. Lebensjahr einem Schlaganfall Rotern„Zuckerkandl war ein Bruder des Prager Nationalökonomen Aand! Zuckerkandl und des verſtorbenen Mediziners Emil Zucker⸗ und ſei eine Hauptwerke ſind ſeine„Chirurgiſche Operationslehre“ bendbunt der Erkrankungen der Harnblaſe“. 0 1 5 2 Puuſeen iktor v. cang 1. Der bedeutende Wiener Phyſiker, frühere der bekannte Urologe der or der Wiener Akademie der Wiſſenſchaften, Hofrat Dr. Frofeſſor Lang, iſt am Sonntag im Alter von 83 Jahren geſtorben. Kriſtaller b. Lang war einer der Hauptbegründer der modernen d 5 Gaſit Sein„Lehrbuch der Kriſtallographie(1876) hat auf uuch 5 ebiete bahnbrechend gewirkt. Die Kriſtallforſchung hatte er durch ſeing Erfindung einer Reihe wertvoller Inſtrumente, z. B. Achſegwinen Goniometer und durch einen Apparat zur Meſſung der el gefördert. Später wendete er ſich auch anderen Ge⸗ bieten der Phyſik zu, namentlich der Optik— die er ebenfalls durch Erfindung eines wichtigen Inſtruments, des Spektrometers, be⸗ reicherte—, der Mechanik, der kinetiſchen Gastheorie, der Wärme⸗ und Elektrizitätslehre. OLeibniz als Vorkämpfer der deulſchen Spruche. Der 275. Geburtstag des Philoſophen Leibniz, der in dieſen Tagen gefeiert wird, ruft uns die Arbeit des großen Mannes für den völkiſchen Gedanken in Erinnerung. War doch das Zeitalter. in dem er lebte, und wirkte, wie unſere Gegenwart von ſchweren Kämpfen erfüllt, in denen das deutſche Volk um Sein oder Nichtſein rang. Der alte Erbfeind im Weſten, die Franzoſen, ſuchte auch damals den öſtlichen Nachbarn zu vernichten, und wie er auch jetzt wieder mit ſeiner Kultur geſchickte Propaganda treibt, ſo hatte er damals es verſtanden, die franzöſiſche Geiſtesart in Bildung, Sitte, Tracht und Sprache mehr und mehr dem Deutſchen aufzuzwingen. Gegen dieſe Ausländerei hat keiner mannhafter angekämpft als Leibniz. Vor allem machte er ſich die Pflege der deutſchen Sprache zur Aufgabe und trat in mehreren Aufſätzen dafür ein, daß ihr Studium vertieſt, ihre Reinheit bewahrt und daß ſie gegen das neueindringende Franzöſiſch und gegen das altererbte Ladein ge⸗ ſchützt werde. So verlangte er— eine damals ganz unerhörte Forderung— daß die deutſche Sprache in die Wiſſenſchaft ein⸗ eführt werde, und trut ſchon ais Zwanzigjähriger für eine deutſche e des römiſchen Rechts ein.„Der gelehrte Juriſt“, ſchrieb er,„ſoll die Redekunſt, dieſe Krone aller Künſte und Wiſſenſchaften, nicht auf die lateiniſche Sprache beſchrönken, ſon⸗ dern auch auf die Mutterſprache ausdehnen.“ 1670 ſprach er die damals beſonders kühre Behauptung aus, die deutſche Sprache ſei von allen europäiſchen Sprachen für die Philoſophie am meiſten geeignet und dieſe Wiſſenſchaft ſolle daher in der Mutterſprache getrieben werden. Die großartige Entwicklung der deutſchen philoſophiſchen Literatur ſeit Kant hat ihm Recht gegeben. Ebenſo befürwortete er die Einſührung der deutſchen Sprache in die Naturwiſſenſchaften und kämpfte dagegen, daß das Latein das Deutſch nicht nur aus dem Betrieb der Hochſchulen, ſondern über⸗ haupt aus dem Unterrichtsweſen rerdrängt habe.„Die Uebung der Mutterſprache iſt höchſt nötig und nützlich, ſagt er,„und wird auch billig durch eigentliche öffentliche und private Uebungen betrieben.“ Mit der deutſchen Sprache ſollte auch die deutſche Bildung und deutſche Sitte gepflegt werden, und deshalb erſtrebte Leibniz die Gründung einer deutſchgeſinnten Geſellſchaft, deren Ziele nur zum Teil in der Berliner Akademie verwirklicht wurden. Auf dieſe Weiſe iſt Leibniz im Kampf gegen Ausländerei und Franzöſterung zu einem der Begründer deutſcher Weltanſchauung und deutſcher Bildung geworden. e 90 lnachricht. Der ordentliche Profeſſor Dr. Ing. Wabenne ſen wurde für die Zeit vom 1. September 1921 bis 31. Auguſt 1922 zum Rektor der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt gewählt. ſultate zeitigen mögen. Von den badiſchen Landtagsmitgliedern waren die Abgg. Schneider und Mager⸗Heidelberg vertreten. Der 1. Vorſitzende begrüßte die Vertreter und hieß ſie in der altbekannten Muſenſtadt herzlich willkommen. Die anweſenden Vertreter dankten für die Einladungen und überbrachten ihrerſeits die Grüße ihrer Kor⸗ porationen. Die Vertreter der beiden Landtagsfraktionen verſicherten die Angehörigen ihres Wohlwollens. Eine Reihe dienſtlicher und wirtſchaftlicher Fragen wurden erledigt, in denen die Vertreter der Regierung, wie Generalſekretär Dr. Franke und Verbandsſekretär Frick in aufklärendem Sinne ſich an der Diskuſſion beteiligten. Als wichtigſter Punkt der Tagesordnung galt der Zuſammenf chluß aller mit Polizeigewalt betrauter Perſonen(grau, blau und Gen⸗ darmerie) zu einer Einheitsorganiſation. Alle beteiligten Organiſa⸗ tionen ſprachen ſich für den Zuſammenſchluß aus. Mit einer ſchön arrangierten Feier der Heidelberger Ortsgruppe in der Stadthalle fand die Tagung ihren Abſchluß. Oe. ANus der pPfalz. D3. Frankenthal, 5. Juli. In der letzten Stadtratsſitzung be⸗ ſchloß der Stadtrat auf Antrag des Bürgermeiſters alle beteiligten Behörden zu erſuchen, ſich für eine baldige Aufhebung der Sank⸗ tionen einzuſetzen, deren längere Dauer zu einer Kataſtrophe für die Induſtrie und die ganze Stadt führen müßte. ONB. Speyer, 6. Juli. In der Uniformierung der Gendarmerie, die vor dem Krieg peinlich genau geregelt war, hat die Kriegszeit große Unterſchiede gebracht. Um allmählich wieder zu einer einheitlichen Dienſtkleidung zurückzukehren, hat der Gendarmerieverband die nötigen Schritte unternommen. Die Gen⸗ darmen ſelbſt werden im Laufe dieſes Monats durch eine Urab⸗ ſtimmung in die Lage verſetzt, ſich über die Farbe der zukünftigen Uniformen ſchlüſſig zu werden. Am praktiſchſten hat ſich bisher die grüngraue Grundfarbe im Gendarmeriedienſt erwieſen, auch deſſen Kleidfamkeit wird gelobt. Bis zur Einführung einer neuen Uni⸗ form dürfte es noch eine Zeitlang dauern, da die jetzt im Gebrauch befindliche erſt noch abgetragen werden darf. D3. Neuſtadt a. Hdt. 4. Juli. Am Sonntag fand in Linden⸗ berg der Bezirksfeuerwehrtag des Bezirksamtes Neuſtadt a. Hdt⸗ ſtatt. Bei der Erſtattung des Jahresberichts wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß die Ausbildung der Mannſchaften erſchwert werde, durch das Verbot der Uebungen militäriſchen Eharakters. Neun Feuer⸗ wehrleuten konnte das Ehrenzeichen für 25jährige Dienſtzeit ver⸗ liehen werden. Für den nächſtjährigen Bezirkstag wurde Rupperts⸗ berg als Tagungsort auserſehen, wo die Feuerwehr des Ortes ihr 50jähriges Jubiläum begeht. Am 23. und 24. Juli findet in Speyer der Pfälziſche Kreisfeuerwehrtag ſtatt. D. Annweiler, 6. Juli. Hier brach auf einem Heuſpeicher der Boden durch und ein auf ihm beſchäftigtes 20jähriges Mädchen ſtürzte mit ihm ab und wurde unter den nachſtürzenden Holzmaſſen begraben. Lebensgefährlich verletzt wurde ſie unter den Trüm⸗ mern hervorgezogen. Gerichtszeitung. Die badiſche Holzvertriebsgeſellſchaft m. b. 9. D3. Karisruhe, 6. Juli. Ueber den großen Betrugs⸗ proze ß gegen Kurt Fries und Genoſſen, der ſich gegenwäͤrtig vor dem hieſigen Schwurgericht abſpielt, iſt zu berichten: der Haupt⸗ angeklagte Fries wurde im Februar 1918 vom Kriegsgericht wegen unerlaubter Entfernung und Urkundenfälſchung abgeurteilt, im Spätjahr 1920 aber auf dem Wege des Wiederaufnahmever⸗ fahrens freigeſprochen, nachdem man ihm den Schutz des 8 51 zu⸗ gebilligt hatte. Er war vorübergehend in der Heilanſtalt Hil⸗ desheim untergebracht. Fries, der in Durlach ein Geſchäft»egrün⸗ det hatte, das er im Sommer 1920 nach Karlsruhe verlegte, han⸗ delte mit techniſchen Einrichtungen für Dampfbetriebe und betätigte ſich zudem in Exportgeſchäften. Dadurch wurde er mit dem mit⸗ angeklagten Hilfsarbeiter der Handelskammer Karlsruhe Dr. Gei⸗ ler bekannt, der ſeinerſeits beſtreitet, ſich an den Betrügereien aktiv beteiligt zu haben, wohl aber Beagünſtigung zugibt. Dem Kaufmann Fries und dem Prokuriſten Grammes aus Mann⸗ heim(wohnhaft in Frankfurt a..) wird u a. vorgeworfen, daß ſie am 7. oder 8. Juli v. Js. Ausfuhrpapiere fälſchten, inhaltlich derer an die fingierte Firma Holzvertriebs⸗Geſellſchaft m. b. H. Karlsruhe Rheinhafen die Ausfuhrbewilligung für 49 000 Kubikmeter Fichtenholz im Werte von 3,8 Millionen hollän⸗ diſchen Gulden ertellt wurde. Als Adreſſat wurde die Firma van Stolk in Rotterdam bezeichnet. Hierzu ſei bemerkt, daß das ganze Ausfuhrkontingent in Holz für das Reich auf 40 000 Kubikmeter feſtgeſetzt iſt. Man beſchaffte ſich ſodann Teilpoſtenbeſcheinigungen über 29 000 und 600 Kubikmeter und fuhr nach Offenbach a. M. zum Holzhändler Stöcker. Unter der wlederholten Verſicherung, daß es ſich um einwandfreie Papiete handle, wurden Stöcker und der Bankier Merzbach dazu beſtimmt, die Teilpoſtenbeſcheinigung über 6000 Kuübikmeter ſowie die dazu gehörigen Schiffskonoſſe⸗ ments und Frachtbriefe zum Preiſe von 600 000 Mark abzukaufen. Von dieſem„großen Geſchäft“ erhielten Grammes vorläufig 150 000 Mark, Dr. Geiler 60 000 Mark, Fries und Grammes kauften ſich für 110 000 Mark ein Auto, der Reſtbetrag blieb auf der Bank. So die Angaben des Hauptbeſchuldigten. Eine weitere Teilpoſten⸗ beſcheinigung für 220 000 Mark anzubringen, mißlang. Den Ange⸗ klagten Eytel, Herr und Reutkher wird zur Laſt gelegt, bei den Urkundenfälſchungen mehr oder minder behilflich geweſen zu ſein, durch Verſchacherung von Ausfuhrbewilligungsformularen, mißbräuchlichen Aufdruck von Dienſt⸗ und Namensſtempeln des Reichskommiſſars für Ein⸗ u. Ausfuhr uſw. Grammes will immer der Meinung geweſen ſein, daß die Urkunden echt wären. Dr. Geiler ſtellt in Abrede, von Fries 60 000 Mark erhalten zu haben. Deſſen belaſtende Ausſagen ſeien ein Ausfluß der Rache, weil er, Dr. Geiler, mit zur Aufdeckung der Fäſchungen beigetragen habe. Den erſten Verdacht hegte die Holzausfuhrſtelle Mainz unter gleich⸗ zeitiger Feſtſtellung, daß die Spuren nach Karlsruhe führten Nach viertägiger Verhandlung wurde Fries zu zwei Jah⸗ ren Gefängnis verurteilt. 5 Angeklagte erhielten Strafen von ſechs Monaten bis zu einem Jahre Gefängnis, ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Neues aus aller Welt. — Das ſterbende Wien. Bei der Etatberatung im Gemeinde⸗ rat von Wien wurde dieſer Tage feſtgeſtellt, daß die ehemalige Kaiſerſtadt an der Donau in einem Zeitraum von neun Jahren (ſeit 1912) mehr als eine halbe Million Einwohner ver⸗ loren hat und jetzt wieder auf der Zahl der Einwohner im Jahre 1905 angelangt iſt. Namentlich in den letzten Jahren haben die Geburten ſehr ſtark abgenommen und die Todesfälle ſtark zuge⸗ nommen. Wien iſt auch jetzt noch ein Opfer der Hungerpolifik, mit der es gefügig gehalten wird und unter deren Einwirkung es allmählich auszuſterben droht. Die Bevölkerung beträgt jetzt noc⸗ etwa 1,8 Millionen. —. lugpoſt in China. Auch das Reich der Mitte wird in den regelmäßigen Luftverkehr einbezogen. Als erſte Strecke iſt eine ſtändige Verbindung zwiſchen Peking und Schanghai in Ausſicht genommen. Ende Juni fand ein Probeflug ſtatt, der zwei ausländiſche und zwei chineſiſche Paſſagiere von Peking nach Schanghai beförderte. Auch der Rückflug verlief durchaus pro⸗ ue ſodaß die Strecke in der nächſten Zeit eröffnet wer⸗ n wird. — Noch immer Minengefahr im Schwarzen Meer. Nach einer Lloyd⸗Meldung iſt der amerikaniſche Dampfer„Mopang“', 3543 Tonnen, im Schwarzen Meer eine Mine geſtoßen und ge⸗ Die Mannſchaft wurde gerettet. e ö ſunken. * — zu haben Dokrras0 — * S — ——— —— —— — —— — —— Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgade.) Mittwoch, den 6. Juli 1921. ere 5 u n R e Die Körperſchaftsſteuererklärung. (Schluß aus Nr. 256, Bellage„Geſetz und Recht.