33 — K SNeeeeeeeeeeeeeed edee ſe vom Parteiſtandpunkt aus gerne der ſchaft neben dem Miniſterpräſidenten noch Freitag, 23. September l ſe: In Manubeim und Umgedung monatlich frei ins Haus —. Bus die Poſt bezogen vierteljährlich WMk. 25.50.— Nance„Konto Nummer 17590 Karlsruhe in Vaden und er 2917 Ludwigshafen am Nhein.— in Mannbeim: Necktarftadt, Waldbofſtrage Nr. 6.— Fernſprecher mer 7940, 7941, 7942, 7843, 7944, 7945, 7940.— Celegramm- Adreſſe: Generalameiger Mannbeim.— Erſcheint wöchentlich rwölfmal. WMiktag⸗Ausgabe. he Neueſte Nachrichlen Anzeigenpreiſe: Die kleine Jeile Mk. 2.„ausw. Mk..50, Stellen- geſ. u. Fam.-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk. 10.—. Annahmeſchluß: Mlittagbl. vorm. 8/ Ubr, Abendbl. nachm. 2¼½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwort. über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw, berechtigen keinenErfatanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. ſür verſp. Aufnahme d. Amzeigen. Aufträge d. Sernſprecher ohne Gtwähr. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen. der Kampf um dr. Wirih. UBerlin, 23. September.(Von unſerem Berliner Büro). Die geſtern in der Berliner Preſſe auf der ganzen Front ent⸗ brannte Schlacht um den Reichskanzler Wirth wird auch heute fortgeſetzt. Nur die Deutſche Allgemeine Ztg., te zwiſchen den beiden Lagern ſteht, hat zu dieſem Thema keine„„ es, was rechts von ihr ſteht, alſo von der Täglichen Rundſchau bis zur Deutſchen Zeitung. Allgemeinen Zei ſteht, für den Reichskanzler in Breſche ſpringt. Die Voſſiſche Zeitung behauptet zu der Frage derStellung Dr. Wirths im Zentrum ſelbſt, aus guter e zu wiſſen, daß Miniſterpräſident Stegerwald der Ueberzeugung ſei, daß ſchon mit Rückſicht auf die äußere Politik des Reiches das eiben Dr. Wirths im Reichs⸗ kanzleramt unbedingt erforderlich iſt. Die„Germania“ greift . Streſemann wegen ſeiner weſtfäliſchen Parteirede an und betont, daß nach dieſen Angriffen auf Dr. Wirth ein Zuſammenarbeiten mit der Deut⸗ Volkspartei in einer Koalition unmöglich ſei. Die„Tägliche Rundſchau“ verwahrt ſich gegen den Vor⸗ wurf des„Berliner Tageblatts“, es treibe Kanzlerſtürzlerei Man wird nicht verſtehen können, wie das * b0 Dr. Wirth an, während alles, was links von der Deut⸗ ner Tageblatt“ zu einer ſolchen Ausdrucksweiſe kom⸗ men kann. Wenn irgendeinem der Vorwurf der Kanzler⸗ türzlerei gemacht werden kann, ſo iſt es Herr Dr. Wirth ſelbſt, der durch ſeine parteipolitiſche Tätigkeit im Kanzler⸗ amte und durch die Form ſeiner Agitation ſich ſelbſt das Grab gegraben hat. Ddie Verſchärfung des parteipolitiſchen Kampfes iſt leider zu einem guten Teil auf die politiſche Tätigkeit des Herrn Reichskanzlers zurückzuführen. Bei ihm müſſen ſich die Herren von der Linken bedanken, wenn er darüber fallen ſollte. Niemand wird daran denken, die Geg⸗ kerſchaft gegen Herrn Dr. Wirth mit der Zentrumspartei als ſolche zu vermengen. Deshalb iſt es auch durchaus abwegig, wenn der Provinzialausſchuß der Rheiniſchen Zentrumspar⸗ tei glaubt, der Anſicht ſein zu müſſen, die Angriffe gegen Dr. irth ſeien auf die Zentrumspartei gemünzt und die Partei müſſe ſich für Dr. Wirth einſetzen. Es iſt eine völlige Ver⸗ kennung der Sachlage, denn die Wirthſche Politik iſt ſoziali⸗ ſaſer be für die einzutreten das Zentrum keine Veran⸗ ung hat. Der Gegenſath zwiſchen Dr. wirth und dem rechten Flügel des Zenkrums. Berlin, 23. Sept.(Pr.⸗Tel.) Dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ zu⸗ olge fand geſtern nachmittag eine Beſprechung des Reichs⸗ kanzlers mit Mitgliedern der Zentrumspartei über die poli⸗ liſche Lage ſtatt. Von amtlicher Seite wurde betont, daß alle Lerüchte von einem Gegenſatz zwiſchen dem Reichskanzler r. Wirth und dem rechten Flügel der Zentrumspartei un⸗ zutreffend ſeien. In der geſtrigen Beratung ſei völlige Ein⸗ mütigkeit erzielt worden. Unhaltbare Gerüchte über Beränderungen iunerhalb der Reichsregierung. ONB. Görlitz, 22. Sept. Reichstagsabg. und Parteivor⸗ ſbender Hermann Müller ſprach heute auf dem ſozial⸗ Verokratiſchen Parteitag erneut über die Wirkungen des erſailler Vertrages. Er ſchickte ſeinem eigentlichen Referat Aaige bemerkenswerte Feſtſtellungen der ſozialdemokratiſchen Parteileitung über die Stellung zum Kabinett Wirth voraus. Müller ſagte, daß das Kabinett Wirth im Ausland gemein als das Kabinett der verſuchten Vertragserfüllung dägeſehen wird. Nun bringe die deutſche Preſſe Nachrichten boer eine Umbildung der Reichsregierung, und zwar werde tereits der Wahlſchlüſſel mitgeteilt, wonach 3 Sozialdemo⸗ ſraten, 3 Zentrumsleute, 2 Demokraten und 2 Volksparteſler 1 die Reichsregierung hineinkommen ſollen. Die Sozial⸗ Renokraten ſeien, ſo wird weiter behauptet, entſchloſſen, den Reichskanzler Wirth ſallen zu laſſen und bekämen dafür den dalchskanzlerpoſten. uf der anderen Seite ſeien ſie bereit, ten Poſten des Reichspräſidenten an das Zentrum abzutre⸗ dn Ueber alle dieſe Perſonaländerungen hätten ſchon vor 7 Parteitag Beſprechungen ſtattgefunden. Müller erklärte — dieſe Nachrichten Wort für Wort als unwahr und fügte ſecduternd hinzu, daß der Görgter Parteitag keinen Be⸗ ichluß gefaßt habe über die Umbildung der Reichs⸗ giesberung zu dem Zwecke, irgendeine Partei in die Re⸗ gerung aufzunehmen. Die Sozlaldemokratie habe es mit mer Umbildung der Reichsregierung nicht ſo eilig, zumal zu Oppoſition den Vor⸗ ri geben werde. Aber ſie bringe das Opfer des Mit⸗ bralerens() und bitte die in Frage kommenden Preß⸗ gane ſich lieber mit der Frage zu beſchäftigen, wie und k0 eviel der Beſitz zahle, wenn die große Steuervorlage kaſſene. Sis dahin müſſe man alle Konbinationen unter. Die Kabineltsbildung in Preußen. ſpr, El Bertin, 23. Sept.(Won un. VBerl. Biuro) Die Be. mrechungen über die preußiſche Kabinettsbildung ſind nun⸗ mehr ſoweit gediehen, daß feſtzuſtehen ſcheint, daß das Zen⸗ den Landwirt⸗ 3 miniſter ſtellt. Das Kultusminiſterium kommt für das Aentrum nicht mehr in Frage wegen der bevorſtehenden denseinanderſetzung mit dem Vatikan. Die Demokraten wer⸗ n das Handelsminiſterium, die Deutſche Volkspartei das denanzminiſterium und Kultusminiſterium, dieſes wohl mit erhe Abg. Dr. v. Campe beſetzen. Die Sozialdemokraten da alten das Miniſterium des Innern für Severing und Wo, Juſtizminiſterium für Profeſſor Dr. Radbruch. Das polfahrtsminiſterium kommt an den früheren preußiſchen ſterpräſidenten Otto Braun. Noch iſt aber fraglich, ruß egerwald das Miniſterpräſidium behalten will, da er wj ebedſürſtig erſcheint und ſich nach einer Erholungspauſe Es der der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung widmen will. wird nicht angenommen, daß die Sozialdemokraten einer z u ſtan des werde ich alsbald Wiederwahl Stegerwalds Schwierigkeiten in den Weg legen werden. Sollte Stegerwald eine Wiederwahl ablehnen, ſo hat das Zentrum als nächſten Kandidaten in erſter Linie den Oberbürgermeiſter von Köln, Dr. Adenauer, bereit. Die „Voſſ. ZItg.“ hört, daß der Reichspräſident beabſichtige, zu einer gleichzeitigen Regierungsneubildun im Reiche die Initiative zu ergreifen und wahrſcheinli ſchon am kommenden Dienstag die Führer der Koalition zu einer Beſprechung einladen werde. In Heidelberg hat am 20. September die Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei eine Beratung gehalten. Streſemann hat einen eingehenden Bericht über die politiſche Lage im Sinne der von ihm in den letzten Kundgebungen der Partei zum Ausdruck gebrach⸗ ten grundſätzlichen Darlegungen erſtattet. Nach ausführlichen Erörterungen ſtimmte die Fraktion den Ausführungen des Vorſitzenden zu und war einſtimmig der Anſicht, daß zur Milderung der außerordentlichen Schwierigkeiten Deutſch⸗ lands nach innen und außen eine zuſammenfaſſende und vermittelnde Politik notwendig iſt. das Programm des neuen Miniſterpräſidenlen in Bayern. ONB. München, 22. Sept. Die Abendſitzung des Land⸗ tags wird von dem Präſidenten Königbauer um 85% Uhr er⸗ öffnet. Das Wort nimmt ſofort Miniſterpräſident Graf von Lerchenfeld, der die Miniſterliſte bekannt gibt. Präſident Königbauer: Der Herr Miniſterpräſident hat dem Hauſe gemäß Art. 58 der Verfaſſung die Vorſchlagsliſte für die Be⸗ ſetzung der einzelnen Miniſterien vorgelegt. Ich nehme das Einverſtändnis des Hauſes an. Ich halte es für meine Pflicht und ſchätze es mir zur Ehre die neue Staatsregierung und an ihrer Spitze den Herrn Miniſterpräſidenten Grafen von Ler⸗ 11 auf das herzlichſte in dieſem Hauſe zu begrüßen.(Bei⸗ 0 Der Präſident gibt hierauf in weiteren Worten der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß es der neuen Regierung gelingen werde, die Lebensintereſſen Bayerns auf das nachdrück⸗ lichſte zu wahren. Dabei ſei es ſelbſtverſtändlich, daß auch vom Reiche aus die Sache der Länder gewahrt werden müſſe.(Zuſtimmung.) Die neue Staatsregierung werde be⸗ ſtrebt ſein müſſen, auch in ihrer Politik zur Richtlinie zu machen, daß die Verminderung der im eigenen Volke beſtehen⸗ den ſchroffen Gegenſätze möglichſt herbeigeführt werden kann. Der Präſident gibt alsdann dem Dank, den die vormalige Staatsregierung und der frühere Miniſterpräſident v. Kahr verdiene, Ausdruck.(Beifall.) Als aufrichtiger und willensfeſter Mann, habe Herr v. Kahr dem Vater⸗ lande große Dienſte erwieſen. Das neue Pſal ue mit Aus⸗ nahme des durch ſeine Dienſtreiſe in die Pfalz verhinderten Sozialminiſters Oswald erſcheint darauf im Saale und nimmt auf den Miniſterſtühlen Platz. e ee Graf von Lerchenfeld nimmt hier⸗ auf das Wort 75 längeren programmatiſchen Ausführungen über die Grundlagen ſeiner Politik, in denen er ausführt, daß das zurückgetretene Kabinett Kahr auf das Koalitionspro⸗ gramm vom 6. Juni 1920 gegründet war. Wenn die Koalition bedauerlicherweiſe durch das Aus⸗ einer Partei ſich geändert, ſo liege kein Grund vor, te Grundlagen der bisherigen Politik zuver⸗ laſſen. Der Miniſterpräſident fährt fort: Indem ich dieſes ſage, gedenke ich der großen Verdienſte des Mannes, der dieſe Grundlage geſchaffen und erfolgreich die Politik bis⸗ her nach dichen Grundſätzen hat. it Exz. v. Kahr iſt ein Staatsmann von beſter Geſinnung und unbeugſamer Wil⸗ lensſtärke, von glühender Begeiſterung für ſein Valerland, von untadelhaftem Charakter von einer vorbildlichen Treue und Hingebung für das öffentliche Wohl, die von jeher die bayeriſche Beamtenſchaft ausgezeichnet hat, von dem Steuer des Staatsſchiffes geſchieden, das er mit zielſicherem Blick und zum Segen unſeres Landes in ſchwerer Herr v. Kahr für unſer Vaterland bedeutet, darüber wird einſt die Geſchichte urteilen. Schon jetzt aber iſt ihm der Dank des Vaterlandes ſicher. Der Miniſterpräſident entwickelle hierauf die drei Grund⸗ lagen der Politik des Kabinetts. 1. Aufrechterhaltung dermühſamerrunge⸗ nen Ruhe und Ordnung im Staat. Er bemerkte hierzu: werde mit allen verfügbaren Machtmitteln frevel⸗ haften Störungen der ſtaatlichen Ordnung, mögen ſie kommen, woher ſie wollen, entgegentreten. Ich bitte aber auch alle Par⸗ teien und Bürger, mich in dieſem Beſtreben nach Kräften zu unterſtützen. Das 2. iſt unſer Verhältnis zum Re ich. In dieſem Punkt die Treue zum Reichunver⸗ brüchlich feſt. Auch ich kann mir, ebenſo wie die voraus⸗ gegangene Regierung das Reich nicht anders als—.— a⸗ tiv vorſtellen. Ein übertriebener Unitarismus und Zentralis⸗ mus widerſpricht der Geſchichte und den natürlichen Grund⸗ lagen des Reiches, die auf dem ſtaatlichen Eigenleben der Län⸗ der beruhen. Die Intereſſen von Reich und Land erfordern gleichmäßtg die ſorgfältige Pflege dieſes ſtaatlichen Eigen⸗ lebens, vor allem die Wahrung der nach unſerer Reichsver⸗ faſſung den Ländern zuſtehenden Rechte und entſchiedene Ab⸗ wehr aller entgegenwirkenden Beſtrebungen. Im Verein mit den übrigen Ländern und Regierungen werde ich beſtrebt ſein, nicht nur nach der negativen, ſondern auch nach der poſitiven Seite hin das Verhältnis von Reich und Staat in lebendiger Entwicklung des Verfaſſungslebens zu pflegen. Im Verkehr mit dem Reich werde ich ein perſönliches Einvernehmen mit den Reichsſtellen unterhalten. Ich hoffe damit Reibungen mög⸗ lichſt zu vermeiden und eine Atmoſphäre gegenſei⸗ tigen Vertrauens herzuſtellen. Die Verhaund⸗ lungen wegen der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten und wegen der des Ausnahme⸗ Grundlage des Be eit geführt hat. Was ſchluſſes des ſtändigen Landtagsausſchuſſes vom 11. September wieder aufnehmen. Der 3. große Gedanken, von dem ich mich leiten laſſen möchte, iſt der derſozialen Verſöhnung. Dasgrößte Unglück ſehe ich in der Zermürbung, in der Klaſſen⸗ kampfſtellung eines großen Teils unſeres Volkes und in dem Haß, mit dem ſich weite Schichten gegenüberſtehen. Wo⸗ für ich mich mit allem Nachdruck eines guten Willens einſetze, das iſt, zu verhindern, daß die Kluft noch weiter klafft. Daß die Verbitterung nicht noch mehr wächſt, das iſt ein möglichſter Ausgleich d. Gegenſätze in Wirtſchaft, Staat u. Geſellſchaft, das iſt Erleichterung des Loſes der Bedürftigen aller Stände, das iſt ſchließlich rückſichtsloſer Kampfgegen ſoziale Schäden, wie ſie ſich in unſerer Zeit, namentlich unter den Begriffen von Schiebertum, Wuchertum zuſammen⸗ faſſen laſſen. In dieſem Zuſammenhang richtet ſich mein Blick auch hin⸗ über zu unſeren pfälziſchen Brüdern, deren Bedräng⸗ nis für mich ſtets ein beſonders wichtiger Gegenſtand der Re⸗ gierungsfürſorge ſein wird, da mich meine Beamtenlaufhahn wiederholt in perſönliche Berührung mit dieſem ſchönen Lan⸗ desteil gebracht hat. Ich bedauere es tief, daß der Beginn meiner Amtstätigkeit mit einem ſo furchtbaren Unglück zuſam⸗ ementrifft, wie wir es in Ludwigshafen zu beklagen haben. Die notwendigen Einleitungen zur erſten Hilfeleiſtung ſind bereits getroffen. Ich hoffe nun, daß das hohe Haus die Regierung in ihren Beſtrebungen nach Kräften unterſtützen wird. Wenn mich nicht die Ereigniſſe hier feſt halten würden, ſo wäre ich ſelbſt heute in Ludwigshafen an der Stätte des entſetzlichen Unglücks zu finden. Der Miniſterpräſident fügte dieſer programmatiſchen Er⸗ klärung kurze Worte an, in denen er betonte, daß für die Ueber⸗ nahme des Amtes beſtimmend geweſen ſei der Ernſtſeiner poſitivchriſtlichen Weltanſchauung, ferner das Vertrauen, das ihm von den Parteien und Mitgliedern des Hauſes entgegengebracht worden ſei. Auch die übrigen Mit⸗ glieder der Volksvertretung ohne Unterſchied der Parteien bit⸗ tet der Miniſterpräſident dringend mit ihm in ſteter perſön⸗ licher Fühlung zuſammenzuarbeiten. Der letzte Beweggrund ſei das, das alle Bürger in dem demokratiſchen Staatsweſen in gleicher Weiſe erfüllen müſſen, wenn der Staat keinen Schaden erleiden ſolle: Die Liebe zu Bayern, die Liebe zum großen deutſchen Vaterland. Die Juſammenſetzung der neuen bayeriſchen Regierung. ONB. München, 22. Sept. Nachdem auch in den an die heutige Nachmittagsſitzung anſchließenden Verhandlungen mit der bayeriſchen Mittelpartei die übrigen Koalitionsparteien ein Eingehen auf die Forderungen der Deutſchnationalen abge⸗ lehnt hatten, iſt die neue bayeriſche Regierung aus der Baye⸗ riſchen Volkspartei, den Demokraten und dem bayeriſchen Bauernbund gebildet worden. Die Miniſterliſte weiſt folgende Namen auf: Miniſterpräſident, Miniſter des Aeußeren und der Juſtiz Graf v. Lerchenfeld; Miniſter des Innern Dr. Schweyer, der bisher das Innenminiſterium kommiſſariſch verwaltet hatte; Miniſter für Unterricht und Kultus Dr. Matt: Miniſter der Finanzen Dr. Krausneck; Miniſter 8. ſoßſale Fürſorge Oswald; Miniſter für Landwirtſchaft uzkhofer; Miniſter für Handel, Induſtrie und Gewerbe Hamm. Die neue Regierung verfügt über 90 gegen 68 Stimmen im Parlament, hat alſo eine ſichere Mehrheit von 22 Stimmen. Die Uebernahme des Juſtizminiſteriums durch den Miniſterpräſidenten dürfte erfolgt ſein, um weiteren, noch ſchwebenden Verhandlungen über die endgültige Be⸗ ſetzung dieſes Miniſteriums nicht vorzugreifen, da die Demo⸗ kraten und der Bauernbund ein drittes Miniſterium gefordert haben. Falls dieſe Verhandlungen auf dieſer Grundlage zu Ende kommen ſollten, nennt man den Abg. Müller⸗Mei⸗ ningen(Dem.) den früheren bayeriſchen Juſtizminiſter als ge⸗ meinſamen Kandidaten der beiden Parteien. WB. München, 22. Sept. Wie die Münchener Polizei⸗ direktion mitteilt, ſind die auswärts verbreiteten Nachrichten von einem Anſchlag auf den Grafen v. Lerchenfeld unbegründet. Die Verhandlungen zwiſchen Berlin und München. EBerlin, 23. September.