11——— 1 7 W *7 0 Dienustag, 30. Auguſt Dag gers rzeprele, In Marumheim umd Um gedung monatlich frei ms Haus ̃— W die Poſt dezogen viertelſährlich Mk 2880— 88 291 Nummer 17500 Karlsrube in Baden und . Monnteim odwigsbalen am Nhen— Seſchafts- Rebenſtelle Jummer 940 Neckarſtadt, Waldhoſſtraße Nr. 6— Sernſpreche Wieſe, G40. 704 J, 7942, 7043. 7944, 1048, 7049.— Celegramm. eralanzeiger Mannbeim— Cricheint wöchentlich wöllmal Dellagen: Der Sport v. Sonntag Aus der Welt der Technik Geſe —— th u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feldu. Harten. Wandern u. Neiſen Angeigenpreiſe: Dle kleine Jeile k..75, ausm. Mk. 2 28, Stuge geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk..—, Runahrzaſchluß Mittagol. oorm. 8,/ Ulbr. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigeg oe beſtimmten Cagen, Steſlen und Ausgaben wird keine Verantwort. vber⸗ nommen. Höhere Hewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. derechtigen zu kelnen Erfatzanſprüchen für ousgefallene od. beſchränſte Ausgaben od. für verſp. Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge d. Sernſptecher ohne Gewähe⸗ Die innerpoliliſche Kriſe. berBielleicht aber tritt mit dem Tode Erz⸗ auch eine gewiſſe Beruhigung unſe⸗ den Afentlichen Lebens ein. Vielleicht wer⸗ kive ie Geiſter verſöhnlicher und zu poſi⸗ Dann Schaffen geneigter. Wir möchten es hoffen. entſpri würde aus der Ermordung Erzbergers etwas Gutes aus ngen, wenn es auch noch nicht gehört worden iſt, daß bore Fer Gewalttat Zufriedenheit und Verſöhnlichkeit ge⸗ Jentrumorden iſt.“ Mit dieſen Worten ſchließt das Kölner zur E msblatt„Die Rheiniſche Volkswacht“ ſeine Betrachtung Nindeſten dung Erzbergers. Dieſe Hoffnung aber iſt— zum den. zen für die nächſte Zeit— zu Schanden gemacht wor⸗ ſunlof as wir als Auswirkung dieſer verbrecheriſchen und en Tat in dieſen Tagen durchleben, mutet an wie ein tat—— des Bürgerkrieges. Die verabſcheuungswürdige Un⸗ ſez nes Fanatikers des politiſchen oder des perſönlichen Haſ⸗ Nane wäre denn letzteres ſo völlig ausgeſchloſſen bei der gra des ſenhaften Fühlloſigkeit, die aus den Einzelheiten des Mor⸗ ſehendicht?— wird mit einer orgiaſtiſchen Wut von links⸗ Flärung Seite der Rechten zugeſchoben, ohne daß irgend eine berger abgewartet wird. War ſchon der Mord an Erz⸗ ei 80 verabſcheuungswürdiges Verbrechen und politiſch Nerbre erantwortlicher Frevel, ſo folgt nunmehr dem erſten Jerb n in der Aufputſchung der Maſſen ein zweites Hehwortechen, und wenn, wie es den Anſchein hat, den gebe 5 en, bar jeden Verantwortungsgefühles und nur einge⸗ in. ihren. Parteiwut, unverantwortliche Taten folgen, die ſich —— nfängen in Potsdam in München, in Inſterburg und bredärts ſchon ankündigen, ein größeres Ver⸗ der letzt n. Glaubt man denn nach den zahlloſen Beiſpielen können in Jahre die Verantwortung dafür übernehmen zu Glaubdt aß es bei einer ruhigen Kundgebung bleiben wird? Maſſen man denn, daß ſich den erregten und aufgereizten riſche e nicht alsbald der Mob, der Janhagel, die verbreche⸗ muezeme der Bevölkerung beigeſellen wird, die Gelegenheit dolltiſch gen, die ihnen Befriedigung niedrigſter— ganz un⸗ enn, zer— Inſtinkte und Triebe verheißt? Glaubt man halten e entgleitenden Maſſen mit beſchwörenden Worten derſetz 5 können, nachdem man ſie künſtlich in Erregung ſplelen bat? Die politiſchen Führer, die dieſes gewagte Spiel derne fü ind Haſardeure, denen es an dem fehlt, wos ſie ſo Newußtſe ſich allein in Erbpacht nehmen: Verantwortlichkeits⸗ Volf N Bewußt oder unbewußt treiben ſie das deutſche leiche den Bürgerkrieg hinein und beweiſen damit das rzber eclitiſche Verſtändnis, wie die verblendeten Mörder nicht Man kann nur mahnen und wieder mahnen, dotwür ſelbſt zu wiederholen, was man der Gegenſeite zum gegen d macht: Maßloſigkeit, die nichts anderes iſt als Kampf iu.eigene Volk. ſoltaſche ſtehen in eilem ſchweren Kampf gegenſätzlicher biKem la vielle,& gegenſätzlicher Weltanſchauungen. Die⸗ 805 5 muß ausgetragen werden. Unſere Forderung ging ſchter Gli rd auch fernerhin dahin gehen, daß dieſer Kampf woaſt zu edern eines Volkes, unter Gliedern einer Notgemein⸗ wiab. und N. ſachlich ausgefochten werden muß. Verleum⸗ dar durchaneſchimpfung ſind dieſe Waffen nicht. daher billigen er ſelhſt aus nicht alles, was im Kampfe gegen Erzberger, dir 5 allerdings der perſönlich verletzenden Kampfesweiſe wn A Wezeigt war, geſchehen iſt. Deshalb verurteilen wir nd lehnendung jeder Art von Terror, jede Art von Gewalt, 30 lehnen 5 88 Austra Fäuſte, Knüttel, Maſchinengewehr und Revolver un 1d politiſcher Streitfragen und zur(vermeintlichen) daß wirpalliſcher Konflikte ab. Das iſt ſo ſelbſtverſtändlich, w volitiſ nur ein Beiſpiel zu nennen, den Mord an unſe⸗ Ar wü chen Gegner Erzberger ſo ſcharf verdammen, als witersſchten daß gewiſſe Kreiſe die Mordtat Friedrich rd nicht an Stürgk abgelehnt hätten und ablehnten. Ma uns Moral mit doppelten Boden vorwerfen wollen. agte m wenn ſich die Radikalen lines und die Raditalen nd Gen Worten übertrumpfen, die als Schrei nach Umſturz mi verſtanden werden können oder verſtanden wer⸗ laler Wind ſo dürfen ſie ſich nicht wundern, wenn ſie aus fl gen dürf aat Sturm ernten. Und ſie werden ſich nicht be⸗ gebebt ſen wenn der Ruf nach„Vorkehrungen“ dagegen Rücehen ieſe Vorkehrungen ſollen Gewalttaten, wie ſie f laut. verhindern. Auch früher ſchon wurde dieſer ulgten g oder ſ luf di d oll geſchehen. Auf die Ermordung Kotzebues hultratte. iorlsbader Beſchluſſe. Sie wird die deutſche e⸗ geteh. ollent der, freieſten Verfaſſung der Welt nicht wieder⸗ furiorten nd ein neues„Sozialiſtengeſetz“ nur mit um⸗ Neicten an dseichen iſt auch nicht anders als ein Herum⸗ maßdsregieru en Symptomen, nicht an den Urſachen. Die Neiſtalmen ug hat dieſen Weg der Spezialgeſetze und Straf⸗ 5 5 muß Sbenuß etwas geſchehen! Das Schwierige iſt nur: wie R 2 unt*3 ei er Kuratel geſtellt und eingeſchränkt, weil, Sehblit nangeer Wirth der rantf Ztg.“ verraten hat: die wer n Reich Gefahr iſt. Wir wollen den Aeußerungen des wetbin hä be anzlers kein Mißtrauen entgegenbringen. Im⸗ Jeden er ge es weſentlich zur Klärung der Lage beigetragen, walktifalls hlagt bätte, worauf ſich ſeine Behauptung ſtützt. daditaten 15 die Regierung vorher bei Umtrieben und Ge⸗ St kalen Lint. links dieſe Beſorgnis nicht geäußert und der muſtat ſeine Dopreſſe eine Drohſprache gegen den beſtehenden Wateizender rgane u. ſeine Träger geſtattet, wie ſie ſchärfer aun le 255 gewalttatfordernder nicht gedacht werden kann. Aleukarberfaß dein Hehl daraus gemacht wird, daß der neue denderſter Lluß. dieſer„geiſtige Belagerungszuſtand“ ſich in nken 1 nie gegen R i chwere Be⸗ 0 echts richtet, ſo kann man ſchwe 15 wenn nn n eines Ausnahmegeſetzes nicht unterdrücken, ſüntefeden es im Augenblick für geboten hält, ſeine Kritik bnnte 8 um nicht, wie dies der Regierungserlaß leicht a5 aufflacke, wie es die Linkspreſſe bereits getan hat, Del Feuer zu gießen. Wir wollen trotz allem Neaieruma. Haben. menn ſie münicht. daf alle efreiheit ingeſchlagen, Sie hat die Verſammlungs⸗ und rechtlich denkenden und zum Wiederaufbau des Vaterlandes willigen Deutſchen hinter ſie treten und mit ihr zum Schutze der Verfaſſung und der Geſetze zuſammenwirken“, und ſagt:„ſie wird mit unerbittlicher Strenge gegen jede Auflehnung rorgehen und fordert alle Orgone des Reichs und Länder auf, in völliger Unpar⸗ teilichkeit und ohne Anſehen der Perſon, der Verorb nung rückſichtslos Geitung zu verſchaffen.“ Aber die Warnung ſei doch ausgeſprochen, die neue Ver⸗ ordnung als ein Sozialiſtengeſetz mit veränder⸗ ten Vorzeichen zu handhaben. Dadurch würde ſie den weit in die ganz rechtsgerichteten Kreiſe reichenden Elemen⸗ ten, die einem gewaltſamen Schritt ferneſtehen und für ver⸗ ſöhnliche Gemeinſchaftsarbeit ſind, die Mitarbeit erſchweren und unmöglich machen. Sie muß ſich hüten, den Anſchein zu erwecken, als ob ſie nichts anderes iſt, als das Vollzugsorgan der zu gemeinſamer Aktion vereinigten ſozialiſtiſchen Parteien. Wenn der Vorwärts erklärt, daß jede Kundgebung der „Reaktion“ mit entſchloſſenen Gegenkundgebungen der Ar⸗ beiterſchaft beantwortet werden ſolle, ſo heißt das doch nichts anderes als: Hetze zu gewaltſamem Vorgehen. Hier hätte Reichskanzler Wirth, der ja oft betont hat, daß er Demokrat vom reinſten Waſſer ſei, zuſammen mit den ſozialdemokrati⸗ ſchen Mitgliedern der Reichsregierung vollauf Gelegenheit auf der einen Seite beruhigend und beſänftigend auf die Maſſen einzuwirken, auf der anderen Seite aber auch mit aller Kraft dafür einzutreten, daß Geſetz und Recht nicht völlig unter die Füße getrampelt werden. Eine Regierung, die der⸗ artige Zuſtände dulden würde, kann die Zügel nicht in der Hand behalten, ſondern ſinkt ſchnell zum willenloſen Spielball der Maſſen herab. Es wäre dringend zu wünſchen, daß ſich Reichskanzler Wirth und Reichsregierung, die ja in der Be⸗ gnadigung verurteilter kommuniſtiſcher Verbrecher ſehr ſchnell zu handeln wußten, auf ihre Aufgabe beſinnen und die er⸗ forderlichen Maßnahmen ergreifen, um zunächſt auf fried⸗ lichem Wege, ſonſt aber, wenn es nicht anders geht, mit Ein⸗ ſetzung der ganzen ſtaatlichen Autorität für die Wieder⸗ kehrgeordneter Zuſtände zu ſorgen. Die Verfaſſung, für deren Schutz die Sozialiſten beſon⸗ ders ſo eifrig einzutreten vorgeben, ſieht genau vor, was für Organe die Regierung des deutſchen Reiches verantwortlich führen. Das ſind Reichstag, Kabinett und Reichspräſident. Gewerkſchaften und Porteiorganiſationen gehören nicht zu dieſen Organen. Wer die heutigen Zuſtände ſieht, muß zu der Anſicht kommen, daß nicht die vermaſſungsmäßigen Or⸗ gane, ſondern unverantwortliche Organiſationen das Heft in der Hand haben. Und ſollte die Reichsregierung nicht weiter ſehen können, nicht vorausſehen, wohin die Bemühungen der Kommuniſten und der Unabhängigen gehen: um einen Generalſtreik. Und ſollte die Gefahr nicht erkannt werden, daß dieſe Bewe⸗ gung das Kabinett Wirth hinwegfegen kann, damit eine neue Regierung aufgerichtet werde aus U. S. P. und M. S. P. unter Heranziehung gewerkſchaftlicher(auch chriſt⸗ licher) Vertreter mit dem weiteren Ziele den Reichstag aufzu⸗ löſen und zu Neuwahlen zu kommen, für die man— rein parteipolitiſch geſehen— eine günſtige Wahlparole hat? Die Regierung darf ſich nicht treiben laſſen, um ſchließlich vertrieben zu werden! Ihre Stellung muß die eines unparteiiſchen Richters über den Parteien und ihr Eingreifen muß zu merken ſein auf der Linken wie auf der Rechten. Sonſt macht ſie ſich mit⸗ ſchuldig an dem Unheil, das über uns hereinzuͤbrechen droht, indem Bürger und Arbeiter— wie die ſchiefe Einſtellung der Klaſſenkämpfer unterſcheidet— ſich als Feinde gegenüber⸗ ſtehen. Gegen jede Vergewaltigung eines Volksteiles, ſofern ihm nicht die Abſicht gewaltſamen Umſturzes einwandfrei nachgewieſen wird, muß Einſpruch erhoben werden. Man wird auf das neue Geſetz zurückkommen müſſen, ſobald die Y Ausführungsbeſtimmungen ergangen ſind und wird Kritik daran üben müſſen, wenn ſie nötig und berechtigt iſt. Die Notwendigkeit und Berechtigung einer ſachlichen und maß⸗ vollen Kritik kann von keiner Seite im voraus eingeſchränkt werden. Und die Maßſtäbe zur Kritik nehmen wir, wie zuvor, nur von dem einen Grundſatz her: dem Vaterland zu helfen. Und deshalb verurteilen wir auch die Ausbeutung des Griesbacher Mordes zu parteipolitiſchen Zwecken und die Ge⸗ fährdung des Beſtandes des Deutſchen Reiches dadurch, daß man auf der Straße und durch die Straße politiſche Konflikte löſen will. Es kniſtert bereits zu ſehr im Gebälk, als daß der Wind der Straße nicht einen Brand anfachen könnte, der das mühſam gerettete Gebäude des Reiches in Flammen auf⸗ gehen laſſen könnte! us. Außenpolitiſche Rückſichten. Berlin, 30. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Kreiſen der Regierung hören wir, daß ſchon lange vor der Ermordung Erzbergers vor allem die beſorgte Unruhe der ausländiſchen Diplomaten und Regierungen, auch der wohl⸗ wollenden unter ihnen, ihr ein Vorgehen gegen die hetzeriſche Aktion nahegelegt hat. Im Ausland hatte man ſich aus all dieſen Paraden, Feſtvorſtellungen und Kämpfen gegen den Staat von heute keinen Vers mehr machen können und immer wieder ſeien unſere Regierenden gefragt worden, was denn eigentlich vorgehe, ob mit dem Beſtand des gegenwärtigen Regiments noch gerechnet werden kann, mit anderen Worten, ob es verhandlungsfähig bliebe. Darum, glaubt man in dieſen Regierungskreiſen, hätten Maßnahmen gegen die 5 kompromittierende Agitation ergriffen werden müſſen. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund zur Lage. Dz. Stuktgart, 30. Aug. Die in Stuttgart verſammelten Vertreter des Vorſtandes des Deutſchen Gewerk⸗ ſchafsbundes haben eine Kundgebung beſchloſſen, in der es heißt: Der D. G. verurteiltjede Politik, die ſich auf brutale Gewalt ſtützt, ab ſie von rechts oderlinks ausgeht. Die Wiedererſtarkung des deutſchen Volkes kann nur auf dem Wege gegenſeitiger Verſtändigung unter Bildung einer wahren Volksgemeinſchaft erfolgen, wie ſie der.G. programmatiſch vertritt. Die in ihm organiſierten Maſſen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter haben den entſchloſſenen Willen, die ruhige Weiterentwicklung des wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens auf verfaſſungsmäßigem Wege zu ſichern, der Volksauswucherung entgegenzutreten und allen Verſuchen die neuen Steuerlaſten einſeitig und vorwiegend auf die unte⸗ ren Volkskreiſe abzuwälzen, mit aller Kraft zuwiderſtehen. Engliſche Belrachtung zur deulſchen Lage. Ein ernſtes Wort an Frankreichs Adreſſe. WB. Condon, 29. Aug. Die„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt in einem Leitartikel über die kritiſche Lage in Deutſchland, daß man in den letzten Wochen Berichte darüber erhalten habe, daß ſich Deutſchland beruhige, daß es anfange zu arbeiten, daß die Ar⸗ beiter niedrigere Löhne u. Ueberſtunden annehmen, und daß ſich ein patriotiſches Gefühl zeige, die Entſchädigungen abzuzahlen. Jetzt kämen Berichte aus Berlin, worin es heiße, die innere Lage Deutſch⸗ lands iſt voller Gefahren und Schwierigkeiten. Das liberale Blatt glaubt, daß ſich Wirth der Lage gewachſen zeigen werde, ſieht jedoch die Schwierigkeiten des Reichskanzlers ein, da er notgedrungen der Exponent ſeiner Politik ſei. Wirth habe die Re⸗ parationsbedingungen der Alliierten angenommen und ſei gerade daran, allen Kreiſen in Deutſchland ſchwerbelaſtende Steuern auf⸗ zuerlegen. Dies werde von den Reaktionären und Demagogen ſkru⸗ pulos ausgenützt, die die Regierung beſchuldigen, ſie den Alliierten ausgeliefert zu haben u. den endgültigen Ruin des deutſchen Volkes verurſache. Die Reparationszahlungen hätten den Sturz der Mark herbeigeführt; die Preiſe in Deutſchland würden dadurch hoch⸗ getrieben. Dies führe zu neuen Arbeiterunruhen und zu Forderungen nach höheren Löhnen. Nur eine ſehr geſchickte fähige Regierung könne ſich uater all dieſen Umſtänden behaupten. Die Alliierten wurden von allem Anfang an gewarnt, daß, wenn ſie die deutſche Regierung zu hart trefſen, ſie in ihren Händen zuſammen⸗ brechen könne. Sie müßten dieſe Mahnung, wenn auch ſpät, ſich jetzt zu Herzen nehmen. Eine gemäßigte Politik der Alliierten, die ſich zum Ziele geſetzt haben würde, die demokratiſchen Kreiſe in Deutſchland zu konſolidieren und den Militariſten allen Grund für die Erneuerung ihrer Tätigkeit zu nehmen, würde ſich den Alliierten in den nächſten drei Jahren reichlich bezahlt machen und eine Bürgſchaft für ein friedliches Europa verſchaffen. Die lange Verzögerung jedoch, das Beſtehen auf unmöglichen Forderungen und die unglücklichen Nadelſtiche während der letzten Jahre hätten die an und ſür ſich ſchon großen Schwierigkeiten der republikaniſchen deutſchen Regierung ungeheuer vermehrt und den Feuerfreſſern genügend Grund zu der Behaup⸗ tung gegeben, daß ein entwaffnetes nicht militariſiertes Deutſchland von ſeinen Nachbarn keine Gnade erwarten könne. Leider ſei ſes zu ſpät um alle Schäden, die angerichtet ſeien, wieder gut zu machen. Die Alliierten würden jedoch hoffentlich jetzt er⸗ kennen, daß ſie die Pflicht hätten, alles zu tun, was in ihrer Macht ſtehe, um den Schaden nicht noch größer werden zu laſſen Wirth ſei, wie allgemein anerkannt werde ein ehrlicher fähiger Mann, der unter unglaublich ſchwierigen Umſtänden ſein beſtes tue. Wenn die Regierung Wirth gehen würde, würde wahrſcheinlich eine neue lange Periode der Unruhe für Deutſchland und die Alliierten anbrechen. Es ſei daher die Pflicht der Alliierten, Wirth nicht durch unmögliche Forderungen in den Abgrund zu ſtürzen. Die Weſtminſter Gazette erklärt, es ſei im Intereſſe der Alliierten und im Intereſſe Deutſchlands zu wünſchen, daß die Sanktionen ſobald als möglich aufgehoben wür⸗ den. Kein vernünftiger Menſch könne daran zweifeln, daß Friede und geregelte Verhältniſſe in Deutſchland für ganz Europa not⸗ wendig ſeien. Ddie Schaffung eines ſtabilen Deutſch⸗ lands und die Hilfeleiſtung in Rußland müßten jetzt das Haupt⸗ ziel der europäiſchen Politik ſein. Die Jahndungen nach den Mördern Erzbergers⸗ Iwei Verhaftungen in Heidelberg. & Heidelberg, 30. Auguſt.(Eig. Drahtber.) In Heidel⸗ berg ſind heute morgen 2 Verhaftungen erfolgt, die vielleicht mit der Ermordung Erzbergers in Zuſammen⸗ hang zu bringen ſind. Bei der Firma Meiners hatten ſich geſtern 2 junge Männer Anzüge beſtellt, die ſie heute morgen abholten und ſich ſofort umkleideten. Bei der Bezahlung wurde bemerkt, daß beide über ganz erhebliche Geldbeträge verfüg⸗ ten. Dem Inhaber der Firma Meiners war das Verhalten der beiden jungen Männer aufgefallen, ſodaß er die Polizei benachrichtigte. die beiden Männer wurden in dem⸗ Augenblick feſtgenommen, als ſie in einem Auto weg⸗ fahren wollten. Bei der Verhaftung verſuchte der eine einen Revolver zu ziehen, wahrſcheinlich um Selbſttötung zu bege⸗ hen. Die Verhafteten wurden in das hieſige Amtsgefäng⸗ nis gebracht. Ob die Eingangs geäußerte Vermutung zutrifft, wird durch die Unterſuchung feſtzuſtellen ſein. Einſtweilen mag der Verdacht mit allem Vorbehalt ausgeſprochen werden. Die Nachſorſchungen nach Hirſchfeld. +YBerlin, 30. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Eltern des flüchtigen Fähnrichs von Hirſchfeld, die geſtern in Almigh bei Naumburg von Beamten der politiſchen Abteilung des Berliner Polizeipräſidiums verhaftet wur⸗ den, werden im Laufe des heutigen Tages in Berlin eintref⸗ fen. Sie ſollen ſofort verhört werden. Nach ihren Ausſagen ſoll Fähnrich von Hirſchfeld bei Parteifreunden in Rheinsberg ſein. Die Nachforſchungen der Berliner Polizei ergaben, daß Hirſchfeld im Juni bei einer Familie in Rheinsberg Aufent⸗ halt genommen hatte und ſeine Mutter, die auch vor dem erſten Attentat auf Erzberger von ſeiner Abſicht Kenntnis erhalten hatte, von ſeiner Abreiſe benachrichtigt hatte. Hirſch⸗ feld hatte in Rheinsberg über große Geldbeträge zu verfügen und war dann auf mehreren anderen Gütern in der Mark geſehen worden, wo er einige Tage als Gaſt Unterkommen fand. Es ſcheint feſtzuſtehen, daß er ſich dort verborgen hält. Neben ihm ſtehen noch mehrere andere Perſonen, die mit ihm befreundet waren und zum Teil dem gleichen Partei⸗ kreiſe angehören, im Verdacht, mit dem Mord in Ver⸗ bindung zu ſtehen. Es ſind von der Berliner Kriminalpolizei verſchiedene Verhaftungen vorgenommen worden. ei. 2. Seite. Nr. 400. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Dienstag, den 30. Auguſt 192.— Unfalre Kampfesweiſe. Aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei des be⸗ ſetzten Gebietes wird uns geſchrieben: In ihrer Morgenausgabe vom letzten Freitag bringt die Frank⸗ furter Zeitung einen Artikel, in dem es u. a. heißt: Schließlich muß noch über die eigentlichenationaliſtiſche Hetze geredet werden, Re von den beiden Rechtsparteien leider auch hier im be⸗ ſetzten Gebiet getrieben wird. Ueber die ſachliche Hohlheit allen Re⸗ banchegeredes ſollte man vor ernſthaft denkenden Menſchen in der „Tat nicht mehr reden müſſen. Wie ſolche Haß⸗ und Rachepropaganda auf unſere allgemeine Politik einwirkt, das zu beurteilen iſt nicht meines Amtes.“ Dieſe Darſtellung erfordert eine ſcharfe Zurückweiſung. Wenn auch im beſetzten Gebiet unter dem Druck der dauernden klei⸗ nen und großen Schikanen und Demütigungen das Nationalgefühl lebhafter ſein mag, als im unbeſetzten Deutſchland, ſo fällt es doch den Rechtsparteien, insbeſondere auch der Deutſchen Volkspartei, durchaus nicht ein, nationaliſtiſche Hetze zu treiben oder gar Re⸗ vanchegeſchrei zu erheben. Allerdings gehört ja in den Augen der Frankf. Ztg.“ und ihrer Geſinnungsgenoſſen nicht viel dazu, um natio⸗ naliſtiſcher Hetze verdächtig zu werden, dieſen Maßſtab können wir natürlich nicht gelten laſſen. Aber abgeſehen davon, daß der Deutſchen Volkspartei ſowohl nationaliſtiſche wie ſonſtige Hetze fernliegt, muß doch der Gewährsmann der„Frankf. Ztg.“, der im beſetzten Gebiet zu leben angibt, ſehr gut wiſſen, daß die Beſatzung eifrig darauf bedacht iſt, nationale Aeußerungen zu unterdrücken, von Revanche⸗ geſchrei gar nicht zu reden! Sie würde in ſolchen Fällen bekanntlich mit recht drakoniſchen Mitteln bei der Hand ſein. Der Gewährs⸗ mann und die Redaktion der„Frankf. Zig“ müſſen daher auch wiſſen, daß die erwähnten Verdächtigungen haltlos ſind, und daß überdies ſolche Unterſtellungen nur zu leicht die Wirkung haben können, den ſchon beſtehenden Argwohn der Beſatzung gegen die Rechtsparteien noch zu verſchärfen und Maßregelungen gegen dieſe hervorzurufen. Sollte es vielleicht gerade Zweck des Artikels ſein, den politiſchen Gegnern das Leben ſauer zu machen, um der demo⸗ kratiſchen Schwindſucht abzuhelfen? Dann dürfte die Berechnung verfehlt ſein. Jedenfalls wird eine derartige politiſche Kampfes⸗ weiſe, wie ſie das demokratiſche Organ in dieſem Artikel und auch ſonſt dauernd einſchlägt, bei ernſthaft denkenden Menſchen als durch⸗ aus unfair gelten. Oberſchleſien und die Geufer Tagung. Iſhijs Anparteilichkeit. WB. Paris, 30. Aug. Wie die Morgenblätter melden, hat Iſhij nach Beendigung der geſtrigen Sitzung des Völker⸗ bundsrates der Preſſe die Erklärung abgegeben, daß er nicht die Abſicht hege und daher davon abgeſehen habe, auf eine vertiefte Prüfung der oberſchleſiſchen Srahe einzugehen. Er habe in der Tat Wert darauf gelegt, dem Rate volle Un⸗ abhängigkeitin der Beurteilung zu laſſen. Wenn er in Einzelheiten hätte eintreten wollen, dann hätte er unter den unerſchöpflichen Dokumenten, die ihm übergeben worden ſeien, eine Auswahl treffen müſſen. Eine ſolche Auswahl ſei ihm aber bereits als zu parteiiſch erſchienen. Er habe es daher vorgezogen, ſämtliche Schriftſtücke, die ihm vom Oberſten Rate zugegangen ſeien, dem Völkerbundsrate zu übermitteln. Jür unverzügliche Löſung. ONB. London, 30. Aug. Reuter meldet aus Genf: Man ſei auf Seiten der Alliierten der ae daß eine unverzügliche Löſung der oberſchleſiſchen Frage nötig ſei. Wenn der Völkerbund ſich entſcheiden ſollte, eine beſon⸗ dere Unterſuchungskommiſſion nach Oberſchleſien zu entſenden, ſo müſſe ſich dieſe in der Hauptſache aus neutralen dele⸗ gierten zuſammenſetzen, die alle in der Lage ſeien, an Ort und Stelle irgendwelche neuen Momente, die erwogen werden werden müſſen, feſtzulegen. K 1 Likauiſche Geheimpläne für die Beſetzung des Memelgebietes. GR3Z. Memel, 29. Aug. Das„Memeler Dampfboot“ bringt aufſehenerregende Mitteilungen, die dem Blatt von einem vor kurzem noch im Dienſte der litaui⸗ ſchen Regierung ſtehenden Beamten zugegangen ſind. Darnach waren bereits vor fünf Wochen in Kowno die Pläne für die Beſetzung des Memelgebietes und deſſen Verwal⸗ Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 10)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Und doch war der alte Melfſen des Erfolges nicht froh, war es nie 7 ſelbſt nicht an dem Tage, an dem der letzte Stein in die große Mauer eingefügt worden war und ihm von allen Seiten, von ſeinen Halligbauern bis hinauf zum Miniſte⸗ rium in Berlin, Lob und Anerkennung in ungeahnter Menge zuteil geworden war. Sogar einen Orden hatte ihm der Ver⸗ treter der Staatsregierung überreicht. Er hatte ihn mit einem Gefühl leiſer Verlegenheit angenommen und ſtill in einer Schreibtiſchlade verborgen, weil er ſich ſchämte, ihn zu tragen. All die andern ſahen nur das, was offen vor aller Augen lag. Er blickte tiefer und ſah oder fürchtete doch, wie aus dem Segen ein ſchwerer Unſegen ſtieg, größer und größer wurde und ſich mit jedem Tage wie ein freſſendes Uebel ausbreitete, gegen das es ſcheinbar kein Mittel gab. „Was hülfe es dem Menſchen, ſo er die ganze Welt ge⸗ wönne und nähme doch Schaden an ſeiner Seele!“ Unbewußt ſprach er die Worte laut in den ſtillen Abend hinein, ſo daß Giede jäh aufſchrak. „Wie ſeltſam Du heute biſt, Vater!“ Er ſchwieg eine Weile. Dann ſtieg er langſam über die auf den Decksplanken zuſammengerollten Taue hinweg und ſetzte ſich neben Giede auf die Steuerbank. Sie brauchte nichts von dem zu wiſſen, was ihm das Herz ſchwer machte. Sie würde ihn vielleicht doch nicht ver⸗ ſtehen. Es war ja in ihm ſelber noch nicht alles klar. Und ſo ſagte er mit einem leiſen Lächeln in der Stimme: „Wir alten Leute halten oft Selbſtgeſpräche. Ihr Jungen, die ihr dem Heute lebt, kennt das nicht. Wir Alten aver leben ein zwiefaches Leben, mit dem Heute und mit dem Geſtern, und um uns und mit uns wandern Geſtalten und Träume aus dem bunten Reigen unſerer vergangenen Tage. Und nun gib mir das Steuer. Leg Dich beeuem auf das Tauwerk und blick in die See. Sieh, wie ſchön der Mond über Sündog aufſteigt.