14 1 1 Donnerskag, 15. September 9 5 72 ngepreiſg; In Maunheim und Umgedung monatlich frei ins Haus .— Durch die Poſt bezogen dierteljährlich M. 25.50.— 0 Nale-Konto Nummer 17590 Tarlsruht in Baden und 5 mer 2917 Ludwigshafen am Nhein— Seſchäfts⸗Nebenſtelle Mannbeim Neckarſtadt Waldhoſſtraße Nr. 6.— Fernſprechen Nram er 7940. 7941, 7942, 7943, 7944, 7945, 7040.— Celegramm- Seueralameiger Mannheim— Frſcheint wöchentlich zwölfmal Miklag⸗Ausgabe. zadiſche Neueſte Nachrichlen 1921.— Nr. 427. Anzelgenpreiſe: Die kleine Jelle Mk..75, ausw. 2uk..25, Stellen- geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nar ekl. Mk..—. Rinnahmeſchluß: Mittagbi. vorm. 8½ Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwort. über⸗ nommen. Höbere Sewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen im kelnenErſatanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. für verſp. Aufnabme v. Amzeigen. Aufträge d. Sernſprecher ohne Sewãhr Bellagen: DOer Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. annh. Muſik⸗Zeitung. Bildung.Unterhaltung. Seldu. Sarten. Wandern u. Neiſen. Die Lage in München. Sitzung des ſtändigen Landtagsausſchuſſes. WB. München, 14. Sept. Der ſtändige Landtagsausſchuß trat eute nachmittag 3 Uhr zu einer Sitzung zuſammen. Vor Eintritt desdie Tagesordnung gab Präſident Königbauer ein Schreiben R5 Miniſterpräſidenten von Kahr bekannt, worin dieſer von dem tratt des Geſamtminiſteriums Mitteilung Riedt. Der Präſident fügte hinzu, er habe auf Donnerstag nach⸗ ittag 4 Uhr eine Sitzung des Aelteſtenrates einberufen, die ſich ſt der Frage beſchäftigen werde, wann die nächſte Plenarſitzung ſellnden ſolle, um die Wahl des Miniſterpräſidenten und die Be⸗ 5 ung eines neuen Miniſteriums vorzunehmen. Abg. Held ſtelterzte ſodann, es werde in der Preſſe die Behauptung aufge⸗ lt, daß er den Miniſterpräſidenten geſtürzt habe. Zum Beweis un werden angeführt daß ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen ihm bün von Kahr tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten beſtanden 550 und daß er beim Katholikentage in Frankfurt a. M. mürbe 85 acht worden ſei. In Frankfurt habe er überhaupt mit nie⸗ nanden ein Wort über Politik geſprochen. Mit Herrn von Kahr zer in allen größeren Fragen einig gegangen. In einem gliſtiſchen Blatte werde behauptet, er habe den Miniſterpräſi⸗ Aieen deshalb geſtürzt, um ſelbſt ſein Nachfolger zu werden. Er as ble hierzu nur beinerken, daß er nach der Revolution ſchon mehr grundſenal Gelegenheit gehabt habe, Miniſter zu werden, es aber bätz dſätzlich jedes Mal abgelehnt habe. Kurz vor der Revolution dane er ſich lediglich unter dem äußerſten Zwange der Verhältniſſe azu herbeigelaſſen. Held bg. Timm(Soz.) erklärte, auch er ſei davon überzeugt, daß Grü bei den letzten Entſcheidungen nur aus rein ſachlichen der iden gehandelt habe. Wohl in keiner Situation hätte bisher Landtag und beſonders auch die Mitglieder der Oppoſitions⸗ keiaten eine ſolche Toleranz an den Tag gelegt, wie bei den ru en Vorgängen, wo man ſich direkt von Vertretern der Regie⸗ nng habe brüskieren laſſen. Rer Abg. Held(Bayer. Volkspartei) erſuchte, den Ausdruck„brüs⸗ M 8 nicht aufrechtzuerhalten. Er ſelbſt ſei es geweſen, der den zuniſterrat erſuchte, möglichſt noch am Samstag nacht zu ageden hade ng zu kommen, wodurch ſich die lange Verzögerung a an Abg. Neumann(U..) behauptet ebenfalls, daß es ſich um 20 illoyales Verhalten dem Landtag gegenüber gehandelt habe. Vorſitzender Held wandte ſich auch gegen dieſe Bezeichnung. ſch Der Ausſchuß tritt ſodann in die Tagesordnung ein und befaßte mit den Vorgängen in München Nürnberg und Coburg. Einbernfung des Landlages zum 21. Seplember. 1 15 München, 15. Sept.(Eig. Drahtber.) Geſtern hat teien andtag eine Beſprechung der bisherigen Koalitionspar⸗ 55 onnetaltgefunden. Es wurde vereinbart, daß am heutigen fürn erstag nachmittag der Aelteſtenrat des Landtages zu⸗ iſt mentreten ſoll. Die Einberufung des Landtages men. uf Mittwoch, den 21. September in Ausſicht genom⸗ bis 5 Es kann damit gerechnet werden, daß ſich die Parteien ahin über die Neubildung des Miniſteriums ſchlüſſig Nee baheriſche Bollspariei und Dr. v. Kahr. Die Rolſe der MünchenAugsburger Abendzeikung. rif 8 München, 15. Sept.(Eig. Drahtber.) Die baye⸗ neuee Volksparteikorreſpondenz beſchäftigt ſich rdings mit der Haltung der bayeriſchen Volkspartei und ſceddaß die Auslaſſungen über die Urſachen der Kriſe ver⸗ war entlich Deutungen erfahren hatten, die nicht beabſichtigt ein Dem Artikel liege nichts ferner, als die Abſicht, Nahr Bruch der bayeriſchen Volkspartei mit Herrn von 7 zu ſtatuieren. Daß Herr von Kahr in den letzten ſchweren ürfter die für ihn die ſchwerſten ſeines Lebens geweſen ſein Uebert, ausſchließlich nach ſeinem Gewiſſen und ſeiner feſten llieſt deugung gehandelt habe, ſtehe über allem Zweifel. Man „un ann aus den weiteren Auslaſſungen heraus, daß die Einflüßtträglichen außerparlamentariſchen tet ſi uſſe auf die München⸗Augsburger Abendzeitung gerich⸗ ledi 9 Die Korr. fügt noch hinzu, daß ſie dieſe Andeutungen bahe ich in der Abwehr falſcher Deutungen der Haltung der din g5 ſchen Volkspartei machen mußte. Wir müſſen uns aller⸗ Fauf Andeutungen beſchränken, ſo heißt es zum Schluſſe ten, kuslaſſungen, da wir den Zeitpunkt für ungeeignet hal⸗ iſt die eine Polemik gegen eine Partei einzutreten(gemeint arbeif deutſchnationale Volkspartei) auf deren Mit⸗ legt,f die bayeriſche Volkspartei in Zukunft großen Wert ſch ofern die gemeinte Partei gewillt und in der Lage iſt, wegundit von Einflüſſen und Beſchränkungen in ihrer Be⸗ gsfreiheit frei zu halten. Die grakkon der.. h. hinter ihrem Führer Abg. Held. tagel München, 15. Sept.(Eig. Drahtber) Die Land⸗ ſche und Reichstagsfraktion der bayeri⸗ * Volkspartei hielten geſtern eine gemeinſame be ab, in der die gegenwärtige politiſche Lage ausführ⸗ Aprochen wurde. Von der Landtagsfraktion berichtete der„Jeld über die ſchickſalsſchweren politiſchen Ereigniſſe en Tage und von der Reichstagsfraktion ſprach Ge⸗ Dr. Heim über die Richtlinien der einzuſchlagenden ige für die Zukunft. Die politiſche Ausſprache zeigte die baveriſ Einmütigkeit der Landtags⸗ u. Reichstagsfraktion der Oe ſhen Volkspartei. Die Verhandlungen waren von dem Land—— getragen, daß die ſchwierige Lage, in der ſich das wenn befindet, nur dann glücklich überwunden werden kann, des in orzallem die ſtärkſten und größten Parteien des Lan⸗ arbeite größter Einmütigkeit zuſammentreten und zuſammen⸗ in ſeher Für den Fraktionsvorſitzenden Abg. Held, der, Gebenſt. Tagen auf dem verantwortungsvollſten und vorge⸗ Nmte ten Poſten der Nartei ſteht, wird das Cefühl, die ge⸗ ter andtags⸗ und Reichstagsfraktien hin⸗ führ i ch zu wiſſen, wohl eine ſtarke Skütze bei der Weiter⸗ rung 2 ng ſeiner ſchweren Führerrolle ſein. Aeine Nückkehr eines Miniſteriums Kahr. Die Reichsregierung konnte ſich geſtern nicht mit der zweite noch in den Abendſtunden andauerte. Nach dem Er⸗ gebnis der Beratungen darf ſchon jetzt mit Beſtimmtheit darauf gerechnet werden, daß die B. V. P. an Kahr nicht mit dem Erſuchen herantreten wird, auf ſeinem Poſten zu verbleiben. Da auch die Demokraten ſich an einem neuen Kabinett v. Kahr nicht beteiligen würden, ſo kann ſich alſo ſchon jetzt mit Sicherheit ſagen laſſen, daß eine Rückkehr v. Kahrs nicht mehr erwartet werden kann. Neues Zeikungsverbot in Bayern. ONB. München, 14. Sept. Die ehemalige Wochenzeit⸗ ſchrift der bayeriſchen Einwohnerwehr„Das Heimat⸗ land“, das als Wochenſchrift auch nach Auflöſung der bayeriſchen Einwohnerwehr erſchien, iſt heute vom Staats⸗ kommiſſar 8 München⸗Stadt und Land auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verboten worden. Das Blatt hatte in ſeiner letzten Ausgabe in verſchiedenen Aufſätzen die Reichs⸗ regierung und insbeſondere den Reichskanzler Wirth in ſchärfſter Weiſe angegriffen und beſchimpft und zur Be⸗ ſeitigung des Reichskanzlers aufgefordert. Tumultuariſche Verſammlung. München, 15. Sept.(Eig. Drahtber.) Geſtern abend wurde vom Bayernbund eine große öffentliche Verſamm⸗ lung einberufen, in der Ingenieur Ballerſtedt über das Thema: „Wir verraten Bayern nicht“ ſprechen wollte. Ducch einen planmäßig vorbereiteten Ueberfall von nationalſozialiſtiſcher Seite kam die Verſammlung zu einem vorzeitigen Ende. Nationalſozialiſtiſche Jungmannen hatten ſich um die Redger⸗ tribüne aufpoſtiert und verlangten, daß ihr Führer Hitler ſprechen ſollte. Redakteur Eſſer nahm das Wort und ſagte, daß Bayern ſeine jetzt ſo ſchwierige Lage nur den Juden zu verdanken habe und daß ſich Ballerſtedt in der Frage ſtets zurückgezogen habe. Deshalb ſehe er ſich gezwungen, Herrn Ballerſtedt das Wort zu entziehen und Herrn Hitler zu geben. Hierauf beſetzten die Nationalſozialiſten das Podium. Als ſchließlich der Tumult wuchs, wurde Ballerſtedt ver⸗ prügelt. Im Saale anweſende Kriminalpoliziſten verſuch⸗ ten mit Gummiknüppeln die Ruhe wieder herzuſtellen. Erſt als aber Polizeiverſtärkung eingetroffen war, konnte die Verſammlung aufgelöſt werden. Bauern und das Reich. Preußiſch· bayeriſche Einheitsfronk? Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) bayeriſchen Frage beſchäftigen, da eine Aeußerung der bayeriſchen Regierung zu den Berliner Vorſchlägen vom 8. September noch nicht eingeangen war. Der Ueber⸗ wachungsausſchuß des Reichstages tritt heute vormittag 10 Uhr zu einer neuen Sitzung zuſammen. Es iſt aber ſchwerlich anzunehmen, daß er mangels einer offiziellen Aeuß rung der bayeriſchen Regierung zu irgendwelchen Beſchlüſſen in der bayeriſchen Frage kommen wird. Wie die„.⸗A..“ aus Berlin von ganz zuverläſſiger Seite hört, hat die preußiſche Regierung durch den Miniſterpräſidenten Stegerwald die von der bayeriſchen Re⸗ gierung und vom bayeriſchen Landtag formulierte Forderung auf Aenderung der Verordnung des Reichspräſidenten vom 29. Auguſt auf das wärmſte unterſtützt, Preußen und Bayern in der Frage der Aende⸗ rung der Reichsverordnung eine Einheits⸗ front bilden. der Mord an Erzberger. Die Münchener Verhaftungen. WB. München, 14. Sept. Bis Mittwoch abend ſind in der Mordaffäre Erzbergers im ganzen 10 Perſonen ver⸗ haftet worden und zwar neun in München und einer auf der Fahrt von Augsburg nach München. Gegen ſämtliche zehn iſt Haftbefehl erlaſſen worden. Außer den bereits heute morgen gemeldeten ſieben Perfonen befinden ſich noch in Haft die Studenten Ulr. Lintzſch, Wilh. Bollinger und Karl Liebel. Sämtliche Verhaftete werden demnächſt nach Offenburg gebracht werden, um dem dortigen Unterſuchungs⸗ richter vorgeführt zu werden, auch der auf der Fahrt von Augsburg nach München verhaftete Bollinger. Die Polizei hatte Kenntnis erhalten, daß Klintzſch den Bollinger in Mün⸗ chen am Bahnhof erwartet hatte, um ihn zu warnen. Sie nahm den Klintzſch am Bahnhof feſt, um jede Verbindung mit Bollinger zu verhindern. Vollinger beſaß unter der Firma eines Holzverwertungsgeſchäftes in der Rautenwolfſtraße eine Wohnung von drei Zimmern. Daß von Killinger dem Schulz zur Flucht verholfen hat, iſt dadurch erwieſen, daß er ihn im Automobil zur Bahn ge⸗ bracht hat. Die badiſche Polizei iſt z. Z. mit der Unter⸗ ſuchung des beſchlagnahmten Gepäckes der Verhafteten be⸗ ſchäftigt. Bei den Hausſuchungen wurde auch ein Revolver gefunden. Heute abend traf beim Generalſtaatsanwalt ein Schreibenaus Italien ein, das in italieniſcher Sprache die kurze Mitteilung enthielt: Halten uns in Mailand auf. Der Brief hat keine Unterſchrift. Es muß erſt unterſucht werden, ob es ſich nicht hier um eine Myſtifikation handelt. Die„Germania“ zu den Verhaftungen in Bayern. Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die dem Reichskanzler naheſtehende„Germania“ wendet ſich in einem,„Götterdämmerung! überſchriebenen Artikel gegen die Verblendung der Deutſchnatio⸗ nalen, die kürzlich vom Reichskanzler die Wiedereinführung des Belagerungszuſtandes in Mitteldeutſchland und Preußen verlangt haben und ſchreibt im Zuſammenhang damit:„Wie müſſen ſich heute die Leute fühlen, die ſich vor kurzem noch vor Entrüſtung nicht faſſen konnten, als man von Mörder⸗ zentralen in Deutſchland ſprach. Wie ungeheuer müſſen die be harden, 15. Septbr.(Priv. Tel.) Die Bayriſche Volks⸗ geſtern zwei Vollſitzungen abgahalten, von denen die. ſodaß gezeigt hat, ſolche Verſchwörerneſter auszubrennen. Hat die bisherige bayeriſche Regierung davon Kenntnis gehabt, daß ſich in München Verſchwörer aufhielten? Hat ſie etwas davon gewußt, daß ſich Kappiſten dort herumtrieben, die ſteckbrieflich geſucht wurden? Dieſe Fragen richten wir in aller Offenheit an die Münchener Herren, die dort bisher das Regi⸗ ment geführt haben, und die es nur verſtehen, ſich nach links als ſtark zu erweiſen. Auch die Reichsregierung wird um die Beantwortung dieſer Fragen nicht herum kommen.“ Jur Hausſuchung bei Dr. Heim. ONB. München, 14. Sept. Abgeordneter Dr. Heim, bei dem eine Hausſuchung in Sachen Erzberger vorgenom⸗ men wurde, erklärt in der Münchner Preſſe, daß die beiden wegen des Mordes an Erzberger verhafteten früheren Offiziere vorübergehend als Volontäre in Betrieben tätig geweſen ſeien, die ſeiner Leitung unterſtanden. Dieſe Beſchäftigung ſei vor etwa einem halben Jahr zu Ende gegangen. Selbſtſtellung des Rörders Erzbergers? ONB. Berlin, 14. Sept. Die„Voſſ. Ztg.“ berichtet: Bei dem Juſtizſekretär Oppermann in der Kirchſtraße in Potsdam erſchien geſtern Abend ein Herr, der ſich als Leutnant Kurt Hütter ausgab und klipp und klar erklärte, einer der Mörder Erzbergers zu ſein. Zunächſt erregte dieſe Selbſtſtellung dieſes Beſuchers Befremden. Als aber der Un⸗ bekannte angab, daß er in der Werbezentrale mit Oppermann zuſammengearbeitet habe und darum bitte, ihn mit neuen Geldmitteln zu verſehen, damit er ſeine Flucht fortſetzen könne, veranlaßte Oppermann ohne Widerrede des Betroffenen die Feſtnahme des Mannes. Er wurde zur Kriminalpolizei gebracht und dort von Oberkommiſſar Steinauer eingehend verhört. Er blieb bei ſeiner Behauptung und gab weiter an, er ſei zunächſt nach der Tſchecho⸗Slowakei gereiſt und nach Berlin zurückgekommen, weil ihm die Geldmittel ausgegangen ſeien. Seine letzte Hoffnung ſei Oppermann geweſen. Er bitte nunmehr, ſofort dem Unterſuchungsrichter vorgeführt zu werden. Die Kriminalpolizei behandelt vorerſt den Vorfall als ernſthaft und wird die Vorführung vor den Oberſtaats⸗ anwalt am Nachmittag veranlaſſen. Der Verhaftete befand dt Beſitze von Papieren der Arbeitsgemeinſchaft„Rübe⸗ zahl“. 4 In Haft behalten. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der in Pots⸗ dam verhaftete, angebliche Leutnant Kurt Hütter, der er⸗ klärte, einer der Mörder Erzbergers zu ſein, wurde geſtern nachmittag von der Potsdamer Kriminalpolizei weiter vernommen. Auf Grund ſeiner Ausſagen wird ſeine Haft vorläufig aufrechterhalten. Ueber die Selbſtgeſtellung des angeblichen Leutnant Kurt Hütter in Potsdam, der behauptet, einer der Mörder Erz⸗ bergers zu ſein, berichten die Blätter nach den Zeitungskorre⸗ ſpondenzen, daß der in Haft Genommene den Namen Hütter wahrſcheinlich zu Unrecht führt. Auch ſei es unwahr⸗ ſcheinlich, daß er früher Offizier war. Wahrſcheinlicher ſei die Annahme, daß es ſich um einen Handwerker handelt, der offenbar beſondere Gründe hat, den Mordverdacht auf ſich zu lenken. Die Beſchreibungen, die über die Mörder vorliegen, paſſen auf Hütter keineswegs. Auf der Suche nach den Geldgebern. .YBerlin, 15. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Neben den fieberhaft betriebenen Nachforſchungen nach dem Aufent⸗ halt der beiden Mörder Erzbergers richten ſich, wie die Dena mitteilt, die Ermittlungen aller, mit der Mordtat betrauten Stellen, insbeſondere auf die Feſtſtellungen der finanziellen Hintermänner, die dem Vorſchwörer⸗ kreis für ihre Mordzüge unzweifelhaft ſehr erhebliche Geld⸗ beträge zur Verfügung geſtellt haben. Hberſchleſien. Geheimbefehle für einen Inſurgentenaufmarſch. WöB. Berlin, 14. Sept. Das Achtuhrabendblatt meldet aus Kattowitz: Wir ſind in der Lage folgende Inſurgen⸗ ten⸗Regimentsbefehle wiederzugeben, die klar be⸗ weiſen, was Polen plant: Geheimer Tagesbefehl vom 29. 8. 21 an alle Abſchnittskommandanten des Aufſtands⸗ gebietes: Laut Befehl durch unſern Staat müſſen alle Abſchnittskommandanten ſich am 5. 9. in Czenſtochau melden zur Entgegennahme der Warſchauer Befehle. Die Beſprechungen über Oberſchleſien finden am 7. 