“) Die ſchwierigſte und zugleich die am meiſten der Steuer⸗ behorde zur Beanſtandung Anlaß gebende Ftage iſt die nach den Rückſtellungen. Hier tritt der Unterſchied zwiſchen bilanz⸗ mäßigem Gewinn und ſteuerbarem Einkommen hervor. Wenn zwar die kaufmänniſche Buchführung die im Körper⸗ ſchaftsſteuergeſetz gegebenen Vorſchriften über die Zuläſſigkeit von Abzügen beobachtet hat, dann bietet die Frage 2 der Er⸗ klärung keine Schwierigkeiten. Aber bei den grundſätzlich verſchledenen Zielen, die die kaufmänniſche Buchfuͤhrung und das Steuerrecht verfolgen, wird dies nur in den wenigſten Fällen zutreffen. Die Frage verlangt Aufdeckung aller ſtillen und offenen Reſerven, die im Bilanzjahr vor Feſtſtellung der Bilanz geſchaffen ſind. Es ſind hier anzugeben Abſchreibun⸗ gen, ſoweit ſie über die im Bilanzjahr eingetretene Abnützung hinausgehen, Rückſtellungen für zukünftig eintretende Ver⸗ luſte, das angemeſſene Maß überſchreitende Dotierungen des Erneuerungsfonds, Zuführungen zum Delkrederefonds über den Betrag der Forderungen, Rücklagen für Kreditoren, die am Bilanzſtichtage noch nicht begründet waren uſw. Jeder Körperſchaftsſteuerpflichtige wird gut daran tun, ſeine Bilanz auf derartige ſteuerpflichtige Rückſtellungen noch⸗ mals durchzuprüfen und bei Zweifelsfällen ſeiner Erklärung eine Begründung beifügen, weshalb der fragliche Poſten nicht als Rückſtellung im Sinne der Frage 2 anzuſehen iſt. Kol⸗ lektivabſchreibungen als Wertminderungskonto des Geſamt⸗ unternehmens ſind ſteuerfrei. Ob dies auch bei den Zuführun⸗ gen zum„Werkserhaltungskonto“ der Fall iſt, läßt ſich all⸗ gemein nicht ſagen. Nur ſoweit dieſe ſich im Rahmen einer Minderung des Geſamtwerts des Unternehmens bleiben, wird man mit der Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs dieſe Frage bejahen können. Im Entwurf zur Abänderung des Körper⸗ ſchaftsſteuergeſetzes ſoll die Zuläſſigkeit der Biſdung ſteuer⸗ freier Werkerhaltungskonten grundſätzlich anerkannt werden. — In der Frage 3 ſind gewiſſe als Unkoſten verbuchte Aus⸗ gaben anzugeben. Als Aufwendungen zur Verbeſſerung oder Geſchäftserweiterungen gelten nur die Ausgaben, mit welchen Sidrichtungen oder Anlagen zur Erzielung eines höheren Er⸗ trages oder zur Ausdehnung des Betriebsumfanges beſtritten werden. Die Körperſchaftsſteuer und infolgedeſſen auch etwa dafür in der Bilanz eingeſetzte Rückſtellungen ſind nach 3s des Geſetzes nicht abziehbar.— Zu IIa2 iſt zu bemerken, daß gelegentliche Gewinne aus Grundſtücksverkäufen abzieh⸗ bar ſind und daher hier eingeſetzt werden müſſen, wenn ſie im Bilanzgewinne enthalten ſind. Für Gewinne aus Ver⸗ äußerung alter Maſchinen oder Bürvinventar dürfte dies da⸗ gegen nicht zutreffen. Die Ziffer 11d enthält die beſonderen Abzüge auf Grund des Körperſchaftsſteuergeſetzes. Hierm gehört die Kriegs⸗ abgabe 1919, dann Wohlfahrtszuwendungen unter beſtimm⸗ ten Bedingungen, weiter Rücklagen für die Grunderwerb⸗ ſteuer gemäߧ 10 des Grunderwerbſteuergeſetzes, die ſog. Beſteuerung der toten Hand. Nach jener Vorſchrift wird von dem im Eigentum von Perſonenvereinigungen, Anſtalten oder Stiftungen aller Art ſtehenden inländiſchen Grundſtücken 20 re ſeit dem Erwerb oder dem letztmaligen Eintritt der Steuerpflicht eine Steuer von 2 Prozent des gemeinen Wertes des Grundſtücks erhoben. Dieſe Steuerpflicht tritt nach§ 28 des Geſetzes zum erſten Mal mit dem 1. Januar 1929 oder an dem ſpäteren ſeit dem Inkrafttreten des Geſetzes liegenden Tage ein, an dem ein zehnjähriger Zeitraum ſeit dem Er⸗ werbe abläuft. Die Steuer wird das erſtemal nur in Höhe von 1 Prozent erhoben. Hatte beiſplelsweiſe eine Erwerbs⸗ eſellſchaft bereits 1919 ein Grundſtück im Werte von 500 000, o hat ſie bei Wert am 1. Januar 1929 im Jahre 1929 eine Grunderwerbſteuer von 1 Prozent aus 500 000 Mk., alſo 5000 Mk. zu zahlen. Dieſe 5000 Mk. kann ſie auf den zehnjährigen Zeitraum verteilen und eine jährliche Rückſtel⸗ lung von 500 Mk. vornehmen, die körperſchaftsſteuerfrei iſt. Die Rücklage iſt, 1 N ſie in der Bilanz nicht berückſichtigt iſt, unter IIp 2 eingeſetzt worden.— Mit Ziffer 3 ſind die Beträge gemeint, die zum Ausgleich eines vorhandenen Verluſtvor⸗ trages verwendet ſind. Sind jedoch zur Deckung der Unter⸗ bilanz noch offene Reſerven vorhanden, ſo beſchränkt ſich die 85 der zur Deckung der Unterbilanz verwendeten Beträge auf die Differenz des Verluſtvortrags und der offenen Reſerven. Sind vorhanden 80 000 Mk. Berluſtvortrag, 50 000 Mk. offene Reſerven und 40 000 Mk. Bilanzgewinn, ſo ſind nur 30 000 Mk. vom Gewinn abzugsfähig, wogegen ber die reſtlichen 10 000 Mk. Gewinn als nicht zur Deckung er Unterbiſanz notwendig Steuerpflicht beſteht. Eigenartig mutet die Ziff. III„Verwendungen aus den ſteuerbaren Einkünften“ an. Zunüchſt wird hier nach dem Geſanmbetrag dieſer Verwendungen gefragt und dann iſt nach einer komplizierten arithmetiſchen Formel für jeden dieſer Be⸗ träge eine anteilige Summe zu errechnen. Nur dieſer Betrag wird als abzugsfähig anerkannt. Steuerfrei ſollen die unter 111 aufgefährten Verwendungen nur im Verhältnis der ſteuer⸗ baren Einkünfte zu den abziehbaren Einnahmen ſein. Hat. B. eine Exwerbsgeſellſchaft ein Einkommen von 2000 000 Mk., darunter 500 000 nach II a abziehbare Einnahmen und werden 200 000 Mk. auf Grund des Jahresabſchluſſes an Vorſtand d Angeſtellte gezahlt, ſo ſollen von leter Summe nur 75000 Mark abziehbar ſein. Im Geſetz dagegen heißt es, daß die in Ziff. III aufgeführten Verwendungen„nicht als ſteuerbares Einkommen“ gelten. Hier iſt klar zum Ausdruck gebracht. daß der volle Betrag, alſo die 200 000 Mk. ſteuerfrei iſt. Dazu kommt, daß meiſt die Geſellſchaft zur Zahlung der Vergütungen vertraglich verpflichtet iſt, die Vergütungen alſo unter Betri⸗hs⸗ ausgaben fallen und ſo wie jede andere Schuld voll abziehbar iſt.— Die übrigen Fragen des Formulars bieten zu beſonderen ee e keinen Anlaß. Die Fragen des zweiten Abſchnitts zweitere Angaben über das Einkommen aus inländiſchen Grundbeſitz und Gewerbe“ ſind für den Steuerpflichtigen ſelbſt bedeutungslos. Letztere Angaben ſind lediglich zum Zwecke erforderlich, um die Steuern, die insgeſamt vom Steuerpflich⸗ tigen am Sitze der Erwerbsgeſellſchaft erhoben wird, unter die verſchiedenen Steuergläubiger(Länder und Gemeinden) nach Maßgabe des Landesſteuergeſetzes zu verteilen. Von iſt noch feſtzuſtellen, daß Prokuriſten und ndlungsbevollmächtigte zur Abgabe der Erklärung nicht erechtigt ſind Der Steuererklärung ſind beizufügen: neben den nach 8 174 Reichsabgabenordnung beizubringenden Unter⸗ lagen(Abſchriften der unverkürzten Bilanz mit Erläuterungen ewinn⸗ und Verluſtrechnung) auch der Jahresbericht die etzung des resabſchluſſes und die Ber⸗ Fitenmee cee,— 6 der Mit. eeee W Ne gliederverſammlung. Dem Steuerpflichtigen ſteht es frei, be⸗ ſondere Erläuterungen zu einzelnen Punkten, ſowie Buchaus⸗ züge, Belege uſw. zu machen. Die Erhebung der Einkommenſteuer im Rechnungsjahr 1921. Nach einer Verordnung des Finanzminiſters vom 12. April 1921 haben bis zum Empfang des endgültigen Steuer⸗ beſcheids die Steuerpflichtigen im Rechnungsjahr 1921 die Einkommenſteuer vorläufig weiter zu zahlen, die ſie im Rech⸗ nungsjahr 1920 als vorläufige Einkommenſteuer bezahlt haben. Sobald der endgültige Steuerbeſcheid für 1920 zu⸗ geſtellt iſt, iſt nunmehr der darin angegebene Betrag als vor⸗ läufige Steuerſchuld für das Rechnungsjahr 1921 an dem feſt⸗ geſetzten Zahlungstermin zu begleichen. Veſondere Benach⸗ richtigungen über den zu zahlenden Betrag werden nicht zu⸗ geſtellt. Zahlungstermine ſind der 1. Juli, 15. Auguſt, 15. November 1921 und 15. Februar 1922, Da es nun zweifelhaft war, ob die Gehalts⸗ und Lohn⸗ empfänger, die doch die Einkommenſteuer berelts durch den Abzug vom Gehalt und Lohn entrichten, ebenfalls hon jener Verordnung betroffen werden ſollen, hat das Reichsfinanz⸗ miniſterium unter dem 7. Juni 1921 eine Verordnung über die Erhebung der vorläufigen Einkommenſteuer vom Arbeits⸗ lohn für das Rechnungsjahr 1921 erlaſſen. Danach gilt für Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, folgendes: Ohne beſonderen Antrag wird die für das Rechnungsjahr 1921 geſchuldete vor⸗ läufige Einkommenſteuer vom Arbeitslohn einſtweilen geſtun⸗ det, und zwar, wenn das Geſamteinkommen nur aus Arbeits⸗ lohn beſteht und 24000 Mk. nicht überſteigt, in voller Höhe: wenn das Geſamteinkommen neben Arbeitslohn aus ſonſtigen Einkommen beſteht und 24000 Mk. nicht überſteigt, in Höhe des Betrages, der 10 7 des ſonſtigen Einkommens überſteigt und wenn das Geſamteinkommen 24000 Mk. überſteigt, in Höhe von 10 7 des Arbeitslohns. Zur Erläuterung dieſer Beſtimmungen iſt zunächſt feſt⸗ zuſtellen, daß durch ſie der Lohnabzug in keiner Weiſe berührt wird. Es ſoll vielmehr dadurch erreicht werden, daß die Steuerpflichtigen, die dem Lohnabzug unterliegen, an den einzelnen Zahlungsterminen für die Entrichtung der vorläu⸗ figen Einkommenſteuer dem Finanzamt jedesmal ihre Steuer⸗ karte einreichen und dieſes dann in Anrechnung auf die vor⸗ läufige Steuerſchuld die Steuermarken einbehält. Zur Er⸗ läuterung der zunächſt etwas unklar erſcheinenden Verord⸗ nung ſei noch folgendes geſagt: Demjenigen, der nur bis 24000 Mk, Arbeitseinkommen hat, wird die vorläufige Einkommenſteuer in voller Höhe ge⸗ ſtundet. Er braucht vorläufig nichts zu zahlen. Ihm wird doch die Steuer durch den 10 proz. Lohnabzug einbehalten. Anders iſt es ſchon bei dem Gehaltsempfänger, der lediglich ein Arbeitseinkommen über 24 000 Mk. hat. Nehmen wir einen Beamten mit 36 000/ Mk. Gehalt. In Höhe von 3600 Mark(10 Proz. von 36000 Mk.) iſt ihm die vorläufige Steuer geſtundet, da hierfür der Lohnabzug gemacht wird. Darüber hinaus hat er aber auch vorläufige Einkommenſteuer zu zahlen. In welcher Höhe er dieſe zu entrichten hat, bemißt ſich, bis ihm der endgültige Steuerbeſcheid für 1920 zugeſtellt wird, nach der im vergangenen Jahre vorläufig gezahlten Einkommenſteuer. Hat er beiſpielsweſſe im Jahre 1920 5000 Mark an vorläufiger Steuer bezahlt, ſo hat er jetzt 5000 Mk. weniger 3600 Mk. alſo 1400 Mk. in 4 Raten an den ein⸗ zelnen Zahlungsterminen zu entrichten. Sobald nun der end⸗ gültige Steuerbeſcheid zugeſtellt wird, tritt an Stelle der im pergangenen Jahre vorläufig gezahlten Einkommenſteuer die im Steuerbeſcheid feſtgeſetzte Steuerſchuld. Von dieſer ſind 10 Proz. vom Arbeitseinkommen abzuſetzen und der Reſt dann an den Zahlungsterminen zu begleichen. Hat ein Ge⸗ haltsempfänger 20 000 Mk. Arbeikseinkommen und 2000 Mk. ſonſtige Einnahmen z. B. Zinſen, ſo wird ihm die vorläufige Emkommenſteuer bis auf den Betrag von 200 Mk.