* . 40 er 0 DSe Adrelle: Heueralameiger Maundeim. Reichslagsbegiun und Koalifionsverhandlungen. Von unſerm parlamentartiſchen Mitarbeiter. Alle Fragen, die das politiſche Gemüt des Deutſchen in den letzten Wochen und Monaten bewegt haben, treten heute am Tage des Reichstagsbeginnes vor dem Problem der Regie⸗ rungsumbildung zurück. Es iſt wirklich eine Kernfrage, die hier zur Entſcheidung ſteht. Seitdem in dem neuen Deutſch⸗ land nach dem parlamentariſchen Syſtem— wenigſtens dem Namen nach— regiert wird, iſt die Regierungsfrage immer nur proviſoriſch und unzulänglich gelöſt worden. Solange die Sozialdemokratie noch von dem Machtdünkel der Revolu⸗ tion erfüllt war, duldete ſie die bürgerlichen Parteien nur als Mitläufer, wovon die Demokraten ja ein Lied zu ſingen wiſſen. Als dann die ſozialdemokratiſch⸗demokratiſche Koalition aufs Haupt geſchlagen wurde und die Deutſche Volkspartei die Re⸗ gierung mit übernahm, zog ſich die Sozialdemokratie ſchmol⸗ lend zurück. Die Minderheitsregierung, die auch in dem Ka⸗ binett Wirth noch fortlebt, beſiegelte den Bankerott des parla⸗ mentariſchen Syſtems. Daß auf dieſe Weiſe nicht weiterzu⸗ kommen iſt, haben mittlerweile auch die Sozialdemokraten ein⸗ geſehen und daraus auf dem Parteitag in Görlitz die Konſe⸗ quenzen gezogen. Das Regierungsſchiff ſoll alſo jetzt flott gemacht und dazu befähigt werden, einen zielfeſten Kurs auf lange Sicht einzuſchlagen. Die Arbeitsgemeinſchaft auf breiter notwendig macht. — Baſis iſt jetzt die Parole. Und von dem Reichstag, der heute zuſammentritt, erwartet man die Tat. Man erwartet die Ab⸗ dankung der Parteiwirtſchaft zugunſten einer praktiſchen Ar⸗ beitsgemeinſchaft. Aber die Parteiwirtſchaft wehrt ſich mit Klauen und Zäh⸗ nen. Für einen großen Teil der linksſtehenden Preſſe unter Einſchluß einiger Zentrumsblätter lautet die Parole ſchon längſt nicht mehr: Arbeitsgemeinſchaft auf breiter Grundlage, ſondern kurz und bündig: Dr. Wirt h. Ob eine größere Koa⸗ lition im Reiche gebildet wird, und zwar durch Hinzutritt der Deutſchen Volkspartei, iſt für dieſe Preſſe eine völlige offene Frage. Was für ſie feſtſteht, das iſt die unbedingte Notwen⸗ digkeit, daß Dr. Wirth unter allen Umſtänden am Ruder bleibt. Um dieſem Perſonenkultus einen gewiſſen An⸗ ſchein der Berechtigung zu geben, behaupten dieſe Blätter, der jetzige Reichskanzler ſolle geſtürzt werden. Die Deutſche Volks⸗ partei habe die hinterliſtige Abſicht, in ihm den Vorkämpfer des demokratiſch⸗republikaniſchen Gedankens zu treffen. Es iſt natürlich beſtellte Arbeit, wenn eine Korreſpondenz behaup⸗ tet, die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei habe auf ihrer Heidelberger Tagung dieſen Kurs gegen Wirth gefordert und Dr. Streſemann habe ſich danach gerichtet. Dieſer ſenſa⸗ tionelle Aufputz iſt reines Phantaſieprodukt. Die Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei hat in Heidelberg den Na⸗ men des jetzigen Reichskanzlers außer Betracht gelaſſen. Was ſoll denn auch ein ſo unbedeutender Name, wenn wichtige ſach⸗ liche Entſcheidungen auf dem Spiele ſtehen. Nach der ſachlichen Seite hin aber war ſich die Fraktion in Heidelberg darlber vollkommen klar, daß die Bildung einer größeren Arbeitsge⸗ meinſchaft im Reich ſelbſtverſtändlich eine tatſächliche Neubil⸗ dung der Neaierung notwendig mache. Es iſt einfach parla⸗ mentariſcher Brauch— und das ſollten die demokratiſchen Par⸗ teten am allererſten wiſſen— daß die Bildung einer neuen Regierungskoalition den Rücktritt des bisherigen Kabinettes Ob Dr. Wirth oder ein anderer der neue Reichskaneler ſein wird, iſt eine Frage für ſich. Die erſte Sorge iſt die, daß für die Ausorbeitung eines gemeinſchaftlichen Ar⸗ beitsprogrammes zunächſt einmal freie Bahn geſchaffen wird. Daraus, aber auch nur daraus ergibt ſich dann die Erledigung der Perſonenfrage von ſelbſt. Das alles iſt doppelt ſelbſtverſtändlich, wenn es ſich, wie in dem vorliegenden Falle, um Exiſtenzfragen handelt. Denn daß es für das Deutſche Reich unter dem furchtbaren Druck des Ultimatums und ſeiner Erfüllung jetzt um Leben und Sterben geht, das iſt ſelbſt jenen klar geworden, die einſt an das leicht⸗ ertige Wort glaubten: Wir können erfüllen, wenn wir nur wollen. Hat doch Herr Dr. Wirth ſelbſt es für nötig befunden, der Entente in einem Interview die Unmöglichkeit weiterer Goldzahlungen zu Gemüte zu führen. Alſo das iſt doch jetzt des Pudels Kern: Wie rüſtet ſich Deutſchland finanziell, innen⸗ und außenpolitiſch, um der drohenden Gefahr nicht zu erliegen? ird dieſe Frage ernſthaft geprüft, wird ihre Beantwortung zur Grundlage eines neuen Koalitionsprogramms gemacht, ſo wird die einzige Sorge die ſein müſſen, die richtigen Männer zu finden, die das Programm auch wirklich durchführen kön⸗ nen. Es braucht in dieſem Zuſammenhang nur an das Kredit⸗ angebot der deutſchen Induſtrie erinnert zu werden. Nach unſerer feſten Ueberzeugung wird Herr Dr. Wirth nicht der Führer der neuen Koalitionspolitik ſein können. Wer ſeine ſtaatsmänniſche Unfähigkeit ſo erwieſen hat, wie er gegenwärtige Reichskanzler, der hat ſicher nicht das Zeug, räger einer Politik zu ſein, die Format und großen Stil haben ſoll. Aber darüber wäre dann in zweiter Linie zu reden. er jetzt von allem Anfang an den Namen Dr. Wirth zum Angelpunkt der jetzigen und künftigen Reichspolitik macht, der eweiſt damit nur, daß er aus ſeiner Parteihaut nicht heraus kann und daß der Parteifechter Wirth ihm wichtiger iſt, als ein weitſichtiger Führer einer neuen Politik der Sammlung und der Geſundung. Was wird die Folge ſein, wenn die jetzige egierungskoalition das in ihrer Geſamtheit mitmacht? Dann leibt es eben wie es iſt— ſolange es geht. Denn daß das abinett Wirth vor dem nahen Zuſammenbruch ſteht, wird niemandem bekannter ſein als dem Kabinett ſelbſt. Wenn enn einmal im Deutſchen Reiche beſchränkte Parteipolitik weiter Trumpf ſein ſoll, dann mag Herr Wirth mit ſeinen Ge⸗ oſſen dem verdienten Schickſal überlaſſen bleiben. Es wird bn bald genug ereilen und es wird jeder froh ſein, der in ſeinem Lauf nicht mit verwickelt iſt. Der Arbeitsplan des Reichstags. +Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) er Aelteſtenrat des Reichstages beſchäftigt ſich heute vor der Plenarſitzung des Reichstages, die lediglich eine for⸗ Kontrollkommiſſion grundſätzlich abzuwerfen. 8 reiſe: 8u Mannbelm und Amgebung menaflich frel ius Haus A 8 Buuch die Poft bezegen viertelſährlich Mk. 25.50.—* Poſtſcheck ⸗Ronto Nummer 17590 Korleruge in Boden und Nummer 2917 Ludwigsbaſen am Nhein.— Seſchüfts⸗Nebenſtells uin Mandeim: Neckarſtadt, Waldhoſſtrahe Nr. 6.— a Nummer 7940. 7941, 7942, 7043, 7944, 7943, 7948.— Celegramim⸗ Erſcheim wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Seitung. Mannb. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Seldu. arten. melle Sitzung ſein wird und ſich möglicherweiſe durch längere Geſchäftsordnungsdebatten in die Länge ziehen wird, mit dem Geſchäftsplan für die nächſten Tage. Morgen wird das Unglück in Oppau zur Ausſprache kommen. Der Donners⸗ tag ſoll von einer Plenarſitzung frei bleiben, damit der Aus⸗ wärtige Ausſchuß den amerikaniſchen Friedensvertrag behan⸗ deln kann und die Fraktionen zu den allgemeinen politiſchen Fragen Stellung nehmen können. Am Freitag wird die große politiſche Ausſprache beginnen, die ſich an die Verordnung des Reichspräſidenten vom 29. Auguſt und die dazu gehörigen Interpellationen anknüpfen wird. Am Freitag wird wahrſcheinlich auch der amerikaniſche Friedensvertrag im Plenum behandelt werden. Nach dem Abſchluß dieſer Debatten ſoll der Reichstag zur Beratung der Steuervorlagen im letzten Drittel des Monats Oktober vertagt werden. Aus der D. B. P. Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die auf Donnerstag, den 29. September angeſetzte Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Deut⸗ ſchen Volkspartei mußte auf Montag, den 3. Oktober, 10 Uhr vormittags verlegt werden. Bayern und das Reich. Die Berliner Vereinbarungen vor dem Miniſterrai. ONB. München, 27. Sept. Der Miniſterrat trat heute vormittag zuſammen, um zu den Berliner Verein⸗ barungen Stellung zu nehmen und dürfte den Beſchluß ge⸗ nne slfuiadma Sod auhbuunz dig Doqunzß uisg usqug 1gv] empfehlen. Außerdem beſchäftigte ſich der Miniſterrat mit den faß Oppau vorgeſehenen Maßnahmen. Die Sitzung des Ver⸗ aſſungsausſchuſſes, der entſcheidende Bedeutung zukommt, da der Landtag erſt am Donnerstag wieder zu einer Vollſitzung uſammentritt, iſt auf 4 Uhr nachmittags angeſetzt worden. hr geht eine Fraktionsſitzung der Bayeriſchen Volkspartei voraus. An dem Zuſtandekommen einer ſtarken Mehrheit im Ausſchuß und im Plenum für die Annahme des Kom⸗ promiſſes mit dem Reiche iſt nach den bisher vorliegen⸗ den Urteilen der Parteipreſſe nicht zu zweifeln. Ledig⸗ lich 8 Preſſe der Bayeriſchen Mittelpartei verhält ſich ab⸗ lehnend. Die„Beſpihelung! Bayerns durch das Reich. ONB. München, 27. Sept. Die Deutſche Preſſeinforma⸗ tion erklärt in der Preſſe gegenüber dem amtlichen Dementi ihrer Nachricht über eine angebliche Beſpitzelung Bayerns ſeitens des Reiches, daß ſie ihre Behauptungen voll⸗ inhaltlich aufrecht erhalte, da die Quelle, aus der die Nachricht ſtamme, unbedingt zuverläſſig ſei. Telegrammwechſel Karlsruhe— München. 4 Karlsruhe, 27. Sept(Eig. Drahtber.) Die Badiſche Staatsregierung hat aus Anlaß der Wahl des Grafen von Lerchenfeld zum bayeriſchen Miniſterpräſidenten folgen⸗ des Telegramm an die bayeriſche Staatsregierung gerichtet: Miniſterpräſident Graf v. Lerchenfeld, München Zur Wahl zum Miniſterpräſidenten ſpreche ich im Namen der badiſchen Staatsregierung die herzlichſten Glück⸗ wünſche“aus in der freudigen Gewißheit, daß unter Ihrer Führung die guten Beziehungen zwiſchen Bayern und Baden aufrechterhalten und weiter gepflegt werden. Staats⸗ präſident Trunk. Die bayeriſche Staatsregierung hat hierauf an die badiſche Regierung nachfolgendes Telegramm gerich⸗ tet: Herrn Staatspräſident und der badiſchen Regierung danke ich herzlichſt für die liebenswürdige Beglück⸗ wünſchung zum Antritt meines Amtes. Ich teile aufrichtig Ihren Wunſch, daß ſich auch fernerhin die Beziehungen zwiſchen den Nachbarländern Baden und Bayern recht freundſchaftlich geſtalten mögen. Ich bitte, das mir bis⸗ her erwieſene Vertrauen und Entgegenkommen auch auf mein neues Amt übertragen zu wollen. Graf v. Lerchenfeld. Die Enlſche dung über Oberſchleſien. ONB. Paris, 27. Sept. Im Anſchluß an die geſtrige Meldung aus Genf, wonach der Rat des Völkerbundes im Laufe der nächſten Woche ſeinen Entſcheid über Oberſchleſien fällen ſoll, wird in den heutigen Morgenblättern gemeldet, daß de rOberſte Rat in der Perſon des Vorſitzenden Briand zu⸗ erſt von der Entſcheidung des Völkerbundsrates in Kenntnis geſetzt wird. Der Oberſte Rat wird dieſe Entſcheidung nach Gutdünken bekannt geben. Man glaubt, daß Briand, ſobald ihm offiziell mitgeteilt wird, wie die Entſcheidung des Völker⸗ bundsrats ausgefallen iſt, unmittelbar den Oberſten Rat in Kürze zuſammenberufen wird, damit die nötigen Schritte mög⸗ lichſt ohne Zeitverluſt getroffen werden können. ONB. Genf, 27. Sept. In heſigen politiſchen Kreiſen glaubt man feſt an das vor einigen Tagen verbreitete Gerücht, daß Balfour der Viererkommiſſion des Völkerbundsrates eine Mitteilung derengliſchen Regierung über⸗ bracht habe, wonach die engliſche Regierung mit keiner weiteren Teilung Oberſchleſiens als der Abtrennung der Kreiſe Pleß und Rybnik zugunſten Polens einverſtanden ſein könne. Die Kleinarbeik des Generals Nollet. Berlin, 27. Sept.(Von unſ. Verl. Büro.) Die Note des Herrn Nollet gegen die deutſche Schutzpolizei wird in allen politiſchen Kreiſen als ein neuer Beweis dafür angeſehen, daß die Franzoſen mit allen Mitteln dahin ſteuern, die Kontrolltätigkeit um jeden Preis zu ver⸗ längern. Von einer deutſchen Gegennote verſpricht man ſich moenig, ja faſt garnichts. Es muß diesmal ſchon nach anderen Methoden geſucht werden. Vielleicht wäre es das Beſte, ein⸗ mal den Stier bei den Hörnern zu laſſen und die Frage der Ob die Reichs⸗ cegierung zu einem ſolchen Schritt ſich aufraffen wird, ob ſie überhaupt für ihn ſchon reif iſt, läßt ſich allerdings ſchwer 1921.— Nr. 448. 5 50 29 Fent, Aur Ole klelne Jene Mk..—, qπ. Mk..50, Steigr. 82ſ. u. Fam.-Anz. 20% Nochl. Nakl. M. 10.—. Annahmeſchl Alittagbl. vorm. 8½ Ubr, Adendbl. nachm. 2½ Ubr. Für At 5 beſtimmten Cagen, Stellen und Ausgaden wird kelne Berantwork. übe- nommen. Höbert Gewalt, Streiks Beteiebsſtstungen ufw. derechtge; m keinenerſatz anſprüichen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaden od. ſüür verſp. Aufnabms v. Amzeigen. Auftrüge d. Sernfprecher ohent Sewdhhr —— 2 ſagen. Aber man ſieht ſonſt kaum einen Ausweg, um der planmäßigen Kleinacbeit des Generals Not⸗ let zu entrinnen. Den Forderungen der neueſten Entente⸗ note nachzukommen hält man für unmöglich und letzten Endes auch für zwecklos, denn wenn die Wünſche in Bezug auf die Schutzpolizei erfüllt wären, würde der Spürſinn des Herrn Nollet ſicher bald einen anderen Punkt finden, um vom neuen einzugreifen. Italien und die Donauſtaalen. Von tſchechiſcher Seite werden über den Standpunkt Ita⸗ liens in der weſtungariſchen Frage Mitteilungen gemacht, die von Intereſſe ſind, da ſie aus dem Prager auswärtigen Amte ſtammen. Der italieniſche Standpunkt iſt demnach folgender: Die weſtungariſche Frage, die ſich aus dem Friedensvertrage von Trianon ergeben hat, fällt in die ausſchließliche Kompetenz der Großen Entente. Dieſer ſteht an erſter Stelle der Schutz des Frie⸗ densvertrages ſowie das Schiedsrecht in einem jeden Streitfalle zu. Die aus den Friedensverträgen entſtandenen neuen Staaten haben keine ſolchen Rechte und können ſich daher in keinen aus den Friedensbedingungen entſtandenen Streit einmengen. Die Große Entente könne ihr Schutz⸗ und Schiedsrecht den neuen Staa⸗ ten ſchon aus dem Grunde nicht abtreten, weil dieſe Staaten nach der Auffaſſung gewiſſer italieniſcher Kreiſe eine wenig verſöhnliche Po⸗ litit gegenüber den übrigen Nachfolgeſtaaten treiben und durch ihre militäriſche Aggreſſiwität Mitteleuropa balkaniſteren.