F e —— dezu 1 45 2 55 332 und klungedung ene ims Daue Poft defogen viettelſäbrlich 25.50— Nummer 17 590 Tarlsrube im Daden and zumer 2917 eudwigsbafen am Nhem— Seſchäfts⸗NHedenſtells Neckarſtadt. Walddoſſtraßz⸗ Nr. 6— Sernſptether 7041, 7942 7943. 7944. 7943, 7940.— Celegromm- Senerolanzeiger Mennbeim— Ericheim wöcdentlich wölfmal olllcde. Kont lonnbeim A Num Udr— 794⁰ Abend⸗Ausgabe. etiſer Vie kiene Jee Mk.. 75. au¹e. INk. 2 28. Stellen· 2* 20% Nachl Nekl Mk. 8—. Hnnahmeſchtuß: megd detrm. 8˙½ Ude, Adenddl. nachm 2½ Ulbt Sür Anzeigen an deſtimmten Cagen. Siellen und Ausgaden wird keine Berantwort. über⸗ aommen. Höbere Gewalt, Sueiks Betriebaſsrungen uſw derechtigen keinenErſatz anſprüchen fült ausgefallene od. beſchränkte Ausgaden od. det Ip. Aufnabme do. Amel Auftrãge d. Serulprechet obn? Semãht Vellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik Geletz u. Necht. Mannh. Srauen-ZJeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Frankreichund derEntwaffnungsvorſchlag Oparis, 13. Juli. „Frankreich zur Teilnahme an der Konferenz über die pazifiſchen Fragen u. Einſchränkung der maritimen Rüſtungen einzuladen, iſt Hardings kluger Gedanke; die engliſche Regie⸗ rung wünſchte eine Konferenz à trois(England, Japan, merika), deren Beſchlüſſe zur Kenntnis Frankreichs gelangt wären.“ So ſchreibt„Echo de Paris“, das jede Gelegenheit wahrnimmt, um die Londoner Diplomatie auf einen angeb⸗ lichen„Winkelzug“ aufmerkſam zu machen. Trotzdem fühlt man ſich in hieſigen politiſchen Kreiſen mit dem Entwaff⸗ nungsvorſchla ge,»der im Konferenzprogramme ardings enthalten iſt, nicht vorbehaltlos einver⸗ tanden. In der Kammerſitzung, die Briand ein Ver⸗ trauenspotum des nationalen Blocks ſichert, kamen alle be⸗ kannten Argumente gegen eine Verminderung der Waffen ⸗ rüſtungen wieder zum Vorſchein. Faſt zur ſelben Stunde, wo Briand die Zeit normaler Beziehungen zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland noch nicht für gekommen hielt, erklärte der britiſche Miniſter Chamberlain in Mancheſter, daß Deutſchland entwaffnet ſei und ſeinen Verpflichtungen nach⸗ — Die engliſche Auffaſſung differiert alſo— kurz vor er Konferenz des Oberſten Rates— ſehr weſentlich von der franzöſiſchen. Briand errang mit ſeiner Erklärung, daß Frantreich ſtark gerüſtet am Rheine ſtände“, den gewohnten rfolg, und er ſchickt die Kammer zufrieden in die Sommer⸗ crien, nachdem er das„Geſpenſt von der Aufhebung der anktionen“ verſcheuchte. Es iſt wichtig feſtzuſtellen, daß der emösſiſche Miniſterpräſident dieſes Verſprechen abgab, ohne ti ückſicht auf Englands Stellungnahme zur Sank⸗ onsfrage. Oder ſollte Briand bereits ſeiner Sache ſicher ſein? Die grundſätzlichen Vorbehalte betreffs der bardingſchen Konferenzidee ergeben ſich aus Frankreichs mili⸗ äriſcher Vormachtſtellung auf dem Kontinente. Eine ſtarke nvaſionsarmee ſchlagfertig zu erhalten, die nötigenfalls als alleiniger Faktor in einer europäiſchen Kriſis den Ausſchlag könnte— das iſt die Quinteſſenz der franzöſiſchen taatsmannskunſt. Wenn auch Deutſchland entwaffnet iſt, D gilt es, gegen die„Gefahr der Wiedererhebung“ auf der 85 zu ſein. Die Kammerſſtzung bewies uns, daß Deutſch⸗ and immer wieder zum Vorwande unverminderter Rüſtungen Nagmmmen werden kann. Im Oſten„komplottiert“ es mit ußland und in Kleinaſſen„hilft“ es den Feinden Frank⸗ 8 Ein franzöſiſcher Politiker iſt nie in Verlegenheit, um telterende Warnungen vor der„deutſchen Gefahr“; es 5 bt ihm frei, die Deutſchen als„böswillig“ zu bezeichnen. Natend bedient ſich leider dieſer Boulevardpolitik, um den ationaliſten gefällig zu ſein. dem Zuſtandekommen des Völkerbundvertrages Abrein die Pariſer Kabinette einen Minenkrieg gegen die iif ch fehungegefahr„Elemenceau wußte zwar, daß der eng⸗ wbefranzöſiſch⸗ameritaniſche Rückverſicherungsvertragsent⸗ 9 nicht zur Verwirklichung Heen werde; er leitete aber reich dlanentedebatten unter der Vorausſetzung, daß Frank⸗ künftighin auf engliſch⸗amerikaniſ Waffenhilfe bei könnn.„deutſchen Angriffe über den Rhein hin“ werde rechnen Clenen. Die vor einigen Monaten gemachte Feſtſtellung, daß es nenceau über die Gegnerſchaft des amerikaniſchen Sena⸗ iſ den errichtet war(alſo die franzöſiſche Kammer täuſchte), „ 10 ſchwerſte und bleibende Vorwurf, den man gegen den ater des Endſieges“ erhebt. Rück lemenceau glaubte an einen Völkerbund,— ohne Er iwerſicherungspakt— ebenſowenig, wie ſeine Nachfolger. rei 5 truierte Leon Bourgeois, den früheren Vertreter Frank⸗ ſicht⸗ im Völkerbundausſchuſſe, ſtets im Sinne„weiſer Vor⸗ Entid(Jo fagte er ſelbſt in einer Senatsſitzung) und wich der aufs Ilnungsfrage, die von den ſüdamerikaniſchen Staaten Kabi apet gebracht wurde, befliſſentlich aus. Unter dem aaee Millerand ſteigerte ſich die Vorſicht zum Miß⸗ einen ourgeois ſprach auf der Haager Konferenz über Aiter nternationalen Schiedsgerichtshof von den„Gefahren ging zwerfrühten völkerrechtlichen Inſtitution“, und Viviani entant Genf einen Schritt weiter, in dem er— als Reprä⸗ Natio„Frankreichs— gegen die Idee der„Geſellſchaft der auftrat. In den nächſten Tagen wird Viviani, der Warnte Vereinigten Staaten vor Deutſchlands Zulaſſung eſprer wieder zu Wort kommen, und zwar anläßlich einer ſfrage echung des Völker bundesrates über die Entwaffnungs⸗ Hinwei edarf es, nach Briands Kammererklärung, noch des entſ eiſes, daß Viviani im Rahmen ſeiner Regierung ein Nei iſati eingeſtellt. 10 n ausſprechen wird? Frankreichs militäriſche ganz auf die Beſetzung des linken Rheinufers in Elſaß⸗Lothringen verzichtet man ſogar auf die Oſtfrantog, des früheren deutſchen Eiſenbahnnetzes an das um„jederzeit den Einmarſch in Süddeutſch⸗ vorſchl att durchführen zu können.“ Hardings Entwaffnungs⸗ ſtan de begegnet einem offenkundigen Wider⸗ bezieh 51 lan er ſich auf die franzöſiſchen Landſtreitkräfte 5 inte. 8 die Einſchräntung der maritimen Rüſtungen „Sparen ue politiſchen Kreiſe Neigung, deren Schlagwort nationaf und nochmals Sparen“ iſt. Obwohl die Führer des indern m Blocks das Heeresbudget um keinen Sou ver⸗ rogram wollen, ſind ſie einer„Vertagung des Flotten⸗ ſeagen im 8 gewogen. Auf der Konferenz über die Macht⸗ Frankreich tilen Ozean und im fernen Oſten bietel ſich für in dieſen Genltommene Gelegenheit, die Ausgaben für ſeine lich einzuſgewäſſern zu unterhaltenden Seeſtreitkräfte erheb⸗ Slſchranken. o iſt die günſtige Aufnahme zu verſtehen, die Har⸗ dings funzen hal geag in der franzöſiſchen Regierungspreſſe ge⸗ 0 Dahrung der militäriſchen Vormachlkſtellung auf dem Kontinent. Sd. Paris, 13. Juli. Leon Bailby ſchreibt im Intran⸗ ſigeant, Frankreich dürfe glücklich ſein in Waſhington die roße Rolle des Schiedsrichters zwiſchen Amerika und 1 einerſeits, der amerikaniſch⸗engliſchen Petroleum⸗ intereſſen andererſeits ſpielen zu können. Baiby verſpricht ſich aus dieſer Lage große Vorteile für Frankreich, das. geſtützt auf ſeine Militärmacht und ſein großes moraliſches Preſtige in Waſhington, durch Briand ſeine Stimme erheben und ſeinen Willen kundgeben werde. Pertinax warnt im Echo de Paris, in Waſhington irgend etwas anzunehmen, was die Stärke Frankreichs vermindern könne. Gegenüber Deutſchland müſſe Frankreich auf allen ſeinen Siche⸗ rungen beſtehen. Wahrſcheinlich würden gutherzige engliſche und amerikaniſche Seelen Frankreichvöllige Abrüſtung empfehlen. Es ſei jedoch leicht, darauf die richtige Ant⸗ wort zu geben. Der Leitartikler des Temps glaubt, von der Beteiligung Frankreichs in der Abrüſtungskonferenz als Konzeſſion eine Revidierung der engliſchen Politik gegen⸗ über Deutſchland erwarten zu dürfen. Die franzöſiſch⸗ deutſchen Beziehungen wären— man müſſe es einmal aus⸗ ſprechen, wenn man auch lieber ſchweigen würde— viel weniger peinlich, wenn England niemals die Deutſchen zur Stellungnahme gegen Frankreich ermutigen würde. Ob 155 8 bis zur Waſhingtoner Konferenz ſo weiter gehen würde In dieſem Zuſammenhang dürfte intereſſieren, daß nach dem Journal des Debats Herr Lemery in ſeinem Referate im Senate eindringlich für die berechtigte Annahme des Flottenprogramms eingetreten iſt. Es müſſe unbe⸗ dingt verhindert werden, daß Frankreich auf den letzten Platz unter den neuen Mächten zurückfalle. Sd. Paris, 13. Juli. Der Kriegsminiſter hat offiziell be⸗ kanntgegeben, daß wegen der großen Hitze die Truppen⸗ parade am 14. Juli in Frankreich und in den Kolonien nicht ſtattfindet, dagegen wird ſie bei der Rhein⸗ armee abgehalten. Für dieſe Ausnahmebeſtimmungen ſind Preſtige⸗Gründe maßgebend. Die Koſten muß natürlich wie immer Deutſchland tragen. Oberſchleſien. Frankreich ſeiner Sache ſicher? Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Während bisher England auf eine baldige Entſcheidung der oberſchleſiſchen Frage drängte und Frankreich ſie immer wieder hinauszuſchieben verſuchte, hat ſich jetzt das Blatt gewendet. Nunmehr will, wie die Pariſer Preſſe hervorhebt, Frankreich die Entſcheidung möglichſt bald herbeiführen und England ſtellt das verzögernde Moment dar, worin wir leider ein wenig erfreuliches Symp⸗ tom ſehen dürſen. Es ſcheint darnach ſo, als ob Frankreich jetztſeiner Sache ſicher zu ſein glaubt. England und die Sachverſtändigenkommiſſion. WB. Paris, 14. Juli. Wie der Matin aus London mel⸗ det, habe das Auswärtige Amt geſtern dem engliſchen Bot⸗ ſchafter in Paris, Lord Hardinge, die Inſtruktion erteilt, der franzöſiſchen Regierung mitzuteilen, daß die engliſche Regierung endgiltig den Vorſchlag, eine Sachverſtän⸗ digenkommiſſion nach Oberſchleſien zur Feſtſetzung der deutſch⸗polniſchen Grenze zu entſenden, annimmk. Das Blatt fügt hinzu, eine grundſätzliche Annahme ſei bereits vor einiger Zeit erfolgt. Man erwarte, daß die Sachverſtändigen ſofort nach Oberſchleſien abreiſen, und man nimmt in London an, daß es möglich ſein werde, bereits für die Konferenz in Boulogne einen Bericht zu liefern. Auflöfung des deutſchen Plebiszikkommiſſariats und des Zwölferausſchuſſes. WB. Berlin, 14. Juli.(Priv.⸗Tel.) Der Zwölfer⸗ ausſchuß dex Deutſchen Partei in Wen ſtellte nach der Wiederherſtellung der Autorität der J. im ge⸗ ſamten Abſtimmungsgebiet ſeine Tätigkeit ein. Die Ver⸗ tretung des Deutſchtums in Oberſchleſien liegt nunmehr beim Hauptausſchuß der deutſchen Parteien und Gewerkſchaften, zumal auch das deutſche Plebiszit⸗ kommiſſariat ſich aufgelöſt hat, da es ſeine Auf⸗ gabe, die Abſtimmungsorganiſation erfüllt habe. Wie das B. T. aus Oppeln meldet, werden die franzö⸗ ſiſchen Generalkonſuln Ponſot und Aubin Jaut ſowie die Generale und Kreiskommiſſare Blanchard und Bonner ab⸗ berufen werden. An ihre Stelle treten engliſche Offiziere in den Büros der J. A. K. und den franzöſiſchen Kreiskomman⸗ danturen werden überall in den Höfen große Stöße von Akten verbrannt, die, wie das Blatt meldet, den Schrift⸗ verkehr mit dem Hauptquartier Korfantys und den übrigen Aufſtandsbehörden darſtellen und der nicht in die Hände der Engländer gelangen ſolle. Die Kriegsbeſchuldiglen vor dem Reichsgericht. Vernehmung von drei engliſchen ZJeugen. ONB. Leipzig, 14. Juli. Zu Beginn der Verhandlung teilte der Präſident Dr. Ebermeyer mit, daß die Verteidiger eine Reihe Zeugen geladen haben, um den Nachweis zu führen, daß von den Engländern Munition an Bord geführt wurde. Er ſtehe auf dem Standpunkt, daß dieſe angebliche Tatſache ohne jede Be⸗ deutung ſei, da es hier nicht darauf ankomme, feſtzuſtellen, ob der Angeklagte der Meinung geweſen ſein könnte, daß Landovery Caſtle Munition an Bord haͤtte. Er ſei bei der Kürze der Zeit nicht in der Lags geweſen, jeden Zeugen zur Stelle zu bringen. Es würde alſo nicht anderes übrig bleiben, als die Verhandlung auszuſetzen. Er wolle aber erſt noch die Ausſagen von drei engliſchen Zeugen abwarten. Von dem Ergebnis der Ausſagen ſei die Vertagung ab⸗ heute wieder nach London abgereiſt. 1 Er halte die Anträge der Verteidigung für unerheblich. Es ei nicht angängig, daß die andere Seite nicht zum Worte kommen könne, um zu ſagen, was vorgekommen iſt. Mit dieſer Frage müſſe ſich die Geſchichte defaſſen. Daß wir uns damit befaſſen ſollen, ſei eine Zumutung, die wir mit aller Entſchiedenheit zurückweiſen müßten. Dies ſei auch ſchon in früheren Prozeſſen zurückgewieſen worden. Wenn die Verteidigung auf der Vernehmung der von ihr ſelbſt geladenen Zeugen beſiehe, ſo bleibe nichts anderes übrig, als die Verhandlungen zu vertagen. Nicht die Verſenkung des Schiffes ſei Gegenſtand der Anklage. Ein Verteidiger begründet die Anträge. Die Tat müſſe aus der damaligen Stimmung verſtanden werden. Das Gericht beſchllegt darauf, noch die drei Zeugen Chap⸗ man, Thring und Twigg zu vernehmen. Chapman, der zweite Offizier der Landovery Caſtle, gibt auf die Frage, ob ihm bekannt ſei, daß das Schiff im Jahre 1916 bewaffnete Mannſchaft an Bord hatte, an, daß jener deutſche Zeuge wahrſcheinlich das 80 Mann ſtarke kanadiſche Sanitätsperſonal als Kampftruppe angeſehen habe. Er habe niemals geſehen, daß auf dem Schiffe bewaffnete Leute waren. Selbſi die Offiziere hätten niemals einen Revolver zum Schutze gegen die Mannſchaften gehabt. Der zweite Zeuge, Zahl⸗ meiſter Thring, meint, es ſei undenkbar, daß bewaffgete Leute an Bord waren. Der dritte Zeuge gibt dieſelbe Verſiche⸗ rung ab. Darauf wird die Verhandlung auf 10 Minuten ausgeſetzt. Rückkehr Sir Pollocks nach Condon. EBerlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der engliſche Generalſtaatsanwalt Sir Ernſt Pollock iſt Dieſe Abreiſe trägt keinerleiſenſationellen Charakter und bedeu⸗ tet keine Nachfolge des franzöſiſchen Beiſpiels. Sie war vielmehr nach unſerer Kenntnis ſchon vor langer Zeit vorge⸗ ſehen. Sir Ernſt Pollock hat übrigens in Leipzig nicht viel mehr als ein vornehmer Repräſentant ſein wollen und ver⸗ ſteht kein Wort Deutſch. Die engliſche Delegation bleibt nach wie vor in Leipzig. Wo bleibt die Gegenrechnung der Reichsregierung? Berlin. 14. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Abg. Bick es(D. V..) hat im württembergiſchen Landtag folgende kleine Anfrage an die Staatsregierung eingebracht: Durch Preſſeäußerungen erfährt man, daß das Kabinett Fehrenbach— Simons mit der Abſicht umging, vor Beginn der Leipziger Prozeſſe gegen die ſogenannten deut⸗ ſchen Kriegsverbrecher die längſt fertig geſtellte Li ſte der feindlichen Kriegsverbrecher der Oeffent⸗ lichkeit zu übergeben, während jedoch im Gegenſatz hierzu die Regierung Wirth als ihre erſte Regierungshandlung die weitere Zurückhaltung angeordnet hat. Iſt die Staatsregierung in der Lage, daruber Auskunft zu geben, ob dieſe Darſtellung richtig iſt und wenn ja, welche Gründe die Reichsregierung zu dieſem Entſchluß beſtimmt haben? Ich frage ferner: Iſt die Staatsregierung bexeit, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß endlich dieſe Zu⸗ rückhaltung, deren verhängnisvolle Folgen die leßten Tage uns gezeigt haben, aufgegeben und der Welt durch die Vorlage gewiſſenhaft geprüßften und ein⸗ wandfreien Anklagematerials gezeigt wird, in welchem er⸗ ſchreckend großem Umfange von Seiten der Feinde gegen die Geſetze des Völkerrechts und die Gebote der Menſchlichkeit gefehlt worden iſt? der Unkergang von U 110. Da der gegenwärtige U⸗Boot⸗Prozeß die Erinnerung an unſere tapferen Seehelden wieder neu geweckt hat, wollen wir nicht unterlaſſen, im Folgenden auszugsweiſe einen uns zur Verfügung geſtellten Brief wortgetreu zu veröffentlichen, der vom Untergange eines U⸗Bootes handelt. Der Verfaſſer ſchrieb ihn an die Schweſter des gefallenen.⸗T.⸗Gaſtes W.., über deſſen Schickſal die Angehörigen in banger Sorge waren. Von dem Gefallenen ſagt der Briefſchreiber, daß er ihm„mit allen ſeinen Eigenſchaften⸗ als Soldat und als Menſch direkt ans Herz gewachſen war. Seine Tüchtigkeit, ſein Frohſinn, ſeine in jeder Beziehung tadelloſe Geſinnung machten ihn unter der Beſatzung zu einem der beliebteſten Kameraden.“ Allgemeine und aktuelle Bedeutung erhält die Schilde⸗ rung aber durch den Schluß, der Vorgänge beſchreibt, die an den„Baralong⸗Fall“ erinnern. Hamburg, den 9. Mai 1921. Der Untergang von U⸗Boot 110 trug ſich am 19. Juli 1918 wie folgt zu: Wir fuhren um die Mittagszeit ſo gegen 1 Uhr einen ſehr ſchwierigen Angriff auf einen engliſchen Geleitzug mit einer derartig ſtarken Sicherung, wie ich es bis dahin in meiner langen U⸗Bootpraxis noch nicht erlebt haue. Zerſtörer. Tor pedoboote, Fiſchdampfer, Motorboote, Luftſchiffe und Flugzeuge ſchwirrien in ſo ſinnverwirrender Weiſe um die 35 Dampfer des Geleitzuges, daß wir kaum unſer Sehrohr herausſtecken konnten u. fortgeſetzt Ge⸗ fahr liefen, von einem dieſer Fahrzeuge übertrannt oder von den Luft⸗ fahrzeugen geſichtet zu werden. Aber alle dieſe außerordentlichen Schwierigkeiten und Gefahren durften uns nicht abhalten, unter vollem Einſatz zu verſuchen, doch an den Geleitzug heranzukommen und ein oder mehrere Dampfer zu berſenken. In fortgeſetzten haar⸗ ſcharfen Manövern, in dauerndem Hoch⸗ und Tieflauchen, in kom⸗ plizierten Maſchinengängen und beſonders im zuverläſſigſten Ab⸗ lauſchen der feindlichen Schraubengeräuſche konnte und mußte die Beſatzung ihr hervorragendes Können beweiſen. Ich ſage nicht zu⸗ viel, wenn ich behaupte, die Beſatzung hätte bei einer Paradebeſich⸗ tigung nie vorbildlicher arbeiten können— ſo ſicher, ſo ruhig und ſo durchdacht und doch ſchnell handelte jeder Einzelne— und doch konnte alle Anſtrengung und Tüchtigkeit hier nichts machen gegen den unerbittlichen Willen des Geſchickes das uns etwas anderes be⸗ ſchieden hatte, als wir wünſchten. Wir kamen nämlich plötzlich noch, abgeſehen von dem Bewachungstrubel, in dem wir uns be⸗ fanden, in ein feindliches Horchboſenſyſtem, durch das es den Eng⸗ ländern möglich wurde, unſeren genauen Aufenhaltsort auch unter Waſſer feſtzuſtellen. Die Folge war, daß ein kleines engliſches Motorboot ſich direkt über uns ſegte und uns, als wir ganz vor⸗ ſichtia das Sehrohr herausſteckten, um mal wieder Umſchau zu halten, plötzlich drei ſchwere Waſſerbomben auf den Kopf warf, von denen zwei den Bootskörver durchſchlugen und zugleich die ganze Tiefenrudereinrichtung zerſtörten, ſodaß das Boot erſtmals bis zur Hälfte aus dem Waſſer herauskam und dort hilflos herumſchwamm, ohne wieder unter Waſſer Schutz ſuchen zu können. Von engliſcher 2. Seite. Nr. 320. Seite ſetzte nun natürlich von allen Seiten ein mächtiges Granat⸗ feuer ein, durch das das Boot verſchiedentlich, wenn 5 wicht ſchwer, getroffen wurde. 5 Die Exploſionen der in nächſter Nähe des Bootes krepierenden Granaten röhnten dumpf und unheimlich durch den Bootskörper, die blieb aber trotz allem vollkommen ruhig und jeder verſuchte in famoſem Ausharren auf ſeinem Poſten das Seine dazu beizutragen, um das Boot wieder uiter die ſchützende Waſſerober⸗ 5 zu bringen— wenn auch leider erfolglos! Ich ſtand im Turm am Sehrohr und könnte alle Vorgänge um das Boot herum genau verfolgen und ſah auch, wie ein feindlicher Zerſtörer mit höchſter Fahrt auf uns zulief, um uns zu rammen. Ich konnte gerade noch„Achtung Rammſtoß“ durchs Boot rufen, als auch ſchon ein ungeheurer Stoß durchs Boot erfolgte und alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, unter mächtigem Getöſe über⸗ und durcheinander⸗ rollte. Das Boot richtete ſich zwar nach dem Stoß langſam wieder auf, hatte aber im Vorſchiff ein derartig ſchweres Leck bekommen, durch das das Waſſer hereinſtrömte, daß es in wenigen Minuten untergehen mußte Ich war mir über den hoffnungsloſen Zuſtand des dotes ſofort im Klaren und beſchloß ſoviel Mann der Be⸗ ſatzung, wie irgend möglich, zu retten, wenn ich ſie auch dadurch in engliſche Gefangenſchaft brachte. Ich befahl alſo alle Deckel ſo ſchnell wie möglich ſe öffnen und dann allen Leuten auszuſteigen — natürlich ins Waſſer— es hatte ja aber jeder eine Schwimmweſte um. In der ungeheuren Schnelligkeit in der ſich alle dieſe Vor⸗ gänge abſplelten und der Sorge um das Geſamtwohl des Bootes konnte ich mich natürlich um das Wohl des Einzelnen nicht küm⸗ mern und war erſt nach Untergang des Bootes in der Lage, die 350 aus dem Boot herausgekommenen zu zählen— es waren von 5 Mann 31, Ihr Bruder und 3 andere Leute waren nicht heraus⸗ gekommen. Ich habe erſt 4 Wochen nach der Gefangennahme— ſo lange wurde ich nämlich von den Engländern geſondert gehalten— Uberlebende Kameraden nach dem Verbleib Ihres Bruders fragen können, aber niemand konnte mir über ihn ſowie über den anderen Funkengaſt irgend einge Auskunft geben, ſodaß jch annehme, daß die beiden.