1921.— Nr. 445. Mittag⸗Ausgabe. Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung monallich frel ins Haus Mk..—. Durch die Poſt bezogen vierteljäbrlich Mie. 25.50.— Poſtſcheck ⸗Konto Nummer 17 590 Karleruhe in Daden und Nummer 2917 Ludwigshafen am Nhein.— in Mannbeim: Neckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6.— Fernſprecher Nummer 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7946.— Celegromm- bbes Anzeigenpreiſe: Die kleine Jeile Mk..—, ausw. Mk..50, Stellen⸗ geſ. u.—9 20% Nachl. Nekl. Ailk. 10.—. Annahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8 ¼ Uhe, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Jür 2 beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwort. über nommen. Hößere Gewalt, Streiks Betriebsſtsrungen ufw. derechtigen u keinen Erfatzonſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. für derſp. Aufnahme d. Anzeigen. Auftrage d. Sernſprecher ohne Sewähr. lon S ———— Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Goſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Feitung. annh. Muſik-Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen. Bayern und das Reich. Beginn der Verhandlungen. Berlin, 24. Sept.(WB.) Der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent Lerchenfeld beſuchte heute vormittag den Rei—57 präſidenten und darauf den Reichskanzler. An⸗ ſchließend wurden Verhandlungenüber die zwiſchen dem KReich und Bayern ſchwebenden Fragen, über den Ausnahme⸗ Fuſtand und über die Verordnung des Reichspräſidenten vom 29. Auguſt, beim Reichskanzler aufgenommen. die Ver⸗ handlungen, an denen auch der Reichsminiſter des Innern und der bayeriſche Miniſter des Innern teilnahmen, wurden im Geiſteder Verſöhnung und des Ausgleichs ge⸗ führt. Die bayeriſche Delegation wird ſich unverzüglich mit dem bayeriſchen Miniſterrat und den zuſtändigen Stellen des bayeriſchen Landtages in Verbindung ſetzen, um ſich über das Ergebnis der Verhandlungen endgültig zu verſtändigen. Der Reichskanzler wird am Mittwoch im Reichstag das Ergebnis der Verhandlungen mitteilen. WB. Berlin, 24. Sept. Der bayeriſche Miniſterpräſident ſolgte heute mittag einer Einladung des Reichspräſidenten zum Frühſtück, an dem der Reichskanzler, der preußiſche Miniſter⸗ präſident, der württembergiſche Staatspräſident Dr. Hieber, Reichsminiſter Dr. Roſen, Dr. Gradnuer, der bayeriſche Ge⸗ ſandte v. Preger und der württembergiſche Geſandte Hilden⸗ brand teilnahmen. Berlin, 26. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt zu erwarten, daß es den diplomatiſchen Geſchicken und der perſönlichen Liebenswürdigkeit, die den Grafen Hugo von erchenfeld auszeichnen, gelingen wird, die Differenzen ſetiſcden Berlin und München 1 55 auch nicht reſtlos) 71 be⸗ Jfſetigen oder doch den Weg zu zeigen, der zu dem Aus⸗ gleich führen kann. Das iſt geſchehen. Das andere erwar⸗ ket man von den Tagen. Man glaubt, daß morgen ſchon die bayeriſche Antwort eintreffen wird, und daß dann am Mittwoch entweder im Ueberwachungsausſchuß oder im Plenum Mitteilungen des Reichskanzlers zu erwar⸗ ten ſeien über die erfreuliche Wendung, von der alle Einſich⸗ tigen auch im Norden ſich klar ſind. Daß ſich im Intereſſe des Reiches derartige Differenzen nicht wiederholen dürfen, arüber iſt man im Norden ſich einig und das wird inzwiſchen auch Herrn Dr. Wirth klar geworden ſein. Herr Dr. Wirth bleibt, wie die Dinge liegen, uns ſowohl als Kanzler er⸗ alten, wie denn überhaupt mit einer Kabinettsumbil⸗ du ng im Reiche noch nicht von heute zu morgen zu rechnen iſt. Die„Voſſ. Ztg.“ hatte geſtern gemeldet, daß die Führer der künftigen Koalitionsparteien ſchon heute zu einer Beſpre⸗ chung in der Reichskanzlei geladen worden ſeien. Das trifft nach unſeren Erkundigungen nicht zu. Vermutlich wird man zunächſt die Regierungsbildung in Preußen vornehmen. Dann erſt wird man ſich über die Umbildung des Reichskabinetts ſchlüſſig werden. Zu den„Enthüllungen“ im badiſchen Landtag. chd München, 26. Sept.(Eig. Drahtber.) Zu den Ent⸗ Gllungen über eine Geheimorganiſation durch den badiſchen ditaatepräſidenten Trunk im badiſchen Landtag ſchreiben ie„M. N..“ folgendes: Die Beſtimmungen der Geheimorganiſation ſind in dem vom Staatspräſidenten Trunk verleſ. Wortlaut in München in einem Exemplar aufgefunden worden. Das Original be⸗ ndet ſich in den Händen der badiſchen Staatsanwaltſchaft. A5 München iſt nur eine mit der Schreibmaſchine gefertigte di ſchrift. Etwas anderes muß aber feſtgeſtellt werden, daß ie Unterſuchung der Geheimbündelei in München urchgeführt wird. Wie kommt der erſte Beamte ines anderen Landes dazu, Mitteilungen über ein Gwebendes Verfahren zu machen, mit dem die Beamten dieſes Fandes gar nicht befaßt ſind? Wir haben in München einen großen Apparat ins Leben gerufen, um dieſer Geheimbündelei nachzugehen. der erſte Staatsanwalt im Landgericht Mün⸗ en J, ein Regierungsrat von der Polizeidirektion, eine große . Schutz⸗ und Polizeibeamte arbeiten an der Aufdeckung er Geheimorganiſation. Die Erhebungen ſind bei weitem noch nichtabgeſchloſſen, und in dieſem Augenblick tritt an an einem anderen Ort mit„Enthüllungen“ an die zeffentlichkeit. Ein jeder Laie muß ſich ſagen, daß durch 72 derartiges Vorgehen der Gang der Unterſuchung eſchwert, wenn nicht unmöglich gemacht wird. Das hätte ſich auch der badiſche Staatspräſident Trunk ſagen müſſen. Zur Regierungsumbildung. Die Stellung der chriſtlich-nationalen Arbeiterſchaft. WB. Eſſen, 25. Sept. In der weſtdeutſchen Zentrums⸗ ſteſe nimmt Geſchäftsführer Breddemann, eine führende Per⸗ Inlichkeit der chriſtlich⸗nationalen Arbeiterbe⸗ regung, Stellung zu der auf Verbreiterung der Regie⸗ da ngskoalition, gerichteten Entwicklung der letzten age. Er betrachtet die Dinge unter beſonderer Berückſichti⸗ dung der Verhältniſſe in Preußen und der Perſon des in 85 letzten Monaten in der Preſſe ſtark angefeindeten Mi⸗ iſterpräſidenten Ste gerwald. „Zuſammenfaſſend muß“, ſo heißt es da,„im Hinblick auf orgänge der jüngſten Zeit feſtgeſtellt werden, daß noch üb die Geſchichte die Haltung eines klar vorausſehenden, uner die Tagesmeinung ſich erhebenden Politikers ſo ſchnell reſtlos rechtfertigte wie die Stegerwalds. Denn im runde wollte Stegerwald nichts anderes als das, was in den die ſelten vßten Tagen reifte und ſetzt Wirklichkeit werden will; ſein dewerrügpares Ziel war eine ausgiebigere Aelneee 0 Kräfte von links und rechts, aus dem einfachſten ebot der Staatsnotwendigkeit heraus. Den Leit⸗ gedanten, die er in ſeiner bekannten programmatiſchen Rede fl. dem Eſſener Kongreß der chriſtlichen Gewerkſchaften ſ0 Der bezeichnete, wurde er dabei keinen Augenblick untreu. r Artikel wendet ſich dann ſcharf gegen die erwähnten An⸗ griffe, wobei insbeſondere die linksſtehende Preſſe an⸗ gezogen wird. Am Schluß wird geſagt, daß durch die geſchil⸗ derte Entwicklung das Vertrauen der hinter Stegerwald ſtehenden Millionenbewegung einen neuen ſtarken Antrieb er⸗ halten werde. Die weſtungariſche Jrage. Angarn lehnt das Ultimatum ab. ONB. Wien, 24. Sept. In der weſtungariſchen Frage iſt eine neue bedeutſame Wendung eingetreten. Die ungari⸗ ſche Regierung hat die Entente verſtändigt, daß ſie das Ultimatum nicht annehme und das Burgenland zuräumen nicht in der Lage ſei. Von der Entente wird die Entſendung einer Kommiſſion zur neuerlichen Prü⸗ fung der ganzen Angelegenheit gefordert. Nach weiteren Mel⸗ dungen werden im Burgenlande immer neue Bürgerwehren gebildet. Das Auftreten ſolcher Bürgerwehren, die ſich unter dem Zwange des Banden⸗Terrors bilden mußten, wurde ſchon in mehreren Ortſchaften feſtgeſtellt. Ungarn verzichtet auf die Aufnahme in den Völkerbund. WB. Genf, 24. Sept. Die ungariſche Delegation hat heute das Geſuch Ungarns um Aufnahme in den Völkerbund für die diesjährige Tagung zurückgezo⸗ gen. Das Schreiben, in dem der Führer der ungariſchen Delegation, Graf Apponyi, dem Präſidenten der Völkerbund⸗ dieſen Entſchluß mitteilt, hat folgenden Wort⸗ aut: Da trotz des feſten Willens der ungariſchen Regierung, alle ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen, über die Auslegung und den Ausführungsmodus des Art. 78 des Ver⸗ trages von Trianon Meinungsverſchiedenheiten entſtanden ſind, die noch nicht beigelegt werden konnten, und ſolange dieſe Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, ein Beſchluß über das Geſuch um Aufnahme in den Völkerbund ſchwierig wäre, be⸗ ehre ich mich, aufgrund der mir von der ungariſchen Regie⸗ rung erteilten Vollmachten die Verſammlung zu bitten, daß ſie die Entſcheidung über dieſes Geſuch auf die nächſte Tagung ſetzen möge. Dem Schreiben iſt eine vom 30. 9. datierte Vollmacht der ungariſchen Regierung beigefügt, die Graf Apponyi die Ent⸗ ſcheidung über eine Zurückziehung des Geſuches überläßt. Bandenkämpfe. WB. Wien, 24. Sept. Amtlich. Heute morgen griffen ungariſche Banden, unterſtützt von bewaffneten un⸗ gariſchen Eiſenbahnern, unſere Sicherungstruppen bei Bruck a. Leitha an. Dieſe mußten die Verteidigungslinien an den Leithafluß zurückverlegen. Nach Tagesanbruch gelang es ihnen, die ungariſchen Banden zurückzuwerfen. Nach den bisherigen Meldungen ſind zwei Wehrmänner gefallen und einer leicht verwundet. ONB. Wien, 24. Sept. Heute faßte der Ausſchuß für Aeußeres auf Antrag des Prälaten Seibel einſtimmig fol⸗ genden Beſchluß: Der Ausſchuß für Aeußeres nimmt den Bericht des Bun⸗ deskanzler über die weſtungariſche Frage zur Kenntnis und billigtdas Vorgehen der Regierung. Der Aus⸗ ſchuß ermächtigt die Regierung alle ihr erforderlichen Schritte 7 unternehmen, damit endlich der von Ungarn unter den ugen Europas verletzte Rechtszuſtand hergeſtellt, das Bur⸗ genland von ſeinen Qualen erlöſt, und der ſtarken Beun⸗ ruhigung der öſterreichiſchen Grenzbevölkerung ein Ende ge⸗ ſetzt ſei. der Jriede mit Amerila. WB. Waſhington, 24. Sept. Reuter. Harding erklärt in einem Brief an Senator Kodge, von dem der Senat heute Kenntnis erhielt, die Friedensverträge mit Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn ſollten den letzten Reſt von allem, was mit Krieg zuſammenhängt, beſeitigen und den Frie⸗ den vollſtändi 9 wiederherſtellen. Der Brief iſt vom 21. September datiert, dem Tage, an dem die Verträge überſandt wurden. Der Präſident, der die Vertragsentwürfe als in voller Uebereinſtimmung mit der vom Kongreß angenommenen Ent⸗ ſchließung, der Reſolution Knox, hinſtellt, weiſt darauf hin, daß der formelle Friedenszuſtand ſo lange unterbrochen ge⸗ weſen ſei, und drückt den Wunſch aus, daß die Ratifikation ſchnell erfolgen möge. WB. Waſhington, 24. Sept. Reuter. Lodge betonte bei der Beſprechung der Verträge wiederum ſeine Auffaſſung, daß die Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen vom Rhein alsbald nach Ratifikation des Friedens beginnen müſſe, und machte dabei auf die Tatſache aufmerkſam, daß doch auch weder Italien noch Japan Truppen am Rhein haben. Senator Borath erneuerte ſeine Kritik an der gegenwär⸗ tigen Politik der Vereinigten Staaten, die praktiſch auf eine Gemeinſchaft mit Europa hinauslaufe: Die Union wolle für ſich alle Vorteile, die aus dem Verſailler Vertrag erwüchſen, in Anſpruch nehmen, aber keinen der Nachteile. Ein ſolches Ver⸗ halten ſei moraliſch unmöglich. Die Vereinigten Staaten wür⸗ den auf die Dauer keine ſolche Stellung annehmen können. Seiner Ueberzeugung nach wäre es beſſer, ſich nicht in die An⸗ gelegenheiten Europas einzumiſchen; andern falls würde ſich das ganze Land gezwungen ſehen, auch an den Verpflichtungen Europas teilzunehmen. „WB. Waſhington, 28. Sept. Neuter. In Regterun kreiſen iſt man der Anſicht, daß es nicht nötig ſei, ſich der Zu⸗ ſtimmung Deutſchlands zu den Vorbehalten zu ver⸗ ſichern, die der Senat zu dem Friedensvertrag möglicherweiſe machen werde, da dieſe Vorbehalte nur die Auslegung des Ver⸗ trags betreffen und nichts enthielten, wogegen Deutſchland Ein⸗ wendungen erheben könnte. würden von einem Lande WB. Köln, 25. Sept. Am 6. ds. Mts. wurde zwiſchen den Bahnhöfen Bonn und Godesberg ein Unfall dadurch herbeige⸗ führt, daß ein Laſtkraftwagen an einem Bahnübergang von einem Perſonenzug erfaßt und zertrümmert wurde, wobei der Autoführer und der Begleiter leicht verletzt wurden. An⸗ ſcheinend auf Grund dieſer Veranlaſſung brachten einige Blät⸗ ter einige Tage ſpäter die Nachricht, daß ein amerikaniſches Auto mit einem Zuge zuſammengeſtoßen ſei, wobei ſechs Per⸗ ſonen getötet worden ſeien. Ein derartiger Unfall hat ſich uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, nicht er⸗ eignet. Bom Bölkerbund. ONB. Genf, 24. Sept. Die ungariſche Regierung hat ihr Geſuch um Aufnahme in den Völkerbund für dieſes Jahr zu⸗ rückgenommen. Die Verſammlung des Völkerbundes hat heute in zwei Sitzungen den polniſch⸗litauiſchen Streit diskutiert. Zunächſt berichtete Hymans über ſeinen Vermittelungsvorſchlag und ermahnte Polen, in ſeinem Frühlingsrauſch nicht zu vergeſſen, daß es ſeine Auferſtehung anderen Völkern verdanke und daß es dieſe anderen Völker anhören müſſe, wenn dieſe zur Ver⸗ ſöhnung und zum Frieden ermahnen. Der Vertreter Litauens, Miloſch, erklärte, daß ſeine Regierung die Vor⸗ ſchläge annehme, daß aber alles don dem Rückzug der pol⸗ niſchen Truppen aus Wilna abhänge. Der polniſche Vertre⸗ ter Askenaſi ſetzte in einer längeren Rede auseinander, daß es ein litauiſches Volk überhaupt nicht gebe, daß Litauen nur ein Gemiſch von Völkerraſſen und Religionen darſtelle, daß die litauiſche Republik mit den Sowjets gegen Polen ge⸗ weſen ſei, als aber Polen die Ruſſen wieder zurückgetrieben hatte, habe der General Zeligovsky Wilna wieder befreit. Der Vertreter Polens erklärte, er verteidige den Streit Zeligovskis nicht, aber er finde ihn erklärlich. Der Redner beſtreitet weiterhin den Litauern auch das Recht, über Memel zu verfügen. Zum Schluß erklärte Askenaſt namens ſeiner Regierung, daß der General Zeligovski ſich zurückziehen werde, ſobald die der Volksabſtimmung in Wilna geſichert ſei. Lord Robert Cecil wandte ſich darauf in eindringlicher Sprache au Polen, deſſen Politik ſeinen zahlreichen ehemaligen Freunden nicht verſtändlich ſei. Insbeſondere in England ſeien die ehemals ſtarken Sympathien für Polenerheblich geſunken. Der gegenwärtige Streit des Generals Zeli⸗ ſei nicht zu verteidigen. Der Redner beantragte eine agesordnung, die den vom Rat gebilligten Vermittelungs⸗ vorſchlag Hymans die unbedingte Unterſtützung durch die Ver⸗ ſammlung zuſichert. Unter Berückſichtigung von Zuſatz⸗ anträgen des Vertreters Dänemarks Zahle und des franzöfi⸗ 28 rtreters Leon Bourgois wurde die Tagesordnung in olgender Faſſung angenommen: Die Verſammlung drückt Herrn Hymans ihre warme Anerkennung aus für den Auf⸗ wand von Geſchick und Geduld in der für die Erhaltung des Lebens ſo wichtigen Verhandlung. Sie gibt die Verſicherung ihrer vollen und ganzen Unterſtützung und rechnet auf die ugheit und das Brüderlichkeitsgefühl der Parteien zum Ab⸗ ſchluß eines für die Welt und den Frieden unerläßlichen Ab⸗ kommens. Demonſtrationen im oberſchleſiſchen Induſtriegebiet. ONB. Breslau, 24. Sept. In Gleiwitz, Königshütte und Beuthen demonſtrierten geſtern mehrere tauſend Ar⸗ beiter, weil ihnen die Auszahlung der Putſchzulage d. h. eine Lohnzulage für die Zeit des Stilliegens der Werke während des Putſches nicht zugebilligt worden war. Starke Patrouillen der Beſatzungstruppen ſorgten für Ruhe und Ordnung. Die Interalliierte Kommiſſion hat zuge⸗ ſagt, am 27. September in Oppeln die Arbeitervertreter em⸗ pfangen zu wollen, dagegen verlangt ſie, daß die Verfügung über die öffentliche Ordnung befolgt werde, und erklärt, ſie ſei entſchloſſen, keine Verſanmnlungen oder Kundgebungen auf offener Straße zu dulden, die weiter nichts als Unruhen zur Folge haben würden. Litauen lehnt das Hymansprojekt ab. WB. ftowno, 24. Sept. Die litauiſche Telegraphenagentur meldet: Die geſtrige Debatte über die Interpellation der So⸗ zialiſten bezügl. der litauiſch⸗polniſchen Verhandlungen wurde beendet. Mit 37 gegen 34 Stimmen wurde folgende Reſolu⸗ tion der chriſtlichen Demokraten angenommen: 1. Das Hy⸗ mansprojekt vom 3. September iſt für Litauen unan⸗ nehmbar. 