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Bildung.Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandernu. Reiſen. der Terror in Oberſchleſien. WTB. Kattowitz, 7. Juli. Der Kreiskontrolleur von Kat⸗ towitz⸗Stadt teilte der Leitung des Flüchtlingslagers mit, daß es bis morgen 12 Uhr mittags aufzulöſen ſei. Auf Grund von Verhandlungen wurde eine Verſtändigung dahin erzielt, daß das Flüchtlingslager erſt am Dienstag aufgelöſt wird. Die Maßnahme mußte hinausgeſchoben werden, da die Leitung des Flüchtlingslagers den Beweis erbrachte, daß immer noch täg⸗ lich etwa 40 bis 70 Flüchtlinge nach Kattowitz zu⸗ ſtrömen, weil der Terror in den Landgemeinden fortdauert. In Vogutſchütz und Gieſchwalde weht nach wie vor die polniſche Flagge von den Gemeindehäuſern. Hindenburg, 7. Juli.(W..) Die deutſche Bevölkerung des Kreiſes Hindenburg richtete an die Interalliierte Kom⸗ miſſion telegraphiſch einen Hilferuf, in dem es heißt, daß heute, nachdem die Räumung längſt hätte vollzogen ſein müſſen, ſich die Zuſtände noch in keiner Weiſe ge⸗ beſſert hätten. Die Landorte ſeien noch voll Inſurgenten, die ſich überall Polizeigewalt anmaßten. So ſei in der Ge⸗ meinde Bickupitz mit Genehmigung des franzöſiſchen Kreis⸗ kontrolleurs eine aus Inſurgenten beſtehende Gemeindewache gebildet worden. Selbſt in Hindenburg ſeien Verſchlep⸗ pungen und Mißhandlungen der Einwohner an der Tages⸗ ordnung. Der Transport großer Mengen von Waffen nach dem Kreiſe Hindenburg dauere an. Der Hilferuf verlangt die ſofortige Abberufung des franzöſiſchen Kreiskontrolleurs und den Einmarſch interalliierten Truppen und zwar lediglich Eng⸗ länder oder Italiener. WTB. Beuthen, 7. Juli. Die Uebergabe des Bahn⸗ hofs Kattowitz verzögerte ſich bis 4 Uhr. Sie erfolgte in Gegen⸗ wart eines interalliierten Kommandos, Vertretern der deut⸗ ſchen und der früheren polniſchen Eiſenbahnbehörden. Abends .13 Uhr erreichte der erſte Schnellzug aus Berlin den Bahnhof Kattowitz. Der geſamte Güter⸗ und Nebenbetrieb iſt ſeit 4 uhr wieder aufgenommmen. Unmenſchliche Grauſamkeiten der Franzoſen in Beuthen. Berlin, 7. Juli.(Priv.⸗Tel.) Blättermeldungen zufolge hat das ſozialdemokratiſche Mitglied des oberſchleſiſchen 12er⸗ Ausſchuſſes Cyrus in einem Schreiben an die J. A. K ſchärfſten Proteſt gegen das Verhalten der franzöſiſchen Beſatzung in Beuthen anläßlich der Zwiſchenfälle beim Ein⸗ zug der engliſchen Truppen erhoben. In dem Schreiben wird geſchldert; wie grauſam die franzöſiſchen Soldaten die wehrloſe Menge, die zum größten Teil aus Frauen und Kindern beſtand, mißhandelten. Aufgrund von Ausſagen wird feſtgeſtellt, daß ſich im Rücken des franzöſiſchen Majors, der von hinten getroffen wurde, kein Demonſtrant, ſondern nur franzöſiſche Soldaten befanden. Dieſe Tatſache berechtige zu der Annahme, daß der Major in unbeabſichtigter Weiſe von den franzöſiſchen Soldaten, die auf die Menge feuerten, erſchoſſen worden ſei. Das Proteſtſchreiben ſchildert dann weiter, die beſtialiſche Weiſe, in der die von den Fran⸗ zoſen verhafteten jungen Leuten mißhandelt worden ſeien. Auf dem Transport zum Quartier Foch hätten die Fran⸗ zoſen auf die Gefangenen mit Gummiknüp⸗ peln und Reitpeitſchen eingeſchlagen. Auf dem Ka⸗ ſernenhofe ſeien ſie ſolange mißhandelt worden, bis ſie alle auf einem Haufen zuſammenbrachen. Cyrus, deſſen Bruder ſich unter den Verhafteten befand, ſchließt die Schilderung mit den Worten: Nach den übereinſtimmenden Angaben aller von mir vernommenen Augenzeugen, haben ſich die franzöſiſchen Soldaten und Offiziere wie wilde Tiere benommen und unerhörte Grauſam⸗ keiten begangen. Eine treffliche Illuſtration zu den Leipziger Verhand⸗ *kungen! Ein neuer— engliſcher— Stadtkommandant in Beuthen. WTB. Beuthen, 7. Juli. Anſtelle des bisherigen Stadt⸗ kommandanten, General Lecomte Denis, wurde der eng⸗ liſche Oberſt Vauchope, Führer der ſüdlichen Brigade in Oberſchleſien zum Stadtkommandanten ernannt. Pomphafte Leichenfeier für Major Montalegre. WB. Beuthen, 7. Juli. Heute Vormittag fand die Ueberführung der Leiche des am Montag an der neuen Kaſerne erſchoſſenen franzöſiſchen Bataillonskommandanten Najor Montalegre ſtatt. um 10 Uhr wurde die Leiche von der neuen Kaſerne abgeholt und in großem Zuge nach der Trinitatis⸗Pfarrkirche gebracht. An dem Zuge be⸗ teiligten ſich außer den hier ſtehenden interalliierten Truppen zahlreiche Offiziersabordnungen aus den übrigen Orten des beſetzten Gebietes, an der Spitze General Lerond, General de Marinis und Sir Harald Stuart, Alle in Beuthen liegenden franzöſiſchen Truppen waren teifgeboten. Aus den Nachbarorten waren verſchiedene Ab⸗ eilungen abkommandiert. Die italieniſchen und eng⸗ Kolchen Truppen waren in einer Stärke von etwa je einer Straßen r im Zuge vertreten. Die Abſperrung in den ztraßen und Plätzen, die der Zug paſſierte, beſorgten eng⸗ 255 Rauppen und Sicherheitspolizei. Zu dem Zuge hatte Idten eihe polniſcher Vereine zahlreiche Mitglieder aufge⸗ 15 die Kränze mit Schleifen in den polni⸗ 9 Farb en mit ſich führten. Auch mehrere Frauen⸗ 15 5 7 waren in dem Zuge vertreten. Um 10% Uhr fand Der Sa t. Trinitatis⸗Pfarrkirche das feierliche Requiem ſtatt. Dann 435 mit der franzöſiſchen Trikolore bedeckt, wurde ſo⸗ ſümtliche dem Kaiſer ranz Joſef⸗Platz aufgeſtellt, wobei 12 Uhr 1 ruppen an dem Sarge vorbei marſchierten. Um Gleiwig 5 die Feier beendet. Die Leiche wird vorerſt nach geſetzt gergcht und auf dem dortigen Militärfriedhof bei⸗ ebt, ſpäter nach Frankreich übergeführt zu werden. Die 4 Trauerfeier verlief in voller Ruhe und Ordnung. Zwiſchenfälle ſind nicht vorgekommen. Der Mörder ein Inſurgent? WTB. Beuthen, 7. Juli. Die Unterſuchungen betr. des Mörders des franzöſiſchen Majors Montalegre ergaben, daß die Kugel von der Sedanſtraße von Rißberg hergekom⸗ men iſt. Der Mörder ſoll ein 19jähriger Burſche ſein, ein früherer Inſurgent. Seine Mutter wurde verhaftet, weil der Sohn flüchtig gegangen iſt. Die Geiſeln ſind bisher nicht freigegeben worden. Die Beiſetzung eines— Deutſchen WB. Beulhen, 7. Juli. Die Beſatzungsbehörde hat die Beiſetzung des Praktikanten Grziwotz, der bei den Vorgängen an der neuen Kaſerne durch einen Bajonettſtich in den Kopf getötet wurde, als er Verwundeten beiſtand, auf morgens 5 Uhr ſtatt 9 Uhr vormittags feſtgeſetzt. Die Zahl der Leidtragenden darf 30 nicht überſchreiten. Die Trauerfeier muß innerhalb einer Stunde beendet ſein. In einem Geſchäft wurden durch die Beſatzungsbehörden ſämtliche ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleifen be⸗ ſchlagnahmt und das Geſchäft geſchloſſen. Was gedenkt die Regierung zu tun? Oppeln, 7. Juli.(W..) Seit dem 6. Juli beſteht für die Ein⸗ und Ausreiſe von und nach Oberſchleſien wieder der Paßzwang, wie vor dem Abfſtande. Die Päſſe müſſen alſo wieder das franzöſiſche Viſum tragen. Um die Aufhebung der Sankllonen. In welchem Maße unſer Wirtſchaftsleben durch die Sank⸗ tionen fortſchreitender Lähmung verfällt, das hat erneut die Düſſeldorfer Regierung in einem Bericht an die vorgeſetzte Stelle nachgewieſen. Nach einem früheren Bericht waren bis Ende Mai 72 Stillegungen und Betriebseinſchrän⸗ kungen im Regierungsbezirk an die amtlichen Stellen gemel⸗ det worden. Nach dem neuen Bericht ſind in der Zeit vom 1. bis 24. Juni weitere 27 Betriebe ſtillgelegt oder eingeſchränkt worden, ohne daß es möglich geweſen wäre, die Entlaſſung von Arbeitern vor Ablauf der Sperrfriſt zu verhindern. Viel verhängnisvoller iſt aber der Umſtand, daß die Zahl der Betriebe, die aus eignem Entſchluß oder unter dem Druck ihrer Belegſchaften zum Zwecke der Verhin⸗ „[derung von Arbeiterentlaſſungen zur Streckung der Arbeit (Kurzarbeit) übergegangen ſind, ganz außerordentlich zuge⸗ nommen hat, ſo daß augenblicklich von gegen 550 000 in Fa⸗ briken und dieſen gleichgeſtellten Anlagen beſchäftigten Arbei⸗ tern etwa 200 000 kur zarbeiten. Allein bei den 90 Mit⸗ gliederfirmen der Arbeitgebervereinigung von Düſſeldorf und Umgegend, Abteilung Hütten⸗ und Maſchinenbauinduſtrie, mit ungefähr 50 000 Arbeitern betrug in den Monaten Mai und Juni die Zahl der von den Arbeitsbeſchränkungen be⸗ troffenen Arbeiter gegen 20000. In der Kleineiſen⸗ und Maſchineninduſtrie des Bergiſchen Landes und in der Textil⸗ induſtrie des Wuppertals war die Verhältniszahl der Kurz⸗ arbeiter noch beträchtlich höher. Die von vielen Firmen er⸗ griffene Maßnahme, angeſichts des völligen Arbeitsmangels oder der Arbeitsſtockung die Arbeiter in den tarifmäßigen Urlaub zu ſchicken, bringt auch nur eine vorübergehende und daher unzulängliche Abhilfe. Da mit der Kurzarbeit natür⸗ lich eine entſprechende Schmälerung des für die große Mehr⸗ zahl der Arbeiter, insbeſondere der Verheirateten, das Exiſtenzminimum nicht überſteigenden Arbeitsverdienſtes ver⸗ bunden iſt, muß die jetzige Wirtſchaftslage unbedingt zu einer ſchnellen und gänzlichen Verelendung der Arbeiterſchaft, die ſich beſonders an deren Kindern offenbart, und zu einer ſtar⸗ ken Radikaliſierung der Maſſen führen. Demgegenüber kann nicht dringend genug darauf hingewieſen werden, daß nach den der Induſtrie vorliegenden Unterlagen mit Sicherheit auf eine Entſpannung der Wirtſchaftslage für den Düſſeldorfer Bezirk zu rechnen iſt, ſobald die erweiterte Beſetzung wieder aufgehoben wird und die Zollſchranken fallen. Zur Kohlen⸗ verſorgung wird in dem Bericht bemerkt, daß nur der außerordentlich ſchlechte Geſchäftsgang die herrſchende große Kohlenknappheit weniger in die Erſcheinung treten läßt. Im allgemeinen konnten den Betrieben nur 25 v. H. des ihnen zuſtehenden, ohnehin ſchon geringen Kontingents zugewieſen werden. Zur Aufrechterhaltung großer lebenswichtiger Be⸗ triebe, wie Mühlen, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke, mußte daher im Laufe des Monats Juni bereits in etwa 30 Fällen zur Beſchlagnahme von Kohlentransporten von Selbſtver⸗ brauchern geſchritten werden. Gegen die Aufrechlerhaltung der Sanktionen. 99B. Kaiſerslautern, 7. Juli. Der Stadtrat nahm heute in einer Entſchließung Stellung zu den wirtſchaftlichen Sanktionen. Die Entſchließung lautet: Der Stadtrat Kaiſerslautern bittet die deutſche Regierung, ſich mit größtem Nachdruck um die ſchleunigſte Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen zu bemühen. Induſtrie und Handels⸗ unternehmen haben bis jetzt ihre Betriebe trotz des ſchlechten Ge⸗ ſchäftsgange⸗ weitergeführt, um Arbeitsloſigkeit zu ver⸗ hindern, in der Hoffnung, daß die Aufhebung der Sanktionen er⸗ folge. Aeltere Aufträge ſind kaum mehr vorhanden. Die Sank⸗ tionen zerſtören unſer ganzes Wirtſchaftsleben, bringen Arbeits⸗ loſigkeit, Teuerung und Maſſenelend unter die Arbeiterſchaft. Un⸗ nütze Waren werden aus dem Weſten eingeführt, die unſere Kauf⸗ kraft verringern und die deutſche Volkskraft gefährden. Die weitere Aufrechterhaltung iſt moraliſch und rechtlich ungerecht⸗ fertigt. Sie zerſchneiden ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet am gemeinſamen Hauptverkehrsweg und ſetzen die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit herab und verhindern ſo die Erfüllung der For⸗ derungen des Londoner Ültimatums. Die wirtſchaftlichen Sank⸗ tionen werden von dem rheiniſchen Volk als eine einſeitige Be⸗ ſtrafung empfunden. Die Entſchließung wurde eingebracht von den vier Fraktionen des Stadtrates, der deutſchen Volkspartei, den Demokraten, der bayeriſchen Volkspartei und den Mehr⸗ heitsſozialiſten und wurde einſtimmig angenommen. Neuerungen der Aheinlandlommiſfſion. Erleichterte Jollkontrolle für Rheinſchiffe. Koblenz, 7. Juli. Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat durch eine Verordnung 94 beſondere Beſtimmungen bezüglich der Zeugnispflicht der in Dienſten der Rheinlandkommiſſion oder der Beſatzungsarmeen ſtehenden deutſchen Staatsangehörigen vor deutſchen Strafgerichten erlaſſen. Zeugenladungen an ſolche Per⸗ ſonen ſind entweder durch Vermittlung der Kreisdelegierten an die Rheinlandkommiſſion oder an die militäriſchen Vorgeſetzten der Be⸗ treffenden zu richten. Sie müſſen die Angaben enthalten, über die der Zeuge vernommen werden ſoll. Die Rheinlandkommiſſion oder die Militärbehörde kann der Vorladung widerſprechen, wenn der Zeuge über dienſtliche Tatſachen gehört werden, oder wenn er vor einem Gericht des unbeſetzten Gebiets erſcheinen ſoll und eine Schädigung dienſtlicher Intereſſen vermutet werden kann. Bekanntlich wurden bisher die Rheinſchiffe bei der Ein⸗ und Ausfuhr aus den beſetzten rheiniſchen Gebieten in Maximilianau durch alliierte Zollorgane kontrolliert und unterſucht. Dieſe Kon⸗ trolle hat zu einer erheblichen Verzögerung und Gefährdung der Schiffahrt geführt. Die darüber von deutſcher Seite erhobenen Klagen haben nunmehr bei der Rheinlandkommiſſion dazu geführt, daß die flußabwärts fahrenden von Karlsruhe kommenden Schiffe nicht mehr wie bisher in Maximilianau, ſondern in Karlsruhe vor ihrer Abfahrt unterſucht werden, und zwar durch die Dienſtſtelle der Interalliierten Rheinſchiffahrts⸗Kommiſſion, die im Karlsruher Hafen bereits beſteht. Nach der Unterſuchung werden dieſe Schiffe mit einem auf weite Entfernung leicht erkennbaren Geleitſchein verſehen, den ſie der alliierten Kontrollſtelle in Maximilianau vor⸗ zuzeigen haben, ohne Anlegung oder ohne zwecks Anlegung an das an dieſer Stelle ſtationierte Wachtboot manövrieren zu müſſen. Die Durchführung dieſer Maßnahme wird wohl zur Folge haben müſſen, daß jede Verzögerung in der Fahrt der Schiffe vermieden wird. Vor kurzem hat erſt die interalliierte Rheinlandkommiſſion die. Verordnung 90 erlaſſen, die einen ſchweren Eingriff in die deutſche Rechtſprechung und für die Sonderbündler und Vaterlandsverräter im beſetzten rheiniſchen Gebiet einen Freibrief bedeutet. Das Ge⸗ ſetz beſagt im weſentlichen folgendes: Die von der interalliierten Rheinlandkommiſſion erlaſſenen Verordnungen haben nach dem Rheinlandsabkommen Geſetzeskraft. Sie werden rechtsverbindlich mit ihrer Veröffentlichung. Die Veröffentlichung erfolgt in der von der interalliierten Rheinlandkommiſſion beſtimmten Weiſe insbeſon⸗ dere durch Anſchlag im Dienſtgebäude der Kommiſſion in Koblenz. Daneben werden dieVerordnungen auch in das Amtsblatt der Rhein⸗ landkommiſſion aufgenommen. Anordnungen und Entſcheidungen, welche von der Rheinlandkommiſſion und von durch ſie ausdrücklich ermächtigten Behörden ausgehen, ſind in gleicher Weiſe rechtsver⸗ bindlich wie die Verordnungen und Anweiſungen, ſofern ſie in Ausführung des Rheinlandzabkommens ergehen. Vorausſetzung für die Rechtsverbindlichkeit iſt jedoch, daß dieſe Anordnungen und Ent⸗ ſcheidungen den Betroffenen beſonders zugeſtellt ſind, oder daß ſie in gleicher Weiſe wie die Verordnungen veröffentlicht werden. Zu⸗ widerhandlungen gegen Verordnungen, Anweiſungen, Anordnungen und Entſcheidungen werden mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark oder mit Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahre bedroht. Beamte können außerdem ihres Amtes dauernd oder zeitweiſe enthoben oder aus den beſetzten Gebieten ausgewieſen werden. Die Verwicklungen im nahen Oſten. Zuſpitzung der Lage. c. Baſel, 8. Juli.