(10 Proz. von den 2000 Zinseinnahmen) geſtundet, die 200 Mk. muß er an den einzelnen Zahlungsterminen mit je 50 Mk. als vor⸗ läufige Einkommenſteuer bezahlen. Einem Beamten mit 30000 Mk. Gehalt und 25 000 Mk. ſonſtigem Einkommen, 3. B. aus Grundbeſitz, Zinſen und Spekulationsgeſchäften, ſind 3000 Mk. geſtundet. Den darüber hinausgehenden Betrag der im vorigen Jahre gezahlten vorläufigen Einkommenſteuer hat er jetzt an den vier Zahlungsterminen zu entrichten. Sobald ihm jedoch der endgültige Steuerbeſcheid zugeſtellt wird, macht er dieſelbe Rechnung mit der auf Grund des endgültigen Steuerheſcheids feſtgeſtellten vorläufigen Steuerſchuld. Wer im vergangenen Jahre keine vorläufige Steuer bezahlt hat, braucht auch jetzt zunächſt keine vorläufige Steuer zu entrichten, da bei ihm doch jetzt noch nicht feſtzuſtellen iſt, wieviel er vorläufig zu entrichten hat. Erſt wenn er ſeinen Steuer⸗ beſcheid für 1920 erhalten und die darin feſtgeſetzte Summe 10 Prozent ſeines Gehalts überſteigt hat er den überſchießen⸗ den Betrag als vorläufige Steuer zu zahlen. vr Amſatzſteuerpflicht von Proviſionen der Handelsagenten. Die Frage, ob der Handelsagent von ſeinen Proviſtonen Umſatz⸗ ſteuer zahlen muß, iſt äußerſt beſtritten. Die Entſcheidung der Frage hängt davon ab, ob der Handelsagent eine ſelbſtändige gewerbs⸗ mäßige Tätigkeit ausübt. In einem Urteil vom 6. Mal d. J. nimmt der Reichsfinanzhof hierzu Stellung und beſaht die Umſatzſteuerpflicht des Handelsagenten. Der§ 84.G.., ſo führt er aus. ſpricht es ausdrücklich aus, daß der Handelsagent nicht Angeſtellter iſt. Der Umſtand, daß der Agent verpflichtet iſt, dem Geſchäftsherrn die erfor⸗ derliche Nachricht zu geben und ihm insbeſondere von jedem Ge⸗ ſchäftsabſchluß unverzüglich, Anzeige zu erſtatten hat, ſchließt die Annahme einer ſelbſtändigen gewerblichen Tätigkeit des Agenten bei ſeiner Vermittlertätigteit keineswegs aus. Für die Feſtſtellung, ob eine ſelbſtändige gewerbliche Tätigkeit vorliegt, kommt es weſentlich darauf an, ob der Händler als ſelbſtändiges oder unſelbſtändiges Glied im Geſchäftsorganismus des Geſchäftsherrn anzuſehen iſt. Der un⸗ ſelbſtändige, Handlungsgehilfe hat zu tun und zu laſſen, was der Geſchäftsherr ihm aufträgt, ſeine geſamte Tätigkeit wird vom Ge⸗ ſchäftsherrn geregelt. Der ſelbſtändige Agent kann ſeine Tätigkeit ganz nach ſeinem Belieben einrichten und iſt inſoweit keinen An⸗ weiſungen des Geſchäftsherrn unterrzorfen. Insbeſondere kann er ſelber darüber beſtimmen, in welcher Art er tätig werden will, ob er Kunden aufſucht, ob er wartet, daß dieſe zu ihm kommen, ob er Geſchäfte abſchließt oder nicht. Entgelt für die Leiſtungen, die der Agent als ſelbſtändiger Gewerbetreibende bewirkt, bildet die ihm gezahlte Vergütung. Ihre Umſatzſteuerpflicht ergibt ſich deshalb un⸗ bedenklich aus§ 1 des Umſatzſteuergeſetzes. Der von der Vorinſtanz berangezogene§ 7(Zwiſchenhändlerprivileg) kommt bei Agenten im Gegenſatz zum Kommiſſionär nicht in Betracht, da er unter gewiſſen Verausſetzungen Steuerfreiheit nur bei Lieferungen gewährt, während beim Agenten im Gegenſatz zum Kommiſſionär, der als Zwiſchen· händler bebandeſf mird nur die Norttenerma von Leiungen in ——— 14 7. Rechtsfragen des fllitags. Gibt die Verhinderung einer Lieferung durch den Betriebsrat ein Recht zum Kücktritt vom Vertrage? Eine Firma verkaufte Oktober 1919 zwet Automobile zum Preiſ⸗ von 72 000 Mk., lieferbar ſpäteſtens Februar 1920. Nach einer An⸗ zahlung von 24000 Mk. unterblieb die Lieferung. Die Firma be⸗ rief ſich neben der ungeheuren Steigerung der Herſtellungspreiſe be⸗ ſonders darauf, daß die Arbeiter und Angeſtellten der Fabrik, die letzt durch ihre Vertretungen die Herſtellungskoſten und die Ver⸗ kaufspreiſe hinſichtlich eines jeden Autos genau kontrollierten, keinesfalls die Fortſchaffung eines Fohrzeuges dulden würden, deſ⸗ ſen Anſchaffungskoſten den Verkaufserlös überſteigen würden. Das Landgericht wie das Oberlandesgericht maßen dieſem Umſtande je⸗ doch keine Bedeutung bei und verurteilten die Firma zur Lieferung. Die Reviſton der beklagten Firma wurde vom Reichsgericht gleich⸗ falls zurückgewieſen mit folgenden Entſcheidungsgründen: Zur Jeit des Vertragsabſchluſſes konnte ſeder Geſchäftsmann die durch den Krieg und die Revolution herbeigeführte Zerſtörung des deutſchen Wirtſchaftslebens erkennen. Mit der Preisſteigerung mußte die Beklagte rechnen. Unterließ ſie jeden Vorbehalt nach dieſer Rich⸗ tung, ſo muß ſie den Schaden ſelbſt tragen. Weiter wird gerügt, daß das Berufungsgericht der durch das Verhalten des Betriebs⸗ rats geſchaffenen beſonderen Lage nicht die richtige rechtliche Wür⸗ digung hat zuteil werden laſſen. Wenn der Betriebsrat ſich der Entfernung eines jeden Fahrzeuges aus der Fabrik bei Niche⸗ erzielung angemeſſener Preiſe widerſetze, ſo werde dadurch bei der Schwäche der heutigen Regierung, die den Forderungen der Ar⸗ beiterverbände und der Drohung mit Maſſenkundgebung nicht wirk⸗ ſam zu begegnen vermöge, eine objektive Unmöglichkeit herbei⸗ geführt. Dieſe Auffaſſung erſcheint jedoch auch bei Berückſichengung der gegenwärtigen Lage der Staatsgewalt nicht zutreffend. Viel⸗ mehr iſt es durchaus wahrſcheinlich, daß es, wie guch das Berufungs⸗ gericht annimmt, der Lieferantin bei gutem Willen durch Anrufung der geſetzlichen Mittel, gelungen wäre, die unzuläſſige Einmiſchung der Arbeiter oder deren Vertretung zu brechen. Fälle, in denen Fabriken auf angegebenem Wege an der Erfüllung ihrer Lieferungs⸗ verpflichtungen dauernd verhindert worden ſeien, ſind dem erkennen⸗ den Senat nicht bekannt geworden. Soweit das Berfungsgericht in dieſer Hinſicht ausführt, daß ein ſolch unzuläſſiger Zwang die Leiſtung wohl verzögern, aber nicht auf die Dauer verhindern konnte, handelt es ſich um eine auf dem Tatſachengebiet liegende Erwägung, deren Nachprüfung dem Reichsgericht nicht zuſteht. (J. 319%0. 23. 3. 21). Krankenverſicherung der Dienſtboten während der Reiſezeil. Dienſtboten, die von ihrer Herrſchaft mit auf die Reiſe genom⸗ men werden, brauchen bei ihrer bisherigen Krankenkaſſe nicht ab⸗ gemeldet und bei der des Aufenthaltsortes nicht angemeldet 3u werden. Denn da der Aufenthalt nur vorübergehend gewechſelt wird, ſo bleiben ſie Mitglieder ihrer bisherigen Kaſſe. Das kann ſogar der 1255 ſein wenn es ſich um einen Aufenthalt von mehreren Monaten handelt, wie eine oberverſicherungsamtliche Entſcheidun ergibt. Ein Bankier, der ſeinen eigentlichen Haushalt in Berli führt, pflegt während einiger Sommermonate nach N. mit ſeinem geſamten Dienſtperſonal überzuſtiedeln. Die für N. zuſtändige all gemeine Krankenkaſſe verlangte daher von ihm die Verſicherungs⸗ beiträge. Das Oberverſicherungsamt entſchied. daß dieſe Kaſſe nich zuſtändig ſei. Der eigentliche Haushalt befinde ſich in Berlin und bei der Nähe der beiden Orte von einander und der guten Verbin dung zwiſchen ihnen werde die Verſorgung der Dienſtboten im Fall ihrer Erkrankung auch dann als genügend ſichergeſtellt angeſeh⸗: werden können, wenn ſie weiter der Berliner Kaſſe angehörten Ob der Berliner Haushalt während der Sommermonate aufgelöf⸗ geweſen ſei und ob die Dienſtboten in N. pollzellich gemeldet w den ſeien, ſei für die Zuſtändigkelt der Kaſſe delanglos. Kann ein Warenzeichen ohne den Geſchäftsbetrieb, zu dem es gehoͤrt, an einen anderen übertragen werden? Eine G. m. b. H. beſchloß, ihr Stammkapital zu erhöhen. Eine andere Geſellſchaft übernahm eine Stammeinlage und machte eine Sacheinlage. Hierüber beſtimmte die Urkunde, dieſe Gefellſchaft be⸗ ſige Warenzeichen, die in der Zeichenrolle des Patentamts für ſie eingetragen ſelen. Die Geſellſchaft überlaſſe und übertrage der G. m. b. H. das alleinige Recht der Benutzung dieſer Warenzeichen für ihren Geſchäftsbetrieb. indem ſie dieſes Recht als Teil einer von ihr zu übernehmenden Einlage in die G. m. b. H. einbringe. Der Ge⸗ ſchäftsführer der G. m. d. H. meldete dies zur Eintragung in das Handelstegiſter an. Ddie Eintragung wurde abgelehnt und die daraufhin erfolgte Beſchwerde abgewieſen. Das Recht auf Waren⸗ zeichen beſteht in der Befugnis, Waren der angemeldeten Art mit dem Warenzeichen zu verſehen. Der Berechtigte darf allen anderen verwehren, das Warenzeichen bei Waren dieſer Art anzuwenden. Das Recht auf Warenzeichen kann übertragen werden, ſedoch nur mit dem Geſchäftsbetriebe, zu dem es gehört. Das Zeichenrecht iſt untrennbar mit dem Betrlebe verbunden, es ſoll die Waren gerade dieſes Betriebes ſchützen und erkennbar machen. Ein Handel mit dem Zeichenrecht allein iſt nicht möglich. Der Berechtigte kann einem anderen eine Bilanz erteilen, d. h. er kann, ohne das Zeichen⸗ recht zu übertragen, ihm gegenüber auf das ausſchließlſche Recht, das Warenzeichen zu benutzen, verzichten. Der Berechtigte kann ſich einem andern gegenüber durch Vertrag verpflich en, weder Ent⸗ ſchädigung zu verlangen, noch Strafantrag zu ſtellen wenn dieſer ſeine Waren mit dem Zeichen verſieht. Ein ſolches Recht zum Ge⸗ brauch eines Warenzeſchens kann aber nur, wenn es örtlich be⸗ grenzt iſt, als Sacheinlage einer G. m. b. H dienen. Dagegen iſt ein zeitlich und räumlich unbeſchränktes Verzicht auf Geltend⸗ machung der durch die Eintragung und Anmeldung begründeten Schutzrechte nach dem Warenzeichengeſetz unzuläſſig und unwirkfam wenn nicht auch der Geſchäftsbetrieb übertragen wird. Im vor⸗ liegenden Falle will die Geſellſchaft der G. m. b. H. das Recht über⸗ tragen, für ihren Betrieb die Warenzeichen zu benutzen. Die G. m. b. H. ſoll alſo ihre Waren mit dem Zeſchen verſehen dürfen. Sie ſoll das alleinige Recht zur Benutzung der Warenzeichen zeit⸗ lich und räumlich unbeſchränkt haben, die übertragende Geſellſchaft ſoll 19 mehr berechtigt ſein, das Zeichen zu gebrauchen. Das iſt unzuläſſig. Die Schadenserſahpflicht des Arbeiterrulg. Der Arbeiterrat einer Firma hatte unter Streikandrohung die ſofortige Entlaſſung eines im Werk böſchäftigten Werkmeiſters ver⸗ langt. Die Firma war dieſem Verlangen nachgekommen. Der ent⸗ laſſene Werkmeiſter klagte darau'din auf den ihm noch zuſtehenden Lohn, da ein Grund zur ſofortigen Kündigung nicht vorgelegen habe. Auf dieſe Klage hin wurde die Firma verurteilt, etwa 3000 Macl an den entlaſſenen Werkmeiſter zu zahlen. Die Firma wiederun hielt ſich wegen des erlittenen Schadens an den Arbeiterrat und ihrem Klageantrag, mit dem ſie gemäß 8 823.G. B. Erſatz des Schaden nebſt Zinſe von dem Arbeiterrat verlangte, gab das Gericht ſtat⸗ Es hat den Arbeiterrat zum Erſatz des angerichteten Schadens al Geſamtſchuldner für verpflichtet erklärt Nach Anſicht des Gerich! iſt das Verlangen des Arbeiterrate, den Meiſter ſofort zu entlaſſen widrigenfalls die geſamte Arbeiterſchaft in den Streik treten würd: ein Verſtoß gegen die guten Sitten im Sinne von§ 826 B. G. B Die Arbeiter hätten ſich über die Folgen ihrer Handlungsweiſe klar ſein müſſen. Der Schaden, der in der urteilsmäßig feſtgeſetzten und von der Klägerin auch erfüllten Verpflichtung beſtehe, dem zu Unrecht entlaſſenen Meiſter den ihm zuſtehenden Lohn nachzuzahlen, ſei von dem Arbeſterrat zu erſezen. Es handle ſich um eine gemeinſchaftliche unerlaubte Handlung im Sinne von 88 823, 825 Abſ. 1 B. G.., für welche n 880, 840 B. G. B. die Mitgſteder des e nach 8 25 Arbeiterrats ale 70 71— Mittwoch, den 8. Jult 1921. 5. Seite. Nr. 306. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 6. Juli.(Drahtb.) Die Tendenz war heute wWiederum unregelmäbhig. Man konnte beobachten, dah die Börse eher mit Abgaben an den Markt kam. Das Geschäft War vielfach ruhiger, immerhin trat in vereinzelten Sonder- papieren Kaufneigung hervor. Am Montanmarkt über- wWogen die Kursabschwächungen, welche sich auf ca.