Gerneltern nerſuchten bewaffnete — Donuerstag 7. Inli Sezugspreiſe: n Mannbelm und Umgedung mon ius Hau A8.. Durch die Poſt bezogen Penehtrch Lul. 25.50.— ſcheck ⸗Konmto Nummer 17 590 arlstube in Baden und ummer 2917 am Nhein— Seſchüfts⸗Nebenſtell⸗ in Mannbeim Neckarſtadt. Waldhboſſtraßze Nr. 6.— FJernſpreche: Nummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 70486.— Celegromm· Adteſſo Smeralameigm Manndeim.— Erſcheint wöchenilich wölfmal Badiſche Bellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Jeitung. Neueste Nach Mannh. luſik-Seitung. Bildung u. Unterhaltung.§eldu. Harten. Wandern u. Neſſen. * 1921.— Nr. 307. Aagelganpreiſr: Dis kleine Seile Ik. 1. 78, quse. Alk..28, Stelien- geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk..—. Annahmeſchluß: Mittagbl. oorm. 8½/ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an deſtimmten Cogen, Stellen nud Ausgaden wird teine Verontwort. üder⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streik trlebsflörungen ulw. berechtigen zu keinen Frfatzanſprüchen für ausg e od. boſchränte Ausgaben od. ſüe verſp. Aufnahme v. Anzeigen. trdge d. Fernſyrecher obne Sewaͤhr. Sanklionen und Oberſchleſien. Das Ultimatum iſt unterſchrieben. Das Kabinett Wirth müht ſich mit aller Kraft es zu erfüllen. Geſtern hat im Reichstage der Reichskanzler einen Steuerplan aufgeſtellt, durch den 80 Milliarden Papiermark Steuern aus dem deut⸗ ſchen Volke herausgeholt werden ſollen— eine ſo ungeheure Summe, daß es kaum glaublich erſcheinen will, unſere doch nicht eben robuſte Vorlkswirtſchaft werde ſie aufbringen können. Um ſo weniger will das wahrſcheinlich erſcheinen, als die Feinde unſerm Wirtſchaftsleben Feſſeln anlegen, durch die es aufs ſchwerſte an freier Entfaltung gehindert wird. Herr Dr. Wirth hat ja ſelbſt dem Vertreter eines Düſſeldorfer Blattes erklärt, daß wir die finanziellen Verpflichtungen aus dem Ultimatum nur erfüllen könnten, wenn wir wirtſchaftlich freie Bahn hätten. Frankreich aber will die Bahn nicht frei geben. Betrachtet Deutſchland die Aufhebung der Sanktionen wie das Verbleiben des ungeteilten Oberſchleſiens bei Deutſch⸗ land als die unerläßlichen Vorausſetzungen der Erfüllung, ſo will Frankreich umgekehrt erſt immer noch ſtärkere Gewiß⸗ heiten über die Erfüllung der Verpflichtungen des Ultimatums haben, ehe es unſerer Wirtſchaft die einengenden Feſſeln ab⸗ nimmt. Das iſt Wahnſinn, aber er hat Methode. Auch heute hören wir wieder nichts als ſchöne Vertröſtungen auf ſpäter. So weiß der Pariſer Berichterſtatter der Neuen 5 Zeitung, der als gut unterrichtet gilt, folgendes zu melden: Hinſichtlich der Aufhebung der Sanktionen iſt die öffentliche Meinung mit Briand einig, daß erſt die Verfalltermine der Entwaffnung, der Aburteilung der Kriegsverbrecher und der näch⸗ ſten Wiedergutmachungsleiſtungen abgewartet werden ſollen, bis von einer Erfüllung des Ultimatums geſprochen werden könne. Die oberſchleſiſche Frage kann bei der herrſchenden Stimmung in Deutſchland leicht das bisherige Reglement über den Haufen wer⸗ fen und der Regierung Wirth das Daſein koſten. Frankreich will dieſe Klippe erſt umſchifft wiſſen, bevor es die Ruhr⸗ häfen räumt. So lange die miniſterielle Inſtabilität in Berlin dauert, kann von einer Sicherheit nicht die Rede ſein. Wir heben hervor, daß es ſich nach der Auffaſſung der politiſch maßgebenden Kreiſe nur um eine kurffriſtige Beibehaltung der Sanktionen handelt. Es hängt einzig vom Beharren Deutſchlands in der ein⸗ geſchlagenen Politik ab, daß Frankreich vor Ende des Jahres ſein Wort einlöſt. Nur ein ganz beſonderer Optimiſt wird aus dieſen ſtark nerklauſulierten Zuſagen beſondere Hoffnungen ſchöpfen können. Nicht hoffnungsvoller lautet eine Verſicherung des „United Telegraph“ aus Londoner unterrichteten Kreiſen. Nach dieſer Quelle ſollen— auf Grund enger Fühlungnahme zwiſchen den Regierungen in Paris, London und Rom— die Sanktionen aufgehoben werden, falls die Entwaff⸗ nung ſich erfolgreich erweiſt! Der„United Telegraph“ weiß ferner zu berichten, daß die Löſung der oberſchleſiſchen Frage in kürzeſter Zeit er⸗ folgen wird, und zwar dergeſtalt, daß der größere Teil des Induſtriegebietes mit Kattowitz, Königs⸗ hütte und Beuthen zuſammen mit den größten Tei⸗ len von Tarnowitz und Pletz an Polen fällt, und das Induſtriegebiet um Gleiwitz und Hinden⸗ burg Deutſchland zugeſprochen wird. Infolge des Aus⸗ ſanls finanzieller Kraftquellen durch den Verluſt eines großen Teiles des oberſchleſiſchen Induſtriegebiets ſoll Deutſchland von einem entſprechenden Satz der Wiederher⸗ ſtellungsleiſtungen befreit werden, die von Polen übernommen werden. Die Gewähr wird durch einen von den Verbündeten eingeſetzten Ausſchuß geleiſtet werden, der ſowohl induſtrielle wie auch finanzielle Aufſichtsrechte über das an Polen abzutretende Induſtrigebiet erhält. Man wird abwarten müſſen, ob dieſe Nachrichten zutref⸗ fend ſind. Aber ſollte eine derartige„Löſung“ der ober⸗ ſchleſiſchen Frage beabſichtigt ſein, ſo wird man ſagen müſſen, es iſt keine für Deutſchland annehmbare Lö⸗ ſung. Polen hat keinen Anſpruch auf die oben genannten Gebietsteile Oberſchleſiens, die ihm angeblich zugeſprochen ſind. Wir verlangen eine gerechte Löſung der oberſchle⸗ ſiſchen Frage auf Grund der Abſtimmungsergebniſſe. Ein Nachlaß an Reparationsleiſtungen, der zudem niemals in einem Verhältnis zu den wirtſchaftlichen Verluſten ſtehen würde, die uns aus dem Anfall wichtiger Bezirke an Polen erwachſen würden, würde das Unrecht nicht gut machen, as an uns verübt werden ſoll. Eine Stärkung Groß⸗ polens und damit ein Anſteigen der Flankenbedrohung im Oſten würde die dauernde Folge dieſer„Löſung“ der ober⸗ ſchleſiſchen Frage ſein. Wir müſſen ſie ablehnen. Das Ultimatum iſt unterſchrieben und wird mit Aufbie⸗ tung äußerſter Kraft erfüllt. Unter allen Umſtänden muß das Kabinett Wirth in der Frage der Sanktionen wie in der Frage Oberſchleſiens darauf beſtehen, daß Deutſchland ein Recht wird. Herr Dr. Wirth hat uns zwar geraten, Engelsgeduld zu zeigen, aber wir fürchten, in den bitteren Ent⸗ täuſchungen, die das deutſche Volk nach der Unterſchrift erlebt hat, in den ſchweren Sorgen, die mit dieſer Unterſchrift her⸗ aufziehen, beginnt ſich die Geduld weiteſter Kreiſe nach und nach zu erſchöpfen. G. * Der Abtransport des Selbſtſchutzes. WB. Brieg, 6. Juli. Der Abtransport des deut⸗ ſchen Selbſtſchutzes verlief ruhig. Zwiſchenfälle ſind nicht vorgekommen. Man rechnet mit einem neuen Tolenaufſtand. Fortwährend treffen Flüchtlinge in alkenberg aus dem Oſten des beſetzten Gebietes ein. . WB. Jafkenberg, 6, Juli. Der Abtransport dezw. en. Barſc der Selbſtſchutzſormationen 95 171 tt o rfau⸗ Beläſtigungen der Schutzpolizei ſind nicht vorgekommen. 8 5 Banden die ſchleſiſche hei Polniſch⸗Janke zu überſchretten. Es kam zu eineme — Gefecht. Auf Seiten der Schutzpolizei ſind Verluſte und Ver⸗ wundete nicht zu verzeichnen. 'B. Oppeln, 6. Juli. Die J. A. K. hat infolge der Vor⸗ gänge, die ſich in Beuthen abgeſpielt haben, den Erſten B ü 5 ermeiſter von Beuthen, Dr. Stephan, ausge⸗ wieſen. Die Boulogner Konferenz verſchoben? ONB. Berlin, 6. Juli. Wie aus London gemeldet wird, hat man dort Informationen erhalten, denen zufolge Briand vor dem 20. Julikeiner Tagung des Ober⸗ ſten Rates beiwohnen könne. In London iſt auch keine Einladung zu einer Konferenz eingelaufen und es ſind keine Verfügungen über eine Konferenz getroffen, die in der nächſten Woche in Boulogne zuſammentreten würde. Erſotzleiſtung für Tiere, Gegenſtände uſw. WB. Paris, 6. Juli. Die alliierten Regierungen befaſſen ſich ſeit einigen Tagen mit Maßnahmen, die an die Stelle der im Artikel 238 des Verſailler Vertrages vorgeſehenen Reſti⸗ tutionen von ſolchen Tieren, Gegenſtänden aller Art und Werten treten ſollen, die während des Krieges von deutſcher Seite fortgeführt, beſchlagnahmt oder ſequeſtriert wurden. Vorausſetzung für dieſe Reſtitution iſt bisher die Identifizierung auf deutſchem Gebiet oder auf dem Gebiete von Deutſchlands Verbündeten geweſen. Die hierzu nötigen Nachforſchungen haben Schwierigkeiten mit ſich ge⸗ bracht und hohe Koſten verurſacht, ſodaß man jetzt zum Ab⸗ ſchluß von Abmachungen zwiſchen Deutſchland und den betei⸗ ligten Ländern der Alliierten gegriffen hat, in denen an die Stelle der identiſchen Reſtitution eine einfache Erſatz⸗ leiſtung tritt. Wie der„Temps“ mitteilt, ſind derartige Abkommen über Erſatzleiſtungen von Belgien, Südſlavien, Polen und Rumänien mit Deutſchland abgeſchloſſen worden, die die Reparationskommiſſion genehmigt hat. Das Pro⸗ gramm dieſer Erſatzleiſtungen ſoll nach dem„Temps“ das⸗ ſelbe Vorrecht vor dem allgemeinen Programm der Repa⸗ rationen genießen, wie es bereits den Reſtitutionen zuerkannt war. Die Verwicklungen im nahen Oſten. Eingriff der Bulgaren in die griechiſch ⸗kfürkiſchen Stkreitigkeiten. ONB. London, 7. Juli. Die„Times“ erfährt aus amt⸗ licher Juelle, daß die Bulgaren mit den Kemallſten in Verbindung getreten ſind, um einen bulgariſchen Angriff gegen die Griechen in Oſtthrazien vorzubereiten. Das Ziel der Bulgaren ſei die Reviſion des Friedensvertrages und die Wiedergewinnung Weſtthraziens. Die „Times“ ſchreibt, daß die engliſche Regierung den Stand⸗ punkt einnehme, daß, wenn Bulgarien die Reviſion des Ver⸗ trages erſtrebe, England wie auch die kleine Entente ſich dem widerſetzen werde. Die engliſche Mittelmeer⸗Flole fährt öſtlich. Condon, 6. Juli.(Havas.) Aus Malta wird vom 5. ge⸗ meldet, wenn man aus den ununterbrochenen Schiffsbewe⸗ gungen, die von Malta aus nach dem Orient ſtattfinden, Schlüſſe ziehen darf, ſo muß wohl die Lage in Konſtan⸗ tinopel u. Umgebung eine gewiſſe Beunruhigung einflößen. Man will wiſſen, daß die britiſchen Intereſſen im nahen und mittleren Orient die Anweſenheit der britiſchen Flotte in dieſen Gewäſſern notwendig er⸗ ſcheinen laſſe. Die Geſamtheit der Mittelmeerflotte mit allen Begleitſchiffen, mit Ausnahme von fünf Schiffen des dritten Geſchwaders(leichte Kreuzer, die zur Zeit in Alexandrien lie⸗ gen) iſt unterwegs, um ſich in Konſtantinopel oder in der Nähe dieſes Hofens zu ſammeln. Die Kriegsſchiffe, die kürz⸗ lich nach Konſtantinopel ausgefahren ſind, haben große Mengen Munition aller Art an Bord. . Amriſſe, Auregungen und Einwände. EBerlin, 7. Juli (Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichskanzleß hat geſtern ſein Steuerpro⸗ gramm entwickelt und, da er ſchloß, ſcholl Beifall durch die Reihen und droben auf den Tribünen klaſchten ein paar beſon⸗ ders Gerührte gar in die Hände. Das kann Wunder nehmen, denn die Ankündigung neuer Steuern, auch wenn man ſie Reparationsprogramm nennt, pflegen gemeinhin keine Begei⸗ ſterung zu entfachen. In Wahrheit galt die mehr oder weniger laute Zuſtimmung auch nur dem Schluß der Rede des Kanz⸗ lers. Da ſchwang der„Kanzler der Erfüllung“ ſich nämlich dazu auf, die Gegenrechnung aufzumachen. Länger als eine Stunde hatte er aus ſeinem Manuſfkript vorgeleſen, wie er und ſeine Kollegen etwa— denn nur um die Richtlinien und gewiſſe Grundzüge handelt es ſich einſtweilen— die Auf⸗ bringung der ungeheueren Sanktionen im Weſten, die er gar nicht übel„Preſſionen“ nannte und von dem kaum mehr zu ertragenden Druckim Oſten und zog daraus den Schluß, der zugleich ein Appell an die es angeht, an die Garan⸗ tiekommiſſion und Entente iſt:„die armſelige Quälerei der deutſchen Volkswirtſchaft“(wir zitieren zum anderen Male Herrn Wirth) müſſe ein Ende nehmen, denn ſonſt erlahme bei Volk und Regierung der Impuls, die Laſten von ſo gigantiſchem Ausmaß ſich aufzubürden. Das wirkte, wie es immer befreiend wirkt, von einem, den man— ob zu Recht oder Unrecht iſt in dieſem Zuſammenhang gleich⸗ gültig— der Lammsgeduld und Schwäche zeiht, mannhafte, aufrüttelnde Worte vernimmt. Die eigentliche Steuerrede hatte man mit einigem Gleichmut angehört, mit jener Gelaſſenheit, mit der man ein unvermeidliches Uebel über ſich ergehen läßt. Von dieſer Rede konnte man das nämliche ſagen, was früher in geruhſameren Zeitläuften den jeweiligen Thronreden zu beſcheinigen war: ſie brachte keine Ueberraſchung mehr. Wir ſelber hatten geſtern oder vorgeſtern hier ſchon angedeutet, daß man auf die phantaſtiſchen Pläne der Firma Robert Schmidt und Hirſch von der Erfaſſung des ſogenannten Goldwertes voraus⸗ ſichtlich wohl verzichten dürfte. Das hat ſich bewahrheitet. Herr Dr. Wirth will die alte Straße ziehen:„auf bekann⸗ ten Wegen zum Ziele zu gelangen ſuchen“. Durch Anziehung der oft gedrehten, manche meinen, der nachgerade über⸗ drehten Steuerſchraube gedenkt Dr. Wirth aus direk⸗ ten Abgaben 40½ Milliarden, aus indirekten 30% Milliarden auszuſchroten. Das ſind aber, wie der Kanzler hinzufügte, mäßige und vorſichtige Schätzungen! In Wirklichkeit hofft er auf ein Aufkommen von rund 100 Milliarden Papier⸗ mark. Die Spannung, die dann noch bleibt,(denn ſchließlich ſind 100 Milliarden Papiermark immer erſt 10 Milliarden Goldmark) ſoll durch irgend eine Form der Erfaſſung der Kohle, Monopole oder Steuer, durch Exportabgaben und durch einen Ausgleich zwiſchen dem Inlands⸗ und Auslandswert der Mark nach und nach beſeitigt werden. Indes ſind das vorder⸗ hand nur Hoffnungen und es hat nicht viel Sinn, mit ihnen ſich kritiſch auseinander zu ſetzen. Schon um deswillen nicht, weil bei dieſen Umriſſen und Anregungen, aus denen die kommenden Wochen und Monate ja erſt Vorlagen formen ſol⸗ len, manches unklar blieb. Vieles wohl ſogar von dem Anreger ſelber nur erſt in weſenloſem Schein geſehen. Das gilt nicht zuletzt auch von dem Reichsnotopfer, das für den Einzelnen wie für Körperſchaften, wenn wir Dr. Wirth richtig verſtanden haben, zu einer Art dauernder Einrichtung wenigſtens für die nächſten 10 Jahre werden ſoll. Nur ein paar Einwände werden doch ſchon jetzt an⸗ zumeſden ein. In. der aſlgemernen Betrachtung! die· der Reichs· Sieuerpläne der Reichsregierung. kanzler ſeinem Exkurs über die künftigen Steuern voraus⸗ ſchickte, meinte er: bei der Geſtaltung unſerer Einkünfte hätten wir uns längſt der großen Preisrevolution anzupaſſen gelernt, da rechneten wir die Papiermark nur noch zu 10 Pfennig, aber wenn es dem Staat zu leiſten gelte, tauchten verſunkene Er⸗ innerungen wieder auf und die Steuermark würde plötzlich uns zur Goldmark. Das iſt ein Irrtum. Es mag ſein, daß Teile der Lohnarbeiterſchaft, vielleicht auch gewiſſe Handelskreiſe eine nominelle Verzehnfachung ihres früheren Einkom⸗ mens erzielen. Auf die Kreiſeerwerbender Mittel⸗ ſchichtentrifft das nicht zu. Ganz ähnlich ging der Reichskanzler irr, da er von den Reichsbetrieben ſprach. Von denen, erklärte er, verlange man immerzu, daß ſie nach kauf⸗ männiſchen Geſichtspunkten geführt würden. So ſie aber ſich anſchickten, die notwendigen Ausgaben in die Preiſe hinein⸗ zukalkulieren, ſchreie man Gewalt. Sollte Herrn Dr. Wirth, dem Finanzminiſter, bei Aufſtellung der letzten Etats wirklich entgangen ſein, wie ſehr die Budgets der Reichsbe⸗ triebe mit unproduktiven Perſonalpoſten be⸗ laſtet werden? Dergleichen kleine Vergeßlichkeiten, Irrtümer und Umſtellungen läßt man bei einem Parteiredner und Agitator hingehen. Bei einem leitenden Staatsmann empfindet man ſie ſtörend und peinlich. Die Erklärungen des Reichskanzlers: WB. Berlin. 