9. in Warſchau ſtatt. Der Eiſenbahnabſchnittskommiſſar Korfanty. Regimentsbefehl: Alle Kompagnieführer er⸗ halten die neu ausgearbeiteten Aufmarſchpläne, nach denen die Mannſchaften informiert und geübt werden ſollen. Die Karten ſind geheim zu halten und nur nach den Tages⸗ befehlen zu gebrauchen. Große Aufmerkſamkeit iſt geboten hinſichtlich der verſchiedenen Kuriere, die Befehle zum Ab⸗ ſchreiben oder Photographieren bringen. Es ſind wieder Führer mit großen Geldbeträgen abhanden gekommen. Sie haben das Geld unterſchlagen, das zur Unterſtützung der auf⸗ ſtändiſchen Verbände dienen ſollte. Darunter befinden ſich Emil Wadaſch mit 105 000 M. Dieſer iſt ſofort feſtzunehmen. Tagesbefehl: An alle Führer und Unterführer: Sämtliche Führer und Unterführer Oberſchleſiens haben ſich in Beuthen zu melden. Es ſoll eine Liſte aufgeſtellt werden über Chauffeure, Sanitäter, Flieger und Spezialiſten für Flugzeugreparaturen, die nach Sosnovice geſchickt werden ſollen, von wo aus der Weitertransport erfolgt. In Tſchoppinitz Reldung bei Kapitän Stolarzika zwecks Grenz⸗ übergang, Wäſche und Schuhe und Anzug mitbringen, falls ſie ſich ſeit dem letzten Aufſtand noch in dem Beſitz derſelben befinden. Palaczki, Major. Polniſcher Widerſtand gegen Auflöſung einer Gemeindewache. Wirk d Euthi die bayeri Ve ee e b d. Sneebe 80 fe WWB. Hindenburg, 14. Sept. In Biskupitz 956 am 12. September die vom Füßrer der oberſckaſiſchen lizei dem Selte. Nr. 427. Mantheiner General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 15. September 1921. Oberſten Peſenti(Italien) angeordnete Auflöſung der Gemeindewache erfolgen, die faſt nur aus Polen und zum großen Teil aus ehemaligen Aufſtändiſchen beſteht. Um die Auflöſung zu verhindern, ſammelte ſich vor dem Gemeindehauſe eine Menge von mehr als 300 Menſchen an. Die Leute verlangten, daß der Gemeindevorſteher ſofort ſein Amt niederlege. Er und die deutſchen Gemeindebeamten wurden gezwungen, das Rathaus zu verlaſſen. Dder Gemeinde⸗ vorſtand fuhr nach Hindenburg um dem Kreiskontrolleur, dem franzöſiſchen Major Landrott die Sachlage zu melden. Dieſer begab ſich in Begleitung des Gemeindevorſtehers und eines franzöſiſchen Offiziers nach Biskupitz. Der Wagen wurde jedoch am Eingang der Ortſchaft von einer Bande von etwa 25 bewaffneten Polen angehalten. Der Gemeindevorſteher mußte mit dem franzöſiſchen Offizier nach Hindenburg zurückkehren, während der Kreiskontrolleur zu Fuß nach Biskupitz hinein⸗ ging. Ausgerichtet hat er bisher nichts. Die polniſche Gemeindewache beſteht noch. Der Gemeindeyvorſteher kann immer noch nicht nach Biskupitz zurückkehren. Sein Amt übernahm der ſtellvertretende polniſche Gemeindevor⸗ ſteher. Am 14. September war ein vom Oberſten Peſenti entſandter italieniſcher Offizier in Biskupitz, um die Durch⸗ führung der Anordnung des Polizeichefs zu veranlaſſen. Was er ausgerichtet hat, iſt noch unbekannt. Zum Wiesbadener Abkommen. Berlin, 15. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Aus Paris wird gemeldet, daß man es dort für möglich hält, daß das zwiſchen Rathenau und Loucheur getroffene Ab⸗ kommen bereits am 1. Oktober Gültigkeit erlangt. Es hängt dies nur von der Reparationskommiſſion ab, die ihren Standpunkt zu dem Abkommen wahrſcheinlich noch vor deſſen Ratiftzierung bekannt geben wird. Die in Wiesbaden unerledigt gebliebenen Fragen, Eiſenbahnmaterial, Induſtrie⸗ material, Vieh⸗ und Kohlenlieferungen, dürften in nächſter Zeit Gegenſtand einer neuen Be prechung bilden. In Koblenz ſollen zwiſchen der Interalliierten Rheinland⸗ kommiſſion und Sachverſtändigen der Entente Beſprechungen über die Aufhebung der Sanktionen vor ſich gehen. Die deutſche Regierung iſt jedoch zu dieſen Beſprechungen nicht eingeladen worden. Atankreich und Elſaß⸗Lolhringen. Die rebelliſchen Elſaß ⸗Lothringer. SD. Paris, 14. Sept. Zwei Pariſer Blätter haben in ihren geſtrigen Ausgaben in großen Leitartikeln ihrer Un⸗ zufriedenheit über die Verhältniſſe in El⸗ ſaß⸗Lothringen Ausdruck gegeben. Ddem Oeuvre ſind die Sprachverhältniſſe im Elſaß ein Dorn im Auge. Er ſchreibt u. a. folgendes: Die kleinen Elſäſſer, behauptet man, ſprechen weder bei ſich zu Hauſe noch unter ſich franzöſiſch; das Franzöſiſch, das man ihnen aufzwingen will, iſt alſo eine künſtliche Sprache, die ſie niemals vollkommen beherrſchen werden. Anderſeits erlernen() ſie das Deutſche mit außer⸗ ordentlicher Leichtigkeit. Zukünftig werden ſie weder die eine noch die andere Sprache gründlich kennen. Da muß man denn doch feſtſtellen, daß unter dem deutſchen Regime die kleinen Lothringer aus der Umgegend von Mez, deren Mutter⸗ ſprache das Franzöſiſche war, in der Schule in Deutſch unter⸗ richtet wurden und dieſe Sprache nach zwei Jahren ordentlich beherrſchten. Warum iſt das Umgekehrte nicht möglich? So⸗ wohl das Oeuvre als auch der Eclair ſprechen in recht bitteren Worten von den nicht zu unterſchätzenden Verteidigern, die die deutſche Sprache in den Vertretern der Geiſtlichkeit ge⸗ funden hat, die in der„deutſchen katholiſchen Fakultät“ heran⸗ gebildet worden ſeien. Zu ihnen gehörten vor allem der Direk⸗ tor des Elſäſſer Kurier, Abbs Haegy; der Herausgeber der — Volkszeitung Abbs Hackspill und der Abgeordnete Abbs Müller, der kürzlich erklärt habe, daß für die Elſäſſer Das Deutſche die Hauptſpeiſe, das Franzöſiſche dagegen das Deſſert ſein müſſe. Der Eclair fragt angeſichts deſſen, wozu nützt denn der Regierung, wenn es ihr nicht gelingt, gewiſſe Perſönlichkeiten 7 entfernen, ein Biſchof in Straßburg, und ein Geſandter in om? Von den Eindrücken, die Jaques Bardoux gelegentlich einer Reiſe nach dem Elſaß gewonnen hat und die er im Eclair wiedergibt, ſind die nachſtehenden auch recht be⸗ merkenswert: Eine Unterhaltung im Eiſenbahnabteil:„Die Deutſchen haben Großes im Elſaß geleiſtet. Sie verſtehen ſich auf das Bauen von Bahnhöfen und Brücken, auf die Verbreitung fremder Sprachen und die Organiſation einer disziplinierten Verwaltung. Sie ſind fleißig und wiſſend. Es iſt nicht wie bei den Franzoſen.“ Ich beſuchte eines der Straßburger Muſeen. Ein Wärter, der die Medaille von 1870 trug, antwortete auf meine Fragen mit großer Liebens⸗ würdigkeit, aber von Zeit zu Zeit überzeugte er ſich, ob ein Kollege deutſcher Abſtammung ihn nicht franzöſiſch ſprechen hörte.— Am 16. Auguſt hielten ſtreikende Straßburger Kommuniſten, Bolſchewiſten, durch Deutſchland Beſtochene (wie ſie von Herrn Bardoux genannt werden), am Abend in einem öffentlichen Saal auf dem Kleberplatz eine Ver⸗ ſammlung ab. 4000 Perſonen antworteten ihrem Aufruf, viele, die keinen Einlaß mehr im Saal fanden, blieben auf dem Platze. Von einem Balkon herunter wurden Reden ge⸗ halten, und zwar überwachte die Polizei den Vorgang. Der Redner hielt ich üher die unfähigkeit der franzö⸗ ſiſchen Berwaltung und die Skandale der franzöfiſchen „Koloniſation“ in Elſaß⸗Lothringen auf. Auf dieſe Beredſam⸗ keit hin antworteten Stimmen mit den Rufen:„Plebiszit!“ E,„Hoch lebe Deutſchland!“ Und dies im Beiſein der Polizei und der Kavallerie. Hier fehlt es an der nötigen Feſtigkeit, meint Bardoux, der in einem Programm, einer ethode beſtimmte Richtlinien gegeben werden müßten. Nie Geufer Berakungen. Die Wahl des internalionalen Gerichtshofes. ONB. Genf, 14. Sept. Die Verſammlung des Völker⸗ „bundes +2 heute die Richter gewählt, welche den Ge⸗ richtshof für internationale Rechtſprechung zim Haag zuſammenſetzen werden. Die Wahl verlief äußerſt ſchwierig, weil ſie eine Uebereinſtimmung zwiſchen der Ver⸗ ſammlung und dem Rat vorausſetzt, die getrennt abſtimmen. An der Wahl in der Verſammlung nahmen 42 Abordnungen teil, ſodaß die abſolute Mehrheit 22 betrug. Es wurden im gerſten Wahlgang gewählt: Barboza(Braſilien) mit 38 Stimmen, Weiß(Frankreich) mit 30, Tinlay(Großbritannien) mit 29, Oda(Japan) mit 29, Buſtamante(Kuba) mit 26, Anzilozti(Italien) mit 24, Alvarez(Chile) mit 24, Loder Golland) mit 24, und Altamira(Spanien) mit 23 Stimmen. Um die übrigen zwei Sitze mußten mehrere Wahlgänge folgen, bei denen der Däne Nyholm und der Kandidat der Schweiz, Profeſſor Max Huber, gewählt wurden. Nachdem dieſe Liſte feſtgeſetzt war, wurde das Ergebnis der Wahl dem Rate bekanntgegeben und es ſtellte ſich heraus, daß der Rat die Liſte mit dem Unterſchiede e hatte, daß ſchließtich nur um einen Sitz Uneinigkeit beſtand. ſannelung machte deswegen das Zugeſtündnis, Die Ver⸗ auf die Wahl! des Vertreters von Chile zu verzichten. Nachdem auf dieſe Weiſe die Einigkeit erzielt war, kam es bei der Wahl der 4 Erſatzrichter zu einem neuen Kampfe. Schließlich wurde der Chineſe Wang, der Rumäne Negulesko und der Serbe Jowandwitſch gewählt. In Bezug auf den vierten Sitz konnte ſich der Rat und die Verſammlung nicht einig werden. Der Rat beſtand auf der Wahl des belgiſchen Kandidaten Descams, während die Verſammlung immer wieder dem Kandidaten Chiles die Mehrheit gab. Unter dieſen Umſtänden mußte die Wahl, nachdem ſie 10 Stunden gedauert hatte, abgebrochen werden. Es wurde beſchloſſen, eine Kom⸗ miſſion einzuſetzen, um zwiſchen dem Rat und der Verſamm⸗ lung zu vermitteln, ſodaß die Wahl erſt morgen zum Ab⸗ ſchluß kommen kann. Die Sitzung endete ſpät abends mit einer Feier zur Erinnerung an Dante, die von dem engliſchen Abgeordneten Renellredd vorgeſchlagen wurde und dem Herrn Motta, Hanotaux(Frankreich) und dem Ver⸗ treter Italiens Scialoya, ſowie dem Präſidenten der Ver⸗ ſammlung Gelegenheit gab, den italieniſchen Dichter als einen der größten Vorläufer der Völkerbundsidee zu feiern. dDdie Konferenz von Waſhinglon. Die Vorbeſprechungen zu der Abrüſtungskonferenz ONB. Paris, 14. Sept. Nach dem Londoner Bericht⸗ erſtatter des Petit Pariſien wird die der Waſhingtoner Kon⸗ ferenz vorangehende Beſprechung ſich damit beſchäftigen, die Mindeſtkräfte zu Waſſer und zu Lande feſtzu⸗ ſetzen, die jeder Nation zuſtehen werden, um ihre Intereſſen zu verteidigen. Der Hauptfaktor für die Feſtſetzung der Land⸗ ſtreitkräfte ſoll dabei der Umfang und der natürliche Reichtum des betreffenden Landes ſein, während die Größe der Kriegs⸗ marine von der Handelsflotte abhängen wird. Eine andere Möglichkeit, die man auf der Konferenz beſprechen werde, ſei die eines Konfliktes mit einer Macht zweiten Ranges. Auch werde das Problem der Schaffung einer internationalen Re⸗ ſerve eine große Rolle ſpielen. England und Irland. Irland nimmt Lloyd Georges Einladung an. WB. Dublin, 14. Septbr. Amtlich. Der Dail Eirean hat heute einſtimmig die Antwort an Lloyd George und die Ernennung der fünf Delegierten für eine neue Konferenz gebilligt. WB. London, 14. Sept. Die iriſchen Vertreter, die den Auftrag haben, mit den Vertretern der britiſchen Regierung zu verhandeln, ſind: Griffith, Miniſter des Aeußeren, Cullins, Finanzminiſter, Barton, Wirtſchaftsminiſter, Duggan, Mit⸗ glied des Dail Eirean und Duff, der iriſche Vertreter in Rom. Reichswiriſchaftsral. Schluß der Ausſprache über die Steuern. Berlin, 14. Sept. Ddie Generaldiskuſſion über die Steuergeſetze und den Antrag Wiſſell wird fortgeſetzt. Dr. von Siemens(Induſtrievertreter) polemiſiert gegen die geſtrige Behauptung Wiſſells, daß die Inbuftrie aus egoiſtiſchen Gründen die Erfüllung des Ultimatums erſchwere und durch Um⸗ ſtellung ſehr wohl befähigt ſei, die Anforderungen zu erfüllen. Vom grünen deſte aus laſſe ſich eine Umſtellung nicht durchführen, am allermindeſten durch Zwang. Das Schlagwort„Goldwerte habe ſchon viel Unheil angerichtet, denn ein jeder gebe ihm eine andere Auslegung. Wenn der Staat die Subſtanz einziehe, ſo könne er wohl die Schuld ablöſen, aber nicht ihre Verzinſung. Be⸗ ſchafft er ſich auf Grund der Subſtanz einen Vorſchuß, ſo wäre das auch nur eine vorübergehende Erleichterung. Der Redner be⸗ ſtreitet, daß die Induſtrie Deviſen zurückgehalten habe und wendet ſich gegen die Behauptung Dr. Helfferichs, daß die Wirtſchaft die Schuld an dieſen Verhältniſſen trage. Redakteur Feiler(Frankfurt a..) meint, das Ausland 62 ſchon heute in der Lage, uns völlig aufzukaufen, uns zu Lohn⸗ klaven zu machen. Unſere Produktion ſei allerdings im Aufblühen. Aber Mittelſtand und Beamtenſchaft befänden ſich in Not. Die geiſtigen Arbeiter gehen unter, weil ſie der Geldent⸗ wertung keinen Widerſtand bieten können. Nur durch den Ein⸗ tritt in die Subſtanz kann der ſortgeſetzten Verminderung unſeres Nationalvermögens begegnet werden. Fabrikant Vögele⸗Mannheim(berufener Vertreter) fordert von der Reichsregterung genaue Auskünfte über die Wie⸗ dergutmachungsverpflichtungen im Hinblick auf das Sinken unſerer Valuta, auf die Teuerung beim Einkauf von Roh⸗ materialien und Halbfabrikaten, auf das Steigen der Auslands⸗ zölle und auf die verminderte Kaufkraft des Inlandes werde ein Vielleil in die Subſtanz zu einer großen Enttäuſchung führen. Vielleicht laſſe ſich der Verſuch machen, die Erträgniſſe der Sach⸗ werte mit einer erhöhten Steuer zu belegen und dieſen Betrag für Vorſchußbeſchaffung im Voraus zu eskomptieren. Habermann deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband) will ſich mit dem Antrag Wjſſell nach der geſtern hier erhaltenen Auslegung einverſtanden erklären. Ingenieur Dahl(freie Berufe) befürchtet, daß der Gedanke Wiſſells von der Gemeinwirtſchaft zu einem reinen Staatsbetriebe ühren werde. Die Regierung predige den anderen immer Spar⸗ amkeit, ohne ſelbſt ſolche zu üben. Direktor Wuſſow(Berliner Straßenbahn) hält den von der Regierung bei den neuen Steuern beſchrittenen We nicht für Kn Man ſtelle die Geſamtſteuer auf Umſatz und Ein⸗ ommen. Dieſe baue man aus, aber nicht weiter. Wie ein Mann, der im Konkurs ſtehe, müſſe die Regierung einen Zwangsvergleich mit dem Auslande anſtreben. Wenn die Subſtanz aber bereits angegriffen ſei, ſei ein ſolcher Vergleich nicht mehr zu haben. „Nachdem noch Albrecht(Landarbeitervertreter) darauf ver⸗ wieſen hatte, daß eine Belaſtung der Sachwerte noch keine Kon⸗ kation bedeute, ſchließt die Generaldebatte. der Antrag Wif⸗ ſell wird an den Wiedergutmachungsausſchuß überwieſen. Der Antrag Max Cohen(freie Berufe), eine freie Vereinbarung anzuſtreben zur Feſtſtellung von im Auslande befindlichen Ver⸗ mögenswerten, wird angenommen, ebenſo ein Antrag Schweitzer Cechniſcher Angeſtellter der Induſtrie) über den Ausbau der Außenhandelsſtatiſtit und Antrag Gärtner GBergarbeiter), der die Arbeitszeit im Steinkohlenbergbau allgemein geſetzlich regelt. Nach Annahme einer Reibe weiterer Ausſchußbeſchlüſſe über eine Reform der Erwerbsloſenunterſtützung und Ab⸗ änderung des Geſetzes über die Wochenhilfe im Einklang mit den entſprechenden Beſchlüſſen des Reichstages vertagte ſich das Haus auf unbeſtimmte Zeit. Neith. Berlkreter des Reichsbürgerrates beim Kanzler. WB. Berlin, 14. Sept. Eine Abordnung des Reichs⸗ bürgerrates unter Führung des Staatsminiſters a. D. v. Löbell überreichte heute nachmittag dem Reichskanzler eine Entſchließung des Reichsbürgerrates. Die Vertreter des Reichsbürgerrates erſuchten den Reichskanzler, die Verſicherung des Reichsbürgerrates, nach allen Richtungen hin verſöhnend zu wirken und ihrer poſitiven Mitarbeit beim Wiederaufbau Deutſchlands entgegenzunehmen. Mit einer Schilderung der dieſen neuen Vo ſie ſich bereit, die Zeikungsverbole. Berlin, 15. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf Anordnung des Reichsminiſters des Innern iſt die Berline „Rote Fahne“ vom 15.—17. September und das in Gotha erſcheinende„Gothaer Volksblatt“ vom 15.—22. Sep⸗. tember verboten worden. Zuſammenkrift des preußiſchen Landtages am 28. Seytember. ONB. Berlin, 14. Sept. Der preußiſche Landtag wird am Mittwoch, den 28. September, nachmittags 2 üÜhr, ſeine Sitzungen wieder aufnehmen. Auf der Tagesordnung 15 erſten Sitzung nach den Sommerferien ſtehen nur kleine An kragen und Anträge. Es iſt jedoch beabſichtigt, in den erſten Tagen nach dem Wiederzuſammentritt ſchon einige große 10 fragen, darunter auch die über die Auguſt Vere. nungen zu beſprechen und hierauf die Etatsberatung 1550 zuführen. Die reſtierenden Etats ſollen Ende Oktober vera ſchiedet werden. Der Juriſtentag erklärt die Sanktionen für„widerrechlliche Gewaltmaßnahmen“. WB. Bamberg, 14. Sept, Die öffentlich⸗rechtliche Ab⸗ teilung des deutſchen Juriſtentages trat vormittag; unter dem Vorſitz des Kammergerichtspräſidenten Dr. Staff⸗Berlin zuſammen und beſchäftigte ſich mit den San tionen. Nach Referaten von Prof. Dr. Meurer⸗Würzburg 1 des öſterreichiſchen Juſtizminiſters Dr. Klein⸗Wien wur folgende Entſchließung angenommen: Der deutſche Juriſtei, tag ſpricht es als ſeine einmütige Ueberzeugung aus, daß 1 ſogenannten Sanktionen widerrechtliche Gewal maßnahmen ſind. Sie verletzen den Verſailler Ve trag und das Völkerrecht. Baden. Teuerungszulage und Gehaltszahlung für die Staalsbeamlen · LZ. Karlsruhe, 14. Sept. Wie der„Bad. Beob.“ hött⸗ wird der Finanzminiſter dem Landtag einen Geſetzentwu vorlegen, der die Teuerungszuſchläge zu den 5 dungen und Kinderzulagen in derſelben Art und Weiſe e höht, wie dies vor kurzem für die Reichsbeamten geſcheng iſt. Der jährliche Mehraufwand, der ſich aus der Durchführgze⸗ der Vorlage einſchließlich der entſprechenden Erhöhung der 2 züge der Ruhegehaltsempfänger und Hinterbliebenen llahe der Angeſtellten und Staatsarbeiter ergibt, wird auf ungefah⸗ 73 Millionen geſchätzt. Die Vorbereitungen für die Ausd g lungen der erhöhten Teuerungsbezüge ſind ſo getroffen, 49ů5 nach erfolgter Zuſtimmung des Landtages alsbald mit 855 Vollzug begonnen werden kann. Zu dieſem Zweck ſol e Haushaltsausſchuß bereus morgen zuſammentreten. Die gierung hat ferner angeordnet, daß die laufenden be⸗ züge der Beamten nicht erſt Ende des Monats, ſondern 10 reits vom Anfang der nächſten Joche an ausbezahlt wer aſt dürfen. Dadurch wird erreicht werden, daß die Beamtenſch 12 alsbald in den Beſitz von Barmitteln kommt zum Einkauf Wintervorräte. ——— — 10 — *1 —* Bayern und die Pfalz. Politix im Stadtrat. ONB. Qudwigsgafen, 14. Sept. Der geſtrigen Stab. ratsfitzung lag ein Dringlichkeitsantrag der Unabhängig 5 vor, in dem ſofortige Aenderung aller Straßen⸗ und Pläß namen, die an Fürſten uſw. erinnern, gefordert wird. die ſoll die Kaiſer Wilhelmſtraße, die Prinzregentenſtraße, Per Ludwigsſtraße einen„vernünftigeren“ Namen erhalten. en Antrag ſoll, da er zu ſpät eingereicht wurde, vom nn Ausſchuß behandelt werden. Der ſogtaldemokratiſche Büra meiſter Kleefoot machte hierbei auf die Schwierigkeiten 5 u merkſam, die durch die Kataſterumſchreibungen uſw. entſt' der würden. In der gleichen Sitzung wurde auch ein Antrag 7% Kommuniſten auf Bewilligung von 40 000 Mark für ſter hungernde Bevölkerung Rußlands erörtert. Bürgermeiſ Kleefoot wies hierbei auf die Not in der eigenen Stabt, 10 ſowie auf den Umſtand, daß die Stadt für die Sammee 11 „fälger in Not ſelbſt nur 5000 Mk. bewilligt babe, währeen man für die Kinderhilfe ſeinerzeit überhaupt nichts gegg ade habe. So groß daher auch die Not in Rußland ſei, ſo wde man es doch unverſtändlich finden, wenn man an Fre ſel mehr gebe als an die eigenen Landsleute. Außerden ten Dertſchland ſecbſt auf fremde Hille angewieſen(uben ſpeiſung!). Die Vertreter der USP. beantragten dagene⸗ 5000 Mark, die Mehrheitsſozialiſten 3000 Mark. Antrag wurde ſodann gegen die Stimmen der B angenommen. Letzte Meldungen. Engliſches Geſchwader im Bosporus. iſche! Gb. eenden, 15. Sept.