22— — * 1921 Kr. 330. 8 ugspreiſe: In Mannheim uno Umgedung monatlich frei ins Haus A.—. Durch die Poſt bezogen viertelſährlich Mk. 25.50.— 5 oſtſcheck—Konto Nummer 11 590 Karlsrube in Baden und ummer 2917 eudwigshafen am Nhein— Seſchäfts⸗Nebenſtelle 2 andeim Neckarſtadt. Waldhofſtraße Nr. 6.— Fernfprecher ummer 7940. 7941, 7042, 7043, 7944. 7945, 79040.— Celegramm⸗ Weſſe, Seneralanzeioer 2nlannbefm.— Srſcheint wöchenllich wölfmal Badiſche Neneſte Nachrichlen Bellagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗ZJeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unter Anzeigenpreiſe: Die kleine Seile Mk. 1. 75, ausw. Mk..25, Stellen⸗ gel. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk..—. Annahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8/ Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Ameigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Veranlwort. über⸗ nommen. Höbere Sewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen ju keinenErfatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. für verſp. Aufnahme v. Ameigen. Auftrage d. Seruſprecher obnẽ Sewäht. haltung. Seld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Die Vorausſetzung. Von G. H. Kockelkorn. 5 Der Feind ſteht draußen! Ihn gilt es zu erkennen und ſo plaſtiſch vor das deutſche Volk hinzuſtellen, daß es den ut zum Parteihader verliert, wenigſtens in wirtſchaftlichen Fragen des Ultimatums, die jetzt über das Geſchick Europas, nein der ganzen Weltwirtſchaft ent⸗ cheiden. Wir ſollen zahlen... zahlen... Milliarden zah⸗ len! Gold milliarden, nicht Papiermark! Gold gab es bei uns in der Vorkriegszeit. In dieſe muß man zurückgehen, wenn man ſich vorſtellen will, was auch nur eine Milliarde Goldmark bedeutet. „Verſuchen wir zunächſt uns die Bedeutung einer einzigen Milliarde Goldmark in ländlichen Werten vorzuſtellen. in Morgen guter oſtpreußiſcher Boden mit Inventar war 191⁴ wert 300 Goldmark, d.., um eine Milliarde Goldmark n ländlichen Werten bezahlen zu können, müßte man unge⸗ ähr den ganzen befeſtigten Grundbeſitz Oſtpreußens ver⸗ pfänden. Rechnen wir jetzt eine Milliarde Gold in ſtädtiſchen Grundbeſitz um, ſo ergibt ſich folgendes: Ein ſtädtiſches Durch⸗ chnittshaus in der Provinz, das 30 Perſonen Wohnung gibt, koſtete 1914 etwa 100 000 Goldmark. Zehntauſend ſolcher Häuſer ſtellen alſo erſt den Wert von einer Milliarde Goldmark dar. In dieſen zehntauſend Häuſern wohnen 300 000 Menſchen, d.., wir müßten den geſamten Haus⸗ und zrundbeſitz einer Stadt wie Hannover, Dortmund, Nürnberg einſchließlich Straßen und Kanaliſation, jedoch ohne indu⸗ ielle Anlagen, abtreten, um eine einzige Milliarde Gold⸗ ark in ſtädtiſchen Werten zu bezahlen. Wir ſollen aber diele Milliarden Goldmark bezahlen, viele und immer wie⸗ er neue Goldmilliarden. Wer ſoll ſie zahlen? Wir; das verarmte Deutſchland, unſere verſtümmelte Wirtſchaft, unſer geſchwächtes Volk. Wie ſoll das möglich ſein? Durch Steuern. Steuern 0 1185 durch Verdoppelung, Verdreifachung der Steuern. Mit mer kleinen Einſchränkung, es geht nicht. Mit dem beſten Willen kann man nicht mehr als 100 Prozent, d. h. das ganze Einkommen und Vermögen abgeben. Nun ſteigen 185 manche Steuern jetzt ſchon zu 60 Prozent, ja 75 Prozent Es Einkommens, der Erbſchaft uſw. empor. Hier iſt eine erdoppelung alſo ausgeſchloſſen. Wir, die wir das Ultimatum zogelehnt haben, wehren uns ſowohl dagegen, daß man den turbeitnehmern den Lohn, wie dem Arbeitgeber das letzte Be⸗ iebskapital wegſteuert. Durch Steuern ſind alſo die Milliar⸗ er Ultimatums nicht aufzubringen. Vielleicht geht es 15 auf dem Wege des wirtſchaftlichen Ausverkaufs, dadurch 5 unſere induſtriellen Werke, unſern ländlichen Beſitz, 8. ermögen des Staates, der Gemeinden und Geſellſchaften deit inde verpfänden. Was bliebe dann übrig? Eine Ar⸗ ſogial und Strafkolonie, die von dem unduldſamſten und un⸗ 705 ſten Kapitalismus der Welt, dem Kapitalismus der En⸗ Wle ſchrankenlos regiert würde. Nur das nicht, wir e ein freies Volk bleiben, frei, wie unſere Väter 505 Durch Hebung der Produktion, durch gewaltige Stei⸗ Gne 5 unſerer Ausfuhr wird es gehen? Nein, auch das iſt 0 Uuſion! Wenn wir wirklich Waren in Hülle und Fülle ugieren könnten, man würde ſie uns nicht abkaufen. en letzt ſperren ſich die feindlichen und neutralen Länder War die deutſche Einfuhr. Alle Induſtrieländer ſind mit was en vollgepropft. Die Erfahrung hat gezeigt, daß faſt alles, Verhät den Feinden in Maſſen liefern mußten, für ſie zum geworden iſt, Gift für ihre Wirtſchaft der 8. So hat die von England heiß erſehnte Auslieferung ſrachtun ſchen Handelsflotte das engliſche Reederei⸗ und Ver⸗ wird ungsgeſchäft ruiniert; alles, was nach Amerika fließt, wel 5 Gold und erhöht automatiſch die Valutamauer, hinter eige die Vereinigten Staaten als der moderne Midas im nen Golde erſticken. 75 Reparation iſt eben mehr als eine deutſche Frage, i nur eine europäiſche, ſie iſt eine Frage der nicht blof deſchaftſchlechthin. Zu ihrer Löſung genügt 5 der gute Wille Deutſchlands, ſondern die Einſicht Beteiligten, der feindlichen wie der neutralen Länder. eine 8055 dieſe Erkenntnis der Welt aufdämmert, wird ſich nicht Ae Uebereinkunft erzielen laſſen. Wird es aber ie y8ulange dauern bis über den Weg der bitteren Erfahrung wiß! 8 bei den Feinden einkehrt? In einem Falle ge⸗ ach wi enn nämlich deutſche Parteien und deutſche Miniſter Ultimatumor die Sache ſo darſtellen, als ob die Erfüllung des abhinge ins lediglich von dem guten Willen Deutſchlands die dige⸗ als ob es Bevölkerungsgruppen und Parteien gäbe, wir alle debarationswerk vorſätzlich ſabotierten. Dann müſſen deutſchen Winungen fahren laſſen. Es iſt alſo Verrat der eſſen des d irtſchaft, Verrat auch der wirtſchaftlichen Inter⸗ ſponden zeutſchen Arbeiters, wenn die„Sozialiſtiſche Korre⸗ nicht In⸗ und Ausland“ erklärt, daß die Rechtsparteien r keinen ollen. Wir können nicht erfüllen. Es gibt rden könnte tabondenz fur g, auf dem das Ultimatum der Entente erfüllt 5 iſt auch der von der genannten Kor⸗ arier r den Herbſt angekündigte Kampf der„Prole⸗ K gegen die Beſitzer von Goldwerten“. Selbſt wenn dieſer imne der Sozialiſten und Kommuniſten ausginge, „Sieger“ doch nur den ſozialen deutſchen Kapitalis⸗ mus gegen den rückſtändigen und unſozialen der Entente ein⸗ tauſchen. Iſt nicht auch anſtelle des deutſchen Militarismus der Negermilitarismus Frankreichs getreten? Der Feind ſteht draußenl die erſte und grund⸗ legende Vorausſetzung für jede mögliche und unerträgliche Lö⸗ ſung des Reparationsproblems bleibt, daß das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten— unbeſchadet des guten Willens— die Unerfüllbarkeit des Ultimatums betont, denn die Feſtſetzung des Möglichen und Erfüllbaren hängt nicht von unſerm guten Willen, ſondern von der Einheit der Feinde ab. England hal Aufhebung der Sanklionen verſprochen. Die engliſche Zuſage. ONB. Berlin, 20. Juli. Der„Vorwärts“ ſchreibt im Zu⸗ ſammenhang mit einer Veröffentlichung des„Newyork Herald“ über die Frage der Sanktionen: Anläßlich der Neu⸗ bildung der Regierung, ſo heißt es im Newyork Herald, hatte Streſemann, der vorher mit der Regierungsbildung be⸗ auftragt worden war, mit dem engliſchen Vertreter Lord'Abernon verhandelt. England ſoll ihm die Zu⸗ ſaͤge gemacht haben, die Sanktionen aufzuheben und ſ0% für eine Berückſichtigung der deutſchen Intereſſen in Oberſchleſien einzuſetzen. Franzöſiſche Furcht vor Aufhebung der Sankkionen. ONB. Paris, 20. Juli. Der Temps ſchneidet in einem Artikel die Frage der Sanktionen an. Anfang des Mo⸗ nats Mai, ſo erklärt das Blatt, habe England ohne Einverſtändnis mit den anderen Alliierten Deutſchland ver⸗ ſprochen, die Zwangsmaßnahmen aufzuheben, falls es das Ultimakum annehmen würde. Frankreich ſei aber an keinerlei Verpflichtungen gebunden worden. Dder franzöſiſchen Regierung ſei das Verſprechen Englands erſt nach der Annahme des Ultimatums durch Deutſchland bekannt geworden. Eine franzöſiſche Note hierüber ſei in London⸗ unbeantwortet geblieben. Der Temps weiſt daraufhin, Eng⸗ land ſei gegen Frankreich, aber für Sachverſtändiger einge⸗ treten. Frankreich wolle kein anderes Mittel, als die Sank⸗ tionen, um Deutſchland zum zahlen zu bringen. Liberté weiſt auf die Leipziger Urteile hin und erklärt, man dürfe auch nicht einen kleinen Teil der Sanktionen. aufheben. Oberſchleſien. Aeberreichung der deutſchen Antwort bevorſtehend. WB. Paris, 20. Juli. Wie der Petit Pariſien aus Ber⸗ lin erfahren haben will, wird die deutſche Antwort auf die franzöſiſche Note wegen Oberſchleſien morgen Donners⸗ t a c5 dem franzöſiſchen Botſchafter Laurent übergeben werden. Die Ankwork Englands überreichk. Paris, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Information des Petit Journals hat das engliſche auswärtige Amt am geſtrigen Abend dem engliſchen Botſchafter in Paris die en 9liſch e Antwort auf die Note Briands über die Entſendung weiterer Verſtärkungen nach Oberſchleſien übermittelt. Das genannte Blatt glaubt zu wiſſen, daß die britiſche Regiernug die Entſendung weiterer Verſtärkungen nach Oberſchleſien nicht für nötig hält, dagegen weiter dar auf beſteht, daß der Oberſte Rat zu einem möglichſt nahen Zeitpunkt z u⸗ ſammentritt. England wünſcht den Zuſammenkritt des Oberſten Nates— vergeblich. c. London, 20. Juli.(Eig. Drahtber.) Der franz. Bot⸗ ſchafter Saint Aulaire hat geſtern Lord Curzon im Foreign Office aufgeſucht. Lord Curzon hat ihm wiederholt den Wunſch der britiſchen Regierung dargelegt, den Oberſten Rat ſobald als möglich einzuberufen. Man glaubt jedoch in diplomatiſchen Kreiſen nicht mehr an die Möglichkeit einer baldigen Einberufung, weil Frank⸗ reich um ſeine Sicherheit, welche eng mit der ober⸗ ſchleſiſchen Grenzfrage verbunden iſt, zu ſehr beſorgt iſt, was ihm nicht erlaubt, die Sanktionen am Rhein aufzuheben. Vie ſich Frankreich um eine klare Entſcheidung zu drücken verſucht. WB. Paris, 20. Juli. In ſeinem heutigen Leitartikel be⸗ ſchäftigt ſich der„Temps“ mit der Zollfrage, indem er von dem Verhältnis von Rußland zu Polen ausgeht, und beſpricht hier⸗ bei auch die oberſchleſiſche Frage. Er erklärt, daß der Gedanke, Deutſchland ganz Oberſchleſien zuzuſprechen, völlig unvereinbar ſei mit dem Friedensvertrage und der Aufrechterhaltung des Friedens. Zwei Probleme ſeien zu löſen. Das zweite beſtehe darin, das Schickſal Oberſchleſiens zu beſtimmen. Aber ehe man dazu gelange, müſſe man das erſte Probtem löſen, näm⸗ lich wie man ein Blutvergießen verhindern könne. Das Blatt hofft, daß die engliſche Preſſe, wie es ſelbſt, die Frage ohne Hintergedanken und ohne Voreingenommenheit prüfen werde. Nachdem man einmal das Mittel gefunden habe, durch die notwendige Entſendung von Verſtärkungen, oder wenn man zögere, Truppen zu entſenden, durch angemeſſene Maßnahmen am Rhein, den Frieden in Oberſchleſien aufrecht zu erhalten, könne man ſich fragen, ob man das In⸗ duſtriegebiet von Oberſchleſien teilen ſolle, oder ob man es auf 10 bis 20 Jahre beiſpielsweiſe unter der Verwaltung der ⸗gelehule ueqppugoich ueneseollv qun uenienp usd uca ten Autorität belaſſen wolle. Das habe man jetzt nachzu⸗ prüfen. Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) General Le⸗ rond hat ſich heute morgen in Begleitung mehrerer Mit⸗ glieder der Interalliierten Kommiſſion zu einer Inſpek⸗ tionsreiſe in den Kreis Rybnik 2 deukſch-amerikaniſche Jriedensverhandlungen. Iſt der formelle Friedensſchluß zwiſchen Deutſchland und Amerika auf dem Marſche? Bisher ſind wir nur ſoweit ge⸗ kommen, daß der Kriegszuſtand zwiſchen den Vereinigten Staaten und uns für beendet erklärt worden iſt. Die feierliche Proklamation des Friedenszuſtandes und der Abſchluß eines Friedensvertrages ſtehen aber noch aus. In Waſhington bereitet dieſe Frage ziemliches Kopfzerbrechen. Man hat ſich offenbar noch nicht entſchieden, ob man einen Sonderfrieden mit Deutſchland ſchließen will, oder ob der Friedensvertrag von Verſailles, wenn auch mit einigen Aende⸗ rungen als Grundlage des amerikaniſch⸗deutſchen Friedens dienen ſoll. Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Berlin, Herr Dreſel, hat nun den Auftrag erhalten, mit der deutſchen Re⸗ gierung in Verhandlungen über dieſe Frage einzutre⸗ ten. Das iſt gegenüber dem Verſailler Friedensſchluß immer⸗ hin ſchon ein kleiner Fortſchritt, den wir anerkennen können. Dort in Verſailles hat man den Frieden diktiert, die Ver⸗ einigten Staaten beſchreiten den Weg der Verhandlungen und geben uns dadurch Gelegenheit, auch unſere Anſicht vor⸗ zutragen und das Gewicht unſerer Gründe in die Wagſchale zu legen. Das iſt ſchon äußerlich betrachtet ein Vorteil. Denn wenn der Frieden ein einſeitiges Diktat iſt, ſo kann niemals etwas Erſprießliches daraus hervorgehen. Wenn er dagegen freiwillige, gegenſeitige Vereinbarungen ſo kann ſich der Friedensſchluß eher ſegensreich geſtalten. Die Hauptſache bleibt aber der ſachliche Inhalt des Vertrages. Wir ſind der Anſicht, daß die Beſtimmungen des deutſch⸗amerikaniſchen Friedensſchluſſes am beſten im Rah⸗ men eines beſonderen Vertrages feſtgelegt werden. Präſident Harding iſt von dem Völkerbund ausdrücklich abgerückt. Er hat ihn eine Vereinigung der ſiegreichen Staaten zur Auf⸗ rechterhaltung ihrer Macht genannt. Sein Ziel iſt ein wirk⸗ licher Bund Neser und gleichberechtigter Völker und Staaten. Deshalb können wir wohl erwarten, daß er den Friedens⸗ vertrag von Verſailles, das Inſtrument ſchandbarer Verge⸗ waltigung, nicht als Scheidewand auch zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und Deutſchland errichtet. Wir haben es ganz gewiß verlernt, auf fremde Hilfe irgendwelche Hoffnungen zu ſetzen. Und wir nehmen auch nicht an, daß die Vereinigten Staaten ſich bei dem Friedensſchluß mit Deutſchland nach einem anderen Maßſtab richten als dem ihrer eigenen Intereſſen. Aber gerade dieſe Intereſſen ſollten ihnen gebieten, Deutſchland nicht noch tiefer unter das Ver⸗ ſailler Joch zu beugen, ſondern ihm die Hand zu reichen. Eine große Anzahl amerikaniſcher Männer der Wirtſchaft haben ſchon in Deutſchland perſönlich die alten Fäden wieder anzuknüpfen verſucht. Sie alle haben anerkannt, daß Deutſch⸗ lands Wiedererſtarkung den Vereinigten Staaten nur er⸗ wünſcht ſein kann. Es iſt jetzt praktiſche Gelegenheit geboten, die Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und uns durch deutſche Arbeitskraft zu befruchten. Dann aber darf der deutſch⸗amerikaniſche Friedensvertrag für uns keine neue Feſſel ſein. Beginn deutſch · amerikaniſcher Bertragsverhandlungen. +Paris, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine aus 990 kommende Meldung von geſtern abend be⸗ ſagt, daß aus Waſhington offiziell mitgeteilt worden iſt, zwiſchen dem amerikaniſchen Vertreter in Berlin und dem deutſchen Außenminiſter hätten Verhandlungen wegen Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Deutſch⸗ land und den Vereinigten Staaten begonnen. Die Kouferenz der Abrüſtungen. Frankreichs Intereſſe im Stillen Ozenn. ONB. Paris, 20. Juli. Vor kurzem hatte eine engliſche Handelszeitung einen Artikel veröffentlicht, in dem ausge⸗ führt wird, die Zukunft des Stillen Ozeans gehe drei große Hauptmächte an, Großbritannien, Ande⸗ rika und Japun. Obgleich die franzöſiſchen Intereſſen im Stillen Ozean nur geringe ſeien, ſollten ſie aber doch nicht vergeſſen werden. Der Matin fühlt ſich durch die Feſtſtellung enttäuſcht und meint, die franzöſiſchen Intereſſen könnten ſich ſehr gut den drei genannten Staaten zur Seite ſtellen. Die franzöſiſche Beſitzung dortſelbſt umfaßt 8000 Oem mit 18 142 000 Einwohnern und einem jährlichen Handel von 1881 000 Franken. Hieraus ergebe ſich der Schluß, daß das, Problem des Stillen Ozeans nicht ohne und nicht gegen Frankreich gelöſt werden kann. Japan wünſcht keine Erörterung der Schantung⸗Frage. ONB. London, 20. Juli. Zur Haltung Japans bezũgli⸗ der Waſhingtoner Konferenz meldet ein in Tokio ver⸗ breitetes Blatt, daß Japan eine Erörterung der Schan⸗ tung⸗Frage in Waſhington nicht wünſche, da dieſe Frage bereits durch den Verſailler Vertrag geregelt worden ſei. Das Blatt tritt für eine Beſchränkung der Waſhingtoner Konferenz auf diejenigen Mächte ein, die wirklich unmittelbar daran intereſſiert ſind. Der japaniſche Vertreter in London Heytha erklärte einem Reuter⸗Vertreter, alle Mitteilungen, denen zufolge Japan die Konferenz in Waſhington hinaus⸗ zuzögern wünſche, ſeien falſch. WB. London, 20. Juli. Die Premierminiſter der Do⸗ minions hielten geſtern zwei Beſprechungen ab. Am Vor⸗ mittag wurde die Frage der Waſhingtoner Konfe⸗ renz und nachmittags die Frage der Reichsverteidigung er⸗ örtert. Ueber die Verhandlungen wird ſtrengſtes Stillſchwei⸗ gen bewahrt. Außland. 