volle W endlich, daß Bezugspreiſe: on Mannheim und Umgedung monallich ins Haus Al..—. Durch die Poſt bezogen vierteljährlich Aul 25.50— 6 Ae-Konto Nummet 17 590 Karlsruhe in Baden ind ummer 2917 Ludwigshafen am Nhein.— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Mannbeim: Neckarſtadt, Waldhoſſtraße Nr. 6.— Jernſprecher Nummer 7930, 7941, 7942, 7942, 7944, 7945, 7046.— Celegramm⸗ Adreſſo: Seueralamzeiger Mannbeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ieeeeee Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen⸗Jeitung. Mannh. Muflk-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Jeld u. Harten. Wandern u. Neiſen. ſſche Neueſte Machrichl. 1921.— Nr. 311. Angelgenpreiſe: Oi kleine Zille 2uk..75, ausw. Wk..25, Stellzn⸗ geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mü..—. Annahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8¼ Ubr, Adendbl. nachm. 2½ IUlhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird ſeine Vorantwort. über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen ulw. berechtigen zu keinenErfatzanſprüchen für uusgefallene od. beſchtänte Ausgaben od. für verſp. Aufnahme v. Amzeigen. Aufträge d. Fernſprechet ohne Gewäßr. Iwiſchenfall in Leipzig. Seit Wochen ſchon geht die Hetze der franzöſiſchen nationa⸗ liſtiſchen Blätter gegen die Verhandlungen in Leipzig. Sie ſprechen vom„Leipziger Skandal“ und drohen angeſichts der Unzulänglichen Art der Beſtrafung der Kriegsbeſchuldigten, die ma ntörichterweiſe den Deutſchen überlaſſen habe, mit Repreſ⸗ ſalien der verſchiedenſten Art und ſuchen dafür Handhaben im Friedensvertrag und in dem ſpäteren Notenwechſel über dieſe Fragen. Der„Temps“ vor allen anderen Blättern hat ſich, anſcheinend von Briand, der jeder Gelegenheit auflauert, ſich im Amte zu behaupten, beeinflußt, als lauteſter Schreier her⸗ vorgetan. Er iſt es auch jetzt wieder, der in Frankreich und bei den anderen Alliierten Stimmung dafür zu machen beſtrebt iſt, die Aburteilung, die damit zur Verurteilung würde, der Ange⸗ klagten ſelbſt vorzunehmen: im Namen der Gerechtigkeit. Andere Blätter verquicken damit die Frage der Aufhebung der Sanktionen, ebenſo wie die der Verlängerung der Beſetzung des linken Rheinufers. Nun hat Briand dieſer vorbereiteten und geſchürten Stim⸗ mung der Nationaliſten in einer Handlung Ausdruck gegeben, die, wie alle derartigen Akte von franzöſiſcher Seſte, den Schwung der theatraliſchen Geſte hat. Er beruft die fran⸗ zöſiſchen Vertreter und die franzöſiſchen Zeugen ab, und dieſe, gehorſame und gelehrige Schüler und treue Diener ihres Herrn, brechen mitten in der Verhandlung auf und verlaſſen demon⸗ ſtrativ das Lokal. Der Oberreichsanwalt hat die Sache nicht tragiſch genom⸗ men, ſondern in aller Seelenruhe erklärt, dann müſſe man eben ohne die Franzoſen weiter verhandeln. Das iſt juriſtiſch zweifelsohne die einzig richtige Auffaſſung. Eine Störung des Rechtsverfahrens kann dadurch nicht eintreten. Die Prozeſſe, die von der Entente ſelbſt gewünſcht worden ſind, werden und müſſen weitergehen. Und wir ſind überzeugt, daß ſie im glei⸗ chen Geiſte der Rechtlichkeit geführt werden, wie bisher. Ge⸗ wiß ſo wie bisher und ohne Rückſicht darauf, daß die Gegen⸗ ſeite nicht die geringſten Anſtalten macht, ihre„Kriegsverbre⸗ cher“ vor ihre Gerichte zu ziehen und damit die einfachſten For⸗ derungen der Gerechtigkeit zu erfüllen. Ein anderes Geſicht hat allerdings dieſes brüske Vorgehen Frankreichs, wenn man den politiſchen Zweck und die po⸗ litiſchen Folgen betrachtet. Und da allerdings ſieht die Sache anders aus. Denn was Frankreich will, iſt in der franzöſiſchen reſſe während der letzten Wochen mehr oder weniger verhüllt zum Ausdruck gekommen. Nicht nur das urſprünglich gefor⸗ derte Gerichtsverfahren ſoll geſtört und unmöglich gemacht werden— vielleicht weil die Lügenhaftigkeit vieler Beſchuldi⸗ gungen ans Tageslicht kommt und manche Rückſchlüſſe auf die Greuelpropaganda zuläßt—, es ſoll auf die übrigen Entente⸗ mächte ein Druck ausgeübt werden, das franzöſiſche Vorbild nachzuahmen. Vor allem natürlich will Briand England, das von Regierungsſeite jedenfalls die Verhandlung ſeiner Fälle nur mit Zurückhaltung kommentiert hat, durch dieſe vollendete alſache überrumpeln. Die letzte Triebfeder aber für das ganze Vorgehen dürfte der franzöſiſche Widerſtand gegen die Aufhebung der Gewalt⸗ maßnahmen am Rhein ſein. Man giert nach Vorwänden, die Janktionen zu verlängern und bereitet mit dieſer Abreiſe mit⸗ en in einer Verhandlung nur neue Feindſeligkeiten vor. Es wäre natürlich von unſerer Seite ein nicht wieder gut machender Fehler, wenn wir uns irgend wie einſchüchtern Haten Recht muß Recht bleiben. Und wir müſſen daran feſt⸗ ſo lange wir können. Die Furcht, daß vielleicht das Ver⸗ 0 der geſamten Ententeregierungen auf die Frage der Jortführung einen Zwangseinfluß ausüben werde, wird die 5 altung des Reichsgerichtes zum mindeſten nicht ändern. Da⸗ on ſind wir nach dem bisherigen Verlauf der Prozeſſe über⸗ Wir hoffen aber auch, daß die Regierung nicht zurück⸗ Pflicht des ganzen deutſchen Volkes iſt es, 5 den Rücken zu ſtärken. Ausſichten dafür ſcheinen vorhan⸗ n, denn ſelbſt der„Vorwärts“, der in den letzten Wochen zu eipziger Verhandlungen und Urteilen manches unheil⸗ ort geſchrieben hat, beginnt ſtutzig zu werden. Er findet Rate i der Verfolgung der Kriegsverbrecher Gegenſei⸗ 58 nicht gegeben iſt, und daß es Gerichte, die ſämtlich über eid und Liebe erhaben ſind, überhaupt nicht gibt. Aus ſolcher, daß die chaszſpäten Erkenntnis heraus, proteſtiert er dagegen, Gefühle, mit denen Frankreich das Leipziger Gerichts⸗ zerfahren begleitet, zur Förderung machtpoliti⸗ Proteſte ne mißbraucht werden. Würde! e nützen da nichts; hier hilft nur Haltung 5 Abberufung der franzöſiſchen Vertreter und Zeugen. 21 OMB. Leipzig, 8. Juli. Heute nachmittag ereignete ſich 45 überraſchender Zwiſchenfall im Verlaufe des achten panae beſchuldigtenprozeſſes während der nach der Mittags⸗ ae begonnenen Zeugenvernehmung. Zunächſt erhielt der che Sachverſtändige und Zeuge Geheimrat⸗ Gärtner das Wort, um ſich über die Verhältniſſe in dem zeangenenlager auszuſprechen. Die Mitglieder der fran⸗ 0 chen Delegation waren mit Spannung den Ausführungen 5 0 Sachverſtändigen gefolgt. Als nach Erſtattung utachtens der Pröſident noch einige Fragen an den Sach⸗ verſtänd; der adgen richtete, erhoben ſich die Mitglieder it, Delegationund verließen les war 4 Uhr nach⸗ mittags den 6 85 abſchle den. aal, ohne ſich vom Senat zu ver Sitzun Drangaſe kam unmittelbar danenf micder in den ber 9 zurück und forderte die beiden bereits vernom⸗ 5 e in Skraßburg Paſchali und den Volksſchullehrer Roulon auf, ugen, den Direktor der Nhein⸗Moſelverſicherung P mitzukommen. Unter Führung des Generalſtaatsanwaltes Matter verließen die ſämtlichen Zeugen und Mitglieder der Ddelegation das Reichsge⸗ richt. Die Delegation hatte vor dem Verlaſſen des Reichs⸗ gerichtseinen Zettel() an den Präſidenten hinterlaſſen mit der Mitteilung, daß die franzöſiſche Delegation und die franzöſiſchen Zeugen das Reichsgericht von Leipzig verlaſſen. Am Schluß der Sitzung gab der Präſident vom dem Inhalt dieſes Zettels Kenntnis. Der Oberreichsanwalt erwiderte, daß man dann eben ohne die Zeugen weiterverhandle. Darauf wurde die Verhandlung auf Samstag 9 Uhr vertagt. Frankreich und Belgien wünſchen Aburleilung durch die Alliierten. ONB. Berlin, 8. Juli. Belgien und Frankreich haben in der letzten Sitzung des Oberſten Rates Mate⸗ rial über die in Leipzig geführten Kriegsbeſchuldigtenprozeſſe vorgelegt und erklärt, dtß ſie nicht mit dem Ergebnis der zur Probe geführten Prozeſſe einver⸗ ſtanden ſeien. Sie ſorderten, daß die weiteren An⸗ geklagten in den alliierten Ländern oder durch einen alliierten Gerichtshof abgeurteilt würden. In dieſem Falle müſſe Deutſchland gezwungen werden, die An⸗ geklagten mit den Zeugen nach dem Gerichtshof zu entſenden. Die Kriegsbeſchuldiglen vor dem Reichsgericht. ONB. Leipzig. 8. Juli. Es wird der Verſicherungsdirektor Paſchali vernommen, der Elſäſſer iſt. Er ſagt aus, daß Gefangene ſich beſchwert hätten, weil Schwerkranke in Hloltergellen ohne ärztliche Behandlung mehrere Tage geblieben ſeien. Er meint, es ſei nichts geſchehen, um den Ausbruch der Typhusepidemie zu verhüten. Präſident: Wie viele Todesfälle ſind vorgekommen? Zeuge: Etwa 1200, davon 700 Franzofen. Präſident: Haben Sie etwas bemerkt, daß deutſche Aerzte einige Zeit geſtreikt haben und franzöſiſche Aerzte nach dem Lager kommandiert worden ſind. Zeuge: Nein. Doch habe ich davon gehört. Der nächſte Zeuge Ameln, Direktor der Berlitz⸗ Schule war damals Dolmetſcher der Kommandantur im Gefangenen⸗ lager. Als die Ruhr ausbrach, ſind nach ſeinen Angaben die Ruſſen ſofurt von den Franzoſen getrennt worden. Der Zeuge bekundet weiter, auf der Dolmetſcherſtube Jer ſehr piel geſchwätzt worden. Beſonders gelte das von dem Zeugen Paſchali. Er gibt eine Anzahl von Beiſpielen von deſſen Schwatzhaftigkeit. So hat der Zeuge damals das Gerücht verbreitet, der Kommandant Kruſchka habe geſagt, ich brauche keine Kanonen, ich laſſe 91(die Ge⸗ fangenen) hier verrecken. Der Zeuge Paſchali wendet ſich energiſch gegen dieſe Behauptung. 1 Der nächſte franzöſiſche Zeuge, Lehrer Roulon war als Ge⸗ fangener im Lager. Er ſagt aus, daß die Wege ziemlich ſchmutzig geweſen ſind. Die Gefangenen hätten Strohlager gehabt, eine Decke und ein Handtuch. Die Decken ſeien wenig gewechſelt worden und halb feucht geweſen. Nach kurzer Zeit ſeien Ruſſen und Franzoſen gemiſcht worden, worüber ſich die Franzoſen beſchwert häten, denn die Ruſſen ſeien verlauſt geweſen Der Zeuge beſchwert ſich über das Ungeziefer. Am 27. November ſei er mit anderen Gefangenen in einer neuerbauten Baracke untergebracht worden, die aber auch bald verlauſt worden ſei, da die Gefangenen das Ungeziefer mit nach der Varacke gebracht hätten. Die Baracke ſei mit 1000 Mann belegt worden, ſei aber für eine derartige Belegung viel zu klein geweſen, auch ſei die Lüftung mangelhaft geweſen und auch die Latrinenverhältniſſe hätten ſehr zu wünſchen übrig gelaſſen. Am 24. Dezember habe der Kommandant gelegentlich einer Weihnachts⸗ feier die Gefangenen zum Singen aufgefordert. Die Ruſſen hätten geſungen, die Franzoſen nicht. Kurze Zeit darauf ſei ein Dolmetſcher in das Lager gekommen und habe erzählt, daß der Kommandant bei der Anſprache unter dem Weihnachtsbaum geſagt„Ich führe den Krieg auf meine Weiſe!“ Im Januar ſeien die erſten Todesfälle aufgetreten. Da die Lazarette nicht mehr ausreichten, ſeien die Kranken in den Baracken verblieben und hätten die Geſunden an⸗ eſteckt. Die Desinfektion der Kranken ſei in der Nähe der Toten⸗ dalle erfolgt, ſodaß die Kranken ſehen konnten, wie die Toten auf⸗ gebahrt wurden. An einem Tage ſeien 65 Mann geſtorben. Dem Zeugen werden alsdann die photographiſchen Gruppenbilder von Gefangenen gezeigt, die ſehr vergnügt ausſahen Die Photo⸗ graphien ſtammen aus der Zeit der Epidemie. Dabei wird feſtge⸗ ſtellt, daß die Gefangenen auch Sekt getrunken haben. Geheimrat Dr. Gärtner aus Jeng: Zeuge und Sachverſtän⸗ diger fühkt aus: Unter den Gefangenen war das Fleckfieber ausgebrochen, das die Ruſſen eingeſchleppt hatten. Die Krankbeit wurde nicht ſofort erkannt. Man kennt glücklicherweiſe das Fleck⸗ fieber in Deutſchland ſo gut wie überhaupt nicht mehr, denn in den letzten 5 Jahren vor dem Kriege kamen in ganz Deutſchland kaum 15 Fälle vor. Eine Schuld trifft da niemand. Die Baracken füllten ſich raſch, aber der Lagerkommandant hat alle Forderungen der Aerzte erfüllt. Er war ſogar dafür eingetreten, daß die Kranken Kakao und Milch erhielten. Die Frage der Koſten war nach ſeiner Meinung eine Frage zweiter Ordnung. Täglich ſind aus den Dörfern der Umgegend viele 1000 Liter Milch be⸗ ſchafft worden. Geheimrat Dr. Gärtner geht ausführlich auf die Maßnahmen zur Entlauſuna und Desinfektion des Lagers ein, das dann im Juni ſeuchenfrei war. Die Bekämpfung der Epidemie ſei mit größter Energie durchgeführt worden. Niemand treffe ein Vorwurf für den Ausbruch der Seuche. Der Reichskanzler in Breslau. WB. Breslau, 8. Juli. Bei dem Empfange der ober⸗ ſchleſiſchen Parteiführer und Preſſe durch den Reichskanzler Dr. Wirth wurden die ſchwebenden politi⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Fragen eingehend erörtert. Von zahlreichen einzelnen Abordnungen von Gewerkſchaften, Be⸗ amten⸗ und Angeſteiltenorganiſationen und anderen Vertre⸗ tungen nahm der Wünſche und Klagen der Be⸗ völkerung entgegen. Der Reichskanzler betonte in den Ver⸗ erung Not mit allen verfügbaren Mitt Ae Abends ſprach der Reichskanzler in einer Volks⸗ verſammlung in der Jahrhunderthalle, die mit etwa 10 000 erſonen angefüllt war. Er wies darauf hin, daß bei dem heutigen Empfang der Parteiführer die Vertreter der feſten Willen der e fer r Lin ⸗ er eln Rechten betont hätten, daß jedes Mißtrauen und jeder Ver⸗ dacht, als wolle man den Selbſtſchutz zum Sturze des demokratiſchen Volksſtaates mißbrauchen, ungerechtfertigt ſei. Der Reichskanzler ſprach ſodann über die Sanktionen. Er ſei überzeugt, daß dieſe Wunde am Rhein ſich bald ſchließen werde. Eine noch ſchmerzlichere Wunde ſei aber Oberſchle ien, das nach dem Recht der freien Selbſtbeſtimmung ungeteilt bei Deutſchland verbleiben müſſe. Er ſprach von der Knechtung der Deutſchen in Oberſchleſten und von der Unfähigkeit der Interallierten Kommiſſion, deutſches Ge⸗ biet zu verwalten. Wärmſten Dank ſprach er den Verteidi⸗ gern aus; aber nicht in endlofer Trauer wollen wir vor den Gräbern ſtehen, ſondern weiter arbeiten am Wiederaufbau. Das Schickſal Oberſchleſiens iſt das Schickſal Deutſchlands. Das Ergebnis der Abſtimmung kann nicht aus der Welt geſchafft werden, ſolange noch der Ge⸗ danke der Freiheit in Oberſchleſien lebt— und er wird leben. Die J. A. K. ſei als Treuhänder Oberſchleſiens beſtellt, und die Geſchichte werde einſt urteilen, ob ſie ihre Pflicht erfüllt habe. Den Alliierten rufen wir zu: Gerechtigkeit auch für ein be⸗ ſiegtes Volk! den Oberſchleſiern: Das deutſche Vaterland hofft auf Euch und reicht Euch die Hand! Die Räumung Oberſchleſiens vollendet. ONB. London, 8. Juli. Geſtern abend wurde die Räu⸗ mung von Oberſchleſien als vollendet erklärt. Der Eiſenbahndienſt iſt unter der Leitung der J. A. K. im ganzen Abſtimmungsgebiet wieder aufgenommen worden. Die bri⸗ tiſchen Truppen beſetzten den Bezirk Beuthen, die Franzoſen Königshütte, Kattowitz und den ſüdlichen Teil von Ober⸗ ſchleſten. Die aufſtändiſchen Polen haben viele Beute mitgenommen, darunter Automobile, Wagen mit Mö⸗ beln und 130 Pferde, unter denen ſich Rennpferde des Geſtüts des Fürſten v. Donnersmarck befinden. Die alltierten Kom⸗ miſſare beſchäftigen ſich mit der Ueberweiſung des Beſitzes der Aufſtändiſchen an die urſprünglichen Beſitzer ſowie mit der Berechnung des Schadens. Dden Behörden, die vor der Ankunft der Polen im Amte waren, werden ihre Befug⸗ niſſe zurückgegeben. Enklaſſung der Geiſeln. WB. Beuthen, 8. Juli. Die anläßlich der Vorgänge in der neuen Kaſerne, in deren Verlauf der franzöſiſche Major Mon⸗ talegre zu Tode gekommen iſt, ſeit einigen Tagen in Haft ge⸗ haltenen Geiſeln, wurden geſtern abend bezw. heute vor⸗ mittag von den Engländern aus der Haft ent⸗ laſſen, bis auf den erſten Bürgermeiſter, Dr. Stephan, dem mitgeteilt wurde, daß er aus dem Abſtimmungsgebiete entlaſſen werde. Es iſt bezeichnend, daß man von den Geiſeln vor der Entlaſſung die Unterzeichnung einer Erklärung verlangte, daß ſie während der Haft human behandelt wor⸗ den ſeien. Ein Teil der Geiſeln lehnte die Unterzeichnung ab. WB. Beutkhen, 8. Juli. Der Magiſtrat der Stadt Beuthen ſetzte auf die Ergreifung des Täters, der am 4. Juli den franzöſiſchen Major Mentalegre erſchoß, oder auf die Beibringung von Angaben, die geeignet ſind, eine reſtloſe Aufklärung des bedauerlichen Vorfalles herbeizuführen, eine Belohnung von 15 000 Mark aus. Verkehrsaufnahme. WB. Beuthen, 8. Juli. Der Schnellzugsverkehr wurde geſtern abend über Beuthen bis Kattowitz ausgedehnt. Von heute ab verkehren ſämtliche Schnellzüge des bisherigen Fahrplanes wie bis Kattowitz auch in der Richtung Ratibor. Somit iſt der Schnellzugsverkehr zwiſchen dem Reiche und Oberſchleſien nach 9 Wochen erſtmals wieder erreicht. „Die Freunde Polens“ bei Briand. WB. Paris, 8. Juli. Die Gruppe der Delegierten„Die Freunde Polens“ wurden heute mittag vom Miniſterpräſi⸗ denten Briand empfangen. Briand erklärte bei dieſer Ge⸗ legenheit, er hoffe bald den Bericht der J. A. K. zu erhalten, der eine gerechte Teilung des oberſchleſiſchen Gebietes vorſehe. Er fügte hinzu, daß die ins Auge gefaßte Löſung mitdemübereinſtimme, was er kürzlich in der Kam⸗ mer erklärt habe. Briand verſprach bei dieſer Gelegenheit, in der Kammer eine Erklärung abgeben zu wollen, bei der Ab⸗ ſtimmung übr die Kredite. Ueber die Ermordung des Majors in Beuthen erklärte er, es werde in Anbetracht der Umſtände, unter denen dies Attentat ſtattgefunden habe, ſehr ſchwierig ſein, den Tä⸗ ter zu entdecken. Bon der briliſchen Reichskonferenz. Die europäiſchen und die Oſtfragen. WB. London, 8. Juli. Auf der geſtrigen Sitzung der Reichskonferenz wurde, wie die Blätter melden, die Haltung des britiſchen Reiches gegenüber den europäiſchen An⸗ gelegenheiten erörtert. Beſonders kam die Frage der fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Beziehungen ausführlich zur Sprache.