(Eig drahtbericht) Em engliſch 40 Geſchwader von 5 Panzerſchiffen und Kreuzern, die vo Zerſtörern begleitet ſind, iſt im Bosporus eingetroffen aß ſteht unter dem Befehl des Admirals Robeck und wurde auejerten der 5 der kemaliſtiſchen Verſchwörung gegen die allt Kommiſſare in Konſtantinopel dorthin entſandt. EP. London, 15. Sept.(Eig. Drahtbericht.) erſtatter der Times in Konſtantinopel meldet, daß alllier 0 die ſich zu einer großen Gefahr Sf die radi⸗ ruppen entwickeln könnte, von nationaliſtiſchen Offizieren 75 ſeine kalſten Gruppe ausgehe. Es wird bezweifelt, daß Lemelknen Hand hier im Spiele hatte. Die Regierung will von den oſt war der Organiſation nichts gewußt haben, die Organiſation ſel ihr aber ſicher bekannt. Der Korr. regt an, die türkiſchen 10 und Munitionsvorräte ins Meer zu werfen, da ſie eine da Gefahr für die alltierten Truppen in Konſtantinopel ſeien. Die Wilnger Jrage. 9 gläge EP. Genf, 14. Sept. Die polniſche Antwort auf die Vorſe) iie⸗ lezaüt Liag dle aee 0 e hye 17 e aug rung lehnt e neue Faffung der Hymans 1 rundweg ab und erklärt, ſie habe gar keine Veranlafſureart chlägen Stellung zu nehmen. Dagegen aitauen heren direkten Verhandlungen mit wndes Bolkend 8l erſchie⸗ Aegelte 7 hatte⸗ — Letzterer ürgerlichen 50 0 ernde über Wilna unter Vorſitz eines Vertreters des wieder aufzunehmen, die im Juni in Brüſſel als ergebni gebrochen worden ſind. Welche Stellung der Rat zu den denartigen Antworten der polniſchen und litauiſchen Y i einnehmen wird, iſt noch unbekannt, da er noch keine Ze ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen. Die öſterreichiſche Jinanznol. daß u ONB. Wien, 14. Sept. Hier ſind Gerüchte verbreitet, daß dort Finanzminiſter Grimm nach Amerika reiſen wird, um gegenwärtigen Lage begründete der Reichskanzler die die Kreditaktion für Oeſterreich zu beſchleunigen. die Notwendigkeit der letzthin ergangenen Verordnung. Die Aus⸗ ONB. Wien, 14. Sept. Geſtern mußte der Fi ausſchuß 2. 1 657 ſchloß mit der Erklärung des Staatsminiſters von Kredite Deſterreich von 20 auf 40 Milliarden Kronen Nacaer dergeabene Grurderſannner 2nger. P b. aben ne ſtanden ſeien. Sie hofften, durch gemeinſame Arbeit die 80 88 Gehältorn Ctaat 4 25 . 90 ſchten⸗Ziele der Beruhigung der politiſchen! Lage zu er⸗fn deren ee eeeee ee Koner Waffen⸗ 5 uf ler. j⸗ 5 ⸗ e ⸗ e rrCrrr — Donnerstag, den 15. September 1921. ſchgariſch Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 427. Aheinſchiffahristag 1921. Wie bereits gemeldet, hielt der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen am 10. September in Heidelberg eine 14. Generalverſammlung ab. Nach Erledigung der für ie Hautverſammlung ſatzungsgemäß vorgeſchriebenen not⸗ wendigen Formalien hielt zunächſt Herr Oberbaurat Dr. Kupferſchmid⸗Karlsruhe einen Vortrag über die fran⸗ zöſiſchen und ſchweizeriſchen Pläne betr. Schiffbarmach⸗ ung des Rheins zwiſchen Straßburg und Baſel. Der Vortragende beſchrieb an Hand ausgehängter Pläne und Karten den von der franzöſiſchen Regierung der Zentralkom⸗ miſſion für die Rheinſchiffahrt vorgelegten Entwurf eines linksrheiniſchen Kanals zwiſchen Straßburg und der Schweizer Grenze, des ſog. Grand canal d Alſace. Er verwies auf die Denkſchrift vom 23. Dezember 1920, nach der für den Ausbau des Rheins drei Möglichkeiten— Regulie⸗ rung, Kanaliſierung und Bau eines Seitenkanals— beſtehen. Die Denkſchrift entſcheidet ſich für die Anlage des Seiten⸗ kanals, da hierbei nur die Herſtellung eines Wehres bei Du⸗ dingen nötig ſei und das Waſſer bei 88 Meter Breite eine Tiefe von—7 Meter habe. Die Zahl der Schleuſen betrage nur 8, die Aufenthalte ſeien daher geringer, als im kanaliſier⸗ ten Strom. Der Vortragende ging auf die Denkſchrift im ein⸗ zelnen ein und kam zu dem Ergebnis, daß der zugunſten des eitenkanals ausfallende Vergleich mit dem kanaliſierten rom einer genauen Prüfung nicht ſtandhalte. Dies ſei dar⸗ auf zurückzuführen, daß die Verfaſſer der Denkſchrift, wie ſie ſelbſt zugeben, das Projekt der Stromkanaliſierung nicht ge⸗ kannt haben und auch mit den Stromverhältniſſen, der Art der Schiffahrtsbetriebe nicht genug vertraut ſeien. Insbeſon⸗ dere ſei durch eingehende Berechnungen nachgewieſen, daß die Kraftausbauten im kanaliſierten Strom um fährlich 869 Mil⸗ lionen K..St. größer ſei als im Seitenkanal. Von der Schweiz ſei ein Projekt bisher nicht bearbeitet worden, doch ſei die Vorlage eines ſolchen an die Zentral⸗ kommiſſion in Ausſicht geſtellt. Programmatiſch würde der freie Rhein“ verlangt, d. h. die Regulierung der Strecke Straßburg—Baſel, nach der zwiſchen Sondernheim und traßburg benutzten Methode. Die Schweiz bekämpfe in glei⸗ Weiſe die Stromkanaliſierung wie den Seitenkanal, weil chleuſen immer Schiffahrtshinderniſſe ſeien. Der ausgebaute Rhein müſſe einen Verkehr bewältigen können, er dem zurzeit nach Mannheim—Rheinau und Ludwigs⸗ afen gehenden gleichkomme. Nach einer eingehenden Erörte⸗ rung der ſeit der Regulierung Sondernheim—Straßburg er⸗ zielten Erfolge und der Stromverhältniſſe oberhalb Straß⸗ ſurgs wird von dem Vortragenden noch darauf hingewieſen, aß infolge der Regulierung die zu Berg beförderte Schlepp⸗ raft keine Verminderung, ſondern eher eine Erhöhung erfahren habe. Da ferner die geſamten Schleppkoſten zu Berg zu Tal auf dem kanaliſierten Strom nur etwa halb ſo boch ſeien wie auf dem regulierten, ſo ſei die Stromkanaliſie⸗ krung auch in wirtſchaftlicher Hinſicht der Regulierung vor⸗ zuziehen. Nach den mit Beifall aufgenommenen Ausführungen er⸗ feiff der Syndikus des Vereins, Dr. W. Schmitz⸗Duisburg, s Wort zin einem groß angelegten und von allen Seiten mit beſonderem Intereſſe aufgenommenen Vortrage über das Thema„Zeitfragen der Binnenſchiffahrt“. Im erſten Hauptteil ging der Redner auf die außenpolitiſche ätigkeit des Vereins während der letzten zwei Jahre ein. ie Beſetzung des Rheinlandes, Kontrolle der Schiffahrt, die Aufgabmatnten der Entente, die Paßfrage, alles das waren gaben, die leicht zu löſen waren gegenüber der ſchwierig⸗ en, die dem Verein ſeit ſeinem Beſtehen erwachſen iſt und b deren Löſung er bereits ſeit anderthalb Jahren ununter⸗ rochen arbeitet, nämlich der Frage der Schiffsabgabe rankreich und Belgien auf Grund des Friedens⸗ hartrages. Redner kennzeichnete die Schwierigkeiten der Ver⸗ ſhndlung in dieſer Angelegenheit und erörterte im einzelnen ſtel Ergebnis. Im zweiten Hauptteil des Vortrages der Dar⸗ ellung der innerpolitiſchen Vereinsarbeit gab der Vortra⸗ dende zunächſt ſeiner großen Sorge darüber Ausdruck, daß 11 unglückliche Eiſenbahntarifpolitik einer Ge⸗ undung der Binnenſchiffahrt im Wege ſtehe Uuewies darauf hin, wie mannigfache Aufgaben hier dem in noch bevorſtünden. Uebergehend zur Erörterung der kbeiterfrage ſtellte der Redner feſt, daß es für die Binnen⸗ palfafbrt immer ſchwieriger werde, den Abſchluß von Tarif⸗ berträgen zu erreichen. In dieſem Zuſammenhange wurde ſchonders auffällig die Mitteilung bemerkt, daß das Rhein⸗ ffahrtsperſonal trotz kürzlich im Juli und Auguft 38 zugeſtandener bedeutender Lohnerhöhung wie⸗ er um eine ſolche von 50 zum 1. Oktober d. J. gefordert l 2080 eee en rwrrn W. 1 habe. Eine Geſundung des Arbeitsverhältniſſes in der Binnen⸗ ſchiffahrt müſſe zunächſt auf deren Seite von den Arbeitneh⸗ mern herkommen und hierfür ſei die Erkenntnis notwendig, daß die Schiffahrtsbetriebe unter ganz anderen Verhältniſſen als die Landbetriebe zu arbeiten gezwungen ſeien. Die Ar⸗ beitgeber müſſen andererſeits den Gedanken des Zuſam⸗ menſchluſſes, der zum wichtigſten Grundſatze im heu⸗ tigen Lohnkampfe geworden ſei, mit allen Mitteln zu ver⸗ wirklichen beſtrebt ſein. Bei dieſer Gelegenheit erörterte Red⸗ ner die Gründung der Zentralarbeitsgemeinſchaft für das Verkehrsgewerbe, durch die es der Binnenſchiffahrt ermöglicht wurde, zwei Vertreter in den Reichswirtſchaftsrat, unter ihnen den Vortragenden und Herrn Rechtsanwalt Lindeck⸗Mann⸗ heim als Vertreter des Partikulierſchifferverbandes zu ent⸗ ſenden. In großen Zügen zeichnete er die künftigen Aufgaben einer großen, alle Berufs⸗ und Gewerbegruppen umfaſſende Spitzenorganiſation, wie ſie jetzt ſchon auf Arbeitnehmerſeite im Deutſchen Verkehrsbund verwirklicht iſt. Als letzte wichtige Aufgabe ſteht vor dem Verein die Mitarbeit in der Orga⸗ niſationsfrage der Binnenſchiffahrt. Hier han⸗ delt es ſich darum, zu entſcheiden, wie das geſamte Waſſer⸗ ſtraßenweſen einſchließlich des Verkehrs, das amtliche ſowohl wie das private, Behördenapparat und Verkehr, geordnet und aufgezogen ſein ſoll. Im Streit zwiſchen den Anhängern der behördlichen Regelung des Waſſerſtraßenweſens und denen der entgegengeſetzten Auffaſſung, die auch vom Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen vertreten wurde, ſiegte die letztere. 2 8 2 2 Dbersehen Sie nicht die Bezugs-Erneuerung auf den eeeeeeeeeeeneeneeeeeeeeeeee „Maunheimer Leneral-Aueiger' eeeeee Tſaſſiſpitsssseſsnweeſſſſeſſeſſſſſſſſeſiſſenſ* In einigen Tagen wird der Briefträger die Quittung über die Gebühren für das nächste Vierteljahr vorzeigen. Durch Einlösung sichern Sie sich die regelmäßige Lieferung unseres Blattes. Die Geschäfts- stelle. E2 — Aus dem weiteren Verlauf der Tagung verdienen noch die Ausführungen des Vertreters des Südweſtdeutſchen Ka⸗ nalvereins hervorgehoben zu werden, deren Zweck dahin ging, weitere Kreiſe der Binnenſchiffahrt namentlich im Rheingebiet über den Stand der ſüdweſtdeutſchen Kanalplätze und der Neckarkanaliſierung zu unterrichten und in An⸗ betracht der Bedeutung der betr. Waſſerbaupläne auch finan⸗ ziell an der Verwirklichung zu intereſſieren. wirtſchaftliche§ragen. Schiedsſpruch im Verſicherungsgewerbe. Von den Spitzenverbänden war, ſo wird uns geſchrieben, eine Erhöhung der namentlich in den unteren Stufen äußerſt ungenügenden Entlohnung um 45 Prozent verlangt worden. Die Arbeitgeber boten 5 Prozent. Zu Verhandlungen kam es nicht, ſondern beide Parteien riefen das Arbeitsmmiſterium an. Das hat nun unter dem Vorſitz des Herrn Dr. Boden⸗ ſtein folgenden Schiedsſpruch gefällt: Die Gehälter ſind um 12 Prozent zu erhöhen. Als erhöhte Verheiratetenzulage werden 333 Mark, als Kinderzulage 83 Mark für jedes Kind für das Kalenderjahr 1921 nachgezahlt. Die Speſen werden um 15 Mark erhöht.— Eine Dienstag abend äußerſt zahlreich beſuchte Fachgruppen⸗Verſammlung des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes und des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗Angeſtellten von Mann⸗ heim und Ludwigshafen lehnte nach eingehender Aus⸗ ſprache dieſen Schiedsſpruch in ſeinem vollen Umfange ab und hält die Forderung der Spitze in Berlin aufrecht. Sie erhebt nach dem Bericht eines nach Berlin entſandten Kollegen Ein⸗ ſpruch gegen die Behandlung der für die Verſicherung ten ſo wichtigen Frage durch den unparteiiſchen Vor und verwahrt ſich gegen die Herabwürdigung des durch den Arbeitgebervertreter und anderer Arbeitgeberbei⸗ ſitzer. Die Verſammelten wünſchen der Oeffentlichkeit zu er⸗ klären, daß es für ſie nicht nur um materielle Vorteile geht, ſondern daß ſie die Anerkennung ihrer Gleichberechtigung im Wirtſchaftsleben wollen und daß ſie ſich ihrer Verantwortung an unſerem Volk und Vaterland und am Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft voll bewußt ſind.— Schließlich wurde noch einſtimmig beſploſſen, den ganzen Reichstarif zum 31. Dezember d. Is. zu kündigen. Städtiſche Nachrichten. Großkraftwerk oder Erweiterung des ſtädliſchen Eleklrizitätswerkes Induſtriehafen? In der nächſten Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſoll die Eniſchei⸗ dung fallen, ob die Stadt Mannheim ſich an einem in Aheinau zu er⸗ richtenden neuen Elektrizitätswerke beteiligen und von dieſem den ganzen Bedarf des Mannheimer Netzes an elektriſcher Energie be⸗ ziehen ſoll, oder ob für das ſtädtiſche Elektrizitätswerk im Induſtrie⸗ hafen die zur Deckung des Strombedarfs erforderlichen Dampfkeſſel und Turbogeneratoren beſchafft werben ſollen. Da dieſe Entſchei⸗ dung des Bürgerausſchuſſes für die weitere Entwicklung der Kraft⸗ und Wärmewirtſchaft in unſerer Stadt von außerordentlicher Bedeu⸗ tung iſt, ſoll, ſo wird uns geſchrieben, die Zweckmäßigkeit der Errich⸗ tung eines neuen Werkes vom wärmetechniſchen Standpunkte aus kurz erörtert werden. Für die mit dieſer Angelegenheit wenig vertrauten Leſer wird vorausgeſchickt, daß das in Rheinau neu zu errichtende Elektrizitäts⸗ werk den elektriſchen Strom vermittelſt Dampf aus Kohle in gleicher Weiſe erzeugen ſoll, wie dies im ſtädtiſchen Elektrizitätswerk In⸗ duſtriehafen und in dem Elektrizitätswerk der O. E. G. in Rheinau geſchieht. Es würde alſo das neue Werk auf Mannheimer Flur das dritte Elektrizitätswerk gleicher Art ſein mit dem Zweck, die anderen Werke zu erſetzen. Der in Mannheim benötigte elektriſche Strom würde durch Transformatoren auf höhere Spannung gebracht, als⸗ dann zur ſtädtiſchen Zentrale am Induſtriehafen geleitet und dort durch andere Transformatoren auf die Spannung des Mannheimer Stadtnetzes zurücktransformiert werden. Die durch das zweimalige Transformieren und die in der Leitung von Rheinau bis zum In⸗ duſtriehafen entſtehenden Berluſte dürften mit 10 Proz. der bezoge⸗ nen elektriſchen Energie wohl nicht zu hoch bemeſſen ſein. Sollte die Beteiligung an dem neuen Elektrizitätswerke abge⸗ lehnt werden, ſteht zur Erörterung die Erweiterung des Elektrizitäts⸗ werkes Induſtriehafen. Die daſelbſt vorgeſehenen Dampfkeſſel und Turbinen werden, da es ſich um größere Einheiten handelt, im Dampf⸗ und Kohlenverbrauch nur wenig abweichen von denen, die im neuen Rheinguer Werk zur Aufſtellung gelangten ſollten, ſomit wird auch der Kohlenverbrauch für die erzeugte Kilowattſtunde bei ſorgfältiger Betriebsführung in beiden Werken gleich groß werden. Durch den im neuen Rheinauer Werk von vorne herein wohl höher bemeſſenen Betriebsdruck der Dampfkeſſel und das eventuell einige Grad kältere Kühlwaſſer des Rheines als des Neckars bezw. Indu⸗ ſtriehafens könnte der Kohlenverbrauch für 1 Kilowattſtunde in die⸗ ſem Werke um etwa 5 Proz. geringer ausfallen als im ſtädtiſchen Elektrizitätswerk Induſtriehafen. Dieſe Kohlenerſparnis im Rheinauer Werk wird aber durch die Transformierung und die Leitungsverluſte von Rheinau bis zum Induſtriehafen mehr als aufgezehrt, Jedaß die in Mannheim abzugebende elektriſche Energie in Wirklichkeit durch das beſtehende ſtädtiſche Werk mit geringerem Kohlenverbrauch er⸗ zeugt werden kann. Vom wärmewirtſchaftlichen Standpunkt aus iſt es daher nicht zu verantworten, mit großen Koſten ein neues Werk zu errichten und dafür ein bezw. mehrere andere Werke ſtillzulegen, da eine Kohlenerſparnis auf dieſem Wege nicht erreicht werden kann. Ein Mangel aller mit Dampf betriebenen reinen Elektrizitätswerke iſt die außerordentlich geringe Ausnutzung des Brennſtoffes; ſelbſt in beſteingerichteten und größten Werken gehen im Keſſelhaus, Rohr⸗ leitungen und Kamin ce. 20 Proz., im Kühlwaſſer ſogar ca. 65 Proz. des Wärmeinhalts der Kohle verloren, während für die Erzeuzung elektriſcher Energie nur ca. 15 Proz. der Wärme ausgenutzt werden. Da die Verluſte im Keſſelhaus kaum nsch weſentlich zu verringern und auch die Maſchinen ſchon ſehr vervollkommnet ſind, beſteht in Zukunft für unſere Elektrizitätswerke als wichtigſte Aufgabe das Nutzbarmachen der im Kühlwaſſer ununterbrochen verloren gehen⸗ den Wärme; dies kann dadurch geſchehen, daß das Elektrizitätswerk nicht nur zur Abgabe elektriſcher Energie, ſondern auch zur Heizung von Sebäuden ſowie zur Abgabe von Wermwaſſer und Dampf nie⸗ FHaiheners Feer Ffoermhab, Scheſaen, Feren 4οα s dſdeh emAerre miſlobenhe bean. E aKrror Schochfet Sd nArohelen, luugerien eu Drogerie Bickstedt, N4, 13/14, Kunststrasse; Pregerle Beeker Nachi., am Speisemarkt; Drogerle Geyer, ie 54; Dregerie eeen, plntz 2. 