(Von unſerem Berliner Büro). Die durch die Regierungskriſe in Bayern unterbrochenen Verhandlungen zwiſchen der bayeriſchen Regierung und der Reichsregierung werden am kommenden Samstag wieder aufgenommen werden. Und zwar wird der neue Miniſter⸗ präſident Graf Lerchenfeld, der jetzt mit der Regie⸗ —. zu Ende iſt, nach Berlin reiſen. Am Samstag werden zwiſe n ihm, dem Reichskanzler ſowie dem Reichs⸗ miniſter des Innern Beſprechungen über die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes ſtattfinden. Graf Lerchenfeld wird die Verhandlungen für Bayern wahrſcheinlich allein führen. Man erwartet, daß dieſe neuen Verhandlungen nunmehr eine Einigung zwiſchen Berlin und München bringen werden. Dr. Hermes auf Schloß Neuberun. WB. Berlin, 22. Sept. Zu der durch die Preſſe gegangene Nachricht, wonach Dr. Heim andeutete, daß Reichsminiſter Hermes auf Schloß Neuberun anweſend geweſen ſein ſoll, er⸗ fahren wir von zuſtändiger Stelle, daß Dr. Hermes nicht vor einigen Monaten, ſondern im Auguſt zwei Tage auf dem Schloſſe zu Gaſt war. Es handelte ſich um einen geſellſchaft⸗ en Beſuch, der gleichzeitig benutzt wurde, um mit dem eben⸗ f anweſenden bayriſchen Landwirtſchaftsminiſter und einigen Räten, rein landwirtſchaftliche Fragen zu beſprechen. Eine Erörterung allgemeiner politiſcher Natur wurde in keiner Weiſe gepflogen. Ebenſowenig pflog Hermes irgendwelchen Verkehr weder auf dem Schloſſe noch ſonſtwie mit wegen ihrer Teilnahme am Kapputſch verfolgten Perſönlichkeiten, die er übrigens perſönlich gar nicht kennt. — München, 23. Sept.(Eig. Drahber.) Das Mies⸗ Hacher Tageblatt iſt vom Staatekommiſſar für München · 2. Seite. Nr. 441. ͤ——... ⁊ ͤ Mannhelner General- Nnzeiger. Minag-Ausgabe.) Freitag, den 23. September 1921. Land bis zum 29. 9. einſchließlich verboten worden. An⸗ laß dazu gab ein Artikel„Das neue deutſche Zentrum“. Auch der Miesbacher Anzeiger, deſſen Wiedererſcheinen ange⸗ zündigt war, darf nicht erſcheinen. der Görlitzer Parkeilag der M. 8. B. ONB. Görlitz, 22. Sept. In ſeinem Schlußworte teilte der Abg Hoch mit, daß die Reichstagsfraktion anläßlich des O p⸗ pauer Unglücks eine Interpellation eingebracht habe, die Frage, ob die Regierung bereit ſei, feſtzuſtellen, welche Umſtände das Unglück verſchuldeten und was zur Ver⸗ hnderung ſolcher Unfälle geſchehen könne, ferner, ob die Re⸗ gierung bereit ſei, den Geſchädigten ohne jeden Verzug aus öffentlichen Mitteln die erſte Hilfe zu leiſten. Bei der Muſte⸗ rung zahlreicher Anträge bat der Redner, einen Antrag aus Halle a. d.., dem früheren Reichskanzler Fehrenbach keine Penſion zu gewähren, abzulehnen. Abg. Keil wandte ſich in ſeinem Schlußworte gegen einen Abänderungsantrag Löbe zu ſeiner Steuerreſolution, wonach u. a. Fundierung der ſchwebenden Schuld verlangt werde. Wer in dieſem Saale werde es wohl fertig bringen, 235 Milliarden Mark ſchweben⸗ der Schulden in konſolidierte Anleihen zu verwandeln? Der Antrag ſei überbauft konfus, da er weiter zum Beiſpiel von Heranziehung der Produktionsmittel und des Grundbeſitzes ſpreche. Sei ber Grundbeſitz etwa kein Produktionsmittel? Der Parteitag dürfe ſolche Beſchlüſſe nicht faſſen. Der Antrag Löbe betr. Einſetzung eines Reichskommiſſariats gegen Steuerhinter⸗ ziehung ſei nichts als ein blendender Schlag nach außen hin berechnet. Er bat um Ablehnung. In der Abſtimmung wurde die Steuerreſolution Keil unter Ablehnung des Antrages Löbe angenommen. Damit waren zahlreiche andere Steueranträge erledigt. Angenommen wurde ferner die Reſolution Radbruch zu den Juſtizfragen unter Ablehnung des Antrages Kann(sogl. den geſtrigen Bericht) und der Schulantrag Hellmann gegen konfeſſionelle Schulen und die Reſolution Georg Schmidt betr. die Ernährungsfrage. Zahlreiche Anträge wurden der Fraktion überwieſen. Angenommen wurden noch Anträge be⸗ treffend Sozialiſierung des Bergbaues und der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft, Trennung von Kirche und Staat. Die Anträge über Fehrenbachs Penſion und Abſtinenzfragen wurden abgelehnt. Anträge betreffend Erklärung des 1. Mai und 9. November zu geſetzlichen Feiertagen wurden angenommen. Große poliliſche deballe im badiſchen eandlag. Tu. Karlsruhe, 22. Sept. Zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung des Landtags ge⸗ dachte Präſident Dr. Kopf der Oppauer Exploſionskataſtrophe und ſprach den Angehörigen der Getöteten herzliches Beileid aus. Zum Gedächtnis der Verunglückten erhoben ſich die Abgeordneten von ihren Sitzen. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Daß ein großer politiſcher Tag bevorſtand, zeigte das dichtbeſetzte Haus. Nur ganz wenige Abgeordnete waren der Sitzung ferngeblieben. Die Tribünen waren überfüllt und der Zugang zu ihnen mußte lange vor Beginn der Sitzung geſperrt werden. Der Fraktionschef der Deutſch⸗Nationalen, Abg. D. Mayer, begründete die drei An⸗ fragen, die ſich auf das Verbot der Süddeutſchen Zei⸗ tung und neuerdings auf das der Breisgauer Zeitung in Freiburg, auf das Verbot des Uniformtragens und der Regimentstage und 7 die Demonſtrationen und Tummultſchäden in Heidelberg bezogen. Der Redner teilte mit, daß er dem Präſidenten Dr. Kopf die Erklärung gegeben habe, er ſei mit einer Vertagung der Anfragen im Hinblick auf die Oppauer Kataſtrophe einverſtanden. Der Landtagspräſident habe aber erklärt, er könne die Sitzung nicht ausfallen laſſen. In der Begründung der drei Anfragen übte der Redner Kritik an den Maßnahmen der badiſchen Behörden. Dieſe Maßnahmen hätten in weiteſten Kreiſen Mißtrauen erzeugt. Die Anfrage über die Demonſtration in Heidelberg begründete des weiteren der deutſch⸗natl. Abg. Mager, der dabei die Regierung angriff und vom Präſidenten zur Ordnung gerufen wurde. Der Redner ſtellte an den Miniſter des Innern die Anfrage, warum bei den Tumulten in Heidelberg die Polizei nicht eingegriffen habe. e. Der Miniſter des Innern Remmele beantwortet die Förm⸗ lichen Anfragen und führte dabei u. a. aus, es ſei unrichtig, daß eine Verfügung vom Miniſterium hinausgegangen ſei, wonach keine Maßnahmen gegen Tumultſzenen ergriffen werden ſollten. Was das Verbot der Regimentsfeſte anbelange, ſo ſei es notwendig, daß ſolche die Bevölkerung erregende Veranſtaltungen verhindert wür⸗ den, da ſie von rechts zu agitatoriſchen Zwecken ausgenutzt würden. Das Verbot der Südd. Zeitung ſei von der Reichsregierung aus er⸗ folgt. Die badiſche Regierung habe in den 2% Jahren ſeit der Revo⸗ lution ſich ſtets beſtrebt, gerecht zu handeln. Staatspräſident Trunk kam auf die Reichsverordnung— zu ſprechen. Auf die Bemerkung des Staatspräſidenten, die bolf wiſtiſchen Treibereien von rechts ſeien genau ſo ſtark, wenn nicht ge⸗ fährlicher, wie die von links geweſen, rief Abg. Mager.: Unver⸗ verſchämtheit. Er wurde daraufhin vom Präſidenten zum zweiten Mal zur Ordnung gerufen und verwarnt. Hier erfolgte von links dann der Zuruf:„Raus mit dem Kerl!“ Abg. Mager: Warum wird der Herr Staatspräſident nicht zur Ordnung gerufen?— Prä⸗ ſident Dr. Kopf: Darüber habe ich zu entſcheiden. Ich habe den Eindruck, daß der Herr Staatsminiſter eine allgemeine Bemerkung gemacht hat. Als Staatspräſident Trunk fortfahrend bemerkte, ſeine Aus⸗ führungen über die bolſchewiſtiſche Treibereien dürfe die deutſch⸗ natl. Partei nicht auf ſich beziehen, ſpendete die Galerie Beifall. Staatspräſident Trunk erklärte ſodann, auch die badiſche Regierung habe gewünſcht, daß die Reichsregierung ſich vor dem Erlaß der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten mit den Ländern ins Benehmen ſetzte. Es folgte die Beſprechung der Interpellationen. Der Zentrums⸗ chef Dr. Schofer verurteilte die Ausſchreitungen in Heidelberg. Es ſolltebald wieder die Möglichkeit gegeben werden. Re⸗ gimentsſte feiern zu bürfen, aber der politiſche Einſchlag muß vermieden werden. Wenn der der Südd. Zei⸗ tung weiter geführt werde, ſtehe zu befürchten, daß ein Opfer dem andern folge. Der Redner zog dann verſchiedene Aufſätze der Südd. Zeitung und einer großen Zahl rechtsgerichteter Blätter hervor, um die Zeitungsverbote zu rechtfertigen. Es werde nicht gelingen, die Zentrumspartei zu ſprengen. Wer mithelfen wolle zum Wohle des Vaterlandes und zur ſittlichen Erneuerung des Volkes ſei von rechts wie von links willkommen. Abg. Marum, der Sprecher der Sozialdemokraten erklärt ſich mit den Verordnungen des Reichspräſidenten einverſtanden. Die rechtsradikale Tagespreſſe nehme ſich zu große Freiheiten her⸗ aus. Die Langmut, die bisher von den Vertretern der Republik den Anhängern gegenüber bewieſen worden iſt, dürſe nicht von Dauer ſein. Auch wir bedauern die Ausſchreitungen in Heidelberg, aber werſ ehrlicher Republikaner iſt, muß ſich darüber freuen, 50 endlich die Hoflieferantenſchilder herunter⸗ gekommen ſind. Die Regimentsfeſte ſind mit Recht verboten wor⸗ den, ſollten aber nicht auf die Dauer unterſagt 1 Auch die Straßenſchilder, wie Kaiſer⸗ und Kronprinzenſtraße ſollten ver⸗ ſchwinden. In Freiburg hat der frühere Großherzog von Baden an dem Nagimentsfeſt des Artillerieregiments 26 teilgesnommen, wo monarchiſtiſche Kundgebungen ſtattfanden. Wir ſprechen die Hoff⸗ nung aus, daß wir keine Veranlafſung haben werden, uns polizei⸗ lich gegen ihn wenden zu müſſen. Die Verfaſſung muß durch mit⸗ leidloſe Schärfe geſchüßt werden. Unſare Jugend muß in allen Schulen und Univerſitäken im Geiſte der Republik, der Demokratie und der Verfaſſung erzogen werden. Der Porſchlag des Präſidenten, die Verhandlungen abzu⸗ brechen les iſt inzwiſchen 8 Uhr geworden) wird abgelehnt. der Regimentsfeiern hat verſtimmend gewirkt, aber die Notwendig⸗ keit des Verbots trifft die Kreiſe, die dieſe Regimentsfeſte miß⸗ brauchten. Wenn die Preſſe der Linken offen die Gewalt abſchüttelt, werden keine Ausſchreitungen gegen bürgerliche Kreiſe zu befürch⸗ ten ſein. Wir mahnen zum entſchiedenen Eintreten für unſere repu⸗ blikaniſche Staatsform. Abg. Karl(.⸗Natl.) erklärte, die jetzige Verfolgungsaktion gegen die Preſſe der Rechten, gegen die Verſammlungsfreiheit und gegen die Regimentsfeiern gehe entſchieden zu weit. Die Leiter des heutigen Staates würden ihrer Machtſtellung keinen guten Dienſt erweiſen, wenn ſie ſich gegen die nationalen Beſtrebungen —8 Die nationale Bewegung werde ſich auf jeden Fall durch⸗ ſetzen. Abg. Dr. Kraus(Soz.) erklärte, er ſei von der Heideſderger Arbeiterſchaft beauftragt worden, die Anklagen wegen der Ausſchrei⸗ tungen richtig zu ſtellen. Die Erregung in Heidelberg ſei deshalb ſo groß geweſen, weil die Arbeiterſchaft ſich eine außerordentliche Hetze der Alldeutſchen habe gefallen laſſen müſſen. Es ſei nicht wahr, daß der Gewerkſchaftsführer Engelhardt von dem Stadtrat angezeigt worden ſei, und daß irgend jemand von links in Heidel⸗ berg zu Gewalttaten gegen rechts aufgefordert habe. In ſeinen weiteren Ausführungen wendet ſich Redner gegen das Organ der Deutſchen Volkspartei, die„Badiſche Poſt“ und bemerkt noch, die⸗ jenigen, die die Gefangenen befreien wollten, ſeien aus einer Gruppe außerhalb des Demonſtrationszuges geweſen. Um halb 9 Uhr vertagte ſich das Haus auf Freitag vormittag 9 Uhr zur Fortſetzung der Beratung. Jur Geſchichte der Vaffenſtllſtandsverhandlungen ſteuert jetzt auch W. von Maſſow einen wichtigen tatſäch lichen Beitrag bei. Er ſchreibt anknüpfend an die Ausein⸗ anderſetzungen Ludendorffs, Scheers uſw.: Die damalige Reichsreglerung(Prinz Max von Baden) hatte, wie aus den ſchon bekannten Umſtänden deutlich hervorgeht, reichlich Zeit, vor der wirklichen Abreiſe der Kommiſſion nach Compiegne ihre Zuſammenſetzung und die Zuſtändigkeitsfragen zu regeln. Es war nach allen geſchichtlichen Vorgängen und völkerrechtlichen Ge⸗ bräuchen mit Fug und Recht von der Oberſten Heeresleitung als ſelbſtverſtändlich angenommen worden, daß die Waffenſtillſtands⸗ verhandlungen in der Hand eines von ihr beſonders informierten und inſtruierten Militärs liegen würden, wenn auch die Mitwirkung eines politiſchen Bevollmächtigten vorgeſehen war. Von der Reichs⸗ regierung war nichts geſchehen, um rechtzeitig einen entgegengeſetz⸗ ten Standpunkt geltend zu machen. Daher konnte die Oberſte Heeres⸗ leitung aus der Ernennung Erzbergers zum Mitglied der Waffen⸗ ſtillſtandskommiſſion nicht entnehmen, daß eine Aenderung in der Leitung beabſichtigt war. General von Gündell hatte ſomit zunächſt keine Veranlaſſung, zurückzutreten und hat es auch nicht getan. Er wurde in dem Glauben gelaſſen, daß er die Verhandlungen zu führen haben werde. Die anders lautende Anordnung des Reichs⸗ kanzlers, die den militäriſchen Unterhändler dem Staatsſekretär Erz⸗ berger direkt unterſtellt, wurde der Oberſten Heeresleitung erſt i m allerletzten Augenblick, wenige Stunden vor der Abreiſe der Kommiſſton, durch ein Telegramm