„—EEĩ!!! reiſet In Mannhelm und Umgedung monatlich frei ins Haus .—. Durch die Poſt bezogen dierteljährlich Mi. 25.50.— Vade 2017 uth— 1¹ 0 Rarlsruhe in Baden 15 0 wigsbafen am Nhein.— Seſchäfts⸗nebenſte Mannbeim: Neckarſtadt, Waldhoſſtraße 25 6. 5 Sernſptecher Zummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7940,— Celegramm⸗ Adteſſz: Seneralonzeiger Mannheim— Erſcheint wöchentlich wölfmal Badiſche Neuoſte Nachrichle 1921.— Nr. 328. — uue Mk. 1. 75, ausw. Mk..25, Stellen⸗ Ggeſ.. 20% N Mk..—. Nun 83 Iie Aderdl nachm. 2½ Ubr.— beſtimmten Cogen, Stellen und kteine Verautwort. uder⸗ ——— 1 dect, agg8n 2 ſür verfp. Aufuabme d. Ameigen Aufträge d. Sernjprrcher obne Gewäbr. Bellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Niannh. Frauen-Jeitung. Mannh. Muſik⸗Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Die angeblichen deutſchen Kriegsverbrecher vor dem Reichsgerichl. Von Dr. Maretzky, M. d. R. Die erſte Reihe der Prozeſſe gegen die Deutſchen, die bon der Entente auf die Auslieferungsliſte geſetzt worden uind, itt zu Ende geführt. Durch das deutſche Reichsgeſetz das ie Aburteilung dieſer Männer, auch ſoweit ſie bereits durch 9 erlaſſenen Amneſtien betroffen waren, geſetzlich feſtgelegt hat, iſt für Deutſchland ein Ausnahmezuſtand gegenüber den anderen am Kriege beteiligten Staaten geſchaffen. Aber ſo machvoll und demütigend auch der Erlaß dieſes uns auf⸗ gezwungenen Geſetzes iſt— es iſt doch immer noch erträg⸗ icher, als die Auslieferung deutſcher Offiziere und Soldaten an 5 und unſere haßerfüllten Gegner. Das Ergebnis der bis jetzt abgeſchloſſenen Verfahren beweiſt, daß die von den Feinden erhobenen Beſchuldigungen, abgeſehen von dem Prozeß gegen Major v. Cruſius, einen im Felde nervös zuſammengebrochenen und nach dem Gut⸗ w der ärztlichen Sachverſtändigen zeitweiſe unzurech⸗ ungsfähigen Mann, und abgeſehen von der Anklage gegen ſind beiden U⸗Boot⸗Offiziere, in allen Fällen falſch geweſen Insbeſondere Frankreich hat eine ſchwere moraliſche Niederlage erlitten. Wie das Reichs⸗ auf Grund der eingehenden Beweisaufnahmen feſt⸗ tellen konnte, hat ſich die völlige Grundloſigkeit der gegen te Generäle von Schack und Kruska erhobenen Anſchuldi⸗ ſchngen ergeben, da ſich beide Männer,„die von der franzö⸗ chen Regierung als die ſchlimmſten Verbrecher der Ge⸗ ſchichte, als Barbaren gekennzeichnet worden ſind“, ganz und Haben als„pflichterfüllte treue deutſche Soldaten“ erwieſen Entgegen der unerhörten franzöſiſchen Verleumdung, da 15 beiden Offiziere planmäßig eine Seuche im ee, 5 von Niederzwehren hervorgerufen hätten, iſt durch die 81 ugenausſage feſtgeſtellt worden, daß die Gefangenen beſſer 0 f 105 deutſche Bevölkerung verpflegt worden ſind, und daß 18 ge der aufopfernden Pflege der kranken Gefangenen 90 185 der deutſchen Aerzte erkrankt und 25 Prozent ſelbſt eaſtorben ſind. Von den ſeitens der franzöſiſchen Zeugen ſo gent gerühmten franzöſiſchen Aerzten ſind dagegen nur 4 Pro⸗ 55 der Behandlung der Seuchen zu Tode gekommen, Ner Beitend⸗ der wohl kaum dafür ſprechen dürfte, daß ſich die Geſeſche von den Franzoſen im aufopfernden Dienft für Ubertteſengenen, die Landsleute der franzöſiſchen Aerzte, habe 0 reffen laſſen. Von dem Kommandeur des Gefangenen⸗ er⸗ dem General Kruska, hat die Beweisaufnahme insbe⸗ Eſſen d feſtgeſtellt, daß dieſer Offizier nicht nur täglich da⸗ Jette der Gefangenen ſelbſt geprüft hat, ſondern auch in den Juf 25 der höchſten Anſteckungsgefahr ſich von den täglichen daſſen tionsgängen durch das Seuchenlager nicht hat abhalten 18 Auf die Vorhalkungen des ihn begleitenden Verwal⸗ erkruntipektors, der ſpäter durch Anſteckung im Lager ſchwer ahr nkte und der den General auf die große perſönliche Ge⸗ 150 Golinwies, hat Kruska geantwortet:„Unſer Leben ſteht reich Hand. Es liegt die Frage nahe, ob auch Frank⸗ ener as ſo gewiſſenloſe Angriffe gegen die Ehre ſolche Ofachttreuen Männer gerichtet hat, auf ſeiner Seite deulſch ffiziere gehabt hat, die ihr Leben bei der Fürſorge für Schan 50 Gefangene aufs Spiel geſetzt hätten. Eine beſondere e aber iſt es, daß Frankreich, wie durch die Beweisauf⸗ n 1 Na eſtgeſtell iſt, deutſche Gefangene mit dem Tode be⸗ t, um falſche Ausſagen für ſeine Anklagen 8 0 Militär zu en 11 eeen e Prazals eines der weſentlichſten Ergebniſſe der uel in Leipzig verdient aber vor allem 995 eine fagefelt S 8 daß die Beweisaufnahmen im Falle des Generals deutſ 8 deutlich und unbeſtreitbar erwieſen hat, daß die deeſde Heeresleitung jedem Verdacht einer Verletzung ſicht! ölkerrechtes ſeitens unſerer Truppen un na ch⸗ Sten 10 chnachgegangen iſt. Als das Gerücht, General i—5 habe unterſagt, Gefangene zu machen, zu Ohren des beſond endeſetten Diviſſonsſtabes gekommen war, iſt ſofort ein worden 2 Offtzier zur Unterſuchung des Falles entſandt der Pri Der Offizier hat damals nur feſtſtellen können, was dzeß in Leipzig vor aller Welt auch dargetan hat, daß ö0b eine Verleumdung war. Wir fragen wiederum ſönckn önnte, daß ihre oberſten Heeresbehörden ebenſo⸗ dechtswidei, überhaupt bereit geweſen ſeien, gegen die völker⸗ aſchreit rigen zahlloſen Greuel der eigenen Truppen ein⸗ Nronte en. Hier aber liegt in Wahrheit der Kern des ganzen Erregung Nicht darauf kommt es an, ob in der furchtbaren Geſeße. des Kampfes Einzelne ſich zu Verſtößen gegen die Völkerrechts haben hinreißen laſſen. Enkſcheidend Stellen. Zundſätzliche Haltung der verantwortlichen oberſten land Inndieſem wichtigſten Punkte von allem iſt Deutſch⸗ bervorgegange 8 gerechtfertigt aus der Anklage Vewei mt man in dem letzten der verhandeiten Fälle den iſt ni—— Sinne der Urteilsbegründung als erbracht an, ſo nants zu beſtreiten, daß ſich die beiden Üboots⸗Leut⸗ dig ee und Dithmar eines ſchweren Unrechts ſchul⸗ mirkten acht haben, immer vorausgeſetzt, daß ſie dabei mit⸗ batten d auf wehrloſe Rettungsboote Schüſſe abzugeben. Sie dentraner. Lazarettſchiff irrtümlich für einen maskierten Trup⸗ entſchuld ortdampfer gehalten. Gleichwohl wäre es nicht zu behülfli wenn ſie dem Kommandeur des Übootes dabei wiſchen Aberſen ſein ſollten, die Spuren der Tat zu ver⸗ deſezten Mber auch dieſer Umſiand zeigt wieder, daß die vor⸗ würd arineſtellen dieſen Völkerrechtsbruch geahndet haben 57 befürchtete enn nur weil der Kommandeur des Übootes dies den Vorfal unterließ er den vorgeſchriebenen Vermerk über das Urt der dele des Schiffes. So richtig im übrigen ichsgerichtes ſein maa und ſ oberechtigt die franzöſiſche Regierung ihrerſeits den Beweis er⸗ Strafe, die beide Offiziere trifft, ſo hieße es doch, ſich jedes Nationalgefühls entäußern, wenn man nicht mit Rückſicht auf die näheren Umſtände der Tat Mitgefühl für das tragiſche Geſchick jener beiden Ubootsmänner empfände. In zahlloſen Fahrten hatten ſie auf ihrem Üboot ihr Leben für ihr Vater⸗ land eingeſetzt. Stündlich einem grauenvollen Tode ins Auge geſehen. Sie hatten den ganzen Jammer, den die Hunger⸗ 4 5 Englands über das deutſche olk gebracht hat, mit an⸗ geſehen. Sie wußten durch Selbſterlebnis oder aus den Mittei⸗ lungen von Augenzeugen, daß als harmloſe Lazarettſchiffe einherfahrende engliſche U⸗Bootzerſtörer hinterhältig die Ka⸗ meraden in anderen U⸗Booten in den Tod geſchickt hatten. Wer könnte es nicht verſtehen, daß in der wilden Erregung der Gefahr und des Kampfes ſchließlich einmal die Grenze, die Menſchlichkeit und Recht ziehen ſollen, überſchritten wird. Denken wir auch daran, daß dieſes ſelbe U⸗Boot 86, das der Anlaß zu dem ſchrecklichen Erlebnis der Torpedierung des Lazarettſchiffes geweſen iſt, auf einer Fahrt kurz vorher im abgekämpften Zuüſtande mit nur noch einem Torpedo und einem verbogenen Seerohr einer ganzen Reihe von feind⸗ lichen Kriegsſchiffen gegenübergeſtanden und trotz der unge⸗ heuren Gefahr damals das amerikaniſche Truppentransport⸗ ſchiff„Cincinati“ verſenkt hat. Es waren das dieſelben Män⸗ ner, die jetzt als Schwerverbrecher vor dem höchſten Gerichte ihres Vaterlandes für Taten verurteilt worden ſind, die ſie im Dienſte ihres Volkes allerdings in Ueberſchreitung der in⸗ ternationalen Rechtsgrundſätze ausgeführt haben. Wenn die Beſchuldigung zutrifft, ſo haben ſie gefehlt, aber das, was ſie ſonſt für ihr Vaterland getan haben, wiegt ihre Schuld a uf. Es ſind Männer geweſen, die für ihr Volk und das Reich Leib und Leben in langer Kriegszeit täglich und ſtündlich auf gefährdetſtem Poſten hinzugeben bereit geweſen ſind. Wel⸗ cher Deutſche wird das Herz haben, ſolche Männer zu be⸗ ſchimpfen? Sie fürchten die Gerechtigkeit. c. Baſel, 19. Juli.(Eig. Drahtber.) Der Matin meldet: Frankreich und Belgien würden ſich nicht damit ein⸗ verſtanden erklären, daß die deutſchen Kriegsbeſchuldigten durch einen neutralen Gerichtshof unter Kontrolle des Völkerbundes abgeurteilt werden. Journal du Peuple glaubt den Grund dieſer Ablehnung darin zu finden, daß in dieſem Falle der Völkerbund auch auf die Aburteilung der franzöſiſchen und belgiſchen Kriegsver⸗ brecher dringen werde.— Friſtloſe Verſchiebung der Litzung des Oberſten Nales. 50 Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das„Journal de Paris“ veröffentlicht folgende Meldung aus London: Da Lloyd George den ganzen Monat Auguſt in Ur⸗ laub gehen wird, und Briand in der zweiten Hälfte des Mo⸗ nats Juli unabkömmlich iſt, dürfte die Sitzung des Oberſten Rates friſtlos verſchoben werden. Noch keine Antwort Englands. „WB. Paris, 18. Juli. Der Londoner Korreſpondent des Petit Pariſien ſchreibt, die engliſche Regierung habe noch keine Stellung zur oberſchleſiſchen Note ihres Bundes⸗ enoſſen genommen. Es ſcheine, daß das britiſche auswärtige mt der Anſicht ſei, daß die augenblickliche Lage die Ent⸗ ſendung von Verſtärkungen, wie der franzöſiſche Vor⸗ ſchlag vorſchlage, ni cht recht fertige. Ohne daß das Londoner Kabinett ſeinen Vorſchlag zu einer ſofortigen Regelung der oberſchleſiſchen Frage aufgäbe, ſcheine es auch keineswegs die Abſicht zu haben, auch nur eine Brigade nach Oberſchleſien zu entſenden. Der Matin glaubt, daß die eng⸗ liſche Antwort über Oberſchleſien heute noch in Paris eintreffen werde und daß man erſt dann ſagen könne, wann der Oberſte Rat zuſammentreten werde. Der Matin beſtätigt auch auf Grund der Mitteilungen ſeines Londoner Korre⸗ ſeien, Keng daß die beiden Behörden nicht geneigt eien, Truppen nach Oberſchleſien zur Verſtärkung ihres Kontingentes zu ſenden, da die Tatſachen, auf die der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident in ſeiner Note angeſpielt habe, nicht mit den optimiſtiſchen Berichten des engliſchen Ver⸗ treters übereinſtimmten, die der engliſche Ober⸗ kommiſſar in Oppeln erhalten hat. Spaunung zwiſchen Englaud und Fraukteich. WB. London, 19. Juli. Daily Expreß verſichert, von zu⸗ ſtändiger Seite erfahren zu haben, daß in den Beziehun⸗ gen zwiſchen Großbritannien und Frank⸗ re ich infolge der Differenzen über die oberſchleſiſche Frage eine zunehmende Spannung eingetreten iſt. Die britiſche Regierung weigere ſich rundweg, weitere Truppen zu entſenden, da ſie überzeugt iſt, daß hierfür keine Notwen⸗ digkeit beſtehe. Oberſchleſien. Frankreich verſtärkt ſein oberſchleſiſches Konkingenk. WB. Paris, 18. Juli. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Chicago Tribune glaubt zu wiſſen, daß über die Entſendung einer vollen franzöſiſchen Infanteriediviſion zur Verſtär⸗ kung des franzöſiſchen Kontingentes in Oberſchleſien erſt durch einen Kabinettsbeſchluß entſchieden werden ſoll. Man erfahre indeſſen, daß Frankreich auf alle Fälle ſeine Truppen in Oberſchleſten verſtärken werde, gleich⸗ 2 ob die engliſche und die italieniſche Regierung eben⸗ alls Truppenverſtärkungen entſenden werden, oder nicht. Paris erklärt, daß die Nachrichten, die polniſche Regierung habe die Jahresklaſſe 1894 mobiliſiert, nicht den Tat⸗ ſachen entſpreche. WB. Paris, 18. Juli. Die polniſche Geſandtſchaft in Märchen. ONB. Paris, 19 Juli. Die Radioagentur meldet aus Beuthen, die deutſchen Organiſationen hätten aus Oppeln mehrere Geſchütze erhalten. Im ganzen Lande, beſonders in den Kreiſen Koſel und Strelitz griffen die Deutſchen die Bevölkerung an. Die deutſchen Gruben⸗ und Fabrikbeamten, ſowie die Lehrer hätten erklärt, daß ſie durch die Drohung eines neuen Polenaufſtandes ge⸗ zwungen ſeien, Oberſchleſien zu verlaſſen. In Wahrheit aber begäben ſie ſich nach Konzentrationspunkten, wo ſie in Freikorps eingeſtellt werden. Es beſtätigt ſich, daß nur ein Teil des Selbſtſchutzes nach Deutſchland zurück⸗ gekehrt ſei. Der größte Teil befindet ſich noch in Oberſchleſien. Zenſur und Willkür. Berlin, 19. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Deutſche Preſſe in Oberſchleſien hat, wie uns berichtet wird, zu der franz. Note über Oberſchleſien keine Stellung nehmen dürfen. Die franz. Zenſur hat ſogar die Gegenerklärung des deutſchen Außenminiſters der Oeffent⸗ lichkeit vorenthalten und darüber hinaus auch Teile des Wortlautes ſelbſt der franz. Note ge⸗ ſtrichte n. Der Korreſpondent der Daily Mail hatte aus Grapitz be⸗ richtet, daß dort das Auto eines engl. Generals beſchoſſen worden wäre. Die Ermittlungen der deutſchen Regierungen haben ergeben, daß davon in Grapitz nichts bekannt iſt. Wohl aber haben die Franzoſen mit einem großen Truppen⸗ aufgebot, das ſogar durch Panzerwagen unterſtützt wurde, die Bahn nach Waffen durchſucht. Die Polizeiſt unde wurdeplötzlich auf 9 Uhr feſtgeſetzt, ſodaß viele Land⸗ arbeiter, die erſt nach dieſer Stunde von ihrer Arbeit zurückkehrten, verhaftet und verſchleppt wurden. Ebenſo wurde ein Mitarbeiter des Leiters des Städt. Aus⸗ ſchuſſes, des Bankrats Lukaſcheck, von den Franzoſen ohne jede Angabe von Gründen verhaftet und ver ſchleppt Korfanty in Paris. WB. Paris, 19. Juli. Wie der Petit Pariſien mitteilt, Korfanty geſtern vormittag in Paris angekom⸗ men. Ex beabſichtigt, einige Tage in Paris zu bleiben. Er iſt nicht einmal in einem Hotel abgeſtiegen, ſondern in einer rivatwohnung, die in Paſſy zur Verfügung geſtellt wurde. Er hat einen großen Umweg gemacht, um die Reiſe über die dedeh eaet Oeſterreich und die Schweiz machen zu Dnnennn:: 382 Dem Vertreter einer Nachrichtenagentur ſagte er, Obe ſchleſien ſei beunruhigt, das Wirtſchaftsleben leide, weil nn mand etwas zu unternehmen wage, ſolange Deutſch land die Zukunft des Landes bedrohe.() Nur der Oberſte Rat könne entſcheiden und ſich Gehorſam ver⸗ ſchaffen. Die Polen hätten übrigens die Ueberzeugung, daß er die Frage gerecht löſen werde, indem er ſich an das Ergebnis der Volksabſtimmung halte. Seine Ueberzeugung ſei, daß, wenn die Alliierten ſo handelten, die Deutſchen ruhig bleiben würden. Sie würden nichts gegen den Willen des Oberſten Rates unternehmen. Würde man aber noch warten, die oberſchleſiſche Frage zu löſen, dann ſei es für jedermann gefährlich; denn dann würde man dort ſich einen Herd der Beunruhigung entwickeln laſſen, der noch manche Komplikationen hervorrufen könnte. Zu Briands Drohnote. Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Blätter bringen heute früh die Meldung, daß ſich die ita⸗ lieniſche Regierung dem franzöſiſchen Verſchlepvungsver⸗ ſuch in der Oberſchleſiſchen Frage angeſchloſſen habe. Hier iſt von einer ſolchen Wendung der italieniſchen Politik noch nichts bekannt. Auch der hieſige Vertreter der italie⸗ Regierung war darauf geſtern abend no chnicht vor⸗ ereitet. Die Note Briands an England iſt in ganz an⸗ derem Tone gehalten, als die an Deutſchland, und b5 neigt man, wie wir erfahren, auch in neutralen Kreiſen zu der An⸗ ſicht, daß alles nicht ſo bös gemeint(!)) ſei und Briand in Wirklichkeit nur ein Rückzugsgefecht mit ſtarken Mitteln führe. Es dürfte gegenüber dieſer Darſtellung einiger Z3weifel beſtehen. Jedenfalls kann darüber gar kein Streit ſein: eine Vertagung der Entſcheidung über Ober⸗ ſchleſien kann von den unheilvollſten Folgen begleitet ſein. J Berlin, 19. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie wir hören, haben ſich alle franz. Preſſekorreſpon⸗ denten aus Berxlin nach Breslau begeben, wahrſchein⸗ lich um die Vorgänge in Mittel⸗ und Oberſchleſien beſſer überſehen zu können. Es liegt die Vermutung nahe, daß man zuf höheren Befehl handelt. Im übrigen iſt es vielleicht intereſſant zu wiſſen, daß das in Breslau einen großen und ſehr gut eingerichteten Nach ⸗ richtendienſt beſißt. Die Abrüſtungsfrage. Der Standpunkt der Bereinigten Staaten. ONB. Waſhington, 19. Juli. Geſtern morgen fand im hieſigen Staatsdepartement eine Beſprechung bezüglich der Ab⸗ rüſtungskonferenz ſtatt. Dabei wurde dargelegt, daß Präſident Harding nicht die Abſicht habe, irgend eine De⸗ batte über das Programm dieſer Konferenz zuzulaſ⸗ ſen, bevor dieſe nicht ſelbſt zuſammengetreten ſet. Außerdem will Harding an den Verhandlungen über irgend welche Diffe⸗ renzen nicht teilnehmen, die ſich aus den zur Erörterung ſtehenden Fragen ergeben könnten. Die Steltung der Ver⸗ einigten Staaten zu dieſer Konferenz iſt folgende: 1. Die Vereinigten Staaten werden keinerlei Regle⸗ nts für die Konfer⸗ lle echnen damit, daß — 1 ie u e eun e 1 Selte. Nr. 328 mannheimer Generai · Anzeiger.(Abend · Ausgabe⸗ Dienstag, den 19. Jult 1921.. 2. Die Vereinigten Staaten hoffen, daß vor der eigent⸗ lichen Verſammlung die Mächte Vereinbarungen treffen werden auf diplomatiſchem Wege, um, wenn es nötig werde, die zur Sprache kommenden Probleme feſtzuſtellen. Widerſtände. Baſel, 19. Juli.(Eig. Drahtber.) Chicago Tribun ſchreibt, es ſei wohl kein Zweifel, daß die Hardingſche A b⸗ rüſtungskonferenz im November zu ſtande kom⸗ men werde, aber umſo größer ſei der Zweifel, ob ihr irgendwelcher praktiſcher Erfolg beſchieden ſein werde. Heute könne man jedenfalls ſchon beurteilen, daß von Seiten Japans und Englands keinerlei aufrichtige Neigung beſteht, eine allgemeine Abrüſtung zur See durchzuführen, ebenſo wie bei Frankreich und Belgien kein aufrich⸗ tiger Wille vorhanden iſt, die Landabrüſtung in die Wege zu leiten. 95 Amerika und Japan. WB. Paris, 19. Juli. Der Temps veröffentlicht eine Meldung aus Waſhington, in det die Aſſociated Preß von einer neuen Mitteilung der Vereinigten Staaten an Japan berichtet. Darin werde Japan zu einer neuen Prüfung der Frage aufgefordert werden, ob es an der Abrüſtungs⸗ Konferenz kteilnehmen werde oder ob es auf der Auf⸗ ſtellung eines beſtimmten Programmes bezüglich der Ein⸗ ladung der Vereinigten Staaten fortfahren werde zu beſtehen. Die Hungersnol in Rußland. Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Tſchitſcherin, der ſogenannte Außenminiſter von Sowjetrußland, hat an den amerikaniſchen Journaliſten Karl von Wiegand eine Depeſche folgenden Inhalts gerichtet: Die Sowjetregierung hat keinen Appell an Amerika gerichtet um Einleitung einer Hilfsaktion. Friedjof Nanſen hat der Sow⸗ jetregierung ſeine Tätigkeit angeboten, um für die Kreiſe, die von der Hungersnot bedroht ſind, eine Hilfsaktion zu ſchaffen. Nanſen hat auch einen Appell an Amerika gerichtet. Dieſes Dementi iſt in Wahrheit eine offiziöſe Be⸗ ſtätigung der Meldungen über eine Hungersnot in Sowjetrußland. WB. Skockholm, 18. Juli. Stockholm Tidningen bringt Meldungen Moskauer Zeitungen, wonach 15 ruſſiſche Gouvernements von Hungersnot bedroht ſind. Infolge der Dürre entſtehen in der Erde große Riſſe. Die Brunnen und Flüſſe trocknen aus. Die Bevölkerung flüchtet in großen Mengen. Hungerrevolten in Petersburg. Baſel, 19. Juli.(Eig. Drahtber.) Daily Mail meldet aus Petersburg, daß auf Veranlaſſung der Sowjetregierung erneut das Kriegsrecht über Petersburg ver⸗ hängt wurde, weil in den letzten Wochen die Verzweiflungs⸗ taten der hungerleidenden Stadtbevölkerung erſchrek⸗ kenden Umfang annahmen. Die Lebensmittelge⸗ ſchäfte wurden wiederholt geſtürmt. Im Juni ſind allein 7000 Menſchen an Hunger⸗Typhus ge⸗ de Bund der Baltenſtaaten. c. Zürich, 19. Juli.(Eig. Drahtber.) Das Litauiſche Preſſebüro meldet aus Kowno, daß im Anſchluß an eine Konferenz der Außenminiſter von Litauen, Lettland und Eſt⸗ land ein Bund der Baltiſchen Staaten gegründet wurde. Seinem politiſchen Inhalte nach wäre es ein Defen⸗ ſiv⸗Bündnis für den Fall eines Sowjetangriffs gegen einen der vertragſchließenden Staaten. Deulſches Reich. Geldſtrafe und Valukaſtand. ONB. München, 19. Juli. Auf eine Anfrage der Bay⸗ riſchen Volkspartei wegen des Mißverhältniſſes der Geldſtrafen bei der Umwandlung von Freiheitsſtrafen erwiderte ein Vertreter des Juſtizminiſteriums in der Sitzung des heutigen Landtages, von ſeiten des Reiches ſeien bereits Aenderungen dieſer Beſtimmungen in die Wege geleitet. Im Reichsjuſtizminiſterium werde ein Geſetzentwurf aus⸗ Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. 30)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Nach zwei Monaten verließ Hans Matties 1 gute Frau Dageſell und ſein möbliertes Zimmer in.⸗O. und zog ins Tiergartenviertel. „Ich hab' Ihnen zum Abſchied die Karten gelegt,“ ſchluchzte ſie,„ſo viel Glück, Ehre und Ruhm] Sie wiſſen doch, mit den berühmten Karten der Lenormand, die dem be⸗ rühmten Napoleon ſeinen Sturz vorausgeſagt hat! Ihnen geht es noch 168 gut. Sie haben es redlich verdient. Aber Neider haben Sie, viele Neider! Aber auch gute Freunde. Wenn Sie mal was erfahren wollen, dann kommen Sie man zu mir, die Dageſell zeigt Ihnen gerne die Zukunft.“ Ein Bettler, der vergebens an der Schwelle des Glücks er hier eingezogen— ein König, an der Tafel es Glückes, zog er aus. 5 5* Tage reihten ſich zu Wochen, Wochen zu Monaten, Mo⸗ nate zu Jahren, Theres Matties ſtand im Theateralmanach als erſte Koloraturſängerin des Kölner Stadttheaters ver⸗ zeichnet. Theres nahm 55 Auszug„Zauberflöte“ unter den Arm und ging zur Prohe. Unterwegs traf ſie einen Kollegen, den lyriſchen Tenor, deſſen Zuneigung zwiſchen der Königin der Nacht und der Pamina erheblich ſchwankte. „Grüß Gott, Fräulein Matties. Nein, wie Sie wieder ausſchauen!“ „Geſchenkt,“ lachte Theres,„bloß keine Komplimente am frühen Morgen, die kann man erſt aufs Mittageſſen ver⸗ tragen. Uebrigens, denten Sie an Fräulein Paravell!“ „Sie ſind grauſam!“ Der lyriſche Tenor hatte ſich ſo ſehr in ſein Fach eingelebt, daß er auch ohne Schminke und Muſikbegleitung den jugendlich⸗ſentimentalen Liebhaber mit dem ſchwärmeriſch⸗gefährlichen Augenaufſchlag ſpielte. „Immer erinnern Sie mich an Fräulein Paravell, wenn ich Ihnen meine zarten Huldigungen darbringe.“ „Sie brauchen ſich wirklich nicht bei mir in Unkoſten zu ſtürzen,“ Theres lachte noch immer,„ich bin eine durchaus proſaiſche, nüchterne Natur. Hoffentlich dauert die Probe nicht ſo lange, ich will mit dem Schiffchen nach Godesberg. Die Stückprobe der Zauberflöte begann. Im Orcheſter⸗ raum zankte der Kapellmeiſter ſich mit der erſten Geige berum. Der Realiteur rief nach dem Inſpizient. Gellend täten erzählten. Theres ſetzte ſich zwei Reihen zurück. Sie! Wahlen im ganzen badiſchen Lande veranſtaltet werden. gearbeitet, nach dem ein Tag Freiheitsſtrafe 170 Mark Geldſtrafe(ſtatt bisher 17.) gleichgeſetzt wer⸗ den ſoll. Die neue Beſtimmung ſoll bereits am 1. Oktober 1921 in Kraft treten. Rheinſchiffahrtsſtreik. ONB. Seit geſtern Mittag iſt auch das holländiſche und franzöſiſche Maſchiniſten und Heizperſonal in den Aus ſtand getreten, ſo daß z. Zt. die geſamte Rheinſchiffahrt ſtilliegt. Auch im beſetzten Gebiet beharrt man trotz des Befehls der Rhein⸗ landkommiſſion in Koblenz, die Arbeit ſofort wieder aufzunehmen. beim Streik. Am Samstag, den 16. Juli haben die deutſchen Arbeitgeberverbände den Maſchiniſten und Heizern gekündigt. In einer morgen Abend ſtattfindenden Verſammlung beabſichtigt der Maſchiniſten⸗ und Heizerverband zu dieſer Kündigung ſowie zu den anderen Streikfragen Stellung zu nehmen. Streik der Berliner Volonkärärzle. E Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Berlin iſt von einem Streik der Volontärärzte be⸗ droht. An den Berliner Univerſitätskliniken und Polikliniken einſchließlich der Charits ſind 160 Volontärärzte beſchäftigt, die neben freier Station noch eine kleine Auf⸗ wandsentſchädigung beziehen. Vom 1. Auguſt an ſollen nun die Volontärärzte in der Charité ihre Wohnung und Verpflegung bezahlen. Da Eingaben an das Kultus⸗ miniſterium ſowie Vermittlungen der Aerztekammer erfolglos geblieben ſind, iſt auf heute nachmittag eine Verſammlung einberufen worden, in der der Streik erklärt werden ſoll, wenn bis dahin eine befriedigende Regelung von den zuſtän⸗ digen Stellen nicht getroffen worden iſt. Die als Aſſiſtenz⸗ ärzte beſchäftigten Ausländer haben ihre Solidarität erklärt, ſo daß der Streik insgeſamt 200 Aerzte umfaſſen dürfte. ſe Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Bewegung unter den Berliner Volontärärzten wird uns mitgeteilt, daß ſich die preußiſchen Regierungsbehörden entſchloſſen haben, 50 Volontärärzte alz pranmäßkge Aſſiſtenz⸗ ärzte einzuſtellen. Landesausſchußſizung der deulſchen Volksparkei. ◻Karlsruhe, 18. Juli. Am letzten Samstag fand hier eine Landesausſchußſitzung der Deutſchen liberalen Volks⸗ partei Badens ſtatt, die aus allen Teilen des Landes gut be⸗ ſucht war. Auf der Tagesordnung ſtanden u. a. die Frage, welche Stellung die Partei zu den anderen Parteien ein⸗ nimmt, ſowie Vorbeſprechungen für die kommenden Land⸗ tagswahlen. Der Ausſchuß beſchloß, Regierung und Landtag folgendes zu unterbreiten: Nach den zur Zeit geltenden Beſtimmungen endigt das Man⸗ dat der Mitgllieder der Bürgerausſchüſſe, emeinde⸗ räte, Kreisverſammlungen und Bezirksräte erſt im November 1922“ Es müſſen alſo, nachdem erſt in dieſem Herbſt Landtagswahlen ſtattfinden, im nächſten Jahre wieder ieſe Häufung allgemeiner Wahlen hat größere Nachteile zur Folge, als die Verbindung der Landtagswahlen mit denen zu den Selbſtver⸗ waltungskörpern. Es kommt hinzu, daß die neue Gemeindeordnung demnächſt verabſchiedet wird und dieſe Veränderung der geſetzlichen Grund⸗ lage auch eine neue Beſetzung der Selbſtverwaltungskörper wün⸗ ſchenswert macht, die eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein ſollte. Die Deutſche Volkspartei fordert deshalb den Erlaß der Ge⸗ ſetzes- und Verwaltungsvorſchriften, die zur Herbeiführung der Gemeindewahlen ſchon in dieſem Jahre in Verbindung mit den Landtagswahlen erforderlich ſind. Die Deutſche Volkspartei macht dabe ganz offen geltend, daß ſie andernfalls in ihrer politiſchen Stellung gegenüber anderen Par⸗ teien geſchädigt wird. Demnächſt wird die Deutſche Volkspartei zum erſten Male eine Fraktion in den Badiſchen Land ſchicken, bleibt aber wäh⸗ rend eines ganzen Jahres, auf Grund der zur Zeit geltenden Be⸗ ſtimmungen, in den Gemeinden ohne die ihrer Bedeutung entſpre⸗ chende Vertretung.—4 3 Zuſtand kann nicht als gerecht an⸗ geſehen werden. So iſt es mit den Grundſätzen politiſcher Billig⸗ keit unvereinbar, daß 3. B. im Mannheimer Bürgerausſchuß die Deutſche Volkspartei auf Grund der Wahlen im Frühjahr 1919 nur mit vier Mitgliedern vertreten iſt, während inzwiſchen die Ent⸗ wicklung des parteipolitiſchen Lebens ihr ſchon bei der Reichstags⸗ wahl im Jahre 1920 über 14000 Stimmen gebracht hat. Die Deutſche Volkspartei gibt der beſtimmten Erwartung Aus⸗ druck, daß Regierung und Landtag dem hier ausgeſprochenen, be⸗ rechtigten Wunſche Rechnung tragen werden. ſchrillte die Klingel durch die Räume, die Säumigen zur Eile antreibend. Grau, dunkel, ohne jede Stimmung gähnte der leere Zu⸗ zur verſtaubten Bühne herauf. Seltſam grüne ampenlichter gaben den Menſchen auf der Bühne ein fahles, leichenähnliches Ausſehen. Der Vorhang fiel, die letzten Takte der Ouvertüre gaben das Zeichen zum Anfang, der Kapell⸗ meiſter drehte den elektriſchen Knopf— der Vorhang hob ſich. Tamino im hellen Sommeranzug mit Bügelfalte und Steh⸗ kragen ſtürzte verzweifelt auf die Bühne. „Zu Hilfe! Zu Hilfel“ Drunten wurde abgeklopft. Der Kapellmeiſter raſte. „Meyer, wo ſtecken Sie? Warum ziehen Sie nicht gleich auf, wenn ich Ihnen das Zeichen gebe. Sie ſchlafen wohl nochl Tamino hatte ſeine edle Mimik umſonſt vergeudet, beim zweiten Male war ſein Entſetzen vor der Papierſchlange denn auch bedeutend zahmer. 15 „Stirb, Ungeheuer, durch unſre Macht!“ Die drei Damen, angetan in duftigen Sommerkleidern, belebten die Szene. Plötzlich gab es eine unerwünſchte Störung, der zweite Genius fehlte, der Auftritt war verpaßt. 1 „Aha!“ Der Regiſſeur ſchnappte nach Luft.„Nun gibt man ihr endlich mal eine Rolle, dann verpaßt ſie den Auftritt! Warum ſind Sie nicht da?! ſchrie er die junge, zitternde Sängerin ärgerlich an.„Ich nehme Ihnen die Partie wieder ab!“ Der Auftritt wurde wiederholt, jetzt konnte der Gentus nicht ſingen. Drunten flog der Taktſtock aufs Pult, jäh brach die Muſik ab:„Beherrſchen Sie ſich gefälligſt, jal Heulen können Sie zu Hauſe, wir haben jetzt Probe!“ Aufgeregt fuhr der Kapellmeiſter mit geſpreizten Fingern durch ſeine ſchwarzen Künſtlerlocken. Die Luft ſchien geladen von Ner⸗ voſität und Gereiztheit. Wenn die Kunſtenthuſiaſten einmal das wirkliche Thea⸗ ter ſähen, das ungeſchminkte, ungeputzte, in Tagesbeleuchtung, ſo, wie es iſt, nicht, wie es ſcheint!l dachte Theres, die in einer Seitenkuliſſe auf ihren Auftritt wartete.„Beruhigen Sie ſich doch,“ beſchwichtigte ſie den zweiten Genius, dem von neuem die Tränen kamen.„Das iſt halt Theater! Auf der Probe iſt jeder aufgeregt, deshalb muß man nicht gleich weinen!l Er nimmt Ihnen die Partie gar nicht ab, aber nun zeigen Sie auch, daß Sie was können. Wenn man erſt auf Sie aufmerk⸗ ſam iſt, bekommen Sie auch mehr zu ſingen.