(Priv. Tel.)„Echo de Paris“ meldet, daß die alliierten Mächte das Mandatüber Konſtan⸗ tinopel und Kleinaſien England übertragen haben. Der „Matin“ berichtet, die Lage in Konſtantinopel werde täglich ernſter und beginne ſich durch diemilitäriſchen Rüſtun⸗ gen Serbiens und Rumäniens zu komplizieren. Eine alliierte Flolle vor Konſtankinopel. ONB. London, 7. Juli. Das Reuterbüro meldet aus Malta, daß die Zuſammenziehung der engliſchen Flotte in den Gewäſſern des Bosporus beendet iſt. Alle Kampfvor⸗ bereitungen ſind getroffen. Zahlreiche Kriegsſchiffe kreuzen vor Konſtantinopel. Die Pforte erſucht um Eingreifen der allijerten Obe- kommiſſion. WB. Paris, 7. Juli. Wie die Havasagentur aus Kon⸗ ſtantinopel meldet, hat die Pforte geſtern den Vertretern der alliierten Großmächte eine neue Proteſtnote übergeben gegen das Ankern griechiſcher Kriegsſchiffe an der neutralen Küſte, gegen die Verwendung der Küſte der neutralen Zone als Angriffsbaſis gegenüber der Pforte und gegen die Grau⸗ ſamkeiten der griechiſchen Truppen in der Zone von Ismid. In der Note wird um das Eingreifſen der alliier⸗ ten Oberkommiſſion erſucht. Griechiſche Niederlage. WB. Konſtantinopel, 7. Juli. Havas. Feindliche Trup⸗ pen, die in Cara Murſal gelandet ſind, erlitten eine Schlappe. Die Griechen hatten ungefähr 4000 Mann gelandet und verſuchten in der Richtung auf Ismid vorzugehen. Aber nach einer kräftigen Verteidigung der Bevölkerung mit Unter⸗ ſtützung regulärer kemaliſtiſcher Truppen wurden die Griechen an die Küſte zurückgedrängt. Nach Berichten aus ſicherer Quelle ſollen die Griechen 1000 Tote und Verwundete verloren haben. Die griechiſchen Zeitungen geben dieſe Nie⸗ derlage zu. Die griechiſche Zeitung Patritze, die in direk⸗ ter Beziehung zum griechiſchen Generalſtab ſteht, beſtätigt gleichfalls die Niederlage. Nach einer letzten Nachricht haben die Griechen ihre Truppen wieder eingeſchifft, und die Halb⸗ inſel ſoll vollſtändig von dem Feind befreit ſein. die Dorgänge im fernen Oſten. WTB. Waſhington, 7. Juli. Nach dem hieſigen Bericht⸗ erſtatter des„Philadelphia Public Ledgers“ machte die briti⸗ ſche Regierung der amerikaniſchen Regierun Vorſchläge zur drei Großmächte Großbritan⸗ nien, Japan und den Vereinigten Staaten im Stillen Ozean. Der Berichterſtatter fügt hinzu, daß die engliſchen Vorſchläge auf mündlichem diplomatiſchen Wege übermittelt wurden und ſagt, daß ſie durchaus einen amtlichen Cha⸗ rakter tragen. Sie unterliegen zurzeit der Prüfung durch die Regierung in Wafhington. 2. Seite. Nr. 309. Mannheimer General · Anzeiger.(mittag · Ausgabe Freitag, den 8. Juli 1921. Das Wehrmachlverſorgungs⸗Geſetz. Nach mehrwöchigen Beratungen im 6.(ſozialen) Aus⸗ ſchuß hat der Reichstag am Montag und Dienstag in ſeinen Vollſitzungen das Wehrmachtverſorgungsgeſetz verabſchiedet. Es war höchſte Zeit, denn die Mannſchaften, die zu einer 12⸗ Nhrigen Dienſtzeit ſich verpflichten müſſen, haben ebenſo wie die Offizier⸗Anwärter, die mindeſtens 29 Jahre in der Wehr⸗ macht dienen ſollen, nicht bloß ein hohes Intereſſe, nein auch ein Recht darauf, endlich zu wiſſen, in welcher Weiſe der Staat für ſie zu ſorgen gedenkt, wenn ſie vor oder nach beendeter Dienſtverpflichtung ausſcheiden. Die bisherige Unſicherheit in dieſer lebenswichtigen Frage hat zweifellos die Anmeldungen zur Reichswehr, beſonders bei den Mannſchaften, in recht un⸗ günſtiger Weiſe beeinflußt. Es ſoll im nachſtehenden verſucht werden die wichtigſten Aenderungen, die der Ausſchuß und das Plenum an dem Geſetz vorgenommen, kurz zuſammen⸗ zuſtellen. Die Vertreter der Deutſchen Volkspartei ſetzten ſich von Anfang dafür ein, daß der Zivildienſtſchein(510) auf Antrag bei der Entlaſſung allen Unteroffizieren und Mannſchaften zu gewähren ſei, daß alſo die Kannvorſchrift des Entwurfs in eine Mußvorſchrift verwandelt wurde. Dies entſpricht einem dringend geäußerten Wunſche der Wehrmachtsangehörigen, die davon ausgehen, daß die Beamtenlaufbahn keinem ver⸗ ſchloſſen und die Auswahl dazu nicht in die Hand der Vorge⸗ ſetzten gelegt werden ſoll. Es gelang allmählich, den Wider⸗ ſtand aller übrigen Parteien zu überwinden und mit dieſer Aenderung einen ſtarken Anreiz für den Eintritt in die Wehr⸗ macht auszuüben. Um andererfeits einen allzugroßen An⸗ drang der Kapitulanten zur Beamtenlaufbahn, der keineswegs erwünſcht ſein kann, hintanzuhalten, ſieht§ 8 eine beſondere Zulage von jährlich 2000 M. vor, die ſolchen Kapitulanten er⸗ teilt wird, die den Zivildienſtſchein nicht beanſpruchen. Dieſe Zulage wird ebenſo wie die Uebergangsgebührniſſe zur Er⸗ leichterung in den bürgerlichen Beruf auf höchſtens drei Jahre ewährt; die Uebergangsgebührniſſe ſelbſt betragen im erſten hre%8, im zweiten 6, im dritten Jahr ½ des zuletzt zu⸗ ſtändigen ruhegehaltfähigen Dienſteinkommens. Merkwür⸗ digerweiſe lief die Linke gerade gegen dieſe Beſtimmungen Sturm und wollte die Uebergangsgebührniſſe auf ein Jahr beſchränken, die Zulage aber ganz ſtreichen, was natürlich erade eben zur Folge hätte, daß niemand auf den Zivildienſt⸗ 0 n verzichtete und der auch von der Linken er aſſenandrang zum Beamtentum erſt recht einträte. Sturm wurde abgeſchlagen. Ebenſo gelang es den Vertretern der Nechten, die von den Mehrheitsſozialdemokraten angefochtene einmalige Ueber⸗ angsbeihilfe(8 15), die hauptſächlich zur Beſchaffung von Jiolkleidern uſw. dienen ſoll, zu erhalten, ja nach dem Antrag der Deutſchen Volkspartei ſie auch auf die jüngeren Offiziere bis zum Hauptmann einſchließlich auszudehnen. Dagegen wurde der Antrag der gleichen Partei, im§ 16 die Friſt für die einmalige Umzugsentſchädigung(in Höhe der entſtande⸗ nen Koſten) von 6 Monaten auf 3 Jahre nach der Entlaſſung auszudehnen, nicht angenommen; wir mußten uns mit der kleinen Verbeſſerung begnügen, daß im 2. Halbjahr noch die Hälfte gezahlt werden kann. Wenn die Linksparteien ſchon für die Mannſchaften nicht allzupiel übrig hatten, wie ihre Kürzungs⸗ und Streichungs⸗ antrüge bewieſen(die Kommuniſten hatten als einzige Ver⸗ ſorgung für ſämtliche Offiziere und Mannſchaften die Er⸗ werbsloſenfürſorge beantragtl), ſo war von vornherein klar, daß die Hauptangriffe ſich wieder einmal gegen die Offiziere richten mußten. Das Wehrgeſetz hatte inſofern einen höchſt erfreu⸗ lichen Fortſchritt gebracht, als Offiziere jetzt nicht ſtets, um Ruhegehalt zu beziehen, auf ein ärztliches Zeugnis angewieſen ſind, vielmehr ohne ſolches penſionsfähig ſind, wenn ſie nach dem Urteil der Vorgeſetzten aus irgend welchen Gründen nicht mehr für ihre Stelle geeignet ſcheinen. Die unglaub⸗ lichſten Gründe wurden gegen dieſe Beſtimmung ins Treffen geführt, die man, obgleich das Wehrgeſetz ſeit 34 Jahr in Kraft, nun plötzlich durch das Verſorgungsgeſetz wieder be⸗ 5 ſeitigen wollte. Eine neue Majorsecke werde eingeführt! Als bvb das nicht ſchon durch Friedensvertrag und Wehrgeſetz ſelbſt unmöglich wäre, die vorſchreiben, daß jährlich nicht mehr als 5 Prozent, alſo 200 Offiziere ausſcheiden dürfen, die ſich doch ſelbſtverſtändlich auf alle Dienſtgrade, beſonders aber auf die höheren und höchſten verteilen müſſen, und von denen auch künftig nach wie vor die erdrückende Maſſe auf Grund ärztlicher Zeugniſſe ausſcheiden wird. Ganz toll iſt die Be⸗ fürchtung, daß der noch bleibende, verſchwindend kleine Reſt dazu auserſehen ſein ſoll, eine Offiziers⸗Reſerve für den Krieg zu bilden. Die Heeresverwaltung müßte wirklich von allen guten Geiſtern verlaſſen ſein, wenn ſie zu einer ſolchen Reſerve ausgerechnet die Offiziere auswählen wollte, die als un⸗ fähig erklärt wurden und zweifellos ſchon deshalb meiſt. ſchwer vergrämt ſein werden. So war es dem Vertreter der raktion ein Leichtes, all dieſe Scheingründe ad abſurdum zu ühren, um ſo mehr, als auch der Reichswehrminiſter ſich nach⸗ drücklich für Beibehalt der neuen Beſtimmung einſetzte. Auch mit der im Ausſchuß beantragten Verſchlechterung des§ 36 hatte die Linke kein Glück; dieſer ſieht u. a. vor, daß der Offizier ſchon mit 30 Jahren das Höchſt⸗Ruhegehalt er⸗ reichen kann, während dies beim Beamten erſt mit 35 Jahren der Fall ift. Ueberzeugend wieſen der Miniſter wie die Sprecher der Rechtsparteien nach, daß dieſe Bevorzugung nur eine ſcheinbare iſt, daß der Kräfteverbrauch beim Offizier naturgemäß ein viel ſtärkerer iſt, daß ein großer Teil ſchon mit 30 Dienſtjahren, ja auch früher, ausſcheiden muß und daß bei Annahme der Abänderungsvorſchläge die Offiziere tatſächlich viel ſchlechter geſtellt wären als die Beamten, weil ſie dann überhaupt faſt nie in Bezug des Höchſtruhegehalts kämen. Bei den Beſtimmungen für die Hinterbliebenen gelang es dagegen trotz aller Bemühungen nicht, weſentliche Verbeſſe⸗ krungen durchzuſetzen, obgleich der Vertreter der Fraktion im Ausſchuß zahlenmäßig nachwies, daß beſonders die Hinterblie⸗ benen von Wehrmachtsangehörigen, die im Kriege ihr Leben einbüßen, teilweiſe ſchlechter bedacht werden, als die Hinterbliebenen des alten Heeres und der Beamten. Die Mehrheit des Hauſes, neben der Linken diesmal auch aus Zentrum und Demokratie gebildet, iſt offenbar ſo von pazi⸗ fiſtiſchen und Völkerbund⸗Ideen beſeelt, daß ſie den ewigen Frieden bereits als ausgemachte Tatſache betrachtet, trotz Oberſchleſien und trotz des erneuten Wettrüſtens all unſerer Nachbarn, trotz der unverblümten Abſage, die Kanzler Wirth »Legt doch auch die Flinten nieder!“ Im großen und ganzen aber ſtellt die Annahme des Ge⸗ 77—5 in der jetzigen Form einen abermaligen Sieg der unge⸗ ſchriebenen bürgerlichen Koalition dar. Möge das Wehr⸗ aus Frankreich erhielt als Antwort auf ſeine bewegliche Bitte: A Nie Kriegsbeſchuldiglen vor dem Aeichsgerichl. Laule freigeſprochen. ONB. Leipzig, 7. Juli. Der Zeuge Kaufmann Beicker aus Wilmersdorf war am 28. Auguſt 1914 Patrouillenführer. Er be⸗ gegnete dem Lautnant Laule mit 2 ſeiner Leute und dem ge⸗ fangenen Hauptmann. Die Deutſchen gingen mit dem Gefangenen auf eine Scheune zu. Der Leutnant ſprach auf den Gefangenen ein. Als die Soldaten dem Gefangenen das Koppel abnehmen woll⸗ ten, ſtieß er die Soldaten zurück. Nunmehr ſprang einer der Sol⸗ daten zurück und legte an. Da der Hauptmann fliehen wollte, ſchoß der Soldat auf den Hauptmann. Zeuge Rimmler, der hierauf ver⸗ nommen wird, kam zu dem Tatort, als der Soldat eben von dem franzöſiſchen Hauptmann einen Stoß vor die Bruſt erhalten hatte, daraufhin hat nach ſeiner Ausſage jemand geſchoſſen. Präſident: „Was war denn voraufgegangen? Zeuge: Das weiß ich nicht. Jech habe bloß geſehen, wie der Hauptmann auf den deut⸗ ſchen Soldaten einſchlug. Ich habe ferner geſehen, wie der Leutnant den Soldaten abgewehrt hat. Der Franzoſe hat auch auf den Leutnant geſchlagen. Artilleriſten, die gerade vorbeikamen, riefen:„Schießt doch den Keyl über den Haufen“. Der Zeuge Greif hat den Hauptmann mit zwei Kameraden in einer Scheuer gefangen genommen. Sie haben ihn aus der Scheuer an den Beinen heraus⸗ gezogen. Er wollte aber nicht nach der deutſchen Front mitgehen, ſondern nach der franzöſiſchen Front laufen. Als der Zeuge mit den Kameraden den Gefangenen ent⸗ waffnen wollten, ſchlug dieſer einen der Soldaten. Der Zeuge wollte ſodann von ſeinem Baſonett Gebrauch machen, wurde aber daran von dem Leutnant Laule verhindert. Laule ſprach immer in Franzöſiſch auf den Hauptmann ein. Als dann der Gefangene wieder um ſich ſchlug, rief der Leutnant:„Noch zwei Mann hier⸗ her“. In demſelben Augenblick fiel ein Schuß und der Kapitän ſtürzte tot zu Boden. Präſident:„War der Gefangene viel⸗ leicht betrunken“. Zeuge:„Aber feſte“. In der Scheune lagen viele Weinflaſchen. Der Offizier ſcheint den Abmarf ſeiner Leute verſchlafen zu haben. Er ſchlief nämlich noch in der Scheune, als wir ihn gefangen nahmen. Indere Zeugen ſagten in gleichem Sinne aus. Die zwei Belaſtungszeugen Dr. Müller und Dr. Gelunſch ſchränken ihre früheren Ausſagen erheblich ein; alle betonen die ſchlug. Der frühere Feldwebel Koop führt aus, er habe die Lang⸗ mut Laules bewundert. Der Kapitän habe laut geſchimpft, und als er entfliehen wollte, ſei ein Schuß gefallen, der den Kapitän niederſtreckte. Damit war die Beweisaufnahme geſchloſſen. Der Oberreichs⸗ anwalt und der Verteidiger Laules, Dr. Pohl⸗Berlin, waren ſich darin einig, daß Oberleutnant Laule den Kapitän weder meuchlings erſchoſſen noch den Befehl zum Erſchießen gegeben habe und daß daher ein Antrag auf Verurteilung nicht ge⸗ ſtellt werden könne. Nach 1/½ſtündiger Beratung wurde dann das Urteil verkündet: Oberleutnant Laule wird freigeſprochen. Die Begründung des Urteils ergibt ſich unmittelbar aus dem Verlauf der Verhandlung. Die franzöſiſche Preſſe und die Leipziger Arteile. Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Pariſer Zeitungen äußern ſich mehr oder weniger ent⸗ rüſtet zu dem Urteil im Prozeß Stenger⸗Cruſius. Der offiziöſe„Temps“ veröffentlicht folgende Notiz:„Nach den Urteilen, welche das Leipziger Reichsgericht der Reihe nach zugunſten von Schuldigen, die von den Regierungen in England, Belgien und Frankreich angeklagt wurden, gefällt hat, iſt man in Paris der Anſicht, daß die Verbündeten einen gemeinſamen Einſpruch erheben und alle dem Reichsgericht übergebenen Angeklagten zurückfordern ſollen.“ WB. Paris, 7. Juli. Die Freiſprechung des Generals Stenger und die Verurteilung des Majors Eruſius vor dem Reichsgericht in Leipzig wird von der Pariſer Abendpreſſe beſprochen. Der„Temps“ ſagt, der Urteilsſpruch werde von ganz Frankreich ſchmerzlich empfunden und eine berech⸗ tigte Entrüſtung hervorrufen, aber keine Ueber⸗ raſchung. Nach den vorausgegangenen Urteilen hätte Frank⸗ reich ſich nicht geſchmeichelt, von dem deutſchen Gericht Gerech⸗ tigkeit zu erlangen, die es den Verbündeten Frankreichs, Eng⸗ land und Belgien verſagt hätte. Zum Schluß ſagt der „Temps“:„Deutſchland verlangt von den Alliierten, daß dieſe die Sanktionen in dieſem Augenblicke aufheben. Aber ſein Verhalten geſtattet das nicht.