3 Diviſionen Ruſſen an der polniſchen Grenze. . Baſel, 20. Juli.(Eig. Drahtber.) Wie der War⸗ chauer Kurier meldet, beſtätigt man an informierter Stelle, daß bolſchewiſtiſche ruſſiſche Krüſte in Stürte von em ——— 2— Seite. Nr. 330. maunheimer General · Auzeiger. ubend-Ausgabe)d — 20 75 8 ——— elkkwoch, Ben 20. Jull Wel. 9 3 Diviſionen gegen die polniſche Grenze zu⸗ ſammengezogen werden. Ein polniſcher Miniſterrat befaßte ſich am Montag mit den Maßnahmen, die unverzüglich gegen einen überraſchenden bolſchewiſtiſchen Einfall zu treffen wären. Die Bolſchewiſtenpropaganda in Europa. e. Zürich, 20. Juli.(Eig. Drahtb.) Die bürgerliche Preſſe in Prag meldet: Die Regierung der Tſchecho⸗Slowakei habe erklärt, daß man mit ſchwerwiegenden Enthüllungen über die bolſchewiſtiſche Propaganda in Eu⸗ ropa rechnen dürfe. Der Prager Sowjet⸗Vertreter habe allein im Juni 22 Kuriere aus Moskau empfangen und 12 nach Moskau abgefertigt. Neben Prag ſei Berlin das Zentrum und der Sitz des Generalſtabes der groß⸗ bolſchewiſtiſchen Propaganda. Japan erkennt Sowfet⸗Rußland nicht an. ONB. Paris, 20. Juli. Chicago Tribune läßt ſich aus Charbin melden: Gemäß der Weiſung der japaniſchen Regie⸗ rung iſt ein japaniſcher General hier eingetroffen. Er er⸗ Härte, daß die japaniſche Regierung die bolſchewiſtiſche Regierung nicht anerkennen wolle. Falls nicht irgend eine Note in Tokio abgehen würde, würde ſich die japaniſche Regierung nicht einmal der Mühe unterziehen, darauf zu antworten. Abgeſchobene deutſche Kommuniſten. EKeval, 20. Julti.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vertreter der deutſchen kommuniſtiſchen Ar⸗ beiterpartei wurden von dem Kongreß der dritten Internationale von bewaffneten Soldaten aus dem Sitzungs⸗ 000 in die Bahn geſetzt und mit Bewachung abge⸗ oben. Kronprinz Aupprechl und der Iriede. Eine geheime Denkſchrift an den Grafen Hertling. München, 20. Juli.(Eig. Drahtber.) Die„Münchner Ztg.“ veröffentlicht heute ein hochbedeutſames hiſtoriſches Schrift⸗ ſtück, nämlich ein Schreiben des Kronprinzen Rupprecht von Bayern vom 19. Juli 1917 an den damaligen bayeriſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Grafen Hertling Es geht aus dem Schriftſtück hervor, wie der Kronprinz ſchon damals außerordentlich auf Beendigung des Krieges hinarbeitete, wie er unſere Lage in allen Einzelheiten klar erkannte und die Wege angab, die uns vor einer Kataſtrophe retten ſollten. Der Kronprinz war ſehr ſkeptiſch über den Erfolg des U⸗Boot⸗Krie⸗ ges und verurteilte auch die Bombenangriffe auf London. Auch von der amerikaniſchen Hilfe erklärte der Kronprinz, ſie ſei nicht zu unterſchätzen. Er riet in erſter Linie zu einem Frieden mit Rußland unter Verzicht auf irgend welche Annexionen und Ent⸗ ſchädigungen; weiterhin empfahl er, nach den vorausſichtlichen Schwierigkeiten der feindlichen Offenſwe des Sommers 1917, Ver⸗ handlungen mit den Gegnern anzuknüpfen unter Vermittlung entweder des Königs von Spanien oder des Königs von Schwe⸗ den. Als Kriegsziel gibt er an: Erreichung des Status quo ante bellum unter Verzicht auf doch nicht einzutreibende Entſchädigungen. Ja er geht noch weiter und erklärte, daß auch an der Forderung der Rückerſtattung der Kolonien die Erreichung des Friedens nicht ſcheitern dürfe und daß Oeſterreich dazu bewogen werden müſſe, mindeſtens einige Gebietsabtretungen an Italien zu machen, um dieſen Gegner wenigſtens definitiv los zu werden. In der Beurteilung der Innerdeutſchen Verhältniſſe ſieht der Kronprinz mit Bedenken das freſſende Gift des Mam⸗ monismus, der ſich von Berlin aus verbreitet und die Ver⸗ nichtung des deutſchen Mittelſtandes iſt. Er erklärt, daß der Kaiſer durch nicht mehr zuerörternde Umſtände um alles Anſehen ge⸗ kommen ſei und die Verſtimmung ſo weit gehe, daß ernſthafte Leute bezweifelten, ob die Dynaſtie Hohenzollern den Krieg überdauern werde. Der Kronprinz erklärt daher, die einzelnen Bundesſtaaten müßten alles daran ſetzen, um in dieſe innerpolitiſche Kriſe Preußens nicht verwickelt zu werden, die ihm noch lange nicht abgeſchloſſen erſcheine. Es müſſe, ſo ſagt der Kronprinz, in Berlin nachdrücklich betont werden, daß jede Schmälerung der Rechte der einzelnen Bundesſtaaten und ihrer Regierungen wegen der hieraus ſich ergebenden Minderung des Anſehens einer För⸗ derung deſtruktiver Beſtrebungen gleichkommt, die ſchließlich nach erreichtem Zentralismus ſich auch gegen den Träger der Kaiſerkrone richten werde, da dieſer dann nur zu leicht als überflüſſige Zierrat er⸗ achtet werden könne. Schließlich kommt der Kronprinz dann noch da⸗ rauf zu ſprechen, daß die gegenwärtige Kriſe zu einem Siege der oberſten Heeresleitung über den Reichskanzler geführt habe, der durch ſeine Raentscleffenpet in allen Fragen geradezu verderbſich wirkte. Denliches Reich. Keine Einigung über die neuen Steuerylãne. EBerlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In unterrichteten Kreiſen glaubt man nun doch, daß die Regie⸗ rung mit ihren Steuerentwürfen bis Anfang De⸗ zember fertig werden wird. Am letzten Freitag fand die von uns angekündigte Beſprechung zwiſchen Mitgliedern der Regierung und Vertretern der Koalitionsparteien ſtatt. Die Regierung ließ ihre Pläne im einzelnen darlegen. Daran knüpfte ſich dann ein Meinungsaustauſch auch der Abgeſand⸗ ten der Parteien. In manchen Punkten war man ſich einig, aber in noch viel mehreren ſah man, daß die Möglichkeit einer Einigung ausgeſchloſſen war. So kam man ſchließlich überein, der Regierung zu empfehlen, ſie ſollte zu⸗ nächſt einmal die Entwürfe geſchloſſen vorlegen. Eine Mit⸗ arbeit der Parteien ſchon im Stadium der Ent⸗ würfe wird alſo nicht ſtattfinden. Reichswehrangehörige und D. O. B. und R. d. B. EBerlin, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Erlaß des Reichswehrminiſters, der Ange⸗ hörigen der Reichswehrmacht die Mitgliedſchaft am Deütſchen Offiziersbund wie auch am Reichs⸗ wirtſchaftsverband deutſcher Berufsſol⸗ daten verbietet, iſt in den beteiligten Kreiſen mit einigem Befremden aufgenommen worden. Wenn man ſich bemüht, die Dinge objektiv anzuſehen, wird man geneigt ſein, dem Reichswehrminiſter Recht zu geben. Beide Bünde betonen zwar ihren wirtſchaftlichen Charakter, haben ſich aber ſchon zu wiederholten Malen poli⸗ tiſch betätigt. Der Deutſche Offiziersbund hat verſchieden gegen Regierungshandlungen zu Proteſten aufgerufen. Das muß viele Reichswehrofftziere zu Gewiſſenskonflikten führen. Sie können nicht gleichzeitig gegen die Reichsregie⸗ rung proteſtieren und ſie pflichtgemäß verteidigen. Der Reichswirtſchaftsverband iſt in dieſer Beziehung noch viel weiter gegangen. Auch er hat zu Proteſtaktionen auf⸗ gerufen, hat ſich häufig in Dienſthandlungen eingemiſcht Reichswehrſoldaten, die dieſem Bunde nicht angehörten, iſt von deſſen Mitgliedern verſchiedentlich übel mitgeſpielt wor⸗ den. Der Reichswirtſchaftsverband trägt außerdem einen aus⸗ geſprochenen gewerkſchaftlichen Charakter. Die letzte Konſequenz, der Streit, wird heute zwar abgelehnt, aber wer bürgt dafür, daß bei einem Wechſel in der Leitung des Reichs⸗ wehrminiſteriums auch hierin eine Aenderung eintritt. Aus allen dieſen Gründen hat ſich der Reichswehrminiſter dazu entſchloſſen, jede Zugeböriakeit zu dieſen Bünden zu verbieten. Schließlich ſollte man meinen, daß die Ange⸗ hörigen der Reichswehrmacht in den Heereskammern genügend vertreten ſind. Beamtentagung der DBp. J Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Im An⸗ ſchluß an eine Vollverſammlung des Reichsſchulausſchuſſes der Deutſchen(liberalen) Volkspartei wird, wie die Nationallibe⸗ rale Korreſp. mitteilt, am Nachmittag und Abend des dritten Dezember und am 4. Dezember in Ausführung eines auf dem letzten Parteitag in Nürnberg gefaßten Beſchluſſes eine all⸗ gemeine Beamtentagung der Deutſchen Volkspartei in Berlin ſtattfinden. Da die Tagesordnung dringende Beamtenfragen enthält, die eine baldige Löſung brauchen, wird gebeten, daß ſämtliche Wahlkreiſe ſich durch die Entſendung von mehreren Vertretern aus der Beamten⸗ und Lehrerſchaft, Männern und Frauen, beteiligen und ſofort die Vorbereitung dazu in die Hand nehmen. Verlängerung der Anmeldefriſt von Auslandsforderungen. 4 Karlsruhe, 20. Juli.(Drahtber.) Die„Karlsruher Ztg.“ ſchreibt amtlich: Nach 8 5 der Anlage zu Artikel 296 des Friedens⸗ vertrages hatten die Gläubiger von Auslandsforde⸗ rungen ihre vor dem Kriege oder während desſelben fällig Me. wordenen Forderungen bei ihrem Ausgleichsamt innerhalb 6. naten nach deſſen Errichtung anzumelden. Dieſe Anmeldefriſt. ſchon ſeit längerer Zeit abgelaufen. Nunmehr wurde jedoch zwi⸗ ſchen dem deutſchen Reichsausgleichsamt und den Ausgleichsämtern von England, Frankreich, Elſaß⸗Lothringen, Belgien, Griechenland und Siam einer Vereinbarung dahin getroffen, daß die Anmeldefriſt bis zum 30. September 1921 verlängert wird.ſſ Es iſt auf dieſe Weiſe den Gläubigern von Forderungen, welche ſich gegen An⸗ gehörige der vorgenannten Länder und ihrer Kolonien richten, nochmals die Gelegenheit geboten, die bisher verſäumte Anmeldung bei ihrem zuſtändigen Ausgleichsamt nachzuholen. Für Baden und die Pfalz iſt die Zweigſtell⸗ Karlsruhe i.., Bismackſtr. 2, zu⸗ ſtändig. Die vorgeſchriebenen Anmeldeformulare ſind bei der ge⸗ nannten Zweigſtelle, ſowie bei den Handelskammern zu beziehen. Die Gläubiger ſind zur Anmeldung nicht nur erech⸗ tigt, ſon ern bei Gefahr der Beſtrafung und Enteignung der For⸗ derung auch verpflichtet. Stelle erfolgte Anmeldung entbindet nicht von der Anmeldung beim Reichsausgleichsamt. Jede, auch die kleinſte Forderung muß an⸗ gemeldet werden, ſelbſt wenn ſie bereits als unbeibringlich abge⸗ ſchrieben wurde. Für die Forderungen haften, abgeſehen von ge⸗ wiſſen Ausnahmen, nach dem Friedensvertrag der Staat, dem der Schuldner angehört. Eine unmittelbare Regelung der Forderung iſt nach dem Friedensvertrag und dem Reichsausgleichsamt ver⸗ boten, alſo insbeſondere auch die Annahme einer dem Gläubiger vom Schuldner unmittelbar zugehende Fehuune Eine ſolche direkte Zah⸗ lung wird bei Markſchulden vom Schuldner manchmal verſucht, in⸗ dem er nur den Schuldbetrag in der z. Zt. tiefſtehenden Mark⸗ währung an den Gläubiger abführen will, während er im Aus⸗ gleichsverfahren den Betrag umgerechnet, zum Vorkriegskurs be⸗ zahlen muß. Indem auf die Beſtimmungen der 88 18 und 64 des Reichsausgleichsgeſetzes vom 24. April 1920, e Seite 597 ausdrücklich hingewieſen wird, wird bemerkt, daß eine Gel⸗ tendmachung von Ausgleichsforderungen nach dem 30. September 1921 wohl ausgeſchloſſen ſein dürfte Mit den Ausgleichsämtern von Italien und Haiti e 7. Zt. noch Verhandlungen über die Verlängerung der Anmeldefriſt. Jedenfalls werden deutſche Gläubiger gut tun, auch die bis jetzt verſäumte Anmeldung von Forderungen nach dieſen beiden Ländern ebenfalls nachzuholen. Freie Bahn dem Tüchkigen. d li Königreich Sachſen iſt ein poli cher Zwiſchenfalt dabibech geſchelfen worben, daß der gegenwarüige ſäch. ſiſche Miniſter des Innern, der Unabhängige Herr Lipinski, ſeinen Parteifreund Ryſſel zum Kreishauptmann von Leipzig ernannt hat. Gegen dieſe Ernennung hat ſich die geſamte che Beamtenſchaft aufgelehnt. Der neu ernannte Kreishauptmann iſt ſeines Ze Parteiſekretär und darin beſteht ſeine einzige Eignung für den neuen Beruf. Die Angelegenheit erhält aber dadurch einen beſon⸗ deren Reiz, daß Herr Nyſſel, obgleich er begeiſterter Anhänger der Mehrheitsſozialdemokratie war, in ſeiner Eigenſchaft als Sekretär eines raditalen Kreiſes zu den Unabhängigen umftel, weil ihm ſonſt gekündigt worden wäre. Daher die Belohnung. Baden. Beerdigung von Oekonomierat Abg. Saenger. Tu Diersheim bei Kehl, 20. Juli.(Drahtber.) Unter einer Beteiligung, wie ſie die Gemeinde Diersheim und wohl auch da⸗ Hanauerland noch niemals geſehen hat, fand geſtern nachmittag auf dem hieſigen Friedhof die Beiſetzung des Bürgermeiſters unſerer Gemeinde, Oekonomierats und Landtagsabgeordneten Sänger ſtatt. Unter der faft den ganzen Friedhof füllenden Trauerverſammlung bemerkte man den Miniſter des Innern Remmele, den Unterrichte⸗ miniſter Hummel, Landtagspräſidenten Dr. Kopf, zahlreiche Mit⸗ glieder der deutſch⸗demokrati Landtagsfraktion, an deren Spitze der Fraktionsvorſitzende Dr. Glockner Reichstagsabgeordneter rich, den Amtsvorſtand des Bezirks Kehl, Oberamtmann Schindele, ferner Abordnungen ſämtlicher übrigen Landtagsfraktionen. Nachdem der Ortsgeiſtliche am offenen Grabe die Gebete ge⸗ ſprochen und die Einſegnung der Leiche vorgenommen hatte, legte Landtagspräſident Dr. Kopf namens des Badiſchen Landtages unter entſprechenden Worten der Ehrung und Würdigung einen pracht⸗ vollen Kranz nieder. Das gleiche geſchah von Miniſter Remmele namens der badiſchen Regierung. Für den Verband badiſcher land⸗ wirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, deſſen Prüſtdent der Berſtorbene bekanntlich war, ſprach Abgeordneter Neck, für die deutſch⸗demokra⸗ tiſche Partei des Landes und die demokratiſche Landtagsfraktion Abgeordneter Dietrich. Verbandsdirertor Staatsrat Schön ſprach im Auftrag des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und für die Landwirtſchaftskammer deren Vor⸗ ſitzender Landwirt Gebhard. Alle dieſe Redner legten wertvolle Kränze nieder, desaleichen die Vertreter des landwirtſchaftlichen Ver⸗ eins Kehl, des Badiſchen Bauern⸗Vereins, des Auſſichtsrats der badiſchen Futtermittel⸗Verforgung, die Vertreter der heſſiſchen und der pfälziſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, der Bezirksver⸗ waltung Kehl, des Kreisausſchuſſes Offenburg, der Bürgermeiſter des Amtsbezirks Kehl, des Gemeinderats und Kirchengemeinderats Diersheim. Weiterhin wurden Kränze niedergelegt von Abordnun⸗ gen des Ortsvereins Kohl und des Bezirksvereins Kehl der demo⸗ kratiſchen Partei, des Landesverbandes badiſchen Bürgermeiſter, des badiſchen Gemeindeverbandes, des Bezirkslandbundes Kehl, der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Kork, des Hanauer Leibgrenadier⸗Bereins, des Kriegerbundes Diersheim und des Landesvorſtandes der kirch⸗ lich⸗liberclen Vereinigung Badens. Bei allen Kranzniederlegungen kam die hohe Wertſchätzung, die der Verſtorbene in allen Kreiſen genoß, zum Ausdruck. Die Trauerfeier war umrahmt von Vorträgen des Geſangver⸗ eins Diersheim und eines Schülerchors.— Nach der Trauerfeier am Grabe fand in der evangeliſchen Kirche ein Gedächtnisgottesdienſt ſtatt, bei dem der Ortsgeiſtliche die Perſönlichkeit des Entſchlafenen würdigte. Bayern und die Pfalz. Das Main⸗Donau⸗Kanal-Proßekt. ONB. München, 20. Juli. Als Ergebnis der 1 Be⸗ ſprechungen im Reichsverkehrsminiſterium, Zweigſtelle ünchen wegen der Gründung der Main⸗Ddonau⸗Aktiengeſell⸗ iſt feſtzuſtellen, daß ein Gründungsausſchuß gebildet wurde. hm gehören an: 1. Ein Vertreter des Reiches, den das Reichsver⸗ kehrsminiſterium zu ernennen hat. 2 Ein Vertreter Bayerns, Miniſterialdirektor von Graßmann. 3. Zwei Vertreter der Städte, Oberbürgermeiſter Wächter⸗Bamberg und Stadtrat Dr. Land⸗ mann⸗Frankfurt. Ihre Stellvertreter ſind: Bürgermeiſter Luppe⸗ Nürnberg und Bürgermeiſter Dr. Külp⸗Mainz. 