2. In der Feſtſetzung der Beziehungen zu Polen kann Litauen nicht die Bedingungen annehmen, die direkt oder indirekt Litauens Souveränität beſchränken würden. Gegen die Reſolution ſtimmten die Volksſozialiſten, die Sozialdemo⸗ kraten und die Juden. Meldungen, nach denen Litauen in den Völkerbund nur unter der Bedingung aufgenommen worden ſei, daß es das Hymansprojekt annehme, ſind unzutreffend. Litauens Aufnahme erfolgte bedingungslos. Eine Ri⸗ gaer Radiodepeſche hat am 20. September eine angebliche Erklärung des Miniſterpräſidenten Mejerowitz verbreitet, daß Litauen das Hymansprojekt angenommen habe. Die Nach⸗ richt iſt unzutreffend. Die litauiſche Regierung hält ſich an ihren Gegenvorſchlag. Eine politiſche Rede Churchills. Der Niedergang des Welthandels. WW. Condon, 24. Sept. In ſeiner großen Rede in Dundee befußte ſich Churchill + Erörterung der iriſchen Frage mit dem Niedergang elthandels, mit dem Volſche⸗ wiesmus und mit der Waſhingtoner Konferenz. CThurchill ſagte— dem ausführlichen Berichte der„Times“ zufolge—, der Riedetgan des Welthandels berühre eng die Lage der engliſchen Arbeiier laffe Das Währungsſyſtem zwiſchen dem einen und dem anderen Lande und die eingeräumten Kredite be⸗ wirkten ungeheuerliche Schulden von hunderten und tauſenden von Millionen Pfund Sterling und ſogar rieſenhafte Entſchädigungen dem anderen geltend gemacht. 80 Dieſe Schulden und Entſchädigungen überſchritten die Mittel und 8 Dieſer Frage befaſſen⸗ Satz, deſſen verklärte Trauer uns noch heute ergreifen und be⸗ 2. Selte. Nr. 448. Mamtißzemer Senerm· Anzelger.(Mutag; Ausgabe) Mkontag, den 28. Septenther 1924. Methoden der Bezahlung bei weitem. Die Länder, an die die Be⸗ zahlung zu erfolgen habe, könnten nur noch eine beſchränkte Menge ausländiſcher Waren, die infolge der Kriegsſchuld gepumpte Waren darſtellten, aufnehmen, und in einem Jahre nur eine beſtimmte erhalten, weil ſonſt ihr ganzes induſtrielles Syſtem ernſtlich in Mitleidenſchaft gezogen und ihrer Arbeiterbevölkerun das Brot vom Munde weggenommen werden würde. Church ſagte: Die großen Nationen der Welt bieten augenblicklich ein Wrkwürdiges Schauſpiel: Amerika, England, eeg Italien, alle hoffen, rieſige Geldſummen von einander oder von Beutſchland herauszubekommen. Schulden eintreiben iſt eine Hauptinduſtrie geworden und nunmt in den Köpfen zahlreicher Politiker und Parlamente und ſogar Völker den Hauptplatz ein. Wenn alle Schulden und Ent⸗ ſchädigungen zwiſchen Nationen und Nationen bezahlt werden würden, dann werde jedes Gläubigerland gepumpte Waren er⸗ halten und zwar in Mengen und zu Preiſen, die für den geord⸗ neten Betrieb ihrer Induſtrien verhängnisvoll würden. Nicht ein einziges der ſiegreichen Länder, die Anſpruch auf rieſige Waren⸗ einfuhr und auf Bezahlung der ihnen geſchuldeten Beträge haben, würden dieſe Waren, wenn ſte kommen ſollten, annehmen. Einer⸗ ſeits ſuchen dieſe Nationen Bezahlung, auf der anderen Seite chaffen ſie— und ganz mit Recht— Tarife und alle Arten von Sondergeſetzen, um zu verhindern, daß ihre eigenen Induſtrien durch ſolche rieſige umwirtſchaftliche Einfuhr vollſtändig erſchüttert werden. Infolge der aus dieſem allem entſtandenen Verhältniſſe iſt die Kaufkraft der Schuldnernationen vollkommen erloſchen. Die Gläubigernationen 4 Len infolge der Währungsverhältniſſe große Schwierigkeiten, nach Ländern der Schuldnernationen zu liefern, da dieſe letzteren ihnen bereits mehr ſchulden, als ſie bezahlen können. Die Schuldnernationen ſind gezwungen, jährlich nach den Gläubiger⸗ nationen rieſige Mengen auszuführen, was ihre Leiſtungsfähigkeit weit überſchreitet. Die Arbeilsloſigkeit in Eugland. Die Arbeitsloſigkeit in England. B. London, 24. Sept. Der parlamentariſche Bericht⸗ erſtatter der„Daily Mail“ meldet aus Gairloch über den Plan der Regierung zur Bekämpfung der Arbeitsloſig⸗ keit, es ſei dringend notwendig, Maßnahmen zur Unter⸗ ſtützung der Arbeitsloſen, vor allem Sondermaßnahmen zur Förderung von Handel und Erzeugung ſowie zur Beſſerung der ausländiſchen Währung zu treffen. Das Kabinett ſei der Anſicht, wenn der Handel nicht wieder auflebe, ſo werde wäh⸗ rend der nächſten drei Jahre die Zahl der Arbeitsloſen wahr⸗ ſcheinlich eine Million betragen. Der Unterhalt dieſer Arbeits⸗ loſen werde 100 Millionen Pfund koſten. Es ſei daher beſſer, dieſe Summe für die Wiederbelebung des Handels auszu⸗ geben und den Arbeitsloſen einen normalen Erwerb zu ſichern. Lloyd George beabſichtigt nach ſeiner Rückkehr nach London Beratungen mit den führenden Männern der Induſtrie, des Handels und der Finanzen abzuhalten und dann dem Parla⸗ ment bei ſeinem Zuſammentritt einen Plan zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zu unterbreiten. Ein Zuſammengehen zwiſchen der Regierung, den Erzeugern und den Banken ſei notwendig. Die Frage der Währung ſcheine dem Kabinett die ſchwierigſte zu ſein; ein beſonderer Ausſchuß ſoll ſich mit Ne franzöſiſche Ankwork an Lndendorff. WB. Paris, 24. Sept. Eine hohe militäriſche Perſön⸗ lichkeit, wie das Blatt bemerkt,„die qualifizierteſte“, antwor⸗ tet heute im„Matin“ auf das von General Ludendorff einem Sonderberichterſtatter des Blattes gewährte Interview. In dem Artikel wird der Paziſismus des Generals Ludendorff angezweifelt, weil er ſich in der bayeriſchen Hauptſtadt, im Zentrum aller reaktionären Kräfte Deu lands befinde, und weil er von dort aus ein neues Alldeut tum organiſieren und verbreiten könne, da das dortige Militär ſeiner politiſchen Tätigkeit und ſeinem Ziel, das er verfolge, der Wiederaufrichtung der Monarchie, günſtig ſei. Könne Ludendorff leugnen, daß er der direkte Aufhetzer jener Horden die ſich weigerten, ſich entwaffnen zu laſſen und die für die ufrechterhaltung des militäriſchen und alldeutſchen Geiſtes ſeien, die die erſte Urſache der Schwierigkeiten zwiſchen Bayern und dem Reich und der augenblicklichen deutſchen Kriſis ſei? Aufrichtig erſcheine Ludendorff, wenn er davon ſpreche, daß Frankreich, England und Deutſchland die Vergangenheit ver⸗ eſſen ſollen. ankreich könne aber nur dann dem Deutſchen Reiche die Hand bieten, wenn dieſes Beweiſe ſeiner abſoluten Korrektheit in der Ausführung des Vertrages von Verſailles eiga. Aber General Ludendorff wolle die Reviſion des 33 es. Unter Reviſion verſtänden die Alldeutſchen und die Militärpartei, deren offenkundiger Chef er ſei, die Herabſetzung des Minimums der Reparalionen und eine Ver⸗ Argument der Gefahr des Bolſchewismus ſei von Deutſchland immer dann angewendet worden, wenn man von den Alliier⸗ ten eine Milderung der militäriſchen Klauſel des Friedensver⸗ trages verlangt habe. Die Candlagswahlen. Sitzung des der Deulſchen Volkspartei 8. g. Baden-Baden, 25. Sept. Im Hotel Terminus trat heute früh der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei zu einer aus allen Teilen des Landes zahlreich beſchickten Sitzung um Ausſprache über die Lage im Reich und in aden zu pflegen und die Vorbereitungen zu der Landtags⸗ wahl zu fördern. Die Tagung nahm einen in jeder Hinſicht befriedigenden und erfreulichen Verlauf. Es herrſchte eine arbeitsfreudige, zuverſichtliche Stimmung und der feſte Wille kam zum Ausdruck, der Partei zu einem vollen Erfolg in den Wahlen zu verhelfen. Eingeleitet wurde die Sitzung durch ein Referat des Reichstagsabg. Dr. Curtius über die politiſche Lage im Reich. Als Ziel der Außenpolitik ſtellte er auf: los von Ver⸗ ſailles und los von London, und erörterte unſer Verhältnis zu Frankreich und England und etwaige ſpätere Anlehnungs⸗ möglichkeiten. An den Steuergeſetzen werde die Partei ſelbſt⸗ verſtändlich mitarbeiten, aber nicht nur Rechenkunſt, ſondern Produktionspolitik treiben, ſie ſei ſich darüber klar, daß die indirekten Steuern eine unerträgliche Belaſtung auch gerade für den Mittelſtand ſind. Sollte die Partei in die Regierung eintreten, ſo werde ſie ein Rahmengeſetz für die Steuervor⸗ lagen fordern. Redner behandelte alsdann die Koali⸗ tionspolitik und betonte die grundſätzliche Bereitſchaft mit der Sozialdemokratie zuſammenzuarbeiten. Eine breite Regierung ſei nötig. Komme eine ſo zuſtande, ſo bedeute das mehr eine Wendung nach rechts. Curtius iſt der Anſicht, daß wenn die Koalition Wirklichkeit werde, die Deutſche Volks⸗ partei den Draht nach rechts, zu den Deutſchnationalen nicht abreißen laſſen werde, und weiſt darauf hin, daß die allzu ſcharfe Tonart einiger Organe der Deutſchnationalen ſchon manchen ins Lager der Deutſchen Volkspartei geführt habe. Er nannte eine ganze Reihe von bemerkenswerten Ueber⸗ tritten und fügte hinzu, daß ſolche Uebertritte nicht erfolgen würden, wenn die Deutſche Volkspartei die Deutſchnationalen allzu ſcharf bekämpfe. Komme die Koalition mit Streſemann nicht zuſtande, dann würden die Unabhängigen in die Re⸗ gierung eintreten und das werde die Entwicklung nach Frank⸗ reich hin bedeuten. Es habe eine Koalition Scheidemann— Erzberger—Breitſcheid gedroht, das ſei die Regierung, die Frankreich wünſche. In eine Regierung Wirth werde die Deutſche Volkspartei nicht eintreten. Es komme für ſie nur eine neue Regierung mit einem neuen Programm in Frage. Die Partei gebe ſelbſtverſtändlich ihre Grundſätze nicht auf. Es ſei nicht„daß Streſemann in Pforzheim in der Frage der Monarchie Töne angeſchlagen, wie wir ſie noch nicht gehört. In Frage komme nur eine Arbeits gemein⸗ jchaft. Die Partei werde nicht aufgeben den nationalen Ge⸗ danken, es gebe keine Staatsform, in der der liberale Gedanke beſſer ſich auswirken könne als in der konſtitutionellen Mon⸗ Die Partei werde endlich nicht auſgeben den ſozialen anken, aber ſie lehne den Klaſſenkampf, wie auch jene Republikaniſterung und Demokratiſierung von Verw und Reichswehr ab, die darauf hinauslaufe, die Parteifunk⸗ tionäre in die Aemter zu bringen. Unter ſtarkem Beifall ſprach dann der Landesvorſitzende, rofeſſor Weber, über die Lage in Baden. Er ſtellte als iel des Wahlkampfes auf, zu verhindern, daß die ſchwarz⸗ rote Koalition ſich dauern in den Beſitz der Herrſchaft ſetze, und dahin zu wirken, daß das liberale Bürgertum wieder zu der Bedeutung komme, die ſeiner geſchichtlichen Stellung und dem Geiſt des badiſchen Volkes entſpreche. Prof. Weber erinnerte auch daran, daß die badiſche Regierung mit die erſte war, die ſeinerzeit für den Generalſtreik eintrat und beleuchtete ſcharf und treffend ihre ſtaatsretteriſchen Aktionen in der letzten Zeit, die Aufpeitſchung der Maſſen, die Hetz⸗ reden, die gehalten worden ſind. Das Ziel der Deutſchen Volkspartei werde ſein, dafür zu ſorgen, daß wieder eine Politik für den Mittelſtand wirkungsvoll werde. Redner bekämpfte energiſch das Mißtrauen des Mittelſtandes gegen die politiſchen Parteien und wies darauf hin, daß das Zen⸗ trum und die Demokratie den Bürgerſtand habe fallen laſſen, weil ſie mit der Sozialdemokratie liebäugelten. Er warnte vor den Sonderkandidaturen wirtſchaftlicher Gruppen, die zur Erfolgloſigkeit verurteilt ſind und letzten Endes darauf hinaus Koalition zu erhöhen, was ſicher nicht im Intereſſe des Mittel⸗ ſtandes liegt. Eine längere Ausſprache entſpann ſich alsdann über die der Landesliſte. Die Stellungnahme des Landesverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei zur Lage im Reich kam in folgender 2 Kundgebung zum Ausdruck: 9 Der Landesausſchuß billigt die Heidelberger Beſchlüſſe ſc der Reichstagsfraktion und die Erklärung des Parteiführers Dr. Streſemann in ſeiner letzten Rede. Er hält eine zuſam⸗ menfaſſende Politik für nötig und die ſchon im Reichstags⸗ wahltampf abgegebene Erklärung grundſätzlicher Bereit⸗ willigkeit zur Zuſammenarbeit mit der Sozialdemokratie für richtig. Wir ſtellen uns wie die Neichstagsfraktion auf den Boden der gegebenen Verhältniſſe. Er iſt bereit, die Ver⸗ faſſung gegen alle gewaltſamen Aenderungsverſuche zu ver⸗ teidigen, aber er fordert, daß die Reichstagsfraktion die Ver⸗ handlungen an ſich herankommen läßt und bei Bildung einet neuen Regierung in ſie eintritt— nur eine Regierung au neuer Grundlage, nicht ein Eintritt der Deutſchen Volkspartel in die gegenwärtige Regierung kommt in Frage—, ohne die bewährten Grundſätze unſerer Partei preiszugeben. Bei der Bildung der Regierung kommt es in erſter Linie auf eil — der Rettung Deutſchlands nach innen außen und auf die richtigen Männer zur Durchführung dieſe⸗ Programms an. Gelingt es, eine ſtarke Regierung auf breilet Grundlage mit feſtem Willen zur Einigkeit im Innern un zur Wiederaufrichtung nach außen zu bilden, ſo werden win ſie mit Freuden begrüßen. Die r gegen unſeren Parteiführer Dr. Streſemanm wegen ſeiner Kritik am Reichskanzler Dr. Wirth weiſen wil urück. Die Kritik war notwendig, weil auch nach unſere; uffaſſung der Reichskanzler durch ſeine Reden nicht zur 5 ruhigung des Volkes und zur Feſtigung der Reichsfreudigke der Länder beigetragen hat. Wir Badener haben das frühet Wirken Dr. Wirths aus nächſter Nähe beobachtet und darn 5 ſtets bezweifelt, daß er der rechte Mann zur Führung de eichsgeſchäfte iſt.“ Deulſches Reich. Die Strafrechlsreform. OBertin, 28. Sept.(Von unf. Bert. Büro.) Schon vor einigen Wochen haben wir hier mitgeteilt, daß ganz unabhängi von dem ſozialiſtiſchen Begehren, Vorarbeiten für eine Refote, des Strafrechtes im Sinne einer größeren Heranziehung 1 Laienelements im Gange waren. Dieſe Reform ſoll noch vor de⸗ Strafprozeßreform durchgeführt werden. Es handelt ſu abei u. a. um eine Umformung des Strafgerichts. Auch in Snaß kammern ſollen künftig Schöffen mitwirken. Außerdem ſo die Berufung in Strafſachen zugelaſſen und auch die Berufunge, gerichte ſollen mit Schöffen beſetzt werden. Zur Zeit wird daneben an einem Entwurf gearbeitet, der die pollilſchen Strafvon 8 5 den neuen ſtaatsrechtlichen Verhältniſſen anpaßt. 200 bei ſoll dann auch ein—— chutz der verfaſſungsmäßige Staatsform und ihrer Repräfentanten erwirkt werden. 1 Enigung im Buchdruckergewerbe. 5 WB. Berlin, 24. Septbr. Wie der Deutſche Buchdruckerverein mitteilt, fanden die unter dem Vorſitz von Dr. Brahm vom Rei 15 arbeitsminiſterium geführten Ginigungsverhandlu nae ſpät nachmittags ihren Abſchluß. Die Prinzipalität macht ſchließlich das Angebot„für die höchſte Klaſſe der Gehilfen ab Oktober 355 Mark und ab 15. November 380 Mark mit entſpr. en den Abſtufungen für die Ledigen und für die Orte mit niedriger Lokalzuſchlägen zu zahlen. Dieſer Vorſchlag wurde von der Ge Ueber die Einzelheiten der neuen morgen vormittag weiterber SSeSre eggSnA=CLenSge Sg Ereee oe oDen. 1 ilfenſchaft angenommen. uerungszulagen wird erſt werden. Die Höchſter Jarbwerke geſchloſſen. 2 WB. Frankfurt a.., 24. Sept. Wie wir erfahren⸗ habig die Höchſter Farbwerke und die Kunſtſeidefabriken Kelſterba ihre Betriebe geſchloſſen und ſämtliche Arbeiter per rbeiterinnen friſtlos entlaſſen. Die Schließung en Werke iſt auf Demonſtrationen der Arbeiterſchaft dieſer Firmen urückzuführen, die am Donnerstag in a. M. und 70 Freitag in Kelſterbach ſtattfanden. Im Laufe der Demonſeſf, tionen wurden die Direktoren der beiden Werke zu 1117 widrigen Zugeſtändniſſen gezwungen, deren Huncht⸗ rung der Arbeitgeberverband der chemiſchen Induſtrie den men unterſagt hat. ilt Der Arbeitgeberverband der Chemiſchen Induſtrie 005 mit, daß die geſchilderten Vorgänge und Verhältniſſe numz en, auch die Chemiſche Fabrik Griesheim⸗Elektron veranlaßt ha ein die techniſchen Betriebe ihres Werkes in Griecher unter friſtloſer ihrer ſämtlicher Arbe e ——— e 2 — —. ——— mehrung der den Deutſchen zugeſtandenen Militärmacht. Das! laufen, die Gefahr dauernder Herrſchaft der ſchwarz⸗roten] und Arbeiterinnen zu ſchließen.