“ Das„Journal des Debats“ iſt der gleichen Anſicht, daß es gewiß ſei, daß wegen der Aburteilung der Kriegsſchuldigen der Oberſte Rat Maßnahmen ergreifen müſſe. Was bei dieſer Gelegenheit am ernſteſten ſei, ſei das, daß in dem Augenblick, in dem die Alliierten eine Entſpannungspolitik beabſichtigten und in dem die Berliner Regierung Beweiſe für ihren guten Willen zeige, ein Teil der öffentlichen Mei⸗ nung alles tue, um den Schiffbruch dieſer Politik herbeizu⸗ führen. Deutſcher Reichslag. Kehraus, UBerlin, 8. Juli, (Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichstag iſt geſtern in die Ferten gegangen. Das letzte Wort war Oberſchleſien, es wird auch das erſte ſein, wenn man wieder zuſammenkommt. Denn wie immer die Dinge ausfallen werden, ob die Entſcheidung, wie Präſident Loebe in ſeiner Schlußanſprache hoffte, zu unſeren Gunſten geht, ob mit Hilfe Frankreichs das polniſche Laſter ſich zu Tiſch ſetzt, immer wird bei Beginn der neuen Seſſion Ober⸗ ſchleſiens zu gedenken ſein, das in Sorgen und Kämpfen uns feſter ans Herz wuchs denn je. Nur der Ton des Gedenkens wird je nach dem Ausfall des Würfelſpiels verſchieden ſein, der Ton und auch der Zeitpunkt. Laufen die Dinge gut, dann wird es bei der Vertagung bis zum 6. September bleiben, die eigent⸗ lich ja auch nur eine Unterbrechung der auf 3 Monate berech⸗ neten Pauſe bedeutet, Dann wird man 4 oder 5 Tage lang nach den Richtlinien und Anregungen des Kanzlers die Steuerpläne diskutieren, die in den nächſten Wochen aus der Zuſammenarbeit von Regierung, Parlament und Reichs⸗ wirtſchaftsamt entſtehen ſollen, um ſich dann um den 10. Sep⸗ tember herum abermals bis Oktobermitte zu dertagen. Er⸗ füllt ſich unſer Geſchickim Oſten, gidt's unweiger⸗ lich Sturm. Dann wankt dem Kabinett Wirth der Boden unter den Füßen, und der Reichstag wird über das„Was nun?“ ſich ſchlüſſig machen müſſen. AIndes: carpe diem. Einſtweilen ſind Ferien. Der letzte Tag war immerhin noch ein ausgewachſener Siebenſtun⸗ dentag. Aber er war alles in allem ſchmerzlos. Er hatte ſogar einen ſympathiſchen, wenn man will, einen ſchier erhe⸗ benden Moment, als nämlich vor der Verabſchledung der Ent⸗ ſchädigungsgeſetze(man hatte ſie alle drei verbunden, das uslands⸗, das Kolonial⸗ und das Verdrängungsſchädengeſetz) der Mehrheitsſozialiſt Riedmüller für ſämtliche Parteien mit Ausnahme der beiden radikalen Gruppen eine gemein⸗ 10 me Erklärung abgab. Darin wurde geſagt, daß der Ausſchuß in heißem Bemühen eine mittlere Linke aufzu⸗ machtverſorgungsgeſetz ein neuer Bauſtein werden zur Feſtigung unſerer kleinen, aber auserleſenen Wehrmacht. 7* wenn unſer Finanzelend nicht ſelbſt den gerechteſten An⸗ Langmut Laules und die Betrunkenheit de Kapitäns, der um ſich ſprüchen ein Ziel geſetzt hätte. Augenblicke leider, mann bis Weſtarp. Es geht alſo doch, wenn man will, wenn man es über ſich bringt, den Blickeinmal aufs Ganze zu lenken und bei Erledigung ernſthafter parlamentariſcher Geſchäfte der widrigen Wahldemagogie zu entſagen. Kommuniſten und Unabhängige freilich wer⸗ den's nie erjagen. Die einen, weil ſie die Volksgemeinſchaft überhaupt nicht, die anderen weil ſie trotz angeblicher Rechts⸗ entwicklung und manchem weiſen Rat ſie nur dunkel, ſozuſagen im Unterbewußtſein fühlen. Sie trieben auch geſtern noch bei unterſchiedlichen Anläſſen, zu allerletzt beim Ausſchußantrag für die Erwerbsloſenfürſorge, ihr altes Spiel, gerieten einan⸗ der in die Haare, warfen ſich umſchichtig Verrat der Arbeiter⸗ intereſſen vor. Dennoch: heute iſt Feiertag, heute und bis auf weiteres alle Tage. Ueber den politiſchen Ertrag aber der Seſſion und ihre Bedeutung für die fortgeſetzte A be⸗ wärtsentwicklung unſerer parlamentariſchen Sitte wird noch zu reden ſein. Deulſches Reich. Der Millionär als Proletarier. In der Reichstagsſitzung vom 5. Juli kam es zu einem Zwiſchenfall, der die übliche große Heiterkeit erregte. Der Führer der Unabhängigen Sozialdemokraten Abg. Dr. Roſenfeld hielt eine ſeiner bekannten Hetzreden gegen die „Klaſſenjuſtiz“. Als er mit den Worten ſchloß:„Die Prole⸗ tarier müſſen ihren Kampf durchführen“, wurde ihm zuge⸗ rufen:„Mit dem Millionär Roſenfeld an der Spitze!“ Damit war dem Herrn Proletarierführer der großartige Abgang Dahinter ſtand, nur für wenige 0 gründlich verdorben. Iſt doch bekannt, daß Dr. Rofenfeld tat⸗ ſächlich ein ſchwerreicher Mann iſt, der ſeine Millionen ſeinem Schwiegervater, einem der reichſten Lederhändler Deutſch⸗ lands, verdankt. Baden. Präſidenk a. D. Emil Glockner geſtorben. Tll. Karlsruhe, 7. Juli. Im Alter von 84 Jabren iſt der frühere Präſident der Oberrechnungskammer Erz. Emil Glockner geſtorben. Ueber 50 Jahre ſtand der Entſchlafene im badiſchen Staatsdienſt, in den er im Jahre 1860 als Praktikant eingetreten war. In ziemlich raſcher Weiſe vollzog ſich der Aufſtieg Emil Glockners. Im Jahre 1882 war er mit der Leitung der Sbeuer⸗ direktion betraut und 2 Jahre darauf Vorſitzender Rat im Finanz⸗ miniſterium geworden, dem er ſchon im Jahre 1874 als Kollegial⸗ mitglied angehört hatte. In den folgenden Jahren erfolgte ſeine Ernennung zum Staatsrat und zum Wirklichen Geh. Rat und 1909 wurde er an die Spitze der Oberrechnungskammer berufen. Am 1. Dezember 1912 trat Exz. Glockner in den Ruheſtand. Glockners Epoche machendes Werk, der Entwurf eines Einkommenſteuer⸗ geſetzes, biſdete die Grundlage für die Einkommenſteuer, die in Baden im Jahre 1886 eingeführt wurde. Auch bei der zeitgemäßen Umgeſtaltung anderer Steuern wirkte er tatkräftig mit. Eine Reihe von Jahren gehörte der Verſtorbene der früheren erſten Kammer:an. Bayern. Pfälziſche Fragen im bayeriſchen Staatshaushallausſchuß. München, 8. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Staatshaus⸗ haltsausſchuß des bayeriſchen Landtags be⸗ faßte ſich geſtern nachmittag mit wichtigen Angeleg en⸗ heiten der Rheinpfalz. Ein Antrag Brenneiſen (B..) bezweckte eine Einebnung des durch Sprengungen in einen Trümmerhaufen verwandelten Feſtungsgebie⸗ Ueberlaſſung des freigewordenen Steinmaterials für Straßen⸗ und Wohnungsbauten. Der Regierungsvertreter erklärte, Reich wohl ohne Zweifel beſtehe. das Material ſtehe dem bayeriſchen Staate zu, weil die Ger⸗ mersheimer Befeſtigung zu den Militärliegenſchaften gehöre, die von Bayern bei dem Verſailler Vertrag von 1871 mitge⸗ bracht wurde. Von pfälziſchen Abgeordneten wurde lebhaft Beſchwerde über die Art der Sprengung geführt. Antrag fand im Sinne der Regierungserklärung Annahme. Hildebrand(B..) und eine Eingabe aus Winzerkreiſen abgabe für Weinverſteigerungen. Eine Reihe pfälziſcher Abgeordneten bezeichneten die Stempelabgabe als eine ungerechte und ſchwere Belaſtung derr Winzer.„Von ungeheuren Gewinnen“ der kleinen Winzer und Winzergenoſſenſchaften könne nicht die Rede ſein. Wohl hohe Einnahmen gehabt und zum größten Teil ihre Schulden bezahlt, aber heute ſtehe der Weinbau wieder vor einer Zeit der Not und Gefahr, zumal infolge der U eberſchwe m⸗ mung mit elſäſſiſchen undfranzöſiſchen Wei⸗ nen. Die Selbſtkoſten des Weinbaues ſeien ſo ungeheuer geſtiegen, daß man ſich keiner Täuſchung hingeben dürfe. Ja, die Winzer ſtehen vor der Gefahr, wieder in die gleiche ſchwere Zeit hineinzukommen, die ſie vor einigen Jahren durchgemacht hätten. Die Redner ſprachen die Ueberzeugung aus, daß die Stempelabgabe für Weinverſteigerungen über⸗ haupt nicht beſchloſſen worden wäre, wenn bei der Beratung des Koſten⸗ und Stempelgeſetzes Kenner der Verhältniſſe im Weinbau zugegen geweſen wären. Dder Regierun gs⸗ vertreter erklärte ſich bereft, die Verhältniſſe im Wein⸗ bau zuprüfen und mit den Winzergenoſſenſchaften zu ver⸗ handeln. Er erkannte aber nicht an, daß die Lage des Wein⸗ baues derart ſei, daß ein erſt vor vier Monaten beſchloſſenes Geſetz ſchon wieder geändert werden müſſe. Das Ergebnis der Beratungen war, daß der Antrag Hildebrand mit 14 gegen 12 Stimmen abgelehnt wurde, dagegen ein Antrag Ries (B..) Annahme fand, der die Regierung auffordert, zu prü⸗ fen, ob nicht bei einer weiteren Abänderung des Koſten⸗ und Stempelgeſetzes die Einführung der Steuerfreiheit der Wein⸗ verſteigerungen veranlaßt werden könnte. In einer vorhergegangenen Sitzung des Staatshaus⸗ haltsausſchuſſes erklärte Handelsminiſter Hamm zu einem Antrag Rothenmeyer(B..), der die unbedingte Erhaltung des Zuſammenſchluſſes der pfälziſchen und rechtsrhei⸗ niſchen Eiſenbahnen in einem Landeseiſenbahnrat bezweckt, daß er im Namen der Regierung den An⸗ trag begrüßen könne. Die wirtſchaftliche Zugehörigkeit der Pfalz zu Bayern müßte mindeſtens ſolange aufrecht er⸗ halten bleiben, als dort die nationale Bedrohung beſtehe. Die Eiſenbahnräte ſeien gewiſſermaßen als Vorläufer der Bezirks⸗ wirtſchaftsräte zu betrachen. Würde nun infolge der Eiſen⸗ bahnräte eine wirtſchaftliche Trennung erfolgen, ſo würde bei Errichtung der Bezirkswirtſchaftsräte erſt ein ſchwerer Kampf notwendig ſein, um die wirtſchaftliche Einheit der Pfalz mit Vahern zu erhalten. Die pfälziſchen Intereſſen wären auf jeden Fall die Intereſſen Bayerns und würden hier am wirkſamſten vertreten ſein. Die pfälziſchen Abgeord⸗ neten ſprachen ſich lebhaft für die Aufrechterhaltung der wirt⸗ finden verſucht hat und daß man gerne weiter gegangen wäre, — 41 8. ſchaftlichen Einheit mit Bayern aus nationalen Intereſſen aus. Der Antrag fand Annahme. 1 7 N 1 8 der Block der Koalitionsparteien von Scheide⸗ tes von Germersheim auf Koſten des Reiches und daß eine Verpflichtung zur Uebernahme der Koſten auf das Das Verfügungsrecht über Den Eine ausführliche Erörterung entſtand über den Antrag um Aufhebung der 2prozentig en Stempeil⸗ hätten die Weinbauern während des Krieges einige Jahre — —,. —* — — 2TTTS mannheimer Geueral-· Anzeiger.(mittag · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 309. 2 2 Notwendigkeit und d ſſ dßig ſeſtgelegten Grund⸗—— 21. Städteiag der millleren gtädie Badens. ſegen nch gechnung: er Verbend der mferen Siadte] üte werdung des Fageſerſrahe.. e. e4. an der DZ. Donaueſchingen, 6. Juli. In der zweiten Sitzung wurde folgende Reſolution einſtimmig angenommen: 1. Der Städtetag bittet den Landtag um Feſthaltung an ſeinem aufgeſtellten, die Intereſſen von Schule, Land und Gemeinde berückſichtigenden Grundſatze, daß der Staat die Volks⸗ chullaſten trägt, dafür beſorgt zu ſein, daß den mittleren und kleineren Städten die Aufgabe, die Schulen, wie Real⸗, Han⸗ dels⸗, Gewerbeſchulen und dergl. für ſich und ihre Umgebung zu erhalten, durch eine höhere Beteiligung des Staates an den Koſten ermöglicht wird. Ebenſo ſollte der Staat wie bei den höheren Schuken die Hälfte der Koſten übernehmen, die in den Volksſchulen über das geſetzliche Maß hinaus entſtehen. 2. Zur Verteilung der Einkommen⸗ und Kapitalſteuern betont der Städtetag, daß infolge der fortſchreitenden Geldentwer⸗ tung und im Hinblick auf die verſchiedenartige Entwicklung der Gemeinden die Beſchränkung auf die von 25 Prozent er⸗ höhten Einnahmen des Jahres 1919 nicht aufrechterhalten werden kann. Es muß daher ſchon für das nächſte Jahr eine andere Löſung gefunden werden, durch die eine der ſeit 1919 eingetretenen Geldentwertung und der Entwicklung der Ge⸗ meinden entſprechende Beteiligung an den Reichsſteuern er⸗ folgt. 3. Unbedingt geboten iſt ein Erſatz für den durch die Reichsgeſetzgebung erfolgten Wegfall der Steuern auf die ſteuerfreien Einkommen. Dieſer Erſatz muß rückwirkend auf das vergangene Wirtſchaftsjahr gewährt werden. 4. Der§ 13 des Entwurfs eines Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes birgt die Gefahr in ſich, daß auf dem Gebiete der Exportinduſtrie und des Außenhandels durch Erfüllung oder Beteiligung an Geſchäften im Auslande Wege zur Steuerhinterziehung ge⸗ ſucht und gefunden werden. Auch ſonſt iſt die Beſtimmung des§ 13 geeignet, eine Quelle von Beſchwerden und Ungleich⸗ heiten zu werden. Es iſt deshalb dringend geboten, die An⸗ wendungsmöglichkeiten der genannten Beſtimmung näher feſtzulegen und auch die Betriebsvermögen zu beſchränken. — In der Frage der Wohnungsabgabe referierte Bür⸗ germeiſter Dr. Gugelmeier⸗Lörrach. Er verlas folgende Reſolution zum Wohnungsabgabengeſetz, die einſtimmig gut⸗ geheißen wurde: Es erſcheint notwendig, daß die Wohnungs⸗ abgabe überall auf den höchſtmöglichen Satz erhoben wird. Deshalb ſollte die Feſtſetzung(nicht aber die Erhebung der Gemeindezuſchläge) einheitlich für das ganze Land erfolgen, um unnötige Kämpfe in den Gemeinden zu erſparen. Ueber die Gemeindeordnung referierte Bürgermeiſter Renn er⸗Raſtatt und über das Fürſorgegeſetz Bürgermeiſter de Pelegrini⸗Triberg. Er faßt ſeine Ausführungen in folgende Reſolution zum Fürſorgegeſetz zuſammen: Der dem badiſchen Landtag unterbreitete Entwurf des neuen Fürſorge⸗ geſetzes für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte braucht zwar mancherlei Verbeſſerungen, kann jedoch im ganzen weder die Gemeindeverwaltungen noch die Verſicherten befriedigen. So⸗ lange nicht die gleichen Leiſtungen für den Fall der Zuruhe⸗ ſetzung der Verſicherten und für ihre Hinterbliebenen geboten ſind, wie ſie Reichs⸗ und Staatsbeamte genießen, iſt das Geſetz ein unvollkommenes Stück Werk. Der Städtetag findet es außerordentlich bedauerlich, daß den gemeinſamen Anträgen der Gemeinde⸗ und Beamtenverbände bezgl. der Selbſtverwal⸗ tung der Fürſorgekaſſe ſo wenig Vertrauen entgegengebracht worden iſt. Die Forderung nach dieſer bleibt aufrechterhalten und weicht nicht, bis ſie erfüllt iſt. Der Verbandsausſchuß wird beauftragt, a) die bisherigen Anträge nach Verabſchie⸗ dung des Geſetzes durch den Landtag weiter nachdrücklich zu verfolgen; b) wegen Errichtung einer gemeinſamen Zufatz⸗ verordnungskaſſe, deren Zweck darin beſteht, den Unterſchied 8 orn den Leiſtungen der ſtaatlichen Fürſorge und denen det 9 ürſorgekaſſe auszugleichen, die notwendigen Schritte zu zunternehmen: o) die Frage der Bildung einer gemeinſamen „Fürſorgekaſſe für die Gemeindebedienſteten(Gemeindearbeiter) eingehend zu prüfen. Eine ſcharfe Debatte rief das Grundſtücksſperr⸗ geſetz hervor, über das Bürgermeiſter Renner⸗Raſtatt referierte. Auch hierzu wurde eine Reſolution verfaßt und ein⸗ ſtimmig angenommen. Sie lautet: An die ſtädtiſche Boden⸗ Folitit werden in Gegenwart und Zukunft infolge der ver⸗ änderten Verhältniſſe erhöhte Anforderungen geſtellt. Dieſe Tatſache begründet die Notwendigkeit der Unterſtützung und Förderung der ſtädtiſchen Bodenpolitik durch geſetzgeberiſche Maßnahmen, entſprechend den in Artikel 153 und 155 der Reichsperfaſſung und§ 14 der badiſchen Verfaſſung aus⸗ geſprochenen Grundſätzen. Die Ablehnung des Geſetzentwurfes, durch welche die Maßnahmen des früheren Geſetzes vom 15. April 1919 betr. den Verkehr mit Grundſtücken neu geregelt werden ſollten, im badiſchen Landtag trägt der genannten Kational⸗Theater Mannheim. Rigoletto. Wir waren zufrieden, wenn ſich Rigoletto⸗Abende glatt„ab⸗ wickelten. Daß dieſe Oper eine gänzlich neue Einſtudierung er⸗ fordere, iſt an dieſer Stelle ſeit 10 Jahren oft geſagt worden, aber leider ohne jeden Erfolg. Auch der Opernſpielplan für die kom⸗ mende Jahrung 1921⸗22, der unſeren neuen Intendanten als großer Verſprecher belichtet, läßt den Rigoletto Verdis in der alten ſorm. Es fehlen alſo alle Spuren von Einſicht; aber geſtern kam ein junger, feuriger Muſiker und brachte mit einer einzigen Or⸗ cheſter. und Bühnenprobe neues Leben in die„alte“ Oper. Herr Paul Breiſach von der Staatsoper Wien hat alles elektriſiert; leder Satz, jedes Motiv lebte neu auf. Es war ſüdliches Feuer in er muſtkaliſchen Durchführung, aber auch manche feinere Fär⸗ tang die C⸗moll Einleitung in ihrer vornehmen, breiten iragiſchen Ausdeutung— gleichſam Milderung des ungeſtümen „lungen Verdi— 1115 für den Muſiker Breiſach, die Durch⸗ ſüredung des erſten Bildes für den Rhythmiker, bie Steigerungen 2 5 den Dramatiker. Die moderne Spannung zwiſchen Uzulang⸗ entem und Allzuſchnellem iſt bei jungen Dirigenten nicht zu deln; denn dergleichen klärt ſich ſchon mit den Jahren, und mit der Erfahrung. Zu loben iſt ſchon heute der ſichere Griff, dem Herr Breiſach den Vortrag des Orcheſters den Freiheiten des Sän⸗ Moment anpaßt, zu bemerken die ſichere Direktions⸗ e Und nun haben wir die Wahl zwiſchen den Herren Sinz⸗ tamer, Lippach und Breiſach; hoffentlich treffen die berufenen In⸗ fünnzen die rechte Wahl! Der Künſtler aber, der die kritiſche Feder abſe tut m. E. wahl daran, in dieſer Debatte, die ſo viel„Muſi⸗ iſches und Perſönliches“ an den hellen Tag gebracht hat, die gute eutralität alter Zeiten zu bewahren. i usverkauft hieß die Loſung. Und Herrn Bahlings ſti 9 in geiſtreicher Darſtellung, deutlichſter Sprache und in⸗ Ri lettichtiger Geſangslinie war die beſondere Freude der geſteigen Bigpletto⸗Vorſtellung. Im lebrigen meine ich immer noch, daß e 1 78 den muß Seeto von Gruad aus neuſtudiert und 855 Wiener Gperettenſpiele im Noſengarten. Die keuſche Suſanne. ſchmachtenden Aneinanderſchmiegens, wozu dann die 4 dbetanten ſchmelzenden, hinreißenden Walzerweiſen erklingen Dp— 0 ſind ſie wirklich allzu bekannt— dieſe Zeit ſcheint in dieſer nd 10 12 öiemlich überwunden zu ſein. Sentimentalität hat einer, 2mir Plog wir's ruhig, Frivolität Platz gemacht, und nun brauchen 5 dem Textbuch auf die Spur zu gehen, um den„Stil“ Die Zeit des Badens ſpricht daher die Erwartung aus, daß die badiſche Regierung durch Wiedereinbringen eines Geſetzentwurfes als Initiativantrag im Landtag, in welchem die Mängel des Sperrgeſetzes beſeitigt und die zur Förderung der Wohnpolitik der Gemeinden notwendigen Maßnahmen, vor allem aber auch ein direktes Verkaufsrecht der Gemeinden vorgeſehen ſind, der Volksvertretung erneute Gelegenheit gibt, dieſe für die Ge⸗ meinden ſo wichtige Frage auch einer Prüfung zu unterziehen und die jetzt beſtehende bedauerliche Geſetzeslücke auszufüllen. Ehe das Referat des Geheimrat Thim me⸗Karlsruhe über die Prüfungsordnung als letzter Punkt der Tagesordnung gehalten wurde, mußten die Preſſevertreter wegen der vorgerückten Zeit die Berichterſtattung einſtellen. gchulfragen. Jür die neunjährige Dauer der höheren Schule. Tll. Karlsruhe, 6. Juli. In der letzten Vorſtandsſitzung des badiſchen Philologenvereins wurde mit Befriedigung da⸗ von Kenntnis genommen, daß ſich die Univerſität Frei⸗ burg der Kundgebung des Vereins zugunſten der gjährigen Dauer der höheren Schule angeſchloſſen hat. Bezüglich des Einſpruchs des Reichs gegen das Bad. Beſoldungsgeſetz ſoll die Auffaſſung des Philologenvereins dem Unterrichtsminiſte⸗ rium und dem Reichsfinanzminiſter gegenüber dargelegt wer⸗ den. Die Landesverſammlung findet am 1. und 2. Auguſt in Heidelberg ſtatt. Wirtſchaftliche Fragen. Der deutſche Innenmarkt der deutſchen Waren. Auf Veranlaſſung und unter Mitwirkung weiter Kreiſe der Induſtrie, des Handels und der Verbraucher wurde eine „Arbeitsſtelle für deutſche Wirtſchaft“, Berlin W 35, Schöne⸗ berger Ufer 36 al, begründet. Erzeugung, Handel und Ver⸗ brauch haben ſich in dieſer Arbeitsſtelle zuſammengefunden, um den deutſchen Innenmarkt den deutſchen Waren zu erhalten. Aufgabe der Arbeitsſtelle iſt es, in ſachlich⸗fachlicher Weiſe und mit beſonnener Entſchloſſenheit dafür Sorge zu tragen, daß die deutſche Ware der entbehrlichen Auslandsware, insbeſondere dem ausländiſchen Fertigerzeugnis vorge zogen wird. Die Aufklärung der geſamten, deutſchen Verbraucherſchaft mit Hilfe aller großen Verbände ſoll durch die Arbeitsſtelle plan⸗ mäßig durchgeführt werden, um auf dieſe Weiſe auch der wachſenden Arbeitsloſigkeit infolge Ueberſchwemmung des Inlandmarktes mit überflüſſigen Auslandwaren vorzubeugen. Es wird nur dieſer rein wirtſchaftliche Zweck im Intereſſe der deutſchen Arbeit und keinerlei politiſche Abſicht verfolgt. Ernkeausſichten in Würktemberg. Tu. Stuttgart, 7. Juli. Ueber den Stand der Früchte in Württemberg teilt das ſtatiſtiſche Landesamt mit: Der Stand des Wintergetreides iſt ein ſchöner. Weniger befriedigt in⸗ folge der Trockenheit das Sommergetreide, namentlich der Hafer, iſt in der Entwicklung zurück. Die Kartoffeln und die ſonſtigen Wurzelgewächſe haben ſich bis jetzt befriedigend ent⸗ wickelt. Die Heuernte iſt beendet; die Menge iſt unter dem Mittel geblieben, wogegen das Heu hinſichtlich der Güte ſehr befriedigt. Die Obſtausſichten entſprechen nicht der reichen Blüte, da vielfach die Früchte infolge der Trockenheit ſttrk ab⸗ gefallen ſind. Im Landesdurchſchnitt wird in Aepfeln eine kaum mittlere, in Birnen eine nur mittlere bis geringe Ernte zu erwarten ſein. In den Weinbergen iſt die Blüte durch die kühle Witterung um Mitte Juni verzögert und dadurch das Auftreten des Heuwurms gefördert worden, auch die Perno⸗ ſpora macht ſich da und dort bemerkbar. Im übrigen aber iſt der Stand der Weinberge bis jetzt ein befriedigender. Stãdtiſche Nachrichten. Hürgerausſchußvorlagen. Erwerbung von Grundſtücken. Zur Erweiterung des ſtädtiſchen Grundbeſitzes und zur Beſchaf⸗ fung geeigneten Bau⸗ und Tauſchgeländes hat die Stadtgemeinde das ihr vom Staat für verſchiedene Grundſtücke im Sperrgeſetz⸗ verfahren übertragene Vorkaufsrecht ausgeübt und der Stadtrat hatte am 24. Februar, 12. Mai und 9. Juni 1921 die Erwerbung der nachgenannten Grundſtücke genehmigt. Zur Beſtreitung der Kaufgelder und der Koſten werden aus Grundſtocksmitteln 27 500 Mark mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zur Verfügung geſtellt. des Werkchens feſtzuſtellen. Der Pariſer Schwank„kils à papa“ von Desvallieres hat dem Librettiſten Okonkowski den Stoff ge⸗ liefert, den ein paar Zutaten noch läppiſcher aufputzen. Auch mit der franzöſiſchen Umwelt mag man ſich um ſo weniger abfinden, als ſie zum„Verſtändnis“ des ganzen keineswegs nötig iſt. Dinge, wie ſie da rund um die keuſche Suſanne und mit ihrer freund⸗ lichen Mithilfe paſſieren, kann man ſich überall geſchehen denken. Männlein und Weiblein, der Herr Gemahl, der Herr Sohn, das Fräulein Tochter, die holden Gattinnen, die die Tugend ſelbſt zu ſein ſcheinen, entpuppen ſich zu geeigneter Zeit als die mondänſten Pflänzchen. Allen voran die mit dem Tugendpreis ausgezeichnete „keuſche Suſanne“, mit der die Operette ſteht und fällt. Jetzt heißt es aber endlich auch nach der Muſik fragen. Leicht hat es Jean Gilbert(Winterfeld) entſchieden nicht gehabt. Denn mit ſenti⸗ mentalen Liedern und herzenbrechenden Walzern war da nichts zu machen. Hier galt es bloß einen unglaublich frechen Geiſt in Muſik umzuſetzen, und das iſt dem Komponiſten recht und ſchlecht gelungen. Für die paar ſeichten Weiſen das Publikum zu ge⸗ winnen, war Sache des Dirigenten Donath, und er entledigte ſich ſeiner Aufgabe nicht ohne Dank. Unter Joſef Probſt's temperamentvoller Spielleitung wurde beſſer geſpielt als geſungen. Wie ſchon geſagt, das Werk iſt muſi⸗ kaliſch viel zu wenig graziös, um als Operette gefällig zu ſein. Die Wahl erſcheint deshalb durchaus nicht glücklich und es wäre zu wünſchen, daß recht bald die gediegenen Operetten einfallsreicher Komponiſten auf dem Spielplan erſchienen. Selbſt auf die Gefahr hin, daß wir ſie ſchon kennen. Die neueren kennen wir alle in einer und haben ſie in ihrer Dürftigkeit längſt durchſchaut. In dankbareren Rollen werden uns Trude Reiter.(die geſtern zum erſtenmole ihr Talent beweiſen durfte), Anny Mann, Joſef Probſt, Richard Hold, Hugo Böhm, Hanns Rothen und Jaques Bügler mehr ſein können, als ſie es geſtern trotz redlichen Bemühungen vermochten.. BI A. M. Kunſt und Wiſßen. zer Hochſchule für Muſik. Die fünfte Schlußaufführung der Hochſchulklaſſen brachte Konzertſätze von Bach, Beethoven und Mozart für Klavier und Violine mit Begleitung des Orcheſters un⸗ ter Leitung von Konzertmeiſter Hans Kötſcher, ſowie die 1835 entſtandene-moll Sonate von Rob. Schumann für Klavier allein. Es wurde durchweg ſehr Erfreuliches geboten. Gleich der jugend⸗ liche Rolf Sauter(Klavierabtlg Elſe Winder) überraſchte im erſten Satze von Mozarts A⸗dur Konzert(Kechel Nr. 488) durch rüsrigen Anſchlag und rechte Muſikalität. Blieb auch die Klarheit des Spiels in den Paſſagen nicht immer gewahrt und„trieb“ auch der Interpret in der Erregung im Tempo etwas, ſo berechtigt doch Mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 14. Juli 1903 ver⸗ kaufte die Stadt an den Militärfiskus für die Erbauung eine⸗ neuen Garniſonslazaretts die ſüdweſtliche Ecke des alten Exerzier⸗ platzes im Maße von 13 130 qm zum Preiſe von 8 Mark für den Quadratmeter. Der Geſamtkaufpreis mit 105 040 Mark iſt im Sep⸗ tember 1903 an die Stadtkaſſe bezahlt worden. Angeſichts der ge⸗ änderten Verhältniſſe hat das Reich für dieſes Gelände keine Ver⸗ wendung mehr. Im Oktober 1920 richtete daher die Reichsver⸗ mögensſtelle die Anfrage an die Stadt, ob ſie zur Zurückerwerbung bereit wäre. Der Zuſammenhang mit dem Gelände des alten Exerzierplatzes und die Lage an der Ecke bei der Hochuferſtraße ließen die Rückerwerbung als vorteilhaft erſcheinen. Der Kauf⸗ preis wurde entſprechend der Bewertung der amtl. Schätzungskom⸗ miſſion vom Auguſt 1920 auf 11 Mark für den qam. 144 430 Mk. vereinbart. Gegenüber dem Verkaufspreis von 1903 mit 8 Mark ſtellt der jetzige Preis eine Steigerung um jährlich etwa 2 Prozent dar. Für die Zahlung des Kaufgeldes und der Kaufkoſten ſollen Anlehensmittel bis zur Höhe von 155 000 Mark mit einer Verwen⸗ dungsfriſt von 10 Jahren zur Verfügung geſtellt werden. Tauſchvertrag mit der KReichseiſenbahnverwaltung. Dem Verlangen der Bahn auf Ueberlaſſung verſchiedener Grundſtücke zur Erweiterung der Gleisanlagen im Sammelbahnhof bei Waldhof und für die Herſtellung eines Abſtellgleiſes an der Linie Hauptbahnhof—Rheinbrücke konnte ſich die Stadt, weil es ſich dabei um öffentliche Verkehrsanlagen handelt, nicht entziehen, da andernfalls Enteignung zuläſſig geweſen wäre. Die Gelände⸗ preiſe ſind in der Höhe von—10 Mk. pro Quadratmeter ange⸗ meſſen; ſie entſprechen der Bewertung durch die zuſtändigen Kom⸗ miſſionen. Einſchließlich einer eeee für Bäume auf 5 1 Nr. 2046 b mit 191 M. hat die Bahn ein Aufgeld von 59 856 Mk. zu zahlen, es iſt von dem Durchſchnittszeitpunkt der Inbenützung⸗ nahme der ſtädt. Flächen. 1. April 1919, ab mit 5 Proz. zu ver⸗ zinſen. Für Pachtablöſungen hat die Eiſenbahn aufzukommen. Zum nämlichen Zweck wird der Reichseiſenbahnverwaltung vom Feldweg Lgb. Nr. 1839 a eine Fläche von 1215 Quadratmeter gegen einen von der Eiſenbahnverwaltung in Tauſch herzuſtellenden Erſatzweg im Maße von 190 qm überlaſſen. Badiſche Juſtiz⸗Skatiſtit. DZ. Nach einer vom badiſchen Juſtizminiſterium ſoeben ver⸗ öffentlichten Ueberſicht waren im Jahre 1920 beim Oberlan⸗ desgericht 1423 Fälle anhängig geworden. Die Geſamtzahl der mündlichen Verhandlungen betrug 1530, die der ergangenen Endurteile 681. Es handelt ſich dabei ausſchließlich um die bürgerliche Rechtspflege. Außerdem wurden in geringem Umfange Repiſionen und Beſchwerden in Strafſachen erledigt. Die Zivilkammern und Kammern für Handels⸗ ſchen der acht Landesgerichte(Konſtanz, Waldshut, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Mosbach) weiſen insgeſamt 15351 anhängig gewordene Fälle auf, ferner 24 229 mündliche Verhandlungen und 7668 Endurteile, dies in erſter Inſtanz. In der Berufungsinſtanz waren 1344 Fälle anhängig ge⸗ worden, es fanden 1731 mündliche Verhandlungen ſtatt und er⸗ gingen 874 Endurteile. Die Zahl der erlaſſenen Arreſte und einſt⸗ weiligen Verfügungen beträgt 2727. Ueber die Strafrechtspflege ergibt ſich foglendes Bild: Von der Staatsanwaltſchaft eingeleitete Vorverfahren: 97 329; Zahl der geführten Vorunterſuchungen 974. An Urteilen ergingen: 134 des Schwurgerichts, 3058 der Strafkammer wegen Verbrechens, 299 der Strafkammer wegen Vergehens, 1166 der Berufungskammer, 307 des Wuchergerichts. Außerdem e 1903 Beſchwerden und zwei Wiederaufnahmeverfahren erledigt. Die bei den Amtsgerichten anhängig gewordenen bürgerſichen Rechtsſtreitigkeiten bezifferten ſich auf insgſeamt 34 394 Fälle, die Zahl der mündlichen Verhandlungen auf 46 640 und der Endurteile auf 13 262. Insgeſamt wurden 42 726 Zahlungsbefehle und 11633 Vollſtreckungsbefehle erlaſſen. Die Konkursſtatiſtik meldet anhängige überjährige Fälle 186 und neue Fälle 121. Beendet ſind durch Schlußverteilung 50, Zwangsvergleich 13, in anderer Weiſe 95 Fälle. Die Zahl der Rechtspolizeiſachen iſt auf 79 248 ange⸗ wachſen. Ueber den Umfang der Strafrechtspflege bei den Amts⸗ gerichten wird geſagt: Geführte Vorunterſuchungen 64, Zahl der ergangenen Urteile mit Schöffen 12 489, ohne Schöffen 250, davon in Privatklageſachen 949, wegen ſonſtiger Vergehen 11 299, wegen Uebertretungen 491. Die Zahl der erlaſſenen Strafbefehle ſtellt ſich auf 46 565, die der Strafbefehle im beſonderen Forſtſtraf⸗ verfahren auf 17 284. Die Tätigkeit der Notariate ergibt ſich aus folgender Zu⸗ ſammenſtellung: Bei den 159 Notariaten des Landes wurden 96 076 Rechtspolizeiſachen anhängig, wovon 90 411 ihre Erledigung Jͤ« 1——:.!! Naen die zweifelloſe Begabung zu ſchönen alene Käte Back hat ſich bei P. Gelbrich einen ſchönen Bogenſtrich und eine höchſt acht⸗ bare Technik erworben. Sie bot den erſten Satz aus Bach's a⸗moll Konzert rhythmiſch ſicher, wenn auch noch nicht völlig abgeklärt. Schumann's g⸗moll Sonate iſt ein Werk, dem mit Technik allein nicht beizukommen iſt. Franz Jaldkirch(Klavierabtlg. Direktor Rehberg) gab mit der Wiedergabe in den zwei erſten Sätzen eine entſchiedene Probe ſeine Vortragstalentes. Er verfügt auch über den geſangsreichen Ton, den das Andantino verlangt. Leider ver⸗ lor der Interpret infolge Gedächtnisfehlers den Faden. Rudolf Stolz(Violinabtlg. Hans Kötſcher iſt ein techniſch und muſi⸗ kaliſch weitgeförderter Geiger. Er bot das Gedur Konzert von Mozart(Köchel Nr. 216)(mit Kadenzen von Hans Kötſcher) mit einem gewiſſen Schwung im Allegro, das Adagio, welches ihm noch beſſer liegt, mit hübſcher Kantelene. Vorübergrhend, namentlich im Allegro, litt die und Tonſchönheik unter der Tücke ſeines nicht ſehr klangedeln Inſtrumentes. Eine ausgeſprochene pianiſtiſche Begabung iſt die jugendliche Irmgard Weiß.