“ Langſam, wie in einem müden Traum befangen, erhob ſie ſich von der Bant, breitete Decken über die Troſſen, ſah noch einmal in die hellen Lichter rings umher und legte ſich. Groß und feierlich wanderte der Mond über das Meer. Ueber dem ganzen Watt lag eine glänzende Silberbahn, breit und leuchtend. Die baute der Mond als leuchtende Brücke über die See und ſchüttete hier ſein hellſtes Licht aus, und von bier kam dann und wann ein feines Klingen und Singen, ats tung unter litauiſcher Herrſchaft fertiggeſtellt. Komman⸗ dant von Memel ſollte Hauptmann Neswitiſch werden. Das ganze Memelgebiet ſollte als 13. Departement der litauiſchen Geheimpoltzei unterſtellt werden. Kommandant des Departe⸗ ments ſollte Oberſt Piwarowiez werden. Für alle Verwal⸗ tungszweige waren Perſönlichkeiten ernannt. Für die Be⸗ ſetzung von Memel waren zwei Regimenter gleich einer Brigade vorgeſehen. Der Plan dürfte, wie das Blatt be⸗ tont, nach der Entwicklung der Dinge auf dem Papier, das ja geduldig iſt, für immer ſtehen bleiben Das deulſch-ilalieniſche handelsablommen. Der Worklaut des Vertrages. WB. Berlin, 29. Aug. Im Auswärtigen Amte wurde am 28. ds. ein vorläufiges Abkommen mit Italien unterzeichnet, das folgenden Wortlaut hat: Die Regierung des Deutſchen Reiches und die italieniſche Regierung haben das Beſtreben, die gegenſeitigen Handelsbeziehungen zu regeln und zu erleichtern und haben nachſtehendes vorläufiges Abkommen getroffen: Artikel J. Die deutſche Regierung und die italieniſche Regierung werden ſich ohne Rückſicht auf gegenteilige Ver⸗ fügungen, die gegenwärtig Gültigkeit haben oder in Zukunft erlaſſen werden könnten, die Erteilung von Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen für die in Liſte A, B, C und D aufgeführten Waren gegenſeitig erleichtern und bei Prüfung der einzelnen Fälle mit möglichſtem Wohlwollen verfahren. Für die Ausfuhr ſolcher Waren, die in den Liſten nicht aufge⸗ führt ſind, wird ſich die deutſche Regierung von dem Grundſatz leiten laſſen, nach Deckung des inländiſchen Bedarfs den An⸗ trägen auf Ausfuhrbewilligung, die im Verhältnis zur Deckung des Bedarfs des anſuchenden Staates ſtehen, grundſätzlich zu willfahren. Die Beſtimmungen des Artikels 1 beziehen ſich auch auf Waren, die durch Poſtpakete zum Verſand gelangen. Artikel II. Die deutſche und die italieniſche Regierung werden inbezug auf den gegenſeitigen Warenverkehr keinerlei neue Verfügungen oder Maßnahmen verwaltungs⸗ techniſcher Art, Verbote, oder Beſtimmungen treffen, welche im Gegenſatz zu dem Geiſt oder dem Wortlaut dieſes Abkommens geeignet wären, die ſich daraus ergebenden Vorteile ganz oder teilweiſe aufzuheben. Sollte ſich aus zwingenden Gründen eine beteiligte Regierung trotzdem genötigt ſehen, derartige Verfügungen, Maßnahmen, Verbote oder Beſtimmungen zu treffen, ſo wird ſie ſich vorher mit der andern Regierung in Verbindung ſetzen, um im gegenſeitigen Einver⸗ ſtändnis Abhilfe zu ſchaffen. Gelingt dies nicht, ſo finden etwa erlaſſene Ein⸗ und Ausfuhrverbate auf Waren, die am Tage des Inkrafttretens derſelben bereits zur Beförderung aufgegeben waren, keine Anwendung. Artikel III. Die aufgrund dieſes Abkommens eingeführ⸗ ten oder ausgeführten Waren müſſen von einem Urſprungs⸗ zeugnis begleitet ſein. Dieſe Beſcheinigungen ſollen von den Behörden koſtenlos ausgeſtellt und beglaubigt werden. Artikel IVL. Meinungsverſchiedenheiten über die Auslegung oder Durchführung der vorſtehenden Ab⸗ machungen ſollen von einer gemiſchten Kommiſſion entſchieden werden, die für jeden einzelnen Fall einer von der deutſchen Regierung und einer von der italieniſchen Regierung zu ernennenden Perſon zuſammengeſetzt wird und an einem von dieſen beiden Perſonen zu vereinbarenden Ort zuſammen⸗ tritt. In allen Fällen, wo ſich beide Kommiſſionsmitglieder nicht einigen, entſcheidet ein von ihnen hinzuzuziehender Schieds⸗ richter. Können ſie ſich auch über die Perſon des Schieds⸗ richters nicht einigen, ſo ſoll zu deſſen Ernennung der ſchweize⸗ riſche Bundespräfident gebeten werden. Berlin, den 28. Auguſt 1921. gez. Haniel von Hainhauſen L. S. gez. Alfredo Fraſſati L. S. Zum Abkommen iſt noch zu bemerken, daßsdie VBe⸗ handlung, welche den deutſchen Staatsang ehörigen, Waren oder Schiffen in Bezug auf Niederlaſſung, Aus⸗ ee rrer Mondlicht, das über die See rann. Helle Sterne ſtanden am wolkenloſen Himmel, aber ſie leuchteten nur ſchwach, als fürchteten ſie ſich, das blaue Licht, das ihr großer Wächter über die Erde trug, zu ſtören. Wie eine Rieſenſchale voll flüſſigen Silbers lag das Meer vor den Augen des einſamen Schiffers, und ſo ſtill, ſo gotteskirchenſtill, daß er das Sauſen ſeines eigenen Blutes wie leiſes, feines Rauſchen in den Ohren hörte. Da faltete er die Hände um die Ruderpinne und blickte in tiefer Andacht hinaus über die Wellen Es war tiefe Nacht, als das Boot vor Sünoog anlangte fer mit dem Kiel den flachen Strand knirſchend berührte und eſtlag. Giede ſchlief. Als aber das Segel am Maſt knarrend niederſank, erwachte ſie und blickte ſtaunend um ſich. Dunkel und wuchtig ſtieg die Ufermauer auf, und wie ſchwere, ſchwarze Wolkenballen reckten ſich die Dächer der nahen Hallighäuſer darüber. „Sind wir ſchon da?“ „Ja, Langſchläferin. Aber das Waſſer iſt ſtark gefallen. Wir können nicht an die Schleuſe heran. Hilf mir die Segel feſtbinden. Dann trag ich Dich hinüber. Das Watt iſt kalt zur Nacht.“ „Du mich?“ lachte ſie laut und klingend auf, daß vor den Glocken ihres Lachens einige ſchlafende Möwen aufſchraken und ſchreiend das Boot umflatterten.„Nein, Vater, daraus wird nichts.“ Haſtig wickelte ſie die Segel zuſammen, band ſie feſt, ſtreifte Schuhe und Strümpfe ab, ſchürzte die Röcke hoch und tieg in das von flachem Waſſer überrieſelte Vorland. Ihr ater folgte ihr. Die ganze Hallig ſchlief, als ſie über die Fennen ſchritten. Nur die nimmermüden Auſternfiſcher und die lärmenden Strandläufer ſchrieen durch die Stille. Am Sonntag wurde Sabe Nommſen begraben. Es war zur Flutzeit. Darum konnten ſie den Sarg nicht über die Fennen tragen. Die ganze Hallig war von breiten Waſſer⸗ armen, den Prielen, durchzogen. Zur Flutzeit waren ſie tiefe, reißende Ströme, über die ſchmale Holzſtege führten, die in der Mitte durch feſte Querbalken getrennt waren, um dem Vieh das Ueberſchreiten unmöglich zu machen. Zur Ebbezeit waren ſie trocken und waſſerleer, ſo daß ſie durchſchritten werden konnten. Darum wurden die Toten immer zur Ebbezeit zur Kirche getragen. Die Männer zogen dann ihre großen See⸗ ſtiefel an und wateten, den Sarg auf den Schultern tragend, durch die Priele hindurch, während die Frauen über die Stege ſchritten. Sabe Nommſen wurde zur Flutzeit begraben, und darum trugen ſie den Sarg von der Warft zur Halligkante hinüber, ſetzten ihn in Peter Bandix' Boot und ſegelten um die Hallig herum bis zur Schleuſe. Sie kamen gerade an, als Melfſens Boot mit Paſtor beitnehmer anweſend ſein. übung des Berufes, des Handels, des Gewerbes, induſteeg Betätigung, Schiffahrtsverkehr und Schifferei gegenon. e zuteil wird, tatſächlich ſchon die gleiche iſt, wie welche den Staatsangehörigen anderer M nen zugute kommt, abgeſehen der Bewertung von 3 5 fragen. Falls dieſe Behandlung eine Aenderung erfahr ſollte, beſteht Einverſtändnis darüber, daß Deutſchland e tigt iſt, von den getroffenen Abmachungen zurückzutte 155 Die deutſchen Staatsangehörigen können dann damit rechnen, daß Italien an der gegenwärtig ihnen gegenüber gen de⸗ wohlwollenden Behandlung keine Aen rung vornehmen wird. die Lage in Marokko. Ausdehnung der Nebellion. 'B. Paris, 30. Aug. Wie das„Journal“ meldet, haben die Einwohner in der Gegend von Larra ſpaniſche Stellungen angegriffen. Die ſpaniſchen pen wurden gezwungen, zwei davon aufzugeben. heiten fehlen noch; aber man fürchtet ein neues Unglück. denklich ſei die Ausdehnung des Aufſtandes das bisher unberührt gebliebene Gebiet von Larraſch. 1 WB. Paris, 30. Aug. Nach einer Havasmeldung Algeciras iſt nach Nachrichten aus Tetuan eine Grupp ſpaniſcher Truppen von den Rebellen angegriffen worden. Deulſches Reich. Die Opfer der Poksdamer Ereigniſſe. 155 ONB. Berlin, 30. Aug. Gelegentlich der Potsdamer Deman⸗ ſtration am vergangenem Sonntag ſind, wie das Reichswehrm e⸗ ſterium mitteilt,40 Reichswehrangehörige mehr iie⸗ weniger verletzt worden und zwar je 20 Angehörige des Re regiments 4 und des Infanterieregiments 9, alles Leute, die natten das Geringſte mit der Demonſtration zu tun ue und auch keinerlei nationaliſtiſche Abzeichen trug 15 ONB. Berlin, 30. Aug. Die Vernehmungen über die 120 kommniſſe in Potsdam bei der Sonntagsdemonſtration ſind deigt vom Oberkommiſſar Steinhauer von der Kriminalpolizei beie worden. Die Akten ſind bereits der Staatsanwaltſchaft zur weite r Verfolgung übergeben worden. Auf Grund der Ausſagza ct⸗ zahlreichen Zeugen ſcheint es feſtzuſtehen, daß der Wögher⸗ meiſter Wolff, der 5 Schüſſe auf die Menge vor dem Not⸗ rechnungshofe abgab und zwei Perſonen erſchoſſen hat, in iſchen wehr gehandelt hat. Heute mittag findet im Stäbtiſch Krankenhauſe zu Potsdam die Obduktion der Leichen ſtalt. Bayern und die Pfalz. Maſſenkundgebungen in München. ONB. München, 30. Aug. Partei Münchens kündigt für Mittwoch nachmittag? Uhr cp⸗ mäß der Parole der Parteileitung im Reiche Maſſenther gebungen an, in denen die Abgeordneten Auer, Gru chen und Sänger für die Republik und gegen den politiſch, Meuchelmord ſprechen werden. Die Verſammlung en die in den größten drei Sälen Münchens ſtattfinden, ſind eh⸗ Staatskommiſſar für München⸗Stadt und Land gen migt worden. Der republikaniſche Reichsbund Bayern ung die Republikaner aller Parteien zu geſchloſſener Beteilig an den Kundgebungen auf. Auch die Nationalſozialiſten ber den eine Kundgebung veranlaſſen. Ueber die Abſichten U. S. P. und K. P. D. iſt bisher nichts bekannt. Letzte Melöungen. Eine Arbeitsloſenkonferenz in Amerika. ONB. Waſhington, 30. Auguſt. Präſident Har oudes will eine Arbeitsloſenkonferenz einberufen, um die Leiden ⸗ Winters zu erleichtern und eine beſſere erſtüneh⸗ gung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnewa mern herbeizuführen. Die letzten Berichte melden, daß 5 5 Millionen Mann unbeſchäftigt ſind. Im Augenblick ipür Leiden der Arbeitsloſen nicht ſehr groß, aber die der 9 nahe ſein, daß die Erſparniſſe erſchöpft ſind. An 15 der 2 Madrid aus ſch 5 rei Trup⸗ Einzel⸗ auf 1rding renz ſollen ſowohl Vertreter der Arbeitgeber als au —— Das Gefolge war klein. Nur die Leute von de warften und einige von den Süderwarften waren ge kommen. Alle, die nördlich vom großen Priel wohnten, wa Hauſe geblieben. Es war ja Flutzeit, die See von ten Briſe belebt, der Himmel hell und klar, und darum erwarten, daß viele Fremde kommen würden. Da wollten ſich die Nordwaſter Verdienſt u. Auge nweide nicht entgehen laſſen. Die aber gekommen waren, ſtanden mit eine tor ge⸗ feierlichen Glanz in den Augen um ihren alten Paf redete· ſchart, der in der alten trotzigen Frieſenſprache zu ihnen neue Da horchten ſie alle doppelt auf; denn ſeitdem Predigt — auf der Hallig war, hatten ſie keine frieſiſche gehört. Feierlich rauſchte die See darein, als ſie mit harte men über das offene Grab hin ſangen: En wan jens üüs Stün' es kamen, Jeeſes, da forlet üüs ek! Bar gi üüs döör Duar en Junkens; Da tört nimer wü forſkrek. Da uur ales Lecht en Klaarhair. Wat wü liift haa, uur nü Waarhait! Nem üüs Dank, uu Jeeſes, hen, Nü en hen töt Leewents⸗Jen'! Dann gingen ſie heim. die Vor Peter Bandix' Hauſe auf der Norderwarft wetzzinde blau⸗weiß⸗rote ſchleswig⸗holſteiniſche Fahne luſtig im und wies den Fremden, die in den Wyker und Kuttern zur Hallig geſegelt kamen, den Weg zu vollen ſe⸗ be⸗ und Töpfen. Im Hauſe wurde emſig gewirkt, um der be reit zu haben. Die Kutter mußten noch vor Eintritt d cht über von der Kante abſtoßen, weil ſie bei Niedrigwaſſer m d den die Nack, die große Sandbant zwiſchen Sündog min der Inſeln, konnten, und die Gäſte,* lten/ kurzen Zeit möglichſt die ganze Hallig ablaufen Gaſtſtube m ſtilles, n Stii⸗ drängten immer gleich lärmend und fordernd in die anden um ſchnell eine Erfriſchung zu bekommen. Die Tiſche Auerken gedeckt, auf dem Herde duftete der Kaffee, Berge 1 Frau lockten in großen Tellern auf den Küchenregalen, und gutter Bandix ſtand mit dem Fernrohr am Fenſter, um! 1 erwal⸗ zu zählen und ſchon jetzt einen Ueberſchlag über den 3 ble ſich tenden Verdienſt zu machen, während ihre Tochter dnete · noch einmal vor dem Spiegel das ſemmelblonde Haar gunden, Peter Bandix hatte ſich einen weißen Kragen umgeergeſe ans dem fein ſonn⸗ und wettergebräuntes Schiſelankef rot und glänzend emporſtieg, beſchaute ſeine ſpieg nes 109 Schuhe mit den blitzenden Lackſpitzen mit der Miene 5 ſic ſich ſelbſt ſehr zufriedenen Mannes, der da weiß, die Habeil und ſeinen Gäſten ſchuldig iſt, und ſchritt dann auen zu ſein. kante hinunter, um beim Anlegen der Kutter behilfl wenn Perlen in eine ſilberne Schale rieſeſten; das kam vom Harmſen an Bord durch die offenen Schleuſentüren ſteuerte. (Portſetzung folgt) eee Die mehrhettsſoztallſeld 3 ⸗ ⸗ f F errer 14 90 9 5 arrach Dlensta„den 30. Auguſt 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 400. 5 Tagung der miiteltheimiſchen Gas⸗ und Vaſſerfachmäaner. 18. D Konſtanz. 29. Aug. Vom 25. bis 27. d. M. ſand hier die ds Jahresverſammlung des Mittelrheiniſchen mun und Weſſerfachmännervereins ſtatt. Die Be⸗ Nrben begannen am Freitag früh im oberen Saal des Konzils ahr der Leitung von R. okiſch⸗Göppingen. Aus dem die Holfabericht des Vorſitzenden iſt folgendes erwähnenswert: liche Elfnungen der letzten Iihresverſammlung auf die wirtſchaft⸗ aber Verdickkung haben ſich nicht erfüllt. Erfreulicherweiſe hätten Einkeh ernunft, Ruhe und Schaffensfreude auch in den Kreiſen dentiſch gehalten, die glaubten, daß Revolution mit Paradies ſei 805 ſei. Die Kohlenverſorgung ſowohl nach Güte und Menge En N gelhaft und es habe den Anſchein, als würde es nicht beſſer. hole achlaſſen ſei bedenklich, umſomehr, als die Induſtrie ſich er⸗ ſnge ein Kilogramm dürfe ungenützt verbrannt werden. Das faltung die höchſte Ausbeutung der Kohle zu erreichen. Lettrig es Gasverbrauches habe ſich ſcharf gekennzeichnet. Die dität könne im Beleuchtungsweſen der Gasbeleuchtung Ab⸗ —* Doch ſet kein Grund zur Sorge. Der Gasabnehmer 2 der Zukunft der„kleine Mann“ ſein für den Haushalt. U ei die Mahnung am Platze, daß die Gaspreiſe nicht nicht werden. Er mahnt des ferneren, daß die Gaswerke unter eln. den Wirtſchaftskrieg anſtreven, ſondern gemeinſam han⸗ em lehlt. Marktlage des aslokſes ſei eine unſichere. Redner ſaen den wirtſchaftlich Schwachen Zahlungserleichterungen zu chwankerd daß ſie den Winterbedarf eindecken können. Die maſchluß en Verhaltviſſe auf bdein Teermarkt ſind durch Zuſam⸗ gefüͤhl ſe der Gaswerke etwas ſtabil geworden. Das Solidaritäts⸗ den Masste ſich durch zum Vorteil der Gasinduſtrie, wofür er vertennern. die dafür tätig waren, dankt. Den Waſſer⸗ deungen hat der heiße Sommer recht heiß gemacht, allen Anfor⸗ huben üb gerecht zu werden. Mahnungen und Strafandrohungen taucher— nichts genützt. Durch intenſive Belehrung der Ver⸗ unte vielleicht in Zukunft Beſſerung erreicht werden. ber di altungsreform der Werke ſtellt er feſt, daß von dem denken ſtremfaſſendſten Kenntniſſe verlangt werden: wirtſchaftliches Wer wie engſtes Pflichtgefühl, peinlichſte Unparteilichkeit u. a. m. uirten e können ſich dieſe Fähigkeiten zum Nutzen der Werke aus⸗ deunnge venn in den techniſchen Abteilungen der Gemeindever⸗ n 88997 in dieſen ſelbſt, parteipolitiſche Einflüſſe telt werhe treten? Erſtrebt muß weiteſte Selbſtändig⸗ Atokratl den, jede Bevormundung müſſe verſchwinden, ebenſo die duntel lies alles zum Vorteil der Werke, Gemeinden und Städte. einen Sctat die Zukunft.