⸗T.⸗Gäſte ſchon beim Rammſtoß ſelbſt verunglückt ſind der.⸗T.⸗Raum genau an der Stelle lag, wo der Rammſtoß es Zerſtörers das Boot traf. Sie können deshalb überzeugt ſein, daß Ihr lieber Bruder ſich nicht lange hat zu quälen brauchen und daß er mit aller Wahrſcheinlichkeit ſchnell aus dem Leben ge⸗ ſchieden iſt. Ich möchte Ihnen auch an dieſer Stelle nochmals ver⸗ ſichern, daß mir das Andenken an den mir ſo lieb gewordenen und ſo wackeren U⸗Boots⸗F.⸗T.⸗Gaſt W. B auch in meinem jetzt ſo ganz anderem Leben unvergeßlich ſein wird. Vielleicht intereſſiert es Sie, auch über das weitere Schick⸗ ſal vom U⸗Boot 110 etwas zu hören und ich will Ihnen den Schluß noch ſchnell erzählen. Kaum waren alſo die 31 Mann umter ſchwerſtem Granat⸗ und Maſchinengemehrfeuer der Engländer ausgeſtiegen, als auch ſchon ein neuer Zerſtbrer das Bodt rammte und dadurch endgültig verſenkte. Wir im Waſſer ſchwim⸗ menden wurden nach Untergung des Bootes nicht etwa ge⸗ rettet, ſondern es wurde mit Maſchinengewehren und Revolvern auf uns geſchoſſen und mit ſchweren Kohle⸗ ſtücken auf unſere Köpfe geworfen, daß es nur ſo krachte. Nach⸗ dem die Engländer die meiſten von uns auf dieſe Weiſe abge⸗ ſchlachtet hatten, wurden wir nach langen 15 Minuten endlich von Rettungsbooten aufgenommen. Von den 31 Mann waren ganze 13 gerettet. Wie durch ein Wunder bin ich durch all dieſes hindurchgekommen. Mord an wehrloſen deulſchen Seehelden. Korvettenkapitän a. D. Nitzſche, früher Kommandant von„U 108“, ſchreibt im„Berliner Lokal⸗Anzeiger“(Nr. 322): Der Kommandant der„Glasgow“ hat nach der Schlacht bei den Falklandinſeln einem Preſſeberichterſtatter gegenüber erzählt, daß die„Glasgow“ ſich der ſchwerbeſchädigten, vollkommen zerſchoſſenen und brennenden„Leipzig“ auf 180 Meter näherte. Der Komman⸗ dant des deutſchen Schiffes hatte die Ueberlebenden an Deck ver⸗ ———7 ſprach ihnen zu und verteilte Zigaretten unter ſie.„Sie tonden dicht beiſammen. Und di⸗„Glasgow“— ſo hat der eng⸗ liſche Kommandant wörtlich erzählt— machte ſie zu fünfzig und ſechzig nieder und verſtreute ihre Gebeine weit und breit. Die britiſchen Kanoniere weige ten ſich ſchließlich, weiter zu morden.“ Zu morden! Der engliſche Kommandant hält das Morden auck des wehrloſen Gegners für ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß er ruhig dieſen Ausdruck gebraucht; daß er ſeelenruhig erzählt, wie ſeinen eigenen Leuten das Hinmorden Wehrloſer ſchließlich zuviel wurde, Wehrloſer, deren Hinſchlachten keinerlei Vorteil brachte, da das engliſche Geſchwader Tauſende von Ge⸗ fangenen ohne weiteres hätte an Bord nehmen können. So ſah der Feind aus, den zu bekämpfen die U⸗Boote angeſetzt waren. So handelte er nicht nur in dem Fall: der„Leipzig“, ſondern überall, wo es ihm paßte. So ſetzte er ſich ohne Zwang über Recht und Menſchlichkeit hinweg. Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 35(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Lily von Berg ſchwieg, ſie wußte keinen Gegenbeweis. „Was gedeutſt Uu zu tun? fragte ſie nach einer Weile. „Kurt zu bitten, daß er die Scheidung einreicht, er ſoll klagen auf böswiuiges Berlaſſen. Das iſt ein Scheidungs⸗ grund. Ich kann ſie nicht einleiten, ich mag den wahren Grund nicht ſagen, ich will nicht, daß dieſe Szene vor Gericht breit getreten wird und den Zeitungen willtommenen Stoff für neue Senſationen bietet, ich will vor allen Dingen nicht, daß meine Verwandten den wahren Grund erfahren!“ „Dann wirſt Du aber für den ſchuldigen Teil erklärt, Theres, weiſt Du das auch?“ „Was liegt daran, Tante. Und bitte, ſei mir nicht bös, daß ich Dir ſolche Ungelegenheiten bereiten muß, aber Du als Frau wirſt mich verſtehen.“ Lily von Berg verſtand ſehr wohl. Das hatte ſie ſeit Jahren heimlich gefürchtet. Nun war es alſo dal Sie hätte zwar niemals geglaubt, daß Kurt Hardegg ſich ſo weit ver⸗ geſſen konnte. So lag denn das ganze Glück, das ſie ſo ſorg⸗ —5 für Theres aufgebaut, nach vierjähriger Ehe in Scherben. Nun hatten die beiden keine anderen Sorgen, da warf das Schickfal ihnen dieſen Stein in den Weg— Kurt war glücklich darüber geſtolpert! „Drüben geht Vaconius, Theres, er hat uns geſehen, laß Dir nichts merken!— lieber Freund“, begrüßte ſie den Ankommenden,„ſtaunen Sie über meinen lieben Gaſt!“ »»uUnſere Theres!— Verzeihung, wollte ſagen, Frau Theres, küß die Hand, verehrte Freundin, küß die Hand, ſchöne Frau Theres! Na, auch Kur gebrauchen und Helen⸗ quelle ſchlürfen? Oder nur ein bißchen Schönheit und Jugend nach Wildungen bringen“ Veddes nicht. Herr Geheimrat! Nur Tante guten Tag „„„ „Famoſe Idee! Mein Kompliment! Auf dieſe Weiſe profitiere ich alter Knabe auch von der köſtlichen Ueber⸗ raſchung. Der Herr Gemahl nicht dabei? Ich für meinen Teil würde eine ſo ſüße, kleine Frau gar nicht alleine fort⸗ laſſen, oder— ich führe mit dem nächſten Zuge hinterher!“ „Sie Schwerenöter“, drohte Lily von Berg,„trotz Po⸗ Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Die Reparakionsverhandlungen. Reparakionsſyſtem und Syſtem des Warenauskauſches. WB. Paris, 14. Juli. Der Petit Pariſien teilt mit, die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen Sachverſtändigen, die am 11. Juli aufgenommen worden ſeien, hätten zu einem wichtigen Ergebnis geführt. Dieſes Abkommen ſei erſt endgiltig, wenn der Bericht, der innerhalb 48 Stunden ausgearbeitet werden ſoll, von beiden Regie⸗ rungen angenommen worden ſei. Es handelt ſich dem Blatte nach um den Mechanis⸗ mus der Reparationsfrage und auf der andern Seite um den Warenaustauſch zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Einerſeits handle es ſich um eine Organi⸗ ſation, damit die franzöſiſchen Käufer der Wiederaufbau⸗ gebiete in birekten Kontakt mit den deutſchen Verkäufern ge⸗ bracht werden könnten, andererſeits könne ſich aber Frank⸗ reich nicht damit begnügen, die deutſchen Waren anzunehmen, ohne daß Frankreich Waren an Deutſchland verkauft. Deutſch⸗ land habe ſich über die augenblickliche Lage in den Rhein⸗ landen und über das Loch im Weſten beſchwert. Man ſei deshalb übereingekommen, dieſes unſichere Syſtem durch ein feſtes und rationelles Regime zu erſetzen. Die Kon⸗ trolle über die Ein⸗ und Ausfuhr, die augenblick⸗ lich in den Händen der J. A. K. liegt, ſolle gemeinſam mit der deutſchen Regierung ausgeübt werden. Ein Syſtem der Kontingente werde zugunſten franzöſiſcher Luxuswaren aufgeſtellt. Der Petit Pariſien fügt hinzu, Deutſchland und Frankreich ſeien alſo g. undſätzlich einig, ein gewiſſes Reparationsſyſtem und ein Syſtem des Warenaus⸗ tauſches zu organiſieren. Es blieben jedoch noch viele Probleme zu löſen übrig; aber man ſehe die Grund⸗ linien dieſes aufzuführenden Baues ſchon jetzt vor ſich und das würde den Bau erleichtern. Ueber die großen Linien der getroffenen Vereinbarungen wird unter anderem folgendes ausgeführt: Wenn Frankreich geneigt ſei, deutſche Waren anzunehmen, müßte man ihm ge⸗ wiſſe Zahlungserleichterungen einräumen. Mit⸗ hin müßten die Preiſe vorteilhafter ſein, als die unlängſt von Deutſchland für die angebotenen Holzhäuſer waren. Um dieſe verſchiedenen Schwierigkeiten zu löſen, ſcheint man ſich beiderſeits auf die nötigen Organi⸗ ſationspläne geeinigt zu haben, die im weſentlichen darin beſtehen, daß franzöſiſche Käufer in unmittelbare Be⸗ ziehung mit den deutſchen Verkäufern treten. Die Zahlung würde durch Vermittlung eines vom Staate ins Leben zu rufenden Amtes erfolgen, dem die franzöſiſchen Käufer ihre Zahlungen in Form von Entſchädigungszeugniſſen übergeben würden. Das Amt übernimmt es dann, die deutſchen Ver⸗ käufer in Mark auszubezahlen. Die Verwicklungen im nahen Iſlen. Diplomaliſche Demarche in Sofia. ONB. London, 14. Juli. In England iſt man über die Haltung der bulgariſchen Regierung beunruhigt und glaubt, daß Bulgarien Abſichten auf Thrazien habe. Das engliſche auswärtige Amt hat die italieniſche, rumäniſche, jugoſlawiſche und tſchechiſche Regierung aufgefor⸗ dert, ihre Vertreter in Sofia zu beauftragen, ſich einem Schritt desengliſchen Geſandten bei dem bulga⸗ riſchen Miniſterpräſidenten Stambulinski anzuſchließen, durch den die Aufmerkſamkeit des Miniſterpräſidenten auf die Ge⸗ fahr eines Bruches hingelenkt wird, den die Nichtreſpektierung des Vertrages von Neuilly zur Folge hatte. Die Parlamente von Rom, Belgrad, Bukareſt und Prag haben be⸗ reits dieſe Aufforderung der engliſchen Regierung in e gem Sinne beantwortet. Die Antwort der franzöſiſchen Regierung iſt noch unbekannt. In London hat man die Beſtätigung erhalten, daß ge⸗ wiſſe bulgariſche Elemente mit den Kemaliſten gemeinſame Sache machen, um einen Angriff auf Thrazien zu unternehmen. Wenn es der bulgariſchen Regierung nicht gelingen ſollte, ſo werden die Alliierten in Sofia intervenieren. Die Botſchafterkonferenz ſtellte auf Antrag Südflawiens feſt, daß die bulgariſche Regierung große Tru p⸗ penbeſtände und Waffenmengen verheimliche.2 „Unverbeſſerlicher Sünder! wollen Sie ſagen. Aber weder Podagra noch Zipperlein können Karl Maria Vaconius von 75 Schwärmerei für ſchöne Frauen, ich ſage ſchöne rauen abbringen. Das wird ſich erſt verlieren, wenn ſie mir den ſchwarzen Deckel auflegen. Aber ich hab' mir jagen laſſen, im Himmel ſoll's auch hübſche Engel geben—“ Der alte Herr lächelte ſpitzbübiſch. „So, ſo, Sie haben wohl den Himmel ſchon kontraktlich, 758 Geheimrat?“ lächelte Theres.„Dann kann's ja nicht ehlen!“ „Sie wollen mich wohl zu der Geſellſchaft mit den Bocks⸗ hörndeln und dem ungraziöſen Pferdehuf ſpedieren? Bin ich denn gar ſo ſchlecht? Ich mein', der gute Wille wird ſchließ⸗ lich auch etwas gelten“ „Dann allerdings kommen Sie ganz obenan in den Him⸗ mel!— Du mußt nämlich wiſſen, Theres, der Herr Geheimrat beſteht nur aus gutem Willen.“ „Na alſol“ „Es bleibt aber auch meiſt dabeil“ 0 Das fröhliche Geplänkel dauerte noch eine Welle, aber Vaconius fühlte doch den falſchen Ton aus Theres' Luſtigkeit. Sie 15 anſehend, ſagte er unvermittelt:„Perzeihen Sie, teuerſte Freundin, wenn ich mich da in Familienangelegen⸗ heiten miſche, aber unſerm Kind iſt etwas! Irgend etwas bedrückt unſere Theres, da fühle ich.— Sie dürfen mir nicht böſe ſein, Frau Theres. Glauben Sie nicht, daß ich mich in Ihr Vertrauen drängen will. Es tut mir weh, wenn ich Ihre Augen ſehe. Einmal ſchon haben ſie denſelben Aus⸗ druck gehabt, damals nach der Operation. Sie brauchen mich nicht ſo flehend anzublicken, ich will gar nichts wiſſen, aber das ſage ich Ihnen, hat Kurt Hardegg Sie enttäuſcht, dann nade ihm Gott! Dann werde ich mit ihm Abrechnung alten! Ich habe Sie als kleines Mädel gekannt, in der Kapelle, bei Ihrer Trauung konnte ich zum erſten Mal ſeit langer, langer Zeit wieder beten.„Herrgott, mach' mir das Mädel glücklich!“ habe ich gebetet aus. Herzen. und alles, was Ihnen an Leid oder Freude in Ihrer ſungen Ehe wider ⸗ fahren, habe ich mitgefühlt. Sie könnten mir nicht näher ſtehen, wenn Sie zu meiner Familie gehörten!“ Theres ſtreckte ihm die Hand hin:„Ich danke Ihnen, Herr Geheimrat!“ Eine heiße, runde Träne brannte auf ſeiner Rechten. 8 Selbſt Lily von Berg ſtanden Tränen in den Augen:„Ich e Die Botſchafterkonſerenz beſchloß deshalb, Maßnahmen zu er⸗ greiſen, die die bulgariſche Regierung zur Abrüſtung zwingen ſollen. Keine Deukſchen in der kürkiſchen Armee. ONB. Paris, 13. Juli. Das türkiſche Preſſebüro in Paris dementier t die Nachricht, daß in der kemaliſtiſchen Armee deutſche Offiziere kämpfen. Weder in der türkiſchen Armee noch in ganz Kleinaſten gebe es irgendeinen Deutſchen. Die Regierung von Angora unterhalte keine Be⸗ ziehungen zu Deutſchland. Die forkſchreitende griechiſche Offenſive. 0NB. Berlin, 14. Juli. Der griechiſche Bormarſch wird fortgeſetzt. Da die türkiſchen Verteidigungsanlagen weit von dem Ausgangspunkt der griechiſchen Offenſive entfernt liegen, wird das erſte ernſte Treffen zwiſchen Türken und Griechen nicht vor drei Tagen erwartet. Die Konferenz zwiſchen Kemal und General Har⸗ rington wird in Eneboli oder Ismis ſtattfinden. Dayriſcher Landtag. ONB. München, 14. Juli. Der Landtag genehmigte heute in namentlicher Abſtimmung die Aenderung des Landeswahlgeſetzes, die durch die Angliederunge Koburgs an Bayern notwendig geworden war. Koburg wird ſelbſtändiger Wahlkreis, der zwei Abgeordnete zu wählen hat. Dafür ſtimmten 113, dagegen 10 Abgeordnete. Die vorgeſchriebene Zweidrittelmehrheit des Hauſes, da es ſich um eine Verfaſſungsänderung handelte, beträgt 106 und iſt ſomit erreicht. Das Plenum erleßigte dann eine Anzuhl Ausſchußanträge. So wird der ſozialdemokratiſche Antrag betr. Aufhebung der Ver⸗ ordnung über Standrecht, Volksgericht und Kriegszuſtand ohne Er⸗ örterung im Plenum äbgelehnt, der Antrag, die Staatsregierung möge eine Eutſcheidung des Staatsgerichtshofes über die Rechts⸗ gültigkeit des Sperrgeſetzes herbeiführen, angenommen, ebenſo der Antrag, bei der Reichsregierung auf eine entſprechende Berück⸗ ſichtigung Bayerns beim Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete und der deutſchen Handelsflotte hinzuwirken. Dem Antrag, die Staatsregierung zu erſuchen, Ausſchrei⸗ tungen im Kraftwagenverkehr entgegenzutreten, wird und eine Reform des Viehhandels in die Wege zu eiten. Den Bericht des Wirtſchaftsausſchuſſes zu dem Antrag Coll⸗ witz betr. Einführ ung von Auslandsweinen erſtattet der pfälziſche Abgeordnete Munzinger, Bayr. Mittelpartei. Es findet ein Antrag Annahme, die Staatsregierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung auf Unterdrückung der unerlaubten Wein⸗ einfuhr aus dem beſetzten Gebiete und über Kehl hinzuwirken. Genehmigt werden die Anträge auf Erhöhung der Friſeur⸗ preiſe und auf Aufhebung der im Brau⸗ ewerbe ſowie auf Erlaubnis zum Ausſchank von 12prozentigem Bier ab 15: Auguſt bezw. 1. Auguſt. Die Interpellation Held, Mun⸗ zinger u. Gen über Maßnahmen gegen die Folgen der Trocken⸗ 12 heit in der Pfalzz und in VBayern wird von der Tagesordnung abgeſetzt, da die Staatsregierung nicht in der Lage iſt, die Inter⸗ pellation heute zu beantworten. Nach Erledigung weiterer kleiner Vorlagen wird die Sitzugg auf Freitag nachm. 4 Uhr vertagt, um dem Staatshaushaltsausſchuß Naum zur Weiterberatung der Ertragsſteuergeſetze zu geben. Der Ausſchuß tritt ſofort zuſammen. Eine Millionenvorlage für Wohnungsbaulen. ORB. München, 14. Juli. Ein Münchener Mittagblatt meldet, daß in dem heutigen Miniſterrate neben der Vorlage über die Kultivierung von Mooren und Oedland mit der Bereitſtellung von Mitteln für die Gemeinden zwecks Weiterführung der bereits begonnenen Wohnungsbau⸗ ten befaßt. Dieſe Vorlage iſt im Sozialminiſterium fertig geſtellt. Es handelt ſich um die Anforderung von 50 Millionen Mark zur Vereitſtellung von Krediten für die Gemeinden. Die Vorlage ſoll ebenfalls vor den Landtagsferien verabſchie⸗ det werden. Neue Kämpfe in Belfaſt. ONB. London, 14. Juli. In Belfaſt kam es abermals zu neuen Unruhen, in deren Verlauf 2 Poliziſten und 3 Ziviliſten getötet und mehrere Perſonen verletzt wurden. Das Parlament von Südirland trat geſtern zum 2. Male zuſammen. Nur 10 Deputierte waren anweſend. nun mache ich Ihnen den Vorſchlag, Sie ſpeiſen mit mir, falls Sie nichts Beſſeres vorhaben, auf der Veranda des Fürſt⸗ lichen Badehotels zu Abend. Frau Theres, da konzertiert eine Zigeunerkapelle, ich ſage Ihnen— Sie werden ja ſehen, ob ich zuviel verſprachl ich müſſen die Damen jetzt entſchul⸗ digen, ich muß noch zum Verſchönerungsrat. uf Wieder⸗ ſehen heut' Abend.. „Ein guter Menſch!“ Lily von Berg blickte ihm gerührt nach. 15 habe ihn doch balc beurteilt. Siehſt Du, Theres, in ſolchen Fällen zeigt ſich der wahre Freund!“ „Ankomme morgen vormittag. Hilf mir. zählte Theres nichts davon. Am folgenden Morgen 1 77 ſie Theres fort, kaum eine Viertelſtunde ſpäter raſte ein Auto heran. „Tante Lily, wo iſt Theres?“ Kurt Hardegg ſtand da, etwas blaß, e. gab keine Erklärung, bot keinen guten Tag.„Ich muß Theres ſprechen.“ „Theres iſt ausgegangen, Kurt. Bitte, nimm Platz.“ „Und meine Depeſche?“ da biſt. Und was ſoll werden?“ „Theres muß natürlich wieder zurückkommen! Lächerlich, dieſe Empfindlichkeit! Sie kann mir doch keinen Eklat machen. Erſt beleidigſt Du Deine Frau, nun ſchilſt Du ſie empfindlich! Jetzt ſoll alſo mir nichts dir nichts alles vergeſſen ſein, un wünſcht! Weil er den Eklat fürchtet! Nicht wahr, er könnte wieder Deiner Zukuknft ſchaden?“ „Es tut mir ja von Herzen leid, ich kann es doch nicht unge“ ſchehen machen! 0 mir lieber, daß ich mit werde! Was ſoll ich denn ohne ſie?“ „„Und in einem halben Jahre, Kollege vorgezogen wird, machſt Du ihr dieſelbe Szene odel ganzen Sache iſt. Das geht ſo lange, bis der Haß daſteht un, es kein Jurück meht gibt, denn Du biſt nicht der Mann, der ſich Beherrſchung auferlegt. „Mit andern Worten:„Du willſt mir nicht helfen!“ Kurt durchmaß mit großen Schritten das Jimmer.„Natürlich, Ddu biſt eine Fraul Ich hätte mir ja denken können, daß Du der dagra noch immer der Alte!“ 11857 manches abzubitten, Vaconius, ich habe Sie bis eute nicht gekannt“ r da herausgeſucht!“ 1 5 Recht geben würdeſt. Einen ſchönen Anwalt habe ich m Fortſetzung folgt.) zoch habe ſie ertra weggeſchickt, ſie weiß nicht, daß Du Donnerskag, den 14. Juli 19217. ebenfalls zugeſtimmt, desgleichen des abgeänderten Antrag der B..⸗P., Auswüchſen im Lebensmittelhandel ent⸗ auch eine Millionenvorlage beſprochen wird, die ſich „Was auch geſchehen, Frau Theres, Kopf hoch!— Und Zu Hauſe wartete eine Depeſche auf Frau von Berg. Kurt.“ Sie er⸗ „So?“ Frau von Berg lächelte ironiſch.„Echt männlich! Theres ſoll zurückkommmen, weil der Herr Gemahl es ſo „Tante Liliy, verhöhne mich nicht!“ bat Kurt gequäll. heres einig wenn Dir wieder ein läßt ſie es entgelten, ſie, die doch völlig uiſchgldeg an . — JJC( AAAAßßßCcß ˙d — K4——2——— 0 it it e + ne Donnerstag, den 14. Juli 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 320. Stäoͤtiſche Nachrichten. Sonutagsruhe und Ladenſchluß in den Verkaufs⸗ geſchäften. Seit Jahrzehaten erſtrebt, ſo wird uns aus Kreiſen der kauf⸗ männiſchen Angeſtellten geſchrieben, die organiſierte Angeſtellten⸗ chaft ſchon die vollige Sonntagsruhe, ſowie einen frühzeitigen(6 Uhr) Ladenſchlutz. Unzählige Eingaben an den Reichstag, wie auch an den Landiag, ſewie Gemeinden, den Landeskommiſſär uſw. dien⸗ ten dieſen Beſtrebungen. Der Erfolg war bisher immer nur ein teilweiſer. Selbſt die heutigen mageren Geſetzesbeſtimmungen wer⸗ gen von den Ladeninhabern vielfach umgangen. Die Handelsauſſicht iſt bei weitem nicht in dem Maße aufgebaut, um eine entſprechende ontrolle ausüben zu können. Die Angeſtellten in den kleineren Geſchäften derfügen auch über keinerlei Machtmitu, um die Durch⸗ ührung der geſetlichen Beſtimmungen zua erzwingen. Die Arbeit⸗ laſſen kein Mittel unverſucht, um eine Erweiterung der Ver⸗ aufszeit durchzuführen ind wollen nach Möglichkeit morgens vor Uhr und abends nach 7 Uhr den Laden aufhalten. Wir appellieren heute an das kaufende Publikuml Gönnt den Angeſtellten Licht, Luft und Sonne. Ihr ſelbſt habt auch in den meiſten Fällen den freien Samstag⸗Nachmittag erkämpft und abt volle Sonntagsruhe. Die Verkaufs⸗Angeſtellten kennen keinen freien Samstag⸗Nachmittag und eine große Mehrzahl der Verkaufs⸗ ngeſtellten muß ſogar Sonntags tätig ſein, an einem Tage, der von der großen Mehrzahl der Bevölkerung als Ruhetag angeſehen wird. Wit bitten das kaufende Publikum, mitzuwirken und den Angeſtellten zur Erringung der gleichen Ziele zu verhelfen. An den onntagen bitten wir, jeden Einkauf zu unterlaſſen. Wir bitten aber auch das kaufende Publikum, an den Wochentagen uns insbe⸗ ſondere an den Samstagen mit den Einkäufen nicht bis abends 6 zu warten, ſondern früher in den Geſchäften zu erſcheinen, wo⸗ urch es dann auch möglich iſt, das kaufende Publkium in einer ſach⸗ gemäßen Weiſe zu bedienen. Allen Beteiligten bleibt viel Verdruß dabei erſpart. 