— Italien habe im Burgenkand ein Entente⸗ und ein eigenes Intereſſe. Int Ententeintereſſe müſſe Italien ſowohl ein tſchecho⸗ſtowakiſches, als auch ein jugoſlawiſches militäriſches Eingreifen in den Streit um das Burgenland ablehnen. 5 Von dieſem Geſichtspunkte aus müſſe die italieniſche Diplomatie auch auf Wien einwirken, damit es ſich von den Angebaten der Tſchecho⸗Slowakei und Südſlawiens nicht verleiten laſſe, und auf Budapeſt, damit es die Einmengung der Kleinen Entente in ſeine Angelegenheit mit Oeſterreich verhindere. Italien, weiches das Hauptverdienſt um die Zertrümmerung Oeſterreich⸗Ungarns habe, bemühe ſich negativ darum, daß an Stelle der Habsburger Monarchie kein größeres Reich entſtehe, das die neue italieniſche Grenze bedrohen könnte, und poſitiv müſſe es ſich ein gewiſſes aus dem Siege ſich ſebendes Hoheitsrecht des Beſchützers und Schiedsrichters über alle exöſterreichiſchen Staaten bewahren und unter ihnen beſonders jene unterſtützen, die ihm in jenem negativen Beſtreben behilflich ſein können. Hat ſchon die Entſtehung Südſlawiens manche Kreiſe in Italien mit Befürchtungen um die Sicherheit der Oſtgrenze und um die Mög⸗ lichkeit der Expanſion auf dem Balkan erfüllt, ſo bereitet die Stär⸗ kung Südflawiens durch Bündniſſe mit dem nördlichen Slawen⸗ ſtaate, das heißt der Tſchecho⸗Slowakei, und dem öſtlichen Nachbar, das heißt Rumänien, um ſo größere Befürchtungen. Wenn ſchon der Konflikt entſtanden ſei, ſei es das ſpezifiſche Intereſſe Italiens, daß es nicht zur Stärkung der ohnedies viel zu ſtarken Kleinen Entente in Mitteleuropa und namentlich zu der befürchteten Verbindung Südſlawiens mit der Tſchecho⸗Slowakei durch einen gemeinſamen Korridor benützt werde, der durch das Burgenland führen würde. Der tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ſüdſlawiſche Korridor ſei für Italien aus ſtrategiſchen und wirtſchaftlichen Grün⸗ den abſolut unannehmbar. Er würde die italieniſche Grenze von Laibach aus(als Aufmarſchgebiet für einen ſüdſlawiſchen Angriff auf Trieſt) bedrohen, würde den tſchecho⸗flowakiſchen Handel direkk nach Südflawien leiten, wodurch Wien und Budapeſt, ja auch der italieniſche Expoct 2 5 ShS. geſchwächt würde, und politiſch würd⸗ er die antiſlawiſche Donaubarriere vollkommen zertrümmern und das durch die Friedensverträge geſchaffene Gleichgewicht zerſtören Außer dem europäiſchen Preſtige würde ſich Marquis della Tor⸗ retta nach der Meinung gewiſſer nationaliſtiſcher Kreiſe ſeine⸗ Landes um Italien ſelbſt verdient machen, indem er die Entſtehung großen flawiſchen Blocks an deſſen Nordgrenze verhindern wütrde. Die weſtungariſche Jrage. Angarn gibt nach MB. Budapeſt, 26, Sept. Zu den Blättermeldungen, wonach die ungariſche Regierung in einer an die Entente ge⸗ richteten Note erklärt, die Räumung Weſtungarns liege nich: in ihrer Macht, da dies einen innerpolitiſchen Umſturz hervor⸗ rufen würde, wird, wie das Ungar. Korr.⸗Büro mitteilt, zu⸗ ſtändigerſeits erklärt, daß die ungariſche Regierung keine derartige Note an die Entente gerichtet habe. Die Be⸗ hauptung der Blätter ſei eine glatte Erfindung. Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Bürg.) Wie der„Neuen Freien Preſſe“ aus Budapeſt gemeldet wird, hat ſich die ungariſche Regierung auf das füngſte Ultimatum des Votſchafterrates, das bekanntlich eine zehn⸗ tägige Räumungsfriſt für das Burgenland vorſieht, in der Antwort bereit erklärt, unter vollkommener Einhal⸗ tung des Friedensvertrages von Trianon die Raumung zu vollziehen. ONV. Wien, 27. Sept. Aus wird über ein Feuergefecht zwichen einer tſchechoſlowakiſchen Abteilung und ungariſchen Banden ſowie über einen An⸗ griff von bedeutenden ungariſchen Banden auf Tſchechoſlowa⸗ ken an der Grenze berichtet. Es ſoll erwieſen ſein, daß hinter den Banden reguläre Truppen bereitgeſtellt ſind. Jur Rede Churchills. WB. London, 27. Sept.„Daily Mail“ veröffentlicht Aeußerungen von Perſönlichkeiten der Londoner CEity zur Rede Churchills über die Notwendigkeit einer Reviſion der aus dem Krieg entſtandenen Verpflichtungen. Der Bankier Sir Albert Kimberley erklärte, die Streichung der Kriegsſchulden würde zur Löſung des Währungsdurch⸗ einanders weſentlich beitragen. Dieſe Maßnahme hätte jedoch vor zwei Jahren getroffen werden müſſen. Wenn die britiſche Regierung auf die Großbritannien geſchuldeten Beträgen ver⸗ zichten würde, ſo würden die Vereinigten Staaten bald dem engliſchen Beiſpiel folgen. Der Satz Churchills in ſeiner Rede in Dundee, daß die internationalen Verpflichtungen neu er⸗ wogen und pvermindert werden müßten, werde als ein Wink an die Vereinigten Staaten aufgefaßt. daß die Lags ſich beſſern würde, wenn die Beträge, die die verwüſteten Länder Eng⸗ land ſchuldeten, gegen die Schuld Englands an die Vereinigten Staaten aufgerechnet werden könnten. — epee ee 2. Seite. Nr. 448. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) — Der Lügenfeldzug in neuer Auflage. Was vor und während des Krieges an niederträch⸗ tigen Lügen über das deutſche Volk und die deutſche Kriegsführung, über deutſche Barbarei u. die deutſchen Hun⸗ nen von der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe in der ganzen Welt verbreitet wurde, wiſſen wir, und leider haben wir die Folgen immer noch zu ſpüren. Wenn man hier und da in jüngſter Zeit eine gewiſſe Beſſerung feſtſtellen konnte, ſo gab es doch noch Rückfälle zur Genüge. An der Spitze der Hetze gegen Deutſchland ſtand von allem Anfang an die Londoner Times und die Daily Mail des Lord Northcliffe. Es ſcheint, als ob die Times im Begriff ſteht, einen neuen ſyſtematiſchen Lügenfeldzug gegen uns ins Werk zu ſetzen, um auf dieſe Weiſe ihren franzöſiſchen Freunden vom Schlage des Matin zur Erreichung ihrer Abſichten in Deutſchland behilflich zu ſein. Die Times bekommt in ihrer Nummer vom letzten Freitag das unerhörte Kunſtſtück fertig, im Anſchluß an das fürchter⸗ liche nglück von Oppau einen Leitaufſatz zu bringen, der an Verdächtigungen Deutſchlands das Menſchenmögliche leiſtet. Auf einen langen heuchleriſchen Erguß über die menſchliche Seite der Kataſtrophe und das Mitgefühl mit den Opfern betont die Times, die Exploſion laſſe darauf ſchließen, daß die deutſche Chemie ein neues Giftgas entdeckt habe, das die große Zahl von Menſchenleben zum Opfer gefordert habe, und ſie erinnert daran, daß im Kriege ſo viele engliſche Soldaten den deutſchen Giftgaſen erlegen ſeien. Zur Steuer der geſchichtlichen Wahrheit möchten wir die brave ehrliche Times daran erinnern, daß unſeres Wiſſens die erſten Gra⸗ naten mit Giftgas von den Engländern im Kriege gegen die Buren in Südafrika angewendet worden ſind u. daß die ame⸗ rikaniſche Munition, die den Verbündeten geliefert wurde, im Anfang des Weltkrieges, wegen des entwickelten Giftgaſes als beſonders wirkungsvoll gerühmt wurde. Mit gleich heuchle⸗ riſchem Augenaufſchlag meint die Times, es ſei allerdings wohl nicht anzunehmen, daß man unter den Augen der fran⸗ zöſiſchen Offiziere im heſetzten Gebiet Kriegsmaterial herſtelle, auch ſei die Rührigkeit der chemiſchen Induſtrie Deutſchlands als Zeichen deutſcher Lebenskraft zu loben. Aber gleichzeitig ſei doch höchſt verdächtig, wem die chemiſche Induſtrie in Deutſchland ſo eifrig beſtrebt ſei, neue Giftgaſe zu erzeugen, die ſofort im Fall eines Krieges mit vernichtender Wirkung Anwendung finden könnten. Das iſt echt engliſch. Daß in der Stickſtoffabrit von Op⸗ pau keine Giftgaſe erzeugt worden ſind, weiß der Leitartik⸗ ler der Times genau ſo gut wie wir. Es iſt alſo eine nieder⸗ trächtge Verleumdung, wenn man noch dazu bei einer ſolchen Gelegenheit den Deutſchen wiederum durch Verdächtigungen etwas anzuhängen ſtrebt Auf dem Umweg über die Behaup⸗ tung, Deutſchland bereite ſich trotz allem insgeheim tuf den baldigen Rachekrieg vor, wird abermals verſucht, der chemi⸗ ſchen Induſtrie Deutſchlands einen vernichtenden Schlag zu verſetzen, weil man auf anderem Wege den deutſchen Wett⸗ bewerb nicht ausſchalten kann. Die Times huldigt dem eng⸗ liſchen Wahlſpruch: Tell a lie and ſtick to it, d. h. auf deutſch: Lüge feſt und bleibe dabei. Zu den Vorgängen in Höchſt a. M. ONB. Höchſt a.., 27. Sept. Ueber die Entwicklung der Vorgänge, die zu der mitgeteilten Schließung dreier Farbwerke der Höchſter chemiſchen Fabrik Griesheim, Elektron und der Kunſtſeidefabrit in Kelſterbach führten, erfährt der Vertreter der„Kölniſchen Zeitung“ noch folgen⸗ des: Die in dieſen Betrieben erhobenen Forderungen ſtim⸗ men im weſentlichen überein. Dieſe Uebereinſtimmung läßt Bedenken aufkommen, daß es ſich um ein planmäßiges Vorgehen vonkommuniſtiſcher Seite handelt, da ſich die Dinge unter Umgehung der Gewerkſchaften und der Betriebsräte abſpielten. Die Ueberzeugung, daß es ſich um ein kommuniſtiſches Vorgehen handelt, wurde auch dadurch ge⸗ ſtärkt, daß die geſamte Führung der Höchſter Arbeiterſchaft in dieſen Tagen in die Hände bekannter Kommuniſten überge⸗ gangen war, und daß die anerkannten Gewerkſchaftsführer völlig einflußlos neben den Ereigniſſen ſtanden. Wie der Ver⸗ treter der„Kölniſchen Zeitung“ weiter erfährt, beſtätigt ſich allerdings die Hoffnung, daß ſich ſehr bald in der Arbeiterſchaft —————ů— Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. MNachdruck verboten.) 35 (Fortſetzung.) Warum blickte der Fremde ſie jetzt ſo heiß und fordernd un? Fühlte er denn nicht, daß ihr Herz für einen andern klopfte, zum Ueberborden voll war von einem andern und für ſonſt keinen mehr Raum bot? Sie hob mit ſpitzen Fingern das Glas empor, ließ die Sonne darin ſpielen, daß ein roter Schein über ihre weiße Hand ſiel, blickte durch das blanke Glas zur Ferne, als tränke ſie dem über das Meer Fahrenden zu, und ſetzte das Glas wie⸗ der auf den Tiſch. Ein Augenblick tiefen Schweigens war über alle drei ge⸗ kommen; denn ſowohl Harro als auch Melfſen fühlten, daß in dem ſeltſam feierlichen Tun Giedes eine heimliche Bedeutung läge, und nun ſaßen ſie und blickten mit Augen, in denen die ſcheidende Sonne wie ein glänzender Lichtpunkt lag, über die rote See in die brennenden Abendwolken, die wie ein Blumen⸗ dach auf den fernen Märchendünen Amrums lagen. Melſſen unterbrach zuerſt die drückende Stille und ſprach, noch ein wenig unter dem Einfluß des Schweigens ſtehend: „Ach, unſere Heimat, unſer liebes, kleines Sünoog! Sie ind lange fort geweſen, Harro, und Schöneres wird oft vor hren Augen geſtanden haben. Und dennoch ſind Sie heimge⸗ kehrt. So gieht die Heimat uns alle zurück. Aber ſagen Sie mir, wie finden Sie Sünoog jetzt?“ Ein leiſes, klingendes Lachen ſprang über den Tiſch, ſo daß Harro verwundert aufblickte. „Ja, Harro,“ rief Giede fröhlich,„nun nimm Dich in acht, nun iſt Vater bei ſeinem Lieblingsthema, von dem er ſo bald nicht wieder loskommt. Vater prophezeit nämlich, trotzdem er uns den feſten Wall beſorgt hat— denn das iſt Vaters Werk! — den e von Sünoog.“ „Nein, Giede,“ unterbrach er ſie, und auch in ſeiner Stimme klang eine leichte Fröhlichkeit,„ſo iſt es nicht, Du ver⸗ drehſt meine Anſichten.“ „Aber ſo ähnlich iſt es doch!“ 25 ſo ähnlich! Und dann biſt Du damit fertig, nicht wahr „Es iſt nicht bös gemeint, Vater!“ „Weiß ich, weiß ich.“ Dann wandte er ſich an Harro: „Es handelt ſich hier um ganz andere und viel tiefere Dinge als Giedes Worte es erraten laſſen.“ „Denk Dir, Harro, Vater will die Fremden ausrotten! größten die Ueberzeugung durchſetzen wird, daß ſie ihre eigenen Inter⸗ eſſen bei einer ſolchen Führerſchaft aufs ſchwerſte gefährdet und daß die kommuniſtiſchen Kreiſe bald wieder den Gewerk⸗ ſchaften weichen müſſen. In Höchſt gehen die Notſtands⸗ arbeiten geordnet vor ſich und außerdem wird in Höchſt im Oliumwerke regelmäßig gearbeitet, weil hier nur eine vor⸗ übergehende Unterbrechung von einem Tage die Stillegung des Werkes auf viele Monate bedeuten würde. In Kelſterbach ſcho bisher noch die Notſtandsarbeiten verweigert worden, ob⸗ chon dadurch auch hier eine große Gefahr für die Betriebsein⸗ richtung beſteht. Man hofft jedoch, morgen zu einem günſtigen Ergebnis zu kommen. Das neue Tſchechoſlowakiſche Miniſterium. WB. Prag, 26. Sept. Der Präſident der Republik hat durch eine Bekanntmachung vom 26. September das geſamte bisherige Miniſterium ſeines Amtes enthoben und das neue Miniſterium ernannt, das ſich folgendermaßen zuſammenſtellt: Beneſch, bisheriger Miniſter des Aeußern: Präſidium und Aeußeres, Cerny, bisheriger Miniſterpräſident; Inneres, Novak, bisher Direktor des Vankamts; Finanzen, Abgeord⸗ neter Srobar(Slovake); Unterricht, Abgeordneter Dr. Do⸗ lansky(tſchechoſlovak. Klerik. Volkspartei); Juſtiz, Abg. Nowak(Nationaldemokrat); Handel, Abg. Dr. Sramek (Klerik.) Eiſenbahnen, Abg. Tuchny(Nationalſozialiſt); Oef⸗ fentliche Arbeiten, Abg. Stanek(Agrarier); Landwirtſchaft, Abg. Udrzal,(Agrarier); Nationale Verteidigung, Abg. Hartmann(Sozialdemokrat); Soziale Fürſorge, Abg, Dr. Vrbensky(Nationalſozialiſt); Oeffentliche Geſundheits⸗ pflege, Abg. Srba(Sozialdem.): Poſt, Telegraphen und Volks⸗ verſorgung, Abg. Dr. Derer(Slovak. Sozialdem.); Uni⸗ 5 Geſetze, Abg. Dr. Mikura: Miniſter für die ovakei. Zum deutſch-alieniſchen Wirtſchaftsabkommen. In dem zwiſchen Deutſchland und Italien abgeſchloſſenen Wirtſchaftsabkommen iſt vereinbart worden, daß die beiden beteiligten Regierungen grundſätzlich bei der Erneuerung und Verlängerung von Ein⸗ und Ausfuhrbe⸗ willigungen mit dem größten Wohlwollen verfahren und den Geſuchen nach Möglichkeit entſprochen wird, wenn dieſelben vor dem Verfall der Bewilligung eingereicht werden. Etwaige neu eingeführte Abgaben für die Erteilung von Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen oder Erhöhungen der bereits in Kraft befindlichen finden keine Anwendung auf bereits er⸗ teilte oder verlängerte Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen. In denjenigen Fällen, wo die Ausfuhr beſtimmter Waren von Mindeſtpreisvorſchriften abhängig gemacht wird, iſt vereinbart, daß ebenſo bei Erteilung wie auch bei Verlängerung der Bewilligungen ſeitens der Außenhandels⸗ ſtellen nach den Grundſätzen verfahren werden ſoll, die der Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligung in ſeiner Verfügung vom 28. Januar 1920 zum Ausdruck gebracht hat. Sofern die Ausfuhr einer Ware innerhalb der in der Bewil⸗ ligung e gelezen Friſt ſich nicht ermöglichen läßt, ſollen An⸗ träge auf oder Erneuerung der Bewilligung zu dem hen Vertragspreis mit dem ohlwollen unter Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Entwicklung behandelt werden. Die Bewilligungen haben dreimonatliche Gültigkeit vom Tage der Er⸗ teilung an und behalten ſie auch für den Fall, daß das deutſch⸗ ſente Abkommen bei Fälligkeit nicht erneuert werden ollte. In der Verfügung des Reichskommiſſars vom 28. Januar 1920 wurden die Außenhandelsſtellen erſucht, bei der Extei⸗ lung von Ausfuhrbewilligungen nach dem Grundſatze vorzu⸗ gehen, daß Verträge, die vor Aufſtellung von Preisbeſtimmun⸗ gen oder von neuen Preisbeſtimmungen abgeſchloſſen ſind, ihre Gültigkeit behalten, auch wenn die Preiſe nach den augen⸗ blicklichen Valutaverhältniſſen als zu niedrig angeſehen werden müſſen. Hierdurch ſoll der Grundſatz der Vertragstreue ge⸗ wahrt und das Vertrauen des Auslandes in die Redlichkeit des deutſchen Geſchäftsverkehrs gefeſtigt werden. Dieſem Grund⸗ ſatz wird ganz beſonders dann zu entſprechen ſein, wenn durch den ausländiſchen Käufer bereits Leiſtungen aus dem Vertrage bewirkt und womöglich bereits Preiserhöhungen bewilligt ſind. Lachend ſprang ſie auf, umſchlang ihren Vater und drückte ihre jungen 1 555 auf ſeinen Mund. „Ich muß Dir nur den Mund ſchließen, Vater, ſonſt geht es mie ein Donnerwetter über mich her. So, ſo, ſo, ganz ruhig, Vater! Ich geh' auch gleich fort und will mir Roſen pflücken, bevor der Tau fällt.