—, die National⸗Theater Mannheim. Die Tolenfeier 1 im Nactonaltheater hielt eine gewiſſe mittlere Linie ein: Mozarts „Ave verum und Brahm's ernſte Geſänge die in das Lled der hohen n geh Liebe ausklingen, bildeten den erſten Teil, Beethovens Heldenſymphonie— mit Ausnahme des langſamen Satzes— ganz in den Glanz der Tonalität von Es⸗dur in einem Hinnus auf den Triumph auf den eichen Helden und ſeine hohe Liebe ausklingend, gab uns dem Leben zurück. Es war eine würdige muſikaliſche Totenfeier. Schon das einleitende »Andante D⸗moll von Mozart, tonſchön vom Orcheſter, gab die rechte Grundſtimmung für Mozarts„ verum“, eins der letzten Werke des Meiſters. Die auf der Bühne, 1 ſorgſam berechnet ſie ſein mochte, konnte ie Wirkung, die ozart meinte, nicht hervorbringen. Mozart ſchrieb den kurzen zwingen kann, für eine kleine Kirche. die Orgel war hier der Mittelpunkt; ein kleines Streichquintett— etwa 6 Violinen, 2 Bratſchen, 2 Violoneello und ein Kontrabaß— in der Mitte, ein kleiner Chor von Berufsſängern zu beiden Seiten der Saiten⸗ inſtrumente: das war alles. Aber die Akuſtik der Kirche und die Liturgie waren um 1791 die Faktoren der ſeeliſchen Wirkung. Vorgeſtern war das ganze Streich⸗Orcheſter im Vordergrunde, der vortrefflich ſingende Chor unſerer Oper bildete den Abſchluß des Bühnenbildes, die Orgel aber blieb unſichtbar, mithin auch bei⸗ nahe unhörbar. Der gute Zweck wurde daher kaum erreicht, dieStim⸗ mung der kleinen Trauergemeinſchaft blieb kühl. Erſt die Geſänge von Brahms— ebenfalls eine der letzten Arbeiten dieſes Meiſters — löſten den Bann. Herr Paul Breiſach führte die erl Klapierpartie als echter Künſtler durch, und Herr Joſef Burg⸗ winkel ſang alle vier Hymnen mit der allerſchönſten Tonbildung, mit edlem Vortrag und wahrer Empfindung. Wie Herr Burg⸗ winkel es verſteht, ſeinem Organ tiefe Töne„einzuſetzen“, die frei und feſſellos erklingen und wie er ſo ganz Konzertſänger war ohne den leiſeſten Opernbeiklang: dies gefiel uns noch beſonders. es war ein ſymphoniſcher Abend von rechter Abrundung, denn Herr Franz von Hößlin leitete das Ganze mit den beſten Inten⸗ tionen, ſeinen Beethoven zumeiſt im Münchener Mottl ⸗Stil vor⸗ führend, und unſer Orcheſter bewährte ſeinen Ruf. A. Bl. Danle⸗Jeier im Muſenſaale. e Vormittags⸗Aufführung, den 600. Todestag(14. Sep⸗ e aacſelernd hatte nur ein kleines Publftum. Sie brachte uns Franz Liſzt's ſelten gehörte Dante⸗Symphonie in einer Wiedergabe, die den Dirigenten wie alle Ausführenden ehrt. von Hößlins Begabung und Tatkraft in erſter Linie zu nennen ſind, aber auch unſer Orcheſter verdient volle Anerkennung. Im Ein⸗ zelnen wären wohl die ſchönen Kantilenen der Baßklarinette, die entzückenden Harfenklänge und die erſte Oboe im„Purgatorio“ zu nennen, dann aber auch die ſchöne Ausführung der Violinweiſe Fig⸗Dur im/ Takt. Und noch viel mehr, denn der Frauenchor unſerer Oper und Lena Wagners lyriſcher Sopran, ſpannten über den Lobgeſang ihre ſchönſten Töne aus. Endlich und anfangs Herr Arno Landmann, der uns mit Frescobaldis Paſſacaglia in B um 300 Jahre zurückperſetzte, ſo weit die Muſennſaal⸗Orgel dies zu⸗ gab... Eine gedankenreiche Rede von Fritz Droop, die ſchöne Sprache und ideale Forderungen zu einem neuen Ganzen verband, und Hanns Lotz als Dante⸗Rezitator waren von beſonderer Bedeu⸗ tung. Daß Hanns Lotz ſo einfach und ſchön, ſo kunſtreich und ſo natürlich rezitiert, daß er uns Pan t erſo nahe gebracht hat, erſchien mir als neues Erlebnis. ˖ Arthur Bla Grillparzer und die Liebe. Zur heutigen Aufführung von„Hero und Leander“. So mitteilſam Grillparzer über verſchiedene Vorkommniſſe in ſeinem Elternhauſe, in ſeinem Beamtenberuf oder bei der Entſtehung und Aufführung ſeiner Werke iſt, ſo ſpärlich ſind die Stellen in ſeiner Selbſtbiographie, die nach trichener Knabenzeit ſeinem inneren Menſchen gelten. In erſter Linie wünſchen manche über die Liebe ſpielte. Aber gerade da zeigt ſich der Dichter am ver⸗ ſchloſſenſten. Es finden ſich wohl ein paar Andeutungen in ſeiner Selbſtbiographie, aber nur allzu deutlich leſen wir die Abweiſung zwiſchen den Zeilen: Das geht euch nichts an! Dieſe Zurückhaltung Grillparzers, von ſeinen erotiſchen Empfindungen und Erlebniſſen zu ſprechen, beruht weniger auf der ganz natürlichen Scheu, andere zu Mitwiſſern ſeiner Herzensnöte zu machen, als auf ſeinem über⸗ haupt verſchloſſenen Weſen. Und wer den ſechzigjährigen Grillparzer kennt— in dieſem Alter ſchrieb der Dichter ſeine Selbſtbiographie— „der wird ſich nicht wundern können, mit Andeutungen abgeſpeiſt zu werden. Nun iſt ja das Leben eines Menſchen von der Spannweite des eigenen Willens nicht begrenzt. Verbältniſſe treten ein, vor oder Nachwelt überantworten, das an dieſem Leben dann fortſpinnt und in dieſes Leben hineinwebt, was nicht erfunden zu ſein braucht, was von dem ſeines Willens nun entkleideten Menſchen vielleicht aber nur gewollt war und noch nicht getan, vielleicht nur erſehnt oder be⸗ fürchtet, aber noch nicht erlebt wurde. Dieſen Weg zu den Erſchütterungen eines Menſchenlebens, kön⸗ Da⸗ tand auf der vollen Höhe klingender Schönheit A h Aaboehng Es verſteht ſich, odaß hier Herrn nen wir ihn auch nicht völlig umgehen, wollen wir nicht mit der Ab⸗ die Rolle beſſer unterrichtet zu werden, die in Grillparzers Leben par nach ſeinem Tode, die ihn dem Urteile der Zeitgenoſſen oder der d ſicht betreten, um jeden Preis hinter Geheimniſſe zu kommme über ein Dichterleben gebreitet bleiben müſſen, wenn es uns Gril, ein Dichterleben bedeuten ſoll. Bei unſerer Beſchäftigung mit Gpel parzer iſt auch etwas ganz anderes viel wichtiger, menſchlich ollen wertvoller als die Frage nach des Dichters Liebesleben: Wir 8 rleb⸗ uns mit dem wenigen, was wir pon Grillparzers intimſten ahaft niſſen wiſſen, zufrieden geben. Grillparzer hat geliebt: knabengg, ſcheu eine Schauſpielerin, und ſeine lyriſche Begabung emplins ſeine reguna davon; leſdenſchaftlich im Fruchtdrang der Jahre, und ſund Hero ward das Vermächtnis jener Zeit; ehrlich, zärtlich, alücklich ich unglücklich, weil er trotz ſeiner Liebe die Nöte des Lebens? edlen zwingen konnte, und ſein Alter ruhte in der ſicheren Hut der wabl⸗ Freundſchaft Kathi Fröhlichs. Nur ſoviel zu wiſſen, darf uns arzet haftig ſchon mit dem Bewußtſein erfüllen, am Menſchen Grill⸗ egen Anteil zu haben. Heiß weht uns der Atem des Dichters en dende — der Blick, den er in die Tiefen des Lebens bohrte, war gl eine⸗ Leidenſchaft, 5 eine 3 der eree, Herzens, mit dem er zu der ma eines Himmels rief. Und nun fragen awie uns, wo lag der Funke bereit, 15 Leidenſchaft, die in„Hero und Leander“ als Liebe alle Feſſeln ſün del in der Bruſt des Dichters zu entzünden? Im Elternhauſe, lebet Familie, aus der Grillparzer die erſten Eindrücke empfing? flat⸗ das Weſen ſeines Vaters wurde ſich der Dichter nie 2 bon 4 Wohl beobachtete er an dem verbitterten Manne Zeichen ll⸗ Freude und Intereſſe an ihm, doch ſeine letzten Worte 755 nnte, zer, den am Sterbebette des Vaters der Schmerz überniſen lauteten rätſelhaft:„Zu ſpät!“. Von der Mutter des Dichten. ihre wir hingegen, daß ſie ihren Franz innig liebte und ihn dureſlehe⸗ Liebe für die Armut des Hauſes, für die Sonnenleere daſchädiger dung und ſpäter für die Paſſion ſeines Dichterweges zu entſch re Aber die Umgebung, in der der Knabe heranwuche, er Jüngling ſich das erſte Brot verdiente, in der der jung, ſiebe; ſeine Beamtenlaufbahn begann, war arm an Liebe, wur t eine⸗ leer und laſtete ſchließlich mit der ganzen unſeligen Fae Die verlogenen Staatsweſens. ſeiner empfindfamen See / KTTl... ĩᷣͤ K ⁰TTT„„çV — e ihm freie Oeffentlichkeit, in die er ſich als Dichter flüchtete, begegeſeren bald mit Unverſtand, ja, ſogar mit Hohn, und ſo war er 05 en heißen Wollen, mit ſeiner Erkenntnis vor der Wahrhel alleln, was nur ein heiliges Leben ewig zu geſtalten zvernſſchen Sen ein Kämpfer ohne eine andere Waffe als die der dichter ſieweiche ung. Je weiter wir Grillparzer vom Alltagsleben zur wird, 195 ſehen, je kleiner ſeine Geſtalt im Getriebe von Meyſchen er ſeint ihn mit ihrem Marktwert erdrücken, deſto größer, heg, r ung— Zeit hinausgehoben, tritt er uns als Dichter entgegen. ſten Kam am mächtigſten zu packen weiß, wo er ſelbſt den härte ſtande en beſtand und wo er ſiegen läßt, was er mit ſeinem Ver behren und verwinden lernen mußte: die Liebe Alfred Maderne vor ngig A15 de⸗s der dtraf⸗ ing⸗⸗ ieben vor“ igen ben bletſchaft Monkag, den 26. September 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 445. Die Tolenfeier für die Opfer von Oppau. Ein ernſter Zug bewegte ſich geſtern vormittag durch die Straßen Ludwigshafens. Ueber 50 000 Menſchen mögen es geweſen ſein, die zu Ehren der bei dem Oppauer Unglück ge⸗ fallenen Arbeiter und Angeſtellte der Anilinfabrik, ſowie der Opfer aus der Bevölkerung Oppaus zum Friedhof hinaus⸗ wanderten. Es war ein unüberſehbarer Zug, der ſich auf der Straße vom Hauptbahnhof nach dem Friedhof bewegte. Unter den ſchweren Klängen des Trauermarſches von Chopin ſetzte er ſich bereits vor 10 Uhr in Bewegung, und als ſchon längſt auf dem Ehrenfriedhof die Feier begonnen hatte, wälzte er ſich immer noch durch die auf den Wegen Spalier ſtehende Menge. In ſechs Reihen mit je 22 Gräbern ruhen hier die Toten. Ueber den Gräbern, die mit Palmen und Blumen geſchmückt ſind, erhebt ſich ein Rieſenkreuz aus Tannengrün. Ebenfalls mit Tannengrün umrankt iſt die Tribüne, von der die Trauer⸗ anſprachen gehalten wurden. An den Gräbern ſelbſt hatten nur die Angehörigen der Toten Aufſtellung nehmen können. Vor ihnen waren die Sänger der vereinigten Geſangvereine von Ludwigshafen und das Landesſinfonieorcheſter verſam⸗ melt. Während von der Stadt das Geläute ſämtlicher Glocken herübertönte, traf der Zug der Ludwigshafener und Mann⸗ heimer Arbeiter auf dem Ehrenfriedhof ein. Neben den Be⸗ hörden der Stadt Ludwigshafen, der Direktion und dem Vor⸗ ſtand der Anilinfabrik waren auch Reichspräſident Ebert, der bayriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld, der Präſident des bayeriſchen Landtages, Königsbauer, der badiſche Staatspräſident Trunk, der Regierungspräſident v. Chlingensperg, Vertreter zahl⸗ reicher pfälziſcher, badiſcher und heſſiſcher Städte, ſowie viele pfälziſche Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten erſchienen. Auch die franzöſiſche Beſatzungsbehörde war durch verſchiedene höhere Offiziere vertreten. General de Metz aus Speyer, der Oberkommandierende der Pfalz, brachte Reichspräſident Ebert in franzöſiſcher Sprache das Beileid der Rheinlandkom⸗ miſſion zum Ausdruck. Der Reichspräſident Ebert erwiderte darauf folgendes: „Herr General. Ich habe Ihnen im Namen der Reichsleitung des Reiches aufs herzlichſte zu danken für die Worte warmer Teilnahme, die Sie uns ausdrückten. Daß am Grabe der Opfer dieſer Kataſtrophe die Menſchlichkeit ſich über die Landes⸗ grenzen erhoben hat, hat uns beſonders wohl getan. Ich danke Ihnen.“ Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld ſchloß ſich den Worten des Reichspräſidenten an und ſprach den Dank der bayriſchen Staatsregierung und des bayriſchen Volkes aus. Als Vertreter des Oberkommandierenden der Rheinarmee, General Deguotte ſprach General Daugant die herzliche Anteilnahme der Beſatzungsarmee anläßlich der furchtbaren Kataſtrophe aus, die vom Reichspräſident Ebert und dem bapyriſchen Miniſterpräſidenten Graf kurzen Worten des Dankes erwidert wurde. Geduchtnisreden. Als Vertreter der Stadt Ludwigshafen ergriff zuerſt Oberbürger⸗ meifter Dr. Weiß das Wort, um ſeiner tiefen Erſchütterung über das entſetzliche Unglück Ausdruck zu geben. In ſieghaftem Kampfe mit der an Kräften und Energie ſo reichen Natur, entreiße ihr der unermüdliche menſchliche Forſchergeiſt ein Geheimnis nach dem an⸗ deren, entſchleiere er ihre Wunder, entbinde er ihre Rieſenkräfte, in⸗ dem er ſie gleichzeitig in die Feſſeln des Geſetzes ſchlägt, ſie zu gehor⸗ ſamen Dienern ſeines Willens macht. Der Menſch überwindet die Natur. Und doch Stückwerk bleibt alles menſchliche Tun. Entſetzen und Grauen faſſe uns an, da rohe Naturgewalt das Werk von Men⸗ ſchenhänden jäh zerſchmettert, da ſie in unheimlich tückiſchem Spiel ſelbſt wertvollſte Menſchenleben vernichtet. Namenloſer Schmerz krampfe unſer Herz zuſammen. Der Schmerz um all die Braven, die dem Fürchterlichen, das in dieſen Tagen über uns hereingebrochen iſt, zum Opfer gefallen ſind, der Schmerz um die Hunderte von treu⸗ eſorgten, aufopferungsvollen Gatten und Vätern. von gewiſſenhaf⸗ ten, pflichtbewußten Söhnen und Brüdern. Der Schmerz um ſo viele tüchtige Bürger der Stadt, ſo viele prächtige deutſche Männer, Frauen und Jünglinge, der Schmerz um wertvpolle Glieder unſeres ſchaffen⸗ Volkes. Helden der Arbeit. Mit Rührung gedenke man auch der Pioniere der techniſchen Wiſſenſchaft und Induſtrie, welche in dem herrlichen Oppauer Werk ein techniſches Wunderwerk ſchufen, die in wenigen Sekunden die reifen Früchte ihrer mühevollſten wiſſenſchaft⸗ lchen Lebensarbeit grauſam vernichtet ſehen mußten. Mit Bangen erinnere man ſich ſchließlich, daß mit dem Oppauer Werk eine der Lenigen wirtſchaftlichen Kraftquellen, die unſerem armen Volke und aterland in den notvollſten Tagen ſeiner Geſchichte noch geblieben war, wenigſtens auf Zeit verſagt iſt. In aufrichtigem, heiligen Schmerz klagen Bürger und Stadtverwaltung von Ludwigshafen, um die teueren Toten. Durch tatkräftige, warmherzige Hilfe wolle ſlan den ſchwergeprüften Freunden Beweiſe des herzlichen Mitge⸗ fühls geben, durch raſche und große Opfer der Liebe zur Linderung ſbres Schmerzes beitragen. So niederſchmetternd das Geſchehen die⸗ er Tage, ſo groß und herzbewegend, erhebend ſei auch zu ſehen ge⸗ ſpe en, wie die Menſchen, die Volksgenoſſen, in hilfsbereiter Nächſten⸗ ebe einander wieder näherrückten, ſich als Glieder derſelben Not⸗ di Schickſalsgemeinſchaft fühlen lernten. In dieſem Sinne und in ˖ neſer Hoffnung, die uns nicht mutlos von dieſer Stelle der Trauer Enl des Schmerzes ſcheiden laſſe, nehme er die Gräber der teuren niſchlafenen in den Schutz der Stadt. 