vermittelt, das dem General v. Gündell erſt bekannt werden konnte, als er perſönlich bereits alle Vorkehrungen zur Abreiſe getroffen hatte. Es war alſo ein regelrechter Ueberrumpelungsverſuch, der den Gene⸗ ral in eine Zwangslage verſetzen ſollte. Gündell gab unter ſolchen Umſtänden mit Zuſtimmung Hindenburgs ſeinen Auftrag zurück. Dieſes Verfahren des Reichskanzlers, das ſich in bezeichnender Weiſe an ſein Verhalten in der Frage der Abdankung des Kaiſers anreiht, ſoll hier im übrigen unerörtert bleiben. Im weiteren nimmt Maſſow General von Gündell gegen den Vorwurf in Schutz, er ſei aus perſönlicher Empfindlichkeit zurückgetreten: Ein Offizier, der ſich einer Sendung unterzieht, wie ſie dem General v. Gündell zugedacht worden war, nimmt eine viel ſchwerere Aufgabe auf ſich, als ihm der Krieg ſelbſt ſtellen konnte. Die dem Feldherrn drohende Möglichkeit eines Mißerfolges kann einen be⸗ fühigten Mann von Verantwortungsmut und Charakter in ſeinem Gewiſſen nicht beirren. Wer aber nach gefallener ungünſtiger Ent⸗ ſcheidung mit dem Feinde zu verhandeln hat, läuft Gefahr, daß ein falſcher Schritt ſeine perſönliche Ehre berührt. Dieſer Größe der Verantwortung muß daher die Freiheit des Handelns entſprechen; der Leiter der Verhandlungen muß die an ſich demü⸗ tigende Lage durch die Würde ſeines Auftretens, durch Sachlichkeit und Takt ausgleichen können. Daß ihm dieſe Möglichkeit gewahrt bleibt, kann ein Ehrenmann in ſolcher Lage verlangen. Das war in dieſem Falle von der Reichsregierung nicht berückſichtigt worden. Die Unterordnung unter Erzberger bedeutete für den unterhandeln⸗ n von vornherein die Unmöglichkeit, ſeine Aufgabe zu illen. Ein politiſch gut unterrichteter Mann wie General v. Gündell konnte unmmöglich Erzberger als ein unbeſchriebenes Blatt und ſeine Aufgabe nur vom Sandpunkt der formalen Korrektheit betrachten. Er wußte, daß er ſich einem Manne unterordnen ſollte, der die Ge⸗ wohnheit hatte, ſich in alles hineinzudrängen und alles an ſich zu reißen, dem dabei für das Verſtändnis des Begriffes der Waffen⸗ ehre jedes Organ fehlte und deſſen Gewiſſen nicht davor zurück⸗ ſchreckte, in der bitterſten Not des Vaterlandes einen Auftrag zu übernehmen, zu dem er vollkommen unfähig war. Ein Freund Erzbergers hat inzwiſchen verſucht, durch Angaben, die er aus ſeinem Munde erfahren hat, glaubhaft zu machen, daß er zur Uebernahme ſeines Amtes durch den Prinzen von Baden und angeſehene Fraktionsgenoſſen— er nennt nur Verſtorbene, die nicht mehr Zeugnis ablegen können— gedrängt worden ſei. Man könne deshalb nicht ſagen, daß er ſich vorgedrängt habe. Wer Erz⸗ berger in ſeiner Tätigkeit näher verfolgt hat, wird darüber nur lächeln können. Man kann den Begriff des„Sichvordrängens“ ſehr buchſtäblich und ſehr eng faſſen; es gibt aber neben den plumpen Methoden auch weniger plumpe, anderen Menſchen zu ſuggerieren, daß man„derjenige welcher“ iſt. Sehr bezeichnend iſt die Mittellung des Freundes Erzbergers, die Reichsregierung ſei durch die ſchweizeriſche Regierung benach⸗ richtigt worden, daß die Entente unter keinen Umſtänden„mit Ver⸗ tretern des kaiſerlichen Regimes oder Militärs der Oberſten Heeres⸗ leitung“ perhandeln wolle. Wenn das richtig iſt, ſo war es alſo die damalige Regierung, die ſich dieſer unerhörten Forderung, die das ganze kommende Elend ſchon in ſich ſchloß, bereits insgeheim unterworfen hatte, ehe überhaupt die Verhandlungen begannen. Daß über allen dieſen Vorgängen noch ein gewiſſer Schleier liegt, dient nicht gerade zur Beruhigung und Entgiftung. Die Ver⸗ gangenheit greift viel zu ſehr in die Gegenwart und Zukunft hin⸗ über. Leider iſt der Hauptbeteiligte der Verantwortung entzogen, was ein weiteres Licht auf die Tatſache werfen möge, daß der politi⸗ ſche Mord, abgeſehen von allem Moraliſchen, eine grenzenloſe Dummheit iſt. die dehnbarleit des Berſailler Vertrages. Die annekkioniſtiſchen Hintergedanken der franzöſiſchen Im⸗ perialiſten. Sd. Paris, 22. Sept. Den intereſſanteſten Kommentar zu der Polemik Poincaré— Tardieu über die Beſetzung der Rhein⸗ lande— die Polemik hat ſich nunmehr zu einem perſönlichen Streit entwickelt, der noch andauert— bringt wohl Oeupre in ſeiner geſtrigen Ausgabe. Guſtave Téry führt darin folgendes aus: Es ſcheint, daß ſich Herr Poincaré im Unrecht befindet. Zu keiner Zeit dürfte man England davon abhalten können, wenm es ihm gefällt, dem Beiſpiele der Vereinigten Staaten 25 folgen, ebenſowenig wie man Frankreich zwingen könnte, eine Truppen zurückzuztehen, bevor ſeine Reparationsbedürf⸗ niſſe befriedigt ſind. Aber wir haben doch einen Beweis für die Dehnbarkeit des in Frage ſtehenden§ 429 des Verſailler Friedensvertrages! Man leſe alle die Beſtimmungen, die „Ausführungsgarantien“ betitelt ſind, und nirgemds wird — Foür die demokratiſche Fraktion ſprach Abg. Schön, der das Verbot der„Südd. Zeitung“ für berechtigt erklärte. Das Verbot maneine Zeile finden, die zu der Beſetzung Düſſel⸗ dorfs, Ruhrorts und Duisburgs berechtigt. Dr. Simons, der ehemalige Reichsminiſter des Aeußern, nannte die Beſetzung der drei Städte eine Vergewaltigung des Ver⸗ ſailler Friedensvertrages. Sie war wenigſtens ein„kleines Extra“, das weder der§ 428 noch der 5 429 vorgeſehen hatten. Damit iſt doch deutlich gezeigt worden, daß die Vertrags tlauſeln nicht alles geregelt haben und daß wir das Recht haben und behalten, die deutſche Schuld mit allen uns zweck⸗ mäßig und vernünftig ſcheinenden Mitteln einzutreiben. bleibt indeſſen fragwürdig, ob die Beſetzung eines Teiles des deutſchen Gebietes das beſte Mittel iſt, mit dem wir unſere finanziellen Ziele erreichen. Ich glaube beſtimmt, daß die ſe Beſetzung nicht nur ruinierend, ſondern ge⸗ fährlich iſt. Die taugte nur, wenn unſererſeits ein an⸗ nepioniſtiſcher Hintergedanke gehegt würde, Zwar iſt ein ſolcher unſeren Imperialiſten nicht fremd, und hier liegt das Uebel. Es muß klar ausgeſprochen werden: eine weiſe Politik wüßte die Dinge ſo einzurichten, daß wir keine 15 Jahre mehr auf die Rückkehr unſerer Sol daten zu warten brauchten— die bei ſich zuhauſe wahrlich beſſeres zu tun haben als in Deutſchland. Die Abmachungen über den Wiederaufbau. EBerlin, 23. September.(Von unſerem Berliner Büro). In der geſtrigen Si des Reichskabinetts erſtattete Mini⸗ ſter Dr. Rakhenau Bericht über den Entwurf des Wies⸗ badener Abkommens mit dem franzöſiſchen Wiederaufbau⸗ miniſter Loucheur. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen den beiden Miniſtern ſind bisher Mitteilungen nicht gemacht worden. Es iſt an amtlichen Stellen darüber au nichts zu erfahren geweſen. Von privater Seite wird als der Inhalt der Abmachungen angegeben: Für den Wiederaufhan des zerſtörten Frankreich ſollen je eine Geſellſchaft in Deutſch⸗ land und eine in Frankreich gegründet werden. Dieſen Geſell; ſchaften ſollen von der deutſchen Regierung 7 Milliarden zur Verfügung geſtellt werden. In der Pariſer Geſellſchaft werden die geſammelt und nach Deutſchland weiter egeben werden. Die zur Verfügung geſtellten 7 Milliarden ale Deutſchland—— das Wiedergutmachungskonto gutge“ chrieben werden, und zwar 35 dieſer Summe bis zum Jahre 1926. Ob dieſe Mitteilung der Wirklichkeit entſpricht bleibt abzuwarten. Die Beratungen über dieſen Gegenſtand im Reichskabinett werden noch fortgeſetzt. Die engliſch-iriſche Kriſe. EP. London, 22. Sept. In Londoner parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß die Antwort Lloyd Georges an Valera nicht vor Anfang nächſter Woche abgehen ſoll, do verſichert ein geſtern abend aus Inverneß gekommenes Tele gramm, daß dieſe Antwort ſchon fertig ſei und morgen na Dublin geſchickt werde. EP. London, 21. Sept. In der heutigen Eröffnungs ſtzung des Ulſterparlamentes in 92 hat der erſte Miniſtel Sir James Craig perkündet, daß das Ulſterparlament ſich nicht dem Willen der Sinnfeinerführer fügen wird. Was die einge gangenen Verhandlungen zwiſchen der britiſchen Regierung und dem iriſchen Parlament betrifft, erklärte Sir James Craig, daß das triſche Problem nur gelöſt werden kann, wenn das Beſtehen des Ulſterparlamentes unangetaſtet bleibe. EP. London, 22. Sept. In der geſtrigen Sitzung des Ulſterparlamentes haben mehrere Redner die Politit der britiſchen Regierung ſcharf verurteilt. R. J. Lynn hat die Verhandlungen mit den Sinnfeinerführern als lächerlich be⸗ zeichnet. Er ſagte:„De Valera iſt Spanier, Arthur Griffit iſt Gallier und Childern iſt Engländer. Alle drei ſchlagen ſie aber großen Lärm für die Unabhängigkeit Irlands. der lürkiſch⸗griechiſche Krieg. WB. Athen, 22. Sept. Der amtliche griechiſche Bericht vom 20. September beſagt, die griechiſche Armee habe 17 20. September die Linie Kartal⸗Dagh⸗Kaghingli⸗Kiſil Ten und die Höhen von Yenisköj beſetzt. Die Bewegung fan ohne Behinderung durch den Feind ſtatt. 1 05 Letzte Melaͤungen. Die Wohnabgabe. Tu. Karlsruhe, 22. Sept. Der Haushaltausſchuß 5 Landtags hat die Beratungen über das Geſetz betr. die Wohz, abgabe zu Ende geführt und beſtimmt, daß die Wohnabgatte vom 1. Ottober 1921 ab erhoben wird. Sie iſt je zur Halſe am 1. April und 1. Oktober ſeden Jahres fällig und wird zul erſten Mal am 1. April 1922 erhoben werden Der Wert der abgelieferten Schiffe. IJ Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Vüro.) Die Repnn ratlonskommiſſion hat nunmehr den Wert der 15 Deutſchland abgelieferten Schiffe mit 745 Millionen Gon, mark beſtimmt. Von dieſer Summe müſſen gewiſſe Abzin für Reparaturen und Inneneinrichtungen gemacht wernch die gemäß dem Waffenſtillſtandsvertrag Deutſchland 5 19 gutgeſchrieben werden. Die ſich dann ergebende Summe w auf das Kreditkonto Deutſchlands gutgeſchrieben. Caillaux Rückkehr ins politiſche Leben? Ep. Paris, 22. Sept. Bureé hat im Eeclair einen ſcharſe Angriff auf Caillaux gerichtet. Caillaux antwortet nun he 7 im Eclair. Aus dem Ton ſeines Briefes geht hervor, daß,. gleich er von dem höchſten Gericht wegen Verrats zur 7 bannung verurteilt wurde, er doch nicht die Hoffnung den. gegeben hat, eine politiſche Rolle in Frankreich zu ſpie Seine Verteidigung iſt ſehr geſchickt und die Erklärung B 5 fällt als ſehr ſchwächlich auf. Es iſt unleugbar, daß die Folt. der Finanzpolitit Doumers Caillaux als einen Erlöſer cht laſſen. Die Jahl der Anhänger Caillaugß wa auernd. Die Arbeitsloſenfrage in England. 15 EP. London, 23. Sept.(Eig, Drahtber.) Das parlamae, taxiſche Komitee des Trade Union Kongreſſes und dos ſche miſchte Komitee der Arbeitsgemeinſchaft haben eine öffenme 2t Erklärung über die Arbeitsloſenfrage veröffentlicht. In nale Erklärung wird geſagt, daß die Arbeitsloſigkeit eine nation, Frage iſt, und daß ſie deshalb nicht auf einzelnen auf ſchaften laſten ſollte. Die Vorſchläge der Regierung legeg en ie Schultern der Steuerzahler zu ſchwere Laſten und 8 den ärmſten Gebieten große Opfer auf, wo die Steuern ge⸗ die höchſten im Lande ſind. Infolgedeſſen ſchlägt das der miſchte Komitee vor, 1. die Produktion durch Beſtellungsab⸗ Regierung bei der Induſtrie zu vermehren, was etne g. uten ſetzung der Preiſe zur Folge hätte, 2. große öffentliche Vor⸗ vom Staate und von der Gemeinde zu errichten, und—. eiter zug den Bauten zu geben, welche die größte Zahl der Art beſchäftigen würde, 3. den Gemeindebehörden zu Sn aßte tionen und Anleihen zu helfen, 4. Lebensmittel und angelteine Unterſtützungen denjenigen Arbeitern zu ſichern, für die Arbeit gefunden wird. 1 Errrrrrreeeeeeeeereeenrereeeeereereee, SggSSSräacsß SsSrrereereern, eeeseSeggesech=a g —— W2 — eln U rüũühmli Freſtag, den 23. Septemder 1921. Mantbhermer General-Anzeiger.(Miltag⸗ Ausgabe.) S. Seſte. Nr. I. Bezirtsamt Frankenthal zugewieſen worden ſeieg. Oppau nach der Kataſtrophe. R Frankenthal, 22. Sept. Seit dem Abend des Unglückstages it Oppau für das unbeteiligte Publikum abgeſperrt. Schon am hieſi⸗ gen Ortsausgang nach Edigheim iſt ein Schlagbaum über die Straße gelegt. Mehrere Schutzleute prüfen die Legitimation der Paſſanten zur Durchfahrt. Wer in den betr. Orten nichts zu tun hat, oder ſich nicht kann, wird abgewieſen. So ſah ich einen Dürkopp⸗ wagen, der ſamt ſeinen wißbegierigen Inſaſſen zurück⸗ und einen anderen Weg fahren mußte. Infolgedeſſen iſt dieſe Stelle ſtark be⸗ lagert, aber auf der Straße nach Edigheim der Verkehr ganz bedeu⸗ tend geringer als am Vortag. ſieht hauptſächlich ganze Züge von mõ und ratb en Bauernwagen, die die Habe der durch das Schickſal Vertriebenen nach ferneren Orten zu Verwandten oder in Ma bezm. Hilfsquartiere bringen. Am Ortseingang von Oppau iſt eine weitere Kontrolle, diesmal durch franzöſiſche Soldaten u. deutſche und frainzöſiſche Gendarmen. Hier muß man ſeine Papiere vorzeigen und wer wirklich an der erſten Stelle durch Umwege durch⸗ geſchlüpft iſt, kommt hier nicht weiter. Hilfsſchutzleute mit Armbin⸗ den bilden mit der Gendarmerie eine regelrechte Kette. Unbehelligt kommt keiner du In Oppau iſt alles am Ausziehen, nur in der Edigheimerſtraße können faſt alle wohnen bleiben. Die Auſtraße iſt faſt völlig geräumt, ſie iſt am meiſten beſchädigt, beide Häuſerreihen ſ der Oſtſeite zuſammengeſchlagen. Ebenſo wer⸗ den die Rhein⸗ Friedhofſtraße geräumt. Hier reiht ſich ugswagen an den anderen. Bei dieſer Gelegenheit darf das Verhalten der Bauern der ganzen Gegend nicht unerwähnt bleiben, die in allen Orten, 3 57 dem weiter entfernten, ſofort nach Bekanntwerden des Unglücks Wagen mit Strohlagern herrichteten und 55 Unglücksſtelle fuhren, und zwar in ſo großer Zahl, daß viele als überflüſſig, namentlich nach der Ablöſung durch die vielen Kraft⸗ wagen, wieder zurückgeſchickt wurden. Am Marktplatz iſt das reinſte lager. Die franzöſiſche Behörde hat hier in entgegenkommender Weiſe alle erreichbaren Feldküchen auffahren laſſen; die Soldaten ſitzen davor, ſchälen richten Gemüſe und anderes her und en ſo der armen Bevölkerung bereitwilligſt ein warmes und wie ie Leule berichten, ſehr ſchmackhaftes Eſſen, und zwar koſtenlos. Durch die zerſtörten Straßen fahren die Hilfsautos mit großen Kör⸗ ben Eßwaren und Wein; ſie halten vor jedem Unglückshaus und die Betroffenen nehmen gerne den Imbiß und einen kräftigenden Schluck. Tauſende ſind es, die zum Werk hinanpilgern, man ſieht aber, daß es keine Oppauer ſind, keine der Betroffenen, ſondern Aus⸗ wärtige, die ſich die Sa ⸗mal angucken“ wollen. Wie einen Ameiſenhaufen ſieht man die Menge durch die zertrümmerten Teile des es zi Uebrigens muß feſtgeſtellt werden, Baber Teil des Werkes, der nördliche, erhalten iſt. Dort ſteht 4 75 noch ein großer Gaſometer, der eigentümlicherweiſe nicht mit explodiert iſt, während die vier anderen, obwohl ſie auch nicht alle dicht nebeneinander ſtanden, nur noch zrtrümmerte Gerüſte darſtellen Die im Norden gelegenen Gebäude haben zwar der gan⸗ zen Länge nach keine Dächer und Scheiben mehr, ſtehen aber ſonſt noch, nur Hilfsbauten, Elſenkonſtruktionen und Holzbauten ſind auch hier eingeſtürzt. Die Kokerei iſt ſogar noch jetzt in Betrieb. Ein der beſonderen Be wertes Bild bieten noch die beiden Oppauer een lk und das Feld vor dem Fabrikgelände. Dicke zentner⸗ ſchwere T⸗Träger ſind, zu den unmöglichſten Figuren verbogen und von der Säure mit einem in allen Spektralfarben ſchillernden, pocki⸗ gen Ueberzug gefärbt, hunderte von Metern weit geſchleudert und geben mit zerriſſenen Drahtnetzen, Mantelſplittern und fortgeſchleu⸗ derten Betonpflöcken das Bild eines Schlachtfeldes. Krautſtrünke, deren Blattwerk der Luftdruck weggefegt, ſtehen wie ſpaniſche Reiter dazwiſchen. Die Hilfsallion. Stadtratsſitzung in Ludwig⸗hafen. G. eudwigshafen. 