7. Juli. Reichskanzler Wirth führt weiter aus: Wenn man von der Schuldvermehrung während des Krieges und der Schuldvermehrung nach dem Kriege ſpricht, von den Ausgaben vor dem Kriege und den Ausgaben nach dem Kriege, dann wird niemals darauf hingewieſen, daß es ſich um zwei ganz verſchiedene Größen handeit. Unter dieſem Geſichtswinkel will der gegenwärtige Etat angeſehen werden. Unter dieſem Geſichtswinkel unſere Leiſtungen an das Reich. Jeder andere Vergleich bedeutet eine objektive Irreführung des deut⸗ ſchen Volkes. Der ordentliche Haushalt weiſt 48,5 Milliar⸗ den Ausgaben auf, darunter 35,8 Milliarden, die für eigentliche Reichszwecke dienen. Der außerordentliche Haushalt weiſt 59 Milliar⸗ den auf, darunter 26,6 Milliarden für die Ausführung des Friedens⸗ vertrages. Das andere geht an Zuſchüſſe für die Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung, Getreideverbilligung, Lebensmittelzuſchüſſe uſw. Dieſer außerordentliche Etat muß ſo raſch wie möglich abgebaut werden. Nichts iſt ſo wenig in Deutſchland vertreten, als die Erkenntnis unſerer Etatsziffern und mit nichts wird ſo viel Unfug angeſtellt, als mit der Beurteilung dieſer Ziffern. Ich bitte ſtreng zu unter⸗ ſcheiden zwiſchen den Erforderniſſen des außerordentlichen Etats und den beſonderen Erforderniſſen aus der Erfüllung des Ultimatums. Der Kanzler ging dann die einzelnen Poſitionen des Etats durch und meinte, dieſer Etat müſſe ſo raſch wie möglich abgebaut werden. Darüber werde ſich die ganze Welt klar ſein, daß jede Steuerpolitik acl absurdum geführt werde, indem die deutſche Reichsmacht dauernd dem Abgrund zuſtürzt. Da brauche man keinen Finanzminiſter mehr, ſondern einen Referenten, der die Druckerpreſſe in Bewegung bringt. Mit Rückſicht auf das Schwanken der deutſchen Valuta ſind die deut⸗ ſchen Leiſtungen mit Vorbehalt zu beurteilen. Eine Feſtſetzung der Reparationskoſten auf erträgliche Höhe müſſe das Ziel der ganzen Welt ſein. Auch auf der Gegenſeite ſei die Notwendigkeit der Einſchränkung der Beſatzungskoſten zugegeben worden. Für die erſten Jahre werde man mit einer Papiermarkbelaſtung aus dem Ultimatum in Höhe von 42 Milliarden rechnen müſſen. Dazu kämen die Beſatzungskoſten. Bei der Stabiliſierung des Geldwertes werde ſich alles zuſammen auf 3,3 Milliarden Goldmark jährlich, d. h. auf 40—45 Milliarden Papiermark ſtellen. Wie ſoll nun eine Deckung gefunden werden. Das Ziel ſei, daß die laufenden Kontri⸗ butionen aus den laufenden Azufe d gedeckt werden. Wir ſtän⸗ den jetzt vor der zweiten Phaſe der deutſchen Finanz⸗ reform. Die erſte hade der Durchführung des Gleichgewichts ſm Etat gegolten. Trotz der hohen Belaſtung für das ganze Volk werde man doch verſuchen müſſen, die indirekten Steuern auszubauen. Der Kanzler kommt dann auf die direkten Steuern, die ſogenannten Beſitzſteuern zu ſprechen. Es handle ſich um eine Verbeſſerung der Technik und Steuerkontrolke. 2. Sefte. Nr. 307. mannhenner General · Anzeiger.(minag-usgabe.) Donnerslag, den 7. Juli 1921. Dies ſei oft wirkſamer als die Einführung neuer Steuern. Auf dieſe Weiſe ſei noch eine hohe Zahl von Milliarden zu erlangen. Weiter ſei an einen Ausbau des Reichsnotopfers und eine Erhöhung der Kapitalertragsſteuer ſowie eine Be⸗ ſteuerung der Verſicherung und einen Ausbau der Kraftfahrzeugſteuer gedacht. Auch eine Wettrenn⸗ ſteuer ſei vorgeſehen. Unter den indirekten Steuern plane man eine Zollerhöhung und den Ausbau beſtehender indirekter Steuern, ſo der Kohlens⸗, Zucker⸗, Tabak⸗ und Bierſteuer. Ferner den Ausbau des Branntweinmonopols, der Mineralwaſſerſteuer und der Zündholzſteuer. Der Grundgedanke des Reichsnot⸗ apfers ſei, daß der Beſitz nach aßgabe ſeiner Leiſtungsfähigkeit Opfer bringen ſollte. Die Beſitzer von Realvesmögen ſeien nicht ſoweit belaſtet, wie die Beſitzer von Papiervermögen. Ein Ausgleich müſſe durch Wiederherſtellung des urſprünglichen Gedankens des Reichsnotopfers geſchaffen werden. Auch hier müſſe die Wertverſchiebung berückſichtigt werden. Es könne auch eine Beſſerung des Geldwertes eintreten. Darum ſei die beweglichen Faktors nötig, der der Entwertung des Geldes Rechnung trage und eine ungleichmäßige Behandlung der Beſitzer ausſchließe. Das Reichsnotopfer belaſte das Vermögen mit 10 Prozent. Jetzt ſolle eine erhöhte Vermögensabgabe erhoben werden, die von Jahr zu Jahr neu zu veraylagen ſei. Die Körper⸗ ſchaften, beſonders die Erwerbsgeſellſchaften, ſollten für die nächſten Jahre dazu herangezogen werden. Für Kleinrentner ſeien beſondere Vergünſtigungen vorzuſehen. Für andere Abgabepflichtige kämen deſondere Uebergangsbeſtimmungen in Frage. Ddie Schätungen bei der Frage des Umbaues des Reichsnotopfers könnten erſt gegeben werden, wenn der Entwurf vorliege. Es dürfe mit—8 Milliarden gerechnet werden. Die Reichsregierung bear⸗ beite zur Zeit den Plan einer Beteiligung des Reiches an der Indu ſtrie durch Sicherung eines Teiles der Dividenden. Es müſſe dabei vermieden werden, daß den Unternehmungen flüſſige Mittel entzogen würden. Deshalb ſeien für die Unternehmungen die anderen Steuern zu modifizieren. Anfan gSeptember würde dem Reichstag nähere Mitteilung zugehen. Weiter kommt in Frage die Beſteuerung des Vermögens zuwa chſes, der allerdings zum Teil ſchon durch die früheren Krie sabgaben und die Einkommensſteuer erfaßt ſel. Es erſcheine jedoch geboten, den nach dem 31. Juli oder mindeſtens nach dem 31. Dezember 1919 entſtandenen Zuwachs durch eine Abgabe zu erfaſſen, zumal die Beſitzſteuer gering ſei. Es ſolle ſich jedoch nur um Fälle von be⸗ trächtlichem Zuwachs handeln. Von der Verbeſſerung der Ver⸗ aulagungstechnik erwarte man 8 Milliarden mehr als das Vorjahr, wenn das Wirtſchaftsleben nicht weiteren Störungen ausgeſetzt werde. Aus der ganz geringen Vermehrung der Kohlenſteuer um 5. erwarte man ein Plus von 32—36 Milliarden. Nach Durchführuneo der Steuerageſetze können wir mit einer ceuneeeeneene en e iuiarden rechnen. Es it weiter der Valutagewinn zu erwägen. Es ſchweben ggech Erwägungen darüber, die Steuer ſo zu geſtalten, daß ſie einen formen erforderlich Anreiz zur Produktivität der eingelnen Bergwerke und Betriebe bietet. Im Zuſammenhang damit iſt noch die Frage des Kohlen⸗ handelsmonopols erwogen. Im nächſten Jahre werden ſich die direkten Steuern auf 40½ Milliarden ſtellen. Dazu kom⸗ men die einmaligen Einnahmen vom Vermögenszuwachs und von den e Piennennen im Betrage von 1 Milliarde. Die in⸗ direkten Steuern ſollen 30¼ illiarde ergeben. Danach ergeben ſich 54½ Proz. der Einnahmen aus den direkten Steuern. Dazu tritt noch die Belaſtung der Länder und Gemeinden. Wenn es gelingt, dieſe großen Mehreinnahmen zu ſchaffen, ſo iſt die Vorausſetzung für die dritte Etappe der Finanzreform Zegeben, die aber erſt ſpäter erfolgen kann, das Problem der Stabiliſierung des Geldwertes und der Wäh⸗ rungsreform. Das Programm ſteht erſt in großen Um⸗ riſſen feſt. Wichtig iſt, daß wir auch den Reparationsetat in ge⸗ ordnete Bahnen lenken. Die ZJarantiekommiſſion hat in einer Note uns geſchrieben, ſie erkenne die volle Bedeutung einer Feſtigung der Valuta für die Ausführung der Verpflich⸗ tungen gegen die Alliierten an. Es gebe einen doppelten Faktor zur Befeſtigung der Mark, das Gleichgewicht des Budgets und die Einſtellung der Ausgabe von ungedeckten Banknoten. Das Garan⸗ tiekomite verkenne nicht die Schwierigkeiten der deutſchen Regie⸗ rung, ſei jedoch der Anſicht, daß noch durchgreifendere Re⸗ ſeien. Im anderen Falle müßten die Maß⸗ nahmen der Alliierten geändert werden. dDieſe Warnung iſt zu beachten, aber wir dürfen fragen, ob nicht nun auch von der anderen Seite die Sanktionen z um Abbau kommen, die der deutſchen Wirtſchaft ſo große Wunden geſchlagen haben. Es iſt eine merkwürdige Tatſache, daß man roße Reformen von uns verlangt, während jene Sanktionen am 0 Rhein den deutſchen Volkskörper ſchwächen und das Loch im Weſten für Schieberwaren geöffnet wird. Dasſelbe gilt von der Stabili⸗ ſterung der Verhältniſſe in Oberſchleſien. Wir wollen die Dpfer auf uns nehmen, aber die Sankltionen müſſen von uns genommen werden. Es muß eine mittlere Linle gefunden werden, auf der ſich das 1 deutſche Volk einigt. Die Politik der Sanktionen war geeignet, über jede fleißige Arbeit einen Mehltau der Erſchlaffung und Lähmung zu geben. Soll das deutſche Volk ſich an dem Wiederaufbau Euro⸗ pas beteiligen, ſo gebe man ihm freien Raum. Wir haben den 5 en Willen, wir erwarten die gleiche Antwort von der egenſeite. Trimborn(Ztr.) ſtimmt im allgemeinen den ee ae des Reichskanzlers zu. Er dankt dem Reichskanzler für ſeine ausführlichen Darlegungen und für ſeinen energiſchen Eintritt für die Aufhebung der Sanktionen und für Oberſchleſien. Eine Debatte über die Ausführungen de⸗ Reichskanzlers hielt der Nebner vorerſt für angebracht. Abgeordneter Dr. Helfferich(.⸗Natl.) ſtimmt den letzten Worten des Reichskanzlers zu, iſt aber ſonſt der Anſicht, daß der Reichskanzler mit ſeinem eee nicht durchdringen werde. Seine Kritik an der Rede des Reichskanzlers baſierte auf Zahlenmaterial. Er verſuchte, den Nachweis zu führen, daß die Durchführung des Ultimatums ein Ding der Unmöglichkeit ſei. Er betonte den guten Willen, um den 8 zu führen, daß ſelbſt bei Auf⸗ bietung aller Kräfte Deutſchland nicht imſtande ſei, ſolche Summen aufzubringen. Er machte dem Reichskanzler den Vorwurf, daß' er mit ſeiner Geſetzgebung ein Expropriation des deutſchen Kapftals vornehme. Dadurch trete keine Steigerung ein, ſondern alle Fehler des Kapitalismus würden ſg noch mehr(Die Rede Helffe⸗ richs verurſacht ungeheuren Lärm. Abg. Keil(Soz.) bezeichnete das Auftreten Helfferichs in ſeiner Wirkung auf das Ausland als eine Provokation. Er trage die Verantwortung an dem U⸗Bootkrieg und habe die deut⸗ ſchen Finanzen zerrüttet. Unter ſeiner Verwaltung hätten die Kriegsgewinnler ihre Gewinne gemacht. Die Rechnung bezeichnete er als tendenziös. Von der Deutſchen Volksp. ſprach Abg. Dr. Becker⸗Heſſen. Erx machte dem Reichskanzler den Vorwurf, daß er mit Schlag⸗ worten operiere Er wandte ſich gegen den Gedanken, das Reich an der deutſchen Induſtrie zu beteiligen. Die Entente werde ſofort dieſe Werte beſchlagnahmen. Das Ültimatum ſei unerfüllb ar, vor allem, ſolange das deutſche Reich durch Sanktionen eingeſchnürt bleibe. Abg. Criſpien(.S..): Der Angriff gegen Herrn Helffe⸗ rich war der Aufſchrei eines gequälten Volkes, das nicht verſtehen kann, wie ein ſolchen Kriegsverbrecher nicht zur Aburteilung kommt. Die Beteiligung des Staates an der Induſtrie begrüße er als den erſten Schritt zur Sozialiſierung. Abg. Kleinath(Dem.) ſchließt ſich dem Proteſte des Reichskanzlers gegen die Sanktionen und die Vergewaltigung Ober⸗ leſiens an. 2 Abg. Geyer(Kom.) polemiſiert gegen die Rechte. Auch das Reichsnotopfer ſei erforderlich, denn bisher hätte die Lohnſteuer der Arbeiter mehr ergeben, als die Notopfer. Die Regierung ſolle die Beſitzenden nur ordentlich anfaſſen. Abg. Dr. Leicht(Bayer. Volkspartei) betont, daß es keinen Zweck habe, jetzt ſchon zu der Stenung der Regierung in der Steuer⸗ frage zu debattieren. Man müſſe damit bis zum Herbſte warten. Es folgen noch eine Reihe perſönlicher Auseinanderſetzungen. Damit ſchließt die Generaldebatte. Der Etat des Reichstages wird angenommen, ebenſo eine Reihe weiterer Etats ohne jede Debatte, darunter der des Miniſteriums des Aeußern. des Innern und des Reichsarbeitsminiſteriumg. Bläkterſtimmen zur Sleuerprogrammrede des Dr. Wirth. Berlin. 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Das vom. Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Wirth geſtern entwickelte Steuerprogramm wird von der deutſchnationalen Preſſe kategoriſch als uner⸗ füllbar abgelehnt. Die„D. A..“ ſagt, daß vorläufig niemand eine Gewähr dafür geben könne, ob die Größenverhältniſſe des Finanz⸗ planes richtig gewählt und die Tragflächen auch leiſtungs⸗ fähig genug ſein werden. In jedem Falle werde die Bitte des Reichskanzlers an alle Kreiſe der Bevpölkerung, an der großen Aufgabe in objektiver Weiſe mitzuarbeiten, unterſtützt werden müſſen. Die„Germania“ hält ebenfalls eine wirkliche Stel⸗ lungnah me zu den Steuerplänen 3. Zt. für nicht mög⸗ lich. Erſt wenn man die einzelnen Steuerpläne vor ſich habe, könne man das Annehmbare von dem Unmöglichen unterſcheiden. Das Blatt hofft, daß trotz der ablehnenden Haltung der äußerſten Rechten der Verſuch, die notwendige parlamentariſche Grundlage für die Löſung des Reparations⸗ problems zu finden, von Erfolg ſein werde. Viel hänge jedoch von den alliierten Mächten ab, in deren Hand es ge⸗ geben ſei, uns die auferlegten Pflichten nicht weiter unnödtig zu erſchweren, wie es am Rhein und in Oberſchleſien 3. Zt. geſchieht. Die„Voſſ. Ztg.