5505 Ve 0 gopreiſe: Iun Maunbeim und ing agere Hurc die Poſt 9—. hrlich 5 ſſcheck ⸗Kouto Nummer 1 arlsrube in Baden und Abend⸗Ausgabe. ꝛenemule 9* 4 u. Sam.-Anz. 20 Abein.— Seſchäfte⸗Hebenſtelle e Daolſche enuesle achrichtlen Abeeſer Geumelarpelger füuehas.— Ctſchchül wöcheniich 1wöſſnel ſe 1921.— Nr. 436. Anzei reiſe: Ole kleine Jeile Mk..—, ausw, Mk..50, Stellen- 21 8 mn. 20% Nachl. Nekl. Mk. 10.—. Annahmeſchluß: itagdl. vorm. 8 Udr, Abendbl. nachm. 2½ Ilhr. Sür Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwort. über⸗ Hödere Gewalt, Streil berochtigen 15 Jal od. beſ 0 od. vetſp. Aufnahme v. Ameigen. Auftrãge d. Fernſprecher ohne Sewähr. Veilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen⸗ZJeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. de Nichtaufhebung der Sankſſonen. Was tut die Reichsregierung? Man erinnert ſich wohl noch der Vorgänge bei Annahme des Ultimatums am 10. Mai. Da wurde uns mit aller Be⸗ ſtummtheit verſichert, mit Unterzeichnung des Ultimatums wür⸗ den die Sanktionen ſofort und automatiſch fallen und Ober⸗ ſchleſien uns erhalten bleiben. Kurz darauf hieß es, die in usſicht geſtellten Milderungen würden eintreten, wenn wir unſern guten Willen gezeigt und die erſten Bedingungen erfüllt hätten. Auch das iſt geſchehen. Inzwiſchen iſt man ſich in enf noch nicht einmal darüber klar geworden wie man die bberſchleſiſche Frage anfaſſen, behandeln und erledigen ſoll. ie Sanktionen beſtehen weiter, und ihre teilweiſe Beſeiti⸗ gung wird von der Erfüllung neuer Bedingungen abhängig gemacht, die uns neuen Schikanen ausſetzen. Das iſt einſei⸗ tiges Einhalten von Verſprechungen und Bedingungen gegen glatten Wortbruch auf der anderen Seite. Und unſere egierung begnügt ſich mit einem ſchwachen papiernen teſt! Soll man ſich da wundern, wenn unſere früheren Feinde glauben, ſich einfach mit einer kurzen Handbewegung Aber alle unſere Einwände hinwegſetzen zu dürfen? Auf dieſe eiſe verlieren die deutſche Regierung und das Deutſche Reich auch den letzten Reſt von Anſehen im Ausland. Statt ihre eit mit Zeitungs⸗ und Verſammlungsverboten auszufüllen, ollte die Reichsregierung dieſer Frage etwas mehr Ernſt und Aufmerkſamkeit zuwenden. Unſelige Jolgen der hege. Als ob mit der Ermordung Erzbergers des Unheils noch eicht genug geſchehen ſei, geht ſeither durch das deutſche Volk ine Woge der Leidenſchaftlichkeit und Erregung, wie nie uvor. Mit einer Rückſichtsloſigkeit ſondergleichen haben der eichskanzler und die ihm geiſtesverwandten Sozialiſten aller ttierungen das unheilvolle Ereignis aus parteipolitiſchen Rückſichten zur Aufpeitſchung der politiſchen Leidenſchaften ſaubbraucht, und nun ſehen wir die Folgen. In Lüden⸗ bere d iſt am Sonntag abend bei einer Parteiverſammlung dem Deutſchen Volkspartei ein Schuß gefallen, der offenbar Führer ODr. Streſemann galt. Glücklicherweiſe ging der Schuß fehl und niemand wurde verletzt. Es iſt auch noch tudt feſtgeſtellt, ob es ſich wirklich um ein vorbedachtes Atten⸗ at oder um den leichtſinnigen Streich eines dummen Jungen Aandelt, und wir ſind die ietzten, die dafür gleich eine ganze tanttei verantwortlich halten möchten, wie es der Reichs⸗ abeder und die Sozialdemokraten ſo eilfertia tun. Wie dem fall auch ſein mag, der beſchämende und beklagenswerte Vor⸗ de iſt eine neue Warnung an alle beſonnenen Elemente im Partſchen Reich, ſich nicht aus bloßer Parteiwut und aus rteitaktik zügelloſem Haß gegen den politiſchen Gegner hin⸗ biceben, ſondern daran zu denken, daß wir nichts notwen⸗ lihte baben, als Selbſtbeſinnung, Selbſteinkehr und Verſöhn⸗ für eitsgeiſt. Es wäre in der Tat ein tragiſches Verhängnis dn es ganze deutſche Volk, wenn die Kugel eines Mordbuben Au. hrer der Deutſchen Volkspartei getroffen hätte, in dem Weternblick, da er mit der ihm eigenen Beredſamkeit einge⸗ de en war für eine Politik der Mitte, alſo für eine Politik Wiederaufbaues, der Geſundung und der Verſöhnung im ſchen Volke. Bis vor ganz kurzer Zeit, noch vor wenigen purten hat die ſozialdemokratiſche Preſſe die Deutſche Volks⸗ Haß iund deren Führer mit Schmutz überſchüttet und ihrem ung gegen dieſe ausgezeichneten Vertreter des Bürgertums ein zügelt Lauf gelaſſen, ſodaß es kein Wunder wäre, wenn irregeleiteter, ſeiner Verantwortung nicht bewußter ſolenſch zu dem Wahn gebracht worden wäre, auch mit einer leſten Tat dem deutſchen Volk einen nützlichen Dienſt zu die en. Es iſt doch hohe Zeit, daß überall eingelenkt wird und Volk ge der Leidenſchaft ſich verläuft, unter der das deulſche Jeit ſo ſchwere Leiden zu erdulden hat. Es iſt auch hobe müt daß der Reichskanzler und die Reichsregierung ſolbſt ang gutem Beiſpiel im poſitiven und im negativen Sinn vor⸗ inteben. Es iſt hohe Zeit, daß der elenden Verhetzung von perſönlichen Verunglimpfung und Beſchimpfung Londelitiſchen Genners Einhalt geboten, und daß aberall im Neder mit kräftiger Hand Ruheſtörer ſeglicher Art gerade ebalten werden. Und ſchließlich iſt es hohe Zeit, daß eintere in weiten Kreiſen der Arbeiterſchaft das Bewußtſein mit ehrt, daß es nicht ihre Sache ſei, auf eigene Fauſt und Gewalt Politik zu treiben. * Der Ton der Straße. Nafpit greßer und berechtigter Schäre wendet ſich die donalliberale Correſpondenz gegen den kanzieden Hermann Müller, ehemaliger deutſcher Reichs⸗ dhengen 0 ſozialdemokratiſchen Parteitag in Görlitz an⸗ Haltunan mag nach ſozialdemokratiſcher Auffaſſung über die ganze g der Deutſchnationalen noch ſo ſcharf urteilen— durch den en Hermann Müller anzuſchlagen für gut fand, wird die tefer tiefe Kluft, die unſer Volk zerreißt, nur noch breiter und wie, Wenn man gegen politiſche Gegner Schimpfworte braucht, derdi, feige Kanaillen wenn man einen um Volk und Vaterland nennt en Mann wie Ludendorff einen pathologiſchen Lügner übrige wenn man unſer ganzes Offizierkorps vor der ganzen ſempeſt Welt als diejenigen brandmarkt, die uns zu Barbaren ge⸗ Volk“el haben, wenn man Wes e davon ſpricht, daß ddelner die Arbeiterſchaft dos Heft in die Hand nehmen und 5 lge ſang üben wird, dann darf man ſich nicht wundern, daß die Jernale wüſte Ausſchreitungen ſind, wie ſie in derſelben Stunde in wurde egangen wurden, in der zu Görlitz jene Hetzrede gehalten dattoſt ͤ ſcheint beinahe, als ob die maßloſen—— und liſchen Buet des Reichskanzlers Dr. Wirth ſeinen ſozialdemokra⸗ orgänger Hermann Müller nicht ſchlafen laſſen, ſondern zu an pebi „das noch größeren Ausſchreitungen und Taktloſigkeiten anfeuern. Es ſind dieſelben Leute, die ſich unaufhörlich darüber beklagen, daß von der anderen Seite gehetzt wird, und die dieſe im Hetzen noch über⸗ treffen. Ihrer Verantwortung bewußte Politiker— und dazu ſollten ſich doch ſoztaldemokratſſche Parteiführer rechnen— müßten ihre oberſte Aufgabe darin ſehen, bei aller Schärfe des politiſchen ampfes nicht in den Ton des Goſſenpolitikers zu verfallen. Wie ſoll eine Geſundung unſerer politiſchen Zuſtände eintreten, wenn man Ausdrücke gebraucht, die Hermann Müller in Görlitz in bisher unerhörter Häufung angewendet hat? Schließlich iſt die mehrheitsſozialiſtiſche Partei heute die ſtärkſte rtei in Deutſchland; in ihrem Vorſtand und in ihren ihen itzen heutige und frühere Miniſter und Reichskanzler, zu denen der Redner ſelber gehört. Die Partei und ihre Führer ſind berufen, an entſcheidender Stelle bei der Geſtaltung des künftigen Schickſals unſeres Volkes mitzuwirken. Glauben die Herren, durch ſolche Neden, die jeden anſtändigen und gebildeten Menſchen abſtoßen müſſen, die Stellung Deutſchlands in der Welt oder auch nur ihrer Partei anderen Parteien gegenüber, auf deren Mitarbeit ſie ange⸗ wieſen ſind, zu ſtärken? Zugleich aber ſollte ſich die Reichsregierung auch ihrer Aufgabe erinnern, für Schutz von Leben und Eigentum deutſcher Bürger, für Ruhe und Ordnung in der Oeffentlichkeit zu ſorgen, ſtatt durch allerhand Kundgebungen zur Verſchärfung der Stimmung beizu⸗ tragen. Es iſt ein unerhörter und unerträglicher Zuſtand, wenn man ſich aus Berlin die Hefe des Straßenpöbels verſchreibt, um in einem Landſtädtchen Feiern wie die Einweihung eines Denkmals zu 32 Kriegsgefallener zu ſtören und zu hauſen wie die Van⸗ —— Wie denken die Herren Wirth und Hermann Müller da⸗ er noch leine Klärung der Lage in München. ONB. München, 20. Sept. Bis zur Mittagsſtunde iſt eine Entſcheidung in München weder in der Frage der Koali⸗ tionsbil 1 noch in der Perſonenfrage zu ver⸗ zeichnen. Die Beratungen der Fraktion der Bayriſchen Volks⸗ partei wurden vormittags 8 Uhr wieder aufgenommen und dauern zur Stunde noch an. Es verlautet, daß die Stimmung innerhalb der Partei keineswegs einheitlich ſei, ſodaß möglicherweiſe ein er⸗ neuter Herantritt an Kahr in Frage kommt. Daneben werden erneut Knilling ſowie ein höherer der Bayeriſchen Volkpartei nahe⸗ ſtehender Staatsbeamter als Kandidaten der Partei für die Miniſterpräſidentſchaft genannt. Den übrigen Koalitionsparteien liegen bis zum Mittag keinerlei Mitteilungen der Bayeriſchen Volkspartei vor, ſodaß Beſchlüſſe bisher nicht gefaßt werden konnten. Demokraten und Bauernbund treten nachmittags 4 Uhr wieder zuſammen. In den Kommentaren der Koalitionspreſſe zu der Abſage von Kahrs kommt das Bedauern darüber zum Aus⸗ druck, daß von Kahr als Miniſterpräſident definitiv ausſcheidet. Die mittelparteiliche München⸗Augsburger Abendzeitung ſtellt die Frage, ob„dieſes Opfer einer unfähigen Berliner Regierung“ not⸗ wendig geweſen ſei. Die„Münchener Zeitung“ bemerkt zu dem Schreiben des Zahnbrecher, daß es dadurch an Bedeutung gewinne, da 86⸗ Stimmung der oberbayeriſchen Bauernſchaft erkennen laſſe, auch in Franken ſei die Stimmung nicht anders. Zu den aus Berlin kommenden Meldungen, wonach die Reichs⸗ regierung beabſichtigen ſoll, auf ihrem ablehnenden Stand⸗ punkt gegenüber den bayeriſchen Vorſchlägen zu beharren, nimmt die Koalitionspreſſe mit Ausnahme einzelner mittelparteilicher Or⸗ gane eine zurückhaltende Stellung ein. In einem Artikel der parteiamtlichen Bapriſchen Volkspartei⸗Korreſpondenz wird dazu ausgeführt: Mag der Nachfolger des Herrn Kahr heißen wie er will, in der Verteidigung des bayeriſchen Staatsgedankens im Rah⸗ men des Reichsgedankens muß er ebenſo hieb⸗ und ſtichfeſt ſein, als ſein Vorgänger, wenn er der Mann des Vertrauens des bayeri⸗ ſchen Volkes ſein ſoll. Der Artikel ſpricht dem zurückgetretenen Miniſterpräſidenten den Dank der Partei aus und betont, daß in der prinzipiellen Auffaſſung der Stellung Bayerns als Staatsganzes gegenſſber dem Reich ſchwere Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen ihm und der Partei ſich nicht er⸗ geben hätten. Die Einheit der Partei gebe die Zuverſicht, daß die ſchwere Kriſe bald überwunden wird, in einer Weiſe, die dem Wunſche der Mehrheit des bayeriſchen Volkes entſpreche. Es ſcheint deshalb verfrüht, aus dem vorgeſehenen definitiven Rücktritt von Kahrs und ſelbſt aus einer möglichen Umbildung der Koalition durch das Ausſcheiden der Bayeriſchen Volkspartei auf eine Ent⸗ ſpannung des Konfliktes mit dem Reiche zu ſchließen. Die 1 7—„Münchener Poſt“ ſchreibt:„Zum erſten Male hat ſich Herr Kahr um Bayern und das Reich ein Verdienſt erwerben, das auch wir rückhaltlos anerkennen. Eine Wiederkehr Kahrs wäre für die innerpolitiſche Entwicklung Bayerns verhängnis⸗ voll geweſen. Nu ſeinem mannhaften Extſchluß iſt die Bahn frei⸗ Femacht für die Geſundung der inneren Politik wie auch für die Schaffung eines beide Teile befriedigenden Ergebniſſes zwiſchen Dayern und dem Reich.“ Skaafsſekretär Ringol— bayeriſcher Miniſterpräſidenk? ¶Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Bayeriſche Volkspartei iſt, wie aus München gemeldet wird, in Be⸗ ratungen eingetreten, wen ſie nun zur Kabinettsbildung vorſchlagen ſoll. Die Wahl wird wohl eine Ueberraſchung inſofern bringen, als ſie auf den Staatsſekretär des Poſt⸗ miniſteriums, Ringel, den früheren Poſtdirektor von Regensburg, fallen dürfte. Die Kabinettsbildung wird aller⸗ dings noch einige Zeit brauchen, da nach Beendigung der volksparteilichen Beratungen erſt eine Fühlungnahme mitden übrigen Koalitionsparteien genommen werden muß. Die Uneinigkeit der Baneriſchen Doltsparkei. Enkhüllungen des Abg. Jahnbrecher.— Bedingungsloſes Eintreten für Kahr.— Die Frage der Staatsprä idenkſchaft. München, 20. Sept. re(Eigener Drahtbericht.) Ein ſehr intereſſantes Stimmungsbild aus der bayeriſchen Volkspartei zibt der Abg. dieſer Partei Dr. Zahnbrecher, der unter dem 18. September an die Preſſe ſeines oberbaye⸗ riſchen Wahlkreiſes ein Schreiben geſandt hat, in dem er mit⸗ teilt, daß er ſich in Anbetracht der kritiſchen Lage bisher jeder Aeußerung enthalten habe, um den Führern der Fraktion ihre Arbeit in keiner Weiſe zu erſchweren. Nun ſei ihm aber neben vielen Telegrammen u. Eilbriefen aus ſeinem Stimm⸗ kreiſe, die ihn um ſeine Stellung befragten, auch ein Tele⸗ gramm aus Berchtesgaden von der Chiemgauer Bevölkerung zugegangen, die dem Miniſterpräſidenten v. Kahr eine Ver⸗ trauenskundgebung darbrachte und in dem Telegramm mit⸗ teilte, daß ſie unter allen Umſtänden an Kahr feſthalte; wer eine gegenteilige Anſicht vertrete, ſei in ihren Augen ein Ver⸗ räter am bayeriſchen Volk und werde von den Chiemgauern dementſprechend behandelt. Dieſes Telegramm nötigt nun den Abg. Zahnbrecher zu einer Feſtſtellung, in der er unter anderem ausführt: Ich habe in der erſten Fraktionsſitzung der bayeriſchen Volkspartei als erſter Abg. gegen die Vor⸗ ſchläge, die von Berlin kamen, geſprochen, nachdem Herr Held für deren Annahme ſein ganzes Gewicht einſetzte, ja mit in Tränen erſtickter Stimme um deren Annahme bat. Ich 11 mit aller Offenheit ausgeſprochen, daß die ſchamloſe ehandlung, wie ſie die bayeriſche Kommiſſion durch Herrn Reichskanzler Wirth erfahren hat, eine derartige ge⸗ weſen ſei, daß die Kommiſſionsmitglieder ſofort den Hut hätten nehmen und abreiſen müſſen. Ich ſtand und ſtehe auf dem Standpunkt, daß jetzt die Polizeihoheit, dann die Polizeiver⸗ waltung, die Gendarmerie, die Schutzmannſchaft, das Budget⸗ recht und endlich der bayeriſche Landtag von der Berliner Reichsregierung beſeitigt werden wird. Gegen Preußen traut man ſich doch nicht ſofort ſo vorzugehen, wohl hat man künſt⸗ lich gegen Bayern eine Atmoſphäre geſchaffen, die Herrn Wirth zur Annahme verleitete, er könne ſich gegen Bayernalleserlauben. Die Fraktion der bayeriſchen Volkspartei hat mit allen gegen 6 Stimmen beſchloſ⸗ ſen, die Vorſchläge Berlins ſeien ſtrikte abzulehnen. Ich war darüber erſtaunt, als hernach die bedingte Annahme ſich herausſtellte. Anſtatt auf ein Entgegenkommen bei Herrn Wirth zu ſtoßen, hat dieſer ſich im Reichstagsausſchuß mit den Weißmannſchen Enthüllungen und Halluzinationen derartig egen Bayern benommen, daß nach meiner Anſicht das bayeri⸗ che Volk mit Recht über eine ſolche Behandlung empört iſt. Wer jetzt noch mit Berlin weiter verhan⸗ delt undkompromiſſelt oder gar zu einem Nachgeben bereit iſt, iſt wie Dr. Heim ganz offen ſagte, ein Verräter am bayeriſchen Volke. Ich halte für den einzig mög⸗ lichen Ausweg, daß die jetzige Regierung als Geſchäftsminiſte⸗ rium die Geſchäfte ohne politiſche Verantwortung weiterfüh⸗ ren, den Landtag ſofort auflöſten und neue Wahlen in Bayern anbergumen wird, um eine neue Volksvertretung, ein neues Miniſterium, und zwar öffentlich nach dem Ausgang der Wah⸗ len, ein Miniſterium von Kahrneuerdings in die Regierung einziehen zu laſſen. Dann ſoll Herr von Kahr die Verhandlungen mit Berlin, wenn Berlin hierzu ſchon rein äußerlich die Möglichkeit gibt, neu aufnehmen und parlamen⸗ tariſche Kommiſſionen ſollen die Hand aus dem Spiele laſſen und nicht den Anſchein ermöglichen helfen, als ob in Berlin eine Nebenregierung etabliert wäre. Dr. Zahnbrecher, der nicht Mitglied des ſtändigen Landtagsausſchuſſes iſt, erklärt ſchließ⸗ lich noch, daß er nicht bloß die Politik Kahrs unterſtütze, ſon⸗ dern perſönlich als Miniſterpräſident ihn unbedingt verlange. Er habe dieſe Meinung auch der Fraktion offen zum Ausdrück gebracht. Nach dieſer Erklärung ſcheinen auch die Anſichten innerhalb der bayeriſchen Volkspartei aus⸗ einanderzugehen. Hinter den Abgg. Zahnbrecher und Dr. Heim ſteht vor allem die in Bayern überwiegende Bauernſchaft, und, da die proteſtantiſche fränkiſche Bauernſchaft zum größten Teil in der Mittelpartei und in der Volkspartei organiſiert iſt, darf man im Landtag wohl nach auf mancherlei Ueberraſchungen gefaßt ſein. Die Schwierigkeiten in der Kabinettsbildung, die zu überwinden wären, ſind denn auch außerordentlich groß, weil die weite⸗ ten Kreiſe des bayeriſchen Volkes unbedingt eine Fopt⸗ der Politik Kahrs wünſchen und fordern. Wie die eeee gelöſt wird, wird ſich be⸗ reits in den nächſten Tagen im Landtag zeigen. Wird der Antrag der bayeriſchen Volkspartei angenommen, ſo kann man ſchon heute in Sicherheit ſagen, daß die bayeriſche Volks⸗ partei Herrn von Kahrals erſten Kandidaten das Amt des Staatspräſidenten antragen wird. Eine Anfrage an die Reichsregierung. C München, 20. Sept.