28. Sept. Geſtern nachmittag 4 Uhr fand in Ludwigshafen eine Stadtratsfitzung ſtatt, die ſich mit der Exploſtonskataſtrophe in Oppau befaßte und über die ſofort einzu⸗ leitenden Hilfsaktionen beſchloß. Der Sitzung wohnten der Regie⸗ rungspräſident aus Speyer v. Chlingensperg und der aus München an der Unfallſtätte eingetroffene bayeriſche Miniſter Os⸗ wald bei. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß eröffnete die Sitzung und gab unter dem Druck der ſchweren Ereigniſſe einen Ueberblick über das Unglück, das Hunderte von Familien in Ludwigshafen, Oppau und den umliegenden Ortſchaften betroffen hat. Miniſter Oswald nach Oppau gekommen, um ſich perſönlich von der Größe und e des Unglücks zu überzeugen und um die Mittel, die der bayeriſche Landtag demmächſt bewilligen wird, dort näher präziſteren zu können. Hierauf ergriff Regierungspräſtdent v. Ehlingens⸗ perg das Wort. Er wies darauf hin, daß es ein Unglück ſei, wie es ſich in kleineren Maßſtäben in der deutſchen Induſtrie nicht ver⸗ meiden. In einer ſolchen Schwere habe die deutſche Induſtrie aber ein ſolches Ereignis ſeit ihrer Entwicklung noch nicht zu ver⸗ zeichnen gehabt. Jetzt heiße es zuſammenzuſtehen zur Hilfsbereit⸗ ſeaft Alle Deutſchen würden mitfühlenden Herzens bereit ſein, as Unglück und all das Elend zu erleichtern, das über Nacht herein⸗ gebrochen ſei. Der Regierungspräſident verlas Beileidstele⸗ eamme von der bayeriſchen Staatsregierung, vom Reichspräſi⸗ enten Ebert, von Reichskanzler Dr. Wirth, vom Reichskommiſſar R die beſetzten Gebiete und teilte mit, daß von der bayeriſchen egierung vorläuftg 300 000 Mark zur Verfügung geſtellt worden eien, die zur Hälft der Stadt Ludwigshafen und zur, Hälte dem Ferner er noch aus einer Notſtandsſtiftung 125 000 M. bereitgeſtellt. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß beſprach ſodann die getroffenen 80 noch zu treffenden Maßnahmen, wobei er ausführte: Die dichwere des Unglückes betrifft nicht nur uns allein und etwa nur ie Pfalz, ſondern es iſt als ein nationales Unglück anzu⸗ ehen. Bedauerlich iſt, daß dadurch auch unſere Ernährungslage auf zas empfindlichſte berührt wird. Der Oberbürgermeiſter ſpricht ſo⸗ de den Arbeitern und den Familien der Hinterbliebenen namens Stadtrates das herzlichſte Beileid aus. Bis zur Stunde ſei nicht leſtzuſtellen geweſen, wieviele Tote und Verwundete die Exploſion 5 ſcdordert habe. Die Zahl der Toten werde jetzt auf über 300 ge⸗ ſei t, während die Zahl der Verrdundeten noch nicht zu überſehen N5 Die erſte Sorge müſſe jetzt den verwundeten Arbeitern gelten. zaoch im Laufe des Tages würden Verluſtliſten ausgegeben. Die⸗ ſenigen, die noch Vermißte zu beklagen haben, werden aufgefordert, ſofort im ſtädtiſchen Krankenhaus zu melden. Er ſprach ſodann en von nah und fern herbeigeeilten Hilfsmannſchaften, Sanitätern dind Aerzten den wärmſten Dank der Stadt aus. Anweſend waren Da Sanitätskolonnen von Speyer, Neuſtadt, Landau, Frankenthal, furd nſtadt, Heidelberg, Worms. Außerdem hatte die Stadt Frank⸗ 1 rt auf Erſuchen des Oberbürgermeiſters einen Extrazug mit Aerz⸗ en, Krankenſchweſtern und Sanitätern geſandt. Die Fabritfeuer⸗ wehren von Heyl⸗Worms, Dörr und Reinhard⸗Worms, Gebr. Sul⸗ hat Ludwigshafen, die Feuerwehren von Frankenthal und Heidelberg aben mit der Ludwigshafener Feuerwehr bei der Bergung der Ver⸗ undeten und Leichen und bei den Aufräumungs⸗ und Abſperrungs⸗ Bbeiten wertvolle Dienſte geleiſtet. Mannheim ſandte ſeine deerufsfeuerwehr, ſeine Sanitätskolonne, außerdem zur Verſorqung er Verwundeten mit Waſſer Wagen der Fuhr⸗ und Gutsterwaltung ſur die Unfallſtelle. Laſt⸗ und Perſonenkraftwagen von Benz, Lanz, wie von verſchiedenen Firmen und Privaten aus Mannheim und ſordwigshafen haben mitaearbeitet. Auch die Beſatzungsbehörde hat ofort ihr ganzes Sanitätsperſonal zur Hilfeleiſtung zur Verfügung ſtätellt Allen dieſen ſowie den Aerzten, Sanitätern und dem ſon⸗ figen Hilfsperſonal von Ludwiashafen wurde der wärmſte Dank r ihre Mühewaltung zum Ausdruck gebracht. Die Opfer der Ar⸗ eit ſollen in der würdiaſten Form der Erde übergeben werden. Am ferntag ſoll ihnen zu Ehren und zum Gedächtnis eine Trauer⸗ eier ſtattfinden Die Beſatzunasbehörde habe die Rupprechtſchule ſerzumt, damit dort die Obdachloſen von Oppau untergebracht wer⸗ kennen. Alle Luſtbarkeiten ſollen bis Samstag verboten werden. daß ein kin Die Exploſionskalaſtrophe in der Anllinfabril. Vesgleichen ſoll eine Meſſe am Sonntag und Dienstag nicht ſtattfinden. Von der Zerſtörungsſtätte ſind photographiſche Auf⸗ nahmen gemacht worden. Die Schäden würden durch beſolidere Ausſchüſſe ſofort feſtgeſtellt werden. Der Wiederaufbau der zer⸗ ſtörten Häuſer und Wohnungen wird ſofort mit aller Energie betrie⸗ ben werden. Die Städte Frankenthal und Mannheim haben nicht mehr be⸗ nutzte Baracken zur Verfügung geſtellt, um die Obdachloſen unter⸗ zubringen. Mit dem Wiederaufbau im Kleinen ſei ſchon begonnen worden, nun iſt die Reihe an uns, dies im Großen zu tun, was wir aber aus uns ſelbſt heraus nicht tun können. Hier müſſen die zuſtändigen Staatsſtellen helfend eingreifen. Es ſoll ſofort ein Arbeitsausſchuß eingeſetzt werden, der ſich aus allen Schichten der Bevölkerung zuſammenſetzen ſoll, der die nötigen Schritte zu einer großen Hilfsaktion im ganzen Reiche einleiten wird. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weiß teilt dann mit, daß die Anilinwerke ihn habe wiſſen laſſen, daß an eine Arbeitsloſigkeit nicht zu denken ſei. Die Arbeit in den hieſigen Betrieben wird ohne welteres weitergeführt. Die Arbeiter der Oppauer Werke werden auch für die nächſte Zeit mit beſchäftigt werden. Der Bau, in dem Ammoniak⸗Sulfat⸗Salpeter hergeſtellt worden iſt, wird nicht wieder hergeſtellt, da die Herſtellung dieſes Produktes eingeſtellt werden wirdz; die Herſtellung von Ammoniak⸗Sulfat geht weiter. Wie die Lage ſich weiter geſtalten wird, kann nicht geſagt werden. Die Direktion der Badiſchen Anklin⸗ und Sodafabrik habe verfügt, daß zur vorläufigen Unter⸗ ſtützung der Witwen und Mütter, die ihren Ernährer verloren haben, außer dem fälligen Wochenlohn eine Barunterſtützung von 1000 Mark auf die Hand bekommen, um der erſten Not vor⸗ zubeugen. die Witwen⸗ und Hinterbliebenenrente wird von der Firma ſo erhöht werden, daß ſte 50 Proz. des bis⸗ herigen Grundlohnes ausmacht. Kinder, die ihren Ernährer ver⸗ loren haben, erhalten einen 2 bis 65 Proz. des Grundlohnes. Dr. Weiß ſtellt dann folgende Anträge, die von der Verſamm⸗ lung auf ſeinen Vorſchlag ohne Debatte einſtimmig angenommen wurden: 1. Von der Stadtverordnetenverſammlung werden 1 Million Mark für den Wiederaufbau zur Verfügung geſtellt, unter leichzeitiger Bewilligung der von der Städtiſchen Sparkaſſe ge⸗ ſtifteten 20 000 Mark. 2. Ein Ehrenbegräbnisplatz auf dem Friedhof wird zur Verfügung geſtellt. 3. Die Poklgeiſtunde bleibt bis zum Samstag abend auf 9 Uhr feſtgeſetzt. Luſtbarkeiten dürfen nicht ſtatt⸗ e n. Die für nächſte Woche geplante Meſſe wird nicht abge⸗ en. 5. Das Bürgermeiſteramt wird beauftragt, eine Hilfs⸗ aktion im ganzen deutſchen Reiche im Benehmen mit dem Reiche und den Landesſtellen durchzuführen. Zum Schluß ergriff Sozialminiſter Oswald das Wort und führte u. a folgendes aus: Als die Nachrichten von dem furcht⸗ baren Unglück bei uns eingetroffen, waren wir alle tief erſchüttert und haben ihnen telegraphiſch die innige Teilnahme der bayriſchen Staatsregierung zum Ausdruck gebracht. Die bayriſche Regierung hat es für notwendig befunden, ſofort nach Eintreffen der Nach⸗ richt zu veranlaſſen, daß ein Vertreter der Regierung nach hier eilt, um ſich perſönlich von allen den Schäden und von dem großen Umfange des Unglückes zu überzeugen, um ihrerſeits ſofort Maß⸗ aktion einleiten zu können. Es wurde deshalb geſtern bereits als erſte Rate zur notwendigen Hilfe der Betrag von 300 000 Mark angewieſen. Ich möchte aber hier mitteilen, daß ich in Oppau ver⸗ ſprochen habe, daß aus dieſem Betrage die Hälfte der Ge⸗ meinde Oppau zugewieſen wird, weil dort die größte Stätte des Unglücks iſt. Damit ſoll aber die Hilfsaktion der bayriſchen Regierung für die vom Unglück betroffenen Familien und Hinterbliebenen nicht abgeſchloſſen ſein. Es wird vor allem not⸗ wendig ſein, feſtzuſtellen, wie groß der Schaden iſt. Da durch die Fürſorge der Anilinwerke nicht allein für die Verletzten, ſondern auch für die Familien der vom Unglück Betroffenen zunächſt über⸗ große Not nicht eintreten wird, ſcheint es geboten, daß in erſter Linie der Sachſchaden erſetzt wird. Es wird daher dringend not⸗ wendig ſein, daß aus dem rechtsrheiniſchen Bayern möglichft viel Bauſtoffe zur Verfügung geſtellt werden. Es iſt hier beſchloſſen worden, ein Komitee einzuſetzen. Die bayriſche Regierung wird ſich mit einem Vertreter an dieſem Komitee beteiligen. Wenn alle ihre Pflicht tun, ſo wird es gelingen, die Folgen dieſes ſchrecklichen Un⸗ glücks einigermaßen zu mildern, daß die Pfalz, die durch ihre ſo treue Haltung zum engeren Vaterlande und ihr Feſthalten am deutſchen Reich unter ſo ſchwierigen Verhältniſſen, wie wir ſie rechts des Rheins gar nicht kennen, den Beweis ihres echten deutſchen Willens gegeben, betroffen hat. * ONBB. Ludwigshafen, 22. Sept. Der bayeriſche Sozialminiſter Oswald hat ſich durch eingehende Beſichtigung von der Größe der Kataſtrophe und der dringenden Notwendigkeit einer ſchnellen und umfangreichen Hilfsaktion überzeugt und wird nach ſeiner Rückkehr nach München dem Geſamtminiſterium ſofort eingehenden Bericht erſtatten, ſodaß die notwendigen Hilfsmaßnahmen umgehend in die Wege geleitet werden können. Der Miniſter, der heute abend 10.08 nach München zurückgereiſt iſt, 8 ſich überzeugt, daß 90% aller Häuſer in Oppau und Edigheim ſo zerſtört ſind, daß an Re⸗ paraturen nicht mehr zu denken iſt und vollſtändige Neubauten er⸗ forderlich ſind. Für die Unterbringung der Obdachloſen, habe deren Zahl mindeſtens 6000 beträgt, cberden ſofort alle nur er⸗ denklichen Hilfsmaßnahmen getroffen werden. ONB. Ludwigshaſen, 22. Sept. Der Reichstagsabgeordnete Hofmann⸗Ludwigshafen(Zentrum) hat einen Dringlichkeiksan⸗ trag im Reichstag eingebracht, in dem die ſofortige Bereitſtel⸗ lung von ausreichenden Geldmitteln und Baumaterialien zur Linde⸗ rung der Not der Geſchädigten ſowie die Veranſtaltung von Samm⸗ lungen in ganz Deutſchland beantragt wird. ONB. München, 22. Sept. Im bayriſchen Landtage haben die pfälziſchen Abgeordneten der Bayriſchen Mittelpartei und eutſchen Volksparte! folgenden Dringlichkeits⸗ antrag eingebracht: Der Landtag wolle vorläufig die Summe von 10 Millionen Mark bewilligen, damit eine ſofortige Linderung der Not der durch das Unglück in Oppau heimgeſuchten pfälziſchen Be⸗ völkerung ermöglicht wird. Der Landtag wird ſich mit dieſem An⸗ trage vorausſichtlich noch heute oder Freitag befaſſen. WB. Berlin, 22. Sept. Der Reichskanzler richtete an den bayeriſchen Miniſterpräſidenten ein Telegramm, in dem er im Namen der Reichsregierung die Bildung eines Hilfskomi⸗ tes zur Linderung der durch das Oppauer Unglück entſtandenen Schäden vorſchlägt. In dem Komitee ſollen auch die bayeriſche, badiſche und heſſiſche Regierung entſprechend vertreten ſein. Von dem Vorſchlag der Reichsregierung wurde ſofort der badiſche Staatspräſident und der heſſiſche Miniſterpräſident verſtändigt. Falls, wie zu erwarten iſt, die beauftragten ſüddeutſchen Regie⸗ rungen verſtändigt ſind, bittet die Reichsregierung die bayeriſche, badiſche und heſſiſche Regierung, zu einer weiteren Beprechung Vertreter nach Berlin zu entſenden, wo vormittags 10 Uhr im Reichsarbeitsminiſterium die erſte Sitzung des vorgeſchlagenen Komitees ſtattfinden. ONB. Berlin, 22. Sept. Wie wir hören, hat das Reichs⸗ kabinett heute nachmittag beſchloſſen, für die Hilfsaktion zu⸗ gunſten der Opfer der Exploſionskataſtropge 10 Millionen Mark zu ſpenden. Dem Reichsrat und dem Reichstage iſt ein entſprechender Antrag der Reichsregierung zugegangen. Die baye⸗ riſche Regierung wird vom Reiche ermächtigt, über dieſe Summe ſofort im Voraus zu verfügen und ſich mit der badiſchen Regie⸗ rung über die Verteilung der Gelder ins Benehmen zu ſetzen. ONB. Berlin, 22. Sept. Der Reichspräſident hat aus ſeinem Dispoſitionsfond den Betrag von 250 000 Mark dem Hilfs⸗ werk für die Opfer der Kataſtrophe in Oppau überwieſen. nahmen zu ergreifen, um die im Augenblick ſo notwendige Hilfs⸗ 5 WB. Berlin, 23. Sept. Die preußiſche Staatsregie⸗ rung fellte zur Linderung der d das uer Unglück ent⸗ andenen Not der bayeriſchen Regierung 1 illion zur ügung. WB. Verlin, 22. Sept. Der des Deutſchen Roten Kreuzes v. Biaterfekd elegraphierte an den Ne⸗ ierungspräſidenten in Speyer folgendes:„Tlef erſchüttert durch die ppauer Kataſtrophe ſpreche ich den Betroffenen warmherziges l aus. Ich biete ſede irgendwie verfügbare Hilfe an, beſon⸗ ders für den Transport, die Pflege der Verletzten und die Unter⸗ bringung der Das bayeriſche, badiſche und heſſiſche Rote Kreuz ſind zur Rettung aufgeboten. Ich erbitte Mitteilung, 5 5 weitere Aufforderungen notwendig ſein ſollten. Das Deutſche te Kreuz entſandte Vertreter an die Unglücksſtätte.“ Beileidskundgebungen. Beileidstelegramm des Reichskanzlers Wirth au die badiſche Tu. Kartsruhe, 22 Landtag ruhe, 22. Sept. In der ſen Sſitzun brachte Staatspräſident Trunk e des Jch kanzlers Wirth zur Verleſung: „Der Badiſchen Reglerung ſpreche ich meine herzliche Teil⸗ nahme aus zu dem furchtbaren Unglück, das durch die auer Kataſtrophe auch viele Badener betroffen hat. Linderung der Not werden 10 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. An den bayriſchen Miniſterpräſidenten e 5 Peshalb folgendes t der durch das Oppauer telegraphiert:„Zur Linderung der Unglück Betroffenen werden von der Reichsregierung 10 Mill. Mark bei Reichsrat und Reichstag angefordert werden. Die Reichsreglerung iſt bereit, der bayeriſchen Staatsregierung ſofort im Voraus die Beträge zur Verfügung zu ſtellen und die Ver⸗ teklung der Gelder der bayeriſchen Regierung im Benehmen mit — 75 N fin—.