“ leuchtenden Augen blickten die beiden Männer ihr nach. „Nun, Herro, was ſagen Sie zu dem Ausbund?“ Eine Hand ſtreckte ſich haſtig vor und ſuchte die des alten Melfſen mit warmem Druck. „Wie ſind Sie reich, lieber, lieber Herr Melfſen!“ „Ja, Harro. Doch nun laſſen Sie mich Ihnen erzählen, was Ihnen Giede ſchon angedroht hat. Es iſt nicht ſo arg, wie ſie es gemacht hat.“ Er begann, ſeine Sorgen und Bedenken auszubreiten und ſeinem Beſucher von allen Kämpfen zu erzählen, die er bis auf den heutigen Tag auszufechten gehabt hatte, und je länger er ſprach, defto eindringlicher wurde ſeine Rede, weil er das Ge⸗ fühl hatte, in Harro einen Kampfgenoſſen gewinnen zu kön⸗ nen. Den hatte das Heimweh zur Hallig zurückgetrieben, nach⸗ dem er viele andere Verhältniſſe kennen gelernt hatte. Der mußte nun doch mit beſonders offenen Augen vor die Heimat hintreten, ihr viel tiefer noch ins Herz blicken als all die andern, die täglich in ihr und vor ihr geſtanden. Der trug noch das Bild der alten Heimat en cht in ſich; wie mußte er daher das wuchernde Unkraut haſſen, und mit welchem Feuereifer mußte er an ſeine Seite treten. „Mein Leben iſt Kampf geweſen, Harro. Wir Halligleute ſind ja alle Kämpfer. Die ſalze See hat uns dazu gemacht. Aber mir will ſcheinen, als ſpiel ich, trotzdem mein Kampf ſich hier—5 den Warften abgeſpielt hat, mehr zu ringen gehabt als all die andern. Paſtor dene war mir ein treuer Mit⸗ ſtreiter; aber er hat ſich zur Ruhe geſetzt und blickt vom ſicheren Wyk her über die rollenden Waſſer. Wie gern legte auch ich die Hände in den Schoßl! Aber mir will ſcheinen, als begänne meine ſchwerſte Arbeit erſt jetzt.“ „Es muß auch für andere Arbeit übrigbleiben.“ „Gewiß! Aber die Arbeit, die ich noch zu tun habe, kann keiner abnehmen, die muß ich ſelber tun.“ „Das verſtehe ich nicht.“ „Sie iſt für mich heiligſte Gewiſſensſache. Sie iſt gewiſſer · maßen eine Schuld, die ich abzutragen habe. Sie werden auch das nicht verſtehen. Auch Paſtor Harmſen verſteht mich in dieſem Punkt nicht oder will mich nicht verſtehen, aus dem Wunſch heraus, mir meine Schuld abzunehmen.“ „Sie 88 immer von einer Schuld, Herr Melfſen. Sie und Schuld. Das ſind doch zwei ganz fern voneinander lie⸗ gende Begriffe.“ mir Puh!“ „Für Sie und die andern vielleicht, für mich nicht.“ Andererſeits bleibt es natürlich den Ausfuhrſtellen im Einzel⸗ falle vorbehalten, auch bei älteren Verträgen die Ausfuhr⸗ bewilligung zu verſagen, wenn die Preisbedingungen derart ſind, daß ſie auch unter den Verhältniſſen zurzeit des Ver⸗ tragsabſchluſſes eine Verſchleuderung deutſcher Waren bedeu⸗ ten, wenn alſo ein ſolides Geſchäft nicht vorgelegen hat. Eine weitere Einſchränkung des obigen Grundſatzes wird unter Umſtänden dann zu machen ſein, wenn die Verträge zeit⸗ lich außergewöhnlich weit zurückliegen, wobei ſelbſtverſtändlich die Eigenheiten der einzelnen Geſchäftszweige hinſichtlich der Lieferzeit genügend berückſichtigt werden müſſen. Im all⸗ gemeinen ſoll aber eher mit zu großer als zu geringer Scho⸗ nung vorgegangen werden, um eine unnötige Verbitterung der ausländiſchen Geſchäftswelt zu vermeiden. Unzuläſſig iſt die Vorſchützung der Ablehnung von Ausfuhrbewilligungen zur Erzielung höherer Preiſe, ein Verfahren, durch das das deutſche Geſchäftsleben u. die deutſche Wirtſchaft aufs ſchwerſte geſchödigt werden. In dieſen Maßnahmen zeigt ſich das Beſtreben der deul⸗ ſchen Regierung und der deutſchen Wirtſchaftskreiſe, den italie⸗ niſchen Handelsbeziehungen die größtmögliche Förderung an⸗ gedeihen zu laſſen. Die deutſchen Wirtſchaftskreiſe hoffen aber, daß auch Italien, beſonders in der Zollfrage, Deutſchland ge⸗ genüber Entgegenkommen zeigt und von prohibitiven Zoll⸗ maßnahmen Abſtand nimmt. Deulſches Neich. Die Reichsregierung und die Aukomobilausſtellung. Berlin, 27. Sept.(Von unſerem Berliner Büro. Heute vormittag iſt Reichspräſident Ebert und Reichskanz⸗ ler Dr. Wirth in der deutſchen Automobil⸗Ausſtellung am Kaiſerdamm zur Beſichtigung eingetroffen. In ihrer Beglei⸗ tung befanden ſich mehrere Reichs⸗ und preußiſche Miniſter, ſowie eine Reihe Miniſterialbeamter. Nach der Begrüßung folgte ein ausgedehnter Rundgang durch die Ausſtellung. Aus dem Parleileben. Man ſchreibt uns aus Weinheim: Am Samstag, 24. ds. Mts. ſprach hier auf Einladung der Ortsgruppe Weinheim der Deutſchen Volkspartel, Herr Juſtizrat Or⸗ Oſann, Mitglied des heſſiſchen Landtages, über: Die politiſche Lage und die Deutſche Volkspartei. Der Redner ſchilderte die außenpolitiſche Vedeängnis, in der ſich Deutſchland befindet, be⸗ ſprach deren Auswirkungen im Innern und kam ſchließlich auf die jüngſten Ergebniſſe des ſozialdemokratiſchen Görlitzer Parteitages zurück. Mit der Verſicherung des aufrichtigen Willens der D. B. P. zu poſitiver Mitarbeit ſchloß der Referent ſeine Ausfüh⸗ rungen. Dankbarer Beifall der Zuhörer bewies ihr Intereſſe an den aufſchlußreichen Darlegungen. Letzte Meldungen. Aufhebung der wirkſchaftlichen Sanklionen? WB. Fraukfurt a.., 26. Sept.(Priv.⸗Tel.) Wie aus Höchſt am Main mitgeteilt wird, ſollen angeblich die wirtſch aftlichen Sanktionen und damit auch die Zollinie am Rhein in der Nacht zum Samstag 12 Uhr aufgehoben werden. Amerikaniſche Abſichten im Stillen Ozean. WB. Paris, 27. Sept. Nach dem Bericht⸗ erſtatter der„Chicago Tribune“ wird in gewiſſen Kreiſen angenommen, daß die Vereinigten Staaten gewiſſe franzöſiſche Kolonialbeſitzungen i Stillen Ozean zu erwerben ſuchen. Es werde befürchte daß auf der kommenden Abrüſtungskonferenz die amerikaniſche Regierung den Ankauf der Marqueſas⸗ und Geſellſchafts⸗ inſeln mit Einſchluß von Tahiti vorſchlagen werden. Der Preis für dieſe Erwerbungen werde von der franzöſiſchen Schuld bei den Vereinigten Staaten abgezogen werden. Die ſapaniſchen Flottenmanöver. ONB. Condon, 26. Sept. Hier trafen geſtern Nachrichten aus Tokio ein, wonach die japaniſchen Flottenmanöver, die nunmehr ſtattfinden ſollen, die größten ſein ſollen, die Japan jemals vorgenommen hat. Zweck der Mandver iſt, Zu erfahren, ob die japaniſche Flotte im Stande ſei, gegen einen Angriff von Oſten zu ſchützen. „Ich weiß nicht, ob ich Sie um eine Erklärung bitten darf, „Aber gewiß. Alſo ich trage mich mit einer Schuld. Die ganze Hallig und mit ihr das Feſtland rühmt mich, weil ich die Befeſtigung Sünoogs wie auch den Beginn der verbinden⸗ den Dämme zwiſchen den andern Halligen und dem feſteg Lande veranlaßt und durch jahrelange, ununterbrochene Arbe gefördert habe. Das ſtimmt. Ich habe immer geglaubt, daß, das die einzige Möglichkeit ſei, dieſe kleinen Eilande au er 7 Und das ſteht auch feſt. Früher hatten wir in jede ahre ſo und ſo oft landunter. Die See zerriß unſere Bauten fraß ein Stück nach dem andern ab. Sie ſprang uns ins Lan und raubte uns unſer Vieh und unſer Heu oder zerſchlug 1 unſere Warften. Das iſt nun vorbei. Wir ſind landfeſt. We luſte kennen wir nicht mehr. Der Wohlſtand hebt ſich. was haben wir dafür eingebüßt? Uns ſelbſt! Unſer Volkstu it Sie werden es bald erfahren, wie durch die Verbindung 10 dem Feſtland, durch die Vermiſchung mit den Fremden, dan den Beſuch und wer weiß, wodurch mehr, alles, was rein un gut in uns war, verſchwunden iſt. ir gleiterſcheinung meiner Arbeiten für die Landbefeſtigung. 50 —7 bht innerlich, ſeeliſch landunter. Und das iſt meie uld. „Aber ich bitte Sie, Herr Melfſen, das kann ich als Schul nicht anerkennen.“ „Das entbindet mich nicht.“ n, zGeſetzt den Fall, daß Sie wirklch nicht zu ſchwarz ſebhr, was ich übrigens immer noch glaube, ſo iſt das, was Sie liegt und weder durch Sie hervorgerufen worden iſt, noch ee⸗ von Ihnen wird aufhalten laſſen. Sie werden dasſelbe viſſen all da heobachten, wo Induſtrie oder ſonſtige mit einer geneie⸗ Anhäufung von Menſchen verbundene wiktſchaftliche en rungen in den Frieden des Landlebens eindringen. Herr Melfſen, da dürfen Sie nicht von Schuld reden. mich „Ich tu es aber und werde daher mit allen Kräften nge⸗ dieſem Eindringen entgegenſtellen, zum mindeſten die gleiterſcheinungen bekämpfen.“ 1 „Das iſt etwas anderes. Da wird Sie jeder unterſtütz Er Eine bittere Entgegnung lag Melfſen auf der Zunge be⸗ dachte daran, wie tief eingeriſſen all das war, was eſchon kämpfen wollte, wie abgeſtumpft die meiſten dagegen tann⸗ waren, ſo ſehr, daß ſie die trübe Welle gar nicht mehr er ten, die ſich durch ſie alle hindurchwälzte. Wie ſollten d⸗ Feindliche deſſen, gegen das er zum Kampf aufrufen ſie leiſe gar nicht erkannten? Oh, er hatte es wohl gemerkt, wie daß ſie lächelten, wenn er davon ſprach, und er wußte wohl, wunder⸗ im Grunde ihres Herzens dachten, er werde alt und ehmen. lich, und darum dürfe man ſeine Reden nicht ernſt n (Fortſetzung folgt.) Dienstag, den 27. September 1921. Eine Beſtätigung war an amtlicher Stelle nicht zu erhalten. ranzöſiſchen Das iſt die traurige Be⸗ fürchten, eine Erſcheinung, die im Laufe der Zeit begrdun ihm Mitkämpfer erſtehen aus den Reihen all der Männer, die gte, tem und enc ie deka unf etwe dard Wor el⸗ NDlenstan. den 27. September 19214. Maunheimer General-Anzeiger. Abend⸗ Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 448. Beſichügung der Unglücksſtälte durch 0 die Preſſe. 45 Auf Einladung der Direttion der Anilin⸗ und 955 Lodafabrit fand heute vormittag 10 Uhr eine Beſich⸗ u⸗ Ugung und Führung durch das von der Exploſionskataſtrophe ketroffene Oppauer Werk ſtatt. Im Direktionsgebäude hielt zuvor 1d TLirettor Profeſſor Dr. v. Boſch einen kurzen Einführungsvortrag it⸗ r die Verhältniſſe im Oppauer Werk, das zur eſſer 5 von ich Stickſtoffverbindungen nach dem Verfahren von Profeſſor Haber, er lechniſch ausgebaul von Profeſſor Boſch, erſtellt wurde. Es wur⸗ l. den Verbindungen von Ammoniak und Salpeterſäure hergeſtellt, 5 don denen man weiß, daß ſie durch ſtarke Initialzündung zur Ex⸗ 0⸗ Aoſion gebracht werden können. Aus dieſem Grunde wurde dieſer 10 Stoff in der Fabrik nicht in größeren Mengen gelagert und auch iſt nicht in größeren Mengen in den Handel gebracht. Im Kriege wurde dieſes Produkt in erheblichen Quantiläten hergeſtellt und 48 don den Bauern auch verwendet. Die Düngewirkung ſelbſt iſt hier te engind geweſen. s gelang auch ſchlie ßlich durch einige andere rwindungen die Exploſivitdt und Zerftüſſigkeit— die Nachteile 4 Produktes— durch andere Verbindungen zu beheben, die ſich t⸗ u keiner Weiſe zur Exploſton bringen ließen. Durch zahlreiche E⸗ rſuche war nämlich feſtgeſtellt worden, daß die Exploſivität des n⸗ Ammonſalpeters völlig verſchwindet, wenn man ihn mit einer ent⸗ 15 ſprechenden Menge von Kalium⸗ oder Natriumchlorid chemiſch um⸗ e⸗ ſetzt. Auf dieſem Wege gelangte man vom Ammonſalpeter aus⸗ 2 gehend zu wertvollen Düngemitteln für die Landwirtſchaft. Es 1 Wurde zunächſt die Fabrikation von Kaliammonſalpeter aufgenom⸗ men, der im weſentlichen aus einem Genienge von Kaliſalpeter und mmonchlorid beſte Dieſer Kaliammonſalpeter iſt nicht exploſiv, wie bei zahlreichen Verſuchen nachgewieſen wurde, ſodaß er unbe⸗ denklich in größeren Nengen gelagert werden konnte. Ebenſo ver · . es ſich mit dem vekannten Ammonſulfatſalpeter, der auf feuch⸗ z⸗ tem Wege durch Einwirkung gleicher Gewichtstelle Ammon alpeter n und Ammonſulfat aufeinander gewonnen wird, und der gleichfalls 15 auf das gründlichſte auf Entzündungsfähigkeit und Exploftoität er · obt wurde. Dieſe Produkte wurden in großen Silos gelagert. , wurden an ihm bereits etwa 16000 Sprengungen vor⸗ 9 enommen, ohne daß eine Exploſiokraft feſtgeſtellt werden konnte. ie dieſer Stoff überhaupt explebierte, iſt bis heute noch nicht ekannt. Prof. Boſch betonte noch, daß 2 Erploſionen ſtattgefunden haben, 5 don denen die zweite die ſtärkſte war und die großen Verwüſtungen 1 arrichtete. An der Stelle, wo der Trichter ſich befindet, hat das ager mit den 4500 Tonnen Ammonſulfatſalpeter geſtanden. Der 0 mfang dieſes Trichters, der eine Länge von etwa 150 Metern bei eiwa 50 Meter Breite und 15 Meter Tiefe hat, läßt zweifellos arauf ſchließen, daß hier die ſtärkſte Exploſion hervorgerufen wurde. o die erſte ſchwüchere entſtanden iſt, weiß niemand. Man iſt e völlig im ungewiſſen, wie dieſe erſte Exploſion hervorgerufen 5 worden ſein kann. Auch die Unterſuchung kann hier ſchwerlich . etwas ſicheres ergebe 5 Zerſtört von der Kataſtrophe wurde der eigentliche Salzbetrieb, in der die Salpeterſäureverbindungen hergeſtellt wurden. In dem mmoniakbetrieh ſoll die Armatur ſaſt unverletzt ſein, da ſie noch nach der Exploſion in Betrieb geweſen war. Man glaubt, daß nach iederherſſellung der Gebäude der Betrieb bald wieder aufgenom⸗ en werden kann. Der ſchwierigſte Verluſt für das Werk ſind die zaſometer— der Nerv des ganzen Unternehmens— die zer⸗ ſt ſtört ſind. Von der Beſchaffung