8 In den meiſten Fällen ſind es Euere eigenen Töchter und öhne, die von der durch den ſpäten Einkauf bedingten Verlänge⸗ rung der Arbeitszeit betroffen werden. Durch einmütige Befol⸗ gung dieſes Wunſches der Angeſtellten werden auch olle noch ſozial rückſtändig denkenden Ladenbeſitzer überzeuat werden, daß ihr Wider⸗ tand gegen dieſe berechtigte Forderung der Angeſtelltenſchaft ein ſinn⸗ und rückſichtsloſer iſt und den Geſetzqeber veranlaſſen, nicht 80 beabſichtigt) eine Verſchlechterung der Beſtimmungen über adenſchluß und Sonntagsruhe herbeizuführen, ſondern dem ringenden Wunſche nach vollſtändiger Sonntagsruhe auch bei uns nachzukommen. 8 5 D3. Ausbildung von Lehrern für den Bolksſchulunierricht. Vom Sepfember bis 22. Oktober ds. Is. wird in Konſtanz ein Lehrgang ur Ausbildung von Fortbildungsſchullehrern abgehalten werden. eſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 23. Juli vorzulegen. 24 8Bäderwoche für das Oberſchleſier⸗Hülfswerk. Vom 17. bis 2. Juli werden, wie bereits gemeldet, in allen Bädern Deutſchlands ammlungen für das Oberſchleſier⸗Hilfswerk veranſtaltet werden. Dilt alle größeren Bäder Deutſchlands haben ſich bereits in den ſtaltrl der Sache geſtellt und beabſichtigen, mit verſchiedenen Veran⸗ altungen die Sammeltätigkeit aufzunehmen, ſodaß gehofft werden daß erhebliche Summen zuſammenkommen.— Kurdirektionen ſ Badeleitungen, die ſich nicht dem Oberſchleſter⸗Hilfswerk ange⸗ hloſſen haben, werden gebeten, ſich telegraphiſch an das Oberſchleſier⸗ Hilfswerk, Unter den Linden 78. Berlin NW. 7, zu wenden. 5 ch. Bom Hauptmarkt. Infolge der anhaltenden Trockenheit blie⸗ en heute viele Erzeuger dem Hauptmarkt fern. Immerhin ſind die Zufuhren noch verhältnismäßig gut zu nennen. Die Aufwärts⸗ A ene in einzelnen Marktwaren hält an. Heute koſteten: 951 Kartoffeln.35—.70 Mk., Bohnen.80—.00 Mk., Blumen⸗ 100., Ni, Srinat.50 Mi. Wirſing 140—.50 Mk. Notkraut 80.—2 Mk., Weißkraut.40—.60 Mk. pro Pfund und 130 Mk. per Aceer Kohlrabi, 3 Knollen..50—.40 Mk., Kopfſalat.20—.50 ., Endivienſalat.20—.60 Mk., Sellerie.86—.00 Mk., Zwiebeln 00—.20 Mk., Gelbe Rüben.40—.60 Mk., Karotten.50—.60 Zin Biſchel, Pflückerbſen.00—.70 Mk., Furken 3— ur 25077..50 Mk., Birnen.40—.00 Mk. Pfirſiſche.50—.00 Mk., 100 ſen 12—14 Mf., Kirſchen.50—.00 Mk., Tomaten.50, Eier 8.70 Mk., Butter 25—26 Mk. In Wild und Geflügel war Aetoten Reh zu 12 Mk. pro Pfund, lebende Hühner zu 15—40 Mk., en zu 30—40 Mk. und Gänſe zu 40—60 Mk. Der Marktwerkehr r 85 ganzen Vormittag über recht lebhaft. p. Wie die teuren Obſtpreiſe enfſte 8000 Pfd. Hei⸗ —— eeren gelangen jeßt in 42 Verkauf. Einkaufs⸗ 5 iſt 2 Mk., Verkaufspreis 1 Mt. das Pfund. Liegt hier wirk⸗ Wucher vor? Der Händler ſagt nein und ſtellt nachſtehende, auf: weite Verbraucherkreiſe intereſſierte Selbſtkoſtenberechnung Frachteinkau spreis 2 Mk. das Pfund, für 80 Ztr. 16 800 Mk., Geldſt von Regensburg 3200 Mk., Anfuhr und Verladung 600 Mk., Reiſopeſen 7 Proz. 1200 Me., Verpackung zu Zentner 2000 Mk. ſeſpeſen und Fahrt des Aufkäufers 800 Me⸗ Umſatzſteuer 600 derz Gewichtspverminderung(5 Ztr.) 1000 Mk., Ausfall an ver⸗ 28 900 50 Früchten 500 Mk., Abfuhr und Arbeitslohn 300 Mk., zuſ. ſind o. Mk. oder 3,50 Mk. Selbſtkoſtenpreis für das Pfund. Jepoch auch von kleinen Händlern Heidelbeeren zu 5 Mk. und 5,50 auch dieſer Preis berechtigt iſt. Die Rechnung des Händlers mag 5 auch ſtimmen, dem gequälten Verbraucher nützt es doch nicht viel. Pb. Magazinbrand. Geſtern abend zwiſchen 10½% und 11 Uhr entſtand in der verlängerten Jungbuſchſtraße Nr. 3 in einem Maga⸗ zin des Badiſchen Güteramtes Mannheim auf bis jetzt noch un⸗ aufgeklärte Weiſe, vermutlich durch Selbſtentzündung, Feuer. Der entſtandene Schaden iſt ſehr bedeutend. Der Berufsfeuerwehr gelang es, im Verlaufe nach einer Stunde das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Erhebliche Vorräte an Benzin, Terpentinöl, Putz⸗ wolle uſw. ſind dem Feuer zum Opfer geſallen. pb. Tödlicher Unglücksfall. Am Dienstag vormittag ſtürzte der verheiratete 45 Jahce alte Zimmermann Jakob Bierreth von Wallſtadt, wohnhaft Kolonie Wohlgelegen 51, in einer chemiſchen Fabrik in Käfertal, aus einer Höhe von etwa 25 Metern von einem herab, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Der Tod trat ſo⸗ ort ein. pb. Beim Baden im Neckar ertrunken iſt am Dienstag abend der 19 Jahre alte ledige Kaufmann Heinrich Hauck, Seckenheimer⸗ ſtraße 27 wohnhaft. Seine Leiche wurde geſtern Abend unterhalb der Riedbahnbrücke geländet.— Im Altrhein bei Sandhofen ertrank ebenfalls beim Baden geſtern nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr der 13 Jahre alte Volksſchüler Wilhelm Trietſch, wohnhaft in Sandhofen, Untergaſſe 45. Seine Leiche konnte bald darauf gelän⸗ det werden. pb. Lechenländung. Geſtern wurde im Rhein beim Städtiſchen Freibad in Neckarau eine vollſtändig nackte unbekannte, männliche Leiche geländet. Beſchreibung: Etwa 18 bis 20 Jahre alt,.55 bis 1,60 Meter groß, ſchlank, blonde Haare und braune Augen. Im Oberkiefer fehlen die beiden vorderſten Schneidezähne pb. Selbſtmo-d. In der vergangenen Nacht machte eine 75 Jahre alter Schneider, im Lindenhoſſtaditeil wohnhaft, in der Nähe des Birkenhäuschens(Waldpark) ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Die Beweggründe zur Tat ſind unbekannt. Parteinachtichten. pPolitiſches Semimar der Deulſchen Volksparlei. Im zweiten Vortrag über„Die Beboölkerung Polens in Ver⸗ gangenheit und Gegenwart“, der am Mittwoch ſtattfand, ſchilderte Herr Oberlehrer Knodel zunächſt die ſlawiſchen Polen, ſodann die Litauer, in kurzen Umriſſen auch die Zigeuner in Polen und endlich die Deutſchen im fla⸗ wiſchen Oſten. In anſchaulicher Weiſe wies er nach, wie der Volkscharakter mit den Bodenverhältniſſen und Wirtſchaftsſormen zuſammenhängt, wie vor allem auch Dichtung und Religion da⸗ durch ſtark beeinflußt wurden bis 55 den heutigen Tag. Einförmig wie das Land iſt die Bevölkerung, ſeit zwei Maſſe; individuelle Betätigung war unmöglich. Die Haus⸗ gemeinſchaft mit ihrem ſtarren Zuſammenhalten fördert die Volks⸗ vermehrung und das Zuſammengehörigkeitsgefühl, erzeugt aber 8 gleichgültiges Dahindöſen der Muſſe, die aber durch Aus⸗ ſicht auf Beute oder unter der Maske religiöſen Eifers leicht zu Raubzügen und Aufſtänden aufgeſtachelt werden kann, früher ſchon wie heute noch. Hat der Hauskommunismus auch bis heute zähes Aushalten bewirkt, ſo hat die demokratiſche Gleich ⸗ macherei in Gemeinde und Staat die Hauptſchuld am wirtſchaftlichen Tlefſtand der Slawen. In einem Staat, wo ein Einzelner jeden Beſchluß unmöglich machen oder um⸗ ſtoßen konnte, wie es im polniſchen Reichstag der Fall war, konnte das Ganze nicht gedeihen. Schiller läßt einen foriſchrittlichen Polen nicht zu Unrecht ſagen: Der Staaltmuß untergehn, frühoder ſpät, wo Mehrheit ſiegt und Unverſtand A Die Schilderung der Religionsbräuche, ihrer Toten⸗ und Liebesfeſte feſſelte die trotz der Hitze zahlreich erſchie⸗ nenen Hörer ſo, daß ſie am Schluß ihren Dank durch lebhaften Bei⸗ fall bekundeten. Die Zuſtände und Charaktereigenſchaften unſerer öſtlichen Nachbarn ließen manche Parallele mit unſern heutigen Verhältniſſen ziehen und legte den Entſchluß nahe:„Zeigt mir der Freund, was ich kann, zeigt mir der Fein d, was ich muß. Nächſten Mittwoch wird Herr Stadtpfarrer Vath die nord⸗ öſtlichen deutſchen Nachbarn, Die Balten in Geſchichte und Gegenwart' behandeln. veranſtaltungen. *Reigen und Volksſpiele. Feſtliche Stunden wurden geſtern der Volksſchuljugend durch die Wiederholung der Reigen und Volksſpiele, die von den ſtädtiſchen Kinderhorten auf dem kürzlich hier ſtattgefundenen Kongreß für Volks⸗ und Jugendſpiele vorgeführt wurden, bereitet. Zwei Aufführungen ver⸗ ſammelten nachmittags mehrere tauſend Schüler und Schülerinnen, die gegen ein geringes Eintrittsgeld, das der Kindererholungsfür⸗ ſorge zugute kommt, Zutritt erhielten, im Nibelungenſaal. Kinder ſind immer dankbarer als Erwachſene. Und ſo ſpiegelte ſich denn auch auf den vielen jungen Geſichtern helles Entzücken und taunende Bewunderung wider, als die Reigen und Volksſpiele, von enen ſie ſchon viel Schönes gehört hatten, in bunter Reihe zur Wiedergabe gelangten. Es wird wohl das nächſte ſein, daß Lehrer und Lehrerinnen mit der Frage beſtürmt werden, ob es denn nicht möglich iſt, in der Spielſtunde der Volksſchule das muſtergültige Beiſpiel der ſtädtiſchen Kinderhorte nachzuahmen. Die Wirkung der Vorführungen wurde weſentlich durch die Koſtümierung der keit und Anmut tanzten, ſchritten und ſangen. Ein Stück echten Volkstums erſtand auf dem einfach, ſinnig geſchmückten Podium des Nibelungenſaales. Für die Erwachſenen waren es vertraute Klänge, denn ſo hatten ſie ſich ja auch oft als Kinder im Kreiſe gedreht. Alle Darbietungen klappten vorzüglich, wozu auch die gute Beglei⸗ tung durch ein jugendliches Quartett mit Klavier beitrug. Ein unter der Leitung des 1 85 Hauptlehrers Gaber friſch und klangſchön geſungener Chor begann und beendete die Vorführungen, über die nur eine Stimme des Lobes herrſchte. Hier war wieder mal Mannem vornel der Raubmord in heidelberg. Trauerfeier für Oberbürgermeiſter Buſſe. &Heidelberg, 13. Juli. Heute abend nach 6 Uhr fand vor der Kapelle des Pulhologiſchen Inſtituts eine Trauerfeier für Oberbürgermeiſter Bufſe ſtatt. Vertreten waren Staat, Stadt und Univerſität, auch nahmen außer Angehörigen des Ermor⸗ deten zahlreiche Perſonen aus der Bürgerſchaft an der Feier teil. Die Trauerrede hielt Stadtpfarrer Goetz. Er betonte, daß die beiden Getöteten ihrer gemeinſamen Liebe zur Natur zum Opfer geſallen ſeien. Nicht nur in Heidelberg, ſondern in ganz Deutſchland werden weite Kreiſe das furchtbare Verbrechen bedauern und an dem großen Schmerz der Angehörigen teilnehmen. Es ſei eine be⸗ merkenswerte Fügung. daß der letzte Brief der Gattin des Ermor⸗ deten auch dazu beſtimmt war, die ruchloſe Tat ans Licht zu bringen. Als die Rede mit dem Gebet geſchloſſen wurde, ſenkten ſich die mit dem Trauerflor verſehenen Fahnen der ſtudentiſchen Verbin⸗ dungen über den Sarg Dann trat Oberbürgermeiſter Profeſſor Dr. Walz an den Sarg legte im Namen der Stadt einen Kranz nieder und drückte die Teilnahme der Heidelberger Bevölkerung an dem traurigen Vorfall aus, in deſſen Verurteilung ſich alle Heidel⸗ berger einig ſeien. Es wurden nun noch einige Kränze niedergelegt, und dann trugen Angehorige des ſtudentiſchen Korps Vandalia, dem Oberbürgermeiſter Buſſe angehört und bei dem er noch kurz vor ſeiner Ermordung einige Male als Gaſt geweilt hatte, den Sarg 555 Leichenwagen, während die Muſik einen Trauerchoral ſpielte. m Trauerzug, der ſich nun bildete, ſchritten die Muſik und die von ſechzehn ſtudentiſchen Verbindungen mit ihren Fahnen dem Wagen voran. Dem Leichenwagen wuͤrde die Fahne der Vandalia nachgetragen. Ein Vandale trug Band und Mütze des Getöteten auf einem Kiſſen nach. Dann folgten die Angehörigen, Vertreter der Stadt Herford und die anderen zahlreichen Teilnehmer des eee unter ihnen weitere Vertreter der Heidelberger ſtädtiſchen Behörden, der Rektor der Univerſität, der Unterſuchungs⸗ richter und viele Studenten. Auf dem Wege zum Bahnhef bildeten Tauſende Spalier, um den Zug zu erwarten. Auf dem Bahnhof wurden Trauerchoräle geſpielt, bis die Leiche im Wagen unterge⸗ bracht war. Im Laufe des Abends ging der Wagen nach Herford ab, wo die Leiche auf Koſten der Stadt feierlich beigeſetzt werden ſoll. Die Leiche des Bürgermeiſters Werner, der bekanntlich zu⸗ letzt in Heidelberg gewohnt hatte, wird hier beſtattet werden. Ber eeee hat die Genehmigung zur Feuerbeſtattung ge⸗ geben. c& Heidelberg, 14. Juli. Heute vormittag fand im Krema⸗ torium auf dem Heidelberger Waldfriedhof die Trauerfeier für den ermordeten Vürgermeiſter a. D. Werner ſtatt. Dabei waren die ſtädtiſchen Behoͤrden und die Univerſität vertreten. Der Bachverein ſang einige Choräle. Univerſitätsmuſikdirektor Dr. Her⸗ mann Poppen ſpielte auf dem Harmonium verſchiedene Trauer⸗ weiſen. Stadtpfarrer Schmidt⸗Neuenheim hielt die Trauer⸗ predigt. Kränze wurden von Herrn Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz im Namen der Stadt Heidelberg, von dem Rektor der Univer⸗ ſität und von einem Vertreter der Studentenverbindungen nieder⸗ gelegt. Im Anſchluß an die Trauerfeier erfolgte die Verbrennung der Leiche im Krematorium. Zu der Trauerfeier hatten ſich wie⸗ derum einige Hundert Perſonen eingefunden.— Der verhaftete Siefert hat noch kein Geſtändnis abgelegt. * In Pforzheim wurde ein Zigeunerpaar verhaftet, das ſich durch Reden verdächtig machte. Die Frau ſagte zu ihrem Manne bei einem Streit im Wirkshaus, er ſolle nur ruhig ſein und an die Bürgermeiſter in Heidelberg denken. Die Verhafteten wurden nach Heidelberg transportiert, doch behauptet die Zigeunerin. ſie habe die Worte in ihrer Trunkenheit ausgeſtoßen, ohne daß ihnen eine Tatſache zugrunde liege. Beide wollen in der fraglichen Zelt in einer anderen Gegend geweilt haben. Dieſe Behauptung wird zurzeit nachgeprüft. Man glaubt hier nicht, daß ſie mit der Ermor⸗ dung der Bürgermeiſter zu tun haben. An der Täterſchaft des Siefert dürfte kaum zu zweifeln ſein. Aus dem Lande. Perſonalveränderungen im badiſchen Slaatsdienſt. VBerſetzt wurden der ſtellvertretende Direktor an der Heil⸗ und e Emmendingen, Dr. Adolf Groß, an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Konſtanz: Bezirksarzt Dr. Joſef Volk in Bühl nach Ueberlingen: die Oberſuſtizſekr⸗täre Liede beim Amtsgericht Pforzheim zum Notariat Durlach, Auguſt Lumpp beim Notariat Amtsgericht Waldkirch, Otto Tſchann beim Amtsgericht ldkirch zum Notariat Lahr und Joſef Krei⸗ mes beim Notariat Weinheim zum Amtsgericht Weinheim; die Kanzleiaſſiſtenten Heinrich Nlevergelt beim Notariat Karls⸗ Chargierten — gelangt und bier wäre doch nachzugeben, ob! Mitwirkenden erhöht, die überdies mit ganz reizender Natürlich- ruhe—IV zum Oberlandesgericht Karlsruhe, Karl Dechert ie deutſche Geſchichtswiſſenſchaft in Gefahrl dom e ſchwerer Zeit hat einſt vor hundert Jahren der Freiherr ſchen den Glauben in ſich genährt, daß die Erneuerung deut⸗ Erfaſf ebens auf der wahrhaftigen Erkenntnis und dem lebendigen Jahre Ider deutſchen Geſchichte beruhen müſſe. Die von ihm im kunde 1819 gegrundete Geſellſchaft für ältere deutſche Geſchichts⸗ ſchicht Hat dieſer Aufgabe gedient, 1 den reichen Schatz der Ge⸗ Monu quellen des deutſchen Mittelalters in der großen Sammlung de Germaniae hiſtorica erſchloſſen und zu ihrem Teil da⸗ Halt v dem erſtarkenden Nationalbewußtſein Slolz und inneren es ſedenhen, Jetzt nach dem Zuſammenbruch Deutſchlands muß deutſch rum die Aufgabe unſerer Generation ſein, aus der nft den Vergangenheit das Vertrauen auf die Zu⸗ Gegenwaleres Volkes herzuleiten. Die Ereigniſſe der ungheen der Erwart ruhen auf der Geſchichte des leßten Jahrhunderts: Auf der Neuß ung eines neuen deutſchen Bewußtſeins, auf der Einigung Reicheg ſchen Stämme und Staaten, auf der Entwickung des neuen die Grü gur Weltpolitit und Weltwirtſchaft. Es gilt nun einerſeits ſtrophe ude, weshalb ein ſo großes Streben mit ſo tragiſcher Kata⸗ 08 mußte, zu erkennen, andererſeits aber auch aller ge⸗ ebensmächte des Aufſtieges und der unverbrauchten Kräfte bewußt zu werden; wir dürfen von der unpar⸗ eſchichtsforſchung erhoffen, daß ſie Schuld und Unſchuld mi volles Recht unter den Völkern beſtätige und uns Kultur und deut und Vertrauen auf deutſches Volkstum, deutſche Ale 2n. 15 chen Staat erfülle. zu d ulgabe, die letzten 100 Jahre nach ſolchen Geſichtspunkten Und dabforſchen, wird damit zu 55 5 nationalen Pflicht. deutſchen Miſic) dabei ähnlich, wie bei den Geſchichtsquellen des die luttelalters. um eine Arbeit von Jahrzehnten handelt, um ſonen, 05 die⸗ zahlreicher Denkwürdigkeiten der handelnden Per⸗ der Einzelſt ie Erſchließung der politiſchen Akten des Reiches und geiſtigen Hebaten. um die Durchſorſchung des wirtſchaftlichen und por tein ens. ſo darf auch ſetzt wie einſtmals durch den Frhrn. heiliger Liebe gerufen werden zu gemeinſamer Arbeit aller, die von Die Mür zum VPaterland beſeelt ſind. dieſes paterlänchner Hiſtoriſche Kommiſſion ſtellt ſich an die Spitze and n Lelgen Sie hat vor 2 ſeitd old Rankes große geſchichtliche Arbeiten eingeleite dalte ter, durchgeführt, die 992 2155 den Geſchichtsquellen des elal chen. Geſ Monumenta Germaniae hiſtorica, der Stolz der kraphie, die Eichtsforſchung ſind: Die allgemeine deutſche Bio⸗ gasakten dessbromten der deutſchen Städte, die deutſchen Reichs⸗ die Brlefe und Altſehenden, Mittelalters und der Reformationszeit, kten zur Geſchichte des 16. und 17. Jahrhunderts. die Jahrbücher des deutſchen Neiches im Mittelalter, die Quellen und Erörterungen zur baheriſchen und deutſchen Geſchichte, die Geſchichte der Wiſſenſchaſten in Deutſchland uſw. Die Hiſtoriſche Kommiſſion wird auch das neue Unternehmen im Geiſte des Frhrn. vom Stein für Wiſſenſchaft und Vaterland zu geſtalten wiſſen und Volke in unerbittlicher Wahrheitsliebe ein neues Denkmal ſeines Weſens, ſeiner ſchöpferiſchen Kraft ſeines Irrens und Strebens auf⸗ zubauen vermögen. Die Kräfte der Hiſtoriſchen Kommiſſion, ſeit Jahrzehnten in umfangreichen, noch fortlaufenden Arbeiten feſtgelegt, reichen nicht aus, ein Werk durchzuführen, an dem ein Menſchenalter und länger gearbeitet werden muß. Sie ruft deshalb dazu auf, daß ſich Freunde der deutſchen Geſchichte zu einer Geſellſchaft zuſammenſchließen und dem neuen Unternehmen die nötigen Mittel zur Verfügung ſtellen. Es handelt um wiſſenſchaftliche Erkenntnis und um tätige Mitarbeit an geiſtigen Erneuerung Deutſchlands— es werden ſich, wie vor hundert Jahren, Vaterlandsfreunde finden, die die Größe dieſer erkennen und Hand in Hand mit der Münch⸗ 15 Hiſtoriſchen Kommiſſion ſich in den Dienſt des Unternehmens ellen. M. Ritter, Bonn, Präſident der Hiſtoriſchen Kommiſſion; E. Marcks, München, Sekretär der Hiſtoriſchen Kommiſſion. Die Mitglieder der Hiſtoriſchen Kommiſſion: G. Beckmann, Erlangen. G. v. Below, Freiburg. Fr. v. Bezold, Bonn. E. Brandenburg, Leipzig. M. Döberl, München. A. Dopſch, Wien. W. Goetz Leipzig. H. v. Granert, München. J. Hanſen, Köln. H. Herre, München. P. Kehr, Berlin. M. Lenz. Hamburg. G. Leidinger, München. Fr. Meinecke, Verlin. G. Meyer v. Knonau, Jurich K. A v. Müller, München. H. Oncken, Heidel⸗ berg. L. Quidde, München. O. Redlich, Wien. S. v. Riezler, München. A. Schulte, Bonn. Zur Mitunterzeichnung des Aufrufes haben ſich u. a. bereit erklärt: Fürſt Bülow. Geheimrat E. v Fromm, Etterzhauſen(Oberpfalz). Staatspräſident