“ Sie nickte ihr freundlich zu und ging in den dunklen Zuſchauerraum, da ſämtliche Szenen wiederholt wurden. Vor ihr ſaßen zwei Choriſtinnen, die ſich ihre Intimi⸗ Ferner wurde folgende Entſchließung gefaßt: Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei, der heute in Karlsruhe zuſammentrat, ſieht ſich veranlaßt, erneut zu erklären, daß die Deutſche Volkspartei in Baden ihre volle Unabhängigkeit auch in Zu⸗ kunft allen Parteien gegenüber wahren wird. Der Landesausſchußſitzung ging vormittags eine Sitzung des Induſtrie⸗ und Handelsausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei voraus, in der Reichstagsabgeordneter Dr. Curtius ein intereſſantes Referat über Reparations⸗ fragen erſtattete. Bayern und die Pfalz. Verabſchiedung der Wafferſtraßenvorlage. ONB. München, 19. Juli. Der bayeriſche Landtag hat heute die Waſſerſtraßenvorlage in ſeiner Vollſitzung am Vormittag endgültig verabſchiedet. Der Geſetzentwurf über den Ueber⸗ gang der bayeriſchen Waſſerſtraßen auf das Reich wurde mit den Aenderungen des Ausſchuſſes angenommen. Ein Vertrag zwiſchen dem Reich und Bayern über die Ausführung der Main⸗ Donau⸗Waſſerſtraße wurde unter Ablehnung eines Antrages Held (B. V..) auf Wiederherſtellung der Regierungsvorlage und An⸗ nahme eines Sammelantrages Ackermann⸗Dirr⸗Funke bezüglich der Linienführung ſtatt Nürnberg⸗Kehlheim Nürnberg⸗Donau einzu⸗ ſetzen, ebenfalls angenommen. Ferner fand ein Antrag Hartmann (Demokrat) Annahme. demzufolge die zwiſchen dem bayeriſchen Kanalverein und dem Main⸗Donau⸗Stromverband getroffenen Ver⸗ einbarungen wegen der Prüfung der Bauwürdigkeit des Mainpro⸗ jektes auch im Rahmen dieſes Vertrages Geltung haben ſoll. Wei⸗ terhin wurde der Zuſatzvertrag mit Baden und der Antrag be⸗ züglich der Neuorganiſation ſeiner Waſſerſtraßenverwaltung mit allen übrigen Antr 15 und Entſchließungen des Ausſchuſſes ange⸗ nommen. Damit iſt die Beratung der Waſſerſtraßenvorlage erledigt. Die Gründung der Main⸗Donau⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft wird heute nachmittag erfolgen. Die Beratungen haben be⸗ reits in Anweſenheit von Vertretern der Reichsregierung heute Vormittag begonnen. Von der Rhein—Main—Donau-.-⸗G. cMünchen, 19. Juli.(Eig. Drahtber.) Der Stadtrat in Regensburg genehmigte, daß die Stadt ſich an der neu zu gründenden Rhein-Main—Donau⸗A.⸗G. mit 1% Millionen beteiligt. Dem Vertreter der Stadt wird zuge⸗ ſtanden, daß er an der Beteiligung bis zu 3 Millionen gehen 75 nn—..— kann, jedoch unter der Vorausſetzung, daß der über 1 Millionen gehende Betrag an den Staat, Reich und Land ab⸗ getreten werden kann. Letzte Meldungen. Memel wünſcht ein ſelbſtändiges Staatsgebilde zu ſein. WB. Memel, 19. Juli. Das Memeler Dampfboot meldet⸗ Die Führer ſämtlicher großen Berufsgruppen des Memeler Landes übergaben dem Oberkommiſſar des Memelgebietes Taſiske eine Entſchließung mit der Bitte, um Weiter⸗ leitung an die Botſchafterkonferenz, in der erklärt wird, die überwältigende Mehrheit der memelländiſchen Bevölkerung wünſcht das memelländiſche Volkstum in einem ſelbſtän⸗ digen Staatsgebilde zu erhalten. wollen ſie weder Polen noch Litauen zugeſchaltet werden, betonen aber ihre aufrichtige Vereitwilligkeit, mit allen Nachbarlän⸗ dern 9 andelsverträge abzuſchließen. Sie ſeien bereit, Deutſchland, Polen, Litauen und Lettland die freie und unbe⸗ inderte Benutzung der Waſſerſtraßen und Eiſenbahn des emeler Hafens einzuräumen. Der Oberkommiſſar erklärte bei Entgegennahme der Adreſſe, daß die Entſcheidung allein bei der Botſchafterkonferenz lege. ö Die Juwelen des Prinzen Friedrich Leopold. ſ⸗ Berlin, 19. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Preuß. Finanzminiſterium terit über die in der Preſſe auftau Leopold mit: Die preußiſche Regierung hatte erfahren, daß ſich die Juwelen, die auf 550 000 Fr. geſchätzt werden, ii die Schweiz verſandt und dort verpfändet worden ſeien. Durch Verhandlungen zwiſchen einem Vertreter des preuß. Finanzminiſteriums und einem Beauftragten des Prinzen wurden die Juwelen von dem preuß. Staat übernom⸗ men und auf einer Bank deponiert. Auf welche Weiſe und zu welchem Zeitpunkt die Juwelen nach der Schweiz gebracht wurden, iſt nicht bekannt. hatte das Elend des kleinen Provinztheaters nicht kennen ge⸗ lernt, Geheimrat Vaconius hatte ſie ſeinem beſten Freunde, dem Intendanten der Hamburger verpflichtet. Tante Lily war außer ſich geweſen, damals, als Theres ihren Plan, zum Theater zu gehſeh laut werden ließ, und ihr rundweg jede Unterſtützung a 7 Vaconius ſich als echter väterlicher Freund bewährt und ihr geholfen, die Schwierigkeiten zu überwinden, und die Steine aus dem Weg geräumt. Wenn ſie heute ſchon als erſtes Fach galt, war es ſein Verdienſt. Tante Lily gab ſich ſelbſt jetzt 75 nicht zufrieden. „Theres, die Umgebung“, ſagte ſie, als ſich in Köln aufhielt. 1 Das, den Gerlichte über die Juwelen des Prinzen Friedrih per, empfohlen, nach zwei Jahren war ſie mit einem langjährigen Vertrag nach Köln geſchlagen. Da hatte Geheimrat „Theres, und wenn einzelne noch ſoh ſehr die Dame in Dir reſpektieren, für die große Menge biſt und bleibſt Du eine vom„Theater“. Jeder, der ſeine Ein? trittskarte bezahlt hat, maßt ſich das Recht an, Dich zu kriti“ ſieren. Theres, ich verſtehe Dich nicht.“ Theres ſuchte lächelnd dieſe Argumente zu widerlegen, in manchem gab ſie ihr innerlich nur Recht, aber um keinen —.1 der Welt wäre ſie zu Tante Lily gezogen, wo alles an rt Hardegg und ihre verlorene Liebe erinnerte. Nein, nur nicht daran erinnert werden! Am Theater, wo jeder Tag Neues brachte, kam man über Bergangenes, das tot ſen — beſſer hinweg, aber Tante Lily das ſagen, konnte ſie „Na, Matties, warum denn ſo allein?“ Der Saraſteb ſtand hinter ihr.„Gehſt Du heute nachmittag mit nach— Marienburger Terraſſe? Geh doch mal mit, ich habe Dich doch ſchon ſo oft eingeladen, ich hole Dich im Auto ab.“ „Mit wem ſprechen Sie eigentlich?“ „Mit Dir natürlich! Tu doch nicht immer ſo geſchwollen! Wer ſo Augen hat wie Du, braucht wahrhaftig nicht die heilige Cäcilia zu ſpielen! Das glaubt ja doch keener! Theres war aufgeſprungen:„Sch verbitte mir Ihre N⸗ gezogenheiten! Vor allen Dingen verbitte ich mir, daß Sie mich duzenl“ 4— 58 800 „Aber Kind, warum denn ſo energiſcht Du ſpielſt do 4 keine Hochdramatiſchen! Die Poſe überlaß nur der oll Rückbeil. Alſo, wann? Um vier? Du haſt heute abend ſh ich auch, da bleiben wir über Abend aus, oder beſſer, ich e bei Dir zu Abend. 5 bring' ich mit. Sekt ſtifte ich auch. Was ſagſt Du zu der fei— Das Wort blieb ihm im Munde ſtecken, Theres ging, ohns ihn eines Blickes zu würdigen, aus dem Zuſchauerraum. (Fortſetzung folgt.) Ich habe noch Hummer, ganz friſchen, deng e S SacrgSSSSaS Get und zwi den et n 8 die in Fra kehr U——— — 1 — 174 9— 4 u Am Cebietes chenels Pert(in der Titelrolle), Dienskag, den 19. Jult 1921. Maunheimer General · Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 328. wirtſchaftliche Fragen. Die Beſtimmungen über die Viehausfuhr aus der Pfalz aufgehoben. ONB. München, 18. Juli. Amtlich wird bekannt gegeben, 175 das Staatsminiſterium für Landwirtſchaft mit ſofor⸗ di ger Wirkſf amfeit die bayeriſchen Beſtimmungen über Eß glusfuhr von Vieh aus der Pfalz ſowie das Verbot des Bie aufens auf pfälziſchen Viehmärkten durch außerbayeriſche Daſhändler und Fleiſchwarenfabrikanten aufgehoben hat. *1 bedarf es jetzt zur Ausfuhr von Vieh aus der Pfalz ner bayeriſchen Erlaubnis mehr, dagegen iſt bei Aus⸗ r von Vieh aus der Pfalz ins Ausland, in das Saargebiet in die Saarpfalz die reichsrechtliche Ausfuhrgenehmigung wie vor erforderlich. Aber für ſich allein genügend für — rechtsrheiniſche Bayern ſind die jetzt für die Pfalz aufge⸗ zuenen Vorſchriften vorerſt noch aufrecht erhalten worden. e Ausfuhr von Vieh aus dem rechtsrheiniſchen Bayern be⸗ Vie alſo nach wie vor der Erlaubnis des Landesamts für hverkehr in München. Insbeſondere gilt das für die Aus⸗ treff aus dem rechtsrheiniſchen Bayern in die Pfalz. Die be⸗ enthalten Bekanntmachung iſt im Staatsanzeiger vom 18. Juli Wiederaufbauverordnungen. letzt ONV. Berlin, 19. Juli. Der Reichsrat hat in einer ſeiner 95 en Sitzungen der Verordnung über die Anforderung Wied arenlief erungen und Werkleiſtungen für den eraufbau zugeſtimmt, die von dem Reichstagsausſchuß Ber ie Ausführung des Friedensvertrages in ausführlichen re atungen vorbereitet worden war. Die Verordnun 9 keiſhnne die Anforderung von Warenlieferungen und Werk⸗ biete igen für den Wiederaufbau, ſoweit die zerſtörten Ge⸗ ſitzi in Belgien und Frankreich in Frage kommen. Grund⸗ ben Wlollen alle Warenleiſtungen und Werkleiſtungen auf ſoweit ge des f reien Handels aufgebracht werden. Nur gehe ſich Schwierigkeiten bei dieſer Art der Beſchaffung er⸗ Leiſtun ſollen die aus den Produktionskreiſen zu bildenden f tectsverbände„die unter Aufſicht des Wiederaufbau⸗ 75 eriums ſtehen werden, in Anſpruch genommen werden. ſcherne Durchführung der Anforderungen von Leiſtungen zu ſußes kann gegen fäumig e Betriebe im Falle eines Ver⸗ Enze eine Ordnungsſtrafe bis zu 100 000 Mark für jeden keilten 2 verhängt werden Eine Zuſammenſtellung der er⸗ beſond ufträge und ihrer Werte iſt von der Regierung einem W Reichstagsausſchuß von 15 Mitgliedern alle drei te vorzulegen. Städtiſche Nachrichten. Fahrplanänderungen im Verkehr mit dem beſetzten Gebiet. 20. Juli treten im Verkehr über die Gren ze des beſetzten Perſanamend Aenderungen im Fahrplan der meiſten Scheel zwiſchen deunduge ein, daß infolge der beſtehenden Zollgrenze n beſetzten und unbeſetzten Gebiet die Aufenthalte auf Lendern ollſtationen durchweg verlängert werden müſſen. Die Gebi⸗ et e im allgemeinen auf die Strecken im be etzten Hon Karl⸗ chränkt, ſodaß der Fahrplan der Eiſenbahn⸗Generaldirek⸗ Schnellzl sruhe hiervon nicht berührt wird. Die durchgehenden Pfal— nach und vom Rheinland ſowie nach und von der dn Beret 8 aufrechterhalten, doch treten bei verſchiedenen Zügen Frankfurt Köl Eiſenbahndirektionen Mainz. Ludwigshafen a. N5, kehrszeiten öln, Elberfeld und Eſſen Verſchiebungen in den Ver⸗ und 5 ein. Bei den von Mannheim über Ludwigshafen nach jetzt ſchon er Richtung Neuſtadt a. H. fahrenden Schnellzügen ſind geſehen entſprechende Aufenthalte in Ludwigshafen a. Rh. vor⸗ D 269/5 2 gegen treten im Fahrplan der rheiniſchen Schnellzüge Worms. J 70 Baſel⸗Dortmund⸗Baſel, die über Ludwigshafen⸗ tion 8 geleitet werden, auch im Bezirk der Eiſenbahndirek⸗ beider 3ü igshafen geringe Aenderungen ein. Die Verkehrszeiten Dortun für Mannheim bleiben unverändert(Zug D 269 Mannheim ab.00 nachm., Zug D 270 von Dort⸗ wigshaf 8 an.35 nachm. Zwiſchen Mannheim und Lud⸗ e geändert. h. wird vom 20. Juli an der Fahrplan nachſtehender Ludmigsrk, Jug 409, bisher Ludwigshafen ab.45 vorm, künf⸗ en a. Rh. ab.57, Mannheim an.07 vorm. Zug wigshafen annheim ab 10.05 vorm., künftig Mannheim ab.53, heſen 1 Rhn a. Rh. an 10.03 vorm. Zug 427, bisher Ludwigs⸗ heim künftig Ludwigshafen ab.10, Mann⸗ 88 ittags. über— übrigen treten im Perſonenverkehr nach und von der Pfal rungen ein deim, Speyer, Germersheim und Maxau keine— ——— Mannheim über die Riedbahn nach Frank⸗ ſurt a. M. perkehrende Hamburger Schnellzug D 75, bisher Mann⸗ heim ab.53 nachm., hält künftig innerhalb des beſetzten Gebietes nicht mehr an, ſodaß der Kontrollaufenthalt in Biebesheim ent⸗ behrlich wird. Hierdurch ändert ſich der Fahrplan vom 20. Juli an wie folgt: Mannheim ab.57 nachm., Bieblis ab.28, Frank⸗ furt a. M. an.20 nachm. Nördlich von Frankfurt a. M. bleibt der Fahrplan unverändert. Ob im Zuſammenhang mit der Ver⸗ längerung der Aufenthalte auf den Kontrollſtationen gleichzeitig eine Verſchärfung in der Handhabung der Zollkontrolle eintreten wird, läßt ſich noch nicht überſehen. * Berſetzt wurde Kanzleiaſſiſtentin Maria Berg beim Amts⸗ gericht Mannheim zum Notariat Mannheim—IV. Der Ausflugsverkehr war am Sonntag nach der uns vorliegen⸗ den amtlichen Mitteilung ziemlich ſtark. Im ganzen wurden 9482 Fahrkarten verkauft. * Der Einbrecher in der Hochzeitsdroſchke. Als heute vormit⸗ tag gegen 9 Uhr ein hier in Unterſuchungshaft befindlicher ſchwerer Einbrecher von einem Schutzmann zum Zahnarzt geführt werden ſollte, benutzte er die Gelegenheit, in der Nähe des Rathauſes dem Polizeibeamten zu entfliehen. Der Beamte gab auf den Fliehenden mehrere Schüſſe ab, die den Einbrecher am Arm und an der Schulter erheblich verletzten. Der Flüchtling ſprang in eine vor dem Rathaus haltende Hochzeitsdroſchke, der eben ein Hochzeitspaar entſtiegen war. und konnte wieder feſtge⸗ nommen werden. Der Verletzte wurde ins allgemeine Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Der Vo⸗ lockte natürlich wieder eine zahlreiche Menge Neugieriger an, die es ſich wie bei ähnlichen Gelegenheiten nicht verſagen konnten, gegen den Polizeibeamten eine drohende Haltung einzunehmen, und ſich erſt zerſtreuten, nachdem ihnen der Sachverhalt aufgeklärt wor⸗ den war. Es tut endlich Not, daß das Publikum bei ſolchen Vor⸗ fällen auf der Straße etwas mehr Selbſtdiſziplin übt und es künf⸗ tig unterläßt, den Polizeibeamten ihren ohnedies aufreibenden Dienſt durch unverſtändiges Einmiſchen zu erſchweren. Unſere Schutzleute verdienen ſoviel Vertrauen, daß ſie ohne Bevormun⸗ dung des Straßenpublikums wiſſen, was ſie im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu tun und zu laſſen haben. cDas Jeſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Tage Herr Paul Vallmer, Damenfriſeur, mit ſeiner Ehefrau Ida geb. Rinderſpacher, wohnhaft C 1, 13. Gleichzeitig bezieht das Jubel⸗ paar ſeit 25 Jahren unſer Blatt. Wir gratulieren herzlich! Parteinachrichten. Deutſche liberale Volkspartei, Orlsverein Mannheim. Am Mittwoch, den 20. Juli, nachmittags 5½ Uhr, ſpricht im Politiſchen Seminar der Deutſchen Volkspartei(C 3, 21/22) Herr Stadtpfarrer Vath über„Das Baltenland in Ge⸗ ſchichte und Gegenwart“. Eintritt frei. Gleichzeitig machen wir bekannt, daß die„Deutſche Gegen⸗ liſte“ in Heftform erſchienen iſt und auf unſerer Geſchäftsſtelle zum Preiſe von 50 Pfg. entgegengenommen werden kann. Aus dem Lande. K. Ladenburg, 18. Juli. Einige Burſchen aus Hemsbach a. d. Bergſtraße badeten im Neckar hier. Der 19 Jahre alte Adam Ehreth kam dabei an eine ihm unbekannte ſehr tiefe Stelle und ſank unter. Sein Freund, der ihn retten wollte, war der Gefahr des Ertrinkens ebenfalls ſehr nahe. Er konnte noch im letzten Augenblick durch Herrn Chriſtian von Neckarhauſen gerettet werden. Ehreth ertrank. Nach etwa einer Stunde gelang es Herrn Oswald Pretzel von hier, durch Tauchen an der Unfallſtelle Ehreth aufzufinden und mit Hilfe eines Fiſchers an das Land zu bringen. Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Beim Baden im Neckar geriet der Bahnaſſiſtent A. Jakoby infolge Verletzung am Bein in Waſſernot. Er rief um Hilfe und tauchte mehrmals unter. Nur dem mutigen Verhalten des Friedrich Meixner von hier hat er ſeine Rettung zu verdanken. Herr Meixner gehört der erſt kürzlich gegründeten Schwimmabteilung des hieſigen Turnvereins an.