“ ſchreibt: Wenn man alles, was bisher nom Reichskanzler vorgeſchlagen wurde, auch noch als Stück⸗ werk mit einer gewiſſen Skepſis betrachten mag, ſo ſollte niemals vergeſſen werden, daß es ſich um eine Rie ſenauf⸗ gabe handelt, die beſonnen und mit Energie aufgefaßt zu haben, von Mut und Tatkraft zeugt, wofür das Vaterland ihm dankbar ſein ſollte und wofür das Ausland uneinge⸗ ſchränkte Anerkennung ſpenden würde, wenn es ſich der Größe des Problems bewußt werde. Der„Vorwärts“ bezeichnet die weit über alle Klugheit hinausgehende Sanktions⸗ und Kontributionspolitik der En⸗ tente als mitſchuld an den Sorgen, die auf uns laſten. Das Blatt ſchließt ſeine Ausführungen mit den Worten: Jetzt wollen wir ehrlicherfüllen, was uns möglich iſt und dazu ſoll und muß ſeder beitragen nach ſeinem Vermögen. Der Reichskanzler nach dem Oſten. Berlin, 7. Juli. Wie verlautet wird Reichskanzler Dr. Wirth und der preußiſche Innenminiſter Dominicus vorausſichtlich heute nach Breslau fahren. Dem„B. .⸗A.“ zufolge werden die beiden Miniſter mit den Behörden und den Führern der politiſchen Parteien Beſprechungen ab⸗ halten. In ſeiner für Freitag angekündigten Rede bei der Breslauer Jahrhundertfeier wird ſich der Rei chskanzler über die großen politiſchen Fragen, beſonders auch über Oberſchleſien verbreiten. Es ſei nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, daß ſich auch der preußiſche Miniſterpräſident Steger⸗ wald an der Reiſe beteiligen wird. Eine 800 Millionen Dollar-Anleihe in Amerikaꝰ Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) In New⸗ vorker Finanzkreiſen will man wiſſen, daß Deutſchland dem⸗ nächſt Amerikc eine a wegen A 1 nahme einer Anleihe machen werde⸗ an glaubt Deutſchland wünſche, daß die in Amerika beſchlagnahmten Güter der Aufſicht eines Rates deutſcher und amerikaniſcher Kuratoren übergeben wer⸗ den, die auf Lebenszeit ernannt werden ſollen. Dies würde die Ausgabe einer Anleihevon 800 Millionen Dol⸗ lar geſtatten, weiche durch Privatbanken garantiert werden ſoll. Deutſchland ſoll bereits die Zuſtimmung verſchiedener Banken und deutſcher Eigentümer erhalten haben, deren Güter in Amerika beſchlagnahmt worden ſind. Die Bankiers ſeien dieſer Löſung nicht abgeneigt unter der Porausſetzung, daß die Finanzoperation zur Baſis den Dollar und nicht die deutſche Mark hat. Der Fortgang der Verhandlungen hängt natürlich von der Haltung Waſhingtons ab. Slenger— Cruſins. Stenger freigeſprochen— Cruſius 2 Jahre Geſängnis. WB. Leipzig, 6. Jult. Die auf heute na mittag 3 Uhr angeſetzte Urkteilsverkündung im Prbgeß Stenger⸗ Cruſius verzögerte ſich, da der Verteidiger Dr. Fitzau bei Be⸗ ginn der Verhandlung einen neuen Beweisantrag ſtellte. Der ee nach kurzer Beratung den Antrag ab. Nach längeren Ausführungen der Gerichtshof zur Beratung zurück. Bald darauf verkündete der Präſident das folgende Urteil: Der Beſchuldigte Stenger wurde freigeſprochen. Eruſius wegen fahrläſſiger Tötung zu zwei Jah⸗ ren Gefängnis und Verluſt der Erlaubnis des Tragens der Uniform veturteilt. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet — die Koſten des Verfahrens werden der Staatskaſſe auf⸗ erlegt. Berlin, 7. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.]) Als General Stenger mit ſeiner Familie geſtern nach dem Urteilsſpruch im Auto das Reichsgericht verließ. wurde er, wie aus Leipzig gemeldet wird, von der angeſammel⸗ ten Menge, die ſich aus Angehörigen aller Berufe zuſammen⸗ ſetzte,mit Hurraempfangen. Der General richtete ſich im Auto auf und winkte, ſichtlich erfreut, mit der Hand. Als die franzöſiſchen Kontrolleure in ihrem Auto folgten erſchollen laute Pfuirufe. Aus der Arteilsbegründung. WB. Seipzig, 6. Jult. In der Urteiisbegründung im Prozeß Stenger⸗Cruſius wird u. a. ausgeführt: Dafür, daß General Stenger am Morgen des 21. Auguſt einen Befehl des Inhaltes gab, wie in der Anſchuldigung der Auslieferungsliſte angenommen iſt, erbrachte die Verhandlung keinerlei Beweis. Auch die Worte, die Stenger auf dem Exerzierplatz beim Vorbeimarſchie⸗ ren den Truppen zurief, waren nicht ſo gehalten, daß ſie miß⸗ verſtanden werden konnten. Auch die Tötungen fallen ihm nicht zur Laſt. Dafür, daß er die Erſchießung von drei Gefangenen, die an ihm vorbeigeführt wurden, billigte, traten Zeugen auf. Aber jeder don ihnen— verſchiedenes. Es iſt nicht nur nicht derſegt, daß Stenger einen derartigen Befehl erwieſen, ſondern wi erteilte. 84 Was Cruſius betrifft, ſa ſcheiden zunächſt alle Handlungen am 26. Auguſt aus, weil Eruſtus nach dem Gutachten des Sach⸗ verſtändigen am 26. Auguſt infolae Geiſtesſtörung ſeiner freien Willensbeſtimmung beraubt war. Anders ſiegt die Sache bezüalich des 21. Auguſt. Nach dem Gutachten der Sachper tändigen war der Angeklagte am 21 Auguſt zweifellos nicht derart deiſtes ⸗ geſtört, daß er nicht Herr ſeiner Entſchlſeßungen geweſen wire. Aber an und für ſich beſteht eine ſtrafrechtliche Verantwortuüch keit des Angsklagten hinſichtlich der Tötung der Verwundeten. Das Gericht iſt der Anſicht, daß nur eine fahrläſfige Tötung vorliegt. Der Angeklagte hätte als erfahrener Offizier ſich ſagen müſſen, daß Stenger einen ſolchen Befehl nicht gegeben haben konnte und er ſich alſo geirrt hahen müſſe. Bei der Strafbemeſſung beiden Verteidiger zog ſich der K wurde berückſichtigt, daß der Angeklagte bei Begehung der Tat ſich in einer ungewöhnlichen Lage befand und andererſeits, daß der Erſolg, den er herbeiführte, für das Anſehen des deutſchen Heeres, das bis dahin unbefleckt war, von verhängnis⸗ voller Wirkung war Aus der bayeriſchen Landesbauernlammer. Schutz des pfaͤlziſchen Tabal · und Weinbaues. ONB. München, 6. Juli. Die Landesbauernkammer nahm in ihrer Nachmittagsſitzung zu den für die Pfolz bedeutſamen Fragen des Zollſchutzes für Tabakbau und des Schutzes des Weinhandels Stellung. Ein Referat des Oekonomierats Hoffmann⸗Speyer führte zu einer Annahme des Beſchluſſes, der einen erweiterten Zollſchutz für den einheimiſchen Tabakbau dahingehend vorſieht, daß ein Zollzu⸗ ſchlaa von 80 Prozent auf Tabake aus Java, Ohio und Domingo gelegt werden ſoll. Eventuell ſoll die geſamte Tabakeinfuhr mit einer Zollerhöhung von 50 Prozent belegt werden Ueber den Schutz des pfälziſchen Weinbaues referierte Oekonomierat Kathol j. Er wandte ſich gegen die Oeffnung der Grenzen für Südtiroler Wein da die Gefahr beſtehe, daß dann nicht 400 000 Hektoliter, ſondern eine größere Menge italieniſcher Weine hereinkämen, ſodaß der deutſche Weinbau auf das Schwerſte betroffen würde. Die Wein⸗ fachverbände müßten vorher gehöort werden. Der Weinbau der Pfalz ſei durch die Zölle ſehr gefährdet wor⸗ den. Die Verpflichtung der Uebernahme elſaß⸗lothringiſcher und luxemburgiſcher Weine wirke nicht ſo wie die Einfuhr ſüdländiſcher Weine, trotz der 250 000 Hektoliter, die nach dem Verſailler Vertrag hereingenommen werden müßten. Bei der Einfuhr von Weinen müßten die Weinfachverbände gehört werden. Die Regierung achte zu ſehr auf die Weinimportfirmen. Der einheimiſche Weinhandel müſſe bei den Beratungen vertreten ſein. Der Redner ſchloß mit einem Bekenntnis der Treue der Pfalz zu Bayern und dem Reiche. Ein zweiter Vertreter der pfälziſchen Landwirte Klink aus Englau, der neu in die Kammer eingetreten iſt, wendet ſich dagegen, daß kein Regierungsvertreter der Sitzung beiwohnte. Es fand dann noch ein Antrag Annahme, der jegliche Einfuhr von ausländiſchen Weinen mit Ausnahme der dringend notwendigen Verſchnittweine für Rotwein mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln unterdrückt wiſſen will. Die ſeit Beſtehen der Sanktionen in das beſetzte Gebiet eingeführten ungeheuren Mengen ausläͤndiſcher Weine ſollten nicht in das rechtsrheiniſche Gebiet gelangen, die Maſſeneinfuhr ſolle unterbunden die Ausfuhrzölle für Flaſchenweine den Einfuhrzöllen gleichgeſtellt oder die Differenz vom Reich über⸗ nommen werden. Bei Abſchluß künftiger Handelsverträge dürfe der Wein nicht wieder als Kompenſationsobjekt behandelt und bei aller Erörterung der Fragen des Weinimvorts ſollten die Vertreter der Weinfach⸗ verbände gehört werden. Endlich ſolle der Weinbeirat unter Be⸗ rückſichtigung des einheimiſchen Weinhandels zuſammengeſetzt ſein und den Einflüſterungen der Weinimporteurc weniger Rechnung getragen werden. Ferner beſchäftigte ſich die Tagung eingehend mit Steuerfragen und kleineren Vorlagen. ** Der pfãlziſch · rechtsrheiniſche Eiſenbahnrat H. München, 6. Juli. Im Staatshaus altsausſchuß des Landtages wurde ein Antrag Rothmeier(BBP. angenom⸗ men, der das unbedingte Erhalten des Juf a mmen⸗ ſchluſſes der pfälziſchen und der rechtsrhei⸗ niſchen Eiſenbahnen in einen Landeseiſen⸗ bahnrat fordert. Auch die pfälziſchen Abgeordneten prachen. entſchieden für den wirtſchaftlichen Zuſammer ſchluß der Pfalz mit Bayern im nationalen Intereſſe aus. Die Einſtufung der bayeriſchen verkehr⸗beamten. München, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Wie man hört, iſt d⸗ Uebereinkommen zwiſchen der bayeriſchen Regierung und de Reichsregierung wegen der Einſtufun g der in den Landes⸗ dienſt zurückgetretenen bayeriſchen erkehrsbeam⸗ ten nunmehr von der Reichsregierung vollzogen worden Der Wiedereintritt der bayeriſchen Verkehrsbeamten in den Neichs⸗ dienſt wird in aller kürzeſten Zeit erfolgen. Letzte Meldungen. Ein Gegenvorſchlag de Valeras? WB. London, 6. Juli. General Smuts ſtattete geſtern nachmittag mehreren Sinnfeiner Führern Beſuche ab, darun⸗ ter auch de Valer a. Der politiſche Mitarbeiter des Daily Chronicle“ beſtätigt, daß die Beſuche Smuts bei den Sinn⸗ feinern nicht im Auftrage der Regierung, ſondern auf Grund von Einladungen einiger Perſönlichkeiten erfolgt ſeien. „Daily Expreß“ zufolge überbrachte Lord Middleton Lloyd George einen Brief de Valeras, der ſich auf die vor⸗ geſchlagene Londoner Konferenz bezieht. Der Parlament⸗ korreſpondent der„Times“ meldet, man vermute, de Valera nehme gegenüber der Einladung von Lloyd George den Standpunkt ein, daß in anderer Weiſe die einberufene onferenz annehmbar ſein würde. Die Einladung des Pre⸗ mierminiſters würde zu einer Konferenz in der Dow⸗ ningſtreet unter dem Vorſitz Llond Georges führen. In gut unterrichteten Kreiſen wird angenommen, daß de Valera die Einladung Lloyd Georges mit einem egen vor⸗ ſchlag beantworte.„Daily News“ vermutet, daß die Kon⸗ ferenz unter dem Vorſitz Smuts abgehalten werde. WoB London, 6. Juli. Geſtern wurde der Text des Brie⸗ fes veröffentlicht, den der Premierm iniſter von Ca⸗ nada am 4. Juli in Erwiderung des Briefes des Sekretärs der kanadichſen Liga zum Selbſtbeſtimmungsrecht Irlands geſchrieben hat. In demſelben lehnte der kana⸗ diſche Premierminiſter jede Einmiſchung in Angelegenheiten von Großbritannien ab. Bolſchewiſlenaufſtand in Perſien. WB. London, 6. Juli. Der Teheraner Korreſpondent der Daily Mail“ melpet vom 2. Juli. daß der Aufſtand in Rordperſien ſich ausbreite. Der Führer der Aufſtändi⸗ ſchen in der kaſpiſchen Provinz, Macendaran, bemüht ſich. die Turkmenen zum Anſchluß an die Rebellen zu bewegen, die Aſtrabad bedrohen. Die Truppen von Kutſchuk Khan, des Führers der perſiſchen Bolſchewiſten, haben Maſſula, nord⸗ öſtlich von Sendſchau, beſetzt und rücken in der Rich⸗ tung auf Kaswin vor. Die ganze Auſſtandsbewegung in Nordperſien, ſo ſchließt der Bericht. ſei offenbar von dem Ver⸗ treter der ruſſiſchen Regierung Rothſtein, geleitet worden und alles deute darauf hin, daß die Bolſchewoſſten verſuchen, Perſien zur Sowjetrepublik zu machen. Kämpſe zwiſchen Japanern und Sowjettruppen. Wi goppenhagen, 6. Juli. Polititen meldet: Aus To⸗ kio wurde offtziell gemeldet, daß die ſapaniſchen Trup⸗ pen in Nirolajewsk in Oſtlibirien von den Volſchewiſten überfallen wurden. Es kom zu beſtigen Fämmfen Dis⸗ Bolſchewiſten beſetzten die Stadt Ochotst Einem Telegramm aus Moskau zufolge ſt Cenera Bruffilow zum Oberbeſehlsbaber der geſamten Sowjet⸗ truppen ernannt worden Anläßlich der Ereigniſſe im ſernen Oſten habe General Bruſſilow einen. Heeresbefehl erlaſſen. in dem die geſamte Armee zur Verteidigung des Vaterlandes aufgerufen wird. Die Sowfetarmee wird auf 500 000 Mann ausgebildeter Truppen veranſchlagt. Donnerskag, den 7. Juli 1921. Mannzeitner General-Anzeiger.(Mitiag ⸗Ausgade.) 