(Lehrerin: Sofie Hofmann). Sie gab mit der entzückenden Durchführung des 1. Satzes von Mozart's B⸗dur Konzert eine vollgütige Talentprobe. Das Spiel erfreut ebenſoſehr durch natürliche Anmut als techniſche Glätte in den Trillern und Florituren, wie entſchiedene Kraft(Ka⸗ denz). Man darf die weitere Entwicklung dieſer hochbegabten Schülerin mit Intereſſe verfolgen. Den krönenden Abſchluß bil⸗ dete der 1. Satz von Beethovens 3. Klavierkonzert in c⸗moll(Ka⸗ denz von Moſcheles). Berta Sannwald überwandt nicht nur mit Sicherheit die techniſchen Schwierigkeiten, ſondern ſpielte auch durchweg muſikaliſch empfunden une in klarer Geſtaltung, ſo daß man an ihrem Spiel die ungetrübteſte Freude haben konnle Das Orcheſter beſtand vorwiegend aus Schülern der Anſtalt, verſtärkt durch einige Lehrkräfte und Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters. Man durfte deshalb über keine Unebenheiten billigerweiſe ſehen. N. zer Nachklänge zum Freiburger Danke-Jubiläum. Am 3. April veranſtaltete der„Bühnen⸗Volksbund Freiburg“ eine Danteſubi⸗ läumsfeier. Leider iſt es mir nicht möglich, über den reichhaltigen, wiſſenſchaftlichen erſten Teil zu berichten, da der mir trotz Reklama⸗ tionen zugewieſene Preſſeplatz in der letzten Saalreihe ein ſachliches Begutachten nicht zuließ!— Das Feſtſpiel des zweiten Teiles iſt von Hero Max(Eva Hermine Peter) verfaßt:„Dantes Tod“. Eine ſymboliſche Verherrlichung des Dichters. In ſtürmiſcher Nacht be⸗ tritt der unbekannte, verirrte Wanderer ein Franziskaner⸗Kloſter. Seine erhabene, göttliche Erſcheinung wirkt überſinnlich— Ihm folgt als Begleiter— allerdings unſichtbar— der Tod. In einſamer Zelle findet der Ewigſuchende die erſehnte Ruhe. Und erſt an den hinterlaſſenen Schriften der»divana comödia“ erkennen die Mönche den ſtillen, großen Gert. In knappen, ſkizzenhaften Stichen, Sommerkleider, Kinderkleider, Kostũme, Gardinen, Tischdecken, Stickereien, Herrenanzüge, Krawatten, Hüte usw. reinigen Sie chemisch selbst mit 81 Sabol, demisdhe Reinigung im Hause. Preis Mk..— per Paket, in Drogetien erhältlich. eee — A‚ F 4. Seite. Nr. 309. Maunteimer Geueral-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Freitag, den 8. Juli 1921. Der Heidelberger Raubmörder verhaſtel. 3(Eigener Bericht.) gh. Heidelberg, 8. Jult. Ddas geheimnisvolle Ver⸗ ſchwinden der drei Fremden in Heidelberg dürfte nunmehr ſeine Aufklärung finden, nachdem geſtern nachmitt g von der Heidelberger Kriminalpolizei der 23 Jahre alte Eiſenbahnarbeiter Emil Siefert aus Ziegelhauſen unter dem Verdacht des Raubmordes verhaftet worden iſt. Es war bei der Staats⸗ anwaltſchaft von einem Mädchen aus Ziegelhauſen, mit dem Siefert ein Verhältnis unterhielt, eine Anzeige eingelaufen, daß ſie in der Brieftaſche des Siefert Briefe des Bürgermeiſters B uſſe gefunden habe. Daraufhin wurde dieſer in Ziegelhauſen ver⸗ haftet und im Auto in das Amtsgefängnis in Heidelberg über⸗ geführt. Der Verhaftete leugnet die Tat, dürfte aber durch das ſchwere Belaſtungsmaterial, das bei ihm gefunden wurde, wie Uhr und Brieftaſche des ermordeten Bürgermeiſters Buſſe, bald über⸗ führt werden und ein Geſtändnis ablegen. Der Verdacht wird noch verſtärkt, weil Siefert in den letzten Tagen eine Schuld in Höhe von 1700 Mark bezahlte. Es ſcheint, daß hier die Triebfeder ſeiner ſchweren Verbrechen liegt. Ohne Zweifel iſt er auch derſelbe, der vor vier Wochen in der Nähe der Gelatinefabrik dem verheirateten Ingenieur Link von Weinheim vom Motorrad herunterſchoß. Die Streifen der Schutzpolizei, Kriminalpolizei und Wald⸗ hüter auf dem Heiligenberg und dem Königsſtuhl haben bisher zu keinem Ergebnis geführt, doch dürfte es möglich ſein, den Mörder zu einem umfaſſenden Geſtändnis zu bringen. In Heidelberg verbreitete ſich die Kunde von der Ver⸗ haftung des Mörders wie ein Lauffeuer durch die Stadt und lockte Hunderte von Menſchen vor das Gebäude der Staatsanwalt⸗ ſchaft, das bis zur ſpäten Abendſtunde von der Menſchenmenge um⸗ lagert wurde. Entgegen anders lautenden Berichten möchten wir noch mit⸗ teilen, daß die Leichen noch nicht gefunden worden ſind. Im Laufe der Nacht wurden noch mehrere Perſonen wegen Mittäterſchaft verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Die Verhafteten leugnen immer noch die Tat. Die Polizei hat ihre Streifen im Wald nach den Leichen der Ermordeten fortgeſetzt, ohne jedoch bis jetzt dieſelben finden zu können. PwPwbwwwwwww( ĩ 0GbGbGbGbGbGbGGbGbPbGbGbGbGbPbPbPbPbbbbbbbbbc fanden. Im übrigen erſtreckte ſich der Geſchäftsbereich auf Grund⸗ buchſachen, Zwangsvollſtreckungen und Erbſchaftsſteuerſachen, wobei erhebliche Zahlen nicht in Frage kommen. 8 Jubiläum. 20 Jahre in der öffentlichen Armenpflege ehren⸗ amtlich ununterbrochen tätig ſind Frau Apotheker Aſcher L. 14, 8, Armen flegerin im 1. Bezirk und Herr Bäckermeiſter Anton Stro⸗ bel, 1 5, 9, Armenpfleger und Bezirksvorſteher⸗Stellvertreter im 7. Bezirk. Was geht den Amputierten verloren? Ein Beinamputierter ſchreibt uns: Zeit iſt Geld! Wer Zeit verliert, dem geht Geld ver⸗ loren. Wem ginge wohl mehr Zeit verloren als den Amputierten, die doch an Beweglichkeit ſo ſehr verloren haben? Ein Amputierter läuft über eine Strecke Weges zwei⸗ bis dreimal ſo lange als ein ge⸗ ſunder Menſch. Dabei ermüdet er in einem Maße, wie es ſich ein anderer gar nicht vorzuſtellen vermag. Um dieſe Ermüdung zu ver⸗ meiden, ſucht er Fahrgelegenheit, und er fährt auch auf kleineren Strecken, wo es einem anderen niemals einfallen würde, dafür Geld auszugeben. Die des Gehens treibt dem Amputierten bei längerem Gehen den chweiß aus allen Poren, was ſelbſt im Winter geſchiebt, und natürlich auf die Geſundheit von nachteiliger Wirkung iſt. Außerdem hat dadurch die Wäſche ſehr zu leiden, und durch die Reibung der Riemen, die das Kunſtbein halten, wird ſie noch mehr in Mitleidenſchaft gezogen. Man kann annehmen, daß ein Amputierter dreimal ſo viel Wäſche braucht wie ein geſunder Menſch. Auch der Verſchleiß der anderen Bekleidung, zumal der Beinkleider, durch die Neibung an den Leder⸗ Holz⸗ und Metallteilen des künſt⸗ lichen Gliedes, darf nicht unterſchätzt werden. Die Erholungsmöglich⸗ keiten des Amputierten ſind ſehr gering. Was ein geſunder Menſch Erholung zu nennen pflegt, Spaziergang, Baden und andere ſport⸗ liche Betätigung, iſt ihm entweder unmöglich oder nur neue Anſtren⸗ gung. Und gerade die friſche, duftige Waldesluft, die Kühle des Ba⸗ des wäre die natürlichſte und notwendigſte Erholung für Körper und Geiſt. Statt deſſen iſt der Amputierte vielfach ans Haus gebunden, und kann die Schönheiten der Natur nicht genießen, da ihm vor der neuen Anſtrengung graut. Aber wenn auch uns Amputierten faſt überall unſer Leiden ein gebieteriſches„Haltl“ entgegenruft, wir hal⸗ ten doch den Kopf aufrecht! Wann aber wird die große Maſſe endlich lernen, uns richtigzupverſtehen, und richtig, d. h. achtungs⸗ voll zu behandeln? parteinachrichten. Polifiſches Semiuar der Deulſchen Volkspartei. Am Mittwoch führte Herr Oberlehrer Knodel die zahlreich er⸗ ſchienenen Hörer durch die Geſchichte Polens in VBergan⸗ 7 genheit und Gegenwart. In kräftigen Strichen ſtellte er die Hauptlinien der verwickelten polniſch⸗litauiſchen Geſchichte vor die Seele der aufmerkſam folgenden Beſucher. Gute Karten trugen zur Velebung und Veranſchaulichung weſentlich bei. Beſonders ſpannend und lehrreich waren die eingeſtreuten Vergleiche mit ähnlichen Zu⸗ ſtänden bei uns Deutſchen, in Vergangenheit und Gegenwart. Ernſte Warnungen für unſere eigene Zukunft bildeten die Schilderungen der polniſchen zerreißenden Parteiwirtſchaft, der bis zum Unfinn geſtei⸗ gerten demokratiſchen Adelswirtſchaft in den polniſchen Reichstagen, der Wehrlosmachung des polniſchen Staates unter Auguſt dem Star⸗ ken, wo es nur noch 24000 Soldaten unterhalten durfte in einem Reiche von der Größe des heutigen Deutſchland. Auch der ſtarke Ein⸗ fluß der religidſen Kräfte und Einrichtungen in Glück und Unglück des polniſchen Staates kann ein Fingerzeig für uns ſein, wie vor allem die Losreißung polniſcher Reichsteile durch ſeine übermächtigen Nachbarn ſchließlich zum Zuſammenbruch des ganzen Staates führte. Das aufflammende Nationalgefühl nach dem Niedergang konnte Verlorenes nicht mehr retten.— Lebhafter Beifall lohnte den Redner. An der anſchließenden Ausſprache beteiligten ſich die Herren L. Haas, Kreis und Sand.— Nächſten Mittwoch wird Herr Kno⸗ del„Polens Bevölkerung in Vergangenheit und Gegenwart“ behandeln, was ſicher wieder eine lehrreiche Stunde werden wixd. uee- Veranſtaltungen. Theaklernachricht. In der Mei ſterſinger⸗Aufführung am Sonntag wird ſich Paul Kuhn vom hieſigen Publikum verab⸗ ſchieden. Goeklheabend. Im muſikaliſchen Teil wirken mit die Damen Kandida und Anita Ballio und Herr ae GDantke. Feier. Sonntag, den 10. Juli, findet eine Dante⸗ Feier ſtatt. Den Vortrag hat Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Krebs, Freiburg i. Br., übernommen, die Rezitation ausgewählter Teile der Divina Commedia Herr Oberſpielleiter Han⸗ Lotz vom hieſigen Nationaltheater. Zwiſchen den einzelnen Teilen wird das Veet⸗ hoven⸗Trio B⸗dur op. 97 eingefügt, geſpielt von den Herren Walter Rehberg, Konzertmeiſter Hans Kötſcher und Walter Kötſcher.(Nä⸗ heres ſiehe Anzeige.) Neues Thenter Spielplan des National-Theaters Juli Vorstellung 5 Vorstellung 8..32[.] Zar und Zimmermann 7 9. S. 55 A Zum 1. Male: Jeppe vom Berge 7 10, S. 72 AM. Die Meistersinger von Nürnbetgſs Stimmen aus dem Publikum. Warnung an die Eltern. Durch einen Unglücksfall ſelbſt ſchwer betroffen möchte ich alle Eltern vor dem gleichen Schlckſal bewahren. Im Intereſſe aller Eltern, denen ihre Kinder lieb ſind, möchte ich die Verwaltung der Stadt Mannheim oder die zuſtändige Behörde bitten, das Spie⸗ len u. Baden am Neckar und am offenen Rhein an den Altwaſſer⸗ becken zu verbieten. Ueber die Anlage einer Badeanſtalt am Neckar wird abgeraten, da das eneſße durch die vielen Abwaſſer aus den am Neckarlauf liegenden Dörfern ſo unrein und ſchlecht iſt, daß die meiſten, die beim Baden und Schwimmen Waſſer ſchlucken, ſchon dem Tod verfallen ſind(). Zum mindeſten ſollen deshalb Warnungstafeln angebracht werden, die das Spie⸗ len und Baden an und im Neckar verbieten und als lebens⸗ gefährlich bezeichnen. An der mir ſelbſt von der Polizei als am gelährlichſten bezeichneten Stelle unterhalb der Riedbahn⸗ brücke muß unbedingt eine Warnungstafel angebracht werden. Die⸗ 2 850 ließe ſich, am Unteren Teil der Brücke angebracht, von beiden fern aus gut leſen. Die Kinder, die dort ſpielen und baden, ſind meiſt in einem Alter, daß ſie ſchon leſen können. Als Aufſchrift würde genügen: Spielen und Baden iſt hier bei Strafe ſtrengſtens verboten, weil lebensgefährlich. Bei der Brücke ſind Wirbel und ſehr gefährliche Stellen. Ich 05 auch früher beim Spazierengehen niemals dort Kinder ſpielen. o iſt jetzt der Schütz, der früher die Neckarwieſen beaufſichtigte?!— Sechs Kinder werden zurzeit dort vermißt und erſt geſtern ſah mein Mann eine Frau, die ganz verſtört dem Neckar zulief, ihr ertrunkenes Kind zu ſuchen. Mit Entſetzen ſah ich auch am letzten Sonntag, an der Stelle, wo der neueingedämmte Altwaſſerarm ſich vom Rhein trennt, Buben herüber und hinüber ſchwimmen. Laßt Wellen durch ein vorbeifahrendes Schiff kommen, oder einen Jungen verläßt die Kraft— unweigerlich iſt er ein Opfer der Fluten! Eltern, Ihr könnt Eure Kinder nie genug vor der Gefahr des Waſſers warnen. Und Ihr Stadtväter, die Ihr Eure Einwohner zu ſchützen habt, tut Eure Pflicht und warnt an den Plätzen, die Men⸗ ſchenleben bedrohenl! Eine kiefbetrübte, um Kinder treubeſorgte Mutter. Nus dem Lande. G Reckarhauſen, 6. Juli. In der am 5. Juli abgehaltenen Gemeinderatsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Dem Architekten Georg Stahl wird zur Erſtellung eines Zwei⸗ familienhauſes der übliche Gemeindezuſchuß bewilligt. Ein tüber⸗ kulöſes Kind ſoll auf 4 Wochen in Rappenau untergebracht werden. Die Verpflegungsverträge der Kreiskinderpflege, ſowie die Armen⸗ in mitunter geſuchten Reimen geht das bischen Handlung dank Richard Gſells hervorragender Inſzenierungskunſt, dank der mit⸗ wirkenden Kräfte des Stadttheaters ohne Zwiſchenfall zuende. Hans Reinfurth. Münchener Jeſtſpiele 1921. Wie bei den Münchener Feſt⸗ pieltz 1920 wurde auch in dieſem Jahre Generalmuſikdirektor Dr. Karl Muck von der Leitung der Bayeriſchen Staatstheater verpflich⸗ tet. Dr. Muck wird eine Reihe von Feſtſpielaufführungen dirigieren. Hochſchulnachricht. Profeſſor Dr. Ing. Richard Wo ernle, zurzeit Oberingenieur des Maſchinenweſens der Grün u. Bilfinger A⸗G. Tiefbauunternehmung in Mannheim, erhielt einen Ruf als ordentlicher Profeſſor des Maſchinenbaues an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule Karlsruhe. Tirol in Berlin. Der Exl Ferdinand aus Innsbruck und ſeine Mandla und Wetber ſind kommen. Hört, Ihr Leut, und laßt Euch ſagen: das iſt beinahe ſo, als ob die Berge und Wälder von Tirol ſelber auf Wanderſchaft gegangen wären und den Berliner Touriſten einmal einen Gegenbeſuch gemacht hätten. Und iſt noch etwas mehr. Die bajuvariſche Mundart und den ſogenannten„Erdgeruch“ oder den vielberufenen Tannenduft, dazu Schuhplattler und Klampfen brachten auch die Schlierſeer, die Tegernſeer, die baye⸗ riſchen Theaterbauern mit. Man ſoll ſie in ihrer luſtigen Weiſ wohl gelten laſſen und den Taver Terofal, den luſtigen alten Buam, beileibe nicht ſchlecht machen! Indeſſen— was Heine einſt über die in den Londoner Salons jodelnden Tiroler Sänger ketzerte, das 5 erſt recht von den naturgeſchninkten Truppen jener bewußt hiederen Wanderbauern: ſie machten die Lodenjoppe verdächtig. Sie und ihre allzu lieben, harben, ſchmackigen, ſchmalzigen Volks⸗ 715 ſind bergblind. Schon die Aufgaben, die ſich die Exl-Leute iſk's von Grund aus anders. Berliner, die den Unterſchied nicht jeben, ſind bergblind. Schon die Aufgaben, die ſich die Erl⸗Leute ſtellen, ſtecken die Diſtanz aus. Sie ſuchen Dramen. die von der Kunſt her in die Natur eindringen, und ſie, die ſolche Stücke ſpielen oder minder Echtes in ihr Urelement tauchen und es ver⸗ edeln, indem ſie es vereinfachen, ſind im hohen Sinne Künſtler, die keinen Deut ihrer Natur abgeſtreift hahen. Kein Salontiroler iſt unter ihnen. Nicht zum erſten Mal iſt die Exl⸗Truppe in Berlin. Vor de'n Kriege öffneten ſie hier einer kleinen Gemeinde erſtaunte Augen. „Und das gedieh hinter den Bergen?