(4 Namens der RNeichs⸗ regierung da offnung Au geben, dieſer Be⸗ trag dle Hilfsaktion fördern möge. WB. München, 22. Septbr. Bürgermeiſter Dr. Küffner widmete in der Stadtratsſitzung den Opfern des Exploſions⸗ unglückes in Oppau tellnahmsvollſte Worte. Die Opfer dieſes Un⸗ 1 07 ſind auf dem Felde der Ehre, der Arbeit für die deutſche Wirt⸗ ſchaft und das deutſche Vaterland gefallen. Der Stadtrat von Mün⸗ chen bringt dem Stadtrat Ludwigshafen die Teilnahme zum Aus⸗ druck. Die Stadtratsfraktion der r. Volkspartei ſtellte einen Dringlichkeitsantrag, der Stadtrat wolle für die Famiſſen der Ver⸗ unglückten in Oppau einen namhaften Betrag bereit ſtellen. Tu. Stuftgart, 22. Sept. Aus Anlaß der Exploſtonskataſtro in Oppau hat das württembergiſche Staatsminiſterium an den diſchen Staatspräſidenten Trumk folgendes Beileidstelegramm ge⸗ richtet:„Württembergiſche Staatsregterung ſpricht zu dem furcht baren Unglück, das Mannbeim und ſeine Bewohner durch Oppauer Kataſtrophe 8 hat, ihr herzlichſtes Mitgefühl aus. J. .: Graf.“— An das eriſche Staatsminiſterium iſt folgende Beileidskundgebung üÜbermittelt worden:„Erſchüttert von dem furchtbaren Unglück, das ſich in dem Oppauer Werk der Badiſchen Anilinfabrik ereignete, und dem leider ſoviele Menſchenleben zum Opfer frelen, möchte die württembergiſche Staatsregierung ihr kief⸗ ſtes Mitgefühl zum Ausdrud bringen. gez.: Graf.“ WB. Berlin, 22. Außer den dereits gemeldeten Bei⸗ leidskundgebungen des K von Dänemark und der Königin der Niederlande zu dem Unglück von gingen der Reichsregierung die von einer großen auslũndi Regierungen Beweiſe der Teilnahme zu. ſchmtſiche hier anweſende fremde ſprachen zu dieſem Zweck auf dem Auswärtigen Amt vor. Einer r erſten war der ſiſche Geſchäftsträger, der auch beauftragt Interallſlerte Rhein⸗ ommiſſar für die beſetzten eriſchen Regterung und der betroffenen Ausdruck wärnſter———— Die Beerdigung der Oyſer. ONVB. Endwigshafen, 22. Septbr. Di heute Nachmi feſtgeſetzte Beerdigung der Opfer—5 noch nicht ſet finden. Sie iſt auf morgen vormittag 9 Uhr belet werben. Die Bergung der Oyfer. ONB. Ber⸗ „Ladwigshafen. 22. Septbr. Trotz angeſtrengteſter gungsarbeiten iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, ſämtliche Toten, die unter den Trümmern begaben bergen. Die Zahl der Toten läßt ſich daher noch üimmer nicht auch nur annähernd feſtſtellen. Dazu kommt, daß Schwerverletzte in den verſchiedenſten Kvankenhäuſern ihren Verletzungen erlegen ſind, wodurch ebenfalls die Feſtſtellung der Todesopfer erſchwert wird. An der Herausgabe einer Toten⸗ und Vermißten⸗Liſte wird zur⸗ zeit vom Bürgermeiſteramt Ludwigshafen gearbeitet. Die Zahl der Toten wird zurzeit auf 400 bis 500, die der Verletzten auf 1000 geſchätzt. Dieſe Angaben wurden in einer Beſprechung gemacht, die heute abend zwiſchen dem Direktorium der Anilinfabrik und Sozialminiſter Oswald, Regierungspräſident v. Chlingensperg, ſowie pfälziſchen Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten ſtattfand. In Oppau wurden heute bei Aufräumungsarbeiten noch zwei Frauen lebend geborgen. Sie waren bewußtlos, erholten ſich aber bald. Dadurch, daß eine umgeworfene Wand ſich ſchräg an eine ſtehengebliebene legte entſtand ein Hohlram, in dem die beiden Frauen lagen. Dieſem glücklichen Umſtand verdanken ſie ihr Leben. Großer Zuſtrom zu der Anglücksſtäkte. ONB. Ludwigshafen, 22. Septbr. Die Unglücksſtätte war heute den ganzen Tag über das Ziel vieler Neugleriger. Aus allen Teilen der Pfalz, Badens und Heſſen, mit der Eiſenbahn, in Autos und Wagen, ſowie zu Fuß ſtrömen die Leute herbei, um ſich durch eigenen Augenſchein ein Bild von den Verwüſtungen zu machen. Unabläſſig fahren die Straßenbahnwagen, mit Fahrgäſten voll⸗ gepfropft, nach Frieſenheim, um ebenſo dicht beſetzt wieder zurück⸗ zukehren. In den Abendſtunden war der Verkehr ſo ſtark, daß es innerhalb der Stadt unmöglich war, in einem Wagen einen Platz zu erhalten; viele ſtellten ſich auf die Trittbretter oder hingen ſich an die Wagen, um überhaupt nur mitzukommen. Die Straßen der Stadt bieten durch die auf⸗ und abſtrömende Menſchenmaſſe ein buntbewegtes Bild. Die Unglücksſtätte ſelbſt iſt in weitem Umkreis abgeſperrt. Da dieſe Abſperrung bereits am Ausgang von Frieſen⸗ heim beginnt, von wo aus nichts genaues zu erkennen iſt, wurde 5—— nachmittag von der Menge der Neugierigen durch⸗ rochen. Die Hilfsallion in Mannheim. Die Opferwilligkeit der Mannheimer Bevölkerung, die ſich ſchon ſo oft in vorbildlicher Weiſe bewährte, hat bereits geſtern in der tatkräftigſten Weiſe eingeſetzt. Jeder iſt von dem Bewußtſein durch⸗ drungen, daß er nach ſeinem Können dazu beitragen muß. das un⸗ ſägliche Elend, das in der Schweſterſtadt udwigshafen herrſcht, mit lindern zu helfen. Der in der letzten Nummer seröffentlichte Aufruf zu einer Kleiderſammlung hat die beifälligſte Aüf⸗ nahme gefunden. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß dieſe ift die einzige feine hygieniſche Murr ho lin- Geiße Toiletteſeife, welche den kos⸗ metiſchen Beſtandteil RArrholin mit anerkannter und bewährter Schönheitswirkung auf die Haut enthält. El89 Hur- Heil- Tätel- WB. Koblenz, 22. Sepfbr. 1% ließ dem R Gebiete eine Note Hau pt- Nied erlage: G. m. Deler Ninius b.. Mineralwassergrosshandlung Hannheim. D 6. 9/11 Jelephon 6196 8 110 auch erhafdich in Apoth., Drog. u. Koloniaarenhülg. vom Standpunkt der Billigkeit als von dem unſeres geltenden geſchloſſen. 4. Seite. Nr. 441. Mannheimer General-Anzeiger.(Miuiag⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. September 1921. Sammlung einen guten Erfolg haben wird. ſtaltungen, die dazu Gelegenheit bieten, Wohltätigkeitsveran Geſtern meldete ſich als Flora Mannheim, der uns ſchreibt: durchdrungen, daß alle Kreiſe müſſen, die ungeheuere der von dem Exploſionsunglück Ernährers beraubten Familien zu gewendet werden. in den nächſten Tagen im Inſeratenteil bekannt gegeben.“ Ankerkunft der Obdachloſen. Trotz der Wohnungsnot dürfte es ſicherlich manchem Haus⸗ halt möglich ſein, Obdachloſen, wenn auch in ganz beſchränkter Zahl, für einige Zeit Aufnahme zu gewähren. Diesbezügliche An⸗ gehote ſind uns bereits zugegangen. Wir dienen gern mit Adreſſen und nehmen Anmeldungen entgegen. Diejenigen Mannheimer Fa⸗ milien, welche obdachloſe Kinder aus Oppau aufnehmen wol⸗ len, werden gebeten, ihre Meldungen im Fürſorgeamt N 2, 4, Zim⸗ mer 67, abzugeben. Jüdiſcher Nähzirkel für arme Kinder. Der Vorſtand des Nähzirkels erſucht uns um Aufnahme folgen⸗ der Kundmachung: Durch die furchtbare Kataſtrophe in Oppau, von der ſo viele Kinder betroffen wurden, ſehen wir uns veranlaßt, unſere Tätigkeit, um auch hier die Not etwas lindern zu helfen, ſofort zu beginnen und bitten unſere Mitglieder, hiezu am kommenden Montag, den 26. ds. Mts., vormittags von—12 Uhr und nachmittags von—6 Uhr, im Arbeiksſaal der Klauſe, F 1, 11, ihre ſo oft bewährten Kräfte zur Verfügung zu ſtellen. Da wir von der Hilfsbereitſchaft unſerer Damen für alle Not überzeugt ſind, hoffen wir auf vollzähliges Erſcheinen. Gleichzeitig erſuchen wir unſere Gönner und Freunde unter den Geſchäftsleuten, uns wie ſtets, ſo auch jetzt mit Material für Hemden, Röckchen, Kleidchen und Knaben⸗Anzügen etc. gütigſt verſorgen zu wollen. Dankſagungen durch die Preſſe. Abzugeben F 1, 11, Hinterhaus, Freitag nachmittag von—6 Uhr. Hilfe aus der Schweiz. Die Schweizer Genoſſen⸗ ſchaft in Baſel hat an den Oberbürgermeiſter in Mannheim nachſtehendes Telegramm gerichtet: „Anläßlich des ſchweren Unglücks, das die beiden Schweſter⸗ ſtädte Mannheim und Ludwigshafen getroffen hat, ſprechen wir Ihnen unſer tiefſtes Beileid aus. Zur Linderung der äußerſten Not ſtellen wir Ihnen zweitauſend Franken zur Ver⸗ fügung. Wir bitten Sie, gemeinſam mit dem Oberbürgermeiſter Ludwigshafen darüber zu verfügen.“ Für dieſe Bekundung wärmſten Mitgefühls wurde herzlichſt gedankt. Eine Gedächtnisfeier im Mannheimer Naflonaltheaker. Eine Gedächtnisfeier für die durch die Oppauer Ex⸗ ploſionskataſtrophe Verunglückten wird das Natio⸗ nalttheater am Samstag, den 24. September, abend 7 Uhr ver⸗ anſtalten. Zur Aufführung gelangen: Andante in D⸗moll für Orcheſter von Mozart,„Ave verum“ für Chor und Orgel von Mozart,„Vier ernſte Geſänge“ von Brahms,„Eroica“, Sinfonie von Beethoven. Mitwirkende: Chor und Orcheſter des National⸗ theaters unter Leitung Franz v. Hößlins, Wilhelm Fenten, Paul Breiſach(Klavier). Die geſamte Einnahme wird zur Linderung der Not der durch das Unglück Betroffenen verwendet. Der Sachſchaden. Durch die Exploſion hat die Kunſthalle nur einigen Sach⸗ ſchaden an Türen, Fenſterrahmen und Glas erlitten: die Samm⸗ lungsbeſtände ſelber blieben zum Glück intakt. Wie durch ein Wun⸗ der ſind 5 die gegen Erſchütterung ſo empfindlichen Gegenſtände der großen Ausſtellung„Porzellan und Majolika“ bis auf verhält⸗ nismäßig wenige Stücke von der Zerſtörung bewahrt worden. Trotz⸗ dem die Gebäudereparaturen bis dahin noch nicht erledigt ſein wer⸗ den, ſollen die Ausſtellung ebenſo wie die Sammlungen bereits am Sonmtag, den 25. September wieder dem Beſuche zugänglich ſein. Die Kunſthalle iſt alſo nur für heute Freitag und morgen Samstag An die geſchãdigten Hausbefitzer! Bei der großen Zahl der Exploſionsſchäden iſt eine möglichſt gleichmäßige Heranziehung der Unternehmer des Stadtbezirks er⸗ forderlich. Es liegt auch im finanziellen Intereſſe der Geſchädigten, daß, ſoweit die Anfuhr von Gerüſten, Baumaterialien in Frage kommt, die Unternehmer möglichſt in den gleichen und in den ihrem Betriebe nahegelegenen Bezirken tätig werden, daß alſo möglichſt produktive Arbeit geleiſtet wird. Zur 1 5 der Schadens⸗ fälle iſt es ferner erwünſcht, daß ein Ueberblick darüber geſchaffen wird, ob und in welchem Umfange es erforderlich wird, Hilfeleiſtung durch auswärtige Unternehmer vorübergehend heranzuziehen. Zu dieſem Zwecke iſt von den Arbeitgeberverbänden im Benehmen mit dem Hochbauamt eine Zentrakſtelle eingerichtet worden, die für die Ausführung aller Bauſchäden der Maurer⸗, Zimmermanns⸗ Dachdeckerarbeiten, der Glaſerarbeiten uſw. Unternehmer vermittelt. Das Büro der Zentralſtelle befindet ſich in Mannheim Auguſta⸗Anlage Nr. 14(Tel. 7089)(Bezirksarbeitgeber⸗Ver⸗ band für das Baugewerbe Mannheim⸗Ludwigshafen). Es liegt im Intereſſe der geſchädigten Hausbeſitzer, ſich dieſer Zentralſtelle zu bedienen, deshalb, weil dieſe ſich dem Hochbauamt gegenüber ausdrücklich verpflichtet hat, durch geeignete Ueberwachung dafür zu ſorgen, daß nur angemeſſene Preiſe geſtellt werden. Uebrigens iſt auch das Hochbauamt(Telephon: Rathaus⸗Bauabt. Nord) bereit, über die ortzüblichen Löhne und die geltenden Tagespreiſe für die Baumaterialien Auskunft zu erteilen. Die Haftung für die durch die Exploſion enkflandenen Jachſchäden. Vielfach wurde im Verlaufe der Geſpräche über die Exploſions⸗ kataſtrophe die Anſicht geäußert, daß ſelbſtverſtändlich die Anilin⸗ fabrik für alle durch die Exploſion entſtandenen Sachſchäden haftbar ſei. So einfach wie es vielſach geſchehen, iſt die Frage der Haftung nun doch nicht zu entſcheiden. eiſt wurde die Frage wohl mehr Rechts beantwortet. Bei der Ungewißheit über die Entſtehung des Unglücks läßt ſich eine endgültige Antwort über die Schadens⸗ erſatzhaftung überhaupt noch nicht geben. Eine Haftung für einen Schaden kann auf Vertrag oder Ge⸗ ſetz beruhen. Eine vertragliche Haftung der Anilinfabrik gegenüber den in Mannheim Geſchädigten kommt nicht in Frage. Außer⸗ vertraglich gilt es als Regel, daß eine Erſatzpflicht nur bei ſchuld⸗ hafter Schadenszufügung eintritt und der urſächliche Zuſammen⸗ hang des ſchädlichen Erfolges mit dem ſchädigenden Ereignis allein nicht genügt. Das B. G. B. vertritt den Standpunkt des Ver⸗ ſchuldungsprinzips im Gegenſatz zum Veranlaſſungsprinzip. Aller⸗ dings tritt unter beſonderen VPorausſetzungen ſogar eine rein objek⸗ tive Haftung des Erſatzpflichtigen ein, die weder den Nachweis eines Verſchuldens erfordert, noch durch einen Entlaſtungsbeweis abgewendet werden kann. Dieſe Gefährdungshaftung gilt jedoch nur in ganz beſtimmten Ausnahmen z. B. bei der Eiſenbahn. All⸗ gemein werden Unternehmen, auch wenn ſie noch ſoviel Gefahren für die Allgemeinheit in ſich bergen, nicht von dieſer ſtrengeren Haftung umfaßt. So läßt ſich auch lediglich dadurch, daß die Anilinfabrik einen der Allgemeinheit gefährlichen Betrieb unter⸗ halten habe eine Haftung derſelben nicht begründen. Ebenſowenig kann der Anſpruch darauf gegründet werden, daß die Urſache der Schäden die Exploſton geweſen ſei. Allerdings wäre hierbei auch noch an Artikel 105 des Einführungsgeſetzes zum B G. B. zu denken, wonach die landesgeſetzlichen Vorſchriften, nach welchen der Unternehmer eines mit gemeiner Gefahr verbundenen Betriebes ein Scherflein beizuſteuern, wird es in den nächſten Tagen und Wochen jedenfalls viele geben. erſter Verein der Geſang verein „Von dem dot 0 etroffenen zu lindern, hat der Porſtand des Geſangvereins Flora beſchloſſen, das im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengarten auf den 8. Oktober anberaumte Vereins⸗ Konzert in ein Wohltätigkeitskonzert umzuwandeln. Der Ertrag ſoll den Hinterbliebenen der bei der Kataſtrophe ihres Näheres wird „fange als nach den Vorſchriften des B. G. B. verantwortlich iſt, unberührt bleiben. Soweit wir erfahren konnten, beſtehen aber derartige landesrechtliche Beſtimmungen in Baden oder Bayern nicht. Mangels dieſer Ausnahmevorſchriften muß es bei der Regel des B. G. B. bleihen. Hier aber iſt, wie betont, eine ſchuld⸗ hafte Schadenszufügung erforderlich, allerdings wird in einigen Fällen auch ein Verſchulden vermutet, ſo wenn jemand einen an⸗ deren zur Verrichtung beſtellt und der andere in Ausführung der Verrichtung einem Dritten widerrechtlich einen Schaden zufügt 831 B. G..). Dieſe Beſtimmung wäre die einzige, auf Grund deren ſich unter gewiſſen Bedingungen eine Haftung der Anilin; fabrik konſtruieren ließe. Vorausſeßung wäre alſo hier, daß die Exploſion durch einen Angeſtellten in Verrichtung ſeiner Arbeit ent⸗ ſtanden iſt. Inwieweit dies zutrifft, 5 ich bisher nicht ſagen, da die Urſache des Unglücks in keiner Weiſe aufgeklärt iſt. Aber ſelbſt wenn