3. Seite. Nr. 307. Jur finanziellen Enklaſtung der Gemeinden in der Wohlfahrtspflege. Von Ratsaſſeſſor Zehrfeld, Bautzen(Sa.). Zur Frage der durch die Novelle zum Reichseinkommenſteuer⸗ geſetz weſentlich verſchärften Finanznot der Gemein⸗ den hat kürzlich der Vorſtand des Deutſchen Städtetages in Dresden ſehr lebhafte Vorſtellungen erhoben, die durch die dieſer Tage in Stuttgart ſtattgefundenen Verhandlungen des Pereins für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik E. V. und des Deutſchen Städtetages ſtark unterſtrichen worden ſind. Die Forderungen der Gemeinden gehen dahin, daß das Reich ſchleunigſt den Städten für die durch die Novelle zum Reichseinkommenſteuergeſetz veranlaßten Ausfälle Erſatz leiſtet und ſeine Verpflichtung anerkennt, zur bal⸗ digen endgültigen Neuregelung der Finanzen der Gemeinden aus⸗ reichend beizutragen. Zu dieſem Behufe wird eine gemeinſame Er⸗ örterung zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden darüber gefordert, wie alle genannten öffentlichen Körperſchaften planmäßig an den verfügbaren Einnahmemöglichkeiten zu beteiligen ſind. Betreffen dieſe Beſchlüſſe die Finanznot der Gemeinden in ihrer Geſamtheit, ſo ſpielt bei dieſer die beſondere Finanz⸗ not auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege eine bedeutungsvolle, wenn nicht ausſchlaggebende Rolle, weil die überaus zahlreichen früheren, aber weſentlich erweiterten und die ebenfalls zahlreichen gänzlich neuen Aufgaben, die die Gemeinden trotz der Verringerung ihrer Einnahmen zu leiſten haben, zumeiſt Wohlfahrtsauf⸗ gaben ſind. Angeſichts dieſer Tatſache kann den Gemeinden un⸗ möglich zugemutet werden, Wohlfahrtsaufgaben im bisherigen oder gar erweiterten Umfange zu erfüllen, wenn ſie nicht vom Reich und von den Ländern finanziell entlaſtet werden. Das Problem wiegt um ſo ſchwerer, als es ſich um das Zuſammenwirken zweier Fak⸗ toren, eines negativen— Wegfall der wichtigſten Einnahmequelle der Gemeinden— und eines poſitiven— Vermehrung der frei⸗ willigen und der auf geſetzlicher Verpflichtung beruhenden Wohl⸗ fahrtsaufgaben der Gemeinden— handelt. Dabei iſt weiter zu be⸗ rückſichtigen, daß einerſeits der gegenwärtige Umfang der gemeind⸗ lichen Wohlfahrtsaufgaben das Ergebnis einer längeren Entwick⸗ lung iſt, während andererſeits den Gemeinden ihre hauptſächlichſte Einnahmequelle plötzlich weggenommen wurde. Die Richtung, in der ſich die finanzielle Entlaſtung der Ge⸗ meinden in der Wohlfahrtspflege zu bewegen hat, wird durch die Entwicklung der leßten Jahre gewieſen. Als deren Ergebnis ſind die Gemeinden, von der Armenpflege abgeſehen, gegen⸗ tbärtig in der allerdings nun abgebauten Kriegswohlfahrtspflege, in der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge und in der Erwerbsloſenfürſorge finanziell entlaſtet. In der Kriegs⸗ wohlfahrtpflege beteiligte ſich das Reich, von den Grund⸗ ſätzen der Kriegsfamilienunterſtützung abgeſehen, regelmäßig zu einem Drittel an den Aufwendungen der Gemeinden, ſoweit dieſe über die bisherigen Leiſtungen hinausgingen. In der amtlichen ſozialen Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinterbliebenen⸗ fürſorge iſt die Koſtenſrage ſo geregelt, daß das Reich vier Fünftel der Geſamtkoſten der örtlichen Fürſorge einſchließlich der Verwaltungskoſten trägt, während das übrige Fünftel regelmäßig von den Ländern und den Gemeinden je zur Hälfte getragen wird, ſo daß auf dieſe ein Zehntel der Geſamtaufwendungen entfällt. In der Erwerbsloſenfürſorge endlich werden den Gemeinden von dem Geſamtaufwande ſechs Zwölftel, von dem Lande vier Zwölftel erſtattet, ſo daß die Gemeinden hier mit einem Sechſtel der Geſamtaufwendungen belaſtet ſind. Somit ſind die Gemeinden in den Zweigen der Wohlfahrtspflege, die als Kriegswohlfahrts⸗ pflege bezeichnet werden können, nicht unweſentlich entlaſtet; bezeich⸗ nend iſt bei der Entwicklung die Steigerung der Entlaſtung und der in der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge gefetzlich ausdrücklich ausgeſprochene Grundſatz, daß das Reich bei der Koſtentragung in erſter Linie ſteht. Der Gedanke der finanziellen Entlaſtung der Gemeinden ge⸗ rade und namentlich in der Wohlfahrtspfleae wird ſich weiter durch⸗ ſetzen müſſen. Wir ſtehen mitten in der Entwicklung. In Angriff genommen iſt die Arbeit bei der vorbereiteten Reform des Armen⸗ rechts, wo eine andere Verteilung der Armenlaſten zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden(Ortsarmenverbänden) ins Auge gefaßt iſt, die dem Gedanken der Entlaſtung der Gemeinden inſofern Rechnung trägt, als grundſätzlich den Gemeinden der überwiegende Teil der Armenlaſten, zu denen nunmehr auch der Verwaltungsauf⸗ wand rechnet, vom Reich und von den Ländern erſtattet werden ſoll. Die vorliegenden Entwürfe des Reichsjugendwohl⸗ fahrtsgeſetzes werden vorausſichtlich in gleichem Sinne ab⸗ geändert werden. Es iſt nun weiter zu berückſichtigen, daß die Gemeinden, wenn ſie ſeit langem in weiteſtem Umfange Wohlfahrtsaufgaben freiwillig erfüllt haben, damit zwar zunächſt ihr Intereſſe P hrgenommen haben, zugleich aber in weitem Umfange das der Volksgeſamtheit, der Volkswirtſchaft an der Volkswohlfahrt. Wenn nun ſeit der Neugeſtaltung der Verhältniſſe das Reich die Gemeinden in ihren finanziellen Intereſſen in ganz unerhörtem Maße beſchnitten hat, ſo kann von ihnen nicht verlangt werden, daß ſie das Intereſſe des für die gegenwärtigen wirkſchaftlichen Verhältniſſe in erſter Linie verantworklichen Reiches und der Länder an der allgemeinen Volkswohlfahrt weiter dadurch wahrnehmen, daß ſie Wohlfahrts⸗ aufgaben in bisherigem oder gar noch erweitertem Umkange er⸗ füllen, ohne daß das Reich und die Länder zu den Geſamtlaſten in der Wohlfahrtspflege ihrem Antetle entſprechend beitragen. Na⸗ meinden nicht immer ziffernmäßig genau ausdrücken laſſen. Das iſt aber durchaus nicht unbedingt erforderlich. Es wird ſich mit den bereits in Anwendung befindlichen Maßſtäben ſehr gut weiter⸗ kommen laſſen. Tritt die ſolcherweiſe zu fördernde finanzielle Entlaſtung der Gemeinden in der Wohlfahrtspflege, und zwar auf allen Gebieten dieſer, nicht ein, ſo wird das zu unerträalichen Zu⸗ ſtänden und letzten Endes zu dem Ergebnis führen, daß die Ge⸗ meinden einfach nicht mehr in der Lage ſein werden, die ihnen obliegenden Wohl ahrtsaufgaben zu erfüllen, deren Dringlichkeit von ihnen rückhaltlos anerkannt wird, zumal ſie von ihnen am allerbeſten beurteilt werden kann. Wirtſchaftliche Fragen. Die Lage des badiſchen Arbeitsmarttes. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt wieder etwas zurückgegangen, wenn auch nicht im gleichen Umfalg wie in der Vorwoche. Sie betrug am Ende der Berichtswoche 4057 gegenüber 4107 in der Vorwoche. Aufnahmefähig zeigte ſich insbeſondere das Baugewerbe, dann die Landwirtſchaft(Heuernte, in geringem Maße elang es auch, Arbeitsloſe in anderen Berufen unterzubringen. An Erwerbsloſenunterſtützungen wurden 295 802.32., an Kurz⸗ arbeiterzulagen 41 201.30 M. ausbezahlt. Die Zahl der Kurz⸗ arbeiter belief ſich am Ende der Woche auf 749 gegenüber 1201 von der Vorwoche, die der Notſtandsarbeiter iſt ſich nahezu gleichgeblieben und betrug 3022. Die Nachfrage nach Knechten und Mägden in der Landwirtſchaft hielt auch in der Berichtswoche an. Hingegen iſt die Lage in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie im allgemeinen noch recht unbefriedigend, wenngleich ſich Anzeichen einer(allerdings geringen) Veſſerung bemerkbar gemacht haben. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie ſind nur noch 2000 Männer(gegenüber 3000 von der Vorwoche) und 2400(gegenüber 3300) Frauen mit Kurzarbeit beſchäftigt. Auch in der Mosbacher Diamantſchleiferei iſt infolge Wiederbelieferung mit Rohſtoffen eine Beſſerung zu erwarten. Andererſeits ſahen ſich wieder 2 Freiburger und eine Heidelberger Firma aus der Maſchineninduſtrie in der Be⸗ richtswoche infolge Arbeitsmangels zu Betriebseinſchränkungen ge⸗ zwungen. Der Beſchäftigungsgrad in der Teytilinduſtrie iſt in den verſchiedenen Bezirken ungleich, im Wieſental iſt die Nachfrage nach Arbeitskräften, insbeſondere für die Seideninduſtrie gut. Das⸗ ſelbe gilt von der Bruchſaler Papierinduſtrie, wo ſich erheblicher Be⸗ darf an geübten Tütenkleberinnen geltend gemacht hat. Leder⸗ und Holzgewerbe zeigen keine Veränderung. Die rege Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften in der Konſervenfabrikation hat mit der Saiſon angehalten in der Zigarreninduſtrie iſt die Lage an ver⸗ ſchiedenen Plätzen ziemlich ruhig. Im Bekleidungsgewerbe beſtand größere Nachfrage nach Schneiderinnen und Näherinnen für Weiß⸗ zeug und Wäſchekonfektion in Mannheim, auch männliche Kräfte (Schneider und Zuſchneider) waren ziemlich geſucht. Das Bau gewerbe zeigte recht erheblichen Bedarf an gelernten Arbeitern, auch ungelernte konnten in kleinerem Umfang dem Baumarkt zugeführt werden. Die Lage im Handel hat ſich nicht weſentlich geändert Die Vermittlungstätigkeit im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe war für Kochperſonal reae. Infolge Arbeitsmangels mußten ins⸗ geſamt 4 Betriebe eingeſchränkt werden, wovon 100 Männer und 12 Frauen betroffen ſind. Die bayeriſche Milchwirlſchaft. München, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Neichsernährungs⸗ miniſter Hermes iſt einer Einladung des bayeriſchen Land⸗ wirtſchaftsminiſters folgend in München eingetroffen und hat am Mittwoch in Begleitung des Miniſters Wutzelhofer eine Informationsreiſe zur Beſichtigung der milchwirtſchaft⸗ lichen Gebiete Bayerns im Allgäu angetreten. Miniſter Dr. Hermes will perſönlich über den Stand der Milchwirtſchaft in Bayern informieren, um Bayern einen entſprechenden Anteil an den vom Reich bewilligten Mitteln zur Produktionsförde⸗ rung zur Verſorgung der Städte mit Milch zukommen zu laſſen. Nach Beendigung der Rundreiſe begeben ſich am Donnerstag die beiden Miniſter zur Ernährungsmini⸗ ſcerkonferenz in Stuttgart. Städtiſche Nachrichten. 16. Deulſcher Kongreß für Volks⸗ u. Jugendſpiele. Von beſonderer Bedeutung ſind die am Montag nachmittag im Unterausſchuß für die Ertüchtigung der weib⸗ lichen Jugend gefaßten Richtlinien. Die Leibesübungen der chen in den verſchiedenen Altersſtufen haben ſich durchaus den pfychologiſchen Anforderungen anzupaſſen, welche ſich nach dem Stand der jeweiſigen Körperentwickelung ergeben. In der Schulzeit bis zum 14. Jahr überwiegt das Bedürfnis der Wachstumsanregung, Vermehrung des Blutgehaltes und der Entwickelung der Lungen. Dieſe verlangt insbeſondere reichliche Uebungen in freier Luft, geregelte Spiele(Spielnachmittage), regel⸗ Wandern und mit dem 10. Jahre das Schwimmen. ie Beeinträchtigung der Körperhaltung, wie ſie vielfach ſchon beim Schulunterricht vorhanden iſt, während der Schulzeit durch die Sitzhaltung in der Schulbank ſich noch mehrt, verlangt eine weit⸗ gehende Berückſichtigung der(orthopädiſchen) Haltungsübungen zur Erkräftigung namentlich der Rumpfmuskulatur. In der Reifezeit nach dem 13. und 16 bis zum 18. Lebensjahr ſind kräftigende Lei⸗ besübungen beſonders notwendig und in den Fortbildungs⸗, Han⸗ delsſchulen uſw pflichtgemäß zu fordern, wie dies dort für das männliche Geſchlecht bereits vielfach eingeführt iſt. Es muß betont werden, daß auch auf dieſem Gebiet das weibliche Geſchlecht gleich⸗ berechtigt ſein muß dem männlichen, ja, daß für unſere Mädchen Körperpflege durch geregelte ausgiebige Uebungen noch in höherem Maße eine Notwendigkeit iſt, wenn anders wir ein geſundes leiſtungs⸗ fähiges Geſchlecht heranziehen wollen. Der Unterausſchuß wird dieſe leitenden Geſichtspunkte in einer beſonderen Denkſchrift, die auch auf das einzelne der für Mädchen geeignete Uebungen zuſammenfaſſen und demnächſt in weiteren Kreiſen verbreiten. *Ernannt wurde der Baupraktikant Heinrich Gropp von Mann⸗ heim zum Regierungsbaumeiſter und der Hauptlehrer und Handels⸗ lehrerkandidat Felix Schloer an der Volksſchule in Mannheim zum Handelslehrer an der Handelsſchule daſelbſt. G Von der Handels-Hochſchule. Die Jahresfeier der Hochſchule findet Samstag, den 16. Juli, vormittags 11 Uhr im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens ſtatt. Das Programm der Feier enthält neben dem Bericht des Rektors Profeſſor Dr. Pöſchl über das ablaufende Studienjahr 1920/%1 eine Feſtvorleſung des ordentlichen Pro⸗ feſſors der Betriebswirtſchaftslehre, Herrn Dr. Heinrich Sommer⸗ feld, über„Die Mehrſtimmenaktie“.— Der Geſundheitszuſtand de⸗ Herrn Profeſſors Dr. Häberle hat ſich nun ſoweit gebeſſert, daß der Genannte am nächſten Freitag, den 8. ds. Mts. ſeine beiden Vor⸗ leſungen über„Wirtſchaftsgeographie der Tropen“ und„Die wirt⸗ ſchaftsgeographiſchen Grundlagen Südweſtdeutſchlands“ wieder auf⸗ nehmen kann.— Der im Vortragsplane des Sommer⸗Semeſters vor⸗ geſehene Vortragszyklus über„Der Bau der Atome“ muß infolge Verhinderung des Dozenten, Herrn Profeſſor Dr. Seddig, Frank⸗ furt a.., leider ausfallen. D3. Reiſen im unbeſetzten Deutſchland. Nach einer Verfügung gehören die von deutſchen und franzöſiſchen Behörden des beſetzlen Rheingebietes gemeinſam ausgeſtellten und nur für dieſes Gebiet gel⸗ tenden Perſonalausweiſe von der deutſchen Poſtverwaltung nicht als vollgültiger Ausweis, auf den hin Poſtſendungen ausgehändigt wer⸗ den dürfen. Es empfiehlt ſich daher für Reiſen vom beſetzten ins un⸗ beſetzte Gebiet, ſich mit Ausweisrapieren zu verſehen. veranſtaltungen. 2 Theaternachricht. Die Titelrolle in der Komödie„Jeppe vom Berge“ oder„Der verwandelte Bauer“ von Ludw. Hol⸗ berg, die am Samstag im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt, ſpielt Robert Garriſon. 3 Wiener Opercttenſpiele(Roſengarken). Heute gelangt„Die keuſce Suſanne“, Operette in 3 Akten von Georg Okonkowski, Muſik von Jean Gilbert, zur Erſtaufführung. Die neue De⸗ koration des 1. und 3. Aktes iſt von Bühnenmeiſter Cabl Gei⸗ lert angefertigt. Spielplan des National-Thenters Neues Theater 2 Vorstellung 8 Vorstellung onn. 5⁵ 32 5⁵ Rigoletto Zar und Zimmermann Zum 1. Male: Jeppe vom Berge 7 Die Meistersinger von Nürnberg Stimmen aus dem Publikum. Radfahrer und Straßenverkehr. Ein Leſer ſchreibt uns zu dem im Dienstag⸗Abendblatt unter obiger Ueberſchrift erſchienenen Artikel wie folgt: Zu den Frei⸗ heiten, die ſich die Radfahrer in letzter Zeit herausgenommen haben, möchte ich noch bemerken: Bekanntlich iſt es eine ſehr vernünftige polizeiliche Vorſchrift, daß auf den beiden Straßen des Ringes ſtets die rechtsgelegene Straße für alle Arten von Fahrzeugen einzu⸗ halten iſt. Daran kehren ſich die meiſten Radfahrer oder Fuhrwerke ſehr wenig. Heuptſächlich in den Morgenſtunden vor Geſchäftsanfang und nachmittags nach 4 Uhr, alſo nach Geſchäftsſchluß wird mit bewunderunaswürdiger Hartnäckigkeit und ſichtbarer Freude — hauptſächlich von den lieben Radlern!— auf der linken Seite bezw. Straße oft im Rennzeitmaß, gefahren und es entſteht da oft ein beäng ſtigendes Durcheinander von vorſchriftsmäßigen und vorſchriftswidrigen Fahrern. Hoffentlich tragen dieſe Zeilen dazu bei, daß die zuſtändigen Behörden ihr Augenmerk auf dieſen Miß⸗ ſtand heften und hier endlich einmal mehr Ordnung ſchaffen. R. hüte sich mit Wer an Hünneraugen leidef, enresser zu. schneiden. Völlig gefahtlos, dabei erstaunlich schnell Wirkend ist das in allen Drogerien u. Apotheken erhältliche Hühneraugen-Lebewohkl. Während Hornhaut aul dei Sohle durch Lebewohl- Ballen- Scheiben verblüffend schnell entternt wird Die Mittel veirutschen nicht und bleiben nicht am Strumpie kleben. 