Dr. v. Hieber, Stuttgart. Minſſterpräſident Dr. v. Kahr, München. Geh. Rat Prof. Dr. v. Oechelhäuſer, Karlsruhe. Rarl der Große und der Main⸗Donau⸗Kanal. (Zum Baubeginn des Main-Donaukanals.) In dieſen Tagen wird mit dem Bau des Main⸗Donaukanals begonnen und ſo ein Projekt hergeſtellt, das beieits Karl der Große in Angriff genommen hat. Ein volles Jahrtauſend iſt alſo ver⸗ gangen, zwiſchen einem großen Gedanken und ſeiner Ausführung. Karl der Große war es, welcher als Erſter dieſen Plan aufnahm und in die Tat umzuſetzen verſuchte, indem er die Altmühl mit Rezat verbinden und ſo einen Waſſerweg zwiſchen Donau und Main herſtellen wollte. Das neue Projekt ſchlägt, wenn auch nicht den gleichen, ſo doch einen ähnlchen Weg ein. Der Kanal ſoll vom Main über Nürnberg und bei Beilngries zur Donau führen, wobei der Unterlauf der Altmühl, welcher durch den Ludwigskanal ſchon ſchifſbar gemacht iſt, einen wichtigen Abſchnitt bildet. Wean es unter dem großen Kaiſer nicht zur Durchführung des Unternehmen⸗ kam, ſo trugen die geringen techniſchen Hilfsmittel der damaligen Zeit die Schuld daran. Regengüſſe und ſumpfiges Gelände er⸗ ſchwerten die Durchführung der Arbeiten immer mehr und michten ſie endlich unmöglich, ſehr zum Verdruß des weitblickenden Herr⸗ ſchers, der den hohen wirtſchaftlichen Wert der Waſſerſtraßen wohl zu würdigen wußte. Nach damaligem Brauch ſuchte man die Ein⸗ ſtellung der Arbeiten durch übernatürliche Einwirkungen und War⸗ nungen zu erklären. Aventinus, der Altmeiſter der bayeriſchen Geſchichts⸗ ſchreibung, berichtet in ſeinen„Anglen der Bayern“ darüber: Es ſollten ſich gar wunderliche Dinge während der Arbeiten zugetragen haben. Ganze Haufen Getreidekörner wurden auf den Feldern gefunden, aber wenn das Vieh davon fraß, ſtarb es augenblicklich; das aus dieſen Körnern gewonnene Mehl verſchwand unter den Händen der Müller auf rätſelhafte Weiſe. Die Arbeiter. welche in den Gräben arbeiteten, wurden durch allerlei ſpukhafte Dinge ge⸗ ängſtigt, man hörte Lärm und Geſchrei und andere ſchauerliche Geräuſche, und manche wollten ſogar das wilde Heer durch die Lüfte toben gehört haben. Man ſieht heute noch Spuren diefes Karels. des Karl⸗Grabens, der Foſſa Caroling. und zwar in der Nähe von Weißenburg am Sand. Bei der Station Grönhard (fünf Kilometer füdlich oon Weißenburg), gleich beim Austritt aus dme Bahnhof rechts und bis zum nahen Bahnwärterhäuschen, zieht ſich eine von niedrigen Dämme, eingefaßte Rinne nach dem öſtlich lienenden Dorf Jettenheim hin; am Schnittpumkt mit der Bahnlinie, von der aus ſie leicht und deutlich zu ſehen iſt, biegt ſie ſcharf nach Süden um und geht der Bahn zur Seite, wobei ſich die mit Nadel⸗ holz bewachſenen Dämme bis zu zehn Meter erheben. Kunſt und Wiſſen. DDer Ausbau badiſcher Hochſchulen. Wie wir ſchon gemeldet haben, ſind dem Miniſterium des Kultus und Unterrichts aus der zweiten Rate des dem badiſchen Staat aus dem Erlös des entbehr⸗ lichen Heeresguts zufließenden Gewinnanteils von 945 000 Mark 600 000 M. überwſeſen worden. Dieſer Betrag wird für Zwecke des Hochſchulweſens ve.ewerdet und zwar entfallen davon 280 000 M. als Zuſchuß zum Neubau und zur Einrichtung der orthopädiſchen Anſtalt in Heidelberg, 140000 M. als Zuſchuß zum weiteren Ausbau der Univorſitätskinderklinit in Freiburg und 80 000 M. als Zuſchuß zum Ausbau des Flußbaulaboratoriums der techniſchen Hochſchule in Karlsruhe. ———3 Bütow hingewieſen. A, Seite. Nr. 320. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 14. Juli 1921. beim Oberlandesgericht Karlsruhe zur Staatsanwaltſchaft daſelbſt und Wilhelim Stoll beim Amtsgericht Karlsruhe zum Amtsgericht Heidelberg; Auffeher Wilhelm Herr beim Amtsgefängnis Il in Karlsruhe zum Kreisgefängnis Raſtatt; die Eiſenbahnſekretäre Eugen Hug in Freiburg nach Karlsruhe; Johann Hertweck in Schopfheim nach Neuenburg und Friedrich Romann in Baſel nach Heitersheim und Pfleger Ernſt Kirchner bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Pforzheim als Amtsgehilfe zum Verwaltungshof. rnannt wurden Obermedizinalrat Dr. Eduard Hummel im Miniſterium des Innern zum Bezirksarzt in Staufen auf An⸗ ſuchen; der ſtellvertretende Direktor an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Konſtanz, Dr. Hans Römer, zum Obermedizinalrat im Miniſte⸗ rium des Innern; Hauptlehrer Wilh. Streng zum Rektor an der Volksſchule in Rohrbach, Amt Heidelberg; Blindenlehrkandidat Rob. Joh von Edingen zum Blindenlehrer an der Blindenanſtalt Ilves⸗ heim und Kanzleigehilfe Franz Boppel beim Amtsgericht Karls⸗ ruhe zum Kanzleiaſſiſtenten. In den Ruheſtand verſetzt wurde der techn. Eiſen⸗ bahnoberſekretär Joſef Deck in Karlsruhe auf 1. Auguſt. Schweres Eiſenbahnunglück bei Maximiliansau. Maximiliansau, 14. Juli. Heute vormittag 10 Uhr entgleiſten bei der Einfahrt des Güterzuges 8521 die beiden Lokomotiven und die vorderen Wagen des Zuges. Hierbei wurde der Zugführer Röhrig von Landau und der Heizer Runck von Maximiliansau getötet. Lokomotirführer Brandenburger wurde ſchwer, Lokomotivführer Boos und der Heizer Klefhaber von Maxi⸗ milansau le icht verletzt. Die Urſache des Unglücks iſt bis zur Stunde noch nicht aufgeklärt. Eine Unterſuchung iſt im Gange. & Heidelberg, 14. Juli. Ein ungenannt ſein wollender Herr hat der Menſa academica an der Univerſität Heidelberg den Betrag von 50 000 Mark überwieſen. Es ſoll damit ein Ferienſaal neben dem großen Speiſeſaal im Zeughaus des alten Marſtalls er⸗ richtet werden. E Heidelberg, 14. Juli. Geſtern abend 7 Uhr ertrank beim Baden im Neckar oberhalb der Eiſenbahnbrücke der 21 Jahre alte Meßgergeſelle Philipp Schmitt aus dem Stadtteil Handſchuhs⸗ heim. Er rief um Hilfe, konnte aber von ſeinen Kameraden nicht mehr gerettet werden. Di. Mudau, 13. Juli. Ein ſchon älterer Mann hat vor einigen Tagen ein Mädchen von elf Jahren überfallen,. ſie mit dem Revolver bedroht und ihr die Barſchaft abgenommen. Als der Tat verdächtig wurde ein 40 Jahre alter Schuhmacher aus Düſſel⸗ dorf verhaftet. D3Z. Baden-Baden, 13. Juli. Wie das„Tageblatt“ hört, ſoll in den nächſten Tagen im Kurhaus ein Röſſelſpiel Aufſtellun finden. Bei dem hochintereſſanten Spiel kommt es weſentlich au die perſönliche Geſchicklichkeit der Teilnehmer an, ſodaß das Röſſel⸗ ſpiel nicht als reines Glückſpiel zu bewerten iſt.. D3. Pforzheim, 13. Juli. Zur Inſtandſetzung der kath. Barfüßerkirche will die Stadt einen⸗Zuſchuß von 30 000 Mk. gewähren. Der ſchöne Chor dieſer Kirche, eines Bauwerkes aus dem 14. Jahrhundert, iſt vom Verfall bedroht. Die Wiederher⸗ ſtellungskoſten betragen nach dem Voranſchlag über 100 000 Mark. Auch der Staat will wegen des kunſtgeſchichtſichen Wertes der Kirche einen Beitrag von 15 000 Mark leiſten. DZ. Eichſtetten, 13. Juli. Der Landwirt Heinrich Miller, der kürzlich beim Kirſchenpflücken abſtürzte, iſt nunmehr ſeinen Ver⸗ letzungen in der Klinik in Freiburg erlegen. Der Verſtorbene hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. Tu. Griesheim bei Offenburg, 13. Juli. Der 15jährige Lehr⸗ ling Ludwig Dengler trank nach dem Genuß von Kirſchen Waſſer und mußte ſeine Unvorſichtigkeit mit dem Leben büßen. .Z. Freiburg, 12. Juli. Die frühere engliſche Kirche, die jetzt im Beſitze der Stadt iſt, wird der neuapoſtoliſchen und Advenkiſtengemeinde mietweiſe überlaſſen, unter der Vorausſetzung, daß auch der freireligibſen Gemeinde die Benützung der Kirche zu⸗ ſtehe.— Der Stadtrat beſchloß in Anbetracht der ungünſti⸗ gen Milchlieferungsverhält niſſe der Stadt Freiburg beim Miniſterium des Innern dringend vorſtellig zu werden, daß die Städte Karlsruhe und Mannheim einen Teil ihrer Liefer⸗ gemeinden der Bezirke Neuſtadt, Donaueſchingen und Bonndorf wieder an die Stadt Freiburg abzutreten haben. Tu. Donaueſchingen, 13. Juli. Im Alter von 66 Jahren iſt der langjährige Vorſtand der hieſigen Spar⸗ und Waiſenkaſſe, Peter Manz, geſtorben. D3Z. Aus dem Wieſenthal, 12. Juſi. Die neue Autolinie Schönau—St. Blaſien iſt heute eröffnet worden und wird mit Wagen der Automobilgeſellſchaft St. Blaſien betrieben, die vor kurzem von der Reichspoſt übernommen worden iſt. Der Wagen geht von St. Blaſien um 8 Uhr morgens ab und fährt dann über den Feldberg nach Schönau und zurück. DZ. Stockach, 10. Juli. Zum Preis von 1,80 wird die Milch künftig von den Viehbeſitzern von Stockach, Airach. Winterſpüren zund Mahlſpüren abgegeben werden. 4 Deulſch als internalionale Gelehrtenſprache. Wie das „Börſenblatt für den deutſchen Buchhandel“ mitteilt, ſind die meiſten Arbeiten in dem jetzt wieder nach Deutſchland gelangenden„Tohoku Journal of experimental medicine“, das von der kaiſerlichen Uni⸗ verſität in Tokio herausgegeben wird, in deutſcher Sprache ge⸗ ſchrieben. Vereinzelte Beiträge ſind auch in engliſcher und franzö⸗ ſiſcher Sprache abgefaßt, doch fehlt auch niemals die deutſche Ueber⸗ ſetzung— ein Beweis, daß es nicht gelungen iſt, die Weltgeltung der deutſchen Sprache auf wiſſenſchaftlichem Gebiete zu verdrängen. e Der Erbauer der Marienburg. Aus Königsberg wird uns berichtet: Geh. Baurat Prof. Dr. Steinbrecht, der Wiederherſteller der Marienburg, teilt in dem neueſten Geſchäftsbericht des„Ver⸗ eins für die Herſtellung und Ausſchmückung der Marienburg“ mit, daß auf Grund vergleichender Studien mit anderen Ordens⸗ ſchlöſſern, die Marienburg und das Schloß zu Bütow in Pommern von dem Baumeiſter Nikolaus Fellenſtein erbaut ſind. Von Bern⸗ hard Schmid wurde zuerſt auf die Verwandtſchaft der Bauformen des Hochmeiſterpalaſtes zu Marienburg mit denen des Schloſſes Fellenſtein, der ſowohl dort wie in Marien⸗ burg gearbeitet hat, wurde um 1370 von dem Hochmeiſter Winarich von Kniprode aus dem Rheinland nach Preußen berufen. Der da⸗ mals etwa Dreißigjährige unternahm den Bau der Marienburg in Anlehnung an die eigenartigen Formgedanken der Kölner Schule und führte den Bau in rund 20 Jahren zu Ende. Um 1425 iſt Fellenſtein, der ſich auch mit einer Marienburgerin verheiratet hatte, in Marienburg geſtorben. Der Schwarzſtorch, ein Vetter des altbekannten Hausſtocches, gehört zu den ſchönſten und merkwürdigſten Erſcheinungen in der deutſchen Vogelwelt. Er zeichnet ſich durch ein tiefſchwarzes, ſtahl⸗ grau ſchimmerndes Gefieder aus und unterſcheidet ſich vom Haus⸗ ſtorch weſentlich dadurch, daß er die Nähe des Menſchen ängſtlich meidet und ſeine Behauſung in tiefſter Waldeinſamkeit aufſchlägt. Leider iſt dieſer prächtige Vogel, ſo recht ein Wahrzeichen altgerma⸗ niſcher Waldesherrlichkeit, im Ausſterben, und der„Kosmos“ hat deshalb recht, wenn er alle Naturfreunde auffordert, die wenigen Horſte auf deutſchem Boden als koſtbare Naturdenkmäler mit allen Mitteln vor der oft blind vernichtenden Menſchenhand zu 5 os. Große Meeresflefen. Das deutſche Vermeſſungsſchiff„Pla⸗ net“ hat bei ſeinen ozeanographiſchen Erforſchungen auf 154 Grad öſtlicher Länge und 7 Grad ſüdlicher Breite im Stillen Ozean eine Meerestiefe von 8045 Metern erlotet. Die Gegend. in der dieſe Meerestiefe erlotet worden iſt, befindet ſich im Korallenmeer, ſüd⸗ weſtlich von den Salomoninſeln. Früher kannte man nur als größte Meerestiefe eine Tiefe von vier bis fünftauſend Metern. Die abſolut größte bisher gefundene Meoreztiefe ſtellt die erwähnte Zahl nun allerdings nicht dar. Sie beträgt vielmehr 9636 Meter und befindet ſich ebenfalls im Stillen Ozehn, und zwar bei den Tongainſeln. Solche ungeheuren Meerestiefen entſtehen dadurch, daß ſich an einzelnen Stellen der Meeresboden ſenkt und auf dieſe Weiſe ſogenannte Meeresgräben ſich bilden. Uebrigens darf mim nicht annehmen, daß ſich in ſolchen Tiefen kein lebendes Weſen mehr aufhalten kann, weil durch den koloſſalen Druck alles Leben getötet werde. Die Tiere des Meeres gewöhnten ſich vielmehr an pes Druck und können nach und nach bis zu dieſer Tiefe hinunter⸗ teigen. kos. Tu. Pfullendorf, 12. Juli. Eine dreiköpfige Kommiſſion ſpürte in der vergangenen Woche in den Gemeinden des Bezirks Pfullen⸗ dorf nach eventl. noch vorhandenen Getreidehorräten. Das Ergebnis war recht kläglich und ergab nicht viel mehr als einen Zentner. Dieſes Frühjahr wurden im Bezirk ſchon ähnliche Durch⸗ ſuchungen abgehalten, ſogar bei ſolchen Landwirten. die ihr Soll und darüber abgeliefert hatten. Die Ablieferungen des Kommunal⸗ verbandes an die Reichsgetreideſtelle waren derart, daß jetzt der Bezirk Pfullendorf, der in den anderen Bezirken aushalf, ſelbſt ſeine Vorräte an Mehl und Getreide faſt erſchöpft hat und auf andere Bezirke angewieſen iſt. Tu. Konſtanz, 12. Juli. Der oberſchleſiſche Hilfstag hat hier über 10 000 Mark erbracht.— Beim Gondelfahren ſtürzte der 15jährige Buchdruckerlehrling Arnold Zweitler aus Häders⸗ hauſen(Schweiz) in den See und ertrank. Wie es heißt, ſoll das ſtädtiſche Motorboot„Deutſchland“ mit der Gondel zufſammen⸗ geſtoßen ſein, wodurch der Unfall herbeigeführt wurde. .Z. Vom Bodenſee, 11. Juli. Man ichreibt uns: Ein Architekt aus Bayriſchzell, eine Arztgaltin aus Hannover, ein„Gutsbeſitzer“ aus Höllſteig(A. Pfullendorf), ein Schriftſteiler aus Sölthuben in Oberbayern, ein Oberlehrer daſelbſt, eine„Geflügelmeiſterin“ aus Erding bei München, und ein Komponiſt aus Sollm bei München haben ſich dieſer Tage zuſammengefunden und ein großes Statut beraten, je einen Geſchäftsanteil von 100 Mark gezeichnet, dazu noch je eine Haftſumme von 100 Mk. übernommen, alſo insgeſamt 700 Mark eigenes„Betriebskapital“ und 700 Mark Haftſumme auf⸗ gebracht und auf dieſer Finanzbaſis die„Siedlungs⸗ und Erziehungsgenoſſenſchaft e eee e G. m. b..“ gegründet. Das merkwürdige Gebilde bezweckt Schaf⸗ fung einer ländlichen Siedelung und Werkgemeinſchaft, Erwerb und Errichtung von Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäuden, gewerblicher Be⸗ triebe und Werkſtätten für Anſiedler, Gewährung von Vorſchüſſen und Darlehen() an die Arbeitsgenoſſen, gemeinſamen Ein⸗ und Verkauf, Verwertung der gewonnenen Erzeugniſſe und Schaffung aller für das Gedeihen der Siedlungs⸗ und erfor⸗ derlichen gemeinnützigen Einrichtungen uſw. Mit 700 Mk. deutſchem Papiergelde läßt ſich alſo doch noch allerlei anfangen. Nus der Pfalz. Einziehung des Nolgeldes in der Pfalz. ONVB. Speyer, 13. Jull. Den zuſtändigen Behörden iſt mit⸗ geteilt worden, daß die Neuausgabe von Notgeld durch Gemein⸗ den uſw. wie auch die Duldung des weiteren Umlaufes von ſolchem in den Bedürfniſſen des Verkehrs keine Begründung mehr finde. Durch die Münzausprägung des Reiches wird dem Kleingeldmangel fortgeſetzt merklich abgeholfen. Die Notgeldausgabe als Einnahme⸗ quelle unter Ausnützung des Sammeleifers zu geſtalten, wird in Zukunft nicht mehr geduldet werden. Die Ausgabe von neuem Notgeld iſt mit ſofortiger Wirkung nicht mehr geſtattet. Alles in Bayern noch im Umlauf befindliche Notgeld muß bis 31. Dezember dieſes Jahres eingezogen und eingelöſt werden. Verlängerungsan⸗ träge können nur ganz ausnahmsweiſe in Frage kommen. Die Kreisregierungen ſind beauftragt, befriſtete Berichte über den Voll⸗ zug dieſer Anordnung ergehen zu laſſen. Die Schuhpreiſe in der Pfalz. ONB. Neuſtadt, 13. Juli. Der Pfälziſche Schuhmacher⸗ Innungsverband hat neue Richtpreiſe für die Innungen der Pfalz herausgegeben, die die Teuerung unſerer Tage von neuem erkennen laſſen. Für die Anfertigung von Herren⸗Boxcalf⸗Schnür⸗ ſtiefel werden verlangt 410—470 Mark, für Damenſtiefel die gleichen Preiſe, für Knabenſchuhe 350—400 Mark, für Laſchenſchuhe 310 bis 365 Mark, für Frauenſchnürſchuhe 250 bis 300 Mark. Für Männer⸗ ſchuhe ſohlen und flecken werden verlangt 60, 69 Mark, für Frauenſchuhe 48—54 Mark, für Knabenſchuhe 22—57 Mark. Ein Herrenfleck kommt auf 17 Mark, für Frauenſchuhe auf 11—13 Mk., für Knaben auf 10 Mk. aufwärts zu ſtehen. Ein einfacher Rieſter koſtet—5 Mark, ein paar Gummizüge 25 Mark, ein Lederabſatz 30—60 Mark, neue Laſchen—8 Mark uſw. Wenn der Kunde das Leder ſelbſt ſtellt, koſten Sohlen und Flecke 27—38 Mark, Sohlen 21—30 Mark, Flecken—11 Mark. Der Tarif ſtellt nur Richtpreiſe dar, iſt nach oben alſo unbegrenzt. Die Erhöhung des Pachiſchillings. S. Ludwigshafen, 14. Juli. Eine ungemein große Anzahl von Inhabern e Pachtgärten hatten ſich am Dienstag abend in der„Neuen 9277 verſammelt, um gegen die Er⸗ höhung des Pachtſchillings Stellung zu nehmen. Die Stadt hatte, um ihre Finanzlage zu beſſern und im Hinblick auf den verteuerten Verwalkungsapparat, einen recht beträchtlichen Auf⸗ ſchlag auf die ſeitherige, allerdings 58 kleine Pacht eintreten laſſen und die Pächter hiervon in Kenntnis geſetzt. Die vielen Red⸗ ner, die zur Sache das Wort ergriffen, ſagten alle ſo ziemlich dae Gleiche. Es wurde beſonders hervorgehoben, daß die Gärten ſeiner⸗ zeit in ſehr ſchlechtem Zuſtand übernommen wurden und erſt mit Faher Mühe von den Pächtern urbar gemacht werden mußten. Der Pächter mußte die Umzäumung ſtellen, die Pumpen beſſer ſetzen und vieles andere mehr. Die anweſenden Vertreter der Stadtverwaltung, die Stadträte Sittinger(USpP.), Fiſcher(SPD)/, Bertram(Dem.) und Heller(BVP.) ſuchten dieſe in Schutz zu nehmen, mußten aber andererſeits die Erregung der Pächter als berechtigt anerkennen und bedauerten, daß bei den Beratungen im Pachtausſchuß kein Pächter zugezogen wurde. Am Schluß wurde eine Abordnung Aent welche mit der Stadtverwaltung verhan⸗ deln ſoll. Die Pächter kamen überein, nicht mehr als 10 Pfg. für das Quadratmeter zu bezahlen. Dies ſtellt immerhin ein Ent⸗ gegenkommen der Stadtverwaltung gegenüber dar. Die Verſamm⸗ lung verlief ſehr erregt. Gerichtszeitung. Ein Aufruhrprozeß von der Karlsruher straftammer. Tu. Karlsruhe, 13. Juli. Unter dem Vorſitz des Landgerichts⸗ direktors Dr. Kempff begann heute vormittag vor der erſten Strafkammer die Verhandlung gegen 15 Perſonen, die ſich Vergehen gegen§ 110.St.(Z. B.(Aufforderung zum Ungehorſam gegen die Geſetze), 8 113(Widerſtand gegen Beamte),§ 116(Auf⸗ lauf auf öffentlichen Straßen und Plätzen) und 8 185(Beleidigung) zu Schulden kommen ließen. Es handelt ſich bei der Anklage um die Vorgänge am Oſterdienstag, den 29. März dieſes Jahres, wo infolge der kommuniſtiſchen Bewegung in Mitteldeutſchland auch in Karlsruhe ſich Strömungen geltend machten, und auf dem Markt⸗ platz in Karlsruhe nachmittags zwiſchen 4 und 6 Uhr eine Anſamm⸗ lung von etwa 600 Menſchen ſtattfand. Angeklagt ſind: Hermann König, Schloſſer aus Hannover; Joſef Wilhelm Huber, Schloſſer aus Karlsruhe: Theodor Knobloch, Schloſſer von Karlsruhe; Wilhelm Schanz, Hilfsſchloſſer von Karlsruhe; Jo⸗ hann Eugen Schanz, Bahnarbeiter von Karlsruhe: Ludwig Eugen Haas, Monteur von Karlsruhe; Albert Otto Hohl, Fabrikarbeiter aus Offenburg; Georg Friedrich, Buchbinder aus Leipzig; Ernſt Schönholtz, Kaufmann aus Nieder⸗Horbach; Karl Roſen⸗ felder, Schmied aus Bulach; Franz Philipp Berkenkopf, Schloſſer aus Mommbach; Friedrich Otto Schwarz, Former aus Karlsruhe: Jakob Heinrich Claus, Maſchinenarbeiter aus Kirn⸗ bach: Wilhelm Karl Lenz, Konditor aus Mosbach und Berthold Ludwig Linder, Kaufmann aus Hagsfeld. Geladen ſind 50 Zeugen, die ſich zum weitaus größten Teil aus Beamten der Blauen und Grünen Polizei zuſammenſetzen, ſowie ein Sachver⸗ ſtändiger. Es wurden heute die Angeklagten und der größte Teil der Zeugen vernommen, ſodaß das Urteil im Laufe des morgigen Tages zu erwarten iſt. „». Bad Dürkheim, 14. Juli. Wegen Hinterziehung non Steuer über eine Kriegscpgobe vom Vermögenszuwachs wurde nom hie⸗ ſigen 0 der Landwirt Friedrich Rauſch von Herxheim a. Bg. zu einer Geldſtrafe von 49 300 Mk. verurteilt, um⸗ für den Fall der Unbeibringlichkeit in einer Gefängnis⸗ trafe von 2 Jahren.