“ ſagten die Entzückten„wer wußte davon?!“ Es erging den Exl⸗Leuten halt ungeführ wie den Oeſterreichern überhaupt: zu ihrem wahren Weſen und Wert drang der Norddeutſche ſo langſam, als läge dieſer abgetrennte Teil Deutſchlands irgendwo in Zentralaſien. Heute, da die politiſche Beſinnung erwacht und der Ruf nach dem Anſchluß Oeſterreichs vorwärts dringt, iſt man mit beſſerem Willen eingeſtellt. Nun wäre es aber recht verfehlt, das Kunſturteil von politiſchen Ge⸗ danken überſchatten zu laſſen. Deß' haben die Exl⸗Leute nicht not. Wer ſich ihnen in reiner Schau hingibt, den bezwingt unmittelbar ein Zuſammenſpiel, in dem das Kleinſte des Größten wert iſt. An das Ibſen⸗Enſemble des Brahm'ſchen Veſſingtheaters erinnert bei aller Verſchiedenheit der künſtleriſchen Materie dieſeg von der Natur wundervoll abgeſtimmte Orcheſter, ja, ohne daß ein Steg von Volksart zu Volksart hinüberführte, an das Wunder des Moskauer künſtleriſchen Theaters. Es war nicht gerade der beſte Gedanke, das Gaſtſpiel im Theater in der Königgrätzerſtraße mit Schönherrs„Glaube und Heimat“ zu eröffnen. Von allen Dramen des Tirolers iſt dieſe iſtoriſche Tragödie das ſtärkſte Theaterſtük Theater⸗ tück! Die Exl⸗Truppe ſtand gegen den Wind. Sie verſetzte die Szenen, wo Gott und der Dichter es gewährten, vom bretternen Voden aufs nackte Erdreich. Aber es folgte Schönherrs zErde“. Desſelben Schönherr Tragikomödie, das bitter⸗launige Typen⸗ und Charakterſpiel von den Gebirgsbauern, die von der ſteinigen Scholle feſtgehalten werden, ſo unetbitterlich, daß Gut und Böſe unter dem Noturgeſetz Schemen ſind. In dieſem Meiſterwerk erinnern nur wenige ärgerliche Unterſtreichungen an den Theater⸗ meiſter. Die Tiroler Schauſpieler taten, was Leſſing verlangt, ſie ſprangen dem Dichter, wo er dem Theater zu erliegen drohte, hilf⸗ reich bei und zugen ihn zur Natur empor. Die eine oder andere weibliche Kraft verriet in einzelnen Augenblicken, daß ſie nicht ganz ungeſtraft Frau Thalia ihre Amme nennt. Doch keineswegs die Anna Zötſch, die dem grotesken Totenweibele ſtatt der üblichen dankbaren Gruſelzüge etwas Menſchliches gab. Und die Männer! Da müßte man die Kleinen und Kleinſten, die Darſteller der Knechte, des Bauernarztes, des Tiſchlers neben den Säulen nennen! Neben dem Eduard Köck, der den alten Grutz, den Ueberwinder von Tod und Teufel, ſo aus dem Urwuchs ſchuf, daß der Schatten des Joſef Kainz, einſt in dieſer Nolle ein Sieger aus höchſter Intelligenz, ſchweren Stand hatte. Und Ludwig Auers Eishofbäuerlein, der keine Pointe ſucht und braucht. Auch Fer din and Exls Mannbub Hannes, der knochenweiche, ein Stück Kunſt, dem man nicht mehr das Können, nur das Müſſen anſieht. Was ſollen hier die Namen? Eir Volk ſind ſie, die Exl⸗Leutel Hermaun Kiennl. unterſtützungsfälle wurden nachgeprüft. Der Ortsausſchuß für Schul⸗ pflege ſoll um Vorſchläge bezügl. der Neubeſtuhlung der Schulfäle erſucht werden. Die Vergebung der Plätze für Kirchweih ſollen aus⸗ geſchrieben werden. Die der Gemeinde gehörenden Milchkannen und Meßgefäße ſollen öffentlich verſteigert werden. Von der Kaſſen⸗ ſtandsdarſtellung wird Kenntnis genommen. Die Mietzinsanforde⸗ rung des v. Levetzow bezügl. der Buck'ſchen Wohnung wird abge⸗ lehnt. Dem Charitasverband für das kath. Deutſchland werden auf Erſuchen für Armenkinderpflege 100 M. bewilligt. Weinheim, 8. Juli. Der Fabrikarbeiker Karl Koch, der 56 Jahre lang bei der Firma Freudenberg tätig war, begeht am Sonntag mit ſeiner Ehefrau die goldene Hochzeit.— Der hieſige katholiſche Geiſtliche Herr Dekan Becker begeht in dieſen Tagen ſein 40jähriges Prieſterſubiläum. D. Hockenheim, 6. Juli. Mitten in der Stadt hat der Adrian Eberle von hier vor einigen Tagen einen außerordentlich frechen Straßenraub ausgeführt. Er überfiel in der Nacht einen heim⸗ kehrenden Burſchen, ſchlug ihn zu Boden und raubte ihm Uhr und Geldbeutel mit Inhalt. Dabei mißhandelte er den Ueberfallenen derart, daß dieſer bewußtlos auf der Straße liegen blieb und mor⸗ gens 3 Uhr von der Polizei blutüberſtrömt aufgefunden wurde. Der Täter iſt verhaftet und ins Amtsgericht Schwetzingen eingeliefert worden. & Heidelberg, 5. Juli. Zur Inſtandſetzung des alten Rathauſes am Marktplaß und ſeinen völligen Ausbau nach dem Brande in der Vorkriegszeit fordert der Stadtrat in einer Vorlage an den Bürgerausſchuß den Betrag von rund 400 000 Mk. Die Räume, die jetzt vom Nahrungsmittelamt benutzt werden, während des Krieges auch militäriſchen Zwecken dienten, ſollen dann wieder für ſtädtiſche Büros in Anſpruch genommen werden. Das Nahrungsmittelamt iſt inzwiſchen ſoweit abgebaut worden, daß die Unterbringung des Perſonals an anderer Stelle möglich iſt. Für die mittelloſen Durchreiſenden und ſonſtige obdachloſen Perſonen will die Stadt eine Baracke errichten laſſen. Sie ſoll Unterbringungsmöglichkeiten für 25 bis 26 Perſonen geben und rund 100 000 Mark koſten. Die Baracke ſoll aus Heeresbeſtänden erworben werden Für die Inſtandſetzung der Gew erbeſchule werden 134000 Mark, für Zuſchüſſe zu acht neuen Wohnun⸗ gen für Arbeiter der Fuchsſchen Waggonfabrik 101 000 Mark, als Nachtragskredit für Bauten in der Grahamſtraße 560 000 Mart in Vorlagen an den Bürgerausſchuß gefordert. Tul. Baden-Baden, 5. Juli. In Baden⸗Baden hat ſich ein Ehrenausſchuß für das Schülerferienheim gebildet und in dankens⸗ werter Weiſe haben ſich Damen bereit erklärt, in der Küche des Barackenlagers mitzuhelfen. Im Hüttenlager im Tannenhochwald auf den! Meiſenköpflein bei Lichtental, das abwechſelnd bezogen wird, kochen die Buben ſelbſt ab. Die Anmeldungen ſind ſo zahl⸗ reich eingelaufen, daß für die erſte Abteilung keine Buben mehr angenommen werden können. Für die zweite Abteilung vom 30. Juni bis 14. Auguſt ſind noch einige Betten unbelegt. Neben dem Wanderſport, den Leibesübungen, Bädern uſw. iſt für jede Ab⸗ teilung z. B. eine Beſichtigung eines gewerblichen und eines land⸗ wirtſchaftlichen Großbetriebs geſichert. Beſonders fachmänniſch ge⸗ bildete Führer ſchärfen die Beobachtung in Wald und Feld von Pflanzen und Tieren. Anmeldungen bis zum 14. Juli bei Dr. Wettſtein, Karlsruhe, Gartenſtraße 11 nachſ. Pfadfinderhorſt Baden⸗ Baden. Für unbemittelte Schüler werden Geldſpenden dankbar an⸗ genommen.(Poſtſcheckkonto 12963 Karlsruhe). 23. Freiburg, 5. Juli. Der Bürgerausſchuß ſtimmte der mietweiſen Uebernahme des Garniſonlazaretts zum gemein⸗ ſchaftlichen Betrieb der Univerſitätsklinik für Haut⸗ und Geſchlechts⸗ kranke durch Staat und Stadt auf der zwiſchen dem badiſchen Unterrichtsminiſterium und dem Reichsſchatzminiſterium verein⸗ barxten Grundlage zu und bewilligte zur Vornahme baulicher Aus⸗ beſſerungen, zur Herſtellung der Um⸗ und Neubauten und zur Ein⸗ richtung die Hälfte des ſich auf 2 100 000 Mk. belaufenden Geſamt⸗ aufwandes.— Als weitere Vorlage wurde mit überwiegender Mehrheit der Erweiterung des Rieſelfeldes zugeſtimmt, für die Erweiterung des Rieſelfeldes im Gebiet des früheren Opfinger Waldes werden im Weg der Kapitalaufnahme weitere 1 750 000 M. werden, um die begonnenen Arbeiten fertigſtellen 3u onmen. S eee ee ee Aiisberter 33WVET Tu. Emmendingen, 6. Juli. Der Schaden, den die Unwetter⸗ kataſtrophe am letzten Donnerstag im Freiamt anrichtete, geht in die Millionen von Mark. Die betroffenen Getreidefelder ſind voll ⸗ ſtändig vernichtet, die Kartoffeläcker liefern vielleicht noch ein Drittel Ernte. Der Hagel kam nicht nur in Tauben⸗ und Hühnereiergröße, ſondern in viereckigen Stücken nieder, ſodaß wer nur kurge Zeit in das Wetter kam, ganz ſchwere Verletzungen davon trug. D3. Hornberg, 6. Juli. Bei dem letzten Unwetter wurden hier durch die Gewalt des Sturmes eine große Anzahl Obſtbäume wie Strohhalme abgeknickt und die Baumkronen zum Teil bis zu 20 m von ihrem Standorte fortgeſchleudert. Die auf dem Lagerplatz eine⸗ Sägewerks liegenden Bretter flogen wie Papierfetzen durch die Luft, Dächer wurden teilweiſe abgedeckt. Am Abhange des Storenwaldes fiel manche prächtige Tanne dem Sturme zum Opfer. iſt ganz enorm. 18 Aus der pfalz. 8 c Ludwigshafener Parkfeſt. Wenn der Wettergott ein Ein⸗ 1 0 ſo wird das diesjährige Ludwigshafener Parkfeſt nach den jetzt ſchon ſichtbaren umfangreichen Vorbereitungen alle bis⸗ herigen Feſte dieſer Art, was volkstümliche Darbietungen anbetrifft, weit in den Schatten ſtellen. Aber auch bei regneriſchem Wetter iſt für gute Unterkunft durch Errichtung von 14 großen faſt neuen Zelten mit Raum für 20 000 Perſonen geſorgt. Der Hauptfeſttag wird Sonntag, der 10. Juli ſein. Schon in der Frühe um 9 Uhr werden die turneriſchen und ſportlichen Wettkämpfe auf dem Platz des Turn⸗ und Fechtklub im Stadtpark beginnen. Einen Höhepuntt Der Schaden in den ſportlichen Darbietungen wird, wie immer, das Städtefuß⸗ ballwettſpiel der Auswahlmannſchaften der Ligaklaſſe von Mann⸗ heim und Ludwigshafen bilden. Für Sitzgelegenheiten und gute Stehplätze auf dem arenaartigen Platze des Fußballklubs Re⸗ vidig hat die Sportkommiſſion geſorgt. Die Sieger im Fußballk erhalten ſülberne Becher. Auch die dem Spiel folgenden Damen⸗ Stafetten⸗Läufe werden viele Zuſchauer ſinden. Freunde Hundeſports geben ſich ebenfalls ein Stelldichein. WBad Dörkheim, 6. Juli. Um ſich über die zahkreichen Be ſchwerden und Proteſte der Pfälzer Winzer und Bauern. die ſuch teils gegen die Verbeſcheidung des Reichsnotopfers, teils gegen Einfuhr ausländiſcher Weine richten und 70 5 39 innerhalb genannter Kreiſe zu großer geführt hat, perſönlich zu über⸗ n zeugen und die Verhältniſſe deutſche Landwirtſchaftsmimſter Dr. Hermes zugeſagt. die Pfalz zu hereiſen und in großen Verſammlungen die Pfälzer — Winzer und Bauern über unſere wirtſchaftliche Loge und deren Wünſche und Beſchwerden entgegenzunehmen.— Rieſen⸗Weinbaufilm wird zur Zeit unter Mitwirkung des Weinbauernvereins für die Rheinpfalz von der Univerfum⸗Film⸗ .⸗G.(Berlin) in der Pfalz aufgenommen. Derſelbe umfaßſ drei Akte und trägt den Titel:„Der Wein von der Rebe bis zum Konſum“. Der erſte Akt zeigt ſämtliche Arbeiten im Weinbau, ſowohl in Ertragsweinbergen wie auch in den Jungfeldern. Der zweite Akt behandelt die Schädlinge und Krankheiten des Rebſtockes. Er wird in einer ſelten natürlichen Weiſe die Entwicklung der Schädlinge und Krankheiten, den Schaden, den ſie anrichten und ihre Bekämpfung vor Augen führen und dürfte ſoweit wohl der intereſſanteſte werden. Der dritte Akt umfaßt die Weinleſe, das Keltern, die Weinbehandlung im Keller und den Ausbau bis zur Flaſchenreife. Der Film ſoll in der Pfalz unmittelbar nach der Leſe vorgeführt werden —— Sommerspro— eeee 1 10 7—. 5 12* 1. 20 Klorokremund Kloroselfſe. Augenſchein zu nehmen, hat —— * * eAl Maunheimer General-Anzeiger.(Miftag⸗Ausgade.) 5. Seite. Nr. 309. 5 Freikag, den 8. Zull 19e1. Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Meuterei und Diebſtahl. In eine gefährliche Lage geriet am 23. April ds. Is. der Aufſeher Werkmeiſter Bickel im hieſigen Landesgefängnis. Er hatte mit zwei Sträflingen, den Schloſſern Johann Stabel(21 Jahre alt, aus Monsheim) und Georg Schaible(24 Jahre alt, aus Pforzheim) in der außerhalb des Gefängniſſes gelegenen Dienſtwohnung des Oberjuſtizſekretärs Arnold Inſtallationsarbeiten auszuführen. Dabei wurde er plötzlich von Stabel, der ihn ins Zimmer gerufen hatte, um zu ſehen, ob die Arbeit richtig ſei, von hinten überfallen. Stabel warf ihm ein Tuch über den Kopf und zog ihn, während Schaible von vorn nachhalf, rückwärts zu Boden. Während nun Schaible dem Beamten Zurch Würgen am Halſe„die Luft abſtellte“, feſſelte ihn Stabel mit Stricken und einem Rolladengurt an Füßen und Händen, wobei es an tröſtlichem Zuſpruch nicht fehlte: wenn er ſich nicht füge, werde er kart gemacht, auch vom Totſchlagen ſoll die Rede geweſen ſein. Und als ſich die Sträflinge aus einem Koffer und einem Schrank mit Klei⸗ dern verſahen und auch ein Seitengewehr fanden, bemerkte Stabel zu ſeinem Opfer, das er, während Schaible requirierte, be⸗ wachte: Seien Sie nur ruhig, eben hat er's Meſſer. Als Schaible fertig war, ſagte er zu dem Gefeſſelten: Sie ſind noch gut weggekom⸗ men, viel zu gut! Die Flüchtlinge kamen nicht weit. Bickel konnte ſich ſchnell befreien und das Aufſeherperſonal alarmieren und nach kurzer Verfolgung wurde zuerſt Stabel und dann Schaible, der ſich noch einmol losriß, wieder feſtgenommen. Heute hatten ſie ſich wegen Meuterei und Diebſtahls vor dem Schwurgericht(Vorſ. Landgerichts⸗ rat Dr. Arnold) zu verantworten. Sie ſind beide früh entgleiſt. Schaible verbüßt z. Zt. 2½, Stabel 2 Jahre Gefängnis wegen Dieb⸗ ſtahls. Der Drang nach Freiheit beſtimmte ſie zu dem Komplott. Daß ſie den Aufſeher bedroht hätten, beſtreiten ſie. Der als Zeuge geladene Bickel nannte die Angeklagten„faule und abgeſchlagene Burſchen“ Er ſagte, daß er anfangs für eine kurze Weile bewußtlos geweſen ſei. Die von den Rechtsanwälten Dr. Stoll und Dr. Schindler verteidigten Angeklagten wurden unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Beamtennötigung im Sinne des§ 114 Str.⸗G. und Diebſtahls ver⸗ urteilt: Stabel zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten, Schaible zu 2 Jahren Gefüngnis und Beide zum Verluſt der Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 5 Jahren. Ein Jamiliendrama. Eeine ſchwere Bluttat bildete den Gegenſtand der Nach⸗ mittagsverhandlung. Angeklagt war der 19jährige Hilfsſchloſſer Eugen Wegele aus Stuttgart wegen Totſchlags. Er hat am Abend des 25. Mai ds. Js. in Oftersheim ſeinen Stiefvater, den Arbeiter Johann Bauſt, aus Zorn, weil dieſer ihn Tags zuvor einen Faulenzer geheißen hatte, durch einen Axthieb hinterrücks niedergeſtreckt, ſo daß der Mann drei Tage ſpäter in der Heidel⸗ berger Klinik infolge der durch den Hieb verurſachten Schädel⸗ zertrümmerung ſtar b. Aus der Urſache der fürchterlichen Tat läßt ſich auf eine abnorme Geiſtesverfaſſung des jungen Menſchen ſchlie⸗ zen. Er hat einen merkwürdig ſtieren und ausweichenden Blick. Auf die Fragen des Vorſitzenden gab er nur zögernd und ſchwer⸗ fällig Anzvort. In der Schule iſt er nicht gut mitgekommen und einmal ſitzen geblieben. Nach ſeiner Schulentlaſſung arbeitete er auf verſchiedenen Plätzen, zuletzt bei Späther in Ludwigshafen, wo er austrat, weil ihm der Weg bis zum Bahnhof in Mannheim zu weit war. Der Stiefvater war darüber aufgebracht; weil er ſelbſt ein außerordentlich fleißiger Mann war. Er wies den jungen Mann deshalb auch aus dem Hauſe und Wegele ging nach Stutt⸗ gart,. konnte aber dort keine Arbeit finden und wurde dann auf 1 der Mutter dann daheim wieder aufgenommen, unter der Bedingung, daß er ſich ſobald als möglich Arbeit verſchaffe. Der erſte Mann von Frau Bauſt, dem dieſe den Angeklogten mit in die Ehe gebracht hatte, war 1916 im Kriege gefallen und dann hatte ſie den in den 50er Jahren ſtehenden Bauſt, Vater von ſieben Kindern, geheiratet. Am Tage vor der Tat hatte der Angeklagte ſeinem gjährigen Stiefbruder Hermann, weil dieſer zu nahe an ihm vorbeiging, einen Schlag verſetzt. Als der, Junge weinte, kam der Vater heraus und ſagte zu Eugen: Du haſt's nötig, du Faulenzer. Dieſe Beleidigung fraß ſich tief ein in die Seele des abnorm veran⸗ lagten Menſchen. Faulenzer! das ließe ihn nicht mehr los Was Hhat der mir zu ſagen, er heißt ja nicht einmal ſo wie ich. Als am andern Abend Bauſt, ein kleiner unanſehnlicher Mann, nach hartem Tagewerk vom Felde heimgekommen war und ſeine Hacke und die ſeiner Frau in den Schuppen geſtellt hatte, um von da aus nach der Küche zu gehen, wo die Frau ſich ſchon am Herde zu ſchaffen machte, ſtand der Stieffohn plötzlich hinter ihm und die Axt ſauſte dem Ahnungsloſen auf den Kopf nieder. 