•˙¹ A ee 8 7 re ee —— 934 7* raſch Dienskag 26. Juſt Sere Inn Anenapeim und Ulnngedeng 4 18 aed A He dgee den Juk. 28 56. 17 Eemigsbefm n Nhen 1. Hedennell ennben Nalergelt Waſdbofftrah: Nr.&— Ipracher 2940. 941 7940.— ramm-⸗ Ubraſe n vöchenllich wöffmal Badische mueſte Nachrichlen 1921.— Nr. 340. Boiger Anzeigenpreiſe: Dle kkleine Felle Mk. 1. 75. annw. Ak..25, Steſlen⸗ gel. u. Jent⸗Aur 20% N Nekel. Mlt..—. 19. Mittogbl. vorm. 8% Uhr, Abendbl. nochm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an deftimmten Cagen, Siellen und Ausgaben wird keine Verantwort. Uder⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiles Betriebeſtörungen ufw. berechtigen m keinen Erfatzanſprüch en für ausgefallene od. beſchtängte Ausgaben pd. für verſp. Aufnahme v. Anfeigen. Aufträge d. Sernſprecher obne Gewöbr. 95 15 Deulagen: Der Sportwv. Sonntag. Aus der Welt der Cechnil Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Jeitung. Mannh. Mufik-eitung. Bildung u. Unterhaltung. Seld u. Harten. Wandern u. Neiſen. denſſcland nd die eudliſch⸗auzöſiſche apannung. (Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter.) Es raſt der See und will ſein Opfer haben“? Wenn man den Sturm in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe vom deutſchen Ufer aus betrachtet, ſo könnte man meinen, daß die bochgehenden Wellen danach trachten, irgend einen Kahn zu verſchlingen. Nur ſcheint es vorläufig noch fraglich zu ſein, ob er unerbittliche Herr Briand oder ſein ebenſo unerbitt⸗ licher engliſcher Kollege in den Abgrund gezogen wird. Aber die Anſicht vom deutſchen Ufer aus iſt reichlich einſeitig. Der große weltpolitiſche Horizont, der ſich über dem wogenden See dusſpannt, läßt auch noch andere Perſpektiven zu. Wir ſind dielleicht allzu leicht bereit, weil uns eben die oberſchleſiſche Frage als die wichtigſte nationale Sorge am Herzen liegt, überall den ſtrittigen Boden unſerer Südoſtmark im Mittelpunkt er Exeigniſſe zu ſehen. Wir bemerken, daß ſich eine heſtige Agliſch. franzöſiſche Preßfehde an dem oberſchleſiſchen Problem entzündet hat und wir glauben vielleicht, daß es nun zwiſchen England und Frankreich auf Biegen und Brechen geht und daß za le nach dem Ausgang dieſes Kampfes eine günſtige Ent⸗ ſcheidung über Oberſchleſien in den Schoß fallen oder aber ein der delchnäder Raub deutſchen Landes Ereignis werden wird. Ver Widerhall der oberſchleſiſchen Frage beherrſcht unſer gan⸗ zes Denten und Fühlen. Aber ein Blicr in die engliſche und anzsſische Preſſe kann uns ſchon belehren, daß dort große weltpolit iſche Probleme im Vordergrunde ſtehen, daß die oberſchleſiſche Frage nicht das Eine und Alles iſt, uun das ſich, wie bei uns, alle Gedanken drehen. Die ober⸗ mueſche Frage iſt dort nur vorgeſchoben und dient dem Was e dur Deckung, der meiſt um ganz andere Probleme geht. das wir als das Kernſtück betrachten, iſt für die andern ge⸗ wäbhnlich nur das Entſch ädigungsobjekt. Wie oft wen wir es erleben müſſen, daß Streitfragen um deutſche dutereſſen auf dieſe Weiſe ihre Erledigung fanden. Und wenn Mht alles trügt, wird es diesmal nicht anders ſein. man die deutſche giegierung hat burchaus richtig gehandelt,— nerkennt darin die geſchickte Hand des Außenminiſters— als ſie der franzöſiſchen Forderung nach der Bereitſtellung n Transportmitteln für die franzöſiſche Diviſton die Frage gegenhielt, ob dieſe Forderung im Namen der Entente fth et ſei. Dieſe Frage war ein vortrefflicher Gegenzug, wenn wü dielleicht auch Frankreich nur den Zwang auferlegen urde offen und brutal Farbe zu bekennen. Recht töricht o ſcheint es uns zu ſein, wenn in einem Berliner Blatt die Mißert, ausgeſprochen wird, dieſer Schrit des deulſchen eaenminiſters ſei in Uebereinſtimmung und in enger Berlin anahme mit dem engliſchen Botſchafter in zuun erfolgt. Herr Dr. Roſen würde nichts weiter als eine en der engliſchen Politik ſein, wenn er ſich von dem merz,Jen Botſchafter vorſchieben ließe und er würde bold Wſſſche aß er dabei der Betrogene wäre. Daß er dem fran⸗ 80 chen Botſchafter die diplomatiſchen Zähne zeigte, war daß 10 angebracht. Aber recht voreilig wäre es, zu glauben, dechng ſi bis zur letzten Konſequenz in London u. in Rom 2 dem f nden würde. So liegen die Dinge nicht einmal in Wronitle en. Fall, um den es ſich dreht. Denn der„Daily denten., das offiztöſe Organ des engliſchen Miniſterpräſi⸗ dawöfſchereiot ausdrüglich daß es ſich bei der Frage der Frage han Truppenſendung nicht um eine grundſätzliche gewiſſe A u. es läßt durchblicken, daß England ſich durch zöftſchen onzeſſionen die Zuſtimmung zur Entſendung der fran⸗ alſo ſich wwiſton abhandeln laſſen werde. Wir würden uns wir glauß einer recht bitteren Enttäuſchung ausſetzen, wenn zöſiſche Fen wollten, daß England nie und nimmer fran⸗ infolgede kuppenverſtärkungen in Oberſchleſien zulaſſen und tern werd en der ganze franzöſiſch⸗polniſche Aktionsplan ſchei⸗ 5 957 Nach den Andeutungen des genannten engliſchen chen 72— 5 ſich Lloyd George wahrſcheinlich ſchon er⸗ ſten Rat aſſen, wenn Frankreich den Zuſammentritt des Ober⸗ 88 5 in der erſten Auguſtwoche zugeſteht. fransöſſche d hinter dem Widerſtand Englands gegen das dlar Eic Vorgehen verbirgt, iſt auch heute noch nicht ganz lichſt fer iſt nur das eine, daß Lloyd George einen mög⸗ deegen uſonmen des Oberſten Rates und eine und für Obe⸗ idung wünſcht. Im Intereſſe für Deutſchland Wielleicht erſchleſten wird dieſer Wunſch wohl nicht wurzeln. dierung Angt er damit zuſammen, daß die engliſche Re⸗ aben 5 rme für andere Aufgaben frei⸗ haft derſten Il. Briand hat es nun ſchon ſeit Monaten meiſter⸗ land 8eſh durch Nichterfüllung dieſes Wunſches Eng⸗ lette von zu machen. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß der daß m geſchaffene Streitfall ein neues Druckmittel iſt, N 15 Englands Wunſch erfüllt und in das baldige Zeichen einer Konferenz willigt. Das wäre ein Eagland ub er iich tattiſch am Ziele glaubt, nicht aber, daß wir ung uſer Intereſſe an Oberſchleſien wahren wird. Hüten vor falſchen Illuſionen. uſamme Im übrigen verdient ein wichtiger Geſichtspunkt nicht aus dem Auge gelaſſen zu werden. Der ganze Lärm, der an unſere Ohren dringt, wird durch eine heftige franzöſiſche Preſſe⸗Kampagne verurſacht, auf die man in England die Antwort nicht ſchuldig bleibt. Eine dementſprechende Hand⸗ lung der engliſchen Regierung iſt nicht greifbar, wenn man ſich nicht an die kürzliche offiziöſe Reuternote hält, wonach von einer engliſch⸗franzöſiſchen Spannung nichts zu merken ſei. Lloyd George iſt keineswegs in einer Poſition, die ihm erlaubt, als unerbittlich harter und ſtarker Mann gegen Briand aufzutreten. Er iſt mit der heftigen Feindſchaft der „Times“ und des Lord Northcliffe belaſtet, der noch vor ſeiner Abreiſe zur Propaganda⸗Weltfahrt die Acht ſeiner Preſſe über den engliſchen Miniſterpräſidenten verhängt hat. Lloyd George wird mit einem erträglichen Kompromiß wohl zu⸗ frieden ſein. Einigung in zwel Punklen. WB. Paris, 26. Juli. Wie die Morgenblätter beſtätigen, iſt nunmehr zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Re⸗ ierung in Bezug auf die oberſchleſiſche Frage in zwei 1 eine Einigung erzielt worden. Der Oberſte Rat tritt beſtimmt am 4. Auguft zuſammen. Die engliſche und italieniſche Regierung ſtimmen der Bildung eines Sach⸗ verſtändigenausſchuſſes zu, den der Quai'Orſay vorgeſchlagen hatte. Aber ſeine Aufgabe iſt nach dem Echo de Paris nicht mehr die, die ihm anfänglich zugedacht war, ſon⸗ dern es handelt ſich jetzt um vorbereitende Arbeiten, die der Ausſchuß leiſten ſoll. Dieſer Ausſchuß ſoll am 28. Juli ſeine Arbeiten beginnen. Die engliſche Regierung hat bereits Dele⸗ gierte für den Ausſchuß beſtimmt. ONB. Paris, 26. Juli. Journal beſpricht die Möglich⸗ keit des Zuſammentritts des Oberſten Rats zu Anfang Auguſt. Lloyd George, der zuerſt glaubte, im Auguſt nicht nach Frankreich kommen zu können, wird zwiſchen dem 5. und 10. Auguſt zu einer ſolchen Reiſe frei ſein. Der italieniſche Miniſterpräſident wird das Schlußdekret nicht vor dem 5. oder 6. Auguſt verleſen können. Seit längerer Zeit werden zum erſten Male die Vertreter der Vereinigten Staaten an dieſer Sitzung teilnehmen. Man nimmt an, daß die Ver⸗ einigten Staaten ſich als an der oberſchleſiſchen Frage inter⸗ eſſiert betrachten und rakkers des Problems. London, 26. Juli.(Eig. Drahtm.) In hieſigen unter⸗ richteten Stellen wird die franzöſiſche Mitteilung, daß eine Einigung über den Zeitpunkt der Einberufung des Oberſten Rates für die nächſten Wochen bereits er⸗ zielt worden ſei, als mindeſtens verfrüht bezeichnet. Briand habe zwar jede Konferenzvermittlung Amerikas ab⸗ gelehnt, jetzt ſeine Zuſtimmung zu einem Zuſammentreten des Oberſten Rates in der nächſten Woche zugeſagt, aber nur unter der Bedingung, daß die britiſche Regierung ſich verpflichtet die franzöſiſche Forderung wegen des Transportes von fran⸗ zöſiſchen Truppen durch Deutſchland zu unterſtützen und dafür zu ſorgen, daß dieſer möglichſt erleichtert werde. Die Stellung dieſer Bedingung durch Frankreich in Verquickung mit der Terminfrage für den Oberſten Rat hat hier einiges Erſtaunen hervorgerufen, da man nicht recht einſehen kann, welchen ſach⸗ lichen Einfluß die von Frankreich geplante Truppenverſtärkung in Oberſchleſien auf Briands Zeitpoſition haben können. Die Antwort der franzöſiſchen Regierung geht daher auch nur darauf hinaus, daß der Oberſte Rat darüber entſcheiden ſolle, ob die Entſendung weiterer Truppen nach Oberſchleſien eine Notwendigkeit ſei oder nicht. In London glaubt man, daß in Oberſchleſien die vorhandenen Truppen die Ordnung auf⸗ recht halten können. 6. 955 Die Ernennung der engliſchen Sachverſtändigen. ONB. Paris, 26. Juli. Nach Londoner Telegrammen des„Petit Pariſien“ hat der franzöſiſche Botſchafter in Lon⸗ don geſtern Lord Curzon erneut einen Beſuch abgeſtattet. Curzon hat ſofort der erſten franzöſiſchen Bitte entſprochen und die Ernennung dreier engliſcher Sachverſtändiger zu⸗ geſagt, die unverzüglich den Befehl erhalten, ſich nach Paris zu begeben. Es ſind dies der berühmte Juriſt Cecil Hurſt, Rechtsbeiſtand im Auswärtigen Amte, Charles Tufton, Chef des Büros der polniſchen Angelegenheiten im Auswär⸗ tigen Amte, und Maſor Clark, der ſich vor einigen Tagen noch in Oberſchleſien befand und vergangenen Freitag den Auftrag bekam, ſich nach Paris zu begeben. Endlich hat Curzon, laut„Petit Pariſien“, dem franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter die Verſicherung gegeben, daß die engliſche Regierung der Berliner Regierung zu verſtehen geben werde. daß dieſe ſich ſehr irren würde, wollte ſie aus den augenblicklichen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen London und Paris Kapital ſchlagen. Der Londoner Korreſpondent des„Petit Pariſien“ glaubt ſogar zu wiſſen, daß einige Augenblicke nach dem Be⸗ ſuche des franzöſiſchen Botſchafters der deutſche Votſchafter im Foreign Office erſchienen ſei und Curzon ihn beauftragt habe, ſeine Regierung ror der Gefahr zu warnen. daß ſie die gegenwärtigen engliſch⸗franzöſiſchen Diskuſſionen dazu be⸗ nußzt, einen Verſuch zu machen, ſich ihrer Verpflichtungen gegenüber den Alliie ten zu entledigen. N Franzöſiſcher verdacht gegen England. WB. Paris, 26. Juli. Havas gibt unter Vorbehalt ein 0 aus Berlin wieder, in dem behauptet wird, die eu liſchen Regierung auf die von Dr. Roſen auf die an den franzöſiſchen Botſchafter gerichteten Fragen. Weiter be⸗ merkt Havas, der engliſche Botſchafter habe den Schritt Dr. Roſens gekannt, bevor er bei dem franzöſiſchen Botſchafter unternommen worden ſei. Auf jeden Fall ſei es gewiß, daß zwar wegen des wirtſchaftlichen Cha⸗ che Regierung kenne bereits die Antwort der eng⸗ die engliſche Regierung die deutſche Antwort vor ihrer Aus⸗ händigung an den Botſchafter Laurent bereits gekannt habe. &. Baſel, 26. Juli.(Eig. Drahtb.) Chicago Tribune zu⸗ folge hat der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington die ame⸗ rikaniſche Regierung neuerdings erſucht, ihren Standpunkt in der oberſchleſiſchen Frage kundzugeben und gegebenenfalls eine Vermittlerrolle zu übernehmen. Der Botſchafter hat bei dieſer Gelegenheit wiederholt, daß die Zuteilung des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes an Polen im Intereſſe des europäiſchen und des Weltfriedens notwendig ſei. Eine engliſche Varnung. WB. London, 26. Juli. In einem Leitartikel hebt die Weſtminſter Gazette die Gründe hervor, die eine beſchleu⸗ nigte Löſung des oberſchleſiſchen Problems erfordern. Die Vorwände für den Aufſchub, ſagt das Blatt, ſeien offenbar unaufrichtig, wenn ſie noch länger auſrecht erhalten blieben, würden ſie den moraliſchen Kredit verhängnisvoll erſchüttern, auf den die Alltierten ſich letzten Endes bei der Regelung der Angelegenheit ſtützen müßten. Die Franzoſen müßten begreifen, daß es wirklich nicht Eng⸗ lands Schuld ſei, wenn die interalliierte Diplomatie, wie es während der letzten Wochen der Fall geweſen ſei, den Deut⸗ ſchen Gelegenheit gebe, äußerſt unangenehme Fragen zu ſtellen. Das Blatt weiſt auf die in Rußland drohende Kataſtrophe hin und ſagt, die Nachrichten von der drohenden ruſſiſchen Hungersnot ſollten eine Warnung für die Regierungen ſein, mit den Stänke⸗ reien aufzuhören und der furchtbaren Tatſache ins Auge zu ſehen. Dreißig Millionen Menſchenleben ſeien von der Hungersnot bedroht und große Scharen ſeien unterwegs, um ſich Nahrung zu verſchaffen. Wenn dies ſo weiter gehe, werde es keinen Frieden für die Randſtaaten geben und es werde für ſie kaum ein Troſt ſein, daß die Sowjetregierung in dieſer Kataſtrophe zu Grunde gehe, da weitere Gebiete der Anarchie anheimfallen würden. Dieſes ungeheuere Elend Zu verhindern, ſei ſowohl eine politiſche Notwendigkeit, als auch eine Pflicht der Menſchlichkeit. Es werde ſicher ein ge⸗ meinſames Zuſammenwirken erfordern, wobei Engländer, Franzoſen, Deutſche und Polen ihre Differenzen ſchon im eigenen Intereſſe bei Seite ſtellen müßte. die Hungersnol in Rußland. Berlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die Kopenhagener Politiken aus Reval meldet, erklärte der Volkskommiſſar Kamenew in einer Sitzung der Volkskommiſ⸗ ſare in Moskau:„Wir können nicht für 25 Millionen, die Hunger leiden, Nahrungsmittel herbeiſchaffen, ebenſowenig für Moskau und ſeine 140 000 Arbeiter. Wenn wir jedoch er⸗ reichen könnten, unſer kommuniſtiſches Heer mit Nahrung zu verſorgen und einige große Fabriken mit etwa 20 000 Ar⸗ beitern in Gang zu ſetzen, würden wir über eine Partei ver⸗ fügen, die ſtark genug wäre, jeden Aufſtand niederzuſchlagen.