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Prof. Dr. Friedrich Walter begrüßte an Stelle des verhinderten Vorſtands Geheimrat Caspari die Erſchienenen im ehemaligen Konzertſaal des Theaters und erteilte hierauf Intendant Dr. Krätzer das Wort. 5 Der Intendant erinnerte zuerſt an das innige Verhältnis, das zwiſchen dem Mannheimer und ſeinem Theater, beſteht, und be⸗ grüßte die Führung des Altertumsvereins, der ſeinen Mitgliedern ſonſt unzugängliche Räume erſchloß, als wirklame⸗ Mittel, dieſe Be⸗ ziehungen noch enger, weil verſtändnisvollek zu geſtalten. Sodann ſprach der Intendant von ſeinem nicht ausſichtsloſen Berſuch, den Konzertſaal des Nationaltheaters in ſeiner urſprünglichen Geſtalt wieder herſtellen zu laſſen und ſeiner e nſtigen Beſtimmung wieder Aarkudren⸗ Er ſprach auch von dem Plan, in dieſem Saale ammerſpiele zu eröffnen. Es lich—5 meiſten wundernehmen, zu hären. daß ſich der Konzertſaal nicht mehr in ſeiner urſprünglichen Verfaſſung be⸗ findet. Begegnete man doch immer wieder der denn der Konzertſaal niemals verwendet werde Ein Blick in den Raum vermag die Antwort darauf zu geben. Durch een der Garderoben iſt der Saal um ein Drittel ſeiner Länge verkleinert worden, und um einen Gang zu ſchaffen, wurde auch ein Teil von einer Breite genommen Was verblieb, iſt mit Bühnenrequiſit verſchiedenſter Art ausgefüllt. Der Anblick iſt ein troſtloſer, die einſtige Schönheit jedoch noch ſo weit erkennbar, daß die Abſicht de⸗ Intendanten als durchaus real bezeichnet werden muß. Um die Wiederherſtellung des Konzertſaals würde ſich der Intendant ein 6Verdienſt erwerben. rof. Dr Walter erläuterte ſodann 80 ach dludreiche Weſſe die Vaugeſchher auntlich aus em ſog. Schüllhauſe und Arf 80 Umbau Bauleiter Lorenz Guaglio. Nit Segian des Jahres 1777 konnte bereits geſſten wirden. aun J. Sktober 1779 übernahm Dalberg mit einem ſazche Jeſand es unterdeſſen 95 München ſiberſiedelten Kurfürſten die Leitung es Theaters Der Uribau des Schütthauſes war iu jener noch nicht bis zur Anlage des Konzertſaales gedietzen.„Dieſer konnte erſt 1788 ſeiner Beſtimmung übergeben werden. In den mer Jahren des 19. Jahrhunderts beherbergte dur Zeit des möoaues des Theaterraums eine Interimsbühne. Nach mbau des Theaters(durch Mühldorfer) erhielt auch der Saal ſeine auf gewohnte gründliche des Theaters, das be⸗ enal entſtanden iſt. Der Am endgültige Geſtalt. Durch alle dieſe baulichen Veränderungen hatte das ganze Gebäude ein anderes Aeußere erhalten. De beiden Höfe waren verſchwunden, dafür war ein viertes Stockwerk errichtel worden. Pläne und alte Stiche veranſchaulichten die feſſelnden Aus⸗ führungen des Vyprtragenden. Auf der Bühne übernahm Heinz Grete die Führung. Auf ſein Geheiß verſank ein Teil de⸗ Bühnenbodens. ein anderer ſtieg in die Höhe, die Windmaſchine heulte, Donner krachten los, maje⸗ 15 entrollte ſich der Rundhorizont, von Licht in allen Farben und Farbenmiſchungen überflutet. Die unermeßlichen Keller⸗ und Speicherſchätze des Theaters zu beſichtigen, dazu reichte die Zeit lei⸗ der nicht aus. Die wenigſten werden auch gewahr worden ſein, in welch bedenklichem Zuſkand der Bühnenboden ſich befindet. Ein Teil ſoll dann auch noch dieſes Jahr erneuert werden. Vom Theater ging es zur Sternwarte. Nach einer kurzen Er⸗ läuterung der Baugeſchichte und Architektur lud Prof. Dr. Walter zur Beſicht'gung des 8 ein. Während ſich ein Teil der Be⸗ ſucher ſofort auf die Plattform begab, ſich an der herrlichen Fern⸗ ſicht erfreute und an der unterhaltſamen Camera obſcura ergötzte, ſtattete der andere Teil dem Atelier des Bildhauers Hermann Ta. lang einen Beſuch ab. Zahlreiche Eutwürfe ſeſſelten die Kunſt. begierigen, unter denen ſich gewiß welche befanden, die zum erſtenmale in einem Atelier weilten und nicht wiſſen. daß man Künſtler zwiſchen ihren vier Wänden aufſuchen ſoll, um zu ihren Werken in das richtige perſönliche Verhältnis zu kommen. Hof⸗ fentlich werden ſie die ſtarken Eindrücke, die ſie im Atelier empfan⸗ gen haben, richtig zu nutzen wiſſen. Auch darin ſollte der weg der geſtrigen ſo überaus intereſſanten Führung beſtanden 5 705 Eliſe Oranòs Abſchied vom Mannheime Nationaltheater. Ein Freund unſeres Blattes 7 uns eine alte eitung auf den Tiſch gelegt, den„Rheiniſchen ele graph“ vom 15. Februar 1871. Das Blatt erſchien in Ludwigshafen und nannte ſich mit ſeinem Untertitel„An⸗ zeigeblatt für Ludwigshafen, Mannheim und Rheinland“. Die uns vorliegende Nummer 40 des Jahres 1871 enthält einen ſo feſſelnden Bericht über das„Abſchiedsconcert des Fräulein Eliſe Brand, Hofſchauſpielerin in Mann⸗ deim“, daß wir mit ſeinem Nachdruck den Theaterfreunden unter unſeren Leſern eine beſondere Freude zu bereiten glauben. Mannheim trauert um den Verluſt einer großen, einzige Künſtlerin, ja es trauert nicht nur, es weint. Ohne Coſtüm und ohne Böhne. ahne alles theatroſiſche Rüftzeng, ein Paar ſchlichte, herzliche Worte hat uns die gefeierte Tragödin mit ihrem „Scheidegruß“ Thränen tiefſter Rührung entlockt, eine weihe⸗ volle Stille lag über dem ganzen Auditorium und jedes Wort, das ſie ſprach, ging zum Herzen. Der würdevolle Adel ihrer Erſchei⸗ nung, das tief Empfundene ihres ſeeliſchen Vortrags und der wun⸗ derbare Klang ihres weichen und doch ſo mächtigen Organs brachten eine unbeſchreibliche Wirkung hervor. Wenn Fräulein Brand in Mannheim nichts Anderes als dieſen„Scheidegruß“ Keabein hätte, ſo ſtände ſie ſchon dadurch allein als unvergleichliche Künſtlerin da. Habt Ihr's gehört, Ihr einfältigen Läſterer, und wißt Ihr jetzt, mas wahre Empfindung, was Kunſt der Rede iſt? Es war ein ergreifender Moment, der Jedem unvergeßlich ſein wird. Der rauſchende Beifall. mit dem die Scheidende empfangen und nach jedem ihrer Vorträge ausgezeichnet wurde, die Kränze und Bou⸗ quets, die iyr zuflogen, die Rufe:„Hier bleiben, hier bleiben, welche ertönten, das Alles iſt doch noch nicht ſo viel werth, als die Thrä⸗ nen, die an dieſem Abende geweint wurden, denn ſie gaben den Beweis, daß die Künſtlerin nicht nur bewundert, nein, daß ſie auch geliebt und hochgeſchätzt war von dem ganzen Publikum. Ob mun mohl auch weinen wird, wenn r. Werther ooer Frau Jacobi einwal ein„Abſchieds⸗Concert“ geben? Doch. die haben es, Gott ſei Dank, nicht nöth'g; ſie haben das Comite und ihren Contrakt in der Taſche, und ſo lange es nur Geld und volle Schüſſeln gibt, ſcheren ſie ſich wenig darum, ob das Publikum ſie zu allen Teufeln wünſcht. Wenn ich jemals in meinem Leben nur den tauſendſten Theil von Schimpfereien hätte erfahren müſſen, welche dieſes liebenswürdige Ehepaar Jacobi nun ſchon ſeit vier Jahren über ſich ergehen läßt, ich wäre lieber nach Honoluln aus⸗ gewandert und hätte Baumrinden und Eiszapfen gegeſſen, als daß ich mich jemals wieder an dem Orte hätte ſehen laſſen. Aber dieſe Leute vertragen Alles; ſie ſchütteln Alles luſtig von ſich ab und zſtehen. wie Shylok auf ihrem Schein. Und doch überteifft ſie Dr. Werther an„dicker Haut“ noch um ein Bedeutendes. Wie man mir ſagt, hat er ſich an die Artikel des„Mannheimer Tagblatts“ ſchon ſo gewöhnt, daß ihm das Abendeſſen nicht ſchmeckt. wenn ein⸗ mal Nichts über ihn darin ſteht. Alle Mannheimer Blätter und cuch alle Theaterzeitungen, wit Ausnohme der Leipziger Theater chronik, deren Correſpondent Herr Dr. Werther ſelhſt ift, ſpreche hre Entrüſtung über den Gewaltakt aus. den ſich das Comite und Ir Merthber durch die Eyllafupg eiver mim dem aganzen Pubſiem gefeierten Künſtlerin erlaubt hat. Dr. Werther aber denkt.„Wal ich mir davor koofe!l! Wer es eirmal ſo weit gebracht hat, daß ihn Nichts mehr angreift, dem iſt nicht leicht beizukommen. Van⸗ ſen ſagt im Egmont:„Wenn ich mir aus Schlägen etwas ge⸗ macht hätte. wäre mein Tage Nichts aus mir geworden. So denkt auch Dr. Werther, und mit dieſer Philoſophie lacht er ganz Mann⸗ heim aus. Hat er doch drei Prü Prügeljungen, die ihm ihren Rücken leſhen, und ſich für ihn zuletzt 8 10 ſagen laſen. gebung Heidel 4 * Seke. Nr. 307. Mannheimer Generail · Mngeiger.(mittag · Aus gabe. Donnerstag, den 7. Juli 1921. Aus dem Lande. Die Entwäſſerung der Weſchnitz⸗Niederung. Hemsbach, 6. Juli. Bereits am Samstag, den 2. ds. Mts. fand — eine Vorbeſprechung der Gemeinderäte der 4 badiſchen Weſchnitz⸗ einden ſtatt, um zu dem von der Kultur⸗Inſpettion Heidelberg ausgearbeiteten bereinn Entwurf der Entwäſſerung der Weſchnitz⸗Niederung Stellung zu nehmen. Am Sonntag, den 3. ds. Mts. war dann in dem„Schützenhof“ eine allgemeine Bür⸗ gerverſammlung der Gemeinden einberufen worden, wo in aller Deffentlichkeit die wichtige Angelegenheit erörtert wurde. In Anwe⸗ ſenheit der Vertreter aller beteiligten Staatsbehörden erläuterte der Vorſtand der Kultur⸗Inſpektion Heidelberg den neuen Entwurf, wäh⸗ rend der Landwirtſchafts⸗Inſpektor das Unternehmen von der land⸗ wirtſchaftlichen Seite aus beſprach. Sehr erfreulich war, daß die neuerliche Vorlage der techniſchen Behörde die rückhaltloſe Zuſtimmung der hauptſächlich beteiligten Gemeinden Laudenbach und Hemsbach fand. Zwei grund⸗ legende Aenderungen unterſcheiden allerdings den neuen Entwurf von dem früheren. Das Pumpwerk an der Landesgrenze ſoll weg⸗ ſallen und an den Hochwaſſerkanälen ſollen keinerlei Erweiterungen ſtattfinden, vor allem wird der viel angefeindete„Hangkanal“ nicht zur Ausführung kommen. Die künſtliche Hebung des Waſſers kann erſpart werden, weil die heſſiſche Regierung nach ſchwierigen Ver⸗ handlungen in Ausſicht geſtellt hat, daß ſie gegen die Ableitung des Niederungswaſſers ins heſſiſche Gebiet unter gewiſſen Einſchränkun⸗ gen keine Hinderniſſe in den Weg legen will. Die endgültigen Ab⸗ machungen mit der heſſiſchen Regierung und den heſſiſchen Gemeinden wären ſetzt mit aller Beſchleunigung zu treffen, damit der trockene Sommer ausgenützt und mit der Ausführung des Unternehmens in den nächſten Monaten begonnen werden kann. Obwohl die neue Lö⸗ ſung ganz bedeutende Koſtenerſparniſſe mit ſich bringen würde, fan⸗ den ſich doch noch radikale Elemente hauptſächlich aus der Gemeinde Sulzbach, die ſich gegen jede Entwäſſerungsarbeit ſträuben und die Verhandlungen des Oefteren zu ſtören ſuchten. 1* Wallſtadt, 5. Juli. Zu einer würdigen Gedächtnisfeier für 5 8 Kriege gefollenen Mitleder geſtaltete ſich die vom Ge⸗ angverein„Germania“ veranſtaltete Enthüllung einer Gedenk⸗ tafel in ſeinem Lokal„Zur Krone“. Der ſtimmungsvolle Er⸗ öffnungschor„Stumm ſchläft der Sänger“, welcher unter Herrn Carl Schmitt's bewährter Leitung vorgetragen wurde, verſstzte die Anweſenden in ernſte Stimmung. Mit andächtiger Stille lauſchten die Zuhörer den beiden Soliſten, Herrn Joſef Gumbel⸗ Feudenheim(Baß), welcher Schuberts„Friede ſei mit Euch“ in feinfühliger Weiſe zum e brachte und Herrn Martin Hoff⸗ mann(Tenor), der mit wohlklingender Stimme„Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“, ſang. Nachdem der Vorſtand, Herr Anna⸗ mai er, im Namen des Vereins das Gelöbnis abgegeben hatte, daß der Verein allezeit ſeinen 3 Sängern ein treues An⸗ denkel! bewahren werde, tönte in zu Herzen gehender Weiſe von der Tribüne herab Flemmings Chor„Ueber den Sternen wohnt Gottes Friede!. Während des Geſanges fiel die Hülle der Gedenk⸗ tafel, die im Atelier des Herrn Friedrich Hartmann, Mann⸗ eim, Q 3, 17, hergeſtellt wurde. Von zwei kleinen Scheinwerfern eleuchtet, zeigten ſich die wohlgelungenen Porträts der 16 gefal⸗ lenen Helden. Die Chöre„Bergfreiheit“ und„Aus weiten Fernen kehrt ich wieder“ zeigten in Tonreinheit und feinſter Nuancieruag die tüchtige Leitung und das gute Stimmenmaterial des Vereins. Herr Joſef Gumbel erfreute die Anweſenden weiter durch Mozart's „In dieſen heiligen Hallen“ und Kron's„Seemannslied“, während Herr Hoffmann noch eine Arie aus„Martha“ ſang. Fräulein Wal⸗ ter und Bohnert trugen paſſende Gedichte mit ſehr gutem Ausdruck vor. Allen wird dieſe Feier noch lange in Erinnerung bleiben.* Tul. Heidelberg, 5. Juli. Die beiden Herforder Bürgermeiſter Buſſe und Werner, über deren Verſchwinden wir ſchon berichteten, haben ſich bis jetzt noch nicht wieder eingefunden. Buſſe weilte in eidelberg, um ſeine Verbindung, das Korps„Vandalia“ und den ihm befreundeten Bürgermeiſter Werner zu beſuchen. Am Mittwoch nachmittag verließen die beiden nach dem Mittageſſen die Wohnung Werners zu einem Spaziergang. Sie kehrten noch in dem Hotel des Oberbürgermeiſters Buſſe am Marktplatz ein, um nach einge⸗ gangenen Briefen zu fragen. Das Hotel verließen ſie erſt nach 4 Uhr, waren aber bis um 7 Uhr noch nicht wieder in der Wohnung Werners eingetroffen, wo ſie gemeinſchaftlich zu Abend eſſen woll⸗ ten. Da nicht bekannt iſt, wohin die beiden Herren gehen wollten, iſt die Suche nach den Vermißten ſehr erſchwert. & heidelberg, 6. Juli. Die Stadtverwaltung von Herford in Weſtfalen hat für die ihres Oberbürgermeiſters eige Belo 3 von 10 000 ark ausgeſetzt. Bis jetzt iſt noch nichts über den Verbleib der beiden Bürgermeiſter ermittelt worden, und die Annahme verſtärkt ſich, daß die beiden Herren einem Verbrechen zum Opfer gefallen ſind. Schon heute wur⸗ den Streifen vorgenommen, und morgen ſoll eine ſolche durch einige 1 eee der e erfolgen. Da die Um⸗ ergs bekanntlich ſehr waldreich und das Gelände ——— ſehr bergig und teilweiſe rigkeitien zu überwinden. DZ. Bruchfal, 6. Juli. Verein ſeiert ſein Jahresfeſt am 24. und 25. Bruchſal. D. Karlsruhe. 5. Juli. Nach einer Bekanntmachung der All⸗ gemeinen Ortskrankenkaſſe Karlsruhe tritt die mit Rückſicht auf die im Oktober ds. Is. zur Einführung gelangende erweitecte Familien⸗ hilfe beſchloſſene Erhöhung von 5 auf 5½ Hundertſtel des Grund⸗ lohnes bereits am 1. Juli ds. Is. in Kraft.