der Gaſometer, die übrigens bereits * —— e —:B:—— „ zerſtört worden. Vofr für Sopran und Alt. in Auftrag gegeben ſein ſollen, wird es letzten Endes abhängen, wann der Betrieb wieder laufen wird. Die Fabrikation von Ammon⸗ lulfatſalpeter wird, wie die Direklion verſichert, nicht wieder aufge⸗ nommen werden, weil man der Anſicht iſt, daß man mit einem Pro⸗ ukt, über deſſen Lagerung keine Kontrolle auszuüben iſt, nicht in die andwirtſchaft gehen ſoll. Das Schwergewicht des Betriebes wird don jetzt an auf die Fabritation von Schwefelſäure, Ammoniak und Harnſtoff gelegt werden. Der Bau ſür Harnſtoff, der erſt ſetzt in etrieb genommen werden ſollte, iſt aber ebenfalls durch das Unglück Ein Berliner Blatt hatte die Behauptung aufgeſtellt, daß die Dpr auer Exploſion mit der von Schornevitz bei Bitterfeld wäh⸗ dend de⸗ Krieges im Zuſammenhang ſtehe. Dort hatte man mit Hilfe von elektriſchen Lichtbogen Stickoryde und Salpeterſünre gewonnen. tickoryd iſt aber einer der gefährlichſten Sprengſtoffe. Mit dieſer Fäbrikation habe das Oppauer Werk, ſo wüurde verſichert, das vom mmoniak ausgeht, nichts zu tun. Die geſtrige Erklörung des Herrn r. Julius, daß die Exrloſion von außen gekömmen ſeln könne, ſei ſo zu verſtehen, daß die Exploſton wohl in einem Bau entſtanden der dem Hauntexploſionsherd benachbart iſt. Es iſt jetzt Sache er gerichtlichen Unterſuchung, ſoweit als überhaupt möglich, hier arheit zu ſchaffen. Prof Boſch ſchloß ſeine Ausfſihrungen, daß ſich die Djrektign keiner Unterlaſſung und keiner Schuld, ſoweit ſie nach menſchlichem Ermeſſen in Frage kommen kann, bewußt ſei. Die Beſichligung der Unglücksſtätte. In zwei Wagen der Werkkleinbahn wurden alsdann die Teil⸗ gehmer an der Beſichtigung durch die alte Fabrik nach dem Oppauer Verk befördert. Die Gehäulichkeiten, die den Schienenweg Lankieren, weiſen durchweg Fenſterſchäden auf. Je näher wir der Stelle kommen, wo das alte Werk auſhört und das neue beginnt, deſto augenſälliger werden die Als ſich die ſchmale Gaſſe öſfnel, ſind zur Rechten an der Nheinſeite Gebäulichleiten wahrzunehmen, bei denen auch die Dächer große Löcher aufweiſen. Nach Verlaſſen des Zuges kommt zuerſt das neue Verwaltungs⸗ gebäude, ein Betonbau mit Freitreppe, in Sicht. Die Exploſion hat ſämtliche Fenſter zerſtört. Keine Scheibe intakt geblieben. Selbſt die Fenſterrahmen ſind herausgeriſſen. Auch das Dach weiſt ſchwere Beſchädigungen auf. Gegenüber iſt das gleiche bei einem weiteren architektoniſch geſälligen Reubau, der Uhrenzentrale, wahrzunehmen Und nun ſteigern ſich Schritt auf Schritt die Ver⸗ wüſtungen. Dabei kann feſtgeſtellt werden, daß die meiſten Ge⸗ bäude des Rieſenwerkes, die aus Beton⸗ und Ziegelbauten beſtehen, in ihrem Aeußeren noch erhalten ſind. Aber innen herrſcht das Chaos. Die zuſammengebrochenen Dächer haben in verſchiedenen Gebäuden gemeinſchafflich mit dem Luftdruck die Inneneinrichtung eeee ⸗ Die Sammlung des Maunhelmer General-Anzelgers ſür Oppau: Uebertrag: 127 380 111. Schnittmuſtergeſchäft K 1, 32 200 4 112. Ungenannt 40 4 113. Liſelotteſchule I b 200 1 114. Ungenannt 50 1 115. Perſonal der Firma A. T. 100 116. Ludwig Kelz, Otto Beckſtr. 4 100 4 117. H. H. 200 1 118. Klaſſe le der Eiſelotteſchule 630 4 119. T. W. 10 120. Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma Mann⸗ heim u. Poſenbaum 55 1 121. W. u. C. 500 1 122. Wandervögel„Teutonka“ 1900 100 4 123. Ungenannt 30 124. Angenannt 30 A1 125. Unbekannter auf der Durchreiſe 100 4 126. Ungenannt 50 127. H. Hoſfmann 20„1 128. Sammlung Unterh. u. Sparyerein„Almenrauſch“ Mannheim E. N. 152. 129. Prof. Ph. K. 250 1 130. H. und J B. 100 4 131. Gebr. Buddeberg, A 3, 8, 1000 4 132. Marg. Adelmann, Kinderkonfektion 25 1 133., Hans Adelmann, Firmenſchllderſabrik 100 1 134. Buchdruckerei Schmalz u. Laſchinger 500 1 135. Sammlung bei einer Hochzeitsfeier 50 4 136. E. F. 20 1 137. Elſe K. 10 1 138. Ungenannt 8 1 139. Stiertlen u. Hermann, Mannheim 500 140. Irmgard Linz 50 141. Ingeborg Linz 50 142. Wikor 100 4 143. W. S. 10 4 144. Urſel 50 4 Geſamiſomme: 132 770 Weſtere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſiſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. vollkommen zerſtört. Von den mächtigen Salpetertürmen zur Rechten des Weges iſt einer in ſich Das Ge⸗ ſtänge des Kranens, der in Haushöhe die einzelnen Türme mt⸗ einander verband, iſt dermaßen zerriſſen und verbogen, daß man meinen könnte, die Naturgewalten hätten dünnen Blumendraht zu⸗ ſammengeknullt. Die Aufräumungsarbeiten haben die größten Hinderniſſe bereits aus dem Wege geräumt, aber trotzdem muß man immer mehr Obacht geben, daß der Fuß nicht ſtrauchelt. Die Zerſtörungen nehmen immer f uchtbarere Geſtalt an. Wieviel Stunden, Tage, Wochen werden nötig ſein, um ein einziges der vielen Gebäude ſo⸗ weit im Innern von Holz, Eiſenteilen und Mauerwerk zu ſäubern, daß der Frage näher getreten werden kann. ob die des Kernes be⸗ raubte Schale überhaupt noch ſo intakt iſt, daß an eine Verwen⸗ —— Rarlsruher Muſikfeſt. Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: Im Rahmen der Farlsruher Herbſtwoche“ findet ein Muſikfeſt ſtatt, dem ein bedeu⸗ Abgevolles, vielverheißendes Programm zu Grunde liegt. Der erſte end im Konzerthaus war badiſchen Tondichtern ge⸗ de met. Man hatte diesmal bei der Wahl der Komponiſten und r aufzuführenden Werke die Grenzen enger gezogen als bei der htährigen„Badiſchen Woche“ und dadurch der Veranſtaltung ein Lachtenswertes künſtleriſches Niveau gegeben. Arno Land⸗ dam n, der Mannheimer Orgelkünſtler, den man ſtets gerne in Ralsruhe begrüßt, ſpielte als Einleitung die Paſſacaglia in Cis⸗ 1 oll op 5 von Guſtav Geierhaas. Dieſe Variationen über n beihehaltenes Baßthema verraten reiche Geſtaltungsgabe und ſhere Satztechnik. Landmann ſpielte das eindrucksvolle, impoſante Friez in durchſichtiger Klarheit und farbiger Regiſtrierung. Von Priedrich Kloſes ſinfoniſcher Dichtung„Das Leben ein Traum“ pürde der zweite Satz„leber allen Zauber Liebe geſpielt. Dieſe ornehme, eindringliche Muſik feſſelte ſtark. Heißer weht der Atem 2 Artur Kuſterers Orcheſterſtück„Lockruf“, das an dieſem gbend zur Uraufführung gelangte. Der rhythmiſche Elan, die aparte Lermonik, die Fülle an Einfällen und kühnen Wendungen und die di üchtkraft des Orcheſters machen das nach dem Geibelſchen Ge⸗ Nüht„Lockruf“ komponierte Werk wertvoll. Von Kapellmeiſter Mired Lorentz, der ſich mit größter Hingabe für die einzeln n auerke einſetzte— vom Orchefter des Badiſchen Landestheaters 8 Beſte unterſtützt,— gelangte die Humoreske„Kirmes“ zur Heſdergabe In witziger, geiſtvoller Weiſe wird in dieſem Or⸗ Leſterſtüc, das ein Teil von Lorentz„Ländlichen Szenen“ iſt, das keiben auf einer Kirmes geſchildert. Zwi den Orcheſterſtücken ſtanden ein Klavierkonzert und died 2 Das lavierkonzert op. 33 von Jul. ismann iſt ein gedankenreiches, lebensvolles Werk, das an Klavier eine dankbare Aufgabe gibt, es allerdings hier und da ehr als gut gegenüber dem Orcheſter zurücktreten läßt. Amalie oſe ſpielte das Werk, deſſen ſchönſter Teil ein verſonnener Wonteſatz iſt, mit gutem Gelingen. Von Auguſt Richard wur⸗ eb, dier Lieder geſungen, die leicht eingänglich, melodiös und ler anſprechend ſind. Von feinem Humor iſt das famoſe Mädchen⸗ erfüllt. Hete Stechert, in der das Badiſche Landestheater 5 hervorragende, vielverwendbare Sängerin beſitzt, ſang die Loder mit blühender, ausdrucksreicher Stimme und packendem don ag Höhepunkt der Veranſtaltung waren drei Lenqaulieder Len Franz Philipp. Die weiche, wehemütige Stimmung der 800 auſchen Gedichte: Welke Roſe, Stumme Liebe, Kommen und eiden, hat Pbilipp ſeweils ſchon in den erſten Takten ſeiner ik gebannt. Eine Innigkeit, eine Gefühlstiefe iſt in dieſen Ge⸗ and enz die tief ergreifen. Hier war ein echter, begnadeter Muſiker Werk— das künden dieſe Lieder, in denen die Singſtimme die ungemein reizvolle, ſchwerblütige Begleitung(Streich⸗ echeſter, Klarinette und Fagott) zu einer Einheit verſchmolzen ſind. Paula Weber, die neue Altiſtin des Badiſchen Landestheaters, ſang die Lieder mit weicher, dennoch krafterfüllter Stimme und in⸗ brünſtigem Ausdruck. Die einzelnen Darbietungen des bedauerlicherweiſe nur ſchwach beſuchten Konzertes wurden mit herzlichem Beifall für die Kom⸗ poniſten und die Ausführenden bedacht. Am Sonntag gelangte im Landestheater vor ausverkauftem Hauſe, in dem man viele fremde Geſichter ſah, Wagners„Lohen⸗ grin“ zur Aufführung. Willy Zilken, der neue Heldentenor, gab denGGralsritter mit hoheitsvollem Spiel und kraftpollem, kultivier⸗ tem Geſang. Die Elſa ſang, anſtelle der erkrankten Karlsruher Jugendlich⸗ amatiſchen, Berka Lampert⸗Cronegk vom Mannheimer Nationaltheater. Die Künſtlerin, die man von früheren Gaſtſpielen hier ſchätzt, bot eine künſtleriſch reife Leiſtung. Die von Operndirektor Fritz Cortolezis hinreißend dirigierte Aufführung fand begeiſterten Beifall. Franz Schreker weilt zurzeit in Karlsruhe. Er wird in dem bevorſtehenden„Zeitgenöſſiſchen Komponiſtenabend“, der außer ihm noch Hans Pfitzner und Erich Wolfgang Korngold am Diri⸗ gentenpult ſehen wird, eines ſeiner Werke interpretieren. Der Karlsruher Theaterkulturverband hatte in dankenswerter Weiſe Profeſſor Schreker zu einer Morgenveranſtaltung gewonnen, die im Landestheater vor zahlreichem Publikum vonſtatten ging. Schreker las mit ungemein feſſelndem Ausdruck und plaſtiſcher Geſtaltung das Textbuch ſeines, demnächſt in Karlsruhe zur Auf⸗ führung gelangenden„Schatzgräber“. Die verheißene Einführung auch in die Muſik dieſes Werkes kam leider etwas zu kurz, dennoch bereitete dieſe Morgenveranſtaltung, die mit einem der bedeutend⸗ ſten modernen Muſikdramatiker bekannt nachhaltige Ein⸗ drücke. rmann Weig. Kunſt und Wiſſen. Liederabend Angela Jsler. Die von Johs. Brahms über Rob. Franz zu Max Reger und den 1882 in Graz ge⸗ norenen Degnerſchüler Joſef Marx führende Vortragsfolge zeugte von dem gediegenen Kunſtgeſchmack der Sopraniſtin An gela Jsler, die ſich geſtern im Harmonieſaale einem größeren Hͤrer⸗ kreiſe als intelligent geſtaltende, muſikaliſch empfindende Künſtlerin vorſtellte. Leider ſind die ſchönen Mittel hinſichtlich Reſonanz⸗ entwicklung, Sprachbehandlung(Artikulation!), Regiſterausgleiches noch nicht in dem Grade gebildet, daß das Organ zum willigen Werkzeug der zweifellos guten Intentionen wird. Insbeſondere zeigte die Hochlage noch recht ſcharfe Forcierungen, namentlich in den abendbeſchſteßenden, ſtimmungsvollen modernen Marx ſchen Geſängen. Dagegen zeichnete Angeſa Isler die einfachen Linien der leider in heutiger Zeit viel zu ſehr vernachläſſioten Franz'ſchen Lieder in recht feinſinniger Weiſe. Am Flügel waltete Herr Dr. E. Toch mit künſtleriſchem Verſtändnis ſeines Amtes als Begleiter, ließ es aber manchmal an der nötigen Diskretion fehlen. Der Rein⸗ erlös iſt den Unglücklichen in Oppau zugedacht. Feiedbeich Nac. dung dleſer Außenmauern überhaupt noch N werden kann. Hal nicht der ungeheure Lufidruck— mit wieviel Pferdeſtärken mag er gewütet haben?— Alles in den Grundfeſten erſchüttert und aus den Fugen geriſſen! Wieder wird del Blick, der ſich abwechſelnd zur Rechten und Linken wendet und dabei immer den gleichen erſchütternden Eindruck empfängt, freier. Wir nähern uns dem Exploſionsherd. Wes wir hier 2 75 iſt ſchwer zu beſchreiben. Man müßte eine Kartenſkizze zer Hand haben, um überhaupt be⸗ urteilen zu können, wie das Gelände vor der Kataſtrophe ausge⸗ ſehen hat. Wit klettern unter zuſammengebrochenem Röhren⸗ gewirr— es ſind Dampf⸗ und Zasſeitungen— hindurch und ſlehen nun vor dem gewaltigen Sprengtrichter, dem Kraterſee, der ſich an der Sielle gebildet hat, wo ſich der Silo mit den 4500 Tonnen Ammonſulphatſalpeter erhoben hat. In nächſter Nähe liegt als einziges Ueberbleibſel des Baues 111 ein mächtiger Zementblock, der zu den Grundmauern des Gebäudes gehört hat. Alles übrige iſt zermalmt, dem Erdboden gleichgemacht. Die Gebäude zur Rechten ſind in grauenhafter Weiſe zerſtört. Zwar ſtehen auch hier noch die Umfaſſungsmauern, aber der obere Teil iſt mit der ganzen Inneneinrichtung zuſammengeſtampft Hier iſt auch der Blick nach dem Ort Oppau freigegeben. Es ſind keine 1000 Meter bis zu den erſten Häuſerruinen. Was man von weitem ſieht, genügt, um ſich einen Begriff davon zu machen, wie ſchwer der Ort gelitten hat⸗ Auf dem Rückweg werden wir noch zu den Gaſometern geführt, von denen berichtet wurde, daß der Deckel des einen weit wegge⸗ ſchleudert wurde. Er iſt dermaßen zuſammengeknullt. daß man meinen könnte, eine Rieſenfauſt habe an ihm ſeine Kraft erprobt. Es ließe ſich noch viel ſagen. Wir ſchließzen, indem wir den Ge⸗ ſamteindruck dahin zuſammenfaſſen: unerklärliche Naturkräfte haben hier in einer unbeſchreiblichen Weiſe gewütet Nach der Verab⸗ ſchiedung von den Führern wurde wieder die Fahrt in den beiden Wagen der FFabrikbahn bis zum Haupttor des alten Werkes ange⸗ treten und hier die bereitſtehenden Sonderwagen der Elektriſchen beſtiegen. Wir haben in unterer langen fournaliſtiſchen Praris ſchon pfele Unalücksſtätten beſichtigt, aber keine Inaugenſchain⸗ nahme hat uns ſo erſchüttert, als die heutige. Wir ſind der keſten Ueberzeugung, daß'e Gaben noch viel reichſicher flienen müirden, menn es möglich wäre, alle diejenigen an die Unglücksſtätte zu führen, die in der Lage ſind, vief zu geben. Die hilfsallion. Mannheimer Ciebeswerk für Oppau. Kommenden Donnerstag und Freitag wird in Mann⸗ heim eine Straßenſammlung für Oppau ſtattfinden. Nähere Mitteilungen folgen. Nachdem die Rhein. Creditbank Mannheim ſofort nach Bekanntwerden des Oppauer Unglücks der Direktion der Anilin⸗ fabrik 200 000 Mk. für die Geſchädigten unmittelbar zur Verfügung geſtelltn hat, hat ſte nunmehr infolge des von der Handelskammer veröffentlichten Aufrufs dem Hilfsfonds weitere 100 000 Mark über⸗ wieſen. 1* ORB. Pirmaſens, 27. Septbr. 40 Famiſien in Pirmaſens haben ſich bereit erklärt, Waiſenkindern aus Oppau Aufnahme zu gewähren. Mehrere Firmen haben Automobile zur Abholung der Kinder zur Verfügung geſtell. An freiwilligen Spenden wuürden bisher in der Stadt über 250 000 Mk. au gebracht. Das Fußball⸗ ſpiel am Sonntag erbrachte allein rund 14 000 Mk. für Oppau. ONB. Würzburg. 