dies zu bejahen wäre, tritt eine Erſatzpflicht nach den geſetzlichen Beſtimmungen dann nicht ein, wenn die den Nachweis erbringen würde, daß ſie bei Auswahl der Ange⸗ ſtellten die erforderliche Sorgfalt beobachtet hat und der Schaden auch bei Anwendung dieſer Sorgfalt entſtanden ſein würde. Wie die Dinge zunächſt liegen, ſ eint uns die Haftung der Anilinfabrik rechtlich auf ſehr ſchwachen Füßen zu ſtehen. Es dürfte ſich daher empfehlen, im Wege der gütlichen Einigung wenigſtens eine teil⸗ weiſe Entſchädigung S5 erhalten. Hierfür dürfte es von Vorteil ſein, bereits jetzt die Schäden der Anilinfabrik mitzuteilen Neben der Haftung der e kommt ferner noch eine Haftung Dritter in Frage. Soweit es 0 um Gebäudeſchaden handelt, haftet in Mannheim auf Grund des§ 2 des badiſchen Ver⸗ ſicherungsgeſetzes im gewiſſen Umfange der badiſche Staat. Des⸗ halb ſind die Gebäudeſchäden unverzüglich dem Bezirksamt mitzu⸗ teilen. Zweifelhaft iſt es jedoch, in welchem Umfange die Haftung übernommen wird und ob ſich die Haftung nur auf die Schäden des nackten Gebäudes oder auch auf die eſchädigungen der zur Herſtellung des Gebäudes eingefügten Gegenſtände, wie Scheiben, Jenſterrahmen uſw. erſtreckt. Schließlich trifft die Haftung auch die Verſicherungsgeſellſchaften. Ihre Haftung richtet ſich nach dem Verſicherungsvertrag. Meiſt ſind allerdings Schäden infolge höherer Gewalt, z. B. Exploſionen von der Verſicherung ausgenommen. Eine Prüfung der einzelnen Verſicherungsbeſtimmungen wird hier notwendig ſein. Im Anſchluß hieran dürfte auch die Frage nicht ohne Intereſſe ſein, wer im Verhältnis zwiſchen Mieter und Vermieter die zer⸗ brochenen Scheiben zu erſetzen haben wird. In erſter Linie gilt dafür der Mietvertrag und ſoweit er nichts beſtimmt, hat der Ver⸗ mieter für derartige Schäden aufzukommen. Weigert ſich der Ver⸗ mieter, ſo kann der Mieter eine angemeſſene Fri zur Herſtellung des Schadens ſetzen und nach deren Ablauf die zerbrochenen Scheiben auf Koſten des Vermieters erſetzen laſſen. Inm allgemeinen wird man ſchon heute ſagen können, daß bei der Unſicherheit der Rechtslage das Unglück von Oppau eine Reihe von Prozeſſen im Gefolge haben wird. Tagung der Hafenbaulechniſchen Geſellſchaft. Die geſtrigen Nachmittagsvorträge behandelten die wirtſchaftliche und techniſche Umſtellung der Neichskriegehäfen. Zunächſt ſprach der Leiter des Induſtrieamts Rüſtringen i.., Herr Gerhard Kaiſer, über Die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen der Umſtellung.“ In eingehenden Darlegungen beleuchtete der Redner zunächſt die Gründung und Erbauung des Wil⸗ Kriegshafens, die in der Mitte des 19. Jahrhun⸗ erts erfolgte. Wilhelmshaven liegt an einer jungen, erſt im Mittelalter entſtandenen Seebucht, der Jade. Dieſe hat mit 10 Meter unter Niedrigwaſſer größere Tiefe als die Ems mit 5,5 Meter, die Weſer mit 7,5 Meter und die Elbe mit 8 Meter. iDe Jade verdankt dieſe Tiefe der natürlichen Lage und auf die Dauer wirkenden Bauausführungen und wird die Tiefe. auch vorausſichtlich behalten. Um Wilhelmshaven von See zugänglich zu erhaltey, bedürfen nur die Einfahrten perhältnismäßig geringfügiger Baggerung. Der Hafen, durch Schleuſen gegen die See abgeſchloſſen, iſt ſeit 1854 in einem bis dahin menſchenarmen und völlig abgelegenen Marſch⸗ elände entſtanden, zunächſt, den geringen Anſprüchen ent⸗ 4— in kleinen Abmeſſungen. 1876—1886 wurde der Hafen zum erſtenmal in geringem Umfang erweitert. 1900 bis 1918 kam die zweite, dem Aufblühen Deutſchlands ent⸗ ſprechende umfangreiche Erweiterung. Seit dem Zuſammen⸗ bruch Deutſchlands und damit der Marine ſind drei Fünftel der Hafenanlagen ſo gut wie unbemutzt. Für die Umſtel⸗ lung auf die Friedenswirtſchaft kommen die gro⸗ ßen Hafenbecken weſtlich der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Brücke in Be⸗ tracht, die von der Marine freigegeben ſind. Die Südhäfen bilden drei Hafenbecken, den großen Hafen, Zwiſchenhafen und den Weſthafen, die ſich durch beſonders große Waſſer⸗ flächen auszeichnen. Beſonders im Zwiſchenhafen ſind noch lange Uferſtrecken nicht ausgebaut. Die Waſſertiefe in den Südhäfen beträgt bei normalem Hafenwaſſerſtand über zehn Meter, in den Kanalhäfen 5,5—7,5 Meter. Die Ufer ſind reich mit Eiſenbahngleiſen ausgeſtattet, die einmal durch einen beſonderen Rangierbahnhof— Hafenbahnhof— in Sande und dann durch Anſchluß an den Bahnhof Wilhelms⸗ haven mit der Staatseiſenbahn verbunden ſind. Be⸗ und Entwäſſerungsleitungen, Kraft⸗ und Lichtleitungen ziehen ſich an den Ufern entlang, die zum Teil mit Werkſtätten, zum Teil mit Lagerſchuppen bebaut ſind. An anderen Stellen befinden ſich große befeſtigte Kohlenlagerplätze. Für Han⸗ delszwecke eignen ſich beſonders Teile der Kanalhäfen, der große Hafen und die in ihn hineinragende Kohlenzunge; an ſeinem Südufer befinden ſich die Anlagen der Hochſeefiſcherei, die früher als Flugzeugwerft dienten. Die anderen Hafenteile eignen ſich beſonders gut für induſtrielle Betriebe, von wel⸗ chen ſchon mehrere am Weſt⸗ und Zwiſchenhafen beſtehen. Große bauliche Umwälzungen ſind nicht erforderlich, es genügt je nach Art und Umfang der Betriebe Neubau und Ergänzung der beſtehenden Anlagen. Durch Vertiefung der Kanalhäfen läßt ſich das umfangreiche Rüſtringer Induſtrie⸗ gelände am Nordufer des Ems⸗Jade⸗Kanals in den Hafen onſchließen. Herr Obermarinebaurat W. Krüger beim Hafen⸗ und Strombaureſſort der Marinewerft Wilhelmshaven ſprach über„Fahrwaſſer, Baugeſchichte und techniſche Umſtellung des Reichskriegshafens Wilhelmshaven“. Ueber die wirtſchaftliche Umſtellung des Kriegshafens in Kiel verbreitete ſich zunächſt Herr Direktor Dr. Meyer vom Handels⸗ und Induſtrieamt Kiel. Seinen bemerkenswerten Ausführungen entnehmen wir unter an⸗ derem folgende Darlegungen: Kiel war bisher Reichskriegs⸗ hafen und hat mit der Marine zuſammen eine rapide Entwick⸗ lung genommen, die von ungefähr 70 000 Einwohnern im Jahre 1900 zu 245 000 im Jahre 1918 geführt hat. Das ganze Kieler Leben war auf die Marine und ihre edürfniſſe ein⸗ geſtellt. Die Hauptinduſtrieen waren die Werften mit neue Hoffnung, wie aus dem letzten Brie dentin der Reichsvereinigung gerichtet, hervorgeht, in dem es heißt: burg, Baden⸗Oos u. Karlsruhe w zugsreiſenden einer eingehenden Paßreviſion unterze, gen. Zahlreiche Reiſende konnten dabei laut„Basler Nachri feſtgeſtellt werden, die nur im Beſitze einer Dauerkarte für den nen Grenzverkehr waren. Die Feſtgeſtellten wurden dem amt zugeführt, wo ſie beſtraft wurden abgeben mußten. Fernſprechteilnehmern in letzter Zeit vielf ſtückes Reichstelegraphenverwaltung in verſchiedener Ausführung und auch von ihr den haben ſich jedoch nicht bewährt, weil ſolche Kaſſierautomate emn⸗ Fernſprechbetrieb zum Nachteil des Publikums trächtigen. Der Vorteil, den ſie äls Appgrat für ſich augenf bieten, wird daher ni das Gegenteil verwandelt, ſobal 55—— Zuſa prechnetz eingefügt werden. halb nicht in be die Verwendung von Kaſſierautomaten den Teilnehmerſtellen zu geſtatten. nach dem Beſuch mehterer Wirtſchaften in angetrunkenem 8 ſeiner Aufregung in etwas unſanfter Weiſe 0 ſeinem Anweſen die Scheiben im Extagenvorplatz zertrümm ter welchem ein älteres Ehepaar mit Dienſtmagd 8 Zimmer, und Bad,gwovon 2 Zimmer als Büro beniutzt werden, Selbſtverſtändlich werden während der Demolierung welche übrigens am gleichen Tage wieder Fingeſetzt wurden betr. Mieter einige unliebſame Schimpfworte zugerufen worden ⸗ graphiſche Geſtaltung als öſtlicher Nordſee⸗ und weſtlichſter Oſtſeehafen, um unter Heranziehung früherer Marineanlagen einen Handelshafen zu ſchaffen, der auch für die kommende Entwicklung im nahen Oſten von großer Bedentung ſein wird. Es wird dabei durch die Tatſache unterſtützt, daß das Befahren der Oſtſee für große transatlantiſche Dampfer navigatoriſch und wirtſchaftlich ungünſtig iſt. Navigatoriſch, weil die Oſtſee viele flache Stellen und ſehr wenig tiefe Häfen hat, wirtſchaft⸗ lich, weil das Anlaufen vieler kleinerer Häfen mit ihren ver⸗ hältnismäßig hohen Gebühren für einen großen Dampfer nicht wirtſchaftlich iſt, außerdem der Verſicherungszuſchlag für jeden Dampfer, der das Bülker Feuerſchiff bei Kiel oſtſeewärts paſ⸗ ſiert, ½% v. H. der ſonſtigen Geſamtgebühren auf Schiff und Ladung beträgt. Kiel iſt alſo für einen Oſtſeeumſchlaghafen, der ſeine Zubringerlinien von dem Atlantik her beſitzt, wie ge⸗ ſchaffen. Auch die Frage der Rückfracht iſt zu löſen, einerſeit⸗ durch die Heranbringung von Ausfuhrgütern durch die Oſt⸗ ſeekleinſchiffahrt, ferner durch die günſtige Eiſen⸗ bahnanlage Kiels und durch einen teils vorhandenen teils noch zu ſchaffenden Anſchluß an die Deutſche Binnenſchiffahrt. Kiel hat die nötigen Vorbereitungen für die Einrichtun⸗ gen eines ſolchen Hafenverkehrs getroffen und auch Er wei⸗ terungsmöglichkeiten für die Zukunft ins Auge ge⸗ faßt. Dieſe Pläne Kiels ſind nicht nur für die Stadt ſelbſt von Wichtigkeit, ſondern auch für die ganze Grenzprovinz Schles⸗ wig⸗Holſtein und nicht zuletzt für das geſamte Deutſchland, da⸗ Stadtbaurat Kruſe⸗Kiel beſprach die Umſtellung des Hafens von Kiel vom Standpunkt des Technikers aus. Er ſtellte eingangs ſeiner Darlegungen feſt, daß die Kieler Bucht in ihrer natürlichen Geſtaltung u. mit ihren Waſſerverhältniſſen allen Anforderungen eines Seehafens entſpricht. Einer weit⸗ gehenden Auswertung als Handelshafen ſtanden die Anſprüche der Marine entgegen; ihr Abbau läßt die Erweiterung der Hafen⸗ und Induſtrieanlagen unter teilweiſer Benutzung der bisherigen Marineanlagen zu. Die Stadt hat den ſüdlich der ausgedehnter Oeltankanlagen langfriſtig gepachtet und als Handelshafen mit einer Geſamtkailänge von 800 Meter aus⸗ gebaut. Dieſe Hafenanlage erfährt eine Ergänzung durch einen im Bau a Handelshafen am Kaiſer Wilhelm⸗ Kanal(Anlaufhafen). Weitere Pläne betreffen die induſtrielle Anſiedlung 5 dem bisherigen am öſtlichen Hafenufer ge⸗ legenen Munitionsdepot der Marine und den Ausbau der nöͤrdlich der Kanalmündung gelegenen U⸗Bootwerft in Voß⸗ brook zu einem Freihafen mit Induſtriegebiet. Das hier zur Verfügung ſtehende Ufergelände umfaßt ein Gebiet von 50 ha. Beim erſten Ausbau werden Hafenkais in einer Ausdehnung von 2400 Meter errichtet. Mit dieſen Anlagen werden die Grundlagen für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Stadt Kiel geſchaffen. Nach Beendigung der Vorträge erfolgte die bereits im geſtrigen Abendblatt erwähnte Beſichtigung hieſiger Etabliſſe⸗ ments. Abends 8 Uhr fanden ſich die Mitglieder im Fried⸗ richspark zu einem gemeinſchaftlichen Abendeſſen eim das allgemein befriedigte und das Renommé des Herrn Lipprandt aufs neue befeſtigte. Eine Tellerſammlung zu⸗ gunſten der Opfer in Ludwigshafen ergab die ſchöne Summe von 8030 Mark. ch· Staͤdtiſche Nachrichten. T. Uunſere Nochgefangenen in beſeelt augenſcheinlich er an die Ehrenpräſt⸗ Avignon, den 13. Sept. 19217 Hochverehrtes Fräulein——.—„„ Heute erhielten wir Ihre beiden ſchönen Spenden, Sie uns abermals eine große Freude gemacht haben! 50 Kameraden erkennen Ihre Pakete ſchon inmer an der Ve packung und wiſſen dann auch immer, daß es was zu rauch gibt. Falls für uns die Freilaſſung herauskommt, werden 770 nicht perfehlen, Ihnen ſofort Nachricht zu geeg ugenſcheinlich ſteht unſere Angelegenheit 13* gut, denn nach einer geſtrigen Zeitungsmeldung hat ſogar 51 Völkerbund ſich für uns ins Zeug gelegt. Danach wäre wohl nächſter Zeit etwag zu erwarten und glauben wir, daß di Mal Weihnachten in der Heimat gefeiert wirdl ſund Die am 18. Auguſt heimgekehrten Kameraden ſſt in Mannheim ſehr gut empfangen worden und te ihnen das bewieſene Mitgefühl recht nahe ghennen, Für 8 verbleiben wir im Namen der 66 Hiergedüebenen mit her lichſtem Dank für Ihre teben Gaben Ihr Hilfsausſchuß⸗ iſton. An den öfen Müllheim, Freiburg, Offen, e 0e— 5 letzter 350 de 80 nell — Bezi und zudem die Dauerkarten D. Kaſſierautomaten. Fabrikanten 5 Sdter— 1 Verſchlußapparate), die derart gebaut ſind, ſie einen Teie ad⸗ ernſprechapparates 17 und mur nach Aeuef eines Gder Sicherungsvorrichtungen dieſer Art— annt Berſuche freigeben. im Betriebe erprobt worden. Dieſe empfindlich geni cht nur aufgehoben, ſondern u. A. ſogar ie ſie, worüber den Erbauern en al— dem öffentlichen Sde⸗, ie Telegraphenverwaltung iſt doei i1. cGrobe Ausſchreitungen. Unter Bezugnahme auf unſere Miß teilungen im Montag Abendblatt wird uns geſchrieben: Berichtige iſt zu bemerken, daß es ſich keineswegs um grobe Ausſchreitungiſt handelt. Der betr. Kaufmann, der die Scheiben zertrümmerte, kein Mitbewohner des Hauſes G 7, 24, ſondern der Eigentümerat er berechtigtem Aergernis über widerliche Wohnungsverhältniſſe h uſtande 15 0 0 t 70 uft gemach 575 bun, ohnt⸗ iben, Sche dem ſein der ihren Nebenbetrieben, die während des Krieges bis zu 45 000 Arbeiter beſchäftigten. Der Handelsſeeverkehr war natur⸗ gemäß beſchränkter. 1910 betrug die Einfuhr 1 200 000 Tonnen und die Ausfuhr 2 300 000 Tonnen. Durch den Krieg Wer an Hühneraugen leidet, schneiden. Völlig gefahrlos, dabei erstaunlich schnell wirken allen Drogerien u. Apotheken erhältliche Mühneraugen-· Le 1 sich m e Mes 8eT 100 ist das! ohl. mit nicht engliſche und däniſche Konkurrenz den Handel an ſich rei Holtenauer Schleuſe gelegenen Marinekohlenhof einſchließlich und ſeine Folgen iſt die Anpaſſung Kiels an die ſetzige Lage und die Einführung in die geſamte Entwicklung Deutſchlands notwendig geworden. Kiel legt die Hände nicht müßig in den Schoß, ſondern benutzt ſeine Lage an der Hochſtraße des Welt⸗ für den aus dem Betriebe entſtehenden Schaden im weiteren Um⸗ 0 Den, wührend Hornhaut auf der Sohle durch Lebewohl- 158 f Scheiben verblüffend schnell entfernt wird. Die Mittel verrutse und bleiben nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 und 3 Mark. Mittelstra verkehrs, demNordoſtſeekanal, und ſeine günſtige geo⸗ und Friedrichsplatz 19; H. Mayer, E I, 11; C. Sachse, Dr. E. Stutzmann, P 6, 3/4. 0 4, Drogerien: Adler-Drogerie, Bellenstr. 62; Ludwrig& schüttheln ze 61¹³ = Se — ht 2 nes ö dief 4 Frektag. Den 23. Seplember 1921. — Manunheimer General-Anzeiger.(MitagAusgade.) 