“ Dieſe Rede hatte einen allgemeinen Ausſtand der Arbeiter zur Folge. Sogar die Menſchewiſtiſche Partei forderte in einer Proklamation die Arbeiter auf, zu den Waffen zu greifen. In dieſer Proklamation heißt es unter anderem:„Es nützt nichts, nur Brot zu fordern. Von Brot allein können die Menſchen nicht leben. Die Zeit iſt jetzt gekommen, wo wir unſere Vernunft gebrauchen und die Sowjetmacht ſtür⸗ zen müſſen.“ Dieſe Proklamation beantwortete die Sow⸗ jetregierung mit dem Belagerungszuſtand. Amerilas Iriede mit deulſchland. 5 ONB. Paris, 26. Juli. Chicago Tribune will aus beſt⸗ unterrichteter Berliner Quelle erfahren haben, daß die Be⸗ ſprechungen deneden dem amerikaniſchen Dreſel und dem deutſchen Miniſter des Aeußern Dr. Roſen beendet wurden. Auf alle Fragen Amerikas ſoll eine befrie⸗ digende Antwort erteilt worden ſein. Die wichtigſte Frage war, wie ſich Deutſchland zu einer geſchäftsmäßigen Aktion ſtellen würde und was ſie im Hinblick auf die Porter⸗Knoxſche Aktion unternommen habe Die deutſche Regierung ſoll ge⸗ antwortet haben: Sie betrachte die Proklamation des Präſi⸗ denten Harding als annehmbar. Deutſchland würde einen Botſchafter in Amerika ernennen, um die Friedensprälimi⸗ narien zu vereinbaren. Das Blatt will erfahren haben, daß Deutſchland mitgeteilt wurde, eine Antwort bezüglich der Löſung der Verhandlungsart zu erteilen. Reichskanzler Dr. Wirth ſei entſchloſſen, einen Frieden zwiſchen beiden Län⸗ dern herbeizuführen. In offiziellen Kreiſen herrſcht die An⸗ ſicht vor, daß der amerikaniſche Friedensvertrag die meiſten Beſtimmungen des Verſailler Vertrages enthalten werde. Die Konferenz in Vaſhinglon. WB. London, 26. Juli. Reuter meldet aus Waſhington vom Samstag, der amerikaniſche Geſchäftsträger habe dem japaniſchen Miniſter des Auswärtigen die Antwort der ameri⸗ kaniſchen Regierung auf Japans Anfrage wegen der Tages⸗ ordnung der pazifiſchen Konferenz heute ausgehändigt. Man erwartet, daß Japan ſeinen Beſchluß, an der Konferenz teilzu⸗ nehmen, anfangs nächſter Woche mitteilen wird. ONB. Paris, 26. Juli. Die Waſhingtoner Konferenz iſt, einer Meldung der Chicago Tribune zufolge, endgültig für den 11. November angeſetzt worden. Der ameri⸗ kaniſche Botſchafter Harvay machte dem engliſchen Aus⸗ wärtigen Amte entſprechende Mitteilungen. In der Note wird ausgeführt, daß die amerikaniſche Negierung einer Beue eie W. mannheimer Generat · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe) Dienskag, den W. Julf 1921. — konferenz über die Frage des Stillen Ozeans nicht abgeneigt ſei, doch dürfe dieſe nicht in London abgehalten werden. Man nimmt an, daß ſie in den Vereinigten Staaten oder in einem neutralen Staate ſtattfinden wird. Die Lage in Marollo. ONB. Paris, 26. Juli. Die ſpaniſche Regierung hat ſich 5 die Entſendungen von Verſtärkungen nach Marokko ent⸗ chloſſen. Es iſt ſogar das Gerücht verbreitet, daß der erſt kürzlich entlaſſene Jahrgang wieder unter die Fahnen gerufen bekannt. General Beerenguer ſoll ſeine Stellung befeſtigt haben. Sobald er über genügend Streitkräfte verfügt, ſoll das verlorene Gebiet wieder zurückgeholt werden. ONB. Paris, 26. Juli. Wie aus Madrid vorliegende Meldungen erkennen laſſen, iſt die Lage in Marokko eine ſehr ernſte. Melilla iſt von den vorgeſchobenen Verſtär⸗ kungen vollſtändig abgeſchnitten. Man iſt ſeit 24 Stunden ohne Nachricht von den Leuten der Armee des Generals Sylveſtre, die ſich unter General Wararro im Kampfe mit überlegenen Kräften der Aufſtändiſchen befinden. Die Lage für dieſe Truppenabteilung iſt durch den Umſtand, daß ihr jede Munition fehlt, beſonders Außerdem wurde auf dem Rückzug das geſamte Flugmaterlal vernichtet, ſodaß eine Aufklärung unmöglich iſt. Vom Mutterlande wurden ſofort bedeutende Verſtärkungen abgeſchickt, beſonders Artillerie und Necrdege. Die Verluſte ſpaniſcherſeits werden auf etwa 3000 ann an Toten, Verwundeten und Gefangenen geſchätzt. Nach Erklärungen des Kriegsminiſters trifft die Schuld an der Niederlage den General Sylveſtre, der einen Vorſtoß unternommen habe, ohne ſich mit dem Kommandeur von Melilla zu verſtändigen. Schiffer über die Lage. Der Reichsjuſtizminiſter Schiffer hat am Samstag in Remſcheid auf einer Veranſtaltung der beutſch⸗ demokraliſchen Partei eine Rede gehalten, die an die Adreſſe der Entente gerichtet war. Schiffer hat darauf hinge⸗ wieſen, daß die deutſche Regierung„von der Wucht der Er⸗ eigniſſe hinweggefegt“ werden muͤſſe, wenn Frankreich ſich mit der Aufrechterhaltung der Sanktionen und mit der Zu⸗ teilung Oberſchleſiens an Polen durchſetze. Der Juſtizminiſter hat ganz recht, wenn er bemerkt, daß die Vernichtungspolitik, die Frankreich treibt, nicht nur zum Ruin Deutſchlands, ſon⸗ dern auch Europas führen müſſe. Falſch ſcheint es uns nur zu ſein, daß auch Herr Schiffer wieder die Auffaſſung abgelehnt hat, als werde das Kabinett Wirth von ſich aus die Konſe⸗ quenzen ziehen, wenn in der Frage der Sanktionen und in Oberſchleſien Gewalt und Ungerechtigteit triumphieren ſollten. Offenbar legt das Kabinett Wirth Wert darauf, eine ſolche Auffaſſung in den Ententeländern zu zerſtreuen. Es beſchränkt ſich auf die Erklärung, daß es nichts dagegen werde machen können, wenn gegebenenfalls die Entwickelung über es hinweggehe. Dieſe Politik verzichtet in ihrer Zaghaftigkeit auf den beſten Trumpf. Es wäre zweifellos viel wirkſamer, wenn die Männer des Kabinettes Wirth ganz offen erklärten, daß ihnen ohne die Aufhebung der Sanktionen und ohne eine gerechte Entſcheidung in Oberſchleſien die Erfüllung des Ulti⸗ matums, das ſie ja als ihren Lebenszweck betrachten, unmög⸗ lich ſei, und daß ſie deshalb unbedingt ihr Amt quittieren müßten, wenn ſich die Vorausſetzung ihrer Unterwerfung unter das Ultimatum nicht erfülle. Eine Regierung, die der Entente ſo willfährig iſt, wie die des Herrn Dr. Wirth, hätte wirklich allen Grund, dafür auch eine Ge genleiſtung zu beanſpruchen. Sie hat das Recht, ein„Entweder Oder“ zu ſprechen. Und ſie könnte damit viel mehr erreichen, als mit Andeutungen, die man in Frankreich ſchließlich doch nicht vernſt nimmt. Zum Skreik in der Aheinſchiffahrt. In den 1 5 Nachmittag in Duisburg und Mannheim abgehaltenen Arbeitgeberverbände haben ſich dieſe bereit erklärt, den am Samstag, den 23. Jult in Eſſen formulierten Schiedsſpruch anzunehmen unter der Vorausſetzung, daß ſeitens der Arbeitnehmerſchaft am Mittwoch morgen die Arbeit wieder aufge⸗ nommen wird unter den im Schiedsſpruch enthaltenen Bedingungen. Der Verband der Maſchiniſten und Heizer Orts⸗ gruppe Mannheim, teilt uns mit, daß geſtern auf allen Rhein⸗ Die ſechs Matties Roman von Jgna Maria. 48 Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Theres verbeugte ſich lächelnd. Aus der Seitenkuliſſe kam der Theaterdiener mit einem köſtlichen Roſenbukett von langſtieligen, ſüßduftenden roten Roſen und überreichte es der bertte ſch die Enthuſt angſam leerte ſich der Zu aum, die Enthuſias⸗ mierten klatſchten noch immer, die Matties mußte vor den eiſernen Vorhang! Theres ging mit erhöhtem Glücksgefühl in die Garderobe. Als ſie den Strauß niederlegte, fiel ein weißer Zettel heraus. „Meiner lieben Theres! Peterken.“ Mit ihren Roſen langte Theres in der„Traube“ an, Peter ſaß ſchon da. efteut! Die gehen mit r „Peterken, ich hab' mich ja ſo nach Köln, ſo ein aufmerkſamer Bruder! Sie blieben zuſammen, bis es Zeit war, zur Bahn zu Nöhede Theres wollte den 2 nellzug benutzen.„Auf Wiederſehen in Köln, Peterken,“ rief ſie im Abfahren, winkte ihm und meinte, wieder das Kind zu ſein, das letzten Abſchiedsgrüße gewinkt— Als Theres das zweite Mal in Hannover gaſtierte, hatte Zirkus Carce ſchon ſein Zelt abgebrochen, Theres war der Liebling des Publikums geworden, ihrer„Gilda“ lauſchte ein ausverkauftes, begeiſtertes Haus. Der folgende Morgen beſe ſie in das Harzdorf, das ſie als Vierzehnjährige verlaſſen. Von Northeim ab mußte ſie Bummelzug benutzen. Zur frühen Morgenſtunde warteten auf den kleinen Dorfbahn⸗ öfen nur wenig Reiſende. In Catlenburg ſtieg ſie aus. Er⸗ taunt ſah der nbeamte hinter ihr her, was wollte die eine Dame wohl hier? Draußen wartete der Omnibus. Es war ein herrlicher Tag, die Sonne te auf das Dorf herab, trotz der kahlen Bäume ein letzter Herbſttag, obwohl man ſchon November ſchrieb. Der Kutſcher war über den einzigen Fahrgaſt wenig erbaut.„Am Kirchhof will ich ausſteigen,“ rief Theres dem u und ſtieg ein. m Zuckeltrab ging es durch die morgendlichen Dorf⸗ ſtraßen, die von ſchnatternden Gänſen und aufgeregt gackern⸗ den Hühnern belebt war, vorbei an der Domäne und der Mühle, über die Brücke auf die breſte Landſtraße. Mit aterken die m Behagen atmete Theres die friſche, kräftige ——** 40— eeeeee werde. Die genauen Verluſte der Spanier ſind noch nicht ſtationen die Abſtimmung über die Annahme des Schiedsſpruches ſtattgefunden hat. Darnach wurde der Schiedsſpruch mit übergroßer Mehrheit angenommen. Die Heizer und Maſchiniſten ſind bereit, unter den im Schiedsſpruch enthaltenen Bedingungen die Arbeit Mittwoch morgen wieder aufzunehmen. Trotzdem ſcheint der Wiederbeginn der Rheinſchiffahrt in Frage geſtellt, da wie uns der Transportarbeiterverband, Abt. Vinnenſchiffahrt, Deckperſonal ohne Bewilligung der eingereichten Lohnzulage unter keinen Umſtänden bereit⸗ iſt, ſeinerſeits ebenfalls die Arbeit wieder aufzunehmen. Deulſches Reich. Geheimrat Trimborn f. EBerlin, 26. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Staats⸗ ſekretär a. D. Geheimrat Trimborn, der Vorſitzende der Zentrumsfraktion des Reichstags und der deutſchen Zentrums⸗ olgen der vor einiger Zeit operiert worden und 10 jetzt den Ua N reitag in Operation erkegen. Die Beerdigung findet am ſeinem Wohnort in Unkel am Rhein ſtatt. Die neuen Steuerpläne. EBerlin, 26. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die neuen Steuerpläne haben ſich inzwiſchen zu Vorſchlägen ver⸗ dichtet. Dieſe Vorſchläge werden zum erſten Male am 28. Juli das Reichskabinett beſchäftigen und dann dem Reichs⸗ rat und dem Reichswirtſchaftsrat zugehen. Die Lohndifferenzen im Buchdruckgewerbe. ONB. Koblenz, 26. Juli. In einer für Scd abend einberufe⸗ nen Verſammluag des Verbandes deutſcher Buchdrucker, Ortsverein Koblenz, wurde zur Streikfrage Stellung genommen. Nach langer Debatte wurde einſtimmig beſchloſſen, die Entſcheidung des Tarif⸗ ausſchuſſes in Berlin abzuwarten. Weiter wurde an dem Verhalten der Kölner Kollegen ſtarke Kritik geübt und deren voreiliges, eigen⸗ mächtiges Handeln verurteilt. Bolſchewiſtenfrechheit in Berlin. 7 Kürzlich hat die Moskauer Sowjetregierung ſich in einer diplomatiſchen Note über angebliche antibolſchewiſtiſche Aktio⸗ nen beſchwert, die in Berlin von dem ruſſiſchen Oberſt Frey⸗ berg betrieben werden ſollen. Schon das war eine eckheit, wenn man keinen ſchärferen Ausdruck anwenden will. Denn bei der ungeſcheuten Bolſchewiſtenpropaganda, doie die Mos⸗ kauer Regierung von ihrem Berliner Hauptquurtier aus be⸗ treibt, hätte ſie wirklich allen Grund,*. ſtiſt zu verhalten und Beſchwerden zu unterlaſſen. Nun iſt aber ein paar Tage ſpäter bei dem genannten Oberſten ein Einbruch verübt wor⸗ den, bei dem ruſſiſche Bolſchewiſten unter der Maske deutſcher Kriminalbeamten Papiere und Akten„beſchlagnahmten“, d. h. denn doch das deutſche Gaſtrecht auf das Schlimmſte miß⸗ brauchen und die Frechheit auf den Gipfel treiben. Hoffentlich wird dieſen Sendlingen der Sowjet⸗Republik das Handwerk gründlich gelegt. Bayern und die Pfalz. Die Trockenheitsſchäden in der Pfalz. ONB. München, 26. Juli. Der Wirtſchaftsausf des Bayer. Landtags führte heute die Beratungen der Anträgg die Maßnah⸗ —5 gegen die Folgen der Trockenheit und gegen die Verſchleude⸗ ung der Viehbeſtände in der Pfalz fordern, zu Ende. Die pfäl⸗ 59 Abgg. Mattil, Hölck(Mittelpartei) und Brenneiſen(B..⸗ .) ſchilderten e die troſtloſen Verhältniſſe in der Pfalz, wo ſeit ibn Mai kein Regen mehr ge⸗ allen ſei. Die Folge ſeien aſſenverkäufe von Vieh ns Rheinland. Auch die Mäuſeplage ſei ſehr groß und habe über die Hälfte der Ernte vernichtet Andere Abgeordneten brachten ähn⸗ liche Schilderungen aus Franken vor. Nach eingehender Ausſprache wurden gemeinſame Anträge einſtimmig angenommen, die die Re⸗ gierung beauftragen, den Verhältniſſen entgegenzuwirken, daß die Grasflächen, Weidemöglichkeiten und aubnutzung in den Staatsforſten reſtlos zur Futtergewinnung freigegeben werden ſollen. Streu auf Staatsfeldern iſt in ausgiebigem 85 abzugeben. In den ſtaatlichen Forſtgewinnungs⸗Weiden ſoll Forſt zu Streu⸗ wecken hergeſtellt und zu billigen Preiſen verkauft werden, 201 ei gemeinſamem Bezug von Heu, Stroh und Forſtheu durch die Landwirte billige Fracht bei der Reichseiſenbahnverwaltung als Notſtandstarif zu erwirken. Die Anordnungen zur Führung von Viehſtandsverzeichniſſen ſind für die Grenzbezirke mit Wirkung vom 1. Auguſt aufzuheben. Ein Antrag der Bayer. Mittelpartei, für die Notſtandsaktion einen Betrag von 10 Millionen Mark bereit zuſtellen, wurde zurückgezogen, um dem Ausſchuß Gelegenheit zu Rechts und links als Abſchluß von langen Länderſtreifen dunkle Harzberge und darüber glasklarer, blaßblauer, weiter Himmel. Nie war ihr die Schönheit hier ſo zum Bewußtſein gekommen, als 15 Ein Ochſengeſpann rollte vorüber, der Lenker rief dem Kutſcher ein Scherzwort zu. So zuckelten ſie gemächlich und ohne jede Eile die Landſtraße entlang. Dies iſt ſchon Lindauer Gemarkung, frohlockte Theres. Da ſah ſie auch das Weghaus — der Omnibus bog in die kahle Lindenallee. Die Gärten zu beiden Seiten des Weges ſahen trübſelig und abgeerntet aus. Hier und da blühte eine verſpätete, bunte glh 25 es leuchtete vom kahlen Roſenſtrauch eine pralle agebutte. Endlich hielt der Omnibus. Der Poſtillon, der ſie offen⸗ bar für eine Fremde hielt, forderte zehn Pfennige vor.„Ich bin hier bekannt, Albert,“ lachte Theres,„oder ſeid Ihr ſtädtiſch geworden?“ Er 15 die feine Dame verdutzt an.„Ich habe mich vertan, Fräulein.“ Theres klinkte die niedere Lattentür auf und ſchritt auf den Die breitäſtige, ſtarke Buche hatte mit ihrem Blättergold dicht die Wege beſtreut. Eifrig ſcharrten brave Haushühner nach Wunderdingen. Der bunte Hahn ſchlug die Flügel und krähte in den köſtlichen Morgen. Auf ſolchem Dorffriedhof zu ſchlafen, dachte Theres, „muß ſchön ſein, hier iſt Ruhe.“ Immergrün und Herbſtaſtern bedeckten neben kahlen Roſenſträuchern die Gräber. Sonnenſtrahlen huſchten über die Goldſchrift der grauen Marmorſteine. Jos Matties Name leuchtete Theres hell entgegen. Warum mußteſt Du von uns gehen, wo wir Mutterken ſchon verlieren mußten—— Könntet Ihr doch ſehen, daß Eure Kinder echte Matties geworden ſind! Und ſie ſah wieder den grünen Wagen auf der Wieſe ſtehen und das ganze kurze Kinderglück.— Mutterken lebte noch, Klein⸗Anneken war geboren, und dann der Tag, an dem das erſte Grab geſchaufelt wurde, und dann, als die furchtbare Nachricht vom Tode des Vaters eintraf.——— Theres verließ den Kirchhof und ſchlug den Weg ein nach Lindemanns Hof. Kolonial⸗ und Spezereiwaren Auguſt Lindemann, las ſie, ehe ſie die Stufen zur Tür nahm. Das Haus iſt ja um⸗ gebaut, wunderte ſie ſich. In dem kleineren Schaufenſter prangten neben Wichsbürſten und Schuhbändern klebrige Zuckerbonbons, Muskatnüſſe und Vanilleſtangen. Werner Breuers Kaffeeerſatz lockte und Maggi⸗Suppenwürze. r. klinkte die Tü 5 rillte die Klingel d Ein—— Aaelnee Made mitteilt, das f partei iſt geſtern abend 8 Uhr geſtorben. Abg. Trimborn war geben, ſich ſpäterhin angeſichts der finanziellen Tragweite noch⸗ mals mit ihm zu beſchäftigen. Streik in der Metallinduſtrie. OMB. 26. Jull. Die Arbeiter der Metall⸗ induſtrie ſind in den Streik getrelen. Die ſämtlichen Werke werden tillgelegt. Es handelt ſich um Aufbeſſerung der Stundenlöhne. Keine Neuwahlen für die Lehrerräte. ONB. Speyer, 26. Juli. Das Kultusminiſterium hat an die nachgeordneten Stellen eine Verfügung über die Lehrerräte gericgt Darnach iſt mit Rückſicht auf den dem Reichstag zugegangenen Ent⸗ nes Geſetzes betr die Beamtenvertretungen, durch das auch die Bildung der Lehrerräte an den Volksſchulen beeinträchtigt wer⸗ den kann, verfügt worden, daß für 1921 keine Wahlen für die Lehrerräte ſtattfinden, dieſe vielmehr bis auf weiteres über den 1. Januar 1922 hinaus amtieren. Die Verfügung erſtreckt ſich auch 11 die Bezirks⸗, Stadt⸗ und Kreislehrerräüte und den Landeslehrer⸗ at. ONRVB. St. Ingbert, 26. Jull. Der Lehrerverein Homburg⸗St. Ingbert hat vor kurzem der Lehrerkammer für das Saargebiet die Mitteilung gemacht, daß ſeine Mitglieder auf die Tätigkeit der Kammer fur ihr Teil und daß der Verein die durch ſeine Vermittlung gewählten Mitglieder aufgefordert hat, ihre Mandate nlederzulegen. LCetzte Meldungen. Die Chriſtlichen Gewerkſchaften und die Lage im Saargebiel. ONB. Saarbrücken, 26. Juli. Auf einer Revierkonferenz der Gewerkſchaften Chriſtlicher Bergarbeiter gab der Gewerkſchafts⸗ führer Kühnen einen Ueberblick über die Lage im Saargebiet. Die augenblickliche Streikſtimmung führte er auf die mit Einführung der Frankenwährung zuſammenhängende Lebensmittelteuerung zurück. Er lage nichts Neues, wenn er die Regierungskommiſſion darauf aufmer 1 machen, in Zukunft mehr den wirtſchaftlichen und eeg Verhältniſſen Rechnung zu tragen, ſonſt würden ſeht chlimme Dinge in die Erſcheinung treten. A WSB. London, 26. Juli. Im Unterhaus wurden auf eine Relhe von Anfragen ſeitens der Regierungsvertreter olgende Antworten erteilt: Etwa 85 Proz. der cusgelleferten deut chen Tonnage ſi England zugewieſen. 1 350 000 Tonnen britiſchen und alliierten Firmen, etwa 65 000 Tonnen ehemals feindlichen Firmen über⸗ wieſen worden.— Lloyd George ſagte, er hoffe bald in der Lage zu ſein, eine Erklärung über die ſriſche Frage abzugeben. Dies werde geſchehen, ſobald es ausgeſchloſſen ſei, daß der erfolgreiche Verlauf der Verhandlungen durch eine ſolche Erklärung geſtört wer⸗ den könnte. Lloyd George fügte hinzu: Preſſe über die Bedingungen ſolle man legen, denn die Berichte, die man geleſen haben, ſeien unkorrekt ge⸗ blleben.— Vottomlen fragte, ob der briliſche Botſchafter in Ber⸗ lin angewieſen worden ſei, Schritte zu unternehmen, um ein Ent⸗ weichen der deutſchen Kriegsverbrecher zu ver⸗ hindern. Harmsworth verneinte dies mit dem Bedeuten, die Regierung ſei nicht der Meinung, daß dies erforderlich ſel. Heule vormittag wird unter dem Vorſitz des Königs ein Kronrat ab⸗ — 8 nach ihm findet im Unterhaus eine Kabinetts⸗ ung ſtatt. WB. Prag, 26. Juli. Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preß⸗ büro meldet aus Warſchau, der polniſche Miniſter des Aeußern, Skirmut, erklärte in einer Preſſekonferenz, die An⸗ kunft des tſchecho⸗lowakiſchen Handelsminiſters Hotowec er⸗ öffne Ausſichten auf klare Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Staaten, was durch den Abſchluß von Verträgen im September zum Ausdruck gelangen wird. Er betonte weiter keinen beſonderen W wakiſch⸗polniſchen Politik herausgeriſſen werden könne. vernehmen gleichlautend ſein. WB. Wien, 26. Juli. Die von An ehörigen der ehemali Kriegsflotte geplante Liſſafeier zur unter Admiral Tegethoff über die italieniſche Flotte wurde von kommuniſtiſchen Elementen geſprengt, die in ihr eine monarchiſtiſche Kundgebung erblickten. Der am Liſſadenkmal niedergelegte Kranz wurde von den Kommuniſten zerriſſen. Die 95 Ordnung wieder her. c. Baſel, 26. Juli. daß ein neuer Schritt der 171— Regierung in Paris und beim Völkerbund gegen die erwendung farbiger Truppen im beſetzten Gebiet erfolgt iſt. chen mit krauſen, rotblonden Haaren, die in Sonnenbeleuch⸗ tung 0 ſchimmerten, richtete ſeine mandelförmigen brer 2 fragend auf die fremde, elegante Käuferin. „Kann ich Frau Lindemann ſprechen?“ Theres— Anneken an; das wurde ein wenig verlegen:„ Augenblick.“ Berta Lindemann kam, behäbig, in ſtrahlender Ge⸗ ſundheit. „—— Theres——2“ Die ſtand aber ſchon hinter der Ladentheke und küßtte die Erſtaunte. „Anneken,“ rief Berta aus der Tür,„fixl“ Anneken atemlos eintrat, nahm die„feine Dame⸗ ſie in den Arm und küßte ſie und ſtrei ich fortging, warſt Du drei Jahrel“ Du endlich einmal gekommen biſtl Nein, ich hätt' Bich mehr gekannt!“ 5 Sie gingen ins Wohnzimmer, Anneken mußte die gurn Familie zuſammenrufen. Auguſt Lindemann, mit aue; ſtattlichen, rotblonden Schnurrbart, begrüßte die Schwäge. herzlich. Jetzt kommſt Du aber nicht ſo ſchnell wieder fon, Theres. Denn wollen wir mal gleich frühſtücken.“ 4 Wieder tat ſich die Türe auf, herein traten zwei kugel runde Buben— echte Lindemanns.„Joſef und ohangen⸗ ſtellte Berta ſtolz vor,„nach unſerm Vater und der 1 mannsfrau, die doch mit Vornamen Johanna hieß.„Jos, können wir ihn nicht rufen, Du weißt ja, auf dem Lande „Und das iſt unſer Hildchen,“ Anneken präſentierte 4 nicht ganz Zweijähriges,„nach Mutterken genannt, Hilpchſe iſt aber eine Matties und ein liebes Kind. Theres belo die Zukunft des Hauſes Lindemann, zum größten Stolz te 1 Eltern. Die Ladenklingel ſchrillte, Anneten huſch inaus. „Iſt der Laden nicht läſtig?“ fragte Theres. 1 „Ach nein. Weißt Du, Mutter ſtarb ſo plötzlich am 950 ſchlag und vermachte mir alles, da habe ich ihr Geſch 11 auch übernommen und weitergeführt. Ehrlich geſtanden, hlt. der erſten Zeit meiner Ehe hat mir der Laden ſehr geſchen So ein Geſchäft bringt ganz nett Geld ins Haus, die Kunden ſind alle mit herübergekommen, und Anneken die ſo flink im Haushalt, da kann ich im Laden ſein. 1 Schwiegermutter iſt ein halbes Jahr nach Hildchens Gehn? geſtorben. Das nächſte Mädchen ſoll ihren Namen trageg 5 „Theres hat ſich aber gar nicht verändert,“ demeeif 4 Auguſt Lindemann,„wie gefällt Dir denn die Singer“ Kommen denn da immer genug Leute?“ 1 Fortſetzung folgt.) 188 Handelsübereinkommen könne nur mit dem politiſchen Ein⸗ rinnerung an den Siexg ollzei ſteilte ſchließlich die (Eig. Drahtber.) Echo de Paris meldet, Uund als der uf die Miktellungen den den Standpunkt der polniſchen Regierung, daß der Handel⸗ vertrag nicht aus der Geſamtheit der Fragen der tſchecho⸗lo⸗ e ſie:„Liebes Anneken, als Anneken umarmte ſie herzhaft.„Theres, wie on. 1 ArrSgrce 77 Abß0 ⁵˙ ⁵ ⁵CNMNmm᷑⁊ĩVĩ..«˙‚—?.. FDree, Errerrrrre SSSg ggoerege ———ů—— — 8 „Dienstag, den 26. Juli 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 340. Wirtſchaftliche Fragen. Landeskreistag. 80 Tu. Freiburg, 25. Juli. Am Samstag fand hier ein andeskreistag ſtatt, zu dem ſämtliche Kreisausſchüſſe 5 11 Kreiſe Badens Vertreter entſandt hatten und den der orſitzende des Kreisausſchuſſes Freiburg, Landtagspräſident 55˙ Kopf leitete. Erörtert wurde zunächſt die gemeinſame urderung der Haustierzucht mit der Badiſchen Landwirt⸗ chaftskammer und die Wohlfahrtspflege. Hierzu wurde eine diaſchließung angnommen, in der zum Ausdruck kommt, daß waltebohlfahrtspfleg e am beſten durch die Selbſtver⸗ 10 tungskörper(wie es die Kreiſe ſind) ausgeübt wird; um miruber eine einheitliche Baſis zu erhalten, ſoll das Arbeits⸗ miſterium alsbald eine Konferenz im Einvernehmen mit reisverwaltungen zur Beſprechung der Wohlfahrtspflege ſtr erufen. Weiter wurde erörtert das Befahren der Kreis⸗ uun en und Kreiswege mit Laſtkraftwagen. Es ge⸗ Verrer ein Antrag zur Annahme, der eine Ueberwachung des Haf ehrs und eine Erweiterung der ſtaatlichen und privaten aftpflicht fordert. Die Mitwirkung der Kreiſe bei der Gennbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürforge durch ſchlſeßbrung von Beihilfen wurde durch Annahme einer Ent⸗ erſt eßung dahin klargelegt, daß eine ſolche Unterſtützung in d bie Aufgabe des Reichs und der Einzelländer iſt und gehz ieſe Unterſtützungen nicht zu den Aufgaben der Kreiſe 8 77 Der Landeskreistag befaßte ſich ferner mit der den Salſtandshilfe, die ihren Zweck voll erfülle, mit der atzungen der landwirtſchaftlichen Winterſchulen und mit bände rbung der Staatsdotation an die Landarmen⸗Ver⸗ Forſch(Kreiſe). Zur Frage der Beitragsgewährung an das we Aungsinſtitut für rationelſe Betriebsführung im Hand⸗ Au im Karlsruhe verhielten ſich ſämtliche Kreiſe mit einer znahme ablehnend. St⸗ädtiſche Nachrichten. Strandbad und Lebensgefahr. eluchen Herren RA. Dr. Moekel und Stadtbaurat a. D. Perrey 8 uns um Aufnahme folgender Zuſchrift: warrt der Mittagsausgabe des„Generalanzeigers“ vom 8. Juli 1921 in Sen Mutter, welche anſcheinend ſelbſt ein Kind durch Extrinken durch verloren hat, andere Eltern vor der 1 5 Kindern Schon des Baden in offenem Flußwaſſer drohenden Lebensgefahr. in ofßenen öftern iſt in der hieſigen Preſſe auf dieſe, durch das Baden Gerioh en Flüſſen entſtehende Gefahr, insbeſondere bei dem zu einer warn 11155 vieler Volksgenoſſen gewordenen Strandbad im Neckar, hingewieſen worden; aber ane der auch wieder in die Unteahre durch ſolches Baden ſich häufenden Unglücksfälle 2 nen Fnterzeichneten ſich veranlaßt, öffentlich vor dem Baden im offe⸗ 2. und insbeſondere im Neckar zu warnen. Das ſteil ab⸗ dhein h fer und die infolge der Rückſtauung des Waſſers von dem bieten er bis zu einer Tiefe pon 6 Metern ausgehöhlte Flußſohle Padendeimtüchiſche und ſchwere Gefahren für Leib und Leben der Ufer nicht welche, vom wirbelnden Waſſer erfaßt, ein ſchützendes ungeei 8 mehr zu erreichen vermögen. Kein Strand iſt zum Baden baracen eter als der hieſige Neckarſtrand. Die Errichtung von Bade⸗ iſt desh b übrigens bei Hochwaſſer überflutet werden würden, worden auch wohl von der zuftändigen Behörde nicht verfügt A herrſch, unſeren Tagen iſt es eine Notwendigkeit, daß die Selbſtbe⸗ diele e Bevölkerung als eine Ergänzung der Staatshilfe die deshalh en im öffentlichen Leben zu beſeitigen hilft. Wir bitten Ruf an 758 die freundliche Unterſtützung der Preſſe, welche dieſen 215 enölkerung befürwortend zur öffentlichen Kenntnis ingen Meie. Iſt dieſe ganze Baderei wirklich auch nur eines der ahr enleben, deren Verluſtziffer für das vorige und dieſes wenden ner Höhe von ca. 80 angenommen werden muß, wert? Wir wußtſei uns deshalb nochmals an die Einſicht und das Pflichtbe⸗ deherrſch unſerer Bevölkerung mit der dringenden Bitte, durch Selbſt⸗ dlüten ung dieſe ganze Gewohnheit des Neckar⸗Strandbadens in den es Neckars zu verſenken. Neitet gez. Perrey. 8 dieſem öffentlichen Appell iſt folgendes zu bemerken: Das keilgen. ade“ Baden im Nhein und Nechar läßt ſich nicht mehr be⸗ dmg dde Aufforderung in der Preſſe, die ſich nach dieſer Rich⸗ ird es 0 iſt, weil völlig zwecklos, Platzverſchwendung. Dagegen Strandbadſſere Aufgabe ſein, nach Kräften dazu beizutragen, daß das Der aufoneleben für Nichtſchwimmer möglichſtriſikolos wird. das Necarttſame Beobachter wird ſchon wahrgenommen haben, daß quentie mtrandbad ſeit wenigen Wochen nicht mehr ſo ſtark fre⸗ sgefu 5 wie früher. Die Bevölkerung hat ganz von ſich aus Floßhaſen uden, daß die Strandbäder an der Rheininſel und im nen Lonntad gefahrloſer als der offene Neckar ſind. Am vergange⸗ 1010 Pe war das Strandbad an der Reißinſel von mindeſtens Audtsfall vlanen beſucht und trotzdem iſt kein einziger tödlicher Un⸗ kannte nties ommen. Wohl gerieten mehrere Perſonen in die be⸗ Hoſſent. aber ſie konnten, wie gemeldet, glücklich gerettet wer⸗ zung. 2 ich gelangt recht bald eine Warnungstafel zur Auf⸗ Raut das fer aungefährlichtten iſt das Strandbad im Floßhafen. Hier bört Es 1 ganz allmählig ab. Von Untiefen haben wir nichts ge⸗ Sonntags 1 auch noch niemand ertrunken, obwohl auch dieſes Bad 8 wilbe tauſenden bevölkert wird. Wir hoffen zuverſichtlich, Iränkt wir Baden im Neckar nach und nach immer mehr einge⸗ rt, daß 75 Jeder Vorſichtige wird den Neckar meiden, wenn er lahrloſer b 25 der Rheininſel und im Floßhafen bequemer und ge⸗ Warnungen en kann. Mer ſein Leben nicht achtet und trotz aller 5 die Fol ſich immer wieder an gefährliche Stellen begibt, der hat ſür plaldiert ſelber zuzuſchreiben. Es kann deswegen auch nicht on„werden, daß das wilde Baden vollſtändig eingeſtellt ir„einem Verbieten oder gar behördlichen Einſchreiten arnicht ſprechen, weil ſich derartige Maſſenanſamm⸗ Sn zerſtreuen laſſen. Die Behörde hat ſich bisher wir nicht randbäder gekümmert. Wir hoffen, daß es ſo bleibt, orm imünſchen, daß die Polizei eines ſchönen Tages in aſſer liegt. Ein Spritzregen. 5 Der Himmel hat ein wenig Erbarmen gehabt erfendsen Scene Der Städter, dem die Mittagsſchwüle oche en Schweiß aus allen Poren trieb, der Landmann, W Ge. um ſeine mühſam gebaute Ernte bangte, atmete wend balle Negen 1 Ühr trübte ſich der Himmet ein ünder Weſt⸗ vſchlag fialen delken uſammen und unter Blitz und Don⸗ welfer Jahlreichee die erſten Regentropfen, erſt langſam, dann leen. nen er auf die durſtige Erde. Die Bäume hoben ihre lelsund reckten ſich und die Menſchen, die auf den eſ Sommerkleidung von Schatten zu Schatten ohnun en auf gten ikren Lauf und ſuchten ihre ſchützenden Kaſen, und fie Die Fenſter öffneten ſich, um die Regenkühle ein⸗ 5 der fo⸗ vdig lauſchte nan dem lang entbehrten melodiſchen ſeine jallenden Re de di e getrübt. gentropfen. Aber gar bald wurde die 5 8 ſc t. Der Regen wurde immer pärlicher, im Weſten grei chon wieder die dur e Bläue des Weltenraumes 0 0 ſich der En brennende Sonnenball A hatte. dede Wolkennetz, das ihn für eine Viertelſtunde ver⸗ r Hoffnung auf einen ergiebigen, Menſchen, Tiere enden Landregen war getäuſcht worden. Es war ten Sn Spritzregen, mit dem der Weltenbeherrſcher —25 une die durſtigen und gedrückten 5 Mannheim iſt entrüſtet über unſere Meteorologen. 0 vorausgeſagte Regen? Dieſe Frage ſchwebt auf aller Lippen. Wir Tu. Die evangeliſche Candeskirche darf am den 26. Juli auf das erſte Jahrhundert ihres Beſtehens zurückblicken. Bis 1821 gab es in Baden Lutheraner und Reformierte, ſodaß in man⸗ chen kleinen Dörfern zwei Pfarrer ihres Amtes walteten. Einen wichtigen Schritt zur Union, d. h. zur Vereinigung, tat Großherzog Karl Friedrich im Jahre 1807, indem er die oberſten Behörden der beiden evangeliſchen Konfeſſionen vereinigte. Nachdem in Preußen 1817, dem Jahre des Reformationsjubiläums, die Union zuſtande gekommen war, drängten viele Gemeinden, namentlich in der Pfalz, die Kirchenregierung, auch in Baden die Vereinigung der Luthe⸗ raner und Reformierten zu vollziehen. Nach eingehenden Bera⸗ tungen wurde von Großherzog Ludwig eine Generalſynode in die Karlsruher Stadtkirche einberufen, die vom 2. bis 28. Juli 1821 tagte und am 26. Juli die Unionsurkunde unterſchrieb. Die kirch⸗ liche Feier der Union fand am 26. Oktober ſtatt. In der badiſchen Landeskirche wird der Gedenktag der Union am 6. November feier⸗ lich begangen werden. Dz. Bekämpfung der Ruhr. Der Schularzt einer Gemeinde, in der im vorigen Jahr die übertragbare Ruhr in heftiger Weiſe epidemiſch aufgetreten iſt, hat in ſeinem Jahresbericht hervorge⸗ hoben, es ſei nach den dabei gemachten Erfahrungen für die Zukunft dringend wünſchenswert, daß die Schule bei den erſten Anzeichen einer epidemiſch auftretenden Ruhr ſofort geſchloſſen werde, da die übertragbare Ruhr unter den Kindern beſonders viele Opfer fordert und die Kinder zur Uebertragung der Krankheit nicht un⸗ weſentlich beitragen. Das Unterrichtsminiſterium hat aus dieſem Anlaß erneut darauf hingewieſen, bei den erſten Anzeichen einer epidemiſch auftretenden Ruhr ſich unverzüglich mit dem Bezirksarzt wegen Schließung der Schule ins Benehmen zu ſetzen. Wie Brände durch Selbſtentzündung entſtehen können. Von der Generalagentur einer Feuerverſicherungsgeſellſchaft wird dem Stuttgarter„N. Tageblatt“ geſchrieben:„In dem Schaufenſter einer Stuttgarter Drogerie entſtand ein Brand durch Selbſtenzündung. Es wurde überſehen, den Tuchvorhang— Rolländen ſind nicht vor⸗ handen— zuzuziehen. Am Tage darauf, es war ein Sonntag, ſchien die Sonne direkt auf das Schaufenſter. Hinter dieſem waren u. g. Parfümfläſchchen mit geſchliffenen Glaspfropfen und Zahn⸗ bürſten aus Celluloid ausgeſtellt. Durch die Spiegelung der Sonnenſtrahlen durch das Schaufenſter auf die Glaspfropfen wurde eine große Hitze erzeugt, wodurch ſich die Celluloidzahnbürſten von ſelbſt entzündeten und die ganze Schaufenſterauslage in Brand ſetz⸗ ten. Der Schaden wurde teils von der Gebäudeverſicherung, teils von der betreffenden Geſellſchaft vergütet.— Es dürfte dieſer Fall bei den gegenwärtigen heißen Tagen eine Warnung für ſolche Ladenbeſitzer ſein, die leicht brennbare, hauptſächlich zur Selbſtent⸗ zündung neigende Waren in ihren Schaufenſtern ausgeſtellt haben. *Der heißeſie Tag ſeit menſchengedenken war mit 49 C. in der Sonne und 38 C. im Schatten der geſtrige. Heute morgen um 8 Uhr ſtand das Thermometer ſchon wieder auf 25 C. Ganz Wo bleibt der können ſie nicht beantworten, weil wir die Vorausſagen nicht ſchreiben und deshalb nur die preßgeſetzliche Verantwortung auf uns nehmen. Ein Bezieher unſeres Blattes, der den Artikel im geſtrigen Abendblatt über die Waſſernot geleſen hat, teilte uns heute morgen mit, daß die Fontaine des Springbrunnens auf dem Paradeplatz noch nicht abgeſtellt iſt. Wir nehmen an, daß das Waſſerwerk den Wink verſteht. Die Stadtverwaltung muß im Waſſereinſparen mit gutem Beiſpiel vorangehen. *Erkrunken iſt geſtern abend beim Baden im Neckar der 27 Jahre alte, verheiratete Heizer Paul Götzmann. Frau und Kinder waren Zeugen des bedauerlichen Vorfalles, der eine erneute Warnung für alle diejenigen iſt, welche die Tücken des Neckars nicht kennen. Die Frau fiel in Ohnmacht und mußte in einem Auto dewußtlos weggeſchafft werden. vereinsnachrichten. pp. Der Polizeibeamtenverband Badens veranſtaltete geſtern nachmittag eine gutbeſuchte Verſammlung, in der Polizeihauptmann Ruſſch⸗ über Standesfragen ſprach. Polizeihauptmann Ruſch, der erſt in den letzten Jahren zum Polizeidienſt übertrat, will die Pelitik ſtreng vom Polizeidienſt geſchieden wiſſen und iſt der Anſicht, daß ſich die Arbeits⸗ verweigerung nicht mit dem Beamtenverhältnis verträgt. Wenn man der Regierung zeigen wolle, daß die Polizeibeamten zu nieder eingeſetzt ſeien, ſo könne dies am beſten durch äußerſte Pflichterfüllung geſchehen. Er hat gute Erfahrungen damit gemacht, daß er für jede Dienſtſtelle von etwa 30 Köpfen einen Vertrauensmann beſtellte und dann mit dieſem Vertrauens⸗ mannkörper alle Dienſtfragen von Bedeutung beſpricht, ihm übergeordnet iſt dann noch ein ößköpfiger Beamtenausſchuß, der entſcheidend Stellung nimmt. Die Organiſation ſoll nach der Anſicht des Redners Erziehungs⸗ dienſt leiſten. Die Schulung der Polizeibeamten laſſe viel zu wünſchen übrig, ſie ſollte eingeſtellt ſein auf den Gedanken, daß der Polizeibeamte Ratgeber ſein müſſe und in erſter Linie dazu da ſei, Vergehen und Ueber⸗ tretungen zu verhüten, nicht aber, möglichſt viele Meldungen zu machen. Nach ſeiner Auffaſſung empfiehlt ſich als Bildungsgang: Oberwachtmeiſter⸗ prüfung, Prüfung für den unteren Verwaltungsdienſt,—3 jähriger Aus⸗ bildungskurſus, der ſich auf allgemeines u. Fachwiſſen erſtreckt, dann Prü⸗ fung für den Kommiſſars⸗ u. mittleren Verwaltungsdienſt. Zum Schluß für die Begabteſten u. Gefördertſten Hochſchulkurſe mit der Möglichkeit zur Ver⸗ wendung im hohen Verwaltungsdienſt. Redner hält es für richtig, daß überhaupt alle Beamten mit dem Exekutivdienſt bei der Polizei anfangen und dann den erwähnten Bildungsgang durchmachen. Aber nicht einver⸗ ſtanden erklären kann er ſich damit, daß an den Polizeiſchulen Offiziere als Lehrer verwendet werden, die einen vierteljährlichen Kurſus durch⸗ gemacht haben. Der Polizeidienſt ſei doch etwas ganz anderes als der Militärdienſt. Im weiteren trat der Redner für Beſſergeſtaltung der Anſtellungs⸗ und Verſorgungsbedingungen bei der grünen bezw. grauen Volizei und für Anſchluß der Kriminalbeamten an die blaue Polizei ein. Er glaubt, daß die Beſoldungsordnung viel günſtiger für die Polizeibeamten wäre, wenn nicht die gegenſeitigen Eiferſüchteleien beſtanden ätten. veranſtaltungen. Künſtlerfheater„Apollo“. Der Schwank„Der Regi⸗ mentspapa“, der geſtern zur Erſtaufführung gelangte, iſt nicht beſſer als„Die Scheidungsreiſe“, die wenigſtens noch durch einige zugkräftige muſikaliſche Schlager aufgeputzt war. Die Hand⸗ lung von Unwahrſcheinlichkeiten, an den Haaren herbeige⸗ ogenen Verwechslungen und manchmal recht faden Witzeleien. mil Wieſinger, der Burſche des Lts. v. Rainer, verlobt ſich mit der Schwiegermutter ſeines Herrn und Gebieters. Im dritten Akt ſieht die Braut Clementine, geb. v. Gall, verw. Birkemeier, ein, daß ſich der Bräuterich nicht kultivieren läßt und daß Oberſt Graf Rammingen bei weitem beſſer zu paßt. Die Aufführung war mittelmäßig. Man merkte, daß ſich die meiſten in ihren Rollen nicht behaglich fühlten. Auch Carl Blaß hätte aus der an ſich nicht undankbaren Partie des Burſchen noch en t machen können. Richard Keßler und Heinrich Stobitzer zeichnen für den Text ver⸗ antwortlich und Viktor Holländer hat die gut klingende Muſik bei⸗ geſteuert. Das ſchlechtbeſetzte Haus zeigte ſich bei den Geſangs⸗ einlagen wieder am dankbarſten. 5 Die UA.⸗T.⸗Lichlſpiele bringen in ihrem dieswöchentlichen Spielplan zwei Dramen von hervorragend ſtarker Handlung. Das Erſte betitelt ſich„Aus den Akten einer anſtändigen 1 au“ nach dem bekannten Roman von Hedwig Hard. Eine Ge⸗ allene wird durch die Liebe emes edlen Menſchen eine anſtändige Frau, allein eine Zeugin ihrel Vergangenheit taucht auf und ver⸗ ſucht mit allen Mitteln, die Anſtändige wieder in den Su ipf zu⸗ rückzuſtoßen. Vor Gericht ſtellt ſich die Göttin der Gerechtigkeit vor die unſchuldig Angeklagten und„Veritas vincit“: die Wahrheit ſiegt. Das 2. Drama„Ein Nachtbeſuch in der Northern⸗ bank“ gibt den hervorragenden Künſtlern: Grit Hegeſa, Her⸗ mann Vallentin und Paul Richter(Wien) Gelegenheit, in einem intereſſanten Detektivfilm ihr ſtarkes Können zu zeigen. Zuſam⸗ mengefaßt kann man wohl ſagen: Es wird hier ausnehmend gute Filmkunſt geboten. 5 Stimmen aus dem Publikum. Das Stkrandbad an der Reißinſel. Bezugnehmend auf die geſtrige Notiz im Mittagsblatt des „Gen.⸗Anz.“ über das Strandbad an der Reißinſel betr., halte ich es für eine Pflicht der verehrl. Stadtverwaltung baldmöglichſt eine Warnungstafel oder Boje an der gefährlichen Stelle an⸗ bringen zu laſſen. Die Unkoſten hierfür ſtehen in keinem Verhält⸗ darf. die ganz ungewöhnliche Hitze und Dürre an. nis zu der geſundheitlichen Wirkung, die das Strand⸗, Licht⸗ Luft⸗ und Sonnenbad auf Tauſende Mannheimer Bürger und Bürger⸗ innen ausübt. Alt und Jung erfreut ſich dieſes billigen Genuſſes und ſcheui nicht den großen Hin⸗ und Rückmarſch zu dieſem idylliſchen Bade. Wer Mitlionen für Hallenbäder und Kranken⸗ häuſer ausgibt, hat ſicher auch noch—200 Mark für eine War⸗ nungstafel übrig. ir glauben, daß es nur dieſes Hinweiſes be⸗ rf. Mehrere Strandbeſucher. Aus dem LCande. Schwetzingen. 28. Juli. Bei der geſtern abend ſtattgehabten Bürgerausſchußſitzung, die von 45 Mitgliedern beſucht war, ſtanden 5 Gegenſtände auf der Tagesordnung. Zunächſt wur⸗ den Ergänzungswahlen für den Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe und die Abhörkommiſſion vorgenommen. Die Wahl fiel auf Schriftſe:er Karl Dörſam bezw. Zigarrenarbeiter Chriſtian Ueltzhöffer. Dem zweiten Punkt der Tagesordnung, Feſtſetzung der Mahngebühren für ungerechtfertigte Schulverſäumniſſe an der Volks⸗ ſchule auf 2 Mark bis 5 Mark wurde zugeſtimmt. Auch die weitere Vorlage, Neufeſtſetzung der Mahngebühren für öffentlich⸗rechtliche Geldforderungen nach der geſetzlichen Staffelung, fand einſtimmige Annahme. Die neue Begräbnis⸗ und Friedhofordnung wurde eben⸗ falls einſtimmig genehmigt Der Antrag der.V. Morlock und Genoſſen, baldtunlichſt den obligatoriſchen Leichenhallenzwang ein⸗ zuführen, hatte bei der Abſtimmung 30 Befürworter und 15 Gegner. Ein Gegenantrag des Zentrums wurde mit gleichem Stimmen⸗ verhältnis abgelehnt. Zum Schluſſe der 1ſtündigen Sitzung wurde der für das Jahr 1920%/1 erhobene Umlageprozent⸗ ſatz von.10 Mk. wie folgt ausgeſchieden in a. Hauptumlade von .56 Mk. entſprechend 8 5 des Geſetzes vom 27. Mai 1920 und b. Nachtraasumlage von 54 Pfg. entſprechend§ 3 des Geſetzes vom 23. Mai 1921. * Kekſch, 25. Juli. Geländet wurde am Samstag abend im Rhein die Leiche des 61 Jahre alten Sebaſtian Krupp von hier. Der Ertrunkene war längere Zeit magenleidend. Tu. Karlsruhe, 26. Juli. In der Nähmaſchinenfabrik von Haid und Neu kam es bei Ausſchlacken einer Feuerung zu einer Gasexploſion, durch die ein Teil des Gebäudes in Brand geriet. Infolge des Eingreifens der Feuerwehr konnte eine weitere Aus⸗ dehnung des Brandes verhütet werden. Der Schaden beträgt 5000 Mark. Leider wurden mehrere bei dem Keſſel beſchäftigte Heizer und Hilfsarbeiter mehr oder minder ſchwer verletzt. Die Ver⸗ letzten wurden mit dem Krankenauto in das Städt. Krankenhaus verbracht. Aus der Pfalz. Großer Waldbrand in der Weſtyfalz. ONB. Homburg, 26. Juli. Einer der größten Waldbrände, die die Weſtpfalz erlebt hat, brach geſtern nachmittag in den Staatswaldungen zwiſchen Homburg und Kaeshofen aus. Fünf Feuerwehren aus der Nachbarſchaft und hundert franzöſiſche Sol⸗ daten bemühten ſich, das in der Nacht weit ſichtbare Feuer zu löſchen. Der Brand dauert an. Aus der Umgegend non Kaiſerslautern wird ebenfalls ein Waldbrand gemeldet. Sportliche Rundſchau. eru. * Regaktatermine 1922. Neu feſtgeſetzt ſind: der 11. Juni 1922 5 Regatta, und der 20. Juli 1922 Mannheimer Re⸗ gatta. Waſſerballſpiele. Das Vorſpiel um die deulſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft und ugleich das Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft fand am abend im Luitpoldhafen in Ludwigshafen zwiſchen dem letztjährigen deutſchen Meiſter Nikar“⸗Heidelberg und den Schwimmverein Eßlingen ſtatt. Nach intereſſantem Spiel, das bei Ablauf der normalen Spielzeit mit:0 Toren unentſchieden ſtand, gewann Nikar nach 2maliger Spielverlängerung mit:0 Toren. Nikar Heidelberg wird nun am nächſten Sonntag in Mainz beim ſüddeutſchen Kreisfeſt in einem weiteren Vorrundeſpiel gegen den weſtdeutſchen Meiſter, den Barmer Schwimmverein antreten. Das Endſpiel findet anläßlich der deutſchen Meiſterſchaften am 13. und 14. Auguſt in Leipzig ſtatt. FJußzdball. * Im Endſpiel um die deu ochſchul⸗Fußballmeiſterſ das in Poido zwiſchen—— und der verſität Freiburg überlegen mit:0 Toren niſchen Hochſchule Hannover ausgetragen— ſtegte ne Unk⸗ Neues aus aller Welt. — der Bratwurſtkrieg. Wenn die Geſchichtsſchreiber nur woll⸗ ten, ſo kann die deutſche Geſchichte fortan zu dem Kartoffelkrieg von Anno 1778 auch einen Bratwurſtkrieg verzeichnen, den ſich mancher nach Urſache und Verlauf mit Vergnügen merken wird, der das beim Kartoffelkrieg weniger genau und gern tat. Der neue Krieg iſt in Bad Blankenburg in Thüringen ausgebrochen. Er wurde entfeſſelt durch einige Kurgäſte, auf deren Beſchwerde hin kürzlich die Polizei das Dünſte verurſachende Braten von Würſten auf den Straßen verbot. Dieſer Angriff auf ein geheiligtes Thüringer Herkommen entfachte helle Empörung⸗ Eine Eingabe der Fleiſcherinnung veranlaßte fetzt die Stadtver⸗ ordneten, das Bratwurſtröſtverbot probeweiſe wieder aufzuheben. Wenn es bei dieſer Probe darauf ankommt, ob gelegentlich ein Kurgaſt am Dunſt der Bratwürſte erſtickt, ſo werden vor die Blankenburger im Recht bleiben, die ſagen, der gute Geruch in dem ihr Badeort bisher geſtanden habe, könne durch den guten Geruch ſeiner Bratwürſte nicht verdorben werden — Kleine Chronik. Von der Brucke an der Ellinghauſer Straße in Dortmund ſprang ein unbekannter Mann in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Kanal Seine Leiche hat bisher nicht geborgen wer⸗ den können.— Ein Dienſtmädchen, das in Vierſen ſchtaf⸗ wandelnd auf das Dach eines Hauſes geſtiegen war, ſtürzte, als man es anrief, ab und fond bei dem Sturze ſeinen Tod. Man fand es auf der Straße mit gebrochenen Gliedern.— Zwei Kaſſen⸗ diener der Allgemeinen Elſäſſiſchen Bank ſind nach Unter⸗ ſchlagung von 2800 000 Mark flüchtig geworden.— Bei einer Segelpartie auf dem Rhein bei Bonn, die ein Ehepaar unter⸗ nommen hatte, fiel die Frau über Bord. Der Mann, der ſie zu retten ſuchte, ertrank. Die Frau konnte gerettet werden. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruße. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) 85 8 Juft⸗ 15 druck 5 8 85 Be⸗ 8 RichtStört, S aekangen Wertheim—— 80 leicht am. 0 Königſtuhl563761.6 S0O leicht walnl. 0 Karlsruhe.127 763.4 S fleicht baltr 0 Baden⸗Baden 213762 1 S0 leicht waltl. 0 Villingen 715 764.2 SW leicht weſtl. 0 Feldberg. Hof 1281656 9 8ſleicht weln. 0 St. Blaſten 1780— O fleicht Kal.] 0 Badenweſler—— S fleicht m o Allgemeine Wilterungsüberſicht. Wieder zieht das nördliche Tiefdruckgebiet vorüber, ohne die Witterung Mitteleuropas weſentlich zu daueri n einzelnen Gegen · den liegen die Morgentemperaturen bereits bei 26 Grad. Die ſtärk⸗ ſten Hitzgebiete liegen an der ſädfranzöſiſchen Mittelmeerküſte, über Weſtdeutſchland und Sachſen. Eine weſentliche Aenderung ſcheint immer noch nicht bevorzuſtehen. Vorausſichiliche Witterung bis Mittwoch, nachts 12 uhr: Heiter, nur vereinzelt Gewitter, ſehr heiß. 7 20 ece v — 4. Seite. Nr. 340. Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 26. Juli.(Drahtb.) Die Börse eröffnete den heutigen Verkehr in fester Haltung. Die Stimmung am Devisenmarkt war nervös bei anziehenden Preisen. Einzelne Spezialpapiere konnten aus den lebhaften Käufen Ge- Wimne erzielen. In erster Linie gilt dies für Harpener, die auf große Interessenkäufe um weitere 20% gesteigert wurden, 650, auch Rheinstahl stärker gefragt. Die übrigen Montan- lagen ruhiger, aber fést; Oberbedarf bei erster Otiz 315. Elektrizitätswerte waren vorwiegend fest, doch blieben die Kursveränderungen in geringen Grenzen; Lah- meyer, 288, wurden reger umgesetzt; A. E. G. stellten sich 2% höher. Chemische Scheideanstalt, Holzverkohlung und Elber- kelder Farben setzten höher ein. Sonst sind die Umsätze in Ba d. Anilin, die sich wenig veränderten, bescheiden. Höchster Farben notierten bei erstem Kurs 340, Elektron Griesheim 351, minus%. Im freien Verkehr war größeres Geschäft bei anziehenden Kursen. Es Wurden ge- Bannt: Mansfelder Kuxe 5275, Hansa-Lloyd 151—153, Rastatter Waggon 399, Neckarsulmer 401, Benz 34, Chem. Rhenania 555 und Stoewerwerke 333. Auslandswerte fester, be- sonders Mexikaner. Deutsche Petroleum lebhaft, ca. 820 bis 829. Bemerkenswert war wieder die rege Nachfrage nach Brauereilaktien. Ferner blieben gesucht: Berlin-Frank⸗ kurter Gummifabrik, Chamotte Annawerk und Schuhfabrik Herz und Leander. Im weiteren Verlaufe konnte die Befestigung auf den meisten Gebieten weitere Fortschritte machen. Rhein- stahl stiegen auf 580. Zellstoff Aschaffenburg und Gummi- Warenfabrik Peter lebhaft. Waldkof 555, Daimler fester, 254—275. Der Schluß der Börse gestaltete sich fest. Privatdiskont 34½. Festverzinsliche Werte. 8 5 N Sebgtrbeg ven 1ũLs 5⁰ h6 haanl..50 50⁰0% Sohutrged. von eeee eeee eeeeeee eeee %—⁰ d0. 69.30 89.25 4% von 1917—:——.— 30% do. 76.28 78.25 v. 1919 80.— 79.95 5% f. ftelohg-Schatzanl. 100. 10 100.— 4% Sayr. Aplös.-Hents—.—..— 4½% W. u. V. do. 99.50 99.90 4% Hannheſm—.——.— 4½% I. Relchssohatzanl.—.—72.50 450˙6 Hannbelm 1914——1—— 5% Preub. Sohatranwels...— 4% Darmstadt—— 1—— 40% do. 68.—.— 4% Nalnz 77.50—.— 4% Freusisohe Koneei 71.25 70.28 4% Wesbaden—— 3574—.* 7*—.——.— 4% Pforzbelm—.——.— 3½% Preüslsche Konsoie 50.— 69.0) Auslandlsehe. 3% u0. 28.78.—4½% Oest. St.-f. v. 1913 21.— 28. 4% Bad. Antelhe von 1919 81.—61.—4 /. do. Sohatzanwels. 28.—— 3¼%% Badische Anleihe 68.— 67.50 4% do. Goldrente 32.— 52.— 30% do. von 1888.——.— 4% ddo, einheltli, Rente—.——— 4% Bayer. Elsenbahnanl. 78.——.— 4% Ungarische goldrente.28 32. 35 do.. 83.20 4% do. 8t.-Rte. v. 1810——— 3%(Bayr..-Anl. du. 63.40—.— 3½% do. St.-Rte. v. 1897——— 4% Bay.-Ffälz. Ele-Frlor.—.——.— 4% furk. Sagdad.! ene eee —.„ do. 88.——.— 4% d0. Anleihe 1905—.——.— 4% ſessen von 90 u. O870.25 68.—5% Hex. am. um. 485.— 180.— 75 abgest. 62.2061.50 4% do. Bold von 1904—.—8³2.— 3% Hessen 54.1033.90%/% gelech. Honopol 4% Skohs. St.-Anl. v. 19—.——. 1 olhe 67 eeee % do. Ronte 80.— d8.—%% Silderrente——. 4˙% Würitenb. K. Jeis 28.80 77. 5% Rumän. am. 1% 188.— 188.— 4% Frankfurt a. U 85.— 85.0 4¼% am. Gold 122 50 121.50 4% Festburg—.——.— 4% am. fenten-Verw. 133.— 133.— 4% hHeidelberg.—%% irrig. Anleſbe 182.— 4883.50 4% Karleruke 90.——.— 18% Tebuantepeo 473.— 470.— Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 2. 28. 20. 2. Badische Bank 285.— 382.— Srown, Bov,& 00.—— Berliner Handelsges. 149.0 8—.——2——— — A 28. 301.50 Jl elebir.-ges, nanm. 284.— 28. D. Effekt.- d. Weohzelb. 50.25 150.— Sobuckert Nuraperg 236.— 294.50 Deutsode Verensbank 14d.50141.— Slemens à Halske de— Disdonto-desellsch. 23— 282.50 Lolgt 4 Heefiaer Dresdner Bank 213.— 213 60 Smalll.& Stanzu 5 Hetallb. u. Metall-des. 335.— 339.75 dummiw, Peter 290.— 18 Hatlonalbk. f. Deutschl. 183.50 183.— fleddernh. Kupferwerk 454.— 2 720 Oester. Oredit-Anst. 37.— 35.— Junghans Gebrüder 200.— Pillzisohe Bank 150.— 158.————— 1800.0 1800.0 —.——.—rederfabrik Spler———— ——2—.——.—TLedersecke Hothe 578.— 380.— Rhelnische Creditbank—— 169.— 40. Sugd. ingbert. Hheinlsohe Hyp.-Bank———.—e. Splohsrz 385.— + Sudg. Sodenkredltb.—.——— Lalzmuübte Ludwigeh.——.— Südd. Olsgonto-des. 288.— 233.— Kaschlnenfabr. Kieyer 277.— 278.50 Alig. Dtsch. Greditbanx 195.75—.— d. Badenia.— 32.— Bayr. Bod. Cr. Wazb———— do. Badlsobe Ourlach 42— 130.— Weobsolh.—.——IDaimlermotoren 200l.— 282.50 Baimer Hankvereln 188.— 160.— 5 ler Zwelbordoken 370.— 381.— 2 rkopp—.——.— 75. 5 Basohfaonfpr. Ehungen 419.—419.50 Deutsche Hypotdenb. 144.50.— dio. Eisenaoh 220.78 e Uderses Bank—.——— daemotor Deutz 400.—.— Franki. Ayp.-Bank—.——.—ritzner, Durlach 340.— 575.— Aiteid. Oreditbank 158.— 185.— falds neu Münmasoh. 229.—. 7 Mlendg. Vereinsbank 193.80.———25 92 8a9.75 8.—uxsohe industrie en en, —— 1— feele. A. Ken, 20.— 418.— ö W, ee 5 —Sohnelipr. Franken— Altien. er. Deutsghe r..—.— Back. Ber*. aubst.———.1 Forzellan Wessel 409.— 772.— Buderus Elaenw. 394.—385.—Pf. Fulyerfabr. inghert—.———.— Deutsob-Lux. Bergw. 390.— 300.— Sohuhfabr. Herz 290.— 300. Felsenklroh. Zergwerk 400.—402.80 Sellindustrie Wolff 389.— 31.— Harpener Bergbau 610.— 850.— Spleg. u. 8 580.—584.50 Kaſſu. Achersſeben 379.50 379.75 Els. Bad. Wollif. 515.——.— Kallw. Westeregein 579.— b84.— Splnnerel Ettiingen—.—12.— Mannesm.-Rhr.-Werke 571.90 678.—] Kammgarne plnn. Kals. 480.— 433.— Odergonl. EIsenh.-Bei. N0.— 314.0 Teicotw.——.—800.— do. Elsenind.(Caro) 270.—275.— Uhrenfhr. Furtwangen 385.— 370.— Fhönix Bergbau 380.—31.— Verlagsanst. Otsok. 423.— 130.— V. Kön.- u. Laurahlltte 350.—— Waggönfabelk Fuohs 610.— 510.— Congordis Bergb.-dl.—.——.—] Zeiistoffabr. Waldbot 54.—— 550.— Rk. Braun-Kohl.—— 1—= Tusckerfabrik, Bad. 419.78 420.— 470, e —Asch. Zellet. u. Paple.—— a80 200.— gieleiſte l. Fab.(s 488.— 487.— Transport-Aktlen. Binding 206.80 283.— Sohantun 350.——.— Kempf ee eee do. aeees—.—1—.—[Lalnzer Rrauerel—.——.— Hamb.-Am. Paketfahrt 124.—172.— Farkbrausrelen——.— Rarddentsoher LIoyd 182.—152.—] Rottenmeyer—10.— Oest.-Ungar. Staaiab.—.—1—.—Soböfferh. Bürghr. 2886.—'—.— Oest. Sudb.(Lomdd.)—.——.— ̈ 8 art er Wd— —.——.—heoh- u. Tlefbau—.— cce Farbenfabrlk Bayor 249.— 360.— Industrie-Aktien. Fbr. Woiler-ter-HNoer 321— 328.— Arun& Bilflnger 885.50 375.— Sabramm Laokfabr. 474.——.— MWayse 4 Fre 428.50 428.50 Uitramarin Fabrik—.——.— Löwenbrauerel Sinner.—12.—]Otsok. Eisenhandl. 300.— 308.— Eiohbaum Hannheim 230.—250.— Anglo-Cont.-Auano 470.— 479.— Sobwartz-Storohen 270.—270.— Lloht und Kraft 239.— 240.— Oementw. Heldelderg 449.—449.— Reln. dehh. u. Sch. 340.— 347.— Badlsche Anllin 405.—404.50 Gelsenk. gubet. 50.— 518.— D. g. u. Slb. Soh. A. 688.50666.— Hanfwerke Füssen 499.— 468.75 Th. goldsohmitt 741.—243.—] Ulrsoh Kupfer 302.— 404.50 Obem. Arleeh.-Elektr. 280.—381.— Frkf. Fok. u Wittek. 445.— 444.— Farbwerke Höchst 336.— 340.— Hoenus 274.50 373.75 V. ohem. Fabr. Hannk.—.———Vogtl. Hasoh. 372.——.— Okem. Fabr. Hühihelm—.—.—.—Kei. Dannkh. 205.— 282.— Holzverkokl.(Konst.) 490.—490.— Sobnelder& Hanan 276.— 274. Rüutgerswerke 38.— 438.— Sohuhfabr. Wessels 350.— 382.— Werke Aldert 640.— 649.50 Frünk.—.—— Süad. Drahtindustrle 263.——.— vonchm, Seli u. Kabe: 484.75 484.75 Allgem. Elektr.-Aes. 413.75 376.50] Steaua Romana—.——.— Bergmann W. 316.50 317.— Deuisenmarki. Frankfurt, 26. Juli.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr waren Auslandsdevisen nach fester Eröffnung abgeschwächt. Das Geschäft gestaltete sich uns icher. Im amtlichen Ver- kehr war die Haltung schwankend. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: England 281(amtlich 280), Frankreich 606(604½), Belgien 592(590), Amerika 7876 (78,4276), Holland 2445(24375), Schweiz 1285(1285), Italien VVVV/§ ˙mmkx ⁊ðᷣ Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) delsblaft des Nannbeimer Ceneral-Anzeiger Frankfurter Notenmarkt vom 28. Jull. geld Arlef geld Brief Amerikanlsche Hoten. 77.70 78.86Oesterr.-Ungar., alto“.——— Selgisks..384.50 567.50 Norwegisch's—.—1—.— Düänleche.—..— fHumänfsche 104.— 105.— Englisohe 279.25 279.75 Spanlsoche——.— Fränzüsische 24.50 597.50 SohwWẽEzer„„ 1278.80 1261.80 Holländlscne. 2488.50 241.50 Sohwedisohes. eee Italtenisonbe 337.50 340.50 Tsohecho-Slovak...28 100.28 Desterrelch abgest..30.80 Ungarischka 22.38 22. 85 Frankfurter Devisen. Amtlloh 25. Jull 28. Jull 25. Jull 28. Jut! Zeld Brlet Laeld I Brlef Geld J Brief Igeld! Brlet Holland 480.— 2485.— 1 440.—Morwegen. 100f. 20 1003.60— 8 1008 60 Belglen 591.40 392.80 579.40 890 Sohweden. 1591.40 f584.80 f1888. 40 f 591.60 60 Tondon 280.20 280.80 278.70 280.30 Helslagfors]. f24.30 125.29 Parlt 603 15 604.35 603.80 605.20 Mew Vork 77.92 78.08 78.34] 78.50 Sohndeis 1881 20 1200.80 f204. 70 f28.30 Mien, altes-. Spanien 860.— 801—. 904.. 996.—..-988l.abg].99 10.01.1.78 Hallen. bi0 341.30 340.80 24.60 Sadapest 28.47 28.8 22.22 24.28 Düänmartft 183.0 f1106.20 fl188.50 6181.20 Frag. 39.50 89.80 83.88.85 Die deutsche Baumwollversorgung. Einem Vortrag, den Professor Dr. W. F. Bruck- Gießen anläßlich der letzten Tagung der Neutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft in Leipzig Rielt, ent- nehmen wir folgende Ausführungen: „Die Lage des deutschen Marktes ist ungefähr folgende: Vor dem Kriege gingen etwa 27½ Millionen Ballen im Werte von rund 750 Mill. 4 in Deutschland ein, der Selbst- Jerbrauch der Industrie belief sich dabei auf 1,9 Mill. Ballen. Rund 1121 Millionen Spinn- und Zwirnspindeln liefen bei einer Arbeiterzahl van 375 000 Köpfen. Ausgeführt wurden dem- gegenüber an Halb- und Fertigfabrikaten Textilereugnisse im Werte von 576 Mill., also mehr als 5% der gesamten deut- schen Ausfuhr im Spezialhandel. Nach dem Bericht der Inter- nationalen Spinnervereinigung hatte die deutsche Spinnerei in dem Jahre, endend mit dem 31. Juli 1920, nur 355 977 Ballen amerikanische, 73 709 ostindische, 14 467 Ballen àgyptische und 40 758 Ballen anderer Herkunft verbraucht. Das ergibt eine Gesamtsumme von 484 911 Ballen, also nahezu eine halbe Million. Es entspricht dies ungefähr dem vierten Teil des Vorkriegsverbrauches der deufschen Industrie. Allerdings muß man jetzt die Spindelzahl geringer, auf 9,4 Millionen, an- nehmen, Was sich aus dem Verlust der elsaßi-lothringischen Industrie erklart. Der Baumwollverbrauch in der Saison 1. August 1920 bis 31. Januar 1921 weist eine Gesamtziffer von 393 000 Ballen auf. Auf alle Fälle drückt sich in diesen Zahlen eine Wiederbelebung der deutschen Konsum- und Kaufkraft aus, findet sich doch hier Baumwolle in Ver⸗ arbeitung, die dem deutschen Industriellen sehr teuer zu stehen kam, wie folgende Preisgegenöberstellung zeigt: Der Standardpreis für Baumwolle schwankte seit 1919 zwischen 110 und 17& für das Kilo. Jetzt liegen die Preise unge- fähr bei 18&. Gewiß kann man bereits von einer Besserung in den Ver- hältnissen der deutschen Baumwollindustrie reden, die infolge des jähen Preissturzes am Ende des vorigen und in diesem Jahre eingesetzt hat. Denn als die Baumwolle so hoch im Preise stand, verfügten weder der Fabrikant noch sein Ban- kier über die notwendigen Mittel, die teuren Preise für den Rohstoff anzulegen. Es ist zu bemerken, daß die Beschaffung von Rohbaumwolle damals zum weitaus größten Teil im Wege der Konsignationsverschiffung möglich war, weil sich hierdurch eine längerdauernde Bereitstellung von Zahlungs- mitteln erübrigte und sozusagen von der Hand in den Mund gelebt werden konnte. Wenn man bedenkt, daß in dieser Zeit, von Sommer 1919 bis Sommer 1920, das Vierzig- bis Hundert- fache für Baumwolle aufgewendet werden mußfte, so begreift man die Unmöglichkeit, Baumwolle in den früber als normal geltenden Mengen in Deutschland zu verarbeiten. Bei diesen Preisverhältnissen bedurfte eine mittlere Baumwollfabrik un- gefähr 100—150 Mill.& lediglich zur Aufbringung ihrer Roh- stoffe. Die einzelnen Betriebe sahen sich daher gezwungen, sich vollkommen umzustellen. Die Aktienunternehmen des Zweiges erhöhlen daher im vorigen Jahr ihr Kapital auf ein Mehrfaches, und ebenso haben die Banken ihre Kreditvor- schüsse an die Spinnereien um 50—100% erhöht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß in anbetracht dieser Verhältnisse und der Verkürzung des Arbeitstages von 10 auf 8 Stunden die Spinnereien vielfach nur Bankkredite erhielten, die gerade für 5 Ooder 30% ihrer Kapazität ausreichten. Pieser Zustand ist gewiſ besser geworden. Nach Erhebungen ist bereits die Be- schäftigung der Spinnereien auf 75—80% ihrer Kapazität in die Höhe gegangen, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß anstelle von 58 Stunden jetzt mit 46 Wochenstunden ge- rechnet werden muß. In der Weberei liegen die Verhältnisse nicht so günstig, dort ist die Kapazität zwischen 56 und 58%% ausgenutzt. as die Lohnverhältnisse anbelangt, so erhält der deutsche Textilarbeiter heute rund das Zehnfache von dem Lohne der Vorkriegszeit. Bei der Spinnerei beträgt die Lohnsteigerung 730, bei den Webern 790 und bei den Webe⸗ rinnen 932%. Inzwischen ist auch in der Verfassung der gan- zen Baumwollindustrie eine gewisse Umstellung erfolgt. Starke Konzentrationen in horizontaler Produktionsrichtung haben Platz gegriffen. Voran stehen dabei einige groſle Un- ternehmen Süddeutschlands und der Hammersen-Konzern in Osnabrück, die im Konzern Spinnereien, Webereien und Ver- edelungsbetriebe vereinigt haben. Auch das kommerzielle Moment hat starken Einfluß auf die Industrie gewonnen. Der Konzern der Häuser Gebrüder Simon Berlin, und Gebrüder Blumenstein geht hier voran. Ebenso sichtbar ist das Ein- dringen von Textilaltmaterial- und Abfallhandelshäuser in die Industrie im großen zu vermerken. Auch Warenhäuser haben sich industriellen Unternehmungen angeschlossen. Die Zukunft der deutschen Baumwollindustrie liegt bei der Unklarheit der äußeren und inneren politischen Kon- stellation verhüllt. Die Aufbringung der nöfigen Steuer- summen für das deutsche Budget und die Reparation werden auch die Geschicke der Baumwollindustrie lebhaft berühren. Gerade die reinen Betriebe, insbesondere die Webereien, wer⸗ den bei einer erhöhten Umsatzsteuer zum Teil ihre Lebens- fähigkeit einbüßen. Der Vorsprung der gemischten Betriebe ihnen gegenüber ist ein zu gewaltiger. N Diskonto-Gesellschaft, Berlin. Die.-V. hat am 18. Juli die Erhöhung des Kommanditkapitals um 90 auf 400 Mill. A4 beschlossen. Die alten Kommanditisten werden nunmehr im Anzeigenteil zur Ausübung ihres Bezugsrechtes bis ein- schließlich 15. August aufgefordert. Auf nom. je 12 000 4 Kommanditanteile können dreſneue zu 130% bezogen wer- den. Es können jedoch auch bei entsprechendem An- bezw. Verkauf von Bezugsrechtsspitzen 1000 und 1000 4 und 2000„ neue Kommanditanteile bezogen werden. In Mann- heim kann das Bezugsrecht bei der 5Sũddeutschen Dis- conto-Gesellschaft ausgeübt werden. Waggonfabrik Joseph Rathgeber, München. Das Unter nehmen erzielte im abgelaufenen Jahr 17,82(6,63) Mill. 4 Bruttogewinn. Für Fabrikationsunkosten wurden 4⸗62 Nigch Mill. 4, für Betriebsunkosten 2,87(1,11) Mill.& und für Hand- lungsunkosten 4,18(1,54) Mill. aufgewendet. Nach 0,18 (0,22) Mill. 4 Abschreibungen und 1,50 Mill. 4(0) Rück- stellung auf ein Werkerhaltungskonto betrug der Reinge- Winn.45(1,75) Mill. A, woraus 21%(14%) Dividende ———— ͤ——— ͥ—— auf die Stamm- und 6/% p. r. t. auf die Vorzugsaktien veriell Werden. Auf neue Rechnung werden.64(0,56) Mill. 4 vor- getragen. Die Bilanz verzeichnet 17,64(6,70) Mill. 4 Kre- ditoren und Anzahlungen denen 15,48(4,86) Mill. 4 Schulduef 10,43(0,26) Mill. 4 Bankguthaben und 10,93(9,60) Mill. Halbfabrikate und Materiallen gegenũberstenen. Das Aktieg kapital wurde auf 11 Mill. 4 erhöht. Die Reserve steht u .61(.69) Minl.& zu Buch. Das Unternehmen sei für de nächsten Monate voll beschäftigt. Das Ergebnis der Frühiahre-Weinversteigerungen in d Pfalaz. Unterm 2. ds. wird uns aus Dürkheim geschriebenn Die nunmehr beendigten Frühjahrs-Weinversteig“ rungen, die sich in diesem Jahre bis weit in den So hinein ausdehnten, gestatten jetzt, einen Rückblick auf deren Verlauf zu werfen. Man hat sich in Fachkreisen gewundent daß trotz der überaus reichlichen Angebote die Kauflust nicht abgeschwacht wWwurde, und das umsomehr, wenn man derück. sichtigt, daß das Weingeschäft in letzter Zeit im al. gemeinen nicht besonders lebhaft war. Am meisdel War der Jahrgang 1920 vertreten, dessen Weillweine sich größtenteils als sehr schön zeigten. Die Bewertung war; un serem gesunkenen Geldwerte entsprechend, in den m Fällen eine außerordentlich hohe. Die Rotweine konnten nu zum Teil untergebracht werden; zu Anfang wurden dies höher bewertet als gegen Ende der Versteigerungsperiode Es mußten eine Anzahl Fuder wegen zu niedriger Angebol' zurückgezogen werden, und sehr deutlich machte sich hier e Konkurrenz der roten Auslandsweine bemerkbar. Bei Versteigerungen zeigte sich, da das kaufende Publikum bei Auswahl der Weine sehr vorsichtig zu Werke geht und nach Art und Qualität die Weine bewertet. Dabei Wurde wenige Rücksicht auf die Namen der Versteigerer genommen, dalu aber um so größeres Gewicht auf die Qualität der Weine ge. legt. Wer Gelegenheit hatte, die einzelnen Versteigerun en zu besuchen, kam ohne weiteres zu der Ueberzeugung, gerade für das Beste größtes Interesse vorhanden War. 155 besondere kam treffend zum Ausdruck, daß die verschieden Uich begangenen Fehler einer zu frühzeitigen Lese bei 10 Ernte 1920 sich bitter rächten; die dabef erzielten Wein reichten bei weitem nicht heran an diejenigen, die aus Tra Spüterer Lese gewonnen waren. Die Anfangsnummern den ersteigerungen von Weinen spätgelesener Trauben stan oftmals qualitativ auf Hoöhe wie die Endnummern den Versteigerungen von Weinen, deren Trauben zu herbstet waren. Daran hat àuch die örtliche Herkunft Weine nichts geändert. Die gewaltigen Preisunterschiede sprachen hierzu eine zu deutliche Sprache. In all den Fälle Wo die Trauben spät geherbstet wurden, wurden Prete et zielt. die die betreffenden Versteigerer nicht vorausg dis hatten. Der Verlauf der Frühjahrsversteigerungen hat 1 Tatsache wiederum bestätigt, dal sich nur noch OQualiti weine behaupten können, und solche Weine werden ime Abnehmer finden, selbst auch in Zeiten eines mir Neckslch schäftsganges. Der pfälzische Weinbau kann mit Rücks n auf die hohen nur dann bestehen, wenn sich immer mehr auf die Erzeugung von Juslits weine n einstellt, wie dies die Resuſtate des weitavs gröllen —— der diesjährigen Weinversteigerungen deutlich gerelit aben. Die Wirkungen der ganktionen auf die pfälrische Behnbe industrie. In einer Entschlieſhung, die der Stadtrat rmecgen ebenso wie der Stadtrat der anderen größeren pfakris dhe Städte gefaßt hat und in der an die Reichsregierung W dringende Bitte gerichtet wird. in ihren Bestrebungen—5 Aufhebung der Sanktionen nicht zu erlahmen, sondern un— müdlich bei den Regierungen der Entente darauf hinzuwir daß die Sanktionen in ihrem ganzen Umfange in kürzesn Frist zurückgenommen werden, wird die verderblieh Wirkung des Rheinzolles auf die pfälzische Schu industrie, deren Hauptsitz Pirmasens iat, geschil. heißt u. a. in der Entschlielung: Be- Das lange Ausbleiben der in Bad Ems nachgesuchten fün willigungen hat bei der schwankenden Preisbildung ge⸗ manche Firma in Handel und Industrie groſlen Schaden tet bracht, Was ja ohne weiteres klar wird, wenn man bes im daß z. B. Leder innerhalb kurzer Zeit um 10, 20 und 307 en Preise stieg. Zu solch unerwarteter Preissteigerun komen⸗ noch die für die Schuh- und Lederindustrie nicht un Wafe den Zölle. Beides zusammen verteuert die fertige egenüber den rechtsrheinischen Fabrikaten nicht unerb ich. Solche Verteuerungen auf der einen und Verzögerun in Lieferung auf der anderen Seite werden auch ichen das Geschäftsleben der Stadt Pirmasens in empfi den, Weise beeinträchtigen. Erleichterungen können den Scha de⸗ der bevorsteht, nicht abwenden; nur die völlige Authebaus erl⸗ Sanktionen und der dadurch wieder mögliche ungehin die freie Verkehr kann eine Katastrophe verhindern. Werden Sanktionen nicht alsbald zurückgenommen, oder wird 1 auf ihrer ständigen Fortdauer bestanden, so wird wohl damit den Niedergang der Pirmasenser Schuhindustrie und ulre⸗ des gesamten Wirtschaftslebens der Stadt Pirmasens Ka halten vermögen. Eine nie dagewesene Arbeiteleeigkel ger die Folge sein, Ruhe und Ordnung können gestöft den Zum Schlusse der Entschließung heißt es: Es wird on he ungehinderten Zusammenhang mit dem rechtsrheini Deutschland Pirmasens ebensowenig zu existieren verm wie das ganze besetzte Gebiet. Waren und Harkta. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 26. Juli.(Drahtb.) Bei dringender N war die Haltung für Weizen wiederum fest, Wottge aben Roggenpreise niedriger eröffneten, im Verla böbereg etwas anzogen. Wintergerste ist in tätsware zu nn gock Preisen andauernd gefragt. Für Sommergerste werden nocch immer sehr hohe Preise verlangt. Von Hafer kommt wenig heraus. Für Mais besteht in Berlin eine Ar- starke Verbrauchsnachfrage; auch anderwärts wird deurder kikel lebhafter begehrt. Mais-Bezugsscheine im Brandenburgischen bis zu 7250 4 und anderwrärtente schen 68 und 69.50 gehandelt. Für e bleibt die Preisgestaltung bei knappem Angebot und Nachfrage fest. 34. Wolguktion 1n Bamberg. Die Wallauktien er 5 deutschen Wollverwertun-Genossense, vom 22. d. M. vyurde, wie dem„Fränk. Kurier“ berichtet au abgebrochen, weil die Grofindustrie nicht mebn ell nahmefahig Nar, Zum Aufwurf gelangten 3500 Ztr. Sch4% wolle und 6000 Ztr. aus Rückenwäsche. Für erstere 880 b5 1000—1450& pro Zentner bezahlt und für letztere 1870 5% 2800 4. Anfangs setzte das Geschäſt sehr 425 das 0. bald merklich abflaute und schlienlich mit dem Ab Auktion endete. Freigabe des tschecho-slowakischen Hepfenhandel 1. September soll der Hopfenhandel in der 1 vollständig freigegeben werden. Hoauptſchriftleitung: Dr. Friß Geldenbaum. A. Maderno; für Lokales und den ũ abenetr Aliale ig ber Iirteebegten:i fe Sealt.. Schönſelbder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Druck und Berlag Druckerei Dr. Oaaz, 5 55 G.. b.., Mannheim, 22 * F r//./· keſſeln 165. FaaeANS AATAAi oAi ————— eeer erere assSN. Dienstag, den 26. Juli 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 340. Aus der Welt der Techui? Dom Keſſelbau. Warum ſich im Süden Deutſchlands der Hochleiſtungs·Stell⸗ rohr⸗Dampfleſſel nur langſam Bahn bricht? Dipl.⸗Ing. Knott, Darmſtadt. 7 Die hohen Anforderungen, die heutigentags in modernen ampfkraftwerken an die Leiſtungsfähigkeit und Betriebs⸗ Ierzeit der Dampfkeſſel geſtellt werden, verlangen eine eſſelbauart, die aufbaut auf den mit den bisher bekannten des fteſſelarten des Ein⸗, Zwei⸗ und Dreiflammrohrkeſſels, mbinierten Zweiflamm⸗Rauchrohrkeſſels, ſowie des ſehr verbreiteten Zweikammer⸗Waſſerrohrkeſſels gemachten Erfah⸗ keſgen. Es galt alſo einerſeits die den bisherigen Dampf⸗ eſſeln anhaftenden Mängel und Nachteile ſtreng zu vermei⸗ en, andererſeits deren gute Eigenſchaften der neuzuſchaffen⸗ en Keſſelbauart ebenfalls wieder eigen zu geben. 25 Aus dieſen Erwägungen heraus und als grundſätzliche 5 obig angedeuteter Aufgabe entſtand als füngſtes und geſchrittenſtes Syſtem: der Steilrohr⸗Hochleiſtungskeſſel. ſch an ſollte nun meinen, daß ähnlich wie im übrigen deut⸗ 4 en Vaterlande, auch in Süddeutſchland das Verlangen nach e wirklich allen Anforderungen gewachſenen Dampf⸗ er von höchſtmöglicher Wirtſchaftlichkeit und Leiſtung 0 kleinſter Grundfläche und mit geringſten Geſamtbaukoſten in gemein 175 wäre. Dem iſt aber mit wenigen Ausnahmen ligder chemiſchen Großinduftrie und bei einigen fortſchritt⸗ men Elektrizitätswerken nicht ſo, und liegt daher die Ver⸗ 4 utung nahe, daß man in weiten Kreiſen dort den Steilrohr⸗ el und ſeine Vorzüge noch zu wenig kennt. Im Weſentlichen beſteht der Steilrohrkeſſel aus den Quer⸗ oder Trommeln und dem dieſe verbindenden Rohr⸗ em. Die Zahl der verwendeten Trommeln ſchwankt zwi⸗ en 2 und 5, der Durchmeſſer derſelben zwiſchen 900 bis kblech, um bei Längen von 2 bis 11 m. Die Trommelmantel⸗ e ſind entweder in der Längsnaht genietet oder nach einem 16 chwertigen und einwandfreien Sonderverfahren, das mit mitefterender, Flamme und nachherigem Ausglühen arbeitet, alle nander verſchweißt. Die— en Trommelböden ent⸗ gzatten die Mannlöcher und einen Teil der Armaturſtutzen und und mit den Mänteln durch doppelreihige Nietung verbunden. Ausf ie oben und unten liegenden Trommeln werden unter chaltung der beim Kammerkeſſel üblichen und umſtänd⸗ Baſſerkammern direkt durch die, die eigentliche Heiz⸗ einand enden zu Gruppen vereinigten Waſſerrohre mit⸗ variie er verbunden. Der lichte Durchmeſſer der Waſſerrohre E zert zwiſchen 60 und 88 mm, dei Wandſtärten von 3 bis ge und Längen von 4½ bis 7 m. der Wa nach der Zahl der Trommeln und der Gruppierung Sech 1 ohrbündel man dann von Zwei⸗, Drei⸗ bis roh strommelſyſtemen.— Man unterſcheidet ferner grad⸗ Vaf und krummrohrige Bauart, je nachdem eben die 5 en de in die cylindriſchen Trommelmäntel eingeführt „ Trommeln und Waſſerrohre bilden zuſammen den Keſſel⸗ Die Obertrommeln zweckentſprechend ſo auf Gerüſte rüft gelagert, daß der frei ſchwebend im hängt und dadurch insbeſondere die unteren Trom⸗ meln den verſchiedenen durch die Temperaturſchwankungen kervorgerufenen Längenänderungen ohne Zwang folgeleiſten wird 1, Durch Verwendung von 19 Waſſerrohren den deſes zwangloſe Dehnen des Keſſelkörpers noch entſchie⸗ Längdegünſtigt, indem die Rohre in den Krümmungen bei de Weunderungen zu federn vermögen und Spannungen in werde alzſtellen der Trommeln nicht in dem Maße übertragen n wie dies bei geraden Waſſerrohren der Fall iſt. Oberkeſf Einführung des Speiſewaſſers erfolgt in einem der gefüirteſſel und wird meiſt nach dem Gegenſtromprinzip durch⸗ den Tr. Der Dampf wird in den ſeltenſten Fällen direkt aus aufgeſe ommeln meiſt vielmehr durch ein Siebrohr aus dem men Wten Dom oder der Dampfſammlertrommel entnom⸗ Schlame. An der kieſſten Stelle der Untertrommel iſt der Kuktive ablaß angebracht und iſt durch entſprechende kon⸗ Keſſel im Airhbidung das Entſchlammen auch während der die aee iſt, möglich. der eizgasführung erfolgt faſt durchwegs in Richtung edenellanöbrbündel del Mehelennnnelkeſſen tunlichſt im die om, ausgenommen natürlich an den Wendeſtellen, wo zen mizgaſe die Rohrbündel ſenkrecht zur Nohrrichtung kreu⸗ duerſchniter; Auf richtige Bemeſſung der erforderlichen 55 für bdeſt e iſt weitgehendſt Rückſicht genommen und ebenſo 98 Entaſchungsmöglichkeit Sorge getragen. keſſels 550 em ſo in großen Jügen das Weſen des Steilrohr⸗ eigenen Buutert iſt, erübrigt es ſich nur noch kurz die ihm er. züge aufzuführen: ſamſte Ven der Regel ſehr hohe Feuerraum verbürgt wirk⸗ pündel webrennung und Wärmeabgabe an die Waſſerrohr⸗ Umlauf 0 in dieſen ein äußerſt 2 5 und lebhafter Leiſtung es Dampfwaſſergemiſches einſetzt, was höchſte an Menge und Beſchaffenheit des erzeugten Dampfes Das ſteilgeneigte Rohrſyſtem läßt lung von ipſpelöbildung im Inneren noch Flugaſchenſamm⸗ gewärtigen nßen zu, ſodaß keinerlei Heizflächen⸗Verluſte zu in ſo 5 ſind und die in den Heizgaſen enthaltene Wärme wird, daß e Maße zur Dampferzeugung herangezogen 5 5 e atſächlich eine von keinem anderen Keſſelſyſtem Wir 1 0 „ höchſte Ausnützung des Brennſtoffes erreicht ndlich de dieſem Grunde wird es auch ohne weiteres ver⸗ el ſein aß bei entſprechender Feuerführung der Steilrohr⸗ deigenſtungeföhigkeit ungemein raſch um Beträcht⸗ vermag. w de den ſteil gerichteten Rohren ferner freieſte Dampf⸗ g und Aufſteigen des Dampfwaſſergemiſches ohne ngsänderung und Stauung ſtattfindet, iſt auch, wie ahrung dies bewieſen hat, ein Anſetzen oder aſſer umſ lamm und Keſſelſtein auf den vom durch die Mezulken Heizflächen unmöglich. Hierdurch, ſowie 50 Iglichkeit die Flugaſche aus den Feuerzügen und ſehenen Schlat und Keſſelſtein aus der eigens hierfür vorge⸗ Jerden mmel während des Betriebes zu entfernen, Re gun dölelten größere Betriebspauſen zum Zwecke der i Steilro tig. Im Ge enſatz zum Kammerkeſſel finden Murndriſche Hrteſeel mit e Waſſerrohren nur ſtreng e werden ſchnitte Berwendung, Stehbolzen und flache 9 8 gunſtige grundſätzlich vermieden, wodurch überall dem Vorhergeſ d bei einer den auf⸗ e geſagten und bei einer de ktoenggen Kräften vollauf Rechnung tragenden 2 urchbidung fämtlicher Keffelteile dem Steil⸗ Feſti — aen mit 0 vorherrſchen, was betelll einen denkbar hohen Stand von Betriebsſicherheit verleiht. Als weitere Charakteriſtiken des Steilrohrkeſſels müſſen hervorgehoben werden: Seine raſche Betriebsbereitſchaft, Ueberſichtlichkeit und geringer Plaßzbedarf, ſeine große Ver⸗ dampfungsoberfläche, großer Waſſerraum, durch welchen Um⸗ ſtand dieſer Keſſeltyp auch für allerſchwerſte, mit ſtark ſchwan⸗ kender Dampfentnahme arbeitende Betriebe erfahrungsgemäß beſtens geeignet iſt. Endlich bleibt noch zu erwähnen, daß der Keſſel überall leicht befahrbar iſt und daher ein Auswechſeln aller etwa ſchadhaft werdender Teile ſtets in allerkürzeſter Zeit bewerk⸗ ſtelligt werden kann und aus denſelben Gründen eine ſehr lch il. innere und äußere Reinigung der Heizflächen mög⸗ ich iſt. Da es der mir zur Verfügung geſtellte Raum nicht ge⸗ ſtattet noch näher auf die Einzelausführung der verſchiedenen, heute gebräuchlichen Steilrohrkeſſelſyſteme einzugehen, ſo ver⸗ weiſe ich Intereſſenten auf die von der Hannoverſchen Ma⸗ ſchinenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft, vormals Georg Egeſtorff in Hannover⸗Linden herausgegebene Werkzeitſchrift, die: Hano⸗ mag⸗Nachrichten, in denen gerade über dieſe Fragen im Zu⸗ ammenhang mit den von dieſer Firma hergeſtellten, ſeit vier⸗ ehn Jahren beſtbewährten Hanomag⸗Steilrohrkeſſel, intereſ⸗ ſane Abhandlungen erſchienen ſind, die auf Wunſch vom Ver⸗ lag der Hanomag⸗Nachrichten koſtenlos abgegeben werden. Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß der Steilrohrkeſſel auch im Auslande insbeſondere: Amerika, England, Holland und Kolonien ganz bedeutende Verbreitung gefunden hat und hie wie überall, wo einmal eingeführt, ſich dauernder Beliebt⸗ heit erfreut und durch immer neue Nachbeſtellungen am beſten den unzweideutigen Beweis ſeiner Ueberlegenheit über die bisher üblichen anderen Keſſelſyſteme erbracht hat. Möchten dieſe Zeilen Anregung dazu ſein, daß auch im Süden Deutſchlands das Intereſſe und die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe ſich ernſtlich mit dieſer Frage beſchäftigt, denn nur dem Fortſchritt gehört die Welt. Das Weſen der Elektrizität. 1II Durch die Wechſelwirkung der Elektronen mit den Atomen bezw. Atomkernen entſtehen elektromagnetiſche Kräfte, die mit denen im Aether die ungeheuere Manigfaltig⸗ keit der elektriſchen Erſcheinungen bewirken. So ſind in den Iſolatoren, z. B. Glas, die Elektronen wie durch elaſtiſche Kräfte an die Atome im Glas gebunden. Dringt jetzt ein Lichtſtrahl, d. h. eine Welle elektriſcher Kraft, in das Glas, ſo werden die Elektronen in Mitſchwingungen gebracht, und aus der theoretiſchen Unterſuchung dieſer Schwingungen laſſen ſich die Geſetze der Optik herleiten. Wird umgekehrt das Glas intenſip erhitzt, ſo geraten die Elektronen von ſelbſt in heftige Bewegungen, jetzt gehen von ihnen elektromagne⸗ tiſche Wellen, d. h. Lichtſtrahlen, aus. Auf dieſe Weiſe wird der ganze Mechanismus des Leuchtens klargelegt. In den Leitern dagegen, in Metallen, denkt man ſich die Elektronen vollſtändig frei beweglich. Sie können in den Zwiſchenräumen der Metallmoleküle überall hineilen und werden nur durch ihre gegenſeitigen Zuſammenſtöße ge⸗ hemmt. Jede elektriſche Kraftwirkung beeinflußt die Geſamt⸗ bewegung der Elektronen, ſie erzeugt den elektriſchen Strom und durch die vermehrte kinetiſche Energie der Elektronen die Wärmewirkung desſelben. Endlich gibt es Körper, wie Eiſen, Nickel uſw., in denen Elektronen noch die Atome umkreiſen. Dieſe rotierende Be⸗ wegung erzeugt magnetiſche Kräfte, ſo daß derartige Moleküle wie kleine Magnete wirken und damit die Grundlage zur Theorie des Molekularmagnetismus liefert. Den Zuſammen⸗ hang rotierender Elektronen mit magnetiſchen Kräften erklärt eine ſehr merkwürdige Erſcheinung, die 1896 von Zeemann beobachtet wurde, und die geradezu die Hauptſtütze der Elek⸗ tronentheorie geworden iſt. Der Gedankengang für die Er⸗ klärung dieſer Erſcheinung, Zeemann Effekt genannt, iſt fol⸗ gender: Wenn ein leuchtender Metalldampf oszelliernde Elek⸗ tronen beſitzt, ſo muß ein ſtarkes Magnetfeld die Oszillation derſelben, alſo die Natur des ausgeſtrahlten Lichtes beein⸗ fluſſen. Und das Experiment zeigt tatſächlich, daß das Spek⸗ trum des Lichtes ſolcher Dämpfe durch den Magnetismus in eigentümlicher Weiſe, aber genau nach den Forderungen der Theorie, beeinflußt werden. Am auffallendſten waren die Erfolge der Elektronen⸗ theorie im Gebiete der ſogenannten elektriſchen Strahlungen. Die Kathodenſtrahlen, welche entſtehen, wenn ein ſehr ſtark verdünntes Gas elektriſchen Ladungen ausgeſetzt wird, ver⸗ halten ſich Punkt für Punkt ſo, als ob in ihnen ein dauernder Strom ausgeſchleuderter Elektronen vorhanden wäre. Hier treten uns alſo die Elektronen, Uratome der Elektrizität, in freier Form, man möchte faſt ſagen:„greifbar“, entgegen. Aus Meſſungen an ſolchen Strahlen, wie auch an den ana⸗ logen 5⸗Strahlen(Betha⸗Strahlen) des Radiums hat ſich er⸗ geben, daß nur negative Elektronen mit der früher angegebe⸗ nen minimalen Maſſe exiſtieren, daß dieſelben mit den un⸗ faßbaren Geſchwindigkeiten bis zu 283 000 Kilometer in der Sekunde dahinſauſen, und daß dabei jene Maſſe ſich verän⸗ dert und zwar mit der Geſchwindigkeit zunimmt. Dieſe Er⸗ gebniſſe, auf deren Konſequenzen hier nicht näher einge⸗ gangen werden kann, öffnen Tür und Tor für weitgehende Spekulationen. Von unüberſehbarer Tragweite ſind gewiſſe Probleme der Elektrodynamik und Optik bewegter Körper, ſo unſchein⸗ bar ſie auch auf den erſten Anblick erſcheinen mögen. Die große Frage, um die ſich hier alles dreht, iſt folgende: Wenn ein Körper im Raume ſich bewegt, macht dann der Aether, der dieſen Körper unter allen Umſtänden durchdringt, die Be⸗ wegung mit oder nicht? Oder anders formuliert: Werden die elektriſchen, magnetiſchen und optiſchen Erſcheinungen in be⸗ wegten Körpern von der abſoluten Bewegung dieſes Körpers beeinflußt, oder hängen ſie nur von der relativen Bewegung der Körper gegen einander ab?— Die Antwort auf dieſe Frage iſt merkwürdig ausgefallen. Durch eine Anzahl voll⸗ ſtändig zuverläſſiger Verſuche(von Eichenwald, Röntgen u..) hat ſich ergeben, daß die Lorentzſche Theorie, die den Grund⸗ Reſultate liefert, im Gegenſatz zur Hertz⸗Maxwellſchen Theo⸗ rie, die ſich hier als unrichtig erwies. Als es ſich aber darum handelte, nachzuweiſen, ob die Bewegung der Erde um die Sonne, die mit einer Geſchwindig⸗ keit von 30 Kilometer in der Sekunde erfolgt, irgendwie eine Rückwirkung auf die auf der Erde ausgeführten Experimente gedanken eines abſolut unbeweglichen Aethers feſthält, richtige ausübe, da war auch nicht die geringſte Wirkung wahrzu⸗ nehmen, entgegen den Folgerungen, welche die Elektronen⸗ theorie verlangt. Zwei Wege ſtehen offen, um dieſen Wider⸗ ſpruch zu löſen, beide ſchneiden tief in unſere gewohnte Auf⸗ faſſung hinein. Entweder muß angenommen werden, daß nicht nur die Maſſe eines Körpers, ſondern auch die Dimenſio⸗ nen, und zwar die eines ſogenannten ſtarren Körpers, infolge bloßer Bewegung im abſoluten Raume verändert werden (Lorentz⸗Transformation), oder man ſtellt ſich auf den Boden der Relativitätstheorie, die definſtiv alle„abſoluten“ Begriffe aus der Naturwiſſenſchaft verbannt und die ganz ungewohnte Reſultate inbezug auf unſere Vorſtellungen der Zeit ergibt. Wie dem auch ſei, wir ahnen, daß die Forſchung nach dem„Weſen“ der Elektrizität noch lange nicht zum Ziel gelangt iſt, aber Schritt für Schritt nehmen unſere Kenntniſſe zu und immer präziſer werden die Vorſtellungen, die uns ge⸗ ſtatten, die Fälle der verſchiedenſten Erſcheinungen in einheit⸗ lichem Bilde anſchaulich zuſammen zu faſſen. Rr. Technik in der Candwirtſchaft. Der Landmaſchinenbau. Auch in der Technik gibt es Mode⸗ gibt es Perioden, wo irgendein Tellgebiet in den Vor⸗ ergrund des Intereſſes rückt oder gerückt wird. Die Folge iſt ein gewaltiger Zuſtrom an neuen Kräften, die beſonders gule Verdienſt⸗ möglichkeiten wittern, eine unglaubliche Zahl von neuen Patent⸗ enmeldungen, Gebrauchsmuſtern uſw. Gegenwärtig iſt Landma⸗ Trumpf. So erfreulich, ja notwendig es an ſich iſt, daß er bPeſten Ackerbau mehr noch als bisher mechaniſiert wird, um um Beſten unſerer Volkswirtſchaft ſeinen Ertrag zu 45 ern, ſo edenklich iſt es anderſeits, daß ſich an die hier zu löſende Auf⸗ gabe Kräfte heranmachen, denen die notwendigen Erfahrungen mangeln. Sehr mit Recht macht„Die Landmaſchine“ darauf auf⸗ merkſam, daß es 101 die Konſtruktion eines Pfluges oder einer Egge oder Mähmaſchine uſw. nicht nur genügt, ein guter Techniker zu ſein, ſondern daß vor allem want ne rfahrung dazu 5 Der Konſtrukteur muß erſt mit der Arbeltsweiſe der andmaſchinen und ⸗geräte in der Praxis bekannt wergen. Dieſer Mühe unterziehen ſich leider die wen ſten neuen Jünger dieſes —— 75 der Technik, wenigſtens nicht mit der erforderlichen Gründ⸗ ichkeit. Dazu kommt, daß 5 uralte Gewohnheiten des Bauern es ſehr ſchwer machen, Ma⸗ chinen zu bauen, die unter den verſchiedenſten Verhältnſſſen ein⸗ wandfrei und 9 arbeiten, vom Standpunkt rationeller Maſſenfertigung, d. h. Billigkeit des Fabrikats, iſt das aber ſehr wichtig. Vorausſetzung iſt wiederum genaue Kenntnis der ver⸗ chiedenſten Verhältniſſe. Die Allgemeinheit iſt an dieſen Dingen ehr intereſſiert, nicht nur weil Fehlkonſtruktionen die Wirtſchaft delaſten, ſondern auch, weil der ohnehin große Widerſtand der länd⸗ lichen Bepölkerung gegen— Neuerungen zum Nachteil der geſamten Ernährungswiriſchaft verſtärkt wird, wenn ſie Maſchinen und Geräte erhält, die den zu ſtellenden Anforderungen nicht ent⸗ ſprechen. iDe ungünſtige Erfahrung wird allzu leicht verallge⸗ meinert, das Verträuen zur Technik geht verloren. Der Mahnruf, daß ſich nur Fabriken und + 3 mit dem Landmaſchinenbau beſchäftigen ſollen, welche die Materie durch und durch beherrſchen, iſt baher nur allzu berechtigt. Der verbeſſerte Göpel. Die Maſchinentechnik nimmt ſich jetzt mit großer Liebe der Landwirtſchaft an, nicht nur* S—— neuer Kraftmaſchinen und Geräte, auch durch Verbeſſerung altübernommener Einrichtungen. haben die Deutſchen Werke auch dem Göpel eine moderne Durchkonſtruktion widerfahren laſſen, bei der por allem auf Verminderung aller vermeidbaren Reibungs⸗ verluſte durch Verwendung exakt gearbeiteter Zahnräder und Druck⸗ luge 1 70 mit Dochtſchmierung Bedacht genommen worden iſt. Ein gukes Kardangelenk überträgt die Kraft auf eine wagrecht nach der Arbeitsmaſchine führende Welle. Als Beſonderheit iſt zu er⸗ wähnen, daß die Grundplatte ſtatt aus Gußeiſen aus Stahlblech Aeer de iſt. Ob das bei der leichteren Anroſtung des Stahls gegen⸗ ber dem Gußeiſen ein Vorteil iſt, bleibt abzuwarten. An Gewicht wird dadurch natürlich weſentlich geſpart. Neuer ae e Motor. Auf der Ausſtellung landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen in Leipzig erſchien zum erſtenmal eine neue fahrbare Kraftmaſchine der Firma Heinrich Lanz. Mannheim in recht u 1 ener Bauart, die den nicht ſchlecht gewählten Namen Buldog fllhrt. Es handelt ſich um einen lie den Nohölmotor, der in erſter Linſe zum Antrieb landwirtſchaft⸗ licher Maſchinen, Dreſchkäſten, uſw. beſtimmt iſt, aber auch auf ſeinen vier ern ſich ſelbſt 1u kann, alſo eine wirkliche Lokomobile. Die Geſchwindigkeit iſt aber nur gering bemeſſen, 4,5 Kilometer in der Stunde, 0 Falbetehauneere afür wird eine 98 8550— von. bei Steigungen bis zu 3 Prozent von amm auf guter Straße erreicht. Das Eigengewicht beträgt 1800 Der 5 rer ſitzt auf einem el und lenkt das Fahrzeug mit einer lenkſtange. Die Leiſtung des Motors beträgt 54 420 Um⸗ drehungen der Maſchinenwelle in der Minute 12—15 Pferde⸗ ſtärken. Als Betriebsſtoff kann Rohöl, Naphta, Petroleum und dergleichen verpendet werden. Techniſches Hllerlei. ti. Tinke. Tinte iſt jetzt ein zieml 79 Artikel, und das verführt viele 2 dazu, ſich ſelbſt als Tintenfabrikant zu ver⸗ ſuchen. In kleinen Mengen iſt das allerdings kaum lohnend, denn man braucht dazu allerhand Geräte und Nohſtoffe, die auch nicht billig ſind. Eine gute, haltbare Eiſengallustinte 5 2 uſammen aus Tannin(10—30 Teile), Gallusſäure 44—5), Eiſenchlorür⸗ r. lauge(10—30 Teile), von(—-8 Teile), Anilinfarbſtoff(—6 25 Karbolſäure gegen Schimmelbildung (1 Teil) und 1000 Teile Waſſer. Bruno Walther gibt hierfür im einzelnen in der„Chemikerzei 1* die Rezepte. Je mehr Tannin und Eiſenchlorür, deſto beſſer iſt die Tinte, die bekanntlich einer be⸗ 1 unterliegt, wobei die Klaſſe O als Urkunden⸗ e die beſte wertigſte darſtellt. Auch aus Blauholz kann man eine gute Tinte ſtellen, allerdings keine hochwertige Urkundentinte. Außer Blau⸗ holz gehört dazu noch Kaliumbichromat, Salzſäure und Karbolſäure. Soll eine Tinte kopierfähig ſein, ſo muß man gewöhnlicher Tinte einen Stoff zuſetzen, der ſie feuchtigkeitsempfänglich macht. Bei Eiſen⸗ gallustinte geſchieht das in der Regel durch Zuſatz von Sirup. ti. Steigerung der Erdölförderung. Um die Erdölproduktion. die in den Vereinigten Staaten dem Bedarf kaum mehr genügen kann, zu ſteigern, iſt in der amerikaniſchen Fachpreſſe ein eigen⸗ uͤrtiges Verf vorgeſchlagen und beſchrieben worden, das bei verſchiedenen Verſuchen bereits günſtige Ergebniſſe gezeitigt hat. Die erdölführenden Sandſchichten ſind meiſt durch darüberliegende undurchläſſige Geſteinſchichten abgeſchloſſen und enthalten Erdgas unter bedeutendem Druck, ſtellenweiſe bis zu 70 Wenn nun die Schicht angebohrt wird, dann ſrömt das Gas aus und reißt dabei das Erdöl mit, das oft in hohen Fontänen an der Ober⸗ fläche austritt. Mit der Abnahme des Gasdruckes in der erdöl⸗ führenden Schicht verringert ſich auch die Oelförderung. Die Ameri⸗ kaner en nun dem dadurch entgegenzuwirken verſucht, ſie in die Erdölſchicht durch ein zweites Bohrloch Druckluft einge⸗ führt haben. Bereits ſtark erſchöpfte Gruben konnten dadurch wie⸗ der auf normale Leiſtung gebracht werden. Die eingeführte Luft ſteht unter einem Druck bis zu 20 Atmoſphären. Die techniſchen Einrichtungen für eine derartige Anlage ſind einfach. Es ſind nur ein Kompreſſor zur Erzeugung der Druckluft und die Luftleitung erforderlich. Die Anwendungsmöglichkeit des neuen Verfahrens iſt von der Natur der ölführenden den ſonſtigen geolo⸗ giſchen Verhältniſſen des Gebietes und Stande der Ausbeute der Feſder abhängig. dann folgen die Klaſſen—4, wobei 4 die minder⸗ —— —— ——— Mannheimer General · Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 26. Juli 1921. 5. Seite. Nr. 340. Amtlich Tages⸗Orduung zu der am Donnerstag. den 28. Juli 1921, vor⸗ mittags 9 Uhr, ſtattfindenden Bezirksratsſitzung im Bezirksamtsgebaude I. 6, 1, Zimmer 50. I. Oeffentliche Sitzung. 1. Geſuch des Johann Schmidt hier um Erlaub⸗ uis zum Betrieb einer Schankwirtſcheft ohne Branntweinſchank im Hauſe K 2, 18. 2. Geſuch Genovefa Ziegler hier Erloubnis zum Betrieb einer Schankwiriſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank im Hauje Lindenhofſtr 45. 3. Geſuch Albert Höſer Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaff mu Brauntweiſchank im Hauſe 0 7, 7(Kaffee Hohenzollern). 4. Geſuch Heinrich Braun Erlaubnis zum Be⸗ trieb der Gaſtwirtſchaft im Hauſe Baynhofplatz Nr. 1 ier. 5. Geſuch Frau Katharing Schorr Erlaubnis air Berlegung ihres perſönlichen Schankwirt⸗ Aeeneen ohne Branntweenſchank von Gr. zelſtr. 1 nach Stockhornſtr. 40 mit Gaſtwirt⸗ ſchaftsbetrieb daſelbſt. 76. Geſuch Julie Zimmermann Erlaubnis zur Verlegung ihres perſonlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchaak von 8 2, 2 nach Laurentiusſtr. 22. 7. Geſuch Johann Kaufman- hier um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirt⸗ ſchaftsxechts ohne Branntweinſchank von H 4, 8 nach Riedfeldſtr. 38. 8. Geſuch Wilhelm Strauß hier Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von Seckenheimer⸗ ſtraße 28 nach Ecke Jungbuſchſtr. 36 und Hafen⸗ ſtraße 56 mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb daſelbſt. 9. Geſuch Frau Guſtav Trefz hier Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirt⸗ chaftsrechts ohne Branntweinſchank von Beil⸗ ſtraße 23 nach Lindenhofſtr. 42 mit Branntwein⸗ chank daſelbſt. 8 10. Geſuch Karl Sidoly hier Erlaubnis zur Ver⸗ 1 eune perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts mit Branntweinſchank von P 5, 1 nach 8 2, 2. 11. Geſuch Jakob Anton Leich Mannbeim Ge⸗ nehmigung einer Motorbootüberfahrt über den Rhein zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen am Rhein. 155 12. Feſtſetzung der Eutſchäd gung für eine wegen Sungentuberkuloſe getöteten h des Landwirts Georg Bentzinger in Feudenh. im. „II. Nichtöffentliche Sitzung. 18. Exteilung der Staatsgenehmigung zur Er⸗ 1— der Schlacht⸗ und Viehhofgebühren Mann⸗ eim. 14. Erteilung der Staatsgenehmigung zur Ge⸗ bühr auf Fleiſch für Benützung ſtädtiſcher Ein⸗ richtungen in Mannheim. 15. Aufnahme Anton Siebig in Neckarhauſen in die don Stulz'ſche Waiſenanſtalt in Lichtenthal. 16. Feſtſetzung einer Nachtragsumlage für das Rechnungsjahr 1920 für die Gemeinde Ladenburg. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf den Sekretariaten der einzelnen Abteilungen auf. 2 Mannheim, den 25. Juli 1921. Badiſches Bezirksamt J. Verkauf von unreiſem Obſt. Wir machen hiermit ausdrücklich auf§ 15 Abſ. 1 u. 7 der Wochenmarktordiung vom 16. Juni 1911 aufmerkſam. Darnach iſt vorgeſchrieben, daß der Verkauf unreiſer Obſtſorten nur in der Weiſe erfolgen darf, daß dies durch einen an der Ver⸗ kaufsſtelle angebrachten deutlichen Anſchlag kennt⸗ lich gemacht iſt. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 30 der Wochenmarktordnung beſtraft. 19 Mannheim, den 20. Juli 1921. Badiſches Bezirksamt Abt. IV b. ——————————————— Aaiche esotenichungen derStadtzemende Straßenbahn. 96 Das Altmaterial, beſtehend in ungefähr: 15 000 Kg. Bandagen und Ankerzahnräder(Sie⸗ mens⸗Martinſtahl), 3000 Kg. Achſenzahnräder (Stahlguß), 20 600 Kg. Bremsklötze ⸗ic.(Guß⸗ eiſen), 5000 Kg. Eiſen, 200 Kg. Eiſenblech, 5000 Kg. Drehſpäne aus Stahl, 200 Kg. Rotguß, 140 Kilagramm Rotgußſpäie, 60 Kilogramm Kupferſpäne, 300 Kilogramm Feilenſtahl, 1000 Kg. Tuchabfälle(alt), 50 Kg. Tuchabfälle(neu), 500 Kg. Glasſcherben, 1 eiſerne Wendeltreppe, welches im Straßenbahndepot Maunbeir lagert, ſoll im Wege des öffentlichen Angebots zum Ver⸗ kauf gelangen. Die Beſichtigune des Materials kaun jederzeit während der üblichen Geſchäfts⸗ ſtunden erfolgen Die Verkaufsbedinguengen önnen von der Lagerverwaltung des unterzeich⸗ neten Amtes gegen Entrichtunz oon Me..— in Empfang genommen werden Angebole ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Verkauf von Altmaterfal“ perſehen, bis ſpäteſtens 8. Auguſt 1921, vorm. 10 Uhr, dem Straßenbahnam ein⸗ zrreichen, woſelbſt die Eröſknung derſelb⸗n in Gegenwert etwa erſchienener Bieter erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt beträgt 10 Tag., wäßtent welcher Zeit der Bieter an ſein Angebot gebunden bleibt. Aaddlasp-Naszegenng Im Auftrage des Notaria: Mannbeien V ver⸗ ſteigere 81 geb. Böhme. am Donnerstag, den 28. 1921, nachmittags 2 Uhr im Saale des Grunen Hauses U01, nachſtehende Gegenſtände, öffentkich gegen bor an den Meiſtbietenden: 8846 3 pollſt. Betten mit Federbetten, 1 Waſchkom⸗ mode mit Marmorplatte, 2 Nachttiſche, 3 Kleiderſchränke, 1 Diwan, 1 Sofatiſch mit Decke, 1 Vertilo, 1 Sofa, 1 Ausziehtiſch, 1 Näh⸗ maſchine, Tiſche, Stühte, 1 Regulator, Bilder, Ofenſchirm, Etagere, Kruzikirk, 1 Kommode, Küchenſchrank, Waſſerbank, Gasherd, Küchen⸗ geſchirre. 2 Weinfäſſer, Weißzeug, 1 Damenuhr und verſchiedenen Hausrot * Julius Knapp, Ortsrichter. Bitie ausschneiden Matratzen, Röſte, Diwans werden bei ſchueller Bedienung billigſt aufgearbeitet. Auch ſämtliche Tapezierurbeiten werden ſorgfältig ausgeführt. — ich aus dem Nachlaß der Katharina Nur bei: 3294 U. frankturteo, Jupgbuschstr. 8. Tel. 5394. eeeeeeeeeeeeee: Grosser— dae darddmman — 8 für 80 kg Karbidfüllung ſeyr gut erhalten nu verkaufen. Anfragen u. A. P. 118 N 2 2 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. S308 SeSEEBenUnsEne e I un dedch2h M. en Bezugsaufforderung. In der ordentlichen Generalversammlung unserer Gesell- schaft vom 18. Juli 1921 ist beschlossen worden, das Kom- manditkapital um M. 90 000 000 auf M. 400 000 000 durch Aus- gabe von 90 000 Stück auf den Inhaber lautenden, vom J. Januar 1921 ab gewinnberechtigten Kommanditanteilen im Nennbetrage von je M. 1000 unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Kommanditisten zu erhöhen. Die neuen Kommanditanteile sind von einer Banken- gemeinschaft mit der Verpflichtung übernommen worden, hiervon M. 77 500 000 den alten Kommanditisten zum Bezuge anzubieten. Nachdem die erfolgte Erhöhung des Kommanditkapitals in das Handelsregister eingetragen Ist, fordern wir die Kom- manditisten auf, das Bezugsrecht unter folgenden Bedingun- gen auszuũben. Zzum 15. August 1921(elnschliessllop) bei der Direktion der Disconto-Gesellschaft in Berlin, bei der Norddeutschen Bank in Hamburg, Hamburg, bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankvefein.-G. in Köln, bei einer Filiale oder Zweigstelle der vorgenannten Banken an anderen Plätzen, ferner in Augsburg bei der Sayerischen Disconto- u. Wechsel- Bank.-., „Barmen bei dem Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer& Comp., Breslau bei dem Bankhause E. Heimann, Sassel bei dem Bankhause.. Pfeiffer, „Dresden bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt, Abteiſung Dresden, bei dem Bankhause Philipp Elimeyer, 7— 1 Bankhause von der Heydt- Kersten öhne, 0 „Frankfurt a. M. bei der Deutschen Effecten- und Wechsel-Bank, bei dem Bankhause E. Ladenburg, Halle., S. bei dem Halſeschen Bankverein von Kulisch, Kaempf& Co., bei dem Bankhause Reinhold Steckner, Hamburg bei der Vereinsbank in Hamburg, „Hannover bei dem Bankhause Ephraim, Meyer à Sohn, bei dem Bankhause A. Spisgelberg, „ Karlsruhe i../ bei der Sũuddeutschen Disconto- Gesellschaft.-., bei dem Bankhause Veit L. Homburger, bei dem Bankhause Straus 4 Co., „ Köln bei dem Bankhause A. Levy, bei dem Bankbause Sal. Oppenheim jr. Cie. „Leipzig bei der Allgemeinen Peutschen Eredit- Anstalt und bei deren Abtellung Becker& Co., „Magdeburg bei dem Bankhause F. A. Neubausr, „Mannheim bei der Süddeutschen Disconto- Gesellschaft.-., „Meiningen bei der Bank für Thüringen vormals B. M. 2 8.-., „München bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank, bei der Bayerischen Vereinsbank, „Nürnberg bei der Bayerischen Disconto- Wechsel-Bank.-., bei dem Bankhause Anton Kohn, „Stuttgart bei der Königlich Würtlembergischen Hofbank .em. b. KHl.. unter Einreichung eines mit zahlenmäßig geordnetem Num- mernverzeichnis versehenen Anmeldescheins, der bei den Bezugsstellen in genommen werden kann, während der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden erfolgen. Auf je M. 12 000 Nennwert ohne Gewinnanteilscheinbogen einzureichende alte Kommanditanteile werden drei nèeue und von 180 5 frei von Zinsen gegen sofortige Vollzahlun ge- währt. Es können jedoch auch bei entsprechendem An- bzw. Verkauf von Bezugsrechtsspitzen M. 1000 und M. 2000 neue Kommanditanleihe bezogen werden. Der Schlußnotenstempel geht zu Lasten des Beziehenden. Der Bezug ist provisionsfrei, sofern er am Schalter erfolgt; falls er im ege des Briefwechsels stattfindet, wird die übliche Bezugsprovision in Anrechnung gebracht. Gegen Zahlung des Bezugspreises werden Kassenquit- tungen ausgegeben. Die neuen Aktien werden nach Fertigstellung nur gegen Rückgabe dieser Kassenquit- tungen ausgehändigt. Die Bezugsstellen sind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Einreichers der Kassenquittung seinerzeit zu prüfen. Der Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Kommanditanteile wird bekanntgegeben werden. Die Vermittlung des An- und Verkaufs von Bezugs- rechten sowie die Regelung von Spitzen übernehmen die An- meldestellen. Berlin, im Juli 1921. 8876 Direction der Disconto-Gesellschaft. 2 PGP————— Jür Skoflernde! Um allen Anfragen zu genügen, wobei ich um Auskunft über mein neueſtes Verfahren zur Beſeitigung des Stotterns gebeten werde, ſo werde ich am Sämstag, den 30. Juli von 11—7 Uhr und Sonntag, den 31. Juli von 10—3 Uhr in Mannheim im Hotel„Heſſiſcher Hof“ und Montag, den 1. Auguſt von 10—7 Uhr in Ludwigshafen im Hotel„Deutſches Haus“ Sprechſtunden abhalten, um allen Intereſ⸗ ſenten, welche ſich vertrauensbvoll an mich wenden wollen, mündliche Auskunft zu geben über mein neues, bedeutend verbeſſertes, geſetzlich geſchütztes Verfahren(D..⸗P. 251 597). Stotterer können ſich mit Hilfe meines ſehr einfachen Verfahrens meiſt ſehr bald von ihrem Stotterübel befreien, Garantie wird gewährleiſtet(bei Kindern fann das Uebel mit Hilfe der Eltern beſeitigt werden). Viele haben ſich in kurzer Zeit mit Hilfe meines Verfahrens vom Stotterübel befreit. Jaſt täglich laufen Dankſchreiben ein. Ein großer Teil dieſer Original⸗Briefe liegt in der Sprechſtunde zur gefälligen Einſicht bereit. Manche Stotterer davon hatten ſchon vorber anderweitig mehrere Kurſe und andere Mittel angewandt ohne den gewünſchten Erfolg erzielt zu haben. 8892 Mein Verfabren iſt wohl der billigſte und einfachſte Weg zur gründlichen Beſeitigung des Stott⸗rübels(onne Berufsſtörung). Ver⸗ ſäume es kein Intereſſent, meine Sprechſtunde zu beſuchen. Die Aus⸗ kunft iſt koſtenlos. Bitt⸗ nicht verwechſeln mit Warnecke Hannover. Sprach⸗Inſtitut Hagenburg(Sch.⸗Lippe). H. Steinme er Imn Aalpoſteren f reee Belzen u. Mleben Mx. 4000. von Möbel, Abziehen von gegen beſte Sicherheit u. Parkettböden, empfiehlt ſich Nagel. R 3, 1. 4. St. 3295 monatl. Rückzahlung von Selbſtgeber zu leihen ge⸗ esttaupchlg in Höhe von M. 15000. zu 10% verzinſt ſofort zu verkaufen. E ddnigr Neael m. braun. Zeichn. u. ein Die Anmeldung muß bei Vermeidung des Ausschlusses bis- Kommanditanteile im Nennwert von je M. 1000 zum Kurse auf gutem Geſchäftshaus Angeb. unt. M. M. 1769 ſucht. Ang. u. D. II. 83 an Ala Haaſenſteln maftauf. 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