75 Die Mutter des Täters war Augenzeuge des entſetzlichen Vor⸗ Jangs, ohne dazwiſchen ſpringen zu können. Sie ſagt, ſo ein Geſicht, wie das ihres Sohnes, als er den Hieb tat, habe ſie noch nie eines geſehen: Verzerrt, geiſterhaft blaß, die Augen groß bervortretend. Nachdem es geſchehen, habe er einen Moment wie katlos dageſtanden, dann habe er die Axt weggeworfen und ſei⸗ davongeſprungen. Er ging zur Polizei und ſtellte ſich. Die Mutter entſchlug ſich des Zeugniſſes nicht. Es iſt eine nervenſtarke und geſcheite Frau, die ſich ſehr gewandt ausdrückt. Die Rede des Sahnes iſt Ja oder Nein. Unterhaltung kann er nicht führen. Sie wolſte ihm beſſere Manieren beibringen, aber über ſolche Er⸗ mahnungen wurde er ſtets aufgebracht. Dem Stiefvater gegenüber hielt er ſich zurück; denn der war kein Feiner und begann leicht zu ſchimpfen. Unterſuchungsrichter Schörlin, der den Augenſchein vornahm, hat von der Ordnung und der Sauberkeit in dem kleinen 7 Anweſen den beſten Eindruck gewonnen. Als er den Angeklagten einpernahm, hat dieſer ſich ebenſo wortkarg benommen, wie heute. Gefängnisarzt Dr. Götzmann bezeichnet den Angeklagten als abnorm. Ein normaler Menſch hätte auf den Faulenzer ſofort Aaen, das Gemüt des Schwachſinnigen verarbeitet einen ſolchen langſam, aber umſo ſtärker wächſt dieſe Erregung, bis die rploſion erfolgt. Als geiſtig Minderwertiger verdient der Ange⸗ 5585 mildeſte Beurteflung. Die Geſchworenen bejahten eine von Verteidigung(Rechtsanmwalt Rödlingshöfet) befürwortete Ailfsfrage auf, Körperverletzung mit Todesfolge, ſowie die Frage 1185 mildernden Umſtänden, worauf das Gericht gegen den Ange⸗ agten eine Gefängnisftrafe von 2 Jahren 3 Monaten ausſprach. 1** 8, Heidelberg, 6. Jull. Das hieſige Schwurgericht fällte zwei Freiſprüche. Auee hotte ſich die Ehefrau Agathe eiſel zu verantworten, die des Kindesmordes angeklagt e Sie hat vor einigen Monaten ihr 2% Monate altes Kind im Bett durch Zuhalten des Mundes vorſätzlich erſtickt. Sie iſt aber ſehr aufgeregt und litt ſchwer unter der Zerrüttung ihrer Ehe. Der Sachverſtändige glaubte, daß ſie bei der Tat gemindert zu⸗ Led rechnungsfähig geweſen ſein könnte. Die Geſchworenen verneinten A ae die Schuldfrage und die Angeklagte wurde freigeſprochen. m zweiten Falle hatte ſich die 25jäöhrige ledige Melanſe Gott⸗ 0 alg wegen Beihilfe zum Münzverbrechen zu verant⸗ ſollte falſche 20 und 50 Markſcheine ausgegeben ha⸗ en, die ihr Vater hergeſtellt hat. Der Vater iſt wegen dieſer Sache ereits verurteilt worden. Es konnte nicht mit Sicherheit erwieſen werden, daß die Angeklagte gewußt hat, daß die Geldſcheine falſch geweſen ſind. Sie wurde deshalb ebenfalls freigeſprochen. 809. Karlsruhe, 6. Juli. Ein ruchloſes Verbrechen fand heute beſ⸗ em hieſigen Schwurgericht ſeine Sühne. Des Mordes Geldaldigt ſaß der 1899 zu Iſpringen bei Pforzheim geborene 5 8035 Fritz Mohrhardt auf der Anklagebank. Er hatte 8 Kuthriger Burſche mit der um 3 Jahren älteren Tochter Elſa 5 ſt, Insttmefſters Schwarz in Dürrn ein Verhältnis ange⸗ 274 5 das nicht ahne Folgen blieb. Da⸗ Mädchen brachte im e 1920 ein Kind zur Welt. Mohrhardt, der mit der Schwarz — 5) verlobt war, wurde des Mädchens ſchließlich überdrüſſig auf Mai 1920 kam es zum Bruch. Der Angeklagte mußte feuchtlo rhalt des Kindes verklagt und gepfändet werden allerdings was ih 8, da er nichts arbeitete. Er leiſtete den Offenbarungseid, ſahrläfſſi erſt geſtern eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten wegen hatte.—5 Jolſcheides eintrug, weil er ein Fahrrad beſeitigt muit der m Frühjahr 1921, ſo gab der Angeklagte an habe er ſich Jchwarz abfinden wollen, wobei ihm ſein Vater mit einem ge von—8000 M. beigeſtanden wäre. Das Mädchen, daß mündliche Ausſprache an. Am Sonntag, den 6. März ds. Is. trafen ſich beide auf der Straße Pforzheim—Vauſchlott. die Schwarz mit dem Kinde in Begleitung ihrer Schweſter. Nachdem die Schweſter mit dem Kinde von den Beiden heimgeſchickt worden war, begaben ſich Mohrhardt und die Schwarz auf einen Wieſenweg etwa 300 Meter rechts der Straße vor dem Neulinger Wald. Dort zog der Angeklagte ohne weiteren Wortwechſel einen Revolver aus der Manteltaſche und ſeuerte auf ſein Opfer zwei Schüſſe ab, deren einer das Herz der Schwarz durchbohrte, während der andere in das Gehirn eindrang. Die Schüſſe waren nach dem Urteil des med. Sachverſtändigen ſofort tödlich. Nach der Tat lief Mohrhardt davon. Den Revolver will er weggeworfen haben. In derſelben Nacht wurde er aus dem Bette heraus verhaftet. Der Täter wurde von verſchiedenen Zeugen als ein ſchlecht beleumundeter Menſch geſchildert, dem man das ſchlimmſte zutrauen konnte. Die Ge⸗ ſchworenen bejahten die Schuldfrage nach Totſchlag ohne Zu⸗ billigung mildernder Umſtände, worauf das Gericht eine Zu cht⸗ hausſtrafe von 15 Jahren verhängte. Berlin, 4. Juli Im Prozeß gegen die Witwe Flehmer und deren Tochter, die ihre 71 Jahre alte Nachbarin ermordeten, wurde Sonntag in den erſten Morgenſtunden das Urteil gefällt. Frau Flehmer wurde wegen Mordverſuchs, Urkundenfälſchung, Betrugs, Diebſtahls und Beiſeiteſchaffung der Leiche zu elf Jahren Zuchthaus und ſeichs Wochen Haft, deren Tochter Gertrud wegen Beihilfe zu dieſem Verbrechen zuſechs Jahren Zuchthaus und ſechs Wochen Haft verurteilt. .5 1 Nachbargebiete. swW. Zwingenberg, 3. Juli. der Obſtgroßmarkt erfreut ſich eines guten Beſuches. Bezahlt werden für Frühbirnen.50 bis.60., für Johannisbeeren.20 bis.50., für Süßkirſchen .20 bis.50 M. sw. Darmſtadk, 3. Juli. Diesmal ſind es nicht die Arbeiter, ſondern die Gemüſehändler und Gemüſezüchter von Griesheim, die einen Streik in Szene geſetzt haben. In einer Erklärung wird ein ungehinderter Verkauf der Erzeugniſſe auf dem Wochenmarkte ver⸗ langt, damit die Händler nicht geszwungen ſind, Schleichhandel zu treiben. Auf die Beſeitigung der Mißſtände ſei ſchon ſeit 20 Monaten aufmerkſam gemacht worden. Nachdem im ganzen Deutſchen Reiche die Zwangswirtſchaft über Gemüſe und Obſt auf⸗ gehoben wurde, würde ſeitens der Stadt die Beſchränkung des freien Verkehrs den Erzeugern und Händlern aufgezwungen.— Am geſtrigen Samstag war auf dem Wochenmarkt nichts zu haben. Der Streik wird bis zur Aufhebung der ſtädtiſchen Verordnung, nach der ein Verkauf von Gemüſe an Wiederverkäufer vor 10 Uhr morgens nicht ſtattfinden darf, andauern. Ssw. Offenbach a. M. 5. Juli. Eine Erhebung über die Wirkung des geſtaffelten Schulgeldes nach dem Einkommen der Eltern er⸗ gab eine Mehreinnahme von 100 000 M. h. Bingen, 3. Juli. Hoteldiebe mochen zurzeit die Städte am Mittelrhein unſicher. Ihr Ziel iſt die Ausraubung der Hotel⸗ zimmer, wo ſie Teppiche, Betten und Bezüge in Koffern verſtauen und ſtehlen. Nach bisherigen Feſtſtellungen ſind die Koffer mit den geſtohlenen Sachen teils nach Köln, teils nach Düſſeldorf aufgegeben worden. Die Diebe arbeiten zu zweit, nehmen getrennte Zimmer, wobei der eine ein zweibettiges wählt, weil er ſeine Frau noch erwartet. In dem zweibettigen Zimmer werden die Sachen in den Koffer verpackt, dieſer dann in das einbettige Zimmer zurückgehracht. Der Inhaber des Doppelzimmers reiſt unter Mitnahme des Schlüſ⸗ ſels ab, der andere getrennt davon ebenfalls. Bis nun die Abreiſe des Inhabers des Doppelzimmers gemerkt wird, haben die Diebe genügenden Vorſprung, um zu entkommen. In zwei Fällen hier und in Mainz waren die Täter bereits am Niederrhein angelangt und in den Beſitz des Gepäcks gekommen, bis der Diebſtahl bemerkt war. D. Miesbaden, 3. Juli. Der Druck der Sanktionen verhindert hier jede Beſſerung des Wirtſchaftslebens. Die Lage des Arbeits⸗ marktes verſchlechtert ſich von Mongt zu Monat. Sportliche Nundſchau. Schildkämpfe der höheren Schulen. Am Mittwoch nachmittag fanden auf dem B. f..⸗Platz die Wettkämpfe der hieſigen höheren Lehranſtalten um den V. f..⸗ Schild ſtatt, an denen ſich das Gymnaſium, Realgymnaſium, Ober⸗ realſchule und Leſſingſchule beteiligten. Der Verteidiger des Schild, die Oberrealſchüle, errang ſich auch in dieſem Jahre mit 90 Punkten den Schild, an zweiter Stelle folgte die Leſſingſchule, an dritter das Realgymnaſium u. Gymnaſium. In der Schlußrunde wurde die Oberrealſchule mit 3˙1 Sieger gegen dasGymnaſtum. Die Wettkämpfe haben gezeigt, daß die Leibesübungen in den hohen Schulen immer feſter Fuß faſſen. Hoffen wir, daß die zuſtändigen Stellen dem Sport in der Schule weitgehendſtes Verſtändnis ent⸗ gegenbringen, damit aus unſeren Jungen einſt ein frohes, ſtarkes Geſchlecht heranwächſt. Boxermeifterſchaft von Baden. gefundenen Kämpfen um die Badiſche Meiſterſchaft wurde Adolf Köbele, Mitglied des Mannheimer Athletenklub Schwetzinger⸗ vorſtadt e.., 1. Sieger in der Mittelgewichtsklaſſe. Köbele kämpft am 8. Auguſt in Plauen i. V. um die Deutſche Meiſterſchaft. Seichlachletik. sr. Eine neue deutſche Höchſtleiſtung hat, wie uns aus Rotter⸗ dam geſchrieben wird, dort am Sonntag der Berliner Ruppert über 25 Km. in demMarathonlauf Den Haag—Rotterdam, den er gewann, aufgeſtellt. Seine Zwiſchenzeit für dieſe Strecke betrug 1 St. 28 Min. 6 Sek., während der von ihm ſelbſt gehaltene deutſche Rekord auf 1 St. 28 Min. 9,7 Sek. ſteht. Lawukennis. sr. Die Teuniswweltmeiſterſchaften auf Grasplätzen ſind jetzt in Zondon zu Ende geführt worden. In der Herrenmeiſterſchaft ſiegte Tilien(Amerika) nach ſchärfſten Kampf gegen den Südafri⸗ kaner N orton mit:6,:6,:1,:0, 715 u. in der Herrenmeiſter⸗ ſchaft im Doppelſpiel das engliſche Paar Lycott⸗Woßmann ſicher mit:3,:0, 715 gegen ihre Landsleute Gebr. Lowe. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Jjuli Pegelstation vom Datum dnein„FFREECC Sokusterlnsel!.5.75.60.60.55.55 Abends 6 Uhir SIl.„„.2 28.5.80.58.51 Nachm. 2 Uhr MaNauu„„„„ 42 425.22.21.15.1 Kachm. 2 Uhr Hannheim 37.1 307 308 301 297 Korgens? Ubr Malnz„„„„7 030.9.5.-B. 12 Uhr. Kaubdbd 44.0% 18 Vorm. 2 Uhr Köllnnn„„„„„.98.01.12.271.28 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Kannbem 27 200 2% 300 20 2̃ Lorm Ur eldeee.36 018.8 06 Vorm. 7 Uhr Windstill, bedeckt 14J·0. ̃ Wasserwirme des Rheius am 8. Juli, morgens 6 Uhr: 16 R. Wellerausſichlen für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 9. Juli: Regen, windig, teilweis Gewitter, ſchwül, ſpäter ühl. Vultterungsbericht. Bei den am vergangenen Sonntag in Karlsruhe ſtatt⸗ 8 Handel und Industrie. Börsenberichte. Frankfurt, 7. Juli.(Drahtb.) Das Geschäft blieb auch an der Abnedbörse ruhig, umsomehr die Börse noch sebr im Unklaren über die Belastung des Besitzes ist. Ein ge⸗ nauer Ueberblick über das Steuer- und Wirtschaftsprogramm der Regierung dürfte, wie verlautet, erst im Herbst möglieh sein. Einen größeren Einfluß auf die Börsentendenz übte die Rede des Reichskanzlers nicht aus; das zeigte sich bereits an der Mittagsbörse. Man schritt teilweise zu Rückkäufen, wodurch die Kurseetwas anzogen. Im freien Ver⸗ kehr War grolles Geschäft in Deutschen Petroleum, Welche 835 einsetzten und bis 845 gesteigert wurden. Julius Sichel hatten lebhafteren Markt, 585—595. Es wurden ferner ge- nannt: Ph. Holzmann 354, Rastatter Waggonfabrik 394, Che⸗ mische Rhenania 850. Am Montanmarkt war die Ten- denz befestigt. Lebhaft wurden Fhönix-Aktien gehandelt, 808. Oberbedarf zogen bis 335 an. Chemische Aktien Waren wWenig verändert. Scheideanstalt 686, Farbenfabrik Baxper mit 352 erholt. Am Einheitsmarkt trat wieder regeres Treiben ein. Zzu höheren Kursen wurden gesucht: Feinmechanik Jetter, Hindrichs Auffermann, Lüdenscheid Metall, Schnellpresse Frankenthal. Wegelin Rußfabrik stiegen auf 521, Reiniger Gebbert auf spekulative Känfe 325 umgesetzt, Frankfurter Hof fest, 498. Baltimore Ohio 483. Caro wWaren 2% gebessert, 286%5. Der Schluß gestaltete sich fest. Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 7. Juli. Die Börse verlief heute eiwas ruhiger und fanden nur Abschlüsse in Benz-Aktien statt, alte zum Kurse von 222% und junge zu 211%. Sonstige Veränderungen: Waggonfabrik Fuchs 455., Heddernbeimer 460., FKarls- ruher Maschinen 610., Rbein. Elektrizitäts-Aktien 250 G. 255., Unionwerke 325., Freiburger Ziegel 290., Zellstoff- fabrik Waldhof 513 G. und Zucker Waghäusel 390 B. * Reichs- Einnahmen und Ausgaben. Die Einnahmen des Reichs stellten sich in der Zeit vom 21. bis 30. Juni auf 5465 Mill. und seit dem 1. Kpril d. J. auf 29 800 Mill. 4. Davon entfallen 4838 bezw. 18 702 Mill. auf die schwebende Schuld. Die Ausgaben betrugen in der dritten Junidekade insgesamt 5464 Mill. und seit dem 1. April 29 800 Mill. I. Darin sind Schuldenzinsen mit 903 Mill.„ bezw. 4990 Mill. und als Zuschuß zur Reichs- post- und Telegraphenverwaltung 170 Mill.& und zur Reichs- eisenbahnverwaltung 1133 Mill.& enthalten. Die schwebende Schuld bat sich um 4838 Mill. auf 185031 Mill.&A erhöht. Der Hovad- Konzern. Ueber den Abschluß der Deutschlan d, Iransport- und Rückversicherungsbank.-G. in Mannheim wurde gestern schon berichtet. Bei der Hohenzollern Versicherungs-.