— Die Färberi und chemiſche Waſchanſtalt vorm. Ed. Printz, Karlsruhe, die auch in Mannheim Niederlaſſungen hat, konnte im vorigen Monat ihr 75jähriges Geſchäftsjubiläum feiern. .Z. Ktarlsruhe, 5. Juli. Geſtern nachmittag iſt hier im Alter von 57 Jahren der Inhaber der angeſehenen, auch über die Grenzen Badens hinaus bekannten Wurſtfabrik Gartner, Stefan Gartner, an einem Gehirnſchlag verſchieden. D3.Arloffen(Amt Offenburg), 5. Juli. Die Eheleute Joſeph und Emma Ochs konnten das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feiern. An dem Feſt nahmen teil 12 noch lebende Kinder, 40 Enkel und 4 Urenkel. Der Erzbiſchof ſandte dem Jubelpaar ein ehrenvolles Handſchreiben und ein Erbauungsbuch mit Widmung; die badiſche Staatsregierung hatte ſchon früher ein Gratulations⸗ ſchreiben überreichen laſſen. Auch den Eltern der Jubelbraut war es beſchieden, dieſes Feſt noch erleben zu können. D3. Jreiburg, 5. Juli. In der geſtrigen Sitzung ſtimmte der Bürgere usſchuß der mietweiſen Uebernahme des Garniſonlazaretts zum gemeinſchaftlichen Betrieb der Univerſitätsklinik für Haut⸗ und Geſchlechtskranke durch Staat und Stadt auf der zwiſchen dem ba⸗ diſchen Unterrrichtsminiſterium u. dem Reichsſchatzminiſterium ver⸗ einbarten Grundlage zu und bewilligte zur Vornahme baulicher Ausbeſſerungen, zur Herſtellung der Um⸗ und Neubauten und zur Einrichtung die Hälfte des ſich auf 2 100 000 Mk. belaufenden Ge⸗ ſamtaufwandes. Außerdem wurde die Vorlage über Erhebung von Beiträgen durch die Ortskohlenſtelle angenommen, wonach mit Wirkung vom 1. Mai 1921 die ſtädtiſche Brennſtoffperſorgung kür die Zuweiſung von Kohlenbezugsſcheinen von den Kohlenhändlern und Großverbrauchern für je inen Bezugsſchein 40 Mk. von den Händlern und 60 Mk. von den Großverbrauchern erhebt. Als wei⸗ tere Vorlage wurde mit überwiegender Mehrheit der Erweiterung des Rieſelſeldes zugeſtimmt; für die Erweikerung des Rieſelfeldes im Gebiet des früheren Opfinger Waldes werden im Weg der Kapi⸗ talaufnahme weitere 1 750 000 Mark aufgebracht werden, um die begonnenen Arbeiten fertigſtellen zu können. Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgerichk. Nachſpiel zum Kommuniſtenputſch am Oſterdienskag. Mannheim, 6. Juli. Der Krawall vom Oſterdienstag, der vier Tote und eine Anzahl Verwundeter forderte, hatte heute, nachdem vor felſig iſt, ſo ſind dabei erhebliche Schwie⸗ Der Badiſche Guſtav⸗Adolf⸗ Juli kurzem die Strafkammer drei Beteiligte abgeurteilt hatte, ein weiteres Nachſpiel vor dem Schwurgericht, vor dem ſich der 37 Jahre alte Eiſenhobler Chriſtian Lenzner aus Willsbach(Württemberg) we⸗ gen Aufruhrs zu verantworten hatte. Lenzner hat ſich nach der Anklage trotz des Verbotes an dem Demonſtrationszug beteiligt und iſt bei der Schießerei mit einem Armeerevolver betroffen worden, mit dem er auf zwei Schutzleute zielte. Vorher ſoll er mit der Waffe, die geladen und entſichert war, auf einen von einem Haufen Menſchen verfolgten Sipomann gezielt haben. Der Angeklagte leitete ſeine Vernehmung mit der Beteuerung ein, er ſei kein Verbrecher. Der Vorſitzende gab ihm das zu; er ſei noch nicht vorbeſtraft und man gebe ihm das Zeugnis eines braven ordentlichen Arbeiters. Es wurde feſtgeſtellt, daß er ſeit 1913 bei Benz arbeitet, 310„ in der Woche verdient, wozu er bemerkt, daß er ſich einteilen müſſe. Er iſt verhei⸗ ratet und hat ein Kind, ein Mädchen von 11 Jahren. Er erklärt, er ſei eingeſchriebenes Mitglied der kommuniſtiſchen Partei. Früher habe er der ſozialdemokratiſchen Partei angehört. Er ſei ausgetreten, weil der Mord an Roſa Luxemburg und Liebknecht keine Sühne gefunden hätten. Von dem Verbote des Zugs am 29. März habe er ſchon auf der Straßenbahn erfahren, als er heimfuhr und ſpäter ſei er auch auf die roten Anſchläge hingewieſen worden, die er jedoch nicht geleſen habe. Als der Zug am Strohmarkt von der Polizei aufgehalten wurde, ſei er, der zuerſt ſich am Schluß gehalten habe, auch nach vorne. Daß Schutzleute umringt, geſchlagen und entwaffnet wurden, habe er nicht geſehen. Als die erſten Schüſſe fielen, ſah er am dritten Stock des Hauſes von Metzger Groß, daß eine Rauchwolke aufſtieg und dann ſei gerufen worden: Da ſchießt's aus dem dritten Stock. Er ſei dann hin, um zu ſehen, ob es Tote gegeben habe. Da habe es wieder geſchoſſen und um ſich zu retten, ſei er gegen die Türe des Hauſes P 5, 6/7. Das ſei aber geſchloſſen geweſen und wie er weiter gewollt habe, habe er einen Schuß in den linken Fuß erhalteg der vorn an den Zehen hinein⸗ und hinten wieder hinausgegangelff ſei. (Dem Angeklagten wurde während der Schilderung dieſes Vorganges unwohl, er erholte ſich aber bald wieder). Wie er ſich dann gewandt habe um weiterzukommen, habe er einen Revolver am Boden liegen ſehen. Er habe ihn aufgehoben und ihn mit ausgeſtreckter Hand an⸗ Doch kehren wir zu dem Abſchieds⸗Concert Der Mannheimer„Liedertafel“ und dem„Singverein“ ebührt nicht nur für ihre Geſangsleiſtungen, ſondern auch für ihre exeitwilligkeit zur Mitwirkung ungeſchminktes Lob; es liegt darin ebenſo ein Mißtrauensvotum gegen die Theaterleitung, wie eine Anerkennung für die ſcheidende Künſtlerin; ſowohl die„Liedertafel“ als der„Singverein“ gebieſen über prachtvolle Stimmen, und wenn vielleicht einer der Herren eine engagementsluſtige Braut hat, die dem Capellmeiſter gefällt, ſo kann er an unſerer großherzoglichen Hoftheaterpärchencolonie ankommen. Frau Fabbri von Frankfurt, deren Mitwirkung den Beweis liefert, in wie gutem Andenken Frl. Brand noch bei ihren Frankfurter Collegen ſteht, feierte mit ihrer wirklich brillanten Geſangskunſt einen glänzenden Triumph; ſie ſchlägt wie eine Nachtigall und einen Triller hat ſie, um den ſie Gott und die Pappenheim beneiden mag: dabei eine Aus⸗ geglichenheit der Stimme und eine Verve im Vortrag, daß einem das Herz im Leibe leicht. Das iſt doch einmal wieder eine Sänge⸗ rin, die wirklich etwas gelernt hat und nicht blos mit dem Heraus- ſchreien einiger hohen Töne die Couliſſen umreißt. Wir haben die große Arie der Elvira aus Ernani noch von keiner deut⸗ ſchen Sängerin in ſolcher Vollendung gehört; auch der Vortrag der charmanten Liedercompoſitionen ihres Gatten; des bekannten Ge⸗ ſangsprofeſſors Mulder, wurde mit dem lebhafteſtem Beifall auf⸗ genommen. Von Mannheimer Theaterkräften wirkten nur H. Schüller und Herr Hofmuſikus Müller mit, beide mit meth ſchönem Erfolge; auch der Vortrag des Hayden'ſchen Trio durch die Herren Scheyrer, Neuberger und Voiſin ließ Nichts zu wünſchen übrig. ie ſchöne Abſchiedsfeier war der— 1 Künſtlerin würdig, die im wahrſten Sinne eine Zierde der Mannheimer Bühne war; feder andere Vorſtand würde Alles aufgeboten haben, um ein olches Talent zu feſſeln. Doch die Herren Rumpel, Gentil und Seipio meinen ja bekanntlich, das Theater ſei für ſie, und nicht ür das Publikum da, und um die Protection des„artiſtiſchen ireetors zu gewinnen, gehören 991 8 andere Talente da⸗ zu. Ich ſaß in dem Concerte an der Seite eines allerliebſten klei⸗ nen Backfiſchchens mit blauen Augen und roſigen Wangen; ſie chluchzte laut bei dem„und als Frl. Brand geendigt atte, fragte ſie mit reizender Naivität ihre Nachbarin: Aber wa⸗ rum ſchickt. man denn nicht lieber den Dr. Werther fort als die Brand, die dach Allen ſo gut gefällt?“ Ich konnte leider nicht hören, was die Nachbarin darauf erwiderte, aber ich dachte mir: „Was kein Verſtand des Verſtändigen ſieht, „Das begreift oft in Unſchuld ein kindlich Gemüthl“ Runſt uns Wiſſen. Spielplan des Maunherner Natienaltheaters für 1921/22. In der Oper wird vorläufig in Auesſicht genommen: als Urauffüh⸗ rung„Puleinella“ von Jaor Strawinsky als Erſtaufführungen Braunfels„Vögel“, Berlioz'„Beatrice und Benedikt“, Aubers„Das eherne Pferd“ und Berdis„Don Carlos“ Neu einſtudlert werden follen„Tannhäufer“,„Meiſterſinger“,„Triſtan und Iſolde“, Coſt ſon lutte“,„Don Juan“,„Norma“,„Margarethe,„Prophet'“, „Glöckchen des Exemiten“, ferner„Fatinitza“,„Die ſchöne Helena und Oskar Strauß„Der tapfere Soldat“. Außerdem iſt ein Mozart⸗ Fieſtſpielzyelus geplant. Im Schauſpiel ſind bisher zur alleinigen Uraufführung an⸗ genommen worden: Strindbergs Welthiſtorie„Socrates“, Ludwig Fuldas Luſtſpiel„Des Eſels Schatten“ und Alexander Zimes Phan⸗ taſie„Wohlgemut“. Zur Erſtaufführung gelangen Grabbes„Don Iuan und Fauſt“, Götts„Edelwild“, Lenz„Soldaten“, Strind⸗ bergs„Advent“, Sternheims„Bürger Schippel“ und Shaws„Arzt am Scheidewege“. Neu einſtudiert werden Schillers„Luiſe Millerin“ und„Jungfrau von Orleans“, Goethes„Fauſt“ J, Shakeſpeares „Wintermärchen“, Kleiſts„Kätchen von Heilbronn“, Grillparzers „Des Meeres und der Liebe Wellen“ und Raimunds„Verſchwen⸗ der“. Im Nibelungenſaal ſollen Stefan Zweigs„Jeremias“ und Dietzenſchmidts„St. Jakobsfahrt“ in Szene gehen. Als Morgen⸗ aufführungen ſind gezlant: Johannes von Saaz„Ackersmann und Tob“ und eine Matinee„Alt⸗Wien“. Jabel und Naturwiſſenſchaft. Am 8. Juli wird der 300. Geburtstag des berühmten franzöſiſchen Fabeldichters Jean de La Fontaine gefeiert, der nicht bloß der fruchtbarſte auf dieſem Gehiete war, ſondern auch es verſtanden hat, die alten Fahelſtoffe, die er bei Aſop, Phädrus u. a. vorfand, in der anſprechendſten Weiſe zu bearbeiten. La Fontaine kannte das Leben in der Natur, da er ſich viel auf dem Lande aufgehalten und ſogar 956 Jahre Forſtmeiſter geweſen war. Man hat ihm aber 8 wace rrtümer in ſeinen Fabeln nachgewieſen. So ſagt er z. B. von der Grille, ſie habe auch nicht das kleinſte Würmchen zur NN ihres Hungers gefunden. Sollte der Dichter nicht gewußt haben, daß die Grille andere Nahrung braucht und ſich von Pflanzenſaft nährt? Das wäre möglich, denn gerade die Fabel von der Grille und der Ameiſe fällt wegen ihrer Verſtöße gegen die naturgeſchichtliche Wahr⸗ heit auf. Die Grille lebt nicht den ganten Sommer lang, und wenn der rauhe Herbſtwind kommt, iſt ſie ſchon tot. Die Ameiſe ſammelt keine Frucht und verdient durchaus nicht, als hartherzig und boshaft dargeſtellt zu werden. Auch in anderen Fabeln finden ich Irrtümer: da nährt ſich die Ameiſe von Strohhalmen, der ffe hat vier Füße, während er doch vier Hände hat. Der Garten⸗ freund, der den Bären zum Mahle einlädt, entſchuldigt ſich, daß er ihm nur Milch und Früchte anbiete; dabei ſind das doch gerade Leckerbiſſen für Meiſter Petz. In der Fabel von Wolf und vom Lamm hat man bemerkt, ein Lamm habe überhaupt nicht viel Durſt und ein Lämmchen, das noch an der Mutter trinkt, gehe nicht allein zum Vach; ferner ſei der Wolf ſchlechter behandelt, als er es ver⸗ diene. Dieſe Kritiken ſind durchaus nicht unberechtigt, aber man darf ſie auch nicht übertreiben Man kann bei allen Fabeldichtern ſolche Ungenauigkeiten finden. Fabeln ſollen ſa auch nicht ein Lehrbuch der Zoologie ſein. Die Hauptſache iſt, daß der Charakter der Tiere im allgemeinen richt'a wiedergegeben iſt, und das iſt bei La Fontaine unſtreitig der Fall. Die Fabeln beruhen ſa ohnehin auf einer wiſſenſchaftlichen Ungenauigkeit, da 48 die Tiere reden und wie Menſchen denken und handeln laſſen. In der 5 kommt es dem Fabeldichter auch nicht darauf an, Tiere zu. rn, ſon⸗ dern Menſchen im Gewand der Tiere. So konnte z. Z. La Fon⸗ taine dem König und den Großen des Reiches in dieſer Form manche Wahrheiten ſagen, die er in einer direkten Form jebenfalls nicht hütte ausſprechen dürfen. kos. in deren Demonſtranten gezeigt und dabei geſagt: Seht, mit welchen Waffen man hier ſchießt! In dieſem Augenblick ſeien zwei Schutz⸗ leute um die Ecke gekommen, die ihn aufgefordert hätten, den Revol⸗ ver abzugeben. Das habe er auch getan und einer der Schutzleute habe ihm den Rat gegeben: Laſſen Sie ſich doch verbinden und gehen Sie ins Krankenhaus! Vorſ.: Die Schutzleute behaupten: Sie hätten geſagt. Wenn Andere ſchießen, kann ich auch ſchießen!— Angekl.: Das muß ich beſtreiten. Ich hatte den Revolver ſowieſo abgeben wol⸗ len. Ich hatte die Waffe nicht am Abzugbügel. Es folgte eine eingehende Zeugeneinvernahme. Die Beweisauf⸗ nahme ſchloß mit der Verleſung einiger Flugſchriften, um den Grad der angewandten Verhetzung darzutun. Die Pladoyers dehnten ſich lange hinaus. Oberſtaatsanwalt Bender rühmte die Zurückhaltung der Polizei im allgemeinen und im beſonderen. Kein Menſch hätte den Schutzleuten Döbler und Butſch einen Vorwurf daraus machen können, wenn ſie den Angeklagten niedergeſchoſſen hätten. Lenzner hätte es machen ſollen wie Hermann Remmele, nämlichver⸗ ſchwinden! Vom Standpunkte des Staatsanwalts wäre Rem⸗ mele kein Vorwurf zu machen, freilich wäre es noch beſſer geweſen, wenn er in Stuttgart geblieben wäre. Der Angeklagte habe den Revolver nicht gefunden, ſondern mitgebracht und wenn er nicht habe ſchießen, ſo habe er mindeſtens drohen wollen.— Die Verteidigung (.⸗A. Dr. Seckel⸗Frankfurt a..) fand es nicht ſchön, daß der Oberſtaatsanwalt von ſeinem Ablehnungsrecht ſo ausgiebigen Ge⸗ brauch gemacht habe. Die Geſchworenen erklärten den Angeklagten nur der Teilnahme an einer Zuſammenrottung, aber nicht des Wider⸗ ſtands und der Gewalttätigkeit ſchuldig. Das Urteil lautete auf 9Monate Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten 3 Wochen Unterſuchungshaft. Der Antrag auf Haftentlaſſung wurde abgelehnt. Der Angeklagte erklärte, daß er die Strafe annehme. Nachmittags wurde aufgerufen die Anklage gegen fünf 18 bis 20jährige Burſchen aus Ilvesheim wegen Notzucht. Die Angeklagten hatten in der Nacht vom 25. zum 26. Januar ds. Is. auf der Heimkehr vom Tanzboden zwiſchen Ladenburg und Ilvesheim ein junges Dierſtmadchen aus Ilvesheim ſehr übel bohandelt. Ihre Verteidigung oing dahin, daß das Mädchen mit einer Freundin ihnen ſozuſagen nachgelaufen ſei, was aber anderer⸗ ſeits ſeine Erklärung darin findet, daß die Mädchen ſich nicht allein nach Hauſe trauten. Die von.⸗A. Dr. Schaaff verteidigten An⸗ geklagten wurden verurteilt: Gärtner Hans Mago und Taglöhner Adolf Merz zu je 1 Jahre, die Taglöhner Valentin Kreutzer, Heinrich Biehler und Eduard Hildebrand zu ſe 4 Monaten Gefängnis. Trotz der vorgerückten Stunde wurde auch noch der zweite vor⸗ geſehene Fall verhandelt. Angeklagt war in dieſem der 26 Jahre alte Taglöhner Peter Probſt aus Leutershauſen wegen ver⸗ ſuchten Totſchlags. Am 27. April ds. Is. nachts verübte der Angeklagte mit einem gewiſſen Hiller einen Einbruch in das Lager des Kommunalverbandes in Schriesheim. Sie hatten ſich zwei Säcke mit amerikaniſchem Spock zurechtgelegt, als ſie von der Polizei überraſcht wurden. Hiller ließ ſeinen Sack im Stich und gab Ferſengeld. Probſt griff zum Revolver und gab auf die Polizeidiener drei Schüſſe ab, von denen zwei fehl gingen, während durch einen der Polizeidiener Ullrich unter der Naſe kaum nennens⸗ wert verwundet wurde. Die Diebe konnten erſt bei einer ſpäteren Diebſtahlsſache ermittelt werden. Probſt iſt ein halbtauber, geiſtig ſchwerfälliger Menſch. Er war arbeitslos und hat für eine fünf⸗ köpfige Familie zu ſorgen. Wegen des Einbruchs ſind er und Probſt ſchon von der Strafkammer zu je 1 Jahre Zuchthaus ver⸗ urteilt worden. Probſt ſagt, er habe nur Schreckſchüſſe abgegoben. Die Geſchworenen verneinten die Schulſdfrage, worauf der Ange⸗ klagte freigeſprochen wurde. Verteidiger: Rechtsanwalt Walter. Neues aus aller Welt. — Anerwünſchte Ausländer. Der in Gmund am Tegernſee ein⸗ getroffene ruſſiſche Volksbeauftragte Nathan Kreſtinsky wurde mit ſeinem Privatſekretär Iſaak Dentſchmann aus Moskau vom Fremdenamt der Polizeidirektion als unerwünſchter Ausländer aus Bayern ausgewieſen und unter polizellicher Bedeckung über die Landesgrenze gebracht. 