— Am 18. ds. Mts. veranſtaltet die hieſige Volks⸗ und Real⸗ ſchulſe für ihre Schüler ein Turn⸗ und Sportfeſt. Tu. Ehrsberg bei Schönau, 18. Juli. Im Zuſammenhang mit der Ermordung der M. Maier wurde nun der hieſige Polizei⸗ diener verhaftet. Tu. Jorchheim bei Karlsruhe, 17. Juli. Beim Korneinfahren ſtürzte die Ehefrau des Fabrikarbeiters David Burkhard von dem hochbeladenen Wagen ab, wurde überfahren und ſofort getötet. Nachbargebiete. .3. Mainz, 19. Juli. Heute früh wurde auf dem Großen Sand bei Gonzenheim der Raubmörder Mohamed von Ahmed von der erſten Maſchinengewehrkompagnie des 63 Marokkaniſchen Schützenregiments, der am 27. Mai vom Kriegs⸗ gericht beim Hauptquartier der Rheinarmee wegen Raubmordes an dem Kaufmann Burgmann aus Höchſt a. M. zum Tode ver⸗ urteilt worden war, erſchoſſen. Die Exekuſſion dauerte nur einige Sekunden. Mohamed ben Ahmed rauchte mit großer Kalt⸗ blütigkeit Zigaretten, bis ihn die Kugel niederſtreckte. Dem Straf⸗ vollzug wohnten Abordnungen ſämtlicher in und um Mainz garni⸗ Kunſt und Wiſſen. weilung Wieldorſer Freilichttheater. Unſere unter der künſtleriſchen er mehr e aurenbrechers ſtehende Freilichtbühne erringt im⸗ 1zül lick, beachtenswerte Stellung im Kunſtleben der Stadt. G15 chen Aufführungen von Shakeſpares Komödie der Irr⸗ 79 arzers Sappho(Gaſtſpiel Maria Andor und Peter eine in In zenierung(Walter von Wecus ſchuf das 85 Darſtellung Wiedergabe der omödie, Donna 5 Eſſer(S als 5— eter er(Don Ceſar), Paul Wumnalige Mitan und Thea Grodtezinsky⸗Henckels(Floretta), alles 5 er erneut baieder unſeres Schanpielhees, deren Scheiden man Spielleite edauern muß. Wie oft fehlte uns z. B. Paul Henckels r und Darſteller. Dr. Karl Lehmann. Aautehumeues tſtehu zur Enkſtehung der Sprache. Die Frage nach der u lieen 280 ſtabrache hat die Menſchheit ſeit Herder⸗ kühnen te ark beſchäftigt wie kaum ein anderes Problem, worden. edeneniglen Anſchauungen ſind darüber geäußert gen dieſe ſich die Naturwif enſchaft nach den neueſten Tor⸗ echtes wichtigſten Vorgang für die Geſchichte des Men⸗ urwiſſen dvorſtellt, darüber berichtet H. Fehlinger in der ar die Erlan ſtlichen Wochenſchrift“. Nachdem der Vormenſch eſfen vergröße des aufrechten Ganges zum Menſchen rte ſich die Kluft zwiſchen dieſem und dem Menſchen⸗ ehr, hauptſächlich durch die Erfindung des Feuer⸗ di Menſchen die Ausbreitung über die ganze Erde 01 teſe weittragende Erfindung war zweifellos Zufalls⸗ Fu 5 Urzeitgenie hat dem Stein oder Holz den pro⸗ aken entlockt, ſondern man kann darauf bei der Be⸗ Gage, oder beim Schlagen der Feuerſteinwerkzeuge. smeinſchaftsleben zwiſchen dieſen erſten Menſchen iſt alic, wenn eine artikulierte Sprache ausgebildet er getiere ebenſomach dem anatomiſchen Befund der Kehlkopf der Suaſcuch Kcult zu einer komplizierten Lautgebung fähig, wie nahme des kopf. Doch die ſtets und ausſchließliche Inan⸗ zu, daß tundwerkzeuge durch die Nahrungsaufnahme ſing en einander Kiefer bei den Tieren vorgeſchoben und ihre een ſtark genähert wurden; dadurch wurde der Raum gt a egen bli b dreglichkeit der Zunge beſchränkt.»eim Men⸗ bt liger Zuſtand die weite Krümmung der Kiefer als ein ur⸗ wj aber ei de beſtehen. Außer der Bildung der Mundhöhle „e dcklung einer 1n Säugetieren auch noch die geringe Gehirn⸗ agſfcutf rache iſt bereren Ausgeſtaltung der Lautgebung entgegen. Aaer Luſt- und 1 50 Menſchen, ebenſo wie bei den 89 zu⸗ deen ürtikulterten Oulänßerungen entſprungen. Aber daß er zu atw Sppache kam, verdankt er ſeiner reicheren Ge⸗ die ie Anre ungen, aus denen die einzelnen Laute e Worte eniſtanßen, müſſen recht verſchiedener Art geweſen ſein: doch mag wohl die Nachahmung von Geräuſchen der Umwelt in großem Umfang bei der Ausbildung der Sprache mit⸗ gewirkt haben. 22* +4 2 Zur Eröffnung der Freiburger paſſionsſpiele. „Nach den Ideen der Gebr. Adolf und Georg Faßnacht aus geführt von Erich Aey, Theater⸗ und Kunſtwerkſtätten, Spezial⸗ atelier für Filmbauten und Freilichtbühnen, Berlin⸗Anklam ent⸗ ſtanden die Anlagen der Freibürger Freilichtbühne“. Ein ungeheueres Kapital oder ein großes Vertrauen zur eigenen Kunſt gehört meines Erachtens dazu, eine Stadt aus dem Nichts entſtehen zu laſſen, eine Trihüne für 9000 Beſucher zu errichten, 1500 Mitwirkende neu zu koſtümieren und drei mal in der Woche zu betätigen! Dieſe Bedenken überkamen mich, als ich zum erſten Male den Feſtſpielplatz, die Anlagen in ihrer ungewöhnlichen Aus⸗ dehnung durchſchritt. Die Kunſt Herrn Aey's ſchuf das alte Jerufalem. Den Davids⸗ tempel, die Häuſer des Kaiphas, Herodes, Rabbi, Markus, Dathan und dazwiſchen den ſtreng römiſchen Repreſentationsbau des Pon⸗ tius Pilatus; einen Teil des Judenviertels, Römerſtadtteile, Tore, Mauern und im Hintergrunde den Kalvarienberg. „Für den erſten Augenblick glaubte ich in einen orientaliſ hen Teil einer unſerer Filmſtädte geraten zu ſein, bis mich die über 100 Meter breite Tribüne zur Wirklichkeit gemahnte. Obgleich ich mehrere Male Gelegenheit hatte, einem Teil der Proben anzuwohnen, fiel es mir ſchwer, ein Geſamtbild zu ent⸗ werfen. Mit deſto größerer Spannung ſah ich der Eröffnungsvor⸗ ſtellung entgegen. Wagen hinter Wagen, hunderte drängende Männlein und Weiblein haſten zum Platze. Vorbei an Poſtamt und Polizeiwache geht der Eintritt durch das Haupttor. Berittene Sipo als Ordnungshalter bis zu den Tribünen. Die Miwirkung erprobte- Kräfte des Stadttheaters, die Leitung Harry Schäfer's, Georg Faßnacht's und des Komponiſten Franz Philipp erwecken laut werdende Erwachungen. So fkeptiſch ich der Aufführung entgegenſah, ſo ſehr änderten die wechſelreichen, bunten Bilder der glatte Spielverlauf, vor allem aber das gute Spiel der Darſteller meine Anſicht über die ſpäteren Erfolge. Der Spielverlauf, nach Oberammergauer Urtext gehalten, iſt wohl bekannt. Mit Maſſenſzenen, wis ich ſie nur bei ſah, beginnt das Spiel mit dem Einzug in Jeruſalem. Augenblicksbilder, die an einfache, herbe altdeutſche gmeahnen. Die Abendmahlſzene nach Lionardo's Geiſelung, die Kreuzigung, Auferſtehung ſchließen als eine feſte Kette zur Geſamtaufführung. Die 68 Hauptdarſteller namhaft zu nennen, wäre zu viel. Sie die „ müſſen ſich mit einem vollen Lob für die ügen. Die Beſucher waren ergriffen. Hans Reinfurth. ſonierender Regimenter, darunter das vollſtändige 63. Marokkaniſche Schützenregiment, bei, ebenſo Vertreter der Preſſe, der Obreſtaats⸗ anwaltſchaft von Wiesbaden, ein Vertretr des Wiesbadener Polizei⸗ präſidenten, Vertreter der Stadt Höchſt und ein Schwager des Ermordeten. Die Truppenabordnungen zogen nach der Exekuſſion unter Muſik an der Leiche des Mörders vorüber. Der Gouverneue von Mainz verabſchiedete ſich von den Vertretern der Preſſe und den Zivilbehörden mit den Worten: Meme Herren! Sie haden ſoeben die franzöſiſche Gerechtigkeit ſich vollziehen ſehen. Sportliche Rundſchan. RNudern. sr. Grünauer Ruder-Regatta. Bei dem herrlichſten Sommer⸗ wetter kam am Sonntag die Ruder⸗Regatta des Ruderverbandes vor den Regatta⸗Tribünen zum Austrag. Der Be⸗ ſuch war überraſchend gut, die Abwicklung der einzelnen Rennen muſtergültig. Die Strecke betrug 1800 Meter. Es wurde nur in Gigbooten gefahren. Die Berliner Meiſterſchaft im Einer 85 Steuermann endete mit einer Ueberraſchung. Der Favorit Kl verſagte und wurde nur Dritter. Sieger wurde nach ampf mit einer Länge der Tegeler Zirbel vor Woelcke(Berl. RC. 10). Ein ſpannendes Rennen war der Senior⸗Vierer um den Wan⸗ derpreis der Stadt Berlin. Die Guttempler gewannen.C. 1810 und Meteor. Einzelergebniſſe: Doppelzweier: J. Sparta⸗Tegel 735; 2. Wandalia 01: 3. Odin⸗Berlin.— Riemenzweier: 1. Trilon⸗Ber⸗ lin.22; 2. Oſtend; 3. Meteor 04.— Anfänger⸗Vierer: 1. Oſtend .26,8; 2. Karlshorſter R. Cl.; 3. Triton.—Do pelzweier o St.: 1. Meteor 04.55; 2. Aſtoria;: 3. Odin. ungmann⸗Vierer: 1. Mäner⸗T.⸗V. Naumburg(Sagle).27,5, 2. Meteor 04: 3. Neptun. — Einer ohne Steuermann(Meiſterſchaft des N. R. VB.): 1. Sparta⸗ Tegel(A. Zirbel.49; 2. Berl..Cl. 19(H. Woelcke); 3. Meteor 04 (O. Klatt).— Junior⸗Vierer: 1. Oſtend.01: 2. Triton; 3. Aſtoria. — Gaſt⸗Doppel⸗Zweier o. St.: 1. Vandalis⸗Berlin.52; 2. Batavia; 3..Cl. Rahmsdorf.— Senior⸗Vierer: Wanderpreis der Stadt Berlin: 1. Guttempler.V..10; 2. Berl..C. 1910: 3. Meteor 04. — Doppelzweier: 1. Aſtoria.55; 2. Sport Möve; 3. Meteor 04— Gaſtvierer: 1. Batavia⸗Berlin; 2. Neptun⸗Berlin; 3. Triton⸗Leipzig. — Achter: 1. Triton⸗Berlin; 2. Aſtoria: 3..V. Siemens. Schwimmen. W. Gauſchwimmfeſt in Ceimen. Bei dem am Sonntag in Leimen auf der prachtvollen einwandfreien 100⸗Meter⸗Bahn im Kiesloch des Zementwerkes abgehaltenen Gauſchwimmfeſt konnte der Schwimmverein Mannheim 15 erſte und 5 zweite Preiſe er⸗ ringen. Im Bruſtſchwimmen 100 Meter ſiegte Friedrich Feulner in.26,4 Min. Das Streckentauchen gewann Konrad Freilän⸗ der.(45,50 Meter in 44,4 Sekunden). Zweiter wurde Otto Lehl⸗ bach. Im Juniorſpringen konnte Guſtar Waiblinger mit ge⸗ ringem Punktunterſchied den 2. Platz belegen. Beim Waſſerhall⸗ ſpiel der B⸗Klaſſe verlor Mannheim gegen Karlsruhe mit 170 Toren. In der Seniorlagenſtaffel 4K100 Meter wurde Mannheim Zweiter. Das Erſtſchmimmen 100 Meter K. Dehninger in.29,2 Minuten, ebenſo war im Mädchenſchwimmen unter 14 Jahren Trudel Hagel der Sieg nicht zu nehmen.(Zeit 50 Sekun⸗ den.) Anna Daubenberger wurde im Mädchenſchwimmen bis 17 Jahren zweite. Weiter konnten erſte Preiſe erringen im Kunſt⸗ ſchwimmen Ernſt Bahnmeyer und Hanſel De Lank, Damen⸗ juniorſchwimmen 100 Meter Hanſel De Lank, Rettungsſchwimmen H. De Lank in überlegener Weiſe; Damenerſtſchwimmen Mina Daubenberger, Altherrenſchwimmen über 35 Jahre Otto Lehlbach, Figurenreigen, auf den ein Wanderpreis geſtiftet iſt, das Tauziehen gegen. und Leimen und das Waſſerball⸗ ſpiel 125 Heidelberg mit:0 Toren. Beide Mannſchaften ſpielten mit Erſatz. Lawukennis. sr. Kreutzer ſiegt in Holland. Einem eigenen Drahtbericht zu⸗ folge holte ſich der Frankfurter O. Kreutzer am Sonntag das Herreneinzelſpiel bei dem internationalen Tennistournier in Noord⸗ wye in der Endrunde gegen den Holländer van Lennep. Leichtathietit. sr. Süddeulſche Leichtathlenkmeiſterſchaften. In München begann der ſüddeutſche Verband für Leichtathletik am Samstag mit der Austragung ſeiner die ährigen Meiſterſchaften. Die einzelnen Wettbewerbe waren zum Teil recht gut beſetzt und auch die Lei⸗ ſtungen zeugten von dem hohen Stand der eichtathletik in Süd⸗ deutſchland. Die Ergebniſſe des erſten Tages waren: 200 Meter: 1. Fritz(Mannheimer Turngeſellſchaft) 23,1 Sek; 2. Freys(Stutt⸗ gart 1900). 800 Meter: 1. Häßler(Stuttgart 1900).02,9; 2. Mauthe(Stuttgart 00). 5000 Meer: 1. Kettner(Männer⸗Turn⸗ Verein Stuttgart) 16.27,8; 2. Gilch(München 1860). 5000 Meter⸗ Staffel: 1. Karlsruher.⸗V..10,2; 2. München 1860. 5000 Meter Gehen: 1. Schmid(Aſchaffenburg 60) 24,13,2. 2. Würfel, Baju⸗ varentz⸗München.) Hochſprung: 1. Ball(Sendling⸗München) 1,75 Meter; 2. Schmeitzer,(Mannheim).69 Meter. Speerwerfen: 1. Junium(Pfalz⸗Ludwigshafen) 54,60 Meter. Damenwett⸗ bewerbe: Kugelſtoßen: Lanzinnerer(Hahn⸗München) 7,92 Meter; 2. Crohn(Turn⸗Verein Frankfurt) 7,42 Meter. 400 Meter⸗ Staffel: 1. Frankfurter.⸗V. 52,9 Set.; 2. Ihn⸗München. Neues aus aller Welt. — Der 25ſilbige gäſe. In einer bayer. Zeit preiſt eine Käſerei ihre Erzeugniſſe als Oberammerg erz- ſſions⸗ feſtſpielalpenkräuterkloſterdelikateßfrühſtücks⸗ 9005 an. Hoffentlich ſind die Käſe ebenſo groß wie das Wort⸗ ungeheuer. 3 — Dreifacher Mord und Selbſitötung. In Böckingen fand man die Familie des Monteurs Wilh. Bühler, der. aus⸗ wärts auf Montage beſchäftigt iſt, deſſen Ehefrau und ihre drei Kin⸗ der nebeneinander tot im Bette vor. Aus einem in der Küche vor⸗ gefundenen Brief geht hervor, daß die Frau infolge zerrütteter Familienverhältniſſe mit ihren Kindern freiwillig aus dem Leben gegangen iſt. — Der dekorierteſte Hund der Welt. Stubhy iſt ein Foxtertier, der den Weltkrieg bei einer amerikaniſchen Diniſion mitgemacht hat und verwundet wurde. Er hat an 17 Gefechten und Schlachten teilgenommen und iſt dieſer Tage in ſeiner Eigenſchaft als Kriegs⸗ held außerordentlich geehrt worden. General Perſhing, der ameri⸗ kaniſche Generalſtabschef, erſchien in eigener Perſon und heftete dem Hunde die amerikantſche Kriegsauszeichnung an das weiße Band, das bereits mit Kriegsauszeichnungen aller alliierten Nationen ge⸗ ſchmückt iſt, denn Stubby iſt der dekorierteſte Hund der Welt. Bei den Truppenparoden iſt er ſtets dabei und trägt bei dieſer Gelegen⸗ heit ein Band in den Farben aller Alliierten, das mit Medaillen beſät iſt.— Soweit wir die Neiaungen eines Forterriers kennen, ſind wir der Meinung, daß dieſem Stubby mit einer Knack⸗ wurſt mehr gedient wäre als mit ſämtlichen Ehrenzeichen. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landesweſterwarte in flarlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs motgens) Tuft⸗ 8 557 1 Wind 2—5 Richt Stürte werkungen Wertheim——— Iſſtill betetO. 5 Königſtuhl 563 762.3 SW leicht aolkig 13 Karlsruhe.127762.7 MIW 00 0 Baden⸗Baden 213 762 2 Wdleicht walkig.5 Villingen.715 762 6§ lleicht 6 eldberg. Hof 1281655 0 Wſmäß. Rebel 3 t. Blaſien780— Nſſchw. miug 8 Badenweiler—— SwW ſchw. 4 Allgemeine Witterungsũberficht. Kleine Luftdruckſtörungen haben geſtern in Baden an vielen Gegenden Gewitter gebr Die dabei niederg en Regen da ſich das über Oſt lagernde iefdruckgebiet jetzt wieder auflöſt, nimmt de 5 Druckes erneut zu. Die S hält — 2 — ——cp p——————— ů 4. Seite. Nr. 328. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 19. Juli.(Drahtb.) Unter dem Einfluß des festen Devisenmarktes War die Gesamtstimmung der Börse wieder vorwiegend fester. Auf den meisten Gebieten waren heute Kursbesserungen zu verzeichnen, namentlich in einigen Spezialpapieren, Wo die Spekulation zu größeren Käufen schritt. Zu erheblichen Umsätzen kam es in Elektro Schuk- kert, die zum ersten Kurs mit 300 9% anzuziehen vermochten, Wobei auf Gerüchte von bevorstehenden Transaktionen ver- Wiesen wurde. Die übrigen Werte dieses Marktes blieben vernachlässigt. Chemische Aktien lagen vorwiegend ruhiger bei behauptefen Kursen. Scheideanstalt etwas fester. Elber- kelder Farben büßten 3 ein. Montanpapiere lagen mit wenig Ausnahmen fester. Harpener, Deufsch- Luxemburger und Gelsenkirchener Wwaren gésuchter. Phönix 835, Mannesmann und Westeregeln ca. 3% niedriger, Oberbedarf büßten zum ersten Kurs 6% ein. Von sonstigen Industriepapieren wurden von derSpekulation Daimler-Motoren bevorzugt, wozu bessere Aussichten des Geschäfts den Anlaß gaben. Kleyer blieben behauptet, Hirsch Kupfer schwächer, 400%½. Der Kassamarkt zeigte eine feste Haltuüng. Sehr gesucht waren Brauerei Ret- tenmeyer-Tivoli, Bank für Brauereiindustrie, Seilindustrie Wolkf, Eschweiler Bergwerk und Motoren Obeèrursel. Ange- boten sind Zuckerfabrik Offstein, Lederwerke Spicharz. Auch unter den im freien Verkehr gehandelten Werten waren teil- weise mähige Kurseinbußen zu verzeichnen. So wurden ge- nannt Gebr. Fahr 427, Ph. Holzmann 380, Chemische Rhenania 570—585. Im weiteren Verlauf wurde das Geschäft ruhiger, doch erhielt sich die feste Tendenz bis zum Schluß. Privatdiskont 334%. Festverzinsliche Werte. a) Inlüändische. 18. 19. 18. 19. 50% Dentsohe ftelohaanl. 77.0 77.50 4% Sohutzgeb. von 1908 5 do. 29.45 79.2 1911 und 550 dorr— 14— — e Sperp.-Anl, v. 1919 650.25 79.80 50% L. Reiche-Schatranl. 150.10 100.10 4% Bayr. Ablös.-Rente—— 4½% IV. u. V. do. 100. 10 100. 10] 4% Raunbelm—— 4½% l. Reiohsschatzaml.—.—%% Hannhelm 1974 5% Ersub. Schatzanwels. 89.50 93.50 4% Darmstadt—— FS 4% Preufische Konsol 47—— *2 1 20/% Freüütsoke Kobsole 60.— 80.— b) anslndtsche. 20%0 do. 89.25 4½% Oest. St.-R. v. 1913 23.50 29.50 4% Rad. Anlelhe von 19198.—71.10 10 3½% Badische Anlelhe 86.20—.