—5% stellten. Oberbedarf setzten etwas höher ein. Kali Weste- regeln 550, büßten 3% ein. Unter den Elektrizitats- werten hielten die Verkaufsaufträge an. Es kam wiederum zu Kursabschwächungen, wobei A. E. G. bei erster Notiz 4% verloren. Lahmeyer, Licht u. Kraft, Siemens u. Halske fan- den ebenfalls zu ermäßigten Kursen Aufnahme. In Scheide- anstalt war wieder grobes Geschäft; bei Beginn lagen gröhere Kauforders vor, wodurch der Kurs mit 695 um 35% gesteigert wurde. Badische Anilin, 410, gaben 3% nach. Elektro Griesheim fest, 319, plus 4% In den übrigen Papieren dieses Gebietes sind keine besonderen Veränderungen zu verzeich- nen. Anglo-Guano, 425, wurden 7% höher bezahlt, Daim'er- Motoren Waren angeboten, 213 minus 10%; junge Daimler 198, Adlerwerke Kleyer, Zellstoff Waldhofk und Hirsch- Kupfer gut behauptet. Zu wWesentlich höheren Kursen standen Spiehr in Nachfrage. Der Kassamarkt bot keine An- regung, da sich keine Verkaufsanträge einstellten. Einzelne Maschinenfabrik- Aktien wurden niedriger genannt. Im freien Verkehr hielten sich die Umsätze in bescheidenen Grenzen. Lebhafter wurden Deutsche Petroleum gehandelt, 800—805. Ph. Holzmann wurden mit 356—357, Benz mit 228, Chemische Rhenania mit 822 genannt. Im Verlaufe wurde der Verkehr ruhig, doch blieben die Kurse am Schlusse gut behauptet. Privatdiskont 324½¼ Festverzinsliche Werte. u) Inlündische. 5. 6. 5% Deutsohe Reloheanl. 77.50 77.504% Sohutrgeb. von 1908 ee eee bis 1811 und 18 9% von 1917 Sparp.-Anl. v. 1919 4% Bayr. Abfös.-Ronte 4% Mannnelm 4¼½% Mannbelm 1914 4% Darmstadt 4% Malnz 4% Waesbaden 4% Pforzhelm b) Ausländlsche. 9595 Oest. St.-f. v. 1918 70 do. 5% J. Relchs-Schatzanl. 4¼% IV. u. V. do. 4/% l. Reiohsschatzanl. 20% Froub. Schatzanwels. * 0. 4% Freunische Konsol 3* 470⁰* 5* 3¼½% Preullsohe Konsole 3% do. 4% Bad. Anleihe von 1919 8 4½% do. Sohatzanwels. %½% Sadisohe Anleihe 4% do. Goldrente 0 do. von 1898 do, el meltl. Rente 40% 4% Ungarisohe Goldrente 4% do. St.-Rte. v. 1910 4 St.-Rte. v. 1897 10 4% Bayer. Elsenbahnanl. 31½0/ 159 0. 9%(Bayr..-Anl. da. 4% Bay.-Pfülz. Els.-Prlor. 4% Türk. Bagdad.! —39——2Ä5 d0. 4% do. Anieſhe 1905 2% ſiessen Von 99 u. 06 5% NHex. am. um. 00 abgest. 4% do. Gold von 1904 2% Hessen 4% Skons. St.-Anl. v. 19 %% do. Rente %% Orlech. Nonopol Anleihe 87 4½% Silderrents 4% Württemb. k. 1915 5% Rumän. am. 1903 134.75 135.— 40% Frankfurt a. U 4/½% am. Gold—.——.— 4% Frelburg 40% am. fenten-Verw—.——.— 4% hHeldelberg.— E.%% Irrig. Anlelne 47.— 193.20 4% Karlsruhe 87.50.50 1 5% Tehuantepeo—.—1460.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. Dlv. 8. 6. Dlv. 3. 8. Badlische Bank 6½% 388.—-—.—romn, Bov.& 00.—.——— Beriiner Mandelsger. 1955 24.75 221.— Felten u dullleaume 19 888.— 58ʃ Barmstädter Bank 10 69.75 189.75 bahmeper.253.— 248.50 Deutsche Bank 12 307.— 301.50 fb. Flektr.-Aes. Mannh. 10 25— 258.— D. Effokt.- u. Wechselb. 7 u Sohuokert Rurnberg 6 290.—293.— Deutsohe Verelnsbank Stemens& Halske 12 338.50 350.50 Disoonto-Gesellsch. 19 260.— Lolgt& Haeffner 305.— 405.— Dresdner Bank 9 Emälll.& Stanzw.——1389.78 Netallb..Metall-des. Aummiw. Peter 18 478.— 470.— Nationalbk. f. Deutschl. 10 Heddernh. Kupferwork— 437.— 410.— Oester. Oredit-ànst. Junghans debruder 12.— 321.80 Pfälzlsche Bank 7 Adler à 1 55—2 20 1583 0 1570 Pfälzische Hyp.-Bank 9 Lederfabrik Spier 15—.—.— Relchsdank Tederwerke Roths 7½ 523.—525.— Fhelnisohe Oreditbank 7 do. Sügd. ingpbert 15 423.—'—.— Rheinische Hyp.-Bank 6 do. Sploharz 1 325.——.— Südd. Bodenkredltb. Walzmuhle Ludwigsh. 12 639.— 680.— Sudd. Disdontio-Ges. 8 Masohinenfabr.Kleyer 15 294.—224.— Alig. Dtsch. Credltbank do. Badeala 15 491.— 400.— Bayr. Bod. Cr. Wab. do. Badische Durlach 14 410.—.—.— „ yp.-.Wechselb. Daimlermotoren 8 8 65—128.— Barmer Bankvereln Olngler Zwelbrücken 329.78 325.— Oomm.- u. Privath. Dürkopp—.——.— Deutsch-Aslat. Bank Masohlinenfhr. Eölingen 9 301.— 449.— Deutsche Nypothokb. do. Elsenach 10 225.— 221.— Udersee Bank gatmotor Deutz 355.— 343.— Franit Hyp.-Bank Aritznor, Durlach 15 6. Mitteid. Greditbank Hald& Meu, Mähmasoh.1 Murnbg. Vereinsbank Karisruher Masch. Wener Bankverein Luxsoche Industrig Urttog. Bankanst Masch. u. Arm. Kleln— dotenban Fiälz. Mänm. Kayser 12 „ FVerelaeban Sonnellpr. Frankenth. 7 1 Bingw. Nürnberg Borgwerks-Aktien. 7975 Aer 925 Sadarede Booh.. u. Gubst. 8—.—]—.— Ferzeſlan Wesse— —— eatverfabr. Inghort 30 Deutsch-Luk. Bergw. 12383.— 30.—. Sohuhfahr. Rerz Gelnduklrug. Sergwerk 14 400.—01.— Sollindustrle Wolkk 7 Hacgener Bergbau 681.— 552.—] Spleg. u. 8 6 40 alſw. Aohersleben 330.— 846.50 EIs. Bad. Wolf. Kallw. Woesteregeln 35 958.—— Solnserel Ettiingen 7 annosm.-Aar.-Verke 6 646.—648.— Kammgarnsplnn- Kalg. 12 Odersahl. Eisenh.-Bed.25 384.—324.—- Teloot,. 32819 40 2 ug. Elsenind.(Caro) 142. 288.25 hrenfbr. furtvanzen 15 9. Fhönix Bergbau 783.—780.—Verlageanst. Otsch. 3783.— 385.— „Kön.- u. Laurahütte 20380.—878.— Waggönfabelk Fuchs 22 23l.— 450.— Sondocdla Bergb.-d.—.—.—] Zelistoffabr. Waldhot 15 318.— 818.— B. Braun-Kohf.—.——.—Zuckerfabrik, Sad. 14 37.— 339.75 Rieneck Rontan—— 7555 W 160 14——5— Te 379.50—Asch. Zellet u. Paplerf. 5 ne miene.Fab.(d809 ee Trunsport-Aktlen. Biadiag 81.— 21.— chantun— 385.— 570.— Kempf—— db, Gcaulaohelne—.—.] Kainzer Brauerel 41 Hamb.-Am. Paketfahrt— 177.128.7 Parkbraterelen 121.— 200.— Norddeutsoher Lioyd— 151.—154.75 fottenmeyer, 221.— 225.— est.-Ungar. Staaked. 7% 128.— 125.— Sonbffern. Sürgbr. 2. Osst. Sdds.(Lombd.)—.——.—Hvoll Stuttgart 1 Baliimore& Ohie 470.—474.50 Hoch- u. Tleſbau 26.— 285.— Fardenfahrik Bayer 354.— 335.— Industrie-Aktlen. Fbr. Wolter-tor-Moer 298.— 255.— grun& Bilfinger 10 375.—370.— Sohramm Lapkfabr. 42.— 82.— Wayes& Freytag 2 514.— 504.— Uitramarin Fabrſk 29.— 89.— dwWendrauerdi Binner 220.— 220.— tsch. Eisenhandl. 311.— 301.— Flonhbaum Rannbelm 195.—18.— Anglo-OCont.-Auand 418.— 429.— ehseartz-Storohon 213.— 215.— Liaat und Kraft 238.— 235.— Cementw. Relcelberg 15 385.— 300.— Roeln. Gebh. u. Soh. 318.50 318.50 Badlsohe Anliln 20 413.-407.— Geisenk. Gubst. 495.— 430.— D. d. u. Silb. Sch. A. 20650.—673.— Hanfwerke Füssen 435.— 439.— Ib. Goldsohmitt 600.-—.— Hlesoh Kußpfer———— Ohem. Aelesh.-Elektr. 7 310.—316.— Erkt. Pok. u Mittek. 29.—1425.— arbwerke Röchst 12 332.75 332.— Roenus 371.—389.— ohem. Fabr. Mannn. 7—.—[—.— Vogtl. Masoh. 300.— 379.50 Chem. Fabr. Muhlhelim 4——.AKet. Oannk. 24.80263.50 Hofzverkohſ.(onst.) 5 465.—479.— Sohnelder& tlanag 282.— 258.— utgerswerke 12¼ 40.—27.—] Schuhfabr. Wessels 375.50 375.— Werke Albert 1J628.— 639.— 10 V. Frünk.—.——.— Sudd. Orahtndustrlile 7—.—333.— Voltehm, Sell u. Kabel 463.——.— Aligem. Elektr.-Ges. 10 818.—41.— Steaua Romang—— Bergmann W. 12.—342.— Berliner Wertpapierbörse. X Berlin, 6. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Berliner Börse stand heute im Zeichen einer ähnlichen Entwicklung wie estern. Die Unsicherheit über die neuen Steuerpläne der egierung mahnten zur Zurückhaltung und brachten einiges Malerial auf den Markt. Bald nach Eröffnung trat über⸗ wWiegend eine Befestigung hervor, verursacht durch den überaus ungünstigen Reichsbankausweis, der die Spekulalion veranlaßte, von neuem aus der Mark in Sachwerte zu fließen. Am Monkanaktlienmarkt waren Mannesmann, Buderus, Gelsenkirchen und Rheinstahl befestigt, auch Lothringer Hütte Steigend, ferner Phönix im Verlaufe anziehend, kingegen Handelsblaif des Bochumer, Harpener, Rombacher, Thale, Bismarckhütte und Caro schwächer. Chemische Werte waren durchwes abbröckelnd. Das Gieiche gilt von den Elektropapie- ren, Wo namentlich Felten u. Guilleaume, Siemens u. Halske und Schuckert gröbere Abschläge zu verzeichnen hatten. Schiffahrtspapiere waren umsatzlos, ebenso Kolonial- werte. Neu-Guinea höher. Auch Otavi-Genußscheine befestigt. Otavi-Anteile und Schantungbahn nachgebend. Mansfelder Kuxe 4825. Unter den Kaliwerten waäaren Deutsche Kali, Aschersleben und Westeregeln(+ 12% begehrt, während Krügershall und Heldburg billiger angeboten blieben. Pe- troleumwerte Waren preishaltend. Am Bankenmarkt waren Diskonto schwächer. Sonst Waren Augsburg- Nürn- berger, Rheinmetall und Zellstoff Waldhof gefragt, hingegen Deutsche Waffen(—-10%), Daimler, Rottweiler (—607½ und Orenstein u. Koppel(—%) abgeschwächt. Der Kassaindustriemarkt und die amtlich nicht notierten Papiere Waren überwiegend nachgebend. Alte Benz 225, Deutsche Maschinenbau 390, R. Wolff 352, Meyer Textil 282. Deutsche Anleihen Waren wWenig veränderl, Mexikaner fester. Festverzinsliche Werte. u Relchs- und 5. 8. 4½% Oesterr.Sohatzanw. 8. 8. Staatspaplere. 4 e 9 5% D. Sohatzanw..——— 14%% do, Paplerrento 23.——.— 5% d0. Serle—.— 99.504% Furk. Administ.-Anl. 87.28 68.50 4¼% do. Serie-V 85.20 35.30 4% do. Bagdad. 4½% do. Soerie—IX“—.— 72.— Slssanahn 108.— 113.— 4½% do. 624er 94.80 94.90 4% d0. Bagdad. 5% Beutsohe Relchsanl..50 27.50, elenbann u 35.— 88.— 0% 80. 73.70 73.80 4% do. unikis. Anlelde 7 5 12.— 31½% d0. 70.0—.— 4% J0.29101. v. 19f187.—67.28 % do.—— 28.60 do. 400-Fos.-Lose 423.59 435.— 4% Preubische Konsois 79.— 70.80 4% Ung. 85,-t. v. 1813 35.25 35.75 31½% do. 60.10 60.10] 4¼½% do. do. v. 1814] 23.80—.— 35% 90 58.50 68.60% 40. goldrente 87.—88.75 4% Badssche Anlens 72.60 72.60 4%„ o. Krondnonte 29.80 28.20 3½¼%% Bayerisohe Anſeine—.— 77 4% Miener luuest.-Anl. 28.— 39.50 3% fesslsohe In eins 54.— 53.50 3% Costerreicd.-Ungar. 4% Frankfurtor Stadtanl. 57.50 97.40. aito. 48.75 4% Münonener Stadtanl. 93.— 82 78 0 15 7 0— ˙5 42.— 4% Frankf. Hypathsken- 1⁰„.— bdank-Pfan 9 4⸗„ do, Gaidprlorhiät 28.285 27.78 8 farie r 0% Sbdbat. Eeh 4. Pe. 74.— 74.50 2,5% à0., neue Feloritayt— 58.— eeee e 5% do., Obligationen 38. 33.73 bei 4½% Anatolter, Ser. l, U 113.— 111.— 4¼% Oesterrelchlsche 4½% do., Sorle u! 99.80 388.— Sohatzanwelsung— r.%% A86, Oblig. v. 1908-— 40% do. Goldronte.30 51.89 5% b. Veberses-.⸗Obl.—.— 4⁰⁰ do. oonv. Rente—.— 2560 Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Olv. 5. 8. Div.] 8. 6. Schantungbahn 884.— gelsonklreb. Aubstaht 10 549.— 510.— Allg. Lok.- u. Stradenb. 7½ 129.12 125.50 Georgs-Rartenh. 100.— 7285. Ar. Serl. Stralenb. 7½.—.— dermania 20 445. Sudd. Eisenbahn 0 124.— 123.— gerresholmer glas 28 Oest. Staatseisenb. 7½ 123.73 127.— Kelaschmlet, ſu. 29 Saltimore and Ohloo— 153.— 473.— görlitror Kasohſnen 12 FPrlaz-Heinrichbann 3—.. 40.— Hannov. Masch. Pgest. 30 .-Austr. Dampfsoh. 10 413.50—.— flannov, Waggonfabr. 20, Hamb.-Amerik. Paketf. 8 178.— 1z7.— Harkert Beg,w. 16⁰0 Hamb.-Südam..sch. 16—.—.—] Harpener Hergbau 12 Hansa Dampfsoh. 10—. 277.— htpert Rasebfaen 10 Norddeutsone Lloye ß5 155.50 164.85 Hirson Kupfer 1 ̃ Höcheter Facbwerke 20 Beuk-Aktien. ö Hossoh Eisen u. St. 24 Serlinerhlandels-Ges. 12% 920.— Led.50 Hobenlohe-Werke 5 Comm.- u. Privathank 12 201.50 202.— Humboldt Naschinen 6 Darmstädter Bank 10 189.50 189.75 Hattenw. C. W. Kayser 10 Deutsohe Bank 18 300.— 30f.— Lallw. Aschersleben 10 Diskonto-Commandit 10.— 280.—-] Kattowitrer Borgbau 22 Dresdner Bank 12½ 218.— 216.50 Köin-Rottweller 341.— 350.— Neininger Hypothekhk. 4 143.— 143.— Gobr. Kürting 15 319.— 314.— Mitteld. Kreditbank 10 167.— 187.50] Kostheimes Zolluloee 12 400. 0 Hatlonalbk..Deutsohl. 10 181.80 182.— Lahmsyer& Os. 8 258.25 255.— Oesterrelch. Kredit 11.9 60.50 59.75 Laurabutte 20 380.