„Wachet, Ihr Konſuln, daß der Staat en leidet!“ ruft er der Verſammlung zu. Wiederauf⸗ aſage ſ des nationalen Anſehens, Ueberbrückung der ſozialen ra—— nötig. Der Wiederaufſtieg muß kommen, wenn alle denden, Männer mithelfen, zum Wohle der Werke, der Ge⸗ eifall) zum Segen unſeres geliebten Vaterlandes!(Reicher werd deher 0 Abwicklung des geſchäftlichen Teiles, der einen Mit⸗ den itgli durch den Verluſt von Elſaß⸗Lothringen, andererſeits aden. B Aliederzuwachs brachte, wurde Herr Baurat Frahm⸗ geordnet zum Ehrenmitglied ernannt. Der Kaſſenſtand „eHierauf begannen die Vorträge Direktor Eſcher⸗ über„Eindrücke über Gasverſorgung iget Redne einer Studienreiſe in Nordamerika“. gen reden dankte erſt für die Ehre, erſtmals vor deutſchen Kol⸗ elrtsruhe zu dürfen, und er dankt der Techniſchen Hochſchule in ſe Studlernd im weiteren Sinne dem Lande Baden), wo er Nale beachte abſolvierte und ſich ſeine Kenntniſſe erwarb. Die Aurgas, de ihn von Newyork bis Chicago. Er behandelte Nobabl Lchtold Kunſtges⸗Anſtalten, unterſtützt von einer großen Müdamerika ilder. Im Jahre 1918, zur Zeit der Reiſe, waren in 0 lionen Ababes Gasgeſellſchaften für künſtliches Gas mit 8,1 N5N von zundnnenten. Verbraucht wurden 7,5 Milliarden Kbm. liann Ropf—7 46 Millionen Menſchen, ſodaß 150 Kbm. Gas auf 40 ben Do o Jahr kommt. In Gaswerken angelegt ſind 3,5 Mil⸗ Proz. Oel. Abgegeben wurden 12,5 Proz. Steinkohlengas, mdſlargas elgas, 38 Proz. Koksofengas, 45 Proz karburiertes mei ſind d Alle Gaswerke haben privatwirtſchaftlichen Charakter danlen Geſellſentſprechend primitiv betrieben und hergeſtellt. Die r Wichaften ſind an Konzeſſionsverträge gehalten, ein Gas cht dem urmeeinheiten Heizwert abzugeben. Der Preis ent⸗ de rgasquefles Vorkriegszeiten. Im Jahre 1918 waren 35 000 Prlorgten d en erbohrt, die aber nur kleinere Gebiete mit Gas atunher weſentlich kleinerer Verbrauch und geringerer die kaniſcherses iſt weniger zuverläſſig als Kunſtgas. Die Bilder maſ Lerwend Hotelküchen ſind überraſchend, ebenſo überraſchend andchinen, Mang des Gaſes in Haushaltungsherden, Waſch⸗ Gageten Ap angmaſchinen, in Back⸗ und Bratherden, Trocken⸗ und 8 paraten. Alles in allem: die Amerikaner nützen das dnle und f nd 0 über fült ganz gewaltig aus und die Induſtrie liefert dazu Reie 5 praͤktiſche Verwendungsgegenſtände für alle Be⸗ geſehen ilder. 6e) dün⸗Ing 555 en 07 er. güle W. auſer⸗Berlin, von der Duhabad⸗Geſellſchaft, n beleb ruck⸗ dapparaten vor und zeigt durch aufgenommene dungsappa olumen⸗Kurven, wie vielfach eingeführte Wieder⸗ das Herz, de die Kreislaufverhältniſſe im Körper umkehren abzul⸗nehr Aichednen ſeaaſten anſtatt es zu entlaſten, weshalb die Apparate n rüt n. Er zeigte andererſeits, wie der von einem ſchwe⸗ die Suatürliche Beatmung(ſogenannte phyſiologiſche 0 für mveſter) ins maſchinelle überträgt. Der Redner 12 ſolche ao Fddelle bebördcbelebungsapparate verkeuft werden dürfen, beren Ser du 1 ihre Ungefährlichkeit hin geprüft ſind. lacter u. R 5 neus Hcken a Ruh⸗Gasherde. Dr. Winkel⸗Berlin ſprach über a Id iufberetturgsverfahren. Es iſt dies keine n as Aus füt di Trocken⸗ und Naß⸗Verfahren der Schlackenaufberei⸗ zabſ 1„Heidenſchiedenen Gebiete im Bou ewerbe uſw. Baurat eine zorgen e in Heidelberg“. Er ſchildert die vieler⸗ 0 mullen G deſczwerniſſe, die entſtanden, ale die Stadt ſchon cher Beifall lohnte die erſtmals gehörten Ausführungen U Ve 2 ugleichsverſuche mit verſchiedenen Wieder⸗ 5 nd V auch m 8 di 8 die Arbeit wegen Ueberlaſtung eingeſtellt hat, eltrat herrührende Duhubad⸗Wiederbeleber als einziger dalt 7 don e Wienſchenswert, daß in Zukunft wie bei Apothekerwaren r eulen Ell 7 jedt⸗Karlsruhe hielt einen Lichtbildervortrag ee, er dar eir neues Verfahren. Mit zahlreichen Lichtbildern lei mauel4g ſprach„über die Erbohrung einer dmark in die Bohrungen geſteckt hatte und es fand Adbch fand ſich das lange geſuchte radiumhaltige 5 unt as erſtemal, daß die Rheinebene bis in 1000 Merdrinde erſucht wurde; in dieſem Zuſammenhang ſchildert n aus Das Waſſer enthält 82 Gramm Salze und ſehr läßt, da den Reſten des Urmeeres, was wiederum darauf zu ei b flüſſige Kohlenſtoffe dort lagern. Das Waſſer ärme 28 warmen Heilquelle; in 1000 Meter Tiefe hat m Wes 36 Grad Celſtus, beim Ausfluß 26 Grad. Das wie ſie dach Gelehrtenſeſ tellung trotz ähnlicher Zuſammen⸗ es ſtere, Hellguellen haben, eine Sonderſtellang das Liter ten Radiumgehaltes: mit 17n½8 Grad Jahre 8 iſt es das ſtärkſte Waſſer dieſer Art. 85 verzffentlien die Bohrungen; demnächſt werde Ueber⸗ Heidelber ntlicht werden können: durch die Finanzierung urde erg geſteck d Bäderſtadt ſein. Das Ziel, das ſich Lelfah erſtmals habe, gehe in Erfüllung. Die Ausführungen wurde o vorgetragen und dürften überraſchen. Reicher ung drettor geſpendet. dehrehen Abtiße dcher⸗ Eßlingen verbreitete ſich über„Verwer⸗ Interaeſſel im G er Schrägkammerofenanlage in einem Waſſer⸗ di zater ar Eßlingen“. Der Vortrag fand großes igeſtellt:- in einem gewöhnlichen Kefſel beträgt 0 4 U. Proz. der Wärmemenge, die im Brennſtoff le disg. der Wörn eſer veuen Abhitzeverwertungsanlage werden beſor ungenügtemengen der Rauchgaſe ausgenützt Die Gaſe, (nderen geſſeln den Schornſtein gingen werden jetzt durch wird durch digleltet und die n den Rauchgaſen enthaltene eſen Keſſel in Dampf überführt. Die Rauch⸗ Vagunz ſei feſtgeſtechtung neu iſt und zur Kohlenerſparnis 1 Die Ge⸗ gaſe hatten in Eßlingen urſprünglich eine Temperatur von über 500 Grad, welche durch die Verr,ertungsanlage nun auf 195 Grad herabgeſetzt iſt— Direktor Fleiſch⸗Durlach ſprach über„Be⸗ triebserfahrungen mit einem waſſerloſen Gasbehälter“. Ein ge⸗ meinſames Mittageſſen im Konzil, ein Spaziergang zum Waldhaus Jakob und eine Dampferfahrt nach Bregenz beſchloſſen die Tagung. Städtiſche Nachrichten. Schneckenpoſt. Wieviel Zeit braucht ein Eilbrief von Baden⸗Baden nach Mannheim? Wir ſind in der Lage, dieſe Frage zu beantworten. 13 Stunden! Am Sonntag abend wurde von unſerem Spezialbericht⸗ erſtatter der ausführliche Bericht über die Badener Rennen mit Eil⸗ brief zur Poſt gegeben. Abgeſtempelt iſt er zwiſchen 10 und 11 Uhr nachts. In unſere Hände gelangte er am Montag mittag um 412 Uhr. Der Eilbrief hat demnach von Baden⸗Baden nach Mannheim 13 Stunden gebraucht. Wir haben uns geſtern mit der zuſtändigen Mannheimer Stelle über den ganz unglaublichen Fall unterhalten und bekamen auf Grund der inzwiſchen erfolgten Feſtſtellungen heute folgende Auskunft: Der letzte Nachtzug verläßt Baden⸗Baden um 11.05 Uhr. Er nimmt aber keine Poſt mit. Warum nicht? Soviel wir wiſſen, beſteht die Beſtimmung, daß Eilbriefe mit dem nächſten Zuge befördert werden müſſen. Iſt das nicht der Fall, dann iſt der Brief eben kein Eilbrief mehr und man kann ſich das Porto ſparen. Unſer Brief iſt, weil der nächſte Zug, der Poſt mit⸗ nimmt, erſt geſtern morgen um.48 Uhr in Baden⸗Baden abge⸗ gangen iſt, infolgedeſſen glücklich um.47 Uhr in Mannheim an⸗ gekommen. Die Differenz von zwei Stunden zwiſchen Ankunft in Mannheim und Abgabe in der Redaktion iſt nicht allzugroß, wenn man bedenkt, daß der Brief vom Bahnpoſtamt erſt nach der Tele⸗ grammabfertigung in der Hauptpoſt befördert werden mußte. Für uns war dieſe Verzögerung auch völlig gleichgültig, da das Mittags⸗ blatt, in dem der Spezialbericht erſcheinen ſollte, bereits gedruckt war. Das verſpätete Eintreffen des Berichtes hatte für unſere Sport⸗ redaktion und für unſern Berichterſtatter übrigens recht unangenehme Folgen Da ein Rennbericht nicht altbacken werden darf, ſo ßten wir uns mit einem andern uns vorliegenden kurzen Bericht be⸗ gnügen, und unſer Berichterſtatter hatte ſich die Arbeit umſonſt ge⸗ macht. Wer entſchädigt ihn nun für den Ausfall, der ihm durch die Nichtaufnahme ſeines Berichts entſtanden iſt? Wir nehmen an, daß die Poſtbehörde einſehen wird, daß ſie ſchadenerſatz⸗ pflichtig iſt. Wir übergeben den überaus bezeichnenden Fall hiermit der Beurteilung der Oeffentlichkeit, um wieder einmal zu zeigen, in welcher Weiſe Poſt⸗ und Bahnverwaltung in dem Be⸗ ſtreben, durch„Schnelligkeit“ zu glänzen, Hand in Hand zu arbeiten. Wenn die Reichszoſt das Privileg für ſich in Anſpruch nimmt, ein Monopolbetrieb zu ſein, dann iſt ſie auch verpflichtet, zur Zu⸗ friedenheit des Publikums zu arbeiten. Man wird nicht behaupten können, daß der angezogene Fall, der ſich ſicherlich durch unzählige andere vermehren läßt, geeignet iſt, die Sympathie, die man der Poſtverwaltung entgegenbringt, zu ſtärken. Schnelliakeit und Fin⸗ digkeit ſcheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. * Aufnahme in den badiſchen Staalsverband. Es dürfte nur Wenigen bekannt ſein, daß nach 8 4 des Geſetzes vom 29. Juni 1920 über die Landtagswahlen beſtimmt wird, daß zu den Wahlen im Landtage alle zur Reichstagswahl berechtigten Reichs⸗ deutſchen ohne Unterſchied des Geſchlechts, die im Lande ihren Wohnſitz haben, ſtimmberechtigt ſind, obwohl die badiſche Verfaſſun⸗ vom 21. März 1919 die Stimmberechtigtgun von nur badiſchen Staatsbürgern vorgeſehen hat. Die Reichsverfaſſung beſtimmt jedo⸗ in Artikel 17, daß die Volksvertretung jedes Landes von allen reichs⸗ deutſchen Männern und Frauen gewählt werde muß. Die Erwer⸗ bung der badiſchen Staatsangehörigkeit allein wegen der Landtags⸗ wahlen iſt alſo nicht mehr notwendig. 5 * Der Verkehr auf der Haupibahn war im letzten Sonntag nach der uns heute vorliegenden amtlichen Mitteilung ſtark. Es wurden 11 300 Fahrkarten, darunter 6700 Sonntagsfahrkarten, abgeſetzt. Pb. Tödlicher Unglücksſall. Der 65 Jahre alte verheiratete Guß⸗ putzer Johann Kellerer in Waldhof fiel am 26. ds. Mts. nachts infolge epileptiſcher Krämpfe in ſeiner Wohnung die Treppe herun⸗ ter und erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß er am folgenden Tage ſtarb. Ph. Leichenländung. Geſtern nachmittag wurde im Mühlau⸗ hafen die Leiche eines noch unbekannten, 35 bis 40 Jahre alten Mannes geländet, welche ſchon etwa 14 Tage im Waſſer gelegen haben mag. Bekleidet iſt ſie mit einer hellgrauen Hoſe, Weſte und Nock, und hat ſchwarze Haare und ſchwarzen Schnurrbart. Die Leiche wurde nach deg Friedhof verbracht. Um ſachdienliche Mittei⸗ lungen über die Perſönlichkeit des Toten erſucht die Kriminalpolizei (Schloß.) veranſtaltungen. * ftünſtlerthealer Apollo. Ende gut, alles gut! So kann man bei der Beendigung der Spielzeit der Kölner Gäſte ſagen. Als letztes Stück wurde die Geſangspoſſe„Die Königin der Luft“ gewählt. Max Reimann und Otto Schwarz haben viel Un⸗ ſinn in den drei Akten zuſammengetragen, aber wenns auch Blöd⸗ ſinn iſt, ſo hat es doch Methode und deshalb kann man herzlich lachen über den Stadtrat Amadäus Lampe, der ſich in Lora, die Königin der Luft, ſterblich verliebt, aber doch ſchließlich recht froh iſt, daß ein Reiſeonkel, der Schwerenöter Steinermann, die Ange⸗ betete als Braut in die Arme ſchließt. Für die Darſtellung der Rolle der Lora hatte man ſich eine ſehr feſche Künſtlerin in Grete Brete verſchrieben, die über ein flottes, ungezwungenes Spiel und gute Stimmmittel verfügt. Bei einer zweiten neuen Kraft: Fritz Kraft, der den Reiſenden verkörpert, überwiegen die ſchau⸗ ſpieleriſchen Qualitäten. Karl Blaß, der diesmal als verliebter alter Herr im Mittelpunkt ſteht, zieht infolgedeſſen mit Macht alle Regiſter ſeiner grotesk⸗burlesken Kunſt. Gut ſekundiert wird ihm durch Lotte Nadler als Tochter Fränze, Willy Hofmann als Neffe Peter, Joſef Siener als Menageriedirektor und Vater Loras, Neſſi Jauer als Frau und Mutter und nicht zuletzt durch Anna Brenken als urkomiſche Tante Julie aus Perleburg. Otto Schwarz hat in die überaus beluſtigende Handlung einige nette Geſangseinlagen eingeſtreut. Schade, daß das Stück nicht eher herausgekommen iſt. Es hätte zu gelegenerer Zeit einen Kaſſenerfolg erzielen können. * Ein Kriegsgefangenenfilm, der unter dem Protektorate der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener erſchienen iſt, erregt im Palaſttheater großes Intereſſe. Die Regie hat in packender Weiſe Heimat und Front in die Handlung verflochten und dadurch von den erſchütternden Bildern jede Einſeitigkeit ferngehal⸗ ten. In den Mittelpunkt iſt das ergreifende Schickſal zweier junger Paare geſtellt. Die Senſation kommt auf ihre Rechnung durch die Schlachtenbilder, bei denen das Trommelfeuer der Schlacht bei Arras die eindringlichſte Sprache redet. ie tiefernſte Handlung klingt aus in den Schrei: Nie wieder Krieg! Der Film verfolgt alſo, wie man ſieht, einen hohen ethiſchen Zweck. Aber wie es ſo oft geht, diejenigen, für welche dieſe bildreiche Sprache in erſter Linie beſtimmt ſein follte, bekommen ſie nicht zu hören! Der Regie kann das Lob ausgeſtellt werden, daß ſie die 5 Aufgabe mit viel Takt und delikateſſe gelöſt hat. Die Darſtellung iſt hervor⸗ ragend. Wir brauchen von den Trägern der Hauptrollen nur Liedtke und Schünzel zu nennen, um zu beweiſen, daß für die erſte Beſetzung geſorgt worden iſt. Der geldene Humor Henny Portens feiert Triumphe in dem Luſtſpiel⸗Vierakter:„Die Fahrt ins Blaue“, der zu den wenigen Werken dieſer Gaktung gehört, welche man ſich gern zweimal anſieht. Nus dem CLande. küielſch, 29. Auguſt. Beim Baden im Neurhein war geſtern mittag der 19 Jahre alte Friſeur Alois Montag von hier in die Gefahr des Ertrinkens geraten. Von dem ſichern Tode wurde der junge Mann durch Herrn Franz Gißler aus Plankſtadt gerettet, der den Ertrinkenden in anerkennenswerter, mutiger— 5 unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens dem naſſen Elemente entri Dz3. Eberbach, 25. Aug. Wegen Einrichtung von Kraft⸗ wagenlinien auf den Strecken Buchen—Mudau—Eberbach und Buchen—Roſenberg—Oberwittſtadt haben Vorermittlungen ſtattge⸗ funden. Eine am 11. Auguſt erfolgte Probefahrt beſtätigte, daß umfangreiche Straßenverbeſſerungen notwendig ſind und hohe, jähr⸗ lich regelmäßig wiederkehrende Unterhaſtungskoſten entſtehen wer⸗ den. Die Oberdirektion des Waſſer⸗ 1 Straßenbaues ſchätzt die inmaligen Koſten für die beiden Linien auf 1 664000 Mk. und 845 000 Mk., die dauernden Aufwendungen in jedem Jahr auf 232 000 Mk. und 114000 Mk. Ende September ſollen in Mudau und Buchen Beſprechungen des Bezirksamtes mit den Straßen⸗ unterhaltungspflichtigen ſtattfinden, von deren Ausfall der Fortgang der Angelegenheit abhängen wird. 5 Aus der Pfalz. 