8 eichstagsabgeordneter Brey drückte in ſeiner Anſprache als deertreter der organiſierten Arbeiterſchaft, des Fabrikarbeiterverban⸗ füß und des Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbundes ſein Mitge⸗ 150 aus. Es ſei von Herzen zu wünſchen, daß die Urſache des Un⸗ ſacks ermittelt wird zur Beruhigung der Arbeiterſchaft in der chemi⸗ f en Induſtrie und darüber hinaus. Unſere geſetzgebenden Organi⸗ lonen werden alles zu tun haben, um lindernd, heilend, aber auch 5 end zu wirken, damit wir ſolches Erlebnis nicht mehr durch⸗ ſchmachen haben. Worte des Troſtes angeſichts des furchtbaren Ge⸗ abebens. Die menſchliche Sprache und die menſchliche Zunge iſt zu deſ um in Worte zu kleiden, was die deutſche Arbeiterſchaft empfin⸗ * Hier am Grabe verſprechen wir, weiter im Sinne der Toten zu ſeirken im Streben nach aufwärts und vorwärts. Der Redner gab bliaer Ueberzeugung Ausdruck, daß die Arbeiterſchaft den Hinter⸗ laſſdenen ihrer Kameraden ihre dauernde Unterſtützung zuteil werden ſſen und den Toten ein ewiges Andenken bewahren werde. A„Der Vorſitzende des Betriebsrates der Badiſchen ſchilin⸗ und Sodafabrik und ein Vertreter der Angeſtellten⸗ aufgt. der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik übermittelten die delkichtigſte Anteilnahme der Arbeiter und Angeſtellten und for⸗ 7 zur tatkräftigen Hilfe auf, da man dadurch am beſten das An⸗ ken der Verſtorbenen ehre. Namens der Direktion der B. A. u. S. F. ſprach de Generaldirektor Profeſſor Dr. v. Voſch, Norſden Schmerz zum Ausdruck brachte, mit dem er heute als dorſtand der Badiſchen Anilin. und Sodafabrik am Srabe der dofer weile. Er gab ſodann einen Ueberblick über die Entwicklung Werkes, das für die Landwirtſchaft und für die deutſche Volks⸗ und wegen der Stickſtoffertzeugung eines der wichtigzſten iſt, Bet ſprach die Heenetg aus, daß in nicht allzu ferner Heit der du 155 des Werkes wieder in vollem Umfange die Stickſtoffpro⸗ ion, die ein wichtiger Faktor unſeres Wirtſchaftslebens iſt, auf⸗ men werde. Wäre ich nicht des Bertrauens meiner Mitarbeiter „bewußt, ſe könnte e ich verzweifeln. ——— erchenfeld mit einigen ein Darauf ergriff namens der Reichsleitung Reichsyräſident Ebert das Wort und führte aus: Hochanſehnliche Trauerverſammlung! Tief erſchüttert ſtehen wir an dem Ort der großen Kataſtrophe, die am Morgen des 21. September ganz Deutſchland in Aufregung verſetzt hat, eine Kataſtrophe, wie ſie in der Geſchichte der deutſchen Induſtrie nicht zu verzeichnen iſt. Mit ſchmerzbewegtem Herzen betrauern wir den Tod ſo vieler treuer Arbeiter, die dem Unglück zum Opfer gefallen ſind, beklagen wir die verwundeten Männer und Frauen, deren Schmerzen und Qualen wir verſtehen. Ge⸗ waltig iſt die Zahl der Toten und Verwundeten. Es iſt mir ein dringendes Herzensbedürfnis geweſen, heute zur Feier der Trauer und Teilnahme hierher zu kommen, um den Witwen und Waiſen. den Verwundeten und den Geſchiedenen nochmals die innige Teil⸗ nahme der Reichsleitung, ja ich darf wohl ſagen, des ganzen deutſchen Volkes an dieſem entſetzlichen Unglück zum Ausdruck zu bringen. Seien Sie überzeugt, daß die weiteſten Kreiſe unſeres Volkes mit dem Geſchick der Witwen und Waiſen, mit den Schmerzen der Verwundeten herzlich und teilnehmend mitfühlen und ver⸗ bunden ſind. Auch über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus hat das furchtbare Unglück tiefen Widerhall und Teilnahme geweckt. Aus allen Teilen der Welt ſind uns Beileidskundgebungen und Beiſpiele der Hilfe übermittelt worden. Ich möchte die Gelegen⸗ 5 wahrnehmen, um auch an dieſer Stelle allen dem vom usland uns entgegengebrachten Beileid an dieſem großen Un⸗ glück herzlichſt zu danken. Irgendwelches Mitgefühl darf ſich aber nicht nur auf Worte beſchränken. Gleich nachdem der Telegraph dieſes große Unglück übermittelte, hat ſich überall menſchenfreudige Teilnahme bemerkbar gemacht. Reichs⸗ und Staatsbehörden, Kom⸗ munalverwaltungen, Arbeiterorganiſationen, die Organiſationen aller Berufsſtände, die einzelnen Behörden in Stadt und Land haben bereits in erheblichem Maße Beiträge geleiſtet, um der Not entgegen zu wirken. Es iſt eine Hilfsaktion in großem Um⸗ fange eingeleitet worden und wir dürfen alſo hoffen, daß es ge⸗ lingen wird, den Opfern dieſes furchtbaren Unglücks wenigſtens die Sorge um das tägliche Daſein abnehmen zu können. Hoch⸗ anſehnliche Trauerverſammlung! In eine Stadt blühender Arbeit, und eine Werkſtätte deutſchen Unternehmungsgeiſtes und deutſchen Arbeitswillens ſind unterdrückte Elemente in furchtbarer ucht hineingebrochen. Was Erfindergeiſt und in jahre⸗ langer Arbeit errichtet haben, vernichtete ein hartes Geſchick und doch wird es nicht allzu lange dauern, bis das Zerſtörte wieder aufgebaut iſt. Wir wollen unerſchütert ſofort an den Bau des Zelſtörten gehen und wollen in unſerem ganzen Volke und in unſerem Vaterlande fortfahren in dem feſten Willen, in harter Arbeit aller produktiven Kräfte unſer Wirtſchaftsleben wiederauf⸗ zubauen. So plötzlich der harte Schickſalsſchlag auch war, der uns wie kein anderes Volk in der Weltgeſchichte getroffen hat, ſo wollen wir doch wieder in Schaffensfreudigkeit eine beſſere Zukunft er⸗ richten. Noch einmal herzliche Teilnahme der Reichsleitung, des ganzen Reiches für die Opfer dieſer entſetzlichen Kataſtrophe Als Zeichen äußeren Gedenkens habe ich namens der Reichsleitung en Kranz am Grabe der Opfer dieſes Unglücks niedergelegt. Nach dem Reichspräſidenten Ebert ſprach namens der bay⸗ riſchen Landesregierung Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld. Hochanſehnliche Trauerverſammlung! Herr Reichspräſident!l Groß ſind die Werke, welche des en Geiſt und Hand in der Natur ſchafft. Beſonders des Menſchen Wille, der die Natur in ſeinen Bann zwingt. Ehrfurcht und Schauder aber erhebt den Men⸗ ſchen, wenn die Natur der Feſſel ſich entledigt und des Menſchen Werk zerſtört. So ſtehen wir heute vor dem gewaltigen Unglück, das eine blühende, aus einem Zuſammenwirken von Geiſt, Arbeit und Stoffen zuſammengefügte Werkſtätte in Schutt gelegt, blühende Wohnungen vernichtet und hunderte von fleißigen Händen für immer ſtill gelegt hat. Eine Mahnung, eine ernſte Mahnung an das Ver⸗ gängliche alles Irdiſchen, aber auch eine bedeutſame Mahnung an das Unvergängliche. Glücklich der, deſſen Religion ihm im Sterben einen Anfang, einen Vorboten, einem Hervorgehen zu höherem Le⸗ ben denken und fühlen läßt. Aber auch abgeſehen davon weckt die Schwere des Unglücks die beſten und idealſten Kräfte des Menſchen, das Streben, zu lindern, zu beſſern und zu tröſten. Sie, Herr Reichs⸗ präſident, haben Ihren Namen an die Spitze des Aufrufes zur Hilfe geſetzt. Sie ſind hierher geeilt, um einer ſinnfälligen Anteilnahme Ausdruck zu geben. Ich danke Ihnen von Herzen namens des bay⸗ riſchen Volkes, insbeſondere der Pfälzer Brüder. Aber wir wollen hoffen, daß dieſes Beiſpiel den Anſporn gebe zu einer brüderlichen Vereinigung und dadurch die durch die Furchtbarkeit der Kataſtrophe bedrückte heben. Wir wollen die Toten ehren, die Trauernden tröſten, die Ueberlebenden ſtützen, die Wunden heilen und neues Leben erwecken. Im Namen des bayriſchen Landtages ſchloß ſich Land⸗ tagspräſident Königbauer den Worten des Miniſterprä⸗ ſidenten Graf Lerchenfeld an und ſprach die innige Anteilnahme des bayriſchen Landtages aus. Ich habe im bayriſchen Landtag zu die⸗ ſem entſetzlichen Unglück Stellung genommen und die erſte mabeng dazu benutzt, den Gefühlen der Trauer und des. Ausdruck zu geben. 2 auch der Betriebsleitung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik das herzlichſte Mitgefühl aus und ich glaube, daß es möglich ſein wird, das Werk wieder auf ſeine alte Höhe zu bringen und daß eine Einigung innerhalb des bayriſchen Volkes vielleicht die Frucht ſein wird. Der Vertreter der badiſchen Staatsregierung Staalspräſident Trunk wies darauf hin, daß bei der Hilfsaktion und vor allen Dingen bei der Rettung der Verwundeten die in der Nähe liegenden badiſchen Städte in hervorragender Weiſe am Rettungswerk beteiligt waren und ſprach namens der badiſchen Staatsregierung den vom Un⸗ glück getroffenen das herzlichſte Beileid aus. Redner folgendes aus: Ich hoffe, daß. wie wir in der Stunde der Gefahr zuſammengeſtanden haben, auch weiterhin zuſammenſtehen werden, um wiedergutzumachen, was noch gut gemacht werden kann. glaube, dadurch werden wir zunächſt die Gefallenen ehren, wenn wir ihren Hinterbliebenen helfen werden. Wir in der Pfalz, wir in der badiſchen für de als in der bayriſchen, müſſen ſuchen, wieder — u werden für den Weitergang im Leben. Es wird nicht nur er Wiederaufbau folgen bei jedem einzelnen in jeder Familie, ſon⸗ dern vor allem der Wiederaufbau in der Geſamtheit des Werkes 100 1 ſen. der evele im Aae 9 ſich ſich feltenlen g. zu helfen, gleichzeitig zu ſtüßzen und ſich gegenſeitig zu beſſern in der Arben jedes einzelnen zum Beſten der Geſamtheit. Regierungspräſident Chlingensperg, der im Namen der pfälziſchen Kreisregierüng ſprach, ſagte folgendes: Was ſoll ich ſagen von der furchtbaren Kataſtrophe, die über unſere Pfalz, einen lebenswichtigen Teil unſerer Volkswirtſchaft herein⸗ ebrochen iſt. Aber ſagen muß ich, wie 1755 ich und die ganze falz mittrauern über die Folgen dieſes Unglücks, die zahlreichen Opfer, die Trauer der Witwen, die Teilnahme des ganzen Reiches. Das Beſtreben bei der Reichsregierung, ihres Reichspräſidenten, der ſofort die Initiative zur Hilfsaktion eingeleitet hat, die Hilfe der benachbarten Länder, veranlaßt mich, ihnen zu danken. Das ganze deutſche Volk hat nicht nur ſeine herzliche Teilnahme ausge⸗ drückt, ſondern iſt auch mit werktätiger Teilnahme bei unſerem Un⸗ glück uns zu Hilfe geeilt. Damit wird den Hinterbliebenen doch wenigſtens die Sorgen um des Lebens Notdurft genommen, der der d die ihnen dadurch entſtanden, daß ihre Lieben auf dem Felde der Arbeit geblieben ſind, auf dem Felde der Arbeit geblieben ſind ur Ehre der Nation und ihres Vaterlandes. Um die e ücken, die geriſſen, wieder auszufüllen, müſſen alle Hand⸗ und Kopfarbeiter zuſammenſtehen, in treuer Arbeit für die des deutſchm Volkes. Damit werden wir das Andenken der Dahin⸗ gegangenen am beſten ehren. Im Namen der Stadt Mannheim ſprach Oberbürger⸗ führte u. a. a vor der Schwere des Unheils, das die liebe Schweſtergemeinde Lud⸗ wigshafen und die Gemeinde Oppau heimgeſucht hat. Namens der Stadt gebe ich der Trauer und der herzlichen Teilnahme Ausdruck. Ich habe zum Zeichen der Teilnahme einen Kranz niederlegen laſſen. Dunkle Mächte haben ein großes, gewaltiges Werk zer⸗ ſtört. Möge der menſchliche Geiſt doch auch hier Sieger bleiben, mögen die Hekatomben der Todesopfer nicht umſonſt gefallen ſein und die Stadt Ludwigshafen und die Gemeinde Oppau ſich bald von dem furchtbaren Schlag erholen. Unter den Klängen des Chopinſchen Trauermarſches legten da⸗ rauf die Spitzen der Behörden und die Vertreter der verſchiedenen Regierungen an den Gräbern der Dahingegangenen als äußeres Zeichen Kränze nieder. Damit erreichte die Feier ihr Ende. Drilte Tolenliſte. Albig Max, Ludwigshafen, 25 Jahre. Aures Wilhelm, Oberſchönmattenwag. Back Heinrich, Kind, Oppau. Balbach, Ludwigshafen. Baumann Suſanne, Ehefrau von Georg II, Oppau. Baumann Eliſe, Tochter von Georg II, Oppau. . Battenfeld Theodor, Edigheim, 20 J. Beringer Konrad, Oppau. . Beringer Rudolf, Edigheim, 31 J. D=e 10. Bleiſtein Georg III., Oppau. 11. Blauth Johannes, Edigheim, 42 J. 12. Böhn Barbara, Ehefrau von Ludwig, Oppau. 13. Böhn Philipp II, Sohn von Georg V, Oppau. 14. Bolz Jakob, Neuſtadt a.., 42 J. 15. Braun Michael, Edigheim, 64 J. 16. Brettler Ludwig, Frankenthal, 37 J. 11. Chriſtmann Joſef, Mannheim, 30 J. 18. Collignon Joſef, Sohn von Jakob, Oppau. 19. Danter Eugen, Frieſenheim, 28 J. 20. Deubler Ludwig, Kaiſerslautern, 31 J. 21. Ehrenpreis, Neuſtadt a H. 22. Frommberger Herbert, Sohn von Richard, Oppau. 23. Gärtner Jakob, Oppau. 24. Gahn Friedrich, Frankenthal, 19 J. 25. Ganß Georg, Edigheim, 37 J. 26. Georgens Rupprecht, Edigheim, 19 J. 27. Gerhardt Karl, Heßheim, 20 J. 28. Grein Mathias, Ludwigshafen, 42 J. 29. Greß Eduard, Rheingönheim. 30. Gries Richard, Oppau. 31. Härer Friedrich, Oppau. 32. Halter Georg, Oppau, 59 J. 33. Heitz Auguſt, Durmersheim, 35 J. 34. Helfrich Martin, Ludwigshafen. 35. Herdje Johannes, Sohn von Johannes, Oppau. 36. Herſtein Karl, Mutterſtadt, 20 J. 37. Hirſch, Ludwig, Oppau. 38. Höſle Arnold, Oppau. 39. Höfle Heinrich, Oppau. 40. Höfle Heinrich, Oppau, 15 J. 41. Hornig Adam, Frankenthal, 68 J. 42. Hübner Karl, Mannheim, 39 J. 43. Jährling Johann, Oberbiedesheim, 28 J. 44. Jauch Karl, Edigheim, 19 J 45. Kany Jakob, Maudach, 61 J. 46. Kaspar Thereſe gen. Zimmermann, Oppau. 47. Klötz Paul, Sohn von Valentin, Oppau, 3 J. 48. Knapp, Ernſt, Oppau, 3 J. 49. Koch Johann, Oppau, 16 J. 50. Koch Valentin, Sohn von Georg I,. Oppau. 51. Laubner Joſef, Oppau. 52. Löckel Karl, Ludwigshafen, 18 J. 53 ack Johannes, Edigheim, 44 J. 54 ackert Adam, Oppau. 55. Meininger Julius, Maxdorf, 21 J. 56 üller Paul, Sohn von David, Oppau. 57. Netter Johann, Weiſenheim a. S. 58 iklas Johann, Rödersheim, 49 3. 59. Niermayer Friedrich, Maudach, 44 J. 60. Portune Willi, Sohn v. Heinrich, Oppau. 61 euther Rudolf, Oppau. 62. Röhr Eliſe, Ehefrau von Alfred, Oppau. 63. Rolli Barnabas, Wieſenthal, 20 J. 64. Noos Fritz I, Oppau. 65. Roos Georg, Mannheim, 31 J. tt Otto, Sohn von Johann, Oppau. ονn 88888 66. Ru 67. Rutt Johann, Oppau. 68. Sann 21 J. 69. Schanz Valentin, Oppau. 70. Schiefer Adolf, Bubenhauſen, 17 J. 71. Schmitt Johann V. Roxheim, 47 J 72. Schmitt Johannes X, Oppau. 73. Schramm Ludwig, Ehefrau, Oppau. 74. Schuſter Franz, Neuſtadt, 38 A. 75. Seitz Lorenz, Edigheim, 14 J. 76. Spohn Johann, Rheinhauſen, 24 J. 77. Spuler Georg, Hallgarten, 31 J. 78. Stauder Wilhelm, Rimpar, 19 J. 79. Steigerwald, Wilhelm, Mutterſtadt, 21 8. 80. Stephan Adolf, Lambsheim, 25 J. 81. Stephan 4 Oppau. 82. Stritzinger olf, Oppau. 83. i—25 Ferdinand, Ludwigshafen, 54 J. 84. Walter Karl, Sohn von Peter. Oppau. 85. Weingart, Neuſtadt, 40 J. 86. Weiſenſtein Adam, Ludwigshafen, 54 S. 87. Will Wilhelm, Frieſenheim. 88. Willerſin Emil, Sohn von Jakob III, Oppau. 89. Wolf Max, Leimersheim, 22 J. 90. Zickgraf Karl, Oppau. Die Zahl der noch nicht erkannten Leichen betrãgt uch 0 75; die Zahl der ſeitens der Angehörigen als Ver⸗ mißt gemeldeten Perſonen iſt von 69 auf 90 geſtiegen. Ludwigshafen a. Rh., den 24. Septbr. 1921. Das Bürgermeiſteramt. der Aufruf des Reichs. WB. Berlin, 24. Sept. Die Unterzeichneten erlaſſen fol⸗ genden Aufruf: Für die Opfer von Oppau! Eine Kataſtrophe, wie ſie in Deutſchland noch nicht erlebt wurde, hat in der bayeriſchen Rheinpfalz Hunderte von Menſchenleben vernichtet, Tauſende obdachlos gemacht und unermeßliche Wirtſchaftsſchäden verurſacht. iſt zwar die Wirkung des Unglücks in allen ſeinen Folgen nicht abſehbar! Aber eins iſt ſchon jetzt erſichtlich: Rieſenanſtrengun ⸗ gen ſind notwendig, um ausreichende Hilfe zu bringen. Weit über tauſend Tote und Schwerverwundete ſind neben zahl⸗ reichen Leichtverletzten ein Opfer der Exploſion geworden. Kann auch den Kindern und Frauen, die das Schickſal zu Waiſen und Witwen gemacht hat, der Ernährer nich. wieder⸗ gegeben werden, vermag auch keine noch ſo weitreichende Hilſe den obdachlos Gewordenen ihr altes Heim wiederzugeben, ſo gilt es doch, in Zuſammenfaſſung aller hilfsbereiten Kräfte Deutſchlands Mittel und Wege zu finden, um eine raſche und möglichſt nachhaltige Hilfe zu gewähren. Ungeheure Summen wird die Wiederherſtellung des betroffenen Werkes und ſeiner Arbeitsfähigkeit im Intereſſe der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft erfordern. Dieſe Summen aufzubringen betrachtet das Werk als ſeine ſelbſtverſtändliche Aufgabe. Darüber hinaus aber werden große Beträge zur Behebum meiſter Dr. Kutzer folgende Worte: chüttert von der be Kchkeſtrophe des 21. S wir uns d Ib des Werks angerichteten Schadens 1 ee ſind eus öffentiichen und Ptveten Nüem 4. Seite. Nr. 445. Mannheimer General· Anzelger.(Mintag⸗Ausgabe.) Montag, den 26. September 1921. umfangreiche Summen zur Verfügung geſtellt und Maß⸗ nahmen zur einſtweiligen dringlichſten Hilfe getroffen worden, Soll aber volle und nachhaltige Hilfe gebracht werden, Jo gilt es, weitere große Mittel aufzubringen. Die Unter⸗ zeichneten richten deshalb an das geſamte deutſche Volk in Stadt und Land die Bitte: Gebt raſch und gebtreichlich für die Opfer des Oppauer Unglücks! Ueber die eingehenden Be⸗ kräge verfügt der unterzeichnete Reichshilfsausſchuß. Er über⸗ weiſt ſie 99 Bedarf den öffentlichen Hilfseinrichtungen der betreffenden Länder. Auch Vertreter der Geſchädigten arbeiten mit. Spenden nehmen entgegen: die Reichsbank, ſämtliche Banken, Poſtanſtalten ſowie die Poſtſcheckkonten Ludwigs⸗ hafen Nr. 15 000, Frankfurt a. M. Nr. 55 000, Berlin Nr. 117000(Reichshilfsausſchuß für Oppau). Ebert, Reichspräſident; Graf Lerchenfeld, bay⸗ riſcher Miniſterpräſident; Trunk, badiſcher Staatspräſident; Ulrich, heſſiſcher Staatsminiſterpräſident; Wirth, Reichs⸗ kanzler; Löbe, Präſident des Deutſchen Reichstags; Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns; Stegerwald, preußiſcher Miniſter für Volkswohlfahrt; Oswald, bayriſcher Staats⸗ miniſter für ſoziale Fürſorge; Dr. Engler, badiſcher Arbeits⸗ miniſter; Raab, Präſident des heſſiſchen Landesarbeits⸗ und Wirtſchaftsamts; Allgemeiner Deutſcher Gewerkſchaftsbund; Allgemeiner Freier Angeſtelltenverband; Caritas⸗Verband für das katholiſche Deutſchland; Centralausſchuß f. innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche; Centralverband des deut⸗ ſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes; Deutſcher Gewerkſchafts⸗ bund; Deutſcher Städtetag; Deutſches Rotes Kreuz; Gewerk⸗ ſchaftsring der Angeſtellten⸗, Arbeiter⸗ und Beamtenverbände: Hauptausſchuß für Arbeiterwohlfahrt; Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels; Intereſſengemeinſchaft der chemiſchen Induſtrie; Reichsausſchuß für die deutſche Landwirtſchaft; Reichsverband der deutſchen Induſtrie; Reichsverband der deutſchen Preſſe; Reichsverband des deutſchen Handwerks; Zentralverband des deutſchen Großhandels; Zentralwohl⸗ fahrtsſtelle der deutſchen Juden; Geſchäftsſtelle des Reichshilfs⸗ ausſchuſſes für Oppau; Berlin NW. 40, Scharnhorſtſtraße 35, Zimmer 279, Fernſprecher Norden 2831. Die Hilfsaklion. Bildung des Reichshilfsausſchuſſes. WB. Berlin,“. Sept. Unter Beteiligung der Reichsbe⸗ hörden, des bayeriſchen Handelsminiſters, des badiſchen Ar⸗ beitsminiſters und anderer Behördenvertreter, ſowie der Spitzenorganiſationen von Handel, Induſtrie und Arbeit⸗ nehmer und Vertreter der Preſſe fand heute vormittag im Reichsarbeitsminiſterium die Gründung des Reichshilfs⸗ ausſchuſſes für Oppau ſtatt. Reichsarbeitsminiſter Braun, der erſt heute von der Unglücksſtelle zurückgekehrt iſt, machte eingehende Mitteilungen über den Umfang und die Wirkungen des Unglückes. Von ſämtlichen Anweſenden wurde unter Zuſtimmung der bayeriſchen und der badiſchen Behör⸗ den beſchloſſen, die Gründung eines Reichshilfsausſchuſſes vor⸗ zunehmen, vor allem auch unter dem Geſichtspunkte, der Ein⸗ heitlichkeit des Hilfswerkes. Der Reichshilfsausſchuß, deſſen Geſchäftsführung einen kleineren Arbeitsausſchuß übertragen wird, wird alsbald einen Aufruf für die Opfer von Oppau er⸗ laſſen. Die Geſchäftsführung des Ausſchuſſes liegt beim Reichsarbeitsminiſterium Berlin NW., Scharnhorſtſtraße 35. Spenden werden ſchon jetzt auf Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 117 000, Frankfurt a. M. Nr. 55 000, Ludwigshafen Nr. 15 000 entgegengenommen. Die Eröffnung weiterer An⸗ nahmeſtellen ſteht bevor. * Tu. Karlsruhe, 24. Sept. Der Badiſche Landes⸗ verein vom Roten Kreuz hat beſchloſſen, in den näch⸗ ſten Tagen eine großzügige Sammlung für die Hin⸗ terbliebenen zu veranſtalten. Die Vorbereitungen für die Sammlung ſind bereits in Angriff genommen. Nähere Mit⸗ teilungen darüber folgen.