— 380.— Relohsbank.7 147½.80 146.83 Leoo 25—*5 Linde's Eismaschlgen 2— 375.— Industrie-Aktlen. Uinke& Hofmann 21—.—1489.8 Aboumulat.-Fabrik 20 388.—530.— Ludwig LOS]⁰ A& 80. 4 470.— 460.— Adler& Oppenhelm—.—.— Totariager Rutte 12—.— 444.— Adlerwerke 10—.—288.—[TLothr. Fortl. Cement 0 659.— 830.— .-G. Anll. Treptoo“ 290]——.75 Tüdenscheld 750.— 774.— Aligem, Elektr.-des. 14—.— 315.— Nagirus.-G. 12 831.— 318.— Anqto-Continental 15 412.80 414.— Rennesmannröhren 20—.—642.— Augsb.-Nürnd. Masob. 12 565.— 571.50 Opersohl.Eisend.-d. 30½ 328.— 327.— Sadleone Antlin 20 413.— 409.— d0. Elsenindustrie 29 290.— 288.— Bergmann kElektr. 15—.——.— ds. Kokswerke 30——.— Berl. Anhalt. Wasch. 12 34l.—339.50 Orensteln& Koppel 16 533.— 571.— Zoeliner Elektr. 10—.—1285. Phönlx Berzbau 20 780.— 787.— l. Masch. B. Schwarzk. 18] 433.50 488.75] Reisholz Paplerfabr. 18—.—378.78 Blag Mürnborg.28.— Sbeln Araunkohls 29 229.— 789.— Blsmarochütte 26—.——.= Run. Metallw. Vorz. 0 435.— 450.— Bochumer Gubstahl 15 525.— 512.50 Khein. Stahlwerks 20 524.— 325. Asbr. Böhter C. 18 588.— 506.0 Gledeck Montan 12 320.— 510.— Braunk. u. Briksttind. 16 132.— 435.— Ronbacher Hütten 12—.—— Bremer Vulkan 30—.— 663.— Rositzer Braunkohlen 10 480.— 490.— Srown, Bovorl& 0o. 6——.— flosttzer Zuoker 14— Buderus Elsenw. 12 604.— 803.—] Aütgerswerks 440.— 439.— Ohemlache Grleshelm 18—.—[. Saehseswerk 2 804.50 304. 78 Ohem. Reyden 28 510.—481.— Säshs. Ausstahl Dönlen— 1182.— Chemisoho Weiler 18—.— 60.— EHugo Sohnelder 871.— 387.— Chomisohe Alberk 25 680.— 639.— Sofuokert& 00. 10% 233.—290.— Fondobdia Bergbau 22 412.— 463.—] Slemens& Halske 14 357.50 353.— Dalmler Rotoren 5 220.— 218.— Stoewer 28 490.— 480.— Dessauer Gas 11 308.— 318.— Sdadd. Imoblltes 0 81.— 78.— Deutsch-Luxemburgb. 18—.——.— Telephon Berliner 15 274.80889.— .⸗Veberses Elektr.— 310.].—] Male Eisenalltte 50 390.— 389.50 Dtsch. Elsend.-Sign.— 315.— 300.—Teawaren Mesloch 427.—U—— Deutsehe Erdd! 45———.— Tärklische Tabakregle— 1200.0—.— Dtsch. Gasgiühfloht——.—.— Ualonw. Beriin-Mhm. 10——18.— Dtsch, Gudstakikugel 14 358.—- 339.— Ver. Ohem. Elsenhütte 28 732.— 124.— Deutsche Kallwerke 285 360.— 343.— Vor. Otsoh. Mlokelw. 22 708.— 781.— Heutsgle Steinteug 20 418.— 430.— Vereln. Frünk. Sohuhk. 18—1—— D. Waffen u. Aunſtlön 30 38.—574.—] Vor. Olansstoffs 20 1010.0 1030.0 Otsok. Wolle 390 359.— 355.— V. Stw. Zypen& WII 30——.— Hurkoppwerke 18 438.— 4680.—] Vogtiänd. Maschinen 18—12— Dynamit Trust 18 327.—.25 Wanderer-Werke 76.— 758.— Eſderfelder Farben 29 388.30.— Westersgeln Alkall 38 528.— 3828.50 Elektr. Lloht u. Kraft ſc 239.76 208.— Wetsf. Eisen u. Draht 29 442.50—.— Bk. f. e. Unt.(æurtod)d 0—.—— Telistoff Waldhof 2⁵—.——— ESschweller Börgwerk 12 379.— 370.— beutsch-Ostafrika—.—— Feldmunle Fapler 20 429.— 413.— Keu-Adulnaa— 470.— 470.— Felton 4 Gulllsaumes 20—.— 520.— Otavi Ainen u. Eisend.—429.— 475.— Frledriohshütte—.——.—1. Genussehein— 48.— 432— gaggenau Vorz. 12 118..— 401.— deutsche Fetroleum— 392.—800. gasmoteren Deutz 10 353.75 350.— Femona— Be.0 2528.0 Aelsenklroher Bergw. 9 400.—400.— Heldhurg— 1293.— 281.— Frankfurter Devisen. Amtlioh 8. Jult 6. Juli 5. Juli 8. Jutt geld Brlef Ggeld Brief gold Brief geid Srlef Holland e432. 80.80 480.— 50 f Norwegen 10fl048. 10 088.80 071.20 Selglen 888 40 887.80 58.80 885.10 Schweden. 401808.0 f80.80..20 London 278.68 278.18 279.20 80J Helsingfors] 124 6 125.15 128.35 129.65 Paris. 391.0 503.10 895 15 ew Vork 74.22] 74.37J 75.08 75.20 Sobwelz 1242.70 f245.38 f280.70 1283. Wien, altes[2.—.—1—.——.— Spanlen 948.50 948,50 888.50 959.59.-Oest.abg.] 12.43 12.52] 12.10 12.15 ſtallen. 350.10 380.90 353.50 384.40 Zudapest 27.38 27.0 27.85] 27.80 Düänmar1248.70 1251.30 J258.70 1281.30 Prag 99.90 100.10] 99.15] 89.35 Frankfurt, 6. Juli.(Drahtb.) Bei ruhigem Geschäft konn- ten die Devisen mägiganziehen. Im amtlichen Verkehr waren die Preise weiter gebessert. Auch zeigte sich etwas regeres Geschäft. Im freien Frühverkehr Wurden folgende Kürse genannt: London 278¼(amtil. 2797), Paris 595(59984), Brüssel 593(594%), 745⁰ 8 95 Holland 24527, (246256), Schweiz 1255(1262), Italien 363(364). Berliner Devisen. 5. Jull 8. Juli 5. Jull 6. Juli N geld] Zrlet I Seld Brler neld I Sciet I deld Briel Hollaud 2437.58 E442 4872867.30 2472.30 NMew Vork 74.29 74.451 75 04/ 73.20 Brüssel 339.40 530.80 333.18 304.38 Parls. 94.40 885.60 288 599.10 Ohristlanſa 1067.401088.60f1058.80 1051.10 Schwels 246 25 1248.85 1267.20 1289.80 Kopenhag en137 201256.801290.29 1282.0 Seanlen 881.80 933.50 888.50 868.50 Stockhoſm 1620 88124.15½88.5 1638.15 08t. Unggß———.—-— Heleingsfor] 128.J0 128 40 128.80 128.90 Men abß] 12.2 12.42 11.28 11 Nallen. 391.10 381.90 302.0 308.40 Frag 87. 88.— 29.50 108.10 Lendon 277.20 277.80J 279.45 289.05 Budnpest] 27.37 27.43].17] 23.28 Der Devisenmarkt zeigte bei stillem Geschäft merk⸗ liche Befestigung. Holland etwa 2460, Italien 388, Lon- don 27935, Newyork 74%, Paris 50875, Zürich 1260, Rumänische Noten 1104, Agram 484, Auszahlung Warschau 455 Brief, Polnenoten zwischen 4,5 und 4,4 sckhwankend. Die Mark kam aus Holland mit.07, Zürieh.00, Kopenhagen 797 und Stockholm.15. Nannheimer General-Anzeiger — Getreide und Futtermittel. (Von einem Fachmitarbeiter.) Die schon seit längerer Zeit kühle Temperatur hielt mit kurzer Unterbrechung weiter an und verlangsamte die Ent- wWicklung der vorher so schnell fortgeschrittenen Vegetation so empfindlich, daß wir voraussichtlich diesmal nicht, wie erwartet, mit einer frühen Ernte zu rechnen haben, sondern, falls sich nicht die wärmeverhältnisse bald wesentlich ändern, leicht noch mit einer verspäteten Ernte rechnen müs- sen. Daß die Witterung zu Ungunsten unserer Ernteaus- sichten gewirkt hat, ist allerdings nicht ohne weiteres an- zunehmen, denn das Wintergetreide steht nach wie vor überwiegend gut, und die vollbesetzten, schwer niederhängen- den Aehren unserer Roggenfelder deuten darauf hin, daß die Besorgnisse, die mangelnde Wärme könne der Ausbildung der Körner nachteilig sein, ziemlich unwahrscheinlich sind. Die Urteile über das Sommergetreide sind im allgemeinen nicht so vorteilhaft wie für Weizen und Roggen, und namentlich bezüglich des Hafers wird aus manchen Gegenden über ungewöhnliche Kürze des Strohes geklagt. Dennoch darf man wohl im Durchschnitt auch beim Hafer und der Gerste auf nicht unbefriedigende Ergebnisse rechnen, da sehr viele Felder einen außergewöhnlich gulen Stand aufweisen. Bezüg- lich der bereits geschnittenen Raps- und Rübsensaaten zeigen die zahlreich an den Märkten vorliegenden Muster wie beim Beginn so auch jetzt noch überwiegend feuchte Beschaffen- heit, sodaſb man wegen der Haltbarkeit manches fürchtet. Ueber die Heuernte Wurde bisher aus vielen Gegenden geklagt, daß das Bodengras sich ungünstig entwickelt hätte und dadurch die im allgemeinen befriedigend aussehenden Wiesen nicht den erhofften Ertrag ergeben hätten. Neuer- dings liegen allerdings viele sehr gute Urteile, besonders von niedrig gelegenen Wiesen vor. Soweit ihr Schnitt bereits vor der neulichen Regenperiode geschehen war, sind die Quali- läten oder mindestens doch die Farbe beschädigt, während auf den nach der Nässe geschnittenen Wiesen insofern ein Nachteil besteht, als durch die Verzögerung des Schneidens eine Verkürzung der Entwicklung des zweiten Schnittes be- vorsteht, die möglicherweise Nachteile bringt. Im Produktenverkehr ist durch die Verzögerung der Ernte naturgemäß die Verbrauchszeit der alten Ernte-⸗ saison entsprechend verlängert und es macht sich schon jetzt die alhnähſiche Verringerung der Vorräte fühlbar. Beson- ders ist das für die vorhandenen Futterstoffe der Fall, und damit hing die merkliche Verteuerung der Ware in letzter Zeit zusammen. In erster Reihe und am empfindlichsten kam es für die Kartoffeln zum Ausdruck, die sich unerwartet früh knapp machten. Da sich demgegenüber die Reife der neuen Kartoffeln verzögerte, so ist die schon vor einiger Zeit aufgetretene verschärfte Frage nach anderen Lebensmitteln und Futterstoffen mit jedem Tag stürker geworden, und wie von den ersteren besonders Viktoriaerbsen, Reis und sonstige Aushilfsmittel für den menschlichen Bedarf verstärkt aus dem Markte genommen wurden, so hat sich auch die Käufer⸗ schicht in ziemlich erheblichem Umfange den Futtererbsen und allen übrigen Futterhülsenfrüchten, wie auch allen son- stigen Futterstoffen scharf zugewandt. Die Preise der Hülsenfrüchte haben beträchtlich angezogen, eben- so sind alle Oelkuchen weiter erheblich in die Höhe ihres Wertes gegangen, und auch die so lange vernachläassig- ten Melassefutter Wurden in großem Umfange zu sofortiger und späterer Lieferung aus dem Markte genommen. Gleich-⸗ zeitig bestand auch für die Schnitzel der verschiedenen&rt reichliche Frage. Ein Kapitel für sich bildet das Geschäft in Mais, weil hierbei noch immer die bekannte Maishilfsaktion der Regierung die Situation beherrscht und eigene Ankaufs- dispositionen der Händler im Auslande unmöglich macht. Da⸗ bei scheint es, als ob die Bezugsvereinigung angesichts def schwierigen Beschaffung der Devisen neuerdings nicht in der Lage ist, weitere 7— Abschlüsse von Mais zu machen, und als ob auch die Belieferung der Bezugsscheine erhehlich nach- ee habe. Es bringt sich dies darin zum Ausdruck, dabß er seither so reichlich an den Märkten angebotene bahn⸗ Stehende Mais, wesentlich spärlicher herauskommt. Dabei ist die Verwertung solcher Ware insofern ungleich und oft schwierig, als das Material von den verschiedensten Stationen ausgeht und die hierfür vorhandenen Reflektanten oft Weit von diesen Stationen entfernt wohnen und daher mit erheb- ichen Zuschlagsfrachten kalkulieren müssen. Die Bezuęs-⸗ scheine haben inzwischen einen Wert von ca. 55 ι gewonnen. Ein Unterschied zwischen weißen und roten Scheinen wärd in den Preisen nicht mehr gemacht, da die frühere Belieferung der roten Scheine mit Malsfuttermehl schon seit längerer Zeit aufgehört hat und die Belieferung mit Mais vorläufig all- gemein in Aussicht genommen werden muß. Die Ausstel- lung neuer Bezugsscheine hört jetzt auf, und wenn auch vorläufig noch genügendes Scheinmaterial zum Angebol kommt, so wird doch dasselbe sich bald von Tag zu Lag verringern. Die Anschaffungen von Brotgetreide im Auslaude haben inzwischen ihre Fortsetzung genommen, und die Ein- fuhrgesellschaft hat gegen ihren Dreimona t und Ga⸗ rantie des Finanzministeriums genügenden Kredit im Aus⸗ lande gefunden, um auch ohne bare Zahlung die notwendigen Abschſüsse zu machen. Die Situation des Auslandes ist augenblicklich nicht ganz klar. Ueber die amerika- nische Ernte, die bisher für Weiren durchschnittlich vorteilhaft in den Vereinigten Staaten beurteilt Wurde, kamen mancherlei Klagen aus den verschiedensten Gegenden des Landes sowohl bezüglich des Winterweizens wie auch des Sommerweizens, denen teilweise aber wieder vorzügliche Nachrichten und die auch nicht in allen Teilen aufrecht erhalten wurden. Die Tendenz der ameri- kanischen Märkte War unentschieden, bis in den letaten Tagen ein urplötrlicher, auflerordentlich scharter Rückgang einfrat, dem dann Wieder eine nicht unerhebliche Erholung auf dem Fußze folgte. Man wird noch einige Zeit abwarten müssen, che man darüber klar sleht. Aus Kanada leg! eine Privatschätzung vor, die die Erute von Wefzen auf 350 Millionen Bushels und den Ueberschuß auf 200 Milnonen Bushels schätzt. Erstere Zahl würde die des Vorfahres uim stwa 100 Milllonen Bushels übersteigen. Die nordameri- kanischen Abladungen waren mit 988%0 quarters Weizen und Weizenmehl verhältnismänig groh, und auth die La. plataverschiffungen weisen mit 267 000 quarters Weizen und 363 000 quarters Mais erheblich höhere Zahlen als, in der Vorwoche auf. Die billigeren Frachten und reichlicheren Schiſfsräume haben mit hierzu beigetragen. Die Ernte 1 wWird bis jetzt noch im Durchschnitt als befrie- digend beurteilt, wenn auch mehr für Wintergetreide als füär Sommerfrucht, die durch Trockenheit in Eugland Wie in Frankreich manche Nachteile erlitten zu haben scheint. In den Südstaaten Buropas ist die Ernte, nachdem sie be. sonders in Italien zeitweise durch Wetterungunst verzögert war, im Zuge, doch wird man mit einem U über die bis. ee dee von Rumani n ſter⸗ vor· 3. Selke. Nr. 306. Maunheimer General- Unzeiger. ¶ Abend ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 6. Juli 1921. Relchsbankausweis vom 30. Juni. Steigerung des Zahlungsmittelumlaufs um 3,39 Milliarden% auf 84,03 Milliarden&. Der am 30. Juni abgeschlossene Ausweis der Reichsbank zeigt hinsichtlich der Kreditinanspruchnahme wie des Zahlungsmittelumlaufs bisher nicht erreichte Höchstziffern. Die gesamte Kapitalanlage ist um 14 979 Mill. K auf 81 462 Mill. 4 angeschwollen; die bankmäige Deckung für sich genommen ist um 15 076,4 Mill.