5 — Rückgabe eines Millionenvermögens. Auf Anordnung des oberſten Gerichts im Diſtrikts Columbien werden der Gräfin Bernſtor ff, der Frau des ehemaligen deutſchen Geſandten in Amerika, ihr Geld und ihre Wertpapiere im Betrage von 1 Mil⸗ lion Dollar zurückerſtattet, die während des Krieges beſchlagnahmt worden waren. — Neue Erzfelder in LCappland. Die ſchwediſche Re⸗ gierun hat, nach einer eigenen Meldung aus Stockholm, weit⸗ ehende Unterſtützung zugeſagt, um die neuendeckten Erzfelder in der Nähe von Kirung auf Lappland produktiv auszubeuten. Die Erzfelder ſollen 35 bis 40 Millionen Tonnen Erz ent⸗ halten. Von Kiruna aus iſt eine Eiſenbahn nach dem Gebiet ge⸗ leitet worden, um die Abbeförderung des Erzes zu ermöglichen, da täglich 100 000 Tonnen Erz gewonnen und verarbeitet werden können. Sportliche Runoſchau. Waſſerſport. Konſtanzer Regatta-Meldungen. Zu der 14. Bodenſee⸗Regatta in Konſtanz lun 24. Juli ſind 12 Vereine mit 48 Booten und 210 Ruderern aus den Städten Konſtanz, Ulm, Lindau, Karlsruhe, Heidelberg, Friedrichshafen, Radolfzell ſowie aus der Schweiz von Arbon, Rohrſchach, Schaff⸗ hauſen und Zürich gemeldet. B. B. Meldungen zur Gießener Regatta. Zur Gießener Regatta am 5 Juli ſind von 24 Vereinen 120 Boste mit 645 Ruderern gemeldet. B. Jur erſten Deulſchen FJallboot-Wettfahrt, welche vom Deut⸗ ſchen Touring⸗Club München über 35 Kilometer von Bad Tölz nach München als Zuverläſſigkeitsfahrt veranſtaltet wird, ſind 24 Zweiſitzer und 8 Einſitzer gemeldet. Ein Paſſagierfloß des Deutſchen Touring⸗Club wird die Fahrt, an welcher 53 Herren und 3 Damen ſich am Wettbewerb beteiligen, begleiten. Pferderennen. Dortmund. Maiden⸗Rennen der Zweijährigen. 12 000 M. 1000 ter. 1. Eichholzo Lilie(Polgar), 2. Pelz⸗ maus, 3. Willkür. irner: Allah, Kalauer, Valens, March About. 79:10; 18, 13, 16:10. 1½., 3 L.— Tremonia⸗Rennen. 26 000 M. 1600 Meter. 1. Meiners Kharbine(O. Schmidt), 2. Kofel, 3. Pillao. Ferner: Flitting Light, Kirchbach, Wolfram, Tradition, Siegbert, Violetta, Otello. 118:10; 18, 15, 14:10. ½., 52 Verkaufsrennen. 27000 M. 1300 Meter. 1. Mätzigs Egmont(ZJentzſch), 2. Eichenblatt, 3. Condor. Ferner: Roſengarten, Haeckel, Almanach, Wartenburg, Ceder II, Tulpe, Raptalor, Fruskagora. 19:10; 14, 22, 30:10. 9%., 9 L. Preis von Weſtfalen. 75000 Mark. 1800 Meter. 1. S. A. v. Oppenheims Wallenſtein(Zimmermann), 2. Omen, 3. Pallenberg, 4. Orilus. Ferner: Lucille. 15:10; 12, 15:10. 3 Lg., 5 Längen, 8 Längen.— Ariel⸗Ausgleich. 30 000 Mark. 2400 Meter. 1. H. Liffmanns Loriſſa(O. Schmidt), 2. Aranyeſö, 3. Orne. Ferner: Champagne, Lorigan de Coty, Hasdrubal, Nicolo Fliegerheld. 33:10; 17, 20, 17:10. Hals, 2½ Längen.— Flieger⸗ Rennen. 41000 Mark. 1800 Meter. 1. Robitſcheks Lotſe (Otto Müller), 2. Kolmerhof, 3. Leichtſinn. Ferner: Mercantil, Toi⸗ ſon. 75:10; 28, 12:10. 1. Länge,%½ Lg.— Mark⸗Rennen. 24 000 Mark. 2000 Meter. 1. Lindenbergs Sultana(Jentzſch), 2. Endegut, 3. Tſchamäcan. Ferner: Atlas, Nächer, Pläswitz. 14:10: 12. 22:10. 3½ Längen, 3 Längen. — Bei sprödem Barthaar 5 und empfindlicher Haut zeigt ſich beim Naſſeren ſo recht die wehltnende, hagrerweichende Wirkung der neuen Naſterſeſſe„Locosjra“. UHeberzeugen Sie ſich von der Sparſamkeit und praltiſchen Verwendbarkeſt und probieren Miees Sie eine Packung zu Mk..— für monatelaugen Gebrauch. Wo Sie die belannte Gloredet kaufen, erbalten Sie auch Leosira-Maſtez⸗ ſeiſe. Eventl direlt —9 Nachn. * Eiare er zfee, b neee Lef, dee 0 * 55 — de 0 Börsenherichte. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 6. Juli. Drahtb.) Die Geschäftstätigkeit War auch an der Abendbörse eine mäßig ruhige. Verschledentlich wurden auch Realisationen vorgenommen. Im freien Ver- kehr schwächten sich Ph. Holzmann ab, 355—354, Rastatter Waggon wurden 393, Gebr. Fahr 352, Neckarsulmer 362 ge⸗ nanmf, Schwächer lagen Deutsche Petroleum, ca. 800. Unter den Elektrizitätswerten wurden A. E.., Siemens u. Halske mäßig höher notiert. Chemische Aktien verkehrten in nicht ganz einheitlicher Haltung, Scheideanstalt gegen den Mittags-Schlugkurs mit 685 12½ höher gehalten. Anglo-Guano 1 lagen schwacher, 418, Hapag 177½, Nordd. LIoyd 155, Balti- 1 more 475, etwas reger gehandelt. 5% Goldmexikaner 796. Nur wenig Geschäfte kamen am Montanaktienmarkt zustande, die Tendenz kennzeichnete sich aber als behauptet. Mannesmann, 644, besser gehalten. Auf dem Einheits- markt fanden nur wenig Papiere größere Beachtung. Han- nover Papierfabrik Alsen wWurden stärker gesucht, auch Silberhütte Braubach gefragt. Adler u. Oppenheimer 1676, Der Schlub gestaltete sich ruhig bei vorwiegend behaup · teter Tendenz. Es notierten: 5% Deutsche Reichsanleihe 77%, Deutsch-Luxemburger 380, Gelsenkirchener Bergwerk 404, Harpener Bergbau 546, Kaliwerke Aschersleben 540, Man- nesmann-Röhren 644, Oberschl. Eisenb.-Bedarf 326, Phönix- Bergbau 786, Anglo-Guano 418, Badische Anilin u. Soda 406, Deutsche Gold- u. Silberscheideanstalt 685, Th. Goldschmidt 650, CEriesheim Elektron 320, Earbwerke Höchst 334, Holz- verkohlung 480, Allg. Elektr.-Ges. 316, Bergmann- werke 342, Lahmeyer 249½, Schuckert(Nürnberg) 284. Daimler Motoren 216, Ehlingen Maschinen 398, Bingwerke 320, Fuchs 450, Hamburg-Amerika-Paketfahrt 177%, Nordd. Lloyd 155. Tendenz: ruhig. 145 Mannheimer Efektenbörse. 8 Mannheim, 6. Juli. Heute war Geschäft in Brauerei Eichbaum- Aktien zu 195%, Durlacher Hof- Aktien zu 255%, 155 Benz-Aktien zu 229/%, junge Benz-Aktien zu 214½%, Dingler- 5 Maschinen zu 320%, Mannheimer Gummi zu 365% und in Aktien der Unionwerke Mannheim zu 330%/. Anilin niedriger, 407., ebenso Waggonfabrik Fuchs 450 B. und Zellstofffabrik 8 Waldhof 518 B. Pagegen sind höher: Seilindustrie 295., Haid u. Neu 380., Kostheimer 390 G. und Maschinenfabrik 5 Badenia 390 G. 5* Herabsetzung des dänischen und schwedischen Diskonts. Die dänische Nationalbank hat den Diskontsafz von 5 auf 6% herabgesetzt. Auch die schwedische Reichs- bank ermäßgigte den Diskontsatz von 67 auf%. Die Zunahme der schwebenden Reichsschuld. Die schwe⸗ bende Schatzanweisungsschuld des Reiches ist im dritten Junidrittel um 4 883,04 Mill.& auf 185 031,70 Mill. 4 gestiegen. Auskilfs-Tarif der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Firma Richard Boas u. Co., Internationale Spedition in Hamburg, versendet eine deutsche Uebersetzung des vor kur- zem in Krafl getretenen Aushilfstarifs der Vereinigten Staaten. Das Unternehmen gibt auf Wunsch Interessenten Exemplare dieses Tarifs umsonst ab. Dine 50 Mill. Dollar-Anleihe Portugals. Den„Financial Times“ zufolge haben die Vereinigten Staaten Portugal ein Darlehen von 50 Mill. Dollars gewährt, welches, vie man zu wissen glanbt, zum Wareneinkauf in den Vereinigten 0 Staaten bestimmt ist. Buntpapierfabrik.-., Aschaffenburg. Die Verwaltung schlägt einer.-O..-V. im Seplember die Erhöhung des Aklrenkapitals um 3,5 auf 7 Mill. 4 zwecks Stärkung der Betriebsmittel vor. Chem. Fabrik Schultz, Leipzig. Wie verlautet, steht bei dem Unternehmen eine Kapitalserhöhung in absech- barer Zeit bevor. Großenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik. Die Ver- 9 wallung schlägt eine Dividende von 30% gegen 16% vor. Sarotti- Schokoladen--., Berlin. Die Gerüchte über eine inanztransaktion resp. Kapitalserhéhung entsprechen nichl den Lalsachen. Die Bankguthaben sind mehr als doppelt 80 hoch als das erhöhte Aktichnkapital. „Demerag“ Donau-Main-RKhein-schiffahrts-.-., Nürnberg. Die Gesellschalt macht in ihrem Geschaltsbericht folgende Mitteilungen: Das letzte Betriebsjahr erhiell sein besonderes 15 Geprage durch die aubergewöhnuichen Verhältnisse des Eisen- bahnbetriebes und der Binnenschiftahrt. Dort mangelhafte Leistungsfahigkeit und bunge Frachten, hier trotz auberge- Wönnlien hoher Frachten volle Beschäftigußg, insbesondere in der Rheinschiffahrt. Den Anstoll zum Ausßlelch gab erst die Erhöhung der Güterfrachten seitens der Staatseisenbahn- verwaltung, wWobei allerding die Einführung des Staffeltarifks für die Binllenschiffahrt nicmt als glücklich Dezeichnet werden kann. Um den eingegangenen Verpflichtungen nachkommen zu können, mubte der Mheinschiffspark der Gesellschaft durch 3 Anmietung von Kannen wesentlich verstärkt werden. Die Lonnbewetgung der Arbeitnehmer und die Schwankungen in den Beschalkungskosten der Betriebsmittel haben erhebliche 5 Schwierigkeiten bereitet, Durch die Vornaume unaufschieb. barer Reparaturen an Schlepphooten und Kähnen kür den Rheinverkehr, die während dés Krieges zurückgestellt Waren, sind namhafte Zeitverluste entstanden, trotzdem aber zeigte der Schlepp- und Eigenschiffahrtsbetrieb befriedigende Ergeb- nisse. Der durch die herrschenden Wasser- und Frachtyer- hältnisse veranlaßte Rückgang der Bedeutung der Mainschiff- kahrt ergab die Umdisponierung der Molorkahnfloite nach der Donau, wWo diese Fahrzeuge jetzt die Flagge der Gesellschaft auf der unteren Lohau zeigen. Im Vorjahre hat die Gesell- schaft. sowohl durch eine Reihe innerer Interessen-Zwistig- keiten wie auch durch den Gebe der Aktienmajorität an die Harpener Bergbau A,-., das besondere Interesse der Oellentlichkeit auf sich gelenkt. Die scharfen gegensätze, die auf der vorjährigen.-V. zutage traten, dürften jedoch jetzt zum größten Teil wieder ausgeglichen sein. Die Aus-⸗ Achten in der Flußischiffahrt im allgemenen. sind jetzt als bezeichnen, und auch der Geschäftsbe- nicht sehr günstig zu Punkte: Die politischen und wirtschaft- richt erklärt in diesem 1 Ae lichen Verhältnisse lassen für 1921 keine günstigen Geschäfts- aussichten erWarten. Stuttearter Garnbörse, Bei andauernd lebhakter Nach- trage gtiegen die Baumwollpreise um 2 pro Kilo, die Web⸗ Wabrenpreise um 23 3 pro Meter. 2 Wiedereröffnung der Landshuter, Garnbörse. Die seit dem Kriege nicht mehr stattgefundene Garnbörse wird im August Wieder abgehalten. Preiserhöhung für Zement. Die für, Rheinland und West⸗ falen beschlossene Preiserhöhung für Zement erstreckt sich auf die gesamte zementindustrie; bei durehschnitt- licher Preiserhéhung von 90 für 100 ke werden die Absatz- möglichkeiten als nicht ungünstig geschildert. Personalien. Die Firmg J. Progheter, Mangheim. Tese- und Vanille-Impert, ſeilt mit, daß gle Herrn Wilhelm Seitz als Teihaber aufgenommen hat. Das Geschäft wird unter der bisherigen Firma Weitergeführt. Einfluß geblichen ist. Devisenmarki. Mannheim, 7. Juli.(.30 vorm.) Fremde Valuten haben im heutigen Frühverkehr eine weitere Befestigung erkahren im Zusammenhang mit einer schwächeren Kurs- meldung der Mark aus dem Ausland. Man hört den New- yvorker Markkurs mit etwa 1,31 bezw. 1,3274 cents. Es wur⸗ den am hiesigen Platze heute früh genannt: Holland 2475 bis 2490, Schweiz 1272—1282, Kabel Newyork 75½—76½, London 281—283, Paris 601—608. Newyork, 6. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsenschlufl in Newyork.31(.34) cents; das entspricht einem Kurs von 76.34(74.63)„ für den Dollar. Zürich. b. 6. n Franken) An.05.85 Halens„29.10 28.97 Men„, ee e e Frag 310.0 Lopenbagen 1900.— 100— Holland„„„„„195.10 103.20 Steocholm 1292 129.60 New Tork.93.94 Ohristlanses 84.14 84.— London 22.17] 22.15[ Madrildd 78.50 78.50 Parls„„ 47.60 47. J Buenos Alres. 178.—172.0 Wien. N n Kronen) Ameterdam 23250 242.—Paris.55 88.95 Berlin 2 85.65.85 Züürioon 119.— 125 25 Kopenhagen 120.80 125.25 arknoten 37.50 988. London 740.— 2745.— Uire-Noten 3½2] 35.62 Amsterdam. 8. 6. 1* aulden) Weobsel a. London 11.38 11.4 Weohsel a. Stockholm 68,50 68.55 5„ Berlin.10.05„ Chrlstfanla 48.20 43.20 „„ 24.40 24.27 0„ New Torx..03..04 „„ Schwelz51.27 51.22„„ Brüssel. 224.20 24.07 de eeee„„ Nadridk.2 29.15 „ Kopenhagen 51.29] 51.80 0„ Halſen 14.92] 14.80 Kopenhagen. 5. 6. n Kronen) Siohtw. a. Hambur.20.10 Slebts a. Longon 22.17.16 „„ Amsterdam 188.50 198.50 7 ßaris. 775 77.75 „„ Sohwelz. 109.38 109.50„ Antwerpen. 17.40.20 1„ New Vorx.75.98 1„ Helsingfors 10.50 10.50 Stockholm. 5. 8.(in Kronen) Slchtw. a. Berlinn.30.20 Sfohtw. a. Londen 11.13 17.0 5„ Amsterdam 151.—:T— 1„ Farls.37.— 38.75 75„ Sohwelz 77.40 71.25 1„ Brüssel. 36.75 5„ Wasblagton.60.39 9„ Helsingfors.—.— New Tork, 6. Jul(W²a) Devlsen. 5.. 6. Spanlen 12.88 12.75 Frankreloh 89.—.83 Sohwelz 16.88 16.82Itallen 480.78 Belglen.98.97 England.23.71 Deutschland].34.31 NHeuesie Drahtberichte. = Berlin, 7. Juli.(Eig. Drahtb.) Aktiengesellschaft für Petroleumindustrie, Berlin. Die.-V. beschlof die Erhöhung des Aktienkapitals um 50 auf 75 Mill.&I. Von den neuen Aklien mit halber Dividendenberechtigung für 1921 werden 25 Mill. 4 zu 125% von der Nationalbank übernommen und den Aktionären zum selben Kurs im Verhälmis von 1 zu 1 angeboten. Die anderen 25 Mill. neuen Aktien werden zu- nachst mit 2% Einzahlung von der Petroleum- und Kohlen- verwertungs.-G. übernommen. Die neuen Mittel sollen zum Teil zur Errichtung einer großen Hydrierungsanlage nach dem Berginverfahren dienen, wodurch bekanntlich Benzin aus der Kohle gewonnen werden soll. Nach 543 292(41 394) 4 Abschreibungen verbleiben 1 930 386 Reingewinn(im ed nach Deckung eines Verlustvortrages von 111 525& ein Reingewinn von 141 898). Daraus werden 10% DPivi- dende wie im Vorjahr auf 25 Mill. 4 Aktienkapital(1,15) verteilt werden. Man hat das Arbeitsfeld durch Erwerb von Beteiligungsinteressen von Destillationen, Raffinationen und Trockenanlagen in Hamburg, Braunschweig, Wirkenwerda, Biedigheim und Emmerich erweitert, wodurch die Beschäf- tigung der Fabrikanlagen zum größten Teil sichergestellt sei, u. a. durch Abschluß von Verarbeitungsverträgen mit aus- ländischen Kohlenkonzernen. X Berlin, 7. Juli.