— Dder Deutſche Metall⸗ arbeiterverband und der Verband der Metall⸗ induſtriellen hatten eine Vereinbarung getroffen, wo⸗ nach am heutigen Samstag in den Betrieben der Metall⸗ induſtrie in Karlsruhe, Durlach, Ettlingen, Bretten, Bruchſal, Raſtatt, Gaggenau und Baden⸗Baden von.50—10 Uhr die Arbeit zum Zeichen der Trauer für die Opfer der Oppauer Kataſtrophe ruhte.— Im ganzen badiſchen Lande ſind Sam⸗ melſtellen errichtet worden. Der Landesausſchuß der Freien Gewerkſchaften Badens⸗ beſchloß die Einleitung einer groß⸗ zügigen Hilfsaktion. Die Arbeiterſchaft der Karlsruher Ma⸗ ſchinenbaugeſellſchaft hat 41 000 geſpendet. Frankenkhal, 25. Sept. Am Freitag fand eine Be⸗ ſprechung von Vertretern der hieſigen Induſtrie ſtatt, in der auch die Frage von Maßnahmen zur Behebung der durch die Oppauer Kataſtrophe geſchaffenen Not erörtert wurde mit dem Ergebnis, daß namens der vertretenen Werke trotz der eigenen ungeheueren Sachſchäden zur Linderung der Not zu⸗ nächſt eine Viertelmillion Mark zur Verfügung geſtellt wurde, über deren Verwendung nähere Beſtimmung noch getroffen werden ſoll. Hambach, 24. Sept. Der Gemeinderat bewilligte 5000 Mark für die vom Oppauer Unglück betroffenen Familien. TU. Eßlingen, 24. Septbr. Das hieſige Kommando der Ortspolizei hat dem Hilfskomitee der Badiſchen nilinfabrik das Angebot gemacht, ſechs 13⸗ bis 14jährige, ihrer Ernährer beraubte Knaben als Patenkinder zu übernehmen und durch Beamte abholen zu laſſen. WB. Berlin, 24. Septbr. Das Zentral⸗Relief⸗ Komitee in Newyork hat dem deutſchen Roten Kreuz für die Opfer der Oppauer Kataſtrophe 500 Kiſten mit Milch und Lebensmitteln im Werte von einer Million und ferner 500 000 in bar für die Pflege der Verletzten und die Not⸗ hilfe durch Funkſpruch mit dem Auftrag überwieſen, die Spende gemeinſam mit dem Bürgermeiſter von Ludwigs⸗ hafen zu verteilen. Das deutſche Rote Kreuz hat im Namen der Notleidenden für die großartige brüderliche Hilfeleiſtung, die unter dem erſten Eindruck der Kataſtrophe von unſeren amerikaniſchen Freunden gewidmet wurde, gedankt. * ONB. München, 25. Sept. Auf Anordnung des Mini⸗ ſterpräſidenten blieb während der Trauerfeier für die Ver⸗ unglückten des Oppauer Werkes das Oktoberfeſt in München eingeſtellt. Beſichligung der Unglücksſtälte durch den Reichs⸗ präſidenken. Die Korreſpondenz Hoffmann meldet amtlich aus Lud⸗ wigshafen a. Rh.: Am Sonntag nachmittag wurde in Be⸗ gleitung des badiſchen und württembergiſchen Miniſterpräſi⸗ f denten, des bayriſchen Handelsminiſters Hamm und einer An⸗ zahl ſtaatlicher Vertreter unter Führung der Direktoren der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. die Unglücksſtätte Oppau durch den Reichspräſidenten Ebert und den bayriſchen Miniſterpräſidenten Grafen v. Lerchen⸗ feldt einer eingehenden Beſichtigung unterzogen. Die beiden Her empfingen im Werke eine Abordnung des Angeſtell⸗ ten⸗ d Arbeiterrates, der ſie die weiteſtgehende Unterſtützung von Reich, Staat und Gemeinden in Ausſicht ſtellten. Durch die perſönliche Beſichtigung an Ort und Stelle haben die Herren die bisherigen Schilderungen über den Umfang der Zerſtörung und über die Not der Bevölkerung und Arbeiter⸗ ſchaft, von Gemeinde und Werk mehr als beſtätigt er⸗ halten. Der Reichspräſident ſtattete den Verwundeten in den Ludwigshafener und Mannheimer Krankenhäuſern einen Beſuch ab. Der bayriſche Miniſterpräſident und der Regierungspräſident der Pfalz beſuchten unter Führung des 2. Bürgermeiſters und des Polizeireferenten ſowie des Kran⸗ kenhausdirektors das Ludwigshafener Krankenhaus und die die zum Lazarett eingerichtete Goetheſchule. Sie erkundigten ſich im einzelnen nach dem Befinden und den Familienverhält⸗ niſſen der Verunglückten und ſprachen ihnen Troſt zu. Oppau nach der Kalaſtrophe. Die Zerſtörungen. ONB. Oppau, 25. Sept. Der im Oppauerwerk angerich⸗ tete Gebäudeſchaden läßt ſich jetzt einigermaßen genau überſehen. Zwei Silos, in denen die Exploſionen ſtatt⸗ fanden, ſind vollſtändig vernichtet, ſie ſind vom Erdboden ver⸗ ſchwunden und wo ſ einſt ſtanden, befindet ſich ein großer mit Grundwaſſer gefüllter Trichter. Zwei weitere Fabrikge⸗ bäude, die in nächſter Nähe des Exploſionsherdes ſtanden, ſind durch die Gewalt der Exploſion ſo zerſtört, daß die Ueberreſte niedergeriſſen und die Gebäude neuaufgebaut werden müſſen. Sämtliche andere Gebäude, deren Beſchädigungen je nach ihrer Entfernung vom Exploſionsherd mehr oder minder ſchwer ſind, können wieder hergeſtellt werden. Da das Oppauerwerk aus zahlreichen einzelnen Gebäuden beſteht, von denen nur 4 vernichtet ſind, kann man alſo nicht von einer Zerſtörung des Oppauer Werkes ſprechen, ſo furchtbar auch die Verwüſtungen am Exploſionsherd ſelbſt ſind. In welchem Maße die Appa⸗ ratur durch den gewaltigen Luftdruck gelitten hat, muß erſt eine eingehende Prüfung ergeben. Der Betrieb in der ſog. alten Fabrik iſt wieder vollſtändig aufgenommen worden. Die Direktion hat bereits am Abend des Unglückstages in einer Konferenz ſämtlicher Abteilungsvorſtände der Fabrit alle Maßnahmen für den Wiederaufbau und die Re⸗ paraturen feſtgelegt, ſodaß ſich alle dieſe Arbeiten voll⸗ ſtändig planmäßig vollziehen werden, zumal zahlreiche Ar⸗ beitskräfte zur Verfügung ſtehen und die Fabrik ſelbſt über eine große Zahl geſchulter Techniker verfügt. Ein genauer Termin, wann das Oppauer Werk wieder in Betrieb genom⸗ men werden kann, läßt ſich zur Zeit natürlich noch nicht an⸗ geben, aber ſicher iſt, daß dieſer Zeitpunkt nicht in ſo weitem Felde liegt, wie es unter dem erſten Eindruck der Kataſtrophe vielfach angenommen wurde. Während alſo ein Ueberblick über die im Werk ſelbſt angerichteten Gebäudeſchäden jetzt möglich iſt, läßt ſich der Geſamtſchaden immer noch nicht über⸗ ſehen. Alle zahlenmäßigen Angaben ſind daher Vermutungen, die hoffentlich ebenſo zurückgeſchraubt werden können, wie die Zahl der Todesopfer, die glücklicherweiſe heute nur etwa* von der zuerſt angegebenen Zahl von 1200 beträgt, die eben⸗ falls unter dem erſten Eindruck der Kataſtrophe genannt wurden. geine Lebenden mehr unter den Trümmern. In Oppau traten Gerüchte auf, wonach ſich unter den Trümmern noch Lebende befinden ſollten. Man wollte ſogar wiſſen, daß Klopfzeichen zu hören ſeien; ferner wurde geſagt, daß den Eingeſchloſſenen durch Röhren Sauerſtoff und Nahrungsmittel zugeführt würden. Da dieſe Gerüchte ſich mit großer Hartnäckigkeit erhielten, ſah ſich die Mann⸗ heimer Feuerwehr kurz vor ihrem Abrücken veranlaßt, den Dingen nachzugehen. Dabei ſtellte ſich einwandfrei heraus, daß ſich in Oppau keinesfalls noch Ueberlebende unter den Trümmern befinden. Eine ſolche Möglichkeit wird für die Fabrikanlagen ſelbſt von der Fabriksleitung aufs beſtimmteſte in Abrede geſtellt. Die Sachſchäden. Fp. Worms, 25. Sept. Die Sachſchäden der Oppauer Kataſtrophe in Worms laſſen ſich jetzt erſt überblicken und ſind weit höher als anfänglich angenommen wurde. Der Schaden in der Stadt allein beträgt über 2,5 Millionen A. Einzelne Firmen haben Verluſte von 100 000—150 000 zu verzeichnen. Eine große Anzahl anderer Geſchäfte haben Ein⸗ zelſchäden von 50 000—80 6000„. Die Heſſiſche Brandver⸗ ſicherung hat die ganze oder teilweiſe Uebernahme von Ent⸗ ſchädigungen abgelehnt. Auch die Glasverſicherungen treten für die entſtandenen Verluſte nicht ein, es ſei denn, daß Be⸗ ſitzer geſondert auch gegen Exploſionsſchäden verſichert waren. Dies iſt jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht der Fall. In Worms und den Vororten ſind eine ganze Anzahl Kin⸗ der, die ſämtliche Angehörige verloren haben, aufgenommen worden. Die ſelbſtändigen Kaufleute und Ge⸗ werbetreibenden haben beſchloſſen, in Gemeinſchaft mit der Handelskammer bei der Landes⸗ und Reichsregierung vor⸗ ſtellig zu werden, damit der Staat für die Schäden auf⸗ kommt. In der Stadt ſelbſt hat für die vom Oppauer Un⸗ glück Heimgeſuchten eine umfaſſende Hilfsaktion einge⸗ ſetzt. Oberbürgermeiſter Köhler und Kreisdirektor Wolff wen⸗ den ſich in einem herzbewegenden Aufruf an den Opferſinn der Bevölkerung. * Neuſtadt a.., 24. Sept. Schwer betroffen wurde durch das Oppauer Unglück auch die Baufirma Wayß u. Freytag, die in Neuſtadt ihren Hauptſitz hat. Sie führte in nächſter Nähe des Exploſionsherdes der Anilinfabrik Lud⸗ wigshafen einen Neubau auf, welcher bei der Kataſtrophe in ſich zuſammenſtürzte und die Arbeiter unter ſich begrub. Nach einer Mitteilung der Generaldirektion der Firma Wayß u. Freytag ſind 34 Arbeiter als Leichen geborgen worden, acht weitere werden vermißt, dürften alſo verſchüttet ſein oder in Stücke zerfetzt und 39 ſind verwundet. Nur 8 Tote und fünf Vermißte ſind von Neuſtadt, die übrigen ſtammen von aus⸗ wärts. Die Volksernährung durch die Exploſſonskataſtrophe nicht beeinträchligt. Das ONB. hat ſich bei einer zuverläſſig unterrichteten Stelle über die Folgen der Oppauer Exploſionskataſtrophe auf die Verſorgung der Landwirtſchaft mit Düngemitteln und damit auf die Volksernährung er⸗ kundigt, da das Oppauer Werk einen großen Teil der künſt⸗ lichen Düngemittel für die deutſche Landwirtſchaft erzeugt. Durch die Exploſionskataſtrophe iſt natürlich die Erzeugung von künſtlichen Düngemitteln unterbrochen, wenn auch nicht ſo lange, wie vielfach angenommen wird. Die Ammoniak⸗ abrik, die den Stickſtoff nach dem Haberſchen Verfahren tech⸗ iſch herſtellt, iſt von der Kataſtrophe nur indirekt in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Sie iſt nicht etwa, wie zuerſt gemeldet wurde, vernichtet; ſie hat natürlich Beſchädigungen erlitten, die jedoch in Fene Zeit vollſtändig beſeitigt werden können. Einen genauen Termin, wann die Ammoniakfabrik wieder in troffenen 1 beſchloſſen.— Das Reich hat Mittel Betrieb genommen werden kann, kann man noch nicht an⸗ eben, da noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, welchen Schaden die Apparatur erlitten hat. Auch iſt es unbedingt er⸗ forderlich, daß alle Anlagen, die Hochdruckkeſſel und Kom⸗ preſſoren vor der Wiederinbetriebnahme aufs genaueſte auf ihre Haltbarkeit geprüft werden. Aus der augenfälligen Tat⸗ ſache, daß die Ammoniakfabrik nicht zerſtört wurde, geht übri⸗ ens klar hervor, daß die Exploſion nicht durch einen Fabri⸗ ationsvorgang hervorgerufen wurde und auch nicht auf Ex⸗ perimentieren zurückgeführt werden kann, das die Erhöhung des Atmoſphärendruckes bezweckt haben ſollte. Als großer Glücksfall kann es bezeichnet werden, daß im Gegenſatz zum Vorſahre in dieſem Jahr die Verſorgung der Landwirtſchaft mit künſtlichen Düngemitteln nahezu beendet iſt. Da außer⸗ dem die Erweiterungen der Leunawerke bei Merſeburg un⸗ mittelbar vor dem Abſchluß ſtehen, kann der Ausfall der Pro- duktion ausgeglichen werden. Die Volksernährung wird alſo durch das Oppauer Exploſionsunglück nicht beeinträchtigt, ſo groß auch der finanzielle Schaden für die Fabrik und das deutſche Wirtſchaftsleben iſt. Wirtſchaftliche Fragen. Badiſcher Städteverband. Dz. Karlsruhe, 23. Sept. Am 19. September fand ein Vorſtandsſizung des badiſchen Städteve! bandes ſtatt. Es wurde ein Unterausſchuß eingeſetzt, der die Einwirkung des Beſoldungsgeſetzes und des Steuervertel lungsgeſetzes auf die Schulen prüfen und Richtlinien für die Schulgeldbefreiungen an den höheren Schulen ausarbeiten ſo Die finanzielle Lage der Gemeinden macht es nötig, zu wägen, ob Erſparniſſe im Schulweſen möglich und durchahe bar ſind. Eine Erörterung dieſer Angelegenheit ſoll im erwei⸗ terten Ausſchuß, deſſen Einberufung für den Dezember in Aus 85 genommen iſt, ſtattfinden. Der nächſte Städtetag ſoll im ebruar oder März 1922 einberufen werden. Demnächſt ſollen Verhandlungen mit den zuſtändigen Verbänden wegen Rebfſion der Beſoldungsordnung erfolgen. Die beſchleunigte Durchführung der Erhöhung der Bezüge der Ge⸗ meindebeamten, nach der vom Reiche für ſeine Beamten ge⸗ 75 Fürſorge für die Kinder von Kriegs beſch und⸗Hinterbliebenen bereitgeſtellt. Es 2 26 der entſtehenden Koſten tragen, wenn die Gemeinden Die grundſätzliche Uebernahme dieſes einen Fünft fiehlt der Vorſtand den Städten in Fällen der Er holungsfürſorge. Bei anderer Fürſoge ſoll die Entſcheidung im Einzelfalle vorbehalten werden. Im übrigen iſt zu bemer, ken: Bis zum 15. Dezember müſſen die Vergnügun 91. ſteuerordnungen neu feſtgeſetzt werden. Man 6 5 rüfen, ob die Ausſtellung einer Muſterordnung zur Durch fühlung einer einheitlichen Regelung zweckmäßig iſt. Für no wendig hält der Vorſtand eine Aenderung des Spar kaſſengeſetzes. Die Anträge des Viererverbandes, die dahingehen, die Befugniſſe der Sparkaſſen zu erweitern, ſolle beim Miniſterium unterſtützt werden. Für die Beitrags leiſtung zur Angeſtelltenverſicherung ſollen die Sal Rete 1 5— einheitlich zur Anwendung kommen. Die eichspach⸗ chutzordnung betrifft nur landwirtſchaftlich und gärtneriſch be wirtſchaftete Grundſtücke. Es erſcheint notwendig, ſie auch für andere Pachtverhältniſſe, insbeſondere die Jagdpacht, fü⸗ anwendbar zu erklären. Entſprechende Vorſtellungen ſollen erhoben werden. Schließlich wurde neben einer Reihe weiter Verhandlungsgegenſtände die Rechnung der Geſchäftsſtelle ſü das Jahr 1920 genehmigt und dem Geſchäftsführer Entlaſtung Stadtiſche Nachrichten. Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Waſſer-, Gas- und Elektrizitätswerke. Stadtratsbeſchluß: Für die Waſſer⸗, Gas- und Elettrizitte werke iſt auf dem Grundſtück K 7 unter Beſeitigung der 0 Gebäudeteile ein neues Verwaltungsgebäude zu errichten; die 145 ausführung hat in 3 Abſchnitten zu erfolgen. Zur Deckung ro⸗ Baukoſten werden 4 500 000 M. abzüglich der aus Mitteln der be duktiven Erwerbsloſenfürſorge erreichbaren Reichs⸗ und Staats 0 aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von. + ahren——— Zur Vorlage wird ausg gertr 0 um Die Geſchäftsraͤume der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und E ſe zitätswerke genügen ſchon ſeit Jahren den Anforderungen die großen Betriebes nicht mehr. Mit der weiter fortſchreitenden, un⸗ wicklung der Werke ſind die Verhältniſſe nunmehr vollkommen uben ltbar geworden. Die der Abfertigung des Publikums diene das äume, insbeſondere die Kaſſe, ſind durchaus unzulänglich; a5 Publikum iſt infolgedeſſen ſtets zu längerem Warten gendtigt, Ber täglich große erzeugt. Nicht beſſer liegen d der hältniſſe in den Arbeitsräumen der Beamten. Die Direktion. Werke hat daher einen Entwurf für den Neubau eines VBe En⸗ tungsgebäudes auf dem Grundſtück K 7 ausgearbeitet. Der den wurf ſieht die Beſeitigung der ſeit etwa 65 Jahren beſtehennn alten Gebäudeteile, ſowie der Werkſtätten und Magazine⸗ aban Luiſenring vor, während der vor etwa 14 Jahren errichtete in den beabſichtigten Neubau organiſch eingefügt werden um, Untergeſchoß des Neubaues liegt der Erheberſaal, der Heizra. owie Lagerräume für Brennmaterial, Formulare, alte Akten den, m Erdgeſchoß ſollen diejenigen Abteilungen untergebracht weggaſſ die einen—4ꝗ— Publikumsverkehr haben. Die Schalter der rup⸗ und der Konſumverrechnung ſind um eine geräumige e.Im — die einen unmittelbaren Zugang vom Ring her hat. ſind ang zwiſchen der Schalterhalle und dem Haupttreppenhaus ang die Schalter der Betreibungsabteilung und neben dem Eugnel des Haupttreppenhauſes die Schalter des Meldebüros an konſum, erner ſollen im Erdgeſchoß noch die Buchhaltung, das Kon, ontrollbüro, der Maſchinenſaal, 1 Zimmer für dfe Reviſton ind die Telephonzentrale untergebracht werden. Im 1. Obergeſchoßel⸗ die Räume für die Direktion, Kanzlei, Sekretariat, Rechnunge enz⸗ die Regiſtratur, Inſtallations⸗ und Lohnverrechnung, Konſe ent⸗ zimmer und 2 Reſerveräume vorgeſehen. Das 2. Okergeſchoheen hält Räume für die techniſchen Abteilungen Im Dachgeſchoß paut 2 Wohnungen für den Hausmeiſter und den Heizer eing zume werden. Die übrigen Räume im Dachſtock ſind als Neben Die für die einzelnen Abteilungen und als Reſerveräume beſtimm ch die Geſamtkoſten ſind auf 4 500 000 M. berechnet. Es iſt jebacchlugt Erſtellung des ganzen Gebäudes in 3 Bauabſchnitten beabſtagzu⸗ eine Einkeilung, die ſich ſchon dadurch ergibt, daß für werber brechenden Gebäudeteile vorher die Erſatzräume erſtellt ert der müſſen. Von der Geſamtſumme von 4500 000 M. erforder M. erſte Bauabſchritt 1000 000 M. der zweite Abſchnitt 1 968 porau⸗. und der dritte Abſchnitt 1 542 000 M. Dieſer Neubau wird fommen ſichtlich für die nächſten 25.—30 Jahre den Bedürfaiſſen voken eine eniſprechen. Das Städtebiſd wird durch dieſes Bauvorhab g *—ñ S Ni der eee REe 8 n. Erhältliſch iu allen besseren derin nelen, Hersteller: Wichsmädelwerke, Dresd T. 7²⁸. Generalvertreter: E. Hahn, Tattersallstr. 20, Fernsp E9⁰ —5 n A — Monkag, den 26. September 1921. Mannheimer General· Anzeiger.(Miiag · Ausgabe.) . Sefke. Nr. 448. ſeit langem erſtrebte weſentliche Verbeſſerung dadurch erfahren, daß die unſchöne und den Gehweg einengende Mauer am Luiſenring verſchwindet und dafür ein Vorgarten angelegt wird. Die Anfor⸗ derung der Koſtenſumme erfolgt der Dringlichkeit wegen aufgrund einer generellen Berechnung der Direktion. Sollte ſich bei der Be⸗ arbeitung des genauen Koſtenanſchlages eine weſentliche Ab⸗ weichung von dem generellen Voranſchlag ergeben, ſo wird der Bürgerausſchuß davon unterrichtet werden. Es wird verſucht worden, zum Aufwand zunächſt des erſten Bauabſchnitts, deſſen Ausführung einer beträchtlichen Anzahl von Arbeitsloſen Beſchäfti⸗ gungsgelegenheit bieten wird, Reichs⸗ und Staatsbeihilfen aus dem Fonds für produktive Erwerbsloſenfürſorge zu erlangen. Die Deutſchnationale Rathausfraktion hat zu dieſer Vorlage folgende Anfrage eingebracht: Wir bitten um Auskunft, ob geprüft worden iſt, ob die ge⸗ ſamte Verwaltung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗Werke in das alte Krankenhaus unter Verwendung des ganzen Blocks oder eines Teils desſelben verlegt werden und hierdurch die Ausgabe von 4 500 000 M. zum größten Teil erſpart werden kann, oder in Art das freiwerdende alte Krankenhaus ſonſt benützt wer⸗ en ſoll. * Reichspräſident Ebert, der, wie an anderer Stelle berichtet wird, per geſtrigen gewaltigen Trauerfeier auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhofe beiwohnte, traf, von Berlin kommend, in einem Salonwagen, der dem fahrplanmäßigen Zuge eingefügt war, am Sonntag vormittag um 10.27 Uhr auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein. Auf dem Bahnhofe wurde er von dem Staatspräſidenten Trunk, dem Miniſter des Innern Remmele und anderen Mit⸗ gliedern des badiſchen Staatsminiſteriums, die vorher ſchon aus Karlsruhe hier eingetroffen waren, ſowie Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und Reichstagsabg. Geck empfangen. Die zöſtliche Seite des Bahnhofplatzes war durch Schutzleute abgeſperrt. Eine etwa 150 Mann ſtarke Abteilung der Schupo hatte als Ehrenwache Auf⸗ ſtellung genommen. In bereitſtehenden Automobilen wurde ſofort die Fahrt nach Ludwigshafen angetreten. Nach der Rückkehr von Ludwigshafen wurde vom Reichspräſidenten das Mittageſſen im Parkhotel eingenommen. Am Nachmittag beſuchte er mit den Herren ſeiner Begleitung die Verwundeten in den Mannheimer und Lud⸗ wigshafener Krankenhäuſern und beſichtigte, wie an anderer Stelle berichtet wird, die Unglücksſtätte. Das Abendeſſen wurde mit dem Staatspräſidenten Trunk und Miniſter Remmele bei Herrn Stadtrat Levi eingenommen. Um.50 Uhr erfolgte mit dem fahr⸗ planmäßigen Zuge die Abreiſe nach Berlin. * Der geſtrige Jonntag ſtand ganz unter dem Eindruck de⸗ furchtbaren Unglücks, das die Schweſterſtadt Ludwigshafen betroffen hat. In den Vormittagsgottesdienſten wurde von den Geiſtlichen in der Predigt auf die Kataſtrophe Bezug genommen und daran eindringliche Troſt⸗ und Mahnworte geknüpft. Das Geläute der Glocken fämtlicher Kirchen erinnerte daran, daß die große Trauer⸗ feier in Ludwigshafen begonnen hatte. Wanderten in dieſen Augen⸗ blicken die Gedanken der Mannheimer zu dem Gräberfeld überm Rhein, ſo machten ſich namentlich am Nachmittag ungezählte Tau⸗ ſende perſönlich auf den Weg. Ein ununterbrochener Fußgängerſtrom paſſierte bis zum Abend die Rheinbrücke. Ebenſo war die Straßen⸗ bahn ſehr ſtark beſetzt. Die zurückkehrenden Wagen überfüllt. Ir⸗ gend eine Kontrolle fano nicht ſtatt. Auch die Abſperrung des Ortes Oppau war für den geſtrigen Tag aufgehoben, ſo daß die Verwüſtungen, die angerichtet wurden, aus nächſter Nähe in Augen⸗ ſchein genommen werden konnten. Das Oppauer Werk dagegen war ſtreng abgeſperrt. In den Hauptſtraßen Ludwigshafens herrſchte ein Verkehr, wie er ſelten feſtzuſtellen iſt. Bei einem Gang durch die Innenſtadt war die Wahrnehmung zu machen, daß die Häuſer nicht ſchwerer als in Mannheim gelitten haben. Man hat ſogar den Eindruck, daß die Schaufenſterſcheiben nicht ſo häufig wie bei uns in Trümmer gegangen ſind. Der Luftdruck ſcheint dar⸗ nach die ſüdlichen Stadtteile nicht ſo wuchtig wie die exponierteren Mannheimer Stadtteile getroffen zu haben. Der Ausflugsverkehr war infolge des ſchönen Herbſtwetters, das zum Wandern geradezu herausforderte, ſehr bedeutend. In der Stadt herrſchte reges Lehen durch die Fremden, die von Ludwigshafen zurückſtrömten und hier die Wirtſchaften und Kaffeehäuſer füllten. veranſtaltungen. Liederabend: Angelg Isler. Wir verweiſen nochmals auf den heute abend ſtattfindenden Liederabend von Angela Isler. Wie die Künſtlerin ſoeben mitteilt, wird der geſamte Reinerlös zu Gunſten der von dem Exploſtonsunglück Getroffenen verwendet. Muſikverein E. B. Mannheim. Der Muſikverein wird am kommenden Winter wieder drei Konzerte untere Leitung von Felix Lederer veranſtalten. Am 1. November(Allerheiligen) wird Pach's Matthäus Paſſion mit Karl Erb und Frau Erler⸗Schnaudt zur Aufführung gelangen. Neu iſt in der Sopranpartie, Frau Lotte Leonard. Den Chriſtus ſingt Herr J. van Raat⸗Brockmann, den Petrus und Pilatus Herr Fritz Seefried. Kurz nach der Urauffüh⸗ rung in Berlin wird als zweites Konzert Hans Pfitzners abend⸗ füllende„romantiſche Chorcantate“ für Soli, gemiſchten Chor und Orcheſter, im Fobruar ſeine Erſtaufführung in Mannheim erleben. Splelplan des National-Theaters Neues Theater 8 ̃ 8 8 ept. 2 Vorstellung 8 Vorstellung 8 26. M. 5 B Hero und Leander 7 27. D. 5A Menagerie 7 28. M. 7D Der Schwarzkünstler 7 Im Nibelungensaal: 29. D. 2. Volksvorstellung: Iphigenie auf Tautis 7 Ariadne aul Naxos 7 80. B. 6A Undine 7 1..6B Bürger Schippel 71½ Der Wäffenschmied 7 2. S. Vormitt-Aufführ.: Pfälzer Morgen: Die Schafschur Der Brand im Hutzelwaldſ 11 S. 6C] Beatrice und Benedikt 6½ Der Herr Verteidiger 8 — Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Pegelstatlon vom Datum Abeln 21 22 J 2. 21 l26 20] unbes Tobusterinsei. 9ff 1. 72 10 19 J7 Sbende 9 Udr Benl 44 4 28.04.9 11] Nachm. 2 Uhr Aanau:: 6 56 35 20 20 2% daehm. 2 Uhn Mannbelm„„„„„„„ 4209 206.0.30.36.31 Rorgens 7 Uhr Kauuns 460% 004f04.05.-8. 12 Uhr Kd 4 0. 119 Vorm. 2 Uhe Un 0806.7 065•59 Machm. 2 Uhr 1 vom Neckar: Halhnbelm 6 207 203 2/09.28.33.27 Vorm 1 Uhr elldronnn 1.00.22.15.05 Vorm. 7 Uhr WIndstill, Mepel +14 asserwürme desRheins am 26. Septemb., morgens 6 Uhr: 1 50R Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 27. Sept. Wolken, teils bedeckt, teils Sonne, milde. 28. Sept. Sonne, milde. 29. Sept. Wolken, Sonne, ſtrichweis Regen, milde. 30. Sept. Sonne, milde, ſtrichweis Wolken. 1. Oktober Sonne, milde ſtrichweis Wolken. — —— —PPTTT ————»2 ˙—„—— Baro- Agonste moter-—1 70 179 5 Meder- femp. 3emerkungen bat stand morge dor] dohlag des vor- u m rgene] in der 16177+ nr 7 ee aee ter auf 18 Mad Sewöl. — mm Srag 8. scad g. den amgrags kunz N Septemder] 786.9.0 8 1us E 2 ſh ben, Joptember] 729.]]12.2 1133 9 25.0 ac 2 begeokt Soptember 763.90 12.5 115 2 16.5 stii! neblig „Seßtember 783.1190.2 10.0 25 13.6 Still Nobef »September] 762.5 10.2.5—— 19.0 Stil Schw. nebalig „September 262.8 14.5 13.0— 23.4.3 schx. bew. Septemder 760,6 85.0— 20,4 N 2 helter Handel und industrie. Eröffnung der Frankfurter Herbstmesse. Bei groſßem Menschenandrang wurde gestern die 5. Frank- furter Internationale Messe eröffnet. Herr Direktor Sutter begrüßite die Vertreter der Presse und wies auf die auherordentlich große räumliche und wirtschaftliche Ent- wicklung der Messe hin, die ein einflußreicher Faktor im deutschen Wirtschaftsleben geworden sei. Ein Rundgang durch die Messe bestätigte diese Auffassung. Wiederum sind eine Anzahl Räaumlichkeiten hinzugekommen, wiederum steht Stand an Stand und wWẽ⁊aʒederum drängt sich eine große Schar Einkäufer und Neugieriger in den weiten Hallen. Die bedeu- tendste Neuschaffung der diesjährigen Messe ist das Haus Werkbund, das heute gieichfalls eröffnet wurde. Das Ge- bäude enthält vor allem Erzeugnisse des Kunstgewerbes. Die Schaustellung im Hause Werkbund kann nur nach vorheriger Begutachtung durch die Werkbundkommission zugelassen Werden. Sie will vor allem den Gedanken der Qualitàts- arbeit, den sich die frühere Meßleitung schon von Anfang an als Ziel gesetzt hatte, hier in vollendetster Form durchführen. Insofern bedeutet allerdings diese gewissermaßen amtliche Stempelung der im Hause Werkbund ausgestellten Waren eine Abkellr von den Grundprinzipien des Meßwesens, als die Mebleitung besondere Erzeugnisse aus der Messe heraushebt. Andererseits können aber nur Qualitätsarbeit und hochwertig verarbeitete Erzeugnisse die deutsche Wirtschaft zu jener Stellung, die sie vor dem Kriege innehatte, wieder empor- kühren. Darauf wiesen auch die verschiedenen Redner hin und die Vertreter der Handelskammer, des Meßamtes und des deutschen Werkbundes und seiner Arbeitsgemeinschaften. Ziele des Werkbundes und der Frankfurter Messen sollen Ordnung und Klarheit im Aufbau, Reinlichkeit und Echtheit im Inhalt sein, Bestrebungen, die bisher zu den außerordent- lichen Erfolgen geführt hatten und die durch die Gewährung eines Zuschusses von Seiten des Reiches anerkannt wurden. Das Haus Werkbund macht mit seiner in e ee, Rot gehaltenen künstlerischen Fassade einen in seiner zweck- mäbßigen Ausführung der neuen deutschen Baukunst ent- sprechend guten Eindruck und enthält auch die Büchermesse, die, auf jahrhundertealten Ueberlieferungen beruhend, jetzt wieder eine ständige Einrichtung der Frankfurter Messe wer- den soll. In den Hallen und weiten Räumen der Messe hat schon ein lebhafter Verkehr eingesetzt, und da vor allem im Ledergewerbe, in der Textilindustrie und anderen von ihren Rohstoffen abhängenden Geschäftszweigen starke Preis- erhöhungen zu befürchten sind, kann man auf ein lebhaftes Geschäft wohl rechnen. 1* Der Handel in unnotierten Werten. Die unterzeichneten Vereine sehen in dem Handel in amtlichnicht notier- ten Werten grundsätzlich einen wirtschaftlich berechtig- ten Zweig bankgeschäftlicher Ba und halten au einen börsenmäßigen Verkehr in solchen Werten in gewissen Grenzen für wirtschaftlich notwendig. In letzter Zeit hat sich jedoch ein Handel in Werten von Unternehmungen herausgebildet, deren Unterlagen der Oeffentlichkeit unzu- gänglich sind, insbesondere solcher, die noch keine Jah- resbilanz veröffentlicht haben. Hierin erblicken die Mit- glieder der unterzeichneten Vereinigungen eine ernste Ge- Fahrz; sie verweisen außerdem darauf, daß es ihnen ausreichenden Aktenmaterials nicht immer möglich ist, über die einzelnen in Betracht kommenden Werte genügende Auf- klärungen zu erhalten und daß sie demzufolge nicht immer in der sind, ihre Kundschaft über diese Werte zu unter- richten. Sie richten daber an ihre Kundschaft die Mahnun Geschäfte in solchen Werten nur vorzunehmen, wenn sie selbst imstande ist, sich über die Verhältnisse der betreffen- den Gesellschaften hinreichende Kenntnis zu verschaffen. Weitere Maßnahmen zur Beseitigung von Mißständen im Handel in amtlich nicht notierten Werten bilden derzeit inner- halb der zuständigen Berufsvertretungen den Gegenstand ein- gehender Beratungen. Centralverband des Deutschen Bank- u. Bankiergewerbes (E..); Verein für die Interessen der Fondsbörse zu Berlin; Bank- und Börsenverein Frankfurt a..; Verein der Mit- glieder der Wertpapierbörse, Hamburg; Verein Mannbeimer Banken und Bankiers; Vereinigung der am Handel mit Ruxen und amtlich nicht notierten Werten beteiligten Bankgeschäfte Rheinlands und Westfalens E. V. Gegen die Mißstände in unnotierten Werten. An den Börsen zu Essen und Düsseldorf schuf eine Vereinigung am Handel mit Kuxen und amtlich nicht notierten Werten be⸗ teiligter Bankgeschäfte des Rbeinlands und Westfalens in Essen zwecks Beseitigung von Mißständen im Handel in amtlich nicht notierten Werten eine Prüfungs- stelle, die über die Zulassung der amtlich nicht notierten Werte zum Handel entscheidet und diesen durch ihre Organe im nichtamtlichen Verkehr der Börsen überwacht. Der Goldankaufspreis. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 26. September bis 2. Oktober d. J. unyerändert wie in der Vorwoche zum Preise von 450 für ein Zwanzigmark- stück, 225 für ein Zehnmarkstück; für 1 kg Feingold zahlt die Reichsbank 63 000„ und für die ausländischen Gold- münzen entsprechende Preise. Vereinigte Stahlwerke van der Zypen u. Wissener Eisen- hütte.-., Köln. In der.-V. berichtete die Verwaltung über das Nichtzustandekommen der Angliederung der Wag- gonfabrik Charlier G. m. b. H. in K5 In. Mit den Inhabern der Waggonfabrik, die teils Aufsichtsratsmitglieder der Vereinigten Stahlwerke sind, war man dahin überein- F daß sie für die 12 Mill. Geschäftsanteile der aggonfabrik 10 Mill. Aktien erhielten, von denen 3 Mill. 4 von einigen Großbaktionären bis zu zurückgekauft wer- den sollten. Allerdings wurden diese bmachungen zunäüchst noch nicht notariell festgelegt. Schließlich erkläarten die Ge- sellschafter der Waggonfabrik, daß das getroffene Abkommen zurzeit nicht durchgeführt werden könne, weil es nach den in Aussicht genommenen Steuervorlagen für die Gesellschafter dahin führte, daß sie nach dem erfolgten Umtausch ihres ganzen Vermögens verlustig gehen würden. Die Verwaltung der Vereinigten Stahlwerke habe dagegen betont, daß die Ab- machungen durchgeführt werden müfften und daß die Ver- einbarungen von Kommerzienrat Paul Charlier mit dem Aus- druck„Ein Mann, ein Wort!