& auf 81 173,2 Mill. gestiegen. Die außer- ordentliche Zunahme der Anlagekonten ist hauptsächlich auf ungewöhnlich starke Ansprüche des Reiches zurückzuführen. Unter deren Einwirkung sind die Bestände der Bank an diskontierten Reichsschatzanweisungen allein in der Berichtswoche um 15 173,4 Mill. 4 auf 79 6078 Mill. ange wachsen. Die Beträge der zum Halbjahresschluß bean- Spruchten Kredite sind der Bank zu einem Teil auf den onten der fremden Gelder belassen worden— diese haben sich um 9 280,2 Mill. auf 20 392,7 Mill.% erhöht—, 2u einem weiteren Teil wurden sie der Bank in Form von Zahlungsmitteln entzogen. An Banknoten mußten näm- lich 3 334,4 Mill.& neu in den Verkehr gegeben werden; ihr Umlauf stellte sich am 30. Juni auf 75 321,1 Mill.. Die Umlaufsziffer für Darleh enskassenscheine hat sich nur geringfügig geändert, sie erhöhte sich um 50,6 Mill. A Auf 8 706,6 Mill. 4. In beiden Geldzeichen zusammen hat der Verkehr somit in der letzten Halbjahrswoche 3 385 Mill.% ahgefordert gegenüber 1 192,3 Mill. 1 bezw,. 2 666,8 Mill. 4 in der Vergleichszeit der Jahre 1919 und 1920. Bei den Darlehenskassen ist, auch zum Halbjahres- schluß keine Unterbrechung des wiederholt erwähnten Rück- gangs der Darlehensbestände zu beobachten. Die Summe der ausstehenden Darlehen hat sich um 2 111,9 Mill./ auf 17 068 Mill. verringert. Demgemäß hat die Reichsbank einen dieser Abnahme entsprechenden Betrag an Darlehenskassen- scheinen an die Darlehenskassen zurückgeliefert, sodaß sich die eigenen Bestände der Bank an Darlehenskassenscheinen unter Berücksichtigung der angeführten Abflüsse in den Ver- ehr insgesamt um 2162,6 Mill. 4 auf 8 240,9 Mill. A er- mäßigt haben. Vermögen(in 1000 Nark) gegen die gegen dle Vorweche Vorwoche Betallbestand 1102768 600 Weohsel.Schecks 1 5865 ͤ darunter fold.. 1091533 1dlsk. Sohatzenw. 79607 709 415 173 359 Ralchs- u. Darlehens- Lombarddarlehen 65079— 121 584 kasgen-Schelne. 8311 208— 2165 798 Wertpapierbestand. 28 718— 24162 xaten anger. Banken 1788— 2987[Sonstiges Vermögen 8050233—. 113754 Verbindtlohkeiten. Arundkapltal.. 150000(unver.) Relohs-.Staatsgth. 5837 08 2116 590 Bücklagen.. 1421413(unver) Privatguthaben. 174 808 7163635 Motenumlauf.. 75321 005 + 3334 302 Sonst. Verbindlichk. 912722 8248 Zel den Abrechnungsstellen wurden im Monat junl 58 758 51 500 MHark abgereohnet. * Uebernahme einer Bankfirma durch die Süddeutsche Dis- conto-Gesellschaft. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Süd- deutsche Disconto-Gesellscaft.-G. in Mann- heim das Bankgeschäft der Firma Macaire u. Co. in K0 n- stanz übernommen und wird dieses unter der Firma Süd- deutsche Disconto-Gesellschaft.-., Filiale Konstanz in den Geschäftsräumen der Firma Macaire u. Co. in Konstanz, Bahnhofplatz, weitergeführt. Die Nieder- Iassungen des Bankhauses Macalre u. Co. in Pfullendor F, Radolfzell und Ueberlingen werden mit übernom- men. Zu Leitern der Konstanzer Filiale der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. wurden die bisherigen Inhaber der Firma Macaire u. Co., die Herren Carl Firnhaber und Berthold Kanzler, Direktor der Süddeutschen Disconto- Gesellschaft in Lörrach, berufen, während der bisherige Mit- arbeiter Herr S. Fröhlich zum stellvertretenden Direktor nn 349 Wurde ein Ueberschuß von 10,51 Mill. ernannt wurde. Die Firma Macaire u. Co. bleibt unter Leitung des Herrn Carl Firnhaber als persönlich haftender Gesell- schafter und unter kommanditarischer Beteiligung der Süd- 1 Disconto-Gesellschaft.-G. bestehen. Grün u. Bilfinger.-., Mannheim. Auf Antrag der Dresdner Bank wurden 3,50 MIi1I. 4 neue Aktien Nr. 4001—7500 der Grün u. Bilfinger.-G. in Mannheim zum Handel und zur Nolierung an der Ber- Iiner Börse zugelassen. Die Ausgabe dieser neuen 3,50 Mill.„ Stammaktien wurde in der.-V. vom 19. Mai 192⁰0 beschlossen. Sie wurden von der Dresdner Bank zu 110% mit der Verpflichtung übernommen, davon 2 Mill. den alten Aktionären zu 115½% im Verhältnis von 1 zu 2 Anzubieten. An dem bei der Verwertung der restlichen 1,50 Mill.% neuen Stammaktien erzielten Gewinn ist die Gesellschaft mit 4 be- teiligt. Das bei der Kapitalserhöhung erzielte Agio von min- destens 400 000„ wird der gesetzlichen Reserve zugeführt. Neben den 3,50 Mill.&4 Stammaktien wurden gleichzeilig noch 500 000 mit 25% eingezahlte, auf 6% Vorzugsdividende be- schränkte und mit zehnfachem Slimmrecht ausgestattete Vorzugsaktien ausgegeben. Sie sind für 10 Jahre im Besitz der Verwaltung gebunden. Das ursprüngliche Grun d- kapital von 4 Mill. erhöhle sich dut diese Emission auf 8 Mill., die eingeteilt sind in 7,50 Mill.& Stamm- und 500 000% Vorzugsaklien. Wie aus dem im heuligen Inseraten- teil veröffentlichten Prospekt noch zu ersehen ist, unterhält die Gesellschaft zurzeit Zweigniederlassungen in Köln und München, ferner Geschäftsstellen in Berlin und Ham- burg. Sie beschäftigt gegenwärtig rund 4300 Arbeiter und Beamte, An Dividenden wurden bezahlt: 1916, 1917, 1918 und 1919 je 87, 1920 10% auf 7,50 Mill. 4 und 6% auf die Vorzugsaktien. Die Aktien der Gesellschaft sind an der Frankfurter und Berliner Börse Sie notierten in Frankfurt a. M. am 5. ds. 375% Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G.(Alte Stutt- garter). Am 30. Juni fand im Bankgebäude die o..-V. unter dem Vorsitz des Pràsidenten des Aufsichtsrats, Dr. jur. G. von Doertenbach, statt. Vertreten waren 819 Stimmen. Die Bank- leitung berichtete über die geschäftlichen Ergebnisse des Jahres 1920, die die des Vorjahres weit hinter sich ließen. Die Bank hat nunmehr die zweite Milliarde im Versiche- rungsbestande überschritten. In der Todesfallversicherung einschl. der den Gewinnrücklagen der Versicherten vorweg zugeschriebenen Zinsen im Betrage von 0,88 Mill.& erzielt. Von dem Ueber- schuß fliegen satzungsgemäßl 7,23 Mill. in die Dividenden- reserve, 1,91 Mill. 4 in den Dividendenergänzungsfonds und der Rest mit 500 000% in den Pensionsfonds der Bankbeamten. Die Valutareserve wurde um 17 Mill. auf 25 Mill. 4 er- hõöht. Die Bilanz und die vorgeschlagene Verwendung des Ueberschusses wurden genehmigt sowie dem Aufsichtsrat und Vorstand Entlastung erteilt. Ben Antrag weniger Bankmit- glieder, eine Satzungsäanderung betreffend, lehnte die.-V. mit überwältigender Mehrheit ab. Noris Versicherungs-.-., Nürnberg. Die.-V. geneh- migte den Abschluß und setzte die Dividende auf 6%(i. V. %) fest. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Reinge⸗ Winn von 136 984,(63 632) ab, der wie kolgt verteilt wird: 59 000(6000) Zuweisung zum gesetzlichen Reserve- fonds, 2000„(2000) Zuweisung zur Talonsteuerreserve, 60 000(40 000%½) Dividende auf 1 Mill. 4 einbezahltes Aktienkapital, 10 500(12 500 1) Tantiemen und 5484% (3132%) Vortrag auf neue Rechnung. eingeführt. Industrieller Kapitalbedarf. Der industrielle Kapitalbedarf nat im Monat Juni gegenüber dem Vormonat wieder eine Stei geru n 2 ————— erlahren. Er betrug insgesamt 1525 Mill. 4 gegen 1179 Mill. 4 im Monat Mai. Nach der Statistik des Bankhaàuses Schwarz, Goldschmidt u. Co. sind im vergangenen Monat allein 985 Mil. lionen% Stammaktien beantragt worden. Die Summe der neu geschaffenen Vorzugsaktien weist erstmalig einen sehr erheblichen Rückschlag auf. Es wird interessant sein, weiter zu verfolgen, ob diese Bewegung nur zufälligen Charakter hat oder ob in ihr eine mehr grundsätzliche Stel- lungnahme zum Ausdruck kommt. Die für den Monat Juni insgesamt beantragten Vorzugsaktien betrugen 58 Mill.&. von ihnen sind 9 Mill. mit mehrfachem Stimmrecht aus- gestattet. An Obligationen wurden im Juni 484 Mill. Se- schaffen; darunter befinden sich 350 Mill. 4 Schuldverschrei- bungen der Neckar-.-G. in Stuttigart. Der Kapitalbedarf seit Anfang des Jahres zeigt folgendes Bild: in Mill. Mk. Stammaktien Vorzugsaktien Industrie-Obl. insgesamt Januar 908 247 396 1551 Februar 1329 428 636 2993 März 557 109 143 809 April 1988 152 604 7834 Mai 8⁰ 225⁵ 86 1179 Juni 985 56 484 1525⁵ 6635⁵ 1217 2439 10291 Die neuen Ein- und Ausfuhrfreilisten. Mit Wirkung vom 28. Juni 1921 hat die Interalliierte Rheinlandskommission für den Warenverkehr des besetzten Gebietes drei Arten von Freilisten aufgestellt: 1. eine Ausfuhrfreiliste für den Warenverkehr aus dem bes etz- ben Gebiet(rheinisches Zollgebiet) über die Rheinz011 Iinie nach dem unbesetzten Deutschland, 2. eine Aus- kuhrfreiliste für die Ausfuhr nach anderen Ländern als dem unbesetzten Deutschland, 3. eine Ein fkuhffrei- Iis te für die Einfuhr von Waren sowohl über die Rei cHS- grenze als auch über die Rheinzollinie in das be- setzte Gebiet. Den Listen ist das statistische Waren- verzeichnis zum deutschen Zolltarif nach dem Stande vom 1. Februar 1921 zugrunde gelegt. Sie sind lediglich nach französischen Wirtschaftsinteressen aufge· stellt. Eine verständnisvolle Berücksichtigung der deutschen Wirtschaftsinteressen hat nicht stattgefunden. Die Einfuhr- freiliste aus dem unbeselzten in das besetzte Gebiet ist an sich zu begrüßen, denn sie erleichtert den egenseitigen Warenaustausch. Aber ihre Ausdehnung auf die westliche Reichsgrenze bedeutet die grundsätzliche und systematische Aufreihung dieser Grenze für eine große Anzahl entbehr- licher, besonders französischer Luxuswaren, deren Einfuhr lediglich im Interesse Frankreichs liegt, die Fähigkeit Deutschlands zu Reparationszahlungen beeinträchtigt und das wirtschaftliche Gesicht des besetzten Gebietes nach Westen drehen soll. Die neue Einfuhrfreiliste tritt an die Stelle der Ereiliste nach dem Stande vom 7. April 1921 nebst Nachtrag. Einfuhrbewilligungen für die in Betracht kommenden Waren werden gleichfalls nicht mehr erteilt, bereits ausgefertigte, aber den Antragstellern noch nicht zugestellte ebenfalls Zu- rückbehalten und ungültig gemacht. Die Interalllierte Rhein- landkommission hat weiterhin beschlossen, daß solche Pakete. die Sicherheiten enthalten, von Banken im besetzten Gebiet an Banken im unbesetzten Gebiet oder umgekehrt ohne Er- laubnis versandt werden können. „32ß32ß28CCbßß0ß0Tb0ß ͤVTTT—TTTT ———————————————————————————— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik. Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V. Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas. 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Zur 8. per. 7— 8840. 0 5* 1 Mettwoch, den 8. Juli 1921. Maunnheimer aeee 7. Seite. Nr. 908. desem Nege! Aktlva. Bilanz per 31. Dezember 1920. Passiva.——— ———.— Für die vieſen Beweise inniger Teinahme an dem 4 A. 46 1 miah so schwer betroffenen Verluste meines Hieben Gatten Kasse, fremde Geldsorten, Zins- Aktien-Kapital-Konto 20860 000 00 scheine u. Guthaben bei Noten- Nüclagse S81 000 000 66 r und Abrechnungsbanken 665017849 60⁰ Rücklage 3. 77 29 000 000 10f 1 H Wechsel u. unverzinsliche Schatz- Talonsteuer- Rücklage- Konto 9 ö 1444536 anweisungen 6767932 223 95 Släubiger 5 38 a) Wechsel und unverzinsliche 5 Nostroverpflichtungen 226740 775 11362 010 dere Er àd. B. Schatzanweisungen d. Reichs b) seitens der Kundschaft bei und der Bundesstaaten] 6767932228 95 Dritten benutzte Kredite ein- Derrr— schließlich der für Reich und 1J ch eigene Ziehungen— Reichsbank übernommenen. 140 702 666 70 mit ewecbselak ug abre dh Solawechsel der 4 ö e) Guthaben deutscher Banken lang meinen teur Zutschlalenen so treu pflegen halfen. 8 die Order der Banxxk— 13 und Bankfirmen 640 044966— en Herzensdanlt dem Hochw. Herrn Stadtpfarrer Nostroguthaben bei Banken und d) aut Provisionsfreier Mathes für seinen mir zu Herzen gehenden Trost. Bankfirmen 894 573 333 85 echnung. 4 ANE 722 Reports und Lombards gegen 7 Tagen fällig. 1467 0408 75 MANNHEIM. den 6. Juif 921. börsengängige Wertpapiere 235061 336 85 arüber hinaus bis zu 3=2 Vorschüisse auf Waren u. Waren- 44 Monaten fällig. 98 542 737322 25 Frau Emma Hofiner WwWe. verschiffungen 456 789 660 o 3. nach 3 Monaten fällig 431343 648 60 davon am Bilanztage gedeckt 1575 e) sonstige Gläubiger 1 84 a) durch Waren, Fracht- oder 65 1 1. innerhalb 7 Tagen fällis. 6973 031 340 1 Lagerscheine 288 389 634 10 2. darüber hinaus bis zu 3 1 4 b) durch andere Sicherheiten 93 227 351 55 Monaten fällig. 971747215 30 —— 3. nach 3 Monaten fallig 322687 628 90 Verrinsliche Schatzanweisungen———— 926259 65 des Reichs u. der Bundesstaaten 583 789 4ĩ7 65—222 108 928289 65 e eeeeee 0see5Auberdem de berufe ich zu einer Ver. NA.—A Eigene Wertpapiere. 121 205391 80 Aval- u. Bürgschaftsverpflichtung. 5—— 10 0.eee a) Anleihen des Reichs und der(einschl. der für Reich u. Reichs. u 19. Juki 1921, 3 uh* ET Bundesstaaten 11918267 08 dank übernommenen) und r wesz ötig auf Freitag, den 22. Juli 6 b) sonstige bei der Reichsbank M. 1847187090.— 50⁵5⁵ u. ander Zentralnotenbanken Eig. Ziehungen 255 in den Bürgeraus 8 beleihbare Wertpapiere 9450 348 20 davon für Rechn. ö Tagesor d n 1 19 E 1. D e) sonstige börsengängige Wert⸗ Dritter 80 1. Erhebung von Gebähren bei—8 Ortskohlen⸗ auf 2. Hypothek auszul. papiere 93 500 785 70 Weiterbegebene telle; Zuſchr. u. D. T. 61 an ch sonstige Weripapiere— 6335995 85 Solawechsel der 2. uerung des„Ltegenſchafts- und Betriebs. die Geſchäftsſt. 1842 Konsortialbeteiligungen 71 57½7 49 30 Kunden an die ̃ uerjahr 1921½2; 10% Welch Eafer Dauernde Beteiligungen b. anderen Order der Bank— 3. ig von Grundſtücken; Banken und Bankfirmen 77211 035 85 19 59 44. 2 rag mit der Neichseſſenbahnver⸗ Herr Gd. Dame Schuldner in laufender Rechnung 2741231 530 70 Dividenden-Konto 1292968— m e a) gedeckte 1671739030 60 Pensions-Fonds-Konto. + 9747841 os 5. werbung deß Grundſtücks Lab. Nr.——— b) ungedeckte 1069 492 500 10 König-Friedrich-August-Stiftung 107294 85 6 an der Hochuferſtraße; des b. Ratenrückzahlg.? auberdem Aval- und Bürgschafts- 75 Georg-Arnstaedt-Stiftung 153362 35 6. 75 ung weiterer planmäßtger Sehrer⸗ Gefl. Angeb. uner schuldner M. 1847 187090.— Eugen-Gutmann-Fonds. 5 2065377 10 D. J. 5i hierunter Avalforderungen anReich Uebergangsposten der Zentrale ü. Zuſch eiſtung an den Mannheimer Kunſt⸗ ſchaftstelle 8242ů0 u. Reichsbank M. 257 721 450.— Filialen untereinander 799780 50 ve ein; W—— 775 Banksebaddde 61 885 415 95 Reingewinnngng 1442266— 8. nahme der dem Berein öffentziche Seſch dtenann en e Sonstige Immobilien 419232495 hek in Mannheim gehörigen Bücher⸗ 355 Grün⸗ Mobilien-Konto 11140 478 35 ſammlung durch die Stadt; ng eigener Exiſtenz Pensions-Fonds-Effekten-Konto 9220 47325 55 9. Frnenerung der Büh nengerüſte des National⸗ 1 Effekten-Konto der Kônig- Fried- theaters; Nnn rich-August-Stiftung 95208 10. hebung von„Sprunggeldern; 65 5 Ekfekten-Konto der Georg- Arn⸗ 1. Ausbau der ſtädt. Fernſprechvermittkung im 00 1 1 gtaedt-Stiftung 12250— 1(Kreditnachbewilligung): 0 Saldo der Zentrale und auswär- 12. teiſterſtelle bei der Berufsfeuer⸗ gegen Hypothek, gute ügen Abteilungen mit unserer Sicherheit, nur von Selhſt⸗ Niederlassung in Londonn 20030 780 60 13. g einer Kantinenbaracke für das geber erwünſcht. 1854 5 al: Angebote unter D. 12190775 918 70 1J12190 778918 Straßenbahngleſſe in der ds. Blattes Ya 15 tiß Verlust. Gewinn- und Verlust- Konto per 31. Dezember 1920. Gewinn. 5 ätswerks; 5 8 — 16. Erſte g von Wohnbäuſern durch Privat⸗ 4. 4 Innternehmer für die Stadigemeinde: 111 Handlungs· Unkosten-· Konto 238 431 103 95Vortrag von 1919 173010 10 bl. Hründ 190 0 e Mannheimer rbm eiſungen Muftler Steuern 40837 861 40] Sorten- und Zinsschein-R„ VBaugeſellſchaft m. b⸗ orewi 144 22626— Nechsel un be 229195196 25 18. Erwentung von Baufläzen ece Köfermler⸗ n Monm. 1. Provisions-Konto 775124019 70 und Untere Clianei traße, ſowie, Erſtellung Mavierspiel Bffekten- und Konsertial-Konto 15— von Wohnbauten auf dieſem Gelände; Ertragnis aus dauernden. Beteiligunsen bel andern 29. Bereitſtellung ven Witteln zum Swecce der Zepget mceen8 CCCCC 3627486 70 Förderung des Wohnungs baues. C..37 a. d. Geſchſt 32425 5)%%**—o 94537460„ Iu Ziſſer— 1 um e de Tagneng] Kenſerdaveiſc) ans⸗ 7552 8 köunen am Tage der Sitzung von den Mitgliedern gebild. Lehrerin erteilt 42³.495094 135 429495091 33des Vürgerausſchu ſſes Plänue eingeſehen werden. Mannheim. den 4. Juli 1921. Naraümd Dresden, den 31. Dezember 1920. E72 Der Oberbürgermeiſter: Dr. Kuger. für Anfänger u. Vert⸗ D R E 8 D N E R B 4 N K Slädt. Geftierhammelfleiſch 8—4 Natham. Judell. Herbert M. Gutmann. Hrdins. Rleemene,„mitseher. Erzaen. das Pfund zu M..— am Donnerstag u. Same. n 5 eeee—— tag auf dem Hauptmarkt. 88 5 8. 2. Sisct A. 5 Das Zinſenerträgnis der Luiſe Oppenheim⸗ eee 1 Stiftung iſt am 12. Anguſt ds. Js. zu verteilen. 05 Zweck der Stiftung: bedürftiger Frauen und Mädchen, die ſich dur andarbeiten N ernähren und infolge von Alter, Krankheit oder Unglücksfällen in Nol ge raten ſind. Bewerbungen Neiraten ſind innerhalb von 10 Tagen an den Stiftungs⸗ diskret?*18es rat— R 51——5 10] Angeb. unt. C. 2. 42 bez eeeeee an die Geſchöftspelle. 2 2 arnſtanddde ſolſde Rheinschiffahres-Nonzern beizee 2 J. ad⸗ 111 1 + 0 148 ſchen mit 2 ſoliden — erren bekannt zu wer⸗ Sped On 883en ra nsporte Lagerung Im 5 Ae Hndet e den zwecks*184¹1 Dhenanla Speditons-Oes. m. b. II. cCarj Presser 4 Cie. G. m. b. H. zu Gunsten der bedrängten Oberschlesierf 7 Mannheim, Ludwigshafen, Kehl. Franklurt a. M. 7 9 SirAt nnenanla mheinsduttahris-Ges. m. h. n. unq;, Lagernaus Ostnehnnef G. m. b. n. e 905 fabe pft weun möclich Prrne Homberg a. Rh. und Rotterdam. in München. 1 Waanul 01 21 Zuſchr. mit d u. D. S. 60 an die nm wormser Lagerhaus-u. Sped. l·ü Agenkuren: 15 n 825 0 5 5 855 5 1 22 nfang Jnr. Poltzeistunde T nachts. 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M. 3500000.— Grün& Siltinger Aktie Nr. 400-7500 über je M. 1000.— . r lüber neus Stemmaktien der ngesellschaft, Mannheim Die Grün& Bilfinger Aktiengeſellſchaft iſt im Jahre 1906 gegründet; ſie iſt aus der im Jahre 1892 gegründeten offenen Handelsgeſellſchaft Grün Bilfinger hervorgegangen. Sle hat ihren Sitz in Mannheim. Gegenſtand des Unternehmens bilden Bauarbeiten jeder Art, insbe⸗ ſondere Tiefbauten für eigene und fremde Rechnung. Die Geſellſchaft iſt Sachen und Rechte, welche nach dem Ermeſſen des Vorſtandes und des Aufſichtsrates ihre Zwecke för⸗ überhaupt alle welche dem Vorſtande in Gemeinſchaft mit dem Aufſichtsrate zur Erreichung oder Förderung der Die Geſellſchaft kann ſich an anderen Unternehmungen derſelben Art beteiligen. Sie unterhält zurzeit Geſchäftsſtellen in Berlin und berechtigt, bewegliche und unbewegliche Anlagen, dern, zu übernehmen, auszunutzen und zu verwerten und Maßnahmen zu ergreifen und Geſchäfte zu machen, Zwecke der Geſellſchaft dienlich erſcheinen. Zweigniederlaſſungen in Köln und München, Hamburg. Das Grundkapital der Geſellſchaft betrug urſprünglich M. 4 000 000.—. dwecks des Grundkapitals um In der ordentlichen Generalverſammlung vom 19. Mai 1920 wurde Stärkung der Betriebsmittel eine Erhöhung M. 4 000 000.— beſchloſſen und zwar M. 3 500 000.— neue Stammaktien und M. 500 000.— Vorzugsaktien. Die M. 3 500 000.— Stammaktien, mit Dividendenberechtigung ab 1. Jannar 1920, wurden von der Dresdner Bank Filiale Mannheim zu 110% übernommen mit der Verpflichtung, davon M. 2 000 000.— den alten Aktionären im Verhältnis von einer neuen zu zwei alten Aktien zu 115% zum Bezuge anzubieten. An dem bei der Ver⸗ wertung der reſtlichen M. 1 500 000.— neuen Stammaktien erzielten Ge⸗ winn iſt die Geſellſchaft mit beteiligt. Die Aktien tragen die Unter⸗ ſchriften des Aufſichtsratsvorſitzenden und eines Vorſtandsmitgliedes in Fakſimile ſowie die Handzeichnung eines Kontrollbeamten. Das bei der, Japitalserhöhung erzielte Aufgeld wird nach Abzug der damit verbundenen Koſten mit mindeſtens M. 400 000.— der geſetzlichen Rücklage zugeführt werden. Die M. 500 000.— Vorzugsaktien lauten auf Namen und Verwaltung zu pari 6600 Stück über je M. 1000.—) wurden von Mitgliedern der übernommenz ſie ſind für 10 Jahre in ihrem Beſitz gebundenz ſie ſind mit 25 ein⸗ gezahlt. Die Vorzugsaktien haben Anſpruch auf eine auf 6% be⸗ ſchränkte Vorzugsdividende mit dem Recht auf Nachzahlung und auf vor⸗ zugsweiſe Befriedigung im Falle der Auflöſung. Sie gewähren 10ſaches Stimmrecht, ſo daß alſo den M. 500.000.— Vorzugsaktien, die nur mit 25 eingezahlt ſind, insgeſamt 5000, den M. 7 500 000.— Stammaktien 7500 Stimmen zuſtehen. Die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stamm⸗ aktien auf Grund eines Generalverſammlungsbeſchluſſes iſt geſtattet. Das Grundkapital beträgt nunmehr M. 8 000 000.— und iſt eingeteilt in M. 7 500 000.— auf den Inhaber lautende vollbezahlte Stammaktien, 7500 Stück über je M. 1000.— Nr.—7500, und M. 500 000.— auf den „Namen lautende mit 25 eingezahlte Vorzugsaktien, 500 Stück über je Der Vorſtand beſteht zurzeit aus den Herren: Baurat Dr.⸗Ing. e. b. Paul Bilfinger, Regierungsbaumeiſter Dr.⸗Ing. e. b. Beruhard Bilfinger, von denen jeder zur ſelbſtändigen Vertretung der Geſell⸗ ſchaft berechtigt iſt, Regierungsbaumeiſter a. D. Kar! Hübler. Dr.⸗Ing. Philipp Völker, und den ſtellvertretenden Vorſtandsmitgliedern, Kaufmann Ernſt Ufer und Dr.