5. Seite. Nr. 441. aber dieſerhalb kann von Beleidigung oder Bedrohung keine Rede fein. Der Hauseigentümer hat nicht den Verſuch gemacht, in die ohnung des Mieters einzudringen, ſondern ſich lediglich mit der emolierung der Scheiben, welche nichts mit der Wohnung zu tun aben, begnügt. Eine Herbeirufung polizeilicher Hilfe war deshalb dollſtändig unnötig, zumal der Eigentümer wohl ein leicht erregbarer, aber nicht ſtreitſüchtiger Menſch iſt. Der Mieter war in ſeiner Woh⸗ zung hinter verſchloſſenen Türen ſicher. Die Schuld an dieſem Vor⸗ ommnis trifft lediglich das Wohnungsamt, welches in der Woh⸗ nungsangelegenheit des Eigentümers von G 7, 24, welcher in ſeinem anderen Hauſe H 7, 26 ſeit 1% Jahren mit 7 Perſonen 2 Zimmer be⸗ wohnt, bis heute nichts unternommen hat. Ein 12⸗ und 10jähriger zunge müſſen bei den Eltern ſchlafen, andere in einem fenſterloſen inſteren Raum, welcher noch nie einen Sonnenſtrahl geſehen hat. Zu al dieſem Elend mußte noch ein Bruder, welcher durch die Polen⸗ dufſtände aus der Rybniker Gegend flüchten mußte, aufgenommen derden, Seine Frau und Kind befinden ſich noch bei den Eltern in berſchleſten. Das Bett ſteht in dem Arbeitsraum dieſes Kaufman⸗ „welcher ein umfangreiches Geſchäft zu leiten hat. Die Küche er Familie befindet ſich, da kein anderer Raum zur Verfügung ſteht, in einem früheren dunklen Lagerraum im Hinterhauſe, in wel⸗ gem den ganzen Tag das Licht brennen muß, wodurch das Augen⸗ icht der Frau bereits ſtark gelitten hat. Dieſe Zeilen dürften genü⸗ ſar. um der Nachbarſchaft und der Polizeibehörde über den bedauer⸗ ſchen Vorfall in der Sonntag Nacht Aufklärung zu geben. Sache n des Wohnungsamtes iſt es nun, evenkl. weitere derartige Vorfälle zu derhindern. veranſtaltungen. Der Spielbelrieb des Nakionaltheaters wird am Sonntag, n 25. September, wieder aufgenommen. Zur Aufführung en: im Nationaltheater:„Der fliegende Holländer“; im 5— Theater: Bormittags„Dante⸗Feier“; abends„Vor Sonnen⸗ gang“. 8 GDanke⸗Feier des Nationalthenters. Zur Einleitung der am ſelnde„den 25. September, vormittags 11 Uhr im Muſenſaal hattfindenden Veranſtaltung wird Arno Landmann einen Orgel⸗ urtrag zu Gehör gelangen laſſen. Daran ſchließt ſich die Feſtrede ion die Herr Fritz Droop übernommen hat. Das weitere Programm Zuns Vorträge von Hanns Lotz aus der„Göttlichen Komödie“. 15 Schluß wird der Damenchor und das Orcheſter des Natiomal⸗ deabers unter Leitung Franz v. Hößlin's eine Aufführung der Vonte⸗Sinfonie von Liszt vermitteln. GAKunſtigliederausſtellung. Der Bezirksverein Mannheim des sbund der Kriegsbeſchädigten veranſtaltet am 22. und 23. Okto⸗ ds. Is. im Anſchluß an einen Protheſentag, zu dem ſämtliche 1 heſenträger von Unterbaden, Heſſen und der Pfalz eingeladen erden, eine Ausſtellung von künſtlichen Gliedern, orthopädi⸗ fn Apparaten und dergl. Nähere Auskunft erteilt die Geſchäfts⸗ Reichsbundes Mann Schloß, rechter Flügel, Zim⸗ Aus dem Lande. 9 DZ. Karlsruhe, 21. Septbr. Zur Mordangelegenheit We wurde neuerdings feſigeſtellt, daß als Täter zwei f r un Alter von 25—30 Jahren in Frage kommen. Der eine de ber mer Wegelgroß. hat volles friſches Geſicht, der andere wird etwas d00 und ſchlanker geſchildert. Das in Erſingen verhaftete Ehe⸗ r wurde auf freien Fuß geſetzt, da ſich der Verdacht in keiner weie beſtätigte. Auf die Ermittkung der Mörder iſt eine Beloh⸗ von 5000 Mark ausgeſetzt. Tu. Baden⸗Baden, 21. Septbr. Bei den Ausſchußwahlen der webem. Ortskrankenkaſſe im Bezirk Baden erhielten die Freien Ge⸗ (chaften 910(17 Sitze) und die chriſtlichen Gewerkſchaften 1265 Sitze) Stimmen. aue 2. Beuſcholt dei Pforzheim, 2. Sevthr. Der 21. dohre n Karl des Landwirts ektriſtcchen Hausleikung zu wurde durch einen bertrſſchen Schag getötel. Faſt uun die gleiche Stunde hale elektriſche Strom hier ein ähnliches Unglück verurſacht. F. TU. 21. Septbr. Zu der geſtern von uns gemeldeten krmordung des Broſi wird noch bekannt, daß der Dienſt⸗ blecht Schlageter den Sägewerksarbeiter noch lebend, wenn qruch im ber gtloſem Zuſtande unter einem Haufen von Gummiſchläuchen graben hat, ſo daß Broſt den Erſtickungstod erlitt. lwunde die ihm am Halſe beigebracht war, war nicht lebensgeführ⸗ ud. Der verhaſtete Schlageter leugnet hartnäckig, obwohl er durch bdeſ dernommenen Zeugen und die bei ihm beſchlagnahmten blut⸗ ſudelten Kleider überführt iſt. Ste 8. Klein⸗Caufenburg 21. Septhr. Durch die Exploſton eines ahlbehälters in einer Abfüllſtation für Sauerſtoff in den Nitrum⸗ deſe e in Rhina, wurde am Mittwoch morgen um halb 2 Uhr e Station vollkommen zerſtört. Leſder ſind bei dem Unglück lebn berheiratete Arbeiter ums Leben gekommen und dwar der Winn Emil Huber aus Niederdorf und Thomas Weber aus N. TU. Waldshut, 21. Septor. Bei der Ortskrankenkaſſenwahl im Fiutsbezirk Waldsbut erhielden die chriſtlichen Gewerkſchaften 1825 bieltmen und die freien Gewerkſchaften 1089 Stimmen. Somit er⸗ de en die chriſtlichen Gewerkſchaften 33 Size gegen bisher 40 und freien Gewerkſchaften 27 Sitze gegen bisher 20. be TlI. Konſtanz, 21. Septbr. Der wegen der Mordtat in dem Dirnenhauſe verhaftete Mück aus Tuttlirgen elbſtmord. Er wurde daran gehindert und wird feßtt ſſcher — In der%%%%%% Familie aus matingen Unte 0 ingen, wegen der eine Aade ndehaf, genommen wurde, wurde der Biſouteriereiſende hlreß Zinſer aus Pforzheim ſeſtgenommen; er war im von ſahbſt chen goldenen Wertſachen. Ob er in den Kirchendieb „kag verwickelt iſt, ſteht noch nicht feft.— Nuch in der Falſch⸗ brcderangelegenheit Simon wurde hier eine Verhaftung ſen winmen und zwar wurde der Uhrenreiſende Kohler aus Kon⸗ Verhaftet. Er ſoll an den Fälſchungen betelligt fein. ——— Mssserstandsbeobaclttungen im Monat September Fegelstadlon vom HDuatum 5 5 heln 10 19, 20 21. IAI Te torlne, e100 f0s 086 108.25 Abende 8 Uar 11.71.76 10 177 20 Hachm. 2 UPhr ane e e 4 0 e ee Leeen, Sü Fainem 220 20 240 209 206 20 Borgens Ber 002 J04.08.012 6.-. 12 Uur Kisi 1.1 17 107104 Vorm. 2 Uirr eeee 0 dis 88.80.57 Macleh. 2 Uhr dannhe Neckkar: Welbpoim 221 28 2% 20½ 20 20 Lerm 2 hr 159„.4.ls 602 d00.22 Vorm. 7 Uhr Waladenll. nebel. 7. Serwärme des Rheius am 23. Septemb., morgens é Uhr: 1 50R eſterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 25 Septbr. Sonne, normal temperiert. 26 Sept. Sonne, Nachts kalt. 27 Sept. Wolken, teils Sonne, ziemlich warm. 28. Sept. Wolken, teils bedeckt, keils Sonne, milde. »Sept. Sonne, milde. 30. Sept. Wolken, Sonne, ſtrichweis Regen, müde. „Sept. Sonne, milde, ſtrichweis Wolken. —— Sonne, milde ſtrichweis Wolken. —— Witerungsbericht. Baro- frem- Tlefste übonsts meter. peratur] Tomo. 5 5 47 85. Bemerkungey atum J gcee dee— ber, e act liter auf 5* Mag Bewel⸗ e Tban drad C. drad 0. den qm grad' 0 kung Useptemder] 788 Jö ſoe ½ 0 bedeokt ededtemder 3839 122 11 ſies s besen WSsßtender] 83 8 izs i1% 3 aeen Septender] ze 8 n, dn en, 22 Septemdat 759.7122 11.3 97 230 2 begeokt Needtemder] 7898 128⁶ä½5%% bee btemder] 788,1] 102 10—] 18 f n debe —. ſemem Ausgabe-Verhältnis von drei neuen auf eine alte Aktie Imäàßigt. Handel und industrie. Der Bad. Industrie- und Handelstag zu den neuen Reichssteuergesetzentwürfen. Man schreibt uns: Der Badische Industrie- und Handelstag erkennt für Handel und Industrie die Ver- klichtung ſan, zu den durch die Annahme des Ultimatums Pa anln aAufgebürdeten Lasten und zur Er- zielung des Gleichgewichts im Haushalt des Reichs bis zu den Grenzen des Möglichen beizutragen. Deshalb ist er auch bereit, den Gesetzesvorlagen der Reichsregierung seine Zu- stimmung zu geben unter den Vorbehalten, die seitens des Deutschen Industrie- und Handelstages in dessen Ent- schliebung vom./. September der Reichsregierung darge- legt worden sind. Die Voraussetzung zur Erhöhung der Umsatzsteuer auf 3% pildet für ihn eine wirksame steuerliche Erfassung des Wandergewerbes und des Straßenhandels, die bislang ganz ungenügend ihre Steuerpflicht erfüllen und bei einer Er- höhung der Umsatzsteuer noch mehr als bisher in der Lage Wären, mit dem ortsansässigen Einzelhandel in unlauteren Wettbewerb zu treten. Bezüglich der Umsatzsteuer erscheint außer den vom Deutschen Industrie- und Handelstag gestell- ten Forderungen betreffend Aufhebung der Luxussteuer, Bei- behaltung der bisherigen Erleichterung bei der ersten Ein- fuhr und bei dem Import, ferner noch geboten, daß die Provi- sionseinnahmen der Agenten von der Umsatzsteuer befreit werden, schon deswegen, weil der Widerspruch mit dem Aufbau des Gesetzes diese Steuer von Agenten nicht mehr ab- gewälzt werden kann und die Umsatzsteuer nur dort erhoben Werden soll, wWo sie abwälzbar ist. Bezüglich der Tabak- steuer, Biersteuer, dem Branntweinmonopol, der Mineralwasser- und Versicherungssteuer verweisen wir auf die Eingaben der Fachverbände, denen sich der Badische Industrie- und Handelstag anschließt. Wenn der Badische Industrie- und Handelstag sonach im ganzen bereit ist, der Regierung auf dem vorgeschlagenen Wege zu folgen und trotz der gewaltigen Mehrbelastung sich einverstanden erklärt, die ungeheuren Opfer mit Rücksicht auf den erstrebten Zweck auf sich zu nehmen, so darf und muß er mit umso größerem Nachdruck verlangen, daß seine außer- ordentlich ernsten und schwerwiegenden Bedenken gegen die neuerdings in Aussicht genommene Besteuerung der Vermögenssubstanz unbedingt Rechnung getragen wird. Angesichts der täglich kortschreitenden Entwertung unserer Währung, der dadurch Verteuerung der Lebenshaltung unseres Volkes und der da- mit wieder im Zusammenhang stehenden notwendigen Er- höhung fast sämtlicher Staatsausgaben erscheint auch der Ertrag der neuerdings geplantensteuern schwerlich imstande, den Fehlbetrag im Staatshaushalt auszufüllen. Es darf aber, nachdem die letzten Möglichkeiten der steuerlichen Erfassung des Ertrages und des Umsatzes bis zur äußersten Grenze ausgenutzt sind, füglich bezweifelt werden, ob es überhaupt Deutschland möglich ist, die ihm aufgebürdeten Lasten zu tragen. Gelingt dies nicht, so Wäre es der gröſite und nicht wieder gutzumachende Schaden für unser deutsches Wirt- schaftsleben, wenn auch die Substanz unseres Besitzes zum Teil bereits auf Erreichung eines unmöglichen Zieles ge- opfert wäre. Ein Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft erscheint nur möglich, wenn jeder weitere Eingriff in den Besitz als durch das Reichsnotopfer und die vorgeschlagene Vermögenssteuer bereits ins Werk gesetzt unterbleibt. Der Badische Industrie- und Handelstag hat ferner in seiner Präsidialkonferenz und seiner Ausschüßsitzung in Er- gänzung der Entschließung des Deutschen Industrie- und Handelstages eine Reihe von Zusatzanträgen zu einzelnen Reichsgesetzentwürfen angenommen, die den xzuständigen Stellen unterbreitet sind. ** Badische Anilin- und Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh. An der Mannheimer Börse wurden gestern die Aktien dieses Unternehmens zu 490—500% bei lebhaften Umsätzen a e Der letzte an der Frankfurter Börse am Montag, en 19. ds. notierte Kurs betrug 535% Frankfurter Allgemeine Versicheru.-., Frankfurt. Der Aufsichtsrat beschloß eine Kapitals erhöhung von 30,75 auf 40 Mill.&4. Die neuen Aktien werden zu 1750 pro Stück einem Bankenkonsortium überlassen mit der Ver- pflichtung, die jungen Aktien im Verhältnis von einer jungen auf drei alte Aktien den Aktionàren anzubieten. Die Kapi- talserhöhung wird begründet durch die stattgefundene An- gliederung verschiedener Versicherungsunternehmungen so- wie dur die kolossale Steigerung der Versicherungs- summen. Deutsche EFrdöl-Aktiengesellschaft. Von eeee seite wird bekanntgegeben, daß der Generaldirektor der Deutschen Schachtbau-.-., Ernst Middendorf, binnen kur- zem in den Vorstand der Deutschen Erdöl-.-G. eintreten und gleichzeitig die Beratung der Internationalen Petroleum- Fafff Uniòôn, welche anntlich fast das gesamte Aktienkapital der D. E. A. besitzt, in allen bergmännischen und technischen Fragen, insonderheit auch im Bobr- und Schachtbauwesen übernehmen wird. Middendorf wird seine Mitarbeit jedoch auch künftighin der Deutschen Schachtbau-.-G. als sach- verständiger Berater zur Verfügung stellen. Seine Zuwahl in den Aufsichtsrat der Deutschen chtbau-.-G. soll bei nächster sich bietender Gelegenheit erfolgen. arotti-.-., Berlin. Der Aufsichtsrat beschloß die Ver- teilung einer Dividende von 40% sowie die Erhöhun des Aktienkapitals um 54 Mil.& auf 72 Mill. 4 der demmächst einzuberufenden Generalversammlung in Vor- schlag zu bringen. Neue Aktiengesellschaft. Die bisher als G. m. b. H. be- triebene Chemische Fabrik Weitmar bei Bochum ist unter der Bezeichnung Chemische Fabrik Weitmar.-., Düsseldorf, in eine Aktiengesellschaft umge⸗ wandelt worden. Das Aktienkapital beträgt 3 Mill. 4. Den ersten Aufsichtsrat bilden Bankier L. Gries, Vorsitzender, Bankier O. Hellenbroich(Bankhaus Hellenbroich u. Gries), Bankdirektor E. Boode(Commerz- u. Privatbank), sämtliche in Düsseldorf, und Bankier H. Weber(Bankhaus Max Mann Nachf.), Konstanz. Zum Vorstand ist der Chemiker Dr. Albert Spreng, Weitmar bei Bochum, bestellt worden. Herabsetzung des Diskontsatzes in Newyork. Die Federal Reserve Bank hat den Diskontsatz von 5% auf, er- Lockerung der Kohlenzwangswirtschaft. Der Reichs- kommissar für die Kohlenverteilung hat beschlossen, daß Brennstoffsorten, welche zurzeit bereits Aũssig sind und die voraussichtlich auch flüssig bleiben werden, u. a. Rohbraun- kohle, Naßbrennstein, Grudekohle, Zechen- und Saarkoks, so- wie Abfallbrennstoffe aus der Steinkohle, sofern sie von der Zwangswirtschaft freigegeben werden, für sie in Zukunft die Meldepflicht und die Bezugsscheinpflicht aufgehoben wird. Für Steinkohle jedoch und die daraus hergestellten Briketts, für Braunkohlenbriketts, böh- mische Braun- und Steinkohle bleibt es bei der bisherigen Verschärfung der österreichischen Devisenordnung. Durch eine ergangene Verordnung wurden die Strafbestimmungen der Devisenordnung verschärft. Uebertretungen der Devisen- ordnung werden, sofern es sich nicht um nach dem Gesetz zu ahndende Uebertretungen der Einfuhr-, Durchfuhr- und Ausfuhrbverbote handelt, bis zu sechs Monaten und mit Geld- straken bis zu 20 000 Kronen bestraft. Durch eine zweite Verordnung werden bis auf weiteres die für den Ankauf und Verkauf von Wertpapieren und Einlösung von Zins- und Ge- winnanteilscheinen bestehenden Sicherungsmaßnahmen auf den Ankauf und Verkauf von fremden Valuten und Devisen ausgedehnt. Börsenberichte. Mannbheimer Effektenbörse. Mannheim, 22. Sept. Die heutige Effektenbörse war sehr lebhaft. Gröhßere Umsätze vollzogen sich in Anilin zu den Kursen von 490 und 500%, ferner in Benz-Aktien zu 362, nach- börslich zu 363%, in Dampfkesselfabrik zu 630, in Mannheimer Gummi zu 740, Zementwerke Heidelberg zu 5⁴⁵5Ʒ Rhein. Elektrizitäts-Aktien zu 355, Zuckerfabrik Frankenthal zu 585, Zuckerfabrik Waghäusel zu 595% und Zellstofffabrik Waldhof gleichfalls zu 595% Von Versicherungsaktien Wurden gehandelt: Mannheimer Versicherung 1900, Württem- bergische Transportversicherungs-Aktien 1600 pro Aktie. Bankaktien ziemlich fest. Börsenruhetage in Frankfurt a. M. Der Börsenvorstand teilt mit: Die Abendbörse fällt bis auf weiteres aus. In der letzten Septemberwoche finden Börsenver- sammlungen an allen Werktagen mit Ausnahme von Dientag, 27.., Samstag, 1. 