27. Septbr. 250 Kinder aus Oppau und Lud⸗ wigshafen, die durch die Exploſionskataſtrophe ihren Ernährer ver⸗ loren haben. kreſſen in dieſen Tagen zu einem längeren Aufenthalt in einem hieſigen Kinderheim ein. Jünfte Tokenliſte. ONB Ludwigshafen. 27. Sepibr. Die Zahl der noch nicht er konmen Leichen beträgt nach den neu'ſten Feſtſtellungen 62.— Die Zahl der ſeitens der ee als vermißt gemeldeten Perſonen iſt von 160 auf 199 geſtiegen. Die fünfte Totenliſte des Bürger⸗ meiſteramis Ludwigshaſen emhäu folgende Namen: Demmerl Julius, Ludwigshaſen, 15 Jahre. 82 9. Johann. Neubauſen auf d. Fildern. erber, Friß, Bad Dürkheim. Helmke, Karl. Lorch(Heſſen), 28. Lang. Emil, Vathingen. Schnurr. Jakob, Herrheim 2 3 'ill, Valentin. Rimpar, 37 J. Die Zahl der beim Vürgermeiſteramt Ludwigshaſen gemeldeten Todesfälle hat ſich ſomit auf 421 erhöht. Stäotiſche Nachrichten. Staatspcüſung im Ingenteurbauſach. Im Enwerſtandnis mit dem Miniſterium der Finanzen ſind nachfolgende Ingenieurptaltitan⸗ ten als in der Staatsprüfung im Ingenieui bauſach deſtanden ertlärt und zu Regierungsbaumeiſtern ernanm worden! Behrle. Walter. aus Offenburg, Breidt, Ouo, aus Karlsruhe. Dorer, Joſeph, aus Karlsruhe, Goffin, Alwin, aus Kartsruhe, Lay, Walter, aus Freiburg. Norkauer, Friedrich, aus Mannheim. Pfiſterer, Robert, aus Lahr, Schmitt. Auguſt, aus Leutershaufen. Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden im Monat Auguſt. aun 28.: auf dem Bahnhof Freiburg ein Geldbeutel mu 4; ain 29.: auf den Bahnhof Neudingen ein Geldbeutel mu 108.00 Mark; am 30. un Zug 1440 eine Briefmappe mu 120 4, abgelieſert in Billingen, im Sepiember, am 2. auf dem Bahnhof Imnien⸗ dingen der Betrag von 50&, auf dem Dampiboboi„Greif ein Geld⸗ beutel nui 40&. abgeliefert in Konſanz, am.: auf dem Dampfboot „Stiadt Meersburg“ ein Geldbeutel mit 51 4, abgeliefert in Kon⸗ tcanz, auf dem Bahnhof Neckarelz ein Geldbeutel nut 32.20„; am .: auf dem Bahnhof Schopſheim der Betrag von 10 4, im Zug 442 ein Geldbeutel mit.20 4, abgelieſett in Heidelberg, im Jug 902 eine Brieſtaſche mit 50.50 4, abgeliefert in Baſel Bad. Byf, im Zug 940 ein Geldbeutel mit 28.10 K, abgeliefert in Karlsruhe, im Jug 1723 ein Geldbeutel mit 28.10&, abgeliefert in Baſel Bad. Bhſ.; am .: im Zug 345 ein Geldbeutel mit 13.85 4. abgeliefert in Mosbach, auf dem Bahnhof Hockenheim der Betrag von 10&; am.: auf dem Bahnhof Mannheim ein Geldbeutel mu.45: am.: im Zug 745 ein Geldbeutel mu 22.80. abgeliefert in Mannheim; am.; auf dem Bahnhof Langenbrücken der Betrag von 17; im Zug 794 eine Handtaſche mit 23.85, abgeliefert in Baden⸗Baden, im Zug 59 eine Handtaſche mit 10.37&, abgeliefert in Breuen; am 10.: auf dem Bahnhof Baſel Bad. Bhf. der Betrag von 20&, auf dem Bahnhof Buchholz der Betrag don 10 K, am 11.: auf dem Bahnhof Engen der Betrag von 10, auſ dem Bahnhof Baden⸗Baden der Betrag von 20. im Zug 1719 eine Handtaſche mit 29 l, abgeliefert in Schopfheim, im Zug 1437 ein Geldbeutel mit 29.15, abgeliefert in am 12.: auf dem VBahnhof Mannheim der Betrag von H. vereinsnachrichten. ch. Der Gartenbauverein Flora hielt am geſtrigen Montag abend in der„Liedertafel“ ſeine Stecklin mit Pflanzenverloſung ab. Herr Nic. Roſenkränzer er⸗ öffnete die gutbeſuchte Verſammlung und gab bekannt, daß von 88 im Frühſahr ausgegebenen Stecklingen 16 zut Preisbewertung einge⸗ liefert wurden. Was das Reſultat der Stecklingspflege anbelangt, ſo könne dasſelbe als erfreulich bezeichnet werden, da der heiße Sammer die Kultur der Stecklinge ſtark beeinträchtigte. Redner iſt feſt davon überzeugt, daß eine große Anzahl der zuhauſe gelaſſenen Stecklinge mit einem Preis hätten ausgezeichnet werden können. Es ſollten da⸗ her im nächſten Jahre möglichſt alle Stecklinge vorgezeigt werden, um die Mitglieder über Fortſchritte oder Kulturfehler aufzuklären. Als Preiſe gelangten dank des Entgegenkommens des Herrn Park⸗ direktors Henſel ſchönblühende, leuchtendrote Salvia grandiflora zur Verteilung, über deren weitere Pflege Herr Ro ſenkrönzer noch beachtenswerte Ratſchläge erteilte. Die zum Schluß vorgenom⸗ mene Gratispflanzenverloſung, bei der jedes Mitglied 925— 85 entweder eine Primel oder eine Erica erhieit, machte große 0 5 2— — 2* 8 8— —— rrr 1 9 N. 1 179 1 14 1990 1 14 14 1 61f 140 1 10 1 11 4 74 Hine 4 1 11 1 J 1 1 1 10 15 n 2 1 1 ii 5 14 1 5 U. 44 7 5 N1 1 i 1 ————— Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend ⸗Ausgabe.) Handelsblaif des NMann Der Dollar kostet 123 Mark. Der unserer Valuta scheint unaufhaltsam zu deutliche Sprache. Es ist deshalb vom Standpunkt der Oeffent- ugust die Mark wieder eine scharfe Ent- lichkeit zu fordern, daß für die Besetzung des Aufsichtsrates Werkung erfahren hat, ist eine nennens werte Erhöhung des der neuen staatlichen Aktiengesellschaft vertrauenswürdige sein. Seit Ende Markkurses nicht mehr eingetreten. Im Gegenteil. Die Lage am Devisenmarkt hat sich in den letzten Tagen außerordent- den, die uns in Deulschland zum Glück in großer Zahl zur lich zugespitzt und fast panikartig entwickelt. Der Markkurs Verfügung stehen. in Newyork hat zusehends eine rückläufige Bewegung ein⸗ Seschlagen. Besonders scharf war der Sturz von Samstag Auf Montag: die Mark fiel in dieser Zeit allein von 0,92 cts. auf 0,86 cts.(das entspricht etwa einem Kurse von 116 Mtag den Verkehr an der Wertpapierbörse stattfinden zu für den Dollar). Im Zusammenhang damit haben die Kurse der fremden Valuten scharf nach oßen angezogen, die heute Sogar einen neuen Hochstand erreicht Haben. Per Dollar Wird mit 123„ notiert. Die Gründe der neuerlichen Ent- Wertung der Markvaluta lassen sich wieder, wie meist, schr Wenig erkennen. Man vermutet dieses Mal— markettech- nisch— vom Ausland ausgehende, zum Teil hollandische und französische Reichsmarkverkäufe. Andererseits sollen aber auch groſßle Aufträge der Industrie, die vorzusorgen scheint, vorliegen, was mit Rücksicht auf die durch die geschäftliche Konjunktur veranlaßten Importe wahrscheinlich ist. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, daß wir einer Bewegung gegenüberstehen, die angesichts der riesigen Reparationslasten unaufhaltsam sein muß. Wie schwierig die Wirtschaftslage geworden ist, zeigte die eindringliche Rede Churchills. Die Erkenntnis, daſi nur eine Revision des Eriedensvertrages und des Reparationsultimatums den Weg für eine Gesundung bahnen kann, wächst erfreulicherweise auch auf der Gegenseite; sie muß aber weiter Wachsen, bis die geistige Bereitschaft zu neuen, vernünftigen Verhand- hungen auf allen Seiten vorhanden sein wird. Ein anderes Rezept gibt es nicht! Im übrigen möchte Frankreich die Ent- Wicklung seiner eigenen Valuta sachlich untersuchen und aus der, wenn ihm auch noch so peinlichen Parallelerscheinung mit dem Markkurs die richtigen Lehren ziehen. * Aus Frankfurt a. M. wird uns gedrahtet: Am Devisen- markt blieb im Vormittagsverkehr die feste Tendenz bestehen. Kabel Newyork bedang gestern Abend 116% und schwankte heute zwischen 11774-120. Sehr fest lagen De⸗ visen Holland und Schweiz, letztere Devise war stärker ge- kragt. Belgien und Paris verfolgten aufsteigende Richtung. Wien wurde mit 774, Budapest mif 1774 genannt, Bukarest lag schwach. Iimamtlichen Verkehr setzte Devise Belgien namhaft höher einz es folgten bei regen Umsätzen Paris, Hol- land und Schweiz. Das Geschäft war lebhaft und die Steige⸗ rungen nahmen ihren Fortgang. Devise Nevryork weiter an- ziehend, desgleichen London' und Italien bevorzugt. Der Schluß gestaltete sich fest. Es wurden folgende Kurse genannt: Londen 43/—443(amtlich 460%), Paris 8871-850 88276), Brüssel 830-840(880), Newyork 1181—11957 (125760), Holland 3740—3775(4000), Schweiz 20202040 (2150), Italien 490—495(512). Frankfurter Devisen. Amtiiob 28. Septemd 27. Septemb. 28. Soptomh. 27. Septemb. Geild Briet geid eErtet Geild Zrlef geild Brie: Rollaad.30 8813.20 898.— 00f. Norwegen 1413.50 f1418.50 178.40 1581.50 Belglen 791 20 782 gu 87. 10 380. 0 Schweden, 2497.502502.30 2777.20 2782 60 kondon 419 85 420.45 450.—61—[Helsingfors] 162 80 153 20 78 80 179.20 Parle 05 20 606.80 961.60 883 40Mew Verk 113 25 113.50 125.25 125.50 Zohwelz 1830 30 1934.50 247.80 152 20 Wien, altes——.——.— Spanten 1438 30 1451 50 1619.30 1822 70.-O68t. abg.39 841 749.5 halſen. 481 50 485.50 511.40 812.30 Budapest17— 17371780 17.64 Dänmark 2018.— 2022.— 2187.80 2202 20 Prag 125.30J 125,70 127.30 127 70 Frankfurter Notenmarkt vom 27. September. Aeld Briet 123.65 121.18 838.30 871.50 deld Srlet Desterr.-Ungar., alte.———.— rikantsche Noten Morweglsacgs Seigische 9—.— Däalsche«„*—— Rumänfsons 97.59 9350 Eaglisegne.459.30 252 50 Spanlsose Fränzösische— 80.50 383.50 3 18 2133.50 2138 80 Holländlsene 3397.— 4900.— ohwelishes e eee Rallenisches 438.50 481.50 Fscheche-lok. 127.50 139.50 Oesterreloh abgest..—— GUagariscnßeJ Tendenz: lebhaft. Berliner Devisen. 28. Septemb. 27. Sep 5 26. Septemb. 27 Septemb. er Beld Briet deln Ariet geld Briei deld Sriei land 21.35 3628 65 8971.— 8979.—J Mew vorig 117 36 117 621 12ʃ.13 124.37 —.— 628 65 626.5 1 368.0 Parls. 823.15 830 85 395.60 23.40 Onristianta 1448.55 1451.45 570. 90/1574. 10 Schwelz 1998. 2002.— 21387.80 21.— Kopenhagen.95 2002.05 2230 25 75 Spanlen 513.45 1516.38 1823 1.65 Stookholm 2527 45 2832.55 281J. 19%½222.85/ Ce st. Ung.-———.—1—— Helsingsfor 153.0 159 79 179.80 180.20% wien abg.89 792.64.67 Rallen. 479.0 480.50 508.95 508..[erag 122.85 123.15 128.19 175.20 Tondoen. 28.05 17.23] 17.27 18.18 18.52 428.85 471.— 472.—-] Zudapest * Umgestaltung des fiskalischen Bergbaus. Seit längeren Monaten wird die Frage der Umgestaltung der preußi- sShen Bergverwaltung in der Oeffentlichkeit, in Re- gierungskreisen und im Parlament lebhaft erörtert. Im wesenllichen handelt es sich hierbel um eine Verwaltungs- anderung bei den fiskalischen Zechen in Westfalen. Diese unterstehen bekanntlich fünf Berginspektionen, die ihrerseits wiederum der staatlichen Bergwerksdirektion zu Reckling- hausen unterstellt sind. Infolge der Gebundenheit an den Etat War es in diesen staatlichen Gruben vielfach nicht möglich, Erträgnisse zu erzielen und mit den benachbarten Privat- gruben gleichen Schritt zu halten. Es hat sich die Auffassung durchgesetzt, daß der Betrieb ergiebiger gestaltet wWerden könnte, wenn die Verwaltung nach kaufmännischen Gesichtspunkten eingerichtet werde und eine vollstän- dige Loslösung vom Staatshaushalt erfahre. Wie weiter ver⸗ Jautet, ist eine Umwandlung der Bergwerksdirektion Reck-⸗ Unghausen in eine Generaldirektion nach Analogie der großen Konzerne der Privatwirtschaft vorgeschlagen. Als Vorbild für die Umwandlung soll die staatliche Aktiengesell- schaft Hibernia in Herne dienen. Auch die neue Aktien- gesellschaft soll, wie die Hihernia, mit einemstaatlichen Auksichtsrat versehen werden. Allerdings soll geplant sein. diesen Aufsichtsrat aus je vier Vertretern der Regie- rung, des Parlaments und der Arbeitnehmer zusammenzu- setzen. Die Loslösung der staatlichen Gruben vom Etat ist zweifellos sehr zu begrüſlen, doch muß vor der irrigen Auf⸗ fassung gewarnt werden, als bedinge die Form der Aktien- gesellschaft schon unter allen Umständen einen wirtschaft- lichen Erfolg. Für die Rentabilität ist nickht so sehr die zubere Gesellschaftsform als vielmehr ihr Inhalt maſigebend. Mit diesem scheint es bei der geplanten Umwandlung nicht gerade gut bestellt zu sein. Die angedeutete Zusammen- setzung des Aufsichtsrates muß größten Befürchtungen be- gognen., da die Vertreter der Parlamente und der Arbeiter- schaft in aller Regel nicht über das hohe Ma von Sach- kenntnis verfügen werden, welches man von Personen in djeser Stellung erwarten muß. Einen vorzüalichen Beweis hierfär liefert die staatliche Aktiengesellschaft Hibernia, die der Umwandlung zum Muster dienen soll. Während die Hibernia in früheren Jahren zu den bestrentierenden Kon- zernen im westfälischen Bergbau gehörte, konnte im letzten Ceschäftsjahr— wie im amtlichen Btriebsbericht der Preu- bischen Bergwerksverwaltung für das Rechnungsjahr 1919 erstenmal seit Bestehen der Gesellschaft keine Dividende auf die Stammaktien verleilt werden. Diese Tatsache redet eine Männer der Bergbaupraxis und Kaufleute herangezogen wer⸗ Nur noch Donnerstags Börse in Berlin. Der Börsenvor- stand beschloß, in diesem Monat nur n ocham Donners- lassen. Börsenruhe am Donnerstag in Frankfurt a. M. Laut Be- schluß des Börsenvorstandes fällt in dieser Woche auch am Donnerstag, den 29. September der Börsen-Effektenver- kehr aus. Nur Devisen und Noten werden um 12 Uhr notiert. Der Geschäftsgang auf der Frankfurter Messe. Das Meß- geschäft setzte gleich am ersten Tage in großlem Umfange ein. Namentflich die Ausländer betäligten sich stark als Ein- Kkäufer. Mit Ausnahme der Franzosen sind fast alle Länder vertreten. Englische Aufkäufer fallen besonders auf. Der Mexikaner sucht für sein Land sofortige Abschlüsse mit so- kortiger Wirkung zu tätigen. Besonders rege gestaltet sich das Geschäft in der Texfil- und Lederwarenbranche. Von indern werden die Lieferungsfristen sehr knapp be- Sie wollen anscheinend den niederen Markstand Die Verkäufer sind bei der Knappheit messen. gründlich ausnützen. der Ware und dem Mangel an Rohstoffen nicht in der Lage, diesem Begehren zu entsprechen. Zur Frage der Verlängerung der Einfuhr- und Ausfuhr- bewilligungen. Zu dieser Frage hat die Ein- und Ausfuhr- stelle in Bad Ems eine neue Entscheidung getroffen und leilt darüber mit: Da jeder Bewilligung ein tatsächliches Geschäft zugrunde liegen soll, hat der Emser Unterausschuß der Interalliierten Rheinlandskommission hestimmt, daß nur solche Bewilli- gungen verlängert werden, auf die Wenigstens ein Teil der beantragten Ware ein- oder ausgeführt worden ist. Für Völlig unbenutzt gebliebene Bewilligungen wird eine Ver- längerung im allgemeinen nicht erteilt. Ganz ausnahms- weise kann eine Verlängerung auch in diesem Falle befür- Wortel werden, wenn glaubhaft nachgewiesen wird, dal aus besonders wichtigen Gründen(höhere Gewalt usw.) eine Be- nutzung der Bewilligung in der vorgeschriebenen Zeit von 3 Monaten nicht möglich War. Bewilligungen, die nach Ver- fall zur Verlängerung in Ems eingereicht werden, mũssen un- berücksichtigt bleiben. Der Einreichung eines entsprechenden neuen Antrags steht nichts im Wege. Englisch-tschechischer Radiumvertrag. Wie aus London gemeldet wird, hat die Imperial foreign Corporalion durch den Vertrag mit der tschechischen Regierung sich das Mono- pol für die Radiumgewinnun 8 Sesichert. 