„Daily Telegraph“ teilt mit, daß die bisherigen Sitzungen der Reichskonferenz zu einem allgemeinen Einver⸗ ſtändnis über die Reichspolitik ſührten. Ueber die allgemeinen Richtlinien der im Stillen Ozean und im Farnen Oſten zu befolgenden Politik 5 eine Einigung. Große Hoffnung wird e der offiziellen Erörterungen zwiſchen den Mächten des Stillen Ozeans gehegt, deren Vorſchläge nach Waſhington berichtet wurden. Die Auffaſſung der Reichskon⸗ ferenz war, daß die beſondere Freundſchaft mit Japan mit der freien Entwicklung Chinas und mit der engen Zuſammen⸗ arbeit mit den Vereinigten Staaten in Einklang gebracht wer⸗ den müſſe. Bezüglich des ingliſch⸗japaniſchen Ver⸗ trages verlautet, daß er entſprechend den Völkerbunds⸗ ſatzungen abgeändert wird. Ueber die Frage der Reichsver⸗ teilung wurden ſehr wichtige Beſprechungen abgehalten. Ferner erklärte ſich die Reichskonferenz mit der allge⸗ meinen Politfk der Regierung im nahen Oſten bezüglich worden und man habe ihnen blutdürſtige A 2. Seite. Nr. 311. Munnheimer Benerai· Augqedger.( Minag · Ausgudeq Samskag, den 9. Juli 1921. Meſopotamiens und Pakäſtinas einverſtanden. Die Premierminiſter würdigten vollauf die Schwierigkeiten der Regierung über die Politik in Europa und billigten den Geiſt, in dem die Schwierigkeiten behandelt werden. Bei der Erörte⸗ rung der auswärtigen Politik wurden von der engliſchen Re⸗ gierung ausführliche Erklärungen über Oberſchleſien, über die Frage der deutſchen Garantien, der beſetz⸗ zen Gebiete und über den griechiſch⸗türkiſchen Konflikt abgegeben. Wegen der Einwanderungsfrage und der Ausſchlußgeſetze in den Dominions ſind Schwierigkeiten nicht entſtanden, da ſowohl Indien als auch Japan das Rech der Dominions anerkannten, über den Charakter ihrer eigenen Bevölkerung zu entſcheiden. Endlich kam die Frage der Reichsverbindungswege zur Sprache, die einem beſonderen Ausſchuß unter dem Vorſitz von Sir Winſton Churchill überwieſen wurde. Man erwartet, daß die Konferenz noch etwa zwei Wochen tagt. HMz. London, 9. Juli. Nach dem amtlichen Bericht der Reichskonferenz der britiſchen Miniſter und der Miniſterpräſi⸗ denten der Dominions hat die Konferenz geſtern die Be⸗ ſprechung der Frage betr. den Völkerbund wieder aufge⸗ nommen. Lloyd George und Lord Curzon waren gleichfalls zugegen.— Nach einer Havasmeldung hätten ſämtliche Red⸗ ner den hohen Wertdes Völkerbundes anerkannt, der ein Anrecht auf die ganze Unterſtützung des britiſchen Reiches habe. Man ſehe in ihm einen wahrhaftigen Fort⸗ ſchritt für die Regelung der internationalen Angelegenheiten. 50zialiſtenkongreß in Jraukfurl. ONB. Fraukfurt, 8. Juli. Die U..P. hatte heute im Hippo⸗ drom zu einem internationalen Meeting eingeiladen, das offenbar als Kundgebung für den Wiederaufbau der Weltwirt⸗ ſchaft nach ſozialiſtiſchen Grundſätzen war. An der Kund⸗ gebung nahmen auch die Mehrheitsſozialiſten teil, die ebenfalls ſehr ſtark vertreten waren. Unter den Teilnehmern be⸗ 5555 ſich viele Ausländer, ſogar chineſiſche und japaniſche Stu⸗ enten. n Auslandsparteien waren vertreten die franzö⸗ iſchen Sozialiſten durch Longuet, die unabhängige Arbeiter⸗ partei Englands durch Walhead, die öſterreichiſche Sozial⸗ demokratie durch Friedrich Adler, die chweizer Sozialiſten durch Nationalrat Grimm, ferner die georgiſche Sozialdemo⸗ kratie durch mehrere georgiſche Regierungsvertreter. Für die U. S. P. ſprach Ledebour, der äußerte, daß die durch den Krieg ver⸗ elendete Arbeiterſchaft dem Kapitalismus ſchwächer gegenüberſtehe. In England, wo die Wirtſchaft durch den Krieg am wenigſten ge⸗ litten habe, hätte die ilak anſche erſt vor. Wochen den ihm vom Bergwerkskapital aufgedrungenen Kampf verloren. Die von Deutſchland erpreßten Kohlenvorräte hätten der en 1 75 Wirtſchaft geholfen. Ddie Erpreſſerpolitik der Alltler⸗ ten habe nur die Kriſe gefördert. In Wien hätten ſich die Parteien auf ein Programm der Arbeitsgemeinſchaft geeinigt, das den Wiederaufbau der ee. Gebiete vorſieht. 8 Schluß rief Ledebour die internationalen Sozialiſten zum Kampf gegen den Weltimperialismus auf. 5— übermittelte die Grüße Frankrei franzöſiſchen Sozialiſten ſeien bereit, die deutſchen Sozialiſten in ihrem Kampf zu unterſtützen. Es ſei nicht wahr, daß die fran⸗ zöſiſchen Sozialiſten den Chauvinismus in Frankreich duldeten. Sie ebenſo hartnäckig Geſen die Reaktion wie die Deut⸗ ſchen. Nach Longuet ſprachen Grimm und Adler, der gegenüber der Brüſſeler und Moskauer Internationale hervorhob, daß es darauf ankomme, das geſamte Proletariat zu einigen. Einigungsverſuche unter den Sozialiſten. Berlin, 9. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Zentralkomitee der U. S. P. veröffentlicht wieder ein⸗ mal einen Aufruf an ſeine Völker. Diesmal handelt er von der Einheit des Proletariats. Ein wenig gewun⸗ den und nach den Methoden des Eiertanzes wird da ausge⸗ führt, daß ſchon wegen des Kampfes um die Verteilung der Steuern Proletarier u. Proletarierinnen zu einem vereinigten Schlag ſich die Hand reichen müßten. Die Arbeiter fühlten es ſelber, daß ihnen Untergang und Verderben drohen würde, wenn ſie nicht zur Einigung kämen. Deshalb weg mit der unnützen Zerſplitterung und Kraftvergeudung. Dann freilich kommmt das andererſeits, die Grenzfeſtſetzung gegen die„Ver⸗ lockungen des Kommunismus“ und die„Abwege des Refor⸗ mismus“. Schließlich heißt es:„Die Einigkeit des Proletariats läßt ſich nicht erklügeln, die Einigkeit wird erzwungen im großen politiſchen Kampf. Zu Deutſch alſo: man wird ernſtlich verſuchen, ſäch zu einigen. Die ſich die Kommnniſten den Bürgerkrieg denken. Die Kommuniſten ſind die einzige Partei in Deutſchland, der es erlaubt iſt, fortgeſetzt ungeſtraft zum gewaltſamen und erklärte, die 8 5 der Verfaſſung und zum Landesverrat aufzufordern. Die ropat anda des Bürgerkrieges wird in den Spalten der kommuniſtiſchen Preſſe ganz offen betrieben. Nur wenn die Staatsgewalt ausnahmsweiſe und zufällig einen kommu⸗ niſtiſchen Führer auf die Anklagebank ſetzt, wie dies z. B. im Prozeß Brandler der Fall war, erklären dieſe Volksver⸗ derber im Tone der gekränkten Unſchuld, ſie 1— verleumdet ſichten unterge⸗ ſchoben, von denen ſie in der Herzenseinfalt ihres friedfertigen Gemütes nichts wüßten. Die kommuniſtiſche Preſſe veröffent⸗ licht gegenwärtig die Theſen, die von der ruſſiſchen und deut⸗ ſchen Delegation für den Moskauer Kongreß über den Bür⸗ gerkrieg und die Bewaffnung des Proletariats ausgearbeitet worden ſind. Aus ihnen geht wieder einmal ſonnenklar hervor, daß die Kommuniſten alles auf einen be⸗ waffneten Umſturz ſetzen. In dieſen Theſen heißt es u..: „Die proletariſche Revolution iſt der Bürgerkrieg des ſich erſt bewaffnenden, um Waffen ringenden Proletariats gegen die bewaffnete Bourgeoſie und ihre Hilfstruppen. Bei der Schärfe der ſozialen Gegenſätze, die jetzt überall erreicht ſind, iſt der Kapitalismus in jedem Augenblick bereit, gegen die Arbeiterklaſſe mit der ganzen Wucht ſeiner Waffen aufzutreten. Ebenſo kann das Proletarjat ge⸗ zwungen ſein, bei jedem friedlichen Streik, bei jedem Abwehrkampf zu den Waffen zu greifen, um der Gewalt der Kapitaliſten die proletariſche Gewalt entgegenzuſtellen. Es iſt die Pflicht der kom⸗ muniſtiſchen Partei, nicht nur dauernd in den Maſſen das Bewußt⸗ ſein zu ſtärken, daß ſie die Gewalttaten der Bourgeoiſie über ſich nicht ergehen laſſen dürfen, ſondern es iſt auch die Pflicht der kom⸗ muniſtiſchen Parteien, im Proletariat den Willen zum Waffenbeſitz zu ſtärken und Maßregeln zu treffen, um die Vorbedingungen zu ſchaffen für die Eroberung der Waffen in Momenten des direkten Kampfes. Die kommuniſtiſchen Parteien müſſen Vorkehrungen treffen, um die Waffenlager des Gegners zu kennen, ſie müſen genügend Waffen beſitzen, um die Vorder⸗ reihen des Proletariats in die Lage zu ſetzen, beim Beginn des Kampfes ſich Waffen holen zukönnen. Sie müſſen bemüht ſein, Organiſationen zu beſitzen, die fähig ſind, den bewaffneten Kampf des Proletariats zu leiten.“ Dann heißt es in den Theſen bezüglich der Anwendung des Terrors, daß ſich das Proletariat in der Zeit der Er⸗ hebung von„den Appellen des Gegners an ſeine Milde nicht betrügen 75 ſoll; es ſolle vielmehr durch„Akte organiſierter Volksjuſtiz“ der„proletariſchen Gerechtigkeit“ Ausdruck verleihen und„mit den Peinigern des Proletariats abrechnen“. „Perſönlich terroriſtiche Akte“ ſeien dagegen in der Periode des Aufmarſches des Proletariats keineswegs ge⸗ eignet,„die proletariſche Organiſiertheit und Kampfbereitchaft“ zu erhöhen, wenngleich ſie als Beweis„der revolutionären Gärung“ anzuſehen und zu verteidigen ſeien gegen„die Lynchjuſtiz der Bourgeoiſie und ihrer ſozialdemokratiſchen Lakaien“. Dieſe gemeine Doppelzüngigkeit ſtellt alſo einem jeden Maſſenverbrecher wie Hölz einen Freibrief auf unbe⸗ grenzte Schandtaten aus, denn wenn dieſe Schandtaten auch vom taktiſchen Standpunkt aus und zu gewiſſen Zeiten für verfehlt erklürt werden, ſo werden ſie doch anderer⸗ ſeits ausdrücklich in Schutz genommen und der Rechtsordnung gegenüber als eine höhere Sittlichkeit geprieſen. Die Theſen behandeln dann noch die Frage der Sabotage und ſtellen ſi⸗ hierbei auf den Standpunkt, daß„Akte der Sabotage“ nur dann einen Zweck hätten, wenn ſie„zur Verhinderung der Truppentransporte des Gegners gegen kämpfende Proletarier⸗ maſſen vollbracht werden oder um dem Gegner im direkten Kampfe wichtige Poſitionen zu entreißen.“ Durch dieſe Faſ⸗ ſung wird der ſinnloſen Zerſtörungswut des auf⸗ gehetzten Pöbels Tür und Tor geöffnet, da die Berechtigung oder gar die Notwendigkeit von gewaltſamer Vernichtung und Zerſtörung wertvollen Eigentums von vornherein als gegeben angeſehen wird, ſobald die kommuniſtiſchen Strategen eine „wichtige Poſition“ erobern wollen. Keineswegs wird aber durch dieſe Faſſung der Vernichtungswut der Maſſen oder einzelner Fanatiker, der in erregten Zeiten die wichtigſten Pro⸗ duktionsmittel und die notwendigſten Subſtanzen zum wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau zum Opfer fallen, irgend eine Schranke geſetzt, die eine ſittliche Bindung enthielte. Vorſpiele. Einige Bemerkungen zu den badiſchen Landkagswahlen. Die badiſchen Landtagswahlen werfen ihre Schatten voraus. bereits eine ſcharfe Fehde gegen die Deutſchnationalen und eine noch ſchärfere gegen die Deutſche Volkspartei geführt, in letzterer wird dem Anſchein nach eine beſonders läſtige Gegner⸗ ſchaft gewittert. Daß dieſe Polemik auch wieder alle die üblichen unerfreulichen Begleiterſcheinungen zeitigt, die unter politiſchen wie journaliſtiſchen Geſichtspunk⸗ ten gleich verwerflich ſind, beweiſt, daß die Sozialdemokratie ſich auf einen harten Kampf gefaßt macht. Sie weiß, daß im Mitelpunkt des Wahlkampfes die Frage nach der Fort⸗ dauer ihrer Vorherrſchaft ſtehen wird, ſie weiß, daß aus den Parteien heraus, die in Oppoſition gegen die„Errungenſchaf⸗ ten“ der Revolution ſtehen, ein ſcharfer Stoß verſucht werden wird, um den Gruppen des wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens, die durch ſie vertreten ſind, den ihnen gebührenden Einfluß auf das öffentliche Leben zurückzugewinnen. So er⸗ klären ſich die Auswüchſe der Preßpolemik, denen wir jetzt jeden Tag in der ſozialdemokratiſchen Preſſe begegnen. Aber dieſe täglichen Darlegungen über die unerhörte Erbärmlich⸗ keit der Oppoſitionsparteien genügen allein nicht, um den Stoß zu parieren. Man braucht Bundesgenoſſen. Man hatte ſie bisher im Zentrum und in der Demo⸗ kratiſchen Partei. Die Sache ſteht nun ſo, daß die Sozialdemokratie Grund zu haben glaubt, letzterer nicht mehr ſo ganz ſicher zu ſein. Es ſind in dieſer Partei Elemente tätig, die das lebhafte Mißfallen der Sozialdemokratie erregen, Männer, die tatſächlich mit der neudeutſchen Demokratie außerordentlich wenig gemein haben und deren Verbleiben im Banne dieſer neudeutſchen Demokratie wirklich eine etwas ſeltſame Erſcheinung iſt. Die Sozialdemokratie ſucht nun die Demokratiſche Partei zu einer klaren Entſcheidung und zu einer reinlichen Scheidung zu drängen. Und ſie findet bei dieſer Be⸗ mühung, einige Glieder der demokratiſchen Partei zu ampu⸗ teren, Unterſtützung in letzterer Partei ſelbſt. Darüber be⸗ ſteht kein Zweifel, mögen auch die Dementis noch ſo hoch ſich häufen. Es ſind— wir verraten ja keine Geheimniſſe— in der Demokratiſchen Partei führende Perſönlichkeiten ſehr eifrig an der Arbeit, die Partei dahin zu bringen, daß ſie den Wahlkampf in guter Freundſchaft mit der Sozialdemokratie führt mit dem Ziel der Erhaltung des Blocks aus Sozial⸗ demokratie, Zentrum und Demokratie. Und dieſe Perſönlich⸗ keiten würden— ſagen wir einmal— keinen Widerſtand leiſten, wenn die bürgerlich orientierten Widerſacher dieſer Politik für ihre Perſonen die Folgerungen aus einer Entſchei⸗ dung für die Sozialdemokratie ziehen würden. Es iſt, wie wir glauben ſagen zu dürfen, eine große Verlegenheit für die Demokratiſche Partei und es wird eifrig hin und her erwogen, was zu tun iſt, um die Partei vor Schaden zu bewahren, um herauszufinden, welche Ent⸗ ſcheidung das kleinere Uebel darſtellen würde, die bür⸗ gerliche oder die ſozialiſtiſch⸗demokratiſche. Die Entſcheidung iſt ungemein ſchwer. Im Bunde mit der Sozialdemokratie drängt die Frankfurter Zeitung die Demokratiſche Partei links zu halten. Auf de randeren Seite ſind Männer von Gewicht und weitem Einfluß in induſtriellen und land⸗ wirtſchaftlichen Kreiſen tätig, die die Partei bewegen wollen, Haran mitzuwirken, daß die ausgeſchalteten Kreiſe des bür⸗ gerlichen Erwerbslebens gleichen Einfluß auf Geſetzgebung und Verwaltung erhalten wie die ſozialiſtiſche Arbeiterſchaft. Sie fürchten, daß die Demokratiſche Partei zerbrechen oder lahmgelegt werden wird, wenn ſie Seite an Seite mit der Sozialdemokratie im Wahlkampf ſtreiten wird, und auch dann, wenn ſie auf den naheliegenden taktiſchen Behelf verfallen ſollte, unter wohlwollender Neutralität gegen die Sozialdemokratie getrennt zu marſchieren, um doch das von der Sozialdemokratie und der Frankfurter Zeitung ange⸗ ſtrebte Ziel erreichen zu helfen. Sie fürchten die Zerbrechung oder Lahmlegung der Partei vollends dann, wenn, wie nicht unwahrſcheinlich, die Mehrheitsſozialdemokratie in engere Fühlung mit der U. S. P. treten ſollte. Die bürgerlichen Wähler in Baden werden ungemein ge⸗ ſpannt ſein, welchen Ausgang dieſes innere Ringen unter dem nachhelfenden Druck der Frankfurter Zeitung und der Sozial⸗ demokratie nehmen wird. Augenblicklich hat, wie berichtet wird, der Flügel das Uebergewicht, der den Rat der Sozial⸗ demokratie und der Frankfurter Zeitung zu folgen geneigt iſt. Gegen ihn eine ziemlich ſtarke und ziemlich ſtark verſtimmte Oppoſition. Sollte erſterer dieſes Uebergewicht behalten, dann wird die weitere Frage ſein, ob und wie weit dieſe Oppoſition ſich zu einer einfachen ſtummen Unterordnung unter den Mehrheitsentſcheid entſchließen wird; man hört, daß die Neigung ſich zu fügen, in der Oppoſition nicht überall gleichmäßig ſtark entwickelt iſt und daß manche ihrer tempera⸗ In der ſozialdemokratiſchen Preſſe wird e mentvollſten Vertreter allen Eifer daran wenden, die Mehrheit in der Partei zu gewinnen. 75 . Die Konferenz der Ernährungsminiſter. WBB. Stutkgart, 8. Juli. Die Konferenz der deutſchen Ernährungsminiſter und der Land⸗ wirtſchaftsminiſter unter dem Vorſitz des Reichs⸗ miniſters Dr. Hermes beſchäftigte ſich heute mit der Kunſtdüngerverſorgung und den Maßnahmen zur Hebung der Produktion. In ſachlicher Ausſprache wurde die erhöhte Verwendung von Kunſtdünger für landwirtſchaftliche Zwecke als eines der erſten und wichtigſten Mittel zur Hebung der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugung von allen Seiten anerkannt. Hinſichtlich der Zuckerbewirtſchaftung wurde ein Beſchluß an! genommen, daß auf den 1. Oktober d. J. die Bewirtſchaftung des Zuckers aufgehoben werden ſoll. Ferner ſoll der Verkehr mit Kaffeerſatzmittel ab 1. Auguſt freigegeben werden. Die Verordnungen über den Handel mit Lebensmitteln, Futter⸗ mitteln, Tabak und Wein ſollen aufgehoben werden. Die Brotverſorgung für die Uebergangszeit ſei durch Ein⸗ fuhr ſichergeſtellt; doch könne eine Erhöhung der Koch⸗ mehlration augenblicklich nicht in Frage kommen. Die Reiſebrotmarken ſollen vorläufig beibehalten werden. Eine Erhöhung des Getreidepreiſes wurde durch den Ab⸗ bau der Zuchußaktion des Reichse notwendig. Das Reichs⸗ kabinett werde ſich mit der Frage zu befaſſen haben, ob bei der Brotpreiserhöhung bis zu 40 oder bis zu 50% zu ehen ſei. In der Milchwirtſchaft müſſe eine weſentlich tärkere Erzeugung Platz greifen. Es ſei geplant, im Süden und Norden größere Milchwirtſchafts⸗Inſtitute zu ſchaffen. Der Abbau der Kriegsorganiſationen für Ernährung. WB. Berlin, 8. Juli. Der Unterausſchuß für die Ernäh⸗ rungsgeſellſchaften(Ausſchuß zur Prüfung der riegsorganiſationen) hielt eine ſeiner in der Regel allmonat⸗ lich ſtattfindenden Sitzungen ab, in welcher, wie gewöhnlich, die Frage des Abbaues der dem Reichsminiſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft unterſtellten Kriegsorgani⸗ ſationen eingehend durchgeſprochen wurde. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß der Perſonalbeſtand der Kriegsorgani⸗ ſationen vom 31. Mai gegenüber dem Stand vom 31. De⸗ zember 1920 eine Abnahme um 943 Köpfe, gegenüber dem Stande vom 1. April 1920 eine Abnahme um 5937 Köpfe auf⸗ weiſt. Der den Vorſitz führende Vertreter des Reichsminiſte⸗ riums für Ernährung und Landwirtſchaft erklärte, daß in der Zeit vom 1. Juni bis 1. Oktober ſich noch weiterhin ein 85 bedeutender Abbau vollziehen werde, da nunmehr ſämtliche mit Ausnahme der der Getreide⸗ und Zucker dienenden Organiſationen von ihren Aufgaben befreit ſeien. Auch bei der Reichsgetreideſtelle werde infolge der Umſtellung der Getreidewirtſchaft demnächſt eine ſehr bedeutende Verminderung des Perſonals eintreten. Bemängelt wurde die bei mehreren Geſellſchaften vor⸗ handene, noch unverhältnismäßig hohe Anzahl des gewerb⸗ lichen Perſonals. Im Einvernehmen mit dem Reichsernäh⸗ rungsminiſterium wurde beſchloſſen, die Zurückführung der Zahl des gewerblichen Perſonals auf den unbedingt nötigen Stand unverzüglich herbeizuführen. Ferner wurde auf Vor⸗ ſchlag des Treuhänder⸗Ausſchuſſes, die aus Direktor Bäſtlein als Treuhänder und je einem Mitgliede des Reichstages, des Reichsrats und des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft beſtehende Unterkommiſſion eingeſetzt, die das von den Treuhändern zuſammengeſtellte umfangreiche Material über den Reichsausſchuß für Dele und Fette im ein⸗ zelnen durcharbeiten ſoll. Weiterhin erſtattete der Treu⸗ händerausſchuß u. a. Bericht über das Ergebnis der von ihm geleiteten Reviſion der Preisausgleichsſtellen für Stickſtoff⸗ düngungsmittel, Tomasphosphatmehl und Knochenmehl. Die Reviſion war auf Grund der genügſam in der Oeffentlichkeit erörterten Angriffe Dr. Lavalles gegen den Reichsminiſter Dr. Hermes durch Reviſoren durchgeführt, die der Treuhänder perſönlich auswählte. Der Treuhänder ſtellte feſt, daß die Geſchäfts⸗ und Kaſſenführung der Preisausgleichsſtellen völligeinwandfrei ſei. deulſches Reich. Der Generalſtreik in Berlin vermieden. ONB. Berlin, 9. Juli. Die Gefahr eines General⸗ ſtreiks in Berlin iſt vermieden worden. Die Zentral⸗ ſtreikleitung hatte die Entſcheidung über die Annahme des Generalſtreikbeſchluſſes in die Hände der Streikleitung der Gutsarbeiter gelegt. Dieſe beſchloß mit großer Mehrheit, den Gutsarbeitern die Annahme der Gemeindebeſchlüſſe zu em⸗ pfehlen und damit die Beendigung des Streikes und die un⸗ verzügliche Wiederaufnahme der Arbeit herbeizuführen. Die Gutsarbeiter erhielten, wie wir ſchon vorausſagten, Zulagen von 7 Prozent zu ihren Barlöhnen mit der Maßgabe, daß die Mehrausgabe durch Erſparniſſe bei den Gütern bezw. durch höhere Einnahmen wieder eingebracht werden. Hindenburg Ehrendoktor der Univerſität Göktingen. ONB. Göktingen, 9. Juli. Generalfeldmarſchall v. Hin⸗ denburg, der geſtern zur Jahrhundertfeier der Univerſität in Göttingen weilte, wurde zum Ehrendoktor der Uni⸗ verſität Göttingen ernannt. * WB. Berlin, 8. Juli. In Neukölln entdeckte die Schutz⸗ polizei im Keller eines Produktenhändlers große Mengen von Munition und Waffen, darunter 750 Stielhand⸗ granaten, 22 Moſchinenpiſtolen, einen Sack Pulver, 97 Blech⸗ kiſten mit Maſchinengewehrmunition, 4000 Patronen, 4 Sack Piſtolenmunition, 2 Kiſten Piſtolenmunition aller Kaliber, 55 Trommelmagazine für Maſchinenpiſtolen und eine Kiſte Schlagſtifte für Artilleriegeſchoſſe. Die Frau des Händlers, die allein anweſend war, wurde vorläufig feſtgenommen. Ueber 5 Herkunft der Waffen und der Munition fehlt jeder nhalt. Baden. Das Verteilungs- u. Ertragsſteuergeſetz im Haushallausſchuß ⸗ Tll. Karlsruhe, 8. Juli. In der heutigen Sitzung des Haus⸗ haltsausſchuſſes wurde das Verteilungs⸗ und Ertragsſteuergeſeß nach den Beſchlüſſen der erſten Leſung in zweiter Leſung ohne weſentliche Aenderungen angenommen und zwar das Verteilungs“ geſetz einſtimmig und das Ertragsſteuergeſetz gegen eine Stimme eines Zentrumsabgeordneten und einer Stimmenthaltung. Von bed utenderen Beſchlüſſen ſet hervorgehoben, daß Zinſen oder Verſäumnisgebühren wegen Nichtzahlung der Steuerſchuld nicht erhoben werden können, ohne daß eine Mahnuag vorherge⸗ gangen iſt. Angenommen wurde ein demokratiſcher Antrag. das neugegründete Badenwerk ſteuerfrei zu laſſen. Einſtimmige Ar⸗ nahme fand ein Antrag, daß zum landwirtſchaftlichen Betriebs⸗ vermögen nicht die zum eigenen Lebensbedarf der Familie und zu ihr gehöriger Dienſtboten beſtimmten Vorräte an Lebensmitteln zählen. 8. jer ng er ft⸗ ich m⸗ ng + die er⸗ Die in⸗ n. r⸗ er r⸗ in es nd he n⸗ u⸗ m )ie eit r. er bie en i⸗ es er en n⸗ jie en aß ge⸗ 58⸗ 3u ln Samskag, den 9. Juli 1921. Mannheimer General· Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 311. Wirtſchaftliche Fragen. Steigende Koſten der Lebenshaltung. WöB. Berlin, 8. Juli. Die Reichsinderziffer für Lebenshaltungskoſten, die vom ſtatiſtiſchen Reichsamt auf Grund der Erhebungen über die Ausgaben für Ernährung, Heizung, Beleuchtung und Wohnungsmiete berechnet wird, ſtie g im Juni im Vergleich zum Vormonat um 16 Punkte auf 896. Die ſeit Januar beobachtete Abwärtsbewe⸗ gung der Ausgaben für die lebensnotwendigſten Bedürfniſſe wurde alſo im Juni wieder unterbrochen. Die In⸗ dexziffer übertrifft um zwei Punkte auch die für den Monat April ermittelte Zahl, bleibt aber immer noch beträchtlich hinter dem im Januar erreichten Höhepunkt von 924 Punkten. Zur Verteuerung der Lebenshaltung trugen im Berichts⸗ monat hauptſächlich die Preisſteigerungen für Eier, Milch, Zucker, Gemüſe, Kartoffeln, ohne Be⸗ rückſichtigung der neuen Kartoffeln, bei, ſowie für Hei z⸗ und Leuchtmittel. Dagegen wurden für Rindfleiſch, Speck, Fett, beſonders für Butter Preisſenkungen gemeldet. Im allgemeinen iſt die Preisbewegung innerhalb des Reichs ſehr wenig ausgeglichen. Beiräte für die Neichseiſenbahnen. Der Hauptausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags hat in ſeiner letzten Sitzung die Notwendigkeit, unverzüglich einen Reichseiſenbahn⸗ rat zu bilden und in den Bezirkseiſenbahnräten einen dafür geeigneten Unterbau zu ſchaffen, anerkannt. In dieſem Sinne begründet er den Entwurf einer Verordnung betreffend Bei⸗ räte für die Reichseiſenbahnen, ſpricht jedoch ſeine Enttäu⸗ ft ſchung darüber aus, daß in ihm die Stellung der Han⸗ delskammern gegen den jetzigen Zuſtand weſentlich ver⸗ ſchlechtert wird, während ſie vermöge ihrer Erfahrungen, ihrer Sachkunde und ihres Einblicks in die örtlichen und allge ⸗ meinen Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe an erſter Stelle ſoll Mitarbeit in den Bezirkseiſenbahnräten berufen ſein en. Für den Eiſenbahndirektionsbezirk Magnoburg verlangt der Hauptausſchuß einen beſonderen(11.) Bezirkseiſenbahn⸗ rat. Ob die Eiſenbahndirektionsbezirke Erfurt und Halle mit dieſem Bezirkseiſenbahnrat oder mit dem Bezirkseiſenbahnrat fü rdas Land Sachſen zu verbinden ſind, wird für eine noch der Prüfung bedürftige Frage erklärt. Mißbilligt wird jedoch von dem Hauptausſchuß die Abſicht des Entwurfes, daß Be⸗ ztrhseiſenbahnräte wie Breslau, Stuttgart⸗Karls⸗ ruhe keinen Vertreter des Handels, Hamburg und Hannover keinen Vertreter der Induſtrie in den Reichs⸗ ziſenbahnrat wählen ſollen. Der Hauptausſchuß verlangt für ſeden Bezirkseiſenbahnrat die Berechtigung zur Wahl eines Vertreters des Handels und eines Vertreters der Induſtrie, wobei eine entſprechende Vermehrung der Zahl der Vertreter der Landwirtſchaft und der Angeſtellten und Arbeiter im Reichseiſenbahnrat zugeſtanden wird. Was den letzten Punkt des Beſchluſſes anbetrifft, hat das Reichsverkehrsminiſterium eine Abänderung dahin für unbe⸗ denklich erklärt, daß jeder Vezirkseiſenbahnrat berechtigt ſein ſoll, einen Vertreter der Induftrie, einen Vertreter des Han⸗ dels und einen Vertreter der Landwirtſchaft in den Bezirks⸗ eiſenbahnrat zu entſenden. Der Schiedsſyruch im Bankgewerbe. WB. Berlin, 8. Juli. Abweichend von der Mitteilung des deutſchen Bankbeamtenpereins gibt der allgemeine Verband der deutſchen Bankbeamten bekannt: Der Neichsverband der Vankleitungen ſtimmte dem Schieds⸗ ſpruch über die Verlängerung des Reichstarifvertrages für das ankgewerbe unter dem Vorbehalt zu, daß die Arbeits⸗ zeit ausſchließlich der halbſtündigen Pauſe, täglich acht Stun⸗ den beträgt. Der allgemeine Verband der deulſchen Bank⸗ beamten lehnte dagegen den Schiedsſpruch ab und begründete die ablehnende Haltung in einem längeren Schreiben. Der eutſche Bankbeamtenverein nahm zwar den Schiedsſpruch an, machte jedoch die Annahmeerklärung von der Erfüllung verſchiedener Forderungen, die im Schiedsſpruch unberück⸗ chtigt blieben, abhängig. Ariſtablauf für Klagen beim deutſch⸗ franzöſiſchen gemiſchten Schiedsgerichtshof in Paris. WB. Paris, 8. Juli. Von zuſtändiger Stelle erfahren wir: Deutſche Lieferanten, die vor dem Kriege abgeſchloſſene trä von der franzöſiſchen Regierung aufrechterhaltenen Ver⸗ ge zu erfüllen haben, müſſen ihre Entſchädigungsanſprüche * Ne Wir Menſchen könnten göttlich ſein, wenn wir nur wollten ſein. ** Der dichter des deutſchen Kokoko. Zum 200. Geburtstag von Joh. Nik. Gö6z, 9. Juli.) Eine Kunſt des deutſchen Rokoko, die ſelbſtändig und eigenartig mugereden, vaneſicchen feht, z in der kunſtgeſchichtichen Forſchme e Tage immer deutlicher erkannt und beſchrieben worden, Saorz nur in der bildenden Kunſt und Muſik. Daß Anlagen wie anſſeuef und Nymphenburg einen Höhepunkt echt deutſchen Ge⸗ in dieſe, darſtellen, daß eine Reihe vorzüelſcher Maler ind Plafſker Muſtt v t einen originalen Stil heraufführten, daß die deutſche oll von Hapdn bis Mozart die ganze Kultur ſener Epoche zur Bewauann ſteigert, das alles tritt'mmer mehr in das allgemeine ußtfein. Nur in der Dichtung iſt der Rokokoſtil noch nicht feſt Gienr eben. Die meiſten und bekannteſten der Anakreontiker, ein und im ein Uz, haben ſich künſtleriſch nicht zu konzentrieren gewußt, ſeinem ieland, in dem ſehr ſtarke Rokoko⸗Elemente ſind, umfaßt in gibt un bändereichen Schaffen ein ſehr viel weiteres Gebie. Es dee de einen Dichter, in deſſen Verſen die ganze ſpröde Anmut, ae ene Melodik und das zärtliche Gefühl des deutſchen Rokoko zweiſellos! ausgedrückt ſind. Nur iſt dieſer feine Stilkünſtler, 8 os einer der größten Lyriker des 18. Jahrhunderts vor ſeinem Zanz unbekannt. Es iſt Joh. Nikolaus Götz auf den an werden 200. Geburtstag nachdrücklich die Aufmerkſamkeit gelenkt guche ſoll, damit ſich vielleicht die Literaturgeſchichte, die ſo Dichter unwichtigen Problem nachgeht, dieſes arg vernachläſſigten große e mehr als bisher annimmt. Freilich bietet dieſe Beſchäftigung f chwierigkeiten, denn die Geſtalt, in der Götzens Werke im Untenntit Schrifttum fortleben, iſt verſtümmelt und entſtellt bis zur etzt Aden e⸗ Die Geſamtausgabe ſeiner Gedichte von 1785, die du 0 einen Ueberblick über ſein Dichten gewährt, iſt nämlich durch dieſ pedantiſchen Schulmeiſter Ramler„verböſert worden, und der in feir Aenderungen wurde den leuchtenden bunten Rhnthmen geſtreift 99 5 Nüancen ſpielenden Rokoko⸗Poeſie der Schmelz ab⸗ ieg geſch e garte Form der Originalperſe veraröbert. Und all Alter⸗ mit Wunſch und Willen des Schöpfers, der ſich im und ſie vo, den„Kindern ſeiner Jugend“ völlia abgewandt hatte dieſer Dichte ledermann verborgen hiell. So iſt es gekommen, daß tur geführk gleichſam ein unterirdiſches Daſein in unſerer Litera⸗ lichen, 5 hat und daß erſt eine Neuausgabe, die auf die urſprüng⸗ Arüccigeht, ihm denen Stellen erſchienenen Faſſungen der Gedichke „We ſoſche Wir zu neuem blühendem Leben verhelfen kann. Durch „Wiedererweckung würde uns ein echter Dichter geſchenkt — nach Artikel 299 d Abſ. 2 des Friedensvertragesſpäteſtens bis 15. Juli ds. Js. beim Schiedsgerichtshof in Paris, 57. Rue de Varennes, im Wege der franzöſiſch abgefaßten Klage Nen geltend machen. Auch durch Wiederklage kann ein deut⸗ ſcher Beklagter deutſche Anſprüche nach dem genannten Zeit⸗ punkt nicht mehr vorbringen. Städtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. Errichtung weiterer planmäßiger Lehrerſtellen. In ſeiner Sitzung vom 28. April, 2. und 9. Juni hatte der Stadtrat der Errichtung weiterer planmäßiger Lehrerſtellen durch Umwandlung von nichtplanmäßigen Stellen zugeſtimmt: Es wer⸗ den am Realgomnaſium 1 Profeſſorenſtelle, an der Oberrealſehule 4 Profeſſorenſtellen, an der Eliſabethſchule 1 Profeſſo enſtelle, 3 Stellen, für Elementarhauptlehrerinnen und 1 Stelle für eine Hand⸗ arbeitshauptlehrerin, an der Liſelotteſchule 2 Profeſſorenſtelle u. an der Gewerbeſchule 4 Gewerbelehrerſtellen errichtet. Zur Zeit des neueſten Vorſchlags des Miniſteriums(März 1921) waren am Real⸗ gymnaſium 30 Profeſſoren, 6 Praktikanten, an der Oberrealſchule 35 Profeſſoren, 11 Praktikanten, an der Eliſabethſchule 10 Pro⸗ feſſoren, 4 Praktikanten und a nder Liſelotteſchule 17 Profeſſoren, 6 Praktikanten, im Ganzen 92 Profeſſoren und 27 Praktikanten vorhanden. Bei dieſem für die Praktikanten ungünſtigen Ver⸗ hältnis kann der Umwandlung von 8 Praktikanten⸗ in Profeſſoren⸗ ſtellen unbedenklich zugeſtimmt werden.— An der Eliſobelhichule ſind z. Zt. 14 planmäßige Stellen für Volksſchullehrkräfte, nämlich 12 für Elementarhauptlehrerinnen, je 1 Hauptlehrerinnenſtelle für Handarbeits⸗ und Zeichenunterricht und 12 außerplanmäßige, näm⸗ lich 5 Elementarunterlehrerinnen, 3 für aus dem Elſaß ausgewie⸗ 55 Elementarlehrerinnen, 3 Handarbeits⸗ und 1 Zeichenlehrerin⸗ elle. Nach Beſetzung der 4 neuen planmäßigen Stellen werden an der Anſtalt an Volksſchulkräften vorhanden ſein: planmäßig 18 (15 Elementar⸗, 2 Handarbeits⸗ und 1 Zeichenhauptlehrerin), außer⸗ planmäßig 8(1 elſäſſiſche Lehrerin, 4 Unterlehrerinnen für Elemen⸗ tarunterricht, 2 für Handarbeit“⸗ und 1 für Zeichenunterricht). An der Volksſchule beſteht das Verhältnis:1, d. h. unter 3 Lehr⸗ kräften ſollen 2 planmäßige und 1 außerplanmäßige ſich befinden. Es erſcheint als durchaus wünſchenswert, daß auch an den Höheren Lehranſtalten bezüglich der Volksſchullehrkräfte dasſelbe Verhältnis angeſtrebt wird. Die vorgeſehenen Maßnahmen bilden einen er⸗ heblichen Schritt zur Erreichung dieſes Ziels an der Eliſabethſchule. — Wegen Raum⸗ und Lehrermangels kann z. Zt. den Gewerbe⸗ ſchülern des 3. Jahrgangs nur ein Unterricht von 5 ſtatt 8 Stunden wöchentlich erteilt werden. Vom Wiederbeginn des Un⸗ terrichts nach den großen Ferien an ſtehen der Gewerbeſchule in⸗ folge Verlegung der Bürgerſchulabteilung aus der Kurfürſt Fried⸗ richſchule ſoviel Räume zur Verfügung, auch werden vom Unter⸗ richtsminiſterium ſopiele Lehrkräfte zugewieſen werden, daß a die Schüler des 3. Jahrgangs den vorgeſchriebenen Mindeſt⸗ unterricht von 8 Stunden wöchentlich erhalten können. Es ſind als⸗ dann 52 Lehrkräfte erforderlich. Von dieſen 52 Stellen würden aber nur 34 planmäßig ſein, für eine Fonſties die auf möglichſt wenig ſehal muß, kein günſtiges Verhältnis Das Unterrichtsminiſterium hat ſich deshalb bereit erklärt, im nächſten Nachtrag zum Staatsvoranſchlag 1620⸗21 für die hieſige Gewerbe⸗ ſchule 4 weitere planmäßige Gewerbelehrerſtellen anzufordern.— Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung gebeten Zuſchußleiſtung an den Mannheimer Kunſtverein. Der ſeit 90 Jahren beſtehende Mannheimer Kunſtver⸗ ein erhält bisher von der Stadtgemeinde einen Jahreszu⸗ ſchuß von 3000 Me. Außerdem werden ihm in der Kunſthalle die für ſeine Ausſtellungen benötigten Räume im weſt⸗ lichen Flügels, ſowie die notwendigen Pack⸗, Lager⸗ und Büroräume im Kellergeſchoß mietfrei überlaſſen. Die Koſten für Heizung, Be⸗ le ng und Reinigung dieſer Räume hat der Verein zu erſetzen. Während dieſe Koſten vor dem Kriege ſährlich nur rund 700 Mk betrugen, ſind ſie für das Jahr 1920 auf 7330 Mk. und werden 12 im Jahre 1921 vorausſichtlich auf rund 10 000 Mk. erhöhen. er Verein hat aus dem Jahre 1920 einen hauptſächlich aus dieſer Er⸗ höhung der Koſten für Benützung der ſtädtiſchen Räume entſtan⸗ denen von 13 000 Mk. zu decken gehabt, der ſein Betriebskapital ſtark beanſprucht hat. Trotz der für das laufende Jahr Erhöhung der Mitgliederbeiträge von 10 Mk. auf 20 Mk. ſchließt auch der Voranſchlag für 1921⸗22 mit einem Fehlbetrag von etwa 20 000 Me. ab, zu deſſen Deckung der Reſt des Betriebskapitals nicht einmal ausreichen würde. Unter dieſen Umftänden erſcheint es gerechtfertigt, den ſtädtiſchen Zuſchuß ent⸗ ſprechend der Erhöhung der von dem Verein an die Stadt zu leiſtenden Zahlungen von 3000 Mk. auf 15 000 Mk. zu erhöhen Aebernahme der dem Verein öffenkliche Wibliorhek in Mannheim gehörigen Bücherſammlung durch die Stadi. Der im Jahr 1869 begründete Verein„Oeffentliche Biblio thet“, dem feinerzeit eine Reihe von ſtaatlichen, ſtäd⸗ tiſchen und ſonſtigen Bücherſammlungen zur Verwaltun überlaſſen wurden, hat im Laufe der Jahre eine eigene namhafte Bücher⸗ ſammlung erworben, die von der Vevölkerung in immer ſteigendem Maß benützt wird. Die Ausleihungen von Büchern außerhalb der Bibliother erhöhten ſich von 6500 im Jahr 1914 auf 14 000 Bände im Jahr 1919. Infolg werden, in dem der ſonſt in unſerer Dichtung ſo ſeltene Ton der Rokoko⸗Poeſie voll und rein erklungen iſt. Götz, aus Worms gebürtig— mit„Gedichten eines Worm⸗ ſers“, die allein in ihrer urſprüngſichen Geſtalt wieder heraus⸗ gegeben worden find, trat er zuerſt hervor— bearündete als Student in Halle mit Uz die Anakreontiſche Schule, indem er mit dem Gefährten zuerſt den Anakreon in ſeiner preziöſen Zierlichkeit und ſeinen Eleganz der deutſchen Sprache ſchenkte. Ueberhaupt hat er die ſüße, ſtimmungsſchwere Grazie der griechiſchen Antologie in ſeinen Verſen vor Goethe und Mörike am ſchönſten feſtgehalten. Jedoch verſchmolz er dieſen Klong antifer Sinnlichkeit mit der frivolen Leichtigkeit franzöſiſcher Rhythmik. Als Hofmeiſter und Feldprediger kam er in die Kreiſe von Offizieren und Lebemännern, zog mit ſeinem Regiment nach Frankreich und hat ſo ein lockeres Leben aus eigenen Erfahrungen kennen gelernt, bis er dann als Prediger in dem Zweibrückenſchen Duodezſtaat landete, heiratete, zum Konſiſtorialrat und Superintendenten in Winterburg aufrückte und nun ſeine Jugendſünden ſtreng verheimlichte. Fraan und Kinder erfuhren erſt auf ſeinem Totenbette davon: nur einigen alten Nen l in Apoll, Gleim, Ramler, Knebel, vertraute er ſich an. teſen klagt er immer wieder über die„barbariſche Gegend“, in die er geraten, über die Philiſter, die ihn aus Brot und Amt bringen würden, wenn ſie etwas von ſeiner frivolen Jugendpoeſie wüßten.„Ich wohne in einem Lande, wo ich nicht einmal ſagen darf, daß ich die Muſen lieb habe, klagte er einmal.„um nicht für einen Freigeiſt und Weltmenſcheg gehalten zu werden, ſo ſehr bin ich von Ignoranten und fanatiſchen Köpfen umgeben“ Und ein ander Mal:„Ich habe es mit Vorgeſetzten zu tun die keinen Scherz verſt⸗hen, und mich um die zwei unentbehrlichſten Güter des Lebens: um Brot und Frieden bringen würden. wenn ich als Autor erotiſcher Gedichte bekannt würde. Er überließ daher dieſe verſtoßenen Muſenkinder dem grimmigen Ramler, der ſie verbal⸗ hornte, und beſchwur ihn nur, ſie bei ſeinen Lebzeiten nicht zu ver⸗ öffentlichen. Anlage zu änaſtlicher Hypochondrie hat er ſchon immer gehabt, wohl im Zuſammenhang mit einem Blutſturz, den er erlitt; ſo iſt er in Charakteranlage und Krankheit dem großen Wattegu verwandt, an den auch ſeine Darſtellung„Galanter Feſte“ erinnert und deſſen Viſion von der„Inſel Cythere“ er in ſeinem berühmteſten Gedicht, der„Mädcheninſel“, in Worten geſtaltet hat. Friedrich der Große, der Götz als einzigen deutſchen Dichter mit dieſem Gedicht in ſeiner Schrift über die deutſche Literatur lobt, nennt ihn nur den„Anonymus“, und ſo anonym hat er fortgelebt. Wir aber ſchließen mit dem Wort Herders, der iim ſo ſehr liebte und als den„vielformigen“ in ſeinen Briefen zur Beförderung der Humanität gefeiert hat:„Sanft ruhe die Aſche dieſes während ſeines Lebens unbekannt gebliebenen Dichters! Mit jedem Frühling blũhe fortan ſein Andenken neu aufl“ e dieſer ſtarken Benützung ſind Neuanſchaf⸗ ungen dringend nötig, die aber mit großen Koſten verbunden 2 haben ſich alle ſonſtigen, ſachlichen und perſönlichen Auf ungen ſo geſteigert, daß dem Verein die Verwaltung der Bibliothek mit ſeinen beſchränkten Mitteln nicht mehr möglich iſt. Die Lage iſt alſo hier dieſelbe wie beim Altertumsverein und ha⸗ ebenſo wie bei dieſem zu Verhandlungen mit dem Verein„Oeffen liche Bibliothek“ geführt zum Zweck der Uebernahme der den Verein gehörigen Bibliothek in die ſtädtiſche Verwaltung. Der Stadtrat hat in ſeiner Sitzung vom 17. März 1921 die Uebernahme genehmigt. Die erforderlichen Mittel ſollen aus dem Titel Un⸗ vorhergeſehenes“ entnommen werden. Erneuerung der Bühnengerüſte. Für die Erneuerung der Bühnengerüſte des Nationaltheaters ſollen Mittel im Betrage von rund 25 000 Mk. zur Verfügung geſtellt werden. Aus dem Theaterhaushalt können dieſe Koſten nicht ge⸗ deckt werden. Es erübrigt deshalb nur, ſie aus der Rücklage zu entnehmen. Aus der Stadtratsſitzung vom 7. Juli 1921. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Vorſitzende, Bür⸗ 1 Dr. Walli, des am letzten Freitag ſo jäh verſchiedenen itglieds des Kollegiums, Herrn Stadtrat Gottfried Seibold. Redner erinnert mit warmen Worten an die großen Verdienſte, die ſich der Verſtorbene in ſeiner faſt 2jährigen Tätigkeit im Dienſte unſerer Bevölkerung erworben hat. Trotz ſeines leidenden Zuſtandes habe der Verſtorbene ſeine ganze Kraft dem Wiederaufbau und der Geſundung unſeres Volkskörpers gewidmet. Er war aber nicht nur ein ausgezeichneter Berater und Fürſorger für die Allgemeinheit und ein Politiker beſter Art, ſondern habe ſich auch durch ſeine perſönlichen Eigenſchaften die höchſte Wertſchätzung und Anerkennung aller ihm nahe Stehenden erworben. Zur Ehre ſeines Andenkens erheben ſich die Mitglieder von ihren Sitzen. Zur Kenntnis werden gebracht: 1. das Beileidsſchreiben der Handelskammer Mannheim aus Anlaß des Ablebens des Herrn Stadtrats Seibold; 2. die Einladungen; a) des Bezirksverban⸗ des gegen den Alkoholismus, Mannheim E. V. zur Eröffnung der Wohlfahrtsausſtellung gegen die Volksſeuchen Tuberkuloſe, Alkoholis⸗ mus, Säuglingsſterblichkeit uſw. am Samstag, den 9. Juli, nachmit⸗ tags 4 Uhr im großen Saale des alten Rathauſes F 1, 5; b) des Sũd⸗ weſtdeutſchen Kanalvereins zur Vorführung eines Films über den zu⸗ künftigen Neckarkanal am Dienstag, den 12. Juli, mittags 12 Uhr im Union⸗Theater, P 6, 23/24. Der Stadtrat ſchließt ſich dem nachſtehenden Veſchluß des Städte⸗ tags des Verbandes der mittleren Städte Badens vom 4. ds. Mts. an: „Der Städteverband ſpricht die Erwartung aus, daß die badiſche Re⸗ gierung durch Wiedereinbringung eines Geſetzentwurfs als Initiativ⸗ antrag im Landtag, in dem die Mängel des Sperrgeſetze beſeitigt und die zur Förderung der Bodenpolitik der Gemein⸗ den notwendigen Maßnahmen, vor allem aber auch ein direktes Vorkaufsrecht der Gemeinden vorgeſehen ſind, der Volksvertre · tung erneut Gelegenheit gibt, dieſe für die Gemeinden ſo wichtigen Frage einer Rachprüfung zu unterziehen.“ An der Medikusſtraße(Oſtſtadt) werden 3 Bauplätze zur Be⸗ bauung in offener Bauweiſe verkauft. Der Stadtrat iſt grundſätzlich bereit, eine etwa zuſtande kommende Wohnungsbau⸗ und Bauſtoffausſtellung in Mann⸗ heim zu fördern. Dem Antrag der Vereinigung der Gaſtwirte und verwandten Be⸗ rufe Mannheims auf Erlaſſung eines Ortsſtatuts, das bei Er⸗ teilung von Wirtſchaftskonzeſſionen die Prüfung des Bedürf⸗ niſſes vorſchreibt, wird nicht ſtattgegeben. Radfahrer und Straßenverkehr. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Zum obengenannten Artikel in der Abendzeitung vom 5. d. M. möchte auch ich als alter Auto⸗ mobiliſt, der in Friedenszeiten ein ſchönes Stückchen von der Welt „befahren hat, einige Zeilen ſchreiben. Der Schreiber desſelben trifft mit ſeinen Ausführungen den Nagel auf den Kopf; ebenſo kann man dem Artikel im geſtrigen Donnerstag⸗Mittagblatt voll und ganz beiſtimmen. Wie ſind dieſe Zuſtände aber zu beſeitigen? Der an⸗ ſtändige Fahrer, der ſich heute erkühnt, einem Kutſcher, Radfahrer oder Fußgänger zuzurufen, er möge rechts fahren oder rechts aus⸗ weichen, bekommt in den meiſten Fällen nur Grobheiten oder Drohungen zur Antwort. Er wird beſchimpft, macht ſich verhaßt und ſchweigt daher lieber. Was hier helfen bann, iſt nur ein ſtrenges Vorgehen der Polizei. Aber wie? wird man fragen. Nicht dadurch, daß der Beamte dauernd den ominöſen Bleiſtift zückt und möglichſt viele Anzeigen macht. Nein, er ſoll den Verkehr regeln, die wilden, rückſichtsloſen Fahrer wie auch das Publikum zuerſt er⸗ mahnen, belehren und Wenn das nicht hilft, beim nächſten Male eine Anzeige, ganz gleich, ob Fuß⸗ gänger, Radfahrer, Kutſcher oder Kraftwagenführer. Er ſoll z. B. durch Heben oder Seitwärtsſtrecken des Armes Fahrzeuge anhalten, auf entgegenkommmende aufmerkſam machen und auf dieſe Weiſe Verkehrsſtörungen uſw. vermeiden. Man ſehe . B. einmal den Verkehr in dem von den Amerikanern beſetzten Koblenz an Dort leitet der Beamte tatſächlich mit ſeinem Arm den geſamten Straßenverkehr; hält Fahrzeuge an, gibt anderen das Zeichen zur Durchfahrt uſw. genau wie es früher in Berlin, London, Paris geſchah. Warum geht dies nicht auch bei uns? Ich habe Runſt und Wiſſen. Hochſchule für Muſik. Die ſechſte Schlußauffüh⸗ war ausſchließlich der Inſtrumentalmuſik gewidmet, und ar hörte man, mit einer einzigen Ausnahme, Soliſten—5 Streichinſtrumente, ſowie Enſembleſtücke für Streichorcheſter. it einer breit ausgeſponnenen, aber melodiſch ſchönen Trauerſym⸗ phonie von P. Locatelli eröffnete das aus Schülern zuſammen⸗ eſetzte Streichorcheſter der Anſtalt den Abend, und Hans Köt⸗ cher war beſtrebt, Licht und Schatten geſchmackvoll zu verteilen. m Klavier, das in der Art eines Continuo behandelt iſt, ſaß Berta Sannwald. Als Neuheit erſchien des Heidelberger Komponiſten Hermann Grabner im alten Stil für drei Violinen, ein Werk, das trotz ſeines Titel in Harmoniſation und Stimmeührung durchaus moderne Wege wandelt. H. Finken, R. Stolz und F. Diebold(Lehrer: Hs. Kötſcher) ſpielten namentlich den ge⸗ haltvollen Mittelſatz ausdrucksvoll und tonſchön. Brunhild Fcken⸗ roth(Lehrer: Dehler) bot Haydn's D⸗dur⸗Konzert op. 21(mit Kadenzen ihres Lehrers) mit hübſch entwickelter Techmk und gutem Geſchmack, vor allem auch rhythmiſch gefeſtigt, wenn ihrem Spiel auch noch der Anſchlag und die feinere Differen⸗ zierung fehlt. In Popper?„Requiem“ entſpricht der Stimmungs⸗ gehalt nicht dem Titel. Das effektvolle Stück feſſelt mehr durch geſchickte Behandlung der Inſtrumente als muſikaliſchen Gedanken⸗ fluß. Es wurde von den vier Schülern: Rüdiger, Lenzer, Reitberger u. K. Klauß(Klavierabtlg. Dr, Bollenbach) rein und ausdruͤcksſchön geboten. Mit dem a⸗moll⸗Konzert von Bach war Amanda H. Kötſcher) eine rechtlich ſchwie⸗ rige Aufgabe geſtellt. Ihrem Spiel fehlt vorerſt noch der große Ton und rechte Schwung. Techniſch wurde ſchon recht Beachtens⸗ wertes geboten Mit dem Concerto groſſo B⸗dur op. 3 Nr. 5 von . Geminiani, in der Bearbeitung des Leipziger Muſikgelehrten A. ring, wurde der Abend wirkſam beſchloſſen F, M. deteſorr Theater. Die Oper, die ſo recht ein Muſterbeiſpiel dafür iſt, was eine Bühne mit ſelbſt nicht über⸗ mäßigen(finanziellen) Mitteln unter der Leitung einer künſtleriſch ſtarken, zielſicheren Perſönlichkeit(Prof. Otto Lohſe) zu leiſten vermag, brachte kurz vor Saiſon⸗Schluß noch eine reizende Neu⸗ heit: eine Spieloper aus der Zopfzeit„Der ſchlaue Amor“ von Curt Beilſchmidt, der hier ſchon vor Jahren mit einer Tanz⸗ oper„Das Abenteuer im Walde“ erfolgreich debütiert hatte.— Hier haben wir es, wenn man ſchon„rubrizieren“ will, mit einer ältern„Nummern⸗Oper“ zu tun, 5 deren Stil das Milieu der Zopfzeit richtunggebend geweſen iſt. In einer Reihe geſchloſſener Muſikſtücke entfaltet der Komponiſt(der ſich übrigens ſeinen Text lbſt geſchrieben hat) einen blühenden Melodienreſchtum. Die In⸗ E iſt prächtig, von wiundervoller Transporenz und — ———— ̃— . Seite. Nr. 311. Mannheimer General · Anzeiger.(Mirtag ⸗ Ausgabe.) Samstag, den 9. Juli 1921. vor dem Kriege in Frankfurt des öfteren einen Polizeibeamten be⸗ obachtet, der in ruhiger, ſicherer Weiſe den ſtärkſten Verkehr an der Hauptwache regelte. Dieſes will aber nun auch gelernt ſein. Der Beamte muß vor allen Dingen die Vorſchriften ſelbſt kennen, er muß im Dienſt auf der Straße ein ſicheres Auge haben, mit einem Blick die Situation überſehen können. Wie die Beamten für dieſen Dienſt angelernt werden, möge nachſtehende Methode beweiſen, die in Frankfurt angewandt wurde und ſehr gute Erfolge erzielte. Frankfurter Autobeſitzer ſtellten im Einvernehmen mit dem Polizeipräſidenten ihre Wagen abwechſelnd für Belehrungs⸗ fahrten zur Verfügung. Mehrere Beamte in Zivilkleidung wurden dann von dem Fahrer durch ganz Frankfurt, durch den ſtärkſten Verkehr gefahren, ſogar in die Vororte und auf die Land⸗ ſtraße hinaus. Die Beamten konnten ſich nun überzeugen, daß nicht alle Unfälle, die man ſo gerne dem Kraftwagenführer auf⸗ bürdet, von dieſem wirklich verſchuldet ſind. Hier fuhr ein Fuhr⸗ werk links hier ſchlief der Kutſcher, hier wich ein Radfahrer falſch aus, Kinder und Erwachſene liefen kurz vor dem Wagen über die Straße uſw. Alle dieſe Kleinigkeiten. die jedoch oft ernſte Folgen haben, konnten die Beamten vom Fahrzeuge aus weit beſſer beobachten, wie von ihrem Standplatz auf der Straße. Oft wurde angehalten, die Sünder wurden ermahnt und belehrt; be⸗ ſonders Störriſche zur Anzeige gebracht, wenn alle Ermahnungen nichts nützten. Dieſe Fahrten wurden faſt täglich, jedesmal mit anderen Beamten, unternommen. Sie haben viel dazu beigetragen, die Beamten zu belehren und dieſe konnten nun ihre Erfahrungen ebene verwerten u. dadurch die Verkehrsſicherkeit in hohem Maße ördern Wäre dieſes Verfahren oder ein ähnliches nicht auch bei uns in Mannheim nöglich? Fr. K. ch. Streik in der Nheinſchiffahrt. Wie in unſerem geſtrigen Abendblatt bereits kurz mitgeteilt, hat ſeit Donnerstag früh in der Rheinſchiffahrt ein allgemeiner Streik eingeſetzt. Derſelbe iſt veranlaßt durch das im Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer organiſierte Maſchinenperſonal. Mit den beiden Arbeit⸗ nehmerorganiſationen für das Deckperſonal, vertreten durch den deutſchen Transportarbeiterverband, Abteilung Binnenſchiffer, und dem N vertreten durch den Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer, beſtanden mit den Arbeitgebern Tarif⸗ verträge, die ab 1. Mai ds. Is. abgelaufen waren. Am 15. Juni hat ein bei dem Arbeitsminiſterium in Berlin gebildeten Schiedsgericht die Tarifverträge bis zum 1. Oktober ds. Is. verlängert. Das 5 atte den Schiedsſpruch angenommen, das Maſchiniſtenperſonal denſelben jedoch mit etwa dreiviertel Majorität abgelehnt. Bisher hatte das Maſchiniſtenperſonal lediglich die Fahrzeit in willkürlicher Weiſe reduziert und die Sonntagsarbeit verwei⸗ gert. Seit e iſt nun der Verband dazu übergegangen, ſämtliche Boote ſtillzulegen, wodurch ſeit Freitag mittag im hieſigen Hafenverkehr völlige Ruhe eingetreten iſt. Wie wir erfahren, wird der Arbeitgeberverband dieſe Maßnahmen erwidern mit einer ſofortigen Entlaſſung des Maſchiniſten⸗ und Heizer⸗ perſonals und mit einer Kündigung des Deckperſonals. Es werden alſo auch das an dem Streik ſelbſt nicht teilnehmende Per⸗ ſonal auf den Kähnen und Dampfern, wie das an den Land⸗ anlagen beſchäftigte Perſonal Kündigungen erhalten, wenn der Streik eine längere Dauer annehmen ſoll. Tll. Aufhebung der Pzwangswirkſchaft für die Brauereien. Wie wir aus Kreiſen der Brauinduſtrie hören, wird die geſamte deutſche Brauinduſtrie ſpäteſten- ab 15. September ds. Is. von allen Ketten der Zwangswirtſchaft, alſo vom Kontigent und der Be⸗ ſchränkung des Stammwürzegehalts, befreit ſein. Die Brau⸗ induſtrie kann dann Bier jeder Stärke wieder brauen. Bei der Allgemeinen Orkskrankenkaſſe dahier 7 N die Zahl der Mitglieder am 1. Juli ds. Js. 50 166 und zwar 32 948 männliche und 17 218 weibliche. Hiervon waren pflichtverſichert 43 827 und 6339 freiwillig verſichert.— erkrankt waren 1839 und zwar 984 männliche und 855 weibliche Kaſſenmitglieder. Das Prozentverhältnis zur Mitgliederzahl ſtellt ſich bei den männ⸗ lichen Mitgliedern auf 2,98, bei den weiblichen auf 4,96. Für beide zuſammen auf 3,66. Gegenüber dem Vormonat iſt eine kleine Er⸗ höhung der Krankenziffer eingetreten. Der Bezirksverband gegen den Alkohollismus, E.., Mann⸗ heim veranſtaltet in der Zeit vom 9. bis zum 31. Juli 1921 im asn Saale des alten Rathauſes F 1, 5, eine Wohlfahrts⸗ Ausſtellung gegen die Volksſeuchen Tuberkuloſe, Alkoholis⸗ mus, Säuglingsſterblichkeit uſw. Die Ausſtellung wird am heutigen Samstag, nachmittags 4 Uhr mit einem Vortrag von Frau Re⸗ ierungsrat Dr. Baum⸗Karlsruhe eröffnet. Daran an ſchließt ch die erſte Führung durch den Ausſtellungsleiter. Alle die Stif⸗ ter und Spender, die dazu beigetragen haben, die Wohlfahrts⸗Aus⸗ — ier aufſtellen zu können, ferner die ſämtlichen Behörden d zu dieſer Eröffnungsfeier herzlichſt eingeladen. Täglich um 5 Uhr findet der letzte Führungsvortrag ſtatt. Der Juſerg Jer Aus⸗ ſtellung kann nur ſehr empfohlen werden.(Siehe Inſerät.) Dereeerereeeereee rον ν νe Durchſi Eine kleine ſtili⸗ ſtiſche me n iſt das zweimal vorkommende Celeſta⸗Geſäufel. Szendrei hatte ſich der freundlichen Partitur mit Liebe ange⸗ egiſſeur Dr. Karl Schäffer eine bezaubernd ſchöne ffen. Die Darſteller, allen voran die allerliebſte Hanſen⸗Schulthers und Kapoſi als geprellter„Werber ließen es an Humor und Spielfreudigkeit fehlen, ſo—55 Gott Amor einen vollen Sieg errang!— Der Komponiſt wurde ge⸗ rufen.— F. v. Lepel. Die neue Oper von Beruhard Sekles, ein burleskes Traum⸗ ſpiel in 3 Akten„Die Hochzeit des Faun“, wird ihre Urauf⸗ führung zu Beginn der kommenden + am Staatstheater in Wiesbaden, am folgenden Tage am Stadtthegter in Dü ſſel⸗ dorf erleben. Kleines Feuilleton. BVom Bernſtein. Der Bernſtein oder Succinit, ein Gemenge non ſoſſilem Harz, Bernſteinſäure und Oel, gehört ſeiner erdgeſchicht⸗ lichen Entſtehung nach ins ältere Tertiär(Unter⸗Oligozän). Da er als eine harzige Ausſcheidung der Nadelbäume jener Zeit aufzufaſſen iſt, iſt es begreiflich, daß man oft in den Bernſteinknollen,⸗Geröllen, „Körnern, und ⸗Platten Pflanzenteilchen und Inſekten eingeſchloſſen findet. Aus den anſtehenden Vorkommen des Samlandes(Oſtſee⸗ küſte) wurde er durch Maſſentransport wieder in jüngere Ab⸗ der benachbarten Küſtenſtriche, ins füngere Tertiär, upium und in die heutigen Oſtſeeablagerungen verfrachtet. Aus allen dieſen Schichten wird er heute gewonnen. Die älteſten und gebrã chſten Gewinnungsarten ſind das Aufleſen des Bernſteins am Seeſtrande, das Fiſchen aus der See und das Tauchen und das Graben nach dem Bernſtein. Nicht ſo akt iſt dagegen die bergbauliche Gewinnung mit Hilfe des Baggers in größerem Umfa Die erſten ſicheren Nachrichten über rationellen berg⸗ männiſchen Abbau ſtammen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. In vielen Anlagen wird heute der Bergbau in der„blauen Erde“, dem Bernſteinhorizont, betrieben. Die geförderte„blaue Erde wird gewaſchen und nach dem Bernſtein geſiebt und geſondert. Die „Bernſteinküſte führt in Deutſchland zu Recht ihren verhreiteten volkstümlichen Namen. Es handelt ſich bekanntlich um die Weſt⸗ und Nordküſte des Samlandes, nördlich von der Friſchen Nehrung, von Pillau über Brüſterort nach Cranz. Die Verwendung des Bernſteins bezieht ſich im weſentlichen auf Bearbeitung zu Schmuck⸗ gegenſtänden, Zigarrenſpitzen, Perlen, Ketten und dergl. und zu Lack und Firnis. Die Schmuckwaren erfahren die übliche Ver⸗ arbeitung auf der Drehbank, werden dann geſchliffen und poliert. Zur La ung werden gewiſſe Bernſteinſorten olzen und dann mit Terpentin⸗ oder Leindl gemiſcht, bezw. darin gelöͤſt. Während des Schmelzens entweichen reichliche Dämpfe, die ſich im gkeit, gleich einem Paſtellgemälde. nommen und Infzenierung g en⸗ Halm⸗ und Kühlrohr einesteils zu feſter Be re, anderer · E beeitung des Deruſteins imn Deluhen fükt mut Ercher⸗ norbbeuiſchen heit daruf ſchließen, daß es ſich bei den ſamländiſchen Ternär⸗ ablagerungen nur um beſcheidene Reſte einſtiger ausgedehnter. — nordiichen gerſtätten bhandelt, deren Reichtum aber durch die HVelen abgetragen kos. wurde. GDer Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim e. B. hielt am Dienstag, den 28. Juni in der Liedertafel in Mannheim ſeine Generalverſammlung ab. Der ſtellvertretende Vorſitzende, Kylograph Albert Wolf, eröffnete die Verſammlung und gedachte nach einer kurzen Begrüßung der Erſchienenen des vor kurzem ver⸗ ſtorbenen Vorſitzenden, Steinmetzmeiſter Wilhelm Buſam. Dem allzufrüh Dahingeſchiedenen widmete er warme Worte des Dankes und der Anerkennung. Die Anweſenden erhoben ſich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. Sodann erſtattete Syndikus Haußer den Tätigkeitsbericht und behandelte hierbei beſonders die Bedeu⸗ tung des Entwurfes eines Reichsrahmengeſetzes über die Berufsver⸗ tretung des Handwerks und Gewerbes für die Gewerbevereine. Wei⸗ ter kam er auf die Frage der Errichtung einer Geſchäfts⸗ ſtelle für den Gewerbeverein zu ſprechen. Letzterer Punkt wurde in der Diskuſſion eingehend erörtert. Der Kaſſenbericht wurde nach einem Berichte der Reviſoren von der Verſammlung genehmigt: dem Vorſtande wurde Entlaſtung erteilt. Der Voranſchlag für 1921 wurde ebenfalls genehmigt. Die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Mitglieder des Verwaltungsrates, Xylograph Albert Wolf, Stadtrat Jakob Groß und Schloſſermeiſter Joſef Bieber wurden wieder ewählt. Neugewählt wurden Bäckermeiſter Anton Strobel und Buchbin⸗ dermeiſter W. Lampert. Als Rechnungsreviſoren wurden Ober⸗ gewerbelehrer Rotzinger wieder⸗ und Schneiderobermeiſter Nen⸗ ninger neu gewählt. Auf Antrag des Sattlermeiſters Sotta wurde empfohlen, in den Organiſationen für die Gewinnung neuer Mitglieder für den Gewerbeverein zu werben. Die Frage der Bei⸗ behaltung des derzeitigen Lokals in C 4, 9b ſoll in der nächſten Mo⸗ natsverſammlung entſchieden werden. Parteinachrichten. Die vom Frauenausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei geſtern Abend in den kleinen Saal der Harmonie einberufene Frauenverſammlung erfreute ſich eines guten Beſuches, vor allem auch aus Kreiſen pfälziſcher Partei⸗ freunde. In packenden Worten gab Fräulein Dr. Marie Bernays neben einem Ueberblick über die rheiniſche Frauentagung in Köln, Schilderungen all der Leiden, die die deutſchen Frauen im beſetzten Gebiete auf ſich zu nehmen ge⸗ zwungen ſind. Heilige Pflicht aller Deutſchen, die nicht unter Fremdherrſchaft ſchmachten, iſt es, unſern Landsleuten jenſeits fei Rheins die Kraft und den Willen zum Durchhalten zu eſtigen. Herr Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher ſchilderte anſchlie⸗ ßend in kurzen Umriſſen unſere heutige Lage und wie eine aktive Außenpolitik aus dem Dunkel des Jetzt zum Lichte führen kann. Die dankbaren Zuhörer zollten reichen Beifall. veranſtaltungen. Bruckner-⸗Morgenfeſer im Verſammlungsſaal. Bei der Bruckner⸗Morgenfeier, die der Ausſchuß für Volksmuſikpflege am morgigen Sonntag, vormittags pünktlich 11.15 Uhr im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengarten veranſtaltet, hat ſich Herr Kapellmeiſter v. Hößlin in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, das Mann⸗ heimer Quartett der Herren Amar, Kaſpar, Neumeyer und Müller als Bratſcher zu ergänzen. Zur Aufführung gelangt nach einer einführenden Anſprache Anton Bruckners F⸗dur⸗QAuintett. Vereinsnachrichten. 35jähriges Stiftungsfeſt des Männergeſangvereins„Viktoria“- Waldhof. Der Männergeſangverein„Viktoria“ Waldhof beging am ver⸗ gangenen Sonntag unter ſtarker Beteiligung von Nah und Fern ſein 35jähriges Stiftungsfeſt. Den Auftakt zur Feier bildete das am Samstag abend im Saale des Reſtaurants„Zum Bahnhof“ ſtattgefundene Feſtbankett. Die Kapelle Blum eröffnete den Abend mit einigen ſtrammen Weiſen. worauf der verdienſtvolle Vorſitzende des Vereins, Herr Kuopf die Anweſen⸗ den herzlich begrüßte und einen kleinen Ueberblick über die Grün⸗ dung und die Entwicklung des Vereins gab. Sein Hoch galt den noch lebenden Gründern und den Veteranen des Vereins. Jubelverein bot nun unter der umſichtigen Leitung ſeines fleißigen, überaus tüchligen und begabten Dirigenten, Herrn Muſiklehrer Thoma, einige gemiſche Chöre und Mänmerchöre, die ein ſchönes Zeugnis ablegten von der Leiſtungsfähigkeit des Vereins und dem edlen Streben von Dirigent und Sängern. Beſonders der ge⸗ miſchte Chor überaſchte durch ſeine wohlklingenden. edlen Stimmen im Sopran und Alt. In der Folge wechſelten Vorträge der be⸗ freundeten Ortsvereine„Harmonie und„Sängerluſt“. Sonntag mittag rückten die befreundeten Geſangvereine in Waldhof ein. Um 3 Uhr bewegte ſich dann durch die Hauptſtraßen des Stadt⸗ teils ein Feſtzug, wie ihn Waldhof ſeit Menſchengedenken noch nicht geſehen hat. Auf dem Feſtpla feſtgebende Verein die Feier mit ngerts„Sonntagsfeier für gemiſchten Chor und dem Männerchor„Maientag“ von Schauß. Hierauf ergriff der Vorſtand des Vereins, Herr Kuopf, das Wort zu einer zündenden Feſtrede, in welcher er die Macht des deutſchen Liedes pries und mit Freuden feſtſtellte, daß auch die Jugend wieder mehr Freude an der Pflege des deutſchen Liedes zeige. Seim Hoch galt dem deutſchen Liede. Es folgten nun die Darbietun⸗ gen der Gaſtvereine. Den Reigen eröffnete der Geſangverein Sängerbund“ Sandhofen mit dem Chor„Bleib deutſch du herr Land am Rhein“; dann folgten:„Sängerbund“ Viernheim „Junker Föhn“;„Sängerluſt“ Bürſtadt mit„Maiennacht“.„Lieder⸗ kranz“ Neckarau mit Baumanns„Koſakenritt“;„Liederkranz 1848“ Bürſtadt mit„Ich kehre wieder“;„Sängereinheit“ Viernheim mit Attenhofers„Dort liegt die Heimat mir am Rhein“:„Sängerroſe“ Lampertheim mit„Dort liegt die Heimat mir am Rhein“;„Sänger⸗ luſt“ Waldhof„Ich kehre wieder“;„Einheit⸗Sängerheim“ Mann⸗ heim mit Guggenbühlers„Röslein am Rhein“;„Liederkranz“ Bob⸗ ſtadt„Heimat und Vaterland“;„Sängerrunde“ Mannheim„Des Finken Frühlingslied“;„Männergeſangverein“ Sandhofen„Im tiefen Keller“;„Liederkranz“ Wallſtadt„Der Spielmann iſt da“ und „Flora“ Wernheim„Fahlmann“. Die Leiſtungen der Vereine ſtanden durchweg auf achtunggebietender Höhe und zeugten von großem Fleiß und inniger Hingabe an die edle Sache. Manche Vereine boten geradezu Ausgezeichnetes! Die Feier nahm vom prüchtigſten Wetter begünſtigt einen in allen Teilen harmoniſchen und glänzenden Verlauf. Der Verein kann mit Stolz und Be⸗ medinung auf das wohlgelungene Feſt zurückblicken.—9— Nus dem Cande. D. Heidelb 9. Julf. In den Bauperioden der Jahre 1919⸗ 20 ſind von der Geſellſchaft im ganzen 131 Wohnhäuſer ge⸗ baut worden. Dieſe ſind alle bewohnt von Famillen van Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen oder Familien mit ßer Kinderzahl. Die Zahl der Bewohner dieſer Häuſer beläuft auf 1031. Etwa 63 neue Häuſer ſind zurzeit in Bau. Vor dem Bezug ſtehen die Häuſer in Eppelheim, die in der kurzen Zeit von 3% Monaten errichtet wurden. Die Beamtenhäuſer an der Beet⸗ Hovenſtraße in Heidelberg⸗Handſchuhsheim, die im Aufteng der Stadt von der Siedlungsgeſellſchaft gebaut werden, ſind endlich ſo weit gediehen, daß ſie lenee am 1. Oktober bezogen werden können. Dieſe acht Reihenhäuſer werden ſomit eine Bauzeit von kaum einem halben Jahr erfordern. DZ. Lantenelz(Bezirk Buchen), 7. Juli. Schon häuftg wurde geklagt über das UHeberhandnehmen der Wilbſchweine, die beſonders den felackern Schaden zufügen. In der Gemarkung Einbach wurden von Jitzern in den letzten Nächten zwei Wildſchweine 65 iegt. ftarlsruße, 8. Juli. Im Alter von 84 Jahren iſt Staatsrat Würtl. Geh. Nat Gil Gleener geſtorben. Er war 1837 in Karteruhe gobeven, wurbe 1800 Kameralyratnkant, 1965 Sekretär bei ber Steuerbireküen, 1876 Miniſterialrat im Finanzminiſterium, 1884 Steuerdirektor, 1902 Staatsrat, 1908 Wirkl. Geh. Rat, 1909 Präſident der Ober⸗ Später wurde er penſioniert. Iw ungskammer. 0 war er längere Zeit Mitoſied der Erſten Kammer des Bad. Land⸗ vermiſſen laſſe. angekommen, eröffnete der 1872 Mnanzrat, 1875 tages. Mit Geheimrat Glockner, der ein bibliſches Alter erreicht hat, iſt eine markige Beamtenperſönlichkeit in beſtem, alten Sinn aus dem Leben geſchieden. Beſonders die Angehörigen der Finanz⸗ verwaltung, durch deren Dienſtzeit der Verſtorbene als maßgeblicher Vorgeſetzter und Kollege geſchritten iſt, werden Staatsrat Glockner in gutem Andenken behalten. Tul. Pfullendorf, 8. Juli. In der letzten Zeit treten in unſerer Gegend viele wilde Händler aus Frankfurt mit Stoffen auf. Mit der größten wollen ſie bei dem Publikum ihre meiſt minderwertige Anzugsware anbringen. Es iſt ſchade um den Ar⸗ beitslohn für ſolche Anzüge. DZ. Aus dem Ried, 7. Juli. In Kürzell fand unter ſehr großer Beteiligung aus Züchterkreiſen eine Stuten⸗ und Fohlenſchau ſtatt. Die Vorführung der Pferde hat den Beweis erbracht, daß ein gutes Fundament zum Wiederaufbau der Pferdezu vorhanden iſt. Das Miniſterium hat erfreulicherweiſe die Veranſtaltung durch Zuwen⸗ dun von namhaften Geldmitteln ermöglicht. D3. Gütenbach, 7. Jull. Wie wir kürzlich ſchon gemeldet haben, trat hier der Gemeinderat von ſeinem Amt zurück. Es wird nun bekannt, daß es in der letzten Bürgerausſchußſitzung aus Anlaß der Frage, auf welche Weiſe die Tilgung des Defizits von 70 000 Mark aus der Lebensmittelverſorgung erfolgen ſoll, zu erregten Aus⸗ einanderſetzungen gekommen war. Der Beſchluß des Gemeinderats auf Erhebung einer Nachtragsumlage in Höhe von 1 Mark von 100 Mark Steuerkapital vom Grund⸗, Liegenſchafts⸗ und Betriebs⸗ kapitil war mit 23 gegen 16 Stimmen abgelehnt worden. Aus der Pfalz. ONB. Jerienkurs für proteſtantiſche Geiſſſiche der Pfalz. Ein Ferienkurs für proteſtantiſche Geiſtliche der Pfalz wird auf Veran⸗ laſſung der Paſtoral⸗Konferenz und des wiſſenſchaftlichen Prediger⸗ Vereins vom 29. bis 31. Auguſt in Annweiler abgehalten. Univerſitätsprofeſſor Dr. Frick aus Gießen wird dabei über Stei⸗ ners und verwandte Geiſterſtrömungen der Gegen⸗ wart ſprechen. OLudwigshafen a. Rh., 6. Juli. In der getahen Stadt⸗ wurde der Entwurf eines Gemeinde⸗ für Bayern durchberaten. Bereits in einer beſonderen usſchußſitzung wurde die Materie in erſchöpfender Weiſe behan⸗ delt und auch heute gaben die Vertreter der einzelnen Fraktionen ihre entſprechede Erklärungen zu der Materie ab. Der Geſamt⸗ eindruck war der, daß der Entwurf in formeller Beziehung manche Vereinfachungen bringe, im übrigen aber fortſchrittliche Tendenzen Der Begriff der Selbſtverwaltung ſei nicht ge⸗ nügend durchgearbeitet. Das Aufſichtsrecht der Regierung müſſe in ganz erheblichem Maße abgebaut werden. Grundlegend ſei die Frage, daß das Miniſterkum nicht berechtigt ſein ſoll, ohne Zuſtim⸗ mung des Landtages Vollzugsbeſtimmungen zu erlaſſen. Der Landtag werde hier noch das letzte Wort zu ſprechen haben. D3. Pirmaſens, 7. Jult. Ein Bauersmann brachte dieſer Tage Birnen in die Stadt und verkaufte ſie an einen Händler für 2 Mk. das Pfund. Zu ſeinem größten Erſtaunen verkaufte ſte der Händler. ſofort für 4 Mk. das Pfund weiter. Gerichtszeitung. Maunnheimer Schwurgericht. Auf verſuchten Mord lautete die Anklage gegen den knapp 18 Jahre alten Arbeiter Albert Baro aus Ketſch. Der junge Burſche hat in Ausführung eines Entſchluſſes, mit dem er ſich ſchon lange vorher getragen und mit dem er auch ſchon mündlich und brieflich gedroht hatte, am 16. Juni bei Brühl auf die 18 Jahre alte Eliſe Rohr zwei Revolverſchüſſe abgegeben und das Mädchen am Kopfe verwundet. Der Angeklagte, der einen durchaus ſympathiſchen Eindruck macht, hatte im Sommer vorigen Jahres auf die gleichaltrige Eliſe Rohr ein Auge geworfen, hatte ſich auch einige Male mit ihr getroffen und ihr im Oktober den förmlichen Antrag geſtellt, mit ihm zu gehen. das Mädchen hatte gerade keine Abneigung gegen ihn, aber von Liebe konnte auf ihrer Seite nicht geſprochen werden. Ihre Mutter litt es auch nicht, daß ſte ſchon einen Burſchen habe und der Angeklagte ſelbſt erhielt von Frau Nohr den guten Rat, noch zu warten, bis er 22, 23 Jahre alt ſei, dann möge er wieder kommen. Da das Mädchen ihm dann auswich oder nicht auf die Straße durfte, ſchrieb er ihr einen Droh⸗ brief, der in dem Satze gipfelte:„Nur deine Liebe oder beide totl“ Zu ſeinem Kummer, daß das Mädchen ſeine Liebe nicht erwiderte, kam noch die Eiferſucht, weil ein Anderer mehr Glück bei dem Mädchen zu haben ſchien. Ein gewiſſer Leithner, der in Schwetzingen in Dienſt ſtand, hatte dem Mädchen den Antrag geſtellt. mit ihm ein Verhältnis anzufangen, aber Eliſe Rohr be⸗ handelte die Sache 83 gleichgültig. Wie der Angeklagte durch ſeinen Kameraden, Kemptner, erfuhr, hatte ſie ſich geäußert, wenn Leithner am nächſten Sonntag nicht komme, ſei es mit ihm aus. Weitere Drohungen ließ der Angeklagte Eliſe Rohr durch eine Be⸗ kannte zur Kenntnis bringen der er ſchrieb, daß ein„Mord von ihnen beiden vorkomme, wenn ſte nicht mit ihm gehe Sie habe über ſeine Drohungen gelacht, aber„ich mache keinen Spaß; wenn ich etwas geſagt habe, ſo wird es auch ausgeführt. Wenn es mir mißglücken ſollte, ſo geh ich halt von der Welt.“ Dem Briefe legte er eine Photographie von ſich bei und bemerkte dazu:„Hier haſt du die Photographie eines Mörders.“ Das war am 16. Juni. Als er am folgenden auf der Bahn Eliſe Rohr mit ihrem Bekannten lachen ſah, bezog er das auf ſich und das beſtärkte ihn in ſeinem Entſchluß, ſie umzubringen. Am 12. Mai kaufte er in Schwetzingen um 80 Mark einen Re⸗ volver, aber dann wurde er wieder ſchwankend. Er dachte daran, in den Odenwald zu gehen und ſich als Bauernknecht zu verdingen, um zu vergeſſen, aber widrige Umſtände(er war heimlich aus der Fabrik Goldſchmidt, wo auch ſein Vater arbeitete, ausgetreten und konnte weder ſein Geld noch ſeine Kleider herausbekommen) ver⸗ hinderten die Ausführung dieſes Planes. Nun ſagte er: Aus dem Odenwald wird doch nichts, jetzt wird geſchoſſen. Eliſe Rohr arbeitete in der Zündholzfabrik und kam gewöhnlich gegen 44 Uhr zur Halteſtelle Luftſchiffhalle, um von dort aus heimzufahren. In einem Kornacker lauerte er ihr auf. Als ſie mit einer anderen Ar⸗ beiterin des Weges kam, gab er auf einen Schritt Entfernung einen Schuß auf ſie ab, fehlte aber. Das Mädchen ſprang einige Schritte weit fort, kehrte aber, als ſie den Pfiff des nahenden Zuges hörte, um und wollte dicht an ihm vorbeieilen, ſtrauchelte jedoch an einem Loch im Boden und kam zu Fall. Nun beugte ſich der Burſche auf ſie nieder und gab, während die Mündung nur 115 Zentimeter vom Kopfe entfernt war, einen Schuß auf ſein pfer ab, der die rechte Kopfſeite traf. Das Mädchen ſprang aber gleich wieder auf und rannte davon. Der ſchlechte Re volver war geplatzt und ſo hatte der Schuß nur geringe Wirkung. In der Klinik fand man die Kugel unter der Haut ſteckend vor. Allerdings ſind ſchwere Nachwirkungen nicht ganz ausgeſchloſſen. Als der Täter ſah, daß das Mädchen nicht tot war, gab er auch die Ab⸗ ſicht, ſich ſelbſt zu töten, auf. Er war mit einer ſeltenen Aufrich⸗ ligkeit und reumütig geſtändig und verſuchte nicht das mindeſte, um ſeine Tat zu beſchönigen. Die Geſchworenen folgten dem Antrag des Verteidigers Rechtsanwalt Maich und nahmen nicht verſuchten Mord, ſondern verſuchten Totſchlag an. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Der letze Fall der Tagung, die Anklage gegen den 25 Jahre alten Hauſterer Ludwig Bühler aus Hockenheim, wurde Antrag der Verteidigung vertagt. Bühler leugnet die Tat— es 1 e ſich um Vergewaltigung einer alten Frau im Walde bei irrlach— und behauptet ſein Alibi nachzuweiſen Es follen ſich hierfür Zeugen gefunden haben. Die Verhandlung findet nun erſt im Oktober ſtatt. en K bnne Samstag, den 9. Jult 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitag ⸗ Ausgabeg 5. Seite. Nr. 311. Rheinisch-westfälischer Wirtschaftsbrief. (Von unserem rheinischen Mitarbeiter.) Gleich den von einer Funkenstation entsandten elektrischen Stromwellen bewegen sich auch die Wellenlinien in den wirt- schaftlichen Verhältnissen. Was noch vor Wochen nicht in die Erscheinung trat, ist augenblicklich das wichtigste und hervorstechendste Merkmal der Wirtschaftslage, nämlich ein gewisser Umschwung zur Ueberwindung der Krise und die Anfänge für eine neue, anders geartete Konjunktur- periode. Zwar bestehen die Sanktionen bekanntlich noch fort, es erscheint immer noch sehr fraglich, ob sie rückgängig ge- macht werden, der Druck und die Hindernisse für eine freie Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte dauern unvermindert an. Doch hievon abgesehen, hat sich unter der Einwirkung der starken Devisenkäufe des Reichs, des dadurch bedingten Rückganges der Mark und der ins Ungemessene gehenden Steigerungen der Kurse für Dividendenwerte eine Ueber- zeugung in allen Wirtschaftskreisen und auch bei den Ver- brauchern durchgesetzt, daß es vorbei sei mit der Mög- lichkeit und Wahrscheinlichkeit eines Preisabpaues und der Verbilligung der Waren. 5 Diese grundlegende Erkenntnis bringt es mit sich, daß zunächst der latente Käuferstreik, soweit er nicht in der ge- schwächten Kaufkraft des Verbrauchers, sondern in absicht- licher Zurückhaltung seinen Grund hatte, als erledigt angesprochen werden kann. Die sommerlichen Saison-Aus- verkäufe, an denen das Industriegebiet überreich ist, haben dem Einzelhandel guten Absafz gebracht. Damit ergibt sich von selbst, daß der Bezug beim Großhandel und der Auftragseingang bei der Industrie und den Fabriken leb- hafter geworden ist. Freilich bleibt der Geschäfts- gang der verschiedenen Industrien noch recht unein- heitlich. Am meisten zufrieden ist die Textilindustrie. Mit Ausnahmen wird die Frage der Beschäftigung für die nächsten Monate ohne Sorge betrachtet, die Befürchtung, es könnte ziemlich rasch zu starken Preiserhöhungen kommen, hat zunächst Gutes gewirkt, freilich ist damit keine Gleich- mäßigkeit erreicht, sondern es wird in Wellenstößen weiter- gehen. Auch auf dem für das wirtschaftliche Leben in Rhein- land und Westfalen wichtigsten Gebiet, der Eisen- und Stahlindustrie ist die Lage ähnlich. Die Abwärtskurve in der Preisbewegung, die damit zur Krise sich auswachsende Auftrags- un d Absatzstockung ist, wie uns von verschiedenen Seiten berichtet wird, etwa vor 14 Tagen zum Stillstand gekommen. Seitdem ist eine Wendung zum Besseren unverkennbar. Sie Wurde auch konstatiert in der letzten Generalversammlung des Phönix und wird bei Angaben über die Aussichten bei den Generalversammlungen anderer Gesellschaften bestätigt. Gewissermaßen als Abschluf der Rückwärtsbewegung, viel- leicht auch als Anstoß zur Wiederbelebung erfolgte am 29. Juni der Beschluß der Drahtkonvention, sich in eine Wirtschaftliche Vereinigung u mzuwandeln und damit die Funktion der Preisbestimmung für die Mitglieder fallen zu lassen. Es ist ja immer so, daß schwere Absatzkrisen das Gebäude der Preisverbände erschüttern. In diesem Falle fällt die Freigabe des Marktes dem völlig freien Wettbewerb in den Augenblick des Tiefstandes. Sowohl vom inländischen Eisengroßhandel wie vom Ausland flossen der rheinisch- Westfälischen Schwerindustrie in jüngster Zeit bedeut- same Aufträge zu. Die Nachfrage wird wieder als leb- haft bezeichnet, Was natürlich die Preise bessert. Freilich darf dabei nicht übersehen werden, daß vielfach aufjlerordentliche Umstände diese Belebung verursachen. Die oberschlesische Produktion källt aus, das gesamte Deutschland deckt somit seinen Eisen- bedarf im Westen, ja selpst oberschlesische Käufer sind am Markt. Dazu kam der Ausfall der Produktionsmöglichkeiten in England, das den Bergarbeiterstreik hatte. Neben Frank- reich und Belgien, die diesen englischen Ausfall deckten, fiel auch für die rheinisch-westfälische Eisenindustrie manches gute Geschäft ab. Somit sind übertriebene Hoffnungen keines- wWegs am Platze. Die Belebung erscheint vorübergehend und bedeutet mehr für die überfüllten Läger und die riesig an- gewachsenen Vorräte ein Entlastungsventil. Das Arbeits- bedürfnis wird damit noch nicht voll befriedigt. Dies ergibt sich besonders daraus, daß die auch knapper gewordene Kohlenversorgung(die Hüttenverbrauchsziffer isk um 10% Lingeschränkt Worden) noch genügt, um die augenblickliche Beschäftigung ohne Einschränkung aus Kohlenmangel durch- Zuführen. Die seit Monaten erfolgte der Produktion ohne genügenden Absatz hat aber nicht allein die Vorräte an Fertigmaterial anschwellen lassen, sondern auch ständig neues Kapitalbedürfnis bei den Werken Srzeugt. Darauf ist zurückzuführen, daß die Konzentrations- bewegung, ferner die Kapitalserhöhungen und damit ver- undene Pransaktionen stets neue Blüten treiben. Die be- utendste Kapitalserhöhung der letzten Zeit War so die des hönix auf 275 Mill. 4. Die hieraus fließenden Mittel enen zur Stärkung der Betriebsmittel, zugleich aber auch Befestigung der Erzbasis, indem die Gesellschaft an en Erwerb ausländischer Erzgruben herangehen will. Auch duktheinstahlwerke haben die Grundlagen der Pro- 115 tion erweitert, indem sie die Kohlengewerkschaft Schall- 4 12 5 von der sie bereits Kuxenmehrheitsbesitzerin waren, uk längere Zeit pachteten. Zugleich schlossen sie einen be- eutsamen vachtvertrag mit der Zeche Fröhliche Mor- 8 sonne ab. Die Kapitalserhöhung der Interessengemein- chaft Hoesch-Köln-Neuessen um 45 Mill. 4 muß weiter in 5e Zusammenhange erwähnt werden. In allerjüngster eit gehen auch Gerüchte um, daf die Rhein-EIbe- abe nsSchuckert-Union Kapitalerhöhungspläne allerdings vorläufig von der Verwaltung zur- 81 0 nicht aktuell bezeichnet werden. Weiter wartet man noch ind einen demnächstigen Zusammenschluß in der Waggonbau- 05 1 Die Plänèe dafür sind noch in der Schwebe; wann An estalt bekommen, vird im wesentlichen auch davon ab- abgen, ob in dieser Riehtung mit Frankreich Lieferungs- Schlüsse auf Konto Wiedergutmachung vereinbart wer⸗ en können. kunftasemmenfassend läßt sich über die Lage und die Zu- aussichten des rheinisch-westfälischen Industriegebietes 8 daß im Falle einer baldigen Aufhebung der eee nen eine Wiederbelebung des seit langem ge- en Geschäftes erfolgen wird. Es erfolgen allerdings 15— Arbeits- und Produktionsmöglichkeiten nicht 5 Stern einer gesundenden Wirtschaft, sondern unter 15 aee einer wesentlichen des Asten dene der Preise, wobei die zukünftige Steuer- rungen und usleich mit sehr Wahrscheinlichen Lohnforde- 5 und Lohnkämpfen die unsicheren Faktoren darstellen, le rechtfertigen 0 85 neuem b e 85 zu sagen, daß die schweren Zeiten von ** Ein-. unt 1 Aushrfreiliste kür das beseise Gebiet. Der er dand Pfalzischer Industfieller zu Neu- Sda d f 45 hat eine Ein- und Ausfuhrfreilis te für nach e Gebiet herausgegeben, ausführlich bearbeitet *amtlichen Veröffentlichung des Ein- und Ausfuhr- . 2 amtes in Bad Ems und der Neuausgabe des Statistischen Warenverzeichnisses. Zulaufsgenehmigung und Freilisten. Von zuständiger Seite wird der„Köln. Volks-Zig.“ mitgeteilt, daß die von der Rheinlandskommission mit Wirkung vom 28. Juni ab in Kraft gesetzten neuen Ein- und Ausfuhr-Freilisten die Pflicht der Zulaufsgenehmigung für die im Reichsanzeiger Nr. 103 aufgeführten Waren, die nach dem unbesetzten Deutschland zum Versand gelangen, nicht berühren. Solchen Sendungen ist also nach wie Vor die vorgeschriebene Zu- laufsgenehmigung bei der Auflieferung in doppelter Aus- kertigung beizufügen. Weitere Erhöhung des Goldankaufspreises. Der Gold- ankauf für das Reich durch die Reichsbank und die Post erfolgt in der Woche vom 11. bis 17. Juli zum Preise von 320% für ein Zwanzigmarkstück und 160& für ein Zehn- markstück. Für ein Kilogramm Feingold zahlt die Reichs- bank 44 600 A. Beschränkte Ausfuhrerlaubnis von Gold. Die Finanz- abteilung der Reparationskommission ist angewiesen, Deutschland die Aus fuhr von Gold in Beträgen bis zu 10 000„ zu gestatten. Verzögerung der deutschen Handelsstatistik. In der Sitzung des Hauptausschusses des Reichstags vom 23. Juni hat der Präsident des Statistischen Reichsamtes, Dr. Del- brück, erklärt, daß die Nachweise über den deut- schen Außenhandel in einigen Monaten wieder mit der gleichen Pünktlichkeit wie im Frieden erscheinen werden, d. h. die Ergebnisse eines Monats sollen Ende des folgenden Monats zur Veröffentlichung gelangen. Diese Absichten des Statistischen Reichsamtes Werden jedoch durch Maßnahmen der Rheinlandskommission unmöglich gemacht, deren Kontrollbeamte den Hauptzollämtern im besetzten Ge- biet untersagt haben, die statistischen Nachweisungen wie bisher an das Statistische Reichsamt in Berlin einzusenden. Infolgedessen sind in den letzten Wochen die statistischen Nachweisungen aus dem besetzten Gebiet entweder gar nicht oder nur vereinzelt und unvollständig beim Statistischen Reichsamt eingegangen. Die Rheinlandskommission hindert durch ihre Anorduung Deutschland an der Herstellung einer ausreichenden Grundlage für die deutschen Reparations- zahlungen. Wie Wir erfahren, hat die Regierung gegen die Maßnahmen der Rheinlandskommission Protest erhoben. Rheinische Automobilbau.-., Düsseldorf. Die Gesell- schaft beantragt ohne nähere Angaben über die Ausgabe Kapitalsverdoppelung von 5 Mill. K durch Ausgabe von 5 Mill. 4 Vorzugsaktien. Neuer Kleinmotorentyp. Die Daimler-Motoren---G. 7 5 97 wWie verlautet, demnächst einen kleinen Motor- auf den Markt, der bei kleinem Umfang und geringen Betriebskosten eine außerordentlich starke Kraftentfaltung entwickelt. Die Er- kindung soll eoutnet sein, eine Umwälzung in der ge- samten Motorenindustrie herbeizuführen. Neue Aktiengesellschaft. In Nürnberg wurde unter der Firma„süddeutschland“ mit einem Aktienkapital von 3 Mill. 4 eine neue Versicherungs-.-G. gegründet. Sie bezweckt die Versicherung von Pferden und Vieh, insbeson- dere auch von Hunden. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Studienrat Gg. Ries an der Kreisackerbauschule in Triesdorf. Bierbrauerei-Gd. vorm. Gebr. Lederer, Nürnberg. Die Verwaltung beantragt eine Kapitalserhöhung von ins- gesamt 1,25 Mill.&4, und zwar 1 Mill. 4 Vorzugsaktien, 50 000% Stammaktien und 200 000 1 Vorzugsaktien mit zehn- fachem Stimmrecht. Mühlheimer Bergwerks-.-G. Von den Aktien des Unter- nehmens ist ein großer Posten von einem Bankhaus aufge- kauft worden, das dem Stinneskonzern nahesteht. Orenstein u. Koppel.-., Berlin. An der Berliner Börse verlautet im Anschluß an die Kurssteigerung der Aktien, daß aus dem amerikanischen Guthaben eine Ausschüttung an die Aktionäre erfolgen solle. Eine Bestätigung hierfür war je- doch nicht zu erhalten. Bast- Faser- Kontor.-., Berlin. Unter dieser Firma Wurde eine Aktiengesellschaft mit 20 Mill. Kapital ge- gründet, die die Versorgung der deutschen Textilindustrie mit Roh- und Hilfsstoffen sowie Halberzeugnissen und deren Verarbeitung bezweckt. Dem Gründungskonsortium gehören neben den vier groben Wirtschaftsverbänden der Flachs-, Hartfaser-, Hanf- und Juteindustrie einige erste Firmen dieses Industriezweiges an, so., a. eine Mannheimer Eir ma, die.-G. für Seilindustngie Ferdinand Wolft. Neue Axktiengesellschaft. Unter der Firma Woll- Weberei Reichenbach.-G. wurde in Reichenbach 1. V. ein neues Aktienunternehmen mit 1,5 Mill. 4 Kapital ge- gründet. Internationaler Lloyd, Versicherungs--., Berlin(Lloyd- konzern). Das Unternehmen, das seit 30 Jahren das Trans- portversicherungs- Geschäft betreibt, hatte im vergangenen Jahre eine Prämieneinnahme von 59,14(i. V. 24,34) Mill. A. An Dividende wurden 187.50(i. V. 135) pro Aktie verteilt. Die eigenen Garantiemittel der Gesellschaft stellen sich auf insgesamt 17,80 Mill., die des Konzerns rund auf 500 Mill.. Kiesengewinne in der italienischen Nähseidenindustrie. Die italienische Aktiengesellschaft Cucirini Cantoni in M a11an d, die mit einem Kapital von 22,5 Millionen Lire ar- beitet, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Reinge- Win n von 5 647 634 Lire erzielt. Auf die Aktien von 125 Lire gelangen 15 Lire Dividende zur Ausschüttung. Außerdem er- halten die Vorzugsaktien weitere 5% Dividende. Die Aktio- näre erhalten gratis für je neun Aktien noch eine weitere, sodaß das Kapital sich auf 25 Mill. Lire erhöht. erdem Wird eine grohe Spezialreserve geschaffen. Börsenberichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 8. Juli. Bei fester Tendenz wurden heute ge- handelt: Badische Bank-Aktien zu 368%, Brauerei Eichbaum zu 197%, Oberrh. Versicherungs-Aktien zu 1350& pro Stück und Mannheimer Gummi zu 370%. Höher stellten sich: Weste⸗ regeln 560., Karlsruher Maschinen 620., Waggonfabrik Fuchs 470., Wayß u. Freytag 550 bez., Zellstofffabrik Wald- hof 520., Zucker Frankenthal 390 G. und Zucker Waghäusel 393., 395.50 B. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 8. Juli.(Drahtb.) Wenn sich das Geschäft bei Beginn nicht so lebhaft gestaltete, so blieb die fes te Grund- stimmung auf den meisten Märkten bestehen. Im freien Verkehr vollzogen sich gröflere Umsätze in Ph. Holzmann, welche von Seiten einer größeren Bank ansehnlich gesteigert wurden, 356—364—865. Julius Sichel konnten ihren Höchst- kurs der mit 625 nicht behaupten, sie bewegten sich auf ermäfligtem Niveau mit 613. Deutsche Petroleum schwankend, 850—855, Gebr. Fahr 351. In Montanwerten blieb das Geschäft ziemlich lebhaft. Es waren wiederum Phönix- Bergbau bevorzugt, welche 16% auf 820 gesteigert wurden. Mannesmann, 655, leicht abgeschwächt. Oberbedlar * zogen etwas an, 3343. Kali Westeregeln 560, schwächer, 17 Aschersleben lagen im Angebot. Chemische Aktien ruhiger, aber fest. Scheideanstalt gewannen%, Farbwerke Höchst 2% Lackfabrik Schramm niedriger genannt. Balti⸗ more büßten mit 470 10% ein. Hirsch Kupfer bei großem Geschäft 400, plus 5½%. Am Einheitsmarkt war die Um- satztätigkeit jlebhaft. Es wurden besonders stark gesucht: Zellstoff Dresden, Hindrichs Auffermann, Lüdenscheid Metall. Der Schluß gestaltete sich auf Deckungen rege bei allgemein kesten Tendenz. Devisenmarkt. Mannheim, 9. Juli.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver-⸗ kehr war am hiesigen Platze das Geschäft in Devisen noch unentwickelt. Die Mark kommt mit.,3274 ets. wenig ver⸗ ändert aus Newyork. Die Kurse für fremde Valuten wiesen dementsprechend ungefähr den gestern im amtlichen Verkehr erreichten Stand auf. Es wurden genannt: Holland 2460—2470, Schweiz 1260—1270, Lodon 279280%½, Kabel Newyork 7574—7571, Paris 593—601, Italien 360—362. = Newyork, 8. Juli. Die Reichsmark notierte bei Börsenschluß in Newyork 1,32(.32) Cents, was einem Kurs von 75.96(75.96)„ für den Dollar entspricht. Zürich. 2. 8.(in Franken) Berlinn.87.85 itallen 28.75 28.57 Wien.—.93 Brüpsseln. 41.90 46.80 FPragn„„„„.85.90 J LKopenhagen..75 99.50 Holſancleg„„„ 195.— 195.— Stookhoſm„„130.— 140.— New Vorkk.90.95 Christlanaa 654.— 84.— o 770 2212 Hadridi. 87 2 Parls„„„„47.30] 47.40 J Buenos Alres. 175.— 175.— Wien. 1. 8. in Kronen) Amsterdam 243.50 247.—Farlls„35.90 69.— Borlin 9.85.85 Zürlioon.„124.85 1295 Kopenbagen 125.25 123.75 Rarknoten 989.— 990.59 Londoen 2750.— 2748.—Uire-Roten 235,0 35,55 Amsterdam. 7. 7 in Gulden) Weohsel a. London 11.35 11.38 Weohsel a. Stockholm. 66.69 66.70 „„ Berlin.05.08„„ Christlanla 13.907 43.10 0„ Parls.. 24.25 224.37„ New Vork.05.08 0„ SOhWelz..30 81.32 5„ Brülssel. 23.87 24.— „ e„ un Madrid 39.20 39.17 „„ Kopenhagen51.15 51.05 77„ Itallen 14.60 14.72 Kopenhagen.—5 8. Cin Kronen) Slchtw, a. Hamburg.10.08 Slohtw. a. Londen 22.21 22.85 „ Amsterdam 198.35 197.25 1„ Paris 42.25 4015 „»„ Sohwelz. 109.75 101.50 5„ Antwerpen 4723 47.85 „„ dew Tork.01.04„„ keisingfors 10.28 10.50 Stockholm. 7. 8. in Krofen) Slohtw. a. Berlinn.0.20 Stohtw. a. Londen. 12703 172 „„ Amsterdam 150.0 180.50„„ Faris. 38.50888 „„ Sohwelz.77.10 77.25„„Erüssel. 38½0 3850 „„ Wasbington 158.61„„ flelsingtors.85.80 New Tork, 8l. Jull(WA) Devieen. —5 8.»Spanlen—.—43281 Frankreſoh.88.95 Schweln 18.7280 16.75 Itaſſen—.—.77 Beiglen.81.81 England.71].70 Deutschland.3.82 MHeueste Drahtherichie. =Frankfurt, 9. Juli.(Eig. Drahtb.) Rombacher Hüthen- werke. Das Unternehmen hat das gesamte Aktienkapital der Westfälischen Stahlwerke.-G. bis auf einen ge⸗ ringen Bruchteil erWworben. Die Berliner Handelsgesell- schaft und die Deutsche Bank veröffentlichen für diesen Rest ein Ankaufsgebot zu 750%. Abschlüsse. Die Bankfirma Dörtenbach u. Co. G. m. b. H. in Stuttgart weist bei 2 Mill. Kapital 276 050 K Rein- 8 aus und 17,75 Mill. 4 Kreditoren, 16,94 Mill. 3 Mill. 4 Konsortialbeteiligung und 2,98 MiIl.% echs X Berlin, 8. Juli.(Eig. Drahtb.) Zwigkauer Fahrzeug- fabrik. Das Unternehmen beantragt eine Kapitalser- höhung um 1,5 auf 4,5 Mill. A. Waren und Märkte. Schätzung der Weltzuckerernte. Die Firma Willet u. Gray, Newyork, schätzt die Weltzuckererzeugung neuerdings auf 329,8 Mill. Ztr, das sind 26,4 bezw. 12,8 Mill. Ztr. mehr als in den beiden letzten Jahren. = Bremen, 8. Juli. Baumwolle 22.20(22.20) l. London, 3. Jul!(WS) MHetallmarkt. Cin Lst. für d. engl. t. v. 1016 Kkg.) 7. 8. bestseleot.] 74.50 75.— Blel 23.372842 Kupfer Kaus 72.37 72.7Mlokel.— 190.— Zink rryt. 27.37 8 do. 3 Monat 72.50 22.37 inn Kasea 168.82 168.50 Gueoksſtber 11.— 1. do. Elektrol 77.50 77.0 J do. 3 Mouat 170.62 170.50 Antimon 140.— 40.— .verpool, 8. Jun(WS) Saumvolte.(In engl. Pid. v. 484.) 7. 1 Umgatz 60⁰⁰ 000 September.8 58.42 Alexandria 2750% 210 — 259 0001000 Oktober.0.8. 72 9‚ J.03.17 Aegyptische 17.80 14.50 POberägypt. 17.35 Auqost 87.20 ee Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 8. Juli(WS) Funkdlenst. La 8. Zuf. zus. 12000 21000 stand wt. 15.— 15.— Kaftee loko.38 Elektrolyt 1285 12.87 Cred Bal. 2 225 Jult.20.130Zinn loEO 29.— 29.— zuok. Centrf.“.2 72 August.45.38Blei.40.40Terpentin 58.— 58.50 Septermb. 720.79 Zlak.0.30 Savanneh 49.78 8080 Oktoder.20.12lElsen 23.50 23.50 M. Ori Baum. 11.25 17.80 Novemb..45.26 Weinblech.75.75 Welzen rot 139.— 4225 Saumw. loko 12.20 12.20 Sohmalz ut..77 11.27] Hart loko 148.—482 Juli 11.98] 11.95ralg.25.75[Kale loko 75.— 78.50 Auguot 12.22 1221[Baumwsatö!.25.j0 MehinledrF. 72 2 Septemb. 12.43 12.45 lull.31.62 höobet Fr. 775 275 Oxtober 12.55 12.60Petrol. oases 18.— 18.—fletrüfr. Engl..— 8 Hovemb.12.58 12.91] tanks.—-.— Kontinent 22.— 24.— Chieago, 8. Jull(S) Funkdlenst. . 8. Welren Iul 12880 122.25 Roggen 87 708,.—Schwelne Sept. 120.75 121.75[Sohmalz Juli 10.77 10. ſtelcht niede..55.80 nas zaii 81.12 81.862]„ Sept. 11.07 11.07 nöonst..80 880 Se 61.— 60.87 FPork juli] 18.— 18.—sohw. nledr..25.20 nater Juff 35.75 38.— Rlppen Jult- 10.40 10.45 höchst..60.80 „ Sept. 38.7 37.7 Speok aledr.] 10.— 10.—eut. Ohioago 28308 22000 Roggen Juli 117.78 119.25 höohst.] 11.—] 11.— Westen 9900093000 Schiftahrtsbericht. Ein Mitarbeiter schreibt uns: In den letzten acht Tagen war die Oberrheinschiffahrt et- Was lebhafter als in der Vorwoche. Nach Karlsruhe sowie Kehl und Straßburg wurden eine größere Anzahl beladener Kähne befördert, welche zum Teil ungelichtet ihre Fahrt mit einem Tiefgang von ca. 2 m fortsetzen konnten. Schiffsleer- raum wurde besonders nach Lauterburg, auch nach Straßburg befördert, um dort Saarkohlen für Rotterdam zu übernehmen. Der Umschlagsverkehr in den hiesigen Hafengebieten war etwas besser als seither, ist aber im allgemeinen doch sehr gering; die Anlagen sind e pe nicht gut beschäftigt, da es immer noch an ankommenden Gütern sehr mangelt. Schiffsraum ist momentan vorhanden, kommt aber, da die Nachfrage sehr rege ist, immer gut unter. Allerdings stehen die Frachten sehr niedrig. Die Talfracht wWird mit ca.—9& pro Tonne nach dem Mittelrhein bezahlt, Inlands- miete ca. pro Tonne und Tag, holländische Tagesmiete ca. 3 ets. pro Tonne und Tag. Talfrachten nach holländischen Plätzen 1,10—2 fl. pro Tonne. Der Bergschlepplohn nach Karlsruhe ist ca. 9„, nach Kehl/Straßburg ca. 18 pro Tonne. Der Schlepplohn für leere Kähne von ca. 1000 nach Lauterburg wird mit ca. 4500, nach Straßburg mit ca. 7000 1 bezahlt. Talschlepplohn wird auch heute noch mit 300% Zuschlag zum Normaltarif berechnet. Die Neckarschiffahrt ist wegen Niederwassers immer noch eingestellt. longe.50, Pfirſiſche 1.50—.—, Johannisbeeren&.50—..60 Der Chauffeur konnte im letzten Augenblick den Motor abſtellen, Maunheimer Generai· Anzeiger.(Minag · uusgabe.) Samstag, den 9. Jult 1921. KNachbargebiete. Rheingönheim. Die Wöllnerwerke G. m. b.., früher Chemiſche Fabriken und Putzwollwerke Ed. Wöllner in Rheingön⸗ heim feierten dieſer Tage ihr 25jähriges Geſchäftsjubi⸗ läum. Die Feier zeigte zwiſchen Werksleitung und Arbeiterſchaft ein geradezu ſeltenes Bild von Zuſammenhalt, und das ſchöne Ver⸗ hältnis fand beſonderen Ausdruck in den Ehrungen, die dem Senior⸗ chef der Firma, Herrn Eduard Wöllner in Mannheim durch die Beamten und Arbeiterſchaft dargebracht wurden. Auch konnten 6 Jubilare ihr Wjähriges Dienſtjubiläum feiern. Anläßlich des Jubiläums ſtiftete die Firma, die bis zu 300 Arbeiter beſchäftigt, eſel größeren Betrag zur Verteilung an ſämtliche Arbeiter und An⸗ geſtellte. sw. Worms, 7. Juli. Wegen Verbrechen gegen das keimende Leben wurde ein 25 Jahre alter Schuhmacher, zwei etwa 35 Jahre alte Ehefrauen und eine 18 Jahre alte Verkäuferin verhaftet. 23. Frankenthal, 6. Juli. Die vom Stadtrat beſchloſſene Wohnungsluxusſteuer iſt vom Miniſterium geneh⸗ migt worden unter der Bedingung, Dienſtwohnungen von der teuer frei zu laſſen. Dagegen fand die beſchloſſene Abgabe für ſie Erteilung der Erlaubnie gewiſſe Gewerbe auszuüben, die Ge⸗ nehmigung der Behörde nicht und dieſe Abgabe wurde daher auf 50 ſtatt 60 Prozent feſtgeſetzt. Fp. Starkenburg, 9. Juli. Die Obſtmärkte in Starkenburg weiſen recht gute Anfuhren auf. Die Preiſe ſind jedoch weſentlich bei vielen Obſtſorten höher als in Rheinheſſen und auch in ſonſtigen ſüd⸗ deutſchen Provinzen. Bezahlt werden für Süßkirſchen 1.—, Spil⸗ Sauerkirſchen 4.50, Stachelbeeren&1.20 per Pfund. sW. Darmſtadt, 8. Juli. Zur Hebung der privaten Bau⸗ tätigkeit bewilligte die Stadt nach dem Muſter anderer Städte 1 Million Mark für Baukoſtenzuſchüſſe, die unter den geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen gewährt werdag.— Zu der Boykottierung des Wochenmarktes nahm die Stadtverordneten⸗Verſammlung Stel⸗ lung und ſetzte den Einkauf für Händler von 10 Uhr auf 49 Uhr im Sommer und 9 Uhr im Winter feſt. SwW. Darmſtadt, 7. Juli. Infolge eines Radbruches ſtürzte geſtern abend in der Frankfurterſtraße ein Per ſonenauto des Herrn Dr. med. Wolpert aus Reichenbach i. Odenw. um und begrub den Beſitzer, zwei Damen und einen weiteren Herrn unter ſich. Ein Herr erlitt ſchwere, alle anderen Perſonen leichte Verletzungen. wodurch Brandgefahr beſeitigt wurde. Neues aus aller Welt. — Ddie Kommodenſchublade als Schlafſtälkte. Aus dem Bericht einer Sozialreferentin entnimmt das Bochumer Volksblatt die Feſt⸗ ſtellung, daß man wegen des furchtbaren Wohnungselends in einzelnen Familien kleine Kinder in die Kommodenſchublade legen müſſe, weil kein Raum zum Stellen eines Bettes vorhanden ſei. — Der Schenkkellner im Hofgalawagen. Eine größere Men⸗ ſchenanſamlung gab es in München in der Zbweigſtraße. Dort ſtand vor einem Wirtshaus ein Hofgalawagen aus der alten Zeit mit dem königlichen Wappen an den Schlägen, den großen Galalaternen, der Krone uſw., wie ſie den Münchnern ja noch gut aus beſonderen feſtlichen Anläſſen in Erinnerung ſind. Kutſcher und Pferde waren allerdings weniger hofmäßig, erinnerten viel⸗ mehr an Gieſing. Und wer war der Inſaſſe? Ein Schenkkellner, der an dieſem Tage Hochzeit gehalten hatte und ſich das Vergnügen leiſtete, einen alten Hofgalawagen als Hochzeitskutſche zu benutzen, und am Nachmittag in ihm eine Bierreiſe zu ſeinen Kollegen zu unternehmen. Das Publikum hielt ſich lebhaft über dieſe dumme Protzerei auf. 5 5 — Großfener in einer Juckerfabrik. Die umfangreichen Fabrik⸗ anlagen der weithin bekannten Zuckerfabrik Lüps u. Melcher in Der Schaden wird auf zehn Millionen Mark geſchätzt. Das Feuer iſt durch Selbſtentzündung im Sacklager entſtanden. —. Ein neuer Weg zur Schlagwetterbekämpfung. Eine Erfin⸗ dung, die berufen zu ſein ſcheint, die Unfallgefahren im Bergbau weſentlich herabzumindern, iſt von einem Bochumer Erfinder, Heinr. Freiſe in Vochum zum Patentſchutz angemeldet worden. Es han⸗ delt ſich um einen ſinnreich erdachten Schlagwettermelder, deſſen verhältnismäßig einfache Konſtruktion ſeine Anbringung an jeder elektriſchen Grubenlampe ermöglicht. Sportliche Rundſchau. Die Mannheimer Sportwoche Raſenſpielfeſt der konfeſſionellen Jugendpflege. Als letzte Veranſtaltung der Mannheimer Sportwoche wird am heutigen Samstag, den 9. Juli nachmittags 24 Uhr auf dem Phönix⸗Platz bei der Ühlandſchule das Raſenſpielfeſt der konfeſſionellen Jugendpflege ſtattfinden. An ihm wer⸗ den ſich die der evangeliſchen und katholiſchen Jugendpflege ange⸗ ſchloſſenen Veceine beteiligen. Vorgeſehen iſt u. a. ein Drei⸗ kampf für 14⸗ bis 17fährige(100 Meter⸗Lauf, Weitſprung, Schlagballwurf), ein Dreikampf für über 17jährige(100 Meter⸗ Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen). Ferner werden 4 Staffelläufe ausgetragen: eine 10100 Meter⸗Staffel für 14⸗ bis 17jährige, eine olympiſche Staffel für 14jährige, eine 4K 100 Meter⸗Staffel für Schüler und eine 3600 Meter(2 Bahnrunden)⸗Staffel für über 17jährige. Außerdem werden ein Fußballſpiel und ein Handballſpiel ausgetragen, bei denen ſich je eine Mannſchaft der katholiſchen und der evangeliſchen Jugendpflege gegenüberſtehen werden. Die Mannſchaftsaufſtellungen für das Fußballſpiel ſind folgende: Mannſchaft der evang. Jugendpflege: Schweichert(Friedenskirche Nord) Tor, Ziegler Friedensk Süd) Dückert(Lutherkirche) Verteidiger, Würtele Trinitatiskirche), Eiſen (Friedensk Süd), Holm(Jungbuſch) Läufer, Timme, Schöpfe(Jung⸗ buſ Wallenwein(Friedenskirche Süd), Weigel(Sandhofen), Strein(Sandhofen) Stürmer. Mannſchaft der katholiſchen Jugendpflege: Habermehl(Neckarau) Tor, Hermes(Waldhof), Het⸗ ienbach(Jungbuſch) Verteidiger, Lechleitner(Neckarſtadt), Kretzler (Waldhof), Löffler(Jungbuſch) Läufer, Wickenhäuſer, Steck(Jung⸗ buſch), Süßer(Neckarſtadt), Link. Schandin,(Neckarau) Stürmer. Bferdeſport. Der Entwurf eines neuen Rennweltgeſetzes. Der Reparationsausſchuß nahm zu dem Entwurf eines Renn⸗ wettgeſetzes Stellung. er Entwurf beabſichtigt, die Wettleiden⸗ ſchaft in geordnete Bahnen zu leiten und ſteuerlich nutzbar zu machen. 30 dieſem Zweck ſieht der§ 2 eine Konzeſſionierung der Buchmacher und die Beſteuerung ihrer Umſätze vor(10 Waoß, des Umſatzes). Der Entwurf geht davon aus, daß es nicht gelingen wird, das Wetten beim daher beſſer durch polizeiliche Maßnahmen auszurotten und daß es daher beſſer ſei, die Wetten zuzulaſſen und zur Steuer heranzuziehen. An eine Konzeſſionierung des Glück⸗ ſpiels iſt nicht zu denken. Dem Entwurf wurde mit Ferbe Mehr⸗ heit zugeſtimmt. Entgegen der Regierungsvorlage wurden 20 Proz. vom Totaliſator und 14 Proz. vom Buchmacher vorgeſchlagen. Es wird ein ausführliches Gutachten erſtattet werden. er Ausſchuß 12gliedrige Arbeitskommiſſion ein. sr. Der Große Preis von Berlin, der in dieſem Jahre erſtmalig im Werte von 175000 Mark zur Entſcheidung gelangt, wird am kommenden Sonntag folgendes Feld am Ablauf 15 R. Haniels Perlſchnur(G. Janek), Hörwalts Perikles(Raſtenberger), Graf Spretis Laland(Danek), Graf Ferry oder Oſſian(O. Schmidt), L. Lewins Midas Ordensjäger(Kaſper), Geſt. Pöleskes Va⸗ tinus(Nagy), S. A. v Oppenheims Nubier(Zimmermann), Der Mohr(Bleuler), Geſt. Pöleskes Androclus. Radſport. herdingen am Rhein ſind in der vergangenen Nacht durch ein verheerendes Großfeuer nahezu vollſtändig vernichtet worden. Der Radtourenklub„Schwalbe“ Mannheim⸗Neckarſtadt veran⸗ ſetzte dann zur Behandlung der Umſatz⸗ und der Beſitzſteuer je eine ſtaltet am 24. Juli anläßlich ſeines 13jährigen Stiftungsfeſtes ein Radrennen um die Meiſterſchaft von Mannheim, offen für alle Fahrer. Gefahren wird in 2 Klaſſen. Strecke der Klaſſe 4 70 Al Holzfelgenfahrer.(Mannheim—Käfertal—Viernheim Hüttenfeld— Lorſch— Heppenheim— Weinheim— Großſachſen— Schriesheim——Wallſtadt— Feudenheim— Mannheim.) Strecke der Klaſſe B 50 Klm., ee Mannheim—Käfer⸗ tal—Viernheim—Weinheim und zurück wie Klaſſe.) Start Käfer⸗ talerſtraße am Weinheimer Bahnhof, Ziel Hindenburgallee, Nähe der Neckarbrücke. Die Wetterlage. (Mitgeteilt von der Badiſchen Landeswetterwarte am 8. Juli 1921.) Die erſte Woche des Juli hat, abgeſehen von den Gewitter⸗ regen zu Beginn des Monats, keine erheblichen Regenfälle gebracht Der Witterungscharakter wurde überwiegend durch ein Hochdruck⸗ gebiet über Weſteuropa und dem Allantiſchen Ozean beſtimmt, das im allgemeinen kühle Luftſtrömungen über Deutſchland führte. An ſaeun Oſtrande entwickelter Nh zwar wiederholt kleine Druck⸗ törungen, die aber nur auf Nord⸗ und Oſtdeutſchland erheblichen Einfluß gewannen und dort trübe, regneriſche Witterung hervor⸗ riefen, während Süddeutſchland nur ſtärkere Bewölkung, aber keine erheblichen Niederſchläge empfing. In Baden herrſchte trockenes Wetter und mäßig hohe Wärme, die in der Rheinebene am Tage 20 bis 23 Grad erreichte. Entſprechend der geringen Wärmeent⸗ wicklung über dem Feſtland ſind auch ſeit Beginn des Monats keine Gewitter mehr aufgetreten, obwohl die Druckverteilung ihrer Bildung günſtig war. Da das Hochdruckgebiet trotz ſeiner geringen Stärke große Beſtändigkeit zeigt und ſich neuerdings nach dem Feſt⸗ land verſchiebt, iſt in der nächſten Zeit mit noch meiſt trockenem Wetter bei etwas höherer Wärme zu rechnen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Jjuli Pegelstatlon vom Datum ſheln FTTC gemerkungen Sohusterinsel..5.80.80.35.35.51 Abends 6 Uh: Cenll. 264285.60.58.51.45 Maohm. 2 Uhr Haxau 425.22.21.15.11.7 Hachm. 2 Uhr Mannheim„„.11 307 306.01 297.92 Norgens 7 Uhr Malnz„„«.50.89.58.52.-B. 12 Unr Kaubd.0.J6.751.78 1071 Vorm. 2 Uhr KGktlnnn.01.12.27 128 126 Nachm. 2 Uhr vom Neckar Hannheeen.00.99.00 288 292.84 vorm 7 Ubr Rellbronn I 0,35 0,16.18.8.12.14] Vorm 7 Uhr Windstill. bedeokt 14, Wasserwürme des Rheins am 8. Juli, morgens 6 Uhr: 100 R. Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Mitterungsberlcht. Baro- rem-Tiefet Höchste tang beratur—— Temp. semerkengen batum ata ee geaßt 9 ſdes vor- e dedd ſcaree, feier ue, eenr mm Grad 0. Gdrad 0. den qm 2220 0. kung 3. Jull 759.9 10.9.5.0 19.0 III Schwr. bal. 4. Jull 757.1 13.2 12.2 18.0 stlll noblig 5. Jull 758.6 12.0 10.6— 21.5 NE 3 helter 6. Jull 741.8 12.6 110— 22.0 14 helter 7. Jull 759.0 14.0 64— 21.0 still zchu. bed. 8. Juli 7259.6 14.5 13.2— 22.6 14 holtor 9. Jull 781.7 14.2 12.5— 22.0 13 heiter Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: J. V. Franz Kircher; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗A nzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6, 2. „1 N L 4 verbũndet Niederrheinischen Gũter-Asse Herr E. van Meeteren, Direktor der National- bank für Deutschland in Mülheim a. Ruhr Vorsitzender Herr Kommerzienrat W. Stiegeler in Firma M. Stromeyer, Lagerhausgesellschaft in Konstanz, stellvertretender Vorsitzender Herr Edwin Reis in Firma Reis& Co. in Friedrichsfeld Herr Dr. Werner Siebert, Direktor der Elektro-Nitrum-Aktien-Gesellschaft in Rhina bei Säckingen I„ Banſcverbindung: Girokonto bei der Reichsbank Dresdner Bank in Mannheim Telegramm-Adresse USTRLA“ Rheinische Versicherungs-Aktiengesellschaft in MANNHEIM errichtet 1839 Vesalia, Versicherungs-Aktien- Gesells errichtet 1843. Aufsichtsrat der Gesellschaft: Garantiemittel und Reserven der verbündeten Gesellschaften „INDUSTRIA“ Nheinische Versicherungs⸗Aktien-Gesellschaft in Mannheim W. Nickel, Direktor. mit der kcuranz ⸗Gesellschaft in Wesel 57 8 Herr Stadtrat Leopold Kölsch, Vice- präsident der Handelskammer in Karlsruhe 1 Carp, Industrieller in Dũssel- 0 Herr Willy Pischon, Direktor der Nieder- e Oüter-Assekuranz-Gesellschaft in Wese Hlerr Alfred Luyken, Fabrikbesſtzer in Wesel. 0** 0 0 923* 0 Mlłk. 5 000 000.— 29 000 000.— Total Mk. 34 000 000.— Direktions-Bureau: Mannheim, Charlottenstrasse 2 Fernruf Nr. 6334 und 7584 „Istria“ Mannheim. Iſchlachtens verſteigert werden. leiſtlet Süßſtoff aſlerdeſte Olenſte. Er iſt völſig rein ohne Nebengeſchmack, bequem zu verwenden, billig und bekömmlich. Eine-Packung, M.—78, entſpricht der Süßtraft von 1 Pfund Zucker. 2 Erhältlich in Kolonlalwaten · und Drogenhandſungen. 8 Leltene belegenheit! 1 Hod. eich. chlafain. beſtehend aus: 1 Splegel⸗ ſchrank mit Kryſtallſpiegel, 1 Waſchkommode m. echt. Marmor.Kryſtalltoileite Karten! Lisa Raquè Ernst Weis Verlobte Neues roſa daadentnabte Aen u. ein lila Koſtüm⸗Rock u. 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Aebenngudndnuſeſthulngftühangut National-Theater Mannheim.]3 Samstag, den 9. Juli 1921 55. Vorstellung in Miete, Ahteilung A Zum ersten Male: Jenpe vom Berge odler Der verwandelle Bauer Komödie in 5 Akten von Ludwig Holberg Deutsche Uebertragung von Ludwig Galeen in Szene gesetzt von Hanns Lotz. In den Hauptrollen: 37 leppe vom Berge Robert Garrison Nelle, sein Weidb Julle Sanden Baron Nilus Robert Vogel nebullktlisallttinknugtattntlumu ure „Weinhaus Sidoly“ 82,2 Surgerlches Welnlokal Vorzuüͤgliche Küuche, mittags und abends Gutgepflegte Weine 20857 kföffnung: Samstag, 9. Jult, ö Uhr abends Aeceeeeeeeeeee dhnchchihg Hnen Seim Sekretirr Willi Keller Paul Rose 5 neennneeeeeddeb drrddrr Erich, Lakai des Barons. Erwin Linder En anderer Lakai. Fermann Trembich Jakob Schuster Alexander Kökert CC Neumann-Hoditz Qeorg Köhler roaat Hunus Godeck 2, Advoltat Heinz W. Voigt F3W Hugo Voisin Anfang 7 Uhr. Ende 9 Uhr. MeberCppnterrpeete Nöppgerten Samstag, den 9. Juli 1921 83 „Die keusche Susanne“ Anfang 7½ Uhr. Ende 10 Uht Künstlertheater„Apoſſo“ Heute abend 7½ Uhr Morgen Somnfag 7% Uhr Der verjüngte Adolar Morgen Sonntag nachmittag 3½ Uhr Der verjüngte Adolar; Tremdenvorstellung zu ermäßigten Preisen.— N osef Renktert Elise de Lank Wilhelm Egger We LDD nach dem In- und Auslande zu P Ein verhän eeeeeeeeeeeene, Die üÜbetnimmt sowie Tfansport-Versicherungen aller Art einschl. Feuer-, Dlebstahl-, Bruch-, Aufruhr-, Streik- und Minen-Gefahr bei mässigen Prämien, zweckentsprechenden Be- dingungen, entgegenkommender und schneller Schadensregelung. Nans Osiander, Mannheim, Rheinstrasse 8. 5(Tauptvertreter und Makler allerorts gesucht. 2 Knisvolnler Fehlgrimt ist es, sein Reise Gepäck nicht zu versichern. Hann fen-.. Nelsecgecpädk- Versicherung einschl. Handgepfelx und %anderer lose mitgeführter Teile gegen alle Gefahren rämiensätzen in geringer Höhe, Geueral-Agentur Fernuruf 327. 7942 Heute abend 10% Uhr: Srosse Beck's Kaffee Heute Samstag flatnstelang zu Gunsten der Oberschlesischen Hilfswoche unter gefl. Mitwirkung erster hiesiger u. auswürtiger Künstler, sowie Mitgtieder des National- theaters, Die Leitung haben in liebenswürdiger Weise übernom- 3 men die Herren: S297 Alex Kökert vom Nationaltheater und Dir. Willlam Schüff vom Kabarett Rumpelmayer. Dam das ausgewädlte film-praramm! Vomerkanf zn der Tageskasse 20 2 Uhr aeemdof 8 3, 11 Tel. 6406 Heufe R Sdmadhtfest wozu freundlichst einladet Karl Trautwein. 2139 In beiden Vorstel- Sonntag 2 Vorstellungen von H Aobkgf Hönpfl E Ferner: Duette Marg. u. Robert Koppel 80 Christa u. Eva Burgas. Lucle Horwartn 77 itty u. Heinz Feddersen. Erich Traxel vas Tanzsplel Faun u. Nymphe Die grosse Tanz-Gelegenheit Reserv. Logen und Tische Tel. 7231 u. 7567 Meinrestaurant ab ö Mr: Warme NMume lungen Aultreten 3 N Sichtbar schreibende Lontinental-Addler- urahler-Hasehine mit und ohne elektrischen Antrieb. Erzeugnis der Wanderer-Werke.-G. Kostenlose Vorführung: u un Karl Herr ssdt. Li, 2 2 7606 Lalel Hanpalnge 0.8 Tanz-ree Es tanzen auf der Bühne: Kitty u. Heinz Peddersen. Lucy Horwarth. Ausserdem das Tanzspiel Faun u. N. Imphe. Eintriit 3 Mk. inkl. Steuer. 8250 Hausorchester: Erich Traxel. —80 5 eeeeeeeeeeeeeenenhnenünümefüH. 8 3 5 Samstag. 8 den 9. Juli 1021 ad 8 1 5 ve 8 41 5 im 8 2 2 F„Astoria“ 3 0 3, 10. 8 1 berlangerte Polizeistunde. Verstärlete Hauskapelle. enenHin nefHHAHmemn Waelelnnenunhünresnnf ahlab-Jueln gegen die Volkskrankheiten fac faggnnmamm — ler kann der„Maunheimer General⸗Anzeiger“ nach jedem gewünſchten Aufenthaltsort unter Krenzband geſandt werden. Auträge nehmen unſere Crägerinnen, unſere Geſchäftsſtellen Wald⸗ hoſſtraße ùe u. E 6. 2 entgegen. Der Verſand kann täglich erfolgen u. täglich eingeſtellt werden Alle Beſtellungen ſind unter Beifügung des Koſtenbetrags ſchriſtlich aufzugeben. Die Sebühren für den Verſand betragen: wöchentſich Für! bereits abonniertes Exemplar. Ak..40 „ beſonderes FCxemplatr„ 390 „ Nichtabonnenten.40 —2„ 00 8396 Dagedl- Aueiger e daene lann k, Tabernlbsg, AItaboltamns, Ceschlechtzrank- uabn dualneee ub. Nentegen enene Sergedeeee. 7 ehwindelanf ngstge mungen, Ge- Ngeh 5 3 8 sichtslähmung, nde Angn ote. im Bürgerausſchußſaale des alten Rathauſes M UHunt! Eintritt 5.— Mark. 5 Nexrlenschuäcne eee 1 ö utrittspreis(Volkseinheitspreis).— Mark. 70 850 Hämorrhoiden, Leber- Um die Ausſtellung in hieſiger Stadt zu NMagen- I. Darmleiden und Nlerenléitiet 1 ermöglichen und die Koſten hiezu aufzubringen, mußte unterzeichneter Bezirksverband eine Geldſammlung unter edlen Menſchenfreunden vornehmen. Wer nun noch mit ſeinem Scherf⸗ lein zu dieſer guten Sache im Intereſſe der —— uren. Iungenleigen ea-a. ehtung sen- u. Halskrankheiten henmatismus cent, lehles, Beinleiden Geſunderhaltung unſeres ganzen Volkes bei⸗ tragen will, wird recht herzlichſt gebeten, dies recht bald an unſer Poſtſcheckkonto 20004 Karlsruhe einzuſenden. 8284 Perlrksverpand gegen den Akabolm J e eeee V. 5 1 Lenor Wupdich zum Baden ohne Schaden für neugegr Quarteit ſofort geſucht. Zu melden Bahn⸗ hofsplatz 9, W. Si. 82⁵6 —— Geschlechtsleiden ———————— behandelt mit bestem Erfolg ohne Berufsstörung alf. Hdk. Schäferaf Licktnell-Institut leutron- Haut-, Harn- und Blasenkrankheiten Nur N 3, 5. 211Ahrige braxis! Sprechzeit:—12,—8 Uur; Sonntags—11 Uur.— Fel. 4820 ſüadangannggaamm Neurasthenle, Schiaflosigkett, veits- Na- 880 5 Fürberei-Zentrae Haegule 7 Aane n e Hedtil-Lerel Mannheim u. Umgebung gegründet von F. Thorbecke 1890, V. 4. d. Hauptbüro: Mannheim, 8 2, 4 Allgemeine Einzel⸗ und Familienverſicherun ſe. Arzt, Apotheke, Kraukenhaus mit Sterbekaſſe. Eintritt jederzeit. Waldhof: Jos. 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