182 Arbeitshäufer für Freiwillige. Dies Wort iſt mir während eines unfreiwilligen fünf⸗ Auatigen Aufenthaltes im Budapeſter Schubhaus gekommen, 5 ich, der Spionage verdächtigt und meiner Dokumente be⸗ t. nach erfolgter Landesverweiſung auf die Heimreiſe war⸗ zei mußte. In einem großen Saal war es, der zugleich Poli⸗ ſtudefüngnis und Aſyl für Krüppel, Altersſchwache, Taub⸗ Taalne und Blinde war. Was von der einmaligen ſchmalen wegeskoſt übrigblieb, wurde in dieſem Saal zuerſt verteilt, und 1 un es draußen Arbeit gab, wurde dort zuerſt nach Freiwil⸗ Agen gefragt. der Im Oktober wurde auf dem benachbarten Kaſernenhof bei Poliziſten gebaut. Ich meldete mich mit zur Arbeit; denn und Antreten und auch oft während der Arbeit gab es Brot, Ji die Beſchäftigung tat wohl. Es war auch Gelegenheit, zden dettenſtummel zu ſammeln, und die Poliziſten verſchenk⸗ Pfl abak. Die Arbeit war abwechslungsreich. Ich habe Hobhſter aufgehauen, Baumlöcher gegraben, Steine gekarrt, diſſe zerkleinert, Kalk getragen. Zum Lohn fand ich ange⸗ wurde Aepfel, Pflaumenſteine, Kürbisſchalen. Manchmal rde auch etwas Eſſen verteilt. Sa Mit Eintritt des Winters überfüllten Hungernde den und e Zum Kohlenſchleppen gab es Andrang; denn Brot vor Suppen lockten zu ſehr. Im Dezember ſtanden viele ſchon erſte em Wecken auf und drängten ſich an die Tür, um ja die war dau ſein, wenn gerufen würde. Ich habe mitgemacht. Es unkel und kalt, und die Arbeit war ſchwer. Bald mel⸗ nur noch junge Burſchen, Konkurrenten, die im ch nicht da waren. So wurde ich allmählich unter — en Flüchen zurückgedrängt. Ich wurde auch täglich und fücher, und ſchließlich mußte ich ganz verzichten; Hunger Eſſendzeber gingen über mich hin, bis mir Leute mit ihrem derel halfen, weil ſie von ihren Angehörigen etwas beſſeres Arbeſsgeſchickt bekamen. Später wurde ich ein paarmal zur zu eſſe in die Stadt gerufen. Dabei bekam ich reichlich was ic elſen. Einmal war ich noch ſpät abends in der Stadt, und deten Herbſt ue ach wae eine Heimat war mit ſeinem ewig wechſelnden Polk. ſul durfte, hatte ich keine Ausſicht herauszukommen. Mir war es auch ſchon recht. Jedes bißchen Erleichterung wurde mir Freude. Gegen Ende Dezember kommandierte man mich in die Küche. Ich habe dort mit Hobel, Säge, Hammer und Zange gearbeitet. Eſſen konnte ich, ſo oft ich wollte. Ich mußte aber nachts ſehr oft aufſtehen. Dazu plagte mich Un⸗ geziefer; es abzuſuchen nützte nichts——— In dieſer Zeit wurde es mir klar, daß ein Denkender und zur Erkenntnis aller Eitelkeit gekommener Menſch nichts wei⸗ ter verlangen dürfe als hinlängliche, einfache Nahrung und Kleidung, Obdach, Reinlichkeit und ein ungeſtörtes Eigenleben, und daß er dabei ein abgeſchloſſenes, ja bewachtes Daſein bei regelmäßigem Arbeitsdienſt nur als angenehm empfinden müſſe. Ich habe dieſen Gedanken überall, wohin mich dann meine plagevolle Heimreiſe geführt hat, als Maßſtab an die mir begegnenden ſozialen Zuſtände gelegt, und ich habe ge⸗ funden, daß mit zunehmender Nähe Deutſchlands die Summe tatenloſen Arbeitswillens und unbenutzter Arbeitskraft in er⸗ ſchreckender Weiſe wächſt. Wie oft habe ich da gewünſcht, es öffneten ſich mir überall Häuſer, wie das in Budapeſt, nur ein wenig menſchlicher, ein wenig anziehender und in der Ver⸗ waltung gerechter! Und ich habe Arbeitsgenoſſen erſehnt, Männer aller Stände mit dem einfachen Bedürfnis nach Hilfe⸗ leiſtung dort, wo Hilfe nötig iſt. So habe ich weiter den Segen ausgedacht für alle, denen eine Schule, wie ſie die Vorkriegszeit geboten hat, nicht erſpart werden kann, wenn anders unſere Hoffnung auf ein mächtiges, freies, aber ent⸗ ſagungsſtarkes Geſchlecht nicht erſterben ſoll. Und ich habe weitergeträumt: Das Heer unſerer Arbeitsloſen müßte von einem andern Geiſt, von neuem Denken durchweht werden. Tauſende müßten bereit ſein, ſich als Arbeitsfreiwillige zu melden. Dann könnten Betriebe jeder Art Arbeitsdienſtſtellen errichten, und bei richtiger Verteilung würde Halbtagsarbeit vielfach ſchon genügen, um dem Betriebe zu nützen und dem Arbeitenden die erſte Sorge um ſein Daſein zu nehmen, ihm zugleich aber auch die Herſtellung eigener Verhältniſſe zu ermöglichen, da⸗ mit er die Arbeit ſchaffe, die ihm Schöpfertat bedeutet. Die Bekriebsarbeit aber ſollte reiner Dienſt am ganzen ſein. Manneszucht und Höchſtleiſtung würden ihr Ziel. Das Leben mir innere mich der ſtarken Sehnſucht noch meinem Saal, der War babd der äffeſte Bürger dort. Da ich nicht zum Kon⸗ des ganzen Vofkes würde zu einer inneren Hygiene——— Nun bin ich wieder in der Heimat und gehe täglich zum Arbeitsdienſt. Ein Junker, ein Student, geht mit mir. Wir freuen uns der Aneignung ſonſt nie geahnter Fähigkeiten und der unſerer Heimkehr harrenden, der Sorge ums tägliche Brot enthobenen geiſtigen Arbeit, die den Segen unſeres Dienſtes trägt. F. Schwerdt. Aus des Rinses Welt. Von Karl Kopp. Auch ein jedes Märchen, und zwar insbeſondere das mit guten Bildern ausgeſtattete, vermag bei Kindern zum deutlichen Nach⸗ erlebnis zu werden. Weil eines jeden Kindes Phentaſie noch maßlos iſt, weil es noch keine eigene Erfahrung beſitzt, darum erlebt es das Wahr⸗ ſcheinliche wie das Unwahrſcheinliche lebendig und naturgetreu in ſich nach. Eine bildliche Darſtellung aus einem ſolchen Märchen ſtellt, im Grunde genommen, nur ein gebanntes Ereignis aus dem⸗ elben dar, ein Ereignis, welches nach erfolgter Beobachtung im uche durch das Kind, und nach erfolgter Aufnahme durch deſſen Geiſt aus der Erſtarrung heraus wieder lebendig wird und durch die ſchöpferiſch tätige Phantaſie ſich weiterentwickelt. So ſchreiten Perſonen und Tiere in der Borſtellungswelt weiter, nachdem ſie bis dahin reglos ſich verhalten hatten. Und darum ſollten ſich im Märchen jeweils auch genügend gute Bilder vorfinden. Dieſes wunderliche Leben in der Vorſteklungswelt iſt nun abet nicht etwa ein unnatürlicher, ſondern— im Gegenteil— ein ganz natürlicher Zuſtand. Es iſt dies je ein Teil des kindlichen Para⸗ dieſeslebens. „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit „Klingt ein Lied mir immerdar; „O wie liegt ſe weit, es wie liegt ſe weit* „Was mein einſt war!“ Dieſe phautaſtiſche Welt iſt nun des Kindes Welt. Und dieſe Welt iſt ſein ureigenſter Dereich. Darinnen verträumt es zumt ſeine ſchönſten Jugendjahre. Und man laſſe ihm dieſe verklärte Welt. Man zlaube nicht etwa, ſie wirke ſchädlich ein auf ſeinen Geiſt. Im Gegenteil: Sein Geiſt erſchafft ihm ſie ja, und alſo muß ſie doch natürlich ſein. Das Leben, die Wirklichkeit, kommt ſa, je älter das Kind wird, immer näher heran. Das Wort, die nähert ſich mit zunezmendem 1Jugendalksk immer Daße der ig und zwaer ſolange, bis es ſich ee eeeee. — allgemeine Hausbeſitzerverſammlung einberufen worden, 4. Seite. Nr. 427. Maunheimer General ⸗Anzeiger.(Mittag · Ausgabe) Donnerstag, den 15. September 1921. derer Spannung mit verwendet wird. Um einen Ueberblick darüber zu geben, um welche Brennſtoff⸗ und Energiemengen es ſich in unſe⸗ rer Stadt zur Zeit handeln würde, ſoll für die Innenſtadt kurz fol⸗ gende Berechnung aufgeſtellt werden: Der jährliche Brennſtoffverbrauch für die zwiſchen Schloß und neuen Krankenhaus ſowie zwiſchen Luiſenring und Ehriſtuskirche gelogenen öffentlichen Gebäude wie Schulen, Poſt, Krankenhäuſer, Bäder uſw. ſowie der Geſchäfts⸗ und Warenhäuſer, der Hotels und der in dieſem Bezirk gelegenen Privatwohnungen mit Zentral⸗ heizungen wird zu zirka 50 000 Tonnen Koks pro Jahr mil einem Werte von zirka 31 000 000 Mark geſchätzt. Würden alle dieſe Anlagen an ein in dieſem Bezirk liegendes Fernheiz⸗ und Elektri⸗ zitätswerk angeſchloſſen, ſo könnte mit einem Aufwand von 48 000 Tonnen Steinkohlen nicht nur der geſamte Heiz⸗, Warmwaſſer⸗ und Dampfverbrauch gedeckt werden, ſondern es würden mit demſelben Brennſtoffaufwand noch gleichzeitig 30 000 000 Kilowattſtunden elektriſcher Energie erzeugt werden. Da im Jahre 1920 die ge⸗ ſamte Stromabgabe des Elektrizitätswerkes nur 36 000 000 Kilo⸗ wattſtunden betrug, läßt ſich erſehen, daß der Strombedarf der Stadt Mannheim zum weitaus größten Teil vom Fernheizwerk mit geringſtem Kohlenverbrauch gedeckt werden kann. Für die Er⸗ geugung von 30 000 000 Kilowattſtunden ſind in dem mit Dampf belriebenen Elektrizitätswerken mindeſtens 30 000 Tonnen Stein⸗ kohle erforderlich, die zur Zeit einen Wert von zirka 11.000 000 Mk. beſitzen. Bei den jetzt geltenden Kohlen⸗ und Kokspreiſen berechnet ſich ſomit die Erpſarnis an Brennſtoffkoſten durch Errichtung eines Fernheiz⸗ und Elektrizitätswerkes in Mannheim, wie folgt: Jetziger Heizbedarf der Stadt für öffentliche Gebäude und Zentralheizungen uſw. 50 000 Tonnen Koks oder zirka 30 000 000 Mark. Hierzu Kohlenverbrauch zur Erzeugung von 30 000 000 Kilowattſtunden im Elektrizitätswerk(ſehr gümſtig gerechnet und nur giltig nach Fertig⸗ ſtellung der geplanten Erweiterung) 30 000 Tonnen Koks oder 11 000 000 Mark, in Summa 41000 000 Mark; Kohlenverbrauch für die gleiche Leiſtung im Fernheizwerk 48 000 Tonnen zirka 17000 000 Mark, ſomit Erſparnis an Brennſtoffkoſten durch Er⸗ richtung des Fernheizwerkes 24 000 000 Mark pro Jahr. Da der und das warme Waſſer auf große Entfernungen nicht fortgeleitet werden können, iſt es zur rationellen Ausnutzung der Brennſtoffe unbedingt erforderlich, das Fernheiz⸗ und Elektrizitäts⸗ werk im Innern der Stadt zu errichten, wo auch hierfür geeignete Plätze vorhanden ſind. Die herrſchende Not weiſt uns gebieteriſch darauf hin, mit unferem wertvollſtem Bodenſchatze, der Kohle, äußerſt ſparſam um⸗ zugehen und ihn aufs rationellſte zu verwenden, darum kein neues kohlenfreſſendes Elektrizitätswerk nach Normalſchema vor den Toren der Stadt, in Rheinau, ſondern ein neues Fernheiz⸗ und Elektrizitätswerk im Stadtinnern. Da es aber nicht möglich iſt, ein derartiges Werk in 1 bis 2 Jahren fertig zu ſtellen, iſt die Erweiterung und rationellſte Ausgeſtaltung des ſtädtiſchen Werkes am Induſtriehafen zu empfehlen. ee Ein Wärmewirtſchaftsingenieur. Allgemeine Hausbeſitzer⸗Verſammlung. Auf geſtern abend 8 Uhr war in den Saal der 6 80 eine ie aus ſitzerkreiſen ſehr zahlreich beſucht war. Zu Beginn der Ver⸗ ammlung erſtattete der 1. Vorſitzende, Herr v. Au, einen Bericht vom Zentralberbandstag in Köln, der einen außerordentlich befrie⸗ ſteuer. Der erſte Vorſitzende Spruchpraxis der digenden Verlauf genommen hatte. In verſchiedenen Referaten wur⸗ den hier die ungeheuren Laſten erörtert, die dem Hausbeſitz durch all die neuen Geſetze auferlegt werden, und daß die Mieten mit dieſen keineswegs gleichen Schritt halten, ſondern erſt durchſchnittlich 50 9 der Friedensmiete betragen. Im Anſchluß an dieſen Bericht machte Herr Dr. Weingart kurze Ausführungen über die Abwäl⸗ zung der öffentlichen rückwirkenden Abgaben auf— die Miete. Im laufenden Jahre ſei die Umlage auf.80 für 100% Steuerkapital erhöht worden, ſodaß derjenige, der ſich nicht die Miete für die Zeit vom April 21 bis April 22 hat feſtſetzen laſſen, dieſen Betrag verloren hat. Aehnlich liegen auch die Dinge bei der Staats⸗ führte weiter aus, daß gegen die Mieteinigungsämter ſchärfſter Proteſt eingelegt werden müßte, da ſie ſich als einſeitig orientiert und unzulänglich erwieſen haben. Es müßten alle Mittel aufgewandt werden, um ſich dagegen zu verwahren, daß dem Hausbeſitz ſtets nur Freiburg ein von der deutſchen ärztlichen neue Laſten auferlegt werden, die er niemals aus Mieten erzielen kann. In Konſtanz habe der Hausbeſitz erklärt, daß die Zahlung der Staatslaſten eingeſtellt werden müſſe, wenn nicht die Bruttorente des Haus⸗ und Grundbeſitzes erhöht werde. Darauf wurde dieſe auf 12 96 feſtgeſetzt. Der gleiche Fall ſei gegenwärtig in Durlach einge⸗ treten, wo ſich der Hausbeſitz weigere, die Nachtragsumlage zu zah⸗ len. In alle Mietverträge ſolle der Paſſus aufgenommen werden, daß künftig alle Laſten des Hausbeſitzes im Verhältnis zu den Mie⸗ ten umgelegt werden können. Der Redner wies auch auf die uner⸗ freuſichen Erſcheinungen auf dem Gebiete der Handhabung der Wohnungszuweiſung durch die Aemter hin. Am grellſten traten die Schiebungen mit Läden zu Tage, wo rieſige Entſchädigun⸗ mit ihr deckt, bis der Begriff alſo völlig klar iſt. Je mehr der Erfahrungskreis ſich vorgrößert, deſto deutlicher vermag das Kind das Kindliche, das Unmögliche der Exiſtenz ſeiner einſtmaligen Welt, in welcher es gewiſſermaßen geträumt Hhatte, einzuſehen. Es denkt nach und nach immer nüchterner, immer proſaiſcher, weil es endlich die Dinge ſeiner Umgebung ſo ſehen lernt, wie ſie in Wirklichkeit ſind, und nicht mehr ſo, wie ſeine einſtige Welt ſie ihm ehemals vorgezaubert hatte. Allerdings muß das Kind bereits Erfahrung gewonnen haben, bevor es zur Alltagsnüchternheit in ſeiner Gedankenwelt zu ge⸗ langen vermag. Man glaube nun aber nicht, daß man dem Kinde, welches eben erſt die Schule beſucht, alle Dinge ſeiner Umgebung— d. h. wenn es ſie nicht ſchon aus ſich ſelber heraus zu begreifen vermag — gleich ſo zeigen und einprägen müſſe, wie ſie ſeien, durch reiz⸗ loſe Bilder etwa oder durch Modelle, oder auch durch den natürlichen Gegenſtand ſelber, falls er zu beſchaffen iſt, und daß man ihm hierdurch ſogar einen beſonders wertvollen Dienſt erweiſe. Das Kind, welches bisher in ſeiner eigenen Welt gelebt hat und eben noch darin in ſeiner Art lebt, ſieht jene Dinge im Geiſte ja doch ganz anders, nämlich viel verklärter. Wird es aber trotzdem gewaltſam etwa zur Betrachtung dieſer Dinge hingeführt, durch allzufrühen Anſchauungsunterricht etwa, dann wird es enttäuſcht ſein. Denn ſein Geiſt hatte ihm jene Dinge ja doch ganz anders erſcheinen laſſen. Auf dieſe Weiſe würde alſo ſeine Welt frühzeitig zerſtört und das Kind um ſeiner Jugend Schönſtes, um ſeine Kinderträume, betrogen werden. Immerhin muß in dieſem Stadium eine geſunde, eine vernünf⸗ tige Lenkung des Triebs gehandhabt werden, ſodaß der Kinder⸗ traum durch dieſen Faden mit der nüchternen Umwelt in Ver⸗ bindung gerät und ſo der Uebergang in die Wirklichkeit in die Wege geleitet wird. Kunſt und Wiſſen. Hochſchule für Muſik. Wie die Direktion in einer Anzeige im geſtrigen Abendblatt mitteilte, erfolgt der Semeſterbeginn nicht am 16. ſondern am 19. September. Von der Freiburger Aniverſikät. 8 In der Zeit vom.—7. Oktober findet an den mediziniſchen der Univerſität eſellſchaft für Strahlen⸗ therapie veranſtalteter Vortragszyklus über die Strahlentherapie tuberkulöſer Erkrankungen ſtatt. Die Leitung dieſer bedeutſamen Veranſtaltung liegt in den Händen der Profeſſoren Dr. de la Camp und Dr. Roſt. Außer den Leitern ſelbſt haben auch andere Pro⸗ feſſoren Vortrüäge und Uebungen mit Vorführungen angekündigt. AInternationaler Wetterdienſt. Die Rhein⸗Agentur meldet aus London: Hier iſt eine internationale Meteorologiſche Konferenz zu⸗ ſammengetreten, welche beſchloß, den internationalen drahtloſen Wet⸗ ternachrichtenaustauſch mit Beginn des nächſten Jahres auf eine neue, einen weſentlichen Fortſchritt darſtellende, Baſis zu ſtellen. Das Problem eines einheitlichen, die ganze Erde umfaſſenden Beobach⸗ tungsnetzes geht ſeiner Löſung entgegen. Einen beſonderen Teil da⸗ von wird die Aufgabe regelmäßiger Nachrichtenbeſchaffung aus der Polarregion bildenn. Fate gen für die Ueberlaſſung bezahlt werden. So wurden an einer Hauptverkehrsſtraße in Mannheim für die Ueberlaſſung eines Blu⸗ menladens und eines benachbarten Ladens 150 000 Mark gefor⸗ dert und bezahlt. Dieſer Mieter verkaufte kurz darauf den einen Laden wieder für 40 000 /½, wobei das„Inventar“ mit 30 000 ½ angeſchlagen wurde. Als hierauf der Vermieter eine Mieterhöhung verlangte, wurde er vom Mieteinigungsamt abgewieſen. Einſtwei⸗ len geht alſo mit Unterſtützung des Mieteinigungsamtes der Laden⸗ handel ſchwunghaft weiter.(Pfuil) Schutz für die Schiebung ge⸗ währt das Mieteinigungsamt, aber nicht für den Hausbeſitz. Die Zahl ſolcher Fälle iſt größer, als uns bekannt iſt. An die Ausfüh⸗ rungen der Redner ſchloß ſich eine rege Ausſprache, in der vielfach Beſchwerden gegen das Mieteinigungsamt und Wohnungsamt vor⸗ getragen wurden. Die Taxen für Jagdpäſſe. Unter Bezugnahme auf unſere Mit⸗ teilungen in Nr. 405 über die Verteuerung der Jagdpäſſe werden wir von amtlicher Seite darauf aufmerkſam gemacht, daß Zuſchläge zu den feſtgeſetzten Taxen nicht erhoben werden. Teuerungszulage für die Monate Auguſt und Seplember. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten teilt uns mit: Wie aus zahlreichen Anfragen von Angeſtellten hervorgeht, ſind über die Art der Auszahlung in Arbeitgeberkreiſen verſchiedene Auf⸗ faſſungen vorhanden. Zur Richtigſtellung wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die in der Vereinbarung feſtgelegten Sätze für den Mo⸗ nat Auguſt in gleicher voller Höhe wie für den Monat September zu zahlen ſind und zwar unabhängig von dem Geſamt⸗ einkommen. Ein Angeſtellter im Alter von 25 Jahren, der bisher ein Einkommen in Gruppe K 3 von A 1540 nach Tarifklaſſe 1 bezo⸗ gen hat, hat auf dieſe Sätze den Betrag von 250/ zu erhalten, alſo insgeſamt 1540/ plus 250= 1790 l. Falls er verheiratet iſt, kommt noch die Familienzulage von 150/ und evtl. die Kinder⸗ zulage von 75% zu dieſen Sätzen. *„Kaiſerliches“ Poſtamt ſteht zum nicht geringen Aerger der Mannheimer Bilderſtürmer immer noch weithin ſichtbar an der Front des Bahnpoſtgebäudes. Ein„täglicher Fahrgaſt der Eiſen⸗ bahn“ gab ſeiner Entrüſtung darüber in der„Volksſtimme“ Aus⸗ druck, wobei er bemerkte, ob denn die Direktion der„Reichspoſt“ wirklich noch nicht daran gedacht habe, daß wir jetzt in einer Repu⸗ blik leben. Es könne aber auch beabſichtigte Boshaftigkeit ſein. Zum Schluß meint der Einſender, es dürfte wohl keine allzugroße Schwierigkeit bereiten, dieſe vorſintflutliche(!) Inſchrift zu beſei⸗ tigen und an ſeine Stelle das Wort„Reichspoſt“ zu ſetzen. Herr Oberpoſtdirektor A. Stoehr vom Poſtamt II iſt dem Einſender nicht die Antwort ſchuldig geblieben. In der geſtrigen Nummer der„Volksſtimme“ iſt folgende ſchlagfertige Erwiderung zu leſen: „Die Beſeitigung der früheren Hoheitsabzeichen am Bahnpoſtge⸗ bäude Reichswappen im Giebelfelde und Inſchrift über dem Haupteingang— hat ſchon wiederholt den Gegenſtand amt⸗ licher Verhandlungen und Erwägungen gebildet, iſt aber fallen gelaſſen worden, weil erhebliche künſtleriſche und auch geldliche Bedenken dagegen geltend gemacht wurden. Denn durch die Entfernung oder Aenderung der kunſtvoll in Stein gehauenen Hoheitszeichen und der Inſchrift würden nicht nur große unproduktive Koſten entſtehen, die bei der jetzigen Finanz⸗ lage des Reiches nicht verantwortet werden können, ſondern es würde dadurch auch der Geſamteindruck der Hauptfaſſade des freiſtehenden Gebäudes in einer Weiſe zerſtört oder verunziert werden, daß man mit Recht von einem Kunſtvandalismus ſprechen würde. Es kann alſo von einer politiſchen Rückſtän⸗ digkeit oder gar„Boshaftigkeit“ der Direktion keine Rede ſein, was der Einſender durch eine perſönliche Rückfrage bei dieſer Stelle ſelbſt hätte feſtſtellen können. Auch in anderen Ländern, in denen ſich Staatsumwälzungen vollzogen haben, ſind derartige künſt⸗ leriſche Gebilde unangetaſtet geblieben und unverändert in die republikaniſche Staatsform übernommen worden, denn ſchließlich hängt der Geiſt, der die Republik ſtützen ſoll, nicht an belang⸗ loſen Aeußerlichkeiten, ſondern er kommt aus der Tiefe einer über ſolche Kleinlichkeiten erhabenen Weltanſchauung ſelbſt.