— Der gleichfalls in Herxheim a. Bg. woh ꝛ⸗ kafte Winzer Werner Herrſcher wurde wegen Fahrläſſigkeit in der falſchen Fuſſton über eine Kriegsabgabe vom Vermögens⸗ zuwachs zu 500 Mk. Geldſtrafe, ev. 25 Tage Gefängnis verurteilt. — In der letzten Schöffengerichtsſitzung kam auch ein Bauersmann wegen Hinterziehung von Steuern vor. ihm u. a. auch vor⸗ 18 gehalten wurde, daß er einen Betrag von über 100 000 Mk. nicht in der Steuererklärung aufgeführt hätte, erklärte er, das ſeien bei den Bauersleuten„Kleinigkeiten“, die leicht vergeſſen werden könn⸗ ten. Hoffentlich wird der Schlauberger durch einen entſprechenden Urteilsſpruch noch recht lange an dieſe„Vergeßlichkeit“ erinnert. Sportliche Rundͤſchau. Pferdeſport. er. Reunpferde ohne Weiten. Nachdem die Oberſte Renn⸗ behörde erſt kürzlich beſchloſſen hatte, auf den halberblindeten Dia⸗ dem und den namentlich auf den weſtlichen Bahnen laufenden, ſehr böswilligen Napoleon zum Schutze des Publikums vorläufig am Totaliſator keine Wetten anzunebmen. läbt ſie ieht zwei weitere Pferde folgen. Ohne Wetten laufen bis auf weiteres die beiden Vierjährigen Gerd und Gondler, zwei Pferde, die ſich jedesmal ſth Start ſehr aufgeregt benehmen und den Ablauf außerordentlich ren. 25 Nadſport. sr. Der Meſdeſchluß der Radſernfahrt münchen— Berlin, die am 23. und 24. Julf zum Austrag gelangt, den Wates⸗ ſchriften von 30 Geldpreisfahrern und rund 50 Amateuren recht günſtig abgeſchnitten. In beiden Klaſſen befinden ſich die bekann⸗ teſten Namen in der Nennungsliſte, ſo bei den Herrenfahrern u. a. Brenne⸗Leipzig, Dobbrak⸗Berlin und Zeeh-Hamburg und bei den Berufsfahrern Gebr. Huſchke, Manthey, Aberger, Dolle, Geiß⸗ dorf, Siewert.— Die Strecke beträgt 704 Kilometer. Das Rennen endet auf der Treptower Radrennbahn, wo die Schlußrunden zu⸗ rückzulegen ſind. Schwimmen. dra. Die Kohlenlieferungen der Hallenbäder wird nach einer ſo⸗ eben ergangenen Verfügung des Reichskohlenkommiſſars wie bisher durch die Gemeinden aus den Hausbrandbeſtänden erfolgen. Die Schwimmvereine uſw. müſſen ſich daher beſchwerdeführend an die zu⸗ ſtändigen Verwaltungsſtellen wenden, falls ſie ſich nicht genügend bedacht glauben. Der Reichskohlenkommiſſar hat ſich ausdrücklich be⸗ reit erklärt, für die Beheizung der Schwimmhallen bei außerordent⸗ lichem Bedarf für eine„Berückſichtigung im Rahmen des Möglichen einzuſetzen“. So vorſichtig dies auch ausgedrückt iſt, hoffenlich ver⸗ birgt ſich dahinter ein feſter Wille energſſch zu helfen, wie das im Inkereſſe der Volksgeſundheit notwendig iſt. Leichtathletit. sr. Deulfſche Leichlalhlelikſiege in Schweden. Bei den inter⸗ nationalen leichtathletiſchen Wettkümpfen in Malmd gewannen am Sonntag Preßlmayr(.⸗C. Charlottenburg) das 100 Mtr.⸗ Laufen in 11,2 Sek und der deutſche Hochſprungmeiſter 1 mann(.⸗C. Charlottenburg) den Hochſprung mit 1,79— Die Deutſchen Bedarff(Frankfurt a..) und Lüdecke(Ber⸗ lin) waren auch bei den Wettkämpfen am Montag abend im Stock⸗ holmer Stadion erfolgreich. Der Frankfurter zeigte im 5000 Mtr.⸗Laufen eine glänzende Leiſtung. Er kam hinter dem be⸗ rühmten Schweden Bakman mit nur 5 Sekunden Abſtand in 15 Min. 31 Sek. als 2. ein. Seine Leiſtung bedeutet eine neue deutſche Höchſtleiſtung. Lüdecke erreichte im Speerwerfen 53,30 Mtr. und wurde damit Dritter. Neues aus aller Welt. — Die Gefahr der wilden Strandbäder. Am vergangenen Sonn⸗ tag ſind in Köln bei dem Maſſenbeſuch der wilden Strandbäder nicht weniger als acht Todesfälle durch Ertrinken zu ver⸗ zeichnen — Weitere Bombenanſchläge in Braunſchweig. Auch in der — Nacht wurde hier ein Anſchlag verübt und zwar an dem auſe des Rittergutsbeſitzers Glekebuſch. Am Gaußberg explo⸗ dierte gegen elf Uhr abends ein Sprenggeſchoß, anſcheinend eine Roburitkapſel, die eine gewaltige Feuer⸗ u. Rauchſäule entwickelte. Der angerichtete Schaden iſt jedoch nach den bisherigen Feſtſtellungen nur unbedeutend. Perſonen ſollen nicht zu Schaden gekommen ſein. Von den Tätern fehlt jede Spur. —. Eine Notgeld-Ausſtellung in München. In dem die große Waſſerſtraßen- und Energie⸗Ausſtellung beherbergenden Ausſtel⸗ lungspark iſt jetzt auch eine kleine eigenartige Schau eröffnet wor⸗ den, die mit unſerem Kriegs⸗ und Revolutionselend zuſammen⸗ ängt. In über 6000 Nummern zeigt ſie das in Deutſchland ſeit Kriegsbeginn herausgegebene Notgeld. — Amundſens Expeditionsſchiff. Nach einem Telegramm aus Waſhington iſt das Expeditionsſchiff Maud des norwegiſchen Nord⸗ polfahrers Roald Amundſen von einem amerikaniſchen Küſten⸗ wachſchiff aufgefunden und bei Whale an der ſibiriſchen Küſte in Sicherheit gebracht worden. Sobald das Wetter günſtig iſt, ſoll Maud nach Nome in Alaska geſchleppt werden. — Die Porkoerhöhung in erreich. Eine Verordnung er⸗ höht in Oeſterreich die Ae Poſtgebühren um 100 Pro⸗ zent. Die Briefpoſtgebühr im Ortsverkehr wird drei Kronen, im ernverkehr vier Kronen betragen. Die Gebühr für Poſtkarten be⸗ trägt 2 Kronen. Im Weltpoſtvereinsverkehr wird die Briefgebühr 10 Kronen und die Gebühr für Poſtkarten 6 Kronen betragen. — Ein 8777 bei Helgoland geſunken. Der— 75 Fiſchdampfer Nr. 1164 iſt bei Helgoland geſunken. Die neunköpfige Mannſchaft iſt gerettet. — die erſte Negerin Dr. phil. Eine ſunge Negerin, Miß Sadie Moſſel, hat ſoeben an der Univerſität von Pennſylvanien den Doktorgrad der Philoſophie erworben. Sie iſt die erſte Frau ihrer Raſſe, die in den Vereinigten Staaten und wohl überhaupt dieſen akademiſchen G erworben hat. Sie iſt die Tochter des erſten Negers, der von der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität von Penn⸗ ſylbanien den Doktorgrad erhielt, und eine Nichte des erſten von der gleichen Univerſität als praktiſcher Arzt approbierten Negers. 8 iſt Biſchof in der afrikaniſchen Methodiſten⸗Epiſtopal⸗ Kirche. Wetlerdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Veobachtungen vom Donnerstag, den 14 Juli 1921, 8s Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. ————üẽ—— Luftdruck Temp Wind Niederſchlag der Ort in dN Michta.J Stürte Wetter letzten 5. Naser Hamburg 764.4 11 WNWI mäßig wolkig 0 Königsberg—————— 764.4 18 WNYWI mäßig wolkig 0 rankfurt a. M. 1763.1 16 No ſſchwach beiter 0 ünchen 760.5 22 Wſſchwach heiter 0 Kopenhagen 761.8 13 WMNU/ ſſee wolklos 0 Stockholm 755.1 10 NNWfriſch wolkig 1 79 77 0 752.2 12 N friſch wolkig 1 —————— PürB 762.0 22 ONO leicht halb bed. 0 Marſeille—————— ich, ln 762.9 19 Wſſchwach wolkig 4 Nen 762.0 19 N leicht haib ded. 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Tn morgens) Vuft⸗Tem⸗-g 9 See⸗ druck pera⸗Z 8 2 Wind 8 5 E Be⸗ öhe 8 38 0 bandſ NichtStürte 8 een Wertheim—— 17J 28J 12NO leicht wan 0 Königſtuh! 563761.44 18] 26 15 NO leicht wall. 0 Karlsruhe127762.1] 18 31 14 N0 teichtbam 0 Baden⸗Baden2137614]/ 17] 32] 15 0 ſleicht am 0 Villingen 715 761 4 18] 30] 15] 8 ſeeicht— 0 Seie Hof 1281654 44 16] 26 15 W ſſchw. 1 t Blaſien 780— 18 30] 16 N leicht. e. 0 Badenweilerr.—— 19 82 19 sSw(eich wang 30 Allgemeine Witterungsüberſicht. Allgemeine Witterungsüberſicht. Das krockene heiße Wetter bei einer Tagestemperatur von Übet 30 Grad dauert unter der Herrſchaft des Hochdruckgebiets an. 1* haben kleinere Störungen in Südbaden vereinzelt Gewitter nach ſi gezogen. Eine eeeeee ſteht noch 9 bevor. brausſichtliche Witterung bis Freitag, 15. Jull, nachts 12 Uhr: Fortdauernd heiß und krocken. Nur vereinzelt Gewoitter. * * reee eeeeneee — —— duch Oberbed da Kat 100 Donnerskag, den 14. Juli 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 320. Handelsplaff des Frankfurter Wertpapierbörse. Frenkfurt, 14. Juli.(Drahtb.) Der Devisenmarkt ließ Line unsichere Haltung erkennen und unterlag im Frühver- kehr Schwankungen, später fester, aber unregelmäaßig. Auf dem Effektenmarkt lagen von Seiten der Privatkundschaft erkaufaufträge vor, denen auch größere Käufe gegenüber- Standen, sodaß die zu ermäßiglem Kursniveau angebotene are schlanke Aufnahme fand. Bei regeren Umsätzen fanden Zeigen sich die War enbesitzer in ihren Forderungen weniger Stellte sich regeres Interesse ein; auch Mannesmann, Ober- bedarf und Gelsenkirchen waren beachtet und befestigt. Leb- hafter wurden Hirsch Kupfer gehandelt und im ersten Kurs mit 409 8% höher. Daimler, 223%, hatten regere Umsätze zu verzeichnen. Vernachlässigt blieben Elektrizitätsaktien. zahmeyer, die gefragt waren, stellten sich 15% höher. Auch für Schuckert lagen gröhere Aufträge vor, wodurch der Kurs bis 282 gehoben wurde. In Frage kamen auch A. E.., die Sich 2% besserten. Unter chemischen Werten waren Scheide- anstalt fester, 692. Anilinwerte lagen ruhiger und gut be⸗ hauptet. Lackfabrik Schramm stark gesucht, Elberfelder Farben gö8. Im weiteren Verlaufe konnten sich Harpener und Caro befestigen. Am Markte der Werte mſt Einheitskurs atte sich das Bild gegen gestern wesentlich verändert; es trat auf diesem Gebiefe eine sichtlich festere Tendenz ein and es mehrten sich die Pluszeichen an den Maklertafeln. ehr gesucht sind Berlin-Frankfurter Gummifabrik, Kupfer- Jerke Heddernheim, Seilindustrie Wolff, Aetzwerke München und Gelsenkirchener Gußstahl; Mainzer Gas auf die günstige Ceschäftslage und große Käufe ca. 195 genannt. Ph. Holz- mann 380—383, Mansfelder Kuxe 4900. Der Schluß gestaltete sich ruhig, aber vorwiegend fester. Privatdiskont 374%. Festverzinsliche Werte. e) Inizndische. 13 14 13. 14. 20% Deutsone Relobhsanl..50 27.80 8 5% 9. v e 8% do. 78.50 786.35 Sparp.-Anl. v. 1919 79.80 79.75 75e l. Betons-Sohstranl. 99.90 8835 4% Bayr. Apiös.-Hente——— 4½%% IV. u.. go. 100.— 100.— 4% Nannheim eee eee %% 1. Rstohsschatzanl.——.%% Rannbelm 1914———.— 59% Breul. Sohatzanwels.— 14% Darmstadt 40 0.—.— 87˙78%% Halnz—.— 70.10 55 Preußische Konsol 70.50 70.50 50 ee—— 5 0 Pforzhe——.— 8 predbisohe KoASle 89.50 80 el Aegabngteene. 9. 5 5. 10205„ St.-H. v. 8 20% Bad. Antelhe von 1919 61.10 61.— 40— anedls 31.ä——.— 5% ee 88.——.— 10% do. 52.— 52.— 0 0. von—.——.——— do. Cnheltl. ffents—.——— 30%Payor. Elsenbahnanſ. 170 Ungarisohe ee 56.50 586.75 2% Laerg gl.% 4 58 4e. Ss..807 28.— 250 e Els.-Prlor..—77.25 4% 1. 106.— 108.— 10 0.—.——.— 00 1—— 2 flessen von 99 u. 06 71.0 71.—%¼ Gex. 580 155 450.— 435.— 37½0% abgest. 63.—88.10 4% do. gold von 1991ů4.— % flessen 88.30 81.0%% Oriee Monopol 2% Sfohs. 8t.-Anl. v. 19—.—— Anlelne 87 92—.——.— 2% do. ffente.—.%% Silverrente——.— 4% Württemb. k. 1918 78.50 78.50 5% Rumün. am. 1903—.— 125.50 4 Freſr:———%% e. Gold 115.28 f13. 10—.——.— 10 55 5 2% Loicelber D D e.— 4 4% Karisruhe.0 5% Tehuantepes 468.— 487.— Dividenden-Werte. BamaeAtlen. Dty.] 13. 14. bw.] 13. 14. adlsohe Bank 61...—IJrown, Bov.& 00. ee ee e Berliner Handelsges. 1215 85— Felten à Aullleaume 10 538 525.— Darmetädter Bank Jo 189.50 171.— Tabmeyer 948.— 249.90 eutscne Bank 12 20n.— 207.— fh. Elektr.-Ges. Mannh. 10—.—250— D. Efkest- u. Weonselb. 7 52. 152.50 Sohuekert Nürnberg 8 278.— 293.— Deuteche Vereinsbank 141.78 141. Siemens 4 Ralske 12243.—880.— dagonto-Ossellson. 19 280.— 270.75 Volgt& Haeffner 50J.—508.— Dresdner Bank 9 212.— 212.Emaft.& Stanw.—.——.— Metellb..Netall-Ges.. dummiw. Peter 18 4386.——.— Mationalbk. f. Deutschl. 10 183.— 183.— feddernk. Kupferwerk— 425.— e Sster. Oredit-Anst. 83.— 62.25 Junghans debruder 12270.— 204.50 Tätzische Zank 7 161.80 161.30 Adler Opgenhelm 20———— Fialzisohe kyp.-Ban 9—.— Lederfabrſt Spier.— eiohsdank 148.—143.— Lederwerke fotbs 7½ 802.—.—— belnfsohe Oreuitnank 7 172.— 1.—do. Südd. ingnert 10 483.— 490.— gelnisohe Hyp.-Zank 8—.—— d0. Sploharz 10—.—— Sndd. Bodenkredith.—.— eairmonte Cugwigsh. 12—2—— Sdd. Diesconto-Ges. 236.— 238.— Haschinenfabr.KIeyer 15 303.73 309.50 Allg. btsoh. Orsdltbank 190.— 190.50 do. Zadenſa 131133 Bayr. Bod. Or. Web. e ee 9195 adische Durlach 5 2——585 Hyp.-u. 2—.— e almiermotoren 219.— debmer eN 158.— 158.50 Oiagler Zwelbrüoken 325.— 21.— omm.- u. Prlyate. 201.-[—.— Dürkepp.—.— Deagod.Astat Hank 138.— 413.— ru—51 15— 5 utsohe—.——e. Eisenao.—— e—.——asmotor deutz 303.50 418.— kranbt. yn., Bank—.—. Lelteneg, burlaon 18 81d.— 335. Mtteld. Ore. 0 163.— Haſd& Meu, Mähmasoh.]5 353.—71.80 Uend We Karisruher Mason. id 820.— 320.— Uiener ee 38.— 38.— Tuxsohe industele 230.— 221.— würitbg. Sankanst. 188.——. Tason. u. Arm. Kleln——.—.— „»„ Notendank 289.— 283.— Pfalz. Nänm. Kayser 12 420.— 423.— „ Vorelnsbank 184.50 65.— Songellpr. Francentk. 7.—41.— nergwerks-Altl Lerr Beutsehe dBtebr.s— 3ʃ4.— Segerage b. u. gugst. 5 518.— 881.. 443.— 460.— 8.—.—„Pulve. In—.— he⸗ Geſtsob Lux. 86rg 12 384.— 994.— Sonenabr. lerz 250.— 281.78 amendroh. Sergwerk 14 409.60 442.— Seitindustrie Wolf 7 331.— 358.— Karpener Borgbde 5 3690.— 580.— Spieg. u. Splegeigl. 222.—539.— Kalſd. Aenersleben 240.—.— Efe. Kad. Wollf 2 Mangzussteregeln 35 361.—543.— Spingerel EStilingen 7—.—1—.— Coaneem.-Hthr.-Werke 6 618.— 6286.— Kammgarnsping, Kals. 12—.—486.— 40 Fol. elsenb.-Bef.25 308.— 48.— Triootd. 88819—.— 225.— rhd Eisenind.(Caro) 14 273.— 280.— Uhrenfbr. Furtwangen 18 338.— 360.— 5 Gergbaut 20 590.—816.—Verelagsanst. Otsch. 419.— 420.— 91.u. Kauranhtte 20—.——.— Faggönfabeix fuchs 22 450.— 476.— 0 Succle Bergb.-U.—2—.eistotfabr, Waldhof 10 510.—-619.— Rienentui, Loni.—— skertabeit Bad. 1 413.—116.— Tellas g Mogtan—. de, frankenina 14 411.—129.— —— eeen ⸗ r.„— Soanshurt-Alrtlen. La.— 233.— Nacd. abstelne ee eee ee en e Nord 18 Paketfanrt— 175.25 175.25 Parkbrauereſen—.— 209.— Seen.-Ungas dloyg— 151.— 164.90 Bottanmeyer ne eee dest Sudb Staafab. 7½—.— 122 25 Sohöffern. Zurgyr. Baltimore Fomdd.)—.-ol Stattgart dneteacue, e arbenfabrik gayer—— Trun 4 S Fbr-Woller-ter-NMeer 812—328.— Waras d Free, 10 382.— 370.— Sohramm Lackiabr. 150.— 770.— keenbrasgedag, 880.—406.— Cramarin Fabrik 458.— 271.— Sdcadaum Nage ſnnoer..— Oitson. ieenhandl. 312.— 357.— Sobwarts. Stornelm 107.— 19.— Aaglo-Cont-Aa⁰—.— 443.— Femenbw. Nelgelen,. 212.— 228.— Tieht and Krant 28. 2560 Becisohe Anlin erg 18.—— feia. debg. u. S0n. 330.— 339.50 D7&, u. S5 5 405.— 412.— gelsenk. dudst. 425.—— In. Goidgohenſt„A. 20661.— 665.— Hanfwerke Füssen—.— 829.50 Shem. rlesh. 668.——.— Hlrsonh Kupfer 499.75 409.— Farewerke gohektr..325.— Fekt. Fok. u Mttet. 440.— 459.00 Uzebem. Pahshet 13288.— 338.— moegus 260.— 370.— nden. kabr. Iuntnnn.?———— Lagt. Magon. 403.— 370.— Roleveckahi Kande n 414.——.—ei. Danng.—.—20.— Targereeeggtnet) 5 481.— 488.—; Sennelder& naner 258.— 272.— Su0 Albert 12½ 16.— 423 80 Sohunfabr. Wegdal 350.— 361.— d. 0 611.— 622.— V. Fr.—.—1—.— Fügen. Sletergete 80. 325.— volton, Self a. Kabe 405.——.— Belgmann W. 408. 1 242.5 3 2 Steade Remans—— 8— 1332.— * Berliner Wertpaplerbörse. vollalehterlin, 14. Jull.(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt sestern Abesich wWeiler krailige Schwankungen. Nachdem srneut bei Sad die Kurse wieder angezogen haften, trat heute lande ein verhällnismäbigen Haltung der Mark im Aus- Weei insofer chwächung ein. Die Berliner Börse nahm hier- ngagemenis Noliz, als der Etfektenmarht seine Börsen- neuen A110 von gestern glaltstellte, andererseits aber keine Börse im Vender, eingingen. Nach festem Beginn War die uch wiedeserlaute wieder abbröckelnd, um sich dann schließ- mann, Phönfu befestigen. Am Montanmarkt waren Mannes- * Rheinskahl, Laurahütte, Harpener, Buderus ˖—— und darüber erholt. Lothringer, Rom- cher Bochumer neigten noch nach unten. Che- mische Werte waren durchweg er holt, namentlich Goldschmidt, die gestern den stärksten Rückgang aufzuweisen hatten. Elektrowerte waren durchweg befestigt. Bergmann 71974, Felten u. Guilleaume + 17%, Schwarzenberg + 35%. Die übrigen Werte waren kaum verängert. Kallwerte waren gleichfalls gehoben. Nur Deutsche Kali nachgebend. Bank- Aklien waren unverändert. Schiffahrtspapiere ungleichmäſlig. Bei den Petroleumwerten Waren Deulsche Pelroleum fest. Sonst Waren Kae e Daimler, Hirsch Kupfer, Orenstein u. Koppel, Rheinmetall, Zellstoff Waldhof, Vulkanwerk und Linke- Hoffmann anziehend. Deutsche Waffen eher etwas nachgebend. De- ganze Industriemarkt zeigte geteilte Haltung. Bei den amtlich nicht notierten Pa- bpieren waren Wolff fester, Mayer Kaufmann 276, Mansfelder upfer 4850. Deutsche Anleihen waren vereinzelt etwas fester, Mexikaner erholt. Festverzinsliche Werte. n) Reichs- und 13. 14. 4¼% Desterr.Sohatzanw.] 13à. 14. Stantspaplere.—59—38.50 0—* 0o. Paplerrente S, e e ee en e eee eee 4½%% do. Serie IV—-y, 88.—- 88.20%ę do. Sagdad. 4½% do. Serie—i 72.20 7220„ Stsenbahn! 108.— 107.— 4½% do. 924 er 35.70 905.30 4% do. Zagdad. 5% beutsohe Relchsanl. 27.80 77.50, ktenbahn u 81.— 80.— 4% 0. 1 79.80 79.7 4 10 0. unfflz. Anteihe— 3˙0 1 do0. 69.25 69.80 4% do. Zallohl. v. 1911 65.78 67.— % 3 d0. 76.50 78.75 d0. 400-Fos.-Lose 429.— 418.— 4% Preubische Konsois 79 10 70.50 4% Ung. 8t. nt. v. 194. 480 % do. 60.25 60.25 1 J% do. do. v. 1911 24.78 35.50 10 00. 56.30 56.25%½., goldrente 58.50 556.75 4% Badische Anleihe 71.50 70.50 4% do. Kronenrente 28.79 28.50 3½% Bayerische Anſeihe 77.28 77 4% Mener invest.-Anl. 38.1037.50 30% fessſsone /n eihe 54.50 81.50 3% Lestecrslon.-Ungar. 4% Feantkurter Stadtanl. 34.75 37.50, Stagtebant, alte.75 19.75 4% mönchener Stadtaal. 93.30 93.—3% d. I. Serle e 4% Frankf. 7 77 95 85 ee——— 2 0 5 0 bank-Pfandbrlefe— 97.75 27% 0 2 170 1 25 50 U0., neue Prlorität—. 5½% 40., Obligatlonen 38.25 33.25 ntenwerte. 4% Apatoller, Ser. l, 1 107.— 108.25 4½% Oesterreiohisohe 4½% do., Sorle 11 98.— 96.25 Sohatzanwelsung]—.— 30.— 4½% AEd, Obilg. v. 1983—. 4% do. Goldrente 51.75 52.— 5%. Uehersee-EI.-Obl.J 4% do. oonv. Rente—.— 28.50 Dividenden-Werte. Transp.-Aktlen. Dlv. 13. 14. Dlv.] 13. 13. Sohantungbahn— 543.— 640. gelsenklrok. Aubstahl 10 521.— 318.— Alig. Lok.-u. Strabenb. 2½ 129 78 129.7 feorgs-Marlenk. 9 275.. 148.— Ar. Berl. Strabenb. 7½.— Sermanla 20 289.25 470.— Südd. Elsenbahn 123.— 122.70 dercesheimer dlas 25 751.— 753.— dest. Staatselsenb. 7% 123.— 122.75 goldsohmidt, Tn. 25 669.50 702.— Baltimore and Oblo—456.50 460.— Hörlltzer Raschlnen 12—.—.— Prinz-Helnrichbann 8—.—.—] Hannov. Aasoh. Egest. 30 925.— 930.— .-Austr. Dampfsch. 10 431.75—.— Hannov. Waggonfabr. 20—.—448.— Hamb.-Amerik. Paketf. 6 175.12 127.— flarkert Brgw. 18%½ 478.— 485.— Hamb.-Südam.'sch. 18—.— 30450 Hardener Zergpbau 12 665.— 385.— Hansa Dampfsoh. 10—.— 283.— e Kug r nen 15 922 8 + up.— 8 Norddeutsohe LIoyd 8 154.75 153.85 Adesete e Bank-Aktien. Hoesoh Eisen u. St. 21—.— 70.— BerilnerHlandels-Ges, 12½ 220.— 219.—- Hobenlohe-Werke 5 234.—— Comm.- u. Prlyathank 12 201.—200. 50 Humboldt Aaschinen 6 380.— Darmstüdter Bank 10170.— 170.—] Huttenw. O. W. Kayser 10——.— Oeutsche Bank 18 300.—200.- Kaliw. Ascherslebea 10 331.— 335.— Diskonto-Commandit 10273.50 27.— Kattowitzer gergbau 29 281.50 2258.50 Dresdner Sank 12½ 214.—.—] Köla-Rottweller 18 33.50 332.85 Belniager Hypotmekbk 6 143. 41.. Sebr. Körting 18 39.— 347.— Mitteld. Kredlthank 109168.50 163.50 Kosthelime Zotsiose 12 43).— 400.— Nationalbk..Deutsobl. 1083.— 133.— Lahmeyec& O8. 8 247.— 244.— Oesterrelch. Kredit 11.9 62.—52 25 CLauramatie 2 A3.— 3890.50 felohsbank.7 141.—147.— rer 4— 290.— ade's Sis naschlnen— lndustrie-Aktlen. Uinke& ofmaaa 21 470.— 474.25 Aooumufat.-Fahri 20 418.— 570.-Ludwig Loeve& 00. 4 150.—458.— Adler& Oppenheim—.-oetgeiager Huütte 12 423.— 406.— Adlerwerke 10 394.50 312.— Lotnr. Sortl. Oement 511.—516. .-G. Anit. Treptoçw 20 31f.— 347.——TLüdensobold 655.— 650. Aligem. Slektr.-Aes. 14 310.25 309.80 Wagirus.-d. 12 310.— 320.— Anglo-Continental 15 420.— 428.— Waanesmannrhrena 20 377.— 62. Außeb.-Würng. Masch. 12 63.— 662.— Obergonl.isenb.-d. 30%½ 306.— 307.50 Badisohe Aalin 20 40.75411.75 do. Elsenladustrie 20 278.—— Bergmann Elektr. 15 320.— 344.— do. Kokswerke 30 519.— 824.50 Beeſ. Anhalt. Masch. 12 380.389.25 Orenstela& Koppel 186 610.—623.— Berliner Slektr. 