(Eig. Drahtber.) Der„Bayeriſche Kurier richtet an die Reichsregierung folgende Anfrage: Iſt der Staatskommiſſar für öffentliche Sicherheit Weiß⸗ mann, deſſen Bericht über Bayern vom Herrn Reichskanzler ohne ein Wort des Vorbehaltes oder der Einſchränkung im Ueberwachungsausſchuß des Reichstages verleſen wurde, mit dem wegen verurteilten unabhängigen Führer Toller verwandt?— Hat der Staatskommiſſar für öffent⸗ liche Sicherheit bereits früher ein beſonderes Intereſſe an der Freilaſſung des Toller gezeigt? Bayeriſche Lokomotivführer und Reichsverfaſſung. ONB. München, 20. Sept. Der erweiterte Ausſchuß des Be⸗ zirkes Bayern der deutſcher Lokomotivführer, dem Vertreter aus allen Kreiſen Bayerns angehören, faßte einſtimmig folgende Entſchließung: „Unbeſchadet der parteipolitiſch neutralen Tendenz der G. d. L. wingt die jetzige Lage in Bayern, die geeignet iſt, Reichseinheit Neſchever eln zu gefährden, den Bezirk Bayern der G. d. L. der deutſchen Reichsbahnen zur Stellungnahme. Als WVeamte ſowie als Mitglieder der eee deutſchen Organiſation, fühlen ſich die bayeriſchen Lokomotipführer und Anwärter innig zu⸗ ſammengehörig mit allen deutſchen Eiſenbahndeamten. Als Bürger der deutſchen Republik ſtehen ſie treu zu der Verfaſſung, auf die ſie vereidigt ſind. Jeder Angriff auf Reich und die Ver⸗ faſſung wird und muß uns deshalb an der Seite finden, die Reichseinheit und Verfaſſung zu verteidigen, umſomehr als wir uns dabei auf vollſtändig legalem, geſetzlichem Boden wiſſen, Die Verantwortung für die daraus ſich ergebenden wirtſchaftlichen Erſchütterungen haben jene zu tragen, die gegen Recht und Geſetz handeln. Gewerkſchaft deutſcher Lokomotivführer, Bezirk Bayern.“ r E. Sele. Nx. 0d. Maunheimer Geueral- Anzeiger. ¶wend · Ausgabe.) Dienstag, den 20. September 1921. Veröfſenklichung eines engliſch⸗franzöſiſchen Geheimverkrages. ONB. Paris, 20. Sept. Großes Aufſehen erregt hier eine heutige Veröffentlichung des„Matin“, die den Geheimvertrag enthält, den Clemence au am 15. Dezember 1919, alſo 5 Wochen vor der franzöſiſchen Präſidentenwahl, mit der en g⸗ liſchen Regierung abſchloß. Dieſe geheimen Abmachungen enthalten nach dem„Matin“ folgende 7 Punkte: 1. Die franzöſiſche und die engliſche Regierung werden einen Miniſter in der Reparationskommiſſion ernennen. 2. Die Rolle und die Aufgaben des Präſidenten dieſer Kommiſſion wurde durch eine beſondere Note umſchrieben. 3. Der General⸗ ſekretär der Reparationskommiſſion muß ein Engländer ſein. 4. Die Zahlungen Deutſchlands müſſen in erſter Linie zur Deckung der Befatzungskoſten ſowie zur Lebensmitteln und Rohſtoffen die⸗ nen, die Deutſchland durch die vom Friedensvertrage vorge⸗ ſehenen Bedingungen bewilligt werden müſſen. In zweiter Linie ſollen die Zahlungen Deutſchlands zur Deckung der bel⸗ giſchen Priorität dienen. Sobald dieſe Zahlungen ein⸗ mal erfolgt ſind, wird zu einer proportionellen Verteilung aller Zahlungen Deutſchlands geſchritten werden. Es wird vereinbart, daß der proportionelle Teil, der Frankreich und England zu Reparationszwecken zugewieſen wird, zwiſchen Frankreich und dem engliſchen Weltreich im Verhältnis 7 zu 5 aufgeteilt werden ſoll. 5. Die engliſche Regierung wird die Wahleines Franzoſen zum Präſidenten der Repara⸗ tionskommiſſion unterſtützen. Die franzöſiſche Regierung ſtimmt dem bereits von Vertretern Englands, Italiens und Belgiens angenommenen Vorſchlage zu, daß die Schiffahrtsab⸗ teilun. Sitz in London haben wird. Frankreich wird die Wahl eines engliſchen Präſidenten unterſtützen. 6. Die engliſche Regierung ſtimmt der Ausgabe einer franzöſi⸗ ſchen Anleihe in London zu. Das Ergebnis dieſer Anleihe wird ausſchließlich in den Vereinigten Königreichen verwendet. 7.(geheim) Die franzöſiſche Regierung wird nicht die Rückerſtattung des Goldes verlangen, das in Durchführung der Abmachungen von Calais in England zu⸗ rückbehalten wird bis zu dem Augenblicke, wo die ganze Schuld Frankreichs gegenüber der engliſchen Regierung zurückgezahlt ſein wird. Der„Matin“ behauptet, daß dieſe Abmachungen bisher geheim gehalten waren und daß ſie unglücklich und verbreche⸗ riſch zugleich ſeien. Namentlich ſei es ungeheuerlich, daß zu⸗ nächſt die engliſchen Beſatzungskoſten und dann die belgiſche Priorität bezahlt werden müßte. Die Genfer Beralungen. WB. Genf, 19. Septbr. Die ſechſte Kommiſſion Volit. Angel.) beſchloß heute auf Antrag von Nanſen(Nor⸗ wegen) eine Unterkommiſſion mit dem gründlichen Studium der durch die ruſſiſche Hungersnot aufgeworfenen Probleme zu betrauen. Die Kommiſſion ſetzt ſich zuſammen aus Delegierten der Schweiz, Norwegen, Schweden, Polen, Südafrika, England, Italien, Frankreich und Finnland. Zum Präſidenten wurde Motta⸗Schweiz gewählt. Die fünfte Kommiſſion(Humanit. Angel.) nahm eine Forderung Hurrays an, die von der Völkerbundsver⸗ ſammlung die Beſtätigung der Schlußakte des Kongreſſes zur Bekämpfung des Mädchen⸗ und Kinderhan⸗ dels verlangt und von der Regierung die alsbaldige Unter⸗ deichnung des Protokolls fordert 75 Die vpierte Kommſſion(Fin. und inn. Org.) ſetzte einen Kontrollausſchuß für das Budget des Völkerbundes ein. Die dritte Kommiſſion(Blockade und Abrüſtung) ſetzte 1 Beratungen über die Abänderungen des Artikels 16 fort. Behandelt wurde die Feſtſtellung eines Abbruches, die etwaige Nichtbeteiligung von Völkerbundsmitgliedern bei der Blockade, der Zeitpunkt ihres Inkrafttretens, die von der 5. Kommiſſion ge. nſchte Feſtſetzung humanitärer Beſtimmungen mit den paktbrüchigen Staaten. Die Ernennung einer ſelb⸗ ſtändigen Kommiſſion für die Regelung der Seeblockade wurde abgelehnt da der Völkerbund ſelbſt keine Kriege führen wird 55 die Regelung dieſer Frage Sache der einzelnen Staaten ei. Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobften. 2 8 Nachdruck verboten) Fortſetzung.) So dachte Peter Bandix; aber er war doch froh, daß er dieſe Gedanken nicht perſönlich dem alten Melfſen, der über die Fennen nach der Kirchwarft ging, zu übermitteln brauchte, well trotz aller zur Schau getragenen äußeren Sicherheit doch eine geheime Scheu dem Alten gegenüber in ihm lebendig war. Melfſen brauchte nicht erſt zur Norderwarft hinüberzu⸗ gehen, um zu erfahren, was das Abladen des Schiffsguts zu bebeuten habe; ſowohl Broder Knud, der beim Löſchen behilf⸗ lich war, als auch Thade Nommſen hatten es ihm erzählt Im erſten Augenblick hatte er ſich vorgenommen, zu Peter Bandix zu gehen, aber er verwarf den Gedanken ſo ſchnell, wie er in ihm aufgeſtiegen war. Was ſollte er auch dort? Was Peter Bandix vorhatte, hielt er doch nicht mehr auf, das ging ſeinen unabänderlichen Gang wie Ebbe und Flut. Na⸗ turereigniſſe ließen ſich nicht aufhalten, nur in ihren Wir⸗ kungen abſchwächen; ſo war es auch mit dem Neuen, das über die Hallig kam wie ein freſſendes Feuer. Sein Blick ſchweifte über die See. wie weiße Schwäne rauf Hallig. Seltſam, wie groß, hoch und leuchtend hinter Nord⸗ marſch die fremden Maſten und Segel ſich in den Himmel reckten, um zur natürlichen Größe zuſammenzuſchrumpfen, wenn ſie näherkamen und deutlich erkennbar waren. Ebenſo wie dis Möwen und Auſternfiſcher, die draußen im hellen Sonnenlicht auf den Sandbänken ſaßen. Wie zu ungeheurer Größe emporgereckte Rieſenvögel der Vorzeit, zu ſchweigen⸗ den Wächtern geheimnisvoller Schätze berufen, ſtanden ſie da, und wenn ſie windverſchlagen zur Hallig drängten, ſo waren e anders wie all die anderen ſchreienden, ſtreiten⸗ n Strandvögel auf den Waſſern der Priele. Aber ſo war es hier draußen immer. Die Ferne und die Fremde machte alles groß und bunt, lockend und leuchtend, und nur die Nähe verkehrte alles ins Grau der toten Alltäg⸗ lichkeit. Was ſie in ſich ſelbſt verſchloſſen trugen, erkannten ſie nicht oder ſchoben es achtlos beiſeite, wenn es vor ſie hin⸗ trat; was aber draußen hinter den Wellen und Dünen und Feſtlandsdeichen lebte und blühte, war in ihrem Sinnen und Sehnen voll blühender Pracht. Früher trieb dieſes Gefühl ſie als Schiffer in ſerne Meere +1 Es war Flut, und en aus der Ferne die Kutter zur In der zweiten Kommiſſion(techn. Org.) ſprach Avenol(Frankreich) über die finanzielle Herſtellung Oeſter⸗ reichs. Die Bemühungen der franzöſiſchen Regierung hätten einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Nach dem von der Wirtſchafts⸗ und Finanzlommiſſion mit der öſterreichiſchen Regierung ausgearbeiteten Programm hänge jedoch die finan⸗ zielle Wiederherſtellung Oeſterreichs von der Suspendierung 175 Hypotheken ab, die verſchiedene Staaten in Oeſterreich be⸗ itzen. Der polniſch⸗litauiſche Gegenſatz kam heute in ſeiner ganzen Schärfe in einer öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates zum Ausdruck. Der polniſche Dele⸗ gierte Askenaſi erklärte, daß er den Vermittlungsvorſchlag von Hymans(Belgien) nur als Verhandlungsbaſis betrachten könne. Der litauiſche Vertreter Calwanankas hob her⸗ vor, daß die Einigung infolge der Beſetzung des Wilnaer Ge⸗ bietes durch den General Zelegowski erſchwert ſei und for⸗ derte die Entfernung der polniſchen Truppen. Hymans war bemüht, den Delegierten Konzeſſionen zu machen, da ſonſt eine Einigung unmöglich ſei und der Rat gezwungen werde, ſelbſt eine Entſcheidung zu treffen. Askenaſi vertrat jedoch noch einmal mit äußerſtem Nachdruck den polniſchen Standpunkt und wies darauf hin, daß Wilna der Mehrheit ſeiner Bevölkerung nach polniſch ſei. Die öffentliche Sitzung wurde daraufhin abgebrochen und die Ausſprache über den Konflikt auf eine ſpätere Sitzung ver⸗ ſchoben. Die Verhandlungen haben ganz zweifellos den Eindruck gemacht, daß nur wenig Hoffnung beſteht, einen wirklichen Ausgleich zwiſchen den beiden Parteien zu finden. Die offizielle Mitteilung des Völkerbundsſekretariates über die Sitzung bemüht ſich allerdings, die Gegenſätze zu mil⸗ dern und einen optimiſtiſchen Eindruck zu erwecken. IJragen des fernen Oſlens. WB. Paris, 20. Septbr. Reuter erfährt, daß die ja pa⸗ niſche Regierung, wie auch die anderen alliierten Regierun⸗ gen von Waſhington eine kurze Meldung erhielten, die in kur⸗ zen Umriſſen und allgemeinen Wendungen den Entwurf der Tagesordnung der Waſhingtoner Konferenz enthielt. Bis jetzt wurde noch keine Antwort abgeſandt, da die Aufmerk⸗ ſamkeit der japaniſchen Regierung noch mit der Prüfung der japaniſchen Note beſchäftigt iſt. Man iſt ſicher, daß die japa⸗ niſche Antwort ein Erſuchen um genauere Einzelheiten enthal⸗ ten wird. Bis jetzt iſt noch kein japaniſcher Vertre⸗ ter für die Konferenz ernannt worden. WB. London, 20. Sept. Die Morning Poſt meldet: In britiſchen Kreiſen herrſcht große Befriedigung über das letzte Angebot Japans betr. die Schantunghalbinſel. Man hofft, daß Japan weitere Zugeſtändniſſe machen wird, zum Beiſpiel in der Eiſenbahnfrage. In amtlichen britiſchen Kreiſen iſt der Morning Poſt Nlghe der Anſicht Ausdruck ge⸗ geben worden, daß die 1 egierung bereit ſei, alle we⸗ H und praktiſchen Vorſchläge bezügl. der Sicherung der Unabhängigkeit und Integrität Chinas zu er⸗ halten. Die britiſche Regierung wünſchte vor dem Zuſammen⸗ tritt der Waſhingtoner Konferenz, die Dap⸗ und Schantung⸗ frage geregelt zu haben, um die Vorbringung von Fragen zu vermeiden, die nach Anſicht der britiſchen Regierung bereits durch Verträge und Uebereinkommen geregelt ſind⸗ Der kürkiſch-griechiſche Krieg. ONB. London, 20. Sept. Die letzten Nachrichten von der türkiſch⸗griechiſchen Front beſagen, daß die Stadt Sibri Hiſſar von den Türken nach heftigem Widerſtand der Griechen beſetzt worden ſei. Die Griechen zlehen ſich zurück und laſſen ganze Geſchütze mit Munition in der Hand der Türken. Die Griechen erlitten bedeutende Verluſte. Daily Chronicle er⸗ klärt jetzt, wenn die Griechen auch nunmehr die Ausſicht ver⸗ loren haben, einen unzweifelhaften Sieg davon zu tragen, ſo müſſen doch die Berichte als übertrieben angeſehen werden, als ob ſie eine vernichtende Niederlage erlitten hätten. Immer⸗ hin ſei in dieſem Jahre ein militäriſcher Erfolg nicht mehr zu erwarten und Griechenland müſſe nunmehr überzeugt ſein, daß es andere Mittel anwenden müſſe, um mit den Türken zu einer Vereinbarung zu gelangen. Da Griechenland die Vorſchläge der Alllierten vor Beginn des Feldzuges ablehnte, wärtsdrängende Sehnſucht nach der Stille und Pracht und ſtarken Kraft ihres kleinen Eilands, und die ſo heimkehrten, waren die den Volkstums. beſten Künder und ſtützenden Trüger ihres geſun⸗ Heute war es anders. Hinausdrüngen führte nur in die großen Städte des Feſti und trug von dort herüber, was fremdem Boden erwachſen war und wie er⸗ ſtickendes Unkraut wucherte. Melfſen mußte an das Wort des Heilandes denken:„Wenn ihr nicht werdet wie die Kindlein, ſo könnt ihr das Neich Gottes nicht erwerben!“ Das war es, wle Kindlein mußten ſie werden, zu den Gärten ihrer Kindheit zurückgeführt wer⸗ den, aus ihrer alten Mutter Erde Kraft und Innigkeit holen, um feſt zu werden. Aber wie ſollte er ſie dahin zurückführen? Er ſtieg zur Kirchwarft empor und ſchritt langſam, die Hände auf den Rücken gelegt, von Grab zu Grab. Da lagen ſie alle, die in Kampf und Not ihre Art be⸗ das Gras, das ihre Hügel umwucherte, ging der Wind, bald und Hallig ausgeſtreckt hatte, derſelbe Wind, der oft an ihren all das Harte und Drohende ging an ihnen vorbel, ohne andern von ihnen hatte ſich aus der Mitte der Freunde, und des Glücks in der Heimat nicht wertl“ fortgeſchlichen und Nun ka ein neues Geſchlecht, das anders war als das alte. den Eingang beſchatteten, hingen blank im Licht der Sonne, Melfſen bog die Zweige zur Seite und trat ein. kürzlich eingeſetzt worden war, fiel das Licht hinein. der ſich ſchmeichleriſch um das ſchieferblaue Geſtühl wand und ſo müßten die Alliierten bei dem Konflikt in der Nolle 5 unbeteiligten Zuſchauers beharren, bis ſie um eine lungsaktion eingeladen werden. Da Daily Chronicle 1 Blatt Lloyd Georges iſt, verdienen dieſe Ausführungen ſondere Beachtung.. Aus Konſtantinopel wird gemeldet, daß die Grie ch ſich bereits in ihre Winterquartiere zurückziehen. ind zerſtören die zur Front führenden Eiſenbahnen, um den an der Verfolgung zu hindern. Der Sieg der Kemaliſ löſte in Konſtantinopel ungeheuere Begeiſterung. aus. GP. London. 20. Sept.