“— Bravo, Herr Oberpoſtdirektor! Aufler⸗Rowdies. Dienstag abend nach 6 Uhr überholte, ſo wird uns geſchrieben, im Walde zwiſchen Viernheim und Käfertal ein rückſichtslos daherjagendes Auto zwei Radler, die hinterein⸗ ander am rechten Rande fuhren derart, daß beide zu Fall kamen und der eine Verletzungen davontrug. Kurz nachher folgte ein anderes Auto. Die Radler wollten es zur Hilfe angehen. Der Füh⸗ rer mäßigte auch wirklich ſein Tempo; der Herr aber gab ein Zeichen — und fort gings mit einer Geſchwindigkeit, als gälte es dem Teufel zu entrinnen. Dem„Menſchenfreund“ ſei entſprechend gedankt. Der andere Held wurde ermittelt. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Reinhold Günther, Gerichtsvollzieher, mit ſeiner Gattin Ida geb. Stanelle, Max Joſefſtraße 14 wohnhaft. Vereinsnachrichten. Volksbund deutſche Kriegsgräberfürſorge, Ortsgruppe Mann⸗ heim. Die Mitgliederzahl der hieſigen Ortsgruppe wächſt von Tag zu Tag. Es iſt erfreulich und erhebend zu ſehen, wie die Leute aller Bevölkerungskreiſe in Liebe ihrer gefallenen und in fremder Erde ruhenden Helden gedenken, wie ſie kein Opfer ſcheuen, damit der Volksbund ihnen Nachricht gebe über den Ort und den Zuſtand des Grabes ihres teuren Angehörigen, daß er Sorge trage, damit das Grab ſtets gut gepflegt und von Zeit zu Zeit mit Blumen geſchmückt werde. Sie erwarten, daß der Volksbund den Beſuch der Gräber im Ausland bewirken werde und daß die Ueber⸗ führung der Leichen in die Heimat erlaubt werde. Alle Anfragen bezüglich der Kriegsgräber im Ausland werden von dem Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe an den Bundesvorſtand nach Berlin weiter geleitet. Ende September oder anfangs Oktober wird von der Ortsgruppe eine Verſammlung mit Vortrag veranſtaltet, wozu alle Mitglieder ſchriftlich eingeladen werden. Diejenigen, die ſeither als Mitglieder der Ortsgruppe Karlsruhe angehörten, ſind von dort als Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim zugewieſen worden. An⸗ meldungen werden von nun an jeden Mittwoch und Freitag don —5 Uhr von Herrn Oberreallehrer a. D. Leopold Reinmuth, S 6, 21, 4. Stock, entgegengenommen. Auch Einwohner von Lud⸗ wigshafen und Umgebung können Mitglieder der Ortsgruppe Mann⸗ heim werden. Dden Mitgliedern gehen in den nächſten Tagen die Mitgliedskarten zu, auch denjenigen, die von der Ortsgruppe Karls⸗ ruhe hierher überwieſen wurden. veranſtaltungen. —— Spielplan des Nntlonni-Theaters Neues Theater Sept. 5 4 Vorstellung Vvorstellung 1 15..4D Jeppe vom Berge 7¼ 16. E. AI. Lohengrin 6 17..4A Luise Millerin 7 Martha 6 18. S..l. Vormittags-Aufführung: Pfflzer Morgen 11 4 C Der Freischütz 6½ Der Herr Verteidiger8 Theaternachricht. Die Erſtaufführung der Sternheimſchen Komödie„Bürger Schippel“ wird aiſe h nächſter Woche im Nationaltheater ſtattfinden. Die Titelrolle ſpielt Hans Herbert Michels.— Grillparzers Trauerſpiel„Hero und Leander“ (Des Meeres und der Liebe Wellen), das in der Neueinſtudierung in Vorbereitung iſt, wird von Wilhelm Kolmar in Szene geſetzt. — In der Aufführung von„Lohengrin“ am Freitag, den 16. September ſingt Bertha Lampert⸗Cronegk die Partie der„Ortrud“ zum erſten Male.— Am Samstag, den 17. September wird im Neuen Theater Flotows Oper„Martha“ mit Irene Eden, Ida Schäffer, Max Lipmann, Karl Hong und Hugo Voiſin aufgeführt. Muſikaliſche Leitung: Paul Breiſach. Staatsbürgerliche Vorträge des Gewerkſchaftsbundes der An⸗ geſtellten. Der erſte Vortrag, in dem Staatsrat Dr. L. Haas über die Grundlagen demokratiſcher Politik ſprechen wird, findet am Samstag, 17. September im Vortragsſaal des Roſengartens ſtatt. (Stehe Angeige). Die Modeſchau bei Fiſcher⸗Riegel war geſtern noch ſtärker al⸗ am Eröffnungstage beſucht. Alle Damen waren von dem Geſehenen hochbefriedigt. Beſonderes Intereſſe erweckten die beiden Künſt⸗ lerinnen des Nationaltheaters, Lore Buſch und Minnie Leopold, die ſich zu den Vorführungen zur Verfügung geſtellt haben. Zu den beiden Damen geſellte ſich als Dritte im Bunde anſtelle von Frl. Gretel Mohr Frau Dr. Wolf⸗Ortner, die! Primadonna des Nationaltheaters. Aus dem Lande. Heidelberg, 14. Sept. Der junge Mann, der ſich am Montag nachmittag unweit der Halteſtelle Leimen vom Schnellzug überfahren ließ, iſt der ledige Taglöhner Joſeph Herrmann von Baiertal. Er hat vor einiger Zeit ſeinem Vater 3500 entwendet, das Geld in kurzer 7 verpraßt und war nun lebensüberdrüſſig geworden. Weinheim, 14. Sept. Das gerichtliche Verfahren gegen den Lederhändler Joſef Schweiger iſt, wie uns deſſen Vertreter mit⸗ teilt, vollſtändig eingeſtellt worden. Tll. Karlsruhe, 13. Septbr. Die Polizei verhaftete hier einen Poſtbeamten aus Wolfach, der eine Anzahl Diebſtähle von Poſt⸗ paketen in bedeutendem Werte verübte und eine Telephoniſtin aus Antwerpen, die bei einer Poſtagentur den Betrag von 21 700 Mk. unterſchlagen hat Tll. Jreiburg, 13. Septbr. Der frühere Führer der badiſchen Zentrumspartei, Geiſtl. Rat Stadtpfarrer Theodor Wacker in Frei⸗ burg⸗Zähringen, wurde auf Anſuchen infolge ſeines leidenden Zu⸗ ſtandes vom Erzbiſchof in den Ruheſtand verſetzt. Tu. Donaueſchingen, 13. Septbr. In der Nacht zum Sonntag wurde Bahnhofbuchhändler Hofer auf der Straße nach Pfohren von einem Unbekannten überfallen. Der Wegelagerer verletzte Hofer durch einen Schuß ſchwer. Der Ueberfallene warf dem Räuber die leere Brieftaſche hin, worauf dieſer flüchtete. Tll. Konſtanz. 13. Septbr. Geſtern herrſchte auf dem Bodenſee ein außerordentlich ſtarker Sturm. Hierbei kenterte ein Segelboot, wobei ein Ingenieur aus Friedrichshafen ertrunken iſt. Sportliche Rundſchau. Pferderennen. V. Sweibrücker Zubiläumsrennen. Von bekannteren Trainern ſind für die heute beginnenden Zweibrücker Jubiläums⸗ rennen u. g. eingetroffen R. Mätzig, der in Mannheim reiche Erfolge mit Pferden des Frankfurter Stalles Brammer und des Baden⸗Baden⸗Frankfurter Rennſtallbeſitzers Lindenberg davonge⸗ tragen hat; er meldete allein 10 Boxen an. Mit mehreren Tieren treffen ferner em di⸗ Trainer A. Voigt aus dem Stall Duell, A. Deuſchle mit Pferden des Stalles W. Dreiskämper, ferner wird der Stall Hagen(Trainer F. Horſtmann) vertreten ſein. An Pferden, die in Mannheim in Front endeten, werden vorausſichtlich geſattelt: Porphyr 2, Paleſtrina, Napoleon, Balte, Salambo, Sambur und der bekannte Startverweigerer Styr, auf den keine Wetten angenommen werden. Auch Pferde, die im Beſitz von pfälziſchen Landwirten ſind, werden in den Herren⸗ bezw. Jockey⸗ rennen ſtarten, ſo die Fuchsſtute Lotte von Hauck⸗Landau, der vom Vorjahr bekannte Wallach Karlchen von Beſt⸗VLandau, ferner erſt⸗ mals die Stute Traumnacht des Bürgermeiſters von Mittelbach, Becker, die bisher nur in landwirtſchaftlichen Rennen gelaufen war und u. a. Siegerin in Herſchberg, auf der Sickingerhöhe, Heusweiler und Webenheim im Saargebiet blieb. sr. Vorſchau auf Grunewald. Ein weiteres 100 000 Mark⸗ Rennen bietet die Grunewaldbahn am heutigen Donnerstag mit dem Deutſchen Saint Leger, der klaſſiſchen Steherprüfung des Derbyjahrganges. Leider wird das Rennen nur ein ſchmales Feld am Ablauf vereinen, da die Anſtrengungen der verfloſſenen Nenn⸗ zeit ſich bei den Dreijährigen bemerkbar machen. Als Starter gelten das Weinberger Aufgebot Omen und Oſſian, der Graditzer Axenſtein und der Lewinſche König Midas. Das Ende iſt nicht ſchwer voraus⸗ zuſagen. Nach den Erfolgen der Weinberger iſt ihnen das Rennen nicht zu nehmen. Für den zweiten Platz kommt König Midas vor Axenſtein in Frage.— Unſere Vorausſagungen: 1. Ekbehard—Gravoſa.— 2. R. Blumenkönigin—Don Biniou.— 3. R. Lorenzo—Tannkönig.— 4. R. Oſſian—König Midas.— 5. N. Jo—Aladar.— 6. R. Freigeiſt—Rauch.— 7. R. Lebensgefährte⸗ Stall Charlottenhof. Neues aus aller Welt. „— Eiſenbahnunfall auf der Schiffbrücke Maxau. Auf der Schiffbrücke Maxau engleiſte am Dienstag nachmittag bei einem Güterzuge ein nichtbeladener Wagen, wodurch das Geleiſe der Brücke auf eine große Strecke beſchädigt wurde. Perſonen k nicht zu Schaden. Die Brücke ſelbſt iſt durch die Gleisbeſchädigungen etwa für drei Tage geſperrt. der Perſonenvperkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. — 210 Anzeigen gegen die Frankfurter Sporkbanken. Die Frankfurter Kriminalpolizei beſchäftigte ſich in den letzten Wochen qusgiebig mit den Berliner Sportbanken und Wekt⸗ konzernen, die in Frankfurt Dutzende von Vertretungen be⸗ ſaßen. Bis jetzt bearbeitete ſie 210 Anzeigen gegen die Frankfurter Zweiganſtalten wegen Betrugs: insgeſamt beträgt die von den Betrogenen angemeldete Summe, um die ſie geſchädigt worden ſind, rund 3 Millionen Mark. Die Wettbanken ſind ausnahmslos aufgelöſt worden. — Geſiohlene Wettgelder. Einem Hamburger Zimmermeiſter wurden 1 200 000 Mark Wettgelder entwendet. Es handelt ſich um Einlagegelder der am Wettkonzern„Intern“ beteiligten Mitglieder. Während der Abweſenheit des Zimmermeiſters erſchienen zwei Männer, die ſich als Kriminalbeamte ausgaben, in deſſen Wognene und erklärten, daß ſie das Geld beſchlagnahmen müßten. Späß⸗ ſtellte es ſich heraus, daß es ſich bei den angeblichen Krimina beamtem um Hochſtabler handelte. Geſchüftliches. Das allbekannte Weinhaus„Sereniſſimus“, früher Maxim, bleist, wie uns mitgeteilt wird, ab 16. ds. Mts wegen vollſtändiger 809 herrichtung längere Zeit geſchloſſen. — Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pogelstatſon vom Datum gemerkungen Rhein 10. 11.1213 18 Sohusterinsel.05.97 090 155 15 40 Abends 25 Kehl„.35.84.73.90 221.05 Naohm. 2 Uhr Harau E445.43 3J.39.78.70 Kacbm. 5 Uhr Hannhem 216 219 26 212 227.52 Norgens ne Maln.04.06 0 09.11.-B. 12 Uhr Kauund.12.10.12.06 Vorm. 8 Ubr Nüiasns.65.62.60.50 Maohm. vom Neckar: Ube nannheim. 215 2½ 2J0 20%%% 2445 Verm J bhr Hellbroeeenn.24.18].20.00 Verm· Ostwind, Helter + 12. Unr: 15K Wasserwürme des Rheius am 15. Septemb., morgens 6 Wefterausſichten für mehrere Tage im voraus⸗ Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 5——— 3* 7. Sept.: Sonne, normal temperier—— Witterungsbericht. ——. ——5 eratdt] Tane. Miade- Temg. aemeckunte stand moraone] znegche sohlag des ver- Datum 95— in der dergek⸗ gewöl· 7 Uhr 7 Uhr MHacht Liter auf Tages Wind kung mm drad C. Grad 0. den am gral 6. 70 9. September 2670 128 113— 256 1 2 1. 10. September] 755.7 18(4 15.2— 26.0%%. 11. September] 757.5 16.7 155/— 23.2 W5 gegen 12. September] 749.2 15.0 13.86.2 18.8 84 Ac. bez, 13. September] 759.0 114 10.8 37 10.6 8* 2 dedookt 14. September 7893 172 16.2— 21.2 SU bpelter 16. September] 7528 l 15,2 135— 2⁵. 8¹ ͤ2 SSogS ¶¶¶ Sas gags ge 0 SSS S SS S 57— zuko 97 * Pzialen Auallen ſichten lich Volksgeftes lach Siadl ſamtheſt gegenüber iſt, ſich geſund zu erhalten. Donnerskag, den 15. Sepkember 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Nr. 5. Seite. [Mannheimer Frauen⸗Zeitun Das badiſche Examen für Wohlfahrts⸗ oflegerinnen und Sozialbeamtinnen. Wir glauben dem Wunſche zahlreicher Leſerinnen nach⸗ mmen, wenn wir ganz kurz die hauptſächlichſten Be⸗ mmungen des bad. Examens für Wohlfahrtspflegerinnen Nahſhen Staatliche Prüfungen für Sozialbeamtinnen und 400 lfahrtspflegerinnen finden ſeit dieſem Jahre an den 10 lich anerkannten ſozialen Frauenſchulen ſtatt; das ſind 1 aden die Soziale Frauenſchule Mannheim 9 die katholiſche Soziale Frauenſchule dreidelb erg. Der Lehrgang der Sozialen Frauenſchulen Haert zwei Jahre. Jede Schülerin hat ſich für eines der drei Vußtfächer: Geſundheitsfürſorge, Jugendwohlfahrtspflege, irtſchaftliche Fürſorge zu entſcheiden, in dem ſie beſonders ſeprüft wird. Außer dem Beſuch der Sozialen Frauenſchule 05 entweder eine Weiterbildung bis zum 18. Lebensjahr titie eine ſoziale oder pflegeriſche oder ſonſt praktiſche Be⸗ trhung nachgewieſen werden. Als ſolche gelten vor Ein⸗ ſht in die Soziale Frauenſchule: der Beſuch einer Frauen⸗ ohale nach preußiſchem Muſter, eines Kindergärtnerinnen⸗, Lehrerinnenſeminars, einer Höheren Handelsſchule oder Siu oder nach der Sozialen Frauenſchule das Kranken⸗ oder W0 Alingspflegeexamen, oder mehrjährige Arbeit in der dde llabrtspflege, im öffentlichen Dienſt, in kaufmänniſchen er hauswirtſchaftlichen Betrieben. Die etwas verwirrende Vielgeſtaltigkeit der Beſtimmun⸗ — erklärt ſich daraus, daß man zwei verſchiedenen Gruppen Nö Schülerinnen gerecht werden will, ſowohl den jungen üdchen. die ſich nach Schulſchluß für den ſozialen Beruf ſouſchließen. wie die älteren, bereits Berufstätigen, die zum Beruf übergehen wollen, wie z. B. Mädchen, die ge Jahre ehrenamtlich in der Wohlfahrtspflege gearbeitet ſealte Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen oder Handelsange⸗ baJ0 e, Kranken⸗ oder Säuglingspflegerinnnen. Den ſchulent⸗ enen Mädchen, die ſic dem ſozialen Beruf zuwenden wuen iſt zu empfehlen, die Zeit zwiſchen Schulentlaſſung Es Eintritt in die Soziale Frauenſchule richtig zu verwenden. Nachenmen z. B. folgende typiſche Ausbildungswege in Be⸗ 1. 16—18 Jahre:, oder Amenschule; 18—19 Jahre: Arbeit in Kindergärten; eel Jahre: Soziale Frauenſchule mit ſtaatlichem Abſchluß⸗ en oder 2. 16—18 Jahre im Hauſe der Eltern; 18—30 Fehnm: Soztele Franenſchule mit ſtaatlichem Abſchlußeramen, 5 anſchließend Ausbildung in Kranken⸗ oder Säuglings⸗ von e Dauer. Aber es ſind auch noch andere möglich: ge. Die ſtaatliche Anerkennung wird der Sozialbeamtin erſt Fodet wenn ſie mindeſtens ein Jahr berufstätig iſt. Den Mlonderen Bedingungen des Frauenberufslebens kommt die ugt udung dadurch entgegen, daß die praktiſche Arbeit ſich wun ummittelbar an den Schulbeſuch anſchließen oder ihr 42 voraus gehen W Berufsaus n der Spflegerinnen, — allem in der Geſundhetsſürſbege, günſtig ſind, iſt zu er⸗ geeignete jüngere und ältere Mädchen ſich dieſem Schulgen enberuf zuwenden. Die Ausbildung in den n kommt auch für ſolche Mädchen in Betracht, die ohne eine geſchloſſene Fortbildung erwerben 15 Deutſcher Frauenmut. Von Toni Harten⸗Hoencke. eutſcher Frauenmut hat ſchon oft die deutſche Sache gerettet. erzuchen die geſchichtlichen Belſpiele nicht erſt anzuführen. Was fa Feen dr die dee ee auen anner en s del dlen ſind ihnen aus den Händen gewunden. Es iſt nicht 1 der Tat heute, weder geiſtig noch körperlich. Schwer laſtet nicht annatur auf ihnen. Ohne den Mut der Frau könnten ſie ſie deabehen, können ſie nicht durchhalten, bis zur Stunde neuen Erfünen wir deutſchen Frauen heute von ganzem Herzen, von a Seele und mit klarem Kopf, dazu unſere Miſſion? Was be⸗ ſchiede eigentlich: Frauenmut? Iſt es denn etwas ſo weſentlich Ver⸗ Wie vom Männermut? Das iſt es. delſenf reden nicht von Tapferkeit, von tapferem, tatſächlichem Zu⸗ , Es gib n Augenblicken der Gefahr. Mut iſt etwas Umfaſſenderes. Nann Pfychologen, die behaupten, daß die Frau nur tapfer, der Lein wahrhaft mutig ſei. Die Frau ſpränge plöhlich zu Die Geſundheit der Frauen. Von Emma Stropp. ſoriebe wird ſoviel von e geſprochen und ge⸗ dauch zuin ihr auch viel Santenswertes geleiſtel und doch gibt ie ra auf dieſem Gebiete öffentlicher Arbeit Stiefkinder. Es ſind ſten in den„reiferen“ Jahren. deiederauft wirklich nicht ein wenig ungerecht, daß man bei dem A Krie ſbau der geſunkenen Volkskraft allein der Jugend und lterg tufeneinnehmer gedenkt? Haben nicht auch die Frauen aller ſd 8 unendlich unter der Kriegs⸗ und Blockadenot gelitten, räft auch ihre Körperkräfte geſunken, durch die, oftmals ihre überſteigende Arbeit im„Heimatsheer der Frauen“, kiange, di zermürbt durch das Sorgen und Bangen um Ange⸗ Keiten im FJelde ſtanden, durch Unterernährung und die Schwie⸗ den t der Haushaltsführung während des Krieges und werden 5. deſs duch ſetzt Uberanſtrengt durch den Verzicht auf Haushilfe, liet wird ders im Mittelſtand aus ſehr naheliegenden Gründen ge⸗ n Schr durch die allgemeine Lebensteuerung, die in vielen Fami⸗ us zum Küchenmeiſter berufen hat und ſind nicht die lungsmöglichkeiten in einer Sommerfriſche oder einem großen Teil dieſer ſchwerarbeitenden Frauen ver⸗ W 9 ragen müſſen bejaht werden. Trotzdem geht man lederau der Notwendigkeit vorüber, auch dieſem Volksteil den d ermöefbau und die Erhaltung ihrer Kraft und Leiſtungsfähigkeit 880 chen, beziehungsweiſe ſie ſelbſt dafür anzuregen. ſar nichtdalb geſchieht das? Zum erſten wohl, weil dieſe Frauen unn, 52 an die Möglichkeit denken, daß ihnen geholfen werden wömen ſie die Beſſerung ihrer Geſundheit ſelbſt in die Hand ür der müſſen, daß ſie mit geringen Mitteln zu erzielen iſt, wenn ſat u0 delte dafür geweckt wird. Sie ſind gewohnt, an andere höſt eten an Mann, Kinder, Haushalt und Beruf— an ſich zünguch nten ſie erſt, wenn ſchwere Leiden eine Erholung unum⸗ haäuftgestwendig machen. Wäre es aber nicht beſſer, einem nur ubeugerden Zuſammenbruch der Nerven und der Körperkräfte vor⸗ 1 tdkem man ſie anregt und anhält, vorbeugende Körper⸗ ft. reiben, indem man durch öffentliche Aufelen darauf ͤ Pflicht gegen ſich ſelbſt, gegen die Familie 5 ihre dn weit adge den a n Er einem 09 ieſe und Gemeinden haben alle Urſache, die Geſundheit der a zu fördern und 92 1 Aufwendungen dafür zu leiſten. Nuuſch Gründe dafür gibt es wahrlich genug. Zum erſten die Wher uf die Familie. Kann eine leidende, überanſtrengte und re Frau ihrem Maun und ihren Kindern das Heim und könnte groß ſein im Augenblick. Der Mann hielte durch. Ich glaube das nicht. Es iſt die im Grunde robuſtere Natur der Frau, die durchhält. Der Mann iſt das ſeeliſch viel empfindlichere und zarter gebaute Geſchöpf, das viel leichter als die Frau durch des Lebens Härte oder Routine leicht, ſchartig oder ſtumpf wird. Die Frau iſt die unermüdlich zu den Quellen der Seele Wandernde und die ſchöpfende Erneuerin der Kräfte. Was wir alſo zu tun haben, iſt unermüdlich zu wandern und zu ſchöpfen. Wir haben keine Zeit, müde zu ſein und den Kopf hängen zu laſſen. Aus allen Quellen der Seele haben wir alles Gute herauf⸗ zuholen: Freude, Stärke, Hoffnung, Gerechtigkeit, Reinheit, Schön⸗ ſtam Vertrauen auf das ewige göttliche Leben, aus dem unſer Sein tammt. Den Mut zur Freude ſelbſt in allerſchwerſter Zeit müſſen wir finden. Es iſt überall etwas da, worin wir uns freuen können. Deshalb ſollen wir es. Eine Mutter kam mit grämlichem Geſicht zu mir mit ihren beiden blühenden Töchtern.