10 238.— 289.50 Phönis Bergbau 20 808.—808.— Bl-Nasoh.B. Sohwarzk. 18 829.—530.— Relsholz Paplerfabr 18 377.80 377.78 Blng denberg 16 333.50 341. J Rhbela. raudkohls 20 713.— 722.— Sismarokhiltte 2—.——.— Run. Aetallw. Vvorz. 0 475—.488.— Bochumer Gußstahl 15 527.78 328.25 fhein. Stahlwerke 20 330.— 6845.80 Gebr. söhler 4 60. 16.—. Kiebook Vontaa 12 820.— 521.— Scaunk. u. Srikettind. 10 410.— 322.— fomdacoher fütton 12—.— 30.— Bremer Vulkan 30 7⁰½.743.—] Bositzer raunkohlen 10 514.— 525.— Brown, Goveri& 0o0. 8—.— Bositter Zudker 14— 4—.— Buderus SIsenw. 12 570.— 530.— Kätgerswerke 30 410.— 422.— Odemlsone Grlesbelm 13 33).— 3. Sahse eck 20 315.—443.— Ohem. Heyden 20 53ʃ.—524.SAons.Gastahl Döhlen 49 810.540.— Cnemisohe Weller 18 320.— 32.— Uuzo Sonnelder 25 385. 374.— OCuemisohe Albert 25 600.— 629.— Sonuekert 4 Co. 10% 279.0279.75 Condordla Borgbau 22431.—433.— Siemens 4 Halske 14 334.30 352.— Dalmier Aotocen 5 218.—224.75 Stosver 25 301.—648 78 Dessauer das 11 312.—327.60 Sddd. nobihen 983.—91.78 Jeutsoh-Luxemburg. 18 33J.— 36l.Telepagg Serliner 15 380.—379.— .-Ueberses Electr.—.—. Hale Els madltte 50 872.—837.— Otson. Eisenb.Sign.— 30.—305.— Tonwaren Wieslooh———— Deutsche Erde! 45 830. 643.—] Turkisohe Tabagregie— 1190.0 120 Oteoh. dasglünlont——.——. Galen. Seriia-Ann. 10—.—482..— Otsoh. Sudstanlkugel 14323.) 332.80 Ler. Ohe n. EIsenhütte 20 499.— 750.— Deutsohe Kallverke 25 353.73 330.50 Vor. Otsgh. Mokelw. 22 788.— 713.— geutsohe Stelnzeug 20 410. 450. Verein. Fränk. Sohubl. 1a eene 9. Wafken u. Munltiön 30 370.—579.Ver. Glanzstoffe 20 200.00 718.— Otsch. Wolle 30 530.—.—V. St. Zypen& Md 30.3738.— Dürkoppworke 16 430.— 435.—Vogtlünd. Maschinen 18 375.—-—.— Dynamit Trust 16 3283.— 331.78 Wanderer-Wecke 35 788.— 729.— Eſverkelder Farbhen 20 33f6.— 333.— Westeregeln Alxall 35 381.—531.— Elektr. Llont u. Kraft 10227.— 220.78 Wetaf. Eisen u. Draht 20 451.—488.— Bk. f. e. Unt.(aurloh) 0—.——. Zellstoff Waldhof 25—.—8185.30 Esohweiler Bergwerk 12439.— 433.— Deutsoh-Ostafrka—-——— Feldmuühle Paplor 20 403.— 398.—] Reu-Aulnea— 428.——.— Felten& duliteauůe 20520.— 500.— Otavl Hinen u. Elsend—.—70.— Friedriohshütte 25 10001190.0 do. Genudaoheln——.—140— gaggenau Vorz. 12 420.— 430.— beutsche Petroleum— 700.— 785. gasmotoren ODeutze ſ 328.— 410.— Fomona— 2800.0 2500.0 gelsenkjroher Bergw. 8 402.—402.— Heldburg— 1200.— 281.— Deulsenmarkt. Frankfurter Notenmarkt vom 14. Jull. deld Arlet aeld Briet Amerikanlsohe Noten. 73.50 78.78 Oesterr.-Ungar., altes.J Beiglsone 572.50 575,50 Lorweglsods. Düneede 42—. Hemdasonse 07.0 103.30 Englisone.50 271.50 Spansonßẽ⸗ss—.——.— Fraazöslsche 585.50 388 30 Sehwelzer„„„„1228.50 1221.50 Holländisohe 2373 30 2387.50 Sebwedisches Italieniscbes 344.50 347.50 J Tscheche-Slovak. 99.25 100 28 Oesterreloh abgest.. 10.—- 10. Ungarisene.28.75 Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 14. Juli.(Drahtb.) Bei ruhigem Geschäft lagen die Devisen anfänglich fest. Später zeigte sich im freien Ver- kehr eine unsichere Haltung, Die Preise schwächten sich etwas ab. Im amtlichen Verkehr erwiesen sich die Preise gut behauptet und zum Teil als fester; doch gestaltete sich die Tendenz uneinheitlich. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 273(amtlich 27336), Paris 587(589), Brüssel 580(578375), Newyork 74,(74%), Holland 2397(2400), Schweiz 1237%½(1240), Italien 345(346). Amtilon 13. J01 14. Jull 14. Jull 14%lull geld! Sriet Ield Arlet Seld I Briet geld I Briel Hofiand 2265.— 2070.—-f097.50 f40 30 Mörwegen 1018.40 018.687101 500041 10 Bolglen 356.40 369 577 80379 10 Sehweden 1563.30 f38.54% 578.50 f 876.50 kondon 270.45 2710f 272 55 273.85 feisin gfors— 2 1124 88/ 125 15 Faris 40 883.80 569 40 889.60 dew verk 73.30—.45— 71.30 74.45 Sohwelz f218 80 1221 201231.70 241.30 Men, altes——1—.—. Spanlen 31.80 933 40 838.10] 959.90.-Oestabg. 10 60 10. 10.78 10.77 Itallen. 343 65 341.38J 345.50 343.40 Sudapest.28.72 28. 28.72 28.78 Dünmark f188.80 ff201. 20½1203.80 208.20 Prag—.——. 89.40 99.50 Berliner Devisen. & Berlin, 14. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Devisenmarkt War wesentlich fester als gestern bei schwacher Grund- stimmung. Es notierten: Kopenhagen 1200—1210, London 27³. NMannheimer General-Anzeiger Newyork 74%½, Schweiz 1240, Polnische Noten 4, 07%, Rumũ⸗ nische Noten 1075. Die Mark wurde aus Kopenhagen mit 8,31, Stockholm 6,30, Zürich 8,15, Amsterdam 4,18 gemeldet. Amtlioh 13. Jult 14. Jull 13 Juli 14. Juli geld Arlef Aald grlet geld Brlet Holland 77.50 2382. 100 Mew vorkf 74.29 75.46 74.79 7195 Brüssel 375 40 578.80 Paris. 588.90 888.10 386.40 587 60 Ohristlanla 5011.451013.55 Sohwelz 1240.75 1243.25 1287.78 1240.25 Kopenhagen 1191.30183.701.198.80 1198.20 Spanlen.—855.— 974.— 976.— Stookholm 1585.90 1599.10] Oe st.Ung.]———.—-„—— Helsingsfor 125.10 125.40 Wien abg] 10.38 10.42 10.88 11 02 Itallen, 347.15 347.85 Prag 99.65 89.85 99.20 99.40 London 271.95 272.550 Zudapest] 25.27 28.38 28.27 256.68 Badenwerk. Im Anzeigenteil vorliegender Nummer veröffentlichen wir die Zeichnungsaufforderung auf 200 Millio⸗ nen 4 5% iger, vom Jahre 1926 ab zu 102% rückzahlbarer Anleihe der Badischen Landes-Eleklrizitats⸗ versorgungs--G. Diese Anleihe ist erststellig hypo-⸗ ihekarisch gesichert, vom Lande Baden für Kapital und in- sen verbürg., wie reichsmündelsicher. Das Badenwerk wurde am 6. Juli 1921 mit dem Sitz in Karlsruhe mit einem Grund- Kkapital von 30 Mill. gegründet. Die Gesellschaft will die in Baden vorhandenen Kraltquellen für die Bedürfnisse ins- besondere des Landes Baden nutzbar machen, für eine aus- reichende und preiswerte Lieferung elektrischer Arbeit sorgen und auf möglichst vollkommene Kraftwirtschaft hin⸗ wirken. Neben 333 Landgemeinden werden zahlreiche Städte, unter diesen auch Mannheim, von dem bisher fertig ge⸗ stellten Teil der Anlagen versorgt. Das Murgwerk 8011 durch Angliederung eines Schwarzenbach-Werkes mit einer Talsperre von 15 Millionen Kubikmeter Stauraum und einer Höchstleistung von 60 000 PS. er weitert werden. Dieses Werk wird fast ausschließlich hochwertigen Spitzen⸗ strom zu liefern haben. Zur Beschaffung der für diesen Zweck erforderlichen Mittel gibt das Badenwerk zunachst obige Anleihe heraus. Die Gesellschaft hat sich das Recht vorbehalten, weitere 300 Mill. zu gleichem Rang hypothe- karisch eintragen zu lassen. Die Verzinsung der An⸗ leihe beginnt am 1. Augus t 1921. Die Notierung der An- leihe an den Börsen vob Berlin, Frankfurt a. M. und Mann⸗ heim wird beantragt. Zei chnungen werden bis ein⸗ schließlich 1. August aufgelegt, und zwar am hiesigen Platze bei der Rheinischen Creditbank, der Süd- deutschen Disconto- Gesellschaft--G, der Badis chen Bank und der Badischen Giro-Zentrale. Von dem Gold der Reichsbank. An der Berliner Börse waren wieder einmal sehr törichte Gerüchle in Umlauf, die wissen wollten, daß Teile des Goldbestandes für die Anleihe verpfändet worden seien. Diese Gerüchte entbehren selbst- verständlich jeder Grundlage, denn die Reichsbank ist gemah Versailler Friedensvertrag gar nicht berechtigt, über die Coldbestände in irgend einer Weise zu verfügen, und außler- dem hat die Reichsbank selbst viel zu großles Interesse daran, ihren Goldt stand zu vermehren, als daß sie ihn für eine An- leihe als e hergeben würde. Hallesche Kaliwerke.-G. Die.-V. genehmigte eine Kapitalserhöhung um 3 350 000 Stammaklien und 50 000 1 Vorzugsaktien. Die Stammaktien werden im Ver⸗ hältnis von 2 zu 1 zu 135%, die Vorzugsaklien zu 105% an-⸗ geboten. Die Verwaltung keilte mit, das Geschäft werde sich Wohl erst im Herbst wieder beleben. Die Ermäbligung des Düngemittelpreises wird auch nicht ohne Einfluß auf das Ceschäft sein. Die neuen Einrichtungen und Erweiterungen der Fabrik würden bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Groſthandelstag in München. Der Zentralverband des deutschen Großhandels wird seine diesjahrige Mitgliederver- sammlung am 14. und 15. September in München abhalten. Edition Jacobi- Verlag A50. Unter dieser Firma ist iu Berlin eine Aktiengesellschaft mit 15 Mill. 4 Kapital ge- gründet worden. Meueste Drahtherichie. =Berlin, 14. Juli.(Drahtb.) Eine amerikanische Han- delskommission in Berlin. Heute morgen sind 6 Vertreter der Zentral-Handelskammer der Vereiniglen Staaten zu längerem Studienaufenthalt hier eingetroffen. Den Vorsitz hal der Jrollkaufmann Edward Fidento, der schon im vorigon Jahre Europa zwecks Erforschung der Weltwirtschaftskalastrophe bereiste und der als der beste Kenner der mitteleuropälschen Wirtschaft gilt. Die Herren kommen lediglich als Vertreter der amerik anischen Geschäftswe It. U. a. wird die Frage eines dire gten deutsch-amerikanischen Kabels erörtert werden., Ob⸗ wohl.e Kommisslon nicht in amtlicher Eigenschaft gekom- men ist, erweist das Auswärtige Amt ihr alle Aufmerk- samkeiten. Waren und Märkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 14. Juli. Für den Donnerstagverkehr wies die Börse einen verhältnismähig recht guten Besuch auf. Die eee. ist weiter recht fest, doch ist auf der ganzen Linie infolge des Rückscalages am Devisenmarkte eine gewisse Vorsicht im Einkauf Wahrzunehmen. Auf der anderen Seite Montanpapiere erneute Beachtung. Für Phönix- Bergbau entgegenkommend als gestern, da die Tendenz am Devisen- markti heute wieder etwas fester lautet. Besonders fest lagen Futterartikel, die von dem Konsum stark gefragt bleiben. Auch Rauhfutter ist lebhaft begehrt. In Saalen kamen ver- schiedentlich Abschlüsse zustande. Für Gerste und Hafer, die ab 16. ds. für den Handel freigegeben sind, zeigi sich viel Interesse; die Forderungen, die bis jetzt genannt werden, ee hoch gehalten. Abschlüsse wurden noch keine gelätigt. Amtliche Preise der Mannkeimer Produktenbörse per 100 leg Wwaggonfrei Mannheim einschl. Sack. 7 gelb. 300, Wicken 230—250, Erbsen inl. 300 bis 350, ausl. 300—350 4, Futtererbsen 50—300&, Bohnen Rangoon 200, Brasil 180—185 l, Ackerbohnen 230—280 A, Wiesenheu nominell 110—120 4, Kleeheu 140—150 A, Luzerne- Kleeheu 180—200 4, Preßstroh 52—60 K, geb. Stroh 56—62 K, Biertreber 180—190, Rapskuchen ohne Sacu 175190 A, Reis 600—800, Raps ohne Sack 540—575„A, Leinsaat 500 bis 550 K. Tendenz fest. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 14. Juli.(Drahtb.) Im Produktenverkehr machte sich im Anschluß an die durch die Devisenschwankungen ge- schaffene Unsicherheit eine starke Zurückhaltung bemerkbar. In Hülsenfrüchten erwiesen sich die Warenbesitzer im Cegen- salz zu ihrer bisherigen immerhin verkautfslustiger, doch kam es nur zu ferirgen Abschlüssen. Kuch in underen Artikeln, wie Seradeflla, Lupinen und Oelsaaten machte sich Geschäftsstille bemerkbar. In Mais bestand Nachirage nach in Hamburg befindlicher Lokopare. : Dr. Frit Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokaſes und den übrigen redaktionellen Nichard 5 Handel in Wa Kircher; für Anzeigen: gel. eeee ee beedbeen e. N b, Maanete E F K. ꝗ— l. Setde. Nr. 320. Donnerstag, den 14. Juli 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Mannheimer Muſik⸗3 eitung Nrnold Schattſchneider. Dort im Oſten, wo ſich Weichſel, Oder und Elbe durch einen großzen Kanal verbinden, dort wurde urnolb Schartſch neider 1875 geboren. Um Pojen und Brom⸗ berg haben wir im deutſchen Südben uns wenig getümmert, darum iſt uns auch der Weg, den Arnold Schalkſchneider zu⸗ rücklegen mutzte, dunkel und unbekannt geblieben: die Jugend in Bromberg, die Studien in Berlin, die Staffeln Schneide⸗ mühl und Bromberg, der Aufſtieg des„Königlichen“ Muſik⸗ direktors Schattſchneider, der ſieben Jahre in Gorlitz wirkte (14913—1920). Für Bromberg hat die kaiſerliche Regie⸗ rung viel getan. Bromberg hatte bereits um 1910 Land⸗ gericht, Gymnaſium, Realgymnaſium und Landwirtſchaftliche Hochſchule, dazu lebhaften Handel. Ein neues Theater wurde 1896 erbaut, mit allen Errungenſchaften jetziger Bühnentechnik verſehen, mit einer kaiſerlichen Subvention unterſtützt. Das Theater, auf 1000 Sitzplätze berechnet, ſteht außerdem im rechten Verhältnis zur Einwohnerzahl, die ſich der Großſtadt⸗Ziffer nähert. Man pflegte das Schauſpiel und hatte nach Oſtern eine kleine Opernſpielzeit. Eine„deutſche Geſellſchaft für Kunſt und Wiſſenſchaft“ er⸗ gänzte dieſe Beſtrebungen, die wir heute gewiß höher be⸗ werten als in der Hybriszeit um 1900.. Verſetzen wir uns in das alte Bromberg. Die Kapelle des Infanterie⸗Regiments Nr. 14 war das Stock⸗Orcheſter von 36 Muſikern. Wollte man Symphonien zu Gehör bringen oder Oratorien auf⸗ führen, ſo mußte natürlich das Streichquartett verſtärkt wer⸗ den. Alle Dilettanten mußten mittun. So wirkte Arnold Schattſchneider, der ſoeben erſt die ſechſte Klaſſe des Realgym⸗ naſiums zu Bromberg beſuchte, bereits an der erſten Violine ſolcher Konzertaufführungen mit. Ein zehnjähriger Wunder⸗ knabe, der dann rechtzeilig nach Berlin kam! Dort biühte und gedieh unter dem milden Szepter des Geigenfürſten Joſef Joachim, die königlich⸗preußiſche Hochſchule für Muſik. Joachim und Max Bruch wurden die Lehrer; ſeine eigent⸗ lichen Studien der Jüngling dann in der Akademiſchen Meiſterſchule von Bruch. Er wurde bald Lieblingsſchüler dieſes Meiſters, deſſen Hauptwerken(Fritjof, Odyſſeus, die Glocke) Schattſchneider hernach ein tapferer, treuer Streiter geweſen iſt. Einſtweilen hörte er noch muſikwiſſenſchaftliche Vorleſungen an der Berliner Univerſität und beſuchte das muſikwiſſenſchaftliche Seminar von Max Friedländer. Fried⸗ länder, zunächſt Konzertſänger und Bariton aus der berühm⸗ ten Schule Julius Stockhauſens, dann Muſikforſcher, Profeſſor an der Univerſität und„Wirklich Geheimer Rat“ in allen muſikgeſchichtlichen Fragen, wurde für den jungen Schatt⸗ ſchneider von beſonderer Bedeutung. Der zukünftige Chor⸗ meiſter lernte nämlich nicht allein Theorie und Geſchichte des„bel canto“ kennen, ſondern auch— ſin gen. Takt und Tempo des Sängers ſind ja die Grundlagen aller Geſangs⸗ muſik, Ton und Klang findet aber nur ein Chormeiſter, der ſelbſt ſingen und vorſingen kann. Hier bildete ſich alſo, neben und Hand in Hand mit dem Muſikdirektor der Geſangs⸗ kapellmeiſter aus, der leider unſerer Oper immer mehr entſchwindet... Nun gings in die Praxis. Schneidemühl, der kleine Anfang, Bromberg, der große Fortſchritt. Arnold Schattſchneider wurde hier der große Organiſator, der aus dem Boden des Urlandes Singakademie, Symphonien⸗ konzerte und Konſervatorium innerhalb weniger Jahre her⸗ ausholte. Für das Konſervatorium ließ er einen eigenen ſtattlichen Bau aufführen, die Anſtalt gedieh und hatte alsbald 400 Schüler. Kammermuſik im Rahmen erläu⸗ ternder Vorträge fügten ſich allmählich an und auch dieſe gedieh. Mit 38 Jahren wurde Schattſchneider königlicher Muſikdirektor, bald darauf kam vom Senate der Akademie der Kunſt in Berlin der Profeſſor⸗Titel. Sein Ruhm als Konzert⸗ leiter hatte ſich bald ſo befeſtigt, daß der Symphoniedirigent mehrere Gaſtſpielreiſen nach Berlin unternehmen konnte. Talent und Fleiß ſind die Hebel ſolcher Erfolge: Glück war ſein Freund. Die Oberlauſitz rief, die alte Stadt Görlitz. In Görlitz und in den nahen böhmiſchen Städten gab Schatt⸗ ſchneider mit dem von ihm übernommenen ſtädtiſchen Orcheſter innerbalb eines Jahres nicht weniger als 85 Konzerte. Auch hier entdecken wir den Organiſator, der dann als ſtädtiſcher Muſikdirektor in jedem Jahre ein umfangreiches Programm von Chor⸗ und Orcheſterkonzerten bewälkigte. Die Erfolge des Dirigenten, von denen wir uns nach der erſten Mann⸗ heimer Jahrung 1920/1 bereits ein zutreffendes Bild machen können, führten aber weiter, höher hinan. Da, wo das Bür⸗ zu verſagen begann: in den Muſikvereinen, da etzte Schattſchneider den Hebel an. Mit anderen Worten, er gründete 1915 einen Volkschor, eine wirkliche Volks⸗Sing⸗ akademie. Der Görlitzer Volkschor ſang 1915 ſogar in Berlin und errang mit Bruchs„Lied von der Glocke“ einen großen Erfolg. Dieſer Erfolg, in der Hauptſtadt, der Stadt der drei bedeutendſten Chorvereinigungen, wurde im Norden unſeres deutſchen Vaterlandes viel beſprochen, dann wurde es wieder ſtill. Denn eigentliche Reklame iſt von Görlitz aus kaum ge⸗ macht worden, und es war böſe Kriegszeit. Im Uebrigen können wir an der Mannbeimer Begeiſterung, an der drei⸗ maligen Auffübrung von Bruchs„Glocke“, an dem dreimal ausverkauften Nibelungenſaale die früheren Erfolge Arnold Schattſchneiders nachprüfen Er gründete auch in Görlitz ein Konſervatorium, und da die Gründung ſolcher Anſtalten ihre beſonderen Schwierig⸗ keiten hat, ſo dürfen wir der Erfahrung Arnold Schattſchnei⸗ ders(der ja eine markante Künſtlerperſönlichkeit iſt) auch beute vertrauen, wo er bereit iſt, das Direktorium unſerer Mann⸗ heimer Hochſchule für Muſik zu übernehmen. Arthur Blaß. „Freiſchütß“ in Oſtpreußen. Von Gg. Hartmann, Direktor des Deutſchen Opernhauſes. Zum Jubiläum von Webers„Prezioſa“ und Freiſchütz“ ſendet uns Direktor Hartmann dieſe Erinnerungen: Der„Freiſchütz“! Die ſchönſte Erinnerung meiner Kinder⸗ zeit. Die erſte Oper, die ich in meinem Leben 95 und hörte. Ich war 6 Jahre alt, mein Vater, damals an der Dresdener Hofbühne engagiert, nahm mich mit in die Garderobe, und von der Büähne aus, hinter den Kuliſſen. ſah ich zum erſtenmal den„Freiſchütz“. Das erſte, was mir geftel, woren in der Garderobe die Flinten und großen Reiterſtiefel der Jäger, dann der unheimlich ſchwarze Jäger: Samiel. Mit Schrecken denke ich noch an die Wolfsſchlucht. Das Totengerippe, welches über die Bühne ſauſte, die wilde, feuer⸗ 7 Saul Es war großartig. Später. als Sänger, war der aſpar eine meiner Lieblingspartien. Ich möchte hier eine kleine Epiſode erzählen, um zu beweiſen, daß der„Freiſ ütz“ überhaupt nicht„umzubringen“ iſt. Ich war in Königsberg als Oberregiſſeur engaglert, es war im wunderſchönen Monat Mai 1901, die Spielzeit war ſchon ge⸗ ſchloſſen; da kam an die Direktion aus der Provinz ein Telegramm, ob wir mit einem„Kaſpar“ aushelfen könnten. Da ich öfters im Büro von meiner früheren Tätigkeit als Sänger geſchwärmt hatte, fragte mich der damalige Bürochef Molter:„Wollen Sie nicht den „Kaſpar“ übernehmen?“ Obwohl ich lange Jahre hindurch nicht mehr öffentlich geſurgen hatte, ſagte ich zu: ich nahm die ganze Angelegenheit als angenehme Abwechſlung. Am nächſten Tage— in einer kleinen Reiſetaſche hatte ich meine Ritterſtiefel und Schminke gepackt— fuhr ich nach J. Der Direktor des Sommer⸗ theaters erwartete mich am Bahnhof und empfing mich mit einer Liebenswürdigkeit, die ich bisher bei Theaterhäuptlingen noch nicht erlebt hatte. Er nahm ſogar meine Reiſetaſche ab, und ich fühlte mich wie ein großer, gaſtlerender Künſtler! Wir ſtiegen in eine Droſchke, und in ein paar Minuten hatten wir den hölzernen Muſen⸗ tempel erreicht. Unterwegs ſagte der Häuptling noch zu mir:„Sie ſind wohl ſo liebenswürdig und übernehmen gleich die Regie mit.“ „Nun, meinetwegen!“ Wir wurden von dem Perſonal ſchon er⸗ wartet, und die Probe begann ſofort. Im Orcheſterraum laßen die Militärmuſiker, die zum erſtenmal die Muſik des„Freiſchütz“ ſpiel⸗ ten. Der erſte Akt begann. Dekoration? Die Bühne blieb leer, ich ſollte abends überraſcht werden.„Wir geben— alles ſtili⸗ ſiert!“ Der Chor beſtand aus 3 Herren und 4 Damen. Schauſpiel⸗ Voſſe mit nden en Mein Stichwort ſollte fallen. Die Bäſſe ſollen ſingen:„Nein er—“ Oben ſang kein Menſch, nur unten der Kapellmeiſter. Ich warf einen fragenden Blick hinunter, und der Maeſtro rief hinauf:„Wir haben keine Baſſiſten im Chor.“ Der zweite Akt begann. Ein altes Männchen(wenn ich nicht trre, hieß er Siebentrikt), ſagte zu mir, als ich fragte:„Na. was kommt denn nun für eine Ddekoration?“„Das grüne Zimmerl!“ Zu ſehen bekam ich aber nichts. Dann kam die Wolfsſchlucht. Wie⸗ der nichts zu fehen. Ich rief:„Samiel erſchein!“ „Hier bin ickt“ rief Siebentritt. Ich bekam einen Lachkrampf und konnte nicht weiter ſingen. Der Direktor, der im Zuſchauer⸗ raum ſaß, warf mir einer wütenden Blick zu. Jetzt kam das zweite Agathenzimmer. Siebentritt flüſterte mit zu:„Jetzt nehmen wir das blaue Zimmer.“ Mir wurde unheimlich zu Mute, ich ſagte nur ganz kleinlaut:„So!“ Ich ging in den Zuſchauerraum und ſagte zum Direkior, der ganz regungslos daſaß:„Die Vorſtellung können Sie doch ſo nicht riskieren, das Orcheſter iſt miſerabel, die Leute ſpieten die Muſik zum erſten Mal und meiſtens ganz falſch Nehmen Sie lieber Klavier!“ Er ſah mich ob meiner Aeußerun ganz erſtaunt an und ſagte:„Nach der Theaterprobe findet no eine Orcheſterprobe allein ſtatt. Das Theater iſt ausverkauft und ich kenne mein Publikum.“ Wir gingen zum Mittageſſen. Jetzt 5 ich den Theaterzettel. Ich war dick und fett als 1. Baſſiſt vom Königsberger Stadttheater angekündigt. Dann ſtand: Wolfsſchlucht mit vollſtandig neuer Ausſtattungl Ich machte den Direktor darauf auf⸗ merkſam, daß ich von Dekorationen überhaupt noch gar nichts ge⸗ 11 85„Haben Sie keine Angſt, das macht abends alles Sie⸗ entritt!“ Nach dem Mittageſſen lud mich der Direktor zum Skat ein. Er gewann immer. Mein Gaſtſpiel⸗Honorar— es war ſehr klein—, ſah ich ängſtlich ſchwinden. So gegen halb 5 Uhr ſagte er:„Nun wollen wir mal ſehen, was Siebentritt gemacht hat.“ Siebentritt ſaß mitten in der Wolfsſchlucht. Er hatte die Szenerie ſehr hübſch aufgebaut. Aus dem Garten hatte er die Oleanderbäume genommen, ein paar Felsſtücke hingeſeßt. und war gerade dabei, ein paar Totenköpfe zu malen. Der Direktor meinte: „Mit der richtigen Beleuchtung wird das ganz gut wirken!“ Die Vorſtellung begann. Siebentritt zeigte ſich in ſeiner gaa⸗ 75 Größe Er war nicht nur Theatermeiſter, Maler, Requiſiteur, heater⸗ und Orcheſterdiener, ſondern auch Garderobier und Büro⸗ chef— er beherrſchte alles. Ein Unikum!l Das Theater war voll⸗ ſtändig ausverkauft. Der Direktor in roſigſter Laune.„Dieſe Oper werden Sie wohl oft geben?“„Nee, alle Stücke nur einmal, das iſt mein Kniff!“„Wie ſtehen Sie denn mit der Preſſe?“ fragte ich. 11 r nicht. Mein Publikum iſt zufrieden. Wozu brauche ich die Preſſe?“ Die Wolfsſchlucht begann. Der Höhepunkt, Siebentritt als Samiel, erregte ungeheure Heiterkeit. Aber als es 12 Uhr geſchla⸗ gen und der Aagelſegen begann, da wurde die Sache ernſt. Mit blitzenden, rollenden Augen erſchien Siebentritt; in jeder Hand hatte er und nun begann ein Feuerregen von allen Seiten. Der Direktor ſtand hinter der Szene mit dem Donnerblech, und ein Spektakel begann, Fröſche Feuerregen ſauſte durch die Luft— ich bekam wirklich Angſt und dachte die ganze Erde geht zugrunde. Bei Schlag Eins ſoll der Spuk verſchwinden. Heran hatte Siebentritt verzichtet. Er behauptete ſein Schlacht⸗ ——5 Der Vorhang fiel und ein Applaus ertönte, wie ich ihn noch nie gehört. 5 „Na, was ſagen Sie nun zu meiner neuen Ausſtattung?“ Ich war baff.„Ja, lieber Freund, man muß ſein Handwerk verſtehen. So eine Wolfsſchlucht, wie ich ſie inſzeniere, gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr.“ Nach der Vorſtellung mußte ich wiederum mit dem Direktor Skat ſpielen und am nächſten Morgen fuhr ich, in jeder Weiſe er⸗ leichtert, wieder zurück nach Königsberg.— 8 Der liebe gute„Freiſchütz“ erden wir ihn 2 miſſen können? Ich glaube nicht. Er gehört zum feſten Beſtand ſeder Opernbühge. Die romantiſche Oper allerdings nicht mehr ſo wirkſam wie anno 1820. Aber Webers Muſik iſt ſo tief in das Volk eingedrungen, daß wir wohl ſagen können: Der„Freiſchütz“ iſt unſere erſte und wirkliche Volksoper. Wer kann ſich noch deutſches Seelenleben ohne Weber und ſeinen„Freiſchütz“ denken? C. N. von Weber als Epigrammdſichter. Im ausgehenden 18. Jahrhundert lebten in Deutſchland eine Reihe von Klaviervertuoſen, die ſich damals in allen glänzenden „Akademien“ und„Soireén“, ſelöſt bei Hofe hören ließen und ſich allgemeiner Beliebtheit erfreuten, wie Himmel(der Komponiſt von „Fauchon, das Leiermädchen“), Riphini(— auf den Beethoven ſehr ſchlecht zu ſprechen war—), Vauhal, der„zarte, niedliche, weiche e eee Kozebue, der„Mozartverketzerer“, und viele andere. Einer der ſchlimmſten in punkto flacher war jedoch ein gewiſſer Abbe Gelinek, groß in der Kunſt der Variation, darum von ſeiner Zeitgenoſſen nur genannt„Der Variationen⸗ chmied“,— und es 0 nun höchſt ergößlich zu ſehen, wie etwa ein ahrzehnt ſpäter ein ſo ſcharfer und witziger Geiſt, wie C. M. von Weber über den Abbs ſich hermachte. Auch dichtete er auf Gelinek ein Epigramm; das alſo lautete: „Kein Thema der Welt, führwahr, verſchont dein Genie, Das ſimpelſte aber, Dich ſelbſt, variierſt Du niel!“— Köſtlich, nicht wahr, lieber Leſer?— Kleine cebensbllder. 21. Karl Maria von Webers letzte Cebensjahre. Am 18. Januar 1817 übernahm Weber die neue Stellung als Kgl. Hofkapellmeiſter und Direktor der deutſchen Oper zu Dres⸗ den. Da Beethoven ertaubt war, kamen als Künſtler erſten Ranges für ſolche Stellungen nur Spohr und Weber in Betracht. In Presden ſchuf Weber ſeine noch heute bedeutenden Klavierwerke: die Aufforderung zum Tanz, das Konzertſtück für Klavier und Orcheſter(mit ſeinem romantiſchen Programm), dann die Jubel⸗ Duverture, zwei Meſſen und die drei Opern Freiſchütz, Euryanthe, Oberon. Nebenher entwarf der Meiſter in neun Tagen auch noch die Muſik zu„Prezioſa“... Euryanthe, die Vorläuferin der großen muſikdramatiſchen Bewegung, wurde im Sommer 1823, im Sommerhauſe zu Klein⸗Hoſterwitz bei Pillnitz beendigt, am 23. Oktober in Wien zum erſten Male aufgeführt. Weber kam ſelbſt von Dresden nach Wien, um ſeine Euryanthe in Szene zu ſetzen. Weber war der erſte Dirigent ſeiner Opernzeit und ein echter Bühnenmenſch dazu; er verſtand es, ſeine Opern nicht allein muſi⸗ kaliſch zu leiten, ſondern auch muſikdramatiſch. Der Erfolg blieb aber, obwohl die deutſche Kunſtbrüderſchaft„Ludlam“— ein Vor⸗ klang unſerer Schlaraffia— über Preſſe und Kritik„den richtigen deutſchen Geiſt auszugießen“ ſuchte, mehr ein perſönlicher des„Frei⸗ ſchütz“⸗Meiſters als ein künſtleriſcher ſeiner Euryanthe. Das Buch erſchien den meiſten Künſtlern„entſetzlich“ geſucht, die Muſik dem⸗ nach„einigermaßen“. Zu gewagt im Rhythmus und der Harmonie fanden ſie dieſe Muſik: nur die Schönheit der Romanzen und das erſte Finale ſprachen allgeniein an. Selbſt Beethoven und Schubert, Moſcheles und der junge Meyerbeer fanden ſich nicht zurecht in dieſer Partitur. Bei ſpäteren Aufführungen wollte ſich auch das Haus„nicht mehr ſo recht füllen“; ſo 10 es ja bis auf den heutigen Tag geblieben. Die Aufführung ſelbſt iſt, wie Ignaz Moſcheles Tagebücher(Leipzig 1872) bezeugen, eine glänzende geweſen. Hen⸗ riefte Sonntag(geboren am 3. Januar 1800 zu Koblenz) in der Blüte ihrer Stimme, ihrer Geſangskunſt uno ihrer blonden Schön⸗ heit war Webers erſte Eurnanthe. Die deutſche Sängerin hat ſpäter den Enthuſſasmus der muſikaliſchen Welt erregt, in Paris wie in London, in Petersburg wie in Mexiko. aber der Euryanthe hat ſie nicht durchhelfen können Webers äußeren Umſtände ſcheinen trotz aller Opernerfolge nicht glänzend geweſen zu ſein, die Sorge um die Zukunft der jungen Frau und der beiden Kinder kam hinzu. Und die erſten Anzeichen der Kehlkopf⸗Schwindſucht! So nahm Weber denn einen vorteilhaften Antrag, für London eine engliſche Oper zu ſchreiben, nach kurzem Bedenken an. Allerdings. was der unt'rnehmende Engländer wünſchte, war keine Oper in Webers ohem Sinn. Immerhin, man konnte das Werk für ſnätere Auf⸗ ungen in deutſcher Sprache ſo umarbeiten,„daß es den Namen Oper verdiene“, meinte der Meiſter. Tatſächlich iſt er bald nach den großen Erſolgen ſeines Oberon“ in London, am 5. Juni 1826... Im März 1826 traf Weber in London ein, am 7. April trat er auf in einem Konzert, welches Ignaz Moſcheles ab. Moſcheles, auf der Höhe ſeines Ruhmes als Klavierſpieler, als irigent großer Akademien, als Komponiſt obendrein, half wie⸗ derum, wie drei Jahre zuvor in Wien, nun auch in London, den deutſchen Meiſter zu Ehren zu bringen. Weber hatte ſich die Kom⸗ poſition ſeines Oberon ſauer werden laſſen; er hatte mit Eifer an ſeiner Partitur gearbeitet und außer ſeinen Amtsgeſchäften noch tägliche engliſche Sprachſtudien betrieben. Nun galt es, den Boden des auf die neueſten Muſikmoden eingeſtellten Publikums zu be⸗ ackern; an Vorreklame hatte es kaum gefehlt und ganz London kam herbei. Der Meiſter leitete ſeine Ouverture zu Euryanthe, eine da⸗ mals berühmte Sängerin ſang eine Konzert⸗Arie, die Weber einſt für die hochdramatiſche Anna Milder⸗Hauptmann geſchrieben hatte. Er wohnte bei einem Freunde, bei Sir George Smart. Dort ſah ihn Moſcheles— dem wir dieſe Mitteilungen verdanken— oft. Seine Geſundheit war bereits zerrüttet, er bedurfte der Ruhe. Aber ſolche Ruhe gab es im damaligen London nicht; denn dort mußte der Künſtler ſich zunächſt in der Privatgeſellſchaft be⸗ kannt machen, das Echo ſeines Ruhmes erklang alsdann erſt in den Zeitungen, und obendrein mußte der Künſtler den Londoner Kritikern noch die nötigen goldenen„Unterlagen“ geben. So ſpielte Weber eines Abends zunächſt in einer Geſellſchaft, die der Sänger Braham gab, und eilte dann— um 11 Uhr nachts— noch zu einer großen„Soirse“. Sie wurde ihm allerdings gut bezahlt, aber welche Anſtrengung für einen Kranken. Der Arme konnte damals ſuike eine Treppe hoch ſteigen, ohne atemlos auf einen Stuhl zu inken. Am 11. April war die Generalprobe des„Oberon“ im Conventgarden⸗Theater. Ueber dieſe berichtet Moſchetes(I, 120), daß ſie ganz wie eine Vorſtellung beſucht ⸗war und keine Unter⸗ brechung erlitt, hinzufügend daß ſich Bühnenbilder und Gewan⸗ dungen„vortrefflich“ ausnahmen. Die herrliche Szenerie mit be⸗ weglichem Monde bei der Ozean⸗Arie war die große Ueberraſchung: dieſe Arie, insbeſondere für die große Stimme der ſchönen Miß Paton geſchrieben, aus dem Rahmen des Reziabildes heraustretend, der markante Geſangserfolg des Abends. Für ſeinen Hüon John Braham ſchrieb Weber noch eine beſondere Arie, die aber nur bei der Uraufführung gehört worden iſt. Man mag ſie im Klavieraus⸗ zuge betrachten, und dann Hüons Gebet halten, das ebenfalls für London und in London niedergeſchrieben und wohl der wirkliche „letzte Gedanke“ von Weber iſt.(Der lange Zeit berühmte letzte“ Gedanke Webers iſt nämlich von G. Reiſſiger!) Es war die Ur⸗ aufführung von Webers„Oberon“, aber ſie war— wie ſchon aus den obi⸗en Angaben erſichtlich,„engliſch zurecht gekocht“. Genau ſo wie Salieris„Axur“, ſiber die ims Moſcheſes mit Hindeutung auf engliſche Kochkunſt ſo draſtiſch berichtet.(London 1825—1835.) Der Haupterfolg ſaßt Moſcheles in die Worte zuſammen:„Beiden Sängern(Miß Paton und Braham) war Gelegenheit gegeben, ihre mächtigen Stimmen zu entſalten und gewiſſe ſchlagende Effekte hervorzubringen, die das Parterre begeiſterten. Weber muß an ſeinein Pult gefühlt haben, daß ihm die engliſche Nation aus dieſer Verſammlung entgegenjauchzte und daß ſeine Schöpfungen in ihr fortleben würden.“ Wir mögen die Erfolge der Sänger als Hebel der Begeiſterung gelten laſſen, den zweiten Satz aber dürfen wir wohl in gerechten Zweifel ziehen. Ueber die erſte Vorſtellung berichte⸗ ten die Zeitungen freilich Herrliches. Der Meiſter ſelbſt wurde in⸗ mitten aller Erfolge täglich ſchwächer und immer ſchwächer, wie Moſcheles— der Weber täglich beſuchte— uns als Augenzeuge er⸗ zählt.(I, 120). Dennoch ſetzte Weber ſein bewegtes, Londoner Leben fort Was ein ſo ruhiger englandfreundlicher, ſachverſtändiger Zeuge von dem ſog. Beneſiz⸗Konzert des Sängers Braham erzählt, kann uns heute noch empören. Die Galeriebeſucher übertönten mit Pfeifen, Ziſchen, Rufen und ſonſtigem Lärm, Weber und ſein Or⸗ cheſter. Der„Götterſitz“ Olymp erzwang ſich Matroſenlieder und Gaſſenhauer. Weber war durch ſolche Pöbelei— die doch in Deutſchland von 1826 ganz undenkbar war— und den Fehlbetrag ſeines Konzertes vom 26. Mai ſo angegriſfen, daß er ſeine Theater⸗ Einnahme— es ſollte der„Freiſchütz“ unter Webers Leitung und zu ſeinem Benefiz gegeben werden— lieber einbüßte. Er ahnte kaum ſein baldiges Ende und hegte Reiſegedanken. Am 4. Juni ſprach Weber zu Moſcheles von ſeiner Abreiſe nach Deutſchland, aber die Anfälle von Krampfhuſten, die in kurzen Intervallen wieder⸗ kehrten, erfüllten ſeine Freunde mit trüben Gedanken. Früh mor⸗ gens am 5 Juni fand man Weber tot in ſeinem Bett,„den Kopf auf den linken Arm geſtützt, ſanft auf den Kiſſen ruhend.“ 2000 Pfund Sterling hatte Weber in London eingenommen, die Hälfte davon für den engliſchen Kluvierauszug des„Oberon“. In der katholiſchen Kirche(Kapelle) Moorfields fanden die Erequien ſtatt. Zwölf Muſiker, unter ihnen natürlich Moſcheles als Freund des vollendeten Meiſters, trugen den Sarg in die Gruft, während Händels berühmter Trauermarſch(aus„Saul“ und„Sam⸗ ſon“) geſpielt wurde„Er klang in den Herzen aller wieder, und kein Auge blieb trocken.“(T. 125). Aber das Leben rauſcht weiter, und ſo werden wir uns der überlebenden Witwe zuwenden müſſen Weber heiratete 1817 die aus Bonn ſtammende, an den Theatern von Frankfurt und Prag zu großer Beliebtheit gediehene Opern⸗ ſoubrette Karoline Brand. Webers Aennchen heißt Karoline: es iſt bekannt, welchen Einfluß der geſunde Bühnenſinn der Gattin auf die Geſtaltung der Freiſchütz⸗Muſſk gehabt hat. Ein Sohn des Meiſters, Hofrat Max Maria von Weber hat 1866—1868 eine drei⸗ händige Biographie des Baters herausgegeben, ein Enkel mit Guſt. Mahler zuſammen Webers„Drei Pintos“(1888/ vollendet. Und Richard Wagner hat uns gezeigt, wie man Weber, und ſeine Oupertüre zu Freiſchütz insbeſondere auffaſſen und dirigteren muß. 5 Arthur Bla ß. 5 9385 T Vormerskag, den 14. Juli 1921. eereee eeeeeee e 7. Seite Nr. 320 Todes- Anzeige. 0 benlchbart Anmesen: Heute verschied sanft unsere innigstgeliebte, gute Mutter, Seluwi tter und 5 I Finfaiien-1 . eheiegermulter und Giossmultef hnhans m. Laden gar Ulogg Einzamen-Filz Fur d 104 8 ticht Teunah 6 2 52 N 8 m.—1 frei- in n 8 ie vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Hin- Lui N lit 1it ſwerd. 3 imm-⸗Wohnung, Zimmer u. all. Komf., ſchön. scheiden meiner lieben Frau, unserer unvergesslichen Mutter, Frau lll8e 0 Ur e für ſed. Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin u. Tante geb. Hoffner Geſchäft geelgnet. 5— 31 in 5 j annheim⸗Oſtſtadt muß 4 im Alter von nahezu 80 Jahren. 2468 Fitam.-Aidaz 75 zur Verf. geſtelt werben. Mannheim(Meerfeldstr. 78), den 13. Juli 1921. Neckar dir.a. Wald m. herrl. m. Wein; u Tall 4 I 111 beer faber ucn Gen g hel b erſ 0 Igr.ang. Gem⸗u. Obſtgart.,] in gr. Ort a. d Egſtr. 0 Seb 280 Famille Molitor. 5 boge d 1 er Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Jull, nachmittags Hen Fe maheg 0 6 Gemüſe⸗ u. Kartoffell.uſw. Saal, S„ in ſeh herrlichen Dank. 2440 43 Uhr von der städt. Leichenhalle aus statt—5 freiwerd. 5 dae a. a Besonders danken wir Hlerrn Pfarrer Knopfloch für die pee—.— trostreichen Worte und den Niederbronner Schwestern e Uahu- Ind ind infam. A05 Redoba, (Schwetzingervorstadt) für den letzten Liebesdienst den sie———.— die ean eeeeee 8 8 eene Aſche⸗Fabr t.-Anl. mit event Ku 2 ad u arten 1 unserer lieben Verstorbenen erwiesen. Die Beerdigung von bei 0 Eude gal Wobr Lecchute Heſchalts Kürze eytl. beziehbar. 5 9 5 eingeführten ohn. Gute Geſchäfts⸗ bei Darmſtadt Mannheim(Schwetzingerstr. 96), den 14. Juli 1921. nerra Winelm öseh Pforfssons-Vertreler dage für jede Branche. nbnadz. Feen ſe 3 fiandet Freitag nachmittag 2 Uh Angedote unter Nr. 115 1 1„gr. Obſtgarten, Reben ins⸗ im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: eerr Leſchebele eus alal. 2466 99 e K Halt 5500 ann ang Ba 0 ogler, Worms, Paulus. 3 5044 qm; 3 Zimmer und IScob Muller. baal 255 55 Küche ꝛc.— fof frei. aden, Büro, ager u mit Werkſtalt, deene in ee e 8 10 gegen ſeſtes Gehalt ge⸗ UI Agen I 30 i. Mannheim⸗Neckar⸗ 199 Ht. ragen in der ſtadt m. 283 Zim.⸗Wohn., 66 Danksagung. 155 Geſchafteſtele 2466 e Lage Heidel⸗ Balkons, 1. güt. baul. Juft. eulise land Fur die vielen Beweise herzlicher, Saer u Pab per Einfam.-Mlta in Nedat. 1 99* Teilnahme anlüglieh urseres schweren fenohb 1. Oktober beziehbar. Zimmer u. all. Nen 0 15 Verlustes sagen wir allen auftichtigen 81 oſt⸗ u. Gemüſe⸗Garten. ransport und Nückversicherungs.-Bank ank. Besonders danken wir ktür die 1 bieſ. Fabritbüro ge· anhed ntane. A8 eeee engesellsckaft Kaahlreichen Kranzspenden. 2453 ſucht. Nur ernſte Damen— direkt am Walde, Mannkeim, Augusta-Anlage 10 Inesheim, den 13. Jult 1921 bie an ſtotes Arbeen 4, e dene Mönlk-U. Desdhaftsbenz *10 5 30 Obſtb. uſw. ſof. beziehb.. arn HOVAD-Norz gewöhnt ſind, gut rechnen in Darmſtadt 1. gut. Ge Srrd.) Die trauernden Hinterbliebenen: können und ſchöne Hand⸗ kintam- Mla Suns 5. 5 10 5 ſchriſt beſigen, wollen all. Komf in herrl Lage m. a—4 Ge 1 Vermögens-Aufstellung famiie Jodhang Ktamgf. ſich melden Gehalt über 20b em groß⸗ Sbilgerten 0 nen Kuhen dader tur den 31. Dezember 1020. Tarif. Jedes andere An⸗ Stallung ꝛc. preiswert. m. 4Z..Küche; letzt..frei — gebot iſt zwecklos. An⸗ Näheres durch Gehr. Gänswein. Kom⸗ Vermögen. 4⁰ 91 Tasgdoſdbersahbebungen 10 gebote unter J. HI. 108 manditgeſellſchaft, Pillale Hannheim. 51.2 1. Forderungen an die Aktionäre für noch nicht einge-„an die Geſchäftsſtelle ds. Weitere zahlreiche preiswerte und beziehbare 2 Sondge Aktienkapital„%%% 2280000 fiollhg ald Awe 1 Famgenlabr I4-U Blattes. 5275 Objekte aller Art zur Verfügung. S117 e leee oln- U. Ceschetts zuthaben bei Ban 42³ 243.65 5— Guthaben bei anderen Versic herungs Unter- Nauelzen in H. Enderl. Haushalt 9 0 680 4 is alls nehmungen%%%%%%ꝙͤG geſucht. 22472in der e in beſter Lage mit eptl. ſofort e) sonstige Guthaben 533937.55 3078267.82 15 4 e notart 55 Nosbiſch beziebbaren Wohn⸗ u. Geſchäftsräumen zu verkaufen 7 VVV eeee loſung von 9 Stück unſerer 4½ Higen Teilſchuld⸗ Pri il f 3 end%%%Cͤ ² ⁰ͤↄßß ̃ 11446.10 perſchreibungen ſind ſolgende zur Mückzahlung auf Ehrthes aen e a Kaiser, Immobilien, Waldhof %%%/ 15000 den 1. Januar 1922 gezogen worden: 2 5 0 Telephon 6774 2574 Gerwigſtraße 20 100000—l, 43, 9t, 131, 144, 198, 300, fäcchen enntsschfäger e 5800 Gesellsehgttene langen in n Handen der übertragen nden 354, 435. für kl. kinderl. beſſ. Haus⸗ Ten-Schuhe Anzug Kinderkastenwagen 8. Hinterlegte S nne,,, 20045.43] Dieſe Teilſchuldverſchreibungen werden nach den halt(angen. leichte Stel. bl.„antug Heig, gut erh., preisw. 15 Wnlerenten 1500.—. Anleihe⸗Bedingungen mit einem Zuſchlag von lung) für 1. Auguſt bei Zuvk. 83,11.2. St. Fieſer zu verkaufen. 10333759.33 2 1 75 alſo per Stück mit Mk. 1020.— vom gut. Lohn geſ. B2520 3 Dackei Dalbergſtraße 22 4, Jannar 1922 ab, außer bei der Kaſſe unſerer Frau Naul relnraſſig, 2 drel Monate Verbindlichkeiten. Geſellchaft bei der Rhein. Ereditbank in Mann⸗“ Mannbeim⸗Neckarau falt, 1 zwel J. alt, zu verk. Rofmünd 1. apital 3000000.— deim und deren Filialen gegen Einlieferung der Schulſtraße Nr. 41 Ludwigshafen, eeen Ahentege FF emee 2 chuldverſchreibungen und den dazu gehörigen Fernſpr. 8892. Nottſtraße 49, ll. Schnauzer, wachſam u. Zinsscheinsteuerrücftlage f„„ Zins⸗ und Erneuernugsſcheinen zurückbezahlt. Tüchtige Köchin Anzuſeh. Donnerstag 155 zu verk Braun, Kä⸗ 4. Beitragsüberträge für e Rechaung: Aus der letzten Berloſung ſind noch rückſtündig:—.27 Tlertalerſtr 22. Laden 2481 Sach eisiege un e e 20, 199, 200, 297, 298, 309, und Zimmermädchen e b) Unfall- und Flaftpflichhkt:.