⸗Ing. Bernhard Bilfinger jr., ſämtlich in Mannheim. Der Auſſichtsrat beſteht aus mindeſtens 4 Mitgliedern, zurzeit aus den Herren Geh. Baurat Max Leibbrand, Direktor der Württembergiſchen Landesbahn.⸗G., Stuttgart(Vorſitzender)); Felix Jüdell, Direktor der Dresdner Bank Berlin(ſtellv. Vorſitzender); Dr. Ferdinand von Zuccalmaglio, Direktor der Dresdner Bank Filiale Mannheim, Mannheim; Geh. Kommerzienrat Dr. Robert Sinne r, General⸗Direk⸗ toor der Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefefabrik vorm. G. Sinner, Karlsruhe; Ernſ. Geber, i. Ja. Geber& Mader, Mann⸗ heim. Die Aufſichtsratsmitglieder erhalten eine auf die noch zu erwähnende Tantieme anzurechnende feſte jährliche Vergütung von je M. 5000.—. Die Generalverſammlungen finden in Mannheim oder einem vom Aufſichtsrat zu beſtimmenden anderen Orte ſtatt. Das Geſchäftsjahr iſt das Kalenderfahr. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Reichsanzeiger, ſollen aber außerdem noch in einer Frankfurter und zwei weiteren Berliner Fageszeitungen erfolgen. Der Reingewinn wird wie folgt verteilt: 1. 5% zur geſetzlichen Rücklage, ſolange ſie 10% nicht überſteigt. 0 2. Etwaige von der Generalverſammlung zu beſchließende außerordent⸗ liche Rücklagen und Abſchreibungen. 3. 607 Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien und etwaige Rückſtände hierauf, ſodann 4% Dividende auf die Stammaktien. 4. Vom Ueberſchuß Tantieme an den Vorſtand und 10 27 Tantieme an an den Auſſichtsrat., 7 Der Reſt ſteht zur Verfügung der Generalverſammlung. Zahlſtellen für die Gewinnanteilſcheine ſind, außer der Geſellſchafts⸗ kaſſe, die Dresdner Bank in Berlin, in Frankfurt a.., in Mannheim und ihre übrigen Niederlaſſungen. An den gleichen Stellen erfolgt auch koſten⸗ frei die Ausgabe neuer Gewinnanteilſcheinbogen, die Ausübung von Be⸗ zugsrechten, die Hinterlegung von Aktien zur Teilnahme an den General⸗ verſammlungen und die Ausübung aller ſonſtigen, von der Generalverſamm⸗ lung beſchloſſenen, die Aktienurkunden betreffenden Maßnahmen. An Dividende wurde für die letzten 5 Jahre bezahlt: 1916, 1917, 1918 und 1919 je 8% auf M. 4 000 000.—, 1920 10 2% auf M. 7 500 000.— und 6 0 auf die Vorzugsaktien. 5 des Grundkapitals 5. Die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗KRechnung per 31. Di zember M. 1000.—. Die Einziehung von Aktien iſt geſtattet. 1920 lautet wie folgt: e Vermögen. Vermügens-Rechnung am 31. Dezember 1920. Schulden. . 2. 1. Kaſſe: Stand am 31. 12. 20.„ 155 220 91 1. Aktienkapitall. 8000 000— 2. Roſtſcheck: Guthaben am 31. 14272 722. Geſetziiche r 520 000— 3. Wertpapiere im eigenen Verwahr!) 5 218931— 3. Verſicherungs⸗Rücklage 135000— 4. Sicheryeitsleiſtungen in Wertpapleren 2160592— 4. Gläubiger: Stand am 31. 12. 11425 324 43 5. Zinsſcheine für laufende Zinſen aus Wertpapieren 4608— 5. Panken: Stand am 31. 12. 20 2560 449 01 8. Noch nicht eingezahlte Vorzugsaktſfen 375000— 6. Nichterhobene Gewinnanteile ET 5280— 2. Außenſtände und Beteillgungen: Stand am 31. 12. 20 14799 472 34 7. Schuld an die Beamten-FJürſorge und Verſicherten⸗ 8. Liegenſchaftene): Liegenſchaften und Gebäude in Einrichtung: Mannheim, Seckenheim, Spandau, Olsbrücken, Guthaben der verſicherten Beamten an die Firma 262 294 36 Worxingen, Vierſen uſw. Neingewinn von 190 1533 467 79 Beſtand VVVꝙVVCCCCC0TCV0TC 620 003— Gewinnverteilung: 9. Baumaſchinen und Geräte: Stand am 31. 12. 20. 2599 363 41 Geſezliche Rücklage CC 80 000.— 10. Werkzeuge und Handgeräte, Bau⸗ und Rüſtholz, Vorſicherungsrückfage„ 20000.— Schmellen. Einrichtungsgegenſtände, Vau- und Be⸗ 6% Gewinnanteil auf den eingezahlten Betrag triebsſtoffe, Et ſatzteile u. Warenvorräte): für die Vorzugs⸗Aktiens 7500.— Beſtand am 31. 12. 20 auf den Bauſtellen und Seileadnnan die Veamtenfürforge für Aters.⸗ E 3219987 85 4% Weminantelf aß i 750000d.— Atien · I. Beamten-Fürſorge⸗Einrichtung: Für die Beamten dapital 85 2 8 8 1 5 8 7 300 000.— eingezahlten Lebensverſicherungsbeiträge u. Grund⸗ Gewinnbeieiligung an den Aufſichtsrat und ſtock für die nicht lebensverſicherten Beamten 262 294 36 Vorſtand, ſowie Vergütung an die Beamten„ 500000.— 6% Mehrgewinn„ 45000. Vortrag auf 1. Januar 1921„„ 145967.79 7 1553107 77 24441815 55 24441815 59 Gewinn- und Derluſt-Rechnung. A. 5 4 Allgemeine Unkoſten)) 3521 434 85 Gewinn-Bortrag. 148 717 65 L 46563— VBotriebs-Ergebnis 1920 VV 6079800 06 — ⁵p̃ßßßßß auf Liegenſchaften 56259.45 „Baumaſchinen und Geräte. 95 792 62 „ Anlage Berggeiſt 175 000.— 1127052 07 5 nnbdin 1000 1533467 79 6228517 71 6228517 71 Die Geſellſchaft beſchäftigt ſich mit allen vorkommenden Tiefbauarbeiten, insbeſondere Bahn⸗, Tunnel⸗, Hafen⸗, Brücken⸗, Kanal⸗ und Waſſerbauten, Luftdruckgründungen, Dükerverſenkungen, Eiſenbeton⸗ und Eiſenbetonpfahl⸗ Herſtellungen und Rammarbeiten, Erbauung von Werken zur Ausnutzung von Waſſerkräften, Fluß⸗ und Se ggerungen und Baggerungen von raumbetrieben. e unterhält tiefbantechniſche Konſtruktionsbüros zur An⸗ fertigung von Bauentwürfen aller Art. In Olsbrücken betreibt die Ge⸗ ſellſchaft einen Sandſteinbruch. Das umfangreiche Baugerät beſteht aus modernen, teilweiſe nach eigenen Erfahrungen gebauten Baumaſchinen und Geräten mit zuſammen rund 160 Stück Dampfkeſſeln von insgeſamt 4200 am Heizfläche, aus Trocken⸗ und Schwimmbaggern, Elevatoren und Spül⸗ apparaten, Lokomotiven, Rollwagen und Schienenmaterial, Dampfkranen, . 45 72 Die Geſellſchaft iſt auch für das Jahr 1921 ausreichend mit Aufträgen Schwimmkranen und ſonſtigen Hebezeugen, Dampfmaſchinen und Keſſeln, 1 7 58 955 verſehen, die, ſoweit unter den heutigen unſicheren Verhältniſſen eine Vor⸗ Dieſel⸗ und ſonſtigen Erploſtonsmotoren, Dynamomaſchinen und Elektro⸗ 5 ſich motoren, Tunnelbaumaſchinen und Geräten, Geſteinbohrmaſchinen, Zentri⸗ fugalpumpen und Kompreſſoren, Luftſchleuſen für pneumatiſche Fundie⸗ rungen, Rammen verſchiedenſter Leiſtungsfähigkeit, Betonmiſchmaſchinen, Tauchergeräten, Meßinſtrumenten, Rüſtungsmaterial, Straßenbaumaſchinen, Tiefbohreinrichtungen, Bauhütteneinrichtungen, Dampf⸗ und Motorbooten, Materialtransportnachen, Werkſtatt⸗ und Wohnſchiffe, Werkzeugmaſchinen und Werkſtattseinrichtungen für eigene Werkſtätten. Die Geſellſchaft unter⸗ hält einen Bauhof am Induſtriehafen in Mannheim zur Lagerung und Inſtandſetzung der Maſchinen und Geräte; ferner einen Lagerplatz in Span⸗ dauz ſie beſitzt ferner in Mannheim drei maſſive dreiſtöckige Bauten mit Seiten⸗ und Hinterhäuſern, die, ſoweit ſie nicht zum eigenen Geſchäfts⸗ betriebe dienen, vermietet ſind. Ferner beſitzt die Geſellſchaft Liegenſchaften in Seckenheim, Feudenheim, Ilvesheim bei Mannheim ſowie in Tannenrode bei Graudenz. Der geſamte Grundbeſitz der Geſellſchaft beträgt, außer dem Steinbruch in Olsbrücken, rund 32 ha. 1) Im weſentlichen Reichsonleihe. 0 heim M. 300 000.—; Bauhof Mannheim⸗Induſtriehafen M. 0 Lagerplatz Spandau M. 170 000.— teinbruchanlage Olsbrücken M. 20 000.—; Jonſtige Grundſtücke: Gemarkung Seckenheim⸗Rheinan M. 000.—.) Darunter Warenvorräte M. 2 359 710.56.) Davon laufende b 100 000.—; der Waſſerkräfte an der kanal Hildesheim— Los Süd, Bahnbau Naß baggerungen in Speyer⸗Rh., Uferbefeſtigung und Ufererweiterung in Neuß⸗Rh., Neubau der Bahnſtrecke Preußen⸗Münſter, Abraumarbeiten beim Braunkohlen⸗Bergwerk Berggeiſt⸗Lukretia 1920 M. 72 891 895.—. ausſage möglich iſt, und ſoweit nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, wieder ein befriedigendes Ergebnis 95 aum Handel und zur Nottz an der Verſiner Börſe zugela en. ) Davon: Geſchäftsgebäude Mann ⸗ 5 5 ſe zugefaff E72 Gartenheim-Baugenossenschaft der Angestellten gſu. Beamten Mannheim-Ludwigshafen e. G. m. b. H. Vermögen in Mannheim. Bilanz per 31. Dezember 1920 Kaſſe und Poſtſcheck Wertpaplere Baukonto J1 Sparkaſſe Ludwigshafen a. R Sparkaſſe Mannheim Telegraphenamt in Mannheim Ausgaben Gewinn- u. Verlust-Berechn Schulden 05 40 4 11103100 Geſchäftsguthaben der 984250 Genoſſen 158 25485 0 048 26227 Stiftungs⸗Konto 1400— 3 Spareinlagen der Ge⸗ 8 12473 10 6989ʃ66 104637 24 Stadikaſſe Mannheim + Baukoſtenzuſchüſſe 887 000— 1000— Sopotheken-Konto 123 283½48 0 39743 1177325 7 1177325ʃ42 ung am 31. Dezember 1920 ſchäftsguthaben der Genoſſen Berichtigung: In d Abgang mit 9 angegeben. Der Aufsichtsrat: Oberverwaltungsrat Brel Die Anzahl der Geſchäftsanteile hat ſich von 487 auf gliederzahl am 1. Januar 1920 nicht Einnahmen 14 % s 4 1 Verluſtvortrag aus 1919 603.52 Eintrittsgelder 1086040 Geſchäftsunkoſten 3938.05 Zinſen auf Reichsan⸗ Zinſen aus Spareinlagen leihen u. Sparkaſſen⸗ der Genoſſen 162.08 guthaben 2 2462 40 Hypothekenzinſen 2750660 Mieteinnahmen 3463 40 Haftpflicht⸗Verr. 164 30 Verluſtanteil ausge⸗ Gewinn 397 43 ſchiedener Genoſſen. 3075 oldd o5a ö Mitgliederzahl am 1. Januar 1920 203 Züigeng 88 Abgaug nidg Mitgliederſtand am 1. Januar 1921 270 er vorjährigen Er betrug 202 ſondern 203. 636, das Ge⸗ von Mk. 119234.85 auf Mk. 158 254. Haftſumme von Mk. 243500.— auf Mk. 318000.— erhöht. Bilanzveröffentlichung war der aber nur 8 mithin auch die Mit⸗ 85 und die 81¹0 Vühelm Enter, Karl Esselborn. Der Vorstand: „Eliboten“ Laden u. Verwalter Sofort gesucht! Für eine Fabrikfiliale im belebtesten Geschäfts- viertel Mannheims mit—2 grossen Schaufenstern und möglichst anschliessendem Lagerraum. Laden- inhaber wird als Verwalter bei Kautionsstellung besonders bevorzugt. Angebote unter Mosse, Mannheim. an Rudoelf E72 Druck und Verlag der Druekere Dr. Haas O. m. b. H. Mannheim D T heste Iaschemahrplan für den badischen Verkehr und der angrenzenden Gebleie mit Prelstaſel für 1195 Statlonen Preis.50 Hark Verlag Druckerei Dr.Haas G. m. b. H. NMannheimer Generai-Anzelger 8397 Vollsfändig neue Ausgabe! Die Geſellſchaft beſchäftigt zurzeit rund 4800 Arbeiter und Beamte. Zurzeit ſind folgende größere Bauten in Ausführung begriffen: Ausbau mittleren Iſar, Wehr mit Kanaleinlaufbauwerk der Innwaſſerkraftwerke bei Müldorf, Herſtellung der Neubauſtrecke Treis⸗ Bruttig mit einem Tunnel von rund 2600 m Länge, Mittellandtanal— Stich⸗ Uelzen⸗Dannenberg, Hafenbauten mit in Brühl bei Köln. Die Bauumſätze betrugen: 1918 M. 17 021 884.—, 1919 M. 25 188 922.—, [Ausverksuf ab 7. bis 15. Juli von Megelen künstlxrischer n „Murek““ N Aild Muastterscker Haceeder 5 Reklamekunst, 6 1, 5 Ummm 211 ocle- u. erwarten laſſen. Mannheim, im Juni 1921. Grün& Biffnger Akkiengssellschaft, suceht Mellqung der Lebenabne faikphenden echate Angebole unter C. V. 38 an dle Geſchäfts. ſtelle dieſes Blattes Taan. fehreme Gescäktsgame Volksparlei Ftauenausschuß Donnetsiag, 7. Juli 32426 Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind M. 3 500 000.— neue Stammaktien der Grün u. Bilfinger Aktiengesellschaft, Mannheim, Nr. 4001—7500 über je M. 1000.— VBerlin, im Juni 1921. 2 Flöhe Lün Schwaben olzwurm beſeitigen Sie unter Garantie in ½ Stunde nur mit 5 8 Zu daden in Manahe ige G. Saclung, Fueur. Tatterſallſtraße 4.— J. Ziemer. Irtſeur. Schpei⸗ zingerſtraße 175. Wanzen Echolda. u S45 4 Drucksachen für die gezamte ludu- zile Hafart schmel Dresdner Bank. 1 8 5 Dructerei Ur. diaas, G. m. b.., E 6, 2 Perfekte Köchin lepfeh ſich bei Fami⸗ ushilfe. Seckenheimerſtraße 112, 1 525 abends 8 Uhr im Frl. Or. M. Bernays Deutsche Fauen dpter duptschrfelerfan fischer Augſldelten u. zur 1809 parterre links. kleinen Saal de Marmonie uüber Sos emder Menschaft. über: faenmgen an den feigübn. Eintritt frei! —