„Man hat es ſo ſchwer—.“ Die Töchter ſind geſunde, fleißige Mädchen, die beide verdienen und die Mutter liebhaben. Wo iſt der Mut dieſer deutſchen Frau zur Freude? Aber der Mann iſt ohne Stellung augenblicklich, der Sohn fiel im Krieg. Iſt das ein Grund, ſich nicht an den hübſchen, tüchtigen Töchtern zu freuen? Die Freude hilft dem Mann, ſein jetziges Kreuz zu tra⸗ gen. Hält er ſich friſch, findet er leichter wieder gute Arbeit. Den Mut der Hoffnung und des Vertrauens haben wir Frauen zu beweiſen. Es gibt in Nordamerika in der Mormonenſtadt Salt Lake City ein Denkmal, das man nie vergißt, wenn man es ſah. Ein ſchönes Bronzeſtandbild. Der Sockel mit Bildtafeln geſchmückt. Auf der Säule eine Möwe mit entfalteten Schwingen, zum Fliegen bereit, Die Bildtafeln erzählen die Geſchichte des Denkmals. Die Pioniere, die den Staat Utah gründeten, waren im erſten Jahr ihrer An⸗ ſiedelung dem Verhungern nahe, da Heuſchrecken ihnen dreimal die jungen Saaten wegfaßen. Die Männer waren verzweifelt und gaben ihre Sache auf. Die Frauen ließen nicht nach mit Beten, Hoffen und Vertruen. Und ſiehe: als die vierte Saat aufſproß aus dem reichen jungfräulichen Boden, da kamen die Möwen in großen Scharen vom Salt Lake, vom Salz⸗See und fraßen die Heuſchrecken und retteten den Menſchen dort in der weltentlegenen Wildnis das Leben. Was ſollen wir noch hoffen in unſerem zertretenen Vaterland? Wir können nichts mehr tun, ſagen die Männer. Wir hoffen und vertrauen, ſagen die Frommen. Iſt Gott ein Ding unmöglich? Den Mut zur Reinheit und Schönheit heißt es täglich und ſtünd⸗ lich in kleinen Dingen wie in großen hochzuhalten. Iſt unſer Heim, unſere Kleidung nicht ſo elegant wie früher: wir Frauen halten es rein und wiſſen eine einfache Schönheit hineinzulegen, die viel edler ſein kann als frühere Reichlichkeit. Die große Hauptſache iſt heute die Sauberkeit zu hegen und zu pflegen— mehr als je. Wenn etwas nicht mehr ganz neu iſt— makelloſe Reinheit macht es ſo lange nett, bis auch die Farbe, das Material erneuert werden kann. Bei„ wch iſt es für die Volksgeſundheit von größter Wichtig⸗ keit, nehr noch als früher auf Sauberhaltung zu ſehen. Sauber⸗ haltung des Körpers, damit die Stoffe geſchont werden, Sauberhal⸗ tung der Kleidung, damit ſie hygieniſch einwandfrei bleibt, trotz des viel längeren Tragens heute. Haben wir Frauen den Mut dazu, auch wo es ſo viel Mühe koſtet jetzt? Haben wir den Mut, uns unſer Badezimmer zum Beiſpiel wieder zu erobern, das uns ſo viel⸗ fach entriſſen worden iſt? Wir ſollen und müſſen und werden den Mut haben. Das iſt äußerliche Schönheit und Reinheit. Aber ſie fließt aus dem inneren Sinn für ſittliche Sauberkeit und Hoheit. Wo iſt der deutſche Frauenmut, der uns unſere germaniſche Sittenreinheit wie⸗ derſchöpft? Deutſche Frauenwürde und Frauenzucht, die den Mann wieder neu begeiſtert für Heim und Herd, für Weib und Familie und den Staat, der ſie in ſich ſchließt. Haben wir den offenen, zwingenden Mut dazu, wir deutſchen Frauen? Halten wir mit Wort und Tat zurück, uns einzuſetzen für alles, was ſauber und ordentlich und wahrhaft tüchtig iſt, dann freveln wir furchtbar an unſerm Volk, das jeden Atemzug unſerer Kraft braucht. Offen ſollten wir uns losſagen, von allem, was faul iſt und unſere Zukunft untergräbt. Laßt uns doch das ekelhafte, ſchwüle, ſinnliche Schrifttum brand⸗ marken, laßt keine unreinen Gedanken an uns heran. Laßt uns doch zu Hauſe bleiben und den Mut haben, nicht in die Kinos und Theater zu gehen, die gegen unſer heiligſtes Lebensrecht wühlen! Den Mut zum Wort der Gerechtigkeit! Wir deutſchen Frauen Ihre ſollen reden. Wir ſollen unſer Wort ſagen auf der Straße und auf der Straßenbahn, in Lokalen, auf Märkten— wo immer eine Un⸗ gehörigkeit ſich breitmacht. Die Zeit iſt reif zum Reden! Es gibt Krankheitsfälle im Menſchheitsleben, wo der Weiſe zeitweilig beſſer ſchweigend abwartet. Aber dieſe Zeiten dürfen ihn nicht träge, mundfaul, verdrießlich und hoffnungslos machen. Wir können uns keine ſolche Kraftverſchwendung leiſten. Wir müſſen den Mund ſetzt mutig aufmachen. Es iſt Zeit, und wer das Herz zum Ratgeber zu⸗ zieht, wird die rechten klugen u. wirkſamen Worte finden. Schimpfen iſt natürlich von Uebel. Aber ein herzhafter Frauenzorn, iſt in un⸗ ſeren Tagen vielerorts angebracht. Deutſcher Frauenmut an die Front!l Wir müſſen unſere Vor⸗ bereitungsaufgabe jetzt und heute erfüllen, wenn der deutſche Man⸗ nesmut das Werk wieder erfüllen ſoll, das wir alle erhoffen. Der neue odeſtiel. Von K. Meitner⸗Heckert. Es iſt kein Geheimnis mehr: die Herbſtmode bringt als„Neu⸗ heiten“ den langen, weiten Rock und die Wiederkehr der Taillen⸗ linie. Damit tritt eine Modekataſtrophe auf den Plan, eine Kataſtrophe, wie ſie mit allen Tollheiten der wirbelnde Tag, die kreiſende Zeit auf allen anderen Gebieten längſt gezeitigt hat. Wir verdanken es dem allmächtigen Modediktator Poiret in Paris, wenn die Reformidee der Frauenkleidung, die die Vergewaltigung der weiblichen Körperformen ſtreng verwarf, wenn das im weiten Linienfluß ſo künſtleriſch wirkende taillenloſe Hängekleid verſchwin⸗ den muß, wenn die Betonung der Formen, die berüchtigte Weſpen⸗ taille nun wieder Mode werden ſoll. Und ſie wird es werden: Alle Warnungen vor Leberkrankheiten und allgemeiner Geſund⸗ heitsſchädigung werden in den Wind verhallen, trotz des Fluches, den die ganze vernünftige Menſchheit gegen das Korſett geſchleudert hat, wird die Taillenlinie wieder Herrſcherin werden, denn die Mode erkennt nicht die Geſetze der Vernunft an und wirft in irgend einer ihrer Laune alle erſprießliche Aufklärungsarbeit über den Haufen. Das Korſett als Linienführungsinſtrument der Mode iſt wieder dal Die neuen Modelle der Herbſtkleider zeigen alle die Einſchnürung, die das Korſett notwendig macht. Die Vorkämpfer⸗ innen im Reiche der Mode, die Probierdamen(Mannequins), die bisher auf ſtrengen Befehl der Toilettenſchöpfer das Korſett abge⸗ legt hatten, tragen es jetzt wieder, denn die neueſten Kleider⸗ ſchöpfungen ſitzen nur auf dem Korſett gut. Nun iſt es vorbei mit den ſchönen Tagen der„Reformmode“, die im„Hängekleid“ ein Kompromiß zwiſchen Aeſthetik, Hygiene und Brauchbarkeit ge⸗ funden hatte und die Wege der Mode und Reform, die ſich für kurze Zeit getroffen hatten, gehen im Herbſt 1921 wieder aus⸗ einander. Die neue Modephaſe will als„vernünftig“ gelten. Sie ibt vor, gegen die einſetzende Verweichlichung des weiblichen örpers Front machen zu wollen, ſ will die„Schlampigkeit“ und das„Unordentlichausſehen“ der korſettloſen Tracht bekämpfen. Sie will auch das Korſett nicht als den vielverläſterten Panzer ein⸗ führen, deſſen geſundheitsſchädliche Folgen unverleugbar ſind, die neue Herbſtmode will die neuen Korſelts ſo geſchmeidig und be⸗ quem ſehen, daß man„Foxtrott und Shimmy mit allen notwen⸗ digen Körperdrehungen ungehindert tanzen kann.“ Die neue Modelinie hat ſich„Rheinlinie“ getauft. Die Taufe wurde mit Seine⸗Waſſer vollzogen und will den Deutſchen, wie ja alles, was aus dem galliſchen Weſten kommt, einen Hieb verſetzen. Unter„Rheinmode“ kreiſen die Pariſer eine Linie, die die Formen der Frau derartig verkleiden will, als ob Geſchlechterzuwachs— das neue Rheingeſchlecht!— im Anzuge wäre. Man will Mutter⸗ ſchaft im ſichtbaren Stadium andeuten. Der„Ballonrock“ erwei⸗ tert dieſen Gedanken. Der„Ballonrock“, der Typ der kommenden Herbſt⸗ und Wintermode bringt dem fußfreien Rock den Tod. Er iſt lang, ſogar ſehr lang. Was kein Polizeidiktat vermochte, das erwirkt ein willkürliches Modedekret. Die Uebertreibungen des fußfreien Rockes hören auf, der architektoniſch entworfene, falten⸗ reiche, lange und weite Rock tritt als„Neueſtes“ der Kleiderkultur⸗ bewegung auf! Korſett und Langrock führen die gewaltſame Stili⸗ ſierung des menſchlichen Körpers wieder herbei. Es ſetzt wieder die ſyſtematiſche Uebertreibung der Körperform ein, die der Koſtüm⸗ hiſtoriker bei der Schlitzkleidermode, bei dem Reifrockzeitalter und anderen vergangenen Stilprinzipien, der Mode früherer Jahrhun⸗ derte verfolgen kann. Es iſt ein Kapital der Pſychiarie, daß der Menſch in ſeiner Gewandung nicht nur ſeinen Körper, ſondern auch ſeinen Charakter und ſeine Seele verſtecken will. Auch der philo⸗ ſophiſche Moment ſpielt bei der neuen Modelinie eine Rolle, wenn wir uns nach Boehn die Deutungen der Philoſophen Lotze zu eigen machen, der in der freundlichen Täuſchung, in die uns das Kleid führt, eine Kräftigung der verlängerten Exiſtenz verſpürt. Darauf beruht die Wirkung der flatternden Bänder, der erhöhten Friſur, des verlängerten Rockes, der ausgebauchten Rockformen uſw. Die bisherige Mode gab ſich jugendlich⸗froh, lebensbejahend. Es war eine Mode allgemeiner Jugendlichkeit. Die neue Mode will durch ihre plumpe Kontur verlegen⸗ernſt, falſch⸗würdevoll er⸗ ſcheinen. Der geſunde Menſchenverſtand verſucht es mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote ſtehen, den Frondienſt der neuen Mode zu bekämpfen. Die Frau von geſtern und heute, die ſo natürlich ausſah, ſträubt ſich, morgen unnatürlich auszuſehen. Was wird das Sträuben nützen? Die Schneiderin wird nun zuerſt der Freundin“ die Kleidſamkeit der neuen Mode weiß machen, und dann kommſt du daran, ſchöne Leſerin. Denn das iſt die Sieger⸗ kraft der Mode und der Modebewegung: ſie hat die Frau zur Mitkämpferin. Vor der kämpfenden Frau macht auf Erden alles 7 Philoſophie, Logik, Vernunft, Korſettloſigkeit und fußfreien „ a Wehe, wen die Zeit belehren und die Reue heilen muß. A* Hüte dich vor böſen Menſchen, und vor guten ſei auf der Hut. 21* hat, hat nicht viel zu verſchw Wer den Mund immer offen zu einer Stätte freundlicher Erholung machen, kann ſie ihren Haus⸗ haltspflichten in der notwendigen Weiſe nachkommen? Gewiß nicht. Sie macht den Mann unzufrieden und unmutig, ſie überläßt die Kinder ſich ſelbſt oder fertigt ihre Fragen unwillig ab, ſie vernach⸗ läſſigt, gezwungenermaßen, den Haushalt. Wenn ſie am Ende ihrer Kraft i. verlangen außerdem Sanatorien und Kurorte, Arzt und Apotheker Aufwendungen, die im Intereſſe der Einzelwirtſchaft, wie der Geſamtwirtſchaft erſpart werden ſollten— und könnten, wenn vorbeugende Geſundheitspflege getrieben worden wäre. Das Gleiche iſt von den Berufsfrauen zu ſagen, die außer ihrer Erwerbsarbeit jetzt meiſt noch die Laſten der Haushaltsführung zu tragen haben, in ihrer„Freizeit“ waſchen, bügeln, ſchneidern, Beſorgungen machen —. weil, ſowohl in der Familie als in der Junggeſellenwirtſchaft, Hilfskräfte nicht zur Verfügung ſtehen, beziehungsweiſe ſo teuer bezahlt werden mußten, daß ſie unerſchwinglich ſind. Man wird nun ſagen: dieſen Frauen ſtehen Krankenverſicherung und Ange⸗ ſtelltenverſicherung zur Verfügung. Aber weshalb ſoll man es erſt ſoweit kommen laſſen, daß dieſe in Anſpruch genommen werden müſſen, kann dem nicht vorgebeugt werden, können dem Lande und dem Reiche nicht dieſe Koſten erſpart werden? Gewiß, das kann geſchehen. Wodurch? Indem man die Frauen unhält, zu Turnen, zu Wandern und Sport zu treiben. 5 Ein ſteigendes Intereſſe für Leibesübungen iſt zwar vorhanden, immerhin wird dadurch aber nur die Jugend erfaßt, ſobald dieſe Mädchen in die Ehe treten oder das Berufsleben höhere Anſprüche an ſie ſtellt, ſcheiden ſie faft ausnahmslos gus den Turn⸗ und Sport⸗ vereinigungen aus. In dieſer Beziehung müßte Wandel geſchaffen werden, ebenſo aber auch in der geiſtigen Einſtellung der Frau ſelbſt zu Wandern, Turnen und Sport. Das kann nur burch eine möglichſt umfaſſende Werbetätigkeit geſchehen, die, von der Reichsregierung unterſtützt, durch die Frauenorganiſationen und die Preſſe zu erfolgen hätte. Schritte dafür wurden getan. Die Reichstagsabgeordnete Frau v. Oheimb hat im Frühjahr in Zuſammenarbeit mit der Ver⸗ faſſerin eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, die, unter Anführung der oben angedeuteten Gründe, die Notwendigkeit eines„Bundes für weibliche Körperkultur“ nachwies und um Ge⸗ währung einer beſcheidenen Summe erſuchte, um dieſen Bund ins Lehen zu rufen und durch ihn in allen größeren Städten des Reiches eine umfaſſende Werbetätigkeit für die Pflege der Frauen⸗ geſundheit einzuleiten. Es wurde an eine Zentralſtelle gedacht, die Redner und Rednerinnen in das Reich entſendet, Lichtbilder zur Verfügung ſtellt, ſich mit den Turn⸗ und Sportvereinen in Ver⸗ bindung ſetzt, die deutſchen Frauenorganiſationen zur Mitarbeit ge⸗ —p— eeeeeeeeeee, vorbeugender Körperkultur und das Intereſſe an Wandern, Turnea winnt und durch ein eigenes, möglichſt billiges Organ den Wilken zu und Sport weckt. Dieſe Eingabe iſt von der vorigen Regierung „aus Mangel an Mitteln“ abſchlägig beſchieden worden, ein Be⸗ weis dafür, wie wenig die zuſtändigen Stellen noch mit der geſund⸗ heitlichen und ſeeliſchen Notlage der Frauen des Mittelſtandes und der einfacheren Volksſchichten vertraut ſind, wie gering ſie die Not⸗ wendigkeit einſchätzen, die Mütter geſund zu erhalten, wie gering ſie den Nutzen werten, der durch Verminderung der Kranken⸗ und Altersfürſorge dem Staate erwachſen würde, wenn die Berufs⸗ tätigen, die Aelteren, und der ihrem Vorbilde folgende Nachwuchs dem Turn⸗ und Sportleben zugeführt würde. Die Verfaſſerin hat ſich daher darauf beſchränken müſſen, durch Aufſätze und perſönliche Werbetätigkeit die Frauenvereine zu ge⸗ winnen, Wander⸗ und Turngruppen einzurichten. Das iſt in einer beträchtlichen Anzahl von Frauen⸗Organiſationen geſchehen und hat lebhaften Dank von Seiten der Mitglieder gefunden. Des weiteren hat der„Sport⸗ und Turnverlag“, Berlin W. 9, Linkſtraße 38, die Probenummer einer e für weibliche Körperkultur heraus⸗ gegeben, die durch dieſen Verlag zu beziehen iſt. Die Herausgabe einer weiteren Nummer iſt für September in Ausſicht genommen. Ob dieſe Zeitſchrift dauernd herausgegeben werden kann, hängt von der Aufnahme ab, die dieſe Probenummer findet. Als Bundes⸗ organ in Maſſenauflage erſcheinend, könnte ein ſolches Blatt ſelbſt⸗ verſtändlich billiger geliefert werden als es jetzt der Fall iſt. Dies ſind, in kurzen Zügen, die Schritte, die getan wurden, um die Oeffentlichkeit und die Frauen ſelbſt für eine bewußt geübte Geſundheitspflege zu gewinnen. Es wird nun Sache der Frauen⸗ organiſation ſein, in dieſer Beziehung ſelbſt Schritte zu kun, in ihren Reihen werbend zu wirken und, wenn es möglich iſt, die zu⸗ ſtändigen Behörden für die Unterſtützung der genannten Ziele zu gewinnen. Aus eigenen Erfahrungen, Beobachtungen und durch Zuſchrif⸗ ten iſt feſtgeſtellt, wie ungemein das Turnen, Wandern und Sport⸗ weſen die von den täglichen Sorgen und Mühen erſchlafften Frauen erfriſcht, wie die„Reife“ in Frohſinn und Uebermut ſchmilzt, wie Schnee in der Sonne. Dabei iſt dieſe vorbeugende Geſundheits⸗ pflege weſentlich billiger als Reiſen und Kurkoſten, nur ein wenig Zeit muß man ſich dafür nehmen, anſtatt der Bridge⸗ oder Skat⸗ partie eine wöchentliche Turnſtunde, anſtelle des„Kaffeeklatſches“ in geſchloſſenem Raume ein frohes Wandern mit ſchönem Endziel (auch mit Walfle Taufz ſetzen, eine gemeinſame Nuderpartie, Schwimmen oder Tennisſpiel, Zuſammenkünfte, zu denen der betr. Frauenverein ſeine Mitglieder anregt und das Notwendige vor⸗ bersitet. 8 2 5 2 8 1. 5 Donnerstag, ben 15. September 192. 6. Seite. Nr. 427. Mannheimer General-Anzeiger.(Miitag ⸗Ausgabe.) 