(Eig. Drahther.) Nach enn Meldung aus Athen dementiert der Außenminiſter 47 Bericht, daß Griechenland die Vermittilangen, Alliierten für einen Waffenſtillſtand zwiſchen Gris i land und den Kemaliſten angerufen habe. Weiter wird 7 0 geteilt, daß die Griechen gezwungen geweſen ſeien, e⸗ die Weſtſeite des Sakuriafluſſes zurückzuziehen. Die rationen vor Angora ſeien noch nicht zu überſehen. Eine kemaliſtiſch⸗franzöſiſche Militärkonvenkion? ONB. London, 19. Sept. Die Times meldet aus ſtantinopel: Der Franzoſe Franklin Bouillon iſt mi Wortlaut des franzöfiſch⸗kemaliſtiſchen trages nach Angora abgereiſt. Man erwartet, ird. kemaliſtiſche Regierung den Vertrag bald unterzeichnen Franklin Bouillon wird von drei franzöſiſchen Offiaigen gleitet ſein. Die Einzelheiten einer franzöſiſch⸗kemaliſti 50 Militärkonvention, deren Beſtimmungen nicht. chen öffentlicht werden dürfen, ſollen, wie in gewiſſen türtſe Kreiſen verlautet, erörtert werden. Eine Beſtätigung di Nachricht liegt der Times zufolge noch nicht vor. deulſches Keich. Gegen die Deſperadopolifiker. Berſm, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) parlamentariſchen Kreiſen waren in den Nachrichten über VBanern eingetroffen, die von einer unmittelne bevorſtehenden Putſchgefahr in München ſprachen. al⸗ näherer Prüfung erwieſen ſich a llerdings dieſe Nachrichten gen übertrieden. Die Ermittelungen ſollen jedoch das Vordanvegh extremer Gruppen in Bayern, die mit einzelnen unbotmäßigen Kon⸗ t dem Ver⸗ baß die er Berlſt letzten Tagen maeſe In mationen in Nieder⸗ und Mittelſchleſien in Werbi ſtehen, ergeben haben. In dieſen Teilen Schleſiens befanden n vor ihrer Auflöſung zahlreiche Selbſtſchutzorganiſationen. eblie dieſen Organiſationen iſt ein Tell in Verbänden zuſammen g die ben. Dieſe Verbände, in denen unverantwortliche Führeſcher Mannſchaften beeinfluſſen, bilden nach Anſicht Berliner politea Kreiſe eine ernſte Gefahr. Infolgedeſſen fand geſtern nacſot tag eine lange Beſprechung über die Verhältniſſe in Schleſien hode Die Erörterungen befaßten ſich in der Hauptſache mit der Met die der Bekämpfung dieſer unerlaubten Verbände. Die Beſchlüſſe, gefaßt worden ſind, ſind vertraulich. Der neue Vorſtand des Metallarbeiterverbandes. Jenq, 19. Sept. Ueber die Neuwahl des Vorſtanm iſt zwiſchen den Mehrgeitsſozkaldemokraten n. den Unabhängigen eine Verſtändigung erzielt word 5 Die Zahl der Vorſtandsmitglieder wurde auf 22 erhhen darunter befinden ſich 11 unbeſoldete Beiſitzer. Die von ahl Kommuniſten beantragte Einführung der Verhältniemig, wurde abgelehnt und die Vorſchlagsliſte der Mehrheitsſon, liſten und Unabhängigen angenommen. Als Vorſitzende 92 1 daezdüißmann(üSß) Reichel(.), Brandee (uSp.) und Eggert(SpPD.) gewählt. Als Redalte 15 wurden Kummer⸗Offenbach(SpPD.) und H aaſe⸗Stu gart gewählt. Die Vorſchläge der Kommuniſten brachten nur auf 146 Stimmen. Der zweite Band von Belhmann · Hollwegs Betrachtune vVerlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir gn 8 die Vorarbeiten Wet Herausgabe des zweiten Bandes b etrachtungen zum Weltkrieg“ von Bethmann⸗Hollweg weit gefördert, daß mit der Ausgabe im Buchhandel mit daſcen Oktober gerechnet werden kann. 9 ie Veröffentlichung der den und fremdſpr Ausgabe erfolgt gleichzeitig. Neue Berhaftung in Sachen Erzberger. WB. Jrankfurt a.., 20. Sept. In der Mordſache einz derger wurde hierſeloſt der Leutnant a. O. Wilhelm Hee ein feſtgenommen und der Staatsanwaltſchaft Offenburg vorgeführt. Haftbefehl iſt erlaſſen worden. — U Melfſen hing ſeinen Hut über den an der Tür ſtehene Armenblock und begann, das Harmonium zu ſtimm n, de hatte ſchon ſeit einigen Wochen ſo falſch geklungen, daß 015 erklärte, es nicht mehr ſpielen zu wollen, wenn es ni Hedde geſtimmt werde. Auf den Stimmer, der alljährlich von Und aus das ganze Land bereiſte, wollten ſie nicht warten, 1 6 darum machte ſich Melfſen ſelbſt an die Arbeit. Er kat ern: denn es war ein ernſtes und nachdenkliches Tun i⸗ vielen widerſtreitenden Töne zu einer Harmonie zu Aus⸗ gen. Was war ſein ganzes Leben anders geweſen, als einanderſtrebendes zuſammenzuführen und Feindliches in friedlicher Gemeinſamkeit zu binden? Bislang war es 94 immer geglückt, wenn auch manchmal erſt nach langer der⸗ und mit unſäglicher Geduld. Aber das ſollte ihn nicht drießen, wenn er nur das Ziel erreichte. torde Ab und zu ſchlug er einzelne Töne und ganze Al erer an. Nein, es wollte immer noch nicht gehen. Aber ſchroſe⸗ war es wohl noch, die auseinanderirrenden Klänge enen, Menſchenherzens abzutönen und zu einer Einheit zu ſtin ate Ihm ſelbſt war es ſehr ſchwer geworden, und manche nie war bei dem Verſuch, ſie einzufügen, ſäh zerriſſen, um wieder heil zu werden. Welt Aber nun war ſein Herz ſtill geworden und ſah die ehen an als einen Weg, den jeder, der dahineingeſtellt ſah⸗ gehen mußte, um zum Ziel, das weit hinter dieſer We zu gelangen. Er mußte an Magdalene denken. Ja, die trug ein ſtiller Friedensklänge in der Bruſt, und doch war es ſo heiß und unruhvoll geweſen. im ihl. Aber was bedeutete der einzelne Menſch? Uinneres derum war ein ganzes Volk von Unruhe u. drohender iie wiz Zerriſſenheit. Wenn er doch auch dort eingreiſen könn dort in das Werk, das offen vor ihm lag! Wenn er doch au fühcen eeee umſtimmen und zu reiner Harmonie ſi elſ⸗ Ein ſchwerer Schritt kam über die Steindiele, aber Me ſen hörte ihn erſt als der Eintretende vor ihm ſtand. enklang ⸗Nun. Herr Melfſen, bringen Sie etwas Zuſamme 8 dMelfſen elle dachehe auf elfſen e lächeln 5 oll⸗ Zeit wird's, Herr Paſtor, es war ſchon rein zum gebe, erbarmen. Aber was wollen wir machen? Der feuchte 5 immer über die Hallig ſtreicht, zerſtört doch bald es.“ „Werden Sie heute fertig?“ ndet „Nein. Es iſt übrigens eine Arbeit, die nie 1 13 0 hinaus, erſtarb aber an der Flamme des Heimwehs, die in ihrem Herzen loderte, ſo daß nichts blieb als eine große, heim⸗ hütet und behauptet hatten, und über ſie hin klang und rauſchte die Brandung der nimmermüden Nordſee, und durch leiſe und ſchmeichelnd, bald heulend und pfeifend, dasſelbe Meer, das oft ſeine harten Arme erbarmungslos nach Schiff Maſten und Dachſparren gezerrt und gerüttelt hatte⸗ 397 Nun ſchliefen ſie in Ruhe und ſie ſich Sorgen darum zu machen brauchten Einer nach dem die ſo oft das trotzige Frieſenlied geſungen hatten:„Wer die Heimat nicht liebt und die Heimat nicht ehrt, iſt ein Lump hatte ſeinen müden, verbrauchten Leib der alten Heimaterde anvertraut und zurückgegeben. Die Kirchentür war offen, um der warmen Sommerluft Einlaß zu gewähren. Die Blätter des Feigenbaumes, die umſpielt von ſummenden Bienen. die von der Schulwarft ihren Weg hierher gefunden hatten. Kühles Dämmern umfing ſhn. Nur durch zwei kleine Scheiben und durch das große bunte Fenſter am Altar, das Da öffnete Melfſen auch die nach Norden führende Tür, ſo daß das kleine Kirchlein voll von flutendem Glanz war, einen breiten Streffen über das kleine, braune Harm nium legte. 7775 wird. Denn kaum habe ich alle Stimmen zuſammenger danm bricht iragendeine wieder aus.“ Goetf ibtas — ieſen lf⸗ n0 tt⸗ el, er 5 9 —— Denstog, ben 20. Septener 102l. Manuheimer General-Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 438. Aabweſtdeulſche Gaulagung des naklonalverbandes Deulſcher Gewerkſchaften. In der Leimener Feſthalle in Heidelberg waren, ſo dind uns geſchrieben, am Sonntag die Vertreter der ſüdweſt⸗ eutſchen Ortsgruppen der dem Nationalverband eutſcher Gewerkſchaften angeſchloſſenen Verufs⸗ perbände verſammelt, um einen Gauverband Südweſtdeutſch⸗ land des N. D. G. zu gründen. Der Zweck iſt eine ſtärkere Auswertung der ſüdweſtdeutſchen Kräfte der nationalen Be⸗ dufsperbände in wirtſchaftlicher, politiſcher und volkserziehe⸗ leſcher Hinſicht. Zum Gaugeſchäftsführer wurde der Bezirks⸗ eiter Keppler⸗Frankfurt a.., Rohmerſtraße 6 gewählt. n einer Entſchließung wurde nach einem gedankentiefen und geiſternden Referat unſeres Führers, Reichstagsabgeorr⸗ neten Geisler⸗Berlin, folgender Aufruf der Vertreter nch* Deutſche Arbeitnehmer⸗ und Berufsbeamtenſchaft ge⸗ ichtet: 9 Unter dem Vorwand, eine Tyrannei zu ſtürzen, haben die laſſenkampfgewerkſchaften aller Richtungen dem deutſchen Volk erſt das wirkliche Tyrannenherrſchaft gebracht: durch Zerreißung unſere⸗ olkes die Unterjochung durch oie Entente und im Innern die Ty⸗ Innei der gewerkſchaftlichen Zwangswirtſchaft. adurch wird die Lebenshaltung des deutſchen Volkes ſehr verſchlech⸗ irt und außerdem durch die gewerkſchaftliche Zwangswirtſchaft die perſönliche Freiheit des Einzelnen in kulturwidriger Weiſe eingeengt und der beruflich Tüchtige zugunſten des Untüchtigen im Einkom⸗ n und Aufſtieg benachteiligt. Deshalb rufen die ſüdweſtdeutſchen Vertreter der nationulen Berufsverbände die Arbeiter, Handwerks⸗ geſellen, Angeſtellten und Berufsbeamten zur Abkehr von den i aſſenkampfgeweckſchaften aller Richtungen und zum Eintritt 95 die Berufsverbände des Nationalverbandes iſcer Gewerkſchaften auf. Nur wenn die deutſche aubitehmer⸗ und Berufsbeamtenſchaft dieſen Weg beſchreitet, wird deugchlands möaluch ſein. Die natlonalen Berufsperbände dienen er Arbeitnehmerſchaft und dem Berufsbeamtentum dadurch, daß ſie aihe wie die Klaſſenkampfgewerkſchaften aller Richtungen in erſter 0 nie Kampf gegen das Unternehmertum führen, ſondern die För⸗ derung der Grundlage des Berufsſtandes, alſo der Landwirtſchaft, es Handwerks, der Induſtrie, des Handels und des Staatsweſens Reltreben und ſich erſt in zweiter Linie als Organiſationen zur 5 gelung der Gehalts⸗ und Lohnfragen und zur Abwehr ſchlechter nternehmer bezw. Vorgeſetzter fühlen. Wichtiger als die Vermeh⸗ ſung des Geldes iſt die Hebung ſeiner Kaufkraft, was haupt⸗ Niebch durch Steigerung der Produktion und durch den Arbeits⸗ bän en möglich iſt. Deshalb ſind auch die nationalen Berufsver⸗ 5 de nicht wie die Klaſſenkampfgewerkſchaften aller Richtungen drefürworter der Einheitsfront aller Arbeitnehmer, der ſoviel miß⸗ rauchten ſogenannten„Solidarität“, ſondern ſie treten ein ſeßsine Einheitsfront aller vernünftigen und an⸗ de ndigen Arbeitnehmer und Unternehmer gegen ule unverünftigen und ſchlechten Elemente auf beiden Seiten.“ 5 In dem Referat des Vorſitzenden des Nationalverbandes Veutſcher Gewerkſchaften, Reichstagsabgeordneten Geisler⸗ dertlin und in einer ſehr lebhaften Ausſprache der ſüdweſt⸗ böutſchen Verbandsvertreter wurde zu dem Verhalten der lürgerlichen Parteien zur Gewerkſchaftsfrage eingehend Stel⸗ ing genommen. Es wurde ſehr bedauert, daß die bürgerlichen arteien eine falſche, die Sozialdemokratie galvaniſierende Ar⸗ eitnehmerpolitik trieben und nur ſtellenweiſe den dringend 10 twendigen Kampf um die Zurückgewinnung der Arbeit⸗ ehmermaſſen aus der Sozialdemokratie in ſachkundiger und Afelgreicher Weiſe führten: nämlich durch Förderung und unterſtützung der nationalen Berufsverbände des National⸗ natfan eutſcher Gewerkſchaften. Dem Vorkämpfer der 1 tionalen Berufsverbände, Reichstagsabgeordneten Geis⸗ 5 r, der gerade in letzter Zeit von den in den Rechtsparteien 55 Arbeiter⸗ und Angeſtelltenausſchüſſe teilweiſe beherrſchen⸗ Vertretern der„chriſtlichen“ Gewerkſchaften ſcharf befehdet eorden iſt, wurde von den Mitgliedern der Rechtsparteien ihr ſaumütiges Vertrauen ausgeſprochen. Scharfe Verurteilung ſend die umfangreiche finanzielle Unterſtützung, welche die Klaſ⸗ nkampfgewerkſchaften aller Richtungen, beſonders aber der Zoriſtlichen Gewerkſchaften“, aus Regierungsgeldern über die entrale für Heimatdienſt erhalten. An der bedeutſamen mgung nahmen Vertreter der bürgerlichen Parteien und Prer ührung des bekannten Volkswirtſchaftlers Geheimrat 5 5 Voigt⸗Frankfurt, der demnächſt eine wiſſenſchaft⸗ We egründung des wirtſchaftsfriedlichen Gedankens als gebenrt ſchaftefriedliches Manifeſt“ herausge⸗ en wird, auch Vertreter der„Wirtſchaftsfriedlichen Stu⸗ gantengruppe“, die ſich z. Zt. von Frankfurt a. M. über das woltze Reich ausbreitet, teil. Zum Zweck der Verbreitung Akswirtſchaftlich richtigen und ſtaatsbürgerlichen denkens uctein z. Zt. zahlreiche Arbeitnehmerkurſe einge⸗ Verbeſſerung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe Wirtſchaftliche Fragen. Zur Frage der Sonnkagsruhe im Tabakhandel. Während man ſich in den übrigen Geſchäftszweigen all⸗ mählich mit der derzeitigen Regelung der Sonntagsruhefrage abzufinden beginnt, tritt in den Kreiſen der Zigarrenhändler in letzter Zeit das Verlangen nach Einräumung einer gewiſſen Sonntagsverkaufszeit in immer ſtärkerem Maße hervor. Zur Begründung wird auf den nachgerade überhandnehmenden illegitimen Verkauf von Tabakfabrikaten in Gaſtwirtſchaften, Erfriſchungshallen, Hüßtanden uſw. hingewieſen. Da das Vorhandenſein von Mißſtänden dieſer Art nicht beſtritten wer⸗ den kann, ſo hat es der Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten(G...) für ſeine Pflicht gehalten, beim Reichs⸗ tage und dem Reichsarbeitsminiſterium dahin vorſtellig zu werden, daß im Wege einer Ergänzung des§ 41 a der Reichs⸗ gewerbeordnung ein allgemeines Verkaufsverbot von Tabakfabrikaten nach Ladenſchluß und während der Sonntagsruhe erlaſſen wird. Stäͤdͤtiſche Nachrichten. Straßenbahn⸗Tariſ. Nach dem Stadtratsbeſchluß vom 25. Auguſt treten am 1. Ok⸗ tober folgende Aenderungen des Straßenbahntarifs in Kraft: 1. Bartarif: 8 und mehr Teilſtrecken 2 Mark: 2. Monats⸗ 1 für 8 und mehr ee Teilſtrecken 144 ark; 3. Monatsnetzkarten: el das Mannheim⸗Ludwigshafener Retz 200 Mark, für das Mannheimer Netz 175 Mark: 4. die Zahl der Fahrſcheine in den Fahrſcheinheften wird von 12 auf 11 ver⸗ ringert. Der Stadtratsbeſchluß, der der nächſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung zur Genehmigung vorliegt, wird u. a. wie folgt begründet: Durch die letzte der Seneng im Dezember v. Js. hoffte man, die Unzulänglichkeit der Straßenbahn in der Hauptſache zu beſei⸗ tigen. Dieſe Erwartung iſt nicht in Erfüllung gegangen; die Aus⸗ aben ſind weiter geſtiegen. Das Straßenbahnamt hat vor einiger Feit berichtet, daß nach den derz. Verkehrsziffern im ganzen mit einer Unzulänglichkeit von 2 637 654 Mk. gerechnet werden muß. Es wurde daher ſofort die Frage geprüft, durch welche Maßnahmen dieſe Unzulänzlichkeit beſeitigt und das Gleichgewicht im Voran⸗ ſchlag der Straßenbahn wieder hergeſtellt werden kann. Das Dic Briciträger sprechen schon jetzt bei den Postbesteſlern wegen Erneuerung des Abonnements für das vierte Viertel- jahr vor. Wir bitten im Interesse ununterbrochenef Lieferung treundlichst um Weiterbestellung unseres Blattes Der Mannheimer General-Anzeiger kann auch für jeden einzelnen Monat durch die Post bezogen werden. 