— 4% 40. Goldrente 52.25 52.— 3% do. von 1898—.——.— 4% do. einheltl. Rente—.—.— 4% Bayer. Elsenbahnanl. 78.50 78.60 4% Ungarisohe Goldrente 56.20 56.— 2% do. Schatranwels. 29.50 29.— %½0 0. 83.75 63.50] 4% do. St.-Rte. v. 1910—.—]—. 3%(Bayr..-Anl. G0.—.—(—%% do. St.-Rte. v. i887—.—27.50 4% Bay.-Fälz. Els.-Frior-—.— 77.—4% Furk. Sagdad.1— 107.— 253 do.=2—% d0. Anlelhe 1903 e e 4% flessen von 99 u. 06 71.75 71.—5% Mex. am. um. 452.— 450.— 3½ est. 63.— 63.—4% do. Gold von 1904—.—— 3% fHessen 84.10 84.— %%% Grieoh. Monopol Gie—— 4% Sdehs, St.-Anl. v. 89—.—. 3% do. flente—.——.—%% Sſiderrente 4˙% Württemd. k. 1915 78.50 78.50 5% Rumän. am. 1003—— 4% Frankfurt a. N—— 86.—%% am. Gold 117.6a—.— % Frelburg—.——.— 4% am. fenten-Verw.—.——.— 4% Heldelherg—.——.—%% rrig. Anleine 498.— 199.— 4% Karisrube—.— L7.50 1 5fů rebnantepeb—.—10.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. Diy. 18. 10. 6 Diu. 98 4 71.9 55— Srown, Bov.&. C0. 01—.— 4—.— ene Fekten u Guifleaume 10 882.— 828.— Barmstüdter Ban 10. 189.80 189.50] Lehmefer..— 250.— deutsohe Bank 12300.— 302.— Hh, Elektr.-ges. Hannh. 10 B. Etiekt-- u. Wechselh. 7 151.—132.— Sohuokert Aurnderg 8 273.50 300.— Deutsche Vereinsbank 141.—140.80 Stemens& Halske 12 248.— 348.— Disoonto-gesellsch. 10 20.—. 279.—] Voigt& Haeffner 535.— 556.— Emallt.& Stanzu,—.—1—.— Dresdner Bank 9 212.80 214.75 e 16 anß e⸗ ns 13— 1— Heddernh. Kupferwerk— 48.—. 449.50 90 4—— lunghas debrüder 12 20.80 293.75 nr beende 1800— FAlxi —.——.— TLederfabriſk Spier 18.——.— 9— 1.— 2— redlth— 0. n.—— Bheinlsdhe C ank 7172.—170.50— Ar Rheinisohe Ryp.-Bank 9—— Sbdd Fodlitb.———I Vatzmühie Ludwiesh. 12. Szdd. ene es. 8 28.— 238.— ae ene eerf 204.— 274.— Alig. Dtach. Sredithank 758.— 186.— doo, Sadenia 1 —.——.—de. Badische Durlach 14 424.—424.80 ———————.— daimiermotocen 8 835.— 244.50 Barmer Bankvereln 200...—.—] Dingier Zwelbrücken 331.— 340.— Somm.- u. Privatb. 200.— 200.— Duürkepp ee eee Deutsch-Aslat. Bank 440.— 14.— Maschlaenfbr. Eölingen 9 er Deutsche Hypothekh.—.— do. Eisenach 10 225.— 22.50 Ubersoe Bank——.IAaemotor Deutz 410.— 409.75 Fraulf. Hyp.-Bank.——.— eritzger, burlaos 15 43.—.— Aitteid. Oreaitdank 188.30 165.50 fiald& Heu, Mähmasch.3 38.50 384.50 Aurahg. Verelnsbank—.——I Kartscuher fasch. 10 625.— 630.— er Bankvereln—.—.50 kuxsche ingustrie—— udg. Bankanst.—— Iasoh. u. Arm. Klela— 320.— 320.— Notenbank 250.— 256.— FPfälz. Kähm. Kayser 12—.—— „ Voreinsbank 768.— 188.— Sohnelipr. Frankentk. 7 489.75 495.— 1 1 105 0——— 352.50 Bergwerks-Aktlen. Ver. Deutsohe Oelfabr. 315.—“—.— Booh. Berph. u. Aulst. 85—.— 330.— Forzellan Wessel—.— 463.— Buderus*—.——.—Ff. fulyerfahr. ingdertss.—.—— Dentach-TUx. Bergw. 12 338.50 399.50 Schuhfabr. Hianz 27˙0.— 274.— K 14339.50 389.50 Sellinuustrle Wolttf 7 359.25 370.— ——— 5 570.— 577.— Splog. u. Spiegelgl. 539.— 547.— Kallw. Achersleben 303.— 337.— Els. Sad. Wollf. 25.— 815.— *„ Westeregeln 35 544.—548.— Spinnerel Ettlingen 7— 141.— 644.—634.—] Kammgarnsplnn. Kals. 12483.— 494.— ohl. Elsenb.-Bed.28 310.— 1d.—] Trlootw. Besig 242.— 812.— ——(Caro) 142.50 272.80 Uhrenfbr. Furswangen 18 389.— 880.— Berthau 20 831.—835.— Veclagsanst. Dtsok. 450.— 441.— V. Köa.- u. Laurahltte 20—.——.— Vaggönfahrik Fuchs 22 479.— 460.— Condordlia A.—.—1—.—] Zeilstottabr. Waldhof 10518.— 516.— Rd. Braun-Ko———!] inuokerfahrik, Zad. 14—.— 221.— Rlebeck Hontan—.——.———5*55 14 8— 5 — ach. Zollst. u. Pa. Faen%.— Kſctesitt l. Fab.(übe. 222.— 440.— Mien. 210.— 240.— Sohantun——.— omp—1—.— do. neins—.—.—.—] Lalazer Brauerel—.—1—— Hamb.-Am. Paketfahrt— 175.25 126.— FParkbrausrelen—.—1—.— MHorddeutscher Lloyſd— 153.—153.— Rotteameyer—.—1270.— Oest.-Ungar. Staafab. 7½ 125.—124.— Sohöfterk. Bürgbr. 251.— 235.— Oest. Saqnh.(Lombd.)—.—1——Tuvoll Stattgart——.— Balumore& Ohlo 489.——.— Hooh- u. Tlefbau 330.— 327.— Farbenfabrik Bayer 354.— 353.— Industrle-Aktien. Fbr. Weller-ter-Heer 328.— 325.— arun& Bilfinger 10.—374.50 Schramm Laokfabr. 475.— 475.— Wayss& Freyt 24 439.—40.— Ultramarin Fabrik 370.——— LwWenbrauerel Sianer——1—.—Dtsck. Eisenhandl. 301.50 312.— Elohbaua Mannhelm 199.50—.— Anglo-Cont.-Auan⁰ 131.—'—.— Sohwartz-Storohen—.—120.— Licht und Kraft.76 233.— Gementw. Heidelberg 18 419.—120.—] fein. debh. u. Sch. 442.— 344.50 Badlsohe Anilin 20 410.—410.— Geisenk. Aufst. 501.— 610.— D. G. u. Süiu. Soh. A. 20 95.-—685.— Hanfwerke Füssen 470.— 500.— Th. Goldschmiti 710.—703.— Hlrson Kupfer.— 861.— Chem. Arlesh.-Elektr. 1330.—]384.— Frkf. Fok. u Wittek. 41.—440.50 Farbwerks Höchst 12339.—333.—] Moenue 375.— 375.— V. ohem. Fabr. Mannk. 7—.—][—.—] Vogti. Masoh.———.— Chem. Fabr. Auhihelm 4—.——.—] et. Dannhk. 283.— 278.— Hoftverkohl.(Konst.) 3 495.— 183.—Schnelder& Hanau—.—270.— Rüigerswerke 12¼ J47.—440.— Sohuhfabr. Wessels 389.— 356.50 Leche Aeet 844.— 643.—„Frünk.—.—1—.— Sudd. Drahtindustrie 7388.—389.50 voltohm Sell u. Kabel 789.——.— Aligem. Elektr.-Aes. 10 313.—412.50 Steaua Romana—.—4—— gergmann W. 12 317.—317.80 Devisenmarki. Frankfurter Notenmarkt vom 19. zuli. Amerikanische oten. 76.50 78.75 Oesterr.-Ungar., alte Belglscghge 578.50 381.50 Norweglsches Dänlsohe Rumänfsche 4 Engllsone. 276.— 28 50 Spanische. Französlsohe„595.— 598,.— Sohwelzer 98.— 89.— 24.75 24.30 Hollündisohs 248. 2488,50 Sobwedlsehs Itallenischbe.50 344.50 Tschecho-Slovak. Oesterreloh abgest..75 10. 10] Ungarlschbe Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 19. Juli.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr herrschte eine vorwiegend feste Tendenz. Die Preise unter- lagen aber später größeren Schwankungen. Newyork 7826 . 22 1288.50 1261.50 bis 789ñ, Wien 10%, Budapest 24. Im amtlichen Verkehr gaben die Preise weiter nach, wobei man stärkere Abgabeneigung bemerkte. England 280(amtlich 276%), Frankreich 602(598), Belgien 505(5837½), Newyork 77%(774), Holland 2460(24377%), Schweiz 1275(1270), Italien 348(344). 18. Juli 19. Juli 18. Juli 19. Jull Seld Brlef Geld Brlef Geld Brief Gdeld Brlef Holland 2120.80 f2425.402435.— 2440.— Norwegen. 1026. 20f1028.80 994.— 996.— Zelglen 581.90 883.10 582.90 584.10 Schweden. 1690.4001l.0 508.40 1611.60 kondon 275,45 276.05/ 276.45 277.05[Helelngforsf 128 35 128.55——.— Paris 592.90 594.100 597.40 598.80 Mew Lork 75.67 78.83 77.42— 77.67 Sohwolz 1257.20 259.801288.20 1271.30 Wien, altes———.———.—— Spanlen 972.50 974.50 976.50 978.50.-Oest.ahg.] 10.10 10.15 10.23 10.27 Italien, 343.10 343.900 343.50 344.40 Zudapest. 22.82 22.88] 23.97 24.03 Dänmark 1198.80 f1201. 201 168.80 fl186.20 Frag—.——.—.—.— Amtlloh Anhaltender Kohlenmangel. Der Verband rheinisch-westfälischer Kohlenhändler e. V. (Sitz Essen), dem 97 selbständige Orts- und Kreisvereine mit rund 3500 Einzelmitgliedern angehören, hielt am 16. Juli in Düsseldorf seine diesjährige Hauptversammlung ab. Nach Erstattung des Berichts über das abgelaufene Geschäfts- jahr und Erledigung der üblichen Tagesordnung wurden alle Fragen der Kohlenwirtschaft besprochen, die besonders den Kohlenhandel berühren. Zunächst berichtete der Vorsitzende in einem kurzen Vortrag über die gegenwärtige Lage des Kohlenmarktes. Nach seiner Ansicht stehen Wir vor einer großhen Kohlenknappheit, wenn nicht eine wWesentliche Erhöhung der Förderleistung eintritt. Die amt- liche Statistik über die Kohlenförderung in den ersten fünf Monaten dieses Jahres weise eine ständige Abnahme der geförderten Kohlenmengen nach. Auch aus den Mitteilungen des Reichskohlenrats ergebe sich ein trübes Bild unseres Kohlenmarktes. Vor allem mangele es an hoch- wertiger Kohle. Die Kohlennot mache sich augenblick- Iich noch nicht so bemerkbar, weil der Kohlenverbrauch der Industrie infolge der zahlreichen Betriebseinschränkungen zu- rückgegangen sei. Die arbeitstägliche Kohlenförderung im Ruhrgebiet sei von 360 000 t im Januar auf 340 000 t im Feb- ruar zurückgegangen und im April weiter auf 302 000 t ge- sunken. Oberschlesien, das im Januar 117 000 t arbeitstäglich körderte, lieferte im Februar 120 000 t, im März 107 000 t und im April 112 000 t im arbeitstäglichen Durchschnitt; über die in den folgenden Monaten in Oberschlesien geförderten Koh- lenmengen sei nichts bekannt geworden, man habe auf jeden Fall nichts von dorther bekommen. Die Haldenbestände be- trügen zurzeit etwa 200 000 t Kohlen und 140 000 t Koks; das sei also nicht einmal eine Tagesförderung. Viele Elektrizi- tätswerke und andere Betriebe hätten jetzt schon ihre Lager- bestände angreifen müssen. Von der Beendigung des eng- Uischen Kohlenarbeiter-Streiks sei für die Besserung am Kohlenmarkt nichts zu hoffen, da die Engländer zunächst im eigenen Lande große Lücken auszufüllen hätten. Der Redner Wies dann noch auf die Kohlenlieferungen Deutschlands an den Verband hin, die vollends den deutschen Kohlenmarkt erschöpften. Wir müßten uns heute schon mit dem Gedanken vertraut machen, auf Ersatz-Brenstoffe zurückgreifen zu müssen. Vor allem werde die rheinische Braunkohle aus- helfen müssen. Der folgende Redner, Herr Karl Borchardt, geschäfts- führender Direktor des Zentralverbandes der Kohlenhändler Deutschlands, sprach über Gegenwarts- und Zukunftsauf- gaben des deutschen Kohlenhandels. Er beschränkte sich in seinen Ausführungen im allgemeinen auf die gegenwärtigen Aufgaben der Organisationen des Kohlenhandels, die die Wegebereiter für den privatwirtschaftlich betriebenen Kohlen- handel seien.. In erster Linie müßten die noch keineswegs überwundenen Soꝛzialisierungs- und noch mehr die Kommu- nalisierungsbestrebungen in der Kohlenwirtschaft bekämpft werden. Der Redner wandte sich dann scharf gegen die Kommunalisierung des Kohlenhandels, wodurch die Kohle— ganz abgesehen von der Schädigung der Händlerinteressen— nur verteuert würde. Der Zentralverband der Kohlenhändler Deutschlands umfasse heute 300 Vereine mit 15 000 Mitglie- dern; er stelle also eine Macht dar, die nicht an die Wand gedrückt werden könne. Dr. v. Dannewitz von der technischen Abteilung des Rheinischen Braunkohlensyndikats hielt dann einen interes- santen Vortrag über die Gewinnung der Braunkohle und ihre Verwertungsmöglichkeiten und Dr. Rühlmann erläuterte kurz das Fahrzeugsteuergesetz. Die Hauptgedanken seines Vortrages wurden in einer einstimmig angenommenen Ent- schließung zusammengefaßt, in der es u. a. bheißt:„Wir betonen mit allem Nachdruck, daß der Aufbau des Gesetzes durchaus ungerecht ist und das Wirtschaftsleben in einer Weise belastet, die zu einer schweren Schädigung der in Frage kommenden Berufskreise führt. Der Grundgedanke des Gesetzes, den einzelnen fahrzeughaltenden Betrieb im Ver- hältnis zu der durch ihn verursachten Abnutzung der Wege zu den Wegebaukosten heranzuziehen, wird durch die Be- stimmung vollständig verdreht, wonach die Steuer an die Zahl der vorhandenen Fahrzeuge anknüpft und nicht, wie es ge- recht wäre, an die Zahl der Pferde. Wir verlangen im In- teresse des Kohlenhandels wie auch der Verbraucherschaft eine entsprechende Abänderung. Ferner muß der 8 28 des Gesetzentwurfs in der Weise abgeändert werden, daß die Steuer nicht mit Beginn des Jahres, sondern mit Beginn des auf die Verkündigung der Inkraftsetzung folgenden Viertel- jahres erhoben wird. Jede Sonderbelastung eines Gebietes muß unter allen Umständen vermiéden werden. Mit dem Er- laß der Fahrzeugsteuer muß die Aufhebung der Weggebühren für Kohlentransporte Hand in Hand gehen. * Aus der Filmindustrie. Durch eine Reihe von Blättern gingen in den letzten Tagen sich widersprechende Nachrichten. Danach soll die„Ufa“.-G. die.-G. für Kinematographie und Filmverleih Mannheim aufgekauft haben. Nach der von uns eingeholten Information ist diese Mitteilung irrig. Wohl hat die„Ufa“ einen groſllen Teil der Aktien der.-G. kür Kinematographie und Filmverleih Mannheim in Händen. Dieser Tatsache wurde insofern Rechnung getragen, als in der gestern stattgehabten auſlerordentlichen Generalversamm- lung dahier die Herren Direktor Felix Kallmann und Direktor Stauß von der„Ufa“ in den Aufsichtsrat gewählt wurden. Ebenso wurde von Mannheim Herr Bankdirektor Eppstein der Rheinischen Creditbank in den Aufsichtsrat gewählt. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Direktor Ka11- mann. Ein Aufgehen der.-G. für Kinematographie in die „Ufa“ ist keineswegs geplant, wohl aber in späterer Zeit ein Anschluß an den„Ufa“-Konzern. Der Hauptzweck dieser engen Verbindung geht dahin, die Produkflon der Ufa-Filme für die auswärtigen Theater der.-G. für Kinematographie sicherzustellen. ˖ Deutsche Silbersendungen nach der Schweiz. Auf Grund der von der Reichsbank abgeschlosenen Lombardierungen, an denen auch die Schweiz, Holland, Amerika und Schweden be- teiligt sind, werden demnächst große Sübersendungen nach der Schweiz abgehen. Zu den deutsch-amerikanischen Kreditverhandlungen be. richtet der Newyorker Korrespondent der„Morning Post! dafl vier Bankiergruppen daran beteiligt selen. handle sich um Akzeptkredite an Deutschland für die Getreide- und Mehlversorgung. Bei einer Gruppe handele es sich 25, bei der zweiten um 5, bei der dritten um 10, bei der viertel um 9 Millionen Dollars. Die Verhandlungen dieser letzlel Gruppe seien praktisch als abgeschlossen anzusehen. U längste dieser Pollarkredite werde ein Jahr laufen, der kü, zeste 30 Tage. Opposition gegen die Fusion der Decla- National- Film gesellschaft. In den Ereisen der Aktionäre der Bioscop Gesellschaft macht sich eine immer stärkere Opposition gege das Vorgehen des Aufsichtsrats bei der Verschmelzung in der National-Filmgesellschaft bemerkbar. Man findet merkwürdig, daß man die Betriebe einer Konkurrenzfirm übergibt, bevor die Generalversammlung zu der Angelegen heit Stellung genommen hat, umsomehr als es noch keine wegs als feststehend zu bezeichnen ist, da die 41 Majorit sich in der Generalversammlung für die Annahme der Fusion finden wird. Neckarsulmer Fahrzeug-Werke. Die Aktien der Gesel schaft wurden am Montag erstmalig an der Berliner Börs notiert und erzielten einen Kurs von 385%, wobei wegen grohßen Andranges die Aufträge repartiert werden mubten. Sächsische Broncewarenfabrik.-G. in Wurzen. Die 5 sellschaft beantragt eine Dividende von 10% und 20% Bond 6. V 15,½). Union-Gießerei in Königsberg. Die Verwaltung beantef eine Kapitalserhöhung um 1,5 auf 21,5 Mill. durch Ausga von 6% igen Vorzugsaktien mit 10fachem Stimmrecht. Byk-Guldenwerke, Chemische Fabrik.-G. in Pisterwil⸗ Der Aufsichtsrat beschloß, das Grundkapital um 14,5 auf 211 Mill. zu erhöhen. Die neuen Aktien werden zu 160% Verhältnis:1 angeboten. U Die Geschäftslage in der Berliner Konfektionsbraucht wird dem..., namentlich in der Damenkonfektion, als 1 günstig geschildert. Infolge der steigenden Preise für Ruf stokke, Garne usw. setzt eine lebhafte Nachfrage ein. Die 1 den neuen Winterkollektionen herausgegangenen Reisende konnten ansehnliche Aufträge buchen. Sehr in Mode geko men ist das Cape, während sich im Kauf von Kostümen gewisse Zurückhaltung bemerkbar machte. Im übrigen Uetz, große Aufträge an Mänteln vor. Bemerkenswerter Wehie Wurden wieder bessere Genres mehr als früher gekauft. 70. Webereien haben bereits Preiserhöhungen eintreten lass4 zum Teil haben sie ihre Abnehmer darauf vorbereitet, da Die 0 billigen Garnbestände allmählich aufgearbeitet werden. maßgebenden Kammgarnspinnereien haben fast alle ihre Pro- duktion bis Ende dieses Jahres ausverkauft. Mechanische Weberei.-., Zittau. Das Unternehmen N. zielte einen Rohgewinn von 7,85(3,30) Mill.&4. Die Per schreibungen sind auf 235 667(94 493) bemessen. 0 Reingewinn betrug 3,54(1,50) Mill. 4, woraus + Dividende von 25%(20%) verteilt werden soll. Da 1 Mode den Erzeugnissen der Gesellschaft günstig liegt, 2 teilt der Vorstand die Aussichten für das neue Jahr nicht günstig. Nh. Norddeutsche Wollwarenmanufaktur.-G. Wie das 9 erfährt, verhandelt die Gesellschaft zurzeit mit einer 4% kanischen Gruppe über den Verkauf ihres Besitztums in Tschecho-Slowakei. Linoleumfabrik Maximiliansau. Wie wir hören, Schweßt seit einiger Zeit Verhandlungen mit einem norddeutschen 3% ternehmen der Linoleumbranche, um eine Vereinigung bel us- Unternehmen herbeizuführen. Die Verhandlungen haben 0 sicht auf Erfolg; anscheinend steht auch bei Maximiliaus eine Kapitalserhöhung bevor. 171 Zwoifelhafte Gründungen. Der Zentralverband des der schen Bank- und Bankiergewerbes warnt vor dem Erfeg. von Anteilen der Vereinigten Märkischen Kohlen, werke G. m. b. H. sowie vor sogenannten Spertbanke das sind Wettkonzerne, die das Publikum zur Zeichnung d Anteilscheinen unter Inaussichtstellung einer Verdopp ün des Kapitals animieren. Die Bezeichnung„Sportbank“ ist Wetkkonzerne unzulässig. 0 Die deutsch-belgische Konkurrenz auf dem international ⸗ Stahlmarkt. Durch die von deutschen und belgischen Expo teuren bei den amerikanischen Börsen abgegebenen.- angebote, die weit billiger sind als die amerikanischen ben 671755 ist eine weitere Preisherabsetzung der amerikanis chen tahlprodukte veranlaßt wWworden. Die deutschen u. belgise“ Angebote blieben unberücksichtigt. 00 Die Otavi-Minen- und Eisenbahngesellschaft erhielt ihrer Betriebsdirektion in Südwestafrika die Nachricht, S60 die Eintragung der Gesellschaft als foreign Company in min westafrika nunmehr gemäß der Proklamation des 0⸗ strators des südwestafrikanischen Protektorats vom 17. 1 vember 1920 bewirkt ist. Die Gesellschaft erhielt damit ferlt nach dem sũdafrikanischen Recht wieder eine gesier Rechtsgrundlage. Außerdem verlängerte der Administrag des südwestafrikanischen Protektorats das Monopol 875 und Gewinnungsrechte in einem 1000 Cuadratmeilengebie zum 17. November 1923. 0b Die polnische Ein- und Ausfuhrstatistik für 1920. dual der amilichen Statistik aus dem Jahre 1920 hat die Ein von Deutschland nach Polen 800 000 Tonnen, von Polent er Deutschland 200 000 Tonnen Waren betragen. Der Wert qhe Einfuhr nach Polen stellt sich auf 85 Millionen und 1600 Auskuhr auf 38 Millionen. Die Ausfuhr erreichte also nicht einmal 45% der Einfuhr. Waren und Härkte. Berliner Produktenmarkt. 1 606 Berlin, 19. Juli.(Drahtb.) Am Produktenmarkt soh jg amtliche Preisermittlung erst am Donnerstag beginnen gh Zusammenhang mit dem Schwanken und der schliehlichen schwächung der Devisenkurse war die Tendenz unsicher ig die Käufer verhielten sich eher reserviert. Für Roggen ersle ten die Mühlen noch keine ernstliche Kauflust. Winferengen War vorwiegend fest. Für Mais konnten die höher laufen Forderungen nicht durchgesetzt werden. Bezugsscheine äulel den anfangs höher bezahlt. Später zogen sich aber die K vol. zurück. Hülsenfrüchte waren wenig begehrt. Raps W. den Mühlen mehr gefragt. Für gute Oüalitäten erziel etwas höhere Preise. *%t Die neugegründete Produktenbörse in München hielt). 16. Juli ihre erste, sebr zahlreich besuchte Versamm 15 Nach Mitteilung des Syndikus Pr. Schwarz wird für unge renzen ein Schiedsgericht zuständig sein. Preisfestse 9 kanden am 16. Juli noch nicht statt. Für die künftige aul liche Preisnotierung wurden drei Kommissionen und zwar für Getreide, für Produkte und für Fut und Heu. Hauptſchriftleitung: Dr. Frig Golden baum. Verantwortlich für Politik: Dr.——— für Feuilleg A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Jubalt, Schönfelder; für Handel in daem Kircher; für arl Hüg Druck und Verlag: Druckerei Or. Haas, Mannheimer Gem G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. ˙1 — ö alstag, en 19. Jun 1921 beſondere Maßnahmen verhindert iſt. bleib Lohnes zur Benutzung übergeben haben, iſt die auf die An⸗ Waſe der Nutzung einer nach dem 1. 7. 1918 neugebauten 15 5. Seite. Nr. 328. Manuheimer Generul · Anzeiger. Abend· Ausgabe⸗⸗ %%%ͤô: Die Wohnungsbaufrage. Das Geſetz über Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Wohnungsbaus. Bevor der Reichstag im Monat Juni auseinanderging, 9 957 noch das Geſetz über die Erhebung einer Abgabe zur förderung des Wohnungsbaus, kurz Mietſteuergeſetz verab⸗ ſchiedet. Schon im Frühjahr 1920 waren Entwürfe hierzu von der Reichsregierung vorgelegt, die nun nach mancherlei Abänderungen Geſetzeskraft erhalten haben. Wir haben damit zine neue Steuer bekommen, deren Eigenart unter anderem darin beſteht, daß ſie faſt alle Kreiſe der Bevölkerung trifft. s handelt ſich um eine reine Zweckſteuer. Das Geſetz will einen Fonds aufrichten für die Förderung der Wohnungs⸗ beſchaffung und der Siedlung. Die Einkünfte der Abgabe ſind beſtimmt, nicht wie bei ſonſtigen Steuern, zur Deckung der allgemeinen Finanzbedürfniſſe des Staates, ſondern zur Verzinſung und Tilgung der Beträge, die für nach dem 1. Ok⸗ tober 1920 begonnenen Wohnungsbauten verwandt werden, den ſogen. Baukoſtenzuſchüſſen. Aber auch hier ſoll die Ab⸗ gabe zur Förderung von Wohnungsbauten nur dienen, wenn die Koſten der Bauausführung und der Bauſtoffe der Feſt⸗ ezung oder Kontrolle einer öffentlich⸗rechtlichen Stelle unter⸗ tehen oder die Bauten dauerndd im Eigentum öffentlich⸗recht⸗ icher oder gemeinnütziger Stellen verbleiben. Nur in Aus⸗ nahmefällen ſoll auch der private Wohnungsbau durch die Abgabe en ee erfahren, wenn die Erzielung eines übermäßigen ewinnes aus Vermietung oder Verkauf durch Die Abgabe iſt zunächſt vorgeſehen für die Zeit vom 1. 4. 21 bis 31. 3. 1941. Erhoben wird die Abgabe von dem, r zum Gebrauch des Gebäudes oder Gebäudeteiles berechtigt iſt. Bei Untervermietung oder Unterverpachtung iſt Abgabe⸗ chuldner der Mieter oder Pächter. Ueberläßt dagegen der ermieter mit dem Gebäude oder Gebäudeteil auch den Haus⸗ dut oder andere Einrichtungen zum Gebrauch, ſo iſt nicht der Wer ſondern der Vermieter der Abgabeſchuldner. Die zmietſteuer hat demnach der Mieter und der Hauseigentümer, Oweit er Räume im eigenen Hauſe bewohnt, zu entrichten. at ein Mieter ein möbliertes Zimmer vermietet, ſo haftet gicht der Zimmerherr, ſondern er ſelbſt für die Steuer. Dieſer ieter muß daher nicht nur für ſeine ganze Wohnung, ſon⸗ Mie auch noch für die Weitervermietung eines Teils derſelben e entrichten, wobei es ihm natürlich überlaſſen Wob die Mietſteuer auf den Untermieter abzuwälzen. Bei 9 ohnungen und Gebäuden, die Arbeitgeber ihren Angeſtell⸗ en und Arbeitern als Teil des vertragsmäßigen Gehalts oder geſtellten oder Arbeiter entfallende Abgabe vom Arbeitgeber zu entrichten.— Welcher Art die Raumnutzung iſt, iſt grund⸗ ſätzlich gleichgültig. Es muß daher nicht nur der Inhaber ſbn Wohnung oder eines Zimmers die Mietſteuer entrichten, ondern auch die Inhaber von Läden, Wirtſchaften, gewerb⸗ A n Anlagen, Fabrik, Kontor und Lagerräumen. Von der bgabe befreit ſind im allgemeinen nur öffentliche Gebäude, irmen, Waiſen und öffentliche Krankenhäuſer oder Gebäude eines die Wohlfahrt förderndes Unternehmen, welches auf ge⸗ meinnütziger Grundlage betrieben oder unterhalten wird. Auf beſonderen Antrag ſind ganz oder teilweiſe freizuſtellen, Ge⸗ de mit wirtſchaftlichen Zwecken, ſoweit ſie infolge völliger uder teilweiſer Einſtellung des Betriebes ganz oder teilweiſe nicht ausgenutzt werden und ferner Wohnungen, die durch Um⸗ oder Anbauten nach dem 1. 7. 1918 ſo verteuert ſind, daß ſie im hnung gleich⸗ oder nahekommen. Die im Entwurf vorge⸗ lgere Befreiung für Gebäude oder Wohnungen, deren jähr⸗ Gete, Nutzungswert weniger als 150 Mk. beträgt, iſt nicht im Scletz aufgenommen. Man hat ader den wirtſchaftlich gabrrachen eine andere Vergünſtigung gewährt. Eine Ab⸗ kias dnerſtattung findet nämlich ſtatt, wenn der Abgabepflich⸗ 7 über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig oder nicht bloß 0 übergehend behindert iſt, ſeinen Lebensunterhalt durch deden Erwerb zu beſtreiten und das ſteuerbare Einkommen M das der Veranlagung vorangehende Rechnungsjahr 10000 Emee nicht überſteigt oder ohne Rückſicht auf die Höhe des Erwemmens die Erhebung der Abgabe wegen Krankheit oder rbsloſigkeit eine beſondere Härte bedeuten würde. —5 Die Abgabe wird erhoben vom Nutzungswert(Mietwert) Mi Cebäude oder Gebäudeteile. Zugrundegelegt wird der etwert nach dem Stande vom 1. 7. 1914. In dieſer die zungswertfeſtſtellung ru tder Schwerpunkt der Abgabe. Nicht alſächlich am 1. 7. 1914 gezahlte Miete, ſondern der Miel⸗ ſach zu jener Zeit iſt maßgebend. Dieſer iſt in der Haupt⸗ 1. 7 12 55 Schätzung zu ermitteln, wenngleich auch die am kann 4 gezahlte Miete hierfür wertvolle Anhaltspunkte bieten hand⸗ ar das Gebäude in jenem Zeitpunkt noch nicht vor⸗ Gebäuß ſo iſt der Mietwert anzuſetzen, der für gleichartige gilt für am 1. 7. 14 angemeſſen geweſen wäre. Das gleiche die r möblierte Wohnungen. Nähere Beſtimmungen über behörde utlung des Mietwerts ſind der oberſten Landes⸗ legen 1 überlaſſen, die auch einen anderen Stichtag zu Grunde ann. Sie kann ferner die Ermittlung des Nutzungs⸗ er„auch auf der Grundlage des Feuerverſicherungswerts anderer Beſtimmungsmerkmale zulaſſen. Die Höhe der Ab 0 eſchz gabe beträgt 5 Prozent des in der ſoeben babenderten Weiſe feſtge tellten Nutzungswerts. Daneben wert die Gemeinden Zuſchläge von 5 Prozent des Nutzungs⸗ zu der vom Lande erhobenen Abgabe zu erheben, ſo Allerdie geſamte Steuer 10 Prozent des Mietwerts beträgt. der gangs kann die oberſte Landesbehörde von der Erhebung ehmenn indlichen Zuſchläge ganz oder teilweiſe Abſtand ent dn, ſie kann aber auch den Prozentſatz erhöhen. 10 Pro⸗ Rohertrages der Abgabe und Zuſchläge erhält das meich zum Ausgleich zwiſchen den einzelnen Ländern. den das abnenswert iſt noch der§ 6 Abſ. 2, der den Gemein⸗ Damit echt zur Erhebung einer Wohnungsluxusſteuer gibt. gunſt ſt eine beſonders in Preußen äußerſt ſtrittige Frage 55 Abn der Gemeinden geklärt. Die Wohnungsluxusſteuer bältnis ſolchen Wohnungen erhoben werden, die im Ver⸗ der Ri zur Zahl der Bewohner oder zur Zweckbeſtimmung als übergroß anzuſehen iſt. Die nähere Auf⸗ dorbehalten einer Grundſätze hierfür iſt der Reichsregierung wird wohnungspolitiſcher wie ſteuertechniſcher Hinſicht mit Recht 1 8 as Geſetz mancher Einwurf erhoben werden. Ob darf bei der er Unrecht, mag dahingeſtellt bleiben. Eins aber Geſetz kuder Kritit nicht aus dem 555 verloren werden. Das will nicht eine Löſung der Wohnungsfrage bei 56 kann und en, die Einkünfte aus der Abgabe werden kaum hin⸗ reichen, um etwa 17 Prozent der durchſchnittlichen Friedens⸗ neubautätigkeit finanziell zu ermöglichen. Auf jeden Fall aber iſt zunächſt einmal der Anfang zur Löſung des Problems der Schaffung neuen Wohnraums gemacht. Poſtperkehr von Pribatperſonen mit den Reichsfinanzbehörden. Das Beſtreben der Reichsbehörden, die Ausgaben nach Möglichkeit zu verringern, hat den alten Grundſatz, daß jeder Staatsbürger im allgemeinen auf ein Schreiben an eine Be⸗ hörde unentgeltlich Auskunft erhielt, beſeitigt. Für den Poſt⸗ verkehr von Privaten an die Reichsfinanzbehörden hat das Finanzminiſterium angeordnet, daß die Annahme von unge⸗ nügend oder nicht freigemachten Poſtſendungen von Privaten ſeitens der Reichsfinanzbehörden grundſätzlich zu verweigern iſt und daß Private ihrem Schreiben an Behörden, falls eine Antwort erwartet wird, ſeitens des Antragſtellers ein Frei⸗ umſchlag mit völliger Anſchrift beizufügen iſt, widrigenfalls in allen Fällen, in denen es ſich lediglich um ein privates In⸗ lereſſe des Empfängers handelt, ein Beſcheid grund ſätzlich nicht erteilt wird: Zu ſcheiden, wann privates Intereſſe und⸗ wann öffentliches öglich l vorliegt, wird für den Laien mit Sicherheit nicht möglich ſein. Daher wird man in Zweifels⸗ fällen, wenn man auf ſein Schreiben von der Reichsfinanz⸗ behörde eine Antwort erwartet, gut daran tun, einen Frei⸗ umſchlag mit vollſtändiger Anſchrift beizufügen. Reichsabgabenordnung haben die Finanzämter die Befugnis von Dritten, die nicht als Steuerpflichtige beteiligt ſind, Aus⸗ kunft zu fordern über Tatſachen, die für die Ausübung der Steueraufſicht und die Feſtſtellung von Steueranſprüchen von Bedeutung ſind. Bei derartigen Anfragen an Private um Auskunftserteilung haben die Finanzämter die Anweiſung, einen mit Dienſtmarken freigemachten und mit der Anſchrift der Dienſtſtelle ſowie Abdruck des Dienſtſtempels verſehenen Briefumſchlag der Anfrage beizufügen. Daraus iſt nun nicht zu ſchließen, wie in der„Neuen Steuerrundſchau“ ausgeführt wird, daß Auskunftserſuchen, den von der Behörde nicht das nötige Rückporto beigefügt iſt, unbeantwortet bleiben dür⸗ fen. Hier hat vielmehr der Auskunftspflichtige das Rückporto zu tragen. Er hat aber dann die Möglichkeit, auf Grund des§ 183 Reichsabgabenordnung, nach dem Auskunftsper⸗ ſonen auf Verlangen eine angemeſſene Entſchädigung für Aufwand und Zeitverluſt gewährt werden kann, Erſatz ſeiner Auslagen zu beantragen. Ob die Behörde dem Antrage ent⸗ ſprechen wird, ſteht allerdings in ihrem Belieben, da ein Rechtsanſpruch dem Steuerpflichtigen nicht zuſteht. Kann eine Preisauszeichnung von Schaufenſterwaren derlangt werden? Dieſe für den Handel bedeutſame Frage war vor kurzem Gegenſtand einer gerichtlichen Entſcheidung. Den Kleinhändlern einer Stadt war durch Polizeiverordnung aufgegeben worden, an ſämtlichen im Schaufenſter ausgeſtellten Waren, ſoweit ſie Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs und nicht Lebensmittel ſeien, die Preiſe in großen Buchſtaben und Ziffern ſo anzubringen, daß ſie von außen deutlich erkannt werden könnten. Das Kammergericht er⸗ klärte eine derartige Verordnung für rechtsungültig, weil ſie den Beſtimmungen des§ 73 der Gewerbeordnung und dem 8 1 der bundesrätlichen Verordnung vom 24. Juni 1915(.⸗Geſ.⸗Bl. S. 353) über den Aushang von Preiſen in Verkaufsräumen des Kleinhan⸗ dels entgegen ſtehen. Nach 8 73 Gewerbeordnung können die Bäcker und die Verkäufer von Backwaren durch die Polizeibehörde ange⸗ halten werden, die Preiſe und das Gewicht ihrer verſchiedenen Back⸗ waren durch einen von außen ſichtbaren Anſchlag im Verkaufs⸗ lokale zur Kenntnis des Publikums zu bringen; der Anſchlag iſt täglich während der Verkaufszeit auszuhängen. Durch die oben⸗ erwähnte Bundesratsverordnung iſt die Vorſchrift des§ 73 auf Verkäufer ausgedehnt, die Gegenſtände des täglichen Bedarfs, ins⸗ beſondere Nahrungs⸗ und Futtermittel aller Art, ſowie rohe Natur⸗ erzeugniſſe, Heig⸗ und Leuchtſtoffe im Kleinhandel abſetzen. Die Beſtimmung im§8 73 Gewerbeordnung iſt eine den Grundſatz der Gewerbebetriebsfreiheit einſchränkende Ausnahme⸗Vorſchrift, ſie iſt deshalb ſtreng auszulegen und duldet eine Ausdehnung nicht. Das⸗ ſelbe muß von der angezogenen Bundesratsverordnung gelten. Das weſentliche iſt in beiden Vorſchriften der von außen ſichtbare An⸗ ſchlag am oder im Verkaufslokal der Preiſe und Gewicht der zum Verkauf geſtellten Waren enthalten muß. Damit iſt zugleich die Befugnis der Polizeibehörde in dieſer Hinſicht erſchöpfend ge⸗ regelt. Es ſteht ihr nicht zu, darüber hinaus den Gewerbetreiben⸗ den noch andere Verpflichtungen bezüglich der Bekanntgabe der Preiſe aufzuerlegen. Hiergegen verſtößt aber die Polizeiverord⸗ nung, wenn ſie von den Kleinhändlern verlangt, daß ſie an ſämt⸗ lichen im Schaufenſter ausgeſtellten Waren deutlich erkennbare Preiſe anbringen ſollen. Dieſe Preisbezeichnung der einzelnen Ware im Schaufenſter iſt weſentlich verſchieden von dem die Preiſe aller Waren enthaltenden Anſchlag, der im Verkaufslokal auszuhängen 15 Die Beſchilderung der einzelnen Ware ſtellt im Vergleich zu dem ſchlag eine bedeutende Erſchwerung des Gewerbebetriebes dar. Daher muß ein Verlangen der Polizeibehörde an ſämtlichen im Schaufenſter ausgeſtellten Waren deutlich Preiſe anzubringen, die Wirkſamkeit abgeſprochen werden, weil es gegen Reichsrecht ver⸗ ſtößt. ̃ Steuerfragen. Iſt auch von nicht eingezogenen Iinſen Kapitalertragſteuer zu zahlen? Es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß Zinſen von einge⸗ tragenen Hypotheken vom Gläubiger, meiſt aus verwandtſchaftlichen Rückſichten, nicht eingezogen werden. Iſt das Forderungsrecht auf Zinſen eingetragen, ſo iſt die Zinsforderung entſtanden. Der Gläu⸗ diger hat ein Recht, die Zinſen einzuziehen. Tut er dies aus dem oben angegebenen Grunde nicht, ſo iſt darin wohl ein Erlaß gemäß § 397.G. B. zu erblicken. Mit der Entſtehung der Zinsforderung iſt gleichzeitig der Kapitalertragſteueranſpruch des Staates entſtan⸗ den. Der in der Nichterhebung der Zinſen liegende Erlaß umfaßt nun nicht auch die 10 Prozent Steuer, da hier nicht der Hypotheken⸗ gläubiger, ſondern der Staat der Forderungsberechtigte iſt. Wenn nun auch der Steueranſpruch ſelbſt entſtanden iſt, ſo iſt die 10 Proz. Steuer doch nicht abzuführen. Denn gemäߧ 10 Abſ. 2 des Kapital⸗ ertragſteuergeſetzes wird die Steuer bei Zinſen aus Darlehensforde⸗ rung erſt mit der Zahlung des Kapitalertrages fällig. Da aber dieſe Zahlung nicht erfolgt, ſo kann die Kapitalertragsſteuer niemals vom Staate angefordert werden. Nun iſt aber hierbei noch etwas zu be⸗ achten. Der Erlaß iſt faſt immer ein Schenkungsvertrag und daher meiſt im Rahmen der Beſtimmungen des Erbſchaftsſteuergeſetzes für die erlaſſene Zinsſumme Schenkungsſteuer zu zahlen ſein. Um dieſem vorzubeugen, wird es ſich im Falle, wo man Zinſen erheben will, empfehlen, zu vereinbaren, daß Zinſen überhaupt nicht zu zahlen ſind. Da dann kein Erlaß mehr vorliegt, entſteht auch kein Schenkungs⸗ ſteueranſpruch des Reiches. Für die Beweisführung wird eine ſchrift⸗ liche Fixierung dieſer Vereinbarung ratſam ſein. Zur Beſeitigung von Mißverſtändniſſen mag noch darauf hingewieſen werden, daß der tatſächlichen Zahlung die ſonſtigen Arten der Befriedigung, wie Gut⸗ ſchrift, Aufrechnung u. dergl., gleichſtehen. Daher iſt auch von dieſen Zinſen, die nicht durch Zahlung eingezogen, ſondern gutgeſchrieben oder mit denen aufgerechnet wird, Kapitalertragſteuer abzuführen. Nach der. Rechtsfragen des flltags. Die Bedeukung des Wortes„vorgemerkt“ im kaufmänniſchen Sprachgebtauch. Am 23. April 1919 beſtellte die Klägerin bei der beklagten Firma telephoniſch 80 Tonnen Eiſendraht. Die Beklagte erklärte, daß ſie den Auftrag nur unverbindlich annehmen könne, ſchrieb aber am gleichen Tage, daß ſie den Auftrag an ihr Werk weiter⸗ gegeben habe. Am 26. April teilte ſie der Klägerin mit, daß 40 Tonnen bereits vergriffen ſeien. Für den Verſand des Reſtes werde ſie Sorge tragen, müſſe ſich aber infolge der dauernden Wirren Lieferungsmöglichkeit vorbehalten. Der Schluß des Schreibens lau⸗ tete:„Für Sie vorgemerkt ſind alſo 40 Tonnen.. Hab Berlin.“ Am 19. Mai verlangte die Beklagte eine Preiserhöhung von 12.50 Mark. Als die Klägerin widerſprach, ſtrich die Beklagte den Auf⸗ trag als für ſie unverbindlich. Die Klägerin ſtellte gemäߧ 326 B..B. eine Nachfriſt von 14 Tagen, die ſie ſpäter bis 26. Juni erſtreckte. Nach fruchtloſem Ablauf der Friſt deckte ſie ſich ander⸗ weitig ein und erhob wegen Nichtlieferung der 40 Tonnen Klage auf Schadenserſatz. Das Landgericht wie auch das Oberlandes⸗ gericht gaben der Klage ſtatt. Die Reviſion der Beklagten wurde vom Reichsgericht zurückgewieſen und dabei ausgeführt: Die Feſt⸗ ſtellung des Berufungsgerichts, daß zwiſchen den Parteien ein feſter Vertrag abgeſchloſſen iſt, iſt einwandsfrei erfolgt. Wenn ſich auch die Beklagte am Fernſprecher und in ihrem Schreiben vom 23. April nicht gebunden hat, ſo iſt das doch in ihrem weiteren Schreiben vom 26. April geſchehen. Mit Recht hat das Berufungsgericht ange⸗ nommen, daß die Beklagte ihren früheren Vorbehalt aufgegeben hat, daß dies beſonders aus dem Schlußſatze„Für Sie vorgemerkt ſind alſo“ hervorgeht und daß der Vorbehalt der Lieferungsmöglich⸗ keit nicht mit freibleibend oder unverbindlich identiſch ſei. Schon die Kammer für Handelsſachen hatte den Ausdruck„vorgemerkt“ nach dem kaufmänniſchen Sprachgebrauch für eine Lieferungszuſage erklärt. Daß ſie damit dos Richtige getroffen hat, bedarf nicht erſt einer Beſtätigung durch kaufmänniſche Sachverſtändige. Ob die Beklagte ſich durch den Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit im wei⸗ teren Umfange frei zeichnen wollte, als ſolche Befreiung ſchon durch das Geſetz vorgeſehen iſt, braucht nicht erörtert zu werden. Keinen⸗ falls hat ſich die Beklagte durch jenen Vorbehalt gegen Preisſteige⸗ rungen geſichert. Es wäre vielmehr 9 Sache geweſen, ſich Preis⸗ erhöhung beſonders vorzubehalten, wie das jetzt vielfach geſchieht. Mindert eine Wertſteigerung den Schaden, den der Schuldner wegen Nichterfüllung zu erſetzen hat? Die Verpflichtung zum Schadenserſatz bedeutet, daß der Zu⸗ ſtand herzuſtellen iſt, der beſtehen würde, wenn der zum Erſatz ver⸗ pflichtende Umſtand nicht eingetreten wäre. Da ſomit bei der Feſt⸗ in ſeiner Geſamtheit in Betracht zu ziehen iſt, ſo mindert ſich der in ſeinr Geſamtheit in Betracht zu ziehen iſt, ſo mindert ſich der Schaden um die Vorteile, die aus der ſchädigenden Handlung für den Beſchädigten entſpringen. So hat der Eigentümer eines Pfer⸗ des/ das durch Verſchulden eines anderen verletzt wurde und des⸗ halb geſchlachtet werden mußte, ſich den Erlös des Fleiſches und Felles auf den Wert des Tieres anrechnen zu laſſen. In der heu⸗ tigen Zeit der ſteten Preisſteigerung iſt nun die Frage aufgetaucht, ob der Schadenserſatzberechtigte ſich auch die Wertſteigerung an⸗ rechnen laſſen muß, die nach dem zum Schadenserſatz verpflichteten Zeitpunkt eingetreten iſt. Der Beklagte hatte einen Vertrag auf Lieferung von Marmorplatten für Schlafzimmereinrichtungen trotz Nachfriſtſetzung nicht erfüllt. Der Kläger verlangte Schadenserſatz, weil exr infolge des Vertragsbruches 6 Einrichtungen, für welche die Platten beſtimmt waren, nicht verkaufen konnte, mit der Folge, daß er einen Verdienſtentgang von je 200 M. gehabt habe. Der Beklagte wendete ein, Kläger habe dadurch, daß er die Schlafzimmer⸗ einrichtungen nicht verkaufen konnte, wegen der Preisſteigerung der Möbel einen Gewinn gemacht, der den verlangten Schaden über⸗ ſteige. Dieſe Einwendung iſt nicht beachtlich. Denn ein aus der ſchädigenden Handlung entſpringender Gewinn iſt nur dann unter dem Geſichtspunkt der Vorteilsausgleichung in Rechnung zu ſtellen, wenn er bereits in dem Zeitpunkt gegeben iſt, der für die Schadens⸗ berechnung maßgebend it. Das iſt hier der Ablauf der Nachfeiſt. Mithin braucht ſich der Schadenserſatzberechtigte nicht einen Ver⸗ mögensvorteil entgegenhalten zu laſſen, der erſt nach dieſem Zeit⸗ punkt beiſpielsweiſe durch Veränderung der Markt⸗ oder Wirtſchafts⸗ verhältniſſe entſtanden iſt. Anderenfalls würde bei ſtetigem Stei⸗ gen der Preiſe eine Schadenserſatzklage gegen den vertragsuntreuen Lieferanten meiſt unmöglich. Tritt umgekehrt nach der Friſtſetzung eine Preisſenkung ein, ſo kann folgerichtig der Schadenserſatzberech⸗ tigte den hierdurch entſtehenden Verluſt als Mehrſchaden nicht gel⸗ tend machen. Wertſteigerung wie Preisſenkung nach Ablauf der Nachfriſt mindert bezw. erhöht die Schadenserſaßpflicht nicht. Ein freibleibender Derkauf. Der Kläger hatte am 3. Februar bei der Kontoriſtin des Be⸗ klagten einen Poſten Zigaretten beſtellt und zugleich den Kaufpreis bezahlt, wobei die Kontoriſtin erklärte, daß der Verkauf freibleibend ſei, womit der Kläger einverſtanden war. Die Kontoriſtin ſtellte ihm darauf eine den gezahlten Betrag aus. Am 5. Februar erhielt der Kläger vom Beklagten den Be⸗ ſcheid, daß die„frei in Nota habenden Zigaretten“ noch nicht liefer⸗ bar ſeien. Am 4. März ſandte der Verkäufer den Kaufpreis zurück. Der Kläger klagte nunmehr auf Lieferung, wogegen der Beklagte einwand, daß die Zigaretten freibleibend verkauft ſeien. Das Reichs⸗ gericht hat den Beklagten zur Lieferung verurteilt. Aus den intereſſanten Entſcheidungsgründen ſei folgendes mitgeteilt: Die Kontoriſtin hat freibleibend verkauft. Sie hat alſo— etwas an⸗ deres konnte unter den gegebenen Umſtänden die Klauſel freibleibend nicht bedeuten— ihrem Prinzipal das Recht vorbehalten, den Schluß zu genehmigen oder nicht zu genehmigen. In einem ſolchen Falle aber hatte der Beklagte, ſobald er von dem Verkaufe Kenntnis erhalten hatte, die Pflicht, unverzüglich ſeine Entſcheidung zu treffen und ſie dem Käufer bekannt zu geben. So hat er auch, wie er ſelbſt angibt, in ähnlichen Fällen ſtets gehandelt. Ein ſolches Ver⸗ halten entſpricht auch den Grundſätzen von Treu und Glauben. Mit ihnen wäre es unvereinbar, wollte man dem Verkäufer geſtatten, es von ſeinem Belieben abhängig zu machen, wie lange der Schwebe⸗ zuſtand und die Bindung des Käufers allein dauern ſollte. Der Beklagte hatte alsbald von der Zahlung des Käufers Kenntnis er⸗ halten. Dann aber forderte es ein redlicher und ordnungsgemäßer Geſchäftsbetrieb, daß er ohne ſchuldhaftes Zögern dem Kläger davon Mitteilung machte, ob er die Beſtellung ausführen wollte oder nicht. Da er dieſer Erklärungsfriſt nicht nachgekommen iſt, muß er es nach Treu und Glauben ſich gefallen laſſen, daß er ſo behandelt wird, als habe er dem Geſchäftsabſchluß ausdrücklich zugeſtimmt. Kann die Betriebsvertretung eine Vorlegung der Gehaltsliſten verlangen? Die Forderung der Betriebsräte oder Angeſtelltenräte auf Vor⸗ legung der Gehaltsliſten hat wiederholt zu Streitigkeiten innerhalb der Betriebe geführt. Eine Pflicht des Arbeitgebers hierzu iſt durch das Betriebsrätegeſetz nicht begründet. Das Betriebsrätegeſetz redet vielmehr ausdrücklich nur von der Verpflichtung eines Arbeitgebers unter beſtimmten Vorausſetzungen die Lohnbücher der Betriebsver⸗ tretung vorzulegen. Auch dieſe Beſtimmung kann nicht etwa ana⸗ log eine Berechtigung der Betriebsvertretung, die Gehaltsliſten vor⸗ gelegt zu bekommen, gefolgert werden, da die Betriebsvertretung nur die Vorlage der zur Durchführung beſtehenden Tarifverträge erfor⸗ derlichen Unterlagen beanſpruchen kann, ſind für dieſe Zwecke auch Quittungen, die von den Angeſtellten eigenhändig unterſchrieben ſind oder andere Urkunden als genügend anzuſehen, ſofern ſie nur die Erfüllung der tariflichen Verpflichtungen einwandfrei nachweiſen. Ein Recht auf Vorlage von über den Tarif hinausgehenden Einzel⸗ vereinbarungen kann die Betriebsvertretung ebenfalls 8 bean⸗ ſpruchen. DerArbeitgeber iſt ferner nicht verpflichtet, ſeiner Betriebs⸗ vertretung Unterlagen für die Gehälter der Angeſtellten vorzulegen, 2 Setkenheimerſtr. Eiugefaugen bezw. zugelaufen ſt 1 Hund, Kreuzung Dobermann und Pinſcher, mäunlich, Körper und Kopf ſchwarz, Füße und Schnauze rotbraun, untergebracht bel Joſef Mück, K 3, 7; 1 Fox, mäunlich, weiß und rot, unter⸗ gebracht bei Heinrich Ullius, Elſenſtr. 19; 1 Bern⸗ hardiner, männlich, rot, weiße Bruſt und Füße, untergebracht im Tieraſyl; 1 Schnauzer, männlich, rötlichbraun, untergebracht bei Margareta Dem⸗ mer, Augartenſtr. 25; 1 Fox, weiblich, ſchwarz, untergebracht bei Barnabas Zannella, H 4, 12; 1 Forterrier, weiblich, weiß und ſchwarz, unter⸗ gebracht bei Kilian Arnold, R 6, 6a; 1 Baſtard, männlich, grau, untergebracht bei Peter Dehuſt, Rheininſel; 1 Hund, Kreuzung Schnauzer und Wolf, männlich, rötlich, untergebracht bei Heinrich Rihm, Gartenſtraße 3 à2; 1 Pinſcher, männlich, braun, untergebracht bei Markus Fritz. K 3, 17; 1. Sch„männlich, Pfeffer und Salz, unter⸗ ebracht bei Adam Holl, Neckarau, Katharinen⸗ ſtrehe 16, 1 Schnauzer, weiblich, ſilbergrau, unter⸗ gebracht bei Auguſt Heß, Meßplatz 5 1 Fox, männlich, ſchwarz und perſt untergebracht bei Zuguſt Brittinger, Schimperſtr. 25; 1 Fox, männ⸗ lich, weiß und rot, untergebracht bei Walter Hei⸗ ler, Beilſtr. 19; 1 verkreuzter Fox, männlich, ſchwarz und dunkelbraun, untergebracht bei Berta Kiſſing, 8 4, 23; 1 Schnauzer, männlich, hellgrau, untergebracht bei Pol. ⸗Wachtmeiſter Kemm, Rupprechtſtr. 12; 1 Wolf, männlich, grauſchwarz, untergebracht bei Wilhelm Dehouſt, Pflügers⸗ grundſtraße 18; 1 Rehpinſcher, weiblich, ſchwarz mit weißer Bruſt, untergebracht im Tieraſyl; 1 Schnauzer, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Ignatz Schmelding, Burgſtr. 8: 1 Fox, männlich, weiß und gelb, untergebracht bei Guſtav Braun, 132; 1 Wolfshund, männlich, braungrau, beim Bad. Rennverein (Büry): 1 Hund, Kreuzung Fox⸗Schnauzer, männ⸗ lich, rehbraun, untergebracht bei Ludwig Dantes, F 2, 1; 1 Airedale⸗Terrier, männlich, rot und ſchwarz, untergebracht bei Martin Burk⸗ bardt, Draisſtraße 14; 1 Spitzer, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Klara Freulein, Senau⸗ ſkraße 69; 1 Dackel, männlich, ſchwarz, gelb, weiß. Bruſt, untergebracht bei Auguſt Stumm, Waldhof⸗ ſtraße 20; 1 Fox, weiblich, weiß und ſchwarze Flecken, untergebr. bei Nikolaus Benz, 8 2, 15 a, ;Rehpinſcher, männlich, rehbraun, untergebracht bei Hans Renn, Neckarau, Schulſtr. 100; 1 Schnauzer, männlich, Pfeffer und Salz, unter⸗ gebracht bei Fritz Trautwein. 8 3, 12 1 Baſtard, mäunlich, braun, untergebracht bei Chriſtian Balduf, Dammſtr. 12; 1 Schnauzer, Rüde, ſilber⸗ au, untergebracht bei Otto Weidner, Lindenhof⸗ raße 90; 1 Dachshund, männlich, rot, unter⸗ gebracht bei Frau Keßler, P 6, 2; 1 Fox. männ⸗ lich, ſchwarz u. weiß, untergebracht bei Chriſtian Horlacher, Riedfeldſtr. 27; 1 Baſtard, männlich, elblich⸗braun, untergebracht bei Franz Ermel, —.— 78: 1 Spaniol, weiblich, weiß und braun, untergebracht bei Adam Golz, F 5, 14; 1 engl. Teder, weiblich, weiß und rot, untergebracht bei Friedrich Dröll, O 2, 1; 1 Foxterrier, männlich, weiß⸗braun, untergebracht im Tieraſyl; 1 Hund, halb Schäfer und Wolf, weiblich, braun, unter⸗ gebracht bei Philipp Collet, R 3, 11; 1 Wolf, männlich, braun, untergebracht bei Heinrich Metz, Dalbergſtr. 19; 1 Wolfshund, mönnlich, grau, untergebracht bei Friedrich Layer, Ehefrau, Feu⸗ denheim, Talſtr. 28; 1 Baſtard, weiblich, rotbraun m. ſchw. Flecken, untergebracht bei Paula Vogel, Seckenheimerſtr. 40: 1 Spitzer, weiblich, gelblich, Antergebracht bei Otto Frey, Lortzingſtr. 12; 1 d, Miſchraſſe(Dackelähnlich), weibl., ſchwarz⸗ untergebracht bei Fraun Emma We ßhaar, + 8, 11; 1 Wolfshund, männlich, weiß und braun, untergebracht bei Auguſt Fröber, Hafenſtr. 58; 1 Schnauzer, weiblich, grau, untergebracht bei Karl Deininger, Bürgermeiſter⸗Fuchsſtr. 66; 1 Notweiſer, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Wöllner, Spiegelfabrik 160; 1 Wolf, männ⸗ 915 ſchwarzbraun, untergebr. bei Frau Eleonore lein, G 6, 20; 1 Baſtard(Spitzer), männlich, „weiße Füße, untergebracht bei Emil Lange, ügersgrundſtr. 31; 1 verzweigter Schäferhund, iblich, braun mit weißen Flecken, untergebracht bei Alfred Noll, Neckarau, Roſenſtr. 89; 1 Fox, männlich, ſchwarz und weiß, untergebracht bei iedr. Kramm, Feudenheim, Söwenſtr. 19: 1 nauzer, weiblich, gelb ohne Schwanz, unter⸗ bracht bei Emma Brumm, Holzſtr. 5; 1 Schäfer⸗ Kbrännlich, ſchwarz und gelb, untergebracht bei Peter Helfert, Käfertalerſtr. 17; 1 Schnauzer, 1 tergebracht bei Jakob Freund, Aeuß ſchwarz, un 0'ob Freund, Aeußere N—— e 8. gelbl., auf dem Rücken ein wenig aß Entlauſen ſind: 5 1 Spitzer,(Baſtard), ſchwarz mit weiß. Bruſt u. weiß. Vorderpfote, Eigentümer Franz Hofritz, Bankbeamter, Oberer Luiſenpark 3; 1 Fox, männ⸗ lich, weiß mit ſchwarzen Flecken, Eigentümer Frank, Rheindammſtr. 54. 32 Mannheim, den 25. Juni 1921. Dad. Bezirksamt— Polizeidirektion— Handelsregister. „Zum Handelsregiſter B Band XIX.⸗3. 27 würde heute die Firma„H. F. Müller& 5 Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ — Luiſenxing Nr. 2 eingetragen. Gegenſtand Unternehmens iſt: Der Betrieb eines Wein⸗ importgeſchäftes und der Handel mit Weinen, b insbeſondere der Fortbetrieb des zu Mannheim von dem Kaufmann Wilhelm ae in Mann⸗ heim unter der Firma H. F. Müller& Rode betriebenen Handelsgeſchäftes. Das Stammkapital betrögt 600 500 M. Wilhelm Zintgraff, Kauf⸗ mann, Mannheim und Hugo K. Haber, Kauf⸗ mann, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 6. Juli 1921 feſtgeſtellt. Jeder der beiden Geſchäftsführer Kaufmann Wilhelm Zint⸗ iff, Mannheim und Kaufmann Hugo K. Haber, eim iſt befugt, die Geſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten. Die Gezellſchaft iſt auf die Dauer von 10 Jahren vereinbart; das Gründungsjahr ißt miteingerechnet. Erfolgt keine Künd gung auf Afauf der Vertragszeit, ſo beſteht die Geſellſchaft in der Weiſe weiter, daß von da ab auf den Ab⸗ kauf jedes 5. Jahres die Kündigung mit Jahres⸗ friſt zuläſſig iſt. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen anunheim, den 13. Juli 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Jum Handel eregiſter B Band XIX.⸗Z. 28 wurde heute die Firma„Hellmuth Behr Nachf. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Mann⸗ heim, C 1 Nr. 13 eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung von Farben und Lacken und Handel mit dieſen und ähnlichen Waren. Das Stammkapital beträgt 100 000 Mark. Albert Kraus, Kaufmann, Mannheim iſt Ge⸗ führer. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſell⸗ mit beſchränkter Haftung iſt am 27. April und 28. Juni 1921 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäfts beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen ſchäftsführer zuſammen mit einem Pro⸗ Furiſten bertreten. Die Bekanntmachungen der ſenſchaft erfolgen nur durch den MWaunheim, den 13. Juli 1921. Lea Amtsgericht B. G. 4. 2810 Töchterchens zeigen hocherfreut an Il. ffan floret und ffau ma geb. Duderstadt Kinder-Krippe Neckarau Mannbeim, den 18. Juli 1921. —— 22 Diebstahnl. Aaler-Jamenral faſt neu, entwendet im Hausgang C 4. 11 wölf Apoſtel) Montag nachmittag gegen 4 Uhr; Hinter⸗ rad mit ſchuppenförmigem Gummi⸗Gleilſchutz. Kettenkaſten— buntes Radnetz Bꝛ5o Belohnung 200 Mk. Anzeige an nächſte Polizeiwache u. Telephon 7712. Frisch eingetroffen! Vollfett. Schweizerkäse 1. Qualitäat Pfund zu 24 Mk. 2. Qualität Pfund zu 22 Mk. ebendaselbst 282⁵ vollfetten Camembert und Limburger Käse. Wiederverkäufer billiger. 2402 Helitalossenpaus Mimer 52 feines weißes nordamerſkanfsches Mageschnal S eines gesunden Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein lieber, guter und treubesorgter Mann Heinrich Blum Kapellmeister im Alter von 51 Jahren 7 Monaten am 18. Juli 1921, nach; mittags ½4 Uhr sanft verschieden ist. 2815 In tiefem Schmerze: Frau Elise Blum Georg Müller Famiſie Josef Wagner. MANNHEIM(Meßplatz), den 19. Juli 1921. Die Feuerbestatiung findet am Donnerstag, den 21. Juli 1921, nachmittags 3 Uhr im Krematorium statt. schaft vom 25. Juni 1921 ist be kapital um Mk. 50 000 000 auf des gesetzlichen Bezugsrech durch Ausgabe von 25 000 25 000 Stück mit 25 4 des Nennwertes einzuzahlenden Aktien, Welche für das Geschäftsjahr 1921 nach Verhàltnis ihrer zur Hälfte Mk. pflichtung übernommen wor zum Bezuge anzubieten. Nachdem die erfolgte Erhöhung des Grundkapitals in das Süddeutsche Disconto-Geseſtschaft.6, Mannheim. Bezugsaufforderung. In der ordentlichen Generalversammlung unserer Gesell- schlossen worden, das Grund- Mk. 100 000 000 unter Ausschluß ts der Aktionare zu erhöhen, Stück voll einzuzahlenden 1000 und auf den kahaber Iauten. Die Mk. 25 000 000 voll einzuzahlenden neuen Aktien von der Direktion der Disconto-Gesellschaft mit der Ver- den, sie den alten Aktionären ewinnberechtigt sind sowie über je Dienstag, den 19. Juli 1921. Khein. er Herri 1. Fruchag Iẽònnd Gewürz-Extrakte ſucht be Backereien, Konditoreien und Zuckerwarenfabriler Igut eingeführte Reisende bei enentl. ſpäterer feſter Anſtellung. Bewerbungen u. Df. B. 5086 an Rudolf Moſſe, Däſſeldorf. E72 Hinder-Ferienheim e Gebildete Damen uf ber, ter ſähigt ſind, lle Leltenn des Heimz zelbsfänelg vur ant eiige wochen 1u vertreten, wollen Anerbietungen mit Darlegung ihrer perſbu⸗ lichen Verhältniſſe u. I. G. 157 an die Geſchäſts⸗ ſtelle dieſes Blattes richten. — Köchin gesucht Aeltere gut empfohlene Restau- rationsköchin gesucht per 1. Aug. Hoher Lohn u. gute Behandlung. Zuschriften unter V. U. 94 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 2820 Dienstimadenen gesucht. 2807 A. Wolli. MHannheim, U 6,14. und Ein- Hädchen ee: Aangaugg in kl. Hausbalt f. gr. cht Fig. 800.— Geg geſucht. 281³ en sind bieten Wiederverkäufer zu Tagespreisen an.] Handelsre ister eingetragen ist, fordern Wir die Aktionäre] H 5. 4, 1 Treppe. 2 1 28 ffan ubor 0 Ludigsh fen 0 ezugsrecht unter folgenden Bedingungen auszu- Aesucht heute u. Mittm..7U. 7 150¹ l. Die Anmeldung muß bei Vermeidung des Ausschlusses mbaee de Rottstr. 32 Filjiale Mannkheim Heinrich Lanzstr. 34. Tel. 4761 Empfehle 8630 fränkische Wurstwaren gut geränchert, wie: Prebkopf, Schinkenwurst, Blookwurst,] bei Leberwurst zum Streichen, Blutproßkopf, Griebehwurst uſw., 9 Pfd. 125 M. 5Pfb. 70 M. Dürrfleisch u. Rippenspeer pro Pfd. 18 M. Rollschinken, tnochenlos, pro Pfund 22 M. Alles mild geſalzen von beſten Landſchweinen. Verpackung frei. Bei größerer Abnahme Spezialofferte .Brehm, Jauberbischofsheim, Metzgerel Bei Beſtellung bitte deutliche Adreſſe angeben. Von der Rheiniſchen ſ⸗ 7228 170 Creditbank, Mannheim, iſt der Antrag geſtellt eeeeeeeeeeeeeee NM. 6 000 9000 Beſſ. Handwerk. 39 J.., vollbezahlte auf den In⸗ in ſich. Stell., angen. Erſch. haber lautende Aktien ruh. ſolid. Charakter mit r. 2001 bis 3000 guter Allgemeinbild., w. M. 2 000 900 m. nettem Fräulein oder %% zu 103% rückzahl⸗ Witwe in mittl. Größe, bare Hepothekar⸗Schuld. im Alt. v. 26—35 Jahr. verſchreibungen Lit. B zwecks baldiger 2696 Nr.-2000 der Pfälziſchen Helrai Mühlenwerke, Mannheim, zum Handel and zur No⸗ bek. zu werd. Witwe m. ein. Kind nicht ausgeſchl. tierung an der Mann⸗ heimer Börſe zuzulaſſen. Nur ernſtgem. Zuſchr. m. Bild erb. u. T. R. 41 an Mannheim, 13. Juli 1921. die Geſchäftsſtelle d. Bl. Zulassungsstelle für Wertpapiere an der 2 7 Zwei vermögende junge Kaufleute, in leitender Börse zu Mannheim. Poſition, ſuchen, da es 5339 Terbelangen ihnen infolge Berufs⸗ Tel. 993 bis * * unter Einrefchung eines mit zahlenmäßi mernverzeichnis versehenen Anmeldeschein zugsstellen in Empfan der bei jeder Stelle n bogen einzureichende 2 Nennwerte von Mk. 1000 kolgt; falls er im tungen ausgegeben. Zzum 9. August 1921(einschliefflich) bei der Sllddeutschen Disconto-Gesellschaft.-., Mannheim, und deren Zweigniederlassungen, „ Direetion der Disconto-Gesellschaft, Berlin deren Niederlassungen in Frankfurt a.., Magde- burg und Stuttgart, i dem Bandthaus E. Ladenburg, Frankfurt a.., Hinsberg, Fischer& Comp., „ Barmer Bank-Verein Barmen, der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, dem Bankhaus Straus& Co., Karlsruhe i.., der Bank für Thüringen vormals B. M. Strupp.-., Meiningen, der Bayerischen Disconto& Wechsel Bank.-., Nürn- berg, gewährt. Gegen Zahlung Wird bekanntgegeben werden. Die Vermitflung des An- und Verkaufs von Bezugs- rechten übernehmen die Anmeldestellen. Mannheim, den 19. Juli 1921. geordnetem Num- 8, der bei den Be- genommen werden kann, während lichen Geschäftsstunden erfolgen. Auf je Mk. 2000 Nennwert ohne Gewinnanteilsschein- Ite Aktien wird eine neue Aktie im zum Kurse von 125 2% zuzüglich 5 5 Zinsen auf den Nennwert vom 1. Juli d. J. ab gegen so- a Vollzahlung er Schlußnotenstempel geht zu Lasten des Beziehenden. Der Bezug ist sofern er am Schalter er- ege des Briefwechsels stattfindet, wird die übliche Bezugsprovision in Anrechnung gebracht. des Bezugspreises werden Kassenquit- Die neuen Aktien werden nach Fertig- ulnachen 14—16 Jahre, Gelegen⸗ heit zur Erlernung von Büroarbeiten. 2833 Alb. Wolf, graph. Anſtalt Tatterſallſtraße 31. Stünden-Mädchen Dder frau, b. gut. Bezahlung geſucht Gr. Merzelſtr. 13. part. Kinderkastenwages u verkaufen. B nzuſehen CG, 2, pott. Zu verkaufen; Zteil. Gaslütſter, verſchied. Gaslampen, Klavierlampe Waſchwringmaſchine, kl. Schräntchen, gr. Koffer r. Spiegel, dunkelblaues oſtüm u. ſonſt. Haus⸗ haltungsgegenſtände. la, „%%S Badenia A 3,54 betriebsbereit verkaufen. Angebote an Jakob Kaufman Mannbeim R 4, 3 b. Wenk. Mlapier ausgezeichnet. Inſtrument zu——— B²5⁵⁰⁵ Adreſſe Rheinauſtr. 15, aniſche-8 ler, a, wiſchen r, Saen Mittwoch u⸗ amstag. Beiſlade und Junger Kaufmann früherer Mitinhaber einer wünſcht eteiligung mittels ſeiner noch vorhandenen Be⸗ ſtände, an Zigarrenge⸗ ſchäft. Zuſchriften erbet. unter V. I. 93 an die Geſchäftsſtelle. 2814 flokte Stenohyain (180 Silben) 22 J. alt, höh. Schulb. ſucht ſich. per 15. Aug. od. 1. Sept zu verändern. Am liebſten Tertrauensposten. Angeb. unt. V. D. 78 an die Geſchäftsſt. 2785 stellung nur gegen Rückgabe dieser Quittungen ausgehän- digt. Die elen sind berechtigt, aber nicht ver-⸗- Wohn- und pflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Kassenquittun- Arumm. Werfiſtr. 17. Sen zu prüfen. Der Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien Geschäftshäuger KaufGesüche. Damenrad ſehr 115 erhalten, geſucht. e 12 G. Wolff, Restznlg 58 5 leldeldend 8⁵⁴⁴ tätigkeit an Gelegenheit üx Schwels g. frantreich mangelt, auf dieſem Wege merden noch von gut⸗ zwei Damen nicht über eingeführtem Gaoſchäfts⸗ 25 Jahre zwecks ſpäterer mann übernommen. An⸗ gebote an G. Maier, Ludwigshafen a. Rh. Wredeſtraße 45, III. 82 ſprechen Freitag und amstag abend von 4 bis 7 Uhr. Schneiderin fertigt ſämtl. Damen- u. Kinder- liarderobe an. K 4, 18, 4. St. links Garantiert naturreinen „auLademokal T daabschias „Ang. erb. u. I. O. 40 an eWwerbungen mit Zeugnisabschriften, ienen- Aon 5 dele Werteskatt die Geſchäftsſtelle d. Bl. Gehaltsangabe und—— unt. L. A. 151 und möbl. Zimmer Möbl 7 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. aus eigener Züchtung hat— eere ſofort. N 11 eimer ungs- ſofort zu mieten geſu abzugeben.—82⁴ eee 1 Für Vermieter toſtenlos Haus Boehm Kl. Wallſtadtſtr. 5, p. r. Wohnungsnachweis— Unter⸗Flockenbach i. Odw. Telephon 5540. Q 3, 20. II.* 2818 Heirat kennen zu lernen. 2771 Zuſchriften mit Bild u V. F. 80 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Vermietungen Gut möbl. Parterre- Eimmer am Bahnhof auf 4 Wochen anHerrn od. 5 Fräulein zu verm. 2805 Wohn.⸗Büro Heilmann Seckenheimerſtraße 36. 0. ſucht in gut. Hauſe einf. möbl. oder besseres entl. mit Pen⸗ on Miet-Gesuche. perfekt in Sten Anſt. Herr, Mitie 3 aphie und Maschinen- schreiben. Bewerber müssen auch in der Lage sein, nach kurzen Angaben selbständig zu arbeiten. In der Eisenindustrie bereits tätig gewesene, die sofort eintreten können, Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. onng: aapdlnge — 0 größeres Etagenhaus in Angebote mit Preis an 0 Imer. Offe ne 8 te! H beſter Wohnlage Preis 8 1% Ii. 8 0 r—— 230000.— Mt. an raſch. dermiclet butenlos B524 Fäbrik der Eisenindustrie 5b. g 2 Mödbel sucht jungen er K. und, uieengeg fer 700 00 Haann 2. n die— Surg 21¹9 5%% Mbrkn Oder ame rauen-Haare D S. 9. 1 Tr. Lohoff. tauft Chriſt. Richter i der n⸗Friſeur Mila osstaar.2, 5, bil, agrpe w. Wegzug zu verkf. Sui Telephon 4516. ent. ſof. beziehbar füt!· Käufer m. Dringl.⸗ Karte. Angebote unt. J. V. 124 an die Ge⸗ ſchãftsſtelle. 5305 U , .deh fl ſucht Verſandgeſchäft geg. hohen Zins u. guteSicher⸗ helt v. Privathand. 22782 Angebote unt. V. J. 83 an die Geſchäftsſt. d. Bl. IIII egen 10% Zins zur einer Groß⸗ geflügelzucht im Oden⸗ wald geſucht. Sicherheit Anweſen von 60 Mille mit 15 Mille Belaſtung. Angeb. u. V. S. 92 an die Geſchäftsſt. 2812 2 möblierte Zimmer von Dauermieter(Fabrikdireklor) möglichſt ſogleich Bahnhof Angebote unter V. G. 81 an die s Blattes. B2567 in ruhiger Lage Nähe mieten geſucht. Seieetel diet l Berlin— Mannheim 0 Zweizimmer-Wohnung in Berlin N (Schönhauser Viertel) ubehör gegen ähnliche Wohnung in Mannheim baldigst zu tauschen gesucht. Angeb. u. K. I. 136 an die Geschäftsst. artikel u. eines eſ. ge iſt zv. für ganz aden zu vergeben. annheim zu 8 nur kapitalkräftige Perſönlichkeiten in Frage. „Central“, Zimmer 10. zweier wirkl. guter teils— e- 2 nderspielseug Bemerke ausdrucklich. daß es ſich nur um äußerſt reelle Sache handelt, u. kommen Unterhändler verbeten. Näheres: Mittwock u. Donnerstag von—5 Uhr, 1 Munetahe beſtehend aus 2 Fern⸗ ſprechern. 2 Batlerle. kaſten, 4 neue Elemente und 100 m Leitungsdraht — kompl. Mk. 210.— .Wilſer Uhm.⸗Luzen⸗ 22„Oerwigſtr. 10. B2521 1 Aui Aufeu: deulſche Vollsparlei Politisches Semiuar. mit Kũche und sucht. Brückenwaagenbau an die Geschäftsstelle erbeten. en Tadute fur sofort oder möglichst bald ge- Herren mit Kenntnissen im bevorzugt. Ausfuhrliche Angebote unter L. H. 158 20. Juli mit Zubehör, 2 eich.Kraut⸗——— ſtänder, 1 Kleiderſchrank, 5½ Uhr 1 90 1 in O3, 21/22 ewanne, tt Iete ee ien an 1 Waſchalch, 1 Racheich. uber: Ss Anzuſehen nachmittags. 6,„part. Aang für ſtarfe Figur auf eine„mittel · ſtarte— 1— Ian Haltenland n beachche unt begennart“ Eintritt frei