5 1 8 5— 85 t leb⸗ Börsenerichie. sehr gut und die Kauflust nach Kalbleder war agel Schal — Handel und industrie. Wenn Deutschland zusammenbricht. Zur Finanzlage Deutschlands schreibt„Finanz Tidende an leitender Stelle u..: Was wird geschehen, wenn Deutschland SASsammenbricht? Diese Erage ist für die ganze Welt von höchster Wichtigkeit. Die Deutschen waren bisher das tüchtigste Volk der Welt. Wenn sie niedergeschlagen wür⸗ den, ändern sich die Lebensbedingungen für alle anderen Völker. Es ist nicht dasselbe, wenn Rußland oder Japan vernichtet werden; denn sie haben weder als Produzent, noch Als Konsument die gleiche Bedeutung wie Deutschland und ihr Einsatz in der Weltkultur ist geringer. Deutschlands Zusammenbruch ist für Europas Lebens- fFähigkeit entscheidend. Ebenso wie Deutschlands Aufschwung von 1871 bis 1914 alle umgebenden Länder zur Arbeitskraft und zum Wohlstande emporhob, wird sein Fall sie möglicherweise wieder zurückwerfen und sie an Arbeit und Energie schwächen. Englische Stimmen zum Marksturz.„Daily Mail“ zufelge prüft die Münzkommission sorgfältig die Markfrage. Der Sturz der Mark sei nicht das Ergebnis der von Deutschland geleisteten Zahlung, sondern der Unmöglichkeit, in Deutsch- Iand der Inflation Einhalt zu tun. Die Folge sei, daß Deutschlands Märkte sich mehr und mehr für englische Ar- tikel schlössen. Die englischen industriellen Verbände trügen sich ernsthaft mit der Absicht, eine Politik zu führen, die das englische Pfund auf eine Linie zurückbringe, die den Handel mit dem Auslande wieder aufzunehmen gestatte. Mit dieser großen Weisheit ist uns nicht viel geholfen. Das englische Blatt verwechselt Ursache und Wirkung. Ge- wiß trägt die Inflation dazu bei, den Markkurs zu drücken. Aber jedem Einsichtigen ist klar, daß ein Aufhalten der In- flation aus dem Grunde zur Unmöglichkeit wird, weil die von uns zu leistenden Zahlungen jedes Maß übersteigen. Zur Frage der Devisenablieferung. Die Regierung steht, der Deutschen Außenhandelskorrespondenz zufolges auf dem Standpunkt, daß eine Fakturierungsvorschrift und Zwangsbestimmungen zur Devisenablieferung wenn möglich vermie den werden sollten, wie auch ebenso die Reichsbank bemüht ist, durch freiwillige Bereitstellung den notwendigen Devisenzustrom zu erhalten. Getreideverschiebungen ins Ausland? Der Verband der Getreide- und Futtermittelvereinigungen Deutschlands hat an die Reichsregierung eine Eingabe gerichtet, worin auf die Gerüchte von Getreideverschiebungen in das Ausland hingewiesen ist. Der Verband hat ein großes Interesse daran, die Wahrheit der Gerüchte festzustellen und dementsprechende, hohe Belohnungen für den Nachweis aus- gesetzt.— Sollten sich diese Gerüchte bestätigen, was noch Abzuwarten wäre, so wären schärfste Strafen am Platze gegen diese Schieber, deren Gewinnsucht vor der Not des eigenen Volkes nicht Halt macht. Berliner Holzkontor.-G. Die Gesellschaft hat laut „Voss. Ztg.“ ihren Waldbesitz durch Zukauf großer Eichen- Wälder bei Scheitlangen und des Holzindustriegewerbes bei Ruß am Memelstrande, die von der Firma August Richter mit 10 Mill. Verworben sind, weiter vermehrt. Maschinenfabrik Hartmann.-., Offenbach a. M. Der Abschluf für 1920%1 ergab nach 321 353(i. V. 124 446) Abschreibungen einschl. 29 265%(11 203) Vortrag einen Reingewinn von 508 923(79 264). wor aus 20%(%½) Dividende ausgeschüttet und 28 923/ vorgetragen wer⸗ dden. Die Beschäftigung ist zurzeit befriedigend; eine Voraus- sage für das laufende- Geschäftsjahr könne jedoch nicht ge- macht werden. Diskonto- Gesellschaft, Berlin. Das Institut wird am 1. Oktober in EIberfeld eine neue Filiale eröffnen. Wehlfahrtsstiftungen des Eisen- und Stahlwerks Hoesch. Die Verwaltung des Eisen- und Stahlwerks Hoesch hat aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des Werkes beschlossen, der .-V. die Bewilligung eines Betrages von 5 Mill.„½ vorzu- schlagen, dessen Zinsen für die Kinderpflege bestimmt sind. Außerdem hat die Verwaltung 500 000 für die Kinder- pflege in Dortmund und 5000% für die Errichtung eines Sportplatzes zur Verfügung gestellt. Zusammenbruch der Helsingforser Diskontobank. Der Berlingske Tidende“ wird aus Helsingfors telegraphiert: Die Direktion der Helsingforser Diskontobank be⸗ schloß, die Zahlungen einzustellen. Man rechnet damit, daß die Bank einen Verlust von 15—20 Mill. 4 hat. Die Bank ist vor drei Jahren mit einem Aktienkapital von nur 5 Mill.& gegründet worden, das später verdoppelt wurde. Der Zweck der Bank sollte sein, Unternehmungen in Ruß⸗ land zu finanzieren. Die Steigerung der Frankenvalutakurse ist die Hauptursache der jetzigen Krise. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 15. Sept. Lebhaftes Geschäft konnte sich heute in Bankaktien zu höheren Kursen entwickeln. Es gingen um: Rheinische Hypothekenbank zu 180%, Pfälzische Bank zu 215% und Rheinische Creditbank-Aktien zu 230%. Benz- Aklien Wurden ab heute ex. Div. gehandelt. Der Kurs stellte sich auf 350 bez. und G. bei belangreichen Umsätzen. Ferner Selangten zur Notierung: Dampfkesselfabrik Rodberg zu 600%, Mannheimer Gummi zu 600% und Freiburger Ziegel- Werke-Aktien zu 425%¼ 2—25 Deuisenmarkli. Mannheim, 15. Sept.(.30 vorm.) Im heutigen Frühver- kehr war die Tendenz weiter nachoben gerichtet. Die Mark kommt nachbörslich aus Newyork mit 91%6, was einem Dollarkurs von 109.50 entspricht. Auch der französische Franken liegt in Newyork sehr flau und wird deshalb nur mit etwa 762 Br.(gestern 780 amtlich) genannt. Im übrigen Wurden heute früh genannt: London 404—406, Holland 3430 bis 3450, Schweiz 1885—1900, Kabel Newyork fester, 10975 bis 110½. = Newyork, 14. Sept. Die Reichs mark notierte bei Börsenschluß 0,92(0,92) cents; dies entspricht einem Kurse von 108.69(108.69) kür den Dollar. haft, sodaß die Preise um 50—100% anzogen. fellen zogen die Preise um etwa 20% an. Pfälzische Warenbörse in Neustadt. Die Preise 11 1 zum Teil eine Steigerung erfahren, doch sind die Käuter er⸗ rückhaltend. Weizen notiert 450—470. Gerste Wenig iter andert. Pfalzer Braugerste 470—485% Roggen e die schwer verkäuflich, 330—350. In Futtermitteln ist 105 Tendenz weiter fest. Besonders gefragt war Hafer, der e, kranko pfälzischen Stationen auf 190—195 4 stellte. lige treber 150—160 A. Trockenschnitzel 140—150, vollWer 975 Zuckerschnitzel 170—180, gelbes Maismehl 200 ½, ne, La Platamais 180—185%, Pfälzer Weizenkleie 1⁴⁰ er Schweizer Kleie 160—165„½, Malzkeime 145, alles 3 100 kg. Lebensmittel: Auslandsmehl ist inkoßt chl, hohen Devisen im Preise wesentlich gestiegen. Inlan 50 bis süddeutsches Fabrikat, notiert 725& per 100 Kg, Reis 75 och 900 A, Bruchreis 580. Aus Zwischenhand werden 5 geringe Bestände Schmalz zu 32—34„ angeboten, en⸗ gleichen Kokosfett zu 25—26. Wein und Spiritues ce. Gegenüber der Vorwoche unverandert fest. Nachfraßé 0. stand nach gutverbesserten Konsumweinen, weiß und und 1919er und 20er Mittelhaardter Kreszenzweinen, Obst⸗ 880n Branntweinen. In Rotmost wurden Verkäufe abgeschlossg und außerdem eine Partie Königsbacher, ca. 80 Logeh 205 1 per 40 Liter umgesetzt. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 14. Sept.(Drahtb.) das Geschäàft viel weniger lebhaft als gestern, da die Zurückhaltung beobachteten. Roggen wurde für zwecke verlangt. Wintergerste War zu den hohen korderungen nicht verkäuflich. Sommergerste war in Brauware gefragt; aber auch für mittlere Qualitäten en sich Interesse. Hafer lag ruhig. Dieser Artikel ist. gefes⸗ über dem Mais jetzt konkurrenzfähiger geworden. Die 11505 preise stellen sich teilweise eher etwas höher. wer nur et W3ar Am Produktenmarkuer zeigte geschäft waren die hohen Preisforderungen durchzusetzen. Für Weizenkleie machte sich stärkerggen- gehr geltend. In Oelsaaten zogen die Preise an. In Aere⸗ früchten änderte sich nur wenig. Auch und ixel della behauptfeten ihren Preisstand. Aber alle Futterar Waren fest und gesucht. Zürich. 13. 14.(in Franken) Berlin.55.30ltallen 24.785 24.30 Wien„„..52.55 Srüssel eeee EFHHFTCCC 705.—] Kopenhagen. 103.— 102.75 Holfand„„193.50 182.50 J Stookholm„„„20 2125.— New Vork.79.80 Ohristlanla175.25 75.50 London. 8 2.%.7 madriek 28.— 73.25 Parls.80.30 J Buenos Alres. 180.— 180.— Wien. 13. 14. Cin Kronen) Amsterdam 462.— 33.50 Paris 101.80 129.88 Berlin 4 13.33 14.37 Zürlooh e„ eee e Kopenhagen 256.25 225.75 Harknoten 13.54 14.72 hlons„5427.50 6490.—Lire-Hoten 61.25 73,65 Amsterdam. 13. 74. in aulden) Weohsel a. London 5 11.31 11.32 Weohsel a. Stockholm 68.40 68.80 17„ Berlin 284.92 73„ Christlania 41.30.30 5„ Parls. 22.82 22.52 20„ Mew Vork.16.17 70„ Sohwelz 55.— 84.5„ Srllesel 22.42 22.20 5„ Mienn.31.30 5„ Madrid 41.— 41.10 55„ Kopenhagen 56.40 58.40 5„ Itallen 13.48 13.50 Kopenhagen. 13. 14. in Kronen) Stchtw. a. Hamburg.50.15 Slohtw. a. London 20.95 20.93 „„ Amsterdam 177.50 177.50 e 350 40.25 5„ Schwelz. 97.25 97.25 0„ Antwerpen. 36.90 39.75 15„ New Vork.563.62 5„ Helsingfors.—.75 Stockholm. 13. 14. in Kronen) Sichtw. a. Berlin.60.30 Slohtw. a. London 17.27 17.24 1„ Amsterdam 147.— 146.— ris„ 1„ Schwelz 30.— 60.— 5„ Brüssel.334.—32.70 5„ Washington.630.63 7„ Helsingfora.75.55 New Tork, 14 September(WS) Devisen. 13. 14. Spanlen 12.95 13.04 Frankrelch.20.94 Schwelz 17.28 17.25 tallen 428.23 Belglen.16.91] England.72.69 Deutschland].92.92 Reueste Drahtherichte. * Berlin, 15. Sept.(Eig. Drahtb.) Leonhard Tietz&.-., Köln. Der Aufsichtsrat béschloß, in der.-V. die Er- höhung des Aktienkapitals um 35 Mill. A orzu- schlagen. Die Kapitalserhöhung wird mit dem wachenden Geschäftsumfang und der Rückwirkung der Geldentwertung auf die Warenpreise begründet. Durch die neue Kapitals- erhöhung erhöht sich das Kapital der Firma auf 115 Mill.&. .-G. für Hoch- und Tiefbau, Frankfurt a. M. Gerüchte, wonach die Stinnesgruppe aus politischen Gründen die im Frühjahr abgebrochenen Verhandlungen wieder aufge- nommen habe, sind unbegründet. Seit dem damaligen Ver- handlungsbruch sind Pläne wegen Abschluß einer Inferessen- gemeinschaft nicht wieder aufgetaucht. Fortland-Zementfabrik, Karlstadt a. Main, Ludwig Roth. Bei der Gesellschaft findet am 20. Sept. eine Aufsichtsrats- sitzung skatt, in der über eine Weitere Kapitalser- höhung sowie über die Begebungsmodalitäten der neuen Aklien Beschluß gefaßt werden soll. Franklurt, 15. Sept.(Eig. Drahth.) Gründung eines Elektro-Verbands Mitteldeutschland. In Kassel wurde kürz- lich der Elektro-Verband Mitteldeutschland gegründet, der einen Zusammenschluß der im Oberweser- und Maingebiet gelegenen Ueberlandzentralen bedeutet. Der Ver- Band ist eine Interessengemeinschaft und bezweckt die Hebung und den Ausbau der gesamten Elektrizitäts- Wäirtschaft innerhalb des bezeichneten Gebietes. Er hat sich aber auch die Schaffung ausreichender Erzeugungsstätten von elektrischer Energie auf sein Arbeitsprogramm ge- Berliner Metallbörse vom 14. September- Prelse in Mark für 100 Kg. %, gepttke 13. Septbr. 14. Septbr. 13. Septbr. 4275 Elektrolytupfer 297⁴ 305⁵³ Ilumintumi.garr. 3900 6400⸗ 0 Rafflnadekupfer 2600—2525 2625—2875 Zinn, ausländ. 6380—5450 6200—6900 Bſei 50—970 979—885 fiuttenzinn 8160—8290 5500 50 Rohzink(Vb.-Pr.) 560—980 980.—80 Miokel 5400—5700 975 do.(er. Verk.) 1071 10˙² Antimon 950—7950 7000—20ü0 plattenzink 750—770 770—70 Sliber fur 1kg. 1510—1930 Aluminium 37⁵⁰0 4³⁰⁰ 170 London, 14. September(WB) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. V. 1016 28 13.14.] bestseleot.] 71.50] 71.50 Slel 25.50 25 Kupfer kass 67.85 60.— Hlokef 180.— 180.. Lint erpt. 48— 10 do. 3 nonat 69.55 69.— Elnn kassa 156.75 155.88 Gueoksiber 19.— f0. do. Elektrol 73.50 74.— do. 3 Monat 158.85 158.50 Antimon 40. Bremen, 14. Sept. Baumwoll Liverpeol, 14. ber(WS) Bau Soptem mwolle. e 54.80(54.40) 1 für Cin engl. Pid. v. 454.) 1k. 1õ 13.14.. Umsatz 16260 15000 NoVember 12.70 13.42 Atexandria. Import 15000 6120 Dezember 12.68 13.37 8. September 12.88 18.54 Kegyptisohe 20.75 21.85 Oberägypt. 32. Oktober 12.8313.49 Amerikaunischer Funkdienst. New Vork, 14. Septemper(WS) Funküienst.(Machdruck verboten). 13.7— 16.12. J. 2. zus. 25000 eiggof stand. 13% Kafteo lokzs.75.75[Elektrolyt 12.50 12.25 Ored. Bal. 4 86.65 Septemb..20.18Zinn loko 26.92 28.75 Zuok. Centrf. 43 70.— dezemb. 74%.42 8lei.00 rerpentia.25 57.75 März.70.5sZink 42 Savannah 63.59 19 Mal.87.82(Eisen 20.— 20.—A. Ort Saum 143.— Juli.—.97 Weinbleon.— Welzen rot 14f.— fae⸗ Baumw. loko 21 39 20.20ſSchmalz wWt. 12. 11.7% Hart lok0 189·65 5 Zeptemb. 19.78 19.70 Talg.50 hals joko. 68.2 5 Oktober 19.98 19.%/Baumwsatöl!.75 Rehinfedr.F. ˙.7 November 20.— 20.— Sept..56% böodstfe..— bezemver 09.02 26 Fetrol oases 15.0.50 gcirdtr Engl..— N Januar 19.83 19.85] tanks 5..— Kontinent Chicago, 14. September(WS) Funkdlenst(Rachdruck verboten). 43.14. ö Welzen Sept. 126.75 128.— Koggen Okt. 110.25 110.— S0ohwelne.50 9 0 „ Verbr. 132.25 130.75 Sohmalz Spt. 10.97 10.75leioht niedr..30 720 nals Sent. 54..20 7 berbe..08 10 0 ĩböcbet.“ 70 4 2 Dezbr. b4.50 34.50Pork Sept.] 12.75 17.75[0h.. niedr.. 1000 lafer Sept. 37.— 87.25 gippen Sept..7.60 böonst. 21000 000 „ berbr. 15J 89.2 Speok nledr.“.—.—-ſaut. Gioago 53900 Rohgen Sept. 108.— 107.65 nöchst.] 10.50 10.25 Westen schrieben, um den Mange an elektrischer Energie in Zukuntt Berlin wurde gestern fortgesetzt. zu beseitigen. Waren und Harkte. 00 Weitere starke Preissteigerungen auf dem Häutemarkt. Die Auktion des Allgemeinen Häuteverwertungsverbandes in Der Besuch war wieder Ngtf nur Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. zlleton: Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feufte gichord A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Jubal Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Kar! Anze Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Hügel, iger 7 Hausfrauen, verla IA piuer TInbager in Opadgat l. Jagen jedes Quantum zu kaufen gesucht. Erbitten Hllangebote ieland Lie. n. J. N. Düsgeldort. Metttestt.). Tel.-Adr.: Wielandceo. 10754 ScMAIITNs IET lose u. in Originalpackungen verdankt den großen Um- satz nur der Vorzüglichkeit N seinier Qualität. Ueberall Käuflich wo nicht, wende man sich an den Importeur Sus Cari Schaller Karlsruhe, Erbprinzenstr. 40. Revisionen, Bilanzen, Steuer- Alte Gebis 8 —.——— 1 ahn von hM.an s, HTr. Bues ürch rechtzeilſgen Efr tuf bin ich ſtoß der W lichen Steigerung ſämtlicher Waren in der Lage, Sie noch mit Iben Sfmmpare zu verſehen, und zwar: kin Posten Damenstrümpfe ſtarke Quall. Ein Posten bamenstrümpfe prima Macco Paar Damenstrümpfe„ Seidengrif, Doppelſohle und Hochferſe. aar Damenstrümpfe racee, ganz beſl. üiel,, dee Damenstrümpfe reine Wolle, ohne Nahht da eer Damenstrümale an er oe. 3750 webe, Hochſerſe und Doppelſohle. Paar 8 bei 10822 Sophie Kluger, D 3, 4. cnrt Wottes Paar 750 120⁰ 145⁰ 1800 3000 Schneiderin ſucht Kund⸗ nimmt noch Kund⸗- 2 sehatt auß, d. Hauſe Asbesterm i. Masche Auskul an, Macht auch Herren⸗ und ie Gefl. in und außer dem Hauſe. Angeb. u. W. X. 95 an erfragen in der Ge⸗ Iie Geſchäftsſtelle. B3e81 ichaftsſtelle ds. Bl. 83222 * FRANKFEUNT ANM NMi Komplelter Anaug!). abgspaSsL 11 neitudibiper Kretonnaste Ms MESSAM N 7 — ——— S NNSrn Nnner NN ee K 8 .N52 —. —— — Manuheimer General⸗Anzeiger. ( WMug⸗Musgabe.) Ein im Speditilonswesen und im der Zollabfertigung erfahrener Zzum haldig. Eintritt ges. Zeugnisabſchriften mit Lebenslauf und 3 Referenzangabe an Marx Maier Mannheim-Käfertal. eοοοẽ,mxmeeeeο 10786 Bünsfige bletet ſich tüchtigen Perſonen(Herren oder Aen die ſich ein rentables Arbeits- keld ſchaffen wollen durch Uebernahme des eln- Verkaufsrechtes eines setzl. gesch. Haushaltartikels. Es kommen nur Perſönlichkeiten in Frage die über einige Tauſend Mark 8 al verfügen können. ee. K. 0. und Frei. von u. 6 Uür in 0 Ar immer 40 — Golegenheit 7380 M. 10000.— arantiere. Perſönliche Vorſtellun der 0 ———— Ludwig* Für eine erſttlaſige Ueee ſuche ich tüchtige Herreu, denen Monatseinkommen erbeten am Pfälzer Hof von aus Stuttgart. Aipabet ng. 02 Für das Haftpflichtbetrtebsbüro einer alten deutſchen Aktiengeſellſchaft wird chtiger Beamter der zur ſelbſtſtändigen Erledigung und mintkerer Korreſpondenzen befdhigt ſt nach Tariftlaſſe Il des Tarifvertrags. ebote unter BE. E. 105 befördert die lle dieſes Blattes. 10606 — a, — 1 unnAnUEnnnEnARAEAN keine Anfünger, zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften und Gehaltsanſprüchen unter D. D. 179 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Sg99 —— Wanlässze 25 3 en er e NRSIselTralt ch Angebote F. M. 137 an die Geſchäſtsſtelle. ſewandten Herrn aus der t e n b 8 a n ch e Gehalt und Speſen pon 4 5 abrit ſof. 10770 Aarüce — ZJunger Mann in der 6l Kauchtabe Sebel: ſe ſtänbig zu leten huider ohes Gehalt für 1. Okt. od. mter h werden an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 117 erbeten, mit Angabe und des früheſten Eintelttermins. 10670 — n abrikation vollkommen firm er Gehalts⸗ 1 8 —— Hieſiges Rohtabathaus ſucht einen Lehrling en e bei eni⸗ unt. F. C. 128 an Geſchüſtsſt. 10738 tung. Angebote Täcktige, branchekundige erkäuferin per sofort gesucht. derrealer Bacht, iler.10 . 7343 EEEN Ee Keun TIl Vorteilhaftester Bezug in großen Originalflaschen Nr. 6 Wir suchen zum sofortigen Eintritt eine in dauernde Stellung. Dieselbe muß mindestens 150—180 Silben schreiben können und auf Adler- Schreibmaschine bewandert sein. Angebote unter EF. W. 122 an die OGeschäftsstelle dieses Blattes. Gehalt nach Uebereinkunft. 10704 Le 15 Tuchtige borss Stenotypistin Syſtem Gabelsberger, mit guter Allgemeinbildung, franz. Sprach⸗ kenntniſſen, zum 1. Oktober 1921 gesucht. Bewerbungen an Miepelmannakkaralchofk-d. Tüchtige Stenotypistin Oberrheinische Metallwerke Aktiengesellschaft Mannheim-Fabrikstation. 5 5— 2 10760 Perfekte Stenotypisün in allen vorkommenden Büroar⸗ beiten bewandert, von hieſiger Großhandlung p. 1. 10. geſucht. Ausführl. Angebote u. Z. D. 51 Nan die ee füdifg Maddhen das kochen kann und alle Hausarbeit pe übernimmt, bei hohem Lohn per ſofort oder 1. Oltober geſucht. 