0 Landau, 29. Aug. Mangel(!) an geeigneten Arbeitskräften veranlaßte die Stadtverwaltung Landau, den im ganzen Bereich des Gemeindebannes eingeleiteten großen Mäufefeldzug mit Gas⸗ vergiftungsapparaten, Löcherbeſeitigung uſw. einzuſtellen. Die Grundbeſitzer wurden nunmehr amtlich aufgefordert, die Bekämpfung der Mäuſeplage ſelbſt zu übernehmen. Die notwendigen Gas⸗ apparate werden von der Stadtverwaltung unentgeltlich abgegeben, die Patronen zum Selbſtkoſtenpreis. Auf die Dörfer werden die Gaserzeuger zu einem billigen Preis ausgeliehen. Daß die Mäuſe⸗ plage ohne ſyſtematiſche Bekämpfung nicht abnimmt, beweiſen die Ablieferungszahlen getöteter Mäuſe, die in einzelnen Gemeinden hun⸗ derttauſend überſchreiten und in anderen innerhalb weniger Tage zehntauſende umfaſſen. ONB. Homburg, 29. Aug. Die weſtpfälziſche Irrenan⸗ ſtalt Homburg muß auf höheren Befehl geräumt werden. Die Anſtalt beherbergt mehrere hundert Kranke. Sie wurde vom Kreis Pfalz mit einem Koſtenaufwand von 6 Millionen Mark er⸗ richtet. Am 7. Juni 1909 trafen die erſten Kranken ein. Sie um⸗ faßt auf einem rund 350 Hektar großen Gelände etwa 50 Ge⸗ bäude und zählt zu den ſchönſt gelegenen, unter Berückſichtiaung al⸗ ler modernen Erfahrungen ausgerüſteten Heilanſtalten. Nunmehr werden die Kranken wieder abtransportiert, u. a. in großen Trans⸗ porten nach Klingenmünſter, Frankenthal und Merzig. r. Aus der Südpfalz, 24. Aug. Der auf früher elſäſſiſchem Ge⸗ biet liegende Schießplatz Bitſch genügt nicht mehr und ſoll über die Grenze hinaus auf pfälziſchem Gebiet erweitert werden. Erſt war beabſichtigt, die Gemeinden Schönau, Rumbach und Lud⸗ wigswinkel franzöſiſch zu machen und das Reich an anderer Stelle, etwa bei Lauterburg, durch eine Grenzregulierung zu entſchädigen. Daraus iſt anſcheinend nichts geworden, aber der Schießplatz wird troßdemerweitert und zwar durch Abholzen von pfälziſchen Waldungen des Forſtamts Schönau, der ſchönſten in dieſer Gegend. Um welche Flächen es ſich handelt, kann man aus der Menge des anfallenden Holzes erſehen: etwa 300 000 Kubikmeter. Neues aus aller Welt. — Kommerzienrat Dr. Ludwig Dorn f. Am Freitag früh iſt in Stuttgart einer der hervorragendſten Induſtriellen Würt⸗ tembergs, Kommerzienrat Dr. Ludwig Dorn, im Alter von 71 Jahren einem Schlaganfall erlegen. Der Verſtorbene genoß auf chemiſchem Gebiete den Ruf einer Autorität und war erfolgreich literariſch tätig. — Mit der Senſe geköpft. In Eggendorf in Niederbayern hat eine Kleinbäuerin von ihren beiden zur Wleſenarbeit mitge⸗ nommenen, im hohen Gras eingeſchlafenen Kindern den 6jährigen Knaben beim Mähen verſehentlichmit der Senſe geköpft und ebenſo das 5jährige Mädchen ſchwer verwundet. — die Opfer des Berliner Frauenmörders. Die Ermittlungen nach dem Verbleib der bei Großmann zuletzt geſehenen verſchwun⸗ denen Frauen wird fortgeſetzt. Es iſt ſchwer, ihn ſeiner Taten zu überführen, weil er dieſe Taten ſtets vollkommen allein begangen hat. Es iſt heute mit ziemlicher Sicherheit zu ſagen, daß ſein zweites Opfer die Proſtituierte Schubert war, das dritte und vierte Opfer waren die Frauen, deren zerſtückelte Leichen am Engelufer aus dem Luiſenſtädtiſchen Kanal gezogen wurden. Das fünfte Opfer würde die Frau ſein, deren zerſtückelte Leiche im Grunewald im Nikolasſee gefunden wurde. Damit iſt aber die traurige Liſte nicht erſchöpft. Die Kriminalpolizei ſtellte bisher feſt, daß folgende„Wirtſchaf⸗ terinnen“, die zurzeit nicht aufzufinden ſind, bei Großmann vor⸗ übergehend beſchäftigt geweſen ſind: 6. Marie Feld, angeblich Weberſtraße 10 wohnhaft, dort aber nicht auffindbar. 7. Melanie Sommer, geboren am 9. April 1895 zu Berlin. 8. Emmi Bau⸗ mann, 19—20 Jahre alt. 9. Luiſe Werner geb. Knopf, geb. am 18. Juli 1893, Murrenberg, Kr. Saatzig. 10. Emma Maritzi, 20 bis 21 Jahre alt. 11. Lisbeth Potske, 35—38 Jahre alt und 12. Frieda Thomas, 31. Juli 1894 geboren, aus Hannover.— Alle dieſe Genannten ſind zurzeit nicht auffindbar. — Ein neuer Hapag⸗Dampfer. Ein für die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie auf der deutſchen Werft Hollerort im Bau be indlicher Dampfer wurde heute glücklich zu Waſſer gelaſſen. Der Neubau erhält den Namen„Odenwald'. — Polniſcher Terror. Dem Berliner Tageblatt wird aus Kattowitz gemeldet, eine neue Kette von polniſchen Untaten ſcheint in Oberſchleſien beginnen zu wollen. Am Montag früh iſt eine ſchon lange ausgeſprochene Drohung gegen den deutſchen Bürgermeiſter von Lippine(Kreis Beuthen) Dr. Rösner zur Tat geworden. Dr. Rösner wurde, als er in den frühen Morgen⸗ ſtunden in ſeine Wohnung heimkehren wollte, von drei Männern angehalten, die ihn um Feuer baten. Er wurde von den drei Männern andauernd verfolgt und als er im Begriffe war, ſeine Wohnung zu öffnen, durch mehrere Schüſſe niedergeſtreckt. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswefterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Dienstag, den 30. Auguſt 1921.8 uht morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und fundentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Temp. Wind Mlederſchlag der Ort—— Iiſchta. Sücke Wetter letzien 21 Stund. Hamburrg 755.9 14a WNW] näßig vedeckt 5 Dangigg—————— Berin5 757.6 15 88/leicht bedeckt 3 Frankfurt a. M.——— 7 München 760.7 9 Wſſchwach Regen 0 Kopenhagen. 751.6 12 W mäßigheiter 15 Stockholm 742.6 15 SswW ſſchwach wolkig.5 Haparanda 755.9 10 So mäßig wollig 0 Bodsß.—————— Parts 2 13 WSIWmäßig wolklos 0 Toulous. 166.7 18 WNW)leicht bedeckt 0 i e 15 NW ſchwach bedeckt 2 —————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7es morgens) ——————— ,7— r ,s—v— See⸗ duud— 8 5 88 5 Wind 2 8 Be⸗ 1 7— 2 7 88 8 25 5 düchtStürte 8 5 8 merkungen Wertheim—— 16 26] 16 SW- ſtart bel. 1 Königſtuhl 563 760 5l 13] 25 13 mäß. bed. 0 Karlsruhe. 127759.4 17] 28 17 SW leicht Reen.5 Baden⸗Baden 213——————1 Villingen 715760.7] 16 26 17 SwWJleicht balbd. 0 Hof 1281653.60 12] 19 11 NWIfriſch dedl. 0 1˖ Blaſen 780— 15 23] 14] N leicht] ded. 0 Badenweiler.——16 26 16 W ſtark bedl. 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Tiefdruckgebiet iſt unter Verſtärkung bis Schweden ge⸗ wandert und hat bei ſeinem Vorübergang auch in Süddeutſchland Trübung und Regenfälle gebracht. Der Luftdruck ſteigt wieder ſtark, aber kleine Druckſtörungen auf der Rückſeite des Tiefdruckgebſetes werden morgen noch Regenfälle und Trübung bringen. Die Tem⸗ peraturen werden noch ſinken. Vorausſichtliche Witterung bis Mittwoch, 12 Uhr nachis: Meiſt trüb, zeitweiſe Regenfälle, etwas kühler. 4. Seite. Nr. 400 Frankfurt, 30. hafter 22 Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Aug. und (Drahth.) heute fest. wenn auch in einzelnen, in de gehandelten im Glattstellungen stattfanden. Im freien schäft. Unter dem Einfluß e blieb die Tendenz auf diesem Gebiete konnten ihren Anfangskurs nicht behaupten, 311—309. Hansa- Chemische Rhenania 615; LIoyYd 216—220 BOveri stellten sich höher. 275. Deutsche Petroleum schwächer, da sich die Gerüchte War wieder ler Zurückhaltung der schwankend. B 292—3 Kurs * 1reges G Spekulation zZiemlic! Die Haltung blieb auch letzlen Zeit leb- erhöhten Wertpapieren junge Brown, 00. Flink-Mannheim über finanzielle Transaktionen nicht bestätigen sollen; Kurs stellte sich auf Guinea zu Wesentlich Ohio schwächer. kest; sich für A. E.( inieresse Ab. kehr. Hirsch Kupfer auch Rheinstahl. Sinse te 1060—1056. höherem Unter den Montanpapieren lagen Harpener Oberbedarf anfänglich höher. Markt unterlag später einer ungleichen Tendenz. Lahmever und Felten u. Guilleaume Kauf- schwächten sich Bergmann erheblicher Goldschmidt standen vorübergehend in lebhaftem Ver- Scheideanstalt, 860, gaben bei erster schwächer. Der Einheitsmarkt bchielt ein festes Canada- Pacific Kurse gesucht. der 5900, Neu- Baltimore Wäh Notiz 15% nach. Ausse Gesucht waren Philipp Holzmann, Maschinenfabrik K ruhe. Lechwerke. Lederwerke Rothe, Gummifabrik und Badische Uhrenfabrik, Das Geschäft war in der zweiten Börsenstunde ruhiger. schen Werten bemerkte man Abgabeneigung. bahn mit 590 gut behauptet. delsgesellschaft und Deutsche Bank, lagen schwächer. Börse schloß nicht ganz Einheitlich. Privatdiskont 324%. Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 500 Deutze! 8 •5 10 8 30% d0. 55%0 l. Zeichs-Schatzanl. 2¹ IV. u. V. do. J. Relchsschatzanl. 5% Fe reub. Sohatzanwels. 4% do. 275 ne Konsod 5 2 75 erelblecbe Konsole 0% 4% Bad. Anleihe von 1919 3½% Badische Anlelhe 30⁰% do. von 1898 42 0 Bayer. 1 17(Bayr..- An. do. 70-Pfälz. EIs.-Prior. 2 do. 2 5 Bessen von 99 u. 06 abgest. 2 liessen o Säohs. St.-Anl. v. 19 90 do. Rente 1% Murttemb. k. 1975 „ Frankfurt a. M 40 Freihurg 4% Heidelberg 2¾ Kartsruhe Bank-Aktien. Badlsche Gank Bsilner Handelsges. Jarmstädter Sank Deutsone Bank D. Effekt.- u. Wechselb. Deutsobe Verelnsbank Disconto-Gesellson. Dresdner Bank Uetallb..Retall-des. Nationalbk. f. Deutschl. Oester. Credit-Anst. Pfälzische Bank Pfälzisohe Hyp.-Bank Relohsbank Bhelnische Creditbank Rheinisoche Hyp.-Zank Südd. Bodenkregitd, 9+ Disgonto- ges. Alig. Otsch. Creditbank Bayc. Bod. Cr. Wed. „ Kyb.-u. Wochselb. Barmer Bankverel, Comm.- u. Privatb. Deutsoh-Aslat. Bank Doutssne Hypothekd. Ubersse Benk Frankt. Hyp.-Bank Aliteld. Oresitbaax Ruendg. Vereinsdank Wener Zankerein Württag. Jankanst. Hotenbank vereinsdank * Bergwerksz-Aktien. Boch. Zergb. u. Cußst. Zuderus kisenw. Deutsch-Lux. Bergw. uelsenkirek. Bergwor⸗ Harponer gergba. Naltw. Achersieben Kaiiw. Westeregeln HRannesm.-Hhr.-Werke Onerschl. Eiseng.-Bed. 30, Eisenind.(Caro) FPhönix Bergbau V. Kön.- u. Laurahlltte Coagordia Bergb.-G. Bh. Zraun-Kohl. Riebeck Rontan Teilus Bergdbau Transpori-Aktien. Schantang 40. Genunsoheine Ramd.-Am. Paketfahrt LIod Oest.-Ungar. Staatsb. Oest. Südb.(Lomdd.) Baltlmore& Ohie Industrie-Aktlen. Grun& Pilfinger Wayss&. 18829 Löwenbrauerel Slaner Siohbaum Mannhelm Sohwartz-Storohega Gementw. Heldelderg Badische Anilin D. d. u. Slib. Soh. A Th. Goldsohmitt Ohem. Grlesh.-Elekir. Farbworke Höchst v. odem. Fabr. Hannh. Chem. Fabr. Hühlhelm Holzverkohl.(Konst.) Rütgerswerke Werke Albert Sudd. Drahtindustrie Aligem. Elektr.-Ges. Bergmann w. Frankturt, 30. rücklialtung. Notierungen 2575), Schweir 147⁵ genannt: 29. 77.50 78.— 58 2 Bankaktien. 4. Sohutrgeb. von 1908 bis 1911 und 13 495 von 1917 Sparp.-Anl. v. 1919 4% Bayr. Ablös.-Rente 40% Mannheim 4% Mannheim 1914 4% Darmstadt 4% Mainz %/' oᷣWesbaden 4% Pforzhelm 5) Ausländische. 1156 Oest. St.-R. v. 1913 do. Sohatranwels. 42 4⁰¹ do. Goldrente 4% do. einheltl. fente 45% Ungarisohe Goldrente St.-Rte. v. 1910 3½% d9. St.-Rte. v. 1897 4% do. 4% Türk. Bagdad 8. 4% do. Anlelhe 1905 5% Mex. am. um. —75 do. Gold von 1904 Arleoch Monopo! aelne 4¼% Silberrente 5% Rumän, am. 1903 95.— 4/% Am. Gold ———.— 4% am. Renten-Verw —.——.—14%9% irrig. Anlelhe —.——.— 15% Tehuantepeo Dividenden-Werte. 29 30. 400.— 390. Srown, Bov.& Co. 5 99— Felten& Gullleaume 195.— 187—bahmeyer 350.—346.— Hh. Elektr.-Ges. Mannh. 178.50 169.75 Schuokert NMürnberg 758.75 167.—Slemens& Halske Voigt& Haeffner 5 Emalll.& Stanzw. 119.— 7715.— 720.— 519 50 810.— 430.— 338.— 42.— 410.— 692.— 223.— 645.— 402.— 403.— Aummiw. Peter Heddernh. Kupferwerk lunghans Gebrüder Adler& Oppenhelm Lederfabrik Spler Lederwerke Rothe do. Südd. ingbert do. Spioharz Walzmühle Ludwigsh. Masohinenfabr.Kleyer do. Sadenla do. Badische Uurlach Dalmlermotoren Dingler Zweibrüoken Oürkopp Masohinenfbr. Eölingen do. Eisenach Gasmotor Deutz Aritzner, Durlaoh Hald& Meu, Nähmasoh. Karlsruher Masch. Luxsche industrle Masch. u. Arm. Kleln Pfälz. Mähm. Kayser Sohnellpr. Frankenth. Bingw. Nürnberg Ver. Deutsobe Oeffabr. Porzellan Wessel Pf.Pulvertabr. ingbert Sohuhfabr. Herz Wolff 5 ieg. u. a 181.5 Els. Bad. Wollf. Spinnerei Ettlingen Kammgarnspinn. Kals. Trioptw. Besig Unrenfhr. Furtwangen Verlagsanst. Utsch. Waggonkabrik Fuohs Zeſistoffabr. Waldhof Zudkerfabrik, Bad. d0. Frankeninaf Asch. Zellst. u. Fapferf. Bleistift J. Fab.