% 40684.03 376, 399. r 1. Septbr. deg behen 8. e e Versicherungstille kür Radolfzell, den 6. Juli 1921. 8408 Lohn gac.82519 rrrrrrrrcrrcNRN EEIETLIL 1 1 V„„„ Boltpard Allxeiler Pumpenfabrik.-B. Cegeth f br 682527 2 zu kauten gesuchtt 2 b) Unfall- und Haftpflichtversicherung 28673.33 244247.80 Der Direktor. A Rili 5 6. Beitragsrückstellungen: geg. K. Wolf. f 18 6 K Damen⸗- 2 7JJC00 ͤ ͤ ᷣ 20418.43J UhWmamduil U nen die tochen kann u. etwas 8 Sonstige Verbindlickkeiten: 5 1—ee 2 f Kil—6 2 VVVVVV 2980085 Aagerdhubpammirenl.kihratzenelFaag In:„0 1* nehmungen„ be ee W 18429.10 942330.05 1 4 5 m. FFr Organisationsfonds V00000 245 229.95 Im Ausverkauf 8414 mittags.—45⁴2 eeeee eee e 8 ewinn und dessen Verwendung: O.— menemeen 8 85„„ Gebr. Trefzger P7, Ordentliche ehrliche W. ff e e Sewinnanteil 55 285 8 5 52500.— 555SbCͤ ˙· Monatsfrau d) Uebertrag auf neue Rechnung 21 832.99 80852.39 ü 0ffer n 8 Stel e e, er. 105857275 mal in der Woche vor. 6 58 e e bentege Poaſe ee 1 eeeeeeeeeeeee S 11 220 eneraldirektor Dr. Worms, Berlin, Vorsitzender E. N Rheinyillenſtraße 5. mmerzienrat Sauerbeck, Mannheim, f. stellvertretender Vorsitzender Oberbadiſches Werk der Tertſkinduſteie, 1 5 e Genktar Knecht, Mannheim, 2. stellvertretender Vorsitzender 2 in ſchön gelegenem Landſtädtchen, ſucht zu a zu Kaufen gesucht. eeeee ee Pan ats ene eln geziwete ſar Neekasskate] eangebeee waſen encdalten: Tenrengabl. kaßee deree ae e keldent 2. bee Pe de ee Herr Generaldirektor Schneichel ist ausgeschieden, an seine Stelle n 2 in pester Lage zu verk. ee wire ennihe be fe Ste Wurde Herr Justizrut Dr. Fuchs, Cöln, gewühlt. fI0 fon⸗ 0 0—— en 86 Gesch motore in Tauſch zu nehmen und zwar: 16 P8, 220 Volt, 1700 Umdrehungen, Fabeilat Mannheim, den 7. Juli 1921.—— Waigefadt Browu, Boveri, eeee „DEUTSCHLAND“ 0 ekeg win raue bebereſchune rer S verkanken es 1— Umdrehungen, Fobeſkat Transport- und Rückversicherungs-Bank- enr n Angebote unter N M. 654 an Nudolf Moſſe, 995 Adengesenschaf in Nannheim. 1 dee wöclächn eeere 8 01 f e Mannzeim. e E niſſe vovangegangener höherer Schul⸗ 3 8 bildung. Anpenebus dauernde Sreleng.f Seſch Leinte Miet-Sesuch äftslokale und 3⸗ m en u. Heirat. f aueetene mit Deagniebſchifen, Pbec-1 Benereburnd e. Mans deshe Aee cet chm e — Aler von 25.-25 Jahten 2 J. F. 105 en die Geſböftsßtele da. Blattes. 5 bie Geicet 4 Bäckerei 5 ſl f Iu meiner m Treltag. 15. Jult stattfindenden 2 als Haushälterin keeeerggge ggggggee Feudenheim. e 11 l· Lae bezw. ſpätere Lebensge⸗ ter Stadtlage zu kaufen Angebole unt. k. F. 30 Eröffnung e Neuds Haus verbunden mit 25 e t. Kinder⸗ 3285 eee 2 ſe. e 2 Junger Nauffr. ſucht p. 1. loſe Witwe nſcht ausge⸗ sucht zum sofortigen Eia- 2 0 Aug. gut möbl. Zimmer. 8 Crobem Schlachtfest P 899 0 8. 5 mtuitt tächtigen E74 10. Geſchäftsſt. 1. 455 Haus 7e an Reden ntegt 8 1 ladet Freunde und Gönner herzlichst ein 247 ſtelle de. Blattes 2469 2 Zu verkaufen: Wcbng in kanſen de. Teektuel.. Fart nönmuner. Rest„Bfon“ Meßplatz, Schimperstr.“ Vermischtes em großer Schrant, ein] ſucht. Dringlichkeitskarte„ ehan vran AB. Erlaube inir gleichzeitig auf meine Ia. Welne, Eichbaum- Kleiderſtänder, 1 Papler⸗ orenden 22450% möbl. Zimmer una gut bürgerliche Küche aufmerksam zu machen. Schellack 5atin ſeber kold. adent altes für Zwiſchenbändter verbet, in Villa im Neckartat Menge nach„ Angeb. u. P. P. 39 8 8 — ee Preis..Nam weeeeee-. ee Bürozwecke gut geeignet. an die Geſchäfteſtene.—5 Wp Smer fle 55 rrr Leipaig⸗ Hardenbergſtr. 40 4 beteiligung. Angebote unt. bil.3 zu verkaufen. Klelnes oder mittleres die Wintermonate in 0 Heirat. 1 5 1 8 P. M. 651 an Rudolf Mosse, 111 Augarten⸗ Mannheim zu vertauſch. 0 Kadhen„4, be ee ohhas iwg, el an die Ge 8t. 22451 Prefslagen a 18 dielenn mit u. eee Nes Nee flalle Sonme Waslen Ig. Kau 1255 viel im Au K + ege, da es ihr an Ge⸗sehr billig bei 8250 f. ſtarke u ſchlanke Figur, mit freiwerdender Woh⸗ auf Reifen, ſucht ſofor G Sverkau 84¹8 2 ſehng die Be. M. Rrumlik getr. Herrenkleid. zu verkf, nung geſucht. oder ſpäter 2455 eb T kanntſchaft eines beſſeren tcpy., Iin.- v, Molrl-bescben 0 E 5, 1d2, OGrün. 2438] Ang v. 45 an 1 Tre Zger P 7, 6 Handwerkers zu machen. 3. 9. Tel. 7734 die Geſcätsſelle 22466 möbl Zimmer Missegg 22 ke en zwecks ſpäterer 2408 1 perfekt in Buchhaltung zu baldigem Rausteeppone 1 * 9 Flis Heirat. eeee Antritt geſucht. Schöne Handſchriſt. beſtehend aus 2 Fern⸗ Alfes Eisen 0 a 75 58 95. der⸗ M un d ferner Bedienung der Schretbmaſchine ſprechern. 2 Batterie⸗ Netalle, Pa- 55 Lale 5 5i 917 danden Geſt. Juſchriten entlaufen und Stenographie⸗Kenntniſſe Be⸗ e neue 55 e MöptAmmer ote un p. Sang muebel u. agggz unter O... 26 en die Ge⸗ Art b eenege Abzu⸗ dingung. Angebote mit Zeugnis“ 15 Aemel. M. 210.— pier nohepreize pef f f gef Na en die Geſchat 25 4 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1 7. 99555 0 1520 abſchriften erbeten unter P. S. 42 an Wither, Mhm.⸗Luzen⸗ Krebs, Alphocnſtr. 47. 10 S e c le. Kart arkand, 2˙8 Tel. 3965. NIeeeeeeeeeee 30, part 78 die Geſchäftsſtelle. 2457 10a 33521 1 Teſephon 511. B2383 2464 Maunheimer General · Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Donnerstag, den 14. Juli 1921. adenwerk. Zeichnungsaufforderung auf 200 000 000 5% vom Jahre 1926 ab zu 102% rückzahlbare Anleihe der Badischen Landeselektrizitãtsversorgung Aktiengesellschaft. Erststellig hypothekarisch gesichert, vom Lande Baden für Kapital und Zinsen verbürgt, reichsmündelsicher. Die Badische Landeselektrizitätsversorgung Aktiengesellschalt(Badenwerk) ist am 6. Juli 1921 gegründet worden. Der Sitz der Gesellschaft ist Karlsruhe; ihre Dauer ist nicht beschränkt. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt M. 30 000 000. Es befindet sich ganz im Besitz des Landes Baden. Gegenstand des Unternehmens ist, in Baden vorhandene Kraftquellen für die Be- dürfnisse insbesondere des Landes Baden nutzbar zu machen, für eine ausreichende und preiswerte Lieferung elektrischer Arbeit zu sorgen und auf möglichst voll- kommene Kraftwirtschaft hinzuwirken. Die Gesellschaft kann hierzu kraftwirtschaft- liche Anlagen, namentlich badische Wasserkräfte ausbauen und betreiben oder be- treiben lassen und sich auch an anderen Unternehmungen zur Förderung des Ge- schäftszwecks beteiligen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben wird das Land Baden der Gesellschaft die in seinem Besitz oder für dasselbe in Bau befindlichen Elektrizitätsanlagen zur Ver- sorgung Nord-, Mittel- und Südbadens übertragen, nämlich: 1. das Murgwerk mit einer installierten Leistung von 30 000 PS und einer Jahreserzeugung von durchschnittlich 60 000 000 Kilowattstunden. 2. die 100 000 Volt Schalt- und Transformatorenhäuser Forbach, Scheibenhardt und Rheinau nebst einer 100000 Volt-Leitung Forbach— KarlsruheMannheim, 3. die 45 000 Volt-Leitung Singen— Stockach nebst Haupt- und Transforma- torenstationen Stockach, 4. die 20 000 Volt-Haupt- und Verteilungsleitungen nebst zugehörigen Schalt- und Transformatoren-Stationen und Ortsnetzen zur Versorgung Nord- und Mittelbadens im Anschluß an das Murgwerk und an die mit diesem zu- sammenarbeitenden nicht staatlichen Dampfkraftzentralen, 5. die 15000 und 5000 Volt-Leitungen nebst zugehörigen Transformatoren- Stationen und Ortsnetzen zur Versorgung der Amtsbezirke Konstanz, Meß- kirch, Pfullendorf. Stockach, Ueberlingen mit dem badischen Anteil des Rhein- kraftwerkes Eglisau alsbald nach Fertigstellung. Die Anlagen zu J, 2 und 3 sind betriebsfertig; von den unter 4 und 5 ge- nannten Anlagen sind zurzeit 964 km Leitungen betriebsfertig, 130 km im Bau, 250 km noch zu erstellen; 259 Transformatorenstationen sind betriebsfertig, 53 im Bau, 210 noch zu erstellen; 333 Ortsnetze sind betriebsfertig, 24 im Bau und 158 noch zu erstellen. Von dem bisher fertiggestellten Teil der Anlagen werden neben 333 Landgemeinden zahlreiche Städte, wie Baden-Baden, Bruchsal, Dur- lach, Ettlingen, Heidelberg, Rastatt, ferner im Zusammenarbeiten mit den bestehenden örtlichen Werken auch die Städte Mannheim, Karls- ruhe und Pforzheim mit ihrer bedeutenden Industrie versorgt. Das Murgwerk allein deckt etwa die Hälfte des derzeitigen Oesamtbedarfes von Nord- und Mittelbaden. Um die weiterbestehende große Nach- frage nach Kraft befriedigen zu können, beabsichtigt die Oesellschaft die weiterer Kraftquellen, insbesondere auch die Schaffung leistungsfäfiger Wasseraufspeicherungsanlagen. Geplant ist gegenwärtig namentlich das bestehende Murgwerk durch Angliederung eines Schwarzenbach-Werkes mit einer Talsperre von 15000 000 Kubikmeter Stauraum und einer Höchstleistung von etwa 60000 PS zu erweitern. Dieses Werk wird fast ausschließlich hoch- wertigen Spitzenstrom zu liefern haben. Das Land Baden wird der Gesellschaft vorzugsweise das Recht zur Führung von Starkstromleitungen nebst Zubehör auf, über und unter Staatseigentum verleihen. Zur Beschaffung der für diese Zwecke erforderlichen Mittel gibt das Baden- wWerk zunächst M 200 000 000 mit 5 vom Hundert verzinsſiche, vom jahre 1926 ab zu 102% durch Auslosung rückzahlbare Schuldverschreibungen aus, die durch einzutragende erststellige Hypo- thek auf den gesamten jetzigen Besitz der Aktiengesellschaft von Orund und Anlagen und durch die Bürgschaft des mit seinem Gesamtvermögen für Kapital und Zinsen haftenden Landes Baden sichergestellt werden, also reichsmündelsicher sind. Die Gesellschaft hat sich das Recht vorbehalten, weitere M 300 000 000 zu gleichem Rang hypothekarisch eintragen zu lassen. Diese Hypotheken sind auszudehnen auf sämtlichen Grundbesitz und Anlagen, die für die gesamten M 500 000 000, die nur für von der Gesellschaft zu erwerbende oder zu erstellende Anlagen ver- wendet werden dürfen, erworben oder erstellt werden. Beteiligungen an anderen Gesellschaften sind bis zur Höhe von 12% des jeweilig begebenen Anleihebetrages aus Mitteln der Anleihe gestattet. Für den Betrieb verpfändeter Anlagen notwen- dige spätere Anlagen müssen ebenfalls verpfändet werden. Die Schuldverschreibungen lauten auf den inhaber und gelangen in Ab- schnitten von M 10 000, M 5000, M 2000 und M 1000 zur Ausgabe. Die Ver- zinsung beginnt am 1. August 1921. Die Zahlung der Zinsen erfolgt halbjähr- lich, jeweils am 1. Februar und 1. August. Die Einlösung der Schuldver- schreibungen wird zu 102% vorgenommen im Wege der Auslosung beginnend mit dem jahre 1926 mit jährlich mindestens 1 vom Hundert des ursprünglich aus- gegebenen Betrages zuzüglich der ersparten Zinsen aus den eingelösten Schuldver- Schireibungen. Die Auslosungen erfolgen im Monat April zur Heimzahlung am 1920. Die Schuldnerin ist befugt, vom Jahre 1931 ab verstärkte Auslosungen vor- zunehmen oder auch sämtliche noch ausstehenden Schuldverschreibungen mit einer Frist von drei Monaten zu einem Zinstermin, zuerst also zum Il. August 1931 zu kündigen. Die Regierung des Landes Baden hat auf Grund der ihr vom badischen Land- tag in der Sitzung vom 1. Juli 1921 erteilten Ermächtigung die Bürgschaft ſür Verzinsung und Heimzahlung der Schuldverschreibungen übernommen. Die Ge- nehmigung zur Ausgabe dieser Inhaber-Schuldverschreibungen gemäߧ 7905 BOB. ist von der Regierung des Landes Baden erteilt. Die Notierung der Anleihe an den Börsen von Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim wird beantragt werden. Diese nom. M 200 000 000 3% zu 102% rückzahlbaren erststellig hypothekarisch einzutragenden, vom Lande Baden verbürgten reichsmündelsicheren Teilschuldverschreibungen der Badischen Landeselektrizitätsversorgung Aktiengesellschaft (Badenwerł) 1. Zeichnungen werden bis einschließlich I. August 1921 bei der Deutschen Bank in Berlin und deren Niederlassungen in Augsburg, Barmen, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Breslau, Cassel, Crefeld, Dresden, Dũsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a.., Gotha, Hamburg, Hannover, Koblenz, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mainz, München, Nürnberg, Saarbrücken, Trier, Weimar und Wiesbaden, der Direction der Disconto-Gesellschaft in Berlin und deren Niederlassungen in Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Breslau, Essen, Frankfurt a.., Hannover, Hildes- heim, Koblenz, Magdeburg, Mainz, Münster, Saarbrücken, Trier und Wiesbaden, der Nheinischen Creditbank in Mannheim und deren Niederlassungen in Achern, Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Emmendingen, Etilingen, Freiburg i. Br., Furtwangen, Gernsbach, Heidelberg, Herrenalb, Hornberg, Kaiserslautern, Karls- ruhe, Karlsruhe-Mühlburg, Kehl, Konstanz, Lahr.., Lichtenau-Ulm, Lörrach, Mühlacker, Neunkirchen(Saar), Oberkirch, Offenburg, Pforzheim, Pirmasens, Rastatt, Säckingen, Singen a.., Speyer a. Rh., Triberg, Ueberlingen, Vaihingen à.., Villingen, Weinheim a. d.., Wertheim a.., Zell i.., Zweibrücken, der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. in Mannheim und deren Nieder- lassungen in Alzey, Baden-Baden, Bretten, Bruchsal, Bühl, Durlach, Emmen- dingen, Ettlingen, Freiburg, Germersheim, Gernsbach, Heidelberg, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kehl, Lahr i.., Landau, Lörrach, Ludwigshafen a. Rh., Mosbach, Müll- heim i.., Neustadt a. d.., Offenburg, Oppenheim a. Rh., Pferzheim, Pirmasens, Rastatt, Schwetzingen, Singen a.., Tauberbischofsheim, Villingen, Weinheim, Worms, der Badischen Bank in Mannheim und deren Niederlassung Karlsruhe, dem Bankhause Veit L. Homburger in Karlsruhe, dem Bankhause Lazard Speyer-Ellissen in Frankfurt a.., dem Bankhause Jacob S. H. Stern in Frankfurt a. M. dem Bankhause Straus 8 Co. in Karlsruhe, der Badischen Giro-Zentrale in Mannheim sowie ferner bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig u. deren Niederlassung in Dresden, der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp.-G. in Meiningen und deren Nieder- lassungen in Gotha und Weimar, dem Barmer Bankverein Hinsberg. Fischer 8 Comp. in Barmen und dessen Nieder- lassungen in Bielefeld, Crefeld, Dũsseldorf, Köln, Osnabrück und Siegen, der Bayerischen Disconto- 8 Weechselbank.-G. in Nürnberg und deren Nieder- lassung in Augsburg, der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank in München, der Bayerischen Vereinsbank in München und deren Niederlassungen in Augs- burg und Nürnberg, der Bayerischen Vereinsbank, Abteilung Handelsbank in München und deren Nieder- lassung in Augsburg, der Deutschen Vereinsbank in Frankfurt a.., der Essener Credit-Anstalt in Essen und deren Niederlassungen in Crefeld, Dũssel- dorf und Münster, der Hildesheimer Bank in Hildesheim, der Mecklenburgischen Depositen- und Wechselbank in Schwerin, der Norddeutschen Bank in Hamburg, der Oldenburgischen Spar- und Leih-Bank in Oldenburg, der Osnabrücker Bank in Osnabrück und deren Niederlassung in Münster, der Pfälzischen Bank in Ludwigshafen und deren Niederlassungen in Augsburg, Frankfurt a.., Mannheim, München und Nürnberg, sowie bei der Süddeut- schen Bank, Abteilung der Pfälzischen Bank in Mannheim, dem A. Schaaffhausenschen Bankverein A. G. in Köln und dessen Niederlassungen in Crefeld, Düsseldorf und Siegen, der Siegener Bank in Siegen während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden entgegengenommen. Die Anmeldeformulare sind bei den Stellen kostenfrei erhältlich. 2. Der Zeichnungspreis beträgt 99 zuzũglich Schlußscheinstempel und 5 Stũck- zinsen ab 1. August bis zum Einzahlungstage. 3. Bei der Zeichnung muß auf Erfordern eine Sicherheit von 5 des gezeichneten Nennbetrages hinterlegt werden, und zwar entweder in bar oder in solchen Wiertpapieren, die von der betreffenden Zeichnungsstelle als zulässig erachtet werden. Im Falle die Zuteilung weniger als die Anmeldung beträgt, wird der überschießende Teih der bestellten Sicherheit unverzũglich zurückgegeben werden. 4. Die Zuteilung erfolgt tunlichst bald nach der Zeichnung gemäß dem Ermessen der Zeichnungsstelle. Für die Zuteilung stehen uns weitere Stücke aus einer Option zur Verfügung. 5. Die Bezahlung der zugeteilten Beträge hat in der Zeit vom Il. bis einschließlich 20. Aulust 1021 bei derjenigen Stelle, bei der die Zeichnung bewirkt ist, während der Oeschäſtsstunden zu erfolgen. 5. Die Aushändigung der Stücke erfolgt möglichst bald nach besonderer Bekannt- machung. Berlin, Mannheim, Karlsruhe, Frankfurt a.., im juli 1921. Deutsche Bank. Direction der Disconto-Gesellschaft. Icheinische Creditbank. Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. Badische Bank. Veit L. Homburger. Straus& Co. Lazard Speyer-Ellissen. lacob S. H. Stern. 2 ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetrogen: Die Generalverſammlung 1* zember 1920 hat die Erhöhung des undkapitale um 400 000 M. beſchloſſen Die Erhöbung iſt erſolgt. Das Grundkapital beträgt jetzt 430 000 M Die 400 jungen Aktien werden zum Nennwerte aus⸗ gegeben. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Generalverſammlung vom 7. De⸗ zember 1920 in den§§ 5(Grundkapital,, 28(Ein⸗ lage der Stadtgemeinde Mannbeim), 4(Bekannt⸗ machungen), 20 Abſatz 1(Einberufung der Gene⸗ ralverſammlung) geändert beziehungsweiſe er⸗ gänzt. Auf die eingereichte Urkunde vom 7 De⸗ Handelsregisier. Zum Handelsregiſter 8 Band XI.⸗3. 18, Firma„Oberrheiniſche Metallwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 11⁴ Albert Müller und Johannes Körner ſind als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Daniel Goebel, Kaufmann, Baden⸗Vaden und Dr. jur. Paul Bauer, Baden⸗Baden ſind zu Geſchäftsführern be⸗ ſtellt. Der Geſellſchaftsvertrog iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 23. Juni 1921 in den 88 9, 12(Aufſichtsrat) und hinſichtlich des eingetragen Beamter in Mannhe 1. August eines jeden Jahres, erstmals im April 1926 zur Heimzahlung am l. August CCCC%%%%ͤ Zum Handelsregiſter 8 Band XIII.⸗Z. 8, Genossenschaffsregisfer. At tſich nt 4 95 Ae„Mannbeimer Milchzentrale Aktiengeſell⸗ Zum Genoſſenſchafisregiſter Band III.⸗Z. 21. Firma Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenohſen⸗ ſchaft Seckenheim eingetragene Genoſſeuſchaft mit beſchränkter Haftpflicht in Seckenheim wurde beute Das Statut wurde durch Beſchluß der außer⸗ ordentlichen Hauptverſammlung vom 7. Juni 1921 geändert in§ 50 Abſ. 2 u. 3. Bekanntmachungen erfolgen unter der Firma der Genoſſenſchaft im Neckarboten in Seckenheim. Fritz Frey, techniſcher ſtandsmitglier gewählt. Bad Amtsgericht B. G. 4. Abenseenne gessen,. Dlfff. t rurnhaslie, Pr hz wilhelmsir. l anu.-dumu eu. Einttittskarten zu 10, 6 und 4 Mk. in der Schule und im Musikhaus A. Maler 3 CO G. m. b. H. Nauchiisdhe. Nähiisdie 114 Seckenheim iſt als weiteres Vor⸗ 11⁴ im, den 8. Juli 1921. 5 feephon 3305 verttauliche Ausk Untte zember 1920 wird Bezug genommen. Die Ve⸗ rufung der Generalverſammklung erfolgt durch be⸗ ſondere Einladung mittels Einſchreibebriefes oder Zuſtellungsurkunde. 114 Mannheim, den 11. Juli 1921. Bad. Amtsaericht B. G. 4. Sitzes der Geſellſchaft geändert. Auf die ein⸗ gereichte Urkunde vom 23. Juni 1921 wird Be⸗ ug genommen. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Baben⸗Baden verlegt. Mannheim, den 7. Inli 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zu vermieten: Zeitungskiosk beim Waſſerturm auf 1. Oktober 1921. Angebote bis zum 25. Juli ds. Is., vorm. 10 Uhr, erbeten an Hochbauamt, Rathaus N 1. Zimmer 30, woſelbſt nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. 3 Ieensdie n. Wagen im Ausverkauf 346 Gebr. Trefzger, P 7, 6 jedet Art, Erhebungen in allen Kriminal- un! Zivilprozessed. Heirals ausküntte 830 werden hiermit zur öffentlichen Zeichnung unter ſolgenden Bedingungen aufgelegt: O 6, 8, Manahelm *— —