8397 Straßenbahnamt hat die folgenden 2 Alternativvorſchläge ausge⸗ arbeitet: Vorſchlag l: 3 Teilſtrecken 1 Mk., 5 Teilſtrecken.25 Mk., 7 Teilſtrecken.50 Mk. mehr als 7 Teilſtrecken 2 Mk. Vorſchlag II: 3 Teilſtrecken 1 Mark, 5 Teilſtrecken.50 Mk., 6 und mehr Teil⸗ ſtrecken 2 Mark. 50 Pfg. die jährliche Mehrein⸗ nahme für Mannheim aus 9805 J war zu 2 656 800 Mark und aus Vorſchlag II zu 5 505 000 ark berechnet. Ferner wurde vorgeſchlagen, ähnlich wie in anderen Städten einen beſonderen Zuſchlag zu erheben für Fahrten an Sonntagen und einen ſtegen. Luxus zuſchlag für ahrten an ochentagaben⸗ den. Die hieraus zu erwärtenden Mehreinnahmen waren für den Sonntagszuſchlag zu 1 824 000 Mark und für den Abendzuſchlag zu 938 000 Mark peranſchlagt. Der Stadtrat Mannheim konnte ſich aber nicht entſchließen, dieſe Zuſchläge, namentlich ſolche an Sonn⸗ tagen, in dem Zeitpunkt einzuführen, in dem nach langen Ver⸗ handlungen erreicht war, daß bei der Staatsbahn wieder die ſogen. Sonntagsfahrkarten zum ee Preis ausgegeben werden. Auch mit den arifänderungen, die insbeſondere eine ſtarke ſ ſich de tung für die Bewohner der Vorote gebracht hätten, konnte ſich der Stadtrat Mannheim nicht befreunden. Auch wurde die Befürchtung ausgeſprochen, daß eine ſtarke Abwan⸗ derung der Fahr gäſte eintreten würde. Der Stadtrat Ludwigshafen ſtens ei großen Wert da⸗ rauf, ſo raſch als möglich wenigſtens einen Teil—405 Tarifvor⸗ chläge, die im ganzen in Ludwigshafen keinen Widerſtand fanden, nämlich die Erhebung von 2 Mark für 8 und mehr Teilſtrecken und den Sonntagszuſchlag, durchzuführen, und es iſt vom Stadt⸗ rat Nannheim auch genehmigt worden, daß verſuchsweiſe auf einige eit, unter ausdrücklicher Beſchränkung auf die Ludwigshafener aber eine weitere Belaſtung der Straßenbahn einge⸗ treten und zwar dadurch, daß nunmehr die Fahrbedienſteten auf Grund eines Spruches des Schlichtungsausſchuſſes durchweg in die Beſoldungsgruppe IV eingereiht werden müſſen. Es bringt dieſe Erhöhung der Bezüge eine Mehrbelaſtung von jährlich rund 880 000 Mark. Außerdem wird die Straßenbahn belaſtet durch eine Er⸗ höhung der Arbeiterlöhne, die durch Verhandlungen zwiſchen Arbeit⸗ geber⸗ und Arbeitnehmerverband, nachdem vorher ſchon eine Ent⸗ ſcheidung des Schlichtungsausſchuſſes herbeigeführt worden war, vereinbart worden iſt. Der Aufwand, der bei der Straßenbahn durch die Erhöhung der Löhne entſteht, beträgt 527 000 Mark. Da⸗ mit iſt die Unzulänglichkeit wieder weitergeſtiegen und es iſt nicht länger zu verantworten, die Einführung der Farifänderung weiter hinauszuſchieben Die Vorſchläge würden eine Mehrein⸗ nahme von 1 750 000 Mark erbringen. Der Stadtrat iſt mit der Einführung dieſer Tarifänderungen einverſtanden. Außerdem hat das Straßenbahnamt vorgeſchlagen und auch bereits durchgeführt, daß auf den Linien 1, 2 und 5 ſtatt des 5⸗Minutenbetriebes der 6⸗Minutenbetrieb eingeführt wird, was eine Erſparnis von rund 500 000 Mark erbringen wird. Es wird aber Aufgabe der Verwaltung ſein, noch weitere Vorſchläge auszuarbeiten, wie zur Herſtellung des Gleichgewichts im Straßenbahnvoranſchlag Erſpar⸗ niſſe erzielt oder geſchaffen werden können. In der Sitzung vom 2 März 1920 hat der Bürgerausſchuß eine Reſo⸗ lution angenommen, wonach die einmalige Fahrt von jedem Vsr⸗ ort Mannheims nach der Innenſtadt(Paradeplatz) und umgekehrt den Fahrpreis für 7 Teilſtrecken nicht überſteigen dürfe. Der Stadt⸗ rat iſt ſ. It. dieſer Reſolution beigetreten, mit der Einſchränkung, daß dieſe Verzünſtigung nur den in Rheinau(andere Vororke kamen nicht in Frage) ortsanſäſſigen Fahrgäſten zugute kemmen ſolle. Da eine Prüfung der Ortsanſäſſigkeit auf der Straßenbahn ſelbſt nicht möalich war, wurden beſondere Hefte mit je 15 Fahrſcheinen hergeſtellt, die auf dem Gemeiadeſekretariat heinau an die Bewohner Rheinau's ausgegeben wurden Nach⸗ dem nunmehr wieder für mehr als 7 Teilſtrecken ein höherer Preis erhoben wird, ſoll den Bewohnern von Rheinau wiederum die frühere Vergünſtigung durch Ausgabe der Hefte, und zwar zum Preiſe von 22,50 Mark für ein Heft, d. i. 1,50 Mark für einen Fahrſchein, gewährt werden. Tll. Die konſulariſche Verkrerung Mexikos für Baden iſt dem ene Konſulat in Frankfurt a. M. übertragen worden. Der mexikaniſche Konſul, Dr. Nicolas Camara Valos, iſt zur Ausübung konſulariſcher Funktionen in Baden einſtweilen zug⸗laſſen worden. Berkehrsnachricht. Von Samstag, den 24. ds Mts. ab erhält der Ka ab.01 vorm. von Heidelberg einen Vorzug., 2. und 3. Klaſſe, der in Heidelberg um.55 nach Karlsruhe abfährt. *Als Ingenieurpraktikant aufgenommen wurde nach einer Ver⸗ fügung des Arbeitsminiſteriums im Einverſtändnis mit dem Miniſte⸗ rium der Finanzen auf Grund des§ 3 Abſ. 2 der landesherrlichen Verordnung vom 26. Juni 1906, die Vorbereitung zum höheren üffentlichen Dienſt im Ingenieurbaufach betr., Diplomingenieur Gu⸗ ſtav Schneider aus Mannheim. Pb. Diebſtahl. Von Mitte Auguſt bis 9. September wurden aus dem Fabrikanweſen Mühlheimerſtraße Nr 16 in Rheinau etwa 10 Platinzerſtäube⸗ im Geſamtwert von 25—30 000 Ntark entwendet. Der Zerſtäuber beſteht uus einem oberen und einem zylinderiſchen Teil, hat eine Länge von 32 Millimeter und Bohrung von 4 Millimeter, Geſamtdurchmeſſer 5% Millimeter. Auf der ſogen. Platinhülſe iſt eine ebenfalls aus Platin beſtehende Mutter aufgeſchraubt, die am unteren Ende eine Durchbohrung von etwa —1 Millimeter hat. Die Mutter iſt hohl und dazu beſtimmt, ein mit Schraußengängen verſehenes Stiftchen aus Platin aufzunehmen. Die Mutter hat ein G⸗wicht von 5 Gr. und die Hülſe von 8½ Gr. Pb. Feſtgenemmener Taſchendieb. Am Sonntag, 11. Sep⸗ tember wurde auf dem Rennplatze ein Taſchendieb feſtgenommen, in deſſen Beſitz eine Brieftaſche mit größerem Geldbetrag, einige Zigarettentaſchen, ſowie Damengeldtäſchchen gefunden wurden, über deren Herkunft er ſich nicht ausweiſen kann. Alle Perfonen, denen derartige Gegenſtände während der Renntage abhanden gekommen ſind, werden um Mitteilung erſucht und wollen ſich bei der Kriminalpolizei im Schloß melden SGrobe Ausſchreitungen beging am Samstag abend von halb 8 bis 10 Uhr ohne Urſache Lenauſtraße 71 ein Mieter (Straßenbahnführer). Er tobte und lärmte, beſchimpfte den Haus⸗ eigentümer und ſeine Frau in gröblichſter Weiſe und wollte ſogar die Abſchlußtür einſchlagen. Die ganze Lange Rötterſtraße war alarmiert. Der Hauseigentümer, der unter der Unhöflichkeit eines Teiles der Mieter ſchon länger zu leiden hat, hat runmehr Anzeige wegen Beleidigung Hausfriedensbruch und groben Unfug erſtattet. JGbeſchäftsjubiläum. Am morgigen Tage kann Herr Martin Frank, Filialleiter der Ludwigshafener Niederlaſſung der Firma Weingart u. Kaufmann G. m. b.., Mannheim, wohnhaft M 3, 5, ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum begehen. Der Jubi⸗ lar erfreut ſich durch ſeine vorbildliche Berufstätigkeit bei Vorgeſetz ten und Untergebenen allgemeiner Beliebtheit. veranſtaltungen. Der Parfikulierſchifferverband Jus et Juſtitia hält am Frei⸗ tag, den 30. September, nachmittags 3½ Uhr, in Duisburg⸗ Ruhrort eine außerordentliche Hauptverſammlung ab.(Näheres 08 emarkung, dieſe Aenderungen eingeführt werden. Inzwiſchen iſt! ſiehe Anzeige.) Hherbſtzeitloſe. Kennſt du das Blumenkind im lilafarbnen Kleid? Verſchlafen hat es juſt die Sommerszeit. Und als es ſpät erwacht aus ſeinem Kämmerlein, Fand es auf weiter Wieſe ſich allein. Es ſchaut ſich um und wundert ſich gar ſehr: Denn nirgends zeigt ein Schweſterchen ſich mehr. Rauhreif ſchon mahnt: Mein Kind, der Lenz iſt weit, Der Herbſtwind ſchilt: Jetzt iſt nicht Blühenszeit! Wie ein verlaſſen Kind ſteht es, und nur einmal Spielt mit ihm ein verirrter, blaſſer Sonnenſtrahl. Da ſchämt und grämt es ſich im Röckchen lilienrot. Und als der Morgen kam, fand er das Allegorien. Von Karl Kopp. 5 2 Freude, Leid und Wehmut. „Als die Gottheit die Freude ſchuf, di ſchuf ſie auch das Leid. u er Ferne f0198 es der Freude überall hin. Als die Freude ſie die Erde hinwandelte, um die Menſchen zu beglücken, da kam dollsunächſt in den Polaſt dee Königs. Die Türen wurden ihr er Eifer aufgetan, wohin ſie ſchritt. Sonnenſchein vergoldete wied g. Frohſinn leuchtete aus allen Geſichtern. Bis ſie Der d hinausgehuſcht war. Und das war ſehr ſchnell 20 alen Geſt onnenſchein war plötzlich verflogen. Ernſt lag au allen dodlchtern nunmehr ausgebreitet Man ſah einen Schatten gegaberhuſchen und denſelben Weg nehmen, den vorhin die Freude nengen war. Die prunkvollen Gemächer erſchienen düſterer. Trdt unbeſtimme Schwere laſtete auf allen. Hie und da rannen eine en hernzeder Denn das Leid war ja eingezogen. Hier war ne ſchöne Blume geknickt; dort ein roſenfriſches Leben gebrochen. on ber auch da⸗ Leid zog vorbei. Es war kein eigentlicher es menſchein, der nun wieder durch die Gemächer flimmerte; aber war die Wehmut, die jetzt einzog. ‚ ſichm Wohl rannen noch einzelne Tränen hernieder; aber auch ein waches Lächeln erhellte da und dort die Züge wieder. nd das Leben trat wieder in ſein altes Recht und nahm er ſeinen Fortgang. Menſchenlos! Ed ie zagen alle drei, Freude, Leid und Wehmut forten über die hin, zogen bald in dürftige Hütten ein, bald in prunkvolle wied Paläſte, bald in weltferne Dörfer, bald in verkehrsreiche Städte und beſtimmten fortan die irdiſchen Loſe der Menſchheit. Not und Sorge. Not ging über die Erde dahin, Mißernte, Hunger, Krieg und Kälte gingen den Menſchen hart zu Leibe. Viele ſchwanden unter dem Hunger dahin. Andere ſchwankten wie Schatten durch Gaſſen und Straßen. Mißwachs auf den Feldern und Troſſe iehender Heere hatten das letzte Hälmlein zerſtört. Feuer und ampfgetöſe hatten die Grundmauern gar vieler Häuſer bloß⸗ gelegt. Heimatlos zogen darum Viele den zerſtörenden Heeren nach. Der Hunger machte ſie anhänglich an Freund und an Feind. Denn Feinde waren nun eigentlich Alle. Denn Alle zerſtörten. Auch die eigenen Heere tatens nicht anders. Das war die Not, große Not. Alle erlebten das Elend. Wenige aber nur fühlten es in ſeiner ganzen Wucht und waren darum unglücklich Jenen war es ſelbſtverſtändlich geworden. Dieſe aber fühlten es mit jeder Faſer. Sie ſpürten die Sorge, und die nagte ihnen fortwährend am Herzen. Die Sorge war ihr ſteter Begleiter, bei Tage wie auch in den wachen Stunden der Nächte. Nur wann ihr Haupt ein Plätzchen gefunden, wo es ruhen konnte, dann kam der Schlaf und führte ſie in ruhigere Gefilde. Sie ſahen dann wohl im Traum wieder ihr Haus und ihre Lieben, von denen ſie das Schickſal weggeführt. Und das war ihr Troſt. Bis die rauhe Wirklichkeit ſie wieder erweckte aus ihren Träumen und ſie mit harter Fauſt ins Leben weiterſtieß. Doch tat man's von nun an leichter. Die ſchwere Bürde war nun viel leichter geworden. Das innere Auge hatte ja neue Hoff⸗ nung erſchaut. Sonnenwende. Von Walther Lentz⸗Königsberg. Das ſind die Sturmnächte um Sonnenwend! Mit wilder Gewalt tobt durch die Forſte der entfeſſelte Wetter⸗ gott, jäh beugend die ſchweren Wipfel zur ſchauernden Erde. Weiße Schaumkronen fliehen unaufhaltſam zum verödeten Strand. Kein Mondſtrahl dringt durch geſpenſtiſch taumeinde Wolken. . iſt die Zeit der kürzer werdenden Tage und der ſtöhnenden ächte! 3 Als ob ein letzter Braus die abgemähten Felder rein fegen wollte, daß keine Aehre die bleichen Nöte des Winters erleide. Als ob Bäume und Büſche umher fühlen ſollten, daß die Zeit ihres grünenden Schmuckes vorüber. Am Wegrand kauern die Häuſer in laſtender Bangnis. Um die Im Stall reißt das Vieh an der Kette. Aber du kannſt nicht über den Hof. Du bleibſt darinnen! Des Herzens Glut hinaustragen in die Schauer der Schöpfung? Morgen iſt Tag, da leuchtet herbſtlich die Sonne! Kunſt und Wiſſen. ze Die Wiener Tanzſchule Emmy Wratſchko erläutert in einer Anzeige in dieſer Nummer ihr Programm und ihre äſtetiſchen Geſichtspunkte, die ſie als Kunſtinſtitut für Tanz und rhythmiſche Gymnaſtik vertritt. 8 Karlsruher Muſikfeſtwoche. Zur Exöffnung veranſtaltet des Landestheater am Samstag, den 24. ds. im ſtädtiſchen Konzerthaus einen Badiſchen Tondichte rabend, an dem hervorragende badiſche Komponiſten wie Guſtav Geierhaas, Friedrich Kloſe, Auguſt Richard Auguſt Kuſterer, Julius Weismann, Franz Philipp und Alfred Lorenz in ihren beſten Werken zu den Hörern ſprechen werden. Kleines Feuilleton. VBom ftomiker zum Profeſſor. In dem 5 der Aerzte⸗ kammer der Provinz Sachſen, den Aerztlichen Nachrichten, iſt fol⸗ endes zu leſen: Man hat in unſrer kranken Zeit nachgerade ver⸗ ernt, ſich über irgend etwas zu wundern; warum ſollte nicht der vormalige Varieteekomiker Otto Schleſinger von der braunſchwei⸗ giſchen Staatsregierung zum Profeſſor der Pſychotherapie ernannt werden? Wie Schleſinger zu dieſer Berufsbezeichnung gekommen iſt, iſt aus nachfolgender erſichtlich: Staatsminiſterium raunſchweig, den 9. Juni 1921. Abteilung für Volksbildung. An die Geſellſchaft zur Förderung pfychiſcher Forſchung z. Hd. des Herrn Notar Wirſtorf Nr. V. 1801. Blankenburg a. Harz. Wir haben Kenntnis genommen von Ihrer Abſicht, in Blankenburg a. Harz eine Schule für wiſſenſchaftliche Pfychotherapie zu eröffnen Einwendungen dagegen werden nicht erhoben. Wir erwarten Einſendung des Lehrplans und der Satzung der Schule. Auch gegen die Berufung des Herrn Otto Schleſinger als Lehrer an der Schule werden Einwendungen nicht erhoben. Ihrem Wunſche ſtattgebend 88 wir, daß Herr Otto Schleſinger. ge · nannt Otto Otto, in Ausübung ſeines Lehrberufes die Bezeſchnung Profeſſor der Pſychotherapie führt. 5 gez. Sepp Oerter. Wem fällt da nicht die Geſchichte ein, die zwar wahrſcheinlich erfunden aber daeraum nicht weniger reizvoll iſt, daß ſeinerzeit einem um den Titel Baumeiſter einkommenden jungen Architekten leutſelig von der damaligen Braunſchweiger Kultusminiſterin zuge⸗ Schlote heult es einen furchtbaren Tanz auf. Kaum ein Lichtſtrahl wagt ſich zitternd in Lie Dunkelheit der Nacht. rufen worden ſein ſoll:„Biſt de, Biſt de.“ Nr. 436. 4. Seite. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 8„ c 7 Wer darf von den Sparkassen Auskunft verlangen? Ueber diese vielumstrittene Frage führt in der Zeitschrift des Deutschen Sparkassenverbandes Kammergerichtsrat Dr. Martin, Berlin, folgendes aus: Als nicht der Erörterung be- dürktig setze ich den Grundsatz voraus, daß der 8 Par- kassenbeamte zur Verschwiegenheit gegenüber allen Prixatpersonen und Behörden über alles das verpflichtet ist, Was ihm dienstlich zur Kenninis gekommen ist. Grund- Sätzlich gilt das auch für die negativen Auskünfte, d. h. solche, die ergeben, daß ein Guthaben oder eine Rech- nung für eine bestimmte Person nicht besteht oder nicht be- standen hat. Das folgt schon daraus, daſ andernfalls stets aus der Ablehnung der Auskunft zu schließen Wwäre, dafi ein Guthaben oder einèe Rechnung der in der Anfrage bezeichneten Personen vorhanden ist, denn wenn ein Konto für den Be- treffenden geführt wäre oder würde, wäre ja die negative Auskunft erteilt worden. Dies Ergebnis würde in sehr vielen Fällen dem Interesse des unberechligt Anfragenden(z. B. des Gläubigers, der haben zusteht) schon genügen. Selbstverständlich kann jeder Beyollmächtigte des Konto-Inhabers für ihn Auskunft kordern, wenn die Vollmacht ihrem Inhalte nach sich auf die Wahrnehmung der Rechte des Inhabers gegenüber der Spar- kasse erstreckt. Das ist immer der Fall bei einer Vollmacht, die alle Vermögensangelegenheiten des Vollmachtgebers (Konto-Inhabers) umfaßt(Generalvollmacht). Der Inhaber oder Vorzeiger des Sparkassen- buches als solcher ist nicht berechtigt, von der Kasse irgend eine Erklärung oder Aufklärung bezüglich des Kontos, über das das Buch äusgestellt ist, zu verlangen. Die Inne- habung des Buches verleiht dem Inhaber überhaupt kein Recht. Sie bewirkt nur, daß die Kasse, mit befreiender Wir- kung gegenüber dem wahren Gläubiger, an den Inhaber zahlen darf(nicht muß!), sie gibt ihr aber nicht die Be- fugnis, den Inhaber des Buches in jeder Beziehung als Gläu- biger, als Konto-Inhaber, anzusehen. Deshalb darf ihm die Sparkasse nicht Auskunft erteilen z. B. über die Bewegung des Kontos, frühere Buchungen usw. Wie der Bevollmäch- tigte, so kann auch der gesetzliche Vertreter des Konto- Inhabers an seiner Stelle Auskunft fordern. Hierher ge- hören: der Vater als Inhaber der elterlichen Gewalt; die Mutter, wenn jhr an Stelle des Vaters oder nach seinem Tode die elterliche Gewalt zusteht; der Vormund des minderjähri- gen oder entmündigten Konto-Inhabers; sein Pfleger, wenn — Was sich aus der vorzulegenden Bestellung ergeben muſſ sein Wirkungskreis die Vermögensangelegenheiten des Konto-Inhabers umfaßt; der Beistand der Mutter, wenn ihm die Verwaltung des Vermögens des winderjährigen Konto- Inhabers übertragen worden ist. Sehr vorsichtig wird der Sparkassenbeamte sein müssen, wenn von dem einen Ehegatten über das Konto des anderen Auskunft begehrt wird. Die mannigfachen und häufig ver- Wickelten rechtlichen Beziehungen, die bei den verschiedenen Ehegüterständen zwischen den Ehegatten bestehen können, lassen es nicht zu, kurze allgemeine Regeln aufzustellen. Nur soviel sei gesagt: Die Ehefrau kann als solche, kraft Güterrechts, niemals Auskunft über die Rechte des Ehe- manns fordern. Bei Gütertrennung steht auch dem Ehemann eine solche Befugnis hinsichtlich des Kontos seiner Frau nicht zu. Leben die Ehegatten im gesetzlichen Güterstande, so wird das Becht des Ehemannes auf Auskunft über die zum eingebrachten Gut gehörenden Rechte und Ansprüche seiner Frau aus der ihm zustehenden und obllegenden Ver- Waltung hergeleitet. Dagegen hat er bezüglich des Vorbe- haltsgutes der Frau keine Rechte. Was Vorbehaltsgut ist, Wird häufig zweifelhaft sein, z. B. wenn auf ein Sparkassen- buch der Frau Arbeitsverdienst der Frau und Geld, das aus dem eingebrachten Gute stammt, angelegt worden ist. Be- steht für die Ehe eine der Gütergemeinschaften, so hat der Mann für die Gütermassen, deren Verwaltung ihm zusteht, auch das Recht auf Auskunft. Nach dem Tode des Konto-Inhabers steht das Recht auf Auskunft dem Erben zu, der sich, wenn die Erbfolge bei der Sparkasse nicht bekannt ist, durch einen gerichtlichen Erbschein ausweisen muß. Hat der Erblasser Vorerbschaft und Nacherbschaft angeordnet, so kann nur der Vorerbe Auskunft fordern, bis der Fall der Nacherbfolge eingetreten ist; von diesem Zeitpunkt an nur der Nacherbe. Ein grobes Interesse daran, ob und welche Ansprüche seinem Schuldner zustehen, hat natürlich der Gläubiger des Konto- Inhabers. Er kann aber nicht etwa schon auf Grund eines Urteils oder eines sonstigen Vollstreckungstitels die Spar- kasse um Aeußerung über das Guthaben des Schuldners an- gehen. Erst wenn er den(angeblichen) Anspruch des Schuld- ners gegen die Sparkasse für sich hat pfänden lassen, steht ihm das auf drei bestimmte Fragen beschränkte Recht aus 8 840 ZPO. zu. Während im Strafverfahren die Zustimmung oder Nichtzustimmung des Konto- Inhabers zur Auskunfts- erteflung grundsftzlich gleichgültig ist, hängt es im Zivil- prozeßverfahren grundsätzlich von seinem Einverständnisse ab, ob Auskünft gegeben werden darf. * r. Chemische Fabrik für Hüttenproduktion, Düsseldork. In der.