(Eig. Drahtb.) Barbarino u. Külp Otto Prölſle.-., Nürnberg. Die Gesellschaft beabsichtigt, ihr Kapital von 6 auf 7 Mill. 4 zu erhöhen. =Magdeburg, 7. Juli.(Eig. Drahtb.) R. Wolf.-., Magdeburg-Buckau. Der Aufsichlsrat bringt aus einem Rein- i von 11,69(3,09) Mill.„ die Verteilung einer DIivi- ende von—(Wie 1..) auf das Stammkapital von 70 Mil- orschlag. lionen A in Waren und Harkte. Vom süddentschen Eisenmarkt. Von einem Fachmitarbeiter wird uns geschrieben: Der Eisenmarkt zeigt immer noch eine recht ruhige Haltung. Der Eisenhandel bemüht sich unab- lässig um Erhalt von Bestellungen, wenn auch der Bedarf zurzeit nicht von allzugroßer Bedeutung ist. Der Wettbewerb war durchweg ein starker, wWas zur Folge hatte, daß die Preise sich nicht zu Gunsten der Verkäufer entwickeln konn- ten. Den Grohverbrauchern ist die Lage am Markt genau bekannt, weshalb sie auf die Notierungen ständig einen Druck ausüben. Alle eisenverarbeitenden Werke, wWie Maschinen- u. Automobilfabriken, Konstruktionswerkstätten usw., klagen Sämtlich über einen recht schleppenden Absatz und ständig hört man die Migstimmung über nicht ausreichende Beschäf- tigung, welche sich nicht bessern will. So lange diese sich nicht kräftig heben kann, ist natürlich an eine Hebung des Verbrauchs am Eisenmarkt nicht zu denken. Die Tätigkeit am Baumarkt beginnt langsam zu steigen und daher Waren neuerdings die Anforderungen in Trägern etwas besser, allerdings handelte es sich nur um verhälnismäßig kleinere Posten, da der Bedarf nur hauptsächlich da zum Ausdruck kam, wWo Siedelungsbauten errichtet wurden. Die Nachfrage in Stabeisen hatte ebenfalls keine besondere Bedeutung, weil es an größerem Verbrauch mangelte. Die kleineren Ab- nehmer, wie das Handwerk, waren dieſenigen, die ständig Bedarf zeigten, während die großen Verbraucher zurück- haltend waren, da deren unmittelbarer Bedarf für die nächste Zeit gedeckt ist. Auch bel Bandeisen handelte es sich meist um kleinere Entnahmen, welche die Vorräte nicht we. sentlich verändern konnten. Am Blechmarkt bestand etwas besserer Begehr in Grob- und Mittelblechen und es konnten einigermaßen befriedigende Umsatze darin erzielt werdlen. In Feinblechen war das Angebot nach wie vor ein groſſes, wöährend die Anforderungen diesem nicht in entsprechender Weise nachkamen. Das Röhrengeschäft ließ einige Bewegungen hauptsächlich in Siederöbren erken- nen, welche von den Schiffswerften ausgingen, doch von be- sonderer Bedeutung waren auch diese nicht. Gasröhren hatten ein verhältnismäßig sehr ruhiges Geschäft.— Am ge⸗ samten Eisenmarkt hat sich neuerdings eine etwas bessere Kauflust eingestellt und man hatte dabei den Eindruck, als ob von Seiten der Verbraucher der Unternehmungsgeist am Markte wieder etwas besser wird. In der Tat konnten auch in den verschiedensten Materialien Geschäfte mittleren und größeren Umfangs zum Abschluf kommen. Die Ursache ist hauptsächlich wohl darin zu suchen, daß die Werke sich zu Preiszugeständnissen nicht mehr bewegen lassen, sodaß in Zukunft mit den bisher gewohnten Preisstürzen nicht mehr gerechnet werden kann. Ob aber dies wirklich in dem Mafße zutrifft, scheint noch etwas zweifelhafter Natur zu sein. Sicher ist aber, daß durch das Verhalten der großen Werke die Dreisentwicklung während der letxrten beiden Wochen ohne 5 Das Migyerhältnis zwischen Angebot und Nachfrage hesteht immer noch und dureh dle fortlaufende Froguktion zind die Werkslager angefälkt. die Vorräte absetzen mk menwerde— NMannheimer General 888———————— rec.tionen nicht zu vermeiden sein, aber größerePreisstürze dürften wohl nicht zu erwarten sein. Selbstverständlich ist es notwendig, daf irgendwelche schwere Erschütterungen nicht unser Wirtschaftsleben von neuem bedrohen. London. 6. Jufl(Wa) Netaltmarkt.(in Let. für d. engl. t. v. 1016 kg.) b. 8. destseleet.] 74.0% 72.—Slel 22 22.25 Kupfer Kass 72.25 72.15 Nekef 190.— 790.— Zink erpt. 27.18 27.45 0. 3 Nonat 72.25 72.25 Zinn Kassa 172.78 149.85 Guecksfſber.— 11.— d0. Tlektrol 77.50 77.50 do. 3 Houat 174.46 171.85 Antimon 40.— 49.— Liverpool, 6. Jull(Wʃa) Baumwolle,(in engl. Pfd. v. 454.) 5. 5. Umsatz 20⁰ 3000 Septemdor 92.28 Alexandria 27.55 27.15 import 8700 12500 Okeder 9 Jull.01.88 fegyptische ö 17.80 14.10 Oberägypt. 17.00 17 Außust 820.11 Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 6. Jull(WS) Funkdlenst. 5. 8. Zuf. zus. 13000 24000 stand Wt. 15.— 15.— Kaffee loko.32.20[Elektrolyt 12.85 12.85 Cred. Bal..50 22 Juli.87 6. inn loko 30.—.25 Zuck. Centrt..“.—.0 August.30.31]Blol.40.40recpentin 58.50 33.— Septemb..72.73 Tink.2.30 Savannan 50.— 49.50 Oktober 701.04llsen 28.50 23 30fl. Ori Saum. 13 11.13 RHovemb..20 T. 21[welsblech.76.78Welzen rot 145.— 145.50 Baumw. loko 12.15 12.05/Schmalz Wt. 11.52 11.72 Hart loko.— 243.50 Jull 11.88 11.00[Talg.75.75/ Mals loko 74.25 August 12.15 1208 8aummvsatöl.18.0fehinſedr...25 Septemb. 11.38 12.29/ f.28.34 köchst Fr..75 Oktober 12.61 12.50 Petrol. oases 16.— 18.—defrdfr. Engl. 83 Rovemd. 12.800 12. tanks.—.—] Kentsent 22.:.— Ohleago, 6. Jull(WS) Funkdlenst. 8. 8. Wolzen ull 117.28 117.80 Koggen Sept. 102.— 103.75JSobwelne ept. 116. 117.—Sohmalz 1ult 10.38.72fleleht niade..0.50 nals zjun 58.88 59.80„ Soept. 10.85 11.— böedet. 850 825 Sept. 58.45 50.50 Pork zull] 17.85 17.90sohw. niedr..—'.2⁵ nater juſi 24.46 24.85 Kippen Juli] 10.27 10.75 böchst..0 88 5 Sept. 36.45 37.18 Speck niedt..78.28 Zuf. Chloaga 500⁰ 75000 noggen juli 113.50 114.75 nöohst 10.78 10.75 Westenf icο 9200⁰ Vom e. chen Wollmarkt. Nachdem die Kolonial-Woll⸗ 99 auktion in London beendet ist, hat das Geschäft am englischen Wollmarkt wieder nachgelassen, sodaf nur ganz wenig Um- Sätze zustande kamen. Im allgemeinen War die Haltung gut. behauptet, und lediglich für Toppwolle konnten die bisherigen Preise nicht aufrecht erhalten werden. Dagegen herrscht eine lebhafte wachfrage, die allerdings vorwiegend von fesk- ländischen Käufern ausging, für Wollfelle, ale in London für australische Rechnung zur Versteigerung kamen. Im Ver- 92 gleich zur vorausgegangenen Versteigerung wurden Merinos 5 15% und Kreuzzuchten(einschl. der PFunta-Arenas-Felle) 10% teurer bezahlt. Wenn sich auch die Preise nicht wesentlich verändert haben, so ist man für die Zukunft doch obtimisti- scher gestimmt, nachdem der englische Lohnabbau nunmehr als beendet angesehen werden kann. In der Textilindustrie sind alle Lifferenzen beigelegt, aber Was wichtiger ist, auch der große Lohnkamuf im englischen Kohlenbergbau ist nun- mehr endgültig beendet. In Verbindung hiermit erwartet man im allgemeinen eine Belebung der industriellen Tätig⸗ keit, die auch auf die Haltung des Wollmarktes nicht ohms Einfluß bleiben kann, wenn man sich auch nicht verhehlt, dab der größte Teil der verarbeitenden Industrie sich reich- lich eingedeckt bat. Schittsverkehr. Der Dampfer„Samland“ der Red Star- 28 Linie, Antwerpen, ist am 18. Juni von Antwerpen abgefahren 8 und am 2. Juli vormittags in Philadelphia angekommen. 5 Der Dampfer„Rotterdam der Holland-Amerika-Linie, Rotter- 8 dam, ist am 5. Juni von Newyork abgefahren und am 5. Juli vormittags in Rotterdam angekommen. n 25 Briefkaſten. 8 Wir ditten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet.—— Mündliche Auskünfte zu erteilen, ſind wir nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem Wege einzureichen. K. Pr. Fragen Sie bei den Spinnereten Jakob Seelig, Hersſeld⸗ Kalkobes, J. 85 junior, Neipzie Magazingaſſe 2—5 kner Ihnen jede Garnfärberei und ⸗Handlung hier am Platze den mtauſch. Revolution. Stellen Sie mehrorts kleine offene Gefäße(Untertaſſe) mit Petroleum auf,— 1 Stampfzucker mit Schwefel vermiſcht, oder legen Wermut, Enzian, Isländiſches Moos, Tauſendgüldenkraut aus, oder legen Sie mit Pfefferminzöl getränktes Papier aus; alles dies ſind Mittel, die Ameiſen zu vertreiben. A. K. 50. Einen guten—5 elle 82 0 eine Auflöſung von zwei Teiler Meſc 70 Teile Kolophon und 32 2 Rüböl. 5 Miſchung 5 8 Ruten, Papierdüten uſw. Den Leim kaufen Sie jedoch ſertig K H. Es kämen in Frage: Erziehungs⸗ und Pflegeanſtalt Mosba Baden, Guſtav Werner-Seulg in Reutlingen, Anſtalt zu Morioderg 5 5 Schwäbiſch⸗Hall, beide in Württemberg, wohin Sie ſich evtl. wenden können. 5 12 110er. Wenden Sie ſich direkt an das Reichswehrminiſterinm A. M. 100. 1. Für eine Einzelfirma ſtellen ſich die Koſten für die Ein⸗ tragung auf durchſchnittlich—400 Mk., für Geſelſche eenen 5 800 W. Bei letzteren wird auch die Höhe des Kapitals in Rechnung gezogen. Fragen Sie bei der Telegraphenverwaltung nach. 30 8 N hausfrau i. Ir,. reſſen können wir im Briefkaſten keine m„ deee erfragen Sie Näheres bei einer Zweigſtelle des Babiſchen e ins. Ph. P. Wenden Sie ſich an die hieſige Poſtverwaltung. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli Fegelstatſon vom Dat 1 12 1.1 2 nemachengen Sohusterinasl. 179.80.75.0.0.85 Abends FJJCCCCC(„„u„ aa88. Hanas„„„„„„357.22.25.22.21.15 Nachm, 2 Uhr Hanndem„„273.87 4f1 407 305 301 Vorgens 7 r TTJCTCC00%, 0% e..-B. 14 Uhr T*35.46 1. Vorm. 2 Uhr J 0. 101.12 1½7 Vachm. 2 Uur va Neckaur: 0 annbem 20.0 800.99.00 3853 ee 8,8 8,s.5 15 Wasserwürme des Rheins am 7. Jull, morgens 6 Uhr: 10 R. Welterausſichten für mehrere Tage im vorans. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 8. Juli: Veränderlich, angenehme Luft. 9. Juli: 25 8 Regen, windig, teilweis Gewitter, ſchwül, ſpäter Uhl. — nnen Witterungsbericht. 1 5 7 ee 5 är aan perator fenp. Temp. Bemerkengen morgens ens de zohiag des vor- er er aeßt ter auf weneh dewzl⸗ mm drad 2 grad 0. gden am geag 5 kung 1. Jull 17˙ 10 133 4 220 4 4———25 15¹8 10.8„7 19.7 atili! bedegrt 1 1 10.0.5 3⁰ 18.0 üin che, Nec. 4 1 8 182 20%% eei, beis 4 55 2 105— ie 1 1150 e 2 delte 7. Jull 789.0 13⁰ 84 220 still A, 8l. Hauptſchriftl 2 Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumt für Fenigeten: 1 1 larrgsam Hreis- A. Maderno; für Lokales und den Übrigen redakttonell Ahalt: J. V. Franz Kircher; für Handel: Dr. A, Nepple; ſür 18 o Iynn„ Maungeſmer General⸗Ageis Gm.“b.., Mannheim, E 6, 2. g 6. Seite. Nr. 307. Donnerstag, den 7. Juli 1921. * ng Faneh pfn. un in der Nähe der Breiteſtr. wo ſie zwichen rei und Ifll Pripat--Auskunffe ½3 Uhr ihr Eſſen wärmen könnte. Briele mit Preis⸗ 4 eee lobus Vertrieb klektrot. Iih nathar Haurten Bedarfsarfikel 4, 5 part. Tel. 626ʃ für Siark⸗ und Schwach⸗ Austünfte jeder ſtrom, welcher demnächſt] Art, Erhebungen in allen im beſetzten Gebiet eröff⸗ Kriminal- und Zivilpro⸗ net wird, sucht An- geſſen. Alimentation, Ehe⸗ gebote von ſcheidung, Beobachtung, Großhandlung liebetwachung. Heirats⸗ unter D. P. 57 an die Akünfte. Nelfebeglellung Delchaltenede Nüähmaschinen uche Abnehmer T22. 2242-85 ſ aren Aragen- nur ˖ 1. 2.. meie Wäsderei 1 Schor 4nne Junges Chepaar, POl. 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Lröbtespiälxisches Volksiestam veranſtaltet vom Reichsbund der Kriegsbeſchädig⸗ II., 13. Und 17T. Juli ten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen Eintrittspreiſe: Dauerkarte für 4 Tage.— Mk.; Ein- laßkarte.— Ml. à Perſon: frei; am Kinderhilfstag.— Mk., Parkfeſtzeitung mit Programm und Plan Stück.— Mk. Kinder unter 14 Jahren Kinder 30 Pfg.: 1972² Saſſſeagagerggggagggegegee Bi te Sn Ae mue Aee Wttttte inin untunun eeeeeeneeeetee Aittteten ſſapeaaan eeetttteettett Maeeeeeeeeeeeeee ae atdd ees 8 Wüe National-Theater Mannheim. Donnerstag, den 7. Juli 1921 55. Vorstellung in Miete, Abieilung B Rigoleito Oper in vier Akten nach dem ſtalienischen des Piave von J. G. Giünbaum. Musik von G. Verdi. Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikalische Leitung: Paul Breisach a. G. In den Hauptrollen: 37 Herzog von Mantundn Max Lipmann Rigoletto, sein Hofnarr Hans Bahling Gilda, dessen Tochter lrene Eden Sparafucile, ein Bravo Wilheim Fenten Maddalena, seine Schwester Johanna Lippe Giovanna, Gildas Gesell- —00 Betty Kofler Qrat von Monterone Mathieu Frank Srat von Ceprano. NHermann Trembich 1740. seine Gemallin ee Weidmann arullo Hugo Voisin Borsa Hoflavsliere„Gaul Kulin Anfang 7 Uhr. Eude 9½ Uhr. Mener Ogvrettensnielec Hazenzarten Donunerstag. den 7. Juli 1921 Zum ersten Male: 83 „Die Keuschf Susanne“ Anfang 7½ Uni. Ende 10 Uht. KRünsflerthzater„Apollo“ Heute und folgende Tage, abends 7% Uhr: 8252 „Der veruüngte Adolar. Anfang 8 Uhr 10 Min. abends Gastspiel 1 Robert Koppel, vom ehemal. Wolzogenschen Ueberbrettl in seinen Meister-Chansons. Een und Türcdz Purpat. Lpdie Hcnanz. itv u. Heisz Feadeinen. Faun u. Hiphe. Lu Cærene die aus Mannkeim gebütiige Kabaret- Künstlerin. Leilung: Wilſam Schüff, Wein-Restaurant ab 6 Uhr warme Küche. 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Schluasskonzert. Donnerstag. 14. Juli: 1Il. Schlusskonzert(letztes) Klassiker-Abend: Bach, Haydn. Mozart, Beethoven. Wupdich zum Waſchen Eintritt ftei gegen Volzelgung des Plogrimms(Alk..—) Zu haben in den Musikaljenhandlutigen: Heckel, Pfeifter, Spiegel, im Sekretariat der Austalt M 4, 1 und Abendkasse. 8124 Vorzügl. Weine Künstler-Nonzert Weinrestaurant Wolf 54 F e Heute Donnerstag, 7. Juli Faulersbend mit Cagriel Jer Cerchm. Bader Charloſe Wolf. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Ware zum oder 95700 Feinste Sübrahm- Tafelbutter pfd. Mk. 24.— Wiederverkäufer billiger Peteruunmeld.l. Erstkl. Küche Versicherung gegen Fäbrrad-Diebstahl manmnuennmmeemmnninnnmmmmemmmnn zu liberalen Bedingungen und mässigen Prämien vermittelt die General-Agentur WIIn. Dufung. annheim Elisabethstrasse 3. 7334 Telephon 1921. Telephon 1921. eDel Massiv vwämische Speise- u. 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