-G. in Berlin stiegen die Beiträge auf 274(11,61) Mill. die Entschädigungen aller Zweige von 6,59 auf 13,18 Mill. A. Der erzielte Reingewinn betrug 1920 133 180(99 580)&. woraus 7%(%) Dividende verteilt und 34 680 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Veber die Entwicklung des Geschäfts wird im Bericht ausgeführt, daß die Feuerversiche- rung sich günstiger als im Vorjahr gestaltete, da die Brand- schadenziffer vorteilhafter war; auch der Schadenverlauf der Einbruch-Diebstahl-Versicherung wies eine kleine Besserung Die Wasserleitungsschäden-Versicherung wurde in beschei- denem Umfange betrieben, während die Kraftfahrzeug- Ver- sicherung einen großen Aufschwung mit günstigem Ergebnis erfuhr. Die Glasversicherung, die nur im Wege der Rück⸗ versicherung geführt wird, hatte wieder erhebliche Verluste. Da die Ausdehnung des Geschäfts eine Stärkung der Betriebs- mittel erfordert, beschloß die.-V, das Grundkapital um 5 auf 10 Mill. 4 zu erhöhen, wobei die mit 25% einzubezahlen- den Namensaktien den alten Aktionaren im Verhältnis von 1 zu 1 zum Kurse von 100% zuzüglich 100 4 für den Organi- Sationsfonds angeboten werden. Bei der Vaterland, Rückversicherungs-.-. in Ber Lin erfuhr der Einbruchdiebstahl-Versicherungszweig eine bedeutende Erweiterung, wenn er sich auch zunächst noch verlustbringend erwies. Die Glasyersicherung hatte Wieder starke Verluste gebracht trotz der Prämiensteigerung. Die Prämieneinnahmen beliefen sich auf 78571(25,9) Mill., Während für Rückversicherung 60,96(16,87) Mill.& veraus- abt wurden. Die Beiträge für eigene Rechnung stellten sieh auf 17,75(8,72) Mill.&4. Aus 112 644(79 365) 4 Gewinn Werden 7%(%) Dividende verteilt. Das Grundkapital Wurde von 4 auf 5 Mill. erhöht. Die Adler, Transport- u. Rückversicherngs- .-G. in Berlin vereinnahmte an Prämien 2,75(,16) Mil- Mill. verausgabt wurden. Aus 60 875(50 792) K Gewinn Werden 7%(%) Dividende verteilt und 20375(2315) vorgetragen. Ablösung holländischer Schiffshypotheken von abzulie- kernden Rbeinschiffen. Zwischen deutschen Schiffahrts- beteiligten und Vertretern niederländischer HypO- thekenbanken finden zurzeit Verhandlungen statt, die ermöglichen sollen, daß dieſenigen Schiffshypotheken, welebhe von niederländischen Hypothekenbanken auf an Frankreich abzuliefernde Schiffe gegeben worden sind, auf neu zu bauende dentsche Rheinschiffe übertragen Werden, da der hohe Valutastand Hollands eine unmittelbare Ablösung dieser Hypotheken nicht gestatte. Müllheim- Badenweiler Eisenbahn.-G. Die.-V. geneh-⸗ migte den Abschluß. Eine Dividende Wird nicht ausgese üttet. Der Personenverkehr ist im Jahre 1920 zurückgegangen, der Güterverkehr ist ungefähr derselbe wie früher Feblieben. Die Aussichten für das neue bezeichnet. R. Stock u. Co., Spiralbohrer-., Berlin. Das Unter- nehmen beantragt eine Kapitalserhöhung von 28 auf 4 Mill.&4. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium zu 107% übernommen und den Aktionären zu 112% angeboten. dem Wiederaufbau des sich stark entwickelnden Auslauds- geschäfts dienen. Rheinische Metallwaren- u. Maschinenfabrik, Düsseldort. Wie angenommen wird, dürfte die Kapitalserhöhung sich auf 100 Mill.„ belaufen, von denen den Aktionären 85,25 Mill. angeboten werden solle ährend 74,25 Mill.& von verschiedenen Aktionärgruppen ubern ommen werden. Zigarettenfabrik Georg Jasmatzi.-G. Die.-0. beschloß die Erhöhung des Grundkapitals um 42 Mill. 4. Nahere Mitteilungen über die Begebung wurden nicht gemacht. wiesen, daß die Anspannung des Status der Gesellschaft die sich in dem Anwachsen der Kreditoren und auf rund 227 Mill. geäubert habe, die Durchführung der Kapitalserhöhung nötig mache. Möbelfabrik Berthram.-., Augsburg. Die Gesellschaft schließt das erste Geschäftsjahr mif einem Reingewinn von 690 000 bei 1,5 Mill. Kapital ab. Eine Dividende gelangt nicht zur Verteilung. der 5 ch doch 9⁰ 15 1 75 aud een ſchien, daß er ſie Alfmente und reate eine Faro⸗ 1 5 IHbonste meter⸗ N 125 5 Misder- Temp. Bemerkungen stand n Sohlag ſdes vor- Datum We in der 5 10 we, e e lee ee e mm Arad G. SGrad.den qm 950 0 kung — 123 8— 7 bedeokt Ju 1 0 19. 807 achw. bed. 4. lull 132 122.0 19.0 Stlll noblig 5. Jui 120 10,8— 21.5 AE3 haſter 6. Jul 12.5 11.0— 22.0 14 heiter 7. Jull 14¹⁰.4 85 21.0 Stiln Schw. dal. 8, Ju11 14.5 2„ hefter Zahlungseinstellung. Ueber das N burger Export- und Kommissicnsfirma Karl Witz-s ist Ronk uus verhüngt urden, auf, obschon das Gesamtresultat noch immer Verluste zeitigtes lionen, während für eigene Rückversicherung 9,64(4,62) Geschäftsjahr werden als günstig Die Geschäktslage ist befriedigend; die neuen Mittel sollen G W. Von dem Vorsitzenden wurde darauf hinge- —— e 55 ee e — Freitug, den 8. Juff 1921. 6. Seite. Nr. 309. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Kapitalserhöhungen. Die Industriekgnzern.-G Kaffeevalorisationska i ili ili 5 erhs Die 1 anAe 6. 8 in K eevalorisationskäufe in Brasilien. Die brasilianische doppelt das jteigst erst auf 3,5 Mill. er- eit. ae 8J8 90 10 stodte 15 bae 7592 42 75 Regierung beschloß, die neue Kaffeernte anzukaufen. Der 3 msterda.20 8 8.7 18 3 51 2 1 1 u Die W estdeutschen Kalkwerke in Köln geben 2 52 5 5 alte 115 1 5 1—— Fspe0dle VE 155 Mill. 4 Stamm- und 0,3 Mill. wertbillige Vorzugsakti„ 888 5 35 —8 Wehrend gleſchzeitig dle kengsten Us Mill. e ane Stochkhem.. 0% fee,, 50 eneeadelt wepden Siohtu,. a. Berſin.29.10] Stobt., a. Fonton.. 29 12.9 meldet aus Reval: Ekonomitscheskaja Shin vom 30. 6. bringt Abschlüsse. Auf der G N der Steaua Romana wurde.2 79.10 behesch 25.20 einen Alarmartikel, in dem es heipt, die russische Ter- die Dividende für 1921 auf 357%(20%4)„„Vaskngten 40(0„ delsioteore— 7455 8 ‚di Aa5 eer— 25 25—55—— Jau, Die Andreas Koch, Harmofika fabriken.-G. New Tork, 7. Jul(S) Devisen. e ie—1— 8 8 2— 2 5 5 5 in Tross erzielte 562 155(498 132) rrankreich Sobwelz 16.62 16.78 falen.78—.— Verbrauchs der russischen Bevölkerung ausmachen werden, Reingewinn, über dessen Verwendung keine nähere An- Beigien.51.81 Eaglaned.7.71 beutschland.351.2 Zurzeit befinden sich in ganz Rufland nur 5000 t Flachs. gaben gemacht werden. Die Eisenbaugesellschaft Marienhütte, Ro- senberg erzielte 49,10(19,24) Mill. Bruttogewinn und 406(10,40) Mill. Reingewinn, aus dem wiederum 10% Dividende auf die Vorzugsaktien und außerdem 15% Bonus(0) verteilt werden. Die Johannes Haag, Maschinen- u. Röhren- fabrik.-G. in Augsbufrg verteilt aus 1 388 978(398 545) Mark Reingewinn 20%(10%) Dividende. Banken. Dresdner Bank. Das Institut hat das seit 50 Jahren be- stehende Bankgeschaft Meyer u. Gelhorn in Danzig vom 1. Juli ab ũbernommen. Jerische Handelsbank, München. Die.-V. genehmigte cie Bilanz und die Gewinnverteilung, wonach für das Jahr 1920 eine Dividende von 10% zur Ausschüttung gelangt. Die turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder, die Herren Geh. Kommerzienrat Karl von Günther, Emanuel Frei- herr von Perfall, Exzellenz, Geh. Kommerzienrat Karl Schüller, Clemens Graf von Schönborn-Wiesentheid, Erlaucht, und Gutsbesitzer Hubert v. Schilcher, wurden wiedergewählt. Devisenmarkt. Mannheim, 8. Juli.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver- kehr waren fremde Valuten bei unsicherem Geschäft anfangs eher etwas angeboten. Es wurden am hiesigen Platze ge- nannt: Holland 2460—2470, Schweiz 1260—1270, London 279 bis 280%, Paris 598—601, Kabel Newyork 74675%½, Italien Waren und Härkte. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nah. gelb. La Plata-Mais 260—265, Kleesamen, neuer inl. Rotklee—, ital. Luzerne—, Wicken 220—230, Erbsen inl. 270—325, ausl. 270—325, Futtererbsen 240 bis 260 4, Bohnen Rangoon 180—185&, Brasil 160—165 4, Acker- bohnen 250—260, Wiesenheu 105—110, Klecheu 105 bis 110 4J, Luzerne-Kleeheu 115—120, Preſistroh 140—150 A, geb. Stroh 52—60 4, Biertreber 170—185 4, Rapskuchen ohne Jack 165—175„, Kokoskuchen— Raps ohne Sack 500—540, Reis 550—750, Leinsaat 500. Tendenz fester. Erhöhung der oberschlesischen Kohlenpreise. Die Ober- schlesische Kohlenkonvention beschloß nach der„Breslauer Zeitung“ die Erhöhung des Kohlenpreises, die für Grobkohlen 60 4 beträgt. Berliner Metallbörse vom 7. Juli. Preise in Hark fur 100 Kg. 5. Jull 7. Jull 5. Jull 7. jul Elektrolytkupfer 2143 ö 221⁰ Aluminium l. Zarr. 2350 278⁰ Rafflnadekupfer 1800—1810 1800—1225Zinn, ausländ. 4000—4900 4900—4925 Blel 655—685 665—675 Huttenzinn 1J650 472⁵ Rohzink(Vb.-Pr.) 744 749 Mlokel 42⁰⁰ 427³⁵ do.(fr. Verk.) 300 770.-780 Antimon 72⁰ 72⁵ Plattenzink 5³⁰ 530 Silber für 1k9. 1300—1310 1310—1315 Aluminlum 2750 22750 Bremen, 7. Juli. Baumwolle 22.20(22)& für 1 Kg. London, 7. Jult(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) Die Lage der russichen Tabakindustrie. Der Abschluß der Handelsabkommen zwischen Rußland und einer Reihe von anderen Staaten läßt die Aufmerksamkeit weitester Kreise von Handel und Industrie auf die Möglichkeit einer Ausfuhr von Waren aus Rußland lenken. Auch die russische Ta bakindustrie verdient hierbei eine gewisse Beachtung, trotzdem sie in den letzten Jahren einen schweren Nieder- gang erfahren hat. Während noch im Jahre 1915 1 354 000 Pud Tabak geerntet wurden, ergaben die Ernten des Jahres 1916 nur noch 1 107 000 Pud, und auch das Jahr 1917 ver- mochte mit 1 500 000 Pud nur eine wenig größere Ernte zu er- reichen. Seither sind die Tabakernten außerordentlich stark zurückgegangen. Das Jahr 1918 erbrachte kaum noch 150 000 Pud, im Jahre 1919 wurden 300 000 Pud von der Statistik er- faßt, worauf im Jahre 1920 wiederum die Ernte auf 150 000 Pud zurückging. Die Fläche der bebauten Tabakplantagen belief sich im Jahre 1916 auf 16 000 Deßjatinen, 1917 auf 17 000 und 1918 auf 20000 Deßjatinen. Die Frage nach dem Rückgang des Tabakanbaus wird beantwortet durch die Tat- sache, daß Griechen und Armenier, die sich in erster Linie mit dem Tabakanbau beschäftigten, schon im Jahre 1917 in ihre eigentliche Heimat zurückzuwandern begannen. Augen- blicklich sind in Rußland in den Tabaklagern 1537 000 Pud und auf den Plantagen 450 000 Pud Tabak vorhanden. In Anbetracht der Bedeutung auch des Tabaks und der Tabak- industrie für das Wirtschaftsleben Rußlands hat das zustän- dige Komitee eine Reihe von Vorschriften ausgearbeitet. durch die eine Besserung der Lage der Tabakindustrie erzielt wer- den soll. U. a. will man es durchsetzen, daß jede Wirtschaft, bestseleot. 75.— 74.50 Blel 28.25 23.37 die 20% ihrer Ländereien zum Tabakanbau ausnutzt und nicht 360—362%½, Budapest 2774—28ʃ6. 8 72025 2230. 11.—— e weniger als Deßjatine mit Tabak bebaut, von sämtlichen Newxork, 7. Juli. Die Reichs ma rK notierte bei f do. Elektrol 77.50 77.80 d0. 3 Mouat 171.68 170.52 Antimon 40.— 40.— Naturalabgaben befreit wird. Auch sollen die Arbeiter, die Börsenschluß 1,32(1,31) cents; das entspricht einem Kurs von Liverpool, 7. Jult(W3S) Baumwolle. Cin engl. Pfd. v. 454.) in der Tabakwirtschaft beschäftigt sind, nicht der Arbeiter- 75.96(76.34) für den Dollar. mobjilisation unterliegen. C. Basel, 8. Juli.(Eig. Drahtb.) Die Valuta-Katastrophe——3 1 3— 23 Alexandria eris 27.40 Rheinschiffahrt. Es ist noch keine wesentliche Besserung in Polen. An der Schweizer Börse war gestern das Gerücht Jul.36.03 Kegyptische 14.10 17.80 Oberägypt. 17.35 eingetreten, obwohl der Wasserstand durch die Regenfalle in — 925 polnische Staat den Konkurs August.119.17 die Höhe gegangen ist. Die Schlepplöhne sind weiter 2 rund der völligen Entwertung der polni- herabgesetzt worden. Von der Ruhr nach Mannheim schen Mark erklärt hat. Nach Warschauer Meldungen Amerikanischer Funkdienst. werden 24—25 für 1000 kg verlangt, während die Tal- stehen radikale Maßnahmen der polnischen Regierung ange- New Tork. 7. Jul(WS) Funkdlenst. schlepplöhne noch etwa 200% über dem Normaltarif stehen. sichis des finanziellen Zusammenbruchs unmittelbar bevor. 25 2200 1 90 ctand.] 12. 18., An Fracht werden für 1000 kg von der Ruhr nach Mainz Kaffee loko.25 12.85 12.85 Cred. Bal..25.25 0 r Zürich. 2. in Franken) Jull 9— 28.25 29.— zuck. Centrt.80.12 wie nach Mannheim 8 bezahlt für Schwergut.— Auf dem lenen....f 2. August.21 4%.40 ferpentin 86.— 58.—[Main liegt die Schiffahrt fast lahm, während sich der FIo B- VAes:.85.,Prussee...2 45.50 Septemb..73.30.30 Savannah 49,50 49.75 98 5 Fr g..0.88 Lopenhagen. 100.— 39.75 Gktoder.04 23.50 283.50 M. Or Saum. 11.13 11.25 Verkehr bedeutend gebessert hat. —N 1 Fene 3—— 55 Novemd. 1255 5.75.75 Welzen rot 145.50 135.— Schiffsverkehr. Der Dampfer„Zeelandia“ des Kgl. Holl. 225 11075 Talg 9 4 58 Lloyd, Amsterdam, ist am 9. Juni von Amsterdam abgefahren Parls„ 47. 47.30 J Buenos Alres. 177.50 175.— August 120 12.Lsaumwsatöl.0.75/nehlniedrf..2 725 und am 3. Juli vormittags in New Orleans angekommen.— r- 2 e eee 2 5 genre deeeen n a 8 fult. am* e 8 arfls. 3 ober 5 Strol. doases.—.—Idetrdfr. Engl. e.— 7 5 2 1. 125.25 12825 fe 2 3 erenb. 1270 1288.—.— Konüenf 22.— 22.— 00 abgefahren und am 3. Juli vorm. Kopenhagen 2 arknoten 938.— 989.— In Newyork an, 0 n. —.2765.— 2750.—[Ulre-oten 35.62 35,40 9 N5— 8— 175* N 5 5 Welzen 8201 117— 125 gee N2 8 i88ee, 45 15 Hauptſchriftleimna: Dr. Fritz dee ohsel a. Londonn 4 eohsel a. Stookholm..55 5 ept..—. ohmalz juli. Tiſteloht niedr. 50 1 ich fü itik: Dr. 1 e um: fü nilleton: e eeee e Cheiselania 23.20.07 wals uli 29.50 51.12„ Sert. 11.—.07/ bbonet..7.80 Serantworttich mür Nalttit: Br. Pris 5—5 5 A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V. eans. 24.27 24.25„„ lew Vork.04.05„ Sept. 50.50 61.—Pork Juli 17.90 18.—[sochw. nledr..25.25 1 2 del: A. Nepple: für Anzeigen⸗ Karl Hügel „„ Sohweliz..31.22 81.30„„ Brüssel 24.07 23.ĩ87 efer juli 31.85 35.75 Blppen juli 10.15 10.40 böchst..8.50] Franz Kircher: für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen- Karl Hügel. Men 0.45„„ Nadrſd 29.15 29.20„ Sept. 37.15 38.37[Speok nledr..75 10.—zuf. Chioago] 16000 26000 Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas. 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Volksvorstellung: zar und Zimmermann Komische Oper in drei Akten von A. Loltzing. Spielleitung: Karl Marx. Musikalischie 7 5 Franz v. Hoeßlin. In den Hauptrollen: 37 Peter., Zar von Rußland joachim Kromer mom, Zimmerges. Paul Kuhn 8 14 e Karl Mang Merts, e—.— e Nichte Else Tuschkau Admiral Lefort, russischer üer Hugo Volsin Tordsyndham, engl. Gesandt. Mafhieu Frank Marquis von Chateauneuf, französ. Gesandter Friedrich Bartling Witwe Brown. Zimmer⸗ Betty Kofler meisterin Anfang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr. kercpegtnpeHögaren! Freitag, den S. Juli 1921 83 „Die keusche Susanne“ Aufang 71 Uhr. Ende 10 Uhr. Rünstlertheater„Anollo“ Heute und folgende Tage, abends 7½ Uhr: 822 505 f „Der verfungte Adolar- AabanttHunpelmayer 07. 9 Anfang 8 Uhr 10 Miu. abends Gasispiel vom ehemal. Wokzogenschen Ueberbrettl in seinen Meister-Chansons mg dg, un Intg Hfl. nn pen feue kaun t hde Lu Carena 8 die aus Mannheim gebürtige Kabarett- Kunstlerin. Leitung: William Schüff Wein-Restaurant ab 6 Uhr warme Küche. 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