-o..-V. Wurde beschlossen, das Aktienkapital um .5 auf 5,5 Mill.% zu erhöhen, Die neuen Aktien nehmen ah 1. Januar 1922 an der Dividende teil und werden zum Kurse von 110% an die.-G. für Industriewerte in Luzern(SchebKonzern) abgegeben, Die Kapitalserhöhung erfolgt in der Hauptsache, um wertyvolle Patente auf dem Gebiete der Elektrotechnik mit Hilfe der.-G. für Industrie- Werte auszunutzen. Aus diesem Grunde erfolgt auch die Be- gebung der Aktien an diese Gesellschaft.(Die Mehrheit der Aktien befindet sich im Besitz des Sichel-Konzerns.) Der Vorstand der Neckarkanal-.-G. Für den Vorstand der Neckarkanal-.-G. haben die Gründer Ministerial- rat Dr. Hirsch, Oberhaurat Conz, den Leiter der Neckarbau- direktion und einen Elektrowirtschaftler, der von Baden be- stimmt werden soll, vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat hat diesem Vorschlag zugestimmt. Berlin-Gubener Hutfabrik. Der Aufsichtsrat beschloß, die seinerzeit bewilligte Kapitalserhöhung jetzt durch- zuführen. Es wird eine neue Aktie auf drei alte Aktien zu 125% angeboten. Dividenden, Die Hildebrandtschen Mühlen wWerke.-G. in Bollberg bei Halle beschlof, 22½% Dividende auf die alten und 11/ auf die jungen Aktien(i. V.%%) vor- zuschlagen. Die Leipziger Spitzenfabrikation Barth u. Co. beantragt 20%(40%) Dividende. Preiserhöhung für Aexte und Beile. Der Axt- und Bellverband, Hagen i.., hat infolge der in letzler Zeii außerordentlich gestiegenen Selbstkosten sich gezwungen ge⸗ sehen, seine Verkaufspreise zu erhöhen. Um wieviel wird nicht gesagt. Verkehrsbeschränkungen. Nach Mitteilung der hiesigen Handelskammer wird aufgehoben: Annahmeverbot von Eil- und Frachtgutwagenladungen nach Hamburg Hgbf. B, Hamburg Hgbf. H, Hamburg Barmbeck, Hamburg Stern⸗ schanze, Altona und für A. Kinkel in Wilhelmsburg mit Aus- sich zur, Vorbereitung eines Pfändungs- antrages vergewissern will, ob seinem Schuldner ein Gut- den Steigerung der Devisenpreise un beste Sorten wurden erheblich über Notiz bezahlt. wie in den übrigen Märkten, auch das Angebot in Hafer Handelsblaſſ des Nannheimer Generel nahme von Bauholz, Sammelladungsgütern mit der Fracht- briefvorschrift„Hamburg Hgbf. B, Sammelschuppen, Lippelt- straße“, und Gütern für folgende Anschlußbesitzer: Alige- meine Transportgesellschaft vorm. Gondrand u. Mangili m. b..; I. D. Flügger, Meyer, Winkelmann u. Co.; Hermann C. Schmidt, Transport-.-G.(vorm. J. Haevecke) in Ham- burg Hgbf. B. Angehaltene Stückgüter dürfen weiterrollen. Das Annhahmeverbof für Eil- und Frachtstückgüter nach den Bahnhöfen in Hamburg, ferner nach Altona mull ebenfalls bestehen bleiben. Außerdem ist von der Annahmesperre für Frachtstückgut nach den besetzten Stationen des Direktions- bezirks Köln allgemein auszunehmen: Auslandsgüter sowie Saatgut und Sämereien. Die Umsatzsteuer für den Einfuhrhandel. Nach dem Ent- wWurf des neuen F soll der erste Umsatz nach der Einfuhr(aus dem gebundenen Verkehr) nicht mehr umsatzsteuerfrei sein. Wie uns von kompetenter Seite ver- sichert wird, dürfte diese schärfere Erfassung der Umsatz- steuer technisch undurchführbar sein. Der Einfuhrhandel Würde sich in Zukunft auf den Handel von Konossements mit geringfügigen Warenmengen einstellen oder sich mit Konos- sement-Teilscheinen behelfen. Hierdurch wird der Inlands- nändler zum Einführenden und beansprucht für seine Lager. räume den Vorzug des gebundenen Lagers. Die Zollkontrolle (Buchkontrolle oder Mitverschluß) ermöglicht ihm bei den kommenden erhöhten Zöllen einen willkommenen Zollkredit in Anspruch zu nehmen; ferner macht der Inlandshändler mit demCharakter des Einführenden die Umsatzsteuer illusorisch. Die General- Zolldirektionen stoßen durch Anträge auf ge⸗ bundene Läger auf unüberwindliche Schwierigkeiten, und zwar in allen Städten. In Hamburg z. B. in der Zollinstadt, sind nicht nur einzelne getrennt liegende Lagerböden zu überwachen, sondern Häuserblocks und Straßenzüge werden mit Waren aller Art belegt. Die Quartiersleute, Spediteure, Lagerhalter und Privatläger müssen aus Gründen der Kon- kurrenz sich auf ein gebundenes Lager umstellen. Diese gleichen wirtschaftlichen Verhältnisse wie in Hamburg sind ebenfalls in Berlin, Bremen, Lübeck, wie in allen anderen größeren Städten des Reiches vorhanden. Hieraus ergibt sich für die General-Zolldirektionen eine Kontrollarbeit, welche undurchführbar ist. Devisenmarkl. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 20. Sept.(Drahtb.) Am Devis enmarkt waren die Preise vorwiegend fester, ließen aber im Verlaufe eine schwächere Tendenz erkennen. Rumänien hatten bei regerer Nachfrage einen höheren Kurs, ca. 104—103½, aufzuweisen. Die Preisbewegung blieb weiterhin schwankend. Die amtlichen Notie: ungen konnten sich nicht voll behaupten. Newyork schwächte sich ab. Die Umsätze blieben bescheiden. Sehr fest stellte sich Helsingfors, 156. Im Frühverkehr wur⸗ Frankfurter Notenmarkt vom 20. Septembor. Seld Belet gold Briet Amerlkanische Reten. 103.35 104.15 Oesterr,-Ungar., alte—.——.— 733.58 738.50 florwegisones—.— Beiglsoe Sohwedisohe Däntecge 158g 80 1601.50 Jomänfsonss.102.50 705.50 Engllegbs 48.— 365 Sdanlsone—.——.— Französisehe Schwelzer 1788.50 1791.50 0 „25„4„ 53 308.— 369.— 2 7366.50 „3553„„„ Rolländlsodde Itallenisobe.38.50 44f. 0Tescheoho-Slovak. 121.50 122.60 VLesterrelch abgest..95.28[ Ungarische 16,75 290.25 Tendenz: Nach leichten Schwankungen vorwiegend fester. Berliner Devisen. Amtiloh 19. Septemo. 20. Septemb 19. Soptemb. 20 Septemb. geld Srlef deld J Brlef deld Briet geid Brlet Holland 6191.808199.20 5 3313.35 Rem Vorkſ 101.84 101.87 105.39 106.81 Arüasel. 721.75 723.25 741 75 713.25 Paris. 33.75 735.2 749.25 750.75 Obeistlanla 1296.20128.801918.65 1321.3 Sohwelz 1768.20 f771.80 1625.65 1829. 35 eeeee 1786.80 f1083. 101688.80 Spanlen 333.65 1336.35 378.80 1381.0 8 Stockholm 2210. 14.75277.70 2282.30 Oe st. Ung.]———.—.—.— Helsingstor 144.85 145.1 154.80 155,20 Wien abh] 10.48] 10.52.83.87 tallen,. 427.05 427.95 444.5 445.45 Frag.121.35 121.68 123.60 London„ 379.60 360.40. 391,60 392, 40 sudapest] 19.13] 19.17] 18.83 158.97 Frankfurt, 20. Sept. Drahtb.) Heute bleibt die Effekten- börse geschlossen. Waren und Härkte. Vom Chemikalienmarkt. m. Mannheim, 20. Sept. Bei fester Tendenz, her vorgerufen durch das schwache Angebot und durch die Festigkeit am Devisenmarkt, konnten die Preise weiter anzieken. Ein lebhafteres Geschäft ist aber nicht zu registrieren. Die Um- sätze bleiben vielmehr auf Deckungen des notwendigsten Be- darfs beschränkt. Für Harz span, in Fässern von—400 kg bei einer Tara von 6% stellten sich die Preise je nach Type auf 805—850 4 und für französisches Harz in Originalfässern auf 723 bis 726 A ab Lager Ludwigshafen a. Rh. Terpenlinöl-Ersatz war zu 875 1 eCl. Verpackung ab Lager Mannheim am Markte, Wogegen die Forderungen für amerikanisches Terpentinöl in Holzfässern, 17% Tara, ab hiesigem Lager auf 2550 A lau- teten. Chlorkalium, 53%, blieb incl. Verpackung zu 125„ ab Lager Mannheim erhältlich. Ferner waren angeboten: Chrom- alaun, krist. handelsübliche Ware, excl. Verpackung zu 700 4, Kali-Alaunkristallmehl, grob krist., ersfklassiges Fabrikat, tech. eisenfrei, B/N., incl. Verpackung zu 270, Brocken- schwefel Ia. incl. Verpackung zu 374—376%, Buchenholzteer in Leiheisenfässern zu 80, Glycerin weiß, doppelt dest., 28 Gr. Be,, D. A. B. 5, 1,25 spez. Gew., excl. Verpackung zu 3300&A, Natr. bicarbonat, Original-Tara, incl. Verpackung in Fassern enthaltend etwa—400 kg, zu 160, Kupfervitriol, 98/99%, groß krist., Original-Tara, incl. Fal zu 745& die 100 kg ab Lager Mannheim. Sehr gefragt bleibt auch Queck-⸗ silber, das in handelsüblicher Ware excl. Leiheisenflaschen, die mit 50 pro Stück bereechnet Werden, zu 120 A per Kilo gegen netto Kassa ab Lager Mannheim angeboten wird. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 20. Sept.(Drahtb.) Infolge der erneut einsetzen- der höhé(ren amerika- e Tendenz auf allen Gebieten Für Weizen lagen verschie- nischen Notierungen war des Produktenverkehrs fest. dentlich Kauf. und Deckungsaufträge vor und für Roggen bestand Nachfrage, besonders aus Hannover. Wegen all- seitigen Begehrens lagen die Gers te preise—. 4 81 abwartend verhielt, so war auch die Stimmung für diesen Artikel fest; ebenso wurden für Mais höhere Preise durch- gesetzt. Für Weizenmehl, Oelkuchen und Hülsenfrüchte 1240 Die Preise bewegten sich im Rahmen von 6300—7000 Niarkt Reichsbankausweis vom 15. Septembe Weitere Zunahme des Zahlungsmittelumlaufs um 067 4 89,2 Milliarden A. Der Ausweis läßt das um die Monatsmitte übliche steigen der Anlageziffern erkennen. Die 1 1 Kapftalanlage ist um 6613,4 Mill. 4 auf 88 35521 Nil, die bankmällige Deckung für sich allein um 6 609,7 M chten auf 88075.8 Mill. angewachsen. Da die beansppgenfen Kreditbeträge zum größeren Teil der Bank auf den der frem den Gelder belassen blieben, zeigen auch d. Konten eine Zunahme, nämlich um 4 796,3 Mill.& auf 1455. Mil 4 Die ungünstige Gestaltung des Zahlunthe mittelumlaufs hat sich in der zweiten Se tember chres kortgesetzt. Während in der Vergleichszeit des Voria in 4,6 Mill.„ an Banknoten und Darlehenskassenscheindntz- die Kassen der Bank zurückflossen, sind in der Berien woche 671, Mill.& an beiden Geldzeichen zusammen neueg den Verkehr gegeben worden. Im einzelnen hat sich 1 Banknotenumiauf um 742.2 Mill.& auf 81 409, Milt erhöht; der Umlauf an Darlehenskassen scheinn ist infolge von Rückflüssen aus dem Verkehr 71 Mill.& auf 7721,8 Mill. 4 zurückgegangen. 10 Bei den Darlehenskassen waren von neuem 5 lehensrückzahlungen zu beobachten. Die summe der 675 stehenden Darlehen hat sich um 685,2 Mill. auf 10 262, l. lionen„ vermindert, sodaß ein dieser Ermäßigung der sprechender Betrag an Darlehenskassenscheinen von ar· Reichsbank an die Darlehenskassen zurückzuliefern. 8. Demgemäß weist der Bestand der Reichsbank an Darlenact⸗ kassenscheinen unter Berücksichtigung der erwähnten 5 flüsse eine Abnahme um 614,5 Mill.& auf 2 420,2 Mill. 4. Vermögen(in 1000 Hark) 6hen e ſegen dle Vornochg orwoche 7² ketallbestand.. 1040888 71 ecbselu. Schecke 1935 P + 6857 20 darunter Goid. 1023707 1glsk. Sohatranw. 87 040 186 65“ 750 Relohs- u. Dariehens- Lombarddarlehen 19 950 ,7 295/ Kassen-Sohelne. 2505156— 613880 Wertpapierhestand. 288 353 4½ 20555 oten ander. Banken 5769. 692 Sonstiges Vermögen 5735503— Verbindllohkelten. 61407 Srupdkapftal.. 180000 cumer.] J Relohs-.Staatsgth. à 690 252 1+ 306% Rücklagen 121413(unver.) Privatguthaben. 10623 903 216 411 Notenumlauf... 61489 690 ,. 742 184 Sonst. Verbindliohk. 1 557 722 + 1* Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) cht Auch in der letzten Woche war das Geschäft einer lags- Wechselvollen Tendenz unterworfen. Während am Montee, markt die Preise bei ruhigem Einkauf noch fest 1 ge⸗ machte sich gegen Wochenmitte mehr und mehr eing nl- drückte Stimmung bemerkbar, die auch die Preise, nan ſen, ich für die am meisten gehandelten fränkischen Landho age um einige hundert Mark zurückwarf. Auch die Nac plie⸗ den folgende Kurse genannt: London 394(amtlich 39276. Parss 250(740), Brüssel 240(51, Nesvork. 10h57(670 Hol. FSFCFFFFFCFCC land 3330(3330), Schweiz 1820(1807), Italien 445(436). woche überhaupt nur langsam. Die eeee vernnglg sich den Forderungen der Eigner gegenüber recht vorsichlt⸗ Amtllob rrer.. dergemg. Daeen eenn enltan aber—92 ere. Preise, Die 430 rlet geld Brlef gold Srief Gdeld Briet I 1500 kuhren vom Lande betrugen in der letzten Woche 1- Ballen und ebenfalls 1500 mit der Bahn, der Ums a f, Zeiglen716.20 717.90 Sohweden. 2177.80 2192.20 3⁰ ich 1 7 Preise London 378.10 378.80 331. Helslagfors] 138.30 133 70 reichte ungefähr 2100 Ballen. Die zuletzt gezahlten für Paris 728.20 729.80 Rew vork 101.15 107.325 Peogern für Markt- und Gebirgshopfen von 61 A5 1 e 128 10 127.f0 fle e ee este Gebirgshopfen bis 7000 4, Hallertauer 6000—7200, banien f388.60 fl35.40 f888.60.40PD.-Nest.abg. 0 5— Ue. 25 rima Halien. 429.50 430.50 435.50 48.50 Zufepest19.43 18.52 Spalter Landhopfen bis 7300 und für einige Säche P Kt- Hänmarkſt785 70 f769.30 838.20 84.80 Prag 11203.6 121.20 ettnanger bis 7500. Bei Wochenschluß nofierten M4ge⸗ hopfen prima 6000—8400&, mittel 5500.—5800 4 fen birgshopfen 6500—6700, Spalter Siegelhobigel 2200 7400, Hallertauer prima 6600—7000„, fr l. 600056500 4, Hallertaugr Siegel 7200.7400% W Wer temberger prima 6700—7300 4, mittel 6000—6500.4 Jae Markt belebte sich zu Wochenschluß wieder mehr, auch un⸗ Stimmung wurde wieder fester, doch blieben die Preise verändert. den Die Hopfenernte ist beendet und lieferte in er- meisten Anbauorten ein recht schönes Produkt. Wie nlagen Warten war, ist die Quantität in der Mehrzahl der Anlath- nur mittelmäßlig ausgefallen. Drahtanlagen brachten 5 weg dessere und reichlichere Erträgnisse als Stangen. ſier in den Anbaugebieten, namentlich. dle un⸗ Holledau und in Württemberg, geht flott vorwärts und die Die verkauſten Vorräte schwinden immer mehr zusammen. Preise bewegen sich wieder in steigender Richtung- Tagen Aur dem Saazer Markt hat in den letzten acht cl trotz ausgesprochener Ruhe der Einkauf nicht ausr und haben trotz wiederholter Steigerungen am Nürnberger letaten sich nicht geändert. Ein besonderes Merkmal der ch Zeit ist ein ſebhafteres Interesse an 1920er Hopfen, die 300 Kt. bar für inlandische Peckungskäufe gesucht und mit 5501 gur bezahlt wurden.— Von den westlichen Märkten lieg 45⁰ eine Meldung aus Brüssel vor, woselbst für neue Hopfqt 51 bis 475 Frs. gefordert und bezahlt wurden. Der Mar dort noch ruhig. Schätzung der Hopfen-Welternte. Nürs- Der Deutsche Hopfenbau-Verein in ng den berg veröffentlicht soeben seine diesjährige Schatanr e Wie Hopfen-Welternte, die sich im Vergleich zum Vorja kolgt stellt: 1920 192¹ Deutschlanga. 120 000 zr. 3000 Eir. Tschecho-Slowakei„ 105 000 Etr. 8 Litr Südslawien 12000 Ztr. 16000 2tr Deutsch-Oesterreich 2000 Ztr. 1900 Ztr. Rumaänien 2000 Ztr. 100⁰ Ztr Belgien JV 16 000 Ztr Frankreich mit Elsal. 90000 Zir. 40 000 2tr. Folen 49 Zir. 000 Zir. England„ 283000 Ztr. 200 000 2ir Amerika„„„ ˙„„ 350000 Ztr. 300 000 Atr Australen 20000 Ztr. 19000 zusammen 1 U82 000 Ztr. 725 000 Jt Es wäre mit einer Welternte von 725 000 Zentnef von rechnen. Dieser Summe steht aber ein Weltpecetgetie rund 1 000 000 Zentnern Festentbef so daß ein Nn diesen von rund 300 000 Zentner besteht. eutschland hat! ie Bran Jahr eins Ernte von 75 000 Zentnern, welcher, Mie 120 industrie selbst angab, ein Bedarf von 110 000 bi Zentnern gegenübersteht. tall elg Vom deutschen Metallmarkt.