“ sanktioniert wurden. Da in- kolge des fehlenden schriftlichen Vertra der Klageweg kaum wird beschritten werden können, Kann die Angliede- rung der Waggonfabrik nicht durchgeführt werden. Ueber den Geschäftsgang berichtete die Verwaltung, daß das Ergeb- nis des abgelaufenen Jahres ein befriedigendes sei, es werde aus einem Reingewinn von 14,58 Mill. eine Dividende von 30/ auf die Stammaktien und 6% auf die Vorzugsaktien vorgeschlagen werden. 75% Dividende bei der Baumwollspinnerei Mittweida. Die Gesellschaft erzielte einen Gewinn von 14,83(1,95) Mill.&4 nach Abzug von 10 Mill. für Werkerhaltung, woraus wie⸗ der 25% Dividende und außerdem volle 50%(i. V. 10%½) Bonus sewohl auf die alten als auch auf die jungen Aktien verteilt werden sollen. Das Kapital wurde zu Jahresbeginn um 4 auf 8 Mill.& erhöhkt. Polyphonwerke.-., Wahren bei Leipzig. Nach dem Prospekt über 9 Mill.& neue Stammaktien war der Ge- schäftsgang im ersten Semester zufriedenstellend. Die Um- eintreten, dürfte wiederum mit einem befriedigenden Abschluß auch auf das erhöhte Aktienkapital zu rechnen sein(i. V. 20% Dividende auf 11 Mill. 4 Stammaktien). Deuisenmarki. Mannbeim, 26. Sept.(.30 vorm.) Bei noch ruhigam Ge- schäft zeigten im heutigen Frühverkehr fremd e Valuten keste Haltung. Es wurden am hiesigen Platze genannt: Holland 3470—3490, Schweiz 1875—1895, London 408—407, Kabel Newyork 109—110, Paris 778—782. Zitrich. 2. 21.(in Franken) .27 .32.—.— Men.52.50[ Srüsseiln 11.30.25 Rr„ 6..40 Kopenhageen 103.— 103.25 Hollanada„ 184.—184.25 Stookhoim 127.— 127.25 New Vork.79.50 Ohristlanla 73.— 73.50 Daenn 21.88 21.65 Hadrid 75.75 25.50 Parls 44.30.0 J Buenos Alres. 175.— 175.— Amsterdam. 23. 24. In Gulden) Weohsel a. London.11.28 11.23 Weobsel a. Stockholm. 68.85 69.— „„.80.90„„ bristiania 38.85 10.— Farie 2242 212„„ lew Tork,.4 414 „„ Sobwelz.84.35 34.20„„ Brüssel.42 22.22 0„ Men.27.27 5„ Hadrid 40.80-— 86.— 66.25„„ kallen K. 23. 24. n Kronen) Slohtw. a. H..20.30 Slohtw. a. Londoen 20.98 21.— am 128.75 178.25 Faris. 40.25 40.40 „ 5„ Sobwelz..25 64.10„ u„ Antwerpen..— 40.— „»„ lew Vork.72.63 5„ Heleingfors.75.35 Stockholm. 23. 24. n Kronen) Slohtw. àa. Berilnn.25.25 Silohtw. a. London 117.95 16.95 „„ Amsterdam 145.25 144.90„„ Farles. 32.58 22.50 5„ Sohwelz. 79.— 798.b0„ W rlesse. 32.50 1„ Washlington.58.4„ Helsingfors.20.50 New Tork, 24. September(B) Devisen. 23. 24. Spanlen 13.08 78.— Frankreloh.14..14 Schwelz 17.28 17.4 Italien.13 415 Belglen.11].07 J England.78].73] Deutsohland.92.82 Waren und Härktie. Getreide- und Produktenbericht. II. Hafer lag ruhiger, da die Käàufer sich Reserve auf- erlegten. Für bayerischen Hafer zahlte man 348—350 und für Württembergischen Hafer 350—352 4 für die 100 kg ab Verladestationen. Ab badischen Stationen fanden Umsatze zu 360—362& statt. In Mannheim disponibler Hafer wurde mit 365—370 4 je nach Qualitat, frei Waggon Mannheim genannt. In Mais hielten sich die Umsäatze wieder in engen Gren- zen. Platamais, gelber, in Mannheim greifbar, nannte man mit 350 die 100 kg ab hier. Futterartikel behaupteten die ganze Woche hin- durch ihren Preisstand. Oelkuchen wurden ab württembergi- schen Versandstationen, November lieferbar, zu 350% angeboten. Rapskuchen ab Neuß, September-Lieferung, stell- ten sich auf 267&, Palmkuchen in Reichsware von sehr 5 Beschaffenheit blieb zu 380& ab Unterfranken erhält- ich. Steffenschnitzel September/ Oktober-Lieferung Wur- den zum Preise von 10 1 und Trockenschnitzel, per No- vemberDezember lieferbar, zu 240 ab süddeutschen Fabri- ken gehandelt. auhfutter hatte ruhigen Markt bei nur kleinen Um- sätzen. eu nannte man mit 95—105 4, Rokkleeheu mit 100—110 4, drahtgepreßtes Stroh mit 30—35 per Zent- ner ab Mannheim. Hülsenfrücht e. Der Konsum zeigte letzte Woche keine lebhaftere Tätigkeit; andererseits ließen aber auch die Ver- käufer und Erzeuger keine Geneigtheit zum Verkauf zu billigeren Preisen, als sie forderten, erkennen, da sie in an- betracht der unbefriedigenden Kartoffelernte in Süddeutsch- land und der hohen Kartoffelpreise damit rechnen, späterhin doch noch höhere Preise als gegenwärtig erzielen zu können. Braune Brasilbohnen waren ab Niederrbhein zu 275& einschl. Sack brutto für netto angeboten. Weiße handverlesene Rangoonbohnen nannte man mit Sack mit 335/ bahnfrei Mannheim. Roßbohnen stellten sich auf 350, Ackerbohnen wurden zu 380—400 und inlandische Erbsen je nach Qualität zu 480—590& offeriert. Reis lag weiter geschäftslos, und obwohl die bier ge- stellten Forderungen sich unter den Forderungen in Hamburg bewegten, so kam doch kein nennenswertes Geschaft zustande. Für Burmah II stellte sich der Preis auf 760, für Saigon! auf 475, für Valencia auf 875& und für Screenings auf 625& die 100 kg. Mehl hatte bei 22 Nachfrage feste Tendenz. Weizen⸗ mehl Spezial 0 wurde mit 710, Roggenmehl I mit 510 ab süddeutschen Mühlen zu den Bedingungen der Süddeutschen Mählenvereinigung gekauft. Norddeutsches Weizenmehl. 70% ige e nde per prompte Lieferung mit 630 bis 635„, per Oktober-Lieferung mit 635—640 und 657 ige Ausmahlung mit 30% Auslandsweizen mit 660 und Roggen- mehl, 70% ige Ausmahlung, mit 465—470& je nach Verlade- stationen genannt. Kartoffeln hatten festen Markt, und obwohl die Nach- trage seitens der Konsumenten noch nicht dringend eingesetzt hat, so läßt sich doch schon heute feststellen, daß Wir in diesem Jahre mit recht hohen Preisen rechnen mũssen. Ab württembergischen Stationen bewegten sich die Forde- rungen zwischen 58—59 per Zentner, ab badischen Statio- nen hörte man Preise von 56—58„ und wurden zu diesen Preisen auch einige Umsätze getätigt. Preiserhöhung für Möbelschlösser. Die Vereinigten Möbelschloß- Verbände haben die Teuerungsaufschläge für das Inland und das in Mark belieferte Ausland wie folgt er- höht: Möbelschlösser mit franz. Feder 550%, Möbelschlösser mit Zuhaltungen 450%, Teekistenschlösser mit und ohne Zu- haltungen 550%, Schweizerschlösser 550)%, Iose Schlüssel ohne Mengenrabatt 450%. Wormser Warenbörse. Die Tendenz an der Börss am 23. d. M. blieb gleich der Vorwoche im allgemeinen fest und die Preise waren im wesentlichen unverändert. Nur in Gerste hat sich die Aufwärtsbewegung etwas mehr ausge⸗ dehnt. Sonst war alles andere unveräàndert und gleich den Preisen der Vorwoche. Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 24. September(WWS) Funkülenst.(Machdruck verboten). 23. 24. Zuf. zus. 170000 1 stand wWt. 12.— 12.— Kaffee loko.07.15Elektrolyt 12.15 12.180 Ored. Bal..25.25 Septemb..45.54/Zinn loko 28.75 26.75 Zuck. Centrt..86.86 Dezemb..73.82ʃBlel.70.70 Terpentin 78.—. 22.50 Nüärz.98.01Zlak.27.27 Savannah 70.50 70.50 Mal.11.18fElsen 20.25 20.25 M. Ori Baum. 19.50 19.50 Jull.24.290 Weldbleoh.—.—Welzen rot 134.25 138.50 Baumw. loke] 19.50 20 15Schmalz wu. 11.87 11.27 Hart lokoe 138.25 132.— Septemn.—.——.—[Taig.— Iale loko 67.50 67.— Oktober 19.35 19.600 Baumwsatöl.07 Hehiniedr.P..75.50 Novomber 19.50 19.77] Sept..85⁵ höchst Pr..50.75 bezember 19.78 19.98 Petrol- oass 16.50 16.50Getrdfr. Engl.“.—:.— Januar 19.73] 19.86] tanks.—.— Kontinent 22..— Chieago, 24. Septembor(Wa) Funkdlenst(Machdruck verboten). 23. 2. Wolzen Sept. 125.— 123.50 Sogn Okt. 108.7 105.50 Schwelne Derür. 128.— 128.— malz Spt. 10.57 10.27/leloht niedr. 23.20 nals Sept. 22.50 52.25 berbr. 19. f0.%, döenet..20 bezbr..— 82.50 Pork Sept. 18.50 18.50ohw. niedr. 7 2½38 nator Sopt. 35.40 22———— 725.20.15 2br. 38.10 8 peok niedr. 8 8 uf. oa 40⁰⁰ 102.50 nöchst.“.25.— Westen 86000 70000 Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleten: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Juhalt Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. sätze haben sich gehoben. Wenn nicht unerwartéte Ereignisse ————————— ————— —ů— B. Seite. Nr. 445. Maunheimer General· Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) Montag, den 28. September 1921. Berliner Aulomobilwoche. Die Eröffnung der Ausſtellung. Nachdem am Donnerstag nachmittag bereits eine Vorbeſichtigung durch die Preſſe ſtattgefunden hatte, wurde die Große Berliner Automobil⸗Ausſtellung in der Halle am Kaiſerdamm in feierlicher Weiſe am Freitag vormittag 11 Uhr eröffnet. Die einlei⸗ tenden Worte ſprach Admiral Rampold, der Vizepräſident des Automobil⸗Klubs von Deutſchland, der auf den Fortſchritt der deut⸗ ſchen Automobil⸗Induſtrie hinwies. Nach einer kurzen Erwiderung Direktor Goſſis vom Verein Deutſcher Motorfahrzeug⸗Induſtriel⸗ ler wurde die Ausſtellung für eröffnet erklärt. Die reich ausgeſchmück⸗ ten Stände boten bei dem hellen Sonnenlicht, das durch die hohen Dachfenſter der Halle fiel, ein prächtiges Bild. So reich war noch keine Ausſtellung beſchickt worden. Man konnte ſich eines Lächelns nicht erwehren, als man an die letzte internationale Ausſtellung in Berlin im Jahre 1909 zurückdachte, die mit ihren ca. 90 Ausſtellern ſich gegen die jetzigen ca. 350 Ausſtellern recht kläglich ausgenommen hätte. Wir werden in ſpäteren Beſprechungen auf die Stände der größten Firmen ausführlich zurückkommen. Der Zuſtrom der Be⸗ ſucher war am Freitag ganz enorm. Wagen reihte ſich an Wagen auf der Straße, ſodaß von der Polizei beſondere Verkehrsvorſchriften er⸗ laſſen werden mußten. Der Fremdenverkehr nach der Reichshaupt⸗ Jl wird um 40 bis 50 Prozent größer angegeben, als in normalen eiten. Die Rennen. Am Samstag begann ſchon früh bei prachtvollem Wetter der Zudrang zu den e Automobilrennen im Grunewald. Die Führer waren mit der Vahn vertraut, das Ueberholen geſchah in einwandfreier Weiſe, ſodaß irgend ein Unfall nicht zu verzeichnen war. Pünktlich um 11 Uhr erfolgte der Start zum erſten Rennen über 140 Kilometer für Wagen mit 8 ſteuerbaren PS. Alle 16 Fahrer ſtellten ſich dem Starter. Fritz v. Opel ging ſo⸗ fort mit ſeinem Wagen in Führung. Die erſten 20 Kilometer legte er in der brillanten Zeit von 9,30 Minuten zurück. Fritz v. Opel vergrößerte immer mehr ſeinen Vorſprung und ging 5 Minuten vor NSU. durchs Ziel. Von den 16 Wagen beendigten 10 das Rennen Einen wenig befriedigenden Verlauf nahm das zweite Rennen, das über 120 Kilometer für 6 ſteuerbaren PS-Wagen führte. Am Start waren gemeldet zwei Benz und zwei Wanderer. Ein Benzwagen, von Walb geſteuert, kam nicht über die erſte Runde hinaus und gab infolge Defekt auf. Nicht beſſer erging es den bei⸗ den Wanderern, die kaum die erſte Runde beendet hatten, als De⸗ fekte zum Aufgeben zwangen. Nur Hörner auf Benz war gut noch im Rennen. Als er die Preſſetribüne paſſierte, wurde er lang⸗ ſamer, der Motor ſetzte aus. Wenige Kilometer ſpäter gab er auf, ſodaß das Rennen annulliert werden mußte. Im dritten Rennen, das über 160 Kilometer für 10 ſteuerbaren PS⸗Wagen führte, waren die beiden Opelwagen bereits bei der Abnahme am Freitag ſowie der Adlerwagen, den Köllner ſteuern ſollte, geſtrichen worden. Neu hinzu kam ein 10/0 PS-Erhardt(Friedrich). Zehn Wagen kamen an den Ablauf. Köllner lag mit ſeinem Opelwagen nach der erſten Runde an erſter Stelle; ihm folgte mit geringem Abſtand Steiger und Simſon. Benz lag bei 40 Kilometer auf dem zweiten Platz. In der dritten Runde fiel Simſon zurück und wurde von Benz paſſiert, konnte ſich aber in der nächſten Runde wieder auf den dritten Platz vorſchieben. So blieb es bis auf 100 Kilom. Als die Fahrer die 6. Runde beendet haben, iſt Simſon vorn, da Köllner wegen Defekt aufgeben mußte. Benz iſt auf den zweiten Platz, Steiger auf den vierten Platz zurückgefallen. Vor ihn hat ſich Enders mit ſeinem Horchwagen auf den dritten Platz geſchoben. Dann ging Benz auf den erſten Plaß vor und ſiegte leicht vor Bayer auf Horchwagen. Im vierten Rennen ſtarteten 7055 Adler(18/45 PS), zwei Benz(27/56 und 82/200) ein Opel(40/150) zu Rekordverſuchen über eine Rennſtrecke von 3 Kilometer. Auch der geſtrige zweite Tag der Autorennen auf der neuen Rennſtrecke bedeutet einen durchſchlagenden Erfolg. Mit der Bahn, per Auto, zu Fuß ſtrömten die Maſſen herbei, um dem ungewohnten ſportlichen Schauſpiel zu folgen. Nicht allein auf den die Rennbahn umgrenzenden Tribünen, ſondern auch vor den Zäunen— ſich zahlreiche Beobachter eingefunden, um die erwarteten ſportlichen Ereigniſſe mitzuerleben. Das erſte Rennen, bei dem kleine Wagen an den Start kamen, fuhren 8 Wagen. Das Rennen verlief durch⸗ aus programmäßig. Mit den—5 Zeiten wurde der von Otto Philipp geſteuerte Ag a⸗Wagen erſter, während den zweiten und dritten Platz zwei Dixi⸗Wagen belegten Für das zweite Rennen waren 5 Wagen gemeldet, zwei Dyno⸗Wagen, zwei Adler⸗ und ein Opel⸗Wagen. Es erſchienen jedoch nur drei Wagen. Der Opel⸗ und ein Adler⸗Wagen wurden zurückgezogen. Das Rennen verlief für das Publikum wenig ſpannend und lediglich der von Zunlop geſteuerte Dyno⸗Wagen hielt die Runden durch, während die beiden anderen Wagen infolge kleinerer Defekte und Pannen aufgaben. Umſomehr wurde das Publikum durch das dritte Rennen entſchädigt, das von 12 Wagen äußerſt ſcharf gefahren wurde. Zu⸗ 22 nächſt lag der von Fritz v. Opel ſelbſt gefahrene Opelwagen mit ſehr guten Zeiten— es wurde durchſchnittlich eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von 130 Kilometer gefahren— an der Spitze, da überholte ihn der von Riecken geſteuerte N. A..⸗Wagen, der dann auch mit beſſerer Zeit das Rennen heimfuhr. In den letzten Runden konnte Fritz v. Opel ſeine anfängliche Geſchwindigkeit nicht mehr halten. Er wurde auch von dem von Breckheim geſteuerten zweiten Opelwagen überholt und geriet ſo an dritte Stelle. Wenn auch die anderen Wagen nicht ſo hohe Geſchwindigkeiten erzielten, ſo zeigten ſie doch durch das müheloſe Zuendefahren des Rennens ohne jede Störung, daß ihr Material durchaus konkurren fähig iſt. Ueber die Ergebniſſe der an letzter Stelle angeſagten Retor d⸗ verſuche für Rennwagen konnte noch nichts ermittelt wer⸗ den. Es fuhren der 200 PS. Benz⸗Wagen und zwei Adlerwagen, die, ſoweit man beobachten konnte, ſehr hohe Geſchwindigkeiten erreichten. Die ee der Autorennſtraße hat für die ſport⸗ lichen Veranſtaltungen Berlins eine Neuerung gebracht, die lebhaf⸗ tes Intereſſe bei Laien und Kennern hervorgerufen hat. Die Or⸗ ganiſation klappte vorzüglich. Wenn erſt die deutſchen Rennautos auf die ſehr ſchwierige Strecke eingefahren ſein werden, dürften die Ergebniſſe noch bedeutſamer und für die Induſtrie lehrreich ſein. achſtehend die Ergebniſſe der beiden Tage: Erſter Tag. J. Rennen über 140 Km. für 8 PS. 1. Opel(Fritz v. Opel) 4,04,23, 2. NSU(Klöple) 1,09,57, 3. Heim(Heim⸗Mannheim) 4,12,20, 4. Fafnir(Uren) 1,14,10, 5. Brennabor(Jakob) 1,14,45, 6. Fafnir(Springfeld) 1,14,46, 7. Opel(Breckheimer) 1,15,11, 8. Stöwer(Steedle) 1,15,15, 9. Dürkopp(Fiedler) 1,17,14, 10. Dür⸗ kopp(Horb) 1,17,31. II. Rennen über 120 Km. ausgefallen. III. Rennen über 160 Km. für 10 PS. 1. Benz(Hörner) .19,54, 2. Horch(Bayer) 1,24,19, 3. Horch(Enders) 1,26,16, 4. Simſon(4. Platz zugeſprochen), 5. Erhardt(Friedrich) 1,30.12. Zweiter Tag. J. Rennen über 120 Km. für Wagen mit 6 PS. 1. 6/20er Ag a(DO. Philipp) 1,03,23, 2. 6/18er Dixi(W. Heinecke) 1,09,35, 3. 6/24er Selve(W. Köſter) 1,09,36, 4. 99/0er Fascos Gart⸗ lieb) 1,10,12, 5. 6/24er Selve(Lehmann) 1,15,10, 6. 6/24er Selve (Köſter) 1,24,56. II. Rennen über 140 Km. für Wagen mit 8 PS. 1. 8/83er Dines(Dunlop) 1,17,14, Aga Nr. 2 und 5, Dinos Nr. 4 und Opel Nr. 3 aufgegeben. II. Rennen über 160 Km. für Wagen mit 10 PS. 1. 9,75/80er NAc(Ricken) 1,13,31, 2. 10/80er Opel(Breckheimer) 1,15,50, 3. 10/8der Opel Fritz v. Opel) 1,16,08, 4. 9,75/28er Adler(Irion) .22,25, 6. 10/0er Horch(Seidel) 1,23,36, 7. 10/30er Horch (Sünther) 1,26,21, 8. 9,93½8er Stöwer(W. Schneider) 1,27,08, 9. 