2 Gramm Radium im Werte von 70000 Pfund würden von Professor Soddy bereits nach England gebracht. Die Farbindustrie der Vereinigten Staaten. Die Her stellung von Farben in den Vereinigten Staaten überstieg im Jahre 1920 dem Umfange nach 89 000 000 Lbs. im Werte von 95 Mill. Dollars, das entspricht dem Werte nach einem Mehr von 40% gegenüber dem Vorjahr und von 92% gegen- über dem Wert der Einfuhr vor dem Kriege. Die Einfuhr in Kohlenteerfarben belief sich auf nur 3 400 000 Lbs. im Werte von 5 760 000 Dollars, davon kam die Hälfte aus Deutschlan d, etwa ein Drittel aus der Schweiz, der Rest aus England und anderen Ländern. Mit der Erzeugung von Kohlenteerprodukten befaßten sich, wie die Foreign Preß Service meldet, im Jahre 1920 213 Firmen, mit der ausschließ- lichen Herstellung von Anilinfarben 82. Es wurden 360 ver- schiedene Farben hergestellt. Zur Ausfuhr gelangten Anilin- und andere Farben und Farbstoffe im Werte von Tund 35 Mil- lionen Dollars, das ist doppelt so viel als im Jahre 1919. Im ersten Quartal 1921 ist der Export rapid zurückgegangen und betrug im April nur noch 10% der Höchstmenge des in einem Monat des Jahres 1920 an Farben ausgeführten. Die deutschen Lokomotivlieferungen nach Rufland. Wie die„Iswestija“ melden, weilen seit einer Reihe von Tagen Vertreter deutscher Konzerne, die die Lokomofiv.- aufträge von Rußland erhalten haben, in Petersburg, um mit den zuständigen russischen Stellen die nolwendigen Vor- arbeiten für den glatten Verlauf der Ablieferung der be- stellten Lokomotiven zu machen. Es handelt sich um ver- treter der Krupp- Werke, der Vulkan- Werke, der Firma Henschel u. Sohn sowie um einen Delegierten der Deutsch- Russischen Transport- Gesellschaft. Die Probefahrten der Lokomoliven dürften in Deutschland vorgenommen werden, und zwar gedenkt man zu diesem Zwecke in Hamburg einen besonderen Schienenstrang in russischer Spurweite an- zulegen. Die Umsatzsteuer und der Begrift„selbständiger Ge- Werbetreibender“, Der Reichsfinanzhof hat jüngst folgende Entscheidung gefallt: Nur selbständige Gewerbelrei- bende sind umsatzsteuerpflichtig. Als selbständig Wird bezeichnet, wWer eine gewerbliche Tätigkeit unter eige- ner Verantwortung ausübt. Diese reicht aber nicht immer aus; namentlich dann nicht, wenn die Ver- hültnisse so geordnet sind, daß die Früchte der Tätigkeit so- wohl dem, der die Tätigkeit ausübt, wie einem Dritten zu⸗ fallen, seine Tatkraft und Arbeitsentfaltung also teilweise ihm, teilweise dem Dritten zugute kommt und unklar bleiht, ob er im eigenen Namen oder im Namen des Dritten handelt. Daher wird als selhständiger Gewerbetreibender anzuschen sein, wer weder als Stellvertreter das Gewerbe betreibt, noch in einer solchen wirtschaftlichen und persönlichen Abhängig- keit von einer anderen Person, daß er als deren gewerblicher Arbeiter erscheint. Unselbständigkeit liegt nur da vor, o jemand im geschäftlichenorganismus des Unternehmens eines anderen dessen Weisungen zu folgen verpflichtet ist. Die hiernach noch verbleibenden Zweifel werden im Einzelfalle nur durch die Prüfung gelöst werden können, ob unter Zu- grundelegung etwa bestehender Verträge jemand nach seiner gesamten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stellung als selbständig oder abhängig anzusechen ist. Waren und Harkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 27. Sept.(Drahtb.) Im Zusammenhang mit der starken Hausse am Devisenmarkt gingen die Preise am Produktenmarkt gleichfalls in die Höhe, a lerdings nur mäßig, da die Händler Zurückhaltung beobarhteten. Die Provinz zeigt sich aber kauflustig und zahlt höhere Preise für Weizen, als hier zu erzielen sind. Das Angebot aus erster Hand war äußerst knapp, während aus zweiter Hand mehr Ware heran- kam. Roggen befestigt auf allseitige Kauflust. In Gerste haben die gestiegenen Forderungen zur Zurückhaltung der Käufer geführt. Hafer war nur zu höheren Preisen erhält. lich. Für Mais stellten sich die Preise infolge der enormen Verschlechterung der Mark zu hoch, als daß die Händler sich als Käufer betätigen konnten. Für Mehl zeigte sich Nach- frage, doch waren die erhöhten Preise nicht durchzuholen. Raps stieg erheblich im Preise. Für Kleie und andere Futter- Arkikel wurden gleichfalls höhere Preise verlangt. Hülsen- mit unverkennbarer Resignation ausgeführt wird— zum heimer General-Anzeiger Dienstag, den 27. September 2 ü Nürnberger Hopfenmarkt. (Originalbericht.) Schon ein flüchtiger Ueberblick über die Marktbewegung der letzten Woche laht neuerdings erkennen, dall dem Hopien geschafte noch immer eine gewisse Stabilitat fehlt un viel Unsicherheit vorherrscht. Mit Wochenanfang setzte eine rege Nachfrage ein, die den Eignern den Mut Zzu erhöhtel Forderungen gab, mit denen sie allerdings nicht durcharin gen konnten. Die Tendenz zeigte bald Wieder eine gewisst Empfindlichkeit und reagierte schon bei geringen Anzei von Ruhe dadurch, dah der Preisstand wieder abbrockelg und in eine abfallende Richlung drangte. Dem Geschäft tehl auch immer noch der richtige Zug; der Einkauf ist 11. ruhiger, zumal auch die Eigner meisk eine abwarlende lung einnehmen. Zugefahren waren in der Berichtswo 83 Zesetzt wurden 2400 Ballen. Markthopfen hielten sich Preisrahmen von 6000—6700 Mk., Gebirgshopfen von 7000 Mk., Hallertauer erzielten in geringen Sorten 5800 d Mark, Mittelsorten 6300—6800 Mk., und in I. Qualilät 0 Siegelgut 7000—7300 Mk. Wäürttemberger brachten 6900 5 7000 Mk. Verschiedenlilich wurden in der letzten Woche ad 1920er Hopfen zwischen 3000 und 4800 Nk. und alte, 11. durchwegs nur grünfarbige Ballothopfen von 3000—4500 dert gehandelt. Bei ruhiger, fester Stimmung und unverän 6 lestem Preisstand nhotierten zu Wochenschlu Markthopfen prima 6500—6800 Mk., Mittel 6000—6400 i Gebirgshopfen 6000—7000 Mk., Hallertauer pri 0 6600..2000 Mke mittel 6000—500 Nk., Hallertauer n Spalter Slegel 7200—7400 Mk., Württemberge prima 6700—7300 Mk., mittel 6000—6500 Mk. Die Hopfenernte ist zu Ende. Das Ergebnis 5 selben ist eine schwWwache Mittelernte. Da die Hopl meist schön ausgefallen sind, ist die Nachfrage in den 6 baugebieten sehr groß, und es wird flolt gekauft. Ein groge Teil der Produklionsorte ist bereits geràumt und der grb 1 Teil der Ernte befindet sich in zweiter Hand.— Am S a ang⸗ Markte haben sich Nachfrage und Stimmung weiter aeh schwächt, sodaß sich die Preisnotierungen durchschnithin auf 6000—7000 Kronen stellen. In Belgien liegen 7 Handel Angebote von 525—600 Fres. für 50 Kilo neue Hop vor. Gekauft wurde bis jetzt nur wenig. Aussichten der Plälzer Weinernte. Die Wiuerung- dieses Jahres mit ihrer abnormen IIilze ist von aullerordeiiche inhuh auk die Güte des Weines gewesen, der sich huns! 10 ucn seiner Cualitatl den Euelgewachsen Von 1911 zur doch stellen kann. Die trockele Wilterung hal jed einen ungunsligen Einſlub aui das Cuantum adsgeubt. 215 bekommt neute schon emen gewissen Ceberblick uber die 700 Semeinen Herbstaussichten aurch den soeben zu Eude 5 Bangenen Plalzer Portugieser-Herbst. Nach einer sorg 1. igen Lusammeustellung des„Weinblattes“ in Neustadl 4. 55 Dewegen sich die Mostgewiehte durchschnittnch 135 schen 40 und 90 Grad. Die Preis e, die beim Fortugiese Herbst für ein Logel(= 40 Liter) normiert werden, Luehe bereils an; während vereinzeite Gemeinden verkaule schen von 150 4 an taligten, lrat spater Luruckhaltung sogar„ Geboten von 200% und mehr ein, trotzuem Iin den Rellerei noch bedeutende Vorräte Irüherer Jahrgange lagern u krolzdem unter dem weiter dauernden Druck der Sanklion an eine besondere Geschäftsbelebung voriaulig nicht gedas werden kann. Mit den bisher gezuhlten Preisen wurde I den Portugieser-Herbst durchschnittlich genau das 10lach wWie lür ule erlesene 1911er Ernte Aangelegt. Dabei bliebe, die Preise durchschnittlich 15—20% hinter den Preisen 1920 zurück. Noch hoher Waren die Preise von 1918, die se viellach im lelzten Viertel der 200 bewegten, wälrend 4 Durchschnittspreise für 1917 und 1919 zwischen 100 und 150 schwankten. Baumwolle.(Knoop u. Fabarius, Bremen.) Der flebes hafte Zustand, in dem sich die Märkte nun schon seit mehte ren Wochen befinden, halt an und es fehlt bisher an jedweden Anzeichen einer Beruhigung oder Erleichtlerung; im Gegen tell, die allgemeine Lage wird immer verworrener. W. 31 man die einlaufenden zahlreichen Ernteberichte durchlie und dabei finden mubß, daß einer trostloser lautet wie dd andere, wenn man von Ernteschätzungen bis hinunter en 6,4 Millionen Ballen hört und wenn Sleichzeitig Berechnung über die voraussichtliche Versorgungsziffer am 1. Aug. Angestellt werden, die bei einer angenommenen Ernte n⸗ 7 Millionen Ballen und einem auf Grund des bisherigen kor sums in diesem Jahre ins Auge zu fassenden Jahresbeda von 12,5 Millionen Ballen zu einem Defizit kommen, den kann man sich niclt wundern, daß die Stimmung an eis Märkten eine erregte ist und daß eigentlich niemand sich 95 Bild davon machen kann, wie die Verhällnisse sich schlie lich gestalten werden. Das Eine scheint uns sicher 2u daf im ganzen Verlauf der Saison die Märkte immer wWi en. heftigsten Preisschwankungen unterworfen sein werd 0 Man wird aller Voraussichl nach gut tun, ruhige Mom zur Deckung des Bedarfs in effekliver Ware auf weit higz mutig auszunutzen, da ja die Versorgungsfrage, was Qual anbelangt, zu den ernsiesten Bedenken leider Anlab glbl. Der starke Preisaufschlag der letzten Woche hat Wor⸗ scheinlich über 100 Millionen Dollar Kapital, das in 9— schüssen auf Baumwolle festgelegt War, freigemacht; die durch werden zunächst die Banken des Südens, dann g Loderal Reserve Fanle und schliefllien alle grofen Bantken Amerika erleichtert, in Bezug auf klüssige Mittel in günstige Lage versetzt; daß diese Entwicklung für die u Wirtschaftslage Amerikas von großem wohltuendem Ein sein wird, ist mit Sicherheit anzunehmen. * Zur Lage der Rheinschiffahrt. Der Wasserstand ist ee die Vorwoche wieder zurückgegangen und der Kauber 55 zeigt nur noch 1,0% m. Wie im letztwöchigen Bericht ber aufgenommen werden, und zwar werden seit Begin 180 Woche die Schiffe auf 1,45—1,50 m aufgeleichtert. In 0a von Gewittern wird inzwischen vom Oberrhein wie + eine Wasserzuwachs von 20 em gemeldet, wodurch man au wert Erleichterung für den Verkehr rechnen kann, Ersch ens wird das Geschäft sehr durch die seit einiger Zeit moſfffs- auftretenden Nebel. Der Verkehr ist ziemlich ruhig. Sc raum steht auf der ganzen Rheinstrecke reichlich zur eg kügung. Die Schiffsmieten betragen auf der belgi chen Strecke 15., auf der holländischen 3 c. und auf der deuts kar größere Schiffe 35 3, für kleinere 40 4 pro Tonne dert Tag. Die Frachten haben sich nur unwesentlich verän von und stellen sich von Ruhrort nach Mannheim auf 22 4, nach Mannheim nach Karlsruhe auf 8& und von Manpheinffahrt Strallburg auf 18„ pro Tonne. In der Oberrbeinsche der erfolgt die Beladung bis zu.50 m Fahrtiefe, doch 1 300% Verkehr gering. Die Talfracht wird noch immer mi über Normaltarit berechnet. 1000 Ballen vom Lande und 1500 Ballen mit der Bahn; und 1 in Aussieht gesiellt, mußten im Gebirge die Leichterungee Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für 7 75 Richarb A. Maderno: für Lokales und den üßrigen redaktiouellen.0 Hügel. 4 Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Ka al⸗Auzeig krüchte hatten festen Markt. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Gener G. m. b.., Mannheim, B 6, 2. .!—-: Se 88 Ae * —— ee (lie 04 ber⸗ ure* gen * 4% beb⸗ der e eeeeene Se — 7 ) 14 — · Dlenstag, den 27. September 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend- Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 448. 2 an deee uee e im Pfälzerwald. Auf des Donnersbergs Höhen. Von Karl Witzel. Die noch im Halbſchlaf ſich wiegende Nacht rieo ſich eben die zwinkernden Augen aus. Goldverklärt ward drüben im Oſten der friſchmuntere Tag geboren. Um dieſe frühe Stunde war's, als wir— eine Schar wanderfroher Geſellen,— uns aufmachten. Auf den gleißenden Schienen rollten wir dahin. ancher war durch den etwas frühen Aufbruch in ſeiner Nachtruhe geſtört worden; hier und da fuhr er, ohne die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich lenken zu wollen, ſcheu herum, um den Takt zu wahren. Nicht allzu lange ſollten wir in den Bretter⸗ wänden eingeſperrt ſein. Die Unterhaltung ſchleppte ſich mühſam dahin, höchſtens fand ſie eine geſuchte Unterbrechung durch ein ſich bietendes intereſſantes Bild draußen. Alles ſtürzte dann nach den Fenſtern, das Erſpähte zu bekoſten. Durch das monotone Ried waren wir endlich hindurch gegon⸗ delt. In der Nibelungenſtadt an des Rheines ÜUfern ſprangen wir in den andern Zug, der uns nach Börrſtadt in die Pfalz hineinſetzen ſollte. Auch Göllheim ſtreiften wir, wo am ſog. Haſenbühl am 2. Juli 1298 zwiſchen Adolf von Naſſu und Erzherzog Albrecht von Oeſterreich, der bei der Kaiſerwahl unterlegen, die Entſcheidungsſchlacht geliefert wurde. Der Deutſche fiel im Zweikampf von ſeines Gegners Hand. Ima⸗ gina, Adolfs Wittib, ließ noch im Todesjahr ihres Gemahls ein Sühnekreuz, das ſog. Königskreuz, aufrichten. Im fernen Horizont ließ das Glas ſchon den Donnersberg wahrnehmen. Das Endziel unſerer Eiſenbahnfahrt war gleich erreicht, und die eigentliche Wandecfahrt ſetzte ein. Nachdem in fünf Minuten der Thereſienhof genommen war, waren wir in einer Viertelſtunde in Steinbach. Durch das ſchmucke, in ſeiner beſchaulichen Sonntagsruhe daliegende Dorf ſchritten wir und lenkten am Brunnen vor dem Gemeindehaus links ab. Zwiſchen duftiger Frucht ging's hindurch ins Wilden⸗ ſteiner Tal hinein, was eine ſchwache Kopie der reizvollen, einzig in ihrer Art daſtehenden Wolfsſchlucht bei Zwingen⸗ berg am Neckar darſtellt. Ein geſchwätziger Waldbach hüpft keck von Stein zu Stein, die Nacht mußte ihm vieles anver⸗ traut haben, in ſeiner übergroßen Leichtfertigken konnte er aber ſeinen Mund nicht halten und plauderte alles aus. Ich abe ihn verſtanden, aus ſeiner Geſchichte hat er mir manch ochbedeutſame Mitteilung gemacht. Ueber ſeine Hinderniſſe, ie ihn zwangen, einen andern Weg zu nehmen, hatten ſich Mooſe, Flechten und Algen gelegt und erzählten ſich manche Wundermär. Der Ginſter lohte und flammte, der Bach hatte ihm von ſeinem anfeuernden Blut gegeben, und zum Danke dafür gab er ihm oftmals ein langdauerndes Stelldichein. Die Farnwedel ſchaukelten ſich ſonder Furcht und Zagen im luſti⸗ gen Wind, der der Hummel ein paſſendes Lied einhauchte. Die Sänger alle unterſtützten ſie, auch die Blattkomplexe woll⸗ ten nicht zurückſtehen, jetzt beſonders nicht, da ſie ihre Kerzen herausgeſteckt. So brauſte denn ein erhebender Choral durch den Forſt, nachdem noch die paſſenden Regiſter gezogen wor⸗ den waren. Wir haben dem vielſtimmigen Konzert unſere Ungeteilte Aufmerkſamkeit gewidmet. An zwei eindrucksvollen Geſteinsmaſſen, am Waltharifelſen und am Reißenden Felſen ſind wir vorübergepilgert. Jäh ſchnellen ſie in die Höhe und kufen die Erinnerung wach an manche ebenſo beſchaffene Par⸗ tie in den Alpen. Man hat gar nicht verſpürt, daß man einen Berg hinaufkrabbelt. Allmählich wächſt der Weg in die Höhe. Und dieſer wohltuende, herz⸗ und lungeöffnende Odem! Dieſer bezaubernde Duft! Die Sonne, dieſe ſelbſtloſe Licht⸗, Freuden⸗ und Lebenſpenderin guckt verſtohlen durch das Geüſt und ver⸗ ſpritzt ein Schälchen Gold. Unruhig wie Queckſilber iſt es. as iſt das Wildenſteiner Tal. aben mir Sinn und Herz gefangen genommen. Wenn ich ein bottbegnadeter Maler wäre und den Pinſel zu führen verſtünde, die Leinwand müßte das Geſchaute feſthalten. Wo iſt die Palette7 wo die geduldige Leinwand? Etwas Grün, laftſtrotzend, da dunklerer Ton, hier etwas heller, ſeichter, da braunrot angehaucht, dort ſilbernflammend, dort rotzüngelnd. Deda des Malens Kunſt eine gütige Gottheit mir nicht in die Hand gelegt, ſo zitiere ich die Momente, wie ſie meine ſc 11005 heiß verlangende Seele ſich eingeprägt und einge⸗ rieben. um Turm!