(Wochenbericht aer n gandel.-., Berlin) Pie Aufwärisbesregung der gerichte Devisen setzte sich in der heute zu Ende gehenden tigte all woche in unverändert starkem Maße fort und 7lleran dem Metallmarkt eine weitere Wwesentliche dieser Tal⸗ selzungsämtlicher Preise. Angesichte dierögerem sache kaufte auch der Konsum nach wie vor 101 Phalt 1 Maße, sodaß das Geschäft węiter außerordentlich Ende ſer wWesen ist. Auch heute macht sich wieder 2 75 ch b Woche eine kleinere Zurückhaltung bemerkbar, gesproc en die Grundtendenz des Marktes nach wie vor e 15 kest. Auch der Altmetallmarkt verkehrte eumetallef — sowie für Futtermittel blieb die Geschäfts- und Preislage im großen und-ganzen unverändert. sehr fester Haltung. Der Konsum kaufte wle in N n Bedef grönere Ouantitäten und deckte sich für seine 255 weſter ein. 43 4 —— ereeeeere.. — n e n „„„——— —F7 0 — men die Dietestug, den 20. September 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 435. Welt der Te chnrk Das fuswuchten raſch⸗ umlaufender Iaſchinenteile. Das Beſtreben, aus Maſchinen aller Art bei kleinſtem Raum⸗ und Materialbedarf die größte Leiſtung herauszu⸗ Een, führt notwendig zur höchſtmöglichen Steigerung der rehzahl. Damit aber ergibt ſich zugleich die Notwendig⸗ keit einer ſorgfältigen Auswuchtung. Dieſe beſteht in der Beſeitigung aller Kräfte, welche durch Fehler in der Maſſenverteilung eines umlaufenden Körpers verurſacht wer⸗ den. Sie wird bekanntlich in der Art ausgeführt, daß an ge⸗ eigneten Stellen des auszuwuchtenden Körpers nach Bedarf aterial zugegeben oder abgenommen wird. Einer un⸗ gleichen Maſſenverteilung vermag ſelbſt das genaueſte Her⸗ tellungsverfahren nicht vorzubeugen, weil nämlich das Ge⸗ ge des Materials ſtets mehr oder weniger ungleichartig be⸗ ſchaffen iſt. Kommt nun ein nicht ausgewuchteter Körper in rehung, dann entſtehen freie Fliehkräfte, welche zu⸗ nächſt Vibrationen verurſachen. Dieſe aber haben ſtö⸗ rende Geräuſche, erhöhten Arbeitsbedarf und frühzeitigen Lagerverſchleiß zur Folge. Solange nun die Drehzahlen in mäßigen Grenzen verbleiben, ſind die er⸗ wähnten Störungen noch erträglich. Dagegen können ſi ſich bei hohen Drehzahlen dermaßen verſchlimmern, daß für die Sicherheit der Bedienungsmannſchaft gefürchtet werden muß. Selbſtredend ging man den Störungserſcheinungen ſofort nach ihrem Bekanntwerden zu Leibe. Man nahm ſich jedoch nicht ie Mühe, in die Theorie der„Unbalanz“ einzudringen, ſon⸗ dern begnügte ſich vielmehr mit ſogen. empiriſchen Methoden. Dieſe waren zudem meiſt das Geheimnis von„Spezialiſten“. Auf jeden erforderten ſie einen unverhältnismäßigen Auf⸗ wand an Zeit und Geld, ſo daß ihre Anwendung bei billigen aſchinen unterbleiben mußte. Aber auch bei koſtſpieligen Stücken, wo ſie ſich eher rechtfertigen ließen, geſtalteten ſie ſich ungemein langwierig. So war es z. B. Regel, daß die Aus⸗ wuchtung eines Dynamo⸗Ankers von einigen Tonnen Gewicht vierzehn Tage dauerte. Ja es gab Fälle, in denen mit einer — 5 von vier Wochen und noch mehr gerechnet werden e. Dieſe auf die Dauer unhaltbaren Zuſtände veranlaßten en Dr. Ing. Lawaczeck, eine Verbeſſerung des Auswuch⸗ ngsverfahrens zu erſinnen. Im Jahre 1912 trat er denn auch mit einer gänzlich neuartigen Methode auf den Plan, die nur den einen Uebelſtand aufwies, daß ſie vom Arbeiter eine Frwiſſe Fertigkeit im Rechnen vorausſetzte. Das aber war rund genug, den Eingang in die Praxis zu verſchließen. Erſt durch die Mitarbeit Dr. Ing. Heymanns kam in der olge eine werkſtattmäßige Maſchine zuſtande, welche 9— echnung vermied und ſich nun auch raſch einbürgerte. it der Auswuchtmaſchine„Syſtem awaczeck⸗Hey⸗ mann““) laſſen ſich alle Arten von ſchnellumlaufenden Ma⸗ ſchinenteilen nach einem einheitlichen Rezept in der denkbar einfachſten Weiſe ausgleichen. Jeder, dem das Verfahren ein⸗ mal vorgeführt wurde, vermag es ohne weiteres anzuwenden. iſt für ihn unnötig, eine theoretiſ Begründung zu wiſſen. Glückhaftes Probieren iſt hier völlig ausgeſchaltet, die — der Auswuchtung kann voraus veranſchlagt rden. 8 2 Bild 1 zeigt eine ſchematiſche Anordnung der weſentlichen Tele. Der Prüftörper P iſt in kugelgelenkförmigen Lagern 1 und.2 drehbar, die auf vertikal geſtellten Blattfedern F1 55 E2 ſitzen. Beim Umlaufen des nicht ausgewuchteten rüftörpers ſchwingen die Lager wagrecht hin und her. 2 7. — 5 — D.— wiete Pendelbewegung nun kann durch Feſtſtellen der wager tri els S§ unterbunden werden. Den An⸗ ſched des Prüfkörpers beſorgt ein Elektromotor E unter Zwi⸗ 0 altung der Zahnräder 21 und 22. Mit dem Hand⸗ el H kann das Zahnrad 22 verſchoben und dadurch der Latrieb ausgerückt werden. Denken wir uns zunächſt beide de ger Aitdeper und den Elektromotor in Einwirkung auf 5 Prüfkörper. Nachdem eine beſtimmte Umdrehungszahl freiicht iſt, werden der Antrieb ausgerückt und das Lager L2 ſrigegeben, während I1 eingeſpannt bleibt. Was muß nun Pattelen? Der Prüfkörper wird das ancher.2 in wagrechte ungen verſezen. Während des Auslaufes kom⸗ che e Schwingungen durch eine beſtimmte Zone, in wel⸗ ſig ihr Taktmaß mit der igenſchwinſungedenn der Blatt⸗ F2 deckt. Das aber muß notwendig zu einer heftigen da ſtärkung der Lagerſchwingungen führen. Man ſpricht Stir von der ſogen. Reſonanzſchwingung. Auf den 0 des Prüfkörpers ſind Diagrammköpfe D1 und D2 welelett. Sie enthalten kreisförmige Papierſcheiben, gegen könche die feſtſtehenden Schreibſtifte s1 und s2 geführt werden Schre In unſerem Falle wird nun entſprechend der auſzeichtene des 1—15— 7 enen en, wie es in als ſchwarze e erkennbar eeeee chwarz G. een Maſchine von der Firma Cart Schenck „b.., Darmſtadt. iſt. Die Richtung 1 des größten Ausſchlages bedeutet aber nicht etwa auch die Richtung der Unbalanze. dieſe eilt viel⸗ mehr, wie ſich übrigens rechneriſch erweiſen läßt, dem größten Ausſchlag ſtets um 90 vor. Sie käme demnach auf die Linie II zu liegen. Um nun dieſe Richtung II bequem und genauer zu finden, wendet man zweckmäßig folgendes Ver⸗ fahren an. Man nimmt nach Beendigung des erſten Auslaufs einen zweiten, jedoch mit entgegengeſetztem Drehſinn vor. Auf dem Diagrammkopf entſteht dadurch ein weiteres Diagramm von der geſtrichelten Form(Bild). Jetzt braucht man nur die Symmetriachſe der beiden Diagramme zu ziehen und hat damit die geſuchte Richtung II. Nach Anbringung eines ent⸗ ſprechenden Ausgleichsgewichtes kann man an einem Schwingungsme ſſer, welcher die Pendelbewegung des Lagers L2 in vergrößertem Maßſtabe aufgezeichnet erkennen, 1 ob die Auswuchtung gelungen iſt. Nötigen⸗ falls ändert man das Ausgleichsgewicht entſprechend und prüft nochmals nach. Hat man ſo die dem Lager.2 zugekehrte Seite des Prüfkörpers ausgewuchtet, dann wird das ganze Verfahren für das Lager L1 in der gleichen Weiſe durch⸗ geführt. Zu dieſem Zwecke wird Lager.2 feſtgeſtellt und dafür Lager Li freigegeben. In den meiſten Fällen wird es nötig ſein, hierauf nochmals die Seite L2 und ſodann.1 nach⸗ uprüfen, da reſtliche Unbalanzen zurückgeblieben ſein können. ſt die Auswuchtung richtig e dann muß der Prüfkörper bei beiderſeits loſen Lagern erſchütterungsfrei laufen. Zum Schluß werden alle Aufzeichnungen der Meß⸗ inſtrumente abgeſtempelt und einregiſtriert, ſo daß noch nach Jahren z. B. vor Gericht nachgewieſen werden kann, mit welcher Genauigkeit ausgewuchtet worden iſt. Rp. Weicheiſen. Vor kurzer Zeit noch ſchenkte man in der Technik dem 93 545 8 reinen Eiſen ſo gut wie keine Aufmerkſamkeit. nd das hatte auch ſeine berechtigten Gründe. Die Koſten für die Erzeugung des Reineiſens beliefen ſich ſo hoch, daß ſie in keinem Verhältnis zu den erzielten Eigenſchaften ſtanden. Der⸗ artiges Eiſen iſt nämlich überaus weich und hat eine nur ge⸗ ringe Feſtigkeit. Es eignet ſich ſomit nicht beſonders zum tech⸗ michen Tatſächlich wurde es faſt ausſchließlich für chemiſche und mediziniſche Zwecke benützt und deshalb auch in Form eines ſeinen Pulvers hergeſtellt, wie es hier am brauch⸗ Eiſnn 19 Man gewann es durch Reduktion von reinem iſenoxyd. In der Folge nun gelang es, durch Elektrolyſe Plat⸗ ten von entſprechender Stärke herzuſtellen. An dieſen konnte beobachtet werden, daß das Elektrolyteiſen beſſere magnetiſche Eigenſchaften aufweiſt, als irgend ein anderes unlegiertes Eiſen Damit eröffnete ſich dem erſteren ein neues und aus⸗ ichtsreiches Anwendungsgebiet, nämlich in der Elektrotechnik. ber auch in anderen Zweigen der Technik konnte 0 das Elektrolyteiſen Eingang verſchaffen. So berichtete eine Geſell⸗ ſchaft„Le fer“ in Grenoble, daß ſie aus dieſem Materiale Rohre von großem Durchmeſſer herſtelle und zwar zu wettbewerbs⸗ baß aſe Preiſen. Letzteres war ihr dadurch möglich gemacht, aß ſie billige elektriſche Energie zur Verfügung hatte. Im allgemeinen aber waren die See für Elektrolyt⸗ 5 ſo hohe, daß dieſes nicht mik weichem Flußeiſen wetteifern onnte. Im Verlauf des Weltkrieges wurde bei uns das Kupfer in bedenklichem Maße knapp, ſodaß man nach einem geeig⸗ neten Erſatz Umſchau halten mußte. Einen ſolchen nun fand man, wenigſtens für gewiſſe Zwecke, im Elektrolnyteiſen. So bewährte ſich beiſpielsweiſe bei Geſchoßführungsringen, welche bekanntlich möglichſt weich ſein müſſen, geglühtes Elektrolyt⸗ eiſen recht gut, während das gewöhniiche weiche Flußeiſen glatt verfagte. Trotz dieſer wertvollen Erkenntnis aber Aiſchen man ſich immer noch in einer Notlage. Die elektrolytiſchen Verfahren vermochten nämlich nicht die benötigte Menge aufzu⸗ bringen. Auch ſtellte ſich der Preis des Produktes viel Rerſuc Da machte denn die Firma Krupp in Eſſen den Verſuch, hochgradig reines Eiſen im Siemens⸗Martin⸗Ofen herzuſtellen. Und ſiehe da, der Verſuch glückte. Nachdem man ſo der augenblicklichen Sorge enthoben war, konnte man weiter daran denken, das billige Weicheiſen auch dort einzu⸗ führen, wo bislang nur Kupfer als zuläſſig gegolten hatte. Ein ſolches Anwendungsgebiet iſt die Lokomotiv⸗ ee Eiſerne Feuerbüchſen ſind an ſich nichts eues. In Amerika baut man ſie ſchon ſeit einer Reihe von Jahren und auch wir haben ſie während des Krieges an vielen Lokomotiven verwendet. Der Mangel an Kupfer hatte uns dazu genötigt. Unſer Bauſtoff war weiches Flußeiſen, welche⸗ man vielfach vor dem Einbau noch vergütete. Die Praxis hat nun gezeigt, daß derartige eiſerne Feuerbüchſen eine geringere Lebensdauex hatten als kupferne, indem die erſteren uſe zur Rißbildung neigten. Und das iſt auch ſehr verſtändlich, wenn man bedenkt, daß die Feuerbüchſe mit Temperaturen bis zu 1500 Grad enthält, während ſie außen von Waſſer beſpült wird, welches nicht über 200 Grad hinaus⸗ kommt. Das Blech muß ſich alſo an der Innenſeite weſentlich dehnen als in ſeiner äußeren Oberfläche, es„arbeitet“ ort in höherem Maße als hier. Obgleich nun Kupfer unter gleichen Temperaturverhältniſſen rund 50 v. H. mehr Wärme⸗ ausdehnung 9 85 als Eiſen, ſo leitet jenes dafür die Wärme etwa 8mal beſſer, eine Eigenſchaft, welche beim Eiſen durch keinerlei Aenderung in der Zuſammenſetzung ver⸗ beſſert werden kann. Feſt ſteht, daß die mechaniſche Bean⸗ ſpruchung bei Feuerbüchſen über die Elaſtizitätsgrenzen hinausgeht und infolgedeſſen bleibende Formveränderungen zur Folge hat. Daran hat bisher keine Vervollkommnung der onſtruktion etwas zu ändern vermocht. Deshalb iſt es Auf⸗ Das von Krupp hergeſtellte Sonderweicheiſen nun hat bei den verſchiedenartigſten Biege⸗ und Schlagproben eine weitgehende Annäherung an die Eigenſchaften des Kupfers gezeigt. Da es für die Verarbeitung ſowohl, wie für die Vor⸗ nahme von Reparaturen an ſchadhaft gewordenen Feuer⸗ büchſen wichtig iſt, das Feuerbüchſenblech gut ſchweißen zu können, hat man auch dahingehende Verſuche angeſtellt. Dabei erwies ſich eine durch das bekannte Azetylen⸗Sauerſtoff⸗Ver⸗ fahren hergeſtellte Schweißſtelle widerſtandsfähiger als das geſunde Material. Bemerkenswert iſt, daß das Weicheiſen bei einer e über die Elaſttzitätsgrenze hinaus ſeine Zähigkeit verliert und ſpröde wird. Die vordem mit freiem Auge nicht ſichtbar geweſenen feinen Eiſenkryſtalle formen ſich nämlich zu einem mehr oder weniger grob⸗ kryſtalliſchen Gefüge um, welches eine erhöhte Spaltbarkeit beſitzt. Es iſt nun möglich, ein derart verſchlechtertes Eiſen wieder zu veredeln, indem man es erhitzt. Solange man aber unterhalb 900 Grad verbleibt, ändert ſich an der groben Struktur nichts. Erſt wenn dieſe Temperaturgrenze über⸗ ſchritten wird, löſen ſich die groben Kryſtalle plötzlich wieder in den urſprünglich feinen Zuſtand auf. Daraus ergibt ſich, daß es von beſonderer Wichtigkeit iſt, dem Material eine richtige Wärmebehandlung angedeihen zu laſſen. Rp. Ein neuer höchſtſtromſchalter. Jede elektriſche Leitu jede elektriſche Lampe, jeder Motor u. ſ. f. müſſen gegen unzuläſſig hohe Belaſtung geſchützt ſein. Wo es ſich um geringe Stromſtärken handelt und wo mit Ueberbekaſtun⸗ gen ſeltener gerechnet zu werden braucht, da iſt die bekannte Schmelzſicherung am Platze. In den ürbigen Fällen empfiehlt es ſich, einen Höchſtſtromſchalter oder wie man auch ſagt Maximalautomaten anzuwenden. Er iſt der Schmelzſiche⸗ rung gegenüber inſofern im Vorteil, als man durch ihn an Material und damit an Wiederherſtellungskoſten ſpart. Eine angenehme Eigenſchaft des Automaten iſt ferner, daß mit ihm der einmal unter⸗ brochene Strom weſentlich raſcher geſchloſſen werden kann, als es durch Auswechſeln einer Schmelzſicherung der Fall wäre. Daß freilich ein ſolcher Höchſtſtromſchalter in der Anſchaffung teurer zu ſtehen kommt, als eine Schmelzſicherung, braucht nicht beſonderz hervorgehoben zu werden. Was an Höchſtſtromſchaltern bisher bekannt geworden iſt, arbeitet nach dem gleichen Grundprinzip. Ein Kontakthebel, welchen ein Gewicht oder eine Feder auszuſchalten ſucht, wird durch eine Klinke in der eingeſchalteten Stellung feſtgehalten. Der Hauptſtrom durchfließt die Spulenwindungen eines Elektromagneten. Sobald der Strom den zuläſſigen Wert überſchreitet, löſt der Elektromagnet die erwähnte Klinke, worauf der freigewordene Kontakthebel in die Ausſchaltſtellung ſpringt. Dieſen herkömmlichen Automaten haften verſchiedene grund⸗ ſätzliche Uebelſtände an. Die Ausſchaltkraft(Gewicht oder Feder) muß die ſtark ver⸗ änderliche Kontaktreibung überwinden. Wenn dieſe, was leicht möglich iſt, durch Brandſtellen zu groß wird, dann kann der Schalter ſelbſt bei direktem Kurzſchluß nicht auslöſen. Weiter haben dieſe Höchſtſtromſchalter den Nachteil eines ver⸗ tnismäßig großen Schaltverzuges d. h. ſie ſchalten einen Kurz⸗ chluß nicht weſentlich raſcher ab als den normalen Strom. Dies aber macht ſie für gewiſſe Anwendungsgebiete völlig ungeeignet. Endlich iſt es unangenehm und vielfach ſogar gefährlich, daß der Höchſtſtromſchalter nach erfolgtem Unterbrechen von Hand wieder eingelegt werden muß. Und ſelbſt, wenn dieſes Wiedereinſegen durch einen beſonderen Schaltmagneten ausgeführt wird, bedeutet es immer noch einen gewi Zeſtverluſt. e ee aelte gonetze Aerontaln ee, Leeee e, 0 esgeue 8 5 418 EUN 105 9*3 2. N E.. 4 Apelonb- 7 15— Alle dieſe nun vermeidet ein neuer Höchſtſtromſchalter, den die bekannte Firma Friedrich Krupp.