10. und ebenso in der über- nächsten Woche mit Ausnahme von Montag, 3. 10. und Samst a g, 8. 10. statt. An den Samtagen, den 1. und 8. 10. werden nur Devisen um 11 Uhr vorm.,, am Dienstag, den 27. 9. und Montag, den 3. 10. Devisen und Noten um 12 Uhr vorm. notiert. eee ee 79 N Deuisenmarki. = Newyork, 22. Sept. Die Reichs mar k notierte bei Börsenschluß 0,93(0,93) cents; das entspricht einem Kurse von 107.55(107.55) für den Dallar. N 5 TZürich. N„ in Franken) Borlin.34.32 ltallenn 24.22 24.05 Wien„.55.50 Brüssel ũ40.0 41.95 ESD.85.88 Kopenhagen 10.— 02.50 Hollang 183.— 183.25 Stöokhem„„125.50 128 25 New Vork.91.50 Ohristlana 12.50 22.75 London.*5„ 21.60 21.81[ Madride. 85.78 25.50 Paris 40.52.05] Suenos Alres 175.— 175.— WI. 19. 22.(in Kronen) Amsterdam 498.50 354.50 Parils 111.20 123.30 Berlin—* 15.47 16.—Zurion„ 22.J8] 75 Kopenhagen 2273.50 311.75 Rarknoten. 13.45 15.97 Fein..5830.— 6525.— Llre-Noten 68.—] 71,8. Amsterdam. 21. 22.(in Aulden) Wechsel a. London 11.27.27 Weonsel a. Stockholm 68.80 69.10 „„.87.80 0„ hristianla 39.75 44.30 55 F„ e lem Verk.16.15 „ v„ Sohwelz 54.50 34.50 5„ Brüssel.18 22.27 5 Men 90.2.25„„ Harid 41.25 J0.85 10„ Kopenhagen 56.25 56.10 88„ tallen 13.22 13.05 Kopenhagen. 21. 22. in Kronen) Sloktw. a. Hamdurg.30.35 Slohtw. a. London 21.— 22.— „„ Amsterdam 75.75 178.75„ n Farlis..0 40.— 10„ Sohwelz. 97.60 37.50 75„ Antwerpen. 39.90 40.— „ v„ New Lork.88.84 5„ Kelsingfors.—.10 Stockholm. 2. 22. Un Kronen) Slohtw/. a. Berlin.35.30 Slchtw. a. London 17.0 17.10 „„ Amsterdam 145.75 145.23„„ Farlis. 32.0.50 0„ SohwOolz.. 79.80 79.25 10„ Brüssel. 22.25 32.50 5„ Washington.61 4. bG 55 55.8.38 New Tork, 2. September(WB) Devisen. 21. 22. Spanlen 12.98 13.05 Frankrelob.06.14 Sohwelz 17.32 17.24 ltaſſen.17.15 Belgton 6,.90.08 J England.72[.74 bDeutschland.91].83 Waren und Rärkie. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Weizen 475-—480„, Roggen 380—390 A1, Hafer 365—370 4, Gerste 490—520, Mais nah. gelb. 350, Erbsen inl. 500 bis 600 A, Ackerbohnen 400, Wiesenheu nom. 195—210, Klee- heu 205—220„, Preßstroh 60—70 A, geb. Stroh 60—70 41, Biertreber 280, Reis 725—900. Tendenz stetig. Mannheimer Viehmarkt. um gestrigen Viehmarkt Waren zugeführt und wurden per 50 kg Lebendgewicht gehandelt: 139 Kalber 750—1000 A, 107 Schafe 350—660, 70 Schweine 1280—1475, 650 Ferkel 757 Stück je nach Alter 45—370 4. Tendenz: Kälber 2 angsam geèräumt; Schweine ruhig, nicht ausverkauft; Schafe lebhaft, geräumt; Ferkel ruhig. Berliner Metallbörse vom 22. September. Prelse in Mark fur 100 Kg. 27. Septbr.] 22. Septbr. 15 Soptbr. 22. Septbr. Elektrolytkupfer 302 30⁰⁵ Aluminlum.Barr. 4375 44375 a r2800—2850 2825—200 inn, ausiand. 6359—8480 8450—8850 Blel 960—980 970—990 Huttenzinn 62⁰⁰ 52⁰0—300 Rohzink(Vh.-Pr.)— 980—1000 Mekel 5500—5700 5800 5700 do.(kr. Verk.)] 980—90 102 Antimon 1000—1025 1000—1025 Flattenzink 800—820Silber für 1k9. 1950—1970 1970—1960 Aluminlum 4²⁰⁰ 42⁰⁰ London, 22. Septomber(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 21. 22. bestseleot. 70.50 70.50 Slel 23.—.75 Kupfer Kass 67.75 67.25 Rlekel 190.— 190.—] Zink rrpt. 25.85 28.55 40. 3 Honat 68.40 08.25Zinn Kassa 138.15 156.25 Auecksſiber 10.— 10 do. Elektrol] 74.—74.— do. 3 Honat 158.15 158.25 Antimon 40.— 40.— Bremen, 22. Sept. Baumwolle 54(53.80)&4 für 1 kg. Liverpool, 2. September(WS) Baumwofle.(Cin engl. Pfd. v. 454.) 21. 22. Umsatz 18000 15000RMovember 13.723 14.02Alexandria 10.20 50.— eeee 1858 120——. 21 28.— oberägypt. 34.40 38.10 0 0.— 5 Oktober 13.6814.18 Amerikanischer Funkdienst. New Lork, 22. September(WS) Funkdlenst.(Machdruok verboten). 2¹. 22. Zuf. zus. 32000 25000 stand WI. 12.— 12.— Kaffee loko.88.85IElektrolyt 12.15 12.15 Ored. Bal..25.25 Septemb..22 7137 Zinn loko 28.55 20.75 Zuok. Centrf...88.50 Dezemh..51.62ʃ8lel.55.85Terpentin 79.— 78.— Hürz.77.87Trink.22.22 Savannah 71.50 NRal.2.03ʃEisen 20.25 28.25 f. Orl Baum. 19.50 18.50 Jufl.05.150 Welgdleon.—.— Welzen rot 132. Baumw. loko] 20.20 20 20Schmalr wW1. 12.——.—] Hart loko 137.——.— Septemb. 19.58 19.630Talg.—.-IEals loke 67.——.— Oktober 19.10 19.83/Baumwsatöt 10,27 10.—[Mehlinledr. P..—'.75 Aovembor 18.85 19. Sept. 10.21] 10.16 nöchst Pr..78.50 dezember 20.03 20.02/Petrol. oases 18.50 16.50[detrdfr. Engl. 4—.— Ianuar 20.08 28.—] tanks.—.— Kontinent.—..— Chiongo, 22. Soptember(πN)) Funkdlenst.(Maohdruok vorboten). 8 2. Welzen 123.75 Sobgrn Okt. 10b.-—.—Schweine — 1 128.— Sohmalz Spt..— 10.95/leloht nledr..—'.85 nale Sept. 82.— Dezbr. 11.07 110 bobat.50 6830 benbr. 92.80 Ppock Sept. 18.50 18.50 shw, nledr. 78.0 nator eah. 30 2 f0 80 5 770% böobst.40.25 0 37.75[Speok niedr. 2— J. Z8ʃZut. Ohloage 12000 25000 —.— höchst.“.— 9 Westen 70⁰⁰⁰ Hauptſchriftleitung: Dr. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Begelung, da in diesen Brennstoffen eine entsprechende Flüssigkeit noch nicht eingetreten ist. — Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas,— General⸗Anzeiger . m. b.., Manuheim, E W 5 6. Seite. Nr. 441. Freitag, den 23. September 1921. gewaltige, spannende und atemraubende Akte In den Hauptrollen: Carl de Vegt und Clalre letto Die Perlenkette Lustspiel in 2 Akten. Beisefzung des Reichsfinanz- Ministers a.., Erzborger Letzte Vorstellung 8 Uhr. Leizte Vorsteljung 8˙0 Uhr 18 Büchse und Lasso: Fünfter Teil: Dach Nal u foll Im beiden Theatern e West Sensations Drama atemraubende Akte W 6 Das große italilenische Seusations-Abenteuer: Das Drama im Schlafwagen Die größte Sehenswürdigkeit dieser Woche! Artel Tuciano Aiberüint Ie In der Hauptrolle: Rünsllerſheafer„Anollo Abendlich 7½ Uhr: Cartellas Familie „ KARERA Kretons Hundetheater Die Anti-Spiritisten und die fübrigen Attraktionen. 8283 Sonntag unchmittag 3½ Uhr Fremden-Vorstellung!l Kabarett Rumpelmayer! ETuglich 8 Uhr 15 aee JHARES C0TI. Der Reister spricht seine arests Safire: „DER TANZ. mit der melodram. Bearbe von Erieh Traxel abends 10 8 8250 Weinrestaurant N ab 10 Uhr fruh gebffnet. Eingang d. d. Wintergarten d. Am I. Oktober be⸗ ginnen wir im Ball Rause wieder mit einem beſſ. bürgerl. Privat- tangkurs mit mod. Lehrplan. 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Herr Adolf Leo gestern Nachmitiag um 5 Uhr, im Alter von 75 Jahren, uerwurtet sanft ont- schlafen ist. MANNHEIM, I. 11, 8. den 23. September 1921. In tiefer Trauer: Katharina Leo geb. 7— Oberatmtsrichter Josefine Klefer geb. Leo Dr. Ludwig Klefer Johanma Leo Maſor a. D. Hermanut Klara Grosse geb. Leo Lulse Hermandi geb. Leo und 4 Enkelkinder Die Beerdigung findet am Samstag, den 24., ds.,.30 nachmittags, statt. 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Glasagi Berlin. Fernruf: Berlin Zentrum 13799 Fensferglas Ornament., Nall, Erau, unsere gute Mutter, Grossmutter, Schwester, Schwügerin und Tante, Frau geb. Becker Statt besonderer Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Katharina Eiser im Alter von 31 Jahren, wohlverschen mit den heiligen Sterbe- sakramenten zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Rheinau(Stengelhoistr.), den 21. September 1921. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Philipp Eiser und Kinder. Die Beerdigung findet am Samstag, den 24. September, nachmittags 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Schwiegermutter, 8136 fan ue—— Planken P 4, 16 Pelzhaus Seligmann tnnn il I. Etage. 11260 e ee Areridenitiwerlbren llerUedmerlrer llllllen I Tunn NMaumaus far Herrenbelleidung Mannheim Jakoh Hungzel, Ranken O J. 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Jodermann kann sich betelligen Er WWADAEHIEAEEAEAAANaAAAAUnZAANZZANAAA222 NHMMTETIITnnn Ausverkauf von Zigarren, Zigaretten u. Tabal wegen Geschäaftsaufgabe 11210 begutend herabgesetzten Preisen! Günstige Oelegenheit zur Versorgung mit Tabakwaren vor Eintritt der Steuer. den fländen werden 100 Hemplare besonders ge- 0 des Nohodu-Mommees- nenmzelcnet Wühnk., lamtb. ASpgh dem prominente Persönlichkeiten der Behörden, der Presse Dorjenige Leser, der ein solches kenntlich gemachtes Blatt ſowie f und der e angehören. Unter Aufsicht des Nobody- in die Hand bekomimmt, Nücken l. flnneindee 15 D t wird jede 8 mit strengster Rorrenihelt emeen bedee r 0 e in Gegenwart eines Nolars an der Hasse des Dalast-Iheaters eine Hfelle demüse-Audeln 2. 7. bnbag 1 Hege Ab Freitag, 28. September wird im Palast-Theater der große 52tellige Nobodu-Flim beginnen. Jede Woche wird ein neuer Akt erscheinen, der an Spannung, Sensation, künstlerischer Ausstattung und hervor- ragendem Spiel so viel bietet wie sonst ein fünfaktiges Drama. Aber nicht nur Spannung und Unterhaltung verschafft Ihnen der Nobody-Film, er ist auch mit einem großariigen Preisrätsel verbunden, das fũr cine halbe ilzoen ME. bare Geldpreise aussetzt. Schon in einem der nächsten Pilm-Akte wird die Frage an die Zuschauer gestellt werden, „Wer ist der Mörder?“ Fur die Beantwortung dieser Frage allein werden als Hauntpreis 50 000 Mark bar sowie eine Anzahl kleinerer Preise im Gesamtbetrage von 10000 Mark, also Zusammen 60 000 Mark bar ausgesetzt. Wenige Wochen später kommt das großbe Preisrätsel des Nobodu-Films in dem in flnf aufeinander folgenden Teilen 5 Fragen zu be- antworten sind. Hierbei kommt der große Hauptpreis von 100 000 Mark, der zweite Hauptpreis von 25000 Mark und mehrere 100 000 Mark kleinerer Preise zur Verteilung. Die Durchfuhrung dieses großartigen Nobody-Preisrätseis liegt in die Preisverteilung vorgenommen. Die ausgesetzten Preise dind ausschließlich für das Publikum bestimmt, Die hohe Preissumme ist ausschließlich dazu bestimmt, das Publikum zu erireuen; es ist jede erdenkliche Vorsoige getroſfen, die die Zu- verlässigkeit bei der Durchführung des Preisbewerbes garantiert wird in die unterhaltsame Lage versetzt, selbst Detektiv spielen zu können und die Rätsel des Nobody-Flims aufzulösen. Die ausgesetzten Preise werden übrigens unter allen Umständen vertellt, es findet auch keine Zerkleinerung der Hauptpreise statt, so dass z. B. der Glückliche, der im grossen Preisrätsel den ersten Gewinn erzielt, die schöne Summe von 100 000 Mk. einkas- sieren kann. Die Pramien des Nobody-Journals Ausser dieser halben Million werden noc Uber 1¼ Mullon. genau 260 000 fl. fur die Leser des Nobodu-Journals' ausgesetzt. Oleichzeitig mit dem ersten Teil der grossen Nobody-Serie wird das„Nobody-Journal“ erscheinen, von dem jede Woche eine neue Nummer aur im Palast- Theater, in dem Sie diese Nummer kauiten, zu hahen ist. Das „Nobody-Journal“ wird den Inhalt des Films als spannenden Roman bringen, ausserdem eine Fülle von anderem unterhalten- den und belehrenden Lesestoff und so eine wertvolle Ergünzung des Nobody-Films sein von jeder Nummer des Nobodu-Journals SOiOrt auszanlbare Drämie von 30 fi. Die 260 000 M. sind ausschliesslich für solche Prämien be- stimmt, von denen allwöchentlich 5000., also insgesamt 5200 Preise à 30 M. zur V. ug gelangen. Die Bedingungen für die Beteiligung. Herbst-pferderennen ee ili—— lten Sie reisw· Billige erha usbef n Welzengfieg....75 Nur kurze zeltli Hatanla. Maus Manrheim, U — 88—ů I——5 in Achern Sonntag, den 25. September, nachmittags 2 Uhr Preise Hk. 39000.— u. Ehrenpreise 1 Trabreiten 1 Galoppreilten 1 Hürdeurennen 4 Jockeyreiten Vollblutrennen) Preise der Pintze: I. Tribune reserviert M. 30.—, I. Tribüne einschl. Sattelplatz M. 20.—; ſerner 10.— u..— Markplätze. Wänrend der Rennen konzertiert die Stadtkapelle Achern. OFFENTLICIER TOTALISATOE 14 20 L. Hoffmanz: Suppen-Nudeln 7..30 ff. Weizenmehl. vuu. A 00 mals eingetro 2 „* Saabane 5. 1(cc Aeacuhee —„ Damenſtiefel Mk. 7 h⸗ Schliesslich wird das„Nobody-Journal“ noch einen anderen—. Haferflocken.93 sehr wichtigen Zweck erfüllen. Es bringt in den Nummern, die—— 1 zu den Rütselteilen gehören, die vorgedruckten FPormulate, die 5 Bruch-Reis 1 Pid. 3 20 vom Publikum, mit dem Lösungsversuch a tüllt und ausge⸗- schnitten an die„Nobody Preisausschreiben-Abteilung“ gesandt ſowie + 45 89210 waren billig. 14 bvee Tintehung der preise — Metz& Cie., L 15 1. Hauptpreis à 100 000 Mark 100 000 2. 50000 50 000 25 000 5 1000„ 10000 9 99 E 25000„ Ahacd 35 5000„ 5000 wer den missen. Ausserdem wird in den künftig erscheinenden—— gohnen 5 130 bahnhof, Ha 215 mott⸗ 25 3000„ 3000 Nummern des„Nobody-Journals“ rechtzeitig auf die Preisrätsel—.— Straßenbahn 7 55 2000„ 200⁰ mit ihren Geldpreisen es wird darin auch bekannt- 60bf. Kaffee„ 16 Pidl. 10 30 ſtraße· 40 Preise zu je 100„ 80 gegeben, unter welchen die Betelligung an dem 5 U 5 Preisausschreiben erfolgen kann. 5— i ffel „ 30 000 Denn, nur Einsendungen, die diesen Bedingungen Kaka0—. Pid..30 f5 0 5 4 5 eu⸗ Mangarne ft 13.o 8 6l 2 eete- Marmetaden bültgst——— bedebeeſen a 9 Aadhsadhe mit reinem Hderaft 2e 7..502.50 Matratzendrelle ocnal-Jerschnitter 26 50 5. A4. Luferstoff „ 20000 „ 5100 5„ 199000 2300 Preise„„Mark 500 000 Eine solche Glucks-Chance, wie sie dem Besucher des Palast- insgesam- über„ 4 Muenen Mark Theaters hier geboten wird, ist noch nie dagewesen und wird] genau 760 000., in 7500 Preise geieilt, aussetzt Die Aus- auch sobald nicht wiederkehren.— Das Preisausschreiben] sicht, einen oder mehreie dieger Preise zu gewinnen, ist für 1 des Nobody-Eilms stellt keine Lotterie dar, denn die Aus- jedetmann gleich. Jeder Besucher hat nur notwendig, zich aus sicht einen Preis zu erhalten, hängt von der richtigen]den demnächst erscheinenden Nummern des„Nobody-Journals“ Lösung der im Pilm aufgegebenen Fätsel ab. Das Publikum] genau über die Bedingungen zu informieren. entsprechen, sind berech teilzunehmen. Eine Zusammenrechnung der ausgesetzten Beträge ergibt also, daß der Nobody-Film an der Preisverteilung A GOLIATH N, Amerikanischer fesen Sensgions-Füm! 90 Teil: Miasker +— i DasHausderqualen? n U. ne e Tre Ban feerege, ben Im sechs Akfen! Be ee, aaahdagdaggagamaaaammaamaennaans 4, 2 5 beeger enge K Teeende faspa,— e W e eee ue ee, SSGSssees 85 110 5 einem Motorrad auf dem 12 5 einer ſahrenden Eisenbahn aure eeee ee 2. fültes Mastfleisch.— 1 7 5 15 räger der Hauptrolle: An + 1 1 0 Nachn. ⁰ Dazu: Apache Karlchen Nerf Vitor Plagge Ltete ele SUnr Junges Rindfleisch e 10.— beſsenfteisch...— 12.- Nahmssannes repariert 1193. S1 Lober- u. Blutvwurst e.- E Metzgerei Schwing otten 52 2 25 die Schwetzingerstrasse 12 ee Tattersall. 8122 Essenz“ à Fl ggerle Kurigreten P 1¼ ———2K——— 12— „„ ß 1— 00——223