“ Jetzt fühle ich ſeine Nähe. Noch ein paar Schritte, jetzt ſtehen wir vor ihm. Das Beſteigen ſparen wir bis nachher auf. Ein nur zu gutbekannter Geſang ſtimmt 170 an. Das zwei Minuten entfernt liegende Waldhaus ſuchen wir, um dem revoltierenden Magen ſein Begehren zu befrie⸗ digen. Zum Schluß mit den Damen unſerer Geſellſchaft ein ttes Tänzchen. Ein Befliſſener in der Kunſt des Ziehhar⸗ Rmonikaſpieles ſtellt die Muſik. Am Turm ſaß er, die Hand ach einer milden Gabe ausſtreckend. Wir haben ihn mitge⸗ mmen, und nun ſchafft er uns Vergnügen. Zum Aufbruch ſchlägt die Stunde, und wir kriechen den Ludwigsturm hinauf. Stufen ſagen wir„Grüß Gott!“, um endlich auf der Zinne 1 Meter erreicht zu haben. Nach allen Seiten öffnet ſich er Blick. Unter uns kniet ein wunderbarer Buchenwald. Bis zum Vater Rhein ſpannt ſich das Geſicht, dem das Glas nach⸗ hilft, und noch ein Stück drüber hinaus. Hinüber grüßen wir llach dem welligen Rheinheſſen, da üben liegt Kaiſerslautern. Eberall findet das Auge reiche Nahrung. Langſam und be⸗ dächtig gleiten wir in die Tiefe. Am Fuße ſtellen wir uns ammen zu einem lieben Bildchen. Wenn die Aufnahme annehmbar ausgefallen, kommt ſie ins anheimelnde Klub⸗ er. Nun ſagen wir Valet dem Königsſtuhl, der gewöhnlich mit dem Hirtenfels als Donnersberg bezeichnet wird. Ins pelbachtal, in die Gebirgswelt der Weſtpfalz, in den Hoch⸗ und Idarwald, in die Berge der Nahe und des unteren Huns⸗ Rects haben wir flüchtig einen Bilck getan. Von dem mit einem ‚ ingwall umgürteten Königsſtuhl ward uns ein ſolch abwechſ⸗ ungsreiches Panorama erſchloſſen. Ueber den Ringwall ſelbſt oge unſer Führer etwas erzählen: Dieſer mächtige Stein⸗ der mit ſeinen Vorwerken eine Länge von 6 Kilometern gat, iſt ein Denkmal der Befeſtigungskunſt aus einem frühen Neitabſchnitt menſchlicher Kultur, Es iſt eine Flehburg, in e ſich bei feindlichem Einbruch die geſamte Bepölkerung der gegend zurückzog. Der Wall beſteht aus dem die Hochfläche amſchließenden, 3200 Meter langen Hauptwall mit ein. und zusſpringenden Winkeln je nach Veſchaffenheit des Geländes. at eine Breite unten von 18—21 Metern und eine Höhe von —5 Metern. Im Laufe der Zeit iſt der Wall an vielen Stel⸗ n durchbrochen worden und manchmal kaum mehr erkenn⸗ ar: im allgemeinen iſt er aber aut erhalten. Die Felſen⸗ ewve des Königsſtuhles iſt vom Wall umſchloſſen, und dieſer ſt lehnt ſich in einer Höhe von etwa zehn Metern an den Jelſen an. Von hier aus läuft ein 600 Meter fanger Neben⸗ Einige ſchöne Ausſchnitte wall als Vorwerk bis zum Gebrannten Berg gegen die Wil⸗ denſteiner Delle und die aus dem Nordkammertal herauf⸗ führende Schlucht. Ein anderes Vorwerk zieht ſich in einer Länge von 900 Metern von der Hochfläche unfern des jetzigen Waldhauſes zwiſchen Königsdelle und Eſchdelle hin. Wer vom Baſtenhaus aus auf dem Weg durch die Königsdelle den Berg beſteigt, hat ſowohl dieſes Vorwerk als den Hauptwall zu durchſchreiten. Das größte, 1400 Meter lange Vorwerk be⸗ ginnt nahe dem vom Hirtenfelſen zum Turm führenden Weg, ein wenig rechts von der Stelle, wo man durch die Lücke des Hauptwalles kommt. Das Vorwerk zieht ſich am Bergrand bis zur Eſchdelle hin. Durch dieſes Gitter hindurch läuft unſere Gangſtraße zum Hirtenfelſen, Moltkefelſen. Ueber das male⸗ riſch gelegene Dannenfels ſchlendern wir durch den Schiller⸗ hain nach Kirchheimbolanden. An der Dorfſtraße bei Dannen⸗ fels betrachten wir einen uralten Kaſtanienbaum, der nach einer Meſſung von 1884 einen Umfang von 8,68 Metern auf⸗ weiſt. Seine Krone iſt dahin, aber merkwürdigerweiſe wächſt eine ſchlanke Tanne aus dem Innern des ausgehöhlten Stam⸗ mes heraus. Kirchheimbolanden, das freundlich gelegene, von Obſt⸗ baumgärten umſäumte, iſt bald erreichi. Die von Napoleon 1807 gebaute Kaiſerſtraße, die von Metz nach Mainz zieht, berührt das Städtchen.— Der Sinn iſt voll von ſchönen Bil⸗ dern, das Auge hat ſich ſatt getrunken. Befriedigt über alle Maßen ſchütteln wir den Pfälzer Staub von den Schuhen und vertrauen uns der Eiſenbahn an, die uns unſern heimat⸗ lichen Gefilden zurückgibt. Rund um den Winterhauch. Von W. Sigmund, Heidelberg. Die Eiſenbahn von Mosbach nach Mudau durchzieht einen Landſtrich längs der Elz, der vor dem Krieg von vielen gemieden, während der Hungerperiode um ſo mehr aufgeſucht worden war. Jahren die Schönheiten jener Gegend zu ſchätzen und vertrauten ſich für die ſommerliche Erholungszeit gerne jenem Bähnchen an, das ſie in die Stille der Natur bringen ſollte. Schon die Fahrt zeigt die Großartigkeit der Gegend, zwar nicht wildromantiſche Schluchtenſzenerien, dafür aber ein Kribbeln und Krabbeln der Lokomotive mit ihrem Anhang an den Abhängen hin, dem Laufe des raſch fließenden Baches folgend, vorbei an rauſchenden Mühl⸗ wehren und ſauberen Dörfchen; ſa manchmal zeigt ſich der Charakter des Schwarzwaldes wenn da und dort das altberühmte Schindel⸗ dach zwiſchen den roten Ziegeldächern hervorlugt. Gegen Norden von dieſer Linie, dem Katzenbuckel ziemlich nahe, liegen einzelne Dörfer, die zum„Winterhauch“ gehörig bezeichnet werden. Der Name braucht wohl nicht beſonders gedeutet zu werden; er beſagt ſchon alles. Wer das hochgelegene Wagenſchwend, 508 Meter über dem Meere, um⸗ und durchwandert hat, der weiß, daß hier oben bei kühler Witterung ein gar kaltes Windlein pfeifen muß, und nicht umſonſt trägt das frei daliegende Pfarrhaus ſeine ſtarken Doppelfenſter. Drei Vierteljahr Winter und ein Viertelſahr kalt, ſagt das Sprichwort vom Winterhauch. Doch wäre es falſch, die im Winterhauch liegenden Orte Wagenſchwend, Weisbach, Strümpfelbrunn oder gar Waldkatzenbach als klimatiſche Aus⸗ nahmen zu behandeln, im Gegenteil, gerade dieſe freie, hohe Lage, die den Winden ungeſtörten Zutritt geſtattet, verſchafft den Dorf⸗ ſchaften eine reine, ozonreiche Luft, die ſie zu den beſten Luftkur⸗ orten ſtempelt, und die rege Nachfrage nach Unterkunft in den Gaſthäuſern ſchon ſeit 20 und mehr Jahren dürfte der beſte Beweis für die vorzügliche Lage als Sommerfriſche ſein. Dazu kommt ein weiteres: Der reiche Ausblick von den Höhen. Bis weit ins Württembergiſche hinüber ſchweift der Blick. Die Gegend um den Winterhauch bietet auch intereſſante geologiſche Merkwürdigkeiten. Während nämlich die ganze Neckar⸗ linie entlang der bunte Sandſtein vorherrſcht, weiſt die höchſte Erhebung jener Gegend, der Katzenbuckel, vulkaniſches Geſtein auf. Seine Hauptmaſſe ſetzt ſich ebenfalls aus Sandſtein zuſammen, durch den ſich aber der vulkaniſche Baſalt(Nephelin⸗Dolerit) einen Weg gebahnt hat und auf dem plateauähnlichen Rücken einen auſſitzenden Kegel bildet. Die Staatsſtraßen jener Gegend, aus dem in der Nähe gefundenen Baſalt gewalzt, ſind vorzüglich in Stand gehalten; gegenüber den weißgelben Straßen der anderen Landesteile ſchonen dieſe„blauen“ Straßen, wie ſie im Volksmund heißen, vor allem die Augen bei den Wanderungen und fügen ſich auch in der Farbe wohltuend in das Geſamtbild der Umgebung. Die Spitze des Katzenhuckels trägt einen 1820 von den Markgrafen Max und Wilhelm errichteten 18 Meter hohen Turm, von dem man eine großartige Rundſicht auf die waldigen Berge des Odenwaldes oder dazwiſchen hinaus nach dem Speſſart, dem Taunus, dem Königſtuhl bei Heidelberg, dem Merkur bei Baden und bis zur Rauhen Alb hat. Durch die Kriegsjahre fehlte vielfach die Auf⸗ ſicht in den Wäldern, darum mußte auch das Gemäuer des Turmes unter Bubenhänden leiden, die die Krone des Turmes erheblich beſchädigt hatten. Wer heute in die rund um den Winterhauch gelegenen Dörfer kommt und ihre Wohlhabenheit ſieht, ahnt nicht, daß vor etwa 80 Jahren hier ungeheure Armut herrſchte. In einem alten Geographiebüchlein wird 3z. B. beſonders darauf hingewieſen, daß das Dorf Fahrenbach durch die Fürſorge der Regierung eine Strohflechtſchule erhalten hat, um dem Gewerbefleiß der Bewohner einen Verdienſt zu ſichern. Heidekorn, Buchweizen und ſchmal⸗ ährige Getreidearken wuchſen auf dem Boden; Herden von mageren e ee ſich kümmerlich von dem Futter der Aecker. Und heute? ühe der beſten Raſſe ſtehen wohlgenährt in den großen Ställen; der Ackerbau hat durch intenſiven Fleiß und kunſtgerechte Bearbeitung die ehemals mageren Aeckerlein in ertragreiche Felder mit ſchweren Aehren umgewandelt, kurz, die Landwirtſchaft hat dort einen ungeahnten Aufſchwung genommen. Noch erinnere ich mich, daß vor 45 Jahren ein Abſatz des ungeheuer reichen Obſt⸗ ſegens nicht möglich war, weil die Tronsportmöglichkeiten fehlten. Heute werden alle Eczeugniſſe der Gegend mit Gold aufgewogen. Heute iſt's anders als vor 60 Jahren, wo in der„Badenia“ der Verfaſſer Dr. Baden ſchrieb:„Einen deſto ſchlimmeren Ruf haben die Odenwälder(wegen ihrer Armut) erlangt, deſſen Begründung wir nicht unterſuchen wollen. Im Bauland und in der Pfalz meigert man ſich, ein Odenwälder zu ſein. Eine Entſchudigung für die Fehler, welche man dieſem Walbvolk zuſchreibt, liegt wohl in der Dürftigkeit des odenwäldiſchen Sandſteinbodens und in deſſen unleugbarem Einfluſſe auf die ſeeliſche Beſchaffenheit der Be⸗ wohner. Man möchte daher wünſchen, dieſes Bergland wäre nicht ſo urbar gemacht worden, ſondern bei ſeinen alten Wäldern be⸗ laſſen worden.“ Freilich, zu damaliger Zeit, als noch keine künſt⸗ lichen Düngemittel den fehlenden Stallmiſt erſetzten, und dem un⸗ ergiebigenoden nur das abgerungen werden konnte, was er ſelbſt gab, waren die Erträgniſſe recht dürftig. Weite Strecken lagen un⸗ bebaut, weil wan ſie als Brachfeld ausruhen laſſen mußte und erſt nach Jahren wieder dem Pfiua dienſtbar machte. Weſche Ver⸗ ſchwendung an Gelände! Der Piehſtand war gering, daher auch Wangel an natürlſchem Dünger, den der Boden ſo nötig gehabt hätte; an eine Unterſtützung der Landwirtſchaft in ſenen Gegenden war nicht zu denken, man hätte das Geld gerade ſo gut zum Fenſter hinauswerfen können, war die Meinung. Noch heute findet man da und dort Dedlaad, das als Sautriften zur Weide der Dickhäuter diente; vielleicht bringt der Mangel an verfüg⸗ barem Ackerland auch hierin eine Aenderung hervor, ſodaß unter Doch wußten viele der mit Land und Leuten Bekannten ſchon ſeit Ziegen wurden auf das viele Oedland getrieben, und ein geringer Die vielen Mannheimer(und Frankfurter), welche zur Hoch⸗ ſommerzeit die Gegend um den Winterhauch zur Erholung auf⸗ ſuchen, können beſtätigen, wie unter dem Fleiß der Bewohner die Ackerfelder reichen Körnerertrag bringen und die Hackfrüchte gut ſtehen, kurz, welche Umwandlung ſich in der ganzen Landſchaft voll⸗ zogen hat, und wie damit auch der Reichtum und die Wohlhaben⸗ heit der Einwohner gewachſen iſt. In faſt allen Orten ſorgen gut geleitete Gaſthäuſer für des Leibes gute Atzung. Wie jeder andere Landesteil, ſo iſt auch der Odenwälder ſtolz auf ſeine Heimat. Weitab von der großen Heerſtraße der Touriſten kann man ſich in wohlgepflegten Forſten Ruhe und Vehaglichkeit leiſten; ſtundenlang liegt ſich's ſo herrlich am Waldrand der hohen Höhen, der Blick ſchweift weit ins Land hinein, ungeſtört und wohlig ruht ſich's hier. Und wer wandern will, dem weiſt der rote Punkt des Oden⸗ waldzeichens von der Minneburg bei Neckargerach durch das reiz⸗ volle Tälchen der Seebach über die Fahrenbacher Höhe nach Trienz, Robern, Wagenſchwend u. Mudau den Weg;: faſt lauter Waldgebzete werden durchwandert; u. reicht die Zeit, dann ſteige bei der Läufert⸗ mühle nicht gleich in den Wald hinauf, ſondern folge den Win⸗ dungen der ſonſt waſſerreichen Seebach durch faſt kaum begangenen Walddiſtrikt; vielleicht läuft dir ein Fuchs in den Weg, die Reh⸗ geiß oder auch der König des Waldes, der ſtolze Hirſch, der hier in den Tannenforſten der Einſamkeit äſt. Bekannter iſt ſchon der Aufſtieg zum Katzenbuckel vom lieb⸗ lichen Zwingenberg aus zait ſeiner grauſigen Wolfsſchlucht. Der rote Rhombus führt über Mülben, den Reiſenbacher Grund, Reiſen⸗ bach, den Leining ſchen Forſt nach Ernſttal und Amorbach. Von Eberbach aus folaſt du dem blauen Rhombus in nicht zu verfeh⸗ lender Linſe nach dem Katzenbuckel, Waldkatzenbach, Strümpfel⸗ brunn, Mülben gen Mudau. Das weiße Viereck endlich kommt aus dem Tal der Itterbach von Gaimühle, Antonsluſt her den Höllgrund