⸗G. in Eſſen auf den Markt bringt. Seine Wirkungsweiſe wird aus vor⸗ ſtehender Schaltſkizze ohne weiteres klar. Eine Feder hält normaler⸗ meiſe die aus Kupfer beſtehenden Kontaktflächen geſchloſſen. Der vom Hauptſtrom erregte Zugmagnet nun reißt, ſobald die Strom⸗ ſtärke den eingeſtellten Wert überſchreitet, die Kontakte auseinander. An der Unterbrechungsſtelle herrſcht alsdann die volle Netzſpanauag. Dieſe erregt jetzt die bisher ſtromlos geweſene Spannungsſpule, welche den Magnetanker in der zurückgezogenen Stellung weiterhin feſthält. Die Kontakte bleiben alſo ſolange geöffnet, bis die Leitung an irgend einer anderen Stelle abgeſchaltet wird. Dann erſt gibt die ſtromlos gewordene Spannungsſpule den Magnetanker frei, die Kontakte können ſich unter dem Einfluß der Feder ſchließen und der Apparat iſt zu neuer Arbeit bereit. Während des Ausſchaltens entſteht notwendig zwiſchen den Kontaktflächen ein Lichtbogen. Er erzeugt durch Erwärmung der ihn umgebenden Luft eine aufwärts gerichtete Luftſtrömung, welche ihn nach den Funkenhörnern hin⸗ treibt. Dabei wird der Lichtbogen immer länger, bis er ſchließlich verliſcht. Beſchleuntgt wird dieſer Vorgang durch eine ſog. Blas⸗ ſpule, welche im Hauptſtromkreis liegt und mit ihren Kraftlinien den Lichtbogen gleichfalls nach oben drängt. Ein beſonderer Hand⸗ ausſchalter ermöglicht es, die Kontakte mechaniſch zu öffnen bezw. im geöffneten Zuſtande feſtzuſtellen. Der Krupp'ſche Höchſtſtromſchalter arbeitet mit umſo geringerem Schaltverzug, ſe höher die Stroinſtärke anwächſt. Weiter läßt er ſich durch keinerlei äußeren Eingriff wirkungslos machen. Hat er ausgelöſt, dann kann er nur durch Unterbrechung des Stromkreiſes an einer andern Stelle(3. B. bei der Straßenbahn mittels des ahrſchalters) wieder eingeſchaltet werden. Ein Handgriff zum ledereinlegen iſt nicht nötig. Dadurch werden mechaniſche Kompfi⸗ katlonen, wie ſie die gewöhnlichen Automaten zur Vermeidnug von Mißbrauch nötig haben, überflüſſig. Die Varzüge des neuen Höchſtſtromſchalters kommen am beſten in ſog. rauhen Berrieben zur Geltung. Hierher zählen: Straßen⸗ bahnen, Grubenbahnen, Kranantagen und dergl. In ſolchen Fällen würde nämlich die jedesmalige Betriebsunterbrechung beim Aus⸗ ſchalten, wie ſie ein gewönhlicher Maximalautomat nach ſich zieht, recht ſtörend empfunden werden. Von großem Werts iſt der neue Automat auch überall dort, wo nur ungeſchultes Perſonal zur Ver⸗ fügung ſteht. So zwingt er beiſpielsweiſe zu richtiger Bedienung des Kontrollers, da er nicht wirkungslos gemacht werden kann. Auch verhütet er eine Beſchädigung der Motoren infokge Ueber⸗ abe der Metallurgie, das Material u. zw. namentlich in ſeneh Bereich oberhalb der Elaſtizitätsgrenze zu verbeſſern. laſtung in ſolchen Fällen, wo böswillige Bedienung vorliegt. Rp. 8. Seite. Nr. 738. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 20. September 1921. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) VBolkspartei. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß auf Einladung des Ortsvereins der Deutſchen Volkspartei am Mittwoch, den 21.., in einer Verſammlung im großen Saale der Liedertafel K 272 Herr Reichstag⸗abgeordneter Dr. Gildemeiſter über„Die poli⸗ tiſche Lage ſpricht.(Siehe auch Anzeige.) Die Ortsgruppe der Deutſchen liberalen Volks⸗ partei mit Jugendgruppe Ladenburg verſammelten ſich Freitag, 16. September, im Lichtbildſaale des Gaſthauſes zum Schiff bei einem Vortrag über ein ſehr aktuelles Problem,„Der Friedensvertrag von Verſailles!“ In klaren Worten ward Herr Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, Heidelberg, ſeiner Aufgabe ge⸗ recht; die ganze Form des Vortrages, fern von irgendwelcher partei⸗ politiſcher Beeinfluſſung, unterſtützt durch Bilder und graphiſche Darſtellungen aus abgetretenem beſetztem Gebiete gewährleiſtete ein ſicheres Verſtändnis der Zuhörer und löſte reichen Beifall aus. Der Redner ſchloß den mit der Hoffnung, daß Deutſch⸗ kand ſich wieder auf ſich ſelbſt beſinnen wird und nicht länger ge⸗ willt iſt, Objekt der europäiſchen und Weltpolitik zu ſein. Fleißig, tüchtig, wohl eingerichtet wie das deutſche Volk, muß Deutſchland ſich erholen und kann wieder emporſteigen, wenn es will. Es muß nach Bismarcks Wort nur den nationalen Gedanken voranleuchten laſſen und die inneren Zänkerejen begraben. Die augenblickliche Loſung heißt: Die Reihen geſchloſſen. Deutſche Pioniere raus zur nationglen Wacht in den Rheinlanden, der Pfalz, Saargebiet und Oberſchleſien. Schließt die Reihon feſter. Aus dem Lande. Raubmord. c. Karlsruhe, 20. Sept.(Eigener Drahtbericht.) In der Mord⸗ ſache Dr. Wirz hat ſich geſtern wenig Neues ergeben. Die Ober⸗ ſtaatsanwaltſchaft hat zahlreiche Spuren verfolgt, die aber bisher noch kein Ergebnis gebracht haben. Es wir eine eifrige Tätigkeit entfaltet, das mit ſo großer Roheit ausgeführte Verbrechen bald⸗ möglichſt aufzuklären. Die Obduktion der Leiche und die Inaugen⸗ ſcheinnahme des Tatorts wurden geſtern in Anweſenheit des Ober⸗ ſtaatsanwalts, einiger Bezirksärzte und des Gerichtschemikers Dr. Popp aus Frankfurt a. M. vorgenommen. Durch Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß die Tat ungefähr kurz nach 2 Uhr ausgeführt wurde. Dr. Wirz, der, wie jetzt bekannt wird, vor einem Jahre geheiratet hatte, lebte von ſeiner Frau getrennt und führte ein ſehr zurück⸗ gezogenes, faſt abſonderliches Leben. *K D3. Leutershaufen, 19. Sept. Unſere Gemeinde beteiligt ſich en der Neckarkanaliſation durch Uebernahme von 10 600 Mark Aktienanteilen. Karlsruhe, 19. Sept. Der im Rahmen der Karlsruher gerbſtwoche ſtattfindende, von der Detailliſtenvereinigung Karlsruhe zuſammen mit dem Karlsruher Verkehrsverein veran⸗ ſtaltete Schaufenſterwettbewerb dürfte wieder der Stadt Karlsruhe ein beſonders hübſches Kleid geben. Die Stadt Karls⸗ ruhe iſt hierin kein Neuling mehr. Schon der S aufenſterwett⸗ bewerb vor nunmehr 11 Jahren anläßlich der Fe ſtlichkeiten bei der ſilbernen Hochzeit des en eee ne hatte Gelegenheit zu einem wahrhaft künſtleriſchen Geſtalten gegeben, und auch im vorigen Jahre wurde, wie allgemein anerkannt worden iſt, von der Karlsruher Geſchäftswelt alles aufgewendet, um das Auge und das äſthetiſche Empfinden der Beſucher zufriedenzuſtellen. Da nach den zahlreichen Anmeldungen, welche eingegangen ſind, zu ſchließen iſt, daß auch der 765 Wille vorhanden, darf man den Schaufenſter⸗ wektbewerb 1921 wohl vollwürdig den früheren Veranſtaltungen dieſer Art anreihen, ſa man darf ſich mit einer gewiſſen Berech⸗ tigung ſogar der Hoffnung hingeben, daß durch den diesjährigen Schaufenſterwettbewerb die früheren glanzvollen Veranſtaltungen noch übertroffen werden. Nus der Pfalz. et Cudwigshafen, 19. Sept. Dder Hauptausſch dersz Mülzerwaldvereins hat den nunmehr zum Präſidenten ernannten Regierungspräſidenten Dr. v. Winter⸗ ſtein in dankbarer Anerkennung ſeiner fürſorglichen Anteilnahme an den Beſtrebungen des Vereins zum Ehrenmitglied er⸗ nanmt. Für die Pfälzerwäldler wird die Tätigkeit des Herrn v. Winterſtein ſtets in beſter Erinnerung bleiben. Seinen Bemühungen iſt es zu danken, daß dem Pfälzerwaldverein ſeinerzeit aus dem ſog. Pfalz⸗Hilfs⸗Fonds eine erhebliche Summe gewährt wurde, welche die Eyſchließung des Kalmitſtockes durch eine Bergſtraße ermöglichte Neuſtadt a. Hdt., 19. Sept. Die diamantene Hochzeit feierten heute die Eheleute Johann Carl Kreuder und Eliſe geb. Wetter. Er iſt 84, ſie 83 Jahre alt. Beide ſind noch rüſtig. r. Landan, 19. Sept. Geſtern beging der Allgemeine evang-prot. Miſſionsverein für die Pfalz hier ſein Jahresfeſt. Gottesdienſt und Familienabend waren ſehr ſtark beſucht. iſſionare von der China⸗ und Japanmiſſion hielten glänzende Vorträge über ihr Arbeitsgebiet. Heute und morgen findet ein Miſſionskurs ſtatt, an dem einige zwanzig Geiſtliche, meiſt jüngere, auch einige Damen teilnehmen. 3 Sk. Ingberk, 20. Sept. Der Stadtrat nahm ein tiag der Mehrheitsfozialiſten auf Entfernung ſämmee Fürſtenbilder im Rathaus an. Sportliche Rundſchau. Turnverein 1846 1—„Alemannja“ Rheinau I:2. Zum erſten Verbandsſpiel auf ihrem neuen Platze empfing die INannſchaft des Turnvereins die ſpielſtarke„Alemannia“ Rheinau. Das Spiel fand am Samstag Nachmittag ſtatt und endete nach wechſelvollem Kampfe mit:2 zu Gunſten der Turner. Beide Mannſchaften traten mit Erſatz an. In der Turnvereinsmannſchaft vermißte man Ritzi und Günther, deren Erſatzleute ſich recht gut bewährten. Das Spiel wurde, nachdem die Nervoſität der erſten Minuten auf beiden Seiten ſich gelegt hatte, bis Schluß in ſchnellem Tempo ſchön durchgeführt. Beiden Mannſchaften gebührt Anerken⸗ nung für die faire Spielweiſe. Rheinau ſcheint ſeine volle Spiel⸗ ſtärke vom letzten Verbandsjahr noch nicht ganz erreicht zu haben. Der beſte Teil der Mannſchaft iſt nach wie vor der Sturm, in der Bucher die treibende Kraft iſt und beſonders gefiel. Die Mannſchaft des Turnvereins hat ſich bis jetzt unter der Leitung des früher her⸗ vorragenden Ligaſpielers Heinrich Engel, der ſelbſt in der Mann⸗ ſchaft mitwirkt und in alter Manier zwei Tore ſchoß, recht gut ent⸗ wickelt. Für den ausgebliebenen Verbandsſchiedsrichter ſprang in anerkennenswerter Weiſe Herr Falkner von Spielvereinigung 07 ein, der das Spiel bis Schluß korrekt durchführte. Turnverein 1846 J11—„Alemannia“ Rheinau II:2. Turnverein 1846 JII—„Alemannia“ Rheinau III 211. Radſport. sr. Rund um Berlin. Unter einer Rieſenbeteiligung von Fahrern ging an Sonntag das Rennen über 255,4 Kilometer, ver⸗ anſtaltet vom Gau 20 des VBundes Deutſcher Radfahrer, mit dem Start und Ziel im Deutſchen Stadion vor ſich. Pünktlich um EUhr morgens erfolgte der Start. Vei dem ſchönen, kühlen Wetter lagten die Fahrer ſofort ein Tempor vor. Stürze und Defekte rderten aber bald mehrere Opfer. So ſchied Man⸗ they durch— 571 aus. Bei den Berufsfahrern hatte ſich bald eine Spitzengruppe, beſtehend aus den Gebr. ſeiſenſh Geisdorf und Kohl gebildet. Die Huſchkes fielen wegen Reifenſchaden zuerſt ab. Ihnen folgten Geisdorf und Pohal, ſodaß Aberger zuerſt mit größerem Vorſprung im Stadion eintraf. Gegen ihn wurde wegen unerlaubten Führens ein Proteſt eingebracht, der noch ſeine Er⸗ ledigung finden ſoll. Bei den Amateuren lagen lange Zeit noch Dobbrack, Pfiſter, Stollenwerk und den beiſammen, doch zog auch hier das Feld ſich auseinander und Dobbrack kam als Sieger vor dem Schweinfurter Pfiſter ein den im letzten Moment ein Reifen⸗ ſchaden betroffen te. Das Neſultat von„Rund um Berlin“ iſt: Herrenfahrer: 1. Hobbrack(Adler⸗Lichtenberg).19,10; 2. Pfiſter (Schweinfurt) K26,14; 3. Stollenwerk(Köln).50,00; 4. H. Kintzen An⸗ (Adler⸗Aachen).56,08; 5. T. Nieſſen(Schwalbe⸗Crefeld).56,08: 6. K. Kohl(Germania⸗Berlin).56,09; 7. J. Münſter(München⸗ Gladbach).56,09,1; 8. F. Bodies Gabicht⸗Leipzig).56,09,3.— Berufsfahrer: 1. Aberger.09,00(Proteſt)); 2. A. Huſchke .15,14; 3. R. Huſchke.15,14,1; 4. Geisdorf.15,14,2; 5. P. Kohl .15,14,3; 6. Siewert.27,01; 7. O. Tietz.27,02; 8. A. Nörenberg 8,34,55; 9. P. Arnold.34,55,3; 10 E. Duſchinsky.34,56,2. sr. Die Straßenmeiſterſchaft von Köln wurde über 100 Kilo⸗ meter ausgefahren. Sieger war. P. ODelfehr⸗Köln in 3 Stunden 34 Minuten 15 Sekund en. Baſſerballſpiele. Ein neuer Sieg des Deutſchen Waſſerballmeiſters. Das Internationale Wettſchwimmen des Wiener⸗Athletik⸗Club brachte in den Vorwettbewerben dem Deutſchen Waſſerballmeiſter Waſſer⸗ freunde Hannover einen weiteren ſchönen Sieg. Nachdem die Hannoveraner am erſten Tage die äußerſt ſpielſtarke Mann⸗ ſchaft des W. A. C. mit:3 abgefertigt hatten, blieben ſie am zweiten Tage gegen eine Prager Mannſchaft überlegen mit:2 ſiegreich. Turnen. »Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft. Im Zwölfkampf der Deutſchen Turnerſchaft, der am Sonntag in Hannover ausge⸗ tragen wurde, blieb Rudolf Kobs(Breslau), wie nach ſeinen früheren Glanzleiſtungen zu erwarten ſtand, überlegener erſter Sieger. Den zweiten Platz beſetzte Martin Gebhardt(Eintracht vor Graſer(Würzburg) und Kammandel(Offenbach). ie Meiſterſchaft im Fauſtball holte ſich die famoſe Mannſchaft des Licht⸗Luftbades Frankfurt. Leichtathletit. sr. Deulfſche Leichtathletikſiege in Holland. Bei den inter⸗ nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen in Amſterdam gewann der Charlottenburger Bade ſowohl das 100 Meter als auch das 400 Meter Mallaufen. Sein Klubkamerad Lehninger ſiegte im Stabhochſprung und wurde im 100 Meter⸗Laufen Dritter. Bopen. sr. Eine„Huldigung“ Breitenſträters. Der deutſche Boxſchwer⸗ gewichtsmeiſter wohnte am Samstag abend dem Ringkampf Schwarz⸗Huhtanen bei. Er wurde erkannt und bildete ſofort der Gegenſtand großer Huldigungen. Auf die Schultern gehoben, trug man ihn eine Strecke lang die Potsdamer Straße entlang. Als man ihn wieder frei gab, fehlten ihm— ein Zeichen der Zeit— an Bargeld 12 000 Mark und ein Scheck über 30 000 Mark, womit die„Huldigung“ ausreichend bezahlt ſein ſollte. KNeues aus aller Welt. — 90 000 Steuerbeamte. Nach einer ungefähren Schätzung —5 wir jetzt im Reiche nicht weniger als 60 000 Steuerbeamte. ie neuen Steuern würden, wie in Reichstagskreiſen berechnet worden iſt, weitere 30 000 Steuerbeamte erfordern, ſodaß dann im ganzen nicht weniger als 90 000 Steuerbeamte vom deutſchen Volke zu unterhalten wären, d. h. ein gewaltiger Teil der Steuerlaſten wird allein von dieſem Verwaltungsapparat aufgezehrt. Auf 6 bis 700 Einwohner käme dann immer ein Steuerbeamter. — Millionenraub auf offener Eraße Wie die Blätter mel⸗ den, wurde in Augsburg auf der Straße ein Poſtwagen beraubt. Dabei wurden Reichsſchatzanweiſungen im Geſamtwerte von 5 898 000 Mark, ſamt verſchiedenen Aktien, worunter ſich auch Mäntel für Aktien der Phönix⸗Bergbau⸗Aktiengeſellſchaft befanden, erner Schatzwechſel im Werte von 25 000 Mark von einem bis je nbekannten geſtohlen. Der Wagen wurde wahrſcheinlich mit einem Nachſchlüſſel geöffnet. Der Poſtilllon will von dem Raube nichts bemerkt haben. — Don einer glühenden Skahlſtange durchbohrk. Im Betriebe der Bergiſchen Stahlinduſtrie⸗Geſellſchaft in Remſcheid drang dem 17jährigen Arbeiter Alexander andtke eine glühende Stahl⸗ ſtange in den Unterleib. Er ſtarb bald nachher. Der im ſelben Betriebe tätige Vater des Unglücklichen war Zeuge des erſchüttern⸗ den—0 — 111 000 Mark für einen Stier. Der Landmann Frels in verkaufte einen Stier für 111000 Mark. Ein ſol⸗ cher Preis iſt bisher für einen Stier noch nicht bezahlt worden. — Moorbrand. Im Kreiſe Iſenhagen wütet ſeit einigen Tagen ein großer Moorbrand, durch den bis jetzt über 15 000 Zent⸗ ner Torf vernichtet worden ſind. — Ei zuſammenſtoß. Ein. Sonderzug, der Teilnehmer an der Eröffnungsfeſtlichkeit der Wgade bee ſüdwärts brachte und der Drontheim um 11⸗1 Uhr abends verließ, iſt aus bis jetzt unbekannter T am Südende des Nidareidtunnels mit dem fahrplanmäßigen Zuge zuſammengeſtoßen. Die beiden erſten Wagen des Sonderzuges wurden vollkommen zertrümmert; 6 Per⸗ ſonen fanden hierbei den Tod, darunter der Telegraphendirektor Heftye, das frühere Mitglied der Internationalen Kommiſſton in Flensburg; es ſind auch viele Verwundete zu verzeichnen. — die einſamſte Frau der Erde. Die einſamſte Frau der Erde iſt vermutlich, wie„Daily Chroniele“ meldet, Miß Mary Reed, die ſeit 30 Jahren einer Niederlaſſung ausſätziger Frauen in einem ent⸗ legenen Tal des Himalayagebirges, 6000 Fuß über dem Meeresſpiegel, vorſteht und daneben noch eine entfernter liegende Kolonie von 19 männlichen Ausſätzigen leitet. Sie ſelbſt iſt dabei ausſätzig geworden, ſieht nur ſelten weiße Leute und iſt trotz ihrer Erkrankung imſtande, unter den Ausſätzigen zu arbeiten. Weiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswefferwarte in Karisruhe. b Beobachtungen vom Dlenstag, den 20. Seyibr. 1021, s uht morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. —— Euftoruckſ Te Wind Niederſchlag der Ort in Nf— Michig.] Stürte Wetter letzten 255 Slund. Hamburgg 770.6 9 080 mäßig heiter 0 Danzig 73.9 12— ſtill heiter 0 e 1 1, 18 151 0 ran a. M. ſchwa en 0 München 17567.3 8 ONO mäßig halb bed. 0 Kopenhagen 773.4 10 8? ſſchwach halb bed. 0 Stockholm. 773.1 8 N leicht wolklos— Haparanda 766.3 7 N ſſchwach wolklos 0 S——— 28——— ris 703.7 15 Nfrw) leicht bedeckt 0 oulous.. 17563.3 20 080 ſſchwach Regen Zürichh 765.6 14 0 leicht Dunſt 1 Wien 770.7 8 O ſſchwach wolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtelen(728 morgens) See⸗ druck pera⸗ 8 Wind 55 EE BVe⸗ ühe S 83 90 8 2 E Kicht.stärte 88 l e Wertheim.—— 7 17 5 O0 lleicht band. 0 Königſtuhl 363 7656 9 15 880 ſſchw. baden“ 0 Karlsruhe...127 265.5] 12 19 11 N0 ieicht an. 0 Baden⸗Baden 213 764.3] 11 20 11 W eicht alent 0 Villingen..715 761.7] 12 18 980 leicht 1 0 eldberg. Hof 1281 656.5 13 18 11 wW leicht wnl. 0 t. Blaſien. 780— 12 19 10 N w. belec! 0 Badenweiler.—— 135 15 11 Sw ieicht 10 0 Allgemeine Witterungsäberſicht. Unter dem vorwiegenden Einfluß hohen Druckes iſt das Wetter 1N meiſt trocken geblieben, auch erfolgte weitere Aufheiterung. ie Nachittagstemperaturen erreichten in der Ebene 20 Grad. Heute geringe Druckſtörungen über Frank⸗ reich bis zur Weſtgrenze Bewölkung und ſtrichweiſe geringen Regen. Vorausſichkliche Witterung bis Mittwoch, 21. Sepl., nachts 12 Uhr. Zeitweiſe heiter, nur vereinzelt geringe Regenfälle. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Polittk: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Gene al⸗Agzelger G. m. b.., Mannheim, k 6, 2. 2 Viener Janzschule Emmy Wratschko Lunskfinstitut für Tanz und thytmische eymnastt B G, 14lS5, Fernruf 26832. Aus fortwährenden persönlichen und telephonischen An- kragen ersehe ich, daß über die Handhabung des Unter icht: in Institut vielfach falsche Meinungen verbreite sin Zur allgemeinen Aufklärung der Interessenten fühle ich mich daher zu folgender Veröffentlichung verpflichtet: 1. Es bestehen in meinem Institut keinerlei Vorseli bezügl. Toilettenzwanges, noch haben solche je bestanden, Ich lege Wert auf gediegenes, reelles Lernen, und nicht al Aeußerlichkeiten. 2. Was die vermeintl. Kostspieligkeit meines Instituts anbetrifft, so bestehen auſler dem Unterrichtshonorar keine weiteren Verpflichtungen. Die Veranstaltung besonderer Tanzfestlichkeiten bleibt den einzelnen Kursen als reine Privatsache überlassen, und die Beteiligung daran steht im freien Ermessen eines jeden Kursteilnehmers. 3. Die bisbherigen sowie die modernen Gesellschaftstänze alle in einem Tanzkursus in feiner Form zu lernen, ist rein künste verspricht, erniedrigt sich zum Marktschreier 1 Betrüger. Der moderne Tanz in seiner vielseitigen Wand barkeit erfordert ein erhöhtes Maß von Vorkenntnissen, schön und vornehm zu wirken. Dazu gehören Körper- ——5 Schrittsicherheit und Entwicklung des rhythmischen efühls. richte ich daher nach methodisch geordnetem Lehrgang zwei Abteilungen: 5 a) Anfängerkurse für solche Schüler, die noch nicht tan zen können. Dieselben umfassen 20 Doppelstunden, vermit. teln eine sichere Grundlage mit Körperschulung und er streben schrittliche Gewandtheit und Erziehung zu Rhythmus. Auch die wichtigsten modernen Tänze werden hierbei 5 ihrer Grundform gelehrt, so daß der Schüler nach dieseg Kursus sich in jedem Bailsaal mit bewußßter Sicherheit bewegen können. b) Perfektionskurse für Fortgeschrittene. In diesen werden nur die modernen Tänze gelehrt und bis zur Vollen dung in Schritt und Haltung gepflegt. Mein Programm umfaßt jeweils die neuesigg Tanzschöpfungen, die sich in der guten Gesellschaft“s Mode durchsetzen, ohne aber Unschönheiten und Ver rücktheiten aufzunehmen. Wirft man heute einen Blick in eine moderne 1 diele, so muß man sich fragen, ob das noch Mense 15 sind, vernunftbegabte Wesen, die mit wenig Ausnahmes ihren Körper zu reinen Zerrbildern exotischer Hampe, männer verunstalten.„Das ist doch kein Tanzen mehf' wird jeder Vernünftige sagen. Dieser Tanzuerwliderung, der sich die Mehf zahl gar nicht bewußt ist, muß gestenert werdel. Deutsche Art und Sitte muß sich wieder empof. finden aus dieser Niederung und Geschmacksverirrun? sie darf sich nicht überwuchern lassen von schwacl, köpfigen, verrückten und unästhetischen 28chöpfunse fragwürdiger Tanzdielenleiter und Kabarett-Tanzmeiste 5 Wie Giktpilze schießen diese zweifelhaften Existenzen au der Erde, erteilen Tanzunterrieht und beuten die 181 wissenheit des Publikums aus, indem sie mit möglick, fratzenhaften Körperverzerrungen und Beinverrenkunge zu blenden suchen, und die gutmũtigen Tanzbeflissenet in ihrer Finfalt und Neuerungssucht mühen sich ab, ungeschultem Körper es der Leistung ihres„Meiste gleichzutun. Das sich daraus ergebende Bild kann 425 ein jeder vorstellen, und das nennt die Welt da „letztmodernste“ Tanzkunst. 11 Nein, mirkliches Tanzen war stets ſug Schönheit, Grazie und geschultem KSnretz verbunden und ein jeder Tanz kann 1n seines besonderen charakters doch sen 16 und vornehm getanzt werden. ſch erinne nur an die verschiedenen Nationaltänze. Emmy Kutterer-Wratschko Ballettmeisterin a. D. in bester fnedens uslitör Wieder erhölflicf. Nian verlenge Oosen mi Eiſdgeleqtern Zerrel „Friecdensware NHonig! Vienen“ Garantiert reinen. N. honig 10 Pfd. 13 1816 franko. 5 im Edelmanoen Sarteb. Bele ben Beſtellungen 15 905 Stanke Selt-, Waig-, Notweln- n. Aag. Milchſlasck. Lumper 5 Paplersowie sämtl. Sorten Metalle u. Hisen kauſe zu höck- 44.0 2 . sten Preisen. Bei Be- Astehlung. bitte sich dit. an mieh zu wenden. S82⁰ , er. G T. 48. Tel. 3463. 4 Waihebst unmöglich. Der Lehrer, der seinen Schülern solche Wunder- Zur gründlichen Ausbildung eines jeden Schülers unter- —— e „8 ö Falnen des, des Kocher baues ſerbnte bus Narkt Schwezinge Haup an der Hochuferſtra 7. Seite. Nr. 436. * zu der am Douuerstag, den 2, September 192¹, vormittags 9 Ühr, ſtattſindenden Bezirksratsſitzung Bezirksamtsgebände(Bezirksratsſaal Z. 50). I. Oeffentliche Sitzung. 13.2 Verwaltungsſtreitfachen: des Ortsarmenverbands Mannheim — 25 Ortsarmenverband Groß ⸗Petersdorf Greis Sagan) wegen Erlaſſung einer Anordnung gemäß 5 56 U. W. G. für die Joſef Schubert Witwe. b) Verwaltungsſachen: 2. Geſuch Heinrich Müller Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwi. ca ohne Branntwein⸗ chank im Hauſe Bellenſtr. 3. Geſuch Eliſabeth Kühner Witwe, Erlaubnis zum Betrieb—— Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ F Hauſe Verbindungskanal linkes er 3 4. Geſuch Leo Bayer, Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Swantwirfſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von G 7, 11 nach 33 5 85 Giſabe— Erl. uch Frau Eliſa Herold, Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer, Simonade in —50 im Schloßgarten am ſogen. Rhein⸗ Firma Bergin⸗Aulage Rheinau, um 55 1 Becken, Rohrhoferſtr. 7. Karl ae ie ſung einer Bauauſiage —.— Burgſtr. 33 in Mannheim 8. Baugeſuch Fa. Liebetrau& Heſſel, Aufbau auf das Werkſtättegebände Liebigſtraße 28/80 hier, — Ferſten— Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche 15 1 8955 Zellſtofffabrik Mannheim⸗Waldhof, —— Abſaugung der Ausblas⸗ abet une Faedne, eegegunefe- Erteilung eines Wandergewerbe⸗ 1I. Berbündsafenl eed Laden hier— eateenne der Gehalte der Beamte and Bedten⸗ 12. Abhörbeſcheid der 1916er, 1917er, 1918er und 1919er Rechnung der Städt. Sparkaſſe Mannheim. 13. Abhörbeſcheid zur Gemeinderechnung Neckar⸗ 1 68 für 1915. — Wahl von e in den uß zur Erwählung von und Sadeee 15. See ae Genehmigu Aus⸗ der 3. Neckarbrücke. N während 3 Tagen zur Einſicht ——5 rksräte a. den Sekretariaten der 9 105 September 1921. Badiſches Bezirksamt Abt. I. Trliche Fersferllumüen der Sadgenchlt Stãdt. N ulandsgefrierfleiſchverkau das Pfund zu Mk..— findet ſtatt am Mittwoch rſtadt, Donnerstag, Samstag tmarkt, Samstag Rheinau, Relaisſtr. 50. 88 Hofherſtellungsarbeiten für Neubau Nã Ausku 12 Baubüro Siedlung N Nerſtdaße, wo be rgen eeen 25 Erſtattung Selbſtkoſten erhälch Mn⸗ kemun für die Angebote: „Tienstag, 27. September 1921, vormittags 10 uhr athaus,— 1, Zimmer 125. Hochbauamt. 27 14— 55 Krantenanſtalten Sandhofen an Fleiſch⸗ 2 und für die Zeit vom 1. Oktober 1921 bis—— März 1922 155 im werden. Lieferungsangebote ſind bis 5 den 23. Septemder, vormittags 11 Uhr, erſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ 15 auf dem Dienſtzimmer der Krankenhaus⸗ derwal ting* 5, 1 einzureichen. Fieferungwer. an bebeeee und Bedingungen liegen bis zum Ver⸗ auf nsternün im genanntem Zimmer zur 55 weeeeteeeee: Für unſeren Umsoplag- u. Brikeftfabrk Betreb& für ſofort junge ean Kralt: gee mit guter Vorbildung und praktiſcher Erfahrung geſucht. Angebote unter . D. 154 an die Geſchäſtsſtelle d. Bl. 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Seitz, Katharinengtr. 39a; 7 8 Notis, Zahn& Co., Handelsgesellschaft. Speise · an die Geſchäftsſtelle. Eg15 Alteinherakeller Werner s Nertz Ar G . NMeigz. 8. Ole. Nr. 436. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Dienstag, den 20. September! 921. Oberrheinische Elektrizitatswerte Aktiengesellschaft. Die außerordentliche Generalversammlung vom 20. Juli 1921 890 000 M. auf 660 000 M. beschlossen. Das Grundkapital wird zunächst um 10 000 M. dadurch herabgesetzt, daß ein entspre- chender Betrag von alten Aktien, die zu diesem Zwecke unent- f geltlich zur Verfügung gestellt worden sind, vernichtet werden. Per Rest des Grundkapitals von 880 000 M. wird auf 660 000 M. 85 in der Weise herabgesetzt, daß je 4 Aktien zu 3 zusammengelegt werden. Der Herabsetzungsbeschluß ist in das Handelsregister eingetragen. Von je 4 zum Zweck der Durchführung der Zusam- menlegung einzureichenden Aktien wird je eine zurückbehalten und vernichtet, drei werden zurückgegeben mit dem Stempel- aufdruck: „Gültig geblieben gemäß Zusammenlegungsbeschluß vom 29. Juli 1921“. Soweit die von den Aktionären eingereichten Alctien zur Durch⸗ führung der Zusammenlegung nicht ausreichen, der Gesellschaft aber zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Ver- fügung gestellt sind, werden von den sämtlichen in dieser Weise eingereichten Aktien immer eine vernichtet und drei durch den gedachten Stempelaufdruck für gültig geblieben erklärt. Die letz- teren drei werden in öffentlicher Versteigerung verkauft und der Erlös den Beteiligten nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes zur Verfügung gestellt. Wir fordern hiermit unsere Aktionäre auf, ihre Aktien zum Zwecke der Durchiführung der Zusammenlegung einzureichen und die darauf entiallenden abgestempelten Aktien in Empfang zu nehmen, oder die eingereichten Aktien, soweit sie zur Durch- führung der Zusammenlegung nicht ausreichen, der Gesellschaft zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Die Aktien sind nebst Dividenden- und Erneuerungsschein und einem arithmetisch geordneten Nummernverzeichnis in der Zeit vom 12 15. September 1921 bis spätestens 31. Oktober 1021 einschließlich bei der Direktion der Gesellschaft in Mannheim, Max-Joseph- Istraße Nr. I, oder bei der Süddeutschen Disconto-Cesellschaft in Mannheim während der üblichen Geschäftsstunden gegen Quittung einzureichen. Die Aktien, die nicht in der vorgesehenen Weise spätestens bis 31. Oktober 1921 eingereicht und die, welche von einem Aktionär in einer Anzahl eingereicht werden, die zur Durch- führung der Zusammenlegung von 4 zu 3 nicht ausreichen und der Gesellschaft nicht zur Verwertung für die Beteiligten zur Verfügung gestellt werden, werden gemäß 5 290 des Handels- gesetzbuches für kraftlos erklärt. An Stelle der für kraftlos er- Apllade Lultau nnheimn Am Mittwoch, den 21. September abends 8 Uhr spricht im großen Saal der Liedertafel, K 2, 31 Terr echrrazszbprandbeter Ur. bäldemoitter I mifhe nnunnumnnmguugnnnmmnmimmmunmnmmnmmnmmmnmmnmennmpamnn Alle auf bürgerlichem Boden stehende Männer u. Frauen sind herzlich eingeladen. Eintritt frei. 88 1„ 8 in Eklärten werden neue Aktien ausgegeben, und zwar je drei neue ährend annheimer für vier alte. Diese neuen Aktien sind für Rechnung der Be. dler ersten odewoch 2 teiligten in öffentlicher Versteigerung zu verkaufen und der Erlös FFFFFCCC— den Beteiligten nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes zur Ver- im Künstler-Theater„Apollo“ F fg en vom 21.—24. September täglich nachmittags 3½ Uhr entsprechend, fordern wir unter Hinweis auf die vorstehend wie⸗ dergegebene Herabsetzung des Grundkapitals die Gläubiger der Gesellschaft hiermit auf, ihre Ansprüche anzumelden. Mannheim, den 10. September 1021. Oberrheinische Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft. Der Aufsichtsrat: Der Vorstand: Dr. Kutzer, Vorsitzender. W. Kern. E. Müller. rrrerrrrrrrrrrrr zeigen clie 11106 neuesten HNadgschͤsgfungen Geschw. Kowalski Telephon 3424 Mannheim Tattersallstr. 2 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeennerneenneeeereren itrrrrrrrrrrrrrrreereerreereNN Gemũsc-u. Suppennudeln Pfund.80 Mk. und.— Mk. 11108 welche Monta 2 Befrachtungskontor 58 g des Ewarz, Benz, ſchwurtr Haare, gelb. Bluſe, wird Pariulessehifer Verbagdas gebeten. enkels Waſch⸗ uns Bloich · Sooa Jus et Justitia“ g. V. eee unentberrich fur äsqze und Hausnute kiniadung ꝛu einer Sekeee Hersteller:Henkeel. Cie. Düsseldorf Aaamianl. Telphernnlgng, ern hat die Herabsetzung des Grundkapitals unserer Gesellschaft von 5 Todes-Anzeige. unseres lieben Kollegen Aemllius Arno dankbares Angedenken gesichert hat. Mannheim, den 20. September 1921. Die Angestellten der Firma Benz&. Cie. Rheinische Automobil- u. HMotorenfabrik.-G. Mannheim. nachm. 3 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Wir machen hiermit Mitteilung von dem Ableben welcher gestern nach kurzem Krankenlager im Alter von 43 Jahren gestorben ist.— Wir betrauern in dem Dahinge- schiedenen einen tüchtigen pflichtgetreuen Milarbeiter, der sieh durch seine vortreiflichen Chatakter-Eigenschaften ein Die Beerdigung lindet am Mittwoch, den 21. Septbr., Todes-Anzeige. kaufm. Angestellter hen Julius Arnold im 43. Lebensjahre. Der Verstorbene stand seit dem Jahre erworben. MANNHEIM, den 20. September 1921. Direktion der Firma Benz& Cie. Rheinische Automobil- u. Motorenfabrik.-G. Mannheim. Nach kurzem Krankenlager verschied gestern unser 1917 in unseren Diensten und hat sich durch sein pflicht- Setreues Arbeiten unsere vollkommenste Wertschätzung Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren. Der Vorschrift des 5 2890 Abs. 2 des Handelsgesetzbuches Slali besonderer Anzeige. Unser lieber, guter Gatte, Vater und Groß- vater, Herr Jakob Stembel Prlvatmann ist heute nach kurzem Krankenlager im 75. Lebensjahre sanft verschieden. Mannheim, den 19. September 1921. Die trauernden Hinterbllebenen. Die Feuerbestattung findet im Sinne des Ent- schlafenen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen und Kranzspenden bitten wir abzusehen. 7906 Unsere—+. gute Tante und Schwägerin entschlafen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Alois Rick. Mannheim(Ffeinrich-Lanzstr. 21), 20. Septetnber 1921. von der Leichenhalle aus, statt. 791 Trauerbriefe und alle anderen Trauer-Drucksachen Schnellste Herstellung 8391/0 Druckerei Dr. Haas E 8. 2. Fernruf 7940-7946 Die Beerdigung findet Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, stgeliebte Tochter, treubesorgte Schwiester, mn Mathilde fick ist vergangene Nacht nach langem, schwerem Leiden sanft 1 2 Mit Vlerka-Hefe, oh wie ſein, ͤ 8 der Mitglieder auf Freliag, 30. Sept. 1821, und Wäſcheſticken. 7829 Bereilet man den leinsten Wein, Ta eten— ins nechm ſtags.½ Uhr in das Restaurant zur Neudeck, Nimm Gatten. Wald- u, andre Frueht, 2 I. le eEr ebb EF Bürgerschenke in Dulsburg-Ruhrort pofl Achneiderin 1 2 0 eeee 14 25 9 Tagesordnung: b leb wett mit dir, es macht dir Spag. R 5 elephon 8036 1. Bericht öber dle geschäkllehe Lage. 2 5 08 2 empfiehlt sich bestens für Operatlve zahnbehang, 2 eeeee, an Seſchaſteft ee eee eeee e in großer Auswyahl ung sowie für Zahn-Ersatz in Gold und Ahbne 8 sohäftsführende Ausschub Te⸗ JCCCCCCC0 billigst se Spezialität: Golekronen u. Brückenzi 2 ae eehuk. Adterin 5 2 Eigenes Laberaterlum, daher billigste Preise möglien Lucwig& Schüttnelm Karl Götz aterial. 33 nirnat nech Kundſchaft 0 4. 8 Friedriehsplatz 10 7 1859 au. Angeb u F. F. 10 releph. 283 u. 7718 Teleph. 4968 P 2, 1 el. 7867 engultatienen gebst Auskünft kos achm an die Geſchäfteſtelle. vetiungerte Kunststrasse.] Srpechstunden von 8½ vorm. durchgehend bis ½7 Unt n R o 79