(xbg.) Einding Kempf Mainzer Brauerei Parkbrauereien Rottenmeyer Sonöfferh. Bürgor. Tivoli Stuttgart Hoch- u. Tiefbau Farhenfabrik Bayer Fbr. Weiler-ter-NMeer Sohramm Laokfabr. Uitramarin Fabrix Otsoh. Elsenhandl. Anglo-Cont.-Guano Lioht und Kraft Bein. Gebh. u. Sch. Gelsenk. Gubst Hanfwerke Fussen Hirsoh Kupter Frkt. Pok. u. Wittek. Moenus Vogtl. Masch. Net. Dannb. Schnelder& Hanau Sohunfabr. Wesgels v. Fränk. voltohm, Sell u. Kahei Steaua Romana Deuisenmarki. Frankfurter Devisen. Aug. ODrahtb.) Nach festerem Beginn schwächten sich Devisen ab und gaben bei amtlicher Notie- rung weiter nach. Das Geschäft war ruhig bei größerer Zu- Im amtlichen Frübverkehr wurden folgende London 319(amtlich 315), (66256), Brüssel 645(645). Newyork 8675(8675), Holland 2710 (145275), Italien 365(3672). Unter den chemi- Schant wie Berliner Han- Die 8 317.— .— 810.— Paris Dieser arls- Berlin-Frankfurter 828.50 n 2 NZ rend hen. ung- 623.— 329.— 404.50 536.— 60.— 545.— 519.50 459.— 478. 50 2 468.— 67³ Amtllob 29. August 30. August 29 August 30. August geld Brlet deld Brief geld Brief deld Brie! Holland 2722.20 2728.80 2372.30 Horwegen f158.80 f1151 20 f1 188.801171.20 Zelglen 580 30 881 70 844.30 gobweden 1880.30 1884 40 880.60 f654.40 Tondon 322.35 323.15 314.70 Helsing fors—.— 0 Paris 574.80 678.20 861. 8³ Hew Lork 87. 15 87.84 85.29 83.46 Sohwelz 1473 50 1476.30 f1451.— Wien, altes——.——.— 2 Spanien 1105 89 f111.20117.30½119 70.-Oest.abg.] 10.43 10.47 10.35 10.23 Itaſſan 71.80 372 40 367.10 387.90 Zudapest 22 03/ 2215 22 99 22 15 Dämnarkf.82— 1485.— f1488 30 f1471.50 Prag 102.30 10270 101.97 12 17 Frankfurter Notenmarkt vom 30. August Neſd Sriet Geld Brie! Amerlikanische Noten. 54.25 61.50 ungar alte—.——.— Belglesane 5—.——.— 3—.——.— Dan!„ eee Eng iisohe N Soanisohe Französ sison 659 80 62 50 Sehwelzer Hollündisoe. 2858 59 2371.50[ Sohwedlsohe Itallenische 367.59 376 50 Tscheoho-Siovak. Oesterreloh abhgest..15.45[ Ungarische 5 Tendenz: schwach, Schluß fester. Berliner Devisen. Amtiloh 29. August 30. August 28 August 20. August deld Briet Geid Brief Celd Eriet Geld Brie: Holland 2700. 25e18. 252872.80 2577. 70 lew Vvork 388.53] 88.71] 85.18 33.34 arüusse! 849.35 850.65 5 643.15/ Paris 373.30 674.70 865.80 867.20 Ohristiania 70 0 1475.—(478.— 1453.50 1455.50 1163.301168.70 U Kopenhagen483—1489. 1125.85123.151J10.65 1113.75 Stookhoim 1870.69/1874.4——— telsingsfor 1235.49—51 4 10.36 10.82 10.28 10 32 ltallen.. 370.10 3 0 102.30 19263 102.05 102.3 Londoon..378.J8 376.850 udapest 227.46 2201 22.00 * Deutschlands Gummiwaren- Industrie. Die Gcschältslage in der deutschen Gummiwaren-Industrie kindet zurzeit wechselvolle Beurteilung. Auk der einen deite melden dic Fabrikanten nicht ungünsige Verhältnisse und vor allem befriedigenden Eingang von Auskfuhrorder 55 aui der anderen Seite klagt der ziandel Stein und Bein, ob- Sleilch-es heibt, dab eine, wenn auch nur geringe, Besserung im Anzuge sei. Ein Abbau der Preise hat bereits state- Er ist aber im Hinblick auf den Lebensbedarf nur Seringi Dazu ireten Anzeichen neuer Steigerungen der e en. Die Geldentwertung macht Fortschritte. Auch der Handel will den Export heben, Aber niemand kauft von ihm. Stimmen werden laut, die auf einen bevorstehen- den Ruin der deutschen Industrie hinweisen. Es wäre aber Verkehrt, wollte man sich mut- und kraftlos machen lassen. Die Parole heißt heute: sich nicht unterkriegen lassen und die Ruhe bewahren. Jede Mutlosigkeit muß besampft werden. Vie oft ist e an dieser Stelle von der Steigerung der Abeileistung gesprochen Wworden. In der Gummiwaren- Industrie wird man mit zuerst erleben, daß uns die Verhalt- nisse dazu zwingen, unsere Arbeitsleistung zu erhöhen, und zwar um jeden Preis. Sonst wird man aus dem allgemeinen Wirrwarr schwerlich emporklimmen können. Mehr denn je heißt es. die Kundschaft mit allen Mitteln zu bearbeiten, um Aufträge hereinzuholen. Die deutsche Gummiwaren-Industrie hat Fühlung mit allen Industrie- und Landwirtschaftskreisen. Sie sitzt fest im Sattel. Sie hat nichts zu befürchten. Noch immer hat sie sich zu Zeiten schlechter Konjunktur zu be- haupten vermocht. Das darf und soll man auch jetzt nicht vergessen. Die Vorkriegsqualitäten in Platten, Klappen, Schläuchen, Verdichtungen und Verpackungen sind wieder in einwandsfreier Ware auf dem Plan erschienen. Erskklassige Bereifungen für Kraftwagen, Lastwagen, Fahrräder und Fahrzeuge machen dem Auslande erfolgreich Konkurrenz. Nach und nach hat man es verstanden, sich auch in Sport- und medizinischen, chirurgischen, hygienischen und pharma- zeulischen Erzeugnissen vom ausländischen Fabrikat zu emanzipieren. Gummnimäntel, Bekleidungen, Spielwaren aus Gummi. Gummikurzwaren, Gummikämme, Hart- und Weich- gummi aller Art beweisen uns, daß Deutschlands Gummi- Waren-Industrie wieder technisch und praktisch auf alter Höhe stoht. Schon deshalb sollte ihr auch allerseits Gelegen- heit geboten werden, Absatz zu finden. Der Export muß auf eine grobzügige Basis gestellt werden. Wohl heißlt es, im Auslande wolle man nicht viel von deutschen Gummiwaren Wissen. Trotzdem werden sie gern gekauft, weil sie preis- würdig und qualitativ hervorragend sind, weil es eben nichts Besseres auf dem ganzen Erdenrund gibt. Alles in allem genommen, leidet die Wirtschaftliche Lage in der deutschen Gummiwarer-Industrie wohl unter den allgemeinen prekären Verhältnissen. Das dürfte aber nur eine vorübergehende Er- scheinung bleiben. Die Aussichten für die Zukunft sind nicht so schwarz, wie sie von manchen Seiten hingestellt werden. Noch immer hat sich die deutsche Gummiwaren- Industrie der Situation anzupassen— Und noch immer haben ihr ihre großen Kompensationsmöglichkeiten geholfen, durch zahlreiche ergänzende Erzeugnisse einen Ausgleich zu schaffen, wenn der eine oder der andere Artikel im Augenblick nicht zugkräftig genug war. Das weite Be- tätigungsfeld der deutschen Gummiwaren-Industrie wird den Beweis nicht schuldig bleiben, daß gerade diese Branche im deutschen Wirtschaftsleben zu den bestfundierten und tat- 2kräfligsten gehört. Die neuen Kalipreise. Der Reichskalirat hat, wie bereits mitgeteilt, die Kali- preise um 30—410% erhöht. Nach einer vorher abgehaltenen Sitzung des Kalisyndikats hatten sich die beteiligten Ver- treter der Unternehmer, Arbeiter und der Landwirtschaft dahin geeinigt, die neuen Zuschläge auf die Kalipreise Wie kolgt vorzuschlagen: Angenommener Bisherige Zuschlag Neue Absatz.-Ztr. Preise 0% Preise Curnallit 24 02⁴4 76,5 30 99 Kainit 2107 442 90 30 117 207% 545— 111 32 14 30%% 2⁴3 30 124,5 36 169 407 2393 17 150,5 37 205⁵,5 Chlorkal. 50% 1 242 179 1725 37 236 Chlork. 60%¼ 368 426 189 32 259 Schwefels. Kali 42414 228 40 3¹9 Kalimagnesia 32 520 250,5 40 350 Der Erlös wird auf.,27 Milliarden 4 berechnet gegen- über.9 Milliarden Erlös der bisherigen Preise. Käse-Ausfuhr aus Bayern. Man schreibt uns: Eine offene Anfrage an Herrn Prof. Fehr, Leiter der Landesfettstelle München. Wie lange gedenken Sie durch die absolut durch garnichts mehr berechligle Zwangswirtschaft dazu beizulragen, den Schiebern die Taschen zu füllen? Wissen Sie, wie der Käs e- handel betricben wird?: daß hunderte von Leuten, die mit dem Artikel garnichts zu tun haben, also keine Handels- erlaubnis besitzen, Wirtschaft für Wirtschaft, Laden für Laden ablausieren, somit den ansässigen Handel kolos- sal schädigen? Ist es denn noch nicht lange genug, daß der ſreic Iandel außerhalb Bayerns in diesem Artikel vollständig ausgeschaltet ist? Glauben Sie im Ernst, daſl die Preise durch die Freigabe in die Höhe getrieben werden? Würde man am I. Juli, wie es gerecht gewesen würe, den Handel wir geben haben, 50 ute mit Nase und Butter freigeg schon längst über die Ueberg gangszeit hinaus, denn len zahlt kein auswärtiger Häne ller mehr als den in Kemp notierten Preis. Heute geht das Publikum über einen 18t wissen Preis auch bei Käse nicht mehr hinaus. Die Zeit ‚ Gott sei Dank vorbei,. wo an den Schaufenstern Alggett. Vollfettkäse stand; ein Limburger hatte vielleicht 6% und gehalt und kostete 20—22, pro Pfund im Kleinverk kauf! bei den Schiebern 12—16 K pro Pfund. Glauben Sie. durch die Wucherabwehrstelle ren, zu erzielen? Ach ja, Sie erwischen den einen oder andd nn Was will das heißgen! Geben Sie den Käsehandel frei hgs können Sie Ihre Wucher- und Spitzelbeamten entlassen, Publikum und der Handel schützen sich 888 selber v0 hohen Preisen. Sie können vielleicht sagen, Wir haben 11 nicht sovie Ware und ich sage Ihnen, daß genug i1 das Wir haben genug resp. Nngten noch mehr haben, Wel um Angebot von Schiebern ziemlich groß ist und der keber⸗ ziemlich klein. Ware haben wir genug, aber nur 8e hen. Wa re. und diesen Handel hat man satt bis zum Sind wir nicht auch Deutsche, ebenso wie die Bayern! Vare dem Kriege war Bapvern herzlich froh. daß man ihm die abnahm. Fragen Sie die älteren Käsehändler, den Köse nicht abgenommen hätten, dann hätten ihre Rlilch in den Brunnentrog schütten können. E ar schreibt in der Allgäuer Zeitung. die Zwangswirts der Sumpf. aus dem das Schieber- und Wuchertum une zufriedenheit geboren wurden Besserung der N U dem amerikanischen Marzkt. Nach 7 inie hat der Stinnes-Konzern in den Vas Staßl Tons Bũ 8 Stinnes auf „Chicago Tribune“ ten Stas iten Orders im Umfange von fast 1 Mill. I erhalten. Der Stinnesvertreter in Pittsburgh hat 122 Baumwollbandeisen zu je.37 Doll. inef. Fracht geße Nagel Inlandspreis von 137 Doll. ab Piitsburgh verkauft un ſeriett frei atlantische Sechäfen mit.50 Doll. pro 100 Ibs. ofſe gegen 2,75 Doll, ab Pütsburghh. *— Waren und iärkte. Mannheimer Produktenmarkt. icht m. Mannheim, 30. Aug. In unserem gestrigen ieben über den Verlauf des hiesigen Pr oduktenmarktes 5 vrir, dall Futtergerste in Donauware loko Mannheim? hie erzu, angeboten worden sei. Wir bemerken berichtigend, auf daß sich der Preis für Donaugerste kaqware, 4½% 15—0 4 etwa 400—405„ und in besseren Qualitäten auf 4 100 ka stellte. die 1 Vom Chemikalienmarkt. Iali m. Mannheim, 30. Aug. Die Stimmung auf dem Chemii 75 markt ist weiter fest, und da die Ver Draucher über ben u 50 ringe Vorräte ver fügen, so ist die Nachtrage im gro T nur ganzen befriedigend. Die erhöhten Preise erden 5 Um- im Bedarfsfalle bewilligt, und infolgedessen pleiben ff. 1 1 satze bescheiden. Man forderte für epanscle Fässern von—400 kg bei 6% Tara je nach Type. 45550 und für französisches Harz in Originalfässern. 54 Lachzt kür je 100 5 ab Lager Ludwigshafen a. Rh. Fors 30% Gew., stellte sich excl. Verpackung auf 1480 lgel 100 kg ab Nähe Mannheim. Oxalsäure pulv., 98/997% übliche Ware, Neugewicht, Originaltara. War zu 12 die 100 kg incl. Verpackung ab süddeutschem 1 581805 Markte. Flaunkristallmehl, Ammoniak fein, erst ehli Fabrikat, in Jutesäcken von 100 kg Inhalt wurde 1 genn lich Sack brulto für neito mit 330 die 100 k. 8 Eiprikal, Kali-Alaunkristallmehl, grob krist., erstklassiges pac ckung techn. eisenfrei. war brutto für netto einschl. Sacklen. 47 zu 250—255 die 100 kg ab Lager Mannheim angene 100 K Brockenschwefel verlangte man 340—345 für ein incl. Sack ab Lager Mannheim. Buchenholzteer war Lager Original-Barrels zu 150—155& die 100 kg ab hiesigen jesten, offeriert. Für Eisenvitriol, krist., verlangte man 4 1en Lager 69—70 für die 100 kg brutto für netto. Salmig eih- 0,910 Spez. Gewicht. techn. rein, wasserhell, wurde 92 eisenfassern zu 296—208 die 100 kg angeboten. Berliner Produktenmarkt. Kt WaI Berlin, 30. Aug.(Drahtb.) Am Produktenmat on den Brotgetreide stetig. Weizen war in prompter Ware; gel krag Mühlen nur bei entgegenkommenden Forderunfger bee ahl Wwährend für spätere Sichten merkliche Aufgeld el men ilich wurden. Roggen war noch zur Umlage begehrl, auflus- nach Schlesien; für Oktober-Lieferung über wog die ac, Wal das Angebot. Sommergerste war nur wenig bege ges aber auch in guten Qualitäten nur wenig angeboten, 80 leieh- Material kindet kaum Unterkommen. W idtergerstie 187 ulne“ falls schwach. Marokko-Gerste War zu 171—172“ wect 175 ab Hamburg zu kaufen. Die Nachfrage für Hafet doc schiedenen Gegenden war nicht leicht zu befr dedige je b50 konnten für hier eingetroffene Ware nur schwer An n20h Preise erzielt werden. Mit Mais sind eine grol 15 einge Dampfer mit Plata- und nordamerikanischem Na Lisen ch troffen. was die Kauflust zurückhält, zumal die Des 850 abschwächten. Kleie hatte lustlosen Markt. Speis früchte waren nur schwer verkäuflich. Sonskige hatten ruhiges Geschäft. 75 Ver⸗ Keine Steigèrung des Kakaopulverpreises chriehen band deutscher Schokoladefabrikanten e. V. wird ges als 155 „Kakao wird seit einiger Zeit sowohl von Händlern, ekeul, Verbraucherkreisen in erheblich größerem Umfange 8 n als es für den laufenden Bedarf notwendig ist. D en* hierfür sind Gerüchte, die von einer bevorstehen llei, + teuerung einer Reihe von Nahrungs- und Genubm eue 7 mentlich von Kakao, Reis, Kaffee, Tee usw. 5 Steuern und Zölle sprechen. Diese Gerüchte. 2 pri Walld 10 hin dadurch genährt, daß sich infolge der die— 8 onle beeinträchtigenden großen Hitze der letzten 25 orüberger ben 0 infolge groher Spekulationskäufe eine merk Khar 450 Knappheit auf dem Kakaopulvermarkt 1 macht hat. Es erscheint geboten, darauf hinzu“ 1J zu Besorgnissen und zu irgend welcher Hamsteres aen Grund vorliegt. Das Angebot in Rohkak a0 72— kriediges kommen den Bedarf der deutschen Industrie 2u rzeug ankeh Irgendwelche Inlandssteuer kommt für Ka kaoe 8 10 nicht in Frage. Geplant ist lediglich eine Erhohung deuche⸗ kakaozolles von 20 auf 40 für 100 kg. Die ulve dieser Erhöhung dürfte also für das Pfund rund 10 6 betragen.“ Weigeln nerle“ * Halel n Schittstrachten in Ruhrort. Frachtsätze vor 1 des Rhein-Herne-Kanals nach Mainz-Gustevfbutffge 10 die Tonne, Köln. 14 ½; Schlepplöhne wee Häfen nach St. Goar 17, 20, Mannheim 22 Schiftsverkehr. Laut Drahtbericht des Norae Bremen, ist der Dampfer„George Washington nachmi von Bremerhaven abgefahren und am 27. Aug⸗ in n Newxork angekommen. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Verantwortlich für Politik: J. V. Dr. Fritz Hammes: für A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Schönfelder für Handel: Dr A. Nepple: für Anzeigen Druck und Berlag: Druckerei Dr. Haas. Mannbeimer G. m. b.., Maunheim, E 6, 2. das um ef- jen- VLor arb ese var Un⸗ der lig⸗ all el el 11 Diehr aus Dfenstag, den 30. Auguſt 1921. 5. Seite. Nr. 400. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe) [Mannheimer Frauen⸗Zeitung Die Frau und die Wohnung. Von Maria Schade. Der Salon, urſprünglich das Vorrecht der Reichen, Vor⸗ Aumen, war in der glücklichen Zeit unſeres wirtſchaftlichen Saſlchwunges in jeder„beſſeren“ Familie zu finden. Einen alon zu haben, gehörte zum guten Ton, war Mode. Und ode, die tyranniſche Vernichterin des perſönlichen Ge⸗ guſtandes. brachte— mitgemacht von Unberuſenen— es bald Elöpnde, daß der Salon etwas Unperſönliches bekam. der ßtenteils dasſelbe Bild: an der Wand das Sofa, davor 6 runde oder ovale Sofatiſch, zwei Seſſel,— die ſogenannte Auf itur— ein Schrank, ein kleiner Tiſch mit Photographien. lehidem Sofatiſch ein Glas mit Goldfiſchen, die nicht recht hatze und ſterben konnten. War die Familie muſikaliſch, oder * ſie vielmehr die Mittel, muſikaliſch erſcheinen zu können, bobeurde der Eindruck des Salons durch ein Klavier ſehr ge⸗ An dieſem Klavier mußte täglich mehrere Stunden übe künſtleriſch gebildete Nachwuchs der Familie ſitzen und oder Ohne Wahl, ob das Kind mufitaliſche Fähigkeiten beſaß wW. T nicht, mußte es eben Klavierſtunden nehmen, denn das als E ode, guter Ton. Dieſes Ueben ſahen die Kinder nicht 10 ö rholung, ſondern als Strafe an, beſonders im Winter, 80 Salon nicht extra geheizt wurde. So bekam der Raum, eigentlich der Lieblingsaufenthalt der Familie ſein ſollte, in is Kaltes, Unnahbares. Auch der Hausherr fühlte ſich bänom nicht wohl, da im Intereſſe der Gardinen und Vor⸗ Ninde 5 Rauchen verboten war. Nicht frei durften ſich die Die er hier bewegen: der Teppich mußte geſchont werden. vielbeſchäftigte Hausfrau fand nicht Zeit, ſich in dem u aufzuhalten: fehlte ihr doch ein gemütlicher Arbeits⸗ benn So wurde der Salon nur gelegentlich eines Beſuches er abt. Er war zu entbehren, aber da ſein mußte er, obgleich beta gentlich mehr Arbeit als Freude machte. Im Sommer Lerhü er ein beſonders ungewöhnliches Ausſehen durch die der Feumg des Kronleuchters und das ängſtliche Verhängen Venſter, zum Schutze der Polſtermöbel gegen die Sonne. Kreſſoeute. da wir die Entbehrlichkeit des Salons in weiten mehnen einſehen, einſehen müſſen, verſchwindet er mehr und das dem Alltagsleben. Seien wir darüber nicht traurig: Tieſes eutſche Familienleben büßt durch die Verabſchiebung N Wiemdüings nicht an Behaglichkeit ein. Inm die traulich kann ein wirkliches Familienzimmer ſein! Jauf leſe Traulchkeit zu geben, iſt das Werk der Seele des die G5 Deder Frau. Gerade in der Beſchränkung, die uns dadurchtenwart auferlegt, gewinnt die Frau an Einfluß, und der 80 an Macht. Denn durch den engeren Zuſammenſchluß her dilte wird die Stellung der Frau weſentlich gehoben. die 50 entfernten die bequemen, billigen Mittel des Verkehrs die Tetzelnen Familienglieder oft von einander; jetzt zwingt Anwilltcrung des Außenlebens die Familie zur Häuslichkeit. der Hä ürlich gruppiert ſich alles feſter um den Mittelpunkt s an feslichteit— um die Gattin und Mutter. Und nun wird ihren 110 liegen, zu beweiſen, daß ſie die neue Zeit verſteht, 14. 0 gaben gewachſen iſt. keit derbbelte Sorgfalt muß heute die Frau auf ihre Häuslich⸗ ſie zußerenden: gilt es doch, Mann und Kinder für das, wias mehr erlich verloren haben, innerlich zu entſchädigen. Nicht duch dernügt nur die liebende, hingebende Arbeit der Hände; der kleir Geiſt, der Verſtand ſoll mitſchaffen. Jeder Platz in den; 4 gewordenen Wohnung muß klug ausgenutzt wer⸗ die 8 roblem, das an Schwierigkeit gewinnt, je größer müſſenbl der Famlienmitglieder iſt. Knaben und Mädch⸗n pennlch clonderte Schlaf⸗ und Arbeitsräume haben, in denen liebe De Sauberkeit herrſcht. Durch Führung zur Ordnungs⸗ 0 ieſem weſentlichen Moment in der Erziehung— bung auch ein verhältnismäßig kleines Zimmer an Ausdeh⸗ man ſewinnen. Nichts Unnützes darf umherliegen; ſo erſpart drdnun nur Zeit, ſondern auch Raum. Allen voran die Au 28 und Sauberkeit, muß die Frau des Hauſes gehen. den die großen Tiſche in der Mitte des Wohnzimmers, um gepftücht Familie ſich zum Eſſen verfſammelt, ſtehen Blumen, die auf gemeinſamen Spaziergängen. Blumen ſchmücken Lieb Jenſter Die Kinder werden ſo zum Intereſſe und an der Natur erzogen. Sofa und Seſſel füllen nach de des Zimmers aus. Hier ſitzt der Vater, wenn er garre ra ages Laſt und Mühe ſein Pfeifchen oder eine Zi⸗ Hein Wanlüg Die Mutter hat ihren Nähtiſch am Fenſter. wenn die Teuerung jungen Ehepaaren, die ſich l R einen Hausſtand gründen, das Anſchaffen eines Klaviers ver⸗ bietet. Auch ohne Pianino wird Frau Muſika in der Familie weilen, die Herzen beglücken. Singt es ſich doch Hrächtig zur Laute, die geziert mit bunten Bändern, ein gar anmutiger Schmuck des Wohnzimmers iſt. Mag auch die Welt in ungebändigtem Haß auseinander⸗ fallen, die deutſche Familie muß in Zucht und Ordnung zu⸗ ſammenhalten. Innerlich zum Frieden gekommen, wird uns auch draußen der Friede werden; ein Kampf in dem die deutſche Frau ſtolz und groß für die Zukunft ihres Volkes ringt und ſiegt. Die herbſtliche Pelzmode. Von Meitner⸗Heckert. Auftakt: Der Herbſt will kommen Die hundstägige Sommerſchwüle iſt vorbei, die Ferien gehen u Ende, der Schulbeginn verſammelt die Familie bei den heimi⸗ —5 enaten, die Theater öffnen nach ſommerlicher Pauſe Pforten und Vorhang, die Tanzinſtitute künden in den Zeitungsinſeraten den Beginn der Tanzkurſe an, aus den Schaufenſtern verſchwinden die weißen Batiſtkleidchen, und die ſonnenſüchtigen Gazetoiletten. Auf den herbſtlichen Schaufenſterpromenaden, die ſich immer mit verſteckten Kaufabſichten befaſſen, bleiben die Frauen gerne, Pel, gerne vor dem gefüllten und verlockend rufenden Läden der elzwareninduſtrie ſtehen. Pelzſchmuck bleibt ein immer ebenſo begehrter des weiblichen Sinnes wie goldene Ketten, glitzernde Steine und glänzende Perlen. Der erſte aeen, auf den Einfall kam, einem Tier die Haut abzuſtreifen, —* unbewußt das Motiv der Bekleidung mit dem Motiv des chmuckes vereinigt. Es iſt ein komplizierter Werdegang, den die Pelzmode vom einſtigen rohen Renntierfelle bis zum raffinierten Nerzmantelprunkſtück zurücklegen mußte, es iſt ein gewaltiges Kapi⸗ tal menſchlichen Fleißes und menſchlicher Erfindungsgabe von den ähiſtoriſchen Fellbekleideten bis zum Mannequin der zeitgemäßen —— Schon zu Beginn des Sommers trat das deutſche Kürſchner⸗ und Nauchwarengewerbe mit der Leipziger Pelzmodeſchau au den Plan, um zu beweiſen, daß das in Deutſchland kurſierende Gerücht nom Niedergang der deutſchen Pelzmode ein Neodeenc ſei. Wir brauchen nicht auf den Pariſer Import von odellen zu lauern, wir brauchen nicht den geſtörten Felltauſchhandel mit Rußland ab⸗ zuwarten, denn wie auf anderen Gebieten hat ſich die Abſperrung des Weltkrieges auch für die Pelzinduſtrie als der Efſenhammer erwieſen, der die Güte der deutſchen Leiſtung zur konkurrenzloſen Höhe emporgebracht hat. Kanada iſt heute das glückliche Land, das mit großem pekuniären 1 5 ie Welt mit Rohfellen ver⸗ ſorgt. Dort gibt es Pelzfarmen, in denen begehrte wilde Tiere in Gefangenſchaft gehalten werden. 700 Silberfüchfe, 850 Flech⸗ ſüchſe, 300 Rotfüchſe, 100 Nerztiere, 10 Waſchbären ſind durchſchnitt⸗ nbgln den Farmen zu finden. Durch die allmächtige Valuta be⸗ wir Edelfelle und„echte Pelzarten, ſie holt mit geradezu genialem Verſtändnis die Pelzimitationen für ihre Zwecke herbei. Imitation und Erſatz ſind heute Schlagworte, denen die pelz⸗ werkkaufenden Damen nach den ſchlechten Erfahrungen auf anderen Gebieten berechtigtes Aufſehen entgegenbringt. Wie beim Ankauf von Gold, Silber und Edelſteinen iſt bei Ankauf von Pelzſtücken große Vorſicht geboten. Doch muß man wiſſen: nichtige„Imita⸗ tionen“ ſind echte Felle, die auf Nachahmung edler, teurer Pelz⸗ waren hinzielen. Es wird z. B. das Kaninchen durch Raſieren, Elektriſteren und Fürben zum„Seal“ als Imitation ſo täuſchend nachgeahmt, daß für den Laien der Unterſchied, ob echt oder unecht, unkenntlich wird. Die Pelzmode für die kommende Saiſon bevor fgg neben Nerz, Oppoſum, Maulwurf, Hermelin, Breitſchwanz un erſianer den Fuchs und Leoparden. Sehr großer wird der Ver⸗ wendung verſchiedener Pelzarten bei der Konfektionierun gewährt und man trifft in den kühnſten Zuſammenſtellungen die Verbrüde. rung von Iltis, Seehund, Nutria, Zobelfell, Biſam, Katzen und Affen. Der Reichtum der Schattierungen,— eine Rückwirkung der Farbenorgien!— findet bei den Modekünſtlern der elzinduſtrie volles Verſtändnis, und wo es die Fellart nicht er⸗ laubt, der dem Frohſinn der Frau huldigenden Buntheit Ausdruck 15 verleihen, helfen Außenprokate und wunderbare Seidenfutter rgenwie gemiſchten Farben Daſeinsberechtigung zu geben. Die der neuen Pelzmode bewegen ſicg in Rieſendimen⸗ ſionen. Weite, überweite Mäntel verleihen der Trägerin Freiheit und Eleganz, das 8 Luxusfellkapes erlaubt die kühn⸗ ſten Raffungen und altenzüge, die Peleſhawls und Boas reichen breit und anſehnlich rückentief bis zur Taille. Wo Fell als Kragen und Aufſchlag appliziert wird, reicht der Kragen bis über die Schul⸗ tern und der Aufſchlag bis über das Unterarmgelenk. Muffe zeigen ſich mit reichen Brokaten und Stickereien verarbeitet in allen Größen: vom winzigen Handſchützer bis zum Rieſenollipſoid. Zu Kappen und Hüten werden ſchmieg⸗ und kleidſame Felle als Ma⸗ terial beporzugt und auch als Verbrämungsmaterial der Kleider ja ſogar der Schuhe ſchafft ſich die Pelzmode bereits Recht. Wilheim Raabe und die Frauen. Jum 90. Geburtstag des Dichters. Von Haus Martin Elſter. We 15 man Wilhelm Raabes Stellung zu den Frauen und 15 engeſtalten betrachtet, darf man nie vergeſſen, daß die undare dor ddenden Hichters ſowie die Hälfte ſeiner beſten Man⸗ Schriftſtedem Kriege 1870/1 liegen. Raabe kennt als Pichter 5 lebendi eller die Frauenfrage, die ſa erſt nach 1870 allgemein ne mo wurde, nicht; für ihn gibt es keine Frauenbewegung, Fusleben dne Eroberungen der Frau, kein neues Geſtalten und beißteneman Frauendafeins; nur einmal hat er ſich über die dladd„De gipation ausgeſprochen, im„Kloſter Lugau“, wo es dur lleber Geberr läßt Gras wachfen nur auf hohen Bergen; aber Moſſchnitei ott hat er ſeinen ſchönen Blumen den Aufenthaltsort ſdernu ch doch mehr im Tal angewieſen... Des Hichters r Di'e Frauen iſt eng umſchloſſen vom alten Familien⸗ tüuuch von chter, der Zeit ſeines Lebens in den Kleinſtädten lebte, mönttgart den Anſchauungen, die Städte wie Braunſchweig und gen, 6 die Frauenbewegung, als ſie aufkam, gehabt haben gen Wilhelm ußt worden. wagſe—— war ja keine 83 15 25 5 rage, 2 an auch zu ihr nehmen im. bebenerſordert welche Stellung man auch 3 war deren oder j der(h. n der Phantaſie begegnete, das vein Menſchliche, 4 geſtalkeharetter, und diſen ſtrehte er in der Welt, wie er ſie ſah, i deutſcher 225— wundervollſten Naturen erſchaffend, die ſe er erfand. Raabe muß eine wunderfeine Frau zur Mutter gehabt ritz Laſt wohl nicht falſch vermutet, wenn man die Mutter ſinubl; wenſangreuter(„Alte Neſter“) der Mutter Raabes ähnlich Ande Mutker ſens ſtimmen die liebevollen Worte, mit denen Raabe de rü„eines der lichtgeborenen Joviskinder“ Herrmann adas ſfeig gegenüber charakkeriſterte, ouf das auffaleendſte mit ee von ſeiner Mutter ſagt, überein. S uedankbare Erinnerung baut ihr auch in ſeiner ſene bg able von 1907 ein Denkmal:„Meine Mutter smarsemir das Leſen aus dem Robirſon Cruſoe unſerez naſtiet dat. Was, aus Deene, Joachim Heinrich Campe, beige⸗ deler pard auf dend nachher auf Volks⸗ und Bürgerſchulen, Gym⸗ derum ſich alles a 4 lezte Wair den lieben, feinen Finger, *Wort 8 unkt über dem i wies der ums Jahr 1836 Hält man dazu das lefer Frau, die eines tapferen, heiteren Ge⸗ s er ſuchte, war in jedem Weſen, das ihm Univerſität an Wiſſenſchaften zuerworben habe, ch die kommende Herbſt⸗ und Wintermode nicht nur um d Bedingt durch die Preiſe der lebenden Tiere und Rohfelle, be⸗ dingt durch den Tiefſtand unſerer Mark, bleiben die Wertfelle, trotz der diesjährigen für die allerwenigſten erſchwingbar. Diefem Umſtand trägt die kommende Mode Rechnung. In den Pelzwarenkliniten wird moderniſtert und auf efriſcht, bis aus alten Stücken, die e in der Truhe der Hausfrau gelegen, ein modernes Pelzwerk entſteht. Das iſt und bleibt der Wert s Pelzes: er macht ſich durch ſtete Verwendung immer wieder bezahlt! Nllerlei aus der Frauenwelt. VBaterländiſches Frauenempfinden. (Aus einem Brief.) Ein Feſttag für die Seele iſt ein Brief, aus dem alle Liebe, Güte und alles Hohe ſpricht. Unſer tiefes vaterländiſches Empfinden iſt mir immer wie ein Band, das uns verbindet und das in Worten eine tiefe Freude bringt. Ja dennochl — Wirc müſſen durch dieſe Wellen, die uns unterbranden und ver⸗ ſchlingen wollen und durch Schlamm und Schmutz, der uns zu erſticken droht. Ich ſage ſo oft leiſe vor mich hin— nur das Gottvertrauen nicht verſieren. Dennoch!... Kaum, daß ich die „Gegenrechnung“ leſen kann— es iſt mir zu ſchmerzlich. Ich weiß, was unſere Gefangenen gelitten haben. Es iſt eine zu tiefe Schmach, daß wir uns nicht wehren können 1 Eliſab. W. Trippmacher. Jürs Haus. In jeder Haushaltung iſt ein Stückchen ſchadhaft gewordene Tapete auszubeſſern. Gewöhnlich nimmt der Vater, der dieſe kleine—ç— ſelbſt beſorgt, die ſorgſam aufbewahrte übrig ge⸗ bliebene Tapetenrolle und ſchneidet behutſam nach den Linien ein Stück aus, genau paſſend auf das ſchadhafte Stück. So macht man's aber nichtl Denn auf dieſe Weiſe tritt das geflickte Stück auffällig zu Tage, namentlich die ſcharf geſchnittenen Ränder. Man— aber den Fleck kaum zu ſehen. Darum die Schere weg und die Finger genommen zum Abreißen des A Freilich werden dadurch die Ränder nicht ſcharf; das ſollen ſie auch gar nicht. Reiße an allen vier Seiten die Ränder in Wellenlinien oder im Zickzack ab, aber ſo, daß der Rand des aufzuklebenden Stückes an ſeiner Rückſeite etwas von ſeinem Papier verliert und recht dünn wird Das bekommt man am beſten dadurch zuſtande, daß man beim Abreißen das Stück ſtets ein bißchen umbiegt. Der durch das ſchiefe Reißen entſtandene dünne, Eleß⸗ Rand legt ſich beim Ankleben ſo ſchön leicht an die Tapete, daß der neue Fleck kaum zu bemerken iſt. Man ſei beim Abreißen vorſichtig, daß bel dem zu benützenden Stück am Rand nicht die rügſeitige ausgefranſte Stelle als längere hervortritt, ſonſt wird das Flicken erſt recht unſchön. Probiere es jeder; die Sache iſt Sn einfach.— Um bei einer verſchoſſenen Tapete das neue Stück nicht auffallend wirken zu laſſen, kann man das neue Erſaßſtück erſt einige Zeit den Sonnenſtrahlen ausſetzen, ann wird es bald nachbleichen und dem alten ähnlich ſein. Vielfach fehlt der 5 Kleiſter. Auch der iſt nicht ſchwer rzuſtellen. Etwas Stärke in kaltem Waſſer auflöſen zu mehliger lüſſigkeit, dann Waſſer kochend machen und damit der Kleiſter Kogß ut wird ſo bringe den kalten Stärkebrei in einen alten ochtopf, gieße dann mit einem Gefäß langſam kochendes Waſſet in den Stärkebrei, aber beſtändig mit dem Kochlöffel umrühren! Willſt du ein Gutes tun, ſo laſſe während der ganzen Arbeit unter dem Topf das Gas brennen, it das Waſſer und der Brei ja heiß blei Bald merkt man an dem Umrühren, daß ſich die Maſſe verdickt; iſt der Kleiſter dick genug, dann höre man mit dem Nachgießen des kochenden Waſſers auf. Eine Erſparnis. Eine Erſparnis in zweifacher Hinſicht iſt ein ſelbſigefertigtes Kleid. Emerſeits ſpart die Selbſtherſtellung den Arbeitslohn und den Verdienſt, den der Verkäufer in die fertige Ware hineinkalku⸗ liert, andererſeits laſſen ſich beſſere Stoffe und gediegenere Ju⸗ taten verwenden. Praktiſch, kleidſam und billig angezogen zu ſein, mit den denkbar geringſten Mitteln das Haltbarſte und Eindrucks⸗ ſicherſte ſchaffen zu können, dazu hilft Vobachs Damen⸗Modea⸗ Album für Herbſt und Winter 1921/22, das in reizvoller Aus⸗ ſtattung unter Beigabe von vier bunten Tafeln und einem Doppel⸗ ſoeben im Verlage W. Vobach u. Co., Leipzig, erſchienen iſt. Modelle für jeden Zweck und Geſchmack bietet das warm zu empfehlende Wert in Fülle. Zu jedem Modell 5 gebrauchsfertige Vobach⸗Schnitte und Vobach⸗Muſter in ver⸗ chiedenen Größen erhältlich. Aſt den 15 5 iche arm wer wirklich ſo ſchreckl Liegt nicht vielmehr auch ein Reiz in dem Sicheinſtellen auf engere Verhalinſſe in dem Sichbeſcheiden? Die Gnade, die Diogenes in ſeiner Tonne ſich von Alexander ausbat, hieß: Geh mir aus der Sonne! Eigenſinn ſucht ſtets an der verkehrten Stelle das nachzu⸗ holen, was durch Abweſenheit der Energie an der richtigen Skelle verſäumt wurde. bogen Abplättmuſtern mütes war, das letzte Wort, das ſie am 1. November 1874 an ihren Sohn ſprach:„Wir haben unſere Luſt aneinander gehabt,“ ſo ſieht man, welch innigſte Liebe, welch tiefſtes Verſtändnis, welch ohe Seelengemeinſchaft beide verband. Die Vererbung ſeines chriftſtellertalentes, ſeines humoriſtiſchen Weſens ſtammt freilich von beiden Eltern, wie der Oichter ſtets betonte. Zu dieſem glück⸗ lichen, ſtill⸗heiteren Zuſammenleben mit ſeiner Mutter in ſeiner Jugend geſellte ſich ſpäter die glückliche Ehe mit ſeiner noch lebenden Frau, die auch zu jenen häuslich ſorgenden, ſtill arbeitenden Naturen gehört. Man kann ſich bei dem vielen Guten, das Raabe von den Frauen ſeines Lebens erfuhr, deshalb nicht wundern, wenn er ein das ger aber auch gerechter Freund und Anwalt der Frauen war, as freilich nur in dem engen Kreis der Familie. Man beobachtet in den Werken des Dichters immer wieder, daß überall, wo die Not, das Elend ſeine Schatten wirft, wd Ver⸗ wirrung, Unordnung die Lebensfäden durcheinanderzerrt, wo Schmerz, Krankheit, Tod der Sonne Licht verdüſtern, die Hände der Frauen in das Rad des Schickſals greifen, um dem dunklen Geſchick eine andere Richtung zu geben. Als(in„Villa Schönow“) der junge, ſeit dem Kriege Soldat u Bruder Gerhards ſtirbt, da„war von Hroswitha Hamelmanns fröhlichem Kinderherzen nichts mehr übrig als das Beſte daran, nämlich die ſchöne Kunſt der Weiber, Troſt im Unglück zu bringen und im Notfalle ſich ſelber zum Troſt, und zwar ohne damit zu ſparen.“„Die uralt, tröſtliche Jewißheit, det überall, wo et Not an'n Mann is, dieſe lieben Würmer, dieſet ſchönere Geſchlechte, kurz die kleenen Mädchen— die braven ollen Damen naturellemang nich ausgeſchloſſen— immer die erſten dran ſind,“ dieſe Gewißheit bleibt uns nach Schönow ja immer. In der Schattenſeite des Lebens ſind die Frauen in Ihrem Elemente. Gerade in der Not„wiſſen ſich die Weiber zuſammenzudrücken“ (Alte Neſter“),„wenn ſie auch ſonſt noch ſo viele überflüſſige Kiſten, Kaſten und Hutſchachteln mit ſich herumſchleppen und die Räumlichkeit auf dem Schiff, im Poſtwagen und auf der Eiſenbahn beengen. Die Liehe iſt nach Raabes Anſchauung Ziel und Aufgabe des Frauenlebens. Dieſe Liebe muß aber in der Stille vor ſich gehen, in jener Stille, die die Ehe der Frau ſchuf, in der unſere lieben Frouen Geduld allen männlichen Fehlern und Schwächen gegenüber lernten,„in der ſie das Verzeihen und Entſchuldigen, das Wunden⸗ verbinden und Handauflegen zu ihrem Berufe machten neben dem heiligen, lebenerhaltenden Mutterwerden und ſein. Dieſe Liebe üben die Frauen nun je nach Charakter und Ver⸗ hältniſſen verſchieden.„Hand in Hand, jeliebtes Leben,“ ſagt herausfůllt und welche daunit das Spiel gewinnen“(Leute aus dem Schönow, und glücklich die,„denen Herzdame aus dem Kaſten als Walde), denn„wem Gott ſein braves und gutes kluges Weib be⸗ ſchert, der iſt gepflanzt wie ein Baum an den Waſſerbächen,“„manch⸗ —— 18 wie eine Mühle“, murmelt Konrektor Eckerbuſch(„Her⸗ u. Die Ehe als eine ernſte ſoziale Frage exiſtiert für Raabe nicht. ihm iſt ſie das der Frau notwendige Geſchick, in das ſie ſich nach ihrem Weſen und ihrer Art finden muß, und aus dem ſie— wie der Mann aus dem Leben— als Charakter hervorgeht. Welche Charakteure ſchildert nun der Dichter? Mit Vorliebe jene reſoluten, ſelbſtändigen Naturen, die im Eheſtande, im Hauſe das Szepter feſt und ſicher führen, die aber in einer oft ſeltſamen Form eine tiefe Güte und innige Liebe bergen. Anſtatt all dieſe mit Namen aufzuführen, will ich nur an die letzte Geſtalt, die der Dichter in ſeinem„Altershauſen“ ſchuf, als ein für die meiſten Raabiſchen Frauen typiſches Beiſpiel erinnern. Be⸗ ſonders auffallend an dieſer Vorſſebe des Dichters für derartige ſede Situation beherrſchende Naturen iſt noch, daß ſie für alle Lebens⸗ alter der Frauen gilt: ſchon unter den jungen Mädchen, unter den 26—30jährigen, unter den jungen und alten unverheirateten, unter den Witwen, Müttern, Eheeinſamen ſind immer und immer wieder Frauen zu finden, wie die alte Schweſter des Geheimen Rates Fritz Feiecabend, Karoltne, von der es ein Charakterzug war, „daß ſie ſich nie, von Kindesbeinen an, auf ſo was wie„ing“, „Line“ oder„Linchen“ einließ. Geheimrat Feierabend erfreute ſich der Beaufſichtigung, Bevormundung, Bemutterung durch ſie in allen menſchlichen und göttlichen Dingen in einer Art und Weiſe, die alle von Menſchen gegen ſich ſelber in Staat und Kirche aufgerichteten Schutzwehren für ihn perſönlich überflüſſig machten.“ Solchen„guten, wohlmeinenden Seelen“ ſtehen die zarten, ſcheuen Geſtalten gegenüber: Konſtantina Pelzmann(„Fabian und Sebaſtian“) die unglückliche Regina Lottheria(„Unſeres Herrgotts Kanzlei“), und die feine Irene von Everſtein(„Alte Neſter“), eine der entzückendſten Frauengeſtalten Raabes. Und es iſt bezeichnend, daß Raabe ſtets für dieſe Art Frauen eintritt, wenn eine unglückliche Ehe ihre Lebensluſt ſtörte. Wir treffen ja nur ſehr wenige Geſtalten in Raabes zahlreichen Werken, die unſympathifch geſchildert werden, aber auch hier oft noch mit verſtehendem, verzeihendem Humor, entſchuldigender Liebe Fachl von Rippgen und Miß Chriſtabel Eddiſh in„Chriſtoph “, Romana Tieffenbacher in„Prinzeſſin Fiſch“ u. a..). Sogenannten„intereſſanten en“ begegnen wir auch in des Dichters Kunſt und ich könnte noch lange neue Frauenſchickſale⸗ und geſtalten herausgreifen: überall tritt uns Wilhelm Raabe entgegen ein Dichter, der die Frauen in ihrer Art zu verſtehen ſuchte, mag auch ſeine oſt bizarre Art pfychologiſch bisweilen fehlgreifen. — 6. Seite. Nr. 400. Ausgabe.) Amtliche Bekanntmachungen Den Ladenſchluß in den offenen Verkaufs⸗ ſtellen des Amtsbezirks Mannheim an Werktagen betreſſend. Wir ſehen uns veranlaßt, die Ladeninhaber des Amtsbezirks darauf hinzuweiſen, daß gemäߧ 9 der Reichsverordnung vom 18. März 1919 en Werktagen ſämtliche offene Ve“kaufsſtellen mit Ausnahme der Apotheken von ſieben Uhr abends bis ſieben Uhr morgens für den geſchäftlichen Berkehr geſchloſſen ſein müſſen. Die beim Laden⸗ ſchluſſe ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 18 der genannten Reichsverordnung mit Geldſtrafe bis zu zweitauſend Mark, im Undermögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. 18 Mannheim, den 25. Auguſt 1921. Bad Bezirksamt Abt. IVa. Das Baugeſuch der Firma Moſer T CTo. Chem.⸗techn. Erzeugniſſe, Augartenſtraße 69 hier betreffend. Die Firma Moſer& Co., Chem.⸗techn. Erzeug⸗ niſſe, beabſichtigt im Hinterhaus, Eregeſchoß des Anweſens Augartenſtraße Nr 69, einen Keſſel mit 400 Liter zwecks Herſtellung von Medizinal⸗ Seife und einen Verſandraum einzubauen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages on vorzubringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widri⸗ genfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirks⸗ amts und des Stadtrats zur Einſicht offen. 20 Bad. Bezirksamt Mannheim Für die Anmeldung von Ferngeſprächen treten beim Fernamt hier am 1. September früh um Mitternacht folgende neue Beſtimmungen in Kraft: 10130 1. Anmeldungen zu Ferngeſprächen für den laufenden Tag werden beim Fernamt in der Zeit von 8 Uhr früh bis 12 Uhr nachts in derſelben Weiſe wie bisher fernmündlich entgegengenommen. 2. In der Zeit von Mitternacht bis 8 Uhr morgens ſind diejenigen Ferngeſpräche als Nachi⸗ geſpräche anzumelden, die tatſächlich vor 8 Uhr. morgens abgewickelt werden ſollen. Sie werden nach Möglichkeit alsbald ausgeführt. Die übrigen Geſpräche erhalten zwar die tatſächliche Anmelde⸗ zeit, werden aber bis 8 Uhr morgens zurückgeſtellt und gelangen erſt von 8 Uhr früh ab in der Reihe ihrer Anmeldezeiten zur Ausführung. Eine Be⸗ vorzugung der um 8 Uhr morgens etwa noch un⸗ erledigt vorliegenden Nachtgeſpräche findet von dieſem Zeitpunkt ab nicht ſtatt. Von 8 Uhr morgens ab werden vielmehr die Nachtgeſpräche mit den übrigen Geſprächen als völlig gleichwertig behandelt. 3. Die bisher nur mit Anmeldezeiten von 7 Uhr morgens ab zugelaſſenen ſchriftlichen Anmeldun⸗ gen zu Ferngeſprächen für den nächſten Tag dürfen mit Anmeldezeiten von 12 Uhr Mitternacht ab in derſelben Weiſe wie bisher angemeldet werden und ſind bei Anmeldezeiten von 12 Uhr Mitternacht bis 8 Uhr früh als Nachtgeſpräche zu kennzeichnen, wenn ſie tatſächlich vor 8 Uhr morgens abgewickelt werden ſollen. 4. Ferngeſpräche für den nächſten Tag können bereits am Vortage, d. h. erſtmalig am 31. Auguſt von 12 Uhr mittags bis 9 Uhr abends gegen eine beſondere Gebühr von 50 Pfennig für jedes an⸗ gemeldete Geſpräch beim Fernamt fernmündlich angemeldet werden. Für dieſe Vortagsanmeldun⸗ gen können die Teilnehmer Anmeldezeiten von 12 Uhr Mitternacht ab nach Belieben angeben. Werden Anmeldezeiten von 12 Uhr Mitternacht bis 8 Uhr früh gewählt, ſo ſind die Geſpräche als Nachtgeſpräche zu bezeichnen, wenn ſie tatſächlich vor 8 Uhr morgens abgewickelt werden ſollen. Nähere Auskunft wird vom Telegraphenamt bei Anruf des Anſchluſſes Nr 5255 erteilt. Mannheim, den 29. Auguſt 1921. Teſegraphenamt. Jiersteigerung. Morgen Mittwoch, 31. August nachmittags 3 Uhr 1 verſteigere auf Rechnung deſſen, den es angeht am Zinnenhafen, westliches Ufer vis--vis von Raab, Karcher& Co. 10142 een aee Neinrich Seel, AIionator 24. 3. Ielepnhon 4306 Von der Reise ruriele Dr. med. Fuß Spezial-Arzt für Haut- und Harnleiden. Ludwigshafen a. Nh., Kaiser Wühelmstr. 14. Sprechst.: Vorm. 10—1 9980 Nachm. ½3—7, auber Samstag. Von der Reise zurück. Carl Meyer, bDentist früner Lotz-Neumann E276 Tel. 3188. N 4, 17. Neallehranstalt Schwarz Tel. 6159— Mannheim— M3, 10 Prũfg. iür Oberrealsch. Realgym. Gym. Sexia bis Prima und Abitur in Tag- u. Abend- klassen. Zöglinge ſertigen alle Aufg. in der Anstalt. Vorschule I. Kinder vom 6. Jahte an. Prosp. frei. tägl. 11—12, Sekretariat—4 Uhr. 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