aern — e deee NX Bezugspreiſe: on Aannheim und Umgedung monatlich frei ins Haus Mk..—. Durch die Polt dezogen viertelſährlich Mk. 25.50.— ſtſcheck ⸗Konto Nummer 17500 Karlsruhe in Baden und ummer 2917 eudwigshafen am Nhein.— Seſchäfts⸗Rebenſtelle in Mannbeim: Nerkarſtabt, Waldhofſtraße Nr. 6.— Fernſprecher Nummer 7940. 7941, 7942, 7043, 7044, 7945, 7946.— Celegramm- Abdreſſe: Seneralanzeiger Manndeim.— Erlcheint wöchentlich zwölfmal diſch Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. — Mannh. Frauen⸗Zeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildung u. Unte .0921.— Nr. 317. Angeigenpreiſe: Die kleine Jeile Mk. 1. 75, ausw. Mk..25, Stelien- geſ. u. Fam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk. 8—. Annahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8¼ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Füt Anzeigen an deſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verautwort. ilber⸗ nommen. 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Von der japaniſchen Regierung iſt eine for⸗ melle Antwort noch nicht eingetroffen, aber es liegt aller 85 vor, zu glauben, daß ſie in demſelben Geiſte lauten wird. Die allgemeinen Prinzipien der Reichspolitik im Stillen Ozean und im fernen Oſten ſind die erſten Gegenſtände ge⸗ weſen, die in den Tagungen des Reichskabinetts erörtert worden ſind, wobei ſie beſonders den engliſch⸗japani⸗ ſchen Vertrag ſowie auch die Zukunft Chinas und den Einfluß beider Fragen auf die Beziehungen des britiſchen Reiches zu den Vereinigten Staaten im Auge hatten. Wir ließen, fuhr 5 George fort, uns durchdrei Haupterwägungen eiten: 1. In Japan haben wir einen alterprobten Bun⸗ desgenoſſen. Der Vertrag zwiſchen ihm und uns war von gleichem Nutzen, nicht nur für beide Reiche, ſondern auch für den Frieden im fernen Oſten. 3 2. In China befindet ſich eine große Bevölkerung mit großen inneren Entwicklungsmöglichkeiten, die unſere Freund⸗ ſage hoch veranſchlagt und deren Intereſſen wir zu fördern uchen. 5 3. In den Vereinigten Staaten ſehen wir immer ein Volk, das unſeren eigenen Zielen und Idealen ſehr nahe ſteht, und mit dem zu überlegen und zuſammenzuwirken nicht nur unſer Wunſch iſt und in unſerem Intereſſe liegt, ſondern auch ein tief eingewuzelter Inſtinkt gebietet. Wir ſtimmen, fuhr Lloyd George fort, in dieſen Be⸗ Ziehungen alle überein, und der Zweck unſerer Erörterungen war nur, ein Mittel zu finden, um dieſe drei Faktoren miteinander zu vereinigen in der Politik, um die Gefahr eines ſchweren Koſtenaufwandes für den Stillen Ozean zu beſeitigen und die Entwicklung aller legitimen und natio⸗ nalen Intereſſen im fernen Oſten ſicherzuſtellen. Mit Rückſicht auf die Entſcheidungen der britiſchen juriſtiſchen Autoritäten, daß keine Kündigung des engliſch⸗japaniſchen Ver⸗ trages ſtattgefunden habe, bleibt derſelbe in Kraft, bis er gekündigtwird, doch iſt es der Wunſch des britiſchen Reiches und Japans, daß der Vertrag in vollkommene Ueber⸗ einſtimmung gebracht wird mit dem Pakt des Völkerbun⸗ des, und wo der Vertrag und der Pakt miteinander in Wider⸗ ſtreit geraten, die Beſtimmungen des Paktes gelten zu laſſen. Dem Völkerbund ging eine entſprechende Mitteilung zu. Das keichskabinett war ſich im allgemeinen einig über das was die breiteren Geſichtspunkte der britiſchen Politik mit ezug auf den fernen Oſten angeht. Lloyd George wies darauf hin, daß es das erſte Prinzip der britiſchen Politik war, freundſchaftlich mit den Vereinigten Staaten zuſammenzuarbeiten, wovon der Friede und das Wohl der elt hauptſächlich abhänge. Wir wünſchen, fuhr Lloyd eorge fort, die enge Freundſchaft und das Zuſam⸗ menwirken mit Japan zu pflegen, deſſen größtes Verdienſt 10 war, daß er die Einflüſſe und das Wirken der beiden größ⸗ 2 aſiatiſchen Mächte miteinander in Uebereinſtimmung dendte; wodurch eine hervorragende Gewähr für das Ge⸗ deihen des britiſchen Reiches und des Friedens im fernen Oſten geſchaffen wurde. Wir erſtreben auch die Handhabung der 9 enen Tür in China, um dem chineſiſchen Volke eine wahr⸗ Zafte Gelegenheit zu ſchaffen für eine friedſame Entwicklung. dch wünſchen auch die Lebensintereſſen des briti⸗ 8 Reiches auf dem Ozean zu wahren und 10 Wettbewerb zwiſchen den Mächten des Stillen Ozeans eiuſchalten. In Uebereinſtimmung mit dem Erſuchen des aucbskabinetts lud Lord Curzon die Regierungen Amerikas, pans und Chinas ein, mit Bezug auf dieſe Fragen ihre — Fragen pug, daß dieſer Austauſch von Anſichten über die ſen des Stillen Ozeans und des fernen Oſtens zu einer Konferenz führen 5— Standpunkt des Präſidenten Harding iſt 17 e morgen bekannt gegeben worden. Er enthält eine wich⸗ 1 75 inladung zu einer Konferenz zur Be⸗ 215 dßkungder Rüſtungen. Wir begrüßen, ſagte 5 George zum Schluß, mit der größten Freude die kluge Welt koorkommende Initiative des Präſidenten Harding. Die 0 achat ſtets die Augen auf die Vereinigten Staaten inbe⸗ 15 1. einen ſolchen Schritt gerichtet, und ich vertraue darauf, Unterhaus ihn als eine Tat von ſteigender von h smänniſcher Bedeutung betrachtet und ihn zu ſa erzen verfolgt zu ſehen wünſcht. Ich brauche wohl kaum unt erlaſe daß vonſeiten des britiſchen Reiches kein Verſuch aß 9 5 wird, um ihm zu dieſem Erfolg zu verhelfen, auf beſeelt, eich den liberalen und fortſchrittlichen Geiſt, der ihn uim vollſtem Maße teilt. Hen nreich nimmt an der Konſerenz keil. hat die Gnaris, 12. Juli. Die franzöſiſche Regierung einer aeen ung der amerikaniſchen Regierung zu Miniſterpräffdes in Waſhington angenommen und dem Senat ſdent Priand hat davon der Kammer und glaub Mitteilung gemacht. Er erklärte in der Kammer, ſich zum Wortführer der ganzen Kammer zu Anſichten zur Kenntnis zu bringen. Er gab dabei der Hoff⸗ machen, wenn er dem Staatschef danke, der dieſe edle Initiative ergriffen habe. Präſident Harding habe den pazifiſtiſchen Gefühlen, die Frankreich in den Enſteſten Lagen gezeigt habe, Anerkennung gezollt dadurch, daß er bei der Einladung ſofort an Frankreich gedacht habe. Die franzöſiſche Regierung habe ſich beeilt, die Einladung anzunehmen, da ſie darin die Möglichkeit ſah, an einem Uebereinkommen teil⸗ zunehmen, das den Stillen Ozean betreffen werde, und daß Frankreich nicht gleichgiltig ſein könne, da auch Frankreich dort große Intereſſen zu vertreten habe. Frankreich habe auch in der Konferenz die Möglichkeit, noch einmal zu beweiſen, daß es der Friedensſache heiß ergeben ſei, für die es ſo viel Opfer gebracht habe. Frankreich gehe zur Konferenz ohne Hintergedanken und es ſei beſonders erfreut, daß dieſe Konferenz unter dem Vorſitz des Präſidenten Har⸗ ding ſtattfinde. Frankreich werde jedes Mittel verſuchen, das geeignet erſcheine, die Rüſtungen zu beſchränken und die ungeheueren Laſten zu vermindern, die auf allen Völkern ruhen, allerdings unter Wahrung aller Momente, die für ſeine nationale Sicherheit notwendig ſeien. Vielleicht finde man auch eine neue Gelegenheit, um Ab⸗ kommen zu treffen, die es geſtatteten, ein von allen Völkern begrüßtes Ziel zu erreichen. Miniſterpräſident Briand ſprach die Hoffnung aus, daß die Konferenz den endgiltigen Welt⸗ frieden herbeiführen und Frankreich auf dieſe Weiſe zur Sicherheit führen werde, auf die es Anrecht habe. Im Senat verſuchte der rechtsſtehende Senator Delahaye eine Diskuſſion unter der Begründung herbeizuführen, Frankreich würde das Opfer einer Kombination werden, die es ſchwächen wolle. Der Senat lehnte jedoch eine Interpellation über dieſe Frage für den Augenblick ab und vertagte ſich. Frankreich rüſtet nicht ab. ONB. Paris, 12. Juli. Der offiziöſe„Intranſigeant“ ſtellt an dem Hardingſchen Abrüſtungsvorſchlage eine Lücke feſt. Es ſei nur die Rede von der Abrüſtung im allgemeinen, nicht nur von der zur See, obwohl anfänglich nur davon ge⸗ ſprochen worden ſei; Frankreich ſei wohl geneigt, die furcht⸗ bare Laſt der Rüſtung zu Lande und zur See zu vermindern. Doch dürfe es nicht vergeſſen, daß es im Oſten einen Schuldner habe, mit deſſen Unehrlichkeit es noch jahr⸗ zehntelang rechnen müſſe. Sodge über die Konferenz. ONB. Paris, 12. Juli. Senator Lodge erklärte, daß er Hardings Abſicht, eine Abrüſtungskonferenz einzuberufen, billige, doch wünſche er, daß die Beſprechungen auf die Abrüſtung zur See beſchränkt würden. Die Haltung Frankreichs, das die Erhaltung einer ſtarken Militär⸗ macht wünſche, würde eine Abrüſtung zu Lande aus⸗ ſchließen. Briand und Lloyd George nehmen an der Abrüſtungs⸗ konferenz leil. ONB. London, 12. Juli. Nach einer Meldung des Daily Chronicle wird nicht nur der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand an der Abrüſtungskonferenz teilnehmen, ſondern auch Lloyd George hat erklärt, er ſelbſt werde ſich an der Konferenz beteiligen. Eine Veltkonferenz über die Abrüſtungsfrage? ONB. Newyork, 12. Juli. Harding ging mit ſeinen Kon⸗ ferenzvorſchlägen in der Abrüſtungsfrage bekanntlich über die Reſolution des Senators Borah hinaus. Waſhingtoner Meldungen zufolge ſoll der Vorſchlag Hardings eine aber⸗ malige Erweiterung erfahren, ſodaß es nicht nur zu einer Fünfmächte⸗Konferenz, ſondern zu einer Weltkon⸗ ferenz über die Abrüſtungsfrage kommen wird. 1 Der amerikaniſche Flottenvoranſchlag. WB. Paris, 12. Juli. Die Chicago Tribune meldet aus Waſhington, der Senat hat geſtern ſeinen 13. Abänderungs⸗ antrag zu dem vom Repräſentantenhaus angenommenen Flottenbudgets fallen gelaſſen. Der Geſetzentwurf, der nunmehr dem Präſidenten zugeht, ſieht 410 Millionen Dollars anſtelle von 496 Millionen Dollars vor; wie ſie bis⸗ her der Senat verlangt hatte. Vorſpiel zum vierlen Polenaufftand. WB. Rybnik, 12. Juli. Nach Ausſagen von Flüchtlingen nehmen die Terrorakte der polniſchen Inſurgenten in dem Kreiſe Rybnik und im Kreiſe Pleß an Umfang zu. In den Orten ziehen tagsüber polniſche Banden umher, die mit Revolvern bewaffnet ſind, während ſie nachts als Waffen Karabiner tragen. In der letzten Nacht wurden zwei beladene Möbelwagen des Kaufmanns Waldmann in die Luft ge⸗ ſprengt. In der gleichen Nacht überfielen die Inſurgenten den Förſter Heine aus Loslau, räumten ſeine Wohnung aus und mißhandelten ihn aufs ſchwerſte. Durch die Inſurgenten wird bekannt, daß der vierte Aufſtand ſchon am 17. J. beginnen wird. Ihre Führer forderten die Deut⸗ ſchen auf, die Gegend bis zum 15. 7. zu verlaſſen. Wer dem Räumungsbefehl nicht Folge leiſtet, werde über die Grenze nach Polen verſchleppt werden. Selbſtverſtändlich hat dieſe Drohung eine Maſſenfſucht der Deutſchen zur Folge. In der hieſigen Gegend ſcheinen die Vorbereitungen der Polen für den vierten Aufſtand vollſtändig beendet zu ſein. Die Führer der Polen ſind Michalski, Pawlitz, Widero. Kaufmann Kolpewitz und Grubenaufſeher Durezckin aus Döcengrund. WB. Ralibor, 12. Juli. Bei Neuhof(Kreis Ratibor) fand gegen 4 Uhr früh ein Gefecht der Polen mit der deut⸗ ſchen Ortswehr ſtatt, wobei fünf Polen erſchoſſen wurden. Nach Meldungen von Flüchtlingen ſollen die Ortſchaften Olſau, Odrau und Buckau nachts von den Inſurgenten beſetzt werden. Soeben ſind gegen 200 Flüchtlinge aus Orzoſche, Nikolai, Pleß und Czerwionka eingetroffen, die infolge de⸗ polniſchen Terrors flüchteten. WB. Gleiwitz, 12. Juli. In den letzten zwei Tagen wurde die Preſſezenſur außerordentlich ſcharf gehandhabt. Alle Nachrichten, die von einem drohenden vierten Auf⸗ ſtand ſprechen, werden von der Zenſur geſtrichen, des⸗ gleichen alle Berichte über Terrorakte der Polen und das Vorhandenſein bewaffneter Inſurgenten im Abſtimmungs⸗ gebiet. Berlegung des deulſchen Plebiſzitkommiſſariats. ONB. Oppeln, 12. Juli. Das deutſche Plebiſzitkommiſ⸗ ſariat iſt von hier nach Kattowitz verlegt worden. General Hennicker bezweifelt einen Erfolg des vierten Auf⸗ ſtandes. Berlin, 13. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Einem Mitarbeiter der Voſſ. Itg. erklärte General Hennicker: Ein polniſcher Aufſtand, der bekanntlich für den 17. Juli angeſagt ſei, würde ſicher unterdrückt werden. Die pol⸗ niſche Grenze würde jetzt geſperrt werden, und zwar durch die Truppen aller drei in Oberſchleſien vertretenen Mächte. Der dritte polniſche Aufſtand wäre nicht möglich geweſen, wenn mehr engliſche Truppen zur Verfügung geſtanden hätten. Jetzt ſeien die engliſchen Truppen 60 Prozent ſtärker als vor ihrer letzten Abberufung. General Hennicker mahnte dabei die oberſchleſiſchen Deutſchen zur Geduld. Ge⸗ walttätigkeiten könnten ihrer Sache nur ſchaden. Indeſſen kann der Menſch bekanntlich nur ein gewiſſes Maß ertragen, und ſo kommt es dann bei den fortgeſetzten Herausforderungen der Franzoſen immer wieder zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen ihnen und den Flüchtlingen. In den überwiegend mit Engländern beſetzten Ort⸗ ſchaften herrſcht Ruhe, während in den mit Fran⸗ zoſen beſetzten Orten die Inſurgenten volle Frei⸗ heit genießen. Die meiſten Orte des Kreiſes Hindenburg ſind ohne jeden militäriſchen Schutz. Hier hat ſich infolgedeſſen ein beſonderes polniſches Raubweſen herangebildet. der Reichskanzler über Reparation und Sanktion. WB. Paris, 12. Juli. Rens Lauret, der Sonderbericht⸗ erſtatter der„Oeuvre“ hatte eine Unterredung mit dem Reichskanzler Dr. Wirth, der ihm ſagte, da Deutſchland, ſozuſagen, keine ausländiſchen Werte und Zah⸗ lungsmittel mehr beſitze, könne es nur durch Lieferungen und Arbeit zahlen. Die 26prozentige Ausfuhrabgabe berückſichtige weder die verſchiedenartige Lage der einzelnen Induſtrien, noch die allgemeinen Beziehungen zur Weltwirtſchaft. Es ſei alſo unmöglich, daß die Abgabe in dieſer Form beſtehen bleiben könne. Sie laſte nicht nur auf dem Export, ſondern ſie zwinge auch, den deutſchen Import herabzuſetzen und zwar in einem ſolchen Maße, daß dadurch die andern Länder in ernſteſter Weiſe berührt würden. Der Reichskanzler erklärte, er habe Vertrauen zu den moraliſchen und techniſchen Hilfsmitteln Deutſchlands. Es ſei notwendig, daß die Produktion ſich auf ein größtmöglichſtes Ergebnis organiſiere. Die große Maſſe des deutſchen Volkes habe auf alle Abenteuer verzichtet und wünſcht nichts anderes, als im Frieden zu arbeiten. Das deutſche Volk hat den Weg zur Demokratie gefunden und in dieſem Geiſte begibt es ſich an das Werk der Reparationen. Deutſchland hat die wirtſchaftliche und politiſche Unterſtützung des Auslandes, be⸗ ſonders aber Frankreichs notwendig, um ſeine Verpflich⸗ tungen erfüllen zu können. Es wäre eine weſentliche Unter⸗ ſtützung für Deuſchland, wenn vor allen Dingen der Haß ver⸗ ſchwinden könnte. Das Syſtem der Reparationen könne nur durch ein internationales Abkommen feſtgeſetzt werden. In der Zukunft werde ſich notwendiger Weiſe ein Zuſammenarbeiten ergeben müſſen, vielleicht auch die beſſere Beziehung ibrer Arbeitsleiſtung mit den Gläu⸗ bigerſtaaten, vor allen Dingen aber mit Frankreich. Der Reichskanzler ſprach die Hoffnung aus, daß die jetzt im Gange befindlichen Verhandlungen über die einzelnen Fragen des Wiederaufbaues zu einem Ergebnis führen würden, und trat lebhaft für die Aufhebung der Sanktionen ein, die, wenn ſie aufrechterhalten würden, die öffentliche Mei⸗ nung vergifteten und erregten. Auch das oberſchleſiſche Problem bedeute eine große Gefahr für die deutſche Demo⸗ kratie. Eine Entſcheidung, die dem demokratiſchen Geiſte. und dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker entgegengeſetzt wäre, müßte tödlich wirken auf den Geiſt, der heute in Deutſchland das Volk beſeele und auf die Aufgabe, das Ultimatum zu erfüllen. Amerifas Friede mit Deulſchland. WB. Paris, 12. Juli. Die Chicago Tribüne meldet aus Waſhington, die Botſchaft, die Präſident Harding dieſe Woche an den Kongreß richten werde, werde keine Er⸗ klärung über den Frieden mit Deutſchland und Oeſterreich, noch irgend eine Ankündigung hinſichtlich der amerikaniſchen Politik gegenüber dem Verſailler Vertrage enthalten. Gegen Ende der Woche jedoch erwarte man einen Schritt, der die Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutſchland definierten. Augenblicklich ſeien dieſe Beziehungen geradezu chaotiſch und enthehrten feder grundſätzlichen Einheit für den Verkehr zwiſchen den beiden Ländern. * Frankreich ralifiziert den Frieden von Trianon. ONB. Varis, 12. Juli. Der franzöſiſche Senat hat heute in einer Nachtſitzung den Frieden von Trianon rati⸗ fiziert. Im Laufe der Ausſprache gab Miniſterpräſident Briand die Erklärung ab, daß Frankreich das größte In⸗ tereſſe daran habe, die kleinen Staaten zu ſtützen, die aus der ehemaligen öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie hervorge⸗ gangen ſeien. Seine Aufgabe müſſe es ſein, dieſe Staaten all⸗ mählich zu einer wirtſchaftlichen Einheit zu geſtalten. 14 1 Sete Nr. Frr. Mamnheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 13. Juli 1921. England und Irland. ONB. London, 12. Juli. Der erſte Miniſter teilte im Unterhauſe mit, daß de Valera am Donnerstag nach Lon⸗ don kommen werde. In Dublin wurde die erſte offene Sitzung des„republikaniſchen Parlaments“ Dan Eiram abgehalten. Zahlreiche flüchtige Sinnfeiner fanden ſich ein. König Georg zußerte: Endlich werden wir Frieden in Irland erhalten. Ich tue mein Beſtes dazu. eeee. Babiſche Poliliker zur Lage. In Adelsheim hat auf einer Tagung der Demokra⸗ tiſchen Partei Miniſter Hummel geſprochen. Seine Rede war von einem ſtarken und feſten Vertrauen zur Anſtändig⸗ keit und Gerechtigkeitsliebe unſerer Gegner erfüllt. Er hat der Welt, die davon bisher noch nichts geſpürt hatte, mitge⸗ teilt, daß die Annahme des Ultimatums ſehr günſtig auf unſere Feinde gewirkt habe. Nicht nur in Amerika und Eng⸗ land, auch in Frankreich ſei der Verſtändigungswille ge⸗ wachſen, die Sanktionen würden bald fallen, die oberſchleſiſche Frage werde aus Vernunftsgründen zugunſten Deutſchlands entſchieden werden. Könnten wir die Verpflichtungen aus dem Ultimatum nicht erfüllen, ſo würden das ſchließlich auch die Gegner einſehen. Soll man Herrn Hummel wegen dieſes überwältigenden Vertrauens zu unſeren Feinden beneiden oder bemitleiden? Wir laſſen die Frage offen. Es trifft ſich für Herrn Hummel ſehr unglücklich, daß gerade am Tage nach ſeiner Rede Briand in der franzöſiſchen Kammer Töne angeſchlagen hat, die in einem höchſt unſanften Gegenſatz zu dem Ver⸗ trauen des demokratiſchen badiſchen Miniſters ſtehen. In dieſen jüngſten Aeußerungen der maßgebendſten Perſönlichkeit Frankreichs war nicht von Verſtändniswillen, Einſicht, Ent⸗ gegenkommen zu ſpüren. Briand hat die Hoffnungen Hum⸗ mels auf Aufhebung der Sanktionen in kürzeſter Friſt arg enttäuſcht. Briand hat dem General Lerond ein Lob erteilt, das nicht im Einklang ſteht mit der Zuverſicht Hummels. Briand hat die Ehre des höchſten Gerichtshofes Deutſchlands angetaſtet, indem er von Theaterſpielerei und Komödie in Leipzig ſprach— Herr Hummel ſieht den Verſtändigungs⸗ willen in Frankreich wachſen. Wir wiſſen ja, daß das Kabinett Wirth auf dieſen felſenfeſten Glauben an die Gerechtigkeit und Anſtändigkeit der Feinde aufgebaut iſt und daß ſeine Freunde darum den ſtarken Optimismus propagieren, um es zu ſtützen. Aber wir vermögen keine Tatſache zu entdecken, die den Glauben rechtfertigt. Wir ſehen nur immer wieder, daß es ſich für unſere Gegner nicht um Recht und Gerechtig⸗ keit, ſondern um Demütigung und Vergewaltigung handelt. Wenn Frankreich ein Intereſſe daran hat, das Kabinett der Erfüllung in Deutſchland zu halten, ſo macht es ſeine Sache ſo ungeſchickt wie möglich. Herr Briand ſcheint vielmehr alles darauf anzulegen, nachzuweiſen, daß der auf Sand baut, wer wie unſere Demokraten auf den wachſenden guten Willen unſerer Feinde vertraut. Wenn er die Stellung des Kabinetts Wirth erſchüttern will, er könnte es nicht beſſer machen, nicht beſſer machen, wenn er jenem Teil unſeres Volkes die Augen öffnen will, der glaubt, der gute Wille Deutſchlands werde endlich den wirklichen Frieden der Gerechtigkeit bringen. Was iſt die Bilanz der deutſchen Politik ſeit der Unter⸗ ſchrift unter das Ultimatum? In einem Satz der Kölniſchen Zeitung iſt ſie gegeben, ſie ſchrieb geſtern: Die Rede Briands iſt ein Anzeichen von unverkennbarer Deutlichkeit dafür, daß für Deutſchland und für Europa die Lage neuerdings ein kriſenhaftes Ausſehen angenommen hat. In Kaiſerslautern hat am Sonntag der badiſche Reichstagsabg. Dr. Haas über die politiſche Lage geſprochen, es fand die Landesausſchußſitzung der deutſch⸗demokratiſchen Partei der Pfalz ſtatt. Herr Haas hat in ähnlichem Sinne geſprochen wie Herr Hummel. Er verſpricht ſich von der Unterſchrift unter das Ultimatum, daß„die Stimmung der Verſöhnung zunehmen wird, daß die Einſicht in die Unerfüll⸗ barkeit des Friedensvertrages wachſen“ wird. Herr Haas hat ſich in dieſem Zuſammenhang die Bemerkung geſtattet, in der Deutſchen Volkspartei hätten ſchließlich die Ober⸗ waſſer bekommen, die ihre Politik lediglich nach den Wähler⸗ ſtimmen einſtellten. Das iſt eine Bemerkung, die nicht in das Gebiet des kair play gehört. Herr Haas weiß, wie ſchwer in ſeiner eigenen Partei das Ringen um die Entſcheidung ge⸗ weſen iſt; er ſollte anerkennen, daß genau ſo auch in der Deutſchen Volkspartei ein ernſtes und heißes Wägen und Ringen um das Für und Wider ſtattgefunden hat und daß in dieſem ſchweren Streit um eine Entſcheidung über eine Schickſalsfrage der Nation kleinliche und erbärmliche Partei⸗ rückſichten keine Rolle geſpielt haben, ſondern lediglich ſach⸗ liche Erwägungen. Es iſt höchſt unerfreulich, daß in dieſen ſchweren Notzeiten unſeres Volkes der an ſich notwendige innere Kampf der Staatsauffaſſungen und Parteien vergiftet wird durch unbewieſene und unbeweisbare Unterſtellungen, dadurch daß der gegneriſchen Partei unſaubere Beweggründe unterſtellt werden. Man kann die Politik der gegneriſchen Partei für irrtümlich, fehlerhaft und kurzſichtig halten und ſie aus dieſem Grunde bekämpfen, aber man ſollte endlich im Parteitreiben ſo anſtändig werden, dem Gegner nicht uanſtän⸗ dige Geſinnung zu unterſchieben, ſondern ihm ſtets dieſeſben ſachlichen Motiven zuzubilligen, die man von ſich ſelbſt und für ſich ſelbſt anerkannt wiſſen will. Herr Haas hat gegen dieſes einfache Gebot ſchwer geſündigt. Im übrigen war die Kaiſerslauterer Rede des badiſchen Demokraten ein unbedingtes und ſtarkes Bekenntnis zur Per⸗ ſon und Politik Wirths. Vom Reichskanzler ſagte Haas: „Wirth iſt ein Mann von klarem Blick und aufrechter, demo⸗ kratiſcher Geſinnung, voll klugem Verſtande und politiſch notwendigem Spürſinn beſonders aber iſt er ein unbedingt zuverläſſiger Demokrat“. Dem Kabinett Wirth und Herrn Wirth ſelbſt fehlt es nicht an Lobrednern und unbeding⸗ ten Freunden. Aber leider genügt das nicht, um ſeiner Po⸗ litik die notwendigen Erfolge in der auswärtigen Politik zu verſchaffen. In dieſer geht es von Vorausſagungen aus, für die die Geſinnung und das Verhalten unſerer Feinde keine verläßliche Grundlage bietet. Landtagsabgeordneter Koelblin kandidiert nicht mehr. Ai Baden⸗Baden, 12. Juli. Der Verleger des„Badener Tageblatt“ und des„Badeblatt“, Landtagsabgeordneter Her⸗ mann Koelblin der ſeit 12 Jahren dem badiſchen Landtag angehört, hat dem Wahlkreisausſchuß des Wahlkreiſes Baden⸗ Offenburg die Mitteilung zugehen laſſen, daß er für die kommenden Landtagswahlen nicht mehr zu kandidieren ge⸗ denke. Abgeordneter Koelblin war von der demokra⸗ tiſchen Partei kürzlich als Spitzenkandidat für den Bezirk Baden⸗Offenburg aufgeſtellt worden, ein Mandat wäre ihm alſo auch diesmal völlig ſicher aeweſen. Der Ber⸗ 5 f zicht auf ein ſoſches wird auf den Umſtand zurückgeführt, daß ihm eine jetzt wieder hervorgetretene Verſchlimmerung eines alten Herzleldens weitere parlamentariſche Arbeit unmöglich macht Badiſcher Landiag. Angedeckter Reſtbetrag von 104,1 Millionen Mark. D. Karlsruhe, 12. Juli⸗ In der heutigen Sitzung des Landtages legte Finanzminiſter Köhler den Nachtrag zum Staatsvoranſchlag 1920/1 vor. Derſelbe bringt ungedeckte Mehrausgaben in Höhe von 45,2 Millionen. Hineingeſtellt in das große Voranſchlagsbild, ergeben ſich folgende Jahlen: Der ordentliche Etat beträgt für jedes Jahr in Ausgaben 536,8 Millionen, in Einnahmen 5498 Millionen, was einen Mehrbetrag an Einnahmen von 6,6 Millionen Mark bedeutet, für beide Jahre alſo 13,2 Millionen. Der außerordentliche Etat weiſt in Ausgaben 317,1 Millionen, in Einnahmen 164,9 Millionen auf, ſomit eine Mehrausgabe von 152,2 Millionen Mark. Hiervon ſind gedeckt durch Mehreinnahmen im ordentlichen Etat 13,2 Mil⸗ lionen, verbleibt ein ungedeckter Mehraufwand von 139 Millionen. Hierzu treten Adminiſtrativkredite von 6,8 Millionen, Reſtkredite von 25 Millionen, ſodann 12,3 Millionen an Teuerungs⸗ und Kinder⸗ zuſchlägen für die außeretatmäßigen Beamten ab 1. Oktober 1920, endlich der Aufwand für die Reviſion des Beſoldungsgeſetzes mit Rückwirkung vom 1. April 1920 mit rund 28 Millionen, ſodaß ſich der ungedeckte Aufwand von 139 auf 211,1 Millionen erhöht. Das Steuerverteilungsgeſetz, wie es aus der zweiten Leſung hervorging, bringt eine weitere Belaſtung von 40 Millionen und damit die Er⸗ höhung des ungedeckten Aufwandes auf 251,1 Millionen. An Deckungsmitteln ſind vorhanden: 97 Millionen aus dem umlaufenden Betriebsfonds Ende 1919 und Wirtſchaftsüberſchüſſe aus dem Jahre 1920 ſchätzungsweiſe 50 Millionen, zuſammen 147 Millionen Mark. Der ungedeckte Reſtbetrag von 104,1 Millionen muß durch Steuern und Gebühren aufgebracht werden. Der Miniſter bemerkte, dieſe wenigen Zahlen zeigten, daß die finanzielle Lage unſeres Landes außerordentlich geſpannt iſt. Es bedarf der größten Umſicht und weitgehender Sparſamkeit, um den Etat in Ordnung zu halten. Im dritten Nachtrag waren daher außerordentliche Einſchränkungen notwendig und manches mußte zurückgeſtellt werden, was der Ausführung wert geweſen wäre. Der Miniſter wies darauf hin, daß die Staatsregierung den größten Wert auf umfangreiche Bauherſtellungen gelegt hat, um dadurch zur Belebung des Wirtſchaftslebens beizutragen. Es ſind dafür 69,6 Millionen ausgeworfen worden. Davon 5 Millionen für Beamtenwohnungen in Niefern, Offenburg, Karlsruhe, Mann⸗ heim, Raſtatt, und Schwetzingen. Im nächſten Voranſchlag ſoll auf Wohnungsbauten im badiſchen Oberland Bedacht genommen werden, ſo in Konſtanz, St. Blaſien, Freiburg uſw. Im Nachtrag findet ſich auch eine Poſition zur Unterſtützung der kleinen Rentner. Der Miniſter führt dazu aus, daß damit dieſes ſchwie⸗ rige Problem nicht gelöſt ſei. Die Angelegenheit werde weiterhin im Benehmen von Reich und Ländern geprüft. Für irgend welche Rat⸗ ſchläge auf dieſem Gebiete ſei das Finanzminiſterium außerordent⸗ lich empfänglich. Redner machte ſchließlich darauf aufmerkſam, daß die urſprüng⸗ lichen Anforderungen der einzelnen Miniſterien we⸗ ſentlich höher waren. Sie nahmen von ſich aus Abſtriche von 14 Millionen vor, was aber nicht ausreichte. Der Finanzminiſter mußte erneute Abſtriche anregen und man einigte ſich im Schoße des Staatsminiſteriums auf weitere Abſtriche von 19 Millionen. So mußte vieles der geſpannten Finanzlage zum Opfer fallen, u. a. die Fertigſtellung zweier weiterer Krankenhäuſer, der Anſtalt Reichenau bei Konſtanz, eine Anforderung von 1,3 Millionen für den Umbau des Kurhauſes in Baden⸗Baden. Ferner Bauarbeiten in den Er⸗ ziehungsanſtalten Flehingen und Sinsheim im Betrage von 1 Mil⸗ lion, Einführung der elektriſchen Beleuchtung in den Strafanſtalten, eine Poſition von 100 000 Mk. zugunſten des Landesmuſeums und der Kunſthalle Karlsruhe und eine Anforderung zum Beſten der Ar⸗ beiterkolonie Ankenbuk. Der Miniſter ſcbloße Es wird nicht der letzte Nachtrag vor den Ferien ſein. Schon in der nächſten Woche dürfte Ihnen ein vierter Nachtrag zugehen, der die geſamten perſönlichen Auf⸗ wendungen der Staatsverwaltung nach dem Stande der revidierten Beſoldungsordnung enthält, ſoweit ſie vom Reichsfinanzminiſterium keine Beanſtandung erfahren hat. Erſt wenn das Ertrags⸗ und Ver⸗ teilungsgeſetz verabſchiedet ſind, wird es auch möglich ſein, den Ent⸗ wurf des Finanzgeſetzes feſtzuſtellen. Ich will heute davon abſehen, auf die Lage der Reichsfinanzen einzugehen, die in der letzten Woche Gegenſtand von Beſprechungen in Berlin waren. Ich kann nur ſagen, daß wir dabei die Intereſſen unſeres Landes und der Gemeinden nach Kräften gewahrt haben. Ich möchte nur wünſchen, daß der dritte Nachtrag möglichſt bald vom Hauſe einer wohlwollenden Prüfung unterzogen wird. Die Vorlage ging darauf an den Haushaltsausſchuß. Batriſcher Laudlag. ONB. München, 12. Juli. Der bayeriſche Landtag trat heute wieder zu einer Vollſitzung Nach Erledigung kurzer Anfragen auf die von der Regierung u. a. geantwortet wurde, daß ſie einer Vervierfachung der Bierſteuer mit allen ver⸗ faſſungsmäßigen Mitteln entgegentreten werde, um der bayeriſchen Bepölkerung das flüſſige Nahrungsmittel nicht zu verteuern und die Exiſtenzbedingungen der bayeriſchen Brauereien zu ſchützen, wird der Geſetzentwurf zur Abänderung des Artikels 85 des Ausfüh⸗ rungsgeſetzes zum Bürgerlichen Geſetzbuch an den zuſtändigen Aus⸗ ſchuß verwieſen. Eine Aenderung der Geſchäfsordnung des Landages wird ge⸗ mäß dem Antrage des dahingehend vorgenommen, daß ein Antrag, der bereits vom Landtag behandelt wurde, während der gleichen Landtagstagung nicht wieder eingebracht werden kann. Weiter wird beſchloſſen, daß das Büro des Hauſes als für die Dauer des ganzen Landtages für gewählt gilt. Man beſchäftigte ſich weiter mit einem Antrage der U. S. P. auf Freilaſſung der noch in Haft befindlichen Abgeordneten der Partei, zu dem der zuſtändige Ausſchuß Ableznung beantragte. Der Abgeordnete Fiſcher, U. S.., trat für die Befreiung der Ge⸗ fangenen unter Angriſſen auf die beſtehenden Rechtsverhältniſſe ein, aus denen der von reaktionärem Geſindel verübte Mord an Gareis herausgewachſen ſei. Die Ablehnung ſeines Antrages bedeute einen Rechtsbruch. Als der Nednor ſich wider Schieber⸗ und Wuchertum verbreitste, die von der Regierung geſtützt würden, machte ihn das Präfidium darauf aufmerkſam, daß dieſe Ausführungen doch in ſehr loſem Zuſammenhange mit dem Gegenſtand des Antrages ſtänden. Der Redner wurde noch mehrfach zur Ordnung gerufen und bat ſchließlich, den Ausſchußantrag abzulehnen. Nachdem der Abg. Dill(S. P..) für den Antrag Bichr, die Abgg. Staug(B..⸗P.) und Hammerſchmidt(D. D..), unter ſchärfſter Zurückweiſung der Engleiſung des unabhängigen Redners gegen die eſprochen hatten, wird der unabhängige Antrag im Sinne des usſchüßbeſchluſſes a b⸗ gelehnt. Die unabhängigen Abgeordneten bleiben damit in Feſtungshaft. Der Geſetzentwurf über die Einführung des bayeriſchen Ge⸗ meinderechts in Koburg wird in der Ausſchußfaſſung angenommen. Zum letzten Gegenſtande der Tagesordnung, Beſoldungs⸗ ordnung und Beamtenbeſoldungsgeſetz, erſtattete Abg. Graf v Peſtalozza,.V.., den Bericht des Ausſchuſſes. Ohne Debatte wurden ſämtliche Ausſchußanträge zum Beamten⸗ beſoldungsgeſetz und zur Beſoldungsordnung mit wechſelnder Mehr⸗ heit angenommen. In der Geſamtabſtimmung wurden beide Ge⸗ ſetze ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen. Auch die Ent⸗ ſchließungen des Ausſchuſſes ſowie die Anträge bezüglich der ein⸗ ſchlägigen Eingaben fanden im Sinne der Ausſchlußbeſchlüſſe An⸗ nahme bezw. Ablehnung. Beſoldungsausſchuß des Landtages. ONB. München, 12. Juli. Dem Beſoldungsausſchuß des bayriſchen Landtages lag heute noch eine Eingabe der§ laewerfichalt dar Auntlah εν ten hu ber der die Hebung der Amtsgerichte Kalſerslautern und Pirmaſens in gleicher Weiſe gefordert wird, wie dies bei Bamberg und anderen bayriſchen Städten geſchehen ſei. Der Vertreter des Juſtizminiſteriums erklärte, daß bei den Amts⸗ gerichten Kaiſerslautern und Pirmaſens ein Bedürfnis zur Vermehrung der Richterſtellen und damit die Vorausſetzung für die Hebung dieſer Amtsgerichte nicht gegeben ſei. Die Eingabe wurde durch dieſe Erklärung als erledigt erachtet. Die Bergebung an Beſatzungs⸗Bauarbeiten an die Pfalz. ONB. München, 12. Juli. Im Rahmen der beantworteten Kammeranfragen im Landtage wurde heute auf eine Anfrage der Ab⸗ Hildenbrandt und Gen. wegen der Vergebung der Ar⸗ eiten bei: Wohnungsbauten in der Pfalz von der Re⸗ gierung geantwortet, daß bisher nur ganz vereinzelte Klagen pfäl⸗ ziſcher Handwerker wegen einer Uebergehung bei der Vergebung von Wohnungsbauarbeiten gemeldet worden ſeien Daraufhin iſt das Handelsminiſterium mit den zuſtändigen Stellen, namentlich mit dem Reichsſchatzminiſterium, ins Benehmen getreten und hat eingehend und nachdrücklich den Standpunkt vertreten, daß der Pfalz bei der Vergebung von Reichsaufträgen zur Deckung der Beſatzungsbedürf⸗ niſſe in billiger Rückſicht auf die durch die Beſatzung beſonders ſchwie⸗ rigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die wegen der Fortdauer der Sanktionen ſich noch verſchärft haben, eine beſonders günſtige Stellung eingeräumt werden müſſe. Das Reichsſchatzminiſterium habe erklärt, daß es dieſen Stand⸗ punkt teile und auch gelegentlich einer eingehenden Beſprechung ſei⸗ nes Staatsſekretärs mit den beteiligten pfälziſchen Vertretungen Reicheſhahn Zugeſtändniſſe gemacht. Nach einer Mitteilung des Reichsſchatzminiſteriums beträgt der Anteil an Bauausgaben, der in der Zeit vom Januar bis November 1920 an pfälziſche Unter⸗ nehmer vergeben wurde, zwei Drittel der Geſamtvergebungen, was eine unverkennbare Berückſichtigung des pfälziſchen Baugewerbes dartut. Die von den pfälziſchen Wirtſchaftskreiſen erſtrebte Ver⸗ gebung möglichſt aller für die Pfalz entfallenden Wohnungsauf⸗ träge an pfälziſche Unternehmer ſei nunmehr in Anbetracht der Nieſenſummen, die hierfür aus Reichsmitteln aufgebracht werden müßten nicht mehr an ängig, da auch die an den Leſten mittragenden ührigen Wirtſchaſtsgeblete des Reiches billigerweiſe zu bedenken ſeien. Um die wirtſchaftliche Einheit zu wahren, könn⸗ ten auch den pfälziſchen Unternehmern nicht von vornherein höhere Preiſe zugebilligt werden. Entſprechende Rückſichtnahme habe das Reichsſchatzminiſterium übrigens auch in dieſem Punkte zugeſagt. Selbſtverſtändlich dürf⸗ ten die pfälziſchen Anbieter nicht verſäumen, die Preiſe rechtzeitig der Wettbewerbslage anzupaſſen. Die Staatsregierung hat ſich neuerdings an das Reichsſchatzminiſterium gewandt, um die gebotene Rückſichmnahme auf die Pfalz ſicherzuſtellen. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Inzwiſchen wird das Handelsminiſterium jederzeit Unterlagen für Klagen, daß es an einer zureichenden Be⸗ rückſichtigung der Pfalz fehle, bereitwilligſt entgegennehmen und ver⸗ werten. Eine Anfrage wegen der ſchweren Gefährdung des pfälziſchen Flaſchenweinhandels durch die Wirkung der Zollſauktio⸗ nen wurde dahin beantwortet, daß die bayeriſche Regierung ſich voll bewußt ſei wie ſchwer der pfälziſche Flaſchenweinhandel durch die Zollſanktionen getroffen ſei. Die bayeriſche Regierung werde ſich bemühen, den Schädigungen entgegenzuwirken, die jedoch nur durch die Aufhebung der Sanktionen beſeitigt werden könnten. Deulſches Reich. Nach der erſten Milliarde Sachleiſtungen. Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem die erſte Reparationsmilliarde abge⸗ ſandt iſt, kommen für den Reſt des Jahres nur noch Sa ch⸗ leiſtungen an Frankreich in Betracht. Sie ſind augen⸗ blicklich der wichtigſte Gegenſtand der in Paris wieder auf⸗ genommenen Wiederaufbauverhandlungen. Zu ihrer Förde⸗ rung ſoll der ſozialiſtiſche— manche behaupten ſogar, der bei⸗ nahe zu kommuniſtiſche— Staatsſekretär Hirſch als deut⸗ ſcher Delegierter nach Paris entſandt werden. Die letzte Oberſchleſierkundgebung. [Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Vereinigten Verbände Heimattreuer Oberſchleſier wollen am Freitag dieſer Woche zumletzten Mal in einer großen Proteſtverſammlung für ein ungeteiltes Schleſien eintreten. Redner aller Parteien ſollen ſprechen. Für die Deutſche Volkspartei Profeſſor Kahl, für die Demokraten Schücking, für die Sozialdemokraten Dr. Köſter, für die Deutſchnationalen Otto Hoetſch, für das Zentrum Abg. Dr. Herſchel. Die Verſammlung, in der Adolf v. Harnack präſi⸗ diert, wird durch eine Anſprache Gerhard Hauptmanns einge⸗ leitet werden. Wieder ein notleidender Prolelarierführer! Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei dem Einbruch bei dem Genoſſen Adolf Hoffmann iſt, wie ſich nun aus der Zuſammenſtellung einer Berliner Lokalkorreſpondenz ergibt, ein wahres Juwelenlager an Schmuck gefunden worden. Es iſt bezeichnend, daß die „Rote Fahne“, die ſonſt Zeter und Mordio ſchreit, wenn einem Kommuniſten auch nur ein Haar gekrümmt wird, über dieſen peinlichen Vorfall mit Schweigen hinweggeht. Eine Villa, eine Großſtadtwohnung und für 100 000 Mark Juwelen, das iſt in der Tat etwas viel für einen notleidenden Proletarier. Der ehrenwerte Maximian Harden. Berlin, 13. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Herr Maximilian Harden ſoll ſich in den nöchſten Tagen noch den Vereinigten Staaten von Amerika begeben, um eine Reihe von Vorträgen über„Verſchiedene Nachkriegefragen“ zu halten. Es läßt ſich nicht ohne weiteres entſcheiden, wer dabei mehr zu bedauern iſt, die Amerikaner oder die Deutſchen, die Herr Maximlian Harden doch unentwegt be⸗ ſchimpfen wird. Letzte Meldungen. Jrenkreich hal ohne Fahlungnahme gehandell. WB. London, 12 Juli. Im Unterhauſe frogte Bottomley die Regierung, ob Frankreich ſich von den Leipziger Prozeſſen ohne jede Fühlungnahme mit der beitiſchen Regierung zurückgezogen habe, und ob England nicht das⸗ ſelbe tun könne. Der Generalſtaatsanwalt er⸗ widerte, was auch immer Frankreich in dieſer Angelegenheit getan habe, habe es ohne irgendeine Fühlung⸗ nahme getan. Er ſelbſt ſei nicht unterrichtet, ob eine Zurück⸗ ziehung erwogen werde oder durchgeführt worden ſei. * ONB. London, 13. Juli. Außer Lloyd George und Lord Curzon werden ſich vorausſichtlich der Marineminiſter, der Flottenchef Beatty, Kriegsminiſter Evans und Feldmarſchall Wilſon an den kommenden Konferenzen beteiligen. In Eng⸗ land glaubt man, es würde vorgeſchlagen werden, den Bau von Kriegsſchifffen unter Kontrolle zu ſtellen⸗ Kriegsſchluß den Bau Es wird betont, daß and von Großkampfſchiffen ee e Berlin. 13. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Reich⸗ kanzler Dr. Wirth hat ſich verlobt, und zwar mit der Toch⸗ ter eines 2 3 —̃—— 25 3. Seite. Nr. 317. Iwoch, den 18. Jun 1951. Mannheimer General ·Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) —— IV. (Eigener Bericht.) Auf der Heimfahrt, 12. Juli. Ueber der Baaremer Hochebene lag hochſommerliche⸗ Nachmittagsſchweigen als der Zug dem mauerumgürteten vieltürmigen Villingen entgegenfuhr. Nicht Donau⸗ eſchingen allein, auch die Nachbarſtadt ſollte an der Landes⸗ verſammlung der Badiſchen Heimat ſichtbaren Anteil haben. ie für hier auserſehene Veranſtaltung wurde bereits im vorhergehenden Bericht erwähnt. Sich darauf vorzubereiten, blieb nach der Ankunft gerade noch eine gute Stunde Zeit, die zu einem A d undgang durch Villingen berutzt wurde. Es war eine im Tagungsprogramm nicht vorgeſehene Beſichtigung, die der Berichterſtatter daher auf eigene Fauſt allein unternahm. Trotz der frühen Abendſtunde hatte ſich die Stadt von für Baaremer Verhältniſſe ungewöhnlichen Hitze noch nicht erholt. Die meiſten Straßen lagen ſtill und einſam, ſo daß lingen mit dem prechen ſollte. ſichtlich denkommen den Dankes auf den hohen Wert des Heimatſchutzgedankens, Re Bill hinaus zu im letzten Vortrag es manchmal und namentlich in der Nähe der alten Stadt⸗ e war, als halte die Zeit den Atem an. Von einem Tor zum andern führen Villingens Haupt⸗ ſtraßen. Einfache, doch gerade darum ſo wunderhübſche Erker ſehen auf die plätſchernder Brunnen herab, und über die Dächer erheben die„Schöpfle“ munter ihr Haupt. Dort knarrt die Rolle, um die das ſtraffe Seil läuft, mit dem die Villinger r Heu auf den Speicher befördern. Das Heu allein iſt nicht as einzige Flurenerträgnis, und ſo ſieht in Villingen der Wohlſtand buchſtäblich zu den Dächern heraus. Das altertümliche Ausſehen der Stadt iſt noch ziemlich gut, in manchen Teilen noch unverletzt erhalten. Wer ge⸗ wohnt iſt, ſich unter den Bauten einer alten Stadt Häuſer zu enken, die mit der Giebelſeite nach der Straße ſehen, der muß freilich enttäuſcht ſein. Gerade die Baaremer Bauweiſe kennt dieſe Häuſerſtellung im allgemeinen nicht. Die Häuſer ſtehen mit der Traufſeite die Straßen entlang, und nur ver⸗ sinzelt, wie am Münſterplatz, geht man auf die Giebel zu, die ſich mit ihren Staffeln ſo vom Firmament abheben, als 8 geradewegs in den blauen Himmel hinauf a In der Geſtalt des alten Rathauſes, das heute die ſehens⸗ werte Altertümerſammlung beherbergt, iſt uns das alte garemer Stadthaus, der ſogenannte geſtelzte Bau, in ſeiner reinſten Form erhalten. Das Erdgeſchoß nehmen Wirtſchafts⸗ Taume ein, und darüber bauen ſich die Stockwerke auf, durch ſtilvolle Fenſteranordnung prachtvoll gegliedert. Nur ein paar Schritte führen zum Münſter hinüber. Die einſtige Dynaſtenſtadt, die Villingen im Mittelalter war, recht⸗ fertigt den gewaltigen Bau, der nicht in einer einzigen Bau⸗ periode entſtand und daher verſchiedene Stile aufweiſt. Mit dem romaniſchen Haupteingang iſt uns ein Teil aus dem 13., gotiſchen Chor ein Stück 14. Jahrhundert erhalten. as Innere des Münſters iſt von einer wenig geſchmackvollen und auch wertloſen Oelberggruppe abgeſehen mit hohem künſt⸗ leriſchem Aufwand ausgeſtattet. Fresken, Stuck und Schnitze⸗ reien beanſpruchen in gleichem Maße unſere Aufmerkſamkeit. Nun war es aber Zeit geworden, nach der Feſthalle wandern, wo Profeſſor Dr. Max Wingenroth der Tagung über All-Billingen“ gehörte viel Heimatliebe dazu, ſich zu einem voraus⸗ längeren Aufenthalt in dem der Lichtbildervorführung wegen dicht abgeſchloſſenen Saal zu entſchließen. Dennoch war die Halle überfüllt, und die Hitze, die hier herrſchte, iſt einfach unbeſchreiblich. Nur wer einmal durchs Rote Meer gefahren iſt, wird die Oualen nachzuempfinden wiſſen. Der Bürgermeiſter von Villingen hieß die Anweſenden und verwies mit Worten der Anerkennung und Es Vil der Verein Badiſche Heimat diene und den er durch ſeine illinger Veranſtaltung auch in dieſer Stadt praktiſch vertrete. Bevor Prof. Wingenroth ſeinen Vortrag begann, erklärte liireungsbaumeiſter Dr. Hamm an Lichtbildplänen von und anderen Zähringer Gründungen(Freiburg, Pole Poppenſpäler. Die Kunſt des Puppenſpiels. wenn was für die Kinderſtuhe“— denkt am Ende mancher Leſer, nich Weamlab in er die Ueberſchrift f zu Geſicht bekommt, und iſt ſchon im Pe⸗ ſuiel⸗ keiter zu blättern. Aber gemach! Die Kunſt des Puppen⸗ iſt nicht nur eine der älteſten künſtleriſchen Betätigungen des Tagalden. älter als Theater und Drama; ſie feiert auch in 155 eren ſtä 5 eine Art Auferſtehung und zwar ganz ernſthaft als Pflege⸗ Puhoniner Kunſt von feinſtem intimſtem Reiz. an wird Iwo tuun ni zuſtimmen, wenn er im„Echo“ mit einer gewiſſen Genug⸗ Freud feſiſtellt, daß trotz Kino und Teufelsrad noch Sinn und dos für intimſte künſtleriſche Reize vorhanden ſind. von Puppenſpiel hat in Storms unvergänglicher Novelle funden Poppenſpäler die klaſſiſche künſtleriſche Vertretung ge⸗ ollte, daß an würde aber ſehr fehlgehen, wenn man Schriſtum oder zdaß das ſeine einzige Be iehung zum deutſchen Schrifttum Größen Deutſchtum barcene ſel Es haben ſich ſehr bedeutende ohre n der Literatur durchaus nicht geſcheut und es für keine ent⸗ ſchreibe Herablaſſung gehalten, die Texte der Puppenſpiele zu en.e Lefaye. der Miniſter des klaſſiſchen franzöſiſchen Ro⸗ te an hundert Komödien für Puppen und auch Vol⸗ auf dieſem Gebiet betätigt. Von Goethe iſt es nicht piel“ fü 8 ſein„Neueröffnetes moraliſch⸗politiſches Puppen⸗ hat er fü das Marionettentheater beſtimmt war; unzweifelhaft aber zr ſein„Jahrmarktsfeſt zu Plundersweilern“ die erſte An⸗ un Puppentheater empfangen. Auf die Entſtehung des Goethe 1 alte Dichtung des Puppenſpiels Einfluß gehabt; derer die nicht nur als Kind, ſondern auch ſpäter noch ein Bewun⸗ dieſer Vler, volestümlichen Kunſtgattung geweſen. Und er ſteht mit dichter Beilebe nicht allein: der bekannte franzöſiſche Roman⸗ Marionettehle⸗Stendhal hörte die italteniſchen Opern lieber auf der lieh ſeinetenbühne als in der großen Oper in Paris und Dickens Entzücken über die italieniſchen Puppen begeiſterte war überhaupt von jeher das klaſſiſche Land des zuddeutſchland folgte gleich dicht hinterher. Welch große allgemein 5 kulturgeſchichtliche Bedeutung ihm zukommt, iſt nicht ſchoft“ lange unt; man hat es in Kreiſen der„zünftigen Wiſſen⸗ doch ſind 7 Feine Kunſt untergeordneter Art gehalten. Und Junft mit pia, Puppenſpieler, die im Mittelalter zu einer eigenen de mumten Gebräuchen und Geſetzen zuſammengeſchloſſen verdanken wir rager des mittelalterlichen Volksſchauſpiels. Ihnen t verlore r es. wenn ſo koſtbare Stoffe wie etwa die Jauſtſage in gegangen ſind. und dies Verdienſt ſichert ihnen einen eiſtesgeſchicht unſerer Geif e. Mädchen die Köpfe zurecht ſetzt. Feſttage in der Baar. Landesverſammlung des vereins Badiſche Heimat. Rottweil, Bern) die Gründungsanlage der Stadt. Das Grün⸗ dungsjahr Villingens iſt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt worden. Die klare Anlage des älteſten Stadtteils läßt jedoch darauf ſchließen, daß Villingen jünger iſt als Freiburg. Die immer unerträglicher werdende Hitze im Saal ließ ſodann Prof. Wingenroth nur auf die Hauptpunkte ſei⸗ nes Vortrages näher eingehen. Deſſenungeachtet vermochten ſeine von vorzüglichen Lichtbildern begleiteten friſchen Aus⸗ führungen ein anſchauliches Bild von Alt⸗Villingen mit ſeinen wuchtigen Befeſtigungsanlagen vor unſeren Augen erſtehen zu laſſen. Und wie raſch der ausgeſtreute Same in den Zu⸗ hörern aufging, ließ ſich ſchon gleich nach Schluß des Vor⸗ trags beobachten, als viele der Heimkehrenden in der Niederen Straße nach den Erkern und den von Prof. Wingenroth be⸗ ſonders bezeichneten Häuſern ausſahen, davor ſtehen blieben und ſie bewunderten, als hätten ſie nicht ſeit ihrer Kindheit Tagen unzähligemale Gelegenheit dazu gehabt. Die mittler⸗ weile hereingebrochene Nacht beeinträchtigte den Genuß, der nun nachgeholt wurde, keineswegs, denn die Beleuchtung der Villinger Hauptſtraßen iſt ſo vorzüglich, daß ſich manche Großſtadt daran ein Beiſpiel nehmen könnte, wenn ihre Finanzen es ihr erlaubten. Rückblick. Ein paar Tage Aufenthalt in der Vaar zeigen uns, daß es in unſerer engeren Heimat auch heute noch Gegenden gibt, in denen geſündere Verhältniſſe, aber auch ruhigere An⸗ ſchauungen herrſchen, als man ſie ſeit den letzten Jahren im allgemeinen anzutreffen gewohnt iſt.(Donaueſchingen z. B. mit ſeiner faſt vornehm zu nennenden Ruhe, ſeiner planmäßi⸗ gen Kunſtpflege und nicht zuletzt auch mit ſeiner Garniſon bietet ein Bild der Vorkriegszeit.) Und es iſt vielleicht keine trügeriſche Hoffnung, der wir uns hingeben, wenn wir uns von dieſen Gebieten aus eine allmähliche Geſundung des ganzen Landes verſprechen. Die Vorbedingung dazu iſt frei⸗ lich der intenſipſte Schutz, den die dazu Berufenen dem flachen Lande angedeihen laſſen müſſen. Auch in der Baar oben hat es ſeine Kriſen gegeben. Aus der Umſturzzeit wird mancherlei erzählt. Der Strom der Heimkehrer von der Front ging zum Teil auch über Donau⸗ eſchingen. In den Prunkgemächern des Schloſſes übernach⸗ teten auf Stroh Tauſende Soldaten. Ein einziger hat etwas mitgehen laſſen, doch ehe der Diebſtahl noch bemerkt worden war, hatte die Frau des Diebes den betreffenden Gegenſtand wieder zurückgeſchickt. Auf dem Weiterzug war in einem Wildgehege des Fürſten von Fürſtenberg der geſamte ſtatt⸗ liche Beſtand an Hochwild zuſammengeſchoſſen worden. Und dazu hatten die Bauern die Soldaten angeſtiftet. Solche Krankheiten ſind hier jedoch längſt überwunden. Aber nicht überall iſt man ſchon ſo weit. Immer und immer wieder kommen wir alſo auf den Heimatſchutz zurück und damit auch auf die Ziele des Landesvereins Badiſche Heimat, denen wohl niemand mehr gleichgültig oder gar verſtändnislos gegenüberſtehen kann, ausgenommen jene Unſeligen, die mit internationalen Machen⸗ ſchaften den Untergang von deutſcher Art und Kultur betrei⸗ ben.(Ich hatte auf der Heimreiſe Gelegenheit, mit einem entfernten Verwandten, einem Kaufmann aus Oſtindien, bei⸗ ſammen zu ſein, der erſt ſeit wenigen Monaten in Europa weilt, aber von mehreren Auslandsſtaaten zu berichten wußte, daß die deutſche Ware, das deutſche Fabrikat das begehrteſte, ja das einzig begehrte ſei, da alle Verſuche, ſie nachzuahmen, geſcheitert ſind. Und man hätte ſie nachahmen müſſen, um ſo vollwertige Fabrikate zu erzielen. Es erſcheint mir nicht un⸗ angebracht, hier darauf hinzuweiſen.) Entſchiedener Beitritt zu einem Heimatſchutzbund, in Baden alſo zur„Badiſchen Heimat“, iſt ein ſicheres Mittel, die auf die deutſche Exiſtenz im weiteſten Sinne, zu ver⸗ eiteln. Wir brauchen aber gar nicht ans Schlimmſte und an die gefährlichſten inneren Feinde zu denken. Wir können bei der Baar ſelbſt bleiben, wo es für den Heimatſchutz immer noch genug zu tun gibt, wie allerdings erſt ſo gründliche Nach⸗ prüfungen zeigen können, wie ſie eine größere Tagung mit ſich bringt. Wenn z. B. die Bauernmädchen erklären, nicht mehr tanzen zu wollen, weil ihre Tanzſäle noch keine Parkett⸗ böden haben, ſo gehört auf der Stelle jemand her, der den Dem Zauber des widerſtandslos; auch der Erwachſene kann ſich ihm nicht entziehen. Und wir brauchen uns deshalb nicht verlegen umzuſehen, denn wir ſind ja in beſter Geſellſchaft. Die Neubelebung der Ma⸗ rionettenkunſt ging von München aus und knüpfte an die romantiſche Ueberlieferung von Tieck, Arnim, Eichendorff und Graf Poccian. 0n Schmidts Marionettentheater vor dem Send⸗ linger Tor, dem kein geringerer als Tyeodor Fiſcher das Heim baute, hat Zehn⸗ und Aberzehntauſenden großer und kleiner Kin⸗ der Stunden ungetrübteſter 5 und reinſten Genuſſes Ihm folgte Paul Braem mit ſeinem„Marionettentheater ün⸗ chener Künſtler“, das unter Ehlerts Leitung auch in Berlin mit Erfolge gaſtierte. Auch Leo Pohonnys(Baden⸗Baden) 4 fünſtler Marioniettentheater“ iſt eine ernſthafte dunſtſchöpfung von Rang. Gegenüßber der graſſierenden Kinokultur(beſſer Unkultur) ver⸗ diente das Puppenſpiel als uralte volkstüml. Kunſtbetätigung edel⸗ ſter Art alle eifrige Förderung und Unterſtügung. Shackleton über ſeine neue Expedition. Wie bereits kurz gemeldet wurde, beabſichtigt, Shackleton binnen wenigen Wochen eine neue Fahrt anzutreten, die ihn über eine Strecke von mehr als 20 000 Kilometern nach den wenig bekannten Inſeln des Atlantiſchen und Stillen Ozeans und zu den noch vicht kartographiſch aufgenommenen Meeren des Südpolarkreiſes führen ſoll. Ueber die Entſtehung des Planes und über die Einzel⸗ heiten der Expedition hat er ſich einem Befrager gegenüber aus⸗ geſprochen. „Ich habe ſchon ſeit Jahren daran gedacht,“ ſagte er,„doch fehlten die finanziellen Möglichkeiten. Als ich eines Tages die Portman⸗ Straße entlang ſchlendere, hielt plötzlich ein Kraftwagen hinter mir, ein Mann ſzrang heraus, kam auf mich zu und fragte:„Sind Sie ein Mann ſprang heraus, kam auf mich zu und fragte:„Sind Sie Dulwich geweſen, hatten uns dann aber 30 Jahre nicht mehr ge⸗ ſehen. Nun eröffnete er mir ſeine Abſicht, die Mittel für eine große Expedition zur Verfügung zu ſtellen; ſoäter kam ich auf ſeine Be⸗ ſißung in Suſſex; wir beſprachen die Angelegenheit durch, und eine⸗ Tages machte er ganz ruhig mit wenigen Worten alles möglich.“ Don ſeiner Mannſchaft ſagt der Forſchungsreiſende:„Sie wird die beſte ſein, die ich jemals gehabt habe. Sechs der Leute ſind bereits auf früheren Expeditionen mit mir geweſen; zwei alte Ge⸗ fährten kamen direkt aus Afrika zu dieſem Zwecke. Wir werden 17 an Bord ſein.“ Die Fahrt wird auf einem Schiff namens„Queſt“ unternommen, und die ohiſcer ein Seeflugzeug, kinematographiſcher Apparat uſw. werden nicht fehlen. Und es gibt verſchiedene Puppenſpiols erliegt nicht nur das Kind Lagen, in denen ſich die Leute einbilden, unbedingt einen Parkettboden haben zu müſſen—„beiſpielsmäßig“, wie der Duſterer ſagt. Um gegen ſolche Auswüchſe einſchreiten zu können, iſt es aber unbedingt erforderlich, Land und Leute zu kennen, und dazu bietet der Verein Badiſche Heimat mit ſeinen Zeit⸗ ſchriften, Vorträgen, Kurſen und Exkurſionen(eine naturkund⸗ liche Exkurſion unter Führung des Prof. Dr. Konrad Guenther ſchloß ſich Dienstag morgen an die Tagung an) jedermann das ganze Jahr hindurch reichlich Gelegenheit. Und jedermann iſt berufen, Heimatſchutzarben. zu leiſten. Welches wäre aber auch die heiligſte Pflicht jedes Deutſchen, wenn nicht die Mitarbeit am Wiederaufbau der Heimat und damit des ganzen Vaterlandes! Alfred Maderno. NeTuberkuloſeſterblichkeilwährend derkriegszahre. Von Dr. Schoppen, Düſſeldorf. Von ausſchlaggebender Bedeutung auf die Ausbreitung der Tuberkuloſe ſind neben anderen vor allem die Wohnverhältniſſe und der Stand der Lebenshaltung. Ungünſtige Wohnverhältniſſe, bei denen die einfachſten hygieniſchen Grundſätze nicht genügend Beach⸗ tung finden können, wodurch die Anſteckungsgefahr in beſonderem Maße vergrößert wird, ſowie mangelhafte Ernährung, durch die die Widerſtandsfähigkeit ſtark herabgemindert wird, ſind der Ausbrei⸗ tung der Tuberkuloſe noch immer günſtig geweſen. Die gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Deutſchland be⸗ gonnene ſyſtematiſche Bekämpfung der Tuberkuloſeſterblichkeit, die ſich nicht zuletzt auch auf eine organiſierte Wohnaufſicht erſtreckte, iſt ſeit der Jahrhundertwende bis zum Kriegsausbruch außerordeat⸗ lich erfolgreich geweſen. Dann ſtarben in Deutſchland(ohne Elſaß⸗ Lothringen und Mecklenburg) im Jahre 1895 noch mehr als 123 000 Perſonen an Tuberkuloſe, ſo waren es im letzten Friedens⸗ jahre, trotz der Zunahme der Bevölkerung, doch 28 000 weniger, nämlich nur noch rund 95 000 Perſonen, die der Tuberkuloſe zum Opfer fielen. Die Tuberkuloſeſterblichkeit ging damit von 25 auf 16 pro 10 000 der Lebenden zurück. Aber ſchon in den erſten Kriegsjahren, in denen ſich bereits Not⸗ ſtände mancherlei Art zeigten, hat die Tuberkuloſeſterblichkeit im all⸗ gemeinen in Deutſchland wieder zugenommen. Je länger der Krieg dauerte, in umſo höherem Maße breitete ſich auch die Tuberkuloſe aus. Das verheerende Umſichgreifen ſeit dem Jahre 1916 ſteht in engem Zuſammenhange mit der immer mangelhafter werdenden Ernährung weiteſter Bevölkerungskreiſe. Und wie innig dieſer Zu⸗ ſammenhang war, das geht ſchon daraus hervor, daß nach ange⸗ ſtellten Unterſuchungen des Nationalökonomen v. Waſſermann jedes⸗ mal, wenn infolge des eingetretenen Mangels ein weiteres wichtiges Nahrungsmittel in die Zwangswirtſchaft einbezogen werden mußte, die Tuberkuloſeſterblichkeit etwa ein halbes Jahr ſpäter nach dieſer Einbezießung eine merkliche Zunahme erfahren hat. So iſt denn die Zahl der an Tuberkuloſe Geſtorbenen, die im Reich im Jahre 1915 rund 100 000 betrug, im Laufe der letzten drei Kriegsjahre auf über 147 000 geſtiegen. Aehnlich war natürlich auch die Entwicklung in den zum Reich gehörenden Einzelſtaaten. Allerdings hat hier, wie eine Veröffent⸗ lichung in„Wirtſchaft und Statiſtik“(Mai 1921) zeigt, die Zahl der Sterbefälle in Staaten mit einer ſchon in Friedenszeiten an und für ſich hohen Tuberkuloſeſterblichkeit nur in geringem Maße zugenom⸗ men(beiſzielsweiſe in Bayern un dBaden), während dort, wo früher der Tuberkuloſe nur verhältnismäßig weniger Perfonen zum Ipfer fielen, die Sterbezahlen beträchtlich in die Höhe gegangen ſind. So in Preußen von 57000 im Jahre 1913 auf 98 000 im Jahre 1918, was einer Zunahme von 72 Prozent entſpricht, während die im Reich nur 55 Prozent ausmacht; oder in Sachſen, wo 1916 mit 12 000 Geſtorbenen faſt die doppelte Zahl von Perſonen der Tuber⸗ kuloſe erlegen iſt als 1913. Preußen hat natürlich als größter Bundesſtaat auch den höchſten Anteil an den im Reich an Tuber⸗ kuloſe Geſtorbenen von Jahr zu Jahr geſtellt. Entfielen jedoch 1913 bis 1914 nur rund 60 Prozent auf Preußen, ſo waren es ſchon 1916 mehr als 66 Prozent; ein Satz, der ſich auch in den fol⸗ genden beiden Kriegsjahren nur unweſentlich geändert hat. Die Sterblichkeitsziffer(das iſt die Zahl der Geſtorbenen auf 10 000 Lebende) iſt im Reich ununterbrochen ſei t1913 von Jahr zu Jahr geſtiegen; und zwar von 15 auf 23. In Preußen und Sachſen war das gleiche der Fall; in Preußen von 14 auf 23 und in Sachſen von 13 auf 24. Staaten mit verhältnismäßig hoher Tuberkuloſe⸗ ſterblichkeit zeigten nicht im Jahre 1913 die niedrigſten Sterblichkeits⸗ ziffern, ſondern erſt im erſten Kriegsjahre: ſo in Bayern mit 18, Baden mit 17 und Heſſen mit 16. Allerdings war der Rückgang von 1913 auf 14 verhältnismäßig nur gering; für Bayern z. B. von 17,7 auf 17,4 und für Heſſen von 16,5 auf 16,2. Beſonders verheerend hat nun aber in den Kriegsjahren die Tuberkuloſe dort gewirkt, wo große Menſchenmaſſen dicht beieinan⸗ der wohnen. Die Sterblichkeit in großen Städten und Induſtrie⸗ Hur- Hell- Iafel⸗ Haupt- Niederlage: Fyrine G. m. Deler Nizius 8. E. Mineralwassergrosshandlung Mannheim. D 6. 9,/(11 Jelephon 61906 s 110 aueh erhaltlieh in Aoth., Urog. u. Loloniawarenhülg. wenn unſere Arbeit getan iſt,“ meinte Shackleton.„Ich nehme an, daß wir mit unſerem Seeflugzeug die erſte Fahrt auf den Salvages⸗ Inſeln bei Madeira unternehmen werden. Es iſt ein kleiner Appa⸗ rat, der in einzelne Teile zerlegt werden kann. Unten im Süden wird er eine Umwälzung in den Beobachtungsmöglichkeiten hervor⸗ bringen. Früher war der höchſte Punkt für Beobachtungen vom Maſtkorb des Schiffes aus, und man konnte höchſtens einen Hori⸗ zont von 7 Kilometern in der Antarktik abſuchen. Unſer Seeflug⸗ zeug wird nur etwa 800 Fuß emporzuſteigen brauchen, um uns über die ganzen Eisverhältniſſe genau zu unterrichten, nach denen wir die Richtung bei unſerer Fahrt einſchlagen werden. Von den Salvages⸗Inſeln gehen wir zu den„Rooks of St. Paul“ am Aequator zwiſchen Braſilien und der Küſte von Guineg. Seit 50 Jahren ſind dieſe in der Mitte des Ozeans gelegenen Inſeln nicht mehr beſucht worden, und unſer Kino⸗Operateur wird mit der Aufnahme des merkwürdigen Tierlebens genug zu tun haben. Viel verſpreche ich mir von der Gough⸗Inſel. Wir wiſſen tatſächlich nicht, was für Tiere und Pflanzen wir dort finden werden, und unſere Geologen, Botaniker, Anthropologen, Kinoleute uſw. werden die Küſtenlandſchaft erforſchen. Die„Queſt“ wird Tiefſeeſtudien machen, und das Seeflugzeug zu erkrunden ſuchen, ob ſie nicht in der Tieſe des Meeres Anzeichen für ein Unterwaſſerplateau finden, das mit dem entfernten afrikaniſchen Erdteil in irgendwelcher Beziehung ſteht. In der Antarktik werden wir auf demſelben Meridian wie Nares mit der„Challenger“ 1874 ſüdlich ſegeln. Wir hoffen, die Grenze des antarktiſchen Kontinents zwiſchen Terminationland und Coatsland zu finden und kartographiſch aufzunehmen; es handelt ſich um etwa drei Viertel des ganzen Kontinents. Enderbyland iſt das einzige Gebiet auf dieſer Fahrt, von dem man bereits etwas Genaueres weiß. Was wir auch finden werden, wird für die Welt von Wert ſein, denn das Geld für Polarexpeditionen iſt nie umſonſt ausgegeben worden. Aus den 2 Millionen Pfund, die in den letzten 100 Jahren dafür verwendet wurden, hat man einen direkten und indirekten Gewinn von 25 Millionen Pfund gezogen. Die Entdeckung der magnetiſchen Pole machte erſt die Anfertigung genauer Karten möglich, und dadurch ſind der Schiffahrt rieſige Summen erſpart worden. Serliner Theater. Unſer Berkiner Schauſpielreferent ſchreibt: Noch ſind uns die Troler micht mit ihrem Klaſſtker, mit Anzen⸗ gruber gekommen. Auf die vier Dramen des Schoönherr⸗Zylſu⸗ folgte nun ein beſcheidenes Dorfdrama, das ſiterariſcher Kri nicht ſtandhält; Spiel der Exl⸗Seute hob das Theaterſtũck empor 4e e eee Se Kunf ergeſchichte mitten ins Sgde Al 4 —— ———— Seeee 4. Seite. Nr. 317. Mannheimer General⸗Anzeoger.(Miag⸗Ausgabe.) Meittwoch, den 18. Juſi 1921. zentren iſt vereinzelt bis auf das fünffache von 1914 geſtiegen. Glücklicherweiſe handelt es ſich hierbei nur um Ausnahmefülle. Und doch hat ſich in Gemeinden mit 15 000 und mehr Einwohnern die Zahl der Sterbefälle an Tuberkuloſe von 40 000 im Jahre 1913 auf 75 000 im Jahre 1918 erhöht. Das entſpricht rechnungsmäßig ohne Berückſichtigung der hierfür in Frage kommenden Bevölkerungs⸗ zahlen einer Zunahme von rund 88 Prozent. Bei Berückſichtigung der Lebenden ſtarben hier an Tuberkuloſe im letzten Friedensjahr rund 16 von 10 000 Lebenden, im Jahre 1918 waren es dagegen 29. Wie bereits eine Gegenüberſtellung dieſer Ziffern mit denen des Reiches zeigt, muß in den Städten die Tuberkuloſeſterblichkeit in höherem Maße zugenommen haben, als in ländlichen Gemeinden. Im Neich ſtarben von 10 000 Lebenden im Jahre 1918 nur 8 Per⸗ ſonen mehr an Tuberkuloſe als im Jahre 1913, in den Städten waren es dagegen 13. Mit dem Jahre 1918 ſcheint jedoch der Höhepunkt der Tuber⸗ kuloſeſterblichkeit erreicht zu ſein. Soweit für größere Gebiete die ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen ſchon vorliegen, bringt bereits das Jahr 1919 ein leiſes Abſchwellen, das ſich jedoch im Jahre 1920 er⸗ heblich bemerkbar macht. So iſt die Tuberkuloſenſterblichkeit für Preußen von 23.0 auf 21,5 pro Zehntauſend im Jahre 1919 zurück⸗ gegangen und für die genannten Städte von 28,7 auf 18,4 pro Zehn⸗ tauſend im Jahre 1920. Ob der Rückgang jedoch auf einer wirk⸗ lichen Minderführdung beruht oder in der Hauptſache darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß eben in der Kriegszeit mit ihren den Organismus ſchwächenden Ernährungsverhältniſſen nur mehr Tuberkuloſekranke, die ſich bereits im fortgeſchrittenen Stadium befanden, abgeſtorben ſind, das muß die Zukunft lehren. 22 2 Städtiſche Nachrichten. Friedrichspark. Die Mannheimer Parkgeſellſchaft blickt in dieſem Jahre auf ihr 40jähriges Beſtehen zurück, auf eine Zeit großer Sorgen, aber auch ſchönſter Erfolge. Aus kleinſten An⸗ fängen heraus hat ſich das Unternehmen zu der beliebteſten, jetzt imentbehrlichen Erholungsſtätte der Mannheimer Bepölkerung ent⸗ wickeln können. Es geziemt ſich bei dieſer Gelegenheit dankend der Männer zu gedenken, die im Jahre 1880 die Idee aufgegriffen und mit Energie zur Ausführung gebracht haben, den Grund zu legen zu den hervorragenden und künſtleriſch ausgeführten Anlagen des Friedrichsparks, welche den Bürgern eine Stätte der Erholung werden ſollten nach des Tages Laſt und Mühen. Die derzeit in der Stadt und ihrer nächſten Umgebung vor⸗ handenen wenigen Baumſchulgärten konnten für dieſen Zweck nicht genügen; es war daher ein glücklicher Gedanke, auf dem Terrain der im Jahre 1880 ſtattgefundenen Pfalzgau⸗Gewerbeausſtellung ein von gärtneriſchen Anlagen umrahmtes Konzert⸗ und Vergnügungs⸗ Etabliſſement zu erſtellen. Durch das Entgegenkommen des Groß⸗ herzogs Friedrich I. von Baden wurde das Gelünde der Parkgeſell⸗ ſchaft pachtweiſe überlaſſen. Letztere konnte ſofort ihre Tätigkeit aufnehmen, nachdem die erfarderlichen Mittel von wohlhabenden Bürgern aufgebracht und zur Verfügung geſtellt waren; gewählt wurde die Jorm der Aktiengeſellſchaft. In Herrn Gartendirektor Stesmaper⸗Frankfurt g. M. war die Perſönlichkeit gefunden, welche die künſtleriſche WaN der gärtneriſchen Anlagen gewähr⸗ leiſtete. In welch idealer Weiſe dieſer Mann es verſtanden hat, der ihm geſtellten Aufgabe gerecht zu werden, zeigt ein Rundgang durch den im Laufe der Jahre ſo ſchön heran angewachſenen Park, in welchem eine ganze Reihe eigenartiger reizvoller Landſchaftsbilder von ſeſtener Schönheit das Auge erfreuen. Dank tatkräftiger und zielbewußter Leitung iſt die Entwick⸗ lung des nicht ſtehen geblieben. Mannigfache Ver⸗ änderungen und Verbeſſerungen ſind in den letzten 25 Jahren vor⸗ enommen worden, ſodaß auf dem verhältnismäßig kleinen Gelünde weckmäßiges und Schönes in harmoniſcher Weiſe ſich vereinigt. Auch für die Unterhaltung der Beſucher iſt geſorgt. Wieviel gute Mufik iſt in den 40 Jahren geboten worden! Welch anerkennende Aufnahme fanden die gelegentlich veranſtalteten großen Beleuch⸗ tungen und Feuerwerke! Kongreſſe und Vereine in großer Zahl erinnern ſich gern der ſchönen Feſte, welche ſie im Friedrichspark feiern konnten. Eine ganze Reihe Mannheimer Familien, deren Angehörige ſchon als Kinder die Anlagen fleißig befucht haben, zählen zu den langjährigen Verehrern derſelben und zu treuen Abonnenten der Geſellſchaft. So darf die letztere das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie Einheimiſchen und Fremden eine Erholungsſtätte im wahren Sinne des Wortes geſchaffen hat, die viel Gutes und Schönes bietet. Die Abſicht der Gründer, ein gemeinnütziges Unternehmen zu Pohl iſt als Darfteller knorriger Tiroler Typen eines der prüchtig⸗ ſten Miiglieder der Exl⸗Bühne. Die beſte Figur, ein mit Witz und Herzensgüte begabter Dorflump, iſt der unverkennbare Milchbruder Hubmayers und anderer Anzengruber'ſcher Geſtalten. Immerhin ſteckt in den Figuren auch unmittelbare eigene Menſchenbeobachtung, und ihre inneren und äußeren Gebärden ſind meiſtens unverfälſcht. Um ſtarke Theaterwirkungen, wenn auch naiver Art iſt der Ver⸗ faſſer in den beiden letzten Akten nicht verlegen. Das tat denn auch ſeine Schuldigkeit. Es geht in dem Stück um die böſe Splitter⸗ vichterei, Habgier und Verfolgungswut gewiſſer Dörfler, wie ſie einſt Ruederer mit ſcharfem Stift gezeichnet hat. Die Opfer ſind eine edelherzige Frau und ihr unehelicher Bub. Im Kampf unter⸗ liegen ſie aber ſie ſterben nicht am Edelmut, ſondern an körper⸗ lichen Leiden. Wundervoll dämpft Frau Anna Exl die theatra⸗ liſchen Affekte der allzu duldſamen„Heldin“. Sie errsicht Glaub⸗ würdigkeit mit dem Einſatz ihrer eigenen fraulichen Natur. Fer⸗ dinand Exl meiſtert die nur halb gar gekochte und darum beſonders ſchwierige Rolle des im Verborgenen blühenden Sünden⸗ kindvaters, der kein arger Tartüffe iſt, aber ein bürgermeiſterliches Anſehen und den Frieden ſeiner Ehe zu ſchützen hat. 7 Hermann Kienzl. Kuuſt und Wiſſen. Ein Schwetzinger Heimatmuſeum. Hier ſind Beſtrebungen im Gange, die auf die Errichtung eines Heimatmuſeums im Schwetzinger Schloß hinzielen. Zugleich ſoll auch eine Ausſtellung Schweßinger Bilder arrangiert werden. Im Intereſſe der Heimat⸗ kunde dürfte ein Zuſammentragen des vorhandenen reichhaltigen Materials ſehr zu begrüßen ſein. e Hochſchulnachricht. Geh. Hofrat Prof. Dr. Martin Hahn, Freiburg, der als Nachfolger Flügges auf den Lehrſtuhl für Hygiene an der Berliner Univerſität berufen wurde, hat laut Med. Wochen⸗ ſchrift, den Ruf angenommen. AUeber die Schnelligkeit wilder Tiere macht, wie der„Kos⸗ mos“ berichtet, der amerikaniſche Forſcher Thompſon Seton in ſeinem Werk über die Tiere des Nordens Angaben:„Ich habe die Schnelligkeit vieler wilder Tiere dadurch miteinander verglichen, daß ich zählte, wieviel Säge ſie in der Minute machten und dann die Länge dieſer Sätze im Schnee maß. Vor allem habe ich mich, wenn ſie feſtſtand, an die Tatſache gehalten, daß eins das andere bei unbehindertem Lauf fangen konnte. Im allgemeinen habe ich gefunden, daß die wilden Tiere nicht ſo ſchnell ſind, als man ge⸗ wöhnlich glaubt; ihre ſtarke Seite iſt, daß ihre Höchſtgeſchwindigkeit faſt unverzüglich einſetzt. Gerade ihre Anfangsgeſchwindigkeit iſt eine Frage von Leben und Tod, denn die meiſten Raubtjere geben die Jagd ohne weiteres auf, wenn ihnen kein augenblicklicher Erfolg beſchieden iſt. Sodann überraſchte mich immer wieder der geringe Unterſchied in der Schnelligkeit verſchiedener Tiere. die Sekunden, die ein Tier weniger braucht, um eine Meile zurück⸗ zulegen, ſind eben von ausſchlaggebender Wichtigkeit. Für die Höchſtgeſchwindigkeit ergibt ſich hieraus folgende Reihenfolge: ein Rennpferd macht 34 Meilen in der Stunde, eine Antilope macht 32 Meilen in der Stunde, ein Windhund macht 30 Meilen in der Stunde, ein Texashaſe macht 28 Meilen in der Stunde. ein Fuchs macht 20 Mellen in der Stunde, ein Fuchshund macht 22 Meilen in der Stunde, ein Grauwolf macht 20 Meilen in der Stunde. Zum Vergleich ſei erwähnt, daß ein Läufer bei höchſter Leiſtung 14, bei Durchſchnittsleiſtung 12 Meilen in der Stunde macht. Man ſieht, was wirklich im Wettlauf entſcheldet, iſt wie gewöhnlich das bißchen mehr an Schnelligkeit, über das ein Tier verfügt. paar he ſchaffen, iſt voll erfüllt worden, und in dieſem Sinne iſt der Fried⸗ richspark bis auf den heutigen Tag geführt. Dank darum auch den Herren des Vorſtandes und des Aufſichtsrates, die— von dem langjährigen geſchäftsführenden Direktor, Herrn Henſel trefflichſt unterſtützt— die vielen Verwaltungsarbeiten in ſelbſtloſer Weiſe ehrenamtlich beſorgen und es ſtets verſtanden haben, das Unter⸗ nehmen über alle Schwierigkeiten und Fährniſſe glücklich hinweg⸗ zubringen. In letzterer Hinſicht erinnern wir nur an die großen finanziellen Schwierigkeiten, mit der die Geſellſchaft wiederholt zu kämpfen hatte, vor allem nach dem Brande im Oktober 1903, dem das Reſtaurationsgebäude zum Opfer fiel, ferner nach der großen Kunſt⸗ und Gartenbauausſtellung im Jahre 1907, deren Konkur⸗ renz die Parkgeſellſchaft finanziell ſchwer ſchädigte und ihr Weiter⸗ beſtehen in Frage ſtellte. Möge die Mannheimer Parkgeſellſchaft und unſer ſchöner Fried⸗ richspark, der ſein Jaſein dem Edelſinn Mannheimer Bürger ver⸗ dankt, auch weiterhin in der bisherigen bewährten Weiſe verwaltet werden und wie in den verfloſſenen 40 Jahren auch in der ſchweren Zeit der Gegenwart und Zukunft weiten Kreiſen eine Stätte der Erholung und Ausſpannung ſein und bleiben. ——————— * Schließung der Lichtſpieltheater. Wie wir erfahren, hat die Ortsgruppe Mannheim des Verbandes der Lichtſpieltheaterbeſitzer Badens in ihrer geſtrigen Sitzung einſtimmig beſchloſſen, die hie⸗ ſigen Lichtſpielhäuſer vom 15. Juli bis auf weiteres zu ſchließen, weil der Stadtrat bis zur Stunde noch keine endgültige Stellungnahme zu der geforderten Ermäßigung der Luſtbarkeits⸗ ſteuer genommen hat. Das Perſonal der Lichtſpielhäufer wird in⸗ folge dieſes Beſchluſſes morgen entlaſſen. Es iſt zu bedauern, daß dieſe Maßnahme infolge der dilatoriſchen Behandlung der Ange⸗ legenheit durch den Stadtrat nicht verhindert werden konnte. Hoffentlich kommt es recht bald zu einer befriedigenden Regelung. *Der Streik in der Rheinſchiffahrk. Vom Zentralperband der Maſchiniſten und Heizer wird uns noch mitgeteilt, daß ſeit der Ab⸗ lehnung des Schiedsſpruchs am 27. Jumi keine Verhandlungen mehr. ſtattgefunden haben. Die dem Verband angeſchloſſenen Maſchi⸗ niſten und Heizer ſeien entſchloſſen, auf Grund der Maſſenausſper⸗ rungen ſolange den Ausgeſperrten gegenüber Solidarität zu üben, feie die Kündigungen von Seiten der Arbeitgeber zurückgenommen eien. Die krogiſche Hitze hält unvermindert an. Heute morgen um 7 Uhr ſtand die Temperatur bereits wieder auf 20 Gr. C. In den geſtrigen Abendſtunden wurde die drückende Schwüle ein wenig durch eine zwar nur ganz geringfügige, aber trotzdem mit großer Freude begrüßte Luftbewegung gemildert. Das Thermometer zeigte trozdem noch 32 Gr. C. an. Glücklich iſt derjenige zu preiſen, der jeine Tage jetzt außerhalb Mannheims Mauern verbringen darf. In den niedriger gelegenen Sommerfriſchen wird es zwar jetzt auch heiß ſein, aber die reine Luft verhindert, daß die Hitze zur quälenden Schwüle wird. Dabei iſt gar keine Ausſicht auf einen Witterungs⸗ wechſel vorhanden. Die Waf ſernot wächſt in beängſtigender Weiſe. In manchen Gegenden müſſen die Leute weite Strecken zu⸗ rücklegen, um zu dem koſtbaren Naß zu gelangen, weil die Orts⸗ brunnen verſiegen. Da haben wir in Mannheim es doch immer noch bequemer, wir brauchen nur den Hahn in der Küche aufzu⸗ drehen. Es muß aber bei dieſer Gelegenheit die Mahnung wieder⸗ holt ausgeſprochen werden, im Waſſerverbrauch recht ſparſam zu ſein, damit die angekündigten Sperrſtunden von Waſſerwerk nicht eingeführt zu werden brauchen. Der Neckar hat zurzeit einen ſo nizdrigen Waſſerſtand, wie ſeit etwa dreißig Jahren nicht mehr. Der im Jahre 1893 gemeſſene Waſſerſtand von 83 Zentimetern wurde, wie uns unſer K⸗Korreſpondent mitteilt, am Montag in Heidelberg noch unterſchritten, denn es wurden nur 89 Zenti⸗ meter gemeſſen. Gewaltige Steine werden überoll im Flußbett ſichtbar. Bei Schlierbach trat ein Stein aus dem Waſſer her⸗ vor, der die Juhresgahl 1881 zeigt. Er dürfte ſeit dreißig Jahren nicht mehr über dem Waſſerſpiagel geſtanden haben. Die kurze Zeit in Gang geweſene Schleppſchiffahrt iſt längſt wieder eingeſtellt worden, und die Perſonenſchiffahrt zwiſchen Heil⸗ broun und Heidelberg iſt faſt garnicht in Betrieb gekonunen. Die Schiffer am Nockar ſind ſchwer durch dieſen dauernden geringen Waſſerſtand, der mit kurzzen Unterbrechungen ſchon ſeit dem Hochſommer des vergangenen Jahres angehalten hat. — he nicht ein ſtarker, viele Tage anhaltender Landregen eingetreten iſt, kann mit einer nachhaltigen Beſſerung der Waßſerverhaltniſſe nicht ge⸗ im Main ſind die Waſſerzeichen ein großes Stück freigelegt. Zufrieden iſt wit der gegenwärtigen Hundstags⸗ hitze eigenllich nur der Landmann. Die Ernte iſt bereits im vollen Gange. Der Noggen ſteht ſchon größtenteils in Haufen. Die Gerſte iſt in vielen Gegenden bereits eingebracht. DZ. In den Außeſtand. Die Verwalterin des Kathol. Bürger⸗ hoſpitals, Frau Witwe Eliſabeth Neumann, iſt am 1. ds. Mts. im hohen Alter von 77 Jahren nach einer Dienſtzeit von 55 Jahren und 7 Monaten in den wohlverdienten Ruheſtand getreten. Ihrem Herzenswunſche, ihren Lebensahend in dem Heim, dem ihre bis⸗ herige Fürſorge galt, verbringen zu dürfen, wurde vom Stiftungsrat gern entſprochen. 0 Tu. Das Handſyinnen. Dem Bad. Frauenverein ſind Mit⸗ teilungen zugegangen, daß ſich das Intereſſe am Handſpinnen regt. Vielfach fehlt es aber an Spinnrädern; neue ſind ſehr teuer. Die Zweigvereine wurden deshalb aufgefordert, nach Spinnrädern zu forſchen, die ſicher in vielen Orten aufzufinden ſind. Der Frauen⸗ verein will die Räder 15 Wiederherſtellung ankaufen oder ſolchen Vereinen, die Spinnkurſe abhalten, Beiträge zur Inſtandſetzung der Spinnräder bewilligen. Vereinsnachrichten. EDie„Mannheimer Sängervereinigung“ hielt am 4. Juli im Vereinshauſe der„Liedertafel“ unter dem Vorſitz ihres Präſidenten Heinrich Weinreich ihre Generalverſammlung ab. In einem längeren Rückplick konnte der Vorſitzende den vollzählig an⸗ weſenden Vertretern der 26 der Vereinigung angehörenden Vereine über die beiden abgelaufenen Geſchäftsjahre nur Erfceuliches be⸗ rechnet werden. A. richten. Dem Verbande gehören 2300 Sänger an. Die finanzielle Lage iſt eine ſehr erfreuliche. Dem Fond für das zu errichtende „Denkmal für die im Weltkriege gefallenen Sänger“ wurde durch das letzte Konzert im Nibelungenſaale ein ſehr ſtattlicher Nettoertrag zugeführt. Die Wiederwahl des geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes wurde per Akklamation vorgenommen. An Stelle des Rechners, Herrn Direktor Philipp Leininger, dem für ſeine zielbewußte Mühewaltung der herzlichſte Dank ausge⸗ ſprochen wurde und der eine Wiederwahl ablehnte, wählte man Herrn Heinrich Bruder vom Singverein. Zum Dirigenten der Vereinigung für zwei Jahre wurde Herr Kapellmeiſter Max Sinsheimer, zu deſſen Stellvertreter Herr Albert Guggen⸗ bühler gewählt. Am 5. Oktober d. J. ſoll im Nibelungenſaal wieder ein Sängerabend ſtattfinden, zu welchem der neue Bundesobmann des Badiſchen Sängerbundes, Herr Dr. Krieg⸗ Offenburg, ſein Erſcheinen in Ausſicht geſtellt hat. Tu. Der zweite Jugendwandertag in Heidelberg wurde einge⸗ leitet durch die Einweihung der neuerrichteten Herbergen in der Tiefburg und im Schlößchen. Im Lehrerſeminar ſchloſſen ſich zwei Lichtbildervorträge an. Das Leben und Treiben der wandernden Jugend ſchilderte der Vorſtand des Zweigausſchuſſes für Jugend⸗ rbergen Direktor Kiſſinger, der den Wert des Wanderns für Geſundheit, Erziehung und Heimatliebe betonte und beſonderen Wert auf die praktiſche Heimatkunde legte. Hieran ſchloß ſich ein Vortrag Gymnaſialdirektor Luckenbach über die Entſtehung und die Kulturgeſchichte des Schloſſes an.— In der öffentlichen Ver⸗ ſammlung, die der ernſten Arbeit gewidmet war, hielten Vertreter der Badiſchen und Heſfiſchen Negierung, der Stadt⸗ und der Schul⸗ hygiene den geſundheitlichen Wert des Wanderns. Feld⸗ und Waldpolizei behandelte Forſtmeiſter Krutina⸗Heidelberg und Stadtmiſſionar Krämer⸗Heidelberg die Folgen des Alkohol⸗ genuſſes. Am Sonntag fanden Gottesdienſte und Beſichtigungen ſtatt, und am nachmittag ein Burgfeſt auf dem Dilsberg, in deſſen Burgruine theatraliſche Darbietungen geſpendet wurden. er Forderung der Arbeiterjugend, die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne von der Burgruine herunterzuholen, wurde nicht entſprochen. veranſtaltungen. Vorführung des Neckarfülms des Südweſideulſchen Kanalvereins. Zu ungewohnter Stunde, zwiſchen 12 und 1 Uhr, fand geſtern Mittag eine Sondervorführung des Neckarfilms des Südweſtdeutſchen Kanalvereins im Uniontheater ſtatt. Es war Einladung ergangen an die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den, die hieſigen Mitglieder des Südweſtdeutſchen Kanalvereins, an die Preſſe und an ſonſtige Intereſſenten. Erfreulicherweiſe war der Zuſpruch wider Erwarten ſtark. Man war geſpannt, was der Süd⸗ weſtdeutſche Kanalverein durch den Film Neues zu ſagen hatte und fand ſelbſt hochgeſpannte Erwartungen übertroffen. Der Neckarfilm iſt in der Tat das Beſte, was wir in dieſer Gattung bisher geſehen haben Er wirkt ſo überaus weil die graphiſche Dar⸗ tellung mit dem techniſchen und Landſchaftsbild auf das geſchickteſte abwechſelt. Man bekommt ſowohl durch lebende Zeichnungen einen genauen Begiff von dem Verlauf des Neckar⸗Donaukanals bis zum vorläufigen Ziel Plochingen, als auch von der enormen wirtſchaft⸗ lichen Bedeutung dieſes Waſſerweges für ganz Südweſtdeutſchland. Eine techniſch geradezu verblüffende Leiſtung iſt die Darſtellung des Hochſpannungsnetzes, das mit dem Neckar⸗Donau⸗Kanal durch die Schaffung der Kraftwerke verwirklicht werden wird. Ebenſo intereſſant ſind die techniſchen Einzelheiten, die man zu ſehen be⸗ kommt: die Schleuſen und— Anlagen, u. a. die Böhmlerſche Tauchſchleuſe, mit der der Kanal die ſchwäbiſche Alb nach Ulm über⸗ klettern will. Und ſchließlich die Landſchaftsbilder. die in das überaus inſtruktive techniſche 8 fee ſ smaterial eingeſtreut ſind. Man grüßt alte Bekannte und freut ſich mit den andern über die maleriſche Wirkung, welche dieſe Idyllen ſtets von neuem ausüben. Man merkt, daß künſtleriſcher Geſchmack dieſe verwirklicht hat. Geislingen mit der Steige bekommt man ſogar vom Flugzeug aus zu ſehen. Und wenn ſchließlich zwei herzige Kinder an einem maleriſchen Brunnen ein Plakat entfalten, das ur Zeichnung für die Obligationen⸗Anleihe der neugegründeten eckar⸗A.⸗G. auffordert, dann hat man die feſte Ueberzeugung, daß dieſer Appell nicht vergeblich ſein wird. Eingeleitet wurde die hochintereſſante Vorführung durch einen Vortrag des Herrn Direktor Kern von der OéE., welcher dem Vorſtand des Südweſtdeutſchen Kanalvereins angehört. Der Red⸗ ner gab in knappen Umriſſen eine zuſammenfaſſende Darſtellung der Bedeutung des geplanten Kanalweges in volkswirtſchaftlicher und kultureller zeigte zugleich aber auch, welche unge⸗ heuren techniſchen Leiſtungen in der auf zwölf Jahre berechneten Bauperiode vollbracht werden müſſen und welche nicht minder un⸗ geheueren Geldmittel erforderlich ſind. Der ausgezeichnete Vor⸗ krag, der mit herzlichem Beifall aufgenommen wurde, bildete eine vortreffliche Einleitung zu der Bildvorführung, die bis morgen Don⸗ nerstag dem allgemeinen Publikum dadurch zugänglich gemacht wird, daß die Direktion des Uniontheaters den Film in das Pro⸗ gramm der.⸗T.⸗Vorſtellungen eingefügt hat. Gleichzeitig läuft er auch in Heidelberg. Ex ſoll nach und nach in ganz Baden ſeine ſicherlich zündende propagandiſtiſche Wirkung ausüben. Wand Vorführungsapparate ſtehen hierzu zur Verfügung. Sch. * 3 Wiener Operettenſpiele Roſengarten. Von der Gilbert'ſchen Operette„Die keuſche Suſanne“ finden nur noch zwei Auf⸗ führungen ſtatt. Freitag wird als erſte e eeee, „Das Hollandweibchen“ gegeben. Samstag, 16. Juli geh als Erſtaufführung„Der letzte Walzer“, Muſik von Oskar Strauß in Szene. Dieſe Operette, die ſich auch durch eine ſpan⸗ nende Handlung auszeichnet, erfreute ſich überall des größten Bei⸗ falls und gehört wohl zu den beſten Werken des erfolgreichen Kam⸗ poniſten. Stimmen aus dem Publikum. Weg mit der Kleinſterzucht im Sladkinnern. Im Intereſſe ſehr vieler Innenſtadt⸗Bewohner würde woll das hieſige Bezirksamt ernſt Frage be würde, ob es nicht an der Zeit wäre, nachdem die Fleiſ Eierrationierung aufgehört hat, endlich mit der Kleintier⸗, Hühner⸗ und Schweinezucht in den Höfen aufzuräumen. Die Züchter, meiſt nehmen keine Rückſicht auf die Mieter. Morgens um 3 Ühr krähen die Hähne und ſtören dadurch die Nachruhe in empfindlicher Weiſe. Die Luft in den Höfen wird durch die Ausdünſtung verpeſtet, was ſich beſonders im Sommer äußerſt fühlbar macht und außerdem wird die Ungezieferplage Fliegen, Mäuſe, Ratten) weſenklich geſteigert. Aus allen dieſen Fründen wäre es wohl angebracht, wenn auch auf dieſem Gebiete Gründen wäre es wohl angebracht, wenn auch auf dieſem wieder vorkriegszeitliche Verhältniſſe Platz greifen würdon, wenn die Kleintierzucht in den Höfen verboten würde. N Aus dem Lande. R. Lütze 11. Juli. In hieſiger Gemeinde habe:n die nächtlichen Felddiebſtähle derart überhand genammen, daß unbedingt notwendig wird, Nachthut aufzuſtellen. Dem Polizei⸗ diener Müller wurden auf ſeinem Grundſtück im inneren Felde 3 Zentner Frühkartoffeln geſtohlen; auch im letzten Jahr wurde er auf dieſe Art ſchwer heimgeſucht. Tli. Hemsbach(Bergſtraße), 11. Juli. Durch einen Brand im Dachſtuhl des Gaſthauſes zum„Ritter“, der ſchnell ſich über das ganze Gebäude ausdehnte, ſind 2 Famißen obdachlos geworden. Die Fahrniſſe konnten größtenteils gerettet werden. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. ch. Bammenkal, 11. Jull. Mit der Getreideernte wird begonnen. Roggen und Gerſte ſinb ſchon zum Teil geſchnitten. Der Ertrag leidet unter der Mäuſeplage. ch. Helmſtadk, 11. Juli. ür die Oberſchleſier ſananelte man in hieſiger Gemeinde 1162 Mark. D. Karlsruhe, 11. Juli. Die Feier des 25jährigen Prie⸗ ſterjübiläums des Stadtpfarrers von St. Bernhard, A Stumpf, die nicht nur die kath Gemeinde der Oſtſtadt in über⸗ aus feſtlicher Weiſe beging, an der ſich vielmehr das ganze kathol. Karlsruhe beteiligte, gab Zeugnis von der großen Beliebiheit und Verehrung, deren ſich der Jubilar erfreut. Vormittags war Feſt'⸗ gottesdienſt in der Bernharduskirche. Wirkl. Geiſtl. Rat Dr. Soſter (Freiburg) hielt die Feſtyredigt und teilte mit, daß Erzbiſcho den Jubilar zum Erzb. Geiſtl. Rat ernannt habe. Staatspr t Trunk, Miniſter Koehler und Bürgermeiſter Schneider nahmen an dem Gottesdienſt teil. Die katholiſchen Vereine und me katholiſchen ſtudentiſchen Verbindungen waren vertreten. Um 11 Uhr nahm der Jubllar im Annahaus die zahlreichen Mlückwünſche —:.:.:.. Hiihneæreugen 225 2 De LSHKiron M..—. In Anathelerm u. Dregerten orhkNick. Drogerle Riehstedt, N 4, 13/14, Kunstetrasse; Dregerze Becker Nackf,, u8 Spoisesarkt; Drogerie Merello, Oemtardatvunse 2. 6¹5⁵ behörden Begrüßungsreden. Ueber Jugendſeele und Wandern ſprach S Maas. er Zuberer aus Mann⸗ heim hielt einen Bo über Schäl derung. Ueber ähnliche Themen ſprachen Profeſſor Schmitthenner⸗Mannheim, Prof. Horn⸗Heldelberg Studienrat Hinrich⸗Darmſtadt. Stadtſchularzt Dr. Fehr⸗Heidelderg hetonte in einem Vortrag über Wander⸗ handeln, wenn es ſich mal ernſtlich weit der —— — n⸗ eanSRK r e FNaRKSSpe A — — —— 190 0 Landau, 12. Juli. Meiftwoch, den 13. Juli 1921. Mamngeimer Generaß⸗ ugeiger.(Neg · Ld g.) 5. Seite. Nr. 817. enigegen. Beſonders feſtlich geſtaltete ſich auch die weltliche Feier ain Sbend. Geh. Oberfinanzrat Brand leitete den Abend ein mit herzlichen Worten der Begrüßung namens des Stiftungsrats von St. Bernhard. Der Feſtredner des Abends, Finanzminiſter Köhler, wob mit feiner redneriſcher Kunſt ein Bild des Jubilars, der ſeit nun 25 Jahren im edelſten Sine das hohe Vild des Prieſters, des Seblſorgers, des Führers der Gemeinde in ſich ver⸗ körpere. Die Oſtſtadtgemeinde bringe ihrem Pfarrer ktiefen un⸗ auslöſchlichen Dank entgegen. Die Worte des Redners klangen aus in einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Jubilar.— Stadtpfarrer Stumpf führte aus, er hätte ſeines Jubiläums gerne in der Stille gedacht. Aber der Pfarrer gehöre der Ge⸗ meinde, für ſie ſei ſein Jubiläum ihr Jubiläum. Er ſei eine Hul⸗ digung des katholiſchen Volkes an die Idee des Prieſtertums. Red⸗ ner ſprach dann von hoher Warte, über den Zeitgeiſt und den Weg, um aus den Irren und Wirren der Gegenwart herauszukom⸗ men, über die Notwendigkeit der Organiſationen. An dem macht⸗ vollen katholiſchen Vereinsleben ſeien die Stürme der Revolution abgeprallt. Was wir brauchen, ſeien opferbereſte katholiſche Per⸗ ſönlichkeiten. Redner ſpricht allen, die dazu beigetragen haben, ſein Feſt in ſo herrlicher Weiſe zu verſchönen, den herzlichſten Dank aus und gedenkt beſonders unſeres Erzbiſchofs in dankbarer Liebe, dem ſein Hoch galt. So nahm die Feier, an der ſich namens der Regierung Staatspräſident Trunk und namens der Stadt⸗ gemeinde Karlsruhe Oberbürgermeiſter Dr. Finter beteiligt hat⸗ ten, einen durchaus harmoniſchen Verlauf. Der Kirchenchor von St. Bernhard hatte durch den Geſang herrlicher Chöre, die Kapelle des Muſikvereins Harmonie durch ein ſorgfältig gewähltes Muſik⸗ programm weſentlich zur Verſchönerung des Feſtes beigetragen. Iiß Baden⸗Baden, 10. Juli. Da ſich das Rechnungsergebnis des Jahres 1920 für die ſtädtiſchen Finanzen erfreulich günſtig geſtaltet hat, iſt der Stadtrat in eeen mit dem Stadtver⸗ ordnetenvorſtand zu dem Beſchluß gekommen, für das Rechnungs⸗ jahr 1920 von der Erhebung einer Nachtragsumlage abzu⸗ ſehen. Dagegen ſoll für, das Jahr 1921 zur Gewinnung not⸗ wendiger Mitzel für die Weiterführung des ſtädtiſchen Haushalts noch vor Feſtſtellung des Voranſchlags fürſorgach eine Umlage in Höhe der von 1920(67,5 Pfg.) ſeſtgeſetzt werden.— Für die Er⸗ langung von Entwürfen zu Kleinwohnungen, die an der Eckberg⸗ ſtraße im Stadtteil Lichtental erſtellt werden ſollen, hatte die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft Baden⸗Baden einen Wettbewer b unter den hieſigen ſelbſtändigen Archttekten ausgeſchrteben. Das Preisgericht unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Fieſer hat ketzt den erſten Preis im Betrage von 7000 Mark einem Entwurk der Architekten Schober und Walker zuerkannt. Zwei weitere Preiſe von je 4000 Mark erhielten Entwürfe der Architekten Morr und Schübel. Sodann wurden Entwürfe von den Architekten Schober und Walker und Rottermehl und Oſer um den Preis von 2000 bezw. 1500 Mark angekauft.— Stadtbaurat Frahm hier⸗ ſelbſt, der Leiter unſerer ſämtlichen ſtädtiſchen Betriebswerke, wurde für die Uebernahme der Leitung eines auswärtigen induſtriellen 2 Unternehmens ein glänzendes Angebot gemacht. Stadtrat und Stadtverordnetenvorſtand haben eine Löſung der Frage des Ver⸗ bleibens Frahms gefunden und da an einer Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zu einem diesbezügl. Antrag nicht zu zweifeln iſt, wird der verdienſtvolle Beamte vorausſichtlich dem Dienſte der Sdbadt erhalten bleiben. 8 Bühl, 12. Juli. In Ergänzung unſerer geſtrigen Meldung über die Erſchließung eines Obſtdiebes iſt noch mitzu⸗ teilen, daß ſich der Vorfall in folgender Weiſe abſpielte: Becker wollte mit zwei anderen jungen Leuten am letzten Freitag abend gegen 9 Uhr an den dem Müllereibeſitzer Durſt in Altſchweter ge⸗ hörigen Bäumen Pfirſiche holen. Da der Sohn von Durſt zuſam⸗ men mit einem Arbeiter, mit Revolver und Karabiner ausgerüftet, die Pfirſichbäume bewacht, fielen die letzteren über die Pfirſich⸗ diebe her. Der Arbelter ſchlug Becker mit dem Kolben eines Karabiners, bis letzterer halb bewußtlos liegen blieb. Hierauf wandte er ſich an den Zweiten, den Durſt ſo lange feſtgehalten, bis auch dieſer ſchwer verletzt am Boden lag. Auf deſſen Hilferufe: „Sie bringen mich um“ kam Becker wieder zu ſich und wollte Durſt und ſeinen Begleiter veranlaſſen, von ihrem Opfer abzulaſſen. Obgleich ſich Becker gleich wieder zum Gehen wandte, jagte ihm der Arbeiter mehrere Schlſſe nach, von denen der eine das Rückgrat und den linken Lungenflügel durchbohrle. Durch die Schießerei angelockt, kamen die Feldhüter herbei und geboten dem Schießen Einhalt. Nach der Tat gingen die Beiden nach Hauſe, den noch Röchelnden ſeinem Schickſal überlaſſend. Die herbeigerufene Huſe konnte nur noch einen Toten vorſinden. Die beſden Täter wurden in der gleichen Nacht noch verhaftet. Dem Getöteten und ſeinem Kameraden wird allſeits das Zeugnis braver, junger Leute aus⸗ geſtellt. Daß ſie der Verſuchung, Obſt zu ſtehlen, nicht widerſtehen konnten, iſt ſehr zu bedauern. Noch bedauerlicher aber iſt, daß der junge Durſt, deſſen Vaters Obſterträgnis für dieſes Jahr auf Mk. 450 000 geſchätzt wird, nicht den Willen gefunden hat, dem Vorgehen ſeines Kameraden Einhalt zu gebieten. Tll. Oberſchopſheim bei Offenburg, 11. Juli. Wie man hört, iſt Hauptlehrer Knebel, nachdem er vor kurdem beurfaubt worden war, nunmehr aus dem Schuldienſt entlaſſen worden(Gegen Hauptlehrer Karl Knebel war kürzlich in der Deffentlichkeit der Vorwurf erhoben worden, daß er als Kompagne⸗ r un Infanterieregiment Nr. 93 im Jahre 1918 deſerttert ſei und eine Franzöſin namens Helene Emaer aus Halluin bei Verwicg im Flandern, die ſeine Genebte war, und die er in deutſche Offiziers⸗ umform geſteckt hatte, mitaenommen habe. Bei den Franzoſen ſand ebel, nach einer im Willinger Volksblatt erfolgben Darſtellung, 8 znicht die erhoffte freundliche Aufnahme. Die in der Oeffemi⸗ lichteit bekannt gewordenen ſchweren Vergehen Knebels erhalten letzt durch ſeine Dienſtentlaſſung eine Beſtäligung.) ˖ Z. Freiburg, 10. Juli. Eine Bürgerausſchußſitzung ull hier nach dem 20. ds. Mis. wieder ſtattfinden. Der Värger⸗ Tdcchuß wird erſucht, den vom Stadtrat genehmigten Kredit von Mark zur Bewilligung von unverzinslichen Baudartehen Intereſſe der Prwathgutätigkeit zu bewilllgen und die Koſten don 163 000 Mark für Verkegung der im Gebäud⸗ der Kinderklinzt den noch umtergebrachten öffentlichen Unterſuchungsanſtalt nach Glei Renz'ſchen Anweſen in der Schlofbergſtraße zu genehemigen. eichgeitig wird die Bewilligung eines Beitroges von 100000 Mk. zum Ausbau der Univerſitätskinderklint beantragt. Aus der Pfalz. bein, Ludwigshafen, 13. Jull. Wie uns von zuſtändiger Seite mit. geteikt wird, iſt die Meldung im geſtrigen Mittagsblatt dahm zu erichtigen, daß der ſchon ſeit längerer Zeit leidende Privatier im f1 eat merzuſtand aus dem Fenſter auf die Straße geſtürzt iſt. Es gegt demnach ein Unglücksfall vor. Auch das Motiv, weswegen der 55 755 nach der geſtrigen Meldung aus dem Leben hatte ſcheiden en, entſpricht nicht den Tatſachen. N Piemaſens, 12. Juli. Drei ſchulpflichtige Buben im Alter 5 12 bis 14 Jahren machten in den letzten Wochen von ſich bneden. Ende Mai brachen ſie in die Werkſtätte von Preiß u. un ein und ſtahlen ein Soha ein Motorrad mit Ausrüſtung ſie Fahrradteile. Aus einer Villa an der Landauerftraße beſorgten das nötige Benzin, das ſie z. T. in Flaſchen füllten und ver⸗ 12 e. Mit den geſtohlenen Rädern und 1500 M. Reiſegeldern, einer von ihnen ſeinen Eltern entwendet hatte, machten ſie Rückt eine neuntägige Rundfahrt durch die Pfalz. Nach ihrer ehr⸗wurden ſie hinter Schloß und Niegel in Sicherheit gebracht. Am heutigen Tage fand im humaniſti⸗ ihrer Abnmaſium unter Teilnahme der Lehrerſchaft. der Schüler, Welte Angehörigen und in erſter Reihe der Angehörigen der im gefallenen ehemaligen Schüler der Anſtalt die feierliche Eheer ſe einer Ehren⸗ und Gedenktafet für nieſige Actheim, 12. Juli. Die dauernde Trockenheit zwang einen 8 Bürger, ſeinen Brunnen einmal auszuputzen. Bei den Steger deten fand er eine Anzahl 50 Pfa. und 1 Markſtücke Nachbargebiete. DS. mu N fur; blacker 12. Jull. Der Nachtſchnellzug D 69 Frant⸗ biatgark—wrünchen iſt heute Nacht 12 Uhr bei der Einfahrt an hof auf die Rangiermaſchinenabteilung eines Güter⸗ Igefabren. Ein Ten der Nangterabtetlung werrde 1* ſchwer beſchädigt, der Schnellzug ſelbſt blieb, da die Fahrtgeſchwin⸗ digkeit ſchon erheblich vermindert worden war, unbeſchädigt. Auch die Reiſenden blieben zum Glück unverletzt. Der Schnellzug konnte nach 1½ ſtündiger Verſpätung ſeine Fahrt fortſetzen. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht aufgeklärt., — Gerichtszeitun pp, Ein großzer Schleichhandelsprozeß beſchäftigte das Wucher⸗ gericht in ſeiner letzten Sitzung. Es handelte ſich um Schiebereien in Arzneimitteln, namentlich in Salvarſan, das allerdings zu einem großen Teil nicht echt war, aber als echt geſchoben wurde. Das Haupt der Geſellſchaft war die Uhrmacherswitwe Solda, die die Warenvorräte nach dem Tod ihres Mannes verkauft und mit den erlöſten 20 000 M. dann„gehandelt“ hatte. Sie hat ihr ganzes Geld verloren, ihre Mittäter waren ſchlauer als ſie. Ein Teil der Angeklagten hatte angebliche Käufer vermittelt, andere traten als Kriminalbeamte auf, ſodaß ein Schieber den anderen betrog, ein Sammelſurium von Unreellität. Derartige Verhandlungen ziehen ſich immer in die Länge, weil in den ſeltenſten Fällen ſeitens der Täter mit der Wahrheit operiert wird, ſondern einer dem andern die Hauptſchuld aufladen und ſich ſelbſt als möglichſt harmlos und un⸗ beteiligt hinſtellen will. Auf Einzelheiten einzugehen, erübrigt ſich, es iſt eben eine Schieberei gewohnten Stils, die mitverantwortlich zu machen iſt, wenn die Sucht nach Arzneimitteln immer wieder zu Diebſtählen in den Höchſter Farbwerken oder der Anilinfabrik führt. Frau Solda erhielt 6 Monate Gefüngnis und 10 000 M. Geldſtrafe, Metzger Dom. Epp 3 Monate Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe, Uhrmacher Lugas 4 Monate Gefängnis und 10 000 M. Geldſtrafe, Metzger Wilh. Strauß 3 Monate Gefängnis und 20 000 M. Geldſtrafe, Kaufmann Querengäſſer 3 Monate Gefängnis und 15000 M. Geldſtrafe, Metzger Anton Rehn 5 Monate Gefängnis und 1500 M. Geldſtrafe, Paul Kerſchen⸗ ſteiner 2 Wochen Gefängnis und 20 000 M. Geldſtrafe, Hch. Baake 3 Monate Gefängnis und 20 000 M. Geldſtrafe, Eugen Wieland und Friedrich Hacker je 4 Monate Gefängnis, Peter Schlöffel 6 Monate und 300 M. Geldſtrafe. Die übrigen Ange⸗ klagten kamen mit kleineren Strafen davon, entſprechend ihrer ge⸗ ringeren Beteiligung. Pferderennen. * Berlin-Grunswald, 12. Juli. Birken⸗Jagdrennen (30 000 Mk. 3800 Mtr.): 1. Campbells Fuſtanella(K. Gorsler); 2. Der Sogenannte; 3. Divorce. Ferner: Marmolata. 13:10; 13, 22:10. 3., 8 L,— Preis von Schweinert(19 000 Mk., 1800 Mtr.): 1. Haniels Chryſolith(R. Koſtna); 2. Malente; 3. Hauptmann. Ferner: Malta II, Feuersnot. 14:10; 13, 21:10. 2½ ., 3 L.— Grunewald⸗Pokal(34000 Mk. 2200 Mtr.): 1. Robitſcheks Pallenberg(Otto Müller); 2. Finnländer; 3. Luf⸗ tibus. Ferner: Soldau, Ornament, Werther. 18:10; 14, 20:10. 2., 9 L.— Geranium⸗Hürdenrennen(30 000 Mk. 3000 Mtr.): 1. Helffts Nihiliſt(E. Lüneberger): 2. Rosmarie;: 3. Tetta. Ferner: Landvogt, Baltaſar, Dorn, Deutſchritter, KAbelle. 19:10; 12, 13, 17:10. 6., 4 L.— Fervor⸗Rennen(42 000 Mk. 1200 Mtr.): 1. Geſt. Weils Sardanapal(W. Tarras); 2 Prämie; 3. Gondel. Ferner: Flüchtling, Wellenbrecher, Lotſe, Erda. 182:10; 19, 11, 12:10. 1., ½ L.— der⸗Jagd⸗ rennen(25 000 Mk., 3000 Mtr.): 1. Eiſenſtaedts Meiſter⸗ weiſe(W. Kardel); 2. Perſeus; 3. Barbar Ferner: Sturm⸗ ſchwalbe, Ahnfrau, Rotbart, Herzog II, Salvadore. 45.103 15, 20, 22:10. Kopf„ 4 L.— Calus⸗Ausgleich(30000 Mk. 1600 Mtr.): 1. Frau Menz's Ulan(E. Lüneberger); 2. Famulus; 3. Oberfeldherr und Glückskind. Ferner: Laubfroſch, Armenier, Rein⸗ meiß, Weckruf, Chalcedon, Provinzler, Konrad, Satyr, Räuber⸗ hauptmann. 123:10; 35, 20, 53, 12:10. Kurzer Kopf, Kopf. Rudern. c3 Dei der Schülerregalta, die am letzten Samstag in Heidel⸗ berg auf Veranlaſſung des Heidelberger Nuderklub und Heidel⸗ berger Rudergeſellſchaft ſowie des Heidelberg College auf dem Neckar zwiſchen der alten und der neuen Brücke ſtattfand, beteiligte ſich der Wannheimer Ruderklub mit zwei Mannſchaften, denen es geiang, ihre Rennen ſiegreich zu beſtreiten. Im erſten Lauf des zweiten Vierers ſiegte die Mannſchaft Galura, Rörſch, Ruſt, Söhnlein(ſämtlich Oberrealſchule) Steuer: Hormuth (Gym.) überlegen mit ſieben Längen gegen Karlsruher Ruderver⸗ ein, nachdem ſte aus dem Vorrennen, das wegen Proteſt zweimal ausgefahren werden mußte, mit acht Längen gegen Heidelberger Rudergeſellſchaft ſiegreich hervorgegangen war. Im zweiten Lauf dieſes Rennens errang die Mannſchaft Schäfer(Realgymn.), Wagner(Leſſingſch.), Bechtold(Gymn.), Reinig(Leſſingſch.) Steuer: Hormuth(Gymn.) nach Kampf gegen bie an Körperkraft bedeutend überlegene Mannſchaft des Heidelberg College den Sieg mit zweieinhalb Längen Vorſprung. Neues aus aller Welt. — Eimnen reichen Erbanfall hat das Neich infolge der Erbſchafts⸗ ſteuer in der Pfalz zu verzeichnen. Der in Deſdesheim in der rheiniſchen Pfalz kürzlich verſtorbene vormalige bayeriſche Reichsrat Franz v. Buhl war der reichſte Mann der Pfalz. Mangels direkter Rachkommen fallen 70 Prozent dieſer viele Millionen betragenden Hinterlaſſenſchaft durch die Erbſchaftsſteuer an das Reich. Bayern, das Heimatland Buhls, iſt nur mit 10 Prozent daran beteiligt. — Den eigenen Sohn koßgeſahren. Aus Homburg v. d. Höhe wird gemeſdet: Ein einem Franfurter Kaufmann gehörendes Auto raſte am Sonntag nachmttag mit ungeheurer Geſchwindigkeit durch die Orisſtraßen. An einer Straßenkreuzung überfuhr das Aerto einen achtſöhrigen Jugen. Nichtsahnend hob der Inſaſſe den tödllch vertetzten Jungen auf und trug ihn in oine Wiriſchaft. Dort ſtellte ſich zu ſeinem Entfetzen heraus, daß es ſein eigenes Kind war. — Ein braver Polizeihund. Der Wülde Oottinger in Großheubach wurden in ihrer Abweſenheit Papiergeld, ameritaniſche Goldvollars und en paar Ohrringe geſtohlen. Der Pollzeihund des Wachtmeiſters Baur von Miltendeng hatte nach einer Stunde Arbeit die Spur des Täters gefunben und ihn ſeſtgaſtellt. Auch die Lage der übrigen geſtohlenen Gegenſtärde konnte er anasben. — Schweres Autoemabilunglück. Auf der Landſtraße Talgau— Hallein ſtürzte ein inmt 14 Perſonen beſetztes und mit Baumſtiunmen beladenes Auto der Eigner Holzinduftriegefellſchaft durch Verſchulden des betrunkenen Wagenlenkers über die Stvaßen⸗ böſchung. Der Wagenenker, 2 Bauernenechte und ein Mädchen ſind getötet und drei Perſonen ſchwer verleßzt. — 62 500 Franken für ein altles Buch. Die bisher einzige Publikation einer unbekannten Ausgabe von Thoamags Heywoods Schauſpizg King Edward the Fourth“, London 1599, wurde auf der Auktion Sotheby in London um 62 500 Franken an den Samm⸗ ler Seymour de Nicci in Paris abgegehen. Die biehher bekannt geweſene Ausgabe ſtammte aus dem Jahre 1600. Auf der gleichen Aurtion wurde auch noch ein Exemplar der zweiten Ausgabe von Shaleſpeares„Heinrich vaus dem Jahre 1602 um 45 000 Franken verkauft. Von dieſem Buche exiſtieren nur noch zwet bekannte Exemplare. 1 5 — Amerikaniſche Ciebesinvaſſon in Cheiſtaua. Die norwegiſche Hauptſtadt Chriſtiania erfreut ſich gegenwärtig des Beſuches eines amerikaniſchen Geſchwaders und die blauen Jungen üben eine ſtarke Anziehungskraft auf die weibliche Bevölkerung aus. Am Hafen und in ſeiner Umgebung muß ſich ein recht luſtiges Treiben abſpielen, denn an einem einzigen Tage nahm die dreizehn„Damen“ wegen ärgerniserregenden Benehmens feſt, deſſen ſie ſich mit eee„tars“(Teerjacken) ſchuldig gemacht hatten. Es iſt ganz gewöhnlich, ſo behauptet„Verdens Gang“, daß mau die Matroſen auf ihren Autofahrten durch die Stadt die ewen Mädchen ahküſſen ſieht. Nun hat man zu der Ratzkalme ßr gegriſfen, den Schoffören zu verbieten, nach 7 Uhr abends Amertkauer miit Mädchen nach Bygdd am Chriſtianſafſord zu fahren, wo die ameri⸗ kaniſchen Kriegsſchiffe liegen. Autos mit weiblichem Inhalt werden ſofort von der Polizei angehalten, die weiter droht, uie Namen der Mädchen zu veröffentlichen, die unter ſo kompromettieronden Um⸗ Die Kriegsbeſchuldiglen vor dem Reichsgericht. „Die Vernehmung der eugliſchen Jeugen. ONB. Heipzig, 12. Jull. Vor dem Reichsgericht begann heute der 9. Kriegsbeſchuldigten⸗Prozeß. er Verſenkung des engliſchen Hoſpitolſchiffes e Caſtle durch ein deutſches Unterſeeboot, werden die Oberleutnant zur See Boldt und Ludwig Dittmar beſchuldigt. Der Vorgang ereignete ſich am 27. Juni 1918, abends 10 Uhr an der Südſpitze Irlands. Zu der Verhand⸗ lung ſind wieder die Mitglieder der engliſchen Kommiſſion mit dem Generalſtaatsanwalt Sir Erneſt Pollock vollzählig erſchienen. Japan hat ſein Intereſſe an dem Prozeß durch Entſendung eines Preſſevertreters bekundet. Nach der Anklage ſollen die beiden Offiziere gemeinſam mit dem Kapitän Helmut Paßig nach der Verſenkung des engliſchen Hoſpitalſchiffes eine nicht mehr zu beſtimmende Anzahl von eng⸗ liſchen Offizieren und Mannſchaftten vorſätzlich getötet haben, um die engliſchen Zeugen aus der Welt zu ſchaffen. Patzig habe ſeine Offiziere und Mannſchaften gebeten, über den ganzen Vorgang zu ſchweigen. Die beiden Angeklagten ſollen die Geſchütze ſelbſt geſtellt und das Feuer auf die in der See herumtreibenden Menſchen richtet haben. Kapitän Patzig hat ſich der Verhandlung durch Ree Flucht entzogen. Oberleutnant Dittmar gibt an, jede Aus⸗ kunft über den Vorgang auch heute noch verweigern zu wollen. Oberleunant Boldt bekennt ſich als nicht ſchuldig. Er habe nur den Befehl ſeines Kommandanten Patzig ausgeführt und ſei ſich nicht bewußt geweſen, eine ſtrafbare Handlung auszuführen. Er ſei heute noch ſtolz, unter einem Kommandanten wie Patzig gedient zu haben. Boldt ſchilderte das tapfere Verhalten Patzigs in jeder Situation. Es ſei möglich, daß er ſich damals in der Wahl der Mittel vergriffen habe, aber er, Boldt, ſteht dafür ein, daß er es nur aus Liebe zu ſeinem Vaterlande getan hat. Als erſter Zeuge wird der 2. Offizier des Hoſpitalſchiffes Chapman vernommen. Er ſagt aus, das Schiff war in jeder Wsiſe als Hoſpitalſchiff ausgerüſtet. Es trug 6 rote Kreuze und hat keinerlei Munition an Vord gehabt. Er hat am Geruche ge⸗ merkt, daß es torpetiert worden iſt. Sofort ſind die Retungsboste ausgeſetzt worden. Der Zeuge hat ſich in einem Boote gerettet. Nachdem er 20 Meter vom Schiff entfernt war, verſank es in die Tiefe. Er hat nur 2 Rettungsboote in der Nähe geſehen, die aber nicht beſetzt waren. Von 7 Booten ſind zwei gekentert, die anderen fünf glücklich an die Küſte gekommen. Auf dem N ſelbſt iſt vor dem Untergang niemand mehr geweſen. Zeuge iſt vom U⸗Boot an Bord genommen worden. Er hat dann geſehen, wie 11 E länder aus den Booten an Bord des U⸗Bootes gezogen wurden. Als ſich noch drei Mann im Boote befanden, habe der Kommandank mit 2 Revolvern zu ſchießen angefangen. Präſident: Was haben Sie dann gedacht, als der Kommandant, der noch vorher an der Ret⸗ tung der Engländer beteiligt war, zu ſchießen anfing? Zeuge: Ich war überraſcht über dieſe verbrecheriſche Handlung. Präſidenk: Konnte denn der Kommandant annehmen, daß die Engländer ihm noch gefährlich werden könnten? Zeuge: Wir hatten keine Waffen bei uns. Der U⸗Bootskommandant hat einen engliſchen Offizter an Bord rufen laſſen und ihm geſagt, er müſſe ſich mit ſeinem Ret⸗ tungsboot ſo ſchnell wie möglich entfernen. Als ſie ein Stück fortgerudert waren, hat ſich das U⸗Boot wie⸗ der genähert und den Leuten befohlen, ſich an das U⸗Boot zu legen Ein Offtzier habe dann den Engländern zugerufen: Ihr habt Muni⸗ tion und 8 amerikaniſche Fltegerofftziere an Bord. Das haben die Engländer beſtritten und geſagt: Wir haben nur 7 Offtziere aber keine Flieger an Bord. Das habe der Kommandant nicht geglaubt. Das U⸗Boot habe ſich dann eine kurze Strecke entfernt, jedoch wie⸗ der gewendet und den Kurs direkt auf das Rettungsboot genom⸗ men. Die Inſaſſen haben daß ſie überrannt werden ſollten. Durch eine ſchnelle Wendung des Rettungsbootes ſei aber ein Zwiſchenraum von 10—12 Fuß geſchaffen worden. Dann ſei das ÜU⸗Boot wieder abgefahren und zum 2. Male wieder an dem Retttingsboote in knappen 2 Fuß Entfernung vorbeigefahren. Run⸗ mehr hatten die Inſaſſen ſeines Rettungsbootes die Ueberzeugung gehabt, daß ſie in den Grund gebohrt werden ſollten. Infolgedeſſen ſeien ſie mit ihrem Boote geflüchtet. Nach kurzer Zeit hörten ſie Granaten in ihre Nähe einſchlagen. Nach der Schätzung des 85 der ſind ungeſühr 14 Schüſſe abgegeben worden. Dann habe ſich U⸗Boot noch weiter entfernt. An Hand einer Seekarte wird feſtgeſtellt, daß die Stelle, an der das Hoſpitalſchiff torpediert wurde, außerhalb der Zone ſich befand, die von der deutſchen Regierung für Hoſpital⸗ ſchiffe vorgeſchrieben war. Der Zeuge beſtätigt, das damals ge⸗ wußt zu haben. Der Zeuge bekundet weiter, er habe geſehen, daß das U⸗Boot mit Granaten 5. und der Kommandant hatten zuletzt das torpedierte Schiff verlaſſen. Der nächſte engliſche Zeuge Barten war 4. Offizier der Lan⸗ dowery Caſtle. Die etwa 260 Mann, die ſich an Bord befanden, waren nur Bedienungsmannſchaften und Sanitätsperſonal. hätten herumſchrranmende Menſchen retten wollen, aber ein Offizi des U⸗Bootes habe ihm zugerufen, er ſolle ſofort Linksſeite kommen. Als man dem Befehl nicht gleich nachgekommen ſei, habe der Offi⸗ zier ſeinen Repolver abgefeuert und ein Geſchütz auf das Rettungs⸗ boot richten laſſen. Deshalb hätten ſie von ihrem Rettungswerk Ab⸗ ſtand genommen. Das U⸗Boot habe verſchiedene Verſuche gemacht, das Rettungsboot in den Grund zu bohren, um jedenfalls die Spuren der Verſenkung zu verwiſchen. Das U⸗Boot habe zwei Schelſſe auf das Rettungsboot, in dem ſich der Zeuge befand, abgegeben, ohne es zu treffen. Auch andere Rettungsboote ſeien beſchoſſen worden Nach ſeiner Meinung mußten dieſe durch die Sehüſſe zum Sinken gebracht worden ſein, denn die See ſei ruhig geweſen. Die anderen Rettungsboote ſeien aber nicht im Haſen angekommen. Zeuge erkenntein Boldt einen jener Offiziere vom U⸗Boot wieder. Der nächſte Zeuge Pitts, erſter Offtzier auf dem Dampfer Aklautian, gibt an, er ſei im Juni vom-Boot 68 gefangen 1 nommen worden. Man habe ihn im Torßedoraum untergebracht. Am 27. Juni, abends gegen 10 Uhr, ſei das U⸗Boot untergetaucht und einer der deutſchen Mannſchaften habe ihm geſagt, man habe ſoeben einen ſchönen Dompfer verſenkt. Darauf habe er noch etwa 10 Minuten lang Geſchützfeuer vernommen. Vor ſeiner Entlaſſung ſei ihm ein Eid abgenonmen worden, Süllſchweigen über die Tor⸗ pedierung zu bewahren. Oberleutnant Bokat bemerkt, man habe dem en das Verſprechen abgenommen, über alles, was ſich auf dem U⸗Boot zugetragen habe, zu ſchweigen. Denn es beſtand die Gefahr, daß die Gefangenen auch brieflich über die techniſche Einrichtung eines U⸗Bootes und deſſen Reiſe nach der Heimat be⸗ richteten. Darauf trat eine eeee ein. Der Zeuge Crosby war Tele iſt an Bord des Dampfers Atlantian, der vor dem Lazarettſ torpediert worden war. Er gibt an, er habe bei ſeiner Einlieferung im Haſen das geben müſſen, über die Torpedierung des Lagarettſchiffes zu ſchweigen. Eine halbe Stunde vor der Torpedierung habe ein Mann dem erſten Offizier des U⸗Bootes gemeldet, daß ein großes Hoſpitalſchiff in Sicht ſei. Ueber die Vorgänge nach der Torpe⸗ dierung vermag der Zeuge nichts Zeuge Heather aus Southampton, der als Kellner die Fahrt wiſchen Kanada und England wiederholt gemacht hatte, erklärt, Rethngsſchif ſei mit 30 Inſaſſen gut vom Schiff abgekommen. Er habe den Eindruck gehabt, das U⸗Boot das R ot 118 Kontern bringen woſken. Später habe er noch 15 Schüſſe vom Baot gehd gehört. Der nächſte engliſche Zeuge Abrahaut beßundet in äbnticher Weiſe. Der Zeug Savage erzübhlt, daß das Vazarettſchiff ———1—.— 185 ü geweſen fel. Der Engländer Murphe ſagt aus, weil auf dos Netiummsboot geſchoffen wurde, hate man deine mehr geboen Bunen. Vor⸗ des Pobſtdsmten der Jeuße besemuit en, deß in dem als das Waest das Granafeuer eröffnete, noch drei andere Nettungsboote in der Nähe geweſen ſeien. die aber nach vor ſchweneden. den Schulen Er iſt bisher der entige 8 der dinde jalche Bedbachheing getgercht haben bokfl. Der Jeuge bierbt eser trutz Wreugverbörs 140 ſeiwen Anzebenn. Nach ſoinen Ausſagen ſoklen alſe drei Netntgsboote durch Granaiſeller in den Srund ſein. Komma des enaliſchen Zerſtzrers Ez N t 6. Seite. Nr. 317. Mannteimer General · Anzelger( Mittag · Ausgade⸗⸗ Hendelsblat des NMannheimer Generel-Anzeiger Holländischer Goldmark-Kredit für Deutschland. Wie wir bereits im gestrigen Abendblatt meldeten, er- hielt die Reichsbank durch Vermittlung des Bankhauses Mendelssohn u. Co. in Amsterdam einen Kredit von 150 Mil- 1IHionen Goldmark. Weiterhin verlautete, daß die von der Regierung getroffenen Maßnahmen durch diese Kredit- operation so ergänzt werden, daß die Erfüllung der am 31. August falligen Wiederherstellungsverpflich- tung als gesichert anzusehen ist. Weitere Wiederher- Stellungszahlungen sind alsdann während des Jahres 1921 in Devisen nicht mehr zu leisten. Dieser holländische Kredit, der für die deutsche Volkswirtschaft von größter Bedeutung ist, er- leichtert uns die Zahlung der Goldmilliarde, die Deutschland bis zum 31. August zu leisten hat. Weiterhin aber ist es ein Zeichen, daß das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Reichsbank in Holland unerschüttert ist. Eine Unter- stützung findet diese Kreditwürdigkeit der Reichsbank in den Goldaufkäufen, die sich bis jetzt in die Hunderte von Millionen Goldmark belaufen, sowie in den Silberbeständen, die augen- blicklich auf dem Wege ins Ausland sind, um dort lombardiert zu werden. Die neue Kreditgewährung hat aber noch eine andere heilsame Wirkung, insofern sie dazu dienen wird, den Devisenhamstern, die in der Hoffnung auf eine weitere Steige- rung unserer Not damit auf eine weitere Steigerung der De- visenkurse gerechnet haben, das Handwerk zu legen und sie veranlassen wird, mit ihren Devisen herauszukommen. Gerade holländischen Kreisen haben wir besonders viel zu verdanken. Es ist noch nicht lange her, daß die hollän- dische Regierung uns für Rohstoffbeschaffung usw. einen Kredit von 100 Millionen Goldmark eingeräumt hat. Dem Regierungskredit gesellt sich laut„Köln. Ztg.“ ein anderer, über dessen Hintermänner allerdings nichts gesagt Wird, hin- Zu. Es heißt lediglich, daß der Kredit durch Vermittlung des Hauses Mendelsschn, das in Amsterdam eine sehr wichtige Vertretung hat, gewährt worden sei. Auch über die Be- dingungen verlautet nichts; ob er Iangfristig oder kurzfristig ist, wurde ebenfalls nicht gesagt. Auch müß man wohl an- nehmen, daß die ganzen Bedingungen nichtleicht waren. Aber selbst dann bleibt das Ereignis sehr erfreulich. Wie eine kalte Dusche wird es freilich auf diejenigen wirken, die nun schon seit einer langen Reihe von Wochen im Hinblick auf die Zwangszahlungen zum 31. August mit der deutschen Regierung oder mit dem deutschen Gelde Schindluder ge- trieben haben. Unter der Voraussetzung, daß das Reich zahlen müsse und daß es sich die nötigen Devisen nur auf dem Wege des Ankaufs verschaffen könne, haben Hunderte und Tausende von unpatriotischen Spekulanten sich Devisen und andere ausländische Guthaben beschafft. Hamsterer und andere Devisenbesitzer haben es nicht für ihre Pflicht angesehen, diese Devisen dem in Not befindlichen Reich zur Verfügung zu stellen, sondern haben ebenfalls da- rauf spekuliert, zu noch höheren Preisen die Devisen ab- stoßen zu können. Mit jenen 150 Millionen Goldmark wird die Zwangszahlung sicherlich fühlbar erleichtert. Sie ist ferner erleichtert worden durch den Ankauf von Gold der eben- Falls bereits eine erkleckliche Anzabhl von Goldmillionen er- geben hat. Da bis zum 31. August nächsten Jahres nunmehr Weitere Entschädigungszahlungen voraussichtlich nicht mehr erforderlich sind, ist dieser Druck für eine Zeit lang wenig⸗ Stens gelockert worden. Gründung einer Aktiengesellschaft zum Ausbau der Groß- schiffahrtsstraße Rhein—Main—Donau. Aus München erhielten Wir heute früh folgende Draht- nachricht: Auf dem Wege zum Ausbau der Grohschiffahrts- straße RheinMain-—Donau steht ein bedeutender Schritt be- vor. Wie verlautet, steht in den nächsten Tagen die Gründung der.-G. mit einem voraussichtlichen Kapital von 600 Mil- Ijionen bevor, welche den Ausbau dieser Groß-Wasser- Straße durchführen wird. Die bayerische Regierung hat be- reits dem Landtag einen Gesetzentwurf vorgelegt, durch den sie ermächtigt Wwerden soll, einen entsprechenden Anteil der Aktien des Unternehmens zu übernehmen. Der Haus- haltsausschuß des Landtags wird sich voraussichflich am nächsten Freitag mit dieser Vorlage befassen. Hierbei wird auch der Entwürf des mit dem Reiche abzuschließenden Staatsvertrages zur Erörterung gestellt Werden. De der Reichstag den Staatsvertrag vor der Sommerpause nicht mehr erledigt hat, wird auch der Landtag die Verbescheidung die- ser Angelegenheit auf die Herbsttagung verschieben. Die Gründungsversammlung der,--G. s0li dann Ende dieser oder Anfang nächster Woche in München stattfinden. An dem Kapital des Unternehmens soll das Reich mit 45%, Bayern mit 26% beteiligt werden, Während die restlichen 29% sonstige Interessenten übernehmen, vor allem die gröhe⸗ ren Städte am Main, an der Donau, dann verschiedene Rhein- städte, Industrieunternehmungen usw. Doch steht diese Kapi- talverteilung laut„Münch. N..“ noch nicht endgültig fest. Auk alle Fälle werden aber das Reich und der baye- rische Staat den überwiegenden Kapitalbesitz in ihrer Hand vereinigen und sich damit den entsprechenden Einfluß auf die Ausführung des Unternehmens sichern. * Die Devisenkäufe der Reichsbank. Im Zusammenhang mit der gestrigen Meldung über den holländischen 150 Mil- lionen Goldmark-Kredit der Reichsbank erfahren Vvir aus Kreisen der Reichsbankleitung, daſ die Reichsbank auf lange Zeit keine Devisen mehr aufzukaufen braucht. Die Goldankäufe Waren in letzter Zeit so befriedi- gen d, daß die Leitung den Goldankaufspreis her a b- setzen wird. Germania- Linoleumwerke.-., Stuttgart. Die gestrige Generalversammlung genehmigte die Bilanzen von 1918—4920 und beschloß, aus dem Ge winn-Ueberschuß von 162 838 Mark auf je seit 1916 dividendenlos gebliebene Aktien 12% Bonus zu gewähren. Es wurde weiterhin die Erhöhung des Kapitals um 13 auf 16 Mill. beschlossen. Es wWer- den neu ausgegeben 6 Mill. Stammaktien zu je 1000 J, 6 Mill.„ 6% iger kumulativer Vorzugsaktien Lit. A zu je 2000, zu 115% rückzahlbar, sowie 1 Mill. 4 6% iger kumu- lativer Vorzugsaktien Lit. B à 1000, zum Schutze gegen Ueberfremdung mit zehnfachem Sftimmrecht ausge- Stattet. Die jungen Aktien sind ab 1. Juli dividendenberech- tigt. Sie werden den Aktionären von dem Uebernahme-Kon- Sortium— Süddeutsche DiscontosGesellschaft, Mannheim, Disconto-Gesellschaft Berlin-Stuttgart und Handels- und Gewerbebank Heilbronn— so angeboten, daß auf je eine Aktie drei Aktien zu 106% kommen, und zwar je zwei(alte) Portefeuille-Aktien mit voller Dividendenbe- rechtigung und eine junge Aktie. Die Einführung der Aktien an der Berliner, Frankfurter und Stuttgarter Börse, ist ge- plant. Der bisherige Generaldirektor Heilner tritt vom Vor- Stand zurück und übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat. In diesen wurden neu gewählt: Bankdirektor Strauch von der Direktion der Disconto-Gesellschaft Berlin-Stuttgart, als stell- vertretender Vorsitzender Dr. Jeselsohn-Mannheim, Bankdirektor Münk-Heilbronn und Pick-Stuttgart, Bankier Raif-Stuttgart, Bankdirektor Schöller-Berlin, Bankdirektor Benno Weil von der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Mannbeim und Rechtsanwalt Dr. Weingart-Mannheim. Die Aussichten der Linoleumindustf ie seien gegenwärtig günstig. Die Gesellschaft wird ihren Betrieb zu einem Tell der Friedensproduktionskraft aufnehmen und, wie die„Frkf. Atg.“ meldet, im Laufe dieses Jahres mit fertiger Ware auf den Markt kommen. Die Nachfrage nach Linoleum sei zur- zeit sehr lebhaft. Eine neue Aktiengesellschaft in Friedrichshafen. Mit einem Grundkapital von 5 Mill. wurde in Friedrichshafen eine neue Aktiengesellschaft gegründet, die die Herstellung von Zahnrädern und Getrieben betreibt. An der Gründung sind u. a. auch die seitherige Zahnradfabrik Friedrichshafen G. m. b.., der Luftschiffbau Zeppelin und die Zahnräder- u. Maschinenfabrik.-G. Mang in Zürich beteiligt. Neugründung im Frankfurter Textilgroßhandel. Unter der Firma Grünebaum u. Haas G. m. b. H. wurde die bisherige offene Handelsgesellschaft zur Fortführung des Handelsgeschäftes in Textilwaren obiger Firma gegründet. Das Stammkapifal beträgt 7,5 Mill. AI. Stahlwerk Becker.-G. Das der Gesellschaft gehörende Braunkohlenbergwerk Colonia ist dem Rheinischen Braun- kohlensyndikat mit Beteiligung von 500 000 Tonnen bei- getreten. Börsenberichie. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 12. Juli. Die Umsätze an der heutigen Börse blieben beschränkt. Geschäft war nur in Benz- Aktien zu 232%, jungen Benz-Aktien zu 222% und in Oberrhein. Ver- sicherungs-Aktien zu 1400 pro Stück. Höher notierten: Seilindustrie 360., Mannheimer Gummi 385., Maschinen- fabrik Badenia 405., Unionwerke 330., Freiburger Ziegel- werke 297 G. und Dingler-Maschinen 325 G. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 12. Juli.(Drahtb.) Die unerwarteten Rück- gänge am Devisenmarkt haben nun ihre Aufklärung ge- funden. Der Reichsbank ist es gelungen, einen Kredit von 150 Millionen Goldmark in Holland zwecks Erfüllung der am 31. August fälligen Reparationsverpflichtungen zu beschaffen. Dadurch trat eine Ermattung in ausländischen Zahlungs- mitteln ein, welche auch auf die deutschen Märkte zurück- Wirkte. Das Angebot war nicht drängend, infolgedessen sich die Kurse gegen den Stand der Mittagsbörse nur wenig mehr veränderten, zum Teil sich etwas befestigen konnten. Schwach lagen im freien Verkehr Ph. Holzmann, 382—3837%½. Deutsche Petroleum 810 genannt. Mansfelder Kuxe gaben auf 4975, Kasseler Faß auf 686 nach. Es wurden Benz mit 228, Nek- karsulmer 289—288 umgesetzt. Unter den Montanaktien wur- den Phönix 821, Deutsch-Luxemburg 391 gehandelt, je 4% niedriger, Gelsenkirchen befestigt, 4115. Gut behauptet blieben Nordd. Lloyd, 156, Hapag 178. Elektrizitätswerte unregel- mäßig. Schuckert mit 286%½ schwächer. A. E. G. befestigt, 319½, im Verlaufe wieder 317. Holzverkohlung gaben weiter nach. Deutzer Gas wurden stärker realisiert. Höher stellten ich Eisenwerke Meyer, Berzelius, Seilindustrie Wolff. Kalk- Werke Dornap wurden bis 900 gesteigert. Gegen Schluß traten erneute Rückgänge ein, die vielfach auf stärkeres Angebot zurückzuführen Wwaren. Westeregeln büßten 18% ein, Phönix schließen 815. Devisenmarkt. Mannheim, 13. Juli.(.30 vorm.) Auf die Nachricht, daß Holland der Reichsbank einen Goldmark-Kredit von 125 Mil- lionen eingeräumt hat, sind die hohen Kurssätze zurückge- gangen. Die Mitteilung, daß die Reichsbank keine Devisen mehr braucht, wWird vielfach als übertrieben angesehen. Die Reichsbank braucht nach wie vor Devisen, wenn auch nicht mehr in so großem Umfang wie vorher. Seit der Mit- teilung von dem Goldmarkkredit läßt sich überall ein Rũ ck- gang der Preise feststellen. Am hiesigen Platze, an dem das Geschäft sehr abwartend war, wurden genannt: Holland 2360 Br.(gestern 2520), Schweiz 1203(gestern 1350), London 268(gestern 287), Paris 585(gestern 610), Kabel Newyork 73 Brief(gestern 97), Italien ca. 325 Br. Zürich. 11. 12.(in Franken) BeiHnHlV( V! 2*.70 ltalſfeß 27.65 27.45 Wien„.90.80 Brllssel. 46.40 46.— FEFHCHCCCC.90.75] Kopenhagen 99.— 97.50 Hollandgd 1191.27 193. Stookhom J129 50 129.— New) Vorkk.—.05 Christlanaa.64.— 62.75 Lonoen„22.04 22.02 Madrid. 76.— 786.25 Paris 47.—-47.—] Buenos Alres. 5 178.— 175.— Wien. 11. 12.(in Kronen) Amsterdam 244.— 246.75Parls„„.10 39.67 Berlin.80.87 Zürloͤn„% 128.75 127.50 Kopenhagen 125.25 125.75 Marknoten 687.— 990.— London 22772.50 2805.—[Llre-Noten 34,90 34.90 Kopenhagen. 11. 12.(in Kronen) Siohtw. a. Hanhurg.95.15 Slohtw. a. London 22.85 22.53 „ Amsterdam 193.50 138.75 1 ½ Faris. 49.50 48.50 „„ Sohweiz. 103.— 102.75„„ Antwerpen. 47.75.20 5„ eW Vork.25.28 7„ Helsingfors 10.75 10.50 Stockholm. 11. 12. in Kronen) Siohtw. a. Berlln.10.05 Sichtw. a. Londonn 17. 17.14 7„ Ansterdam 150.50 150.75 1„ Paris 35.50 28.70 1„ SOv/elz. 77.15 78.25„ Brüssel. 36.50 338.15 5„ Washington.67.61 55„ Helsingfors.105.— New Fork, 12. Juli(Wꝗ) Devlsen. 11. 12. Spanlen 12.56 12.72 Frankreloh.78.85 Sohwelz 16.48 16.55 Italien.52 452 Bolglen.81[.81 JEngland.84.55 Deutschland.27.36 Waren und Harhte. Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) Die feste Haltung, die schon seit einigen Wochen immer mehr den Markt Peherrscht, nahm in den letzten Tagen ganz ausgeprägte Formen an. Durch die teilweise etwas verschlechterten Ernteaussichten werden die Besitzer von gutem Hopfen veranlaßt, mit dem Verkguf ihrer Vorräte zurückzuhalten. Es ist daher nur erkläfcch, daß bei der andauernden Nachfrage seitens des Kundschafts- handels und auch großer Brauereien und weiter bei den schon erheblich geräumten Marktlagern und nur geringen Zufuhren für die vorzugsweise begehrten grünfarbigen bes- seren und besten Qualitaten Preise von 2500 M. und mehr gefordert werden. Den Käufern bleibt bei dieser Sachlage nichts anderes übrig, als die geforderten Preise zu bewilligen wWenn sie überhaupf Abschlüsse erzielen wollen. Die Notie- rungen haben sichi infolgedessen wieder um 200 M. erhöht und gingen bei Wochenschluß für Markt- und Gebirgshopfen 8 von 2000—2200., mittel 1700—1900 Mͤ,., geringe 1200 is 1600.; kür Württemberger und Spalter prima 2200 bis 2400., mittel 1900—2100., geringe 1400—1800.; für Hal- lerlauer einschließlich Siegelware prima 2300—2500., mittel 2000—2200., geringe 1500—1900 M. Auf den ausländischen Hopfenmärkten besserte sich die Geschäftslage ebenfalls ganz wesentlich. Auf dem Brüsseler Markte sind 1920er Hopfen vernachlössigt und notieren mit 240 Fres. Sehr fest ist dagegen dort die Stimmung für die neue Ernte(Oktober-November-Lieferung) für die bereits bis 310 Fres bezahlt wurden. Die Märkte im Elsaß zeichnen sich jetzt durch große Zurückhaltung dez Eigner aus; die Notierungen gehen von 320—450 Fres.— Am Saazer Hopfen- markte ist Wieder eine stärkere Nachfrage zu verzeichnen und es wurden in den letzten Tagen gröhere und kleinere Posten durchgehends zwischen 2000 und 2250 Kronen umge- setzt. Die Schlußstimmung ist dort bei anziehenden Preisen sehr fest. Wohl noch in keinem Jahre war der Stand der Hopfenanlagen so verschieden wie in diesem Jahre. Ein großer Teil der Pflanzen hat ja Stangenhöhe erreicht und 5215 in Blüte, die aber nur spärlich zu werden scheint. Es at den Anschein, daß die schwachen Gewächse die Anlagen- hõhe nicht mehr erreichen, da ein gedeihliches Wachstum infolge der Trockenheit und kalten Nächten nicht moslich ist. Stellenweise tritt auch Schwarzbrand auf und Unge- ziefer gibt es noch überall. Bezüglich der Ernteaussichten, die von dem statistischen Landesamt in Bayern mit der Note 2,6, in Württemberg und Baden mit fast 3 bewertet werden, kann jetzt bereits mit Bestimmtheit gesagt werden, daß es selbst bei der günstigsten Witterung nur eine schwache Mittelernte geben kann und daß der Ertrag der vorjährigen Ernte bei Weitem nicht erreicht werden wird. Bremen, 12. Juli. Baumwolle 23(24) für 1 kg. London, 12. Jull(W38) Betallmarkt.(In Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 11. 12. bestseleot.] 75.—] 74.50 Blel.12 23.12 Kupfer Kass 72.82 72.— Mlokel 190.— 190.— Zink rrpt. 27.37 27.37 do. 3 Monat 72.52 22. 12 Zinn Kassa 166.12 168.37 Aueckslüber 11.— 11.— po. Elektrof 77.50 77.b0 do. 3 Houat 188.52 168.37 Antimon 40.— 40.— Lfverpool, 12. Jull(WS) Baumwolle.(in engl. Pfd. v. 454.) 11. 12. Umsatz 12000 15000 September 850.40 Alexandria 22.70 28.40 Import 15300 23470 Oktober.70.59 Jul.35.28 Aegyptische.——.— Oberägypt. 17.2017.30 August.47.37 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 12. Jull(W3S) Funkdlenst. 11.—5 Zuf. zus. 16000] 22000] stand wWt.] 15.— Kaffee loko.58.58 Elektrolyt 12.19 12.87 Cred. Bal. 2. 22 Juli.15.01(“/Zlnn lokoO 28.25 28.85 Zuok. Contrf..37.37 August.40.29JSlei.40.40Terpentin 58.— 38.50 Septemh..85.69 Zlnk.50.30 Savannah 50. 50.25 Oktober.15.02IElsen 21.50 21.50 N. Orl Baum. 11.75 11.75 Novemb..31 7. 18[Welsbiech 905.75 Welzen rot 138.25 144.— Baumw. loko 12.70 12.400Schmalz wt. 12.22 11.77 fHart loko 2441.20 150.— Jull 12.12 12.160Talg.75.75Mals loko 78.50 79.50 August 12.73 12.11[Saumwsatöl.40.55 Mehlniedr.P..25.25 Septemb. 12.33 13.03 Jull.83.90] höohst Pr..75.75 Oktober 13.13 12.85Petrol. oases 18.— 18.—Getrafr. Engl.“.—..— Novemb. 13.33 13.05] tanks.—.—] Kontinent 24.— Chicago, 12. Jull(8) Funkdlenst. 11. 12. Welzen juli 118.— 124.75 Roggen Sept. 105.— 112.—[Schwelne Sept. 118.— 124.25 Sohmalz jullf 11.17 12.25/leloht niedr..90.85 nass iuli 61.62 84.„ Segpt. 11.42 11.77 nbohst. 10.18 10.0 1 Sept. 59.50 72.50Pork Jull] 18.40 13.400sohw/ nledr..50.75 Hafer juli 35.50 32.50 flppen juli] 10.82 10.75 höohst. 10.—.85 „ Sept.] 38.— 27.50Speok niedr.] 10.37 10.37TZuf. Chloago 30000 Roggen Juliſ 117.12 123.— nöchst. 11.37 11.37 Westen] 37000, 88000 Ermäßigung der Petroleumpreise. Die Petroleumimport- gesellschaft hat ihren Literpreis um 65 3 herabgesetzt, sodaß er im Detailhandel nur noch 4 beträgt. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 132. Juli. Nach- An⸗- Nach- An- Name frage gebot Name frage gebot Alexandershall 58500 60000] Marte Luisse 20000 20500 Alicenhalall. 5330 3500 Maaax.. 20000 21000 Aller Hammonlla 4900 5000 Meimershausen 3200 3350 eee 27000 27500 Neusollstedt. 11300 11700 Belenrode. 30000 32000] Neustassfurt 381000 82500 Bergmannssegen 44300 45200 Oberhof.. 4400— ee 5800— Prinz Eugen 45000 47000 Braunschweig-Lüneburg. 19000 19700 Ransbachk 12000 12300 Bubeegg 58500 60000] Relchskrones 5000— Burggraf 5800— Relnhardsbrunn 838500 870⁰ Oarlslungcgdg 20000 51500 Richard. 45000— Oarlshalal 14800] Rothenb„„ 2 2 Einigkeit Rothenfeſſses 9900 700 ——VWZV— Rössing Barnten 19400 20000 Erichssegen 8800 3000 Sachsen Weimar.40000— Psene 12200 19500 Salzmünde 22800 23400 Friedrichrode 10400 10700 Schwarzburg 7500 2800 Fürstenhaalll 13000 13400 Siegfrled J.]17200 1760⁰0 „„„„ 42000 23000 Siegfried Silessen 25500 27200 Glöckauf b. Sondersh 58500 70000 Theodoeer 40000 400⁰ Srossherz. Wilhelm Ernst 11200 11600 Thüringen 11800 12200 Günthershelll 17500 18000 Volkenroda„„31400 31200 Hebigshorsst 11000 11400] Walbecknk 24200 24700 Hansa Silberberg 24000 24000] Walter„17500 7800 Hleilſgenmühle. 1100— Wähelmshalalll. 37000 38300 Hleiligenrodaa 67000 6200 Withelmshall-Oelsburg— 10000 1 Idshausen 15 8800 Wintershall„ 308000 374000 melcgangen.... 0 4400 Adler Sgest Sst. 1 221 Hleringen 20200 20500 Vefg... 15⁰ 22 Hermann J) 5100 S500 0 105 20 75 Hindendurg 34500 35500 e erzog von Sachsen 2 8 Hohenfels 20500 allssche Kall 31¹⁵ 320 5 9000 Hannoversche Kali St. 2⁴⁰ 3⁴¹ Hüpstedt„ 1 19400 11 1 5 Hugſs 34500 35500 fengoversche Kall Vorz. 1 880 Immentodls 12300 15700 Heledarg C irmgard 4000 FFFVVVFVT Vehannsshaßn:: 15800 1400 Fongendan 30 8 Eeieeredl eee eee 350 C( Marieglũeeenk. 12000 12500 1 8980 55 2 Minl?tet 20000 20500 CVVVA 3⁵⁵ 3⁰⁰ Tendenz fest. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat Juli Fegelstation vom Datum gheln 8. 10 11 12 13 ee Schusterinsel.55.51.4.42.30.22 Abends 8 Uhr el.. I2.51 25 238 220.28.19 Maohm. 2 Uhr Haxauunn.11.2.01 35.87 3,81 Nachm. 2 Uhr Hannhem 297.92.87.81 271 268 Rorgens 7 Uhr nnn.42.0.-B. 12 Uhr bll!..62.57 51.52 Vorm. 2 Uhr Fiin 120.151.05 Hachm. 2 Uhr vom Neckar Hannhemſm 292.84.77.71 281 Vorm 7 Uhr Hellbronn.12.4 0,04].17.05 Vorm. 7 Uhr Wasserwürme des Rheins am 13. Juli, morgens 6 Uhr: 180 R. Witterungsbericht. ͤp———:;—... ũ N¼—mJ¼ʃiʃidiʃ Jeme.] Uerate uieder- Temp. Bemerkungen peratur] Temp. schlag d 5. d stand 1 in der e e de areen e e, en. mm Adcad C. drad C. den qm grad 0. kung 7. Jull 759.0 14.0.4— 2¹.0 atill schw. bed. 8. Jull 72⁵9.6 14.5 13⁰2— 22.6 14 delter 9. zull 761.7 14.2 12.5— 22.0 14 hoſter 10. Jull 762.4 17˙0 14.5 55 29.0 stlll belter 11. Juli 260.4 19.8 17.5⁵—.3 3uln heiter 12. Jull 257.0 20.5 19.5— 32⁰5 A4 helder 13. Juli 758,1 16,5 156— 3¹,0 13 bolter ———ꝛꝛ—————————— Hauptſchriftleitung: Dr. Friz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel in Vertretling: Franz Kircher; für Anzeigen: Kart Hügel. Druck und Verlag: Druckexet Dr. Haas, Manndeimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Mittwoch. den 13. Juli 1921. —— — — Hiesige denenden sucht zum —eeeeeeeees 7. Sekte. ——— Nr. 317. Cbie Badische Anflin-& Soda-Fabrhe, Ludwigshafen am Rhein Maſchinentechniſche Abteilung, ſucht für die Werkzeugmacherei und Härterei 8304 erfahrenen isler mit gründlichen Kenntniſſen in der Herſtellung von hochwertigen Echneldecheetgeugen jeder Art, Geſenken und Schnitten, desgleichen in deren Wärmebehandlung in der Härterei. Verlangt wird ferner Erfahrung im Ak⸗ kordweſen und Gewandtheit im Verkehr mit der Arbeiterſchaft. Bewerbungen mit Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisabſchriften ſowie Angabe des Gehalts⸗ anſpruchs und des früheſten Eintrittstermins ſind zu richten an das Hauptarbeltramt Tudwigshaten am len Abt. für kaufm. und techn. 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Onkel Herr Heinrich Janson Zivilingenieur Inhaber des Eisernen Kreuzes 1870%/ͤö 1 und hoher Orden im 77. Lebensjahre. Mannheim, Cassel, Hamburg, Frankfurt a.., Philippopel, Bukarest, den 11. Juli 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Oberingenieur Otto Rieger und Frau Dr. med. EBugen Neter und Frau Louka Prantschoff und Frau Friea Janson, Hauptlehrerin Dr. phil. Friedrich Janson und Frau Ingenieur Heinrieh Janson und Frau Willi Janson Frau Luise Seith u. Tochtfer Helli Maria Janson, Hauptlehrerin und 11 Enkelkinder Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 14. Juli, nachmittags ½3 Uhr auf dem hiesigen Friedhof statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. Polz-Aubewabrung unter jeder Garantie. Kostenfreie Abholung und Rück- sendung für Mannheim. Große Auswahl caner Tudse in allen Preislagen. 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Juli 1921. fnenania Verein Chemischer Fabriken Akt.-6es, Zweigniederlassung Mannheim. annzeimerMotpnsri Tnt Aul. in Liquidation Gegründet von der Stadtgemeinde in gemeinnüſzigem Interesse) Die Ausstellungs- und 8350 Verkaufsräume sowie Büros mussten infolge der Wohnungsnot von G 8, 10, nach dem Schloss(ehemalige Reitbahn) verlegt werden.— Die Möbelausstellung ist geöffnet vormittags von—12 Uhr, nachmittags von—5 Uhr. 2 ſafet fl 1U f Aad eer e ff IN Alll eereppe Lichtpaus. bapiere (ausser Honuention) à⁊u konkurrenzlos billigen Freisen. . Lichtpaus- Flpparate 11 für elektrische n. Tages-Belichtung. Fer Zeichentische vorzüglichste Honstfrukfion der Gegenwart. Oelpaus- unò Zeichenpapiere, Trunsparent-Detall- Papiere, Pausleinen in heruorrugenden Qualitäfen Chrisfian Hohlueg, Mannheim re 242 Spezialhaus für kaufm. und techn. Bürobedarf. 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