7819 First, M 2, 15b. Geſucht per 15. 7275 zu kinderlofer ein tüchtiges, ſauber B3245 550 im Kochen und Hausarbeit Mädchen bewandert und ein gewandtes Zimmermädchen nähen und bügeln kann und in allen hä⸗ denich 1625 Jichen Arbeiten erfahren iſt. Seugnuſe erfor Vorzuſprechen von—5 U eſchäftsſtelle Sebrelnermesber Odder Anschläger 457 Türen einſetzen geſ. chreinermſtr. Hermann Krug, Ludwigshafen Maudacherſtr. 210a. Berns Redegewandte Damen u. Herrn 3. proviſionsweiſen Ver⸗ trieb eines neuen, gut Artikels Be ſchäfte, ied d⸗ theken und Banbagiſten geſucht. 2 Angebote u. Y. R an die Geschaſts del Kaufmännischen Lehrling ſucht 7200 Rhoin. Handelsges. Ge m. b. I. Prinz Wilhelmſtraße 6. Adreſſe in der G Fürgrobes Büro auf ſofort jüngerer Kulnann nicht unter 23 Jahren, möglichſt mit Kenntniſſen der Kohlen⸗ und Dünge⸗ mittel⸗Branche geſucht. Angebote unter D. R. 192 a. d. Geſchäftsſt. 6261 ere ge Neisende bezw. Akquiſiteure 45 erſtklaſſiges, patent. Reklame ⸗Unternehmen hohe Proviſion für annheim, Karlsruhe, „. aſcelſ Arhunt X. V. 43 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 727 Ein ordentiicher Hausdienor ſowie 6365 Hausmädchen Pädchen für ſofort geſucht. 1— 5 zu 1 Café Börse. Hörnet, Ublendſtraße 2 Iohpeldepageg auf Jacken und Mäntel ſofort geſucht. 47285 Modesalon Späth Mollſtraße 12. Für Herrenhutgeſchäft braves 6361 aus 1 00 ſofort geſucht. F. Wicke, J 1, 4. Kinder⸗ FPräulein od. junges Mädchen aus gut. Fam., tagsüber eventl. halbtags zu 2 91 7300 6. 30, 2 Tr. l Jacken- U. Taikle Arbeiterinnen ſofort geſucht. B3248 Modesalon E. Wohlfarth,—— 13, IV. 15 Fihi Tach 1 Aaun für ſofort od. 1 Oktober geſucht. B3246 L 15, 5, II. Gesucht in klein. Haushalt. bumänchen Näheres bei Sachs, 6397 erſtr. 30, 2 T. 5 Akte Periekte Köchin mit guten Zeugniſſen, die in erſten Häuſern tätig war, auf ſoſort ev. 1. Oktober bei hohem Lohn geſucht. E96 Frau Paul Maas Auguſta⸗Anlage 12 Mannheim. Tel. 1718. Für einen Privathaus⸗ halt wird ein ſolides geſ, ferner 1 unges Mäüdchen ven—06 Uhr zum Ausfahren eines Kindes. 6363 Zu melden bei , 12/16 Treppe. Waamancheg welches ſelbſtändig und perfekt kochen kam bei Nae Miacen das etwas kochen kann, bei guter Bezahl. per 1. Okt. in kl. Haush. geſucht. Beissinger, Gr. Merzelſtr. 8. 7303 Saubere Putzfrau ſofort Adreſſe in der ſhafteſtele 9 B3235 ehrl., älteres Men in kleine, bürgerl. Familie mit Familtenanſchluß ge⸗ ſucht. Gut. Lohn u. gute waeee B3255 einr eckarau Dorfgärtenſtr. 10. Ordentliches braves Teggples Nadchen 50 all 8 0 Haushalt er clagiſ eltnr 4St. 1 Einzig in Feinheit des deschmacks, in Ausgiebigkeit und deshalb Billigkeit. 5 man achte auf unversehrten Plombenverschluß. Zuverläſſiger Mann m. ſcharf. Hund ſucht Stelle als 7304 lee Angebote unt. V. M. 34 an die Geſchäftsſtelle. Seriöser Kaufmann in Buchhaltung u. ein⸗ ſchlägigen kaufmänniſch. Arbeiten beſtens vertraut ſucht Für einige Stunden 8 ges paſſende Be⸗ ung. Zuſchriften u. V.., 51 an ie Geſchäftsſtelle. B3208 Gut ausgeb. u. gewandte Telephonisfin ſucht Anſtell. an Zentrale. Angebote u. V. S. 40 an Geſchäftsſtelle. 7334 fdulein in Stenographie Maſchinenſchreiben gut ausgebildet, sueht Anfangsstellung. Burgſtraße 24, part. Erſtklaſſige ſelbſtändige Slultze im Kochen perfekt, ſucht Stellung per 1. Oktober. die und antem—— aahgpareneprgel 4 AKKkle —5 1 Bezahlung 55 17 I. adentl. Aaacen in kl. Haushalt(2 Perſ) ee ee Angebote u. V. G. 29 an die Geſchäftsſtelle. 7289 0 wue Maus (Nähe Neckarhafen) mit groß. hellen Wirtſchafts⸗ räumen, porgitalc für Büro geeignet, ſofort beziehbar, zu verk. Angebote u. V. H. 55 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B3210 Herrschafisbüfeft groß, ſchwer, Elche, guter Hohlenbadegfen mit Wanne u. gebrauchtes Hüchenbüfett billig zu verk. 7326 Mollftraße 30, part. Iks. Ein verſtellbarer Kinderstuhl noch faſt neu, zu verk. 1 Seiltadifraße 29, links. 27518 Arine Hank Damen-Rostüm B I, 5. Cutaway m. Weste Sport-Anzug zu verkaufen. win vormittags. F 7, 14, Deutgcher Leppich faſt neu(2½ë9 m) preisw. zu verk. E279 Dr. Levi. H 1, 1. Sehigdmayef-Piang ſchwarz, geſpielt Ss7 ſehr preiswert. Peeben,*1 delbergerſtr., 0 7. ſowie ga Schlafzimmer, unmer, Herrenzimmer und Kücheneinrichtungen 7. Spe 5. Zu verkaufen: Jpol. Bettstelle mit Sprungfedermatratze, faſt neu, 1 Herrenzylin- der, 1 Petroleumhänge- lampe, 2 Bügeleisen mit abhnehmbarem Griff, ein 1 Klavier- lam 7332 Kleln, Meerfeldſtr. 67, II. ZRHompl. Beiten mit Beitfedern IRKompl. Hüde äußerſt billig zu verkauf. Zwiſchenhändler verbeten Anzuſeh. von 500 bis 600 Uhr nachmittags. 7361 Daub, Waldhofftr. 5 II. rechts. Jlles Her-Ukelt komplett, billig zu verk. täheres Debler, B3225 F 4, 8/9. Mehrere komplette Küchen- Einrichtungen Natur⸗Lack, darunter prachtvolle Modelle, ver⸗ kauft Binzenhöfer, Möbelgeſch. u. Schreinerei Augartenſtr. 38. 6229 öbvagen 1 Kinderfahrſtuhl zu verk. Rheinhäuſerſtr. 88, II., r. neu, beſte Marken, ſehr billig z. verk. B3218 J 4a, 5, Löſch. Hdl. Gasmolor (ſtehend) Motorrad 3½ P..) abzugeben. Kͤfertal, B3234 2Stück Bevolver- adhante gut erhalten,— 3247 verkaufen. 5 2. Spleg. Hutborkweg 20 5 70¹ raſſerein, 2 jährig,— 1 Jungen, zu verk. S ee e (heſſ. Odenwald) (allf⸗Gesuche Lin gutgehendes Wein- oder Bier-Restaurant in Lage heims ſofort zu kaufen guter Mann⸗ oder zu mieten geſucht. JAngebote u. 8. K. 82 an die Geſchäftsſtelle. 6943 achte Sohmucksachen Brillanten, Platin u. alte Gebhisse kauft 15 11 Preiſen en 8 Tel. en 25. Kaufe Kleider Schuhe, Mödel u. 98 Starkand, T2, 8. Tel. 3065 Kaufe 153 Lchr. öbel u.—— Einrichtungen. Frau Kastner T 3, 2. Tel. 25 Schuhe, Uniformen, Zahngebiſſe, B3228 Brennſtifte. Lindenhofstr. 35. Alkeisen und Msetalle gücher, Akten usw. 75 89550 511. 1. 128 Niet Ebete sneht 10 nil in einem guten Hauſe. Zuſchr. unter Y. F. 28 an die Geſchäftsſtelle. 7331 fiüſetehmn in gutem olider viel auf Reiſen. Nähe von 8 bevorzugt. r S dee, Sadee Nohrbucherſtraße 38. 1 fekten-U. Damenräder er 12* getragene Klelder, — 7 1. Oktober im Zentrum der Stadt. an die Geſchäftsſtelle ds. Weinwirtschaft Restaurant zu mieten evil. zu Kaufen gesueht Angebote unter 2. Q. 63 Blattes. B3254 Herr ſucht ſofort möbliertes Iimmer gut heizbar, bis 15 Min. vom Bahnhof, mit oder ohne Penſion. E96 Angebote mit Preis unter E. D. 7583 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Laden in guter Lage ſofort od. ſpäter für Konft itüren⸗ geſchäft zu mieten geſ. Angebote mit Preis⸗ angabe unter I. E. 27 an die ene Wobnungen wobei d. Möbel ev. über⸗ nommen werden können, ſowie Wohn⸗ Schlaf⸗ zimmer, eine 3⸗Zimmer⸗ ng in der Nähe Mannheims, möbl. Zim. ſofort zu verm. Sprech⸗ zeit 10—42 u.—7 Uhr. Jin beſter Lage Atehens Mit Pürd u. agenäumen zu ver⸗ mieten. Näheres 7403 Firma E. Reinhard, Rheinkaiſtraße 8b. Wer ſich an Taule l. le 15 8 0 5 Au. F. 5 146 m die Geſchäftsſt. S86 Suche für meine 14. jährige Tochter, die wegen Augenket de Jahre die S beſuchen konnte, lichen Unterricht durch ſtaatlich geprüfte II und zwar wenn möglich nachmittags. Auch Klavierunter⸗ richt mit erwünſcht. Angeb. mit Monats⸗ Wohnungs ⸗Nachweis O3, 20, II. Tel. 4655. 27311 Sache ſuche ich einen als stillen Geſchäftsräume etc. von Sei lan die Geſchäftsſtelle. gehalt unter Y. P. 3 Für die Ausbeutung einer erſtklaſſigen mit großen Gewinnausſichten 7870 Kapitalisten mit größerem Kapital Teilhaber. vorhanden. Beſte Gelegenheit für Nentner. ntereſſenten unter Z. P. 62 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Gefl. Angeb. FTTTTTTTTbb dcescενναανααι Telmaher ges Ein flottgehendes Unternehmen der mittelbranche en gros u. en detail ſucht zwecks Vergrößerung und Umwandlung in 2 G. m. b. H. einen tätigen, branchekundigen, kapitalkräftigen Ieilnaber mit mindeſtens 100—150 Mille. Angebote unter V. W. 44 an die Ge⸗ eine. wenn möglich 27342. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 3 Talhe deleilzung an nachweislich gutem Geſchäft mit ca. 50 Mille gesucht. 24 Angebote unter V. J. 31 ie Geſchäftsſt. d. Bl. Vermischt aptamacte Soenecken, neu, 2 verk., eptl. gegen gebr. Schreib⸗ maſchine zu 8 W. König, J1, 18. Erfindung D. R. G. M. daſelbſt zu verkaufen. 7340 eT Uberseizi Kataloge landwirtſchaftl. Maſchinen ins Spanische. 18 80 vollk. Beherr⸗ ſchen der einſchlägigen techniſchen Ausdrücke. Zuſchrift. u. V. O. 38 an die B3249 Wachsmche Kunstleder Kinderwagen- Ledertuch la. Bohnermasse Tmtam la Nr. 21—30 Nr. Ad Beute 2 täglich friſche Fisehe Süßbücklinge Heringe— Marinaden Flügler Nachf. Mittelstr. 24. Tel. 6771. Durchaunstigenkinkauf eeeeeeseeeteeeeeeeeee Strapazier- Herrenschuhe alle Grössen Nr. 40-46 M. f. Damenstiefel schöne Fagon Lederausf. M. Eleg. Damen- 8 Halbschuhe mit, .ohne“Lackk. M. Spangenschuhe mit kl. Fehler 10 M. Besonders billig: Ia. Rinderstiefel Prima Lederausführung dae. M. 8 31—35 M. 0 Für àlt. Herren seht bequ. Zug- u. Schnakenstiefel Ia. Qualitat 7320 Erste Mannheimer E 1. 1 870 1. Partiewarenhalle Auls- 230. 73390 7312 folg. Gelegenheitskäufe: 13 Graber, R 3, 15b. 1 epienber ein Meber Transport von Mannheim de A. Leele nach Karlsruhe, wo noch 1 Bücher⸗ ilig, und 1.e Platz finden? e ne„Teschke, Nari * 1 Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mitiag ⸗Ausgabe.) September 1921 Lilli Haendler Walter Maercklin Vetlobte Mannheim Stuttgart + Karten! DDr—————ů— Trudel Hammer Carl Bender Verlohte Verschaffeſtstr. 1 Dalbergstr. 43 Mannheim, 15. September 1921. Verlobte liefert 8115 MOEBELHAUS PISTINER Tel. 7530 7321 2 22— Gediegene Möbel- Ausstattungen für Statt Karten! Willy Schuler Magdalene Schuler geb. Schwöbel Vermählte Mannbeim, 15. September 1921 Stamitzstr.5 7882 Statt Karten. Wilhelm Reichert Else Reichert geb. Köhſer beebran sich ihre Vermählung anzuzeigen. Maanheim, den IZ. September 1921. Prinz Wilhelmstraße 27.*7259 Alois Löffler Cilly Löffler geb. Elz Vermählte Manabeim, 15. Sept. 1921 Daſbergstr. 9 7299 7 “Statt Karten! Willi Hedderich und Frau Otty geb. Schifferdecker 7316 Vermählte — Ludwigshafen a. Rh. Mannheim — Von der Reise zurückl! Dr. v. Hollander Facharzt f. Frauenkrankheiten und Geburtshilfe Goethestr. 6 Tel. Von der Reise zurück! Zahnarzt Harre Telephon 151 8 Kaiserring 16 5 Ich habe mich in Mannheim als Rechtsanwalt niedergelassen und übe meine Praxis gemeinschaftlich mit Rechtsanwalt Dr. Gelenheinz Al8. Kauzlel: Nannhelm E2,-I. Fernspr. 5235 Br. Grossart früner Rechtsanwalt in Strassburg⸗ Schiltigheim i. Els. 10830 (Bisher jur. Hilfsarbeiter beim Fest- IINational-Theater Mannheim. Täglich abends Künstlerkonzert. Donnerstag. den 15.September 1921 4. Vorstellung in Miete, Ahteilung D (für 2. Parkett D 4) deppe vom Berge odler Der verwandelle Bauer Komödie in 5 Akten von Ludwig Holberg Deutsche Uebertragung von Ludwig Galeen In Szene gesètzt von Hanns Lotz. In den Hauptrollen: leppe vom Berge FRNobert Garrison Nelle, sein Weid lulle Sanden Baron Nilus Nobert Vogel Sein Sekretär Franz Kullmann ei Faul Rose Erich, Lakai des Barons. Frwin Linder Ein anderer Lakai. Hermann Trembich 18 5 Schuster Alexander Kökert er Vogt Josef Renkert Sein Weib Blise de Lank Iokktoer Fritz inn eort Kar! Neumann-Hoditz Pin Richlern Georg Köhler I1. Advokalt.. Hans Godeck 2, Advokalt. Ernst Sladeck Magnuuns Hugo Volsin Anfang 7½ Uhr. Ende 9 Uhr. Rlüinsilerthealer, Apalle- Heute Donnerstag abend: Letzter Tag: Das heronagende internat. Sponprogramm Morgen Freitag abend: S283 Toliständig neues Varieté-Programm . a.„Die Anti-Spiritisten“. Kabarstt Pumpelmayer Anfang 8 Uhr 15 Minuten. 82850 Nur noch wenige Tage Johannes Coita Auftreten täglich ½ 10 Uhr. Reservierte Iische u. Logen Telephon 7567, 7481/82 und ab 7 Uhr 7231. 38 Weinmresfanrant Numpelmager ab 10 Uhr früh geöffnet. 5 Walpurgs Weinrestaurant 2 7, 4 Telephon 3508 22 7, 4 Separate Weinzimmer 10836 MINNA KARL.- HUBER Pflege des schönen Gesanges SINGSCHULE KURSE FUR KINDER 15. September 1921. DPrivaf-Tanz-Sdzule A. Ritscher 7 ktoker terfatsparkettsaal, 15fu kar!. Amtradkt, L 8, l. Zu den Inde Septembet beginnenden Unterrichts-Kursen werden noch Anmeldungen in meiner Woh⸗ nung Käfertalerstraße 75 oder in der Loge L S, 9 selbst entgegengenommen. Prospekte gratis.— Kein Toilettenzwang. 3 stellungsausschuß Mannheim). 5 Klawierpädagoge beginntseinenUnterrichtam 19.Sept. 0 7, 28, IV. beginnt im 10820 Ballhause wieder beſſ. bürgerlicher Drixat- TanzKurs Lehrplan auf Verlangen koſtenlos. Lud. Pfinmaun u. Frau Dr. Elörm Prekrin 765 Jamstag, den 1. Oktoher Spelzenstr.5— Tel. 3908 ——— Ab 16. 9. 2 Hird Gdas Weir-Resfeurerif Weger VOllsfenelger Neuherrichifunig auf länngere Zeif SSschlossen. 899 N Ab morgen groge 4 Fortsetzungen! N — Der beste Film! Rammer-Lichtsplele, 121 7 12 8292 925,8 5 I. Saalsbürgerich Samstag, den 17. September 1921, im Vortragssaal des Rosengartens Staatsrat Dr. L. Haas „J bfundlegen dengpae Eintritt frei gegen Vorzeigung der monailichen Quittung.— Eingeführte Gäste erhalten Gastkarten auf der Geschäſtsstelle M 6. 18. Scwerkschatsdand der Angestelllen Ortsgruppe Mauuheim. er Fortrag abends 128 Uhr 10846 Mil vom 7. Lebensjahre an. VWanmnmememmmmmnnnenn Erhaltung der natürlich. Kinderstimme. 2 Kunstwarkstditten 2 KURSE FURIUNGE DñAMENIZ 5„ vom 16. Lebensjahre an. 10756 8 Pelz bekleidung 7 n, VORSCHCULE FUR KUNSTLERSCHEN GESANG 5 53⁵ 3 qESANSKUNST— EINZELUNrERRICHHr 11 8 354 und 8 ̃ 65⸗ 2 Otto Beckstr. 8— Sprechzeit nachmittags. 2 1 tat 5 3 8 adep 5 2 10 2 2 nelm⸗ 2 Anfeitigungen nach Mass 3 8 Man Modernisieren, Umarbeitungen 3 S8 SOseseseggggsgege eοοννE,C“ αν 8 0 Jebcguchen chon Nur Seife In olen einſcheigen deſchäffeff20 Herſtelſen:oll Schmal Bruchſol eqri89 fſetcſechen Sſe ſ wq FOα Oſe Pduo Und di ο Lclt 100 Jl. 00%, RpUVer EI79 panei 25 heben Drucksachen Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim E 6, 2% Mr die gesamte Aaustrie liefert prompt bfosse Wersteigerung Q3, 4 03, 4 Am Freitag, 16. Sept., nachmittags 2½ Uhr verſteigere ich in O3, 4 Schlaf⸗,Herren⸗ u. Speiſe⸗ zimmer, 1 Küche, ſowie Möbel aller Art, Schreib⸗ maſchine, ferner eine große Partie beſſ. Wäſche u. Kleider, ſowie Haus⸗ u. Küchengeräte. 6387 Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Ware zum verſteigern od. gegen bar. M. Arnold, Auktionator u. Taxator O3, 4 Tel. 6219 Broße frische jer 100 84. Mt, 240.— Landeier zum Sieden u. Rohessen auch zum Konservieren 100 Stüeck Mk. 220.— ein Numaz H 1, 15. 6379 findet ſtatt: 4. Für die Arbeitgeber: der Reihe der Oflekrantenkate det Näusl. Diensiboleh Mannheim. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Mil⸗ glieder des Ausſche am Sonntag, den 30. Ottober 1921, vormittags von—127 Uhr. n. Für die Berſicherten am Sonntag, den 30. Oktob. 1921, nachmittags von 274—7 ÜUhr. Beide 255 hlen finden in den Geſchäftsräumen der Kaſſe, O 3,—1, tatt. 4 ind aus Zu wählen f Ache geber 20 Vertreter 175 40 Erſatzleute, aus 3 Reihe der Verſicher gh 40 Vertreter und Erſatzleute. Wixr fordern, hiern zur Einreichung 115 Wahldorſchlägen auf— dem Hinweis, daß 33 ſolche Wahlvorſchläge!! rückſichtigt werden, 8 ſpäteſtens 4 Wochen 9 dem Wahltag bei 2 Kaſſen⸗Vorſtand, icht Nr. 11—12, eingere! werden. Der vom Kaſſenvef ſtand aufgeſtellte 1 vorſchlag liegt ab be bis zum Wahltage zn Einſichtnahme imKaſſen lokal auf. Die eingehenden Wauß vorſchläge liegen 115 ihrer Zulaſſung vom 10 Oktober 1921 bis 5 in den ſchäftsraumen der. 11—12, währen 3 Uhr, Samskag 895 bis 1 Uhr) zur bn⸗ icht auf. Die 5 adgabe iſ an dieſe 1 0 gehenrdre, Wahlvorſch ſebunden. 9 ls Wählerliſte dienen 3 itglieder⸗Verzeichne, der Kaßß e, deren Ein nahme bis zum date tage in den Geſch h räumen der Kaſſe nden rend der Dienſtſtu i9e ſtattfinden kann. Etwas, 5 Einſprüche gegen Fer⸗ Richtigkeit dieſer ſich zeichniſſe 1 daraus ergebendene. und Stiuunberecliede ſind bei Vermeidungg 4 Ausſchluſſes ſpäteſt ⸗ Wochen vor dem 55 tag unter Beifügung dem Beweismitteln bei Vorſtand einzulegen. iſt Der Wahlausſchuß befugt die Wabl⸗ 125 Stimmberechtigung 175 Wählers bei der Waß D5 W̃ handlung zu pru 85 her Es empfiehlt ſich einen Ausweis 19 7 trags⸗ Fordernngedung etc.) zur Wahlhan mitzubringen. Das Näßere über d⸗ Wahlberechtiaung iſt ang § 71 der Kaſſenſatzder über die Anſſtellun den Wahlvorſchläge un der Gang der Wahl antehen. Wahlordnung zu erſeh im Abdrücke biervon 155 Kaſſenlokal erhältlich. Mannhei mgel⸗ den 15. September 15 Der Vorſtand Ludwig Schöffel, Vorſ. Versteigerung⸗ m Im Auftrag verſtelgere bezw. verkaufe 5 Freitag, den 16. September vormittags 10 Uhr, in K 3, 17 Gſue 1 ſchöne Spezereieinrichtung, beſtehengtenen Theke, Regal mit Schubladen, Regal ſehr ſchöner Kleiderſchran Gefachen, 1 1 hochfeine Muſchelbettſtelle, nußb., ſchöne Kommoden, 1 Aktenſchränkchen, 1 Waſchmange mit Tiſch, wie neu, 1 ſchöneſahle 1 Tiſch(Mahagond, 3 ſchöne gleiche 10 Putzleiter, Pitſch⸗pine, 1 Weinſchrank(Holdn ſchließbar, Lüſter, 1 Gaszuglampe, 1 Bleſſcht Spiegel, Bilder, 1 Waſchtiſc. 2 Nachttiſche, foffer, 1 ovaler Tiſch, 1 kleinerer Reiſekoffer, 1 75 5 i 1 Holzkoffer, 1 Schließkorb, 1 Wirtſchaftshe 08³⁴ Laez mit Roſt, r ſchön ſeh piereck Ro 0 rſt 5 er⸗ mit Gasherd, noch gut erhalten, und Sonſtiges. Theodor Hichel. Ortsrichte— —— ame N. Mülr — Q24,5 Sprechstund.: Montags bis Freitags—-6 5. FF..˖»];Ü ̃ ⁵mg zur Winter-Saison! Mina Marquart WWͤ, Wels Mittelstrasse 9 empfiehit sich im Umarbeiten o n e a Hüten in allen—ñ— 7208 modernen 7 kier iupohese! Mannheim, anke Naler. Tnel Steitische ga1 321¹6 m. b. K· 6 2,9 Tel. 7118. chniſſe