4. Ein Vertreter der Induſtrie Kommerzienrat Berthold Miniſterialdirektor Dr. von Graßmann verhandelt bereits ſeit längerer Zeit, wie d „München Augsburger Abendzeitung“ meldet, mit der Stadtver⸗ Eine bereits früher bei einer andern hat München über die Frage der Beteiligung der Stadt an der Es ſei kaum zweifelhaft, daß ſich Mün⸗ Main⸗ — nicht betei werde, umſoweniger, da der Anſchluß von an die Weltwaſſerſtraße vorgeſehen iſt. Die Nollage der pfälziſchen Beamten. ONB. München, 20. Juli. Wie das ONB hört, wird ſich die bayeriſche Staatsregierung in Kürze mit einer Erklärung an die Beamtenſchaft der Pfalz wenden, in der dargelegt wird, wie ſt. der drückenden Notlage der pfälziſchen Beamten zu teuern gedenkt. Die Erklärung wird gleichlaufend mit dern kürzlich veröffentlichten Erklärung der Reichsregierung an die Be⸗ amtenſchaft der beſetzten Gebiete die Maßnahmen aufzählen, über die bereits Beſchluß gefaßt worden iſt. Wie wir weiter ver⸗ nehmen, wird im Rahmen der geplanten Maßnahmen ein Ein⸗ gehen auf die Wünſche der pfälziſchen Beamten bezüglich des.⸗ ſoldungsdienſtalters zunächſt nicht möglich ſein, da ihm das Sperrgeſetz des Reiches entgegenſteht. Die bayeriſche Regierung hat ſich dieſerhalb auch nach Berlin gewandt. Die Entſcheidung in dieſer Frage ſteht noch aus. Schulkonflikt in der Pfalz. DONB. München. 20. Jult. Der„Bayriſche Kurier“ berichtet über einen Schulkonflikt in der Pfalz. Das Bezirksamt Bergzabern habe an das Bürgermeiſteramt das ſinnen geſtellt, 22 katholiſche Schiller ſollten der israelitiſchen Schule mit 12 Schülern zugeführt werden. Gleichzeitig wurde eine Aeuße⸗ rung verlangt, wie ſich der Gemeinderat und die Schulpflege⸗ ſchaft zu dieſer che ſtellten. Die Katholiken des Ortes hatten dagegen proteſtiert u. dem Kultusminiſterium von dem Pro⸗ teſt Kenntnis gegeben. Sie ſeien entſchloſſen, den Beſtand der katholiſchen Schulen mit allen zur Verfügung ſtehenden ſittlich er⸗ laubten Mitteln zu verteidigen. Es gehe nicht an, daß nachge⸗ 4 705 Stellen Schulpolitik auf eigene Fauſt trieben. Der Bau der Eistalbahn. ONB. München, 19. Jult. Die pfälziſchen Abgeordneten Dr. Hammerſchmidt und Bühler, D. D.., hatten in einer kurzen Anfrage darauf hingewieſen, daß der Bau der ſog. Eis⸗ talbahn in der Pfalz, nur ſehr langſam gefördert werde. Da⸗ bayeriſche Staatsminiſterium für Handel, Induſtrie und Gewerbe hierauf im Benehmen mit dem Reichsverkehrsminiſterium, Zweigſtelle Bayern, geantwortet: Für die Lokalbahn Eiſenberg-Enkenbach ſeien vom Reichstage 18 325 000 Mark genehmigt worden. Nach den jetzigen Preiſen betrügen die Geſamtbaukoſten des Reiches jedoch 85 Mit!l. Mark. Nach abe der für die einzelnen Rechnungsjahre be⸗ willigten Geldmittel ſchreite der Bau vorwärts. Der Fortſchritt, den die Arbeiten innerhalb der verfloſſenen 1% Jahre gemacht hät⸗ ten, könne als ſehr gut bezeichnet werden. Diejenigen Arbeiten, die ſich zu Notſtandsarbeiten eigneten, gingen allmählich zu Ende. Daraus erkläre ſich auch, daß jetzt nicht mehr ſo viele Arbeiter be⸗ ſchäftigt werden könnten. Durch die übereilte Inangriffnahme, Lohnſteigerungen und andere Umſtände ſeien die Arbeiten ziem? lich verteuert worden. Die Eiſenbahnverwaltung ſei aber an die vom Reichstage genehmigten Geldmittel gebunden. Dem Ver⸗ nehmen nach ſollten vom Reiche über die Haushaltsbeträge hinaus noch weitere Geldmittel zur währt werden. Ob von ſolchen Durchführung der Arbeiten der Eistalbahn verwendet werden könn; ten, hänge davon ab, welcher Arbeitsbetrag für das bayeriſche Nez genehmigt werde. die Fortführung der Arbeiten auf der Strecke? tumpfwald—Eiſenberg hänge aber auch davon ab, daß alle Vor“ bedingungen für die Inangriffnahme des Baues erfüllt ſeie Die unangenehmen e die mit der übereilten Inangriffnahme der Arbeiten zwiſchen Enkenbach und Stumpfwald gemacht habe, rieten zu beſonderer Vorſicht. damſt 4 Bahn nicht noch weiter unnötigerweiſe verteuert werde. Cetzte Meldungen. eine eugliſch Aalieniſche Entente betr. das öſlliche iittetmeer ONB. Paris, 20. Juſt. Nach Londoner Meldungen des Matin finden ſeit 4 Tagen Verhandlungen zwiſchen Lord Curzon und dem italieniſchen Votſchafter de Mar⸗ tino ſowie zahlreichen Beamten des Foreign Office ſtatt, die ch mit der orientaliſchen Frage beſchaftigen. Es handelt ſich um den Abſchluß einer engliſch⸗italieniſchen En⸗ tente über das öſtliche Mittelmeer, durch welchen na in ſeiner Politik gegen Kemal unt Die G ſt ũ wird. Polniſche Mobiliſalion? ‚ c. Baſel, 20. Juli.(Eig. Drahtb.) Puſe⸗Jeſ mation meldet aus Warſchau, daß diegeheime Mobil!““ der polniſchen Truppen in erhöhtem Maßze ortdauere. Offiziere und Reſerveoffiziere erhalten— 7* 2 unter der Bedingung Urlaub, daß ſie von ihrem Wohnſitz binnen 24 Stunden ihre Garniſon erreichen kömnen. Warſchau und in Poſen ſind in den letzten Tagen ſende von Reſerviſten in die Kaſernen eingerückt. Die Oppoſilion im Unterhauſe. 7 WB. London, 20. Juli. Havas. In der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes wurde von einem Abgeordneten der? gierungsparteien ein Zuſatzantrag eingebracht und trotz des Widerſpruches der Regierung vom Hauſe verabſchiedet, nach⸗ dem er von Asquith befürwortet worden war. In dieſem An⸗ trag wird beſtimmt, daß die Abgaben, die von gemeinnützigen Geſell aſe erhoben werden, nicht auf die Gewinne un Ueberſchüſſe zur Anwendung kommen ſollen, die ſich aus den⸗ Geſchäften ergeben, die Geſellſchaften mit irgend einem eigenen Mitglied tätigen. Als das Ergebnis der Ab⸗ ſtimmung bekannt wurde, brach die Oppoſition in ſtürmiſchen Beifall aus, der minutenlang dauerte. Als dann der Vigzepräf dent die Beratung der anderen Gegenſtände beginnen wolln erhob der Abg. Me. Lean ſich zu der geſchäftsordnungsmäßigen Anfrage, darauf hinweiſend, daß es Sitte ſetl, daß nach eine, Niederlage der Regierung dieſe zu befragen ſei, 05 ſie beabſichtige, die auf der Tagesordnung ſtehenden Pun weiter zu beraten. Chamberlain antwortete im Namen des Regierung, daß dil Beratungen fortzuſetzen wünſche.. rauf diefen die Abgeordneten der Oppoſition„Rücktr it 1 Rücktritt“, während die Anhänger der Regierung Beiſe ſpendeten. Es dauerte einige Zeit bis die Ruhe wiederherge ſtellt war. Zum Schluſſe der Sitzung machte die Oppoſitie noch einmal den Verſuch, den Rücktrittder Regierun⸗ zuerzwingenz aber ebenfalls ohne Erfolg. Chamſag lain wies darauf hin, daß die Niederlage der Regierung vö 115 5 bedeutungslos ſei hinſichtlich des Gegenſtandes der Beratung 22 und daß die Kamme, gar nicht die ausgeſprochene Abſicht 3 habt habe, eine Niederlage der Regierung herbeizuführen. aß handle ſi chnur um einen Zufall. Es wäre aber geboten, dan ſolche Zufälle ſich nicht allzu häufig wiederholten. Nichtachtung Deutſchlands durch Spanien. b Berlin, 20. Juli.(Von unf. Berl. Büro.) In Ko 9 lenz iſt unter Führung eines nahen Verwandten des Kön 4 von Spanien eine ſpaniſche Militärmiſſon eing⸗ troffen, die vorher ſchon Bonn und Wiesbaden beſucht 2 Die ſpaniſche Regierung ſcheint nicht zu wiſſen, daß 3 Rheinland, wenn es auch beſetzt iſt, immer noch 1 Deutſchland gehört Denn der deutſchen Negierke ie wurde von dieſer Reiſe ſpaniſcher Militärs keiner Mitteilung gemacht. An⸗ von Arbeitsgelegenheit ge?⸗ itteln auch ein Betrag für raſchere „„ — —— — Mittwoch, den 20. Suft 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 330. Die deulſchen Kriegsopfer und die Heffentlichkeit. Von Albrecht Horn⸗Querfurt. Der Reichstagsabgeordnete Otto Thiel hat kürzlich au 9 2 us Anla Kere dagung des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchadigter 255 in Detmold ſehr beherzigenswerte Mahnungen Jugend gerichtet, Ehrerbietung u. taktvolle Rückſicht 5 8 Kriegsbeſchädigten nicht nur ſelber zu üben, ſondern auch en zu helfen und zugleich dafür einzutreten, daß den Krieger⸗ Fpil en gegenüber ſtets ritterlicher Sinn walte, ſchon um deswillen, unter ihnen ſo viele gebe, die im Kriege ihr Liebſtes ver⸗ 5 hätten fürs Vaterland. Dieſe Mahnworte des Zentralver⸗ ſollten der breiteſten Oeffentlichkeit bekannt⸗ 255 en werden; vernimmt man doch auf der Straße, in der Eiſen⸗ iſt und aus dem Munde manches Gedankenloſen öfter als gut recht unfreundliche Aeußerungen, etwa des Inhalts, daß die Gergbeſchädigten den Hals nicht voll bekämen und dergl. mehr. wiſſeito fnnt ein Teil der Schuld an ſolchen Dingen auf die ge⸗ die ſi ſen Feld⸗, Wald⸗ und Wieſenagitatoren mancher Verbände, 5 erſchöpfen, durch Auspoſaunen maßloſer Forderungen bitterun fall von Maſſenverſammlungen zu erringen oder deren Er⸗ das durch ſchlagwortmäßiges Schimpfen zu ſchüren. Aber opfer arf zunächſt nicht verkennen, daß ein großer Teil der Kriegs⸗ Werbagat nichts von ſolchem Lärm wiſſen will und entweder dieſe 9— meidet oder ihnen nur deshalb angeſchloſſen bleibt, weil 8 er Nähe keinen beſſeren Verband gibt. Man darf ferner nicht Krie r ſchlimmen und traurigen Tatſache vorübergehen, daß die —5 geopfer notgedrungen um ihre wirtſchaftliche und ſoziale Siche⸗ 5 elan döiß kämpfen müſſen, weil alles, was der Staat bisher für ſie —5 at, völlig unzulänglich iſt und die Handhabung dieſer ma⸗ 9 85 eſtimmungen durch einen über Zwirnsfäden ſtolpernden, tief 50 kunſtvoll„aufgezogenen“ Behördenapparat aufreizend und güg! wirken muß, weil auch nicht eine Spur jener Groß⸗ führg eit darin zu finden iſt, die man mit Recht an der Kriegs⸗ olk 17 rühmte; u. doch haben eben in dieſem großzügig geleiteten ie skrieg diejenigen ihre beſte Kraft oder ihren Ernährer verloren, 99 125 an den Drahtverhauen des Reichsverſorgungsgeſetzes hän⸗ ſich fe eiben. Endlich ſollte ein jeder an ſeine Bruſt ſchlagen und eines Man Haſt du ſelber ſchon verſucht, dich in die Seelenſtimmung ſelb annes hineinzudenken— aber wirklich, als ſtehe das liebe ſeine er im Spiele— der in der Blüte ſIner Jahre der Hälfte Kraft beraubt, in den raſenden Wetibewerb des Daſeins⸗ für bes hireingeworfen wird, womöglich mit der Verantwortung Familie belaſtet, der nun, ſtändig ſeines Gebrechens ge⸗ Geſt 15 durch die taktloſen Blicke Neugieriger gereizt, durch ſcheele 215 er bei der Arbeit mutlos gemacht, menſchenſcheu, hilflos, vor⸗ A8 Glfteltoßen wird, ſich durch mißmutige Reden unbeliebt macht geſucht? Achere langweilt— haſt du ihn ſchon einmal zu verſtehen Haſt du immer mit Achtung auf den Armloſen oder auch ſen geſchaut, auch wenn er im en Arbeitskittel war, Haſt er offenbar einer Partei angehörke, die du bekämpfſt? 5 u niemals den Beſchädigten, der dir langſamen Ganges den einem feſterrte, läſtig gefunden, haſt du ſchon Gelegenheit gehabt, 9 8 ſolchen Mitbürger hilfreich die Hand zu reichen, oder warſt durſter nicht dabei oder gerade in Eile, wenn er der Hilfe be⸗ Stillen Man übe getroſt ein wenig Kritik dieſer Art ganz im Aus——5 ſich ſelber und man wird beim lleberdenken des bisher ſbe fügrten finden, daß die Kriegsbeſchädigten doch ein recht Wntseana für ſich ſind, das jeder tüchtige und klardenkende 0 5 Urger ſorgſam ſtudieren ſollte. Ganz ähnlich ſteht's mit 5 ſchwerdlnebenen, nur daß dieſe ihr Leid noch heimlicher halten chlieewener, zu finden ſind. Möchten alle Volkskreiſe ſich ent⸗ willi n, den Kriegsopfern eine gebührende Stelle im Staatsleben 018 kiſttgs aaumen, ſie in großen und kleinen Verhältniſſen nicht minde ige Krakehler, als Mitbürger minderer Kraft und demnach ee Rechts, ſondern als diejenigen zu betrachten, die ihr Leid unter hre Not für uns alle mit tragen und deshalb die Ehrenplätze verdienen. Möchte insbeſondere jeder nachdenkliche Ariegso 15 zu der Erkenntnis kemmen, daß es gilt, die Maſſen der den Wieder wieder für gedeihliche Mitarbeit im Erwerbsleben, für Vaterla ihres eigenen Daſeins und damit für den des ——— 05 zu erziehen und daß man deshalb an ihren wirtſchaft⸗ Eintret ämpfen nicht achſelzuckend vorübergehen, ſondern durch lichen ſie helfen ſoll, den Dank des Vaterlandes zu verwirk⸗ aufzub as es heißt, dem Kriegsbeſchädigten ſeine Exiſtenz wieder dar 5 auen, zeigt am klarſten das Programm des Zentralverbandes, zugtehen et iſt, ihn aus dem zermürbenden Wettbewerb heraus⸗ in d en und durch Anſiedlung und Inpalidenbetriebe einzuordnen als 1a deutſche Wirtſchaftsleben, nicht als Mitgeſchleppten, ſondern 0 ig Mitwirkenden. Hier iſt ein weites Feld zum Helfen. Wer n hat zu hören, der höre. Gegen die Kleingeldhamſterei. Der Umlauf des von S zahlreichen Stellen ausgegebenen deutgelbe⸗ in Scheinen unter 1 M. bildet eine Anomalie im ſo danben Zahlungsweſen und hatte ſeine Berechtigung nur 55 als die Münzſtätten nicht in der Lage waren, den ie beſonderen Verhältniſſe der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zwiſchen orgerufenen Kleingeldmangel zu beſeitigen. In⸗ die en iſt es durch eine Reihe von Maßnahmen gelungen, Unzausprägungen erheblich zu ſteigern 5 2 255 Kleingeld in 5, 10 und 50 Pfennig⸗Stücken in verſtärktem Tusma Klage — 1i nocherdeutſch dem Verkehre zuzuführen. Gleichwohl wollen die n über Mangel an Kleingeld nicht ver⸗ ſtummen, und nach wie vor laufen bei den Landes⸗ regierungen Anträge von Kommunen und andern Stellen auf Genehmigung zur Ausgabe weiteren Notgeldes ein, wäh⸗ rend das Beſtreben doch ſein muß, nicht nur neue Ausgaben zu vermeiden, ſondern das noch umlaufende Notgeld aus⸗ zumerzen. Der trotz ſtärkſter Steigerung der Ausprägungen immer noch in die Erſcheinung tretende Mangel an Kleingeld läßt ſich nur ſo erklären, daß die Münzen von einem Teil der Be⸗ völkerung in erheblichem Umfange dem Verkehr entzogen und zurückgehalten werden. Es iſt an der Zeit, die völlige Zweckloſigkeit, ja Schädlichkeit eines ſolchen Ver⸗ fahrens gebührend zu kennzeichnen. Die Hamſterei dieſer Münzen iſt zwecklos, da ſie einen, dem Nennwert auch nur einigermaßen nahe kommenden Materialwert nicht be⸗ ſitzen. Das 5 Pfennig⸗Stück aus Eiſen hat einen Material⸗ wert von etwa ½ Pfennig, die 10 Pfennig⸗Eiſenmünze einen ſolchen von noch nicht 1 Pfennig, die 10 Pfennig Zinkmünze einen ſolchen von 2 Pfennig und das Aluminium 50 Pfennig⸗ Stück einen Materialwert von etwas über 4 Pfennig. Eine Möglichkeit, ſich etwa durch Einſchmelzen der Münzen für den Nennwert bezahlt zu machen, beſteht alſo nicht. Unterſcheiden ſich mithin die Münzen hinſichtlich ihres Materialwertes nicht weſentlich vom Papiergeld, ſo auch nicht hinſichtlich ihrer Wertbeſtändigkeit. Es wäre ebenſo verfehlt, die Münze etwa deswegen zurückzu⸗ halten und zu Hauſe aufzuſtapeln, weil man Wertver⸗ änderungen des Papiergeldes befürchtet, von denen das Metallgeld verſchont bliebe. Daß eine Abſtempelung des Papiergeldes nicht beabſichtigt iſt, iſt von der Reichsregierung wiederholt und kategoriſch erklärt worden. Das Hamſtern von Kleingeld in Münzen iſt aber nicht nur völlig zwecklos, es ſchädigt auch den Einzelnen. Er hat die Mühe der Aufbewahrung, die um ſo größer iſt, je kleiner die von ihm zurückgehaltenen Münzen ſind, läuft obendrein noch die Ge⸗ fahr des Verluſtes des ganzen Betrages durch Diebſtahl, Brand und dergl. und muß auf die Zinſen verzichten. Größer und einſchneidender als die Nachteile für den Einzelnen ſind die aus der Hamſterei der kleinen Münzen ſich für die Ge⸗ ſamtheit ergebenden Schädigungen. Die Bedeutung des Geldes beruht auf ſeiner zirkulatoriſchen Verwendbar⸗ keit. Nur inſoweit, als das Geld umläuft, erfüllt es ſeinen Zweck. Dieſe Regel trifft namentlich für die kleinen Münzen zu. Sie gehören in den Verkehr. In dem Augenblick, in wel⸗ chem ſie zurückgehalten werden, werden ſie ihrer eigentlichen Aufgabe entzogen, und erhebliche wirtſchaftliche Werte gehen verloren. Um 10 000 M. zurückzuhalten, ſind 200 000 5⸗ Pfennigſtücke, 100 000 10⸗Pfennigſtücke oder 20000 S0⸗ Pfennigſtücke notwendig. Die volkswirtſchaftlichen Werte, die auf dieſe Weiſe brachliegen, ſind nicht gering; denn die fertige Münze koſtet nicht nur den geringen Materialwert, ſondern erfordert auch Arbeitslöhne für das Walzen und Stanzen der Plättchen und für die Prägung. Indem die kleinen Münzen ihrer eigentlichen Beſtim⸗ mung entzogen werden, wird ferner die Regierung veranlaßt, zur Behebung der durch das ſinnloſe Hamſtern kün ſtlich erzeugten Kleingeldnot die Münzpreſſe immer ſtärker arbeiten zu laſſen und eine Ueberfülle von Kleingeld zu erzeugen. Es muß, wenn es einmal aus ſeinen Verſtecken zurückſtrömt, den Verkehr in unnötiger Weiſe beläſtigen und den ohnehin überlaſteten Organen der Zahlungsvermittlung eine Fülle unproduktiver Arbeit auf⸗ bürden. In einer Zeit aber, die ſparſamſte Verwendung aller Mittel und Kräfte mehr als je gebietet, iſt der Mißbrauch des Kleingeldes zu Zwecken der Theſaurierung doppelt zu verur⸗ teilen. Die Zweckloſigkeit des Hamſterns von Kleingeld und die Schädlichkeit ſowohl für den Einzelnen wie für die Ge⸗ ſamtheit ſteht mithin außer allem Zweifel, und es ſollten in der ernſten Finanzlage, in der ſich das Reich befindet, keine Werte verſchwendet werden. Jeder ſollte an ſeinem Teil dazu beitragen, daß ſich die Ueberzeugung von der Sinnloſigkeit der Kleingeldhamſterei all⸗ gemein durchſetzt und dahin wirken, daß jeder Em⸗ pfänger von Kleingeld nur den notwendigſten Bedarf bei ſich trägt, keine Münze zu Hauſe aufſpeichert und Ueberſchüſſe alsbald wieder dem Verkehr, der Poſt, der Reichsbank oder einem anderen Geldinſtitut zuführt. v. wWirtſchaftliche Fragen. Handwerker⸗Penſionsberechkigung. Tu. Raſtatt, 19. Juſi. Der Landesperband der bad. Gewerbe⸗ u. Handwerkervereinigungen in Raſtatt ſchreibt uns: In verſchiedenen Tageszeitungen iſt in letzter Zeit eine Notiz aus Halle erſchienen, aus welchem her⸗ vorgeht, daß ſich eine Bewegung zur Sicherung von Ruhe⸗ gehältern an ſelbſtändige Handwerker bemerkbar macht, und daran die Bemerkung geknüpft worden, daß es das Verdienſt des Halleſchen Handwerkvereins bleiben wird, zu dieſem großen Werke die erſten Anregungen gegeben zu haben. Die Bewegung begrüßen auch wir, dabei müſſen wir aber be⸗ merken, daß die letztere Feſtſtellung auf einem Irrtum beruht. Denn es beſteht heute ſchon in Baden für Handwerker und Gewerbetreibende eine Einrichtung, welche den genannten Zweck erfüllt, die Penſionskaſſe für Invaliden und Altersrentner des Landesverbandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen. Dieſe gewährt gegen Zahlung von laufenden Beiträgen bezw. einer ein⸗ maligen Einzahlung eines beſtimmten Betrages bei eintreten⸗ der Erwerbsunfähigkeit ohne Rückſicht auf das Alter eine In⸗ validenrente bezw. bei Erreichung eines beſtimmten Alters ohne Eintritt der Erwerbsunfähigkeit eine Altersrente. In Verbindung mit dieſer Penſionskaſſe ſteht auch die Heim⸗ ſtättenkolonie, deren Erbauung durch den Landesverband der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen bei dem Erholungsheim St. Leonhardt(Ueberlingen) bereits in An⸗ griff genommen iſt. Den arbeitsunfähig oder altgewordenen Mitgliedern der Penſionskaſſe ſoll durch die Verbindung mit der Heimſtättenkolonie die Möglichkeit gegeben wer⸗ den, ſich mit der von der Penſionskaſſe erhal⸗ tenen Invaliden⸗ oder Altersrente bei der Heim⸗ ſtättenkolonie einzukaufen, fodaß ſie eine dauernde Heimſtätte haben. Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, die Handwerker und Gewerbetreibenden auf die für ſie beſtehen⸗ den Einrichtungen aufmerkſam zu machen, damit ſie noch mehr als bisher dieſe zu ihrem eigenen Nutzen in Anſpruch nehmen und auch gerne ein Opfer dafür bringen, wenn, wie vom Landesverband geſchehen, ein Aufruf zur Sammlung für dieſe ergeht. Pfälziſcher Flaſchenweinhandel. Auf die ſeinerzeitige kurze Anfrage des Abgeordneten Dr. Hammerſchmidt, ob die Staatsregierung bereit ſei, bei der Reichsregierung und gegebenenfalls bei der franzöſiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in München mit allem Nachdruck dahin zu wirken, daß der pfälziſche Flaſchenweinhandel durch die Verordnung des leitenden Zollausſchuſſes der Interalliierten Rheinlandkommiſſion nicht aufs ſchwerſte geſchädigt werde, be⸗ antwortet die Staatsregierung dahin, daß alle dieſe Maß⸗ nahmen der Alliierten ſich im Rahmen der Sanktionen bewegen, um deren Aufhebung ſich die Reichsregierung ſchon ſeit längerer Zeit bemühe. Sobald die Sanktionen fallen, werde auch die Zollerhebung auf Wein bei Verſendungen von der Pfalz in das rechtsrheiniſche Deutſchland aufgehoben. So⸗ lange aber die Sanktionen fortdauern, erübrige ſich nur, bei der Entente neuerliche Vorſtellungen zu erheben. Die baye⸗ riſche Regierung ſei bereit, die erforderlichen Schritte zu tun, um den ſchweren Schädigungen des pfälziſchen Flaſchenwein⸗ handels nachdrücklich entgegenzuwirken.(D3) Gewerbebundtag in Landshut. ONB. München, 20. Juli. Auf dem allgemeinen Ge⸗ werbebundtag in Landshut ſprach als erſter Redner Reichs⸗ tagsabgeordneter Jaud über Handwerk und Gewerbe im Reichsſtaat. Er begrüßte den Entwurf des Reichsrahmen⸗ geſetzes für die Berufsvertretung von Hand⸗ werkund Gewerbe, da bei der Vorlage dieſes Entwurfes im Reichstag endlich einmal klar in Erſcheinung treten müſſe, wer für das Handwerk etwas übrig habe. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung„Handwerk und Gewerbe im Reichswirt⸗ ſchaftsrat“, ſprach Landtagsabgeordneter und Mitglied des Reichswirtſchaftsrates Irl. Hierzu wurde eine Entſchließung angenommen, in der gefordert wird, daß bei der Zuſammen⸗ ſetzung des endgültigen Reichswirtſchaftsrates Handwerk und Gewerbe eine entſprechende Vertretung finden und beſonders auch Bayern im Verhältnis berückſichtigt wer⸗ den müſſe. Der bayeriſche Gewerbebund verlangt ferner, daß bei der in Ausſicht ſtehenden Bildung von Bezirkswirtſchafts⸗ räten für Bayern einſchließlich der Rheinpfalz ein eigener rdkrr S N öwei badiſche Meluſinenſagen. Von Walter Berg. als durdöftich von dem e Durbach, nur wenig mehr prunge Kilometer von dieſem Ort entfernt, liegt auf dem Vor⸗ das Schloe Höhenzuges, der von dem hohen Mooskopf herabzieht, bietet ſich Staufenberg. Dem Wanderer, der dort oben weilt, Oſten dusen ach allen Seiten eine prächtige Ausſicht, die nur nach Namen 85 die Höhe des nahen Stollenwaldes gehemmt wird. Den ſich in taufenberg tragen verſchiedene Berge, aber ſie alle ſind Jorm den Form ähnlich“ es ſind ſtets ſchlanke Kegel. Mit dieſer deutet da Berges muß alſo der Name zuſammenhängen. Nun be⸗ s hochdeutſche Wort„ſtouf“ Kelch oder Becher. In dem erhallenn itop“, verkleinernd„ſtöpken“ iſt das alte Wort „ſtonfen. So wenig glaubhaft die Ableitung des Bergnamens denkt 0 f auch erſcheint, wenn man an einen Becher mit Fuß daß die Gertzweifelhaft richtig iſt, wenn man ſich deſſen erinnert, en, die f ermanen aus Ur⸗ oder Ochſenhörnern oder Gefäßen tran⸗ waren. 85 Fuß hatten und die man umſtülpte, wenn ſie geleert des Durg Wappen der verſchiedenen Rittergeſchlechter, die an wie es. Staufenberg Anteile und Nechte hatten, trägt denn auch, ird, eing ſeiner älteſten Form von 1273 am deutlichſten ſichtbar bernen Becher im blauen, urſprünglich wahrſcheinlich ſil⸗ Orafen Nn e. Ein Zweig des weitverbreiteten Geſchlechtes der ann ging Calw ſcheint zuerſt im Beſitze der Burg geweſen zu ſeia. fen von 1 ſie an die Zähringer über, kam von dieſen an die Gra⸗ rach⸗Freibürg und 1386 an die Markgrafen von Baden. iſt neegg badiſchen Burgen ſind ſagenumklungen: an keine aber Staufenbe dnere, poetiſchere Mär geknüpft, als an das Schloß dg. Sie iſt in Form eines Gedichtes in zwei Handſchrikten 5 Straßburger und der Sarganſer, und—5 in der Wurde durchdas 14. Jahrhundert die Sage kannte. Dies Gedicht Druckaus 5 die noch junge Buchdruckerkunſt verbreitet. Die erſte Marti 8 e ſtammt von 1480—82 und iſt wahrſcheinlich von choll in Straßburg beſorgt. In dieſer Straßburger Faſ⸗ 0 as Gedicht von Engelhard unter dem Titel„Der Rit⸗ Nandſchrift(Straßburg 1823) veröffentlicht. In den Verfaſſer 1 teht hinter dem Gedicht ein Epilog. Darin wird als Sgenolt voranſtehenden Gedichtes ein gewiſſer Eckenolt oder Drtenau) breen. Dieſer Mann muß in der Mortenau(heute 5 hohe dren ſein. Das beweiſt ſeine genaue Ortskenntnis und heißt 55 das er den Frauen dieſes Gaues ſpendet. Denn es boren. Da⸗ Stelle, der Held des Gedichtes ſei in Staufenberg Cheen liegt in Mortenau, Drin manche ſchöne Frau Sich ſehen. Ihr Lob wird nie vergehen, Denn ſie ſind * jeden Makels frei.“ Aber wahrſcheinlich hieß der Dichter nicht Eckenolt, ſondern Egenolf und war ein Ritter von Staufenberg, der in der Nähe von Appenweier begütert war und eine Burg zu Nußbach beſaß. Der Held des Gedichtes iſt„Petermann von Temringer. Und war ein Degen auserkorn. Von Staufenberg war er geborn.“ In dem älteſten Drucke erſcheint der Name in der Form Diemringer. Die von Diemringen oder Diemeringen waren ein elſäſſiſches Dienſtmanngeſchlecht. Sie ſaßen im Rate der Stadt Straßburg und gehörten ſpäter zu den Staufenberger Geſchlechtern. Im Wap⸗ pen führten ſie ein rotes Winkelmaß im ſilbernen Schilde, überdies aber in Schild und Helmzier drei goldene Jakobsmuſcheln, das Pilgerzeichen, eine Zutat, die auf weite Pilger⸗ oder Kreuzfahrten hindeutet. Von dieſem Petermann Demringer berichtet nun die Sage folgendes: Der Ritter war aus dem heiligen Lande heim⸗ ekehrt und ritt eines Sonntags, von ſeinem Knecht begleitet, zur Frühmeſſer nach Nußbach. Da ſah er„auf einem Stein Eine Frau ganz allein. Schöner Weib ward nie geſehen.“ Sie ſaß am Wege, herrlich geſchmückt mit Gold und edlen Steinen, in köſt⸗ lichem Gewande. Der Ritter ſtieg vom Roſſe und begrüßte züch⸗ tiglich die edle Frau. Sie eröffnete ihm, ſie habe ihn auf allen Wegen und Stegen, auf all ſeinen gefahrvollen Fahrten und Aben⸗ teuern getreulich beſchirmt und behütet. Der Ritter, von ihrer Schönheit und Güte bezaubert, geſtand ihr ſeine Liebe; er habe ſie oft im Traume geſehen und traue jetzt kaum ſeinen Sinnen; ſie möge ſein eigen werden. Die ſchöne Frau verſprach ihm das un⸗ ter der Bedingung, daß er kein Weib freien dürfe. Dann wolle ſie immer bei ihm ſein, wenn er ſie rufe, wo er auch weile, freilich nur ihm allein ſichtbar, und Macht und Reichtum und ein endloſes Leben werde ihm zuteil werden. Erliege er aber der Verſuchung und nähme er ein Weib, ſo müſſe er binnen drei Tagen ſterben. Der Ritter aber verſicherte feurig, nimmer von ihr laſſen zu wollen. Was die„Meerfey“, wie ſie in der Sage genannt wird, verheißen, das hielt ſie auch, und auch der Ritter Temringer hielt ſein Verſprechen. So gingen Jahre ungetrübten Glücks dahin. Da ermahnte ihn eines Tages ſein Bruder, er ſolle heiraten, um das alte Geſchlecht nicht ausſterben zu laſſen. Der Ritter aber erklärte, es ſei noch nicht Zeit dazu; ſein Sinn ſtehe nach Ruhm und Ehre; deshalb werde er zur Kaiſerkrönung reiten. Er tat, überwand in den Tur⸗ nieren om Kaiſerhofe alle ſeine Gegner und erntete hohes Lob. Des Kaiſers Bäslein ſelbſt, eine Herzogin von Kärnten, erteilte ihm den Turnierdank, einen Kranz von Gold und Perlen und zeigte ihm ihre Liebe. Am andern Morgen ließ der Kaiſer den Ritter zu ſich kommen und tat ihm zu wiſſen, daß er ihm ſein Bäslein zum Weibe geben wolle ſamt Land und Leuten. Erſchrocken eröffnete der Rit⸗ ter dem Kaiſer ſein Geheimnis. Der Kaiſer und auch der herbei⸗ gerufene Biſchof waren entſetzt. Sie beſchworen den Ritter ch zu löſen von der Teufelinne; ſeine Seele ſei ſonſt verloren; nimmer werde er Gottes Auge ſchauen und ewige Verdammnis werde ſein Heil ſein. In ſeiner tiefen Erſchütterung gehorchte der Temringer und verlobte ſich mit des Kaiſers Bäslein. Auf dem Staufenberge wurde die Hochzeitsfeier abgehalten. In der vorhergehenden Nacht erſchien dem Ritter die ſchöne Meerfey, weinend und klagend. Sie kündigte ihm den baldigen Tod an:„Ich ſag' dir, was geſ ſollen ſich verwundern dran.“ Anderen Tages bei dem Sag l mahl, plötzlich„etwas durch die Bühne ſtieß, Ein Menſchenfu ſehen ließ. Bloß zeigte er ſich bis ans Knie, Kein ſchönern F 5 ſah man noch nie. Der Fuß wohl überm Saal erſcheint, So ſchön und weiß wie Elfenbein“ uſw. Der Temringer erſchrak, die ſunge Gemahlin ſchrie vor Entſetzen laut auf. In der Bühne aber war, als der Frauenfuß verſchwunden, kein Loch zu ſehen. Die Hoch⸗ zeitsgäſte flohen, der ſieche Ritter erhielt die letzte Oelung und ſtarb am dritten Tage.— Die Sage iſt auch behandelt von K. Geib in den„Volksſagen des Rheinlandes“(Heidelberg 1828) und von K. Simrock in ſeinen„Rheinſagen“(abgedruckt in Aug. Schnezlers Bad em Sagenbuche, Teil 2, S. 36. Karlsruhe 1846). Fouquet ſoll in der Sage vom Temringer und der Meerfey die Anregung zu ſeiner Undine gefunden haben. Der Dichter unſerer Sage ſtellte die Aventiure nach einer frühe⸗ ren Aufzeichnung dar, denn er ſagt:„wie ich hiervor geſchrieben fand“, alſo in der Faſſung, die ſich im Laufe der Jahrhund wte bis zu ſeiner Zeit herab gebildet hatte. Aber dieſe Faſſung läßt er⸗ kennen, daß die Sage in die graue heidniſche Vorzeit hinaufreicht. Die ſchöne, geheimnisvolle Meerfey iſt nämlich niches anderes als die im Laufe der Zeit erfolgte Umformung einer Walküre. Denn die leuchtend ſchönen Walküren reiten nicht immer mit Helm und Schild, in feſter Brünne, Flammen an der Speerſpitze, in Glanz und Wetterleuchten in der Luft auf Wolkenroſſen, aus deren Mäh⸗ nen Tau in die Täler und Hagel ins hohe Gehölz fällt, davon den Menſchen ein fruchtbares Jahr kommt, ſondern ſie erſcheinen oft auch als Schwanenmädchen im weißen Schwanenhemd. Sie ſind, worauf die Schwanenflügel deuten, Waſſerfeen, wie denn die My⸗ thologie unſerer Ahnen andere übermenſchliche Jungfrauen als flutige nicht kennt. Sie erſcheinen überall in Verbindung mit mäch⸗ tigen Helden, indem ſie dieſe im Kampfe ſchirmen oder für den Schlachttod beſtimmen und dann hinauftragen in Walvaters Saal. Sie ſcheiden die Geliebten von der Welt durch den Tod und machen ſie ganz zu ihrem Eigentum. Auch der nackte Frauenfuß deutet auf das hohe Alter der Sage. Urſprünglich war es ein Schwanen⸗ fuß. Denn ein ſolcher iſt ein charakteriſtiſches Merkmal der elbiſchen Flutweſen, als welche die Walküren zuweilen erſcheinen. Als aus der Walküre die Meerfey wurde, verwandelte ſich auch der Schwa⸗ nenfuß in den ſchönen Frauenfuß. An der Untreue der Meuſchen hen muß. Ich laſſe ſehen meinen Fuß. Den ſollen ſehen Frau und Mann Und — —— — ͥ— . Sete. Nr. 330. Mannßeimer General⸗Anzeiger. end· Ausgude⸗) * — Mitttooch, den 20. Inli 1921. Bezirkswirtſchafsrat gebildet werden ſoll. Zum A chtſtundent ag wurde eine Entſchließung die in der ſchematiſchen Durchführung desſelben ein Unding erblickt, das ſchwere Schüdigungen des deutſchen Wirtſchafts⸗ lebens auszulöſen geeignet ſei. In Gemeinſchaft mit den zu⸗ ſtändigen Regierungsinſtanzen ſei der Frage einer geſunden und den volkswirtſchaftlichen Bedürfniſſen angepaßten Ar⸗ beitszeit ein Augenmerk zuzuwenden und dementſprechende Richtlinien feſtzulegen. Nicht die Gleichheit, ſondern die aus⸗ gleichende Gerechtigkeit müßte bei der Feſtſetzung der Arbeits⸗ zeit die Richtſchnur bilden. Bezüglich der Sonntags⸗ ruhe wurde eine Entſchließung angenommen, die die Staats⸗ vegierung erſucht, es bei der bisherigen Regelung zu belaſſen. Weiterhin wurde die Errichtung eines Landesgewerbe⸗ amtes für die Sicherung der Zukunft des bayeriſchen Hand⸗ werks und Gewerbes als unbedingt notwendig bezeichnet. Weiterhin befaßte ſich die Tagung mit der Sozialiſie⸗ rung und Kommunaliſierung von Handwerk und Gewerbe, Verſicherungsfragen des gewerblichen Mittelſtandes und der Frage der Errichtung eines Bezirkswirtſchaftsrates in eingehenden Referaten. Auch zur deutſchen Gewerbeſchau München 1922 wurde Stellung genommen. Städtiſche Nachrichten. 8 Jernſprechverkehr. Wie die Handelskammer für den Kreis Mannheim auf Grund eines Schreibens des Reichspoſtminiſters mitteilt, ſind die Schwierigkeiten im Fernſprechverkehr zwiſchen Nordbaden und Berlin darauf zurückzuführen, daß die Leitungen wegen der außerordentlichen Zunahme des Verkehrs bis an die Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit belaſtet ſind und daß es ſich wegen der bekannten Arbeitsſchwierigkeiten noch nicht ermöglichen ließe, den Ueberwindung der Mißſtände im Gange befindlichen Aus⸗ bau Fernſprechnezes mit der wünſchenswerten Schnelligkeit zu Ende zu führen. Zur Beſeitigung der augenblicklichen Mißſtände im Fernſprechverkehr iſt eine Vermehrung der Leitungen in Aus⸗ ſicht genommen. Es werden u. a. hergeſtellt: zwei neue Leitungs⸗ verbindungen zwiſchen Berlin und Karlsruhe, je eine Leitungsver⸗ bindung von Berlinj nach Freiburg und Mannheim, ſowie je eine Leitungsverbindung zwiſchen Mainz und Berlin, zwiſchen Mann⸗ heim und Leipzig und zwiſchen Mannheim und Eſſen. Die Zahl der Leitungsverbindungen zwiſchen Pforzheim u. Frankfurt iſt in⸗ zwiſchen vermehrt worden. Auf ſchleunige Fertigſtellung der Lei⸗ tungen wird nach Möglichkeit hingewirkt werden. Die Handelskammer iſt inzwiſchen wegen der augenblicklichen Mißſtände im Fernſprech⸗ verkehr wiederholt bei der Oberpoſtdirektion Karlsruhe vorſtellig geworden mit der Bitte, die Oeffentlichkeit über die gegenwärtigen Verhältniſſe im Fernſprechweſen aufzuklären. Jollamtiſiche Behandlung von Werkpaketen nach Aruguch. Wie die Handelskammer für den Kreis Mannheim 5 in der zollamtlichen Behandlung der Wertpakete nach Uruguay fol⸗ gende Aenderungen eingetreten: a) Wenn die Pakete Artikel enthal⸗ ten, deren Wert nicht im von Uruguay vermerkt iſt, ſo ſind für dieſe im allgemeinen 45 rozent des deklarierten Wertes zu entrichten, handelt es ſich um verarbeitete Materialien, ſo be⸗ trägt der Zoll 52 Prozent dieſes angegebenen Wertes. b) Iſt der Wert der einzuführenden Waren im Zolltarif vermerkt, ſo tritt fol⸗ gende Behandlung ein: Iſt der Inhalt des Wertpaketes den Wert⸗ angaben des Tarifs entſprechend deklariert, ſo erfolgt die Verzol⸗ Llung ohne weitere Umſtände. Iſt ein höherer Wert angegeben als im Tarif, ſo muß, um eine Verzollung im Tarifwerte zu erreichen, von einem Zollabfertiger eine Eingabe(Zollſolicitud) auf 2 Stem⸗ pelpapieren zu je 25 Zenteſimos mit einer Stempelmarke von 25 Jenteſimos bei der Zollbehörde eingereicht werden, in der der Ar⸗ tikel und die auf ihn anzuwendende Nummer des Tarifs genau anzugeben ſind. Der Zollabfertiger iſt für die Richtigkeit ſeiner Erklärung und die Bezahlung der Zollgebühren verantwortlich.“ , D. Jur Verpackung von Beerenpaketen werden uns von amt⸗ Aicher Seite folgende beachtenswerte Mitteilungen gemacht: Palkete mit Beeren ſetzen während der Poſtbeförderung häufig Flüſſigkeiten ab, durch die andere Poſtſendungen beſchädigt werden. Der Poſt⸗ verwaltung entſtehen dadurch in ahlreichen Fällen unliebſame Weiterungen und Erſatzleiſtungen. Für Pakete mit Beeren iſt des⸗ halb fortan eine Verpackung in Holzkiſten oder engmaſchigen Kör⸗ ben, für Pakete mit Heldelbeeren eine Verpackung in Blechgefäßen (Gübeln uſw.) in Anſpruch zu nehmen. Die Holzkiſten und Körbe müſſen mit einer genügenden Menge aufſaugender Stoffe oger mit Fundurchläſſigem Papier völlig abgedichtet ſein. In Pappſchachteln verpackte Beerenpakete werden künftig nicht mehr zur Poſtbeförde⸗ rung angenommen. Tl. Regimenlslag der badiſchen Leibgrenadiere. Wie uns mit⸗ geteilt wird, wird der Regimentstag der badiſchen Leibgrenadiere am 8. und 9. Oktober in Karlsruhe abgehalten werden. Den beiden e geht am Freitag, den 7. Oktbr., die Eröffnung einer iſtori chen Ausſtellung voraus, die einen leber⸗ blick über die zeſchichte des Regiments geben ſoll. Am Samstag, den 8. Oktbr., findet auf dem Karlsruher Ehrenfriedhof eine Ge⸗ dächtnisfeier für die Gefallenen des Regiments ſtatt und eabends wird ein Begrüßungsabend abgehalten. Für Sonntag, 9. Oktbr., iſt ein Feldgottesdienſt vorgeſehen. Die übrigen Stunden dieſes Tages ſollen kameradſchaftlicher Zuſammenkunft gewidmet bindungen zuletzt ein trauriges Ende nahmen. Doch koͤnnte ſchon in der ungleichen Sinnesart der Verbundenen der Grund liegen, daß ſolche Miſchheiraten zugleich Mißheiraten ſind und nicht zum Glüͤck ausſchlagen. Das zeigt ſich ſchon in dem indiſchen Mythus von Urpaci und Paruravas. Die elbiſchen Weſen ſind eben höherer Art und verlangen von ihren Geliebten und Gatten höhere Rückſichten. Sobald dieſe aus den Augen geſetzt werden, iſt das ganze, ſchöne Verhältnis geſtört und ſie kehren in das Elbenreich zurück, Daß unſere Sage auf dem Staufenberg heimiſch geworden iſt, läßt ſich vielleicht folgendermaßen erklären. Bermutlich gab es ſchon in den Zeiten der Calwer und Zähringer Grafen eine ſolche Wal⸗ kürenſage in deren Herrſchaftsgebieten von altersher. Sie mochte guch auf dem Staufenberg und lokaliſierte ſich ſchließ⸗ lich dort, wo wahrſcheinlich die lleberlieferung von dem großen Ritkter Petermarn Temringer noch lebte, wo in der Landſchaft eine andere von ſchönen, verführeriſchen Waſſermaiden, den Müm⸗ melchen vom Mummelſee unter der Hochfläche der Hornisgrinde, in ſo vielen Geſtaltungen herrſchte und wo ganz in der Nähe des Staufenberges, auf dem Stollenberge, die verwunſchene Waldfrau, urſprünglich wohl eine Erſcheinungsſorm der Berchta, ihre Schätze hütete. Die Sage weiß nämlich von einem einſt hier vorhandenen, verſunkenen Schloſſe und einer darin hauſenden, verwunſchenen Waldfrau zu erzählen. Mit dem verſunkenen Schloſſe hat es in der Tat ſeine Richligkeit. Ueber zwei Ringwälle mit ihren Gräben 7 5 elangt man zu einem hohen Trümmerhaufen. Die ganze tätte iſt mit Erdreich bedeckt und von Baumwuchs überwachſen. Wenn auch das an einer Stelle noch ſichtbare Mauerwerk öhne weifel mittelalterlichen Urſprungs iſt,— ein Reſt der Burg des kaufenbergiſchen Geſchlechts der Stoll, woher der Berg auch ſeinen Namen hat— ſo ſtend doch vordem an derſelben Stelle, wie mit Sicherheit nachgewieſen iſt, eine Römerwarte. Nun knüpfen ſich Geiſter⸗ und Geſpenſterſagen aus heidniſcher und chriſtlicher Zeit mit Vorliebe an ſolche Stätten, wo das land⸗ ſremde, waffengewaltige Römervolk uwerke errichtete, die das Staunen des neuen germaniſchen Anſiedlers erregten, die ihm als übernatürliche, dämoniſche mit Zauberhand gefügte Vauten erſchie⸗ nen. Es iſt alſo nicht zu verwundern, daß eine Sage von einer verwunſchenen Waldfrau ſich an die verrufene Stelle auf dem Stollenberge heften konnte. Die Sage lautet fſolgendermaßen: Einſt lebte auf dem Staufenberge ein Amtmann, der einen Sohn Sebald hatte. Der Sebald war ein Vogelſteller. Als er ſich einſt⸗ mals im Stollwald befand, hörte er von der Höhe des Stollen⸗ berges einen lieblichen Geſang. Er ging ihm nach und erblickte im Gebüſch ein wunderſchönes Weib. Das ſagte zu ihm:„Ich harre ſchon lange Zeit Deiner. Ich bin verwünſcht. Erbarme Dich meiner und erlöſe mich! Du i ſcheint es zu liegen, wenn die mit den Elben einge angenen Ver⸗ ſo bin ich erlöſt.“ mich nur dreimal zu küſſen, ſein. Nähere Auskunft über Programm uſw. gibt der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Hermann Oertel jun., Karlsruhe, Hirſch⸗ ſtraße Nr. 115. Einfuhrverbot von Jucker aus dem beſehten ins unbeſetzte Gebiel. Nach den neueſten Beſtimmungen iſt es verboten, Zucker, auch in kleinen Mengen, aus dem beſetzten ins unbeſetzte Gebiet zu bringen. An der Rheinbrücke hat, um die Durch⸗ führung dieſer Verfügung zu gewährleiſten, eine ſcharfe Kon⸗ trolle eingeſetzt. Die Zollbeamten ſind angewieſen, auch die Straßenbahnwagen genau nach Zucker zu durchſuchen. * Mein Sohn, zieh an den Ahein, ſing aber nicht! Auf den Rheindampfern fahren gegenwärtig ungezählte Geſellſchaften ſtrom⸗ auſwärts und zu Tal und ſingen dabei, wie es ſeit altersher am grünen Strom Brauch war, Vaterlandslieder und andere ſchöne Weiſen. Das iſt nun von der hohen fremden Behörde ver⸗ boten. Die Beſatzungsbehörden haben nämlich ſeit einigen Tagen auf ſämtlichen Dampfern der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft große grelleuchtende Plakate anbringen laſſen, auf denen aufgefordert wird, keinerlei politiſche Lieder zu ſingen. Den Inſpek⸗ toren und dem Schiffsperſonal iſt aufs ſtrengſte anbefohlen worden, gegen alle Perſonen einzuſchreiten, die gegen dieſe Beſtimmungen handeln. Wegen der harmloſeſten Geſänge, die luſtige Kegelbrüder erſchallen ließen, wurden den Schiffsgeſellſchaften von den Be⸗ ſatzungsbehörden die größten Unannehmlichkeiten bereitet. Wie ge⸗ meldet wurde, war der Kapitän des Rheindampfers„Hindenburg“ von den Franzoſen in Mainz verhaftet worden, weil ſeine Gäſte das Lied:„Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein“ geſungen hatten. Er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Er konnte nicht verantwortlich gemacht werden, da ſein Dienſt ihn auf die Kommandobrücke zwang. Die franzöſiſche Behörde hat darauf hin den Inſpektor des Dampfers feſtgenommen, der fetzt in Mainz in Haft ſitzt. Pb. Leichenländung. In der Nähe des Straßenbahnamts wurde geſtern vormittag im Neckar die Leiche des Tags zuvor beim Baden ertrunkenen 15 Jahre alten Tapezierlehrlings Karl Rieth von hier geländet und auf den hieſigen Friedhof verbracht. Ph. Blitzſchlag. Während des vorgeſtrigen Gewitters ſchlug der Blitz in das Haus des Maurers Georg Benzinger, Wartkburgſtraße 38, und des Schuhmachers Friedrich Oſtheimer, Kirchbergſtraße 16 in Feudenheim ein, ohne zu zünden. Der Blitzſchlag verur⸗ ſachte in beiden Häuſern einen Gebäudeſchaden in der Höhe von je etwa 600 M. Perſonen wurden nicht verletzt. * Die Jagd auf den Unterſuchungsgefangenen, von der wir im geſtrigen Abendblatt berichteten, hat nun doch einen tödſichen Aus⸗ gang genommen. Der Schwerverletzte, ein mit mehreren Jahren Zuchthaus und Gefängnis vorbeſtrafter und wegen mehrerer Ein⸗ brüche verhafteter Verbrecher namens Willi Otto aus Elberfeld, iſt noch geſtern vormittag im Allg. Krankenhaus geſtorben. Der Schuß in die Bruſt, der anfänglich nicht allzu ſchlimm ausſah, hat infolge innerer Verblutung den Tod herbeigeführt. Pb. Unfall. Von dem Führer des Perſonenautomobils IV B 3710 wurde am Montag abend auf der Seckenheimer Anſage bei der Bahnunterführung Neuoſtheim ein 52 Jahre alter, verheirateter Schneidermeiſter von hier umgefahren und am Kopfe ſo erheblich verletzt, daß er mittels Automobils in das Allg. Krankenhaus überführt werden mußte. Nus dem Lande. DZ. Wiesloch, 19. Juli. Der Militärverein Alt⸗Wies⸗ loch beging am Sonntag nachmittag, nachdem vormitkags Feſt⸗ gottesdienſt ſtattgefunden hatte, die Weihe ſeines Krieger⸗ denkmals für die Gefallenen von 1870⸗71 und 1914⸗18. Das Denkmal, ein moderner quadratiſcher Säulenbau aus Muſchelkalt, enthält die Namen der Gefallenen und der Kriegsteilnehmer. Nach der Weihe und der Enthüllung des Denkmals hielt der Vertreter des Präſidiums des badiſchen Kriegerbundes, Profeſſor Ehret⸗ Karlsruhe, eine e e Feſtrede, in welcher er, anknüpfend an Uhlands Sang:„Wenn heute ein Geiſt herunterſtiege.. die Tiefe des Elends, in welches Deutſchland verfunken iſt, beklagte und ſur Wiederbelebung der Vaterlandsliebe, zur Ehrung ſeiner Helden⸗ ſohne und zur Einigkeit ermahnte. Die Feier nahm bei prächtigem Wetter einen ſchönen und erhebenden Verlauf. D3. Durlach, 19. Jult. Der ſtädt. Wiktſchaftsabſchluß für 1920 ergibt einen Fehlbetrag von zirka 660 000 Mark, zu deſſen Deckung eine Nachtragsumlage von 86 Pfg. für je 100 Mk. Steuerwert des Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögens nötig fällt. Die Geſamtumlage ſteigt damit auf 2,48 Mark. Karlsruße, 19. Juli. Der am Sonmtag hier abgehaltene Verbandstag der badiſchen Feuerbeſtattungsver⸗ eine war nahezu aus allen Teiſen des Landes beſchickt und nahm einen durchaus befriedigenden Verlauf. Durch eigene Delegierte waren vertreten die Vereine von Baden⸗Baden, Vruchſal, Durlach, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Offenburg und Pforzheim. Die Leitung der Verhandlungen lag in den Händen des Vorſitzen⸗ den des bisherigen Vorortsvereins Mannheim, Herrn Bankdirektor Wüſt. Aus dem erſtatteten Tätigkeitsbericht iſt zu erwähnen, daß der Verband bei der Regierung in Karlsruhe wegen völliger Gleich⸗ ſtellung der Feuerbeſtattung mit der Erdbeſtattung wiederholt vor⸗ ſtellig geworden iſt und damit den erfreulichen Erfolg erzielt hat, daß ſeitens des Miriſteriunis des Innern der Erlaß eines das Feuerbeſtattungsweſen regelnden Geſetzes verſprochen worden iſt, melches dem im Herbſt z N 2 den ſoll. Es ſteht zu hoffen, daß dieſes Geſetz eine Faſſung er⸗ halten wird, welche dem Weſen der Feuerbeſtattung als einen Kul⸗ tur fortſchritt gerecht wird. Einen weiteren Gegenſtand der Ver⸗ handlungen bildete die Beratung einer Vereinbarung zwiſchen den Verbandsvereinen, wonach der Uebertritt eines Mitgſſeds aus einem Verein in einen anderen ohne Bezahlung eines Eintrittsgeldes er⸗ folgen ſoll. Als Vorort für die nächſten 2 Jahre wurde eimummig Karlsruhe gewählt. Tu. Eftungen, 19. Jull Der Gemeinderat der Stabt Ettlingen hat. den Geiſtl. Rat Ludwig Albert anläßlich ſeines 50jährigen Prieſterfublſäums und 30jährigen Ortsjubiläums zum Ehren⸗ bürger der Stadt Ettlingen ernannt. Es wurde ihm eine von dem bekannten Maler Kuſche ausgeführte Ehrenurkunde übergeben. Tu. Bleibach bei Emmendingen, 19. Jull. Der Sohn des hie⸗ ſigen Bahnwarts ſtieß auf ſeinem Rad mit einem Holzfuhrwerk zuſammen, wurde überfahven und ſofort getötet. Tll. Ihringen(Kaiſerſtuhh, 19. Juli. Die kürzlich von Frei⸗ burg aus verbreitete Nachricht, wonach im Kaiſerſtuhlgebiet ducch die Kirſchenernte 2 bis 3 Millionen Mark vereinnahmt worden ſei, wird in einer Zuſchrift an die Freiburger Zeitungen dahin richtig geſtellt, daß die Geſamteinnohme etwas über 1 Milſion betragen habe. D. 19. Jull. Im Doppelhaus des altbetannten Gaſthauſes„Zum Mfauen, brach ein Brand aus, dem das Ge⸗ bäude faſt ganz zum Opfer ſiel. Die Entſtehungsurſache iſt nicht aufgeklärt. Beſitzerin des„Pfauen“ iſt die Schweizeriſche Immo⸗ biliengeſellſchaft. Das Hotel gehört zu den älteſten Gaſthzfen der alten Waldſtadt Laufenburg. Schon Papſt Johannes III. nahm 1415 im„Pfauen“ Quartier, als er auf ſeiner Flucht hier durch⸗ Nus der Pfalz. Proteſſkundgebung der pfälziſchen Beamtenſchaft„Pfälzer Landbund“. W. Kaiſerslautern, 17. Juli. Vertreter aller 13 und ge⸗ meindlichen Berufe des Landes ſowie Kriegsinvaliden und Hinter⸗ bliebene uſw. aus der ganzen Pfalz trafen ſich am Samstag in Kaiſerslautern. In großer, öffentlicher Verſammlung erhoben ſie ſchärfſten Ar de gegen das zurzeit beſtehende Ortsklaſſenſyſtem deſſen gänzliche Beſeitigung von allen Berufsgruppen gefordert wurde und das Ziel der neuen großen Organiſation„Pfälzer Land⸗ bund“ iſt. Die in verſchiedenen Teilen der Pfalz ſchon beſtehenden Bezirksgruppen ſollen vermehrt und aufgebaut werden zu einer Großorganiſation, die den ſchon in Nord⸗ und Süddeutſchland be⸗ ſtehenden Vereinigungen zu gemeinſamem Handeln die Hände reichen foll. In der Proteſtkundgebung wurde zum Ausdruck gebracht, daß bei der Ortsklaſſeneinteilung nach der Schablone verfahren worden ſei. Von den fünf Ortsklaſſen in der Pfalz ſeien mindeſtens zwei zu⸗ viel. Die pfälziſchen Teuerungsverhältniſſe ließen ſich unmöglich mit denjenigen in den unbeſetzten Gebieten über einen Kamm ſcheren. Die Veamtenzulage könne keinen Ausgleich ſchaffen. Sämtliche Städte der Pfalz müßten in die Klaſſe A einge⸗ Saarbeamtenſchaft verwieſen, die durch die Auszahlung der Gehälter in Franken das Dreifache ihres Gehaltes beziehe, des weils⸗ ren auf die Grenzſtadt Zweibrücken, wo der Kampf gegen die Teue⸗ rung beſonders ſchwer ſei. * Ludwigshafen, 19. Juſi. Die Tagesorduung der heutigen Stadtratsſitzung gab wieder einmal dem Unbefangenen emn recht trübes Bild der Fin anzlage unſerer Städte. Auch Lud⸗ wigshafen hat recht ſchwer zu kämpfen, um ſich mit Mühe und Not über halten zu können. Wie der Vorſitzende ausführte, ſchließt der Voranſchlag 1920%/21 mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 8 Millionen Mark ab, dazu kommen noch 3,3 Milltonen Mark Straßenbahnfehlbetrag für die vergangenen 2 Jahre. Man habe alſo einen geſamten Fehlbetrag von 13,3 Millionen Mark voraus, der in irgend einer ſe gedeckt werden muß. Aus der Reichs⸗ einkommenſteuer, wo 16 Millionen Mark eingeſetzt waren, ſind erſt 9 Millionen Mark eingegangen. Mit dem neuen Voranſchlag ſehe es ebenſo düſter aus. Dieſer ſchließe im Entwurf mit einem Fehl⸗ betrag von 7,8 Millionen Mark ab. Dabei ſeien alle bis ſetzt noch ergiebigen Quellen erſchöpft. Man ſei daher gezwungen, nach weiteren Einnahmequellee zu ſuchen. Vom Reich und vom Land ſei nichts mehr zu erhoffen. Man müſſe ſich darüber klar ſein, daß wir in der Zeit der Erfüllung der übernommenen Pflichten leben. Das Reich ſei gezwungen, alle und jede Einnahmequelle an ſich zu reißen und den Extrag dieſer Einnahmequellen dem ehemaligen Feindbund abzuliefern. Es habe für die Gemeindepolttiker keinen Wert, immer wieder zu rufen, was wir alles vom Reich oder von den Ländern fordern wollen Man müſſe den Verhältniſſen klar und nüchtern entgegentreten und dieſe würden uns zwingen, anzu⸗ erkennen, daß das Reich den Gemeinden gegenüber am Ende ſeiner Kräfte ſteht. Die Gemeinden müſſen daher auf digenen Füßen ſtehen. Man babe jetzt in der Zeit, wo wir als Gemeinde⸗ und als Staatsbürger die Folgen des Friedensvertrages am eigenen Leibe ſpüren. Man müſſe daher auf das äußerſte ſparen und alle mög⸗ lichen vorhandenen Einnahmequellen ausnützen. In Verfolg dieſer Jinanzpolitik wurden die Kanalgebühren ſowie die Abgaben für die ſtädt. Kehrichtabfuhr und Straßenreinigung ganz bedeutend erhöht. Die bittere Pille mußte geſchluckt werden, um weni⸗ einigermaßen neue Einnahmen zu erhalten. Ferner wurde der u wählenden neuen Landtag vorgelegt wer⸗IStraßenbahntarif erhöht. Die Fahrten für 8 und mehr .. ᷣͤV... ͤ ͤ-... ̃ĩ1᷑ᷓꝙ6pꝓꝙꝙ ̃²˙ ðↄꝙ pppppppp777½...« De en— Auf Sebalds Frage, wer ſie ſei, antwortete die Waldfrau:„Ich heiße Maufmne und habe einen großen Braut⸗ ſchaß. Wenn du mich erlöſeft, bin ich mit meinem Schatz Dein. Du mußt mich drei Morgen nacheinander, früh um neun auf beide Wangen und den Mund küſſen. Dann iſt die Erlöſung vollbracht. Fürchte dich nicht, beſonders nicht am dritten Tage!“ Sebald be⸗ trachtete das Weſen ſehr genau. Es war ſehr ſchön, blond, blau⸗ äugig, hatte aber keine Finger, ſondern ſtatt ihrer eine trichter⸗ förmige Höhlung und ſtatt der Füße einen Schlangenſchwanz. Se⸗ bald gab der Frau nun die erſten drei Küſſe. Sie zeigte ſich da⸗ rüber ſehr erfreut und bat ihn, am zweiten und dritten Tage wiederzukehren.„Komm' und erlöſe Deine Braut!“ ſagte ſie. Darn ſang ſie ihm zu:„Sebald nimm dich wohl in acht!l Einmal war es recht gemacht!“ Darauf ſchlüpfte ſie in das Gebüſch und ver⸗ ſank in die Erde. Sebalb ging heim und verſchwieg ſein Aben⸗ teuer. Am andern Morgen war er wieder im Stollenwalde, hörte die Frau ſingen und ging zu ihr. Er fand ſie diesmal mit Flügeln und einem Drachenſchweife. Aber er nahte ſich ihr furchtlos und küßte ſie dreimal, worauf ſie wieder mit Dank und Mahnung ver⸗ ſchwand. Am dritten Tage hatte ſie einen ſcheußlichen Krötenkopf und der Drachenſchwanz umſchlang furchtbar ihren Leib. Da er⸗ faßte Sebald ein Grauen vor der giftigen Geſtalt.„Kannſt Du Dein Antlitz nicht entblößen“, rief er ihr zu,„kann ich Dich nicht küſſen!“„Nein“, rief die Frau und ſtreckte mit lautem Schrei ihre Arme nach ihm aus. Da floh Sebald, von Entſetzen gepackt, den Berg hinunter. In der Burg angelangt, berichtete er dem Vater das Abenteuer. Der Vater ſchalt ihn wegen ſeiner Angſt aus, ließ aber die Geſchichte zum Andenken aufſchreiben. Zwei Jahre vergingen. Sebald beſuchte den Stollenberg nicht mehr, denn er fürchtete die Rache der verwunſchenen Waldfrau Auf den Wunſch ſeines Vaters heiratete er die Tochter eines Amtsvogtes. Die Hochzeitsfeier wurde im Schloſſe Staufenberg abgehalten. Als aber die Geſellſchaft fröhlich beim Schmauſe ſaß, ſpaltete ſich die Decke des Saales und ein Tropfen fiel auf Sebalds Teller. Sebald hatte jedoch nichts bemerkt und aß weiter. Da fiel er plötzlich tot nieder. Zu gleicher Zeit zog ſich ein kleiner Schlangenſchwanz in die Decke zurück.(Nach mündlicher Ueberlieferung mitgeteilt von Dr. Baader in Mones Anzeiger für Kunde der teutſchen Vorzeit. 1834.) Die Einwufzelung ſolcher Sagen wurde durch den Umſtand begünſtigt, daß ſeit dem 11. Jahrhundert die Phantaſie des naiven, wundergläubigen Volkes und vor allem der ritterlichen Kreiſe unter dem Einfluß der Kreuzzüige und wunderbarer Abenteuer auf langen Fahrten zu Waſſer und zu Lande ſelbſt erregt worden Lande herübergekommene Geſtalt in unſere Staufenberger Sage ein. Das iſt die Meerfey Meluſine, die Ahnfrau des franzöſiſchen Grafen v. Luſignan. Dieſes Geſchlecht trug einſt die Kronen von Jeruſalem, Cypern und Kleinarmenien, und ſein Stanumſchloß, da⸗ nach der Sage von eben jener Meluſine erbaut ſein ſoll, lag bei der Stadt Luſignan im Departement Vienne. Johann d Avras führte die Volksſage von der Meluſine in Proſa um 13900 in die Literatur ein. In Verſen wurde derſelbe Stoff von Couldrette im Livre de Luſignan behandelt, in deutſcher Sprache zuerſt von dem Berner Schultheißen Thüring von Ringoltingen(Augsburg 1470, in ſpäterer Zeit unter anderm von Simrock. In Deutſchtand be⸗ nahm ſich dieſe galliſche Dame ſehr anſpruchsvoll, denn ſie ver⸗ drängte nicht nur das Mümmelchen, ſondern auch die elbiſchen Frauen der Stollenberger und Staufenberger Sage. Ja ſie erhebt noch heute den Anſpruch, auf dem Staufenberger loſſe wenig⸗ ſtens im Bilde vorhanden zu ſein. Im Erdgeſchoß des Schloſſes befindet ſich nämlich eine gemalte Scheibe, ein rundes Vild. Da⸗ rauf iſt eine Frau in rotem Gewande mit einem Hermelinüberwurf und Kopftuch, alſo in der Tracht des 15. Jahrhunderts dargeſtellt, Ihre Hand ruht auf einem Wappenſchilde, das im ſchwarzen Felde einen goldenen Schrägbalken führt und deſſen Helmzier ein Greiſenhaupt mit langem, grauen Lockenhaar iſt. Dieſe Frau hält man für die Schlangenſchwänzige Landfahrerin Meluſine. Aber die Illuſton muß zerſtört werden. Die dargeſtellte Frau iſt Frau Margorete Kolb vor Staufenberg, eine geborene von Utenheim, die Gemahlin Reinbolds von Kolb. Aber in der Ecke eines an⸗ deren noch erhaltenen Glasgemäldes befindet ſich. wirklich eine Hin⸗ deutung darauf, daß die Meluſinenſage ſchon 88 auf dem Staufen⸗ berger Schloſſe Wurzel gefaßt hat. Dieſes Bild ſtellt den Junker Melchior Widergrin von Staufenberg nebſt ſeiner Gemahlin dar, in der erwähnten Ecke aber, mit in die Arabesken verſchlungen, er 8N— eine Figur, die an dieſer Stelle nur als die berühnite M ey zu deuten iſt. Beſde Gemälde ſtammen aus der dem heilgen Georg geweihten Schloßkapelle, die leider wegen drohenden Ein⸗ ſturzes im Jahre 1832 abgebrochen werden mußzte. Sprüche. Wer die Arbeit 3 bei größtem Lohm. d85i ſeh nicht duech eb eenn. Glück iſt eine Welt für ſich. Entweder man iſt ein Bürger dieſer Welt, ader man iſt es nicht. * war. Aus ſpäterer ZJeit drang, wie das bei ſo manchen unſerer einheimiſchen geſchehen iſt, eine„ets welſchem +i!vrv!!!k 8 reiht werden. Es wurd eweiter auf die Beſſerſtellung der Fr e d de l. J3 Maunheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) B. Seſte. Nr. 330. Deilſtrechen wurden auf 2 Mark erhöht. An Sonntagen wird für alle Fahrten ein Zuſchlag von 50 erhoben. Für—2 Teil⸗ der 0 08 Pfg. erhoben. Für ei Pfg.⸗Satz vorerſt probeweiſe wieder einge⸗ , Jraukenthal, 18. Jult. Sein 2 5lähriges Richter⸗ jubiläum beging Landgerichtsdirektor Eugen Keßler am Land⸗ ericht Frankenthal ein geborener Pfälzer, der auch ſeine juriſtiſche Cauſbahe in der Pfalz zurückgelegt hat. und pfälziſchen Generalſynode. Neuſtadt a.., 18. Juli. gegründeten Mietervereins der bisherige Vorſitzende des Mieteinigungsamtes, Herr r. Steigelmann(Amtsrichter), um den ſich bekanntlich in letz⸗ ter Zeit der Kampf zwiſchen Hausbeſitzern und Mietern drehte, habe erklärt, daß für ihn die Sache erledigt ſei, daß heißt alſo, daß er nicht mehr auf das Amt reflektiere. Weiter wurde mitgeteilt, daß das Amtsgericht Neuſtadt als neuen Vorſitzenden des Mieteini⸗ gungsamtes den Herrn Amtsrichter Heß beſtimmt habe. Einen in der Verſammlung gemachten Vorſchlag, die Beiſitzer der Mieter müßten ſo lange ſtreiken, bis die Hausbeſitzer den Nachweis geführt hätten, daß Dr Steigelmann ſich irgend welche Verfehlungen im Amt ſchuldig gemacht habe, wurde nicht zugeſtimmt. Vielmehr erklärte ſich die Verſammlung damit einverſtanden, daß die Bei⸗ ſitzer auch unter dem neuen Vorſitzenden weiter amtieren ſollen und man ahwarten ſolle, wie ſich die Sache weiter entwickele. Mit an⸗ deren Worten: Die Mieter wollen einſtweilen die Streitaxt be⸗ Braben. Gerichtszeitung. Mannheimer Slrafkammer. 5 Aus den Hildebrandſchen Porphyrwerken in Weinheim ſtahlen drei Schloſſer Glühbirnen im Werte von einigen hundert Mark. Emer davon, Eduard Dingeldein, verkaufte die Birnen und behielt das Geld für ſich. Er wurde mit anderen Straſen zuſammen 1 1. Jahre, Friedrich Axter mit Einſchluß anderer Strafen zu Jahren 8 Monaten und Rudolf Schmid zu 3 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. „Der 48 Jahre alte Arbeiter Philipp Weber aus Oftersheim treibt das Exhibieren als Sport. Da eine Reihe von Strafen 85 nützten, gab es das letzte Mal vor dem Schöffengericht 1 Jahr mei und 3 Jahre Ehrverluſt. Seine Berufung wird ver⸗ n. Zwei Frauen von Hockenheim, Anna J. und Emmo G. werden 1 ſen Abtreibung zu 4 und 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Ver⸗ eidiger: Rechtsanwalt Maiſch. W Von einer durchziehenden Militärbäckerei hatte im Jahre 1919 irt Balentin Kinzel in Weinheim 15 Sack Mehl um 1300 Mk. gekauft. Das Mehl war unterſchlagen und wurde dann beſchlag⸗ Kiömt und von der Kaufſumme 1200 Mark eingezogen. Wirt 15 1 beantragte die Freigabe des Geldes. Auf dem Wege des lektiven Verfahrens wurde heute dieſem Begehren ſtattgegeben. M Der Bäcker Jakob Wachtel wurde wegen Hehlerei zu neun Gefängnis verurteilt. Der ſchon mit Zuchthaus vorbe⸗ zwofte Angeklagte hatte ſich an der Verwertung von geſtohlenen zwei Körben Wäſche im Werte von 30 000 Mark beteiligt. n Bigamie und Urkundenfälſchung erſchien der Arbeiter Fhilipp Hoffmann aus Kleingemünd auf der Anklagebank. S0 Angeklagte hat vor einiger Jeit, als er ſich verheiratete, dem e derbeamten gegenüber ſich als ledig ausgegeben, obwohl ſeine Ehe noch nicht geſchieden war. Die Sache kam heraus, als auftdüraſte ſemer drei Söhne erſter Ehe plößlich auf der Bildiläche auchte. Hoffmann ſagte, er habe ſich von ſeiner Frau vor drei⸗ ſen Jahren getrennt, weil dieſe eine liederliche Perſon geweſen ſchie die in Bordells gegangen ſei. Er habe bei der zweiten Ehe⸗ gung gar nicht mehr an die erſte gedacht. Das Gericht erkannte 6 Monate Gefängnis. Verteidiger: Rechtsanwalt Osbar Naaher, Sportliche Kundſchau. Vertreteriag des Süddeulſchen Hockeyverbandes. , Am Sonntog tagte in Heidelberg, dem Vorort des Süd⸗ 55 chen Hockehverbandes, eine Verſammlung des Ver⸗ andsvorſtandes, der Kreisvorſitzenden und der Obleute der Spiel⸗ ſolel düſe. Die wichtigſten Punkte der Tagesordnung wurden wie fl erledigt:. Der Kreis iſt oberſte Berufungsbehörde und Inſtanz ur die repräſentativen Spiele. Die fünf Kreiſe des Veebandes den im Spätjahr Kreisſpiele nach dem Rundenſyſtem aus, und ſpielen am 23. Oktober in der Vorrunde: Kreis Württemberg ſien Weſtkreis und Kreis Bayern gegen Baden; Rhein⸗Mainkreis —85 In der Zwiſchenrunde am 6. November raſtet der Sieger Sieadem Bayern⸗Badenſpiel. Rhein⸗Mainkreis ſpielt gegen den 85 aus dem Spiel WeſtkreisKreis Württemberg. Im Schluß⸗ 5 am 20. November trefſen ſich danm der Sieger aus Baden wern und der Siege if r Spi ird durch Nesed ir Sieger der Zwiſchenrunde. Ort der Spiele wir In der Verſammlung des neu⸗ N Er gehörte u. a. mehrere Jahre dem Stadtrat Frankenthal an und iſt Milglied der Diözeſan⸗ wurde vom Vorſitzenden bekannt barung der Kreiſe und des Spielausſchuſſes feſtgelegt. tes wurden, nachdem eine er⸗ elen feſtgelegt werden konnte, n nach Berlin überſiedeln⸗ delberg, dem Herr Geyer, zung ausſprach, wird der g, die Geſchäfte w len gegen reich und Für die Propagierung des Hockeyſpor freuliche Uebereinſtimmung in den Zi heſondere Richtlinien aufgeſtellt. Für de den 1. Vorſitzenden Herrn A. Hirn, Hei München, den Dank für ſeine gute Schriftführer Herr H. Mülle führen. Die Austragung von der Schweiz wurde gutgehe sr. Großer Prei Preis von Deutſck den Wanderpreis An dem Re Teilen des Reiches n ſich 29 dem Starter. Auch hier Reiche wegen der großen Hitze un 1. R. V. 1889 Schweinfurt 3 ::02; 3..C. 08 Aa 3 Sp. V. Aachen; 6. Germ Staßfurt; 9. R. V. Fl ef sr. Radrennen zu Hann ein 100 Kilometer⸗Rennen, Rennen, wurde ſehr durch Defe großen Hitze eintraten. Sa einen Motorſchaden hatte. Sawall, der immer wieder eingriff. Die übrigen kamen nick ſind: Großer Preis von Hannover, 100 f 1. Saldo w (Continental⸗Reifen):22.17,6; 2. Sawall 4920 Meter; 3. Fritſche 11 400 Meter; 4. Müller 14 300 Meter; 53. Kuſchkow.z.— Haupt⸗ fahhren: 1. Hoffmann, 2. Oſtermeier Handbreite; 3. Hahn: 4. Sonntag. am der große ie überall im en. Ergebniſſe: Staubwolke Köln N 85 85 9 25 V. Düſſeldorf. ße Preis von Hannover, Hauptereignis der Hannoverſchen 9 rt, die infolge der über⸗ n am beſten davon, da er nur ſondere Anerkennung verdient noch z zahlreicher Defekte ins Rengen Einzelergebniſſe Schwimmen. B. Erfolgreiche Durchquerung des Bodenſees. Der Schwim m⸗ verein Konſtanz 1921 veranſtaltete am Sonntag ein Propagandaſchwimmen Meersburg— Konſtanz (8 Kilometer). Am Start meldeten ſich 14 Teilnehmer(Mitglieder des Vereins). Der Start erfolgte 12.10 Uhr mittags von der Hafenmauer Meersburg. Begleilet wurden die Schwimmer von 5 Hülfsbooten; in einem befand ſich der ärztliche Beirat Dr. Freyer⸗ Konſtanz, der die Schwimmer am Start auf ihre Dispoſition unter⸗ ſucht hatte; in einem anderen Boot befand ſich eine Sanitätswache. Erft nach 2 Kilometer bildete ſich eine Bierer⸗Spitzengruppe. Bis zur Hälfte der Strecke hatten 8 Teilnehmer aufgegeben. Das Ziel (Zeppelindenkmal Konſtanz) erreichten ſchwimmend in beſter Ver⸗ faſſung und mit Endſpurt um.30 Uhr vier Teilnehmer: Ried⸗ matter, Koch, Schroff und M. Zimmermann. Mit dieſer Veran⸗ ſtaltung hat der junge Verein, der bereits 160 Mitglieder zählt, dem Schwimmſport am Bodenſee einen Schritt vorwärts verholfen. Seichkathletit. sr. Süddeukſche Leichkathletikmeiſterſchaften. Der größte Teil der Teilnehmer traf erſt am Sonntag ein, man entſchloß ſich daher, an dieſem Tage das Spesrwerfen nochmals auszutragen. Es endete wiederum mit dem Siege von Junium. Die übrigen Er⸗ eigniſſe brachten zum Teil erſtklaſſige Ergebniſſe, wie der Diskus⸗ wurf von Steinbr r, Frankfurt von 4276 Meter und das Kugel⸗ ſtoßen von Riecker⸗Stuttgart von 12,99 Meter. Die neuen Meſſter ſind 100 Meter Gerſten(München 1860) 10,9; 400 Meter Berkt⸗ hold(M. T..) 51,0; 1500 Meter Metzger(...):14,7; 110 Meter Hürdenl. v. Halt(M. T..) 16,2; 400 Meter: Staffel: S. C. Stuttgart 43,6: Weiſprung: Söllinger(München 1860) 6,99 Meter:„Stabhochſprung: Gain(München 1860) 3,60 Meter; Kugelſtoßen. Riecker(Stuttgart) 12,55(außer Kon⸗ kurrenz 12,99); Diskuswerfen: Steinbrenner(Frankfurt a. .) 42,76 Meter; Speerwerfſen: Junium(Judwigshafen) 54,61 Meter; Drettampf v. Halt(.T..) 201 Punkte; Damenwett⸗ bewerbe 100 Meter Frl. Bleich(Jahn) 13,0: Weitſprung: Frl. Bauer(München 60) 5,06 Meter. sr. Das große Sporkfeſt im Berliner Skadion. Die Berſſner Leichtathletik hatte am Sonntag wieder eimmal einen großen Tag. Das„Gefallenen⸗Gedenk⸗Sportfeſt“ hatte ein vieltauſendköpfiges Pubſikum angelockt, das aus der Spannung nicht herauskam. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand der klafſiſche Marathonlauf, der von dem vorjährigen Sieger, dem alten Wils gewonnen wurde, der ſeinen ſchärfſten Gegner, den Hamburger Dreckmann um zirka 400 Meter zurückließ. Wils wurde bei Betreten des Stadions ſtürmiſch begrüßt und mit einem prächtigen Lorbeerkranz geſchmückt. Dritter wurde ſein Vereſnsbamerad Krüger, dem Ohle(Neukölln) als vierter folgte. Letzterer war der friſcheſte Mann bei der An⸗ kunft. Der Japaner Miura hatte auf halber Strecke aufgegeben, während Berowik den Start ferngeblieben war.— Im 50 Kilo⸗ meter⸗Gehen um die Verbands⸗Meiſterſchaft feierte Hermann Müller einen ganz überlegenen Sieg. Müller ſtellte übrigens für 20 Kilometer mit:38:26 einen neuend eutſchen Rekord auf. Alle Läufer und Geher halten ſehr unter der drückenden Hitze zu leiden. Ein anderer deutſcher Rekord wurde von Düncker im 300 Kilometer⸗Laufen mit 34,9 Sek. aufgeſtellt. Sollte dieſe Zeit von der Deutſchen Sportbehörde beſtätigt werden, ſo ſtelle die neue Leiſtung einen neuen Weltrekord dar. Recht intereſſant verlief auch die große Staffel über 50 300 Meter. Hier traten die vier ſchnellſten Berliner Vereine in Konkurrenz. Nach einem ſpannenden Rennen ſiegte der Sport⸗Club Charlotten⸗ burg mit 150 Meter Vorſprung vor dem Berſiner Sport⸗Club, dem als dritter mit gleichem Abſtande die Schutzpolizei folgte. Einige Radfahrer⸗ und Schwimmkonkurrenzen vervollſtändigten das Programm. Neues aus aller Welt. — Wiesbadens farbige Gäſte. Die Bäderſtadt hat ſeit kurzem als beſondere Aufmerkſamkeit von franz. Seite ein Zuaven⸗ regiment als Garniſon erhalten. Man iſt natürlich alles an⸗ dere als erbaut über dieſe Gäſte, von deren Anweſenheit man eine abſchreckende Wirkung auf den Reiſeverkehr und eine Schädigung der Kur befürchtet. Die Farbigen find nach franzöſiſcher Auf⸗ faſſung bekanntlich keine Farbigen, ſondern voll franzöſiſche Bür⸗ ger. Die Soldaten ſind im Weſtendviertel untergebracht, das Kur⸗ viertel iſt davon verſchont. Man hofft auf baldige Befreiung von dieſen„Kurgäſten“ — Eine unnatürliche Multer. Die in Bad Lauterberg woh⸗ nende Frau Rabak ging abends mit ihrem 11jährigen ungen zu dem neben ihrem Hauſe fließenden Bach und ſtieß ihn plötzlich ins Waſſer. Der Bub konnte ſich nur mit größter Mühe aus dem Waſſer vetten. Als er wieder ans Ufer kam, packte ihn ſeine Mut⸗ ter wieder und hielt ihn ſo lange unter Waſſer, bis er kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich gab. Ein vorbeigehender Arbeiter holte den Knaben dann heraus. Die Wiederbelebungsverſuche hatten Erfolg. Die Frau wurde verhaftet. — Bergmannstod. Auf der Zeche Fröhliche Morgenfonne bei Wattenſcheid ſtürzte der Vergmann Fritz Ranft in den Bremsſchacht. Man konnte ihn nur als Leiche bergen. — Das Erdbeben in Ching. Das furchtbare Erdbeben das am 16. Dezember vor. Is. ſich in China ereignete, iſt Gegenſtand ein⸗ gehender Nachforſchungen geweſen, die erſt jetzt infolge der ſchlechten Verbindungsmöglichkeiten einen vollen Ueberblick über die Größe des Unglücks geſtatben. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß das Erd⸗ beben hauptſächlich in Nordchina in den Propinzen Kanſu und Chenſt auf einer mehr als hundert Kilometer langen Strecke ge⸗ wütet hat. Nach den jüngſt abgeſchloſſenen Feſtſtellungen ſind dem Erdbeben mindeftens an 180600 Einwohner zum Opfer gefallen. Das Unglück übertrifft alſo noch das Erdbeben von Meſſina im Jahre 1908, das rund 100 000 Menſchen das Leben; koſtete ſowie das engliſche Erdbeben im Jahre 1893, bei dem mehr als 150 000 Perſonen umkamen. Weiterdienſinachrichten der dadiſchen Landeswelterwarke in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 20. Juli 1921, s uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruc Tem Wind Kieder Ort in e Nichtg. Site Wetter letzten 2 Slund. Hamburg 761.2 2138 ſſchwach wolkig 0 Königsberg—————— Beiinntn 762.5 20 080 keicht wolkig 0 Frankfurt a. M. 764.9 21 SwW ſſchwach wolkig 0 München———— wolkig 0 Kopenhagen. 760.5 21 WSW leicht—— Stockholm 760.2 12 0 leicht Regen 5 Haparandgaa—————— S—————— FFFV 9 NW leicht wolklos 0 Marſeille—————— Zärich. 783.7 18 ½% deeicht hald bed. 2 Wiern—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens ———— Juft⸗ Tem⸗ 8IE Ster druck pera⸗Ze Wind 288 höhe tur 8 8 3 menes um C S Richt Stärte 8 82 Wertheim..—— 16 26 14— ſtiſl nadel.5 Königſtuhl.563 764.0 18 24 17 SY. ſchw. wolkl. 0 Karlsruhe...127764.4 22 29 19 SW) mäß. welkl. O. 5 Baden⸗Baden 213764.2 21 29 16 W5 leicht beer 0 Villingen 715 766.2] 16 22 1 S lleicht olig 5 Feldberg. Hof 1281657.10 15 21 12 N ſchw. beſter 0t5 St. Blaſien 7804— 15 21] 12 N ſſchw. ig 5 Badenweſler.]—]— 18 27 7 8 ſſchw. wa 7 Allgemeine Witterungsüberſicht. Im allgemeinen dauert das heiße Wetter an. Doch gingen ge⸗ ſtern im Verlaufe einer Druckſtörung in Baden vereinzelte Gewit⸗ tler mit ſtarken Regenfällen nieder. Süddeutſchland bleibt zunächſt immer noch im Bereiche des hohen Druckes über Südweſteuropa. Das heiße Wetter dauert daher an. Vorausſichtſiche Witterung bis Donnerstag nachts 12 Uhr: Fortdauer der Hitze. Nur vere Ngelt Gewitter. —2 —— ——— Die ſechs Matties Roman von Igna Maria. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 1„Dummes Frauenzimmer! Was geht ſie denn ans Theg⸗ Sie wenn ſie das Kräutchen Rührmichnichtan ſpielen will. Feſternein wohl, das imponiert mir? Er war ja nicht von verloren Und Hans Freudenhoff gab das Rennen noch nicht zrog Theres ſuchte ihrer Erregung Herr zu werden. Nun war wurd er Saraſtro, ehe er zu den Auserwählten berufen die Kürſeines Zeichens Maurerlehrling geweſen, und ſelbſt in zwel tehatte ihn nicht zu adeln vermocht, obwohl er ſtets Gelech urötlichen Glaceehandſchuhen probierte und bei jeder betontten beit den Kavalier in Lackſtiefeletten und Bügelfalte heit i als daß man ihn für ſeine ungebildete Unverfroren⸗ W vollem Maße verantwortlich hätte machen können. heres war bis ins tiefſte gedemütigt. Drum ſoll der Sänger mit dem König geh'n, Jie beide wohnen auf der Menſchheit Höh'n! geda 5 hatte Schiller gewiß nicht an Hans Freudenhoff Theres hndrebe fand auch ein Ende. 0 Um zwei Uhr ſpazierte atties über den Hohenzollernring nach Hauſe. Ueber⸗ unger 80 4 Ahent ſetzte ſie ſich ans Mittageſſen, es war aufgewärmt. dag 5 s hat ein Herr nach Ihnen gefragt, hier ſeine Karte“, Mä hen räumte ab. Jogchim, Freiherr von Hauſen, Rittmeiſter v, ias Theres. 55 hat geſagt, er wolle heut' nachmittag—“ pfange 1 0 n Sie dem Herrn, wenn er wiederkommt, ich em⸗ 6 eine Herrenbeſuche!“ wieder id“ das Mädchen verſchwand. Natürlich, auch Oper der ſich mit ber erſten Koloraturſängerin der Augen“ Weren will! Vielleicht ſpekuliert der auch auf„die Mattieg d nein, mein Herr, Sie irren ſich, ſo eine iſt Theres Viſi 8055 ſie zerriß die unſchuldige weiße eine Fetzen. Fräulein 1555 zwei junge Damen, die bitten ſo herzlich, das ſie an. prechen zu dürfen.“ Fragend ſah das Mädchen —„Na, at* Es klopfte, herein kamen zwei junge Mädchen in weißen Kleidern u. mächtigen hellblauen Mozartſchleifen u. blieben mit roten Köpfen in tödlicher Verlegenheit an der Tür ſtehen. „Tilly Schmitz“, ſtieß die eine hervor und verbeugte ſich linkiſch,„meine Freundin Lulu Schüller. Wir haben Sie geſtern abend als Gilda gehört, es war ſo wunderſchön!“ „Ja, wunderſchön“, echote Lulu. „Wollen Sie ſich nicht ein wenig niederſetzen?“ fagte Theres freundlich. „Wir möchten bitten“, fuhr Tilly Schmitz tapfer fort. „Wenn Sie ſo lieb ſein wollten“, wagte ſich auch Lulu zu Wort. „Wir haben uns Ihr Bild gekauft——“ „Da ſoll ich nun wohl etwas ſchreiben?“ half Theres ihnen aus der Verlegenheit. „Ach ja, bitte!“ Faſt gleichzeitig riefen ſie es.„Wir gehen nämlich immer in die Oper, wenn Sie ſingen“, ſagte Tilly, „Vergangene Woche waren wir in Traviata'.“ „Wir haben ja ſo geweint, Sie ſind ſo ſchön geſtorben“, ergänzte Lulu,„und wenn die Zauberflöte gegeben wird, gehen wir wieder hin!“ „Langt denn da das Taſchengeld?“ erkundigte ſich Theres lächelnd. „Seit wir für Sie ſchwärmen, gehen wir nur einmal mehr in der Woche in die Konditorei“, erzählte Lulu treuherzig, „das ſagen aber auch alle, die Sie gehört haben, ſo eine wundervolle Stimme und ſo ein Spiel wie Sie hätte keine Sängerin an der ganzen Oper! Mein Vetter Joachim hat geſagt, Sie blieben nicht lange hier, dann holten Sie die Ber⸗ liner! Und das wäre ſehr ſchade, denn ſo eine Sängerin wie Sie bekämen wir ſo leicht nicht wieder!“ „Sie machen mich ganz eitel“, lachte Theres. „Doch, doch, es iſt beſtimmt wahr! Mein VPetter weiß ſo was! Wir waren mal in Verlin im Zirkus Schumann, da tanzte ein Kind, Sibyll Matties, in einem Kinderballett, den Namen hab' ich immer behalten. Wie komiſch, die hieß gerade wie Sie] Und da hat mein Vetter geſagt, Donnerwetter, in dem Mädel ſteckt Talent! Das wird mal ne berühmte Tün⸗ zerin, und ſie iſt es auch wirklich geworden! Por einem hal⸗ ben Jahr hat mein Vetter ſie in Berlin tanzen ſehen, ſie hätte hinreißend getanzt, ſagt er. Mein Vetter iſt nämlich Ritt⸗ meiſter bei den Deutzer Küraſſieren.“ So, ſo, dachte Theres, ob der Herr Rittmeiſter weiß, daß ſein Bäslein bier ſitzt? der Tänzerin Matties ſo komiſch. Was ſagen Stie wohl, wenr verrate, daß es eine jüngere Lieblingsſchweſter von mir iſt. N „Sie finden die Namensähnlichkeit „Ach!“ Der Backfiſch war ganz Verwunderung.„D, dars muß ich meinem Vetter Joachim erzählen, der wird aber Augen machen!“ Lulu Schüller war ſchon ganz zutraulich „Er hat ſich auch ihr Bild gekauft, ſie iſt ja auch ſo ſchön, wie Sie ſind! Wie herrlich,“ rief ſie in jäher Begeiſterung aus,„Ihr Fräulein Schweſter tanzt und Sie 1 Theres machte ſich einige Gedanken, wie ſie die beiden Begeiſterten wohl wieder loswerden konnte.„Geben Sie mir das Bild! Müſſen Sie es heute unbedingt wieder haben, oder wollen Sie es ſich holen?“ „Bitte holen!“ Lulu ſtieß einen kleinen Freudenjauchzer aus.„Ach, Fräulein Matties, ich meine, ich kenne Sie ſchon ganz lange!“ Tilly zupfte die impulſtve Freundin. „Vitte, nicht wahr, Sie ſind mir nicht bös,“ bat ſie ſüdene„aber wenn ich jemand gut bin, muß ich es gleich agen!“ „Das vereinfacht das Verfahren ja auch weſentlich“ lachte Theres,„nein, bleiben Sie nur ſo ehrlich, Fräulein Luln, mir können Sie ſchon getroſt alles ſagen! Aber nun muß ich Sie lefder verabſchieden, ich möchte das Schiff nach Godesberg noch erreichen. Auf Wiederſehen.“ „Auf Wiederſehen, Fräulein Matties, und vielen Dank, daß Sie uns empfangen haben.“ Die Beiden waren draußen. Im weißen Leinenkoſtüm, dazu einen Wiener Strohhut, fuhr Theres über den Heumarkt zum Rhein. Als Letzte betrat ſie das Schiff, die Brücke wurde abgezogen, das Tau zurückgeworfen, und rauſchend fuhr der Dampfer gegen den Strom. Theres ſah mit Freude auf die ſonnenbeſchienenen, glizernden Rheinwellen. Ein wolkenloſer blauer lachte herab auf das„hillige Kölle“ mit ſeinem majeſtätiſchen und ſeinen prächtigen Kirchen. Gottlob, endlich mal allein, endlich mal niemand vom Theater! Die Paſſagiere betrachteten ſie verſtohlen. Das wür ja die berühmte Matties, die das dreigeſtrichene F konnte, wie andere Leute wie das gl Und entzückend ſie aus, und bildhübſch war ſiel Und jung und gar nicht ſo, wie die vom Theater. Die verdiente doch auch ſicher 20 000 Mark im Jahre mit der Stimme! Und da ſaß ſie denn fröh⸗ lich auf Deck und ſchaute ins Waſſer wie all die gewöhnlichen Sterblichen um ſie her und tat gar nicht, als ob ſie die be⸗ rühmte Sängerin war. (Fortſetzung folgt.) Sfinhe,„edersaren lärhf nen it Rraunszeen Wilbra. Wnbehn Rraumz,.b.., Ouedtinburg. Verlang en Sie Oratisbrosch. Nr.Z. 125 EN eeee e ee —— 44 — ——— ———— . Seſte. Nr. 3800. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 192. Heandelsblaff des Nie Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 20. Juli.(Drahtb.) Die Spekulation zeigte ein gewisses Entlastungsbedürfnis. Die Tendenz war teilweise abgeschwächt; während in den letzten Tagen die Kauftäatig- Keit groß war, zeigte sich auf einzelnen Märkten Angebol, Welches aber nur geringe Schwankungen hervorrief. Am Montanmarkte standen Westeregeln bei einem anfänglichen Kursgewinn von 5% in Nachfrage, Phönix und Mannesmann liegen gut behauptet, dagegen Gelsenkirchen, Deutsch-Luxem- burg und Oberbedarf wenig beachtet. Von sonstigen Industrie- papieren waren Daimler sehr fest, auch für junge Daimler zeigte sich reges Interesse, 255—252; Hirsch Kupfer 400, gut behauptet. Elektrowerte ruhig, zum Teil befestigt. Schuckert 300, Wwurden in großen Beträgen umgesetzt. Chemische Rhe- nania rückgängig. Eine Ausnahme machten Goldschmidt, die fest lagen, 714; Scheideanstalt büßten 6% ein. Die Kauflust in den amtlich nicht notierten Werten erstreckte sich in der Hauptsache auf Benz-Motor en, ca. 224—226; ferner waren Gummifabrik Pollack gesuchter, 500, R. Wolff 396—399, Phil. Holzmann zwischen 375—378 schwankend. Die Werte mit Ein- heitskursen zeigten eine feste Haltung. Nach wie vor erhält sich rege Kauflust für Brauerei Rettenmeyer-Tivoli. Sehr fest lagen auch Zellstoff Aschaffenburg, Maschinenfabrik Dingler. Im weiteren Verlaufe sind die Kurse nur wenig verändert. Höher stellten sich alte Daimler, 261, plus 11½. Mannesmann 643—653. Der Schluß zeigte gut behauptete Tendenz. Devisen abgeschwächt. Privatdiskont 34% Festverzinsliche Werte. ) Inlündische. 19. 20. 19. 20. 5% Deutsche Relohsanl. 77.50 77.504% Schutzgeb. von 1908 0% do. 79.25 79.25 bis 1911 und 13—.——.— 31½% do. 69.25 69.10 4% von 1817—— 2. 30% 0. 178.50 78.75 Sparp.-Anl. v. 1919 79.80 680.25 50/ l. Relohs-Schatzanl. 100.10 100. 10 4% Bayr. Ablös.-Rente—.——— 4½% IV. u. V. do. 00. 10 100.10 4% Mannkelm,—.——— 4½% l. Relohsschatzanl..——. 4¼% Mannheim 1914—— 5% Preub. Schatzanwels. 99.90 100.10 40%0 Darmstadt—.——.— 40% 90.—.—.10 4% Preubtsche Konsol 70.25 70.— 4% Wesbaden 82.——— 7 9—.——.— 4% Pforzhelm—.——.— 3½% Preunische Konsole 80.— 60.25 b) Ausländische. 3% o. 56.25 57.—41% Cest. St.-R. v. 1913 23.50 23.50 4% Bad. Anlelhe von 1919 71.10—.— 4½% do. Schatzanwels. 29.— 22.— 3½)% Badische Anlelhe—.— 66.75 40% do. Goldrente 52.— 52.— 3⁰. do. von 1898—.—=. 4% d4o. einheltl. Rente 24.——. 4% Bayer. EHisenbahnanl. 75.50 76.50 4% Ungarlsche Goldrente 56.— 54.50 3¼T% d0. 63.50 63.55 4% do. St.-Rte. v. 1910—.—-—.— 3%(Bayr..-Anl. do.—.——.— 3½% do. St.-Rte. v. 1897 27.56 227.50 4% Bay.-Pfälz. Els.-Frlor. 77.——.— 4% Turk. Bagdad.1 107.— 100.— 37⁰5⁵P do..—2— ½% do. Anleihe 1905 90.— 87.50 4% fessen von 99 u. 068 71.— 71.—-5% Mex. am. um. 450.— 450.— 37½05 abgest. 63.— 63.— 4% do. Gold von 1944—.——.— %% Hessen 54.—— 54.40%% griech. Monopol 4% Sdohs. St.-Anl. v. i9———.— Anleihe 87— 3% do. fente—.——.— 470% Silberrente——.— 4% Wurttemb. k. 1915 75.5075.505% Rumün. am. 1903 137.—-—.— 4% Frankfurt a. 96.— 35.404¾% am. Gold—.— 117.50 4% Frelburg—.——.— 4% am. Renten-Verw.———.— 4% Heldelberg—.—2..— 4½%½% irrig. Anlelhe 190.— 498.— 4% Karlsruhe 97.50 87.60 5% Tehuantepeo Dividenden-Werte. Bank-Aktien..19. 20. Dlu.] 19. 20. 365.—.— Srown, Bov.& Co.——.— e 25.— keſten a Gullleaume 19 828.— 828.— Darmstädter Sank 10 169.50 170.— bahmeger 8 250.— 253.75 Deutsohe Bank 12 302.— 300.— Ah. Elektr.-ges. Mannh. 10.— 250.— 5. Effekt.- u. Wechselb. 7 152.— 151.50 Sohuokert Murnberg 3300.— 300. Deutsche Vereinsbank 140.50 141.— Siemens& Halske 12 348.— 340.50 Bisoonto-desellsch. 10 279.— 284.—. Lolgt& Haeffner 556.— 544.— Dresdner Bank 214.70 213.50 Smalll.& Stanzw..——— Hetallb..Metall-Nes. 330.——„aummiw. Feter 18 400.— 405.— Matlonalbk. f. Deutschl. 10 183.— 183.— tieddernh. Kupferwerk— 44.50 440.— Oester. Credit-Anst. 60.— 59.50 Junqhans debruder 12 233.75 290.— Pfälzisohe Bank 7159.— 153.— Kdler& Oppenheim 29—.——.— pfälzische Hyp.-Ban 95—.—.— Lederfabrik Spier 15—-.——.— Reiodsbanx 144.——.— Lederwerke Rothe 7½¼600.— 53b.— helnlsche Orsütbank 7 170.50 170.— 2 Sudd. Ingbert 5— 484.— Rheinische Hyp.-Bank—.——.—; Sploharz Südd. Bodenkreditb.—.——.— Walzmuhle Ludwigsh. 12 69.— 700.— Südd. Disoonto-Ges. 8 233.— 233.— 274.— 275.— ——— o. Badenla—.——.— — 80d. ör— 8 7—ꝗ— do. Sadlsohe Durlach 14424 50 424.— 75 Hyp.-u Weohselh.—.——.—Dalmiermotoren 8 244.50 280.50 Babmer Bankvereln—.— 183.50—.— zwelbrüloken 340.— 350.— .—.— rkopp ——— 141.— 440.— Masonfnentbr. Elingen?.— 408.— Deutsche Hypothekb. 143.——.— do. Eisenaoh 10 229.50 229.50 Ubersee Bank—.——.—Aasmotor Deutz 408.75 107.50 Frankf. Hyp.-Bank—.——.— Aritzner, Durlaoͤn 15 339.— 544.— Mltteld. Ceditbank 185.50 165.— Hald&. Meu, Nähmasch. 5 394.50 294.50 Aurndg. Vereinsbank—.——.— Krlsruher Hasoh. 630.— 634.75 Wiener Bankyoreln 38.50 37.50 russohe inuustrie daee Wuürttbg. Bankanst—.——.—Hasch. u. Arm. Klein— 320.—220.— „ fotendani ee enn 7 5— Sohnellpr. Franken.— 5 eeee N Bingw. Nurnberg 352.50 354. Bergwerks-Aktien. Ver. Deutsohe Oelfabr.16—.— 345.— Boch. Bergb. u. dubst. 5 530.— 318.— Perzellan Messel— 483.— 160.— Buderus Elsenw.—.——.—Ff. Pulxerfabr. ingbert 30— Deutsch-Lux. Bergw. 12 399.50 385.50 Schuhfabr. klerz 274.— 275.— Gelsenklroh. Bergwerk 14 399.50 387.— Sellindustrie Wolff 7.— 381.— Harpener Bergbanu 5 577.— 577.75 Spleg. u. 547.—542.— Kallw. Achersfeben 337.— 339.25 Els. Bad. Wollf. 515.— 519.— Kaliw. Westeregeln 35 545.— 850.— Oplnnerel Ettilngen 2.—.— Hannsem.-Rhr.-Werke 6 63.— 681.— Kammgarnspinn. Kals. 12 494.—— Oderschl. Elsenb.-Bed.25 310.— 305.— Triootw. Besig 542.— 541.— 40. Elsenfind.(Caro) 14 272.580 278.— Uhrenfbr. Furtwangen 15 380.— 358.— Phänix Bergbau 20 835.— 835.50 Nerlagsanst. Dtsoh. 441.— 440.50 V. Kön.- u. Laurahütte 20—.——.— Waggonfabrik Fuchs 22 480.— 490.— Oondordia Berqh.-G.——.—Zeilstoffabr. Waldhof 10 516.— 516.— Rh. Braun-Kohl.—.——.—] Zuokerfabrik, Bad. 14 421.—421.— Hledeck Montan——.—*— K 1 1⁴——— 76— 380.— 370.— Asoh. Zellst. u. Paplerf..—.— ee Blelstift J. Fab.(Ubg.) 440.— 470.— Transport-Aktien. Blinding 240.— 240.— . e— 5ʃ5.—]—.— Kempf——' do. Genunsohelne—.—1—.— Halnzer Brauerei——.— Hamb.-Am. Paketfahrt— 175.— 173.— Parkbrauerelen—— Norddeutscher Lloyd— 153.—152.50 Rottenmeyer, 270.— 200.— Oest.-Ungar. Staaisb. 7½ 124.—.— Sohöfferh. Bürgbr. 255.— 256.— Oest. Sudu.(Combd.)—.——.— 7 55 1——.— u..—.— Farbenfahrik Bayer 353.— 353.— Industrie-Aktien. Fbr.Weller-ter-Meer 32⁵.— 325.— Orun& Blifinger 10 374.50 385.50 Sohramm Laokfahr. 475.— 475.— Wayss& Freyta 24 440.—435.— Ultramarin Fabrik—.——.— Löwenbrauerel Sinner—.— Iotsch. Elsenhandl. 312.— 305.— Elohbaum Mannheim—.— 200.— Anglo-Cont.-Auano—.— 431.— Sohwartz-Storohen 240.— 250.— Lloht und Kraft 233.— 232.50 Gementw. Heidelberg 15 420.— 415.— Beln. Gdebh. u. Soh. 344.50 344.50 Badlsche Anllin 20 410.—402.— Gelsenk. Aufst. 510.— 503.— D. G. u. Slib. Soh. A. 20 685.—679.——] Hanfwerke Füssen 500.— 505.— Th. Goldschmitt 703.——.— Hirsoh Kupfer, 581.— 398.— Sbem. Griesh.-Elektr. 7 334.— 335.— Frkf. Pok. u MWittek. 445.50 449.50 Farbwerke Höchst 12 338.— 337.— Moenus 375.— 330.50 V. ohem. Fabr. Mannh. 7—.——.—]Vogtl. Masoh.—— Chem. Fabr. Muhlhelm 4—.——.—Aet. Dannh. 2780.— 271.— Holzverkohl.(Konst.) 5 493.— 490.50 Sohnelder& flanau 270.— 270.50 Rutgerswerke 12¼440.— 439.— Schuhfabr. Wessels 366.50 362.50 Werke Aldert 643.— 644.50 V. Frünk.—.——.— Südd. Drahtindustrile 7 369.50 365.— Voltohm, Sell u. Kabel———.— Aligem. Zlektr.-Ges. 10 312.50 314.75 Steaua Romana—.——.— Befgmann w. 12 317.50 316.— Berliner Wertpapierbörse. X Berlin, 20. Juli.(Eig. Drahtb.) Die unklare politische und wirtschaftliche Situation mahnte auch heute die Berliner Börse zur Zurückhaltung. Nur einzelne Spezialgebiete hatten lebhaftes Geschäft. Hierher gehören vor allen Dingen Kaliwerte, die auf die Nachricht über starke Belebung des Inlandsabsatzes an Kali stark anzogen. Namentlich waren gebessert: Aschersleben + 12%, Deutsche Kali + 15%, Weste- regeln + 6/%, sowie Heldburg + 10% Am Kolonialmarkt traten die Anteile und Genußscheine der Otavi-Gesellschaft durch schwunghafte Steigerung hervor infolge der Eintragung der Gesellschaft als südafrikanisches Unternehmen. Bei den Schiffahrtspapieren standen die Aktien der Vereinigten Elbe- Schiffahrtsgesellschaften auf die gewaltige Entschäadigung im Vordergrund und gewannen etwa 60%. Die übrigen Werte en etwas schwächer. Der Montanaktienmarkte zeigte un- — bamer,, Buderus, Lothringer, Rombacher, Hohenlohe, Kattowitzer und Caro waren schwächer. Rheinische Braunkohlen, Hoesch, Mannes- mann und Oberkoks waren leicht abbröckelnd. Am Elektro- markt waren Bergmann fester, Licht u. Kraft höher, Schuk- kert befestigt, Sachsenwerke niedriger. Die von Wien ab- hängigen Werte waren abgeschwächt, sonst waren Augsburg- Nürnberg, Vulkanwerk und namentlich Daimler stark gesucht, Rheinmetall schwächer. Der ganze Industriemarkf zeigte feste Aufnahme. Bei den amtlich nicht notierten Papieren waren R. Wolff bis 410 bezahlt, junge Otavi 181, Mayer Textil 228, Mansfelder Kupfer 4850. Deutsche Anleihen Waren frei- bleibend. fremde Anleihen umsatzlos. Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und 18. 20. 4½% Oesterr.Sohatzanw. 18. 20. Staatspapiere. Silberrente 22.— 22.— 5% D. Schatzanw. Ser.1.—.4½%½ do, Paplerrents 22.—.— 5% do. Serlo li 99.90 99.90 4% Fuürk. Adminlst.-Anl. 68.— 68.— 4½% do. Serie-V 68.25 38.50 4% do. SBagdad. 4½% do. Serie-—ix 72.25 72.30 Elsenbahn 107.12 120.— 4½% do. 1924 er—.— 35.40% do. Bagdad. 5% Beutsohe Relohsanl. 77.25 77.50 Elsenbahn II] 87.— 90.— 0% do. 79.50 40% do. unkflz. Anlelbe—.——.— 37½% do. 69.50 594 4% do. Zollobl. v. 1911 65.12 65.— 30% do. 78.50 78. do. 400-Fos.-Lose 416.— 411.— 4% Preublsche Konsols 70.20 70.75 4½% Ung- St.-Rt. v. 1913 33.— 28.— 1½% do. 60.— 60.10 4¼% do. do. v. 1914—.—] 30.— 30% 0. 56.— 55.75 4% do. goldrente 55.50 52.— 4% Badisohe Anlelhe 70.25 70.25 4% do. Kronenrente 28.25 25.— 3½% Bayerlsche Anleibe 63.75 64.— 4% Wiener Invest.-Anl. 38.25 37.25 30% klesslsche In eihe 53.75 53.75 3% Oesterreloh.-Ungar. 40% Frankfurter Stadtanl. 38.73 86.50 Staatsbank, alte—.— 51.— 120 Stadtanli. 33.— 93.30 9% 1 e e 5 /% Frankf. Hypotheken- 0 50 1 85 aeee ee 2 b 97. 4% fd0. Goldpriorität] 28.50 23.50 bank-Pfandbrlefe 75 91.75 260 Sdabet. Zab. l. FPr. 1. b) Ausländische e eeee e Rentenwerte. 1½0 Aer 4½% Anatoller, Ser. I, II 108.50—.— 4½% Oesterrelohlsche 4½% do., Serle 1 97.25 97.25 Sohatzanwelsung 28.70 29.75 4½% AEd, Obllg. v. 1908—.—.— 4⁰% do. Goldrente 52.75 32.25 5% b. Ueberses-EI.-Obl.—.—.“.— 4% do. oonv. Rente 25.— 23.25 Devisenmarki. Frankfurter Notenmarkt vom 20. Jull. dGeld Brlet deld J Brie Amerlkanlsche Noten.] 75.65 76.12 Oesterr.-Ungar., alte“.——.— JBelgischhe. 574. 577,50] Norwegisoches—.——.— Dänische—.—] Rumänlsche 04.— 103.— Englisohe.274.75 275 75[ Spanische—.——.— Französlsche.593.50 595.50 Sohwelzer 1288.50 1281.50 Holländische..2423.50 2426.50 Schwedlechhe—.——.— Itallenlsoe 341.50 344.50 Tschecho-SLIGVàk...88.— 39.— Oesterreloh abgest..75 10.05[ Ungarisohe. 24.38 24.30 Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 20. Juli.(Drahtb.) Nach schwächerem Be- ginn trat im Vormittagsverkehr eine etwas festere Stimmung hervor; doch blieb die Haltung unsicher. Die amtlichen Notierungen erfuhren eine weitere Erholung. Der Markt blieb still. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 2755(amtlich 27676), Paris 596(59724), Brüssel 582(5815), Newyork 764(76.80), Holland 24227 (243275), Schweiz 1260(12677), Italien 344(345). umhbeimer General-Anzeiger Amtllob 19. juli 20. Jull 19. Jull 20. Jull geld Brlef Ideld Bxlef deld Brief I Geld I Brlef Holland 2435.— 240.— f130.— 2435.— NMorwegen. 894.— 996. J998.50 f1028.60 gelglen 582.90 584.10 580.0 582.10 Sohweden. f808. 40 161 1. 601 608.30f1611.60 London 276.45 277.05 278.50 276.92 Heisingfors—— S2.- 786.72 78.78 Paris. 597 40 588.50 596.90 598.10 New Vork 77.42— 7—.——.— Sochwelz 1288.70 1271.30 1286.20 1288.80 Wien, altes——1—21——1—.— Spanlen 976.50 978 50 984.—.—.-Oost. abg.] 10.23 1 10.10 10.14 Itallen.343.50 344.40 344.60 345.40 Budapest.23.97] 24. 23.82—³ Dänmarkff 163.80 f166.20 flf78.50 1178.70 Prag...—I—-—-1 98. 99.50 Berliner Devisen. X Berlin, 20. Juli.(Eig. Drahtb.) Der Devisenmarkt war sehr still. Vormittags waren die Kurse eher etwas ab- bröckelnd an der Börse und erheblich schwächer als gestern. Es notierten: Holland 2430, London 276, Newyork 7674, Paris 596, Polnische Noten 46, Rumänische Noten 104. Die Mark wurde aus Holland mit 4,12, Zürich 8, O7, Kopenhagen 8, 47, Stockholm 6,35 gemeldet. 18. Juli 20. Jull 18. Jull D. Jull Amtiloh deld J Brlef deld Brief geld Brief deld Brlef Holland. 422.55 ½2127.45 2424.05 2428.95 Mew Vorkf 76.92 77.08 78.78 Brüssel. 582.96 584.10 581.40 382.50 Farlis.598.90 588.10 586.40 587.60 Christiania f1010.451012.55 989.— 991.— Schwelz 1266.20 1268.80 1284.78 1287.25 Kopenhagenſt181.301183.70 1178.80 1181.20 Spanlen 984.— 988.—.—— Stookholm 1605.85 1609.15 1599.85 164K3.15 Oest.Ung.]———.——.—]—.— Helsingsfor] 128.75 127.06 128.35 128.56 Wien abg] 10.43] 10.47] 10.08 10.12 tallen.. 347.15 347.85 314.85 345.35 Frag 838.90 89.10] 99.30 99 London. 278.95 277.55 278.20 276.55 Budapest] 23.07] 28.13] 24.27 24.8 Mietzinsforderung der Eisenbahn für Lagerplätze. Der Reichs verkehrs minister antwortete auf eine Eingabe des Deutschen Industrie- und Handelstages über die Höhe der Mietzinsforderung der Eisen- bahn für in einem längeren Schreiben, dem wir u. a. folgendes entnehmen: „Die Steigerung der Mietzinse für Lagerplätze beruht auf einer allgemeinen Anordnung, die dahin geht, die Mieten der Geldentwertung und der damit im Zusammenhang stehenden auſlerordentlichen Steigerung der Selbstkosten des Eisenbahnbetriebes anzupassen. Weitere allgemeine Richtlinien sind nicht gegeben worden und konnten auch an- gesichts der Eigenart der Fälle nicht gegeben werden. Wenn sich die Steigerungssätze in einzelnen Eisenbahndirektions- bezirken verbhältnismäßig höher stellen als in anderen, so hat dies in der Hauptsache darin seinen Grund, daß der bis- herige Mietpreis sehr niedrig gehalten war— es trifft dies besonders auf Bayern und Baden zu—, während er in anderen Bezirken schon früher der veränderten Wirtschaftslage an- genähert worden ist. Daß sich auch in einem einzelnen Be- zirk Verschiedenheiten im Mietzins ergeben können, folgt ebenfalls aus der Eigenart der Fälle. Sie erklären sich auch aus vorerst gewählten Zwischenstufen, die auftragsgemäß da anzuwenden waren, wo die wirtschaftliche Lage des Mieters zurzeit besondere Rücksicht verlangte, ferner aus der Lage des Platzes, dem besonderen Werte nach der Oertlichkeit und aus seinem industriellen Wert. Von hier aus kann nur jedes- mal auf Beschwerden entschieden werden, ob die von den ört- lich zuständigen Stellen getroffenen Entscheidungen nach den Umständen des Falles zu billigen oder zu beanstanden seien. Welche Bedenken gegen das Erheben einer Beschwerde an sich vorliegen sollten, ist nicht klar. Ungelegenheiten hei Aeußerung von Wünschen nach Lagerplätzen können nicht dadurch entstehen, daß über frühere Beschwerden so oder so entschieden worden ist. Da weitere Richtlinien den Eisen- bahndirektionen nicht gestellt worden sind, war auch die Eisenbahndirektion Stettin nicht in der Lage, in dieser Hin- sicht nähere Mitteilungen zu machen. Uebrigens durfte sie annehmen, daß die mihliche Wirtschaftslage der Eisenbahn auch den Handelskammern bekannt ist, und daß auch die Lagerplatzmieter nicht darauf rechnen können, bei der allge- meinen Erhöhung der Gebührensätze verschont zu werden.“ *X Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft in Mannheim. unter 160 Pfund 1050—1100 4, von 200— Erhöhung des Grundkapitals auf zehn Millio- nen Mark und Ausgabe von fünf Millionen Mark ab 1. Juli 1921 gewinnanteilberechtigten auf Namen lautenden Aktien über je 1000 mit 35% iger Einzahlung unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäàre. Dr. Paul Meyer Aktiengesellschaft, Berlin. Die ordent- liche Generalversammlung der Aktionäre der Gesellschaft vom 30. Juni 1921 hat béschlossen, das Aktienkapital von 24 Mill. auf 48 Mill. zu erhöhen. Von den neuen Aklien ist ein Teilbetrag an ein unter der Führung der Deutschen Bank, Berlin, stehendes Konsortium mit der verpflichtung be- geben worden, hiervon 12 Mill.& den Inhabern der àlten Aklien zum Bezuge anzubielen. Nachdem die durchgeführte Kapitalserhöhung in das Handelsregister eingetragen ist, werden die Aklionare, wie aus der Bekanntmachung im An- zeigenteil vorllegender Ausgabe ersichtlich, zur Ausübun 8 de s Bezugsrechts aulgefordert. Dieses hat bis zum 16. Augusi d. J.(einschlienlich) zu erfolgen, und zwar in Mannheim bei dem Bankhaus Marx u. Goldschmidt. Niederrheinische Bergwerksgesellschaft m. b. H. in Neu- kirchen, Kreis Mörs. Die Gesellschaft wird vorbehaltlich der Zustimmung der Gewerkenversammlung durch Vermittlung von S. Bleichröder u. Co. in Berlin, der Nationalbank fur Deutschland in Mülheim-Ruhr, der Deutschen Effekten- und Wechselbank in Frankfurt a. M. und von Siegfried Falk in Düsseldorf eine Anleihe von 30 Mill.& aufnehmen, wovon e 50 r bei 510 zu 97% begeben und mit 4 eza werden. amit ist 1 der Geldbedarf der Kapitalserhöhungen. Die Düsseldorfer Ba genehmigte die Erhöhung des Kapitals von 1, 11 auf 2 Muill. — Die.-V. der F. W. Busch.-G, in Lüdenscheid setzte die Dividende auf 20% für Stamm- und 6% für Vorzugsaktien kest und beschloß eine Kapitalserhöhüng von 3,3 Mill. Stamm- und 600 000 Vorzugsaktien vorzunehmen.— Die Chemischen Düngerwerke Baalberge.-G. beabsichtigen, eine Kapitalserhöhung auf 4 Mill. 4 vorzunehmen.— Die Elbe- Werke Hermann Haelbing, Dresden, nehmen eine Kapitalserhöhung um 1 Mill.& auf 756 Mill. 4 vor und geben 700 000„ 5% Obligationen aus.— Die Waggonfabrik Memel.-8. schlägt eine Kapitalserhöhung auf 3 Mil⸗ lionen A vor. Waren und Härkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 20. Juli.(Drahtb.) Am Produktenmarkt wurde Roggen ziemlich viel umgesetzt bei unregelmahigen, aber gegen gestern eher etwas abgeschwächten Preisen. Auch Weizen wurde vereinzelt für dieswöchige oder Juli/ August- Abladung gehandelt. Für Wintergerste wurden 2z. T. höhere Kurse als gestern erzielt. Es zeigte sich für diesen Artikel Bedarf zu Futter-, Brau- und Müllereizwecken. Mais ist schwächer und ruhig. Bezugsscheine waren matter. Für Raps und Rübsen blieben die Preise allgemein unveräàndert.. Dis Umsätze in Mehl blieben gering bef fester Tendenz. Mainzer Viehmarkt. Mainz, 19. Juli. Auftrieb: 74 Ochsen, 8 Bullen, 371 Kühe und Färsen, 267 Kälber, 48 Schafe, 381 Schwelns 5l mäßig belebtem Geschäft blieb Ueberstand. Die Preise gaben bei allen Viehgattungen auſler Schweinen weiter nach, meist 50 4 kür 50 kg Lebendgewicht, wobei die oberen Grenzen vor allem erniedrigt sind. Am stärksten ist der Rückgang bei mittleren und geringen Kühen sowie bei Kälbern, die bis 100 4 nied- riger notierten. Es kosteten: Ochsen 500—650 4, Bullen 475 bis 525 4, Kühe und Färsen beste 550—650 4, mittlere und ee e e een e eine un ewicht 1150—1250 4, alles 50 kg Lebendgewicht. 15— Wiesbadener Viehmarkt. Wiesbaden, 18. Juli. Auftrieb: 50 Ochsen, 21 Bullen. 162 Kühe und F arsen, 374 Kälber, 195 Schafe, 286 Schweine. Bei ruhigem Geschàft Preise 55 ausgenommen kune und FEärsen sowie Schweine über 3 Ztr. Lebendgewicht. Auf- trieb langsam geràumt. Vermißt wird bei den seit mehreren Wochen schon sinkenden Viehpreisen eine entsprechende Ver- billigung im Kleinverkauf von Fleisch und Würst durch die 25.55 Metzger. Es notierten: Ochsen 700—775, 650—728, 500—550 4 Bullen„ 450—500, Kühe und Färsen 700—775, 600 bis 650, 500—550, 400—450, 300—350, 250—300 4, Krlber 70⁰ dis 775, 600—675, 500—600, 400—500 4, Schafe 450—500, 400 bis 450, Schweine unter 200 Pfund Lebendgewicht 1100—1175, Pfund 1100—1 von 240—300 Pfund 1050—1100, über 300 Pfund 900—1000 alles für je 50 kg Lebendgewicht. Wormser Warenbörse. Wie man uns schreibt, war die gestrige Warenbörse sehr stark besucht. Besonders stark Waren vertreten Gerstenaufkäufer und Vertreter von Mühlen, die für neues Getreide großes Interesse zeigten. Rapssaat wWar etwas billiger angeboten. Neue Mehle wurden auch schon angeboten und auch einige Käufe darin getätigt. Futtermitt blieben nach wWie vor fest und sehr stark begehrt. Das Gleiche gilt auch für Rauhfutter. Frankfurter Holzbörse. Trotz der Ferienzeit entwickelte sich auf der gestrigen Holzbörse der Verkehr unter den Inte- ressenten, die in immerhin stattlicher Zahl erschienen waren, recht lebhaft. Etwa 35 Kaufangeboten standen 25 Kaufge- suche gegenüber. Gefragt waren u. a. Buchenscheitbrennho Stützen, Kiefernblockware, Fichtenstämme, mehrere Waggons Rahmen, 10 Waggons Gerüststangen, unsortierte Bretter usw. Besonders ein Sägewerk in Baden-Baden trat mit stattlichen Kaufgesuchen hervor, aber auch aus Mannheim, Wies⸗ baden, Laubenheim lagen Kaufgesuche vor. Angeboten waren u. a. Kiefernrollen, Eichenstämme, Buchenschnittware, Nuß- baum-Rundholz, Fichtenmasten usw. Diese Offerten gingen von Firmen in Derendingen i.., Darmstadt, Neuhof b. Fulda, Wiesbaden, Walldürn, Biberach, Stuttgart, Hatzfeld a. d. Eder und Konstanz aus. Vom Markt für ostindische Baumwolle wird uns berichtet⸗ Bei sehr festen Preisen für alle Qualitäten hat in der ver- gangenen Woche sehr lebhaftes Geschäft stattgefunden. Die Marktlage in Indien ist weiter fest und der Preis für super- kine mg. Scinde notiert gegenwärtig 676—626 d. je Ib. cif. Infolge der festen Marktlage in Amerika fanden auch die Oomrah- und Broach-Qualitaten lebhaftes Interesse, und s hat auch hierin sowohl in naher Ware als auch für Ver- schiffung umfangreiches Geschàft stattgefunden.— Chin a J Baumwolle interessierte lebhaft für nahe Lieferung, un da die Vorräte in Euxropa nahezu geräumt sind, wurden f prompte Ware volle Preise bezahll. Exotische Quali⸗ täten büllten an Interesse ein, nachdem Amerika in den letz- ten Tagen wieder etwas flau geworden ist. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldendaum: für Feuilleton: 5 A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt. Richar? Schönfelder; für Handel in Vertretung: 1e Kircher; für Anzeigen⸗ Auf der auf Freitag, den 29. Juli d. J. einberufenen General- Lversammlung steht u. a. auch die Beschlußfassung über die Druck und Verlau: Druckerei 5 runbeimer General-Artzeige: 8. w b.., Mamihein, E N 24. —