1 Jubiläumswoche des Vereins für Raſenſpiele. Die geſtern begonnene Jubiläumswoche des Vereins für Raſen⸗ ſpiele brachte bereits am erſten Tage manche ſportliche Darbietung. So trafen ſich am Vormittage die beiden Alte Herren Mannſchaften des Karlsruher Fußballvereins und die des Platzbeſitzers. In der Elf des ehemaligen Deutſchen Meiſters war manche Kraft aus frühe⸗ ren glorreichen Zeiten zu ſehen, trotzdem gelang es den Einheimiſchen mit:2 Sieger zu bleiben. Der Nachmittag brachte die Entſcheidung des leichtathletiſchen Sechskampfes unter den Vereinen der Mann⸗ heimer A⸗Klaſſe: Mannheimer Turngeſellſchaft, Turnverein 1846 und Verein für Raſenſpiele. Der Kampf beſtand aus Kugelſtoßen, Mann⸗ ſchaftsſpeerwerfen, jede Mannſchaft 3 Mann, 300 und 800 Meter Läufen, ſodann 1500 Meter⸗Staffel und 10 mal 100 Meter⸗Staffel. Das Kugelſtoßen konnte V. f. R. durch Kramer mit 11 mal 10 Meter gewinnen, ebenſo das Mannſchaftsſpeerwerfen durch Blink, Frank und Durler. Der 300 Meter⸗Lauf wurde eine Beute von Ruß, M. T. ., deſſen Klubkamerad auch die 800 Meter gewann. Die 1500 Mtr.⸗ Staffel, in der Aufſtellung Wetzel, Neumann, Fritz und Dahn., konnte Turngeſellſchaft nicht entriſſen werden, auch in der 100 Meter⸗ Staffel waren Martin, Grohe, Schwander., Wetzel, Uebelhöhr, Neumann, Ruß, Dann., Brummer und Fritz ſiegreich. Die Punkte⸗ wertung brachte als erſten Sieger: Mannheimer Turngeſellſchaft mit 501 Punkten, als zweiten Sieger Verein für Raſenſpiele mit 489 Punkten und Turnverein 1846, der zu der 10 mal 100 Meter⸗Staffel nicht mehr antrat, wurde mit 341 Punkten dritter Sieger. Nach Beendigung dieſer Kämpfe kam der Kampf um die beiden Punkte zwiſchen den obengenannten Mannſchaften zum Austrag. Schwetzingen vermochte durch eifriges Spiel das V. f. R. Tor ſtets in Gefahr zu bringen und geht durch den Mittelſtürmer, der einen Eckball einlenkte, in Führung. Dieſem Vorſprung reiht der rechte Verbindungsſtürmer ein zweites Tor an. Der Platzbeſitzer kann, trotzdem er über die beſſere Mannſchaft verfügt und immer mehr vom Spiel hat, nichts als einige Ecken erzielen. Endlich vermag Au durch Einſchieben eines Elfmeters wegen unfairem Spiel ein Tor aufzuholen. Nach der Pauſe können die Raſenſpieler, jetzt nur noch mit 10 Mann ſpielend, außer einem Tor ebenfalls Elfmeter, diesmal wegen Hände, nichts mehr erreichen. 15 Die ſonnkägigen Fußballweltkämpfe. Sport- und Turn-Berein Waldhof— Sport-⸗Berein Darmſtadt:0. Seit dem geſtrigen Sonntag griff der Kreismeiſter in die Ver⸗ bandſpiele ein und wartete ſogleich mit einer Ueberraſchung auf. Darmſtadt hat unter der ungariſchen Leitung vieles gelernt und ſtellt heute eine gute und vor allem ſchnelle Mannſchaft in das Feld. Waldhof lieferte nicht das gewohnte Spiel. Das Spiel wurde vor der Pauſe von den Einheimiſchen zu leicht genommen. Erſt gegen Schluß konnte die Mannſchaft zu einer guten Form auflaufen. Darmſtadt konnte, unterſtützt durch Rückenwind, öfters efährlich werden. Gegen Schluß nimmt Waldhof noch eine Um⸗ tellung vor, doch auch hiermit konnte das Uebel nicht abgewendet werden. Waldhof mußte beim erſten Treffen einen Punkt ab⸗ treten. M. J. C. Phönix— Sport-Club Hertha:1(:). Hertha lieferte ſein erſtes Ligaſpiel auf eigenem Platze gegen den langjährigen Ligakämpen Kl5 Bereits in der 1. Minute konnte der Platzbeſitzer durch Karl Rohr ein Tor erzielen, dem Phönix infolge ſchlechten Stürmerſpieles keine Erfolge entgegen⸗ ſtellen konnte. Erſt 20 Minuten vor Schluß gelingt es Förſter, den Ausgleich zu erzielen. Im Endkampf verwandelt der rechte Ver⸗ bindungsſtürmer eine Flanke von Bollack zum zweiten Tor. Hertha iſt gezwungen, mit 10 Mann zu ſpielen, da Rohr auf Geheiß des Schiedsrichters den Plaß verlaſſen muß. Das dritte Tor erzielt der wieder zu den Phönixfarben zurückgekehrte Voit auf Zuſpiel von Förſter. Bei Hertha konnte vor allem der Rechtsaußen und der Mittelläufer Ludäſcher gefallen. Phönix hatte ſeine Haupt⸗ ſtärke in der Läuferreihe und Torwächter. F. Weifere Ergebniſſe: Rheinbezirk. Odenwaldkreis. 1. Abteilung: Sport⸗ und Turn⸗Verein Mannheim⸗Waldhof— Sport⸗Verein 98 Darmſtadt:0. 9 18. 08 Lindenhof— Sport⸗Club 1910 Mannheim⸗Käfec⸗ al:0. Fußball⸗Geſellſchaft„Germania“ Pfungſtadt— V. f. L. Mann⸗ heim⸗Neckarau 18. V. f. R. Bürſtadt— Spielvereinigung Mannheim⸗Sand⸗ hofen:2. II. Abteilung: V. f. R. Mannheim— Fußball⸗Vereinigung 98 Schwetzingen Sport⸗Club„Hertha“ Mannheim—.⸗F.⸗C.„Phönix“ Mann⸗ heim 113. Sport⸗Verein„Germania“ Friedrichsfeld— Verein für Turn⸗ und Raſenſport Mannheim⸗Feudenheim 225. Kreis Heſſen. Kreuznach 02— F. V. Kaſtel:3; Wormatia Worms— Kreuznach 07 24; V. f. B. Worms— Alemania Worms:1; Mombach— Sp.⸗ u. T. V. Mainz 06; Unterliederbach— F. V. Geiſenheim:0; Sportverein Wies⸗ baden— T. Gem. Höchſt:0; Germania Wiesbaden— Alemania Griesheim :0; Germania Bieber— Sportverein Griesheim:0. Kreis Südweſt. Karlsruher Fußball⸗Verein— Verein für Bewegungsſpiele Karlsruhe 1. F. C. Pforzheim— Germania Durlach 6: 1; F. V. Beiertheim— . f. R. Pforzheim:1; Sportclub Freiburg— Sportelub Pforzheim 6; F. V. Lörrach— F. C. Freiburg 2: 4; F. V. Offenhurg—.⸗C. Mühl⸗ rg 0: 2;.⸗C. Birkenfeld— Germania Brötzingen 0: 2; Phönix Karls⸗ uhe— Frankonia Karlsruhe:1. Kreis Württemberg. Kickers Stuttgart— Verein für Bewegungsſpiele Stuttgart:1;.B. Ulm— Sp. V. Feuerbach 3: 1; Pfeil Gaisburg—.V. 94 Ülm:3; F. V. Zuffenhauſen— Sp. Vg. Tübingen 0: 2; Sp. C. Stuttgart— V. f. L. Stutt⸗ gart:0; Union Böckingen— Sportfreunde Stuttgart:0; Eintracht Stuttgart— V. f. R. Heilbronn:1; Normania Gmünd— Sp. Vg. Cann⸗ ſtatt 1: 0. Kreis Saar. Borruſſia Neunkirchen—.V. Burbach:0; Sp. V. Saarbrücken— F. C. Idar 0: 1; Sp. Vg. Oberſten— Sp. V. 05 Sulzbach:1; Saar Saar⸗ brücken— F. V. Saarbrücken:0; Hanſa Dudweiler— Sp.⸗V. 06 Völk⸗ lingen:6; Sp. V. Merzig— Sp. V. Elversburg:4; F. f. R. Trier— Sp. V. Trier 0: 5. Kreis Nordmain. F. Sp. V. Frankfurt— Friedberg:1; Seckbach— V. f. R. Frankfurt .: 4; Hauau 93— Bor. Frankfurt:0; Eintracht Frankfurt— V. f. B. Großauheim 6: 0; Helvetia Frankfurt— Rödelheim 20; Sp. Vg. Rückingen gegen F. V. Fechenheim:0; Sportfreunde— Germania 94 Frankfurt:3. Kreis Südmain. Kickers Offenbach— Sprendlingen 3: 0; F. V. Sachſenhauſen— Viktoria Aſchaffenburg 3: 1;.C. Bieber— Union Niederrad 0: 0;.C. 99 Offen⸗ bach— Union Wixenhauſen:3; C. Bürgel— Kickers Vikt. Mübchein 12; T. V. Aſchaffenburg Damm— V. f. R. Offenbach 3: 1; V. f. L. Neu⸗ Yſenburg— T. V. Heuſenſtamm:0. Bayern. Jahn Regensburg— 60 München 0: 2; Landshut— Armin München :3; Dachau— Bayern München:4; Ingolſtadt— Teutonda:0; Sp. Vg. München— Wacker München 0: 13: 1. F. C. Nürnberg— Weiden 7: 1; Kickers Würzburg— Sp. Vg. Fürth 2: 8. Pferderennen am Sonntag. Berlin-Karlshorſt. Kiekemal⸗Hürdenrennen. 20 000 M. 3000 Meter. —88 — 3 F der Dürkopp(Sch. Uſemann) 1,29,07. Dürkopp 73 und Adler Nr. 8 aufgegeben. 1. Gallipo li III(Wrobel), 2. Major Roſy(Stys), 3. Herzog II (B. Müfler). Ünplaziert: biſtig, Nufa, Blünnentönigin, 5. Theodor Körner, Landrat, Cato. 23:10; 12, 16, 11:10.— Kinder⸗ Rennen. 16000 M. 1200 Meter. 1. Bavaria(Altmann), 2. Ceres(Kränzlein), 3. Lobredner(Hellebrandt). Unplaziert: Orakel, Ritter Blaubart. 70:10; 28, 25:10.— Züchter⸗Prei⸗. 30 000 M. 4000 Meter. 1. Thunichtgut(Dyhr), 2. Reichard (Bismark), 3. Elſchen(Scholz). Alle drei Pferde ſind angehalten und nachgeritten worden. Unplaziert: Marmolata(ausgebrochen). Götterknabe, Rotbart ausgebrochen). 29:10; 19, 60:10.— Haupt⸗ Hürdenrennen. Ehrenpreis und 60 000 M. 3000 Meter. 1. Colberg(Kardel), 2. Drachme(Lewicki), 3. Caſſian(Bismark). Unplaziert: Wanderſtab, Roſenfels(ausgebrochen), Sinnfein(ge⸗ fallen). 35:10; 20, 23:10.— Pappel⸗Jagdrennen. 20 000 Mark. 3400 Meter. 1. Harlekin Johnſon), 2. Feuersnot (Kardel), 3. Memento(Wegener). Unplaziert: Narwal, Sigeboto, Haubitze II, Schloßkönigin. 17:10;: 13, 12, 14:10.— Ma ſter⸗ Willie⸗Jagdrennen. 25000 M. 4000 Meter. 1. Corio⸗ lan II(Stys), 2. Malachit(Scholz), 3. Onix(Müller). Unplaziert: Maria, St. Martin, Tippel, Reſeda, Waereghem(gefallen), Erich ., Merſeburg(angehalten). 127:10; 31, 21, 23:10.— Rei⸗ nickendorfer Jagdrennen. 25 000 M. 3200 Meter. 1. Trompeter II(Weber), 2. Faktor(Teichmann), 3. Raſſelkopf (Dyhr). Unplaziert: Smaragd, Valeriana, Noriela, Almanach, Quinte, Hagewald, Reichsgräfin. 52:10; 13, 12, 14:10. Hamburg⸗Horn. Eröffnung⸗Rennen. 25000 M. 1400 Meter. 1. Altmar! (H. Braun), 2. Erwachen(Stange), 3. Einwand(Schwikowski). 12: 10;. Preis von Ahrensberg. Herrenreiten. 25 000 M. 2800 Meter. 1. Katzenjammer(v. Pelzer); 2. Tarkatan(v. Keller), 3. Rautendelein (v. d. Recke). Unplaziert: Segamtini. 38: 10; 10, 10: 10.— Hamburger Criterium. 50 000 M. 1000 Meter. 1. Mariele(Zimmermann), 2. Hampelmann(O. Müller), 3. Formoſa(Janek). Unplaziert: Serenodo. 77:10; 36, 30: 10.— Deutſcher Stutenpreis. 70 000 M. 2400 Meter. 1. Harfe(WVenzel), 2. Kamille(Bleuler), 3. Himmelblau(Jentzſch!. Unplaziert: Salamanka, Parce, Die Wolke. 18: 10; 49, 34: 10.— Lud⸗ wigsluſter Rennen. 35 600 M. 2100 Meter 1. Palme(O. Müller), 2. Ismene(Zimmermann), 3. Teifi(Jentzſch). Unplaziert: Matravnag, Naſtelbinder, Anemone, Schickſal, General, Prophetin, Henn 32: 10; 27 15, 30: 10.— Bars bütteler Rennen. 25000 M. 1200 Meter. 1. Gold⸗ ſtrom(Oleinik), 2. Döberitz(Baſch), 3. Wirbel(O. Müller). Unplaziert: Ahnfrau, Villogo, Maritta, Tulpe, Rheintochter, Margarete. 48: 10; 14, 16, 3: 10.— Altes Hamburger Jagdrennen. Herrenreiten. Ehren⸗ preis und 55000 M. 5000 Meter. 1. Bennewar(Berchem), 2. Philline (v, Weſternhagen), 3. Tilly(Lewinski, Beſ.). Unplaziert: Glatteis, Oceana, Charleys Couſin. 19: 10; 14, 33: 10. Allgemeines er. Eine hochherzige Skiftung. Wie uns geſchrieben wird, hat Herr R. Hoeſch, einer der leitenden Männer des Dortmunder Rennvereins, der Stadt Dortmund zur Anlage von Sport⸗ und Spielplätzen die Summe von 500 000 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. 3 Turnen, Spiel und Sport, ein Mittel gegen die Landfluchl Die Landflucht iſt eine für unſere Entwicklung bedenkliche Erſchei⸗ nung. Man iſt ihren Urſachen nachgegangen und hat ſie aufzuhalten verſucht. Vielleicht kann ein einfaches Urteil helfen. Es wird ſich nämlich zeigen, daß da, wo die Bevpölkerung neben ihrer Arbeit hin reichend Betätigung, Anleitung und Anregung zu Turnen, Sport un Spiel hat, wo ein richtig ausgebauter Turn⸗, Sport⸗ und Spielplaz vorhanden iſt, wo wirklich regelmäßig Leibesübungen aller Art(Lau⸗ fen, Werfen, Springen, Ringen, Turnen, Fußball, Handball, Fauſt⸗ ball, Schlagball, im Winter Eis⸗ und Schneelauf uſw.) getrieben werden, wo mit benachbarten Ortſchaften des öfteren Wettkämpfe ſtattfinden, wo Wanderfahrten unternommen werden, wo vor allem auch eine Schwimmgelegenheit vorhanden iſt, die Leute ſich wohlfüh⸗ len und gern auf dem Dorf bleiben. Viel iſt bisher verſäumt wor⸗ den. Noch aber iſt es Zeit, manches Wet zu machen. Die Behörden und die Dorfgewaltigen mögen ans Werk gehen. Pferdeſport. sr. Roſenrifter als Halbblutbeſchäler. Roſenritter, der fün⸗ jährige Hengſt des Herrn H. Stahl, hat nunmehr ſeine Rennlauf⸗ bahn beendet. Der Hengſt iſt vom Prinzen Pleß angekauft worden und wird in deſſen Geſtüt bei Breslau als Halbblutbeſchäler auf⸗ geſtellt werden. Seine größten Erfolge hatte Roſenritter als Drei⸗ jähriger im Jahre 1919, wo er auf der Flachen für die Herren von Weinberg 115 525 Mark zuſammengaloppierte Eine Enttäuſchung brachte der Hengſt dann aber in dem darauffolgenden Jahre, m0 er ſich als Hindernispferde verſuchte. Von ſeinen Erfolgen iſt ein zig der Preis des deutſchen Modenverbandes von 40 000 Mark im Grunewald erwähnenswert. In dieſem Jahre ging Roſenritter nut über die Flachen, wo er jedoch mit Plätzen vorlieb nehmen mußte: sr. 200 000 Mark für einen Jährling. Einen Rekordpreis, wie er noch nie auf einer Auktion in Deutſchland für einen Jährlius gezahlt worden iſt, erreichte die aus England von der Ankauf⸗ kommiſſion des Union⸗Klubs eingeführte dunkelbraune Stute v. Stornoway a. d. Concluſion bei der Hoppegartener Auktion Mittwoch. Herr C. Gaebler mußte für die Stute 200 000 Mk. bie⸗ ten, ehe ſie in ſeinen 45 sr. 200 Siegesritte. ei den Donnerstag⸗Rennen in Kart horſt ſteuerte Freiherr v. Berchem Civiliſt im Glückstind⸗Jag. rennen zum Siege und errang damit ſeinen 200. Erfolg währen ſeiner Laufbahn als Herrenreiter. Schwimmen. Der Schwimm-Berein Mannheim veranſtaltet am 29. 11 30. Oktober im Herſchelbad ein Nationales Schwimmfeſt wobei mehrere Ehren⸗Wander⸗Preiſe ausgefochten werden, u. a. au 5 Wettkämpfe der hieſigen Schulen um die bekannten Chrenſchilde. Der S. V. M. rechnet mit einem ſtarken Beſuch auswärtiger Schwi⸗ mer, ſodaß dem Mannheimer Publikum etwas ganz beſonderes ge ten wird. Seichtathletik. F. Neue Rekorde. Am geſtrigen Sonntag verſuchte der erſt—— lich in Wien und Prag ſiegreich gebliebene Deutſche Meiſter 5 5000 Meter⸗Laufen Bedarff⸗ Frantfurt auf der in guter Pin, faſſung befindlichen Laufbahn der Sport⸗ und Turngemeinde 900 tracht, den von Schmidt⸗Nürnberg gehaltenen Rekord über 7 K Meter zu fällen, was ihm auch gelang. Trotzdem der Lauf m durch Wind beeinträchtigt wurde, gelang es Bedarff, den Rekord e 14 Sekunden zu verbeſſern. Die neue Rekordzeit iſt 24 Min. 9,7 ö. Ebenſo wurde der erſt kürzlich vom Karlsruher Fußballverein 25 geſtellte Rekord in der 1500⸗Meter⸗Staffel von Eintracht⸗Fran— unterboten. Mit 3 Min 38,1 Sek. wurde der alte Rekord 3 Min. 39,8 Sek. gefällt. Goldene Worte. Aus einem Aufſatz von Turnlehrer C. Loges. 14r Mit viel Uebungsſtoff und häufigem Wechſel kann der 1 wohl manche eigene Schwäche verdecken, aber bei den Sch Gründlichkeit, Verſtändnis und Liebe zur Sache nicht erreichen. * Durch ſyſtematiſch angeregtes Wollen bekommt der Wille ſpruhd des Leben, ungeahnte Größe. Der Uebende gewinnt an gra z8 Perſönlichkeit. Das Bewußtſein, eine höhere Leiſtung vollbra not⸗ haben, ſeßt das Seelenleben in Schwingungen. Es iſt N edem wendig, daß jede Leiſtung feſtgeſtellt wird, um dadurch den n zu Menſchen innewohnenden Trieb zum Kämpfen und Veraleiche eſtubt fördern. Aus dieſem Triebe nach Vervollkommnung entſteht, 9 durch eine gute Schulung, die Hechſtleiſtung. * D Der Grundſtein zum Individualiſteren geßt im Mmaſſenur in richt. Der große Wert des Maſſenunterrichts beruht nicht nun ich der ſyſtematſſchen Durchbildung. ſondern iſt in erſter gi zanen darin zu ſuchen, daß jeder einzelne dem andern ſein Me loſſenen und ſeinen höheren Willen beweiſen kann. Beim gelch geiſter Ueben kann jeder am beſten zeigen, worin er es zum er andere überflügeln kunn. Page, bringen, inwieweſt er 3 WWGGGGWWGGGGGGGGGGGGGGWGGGWGGGGGGGWGGGGGGGGGG r —71— —— ee N * * rrr eree * Monkag, den 26. September 1921. Mannheimer General-⸗Anzeiger.— 7. Seite. Nr. 1 fauch nenen Aalel Nan E. 400⁰ Meter Zephyr noch 16.75, noch 13.35, 12.75, keinst gestreift jür gute Hemden —-— 2 2„„„ Vorhangsfoffe rot-weiß, für Küche und Haus, große Gelegenheit. 1— 8³⁰ 4 Aeeer doppeltbreite, in schönsten Abendlarben 70 breite Kö zperſamte schwarz, für Kleider und Mäntel weit unter Preis Jumper-Seiden passend zu allen Kleiderfarben, doppeltbreit. 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September 1921 früh.15 Uhr mein innigstgeliebter Gatte und unser treubesorgter Vater, Onkel und Schwager, der Biirovorsteher Edluæard Baureis nach langem, schweren Leiden im Alter von 67 Jahren, 4 Monaten sanft im Herrn entschlafen ist.— Um stilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Babette Baureis geb. Grün Melanie Baureis Heinrich Baureis Erika Baureis nebst Anverwandte. MANNHEIM(F 7, 16), den 26. September 1921. Die Beerdigung findet am den 27. tember, nachmittags 2 Uhr, von der städt. Leichenhalle aus 8 12 Dies statt jeder besonderen Anzeige. 8342 85 185 der Braes* dügler& Cn.f Kohlenhandlung Karl Ludwigstr. 28 30 Tel. 7905 u. 7740 empfehlen sich zum Bezug von 8⁴8 Ia. Hockenem Zuchenholz und Bündelholz Kohlen— Koks— Zriketts etc. Holzkohlen— Spezilallieferung Karl Ummen Erna Ummen geb. Boehland beehren sich ihre Vermählung an- zuzeigen. 8335 Mannheim, Beethovenstraße 22. — 7 Tüchtige Aenderungs. Arbeiterinnen per sofort gesucht. 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