herauf nach dem Katzenbuckel, wohl eine der ſchönſten, lohnendſten Waldpartien. So findeſt du in deiner nahen Heimat goldene Lande der Schönheit und Erholung. Die Sonntagskarten ſetzen dich in den Stand, ohne großen Aufwand ein und einen halben Wander⸗ tag durch die herrlichſten Forſte zu ſtreifen. Danderporſchläge. Halbtageswanderung. Weinheim— Lützelſachſen— Rieſchweier— Oberflockenbach Rittenweier— Heiligkreuz— Großfachſen. Von Weinheim auf der Bergſtraße nach Lützelſachſen, durch den Ort bis zum lezten Haus links, dann links des Hauſes den Feldweg hinan bis zum Rand des Waldes. Hier ſchöner Blick in die Rhein⸗ ebene, zu unſeren Füßen Hohenſachſen. In öſtlicher Richtung im Bogen nach links durch Feld und Weinberge, dann Wald, worauf der Weg ins Ritſchweiertal abfällt und in die Straße von Hohenſachſen nach Ritſchweier mündet. Wir gehen die Straße aufwärts, ein mun⸗ teres Bächlein rauſcht rechts das Tal hinab, bald Wald und bald Ritſchweier, 4 St. Bei dem Brunnen mit dem ſteinernen Trog zweigt rechts ein Feldweg ab, der ſich bald links im Bogen aufwärts wendet, bald wieder Wald. Beim Austritt aus dem Wald Vorſicht, Wegkreuzung. Wir gehen nun direkt öſtſich dem Höhenzug entlang. Rechts auf der Höhe Rippenweier, im Tal Rittenweier, links im Tal Ritſchweier und vor uns der Eichelberg mit der Mannheimer Hütte. Von der nächſten Höhe aus liegt Oberflockenbach vor uns. Nun gehts weſtlich durch den Ort, am Schulhaus links die bald etwas anſtei⸗ gende Straße entlang, die bald ins Rittenweier Tal abfällt. Nach 20 Minuten Rittenweier, nach weiteren 20 Minuten, immer im Tal abwärts, Heiligkreuz und nach ½ St. Großſachſen. Abwechslungs⸗ reiche Höhenwanderung. Wanderzeit 37—4 Stunden. Tageswanderung. Zwingenberg(Heſſen)— Melibocus— Jugenheim— Fronken⸗ ſleen— Niederramſtadt— Darmſtadt. Sonntagsfahrkarte nach Zwingenberg a. d. B. 8 M. Mann⸗ heim ab.33 oder.53, Zwingenberg an.12 oder.28. In öſt⸗ licher Richtung durch Zwingenberg und mit der Nebenlinie 5(blaues lateiniſches M] im Wald ſteil anſteigend und nach 1 Stunde iſt der Melibocus erſtiegen. Ausſichtsturm mit umfaſſender Fernſicht. Jetzt lalt der Nebenlinſe 4(roter ſenkrechter auf blauem wagrechtem Strich) im Walde abwärts zum Balkhäuſer Tal, nach Jugenheim (* St.). In Jugenheim gehen wir auf die Nebenlinie 1(liegendes blauweißes Kreuz) über(Borſicht hier ſehr nötig), überſchreiten nach Stunde das Beerbacher Tal, laſſen Seeheim links liegen, kommen im Walde vor dem Eliſabethenturm an zwei ſehenswerten Buchen, link⸗ des Wegs, vorbei, die in etwa 5 Meter Höhe durch einen wag⸗ rechten, etwa 30 Ztm. im Durchmeſſer dicken Aſt miteinander ver⸗ wachſen ſind, und erreichen nach 1 Stunde den Eliſabethturm. Im⸗ mer in der gleichen Richtung im Walde weiter über den Magnetberg zur Ruine Frankenſtein. Einkehrmöglichkeit Sehenswert die Burg⸗ ruine und die davorſtehende uralte mächtige Linde(54 St.). Hinter Frankenſtein wird die Markierung verlaſſen, gehen rechts hinab ins Modautal, das wir bei der Walkmühle nach 10 Minuten erreichen, wandern in nordöſtlicher Nichtung weiter, ſind in Stunde in Niederramſtadt und zualeich auf der Hauptlinie 1(roter Strich), der wir bis Darmſtadt folgen. In Niederramſtadt wird wieder das Modautal überſchritten und wieder nördlich auf der Straße weiter gewandert. Bald links, dann beiderſeſts der ſchönen Straße Wald, der beim Forſthaus Böllenfalltor verlaſſen wird. Vor uns liegt Darmſtadt(1 St.). Kurz vorher links das Alicenſtift und dann rechts der Friedhof(letzterer ſehenswert). Größtenteils Waldwan⸗ derung am Weſtabhang des Odenwalds entlang. Wanderzeit 6% St. Darmſtadt ab.31 oder.50, Mafimnheim an.40 oder 12.00 Uhr. Fahrkarte Darmſtadt—Zwingenberg 2 Mark. Reiſetagebuch. ONB. Eine Pfälzer Waldwachk. Die Aus chreitungen in Wald u. Feld haben Naturfreunde der Pfalz veranlaßt, Stellung zu Gegen⸗ maßnahmen zu ergreifen, um vor allem den Stolz der Pfälzer, den Pfälzer Wald, in nachdrückliche Obhut zu nehmen und einen regelmäßigen Schutzdienſt in ſeinen Hallen zu organiſieren. Einen beachtenswerten Vorſchlag hiezu macht Hans Lippe in der letzten Nummer des„Pfälzerwald“ an alle wanderſportlreibenden Vereine, nämlich einen geregelten Dienſt von freiwilligen, ehrenamt⸗ lich tätigen Wachtleuten einzuführen, deren Tätigkeit von einer Hauptſtelle der vereinigten Verbände aus geleitet würde. Die Wachtleute ſollen nicht allein bei direkten Geſetzesverletzungen, ſon⸗ dern auch dann wenn gegen Anſtand und Sitte grob verſtoßen wird. Bei allen vom Geſetz unter Strafe geſtellten Zu⸗ widerhandlungen iſt der Wachmann berechtigt, friſcher Tat ertappten Schuldigen ſeſtzune lichen Sicherheitsorganen zuzuführen. hiezu kommen inbetracht Verunreinigungen oder Beſchädigungen von öffentlichen Anlagen, Brunnen, Denkmälern, chutzhütten, das Feueranzünden und Schießen im Wald, Betreten beſtellter Felder, Neſterausnehmen, Ruheſtörung, grober Unfug, Tierquälerei, Ausreißen und Sammeln geſetzlich geſchützter 99— u. dergl. Als Arten des Einſchreitens kämen in Betra elehrung und Ermahnung, Namenfe tellung, Feſtnahme, Züchtigung jugendlicher Perſonen. Das Amt der Wachk⸗ männer iſt demnach nicht leicht. Waffen ſollen ſie keine kragen, dafür aber in Gruppen von 5 bis 10 Mann zuſammenarbeiten, wobei örtlich begrenzte Wachtbezirke gebildet oder größere Gebiete durchſtreiſt werden können. Die Vorſchläge verdienen ſedenfalls, daß ſich die Wandervereine mit ihnen des näheren beſchäftigen. Citeratur. Führer durch SLimburg bel Bad Dürkheim. F. Klimm. 37 Seiten mit 8 Abbildungen. Verlag D. A. Koch, Speyer. Fibe e und zwar illuſtrierte Schrift, über die imburg, die mächtigſte und ſchönſte Kloſterrnine des Mittelrheins, liegt vor uns. Sie zerfällt in einen orisbeſchreibenden wie den auf men und ihn den ſtaat⸗ ieriſchen Teil. Klimms Schrift zeichnet ſich der Hand des fleißigen Koloniſten auch ſolche brach liegenden Strecken verſchwinden. beſch eichen und einen baukünfti urch eine klare Sprache, überſichtliche Anordnung des Stoffes und deut⸗ Hruck aus und hat als Führer ein handliches Format. eee Heinrich Kaufmann Clare Raufmann geb. Mayer Vermählte Mannheim, den 28. September 1921 Lameyloge 28361 Amtliche Mannheimer General-Anzeiger. wend Am Montag, den 26. ds. Mts., nachts 11½ Uhr ver- schied sanft und unerwartet infolge Schlaganfalls meine innigsigeliebte Frau. Schwiegermutter, und Tante im Alter von 49½ Jahren. MANNHEIM, den 27. September 1921. Landteilstraße 51 Die Feuerbestattung findet Donnerstag den 29. ds., nachmittags 2 Uhr im hiesigen Kiematolium statt. unsere treubesorgte gute Mutter, Großmutter, Schwesker, Schwägerin geb. Ruckwied Im Namen der traueinden Hinterbliebenen: Johannes Baumann. Straßenſperre bett. Am Mittwoch. den 28. September ds. Js. werden auf dem Bahnhof Mannheun⸗Neckarau in dem ſchienengleichen Uebergang der Landſtraße Mannheim⸗Schwetzingen dringende Gleisauswechs⸗ lunger vorgenommen. Der Straßenübergang wird daher en dieſem Tage von morgens 7 Uhr bis nachmiitags 3 Uhr geſperrt. Der Straßenverkehr, Richtung Neckarau⸗ Schwetzingen und umgekehrt, wird von Neckarau über die Rhenaniaſtraße. den Wegübergang bei der Halteſtelle Alurip, die Altr'perſtraße auf die Land⸗ ſtraße umgeleitet. An der Abzweigung der Altriper⸗ ſtraße von der Landſtraße und an der geſchloſſenen Schtanke im Bahnhof Mannheim⸗Neckarau ſtellt die Bahnmeiſtere-i Mannheim 8 für die Zeit der Sperre Poſten mit Flaggen auf, welche den Ver⸗ kehr regeln. Den Anordnungen der Poſten iſt Folge zu leiſten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 366 3. 10 R. Str. G B. beſtraſt. 33 Mannheim, den 14. September 1921. Badiſches Bezirksamt. Polizeidirektion. 5 Bekannkmachung. Errichtung von Finanzämtern. Am 1 Otiover d. ZJs. wird der Steuerkom⸗ miſſärdienſt Mannheim aufgehoben und mit dem Finanzamt vereinigt. Das Finanzamt wird dadurch Als Finanzamt im Sinne des 8 8 Ab!l. 2 der Reichsadgabenordnung errichtet. Sein Geſchäfts⸗ bezirk umfaßt den Amtsbezirk Mannheim mit Ausnahme der Orte Ladenburg. Neckarhauſen und Schriesheim. Das Finanzamt übernimmt für ſeinen Geſchäftsbezirk die Geſchäfte des bisherigen Finanzamts und die des Steuerkommiſſärdienſtes Mannheim. Die Steuereinnehmerei Mannheim⸗ Stadt wird auf den oben genannten Zeitpunkt ebenfalls aufgeboben und mit dem Finanzamt vereinigt. Das Finanzamt bleibt bis auf weileres im Schloß untergebracht. Bargeidloe Zahlungen an die bisherige! Steuereinnehmerei Mannheim⸗Stadt ſind bis auf Weiteres wie visher unter dieſer Bezeichnung über die Reichsbank oder über die Poſtſcheckkonten 1590 Karlaruhe oder 4898 Ludwigshafen zu leiſten. Karlsrube, den 15. Sepiember 1921. Der Peäſident des Landesfinanzamts: gez. Köhler. Bekanntmachung. Beim Abtransport von Verletzten am Mittwoch. den 21. September 1921 wurden aus dem ſtädt. Krankenhaus Ludwigshafen diele Schienen, In⸗ ſtrumente, Wäſcheſtücke wie Hemden, Bettücher, Betidecken miigenommen, da ſehr viele Verletzte ohne Kleider ankamen; außerdem zwei fahrbare Untergeſtelle von Krankeniragbahren. Wir ditten alle die e Stücke möglichſt bald dem ſtädt. Krankenhaus wieder zuzuſtellen und auf der Verwaltung gegen Empfangsbeſcheinigung abzuliefern. 11436 Ludwigshafen am Rhein, den 28. Sept. 1921. Städt. Krankenhaus Der Chefarzt: gez. Dr. Stmon. von der Reise zurück Dr. Kärcher Fncharzt für Hlaut- und Haraleiden. Lieht- und Röntgentherapie N 5, 7 Tel. 1561 N 5, 7 e ee und 2 5 Uhr. Badeeinrichtungen Gusherde mit Brat- und Backofen. Spezialhaus Wilhelm Rietheimer Tel. 3094— R 7, 32(Rug Alte werden in Zahlung genommen 8455 Fensterglas Drahiglas Nohelass Spiegciglas prelswert, ſofort lieferbar. 114⁴0 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schweren Vetluste meines lieben unvergesslichen Mannes Coltiob Schramm spreche ich hietmii meinen innigsten Dank aus sonders danke ich dem Herin Dekan von Schoepflef für seine trosueichen Wofte, den Herten Beamten von Post- amt l und ll, dem Beamtenverein für die Kianzspenden, so- wie allen Verwandten und Bekannten für die Begle tung des teuten Entschlatenen zur letzten Ruliestätte. Mannheim, den 27. September 1921. Danksagung. Postscaliner Ganz de⸗ 28475 Die tieſtrauernde Gatiin: Frau Anna Schramm nebst Kinder. Oestern entschlief sanft mein herzens- guter Mann, unsei lieber Vater, einziger Bruder und Schwager Mar Werer Die Beeidigung findet Mittwoch, nachmittag 3½ Uhr in Heidelberg statt. der trauernden Hinterbliebenen: Philipp Eiser und Kinder. In grossem Schmerz: Klara Werner geb. Kiink Rudi u. Willi Werner Familie Sanitäisrat Dr. Pfelfer Famllie Prof. Burger, Gym.-Direktor Mannheim(Max Joselstr. 26), Langenschwalbach, Karlsruhe. Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an unserem schwefen Verluste sprechen wir hiermit unsern heralichen Dank aus. Rheinau, den 26. September 1021 — +——— Ffadein duer len. 161 15l m. elettrotechn. Branche⸗ kenntniſſen f. Material⸗ einkauf, Korre pond. ꝛc. von Elektr.⸗Geſ. geſucht. Volſtänd. Angebote erb. unter R E. 75 an die Geſchäftsſtelle. B3393 Tüchtiges, nicht zu junges 10 1. Hausmädehen für Gaſthof bei freier Station per 1. Ottober geſucht. Vorzuſtellen von —12 Uhr 8503 Fischhalle„Nordsee“ Mitielſtraße 46. Aanges Mäthen für leichte Hausarben tagsüber in kleinen Haus⸗ halt geſucht. Putzfrau vor⸗ handen. 28502 HKocks. A 2. 3. II. Skellen besüshe Jef Haul Aagef Mauimagn mit ſämtl. kaufmänniſch. Arbeiten vertraut, ſucht ſich in ſeinen freien Stunden auf Büro paſſ zu betätigen. 6529 Angebote u J. V. 124 an die Geſchäftsſtelle. per 20%½ Jahre, auf gute Zeugniſſe geſtützt, ſucht „Stellung als Lagerist, [[Bürogehilfe, Büro- diener oder ähnl Gute Handſchrift vorhanden. 5842 Cäriner. 8494 Im Namen Deutsche Glas-Union Baumann& Winkelmann, Charlottenburg 2 Vertreter 3. Et. Hotel Pfälzer Hof. flf Melenenäne Rarten von Oppau dilligst hei B3397 Lans Panihen Alnnlrnt: 5. NMasdrineile Dhoio-Vervichälligsungen lieleit in kürzester Zeit. 8377 Kunstatelier Graphia E. Schönwolf Teienh. 200%2 Fianr heim E. 3. Hfene Stellen Lebensstellung! ldhze fener-Jersicherungs-Lesellchalt ſucht zum ſoſortigen Eintritt oder per 1. Okiober einen tüchtigen Mazadeen udha Es wird nur auf erſte Kraft reflektiert. Anſtellung nach Tarifgehalt. Gefl. An⸗ erbieten unter M. A. 176 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Zuſchriſt. unter 8 B. 97 an die Geſchäftsſt. 8490 junger Mann 20 Jahre alt, aus der Werkzeugbranche. von Beruf Härter, möchte ſich auf anderem Fache aus⸗ bilden. Derſelbe beſitz: la Zeugniſſe u. ſicheres intelligentes Auftreten. Es kann jedoch auf Ge⸗ hält nicht ganz verzichtet werden, da derſelbe da⸗ rauf angewieſen iſt. Angeb. u. S. C. 98 an die Geichſt. ds. Bl. 8491 Hla ndlungsgehiſte 21 J. alt, gelernt u. tätig gew. als Fattutiſt, Lageriſt und im Verxſand, ſucht Stellg. gleich. Art. B3400 114³0 Tanzschule J. Aündebeek Waldparkstr. 38, sep. Eingang Zu meinen am Donpetstag, den 20. Sepiembt. deginnenden kleineten Privut-Tanskurse“ (teweils ca.—10 Paare) werden noch einige Damen und tlerren ewünscht Gefl persönl An⸗ meldugen tägleh von—8 Uhr erbeten 11448 Beginn eines größeren Kursus Anfangs Oktober. DE Nelsgcnen ſürſ unaſe industrie Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 23 L. 2 L * * * N 8 1 L 2* * LI 4 L L L LI 2 1˙ E * 8 * 1* 8 4 * 1 ** LE *1 * L̃ leien mmge 2 ELLELEETA L Angeb. u. K 2133 an den Mhm. General⸗Anz 90 60 0 Zweigſt. Waldhofſtr 6. BE 8 2 lein 0 mit guter Schulbildung. welches flott ſtenograph für Regiſtraturarbeiten geſucht. Angebote und Maſchinenichreiben 5„ ukann ſucht bald Stellung unter M. B. 177 erbeten an die Ge 2 auf gutem kaufm. Büro. ſchäftsſtelle. 11446 Zuſchriften unter R. H. 78 an die Geſchäftsſt. 8428 ELILILLILLLLL eeeeeeeeee 8 Haus im Zentrum der Stadt zu 90000 Mark zu derkaufen. Mieteingang 70000 M. Zuichr. u. R. V. 91 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. 8478 Honlen- Geschät mit 3 Einſpänner⸗Rollen und 1 Pierd zu verkaufen. Angebote unter R. V. 94 an die Geſchäfis⸗ ſtelle ds. Bl Beli, TIscg, Kommoce, Vogelkaflg. Kop gtpresse u. Sonſt. zu verk. 8481 K 2.&, 4. Stock. Kleinerer Poſten gettag. Haader. Maache meiſtbietend zu verkaufen. Anzuſehen Mittwoch u. Donnerstag von 2 bis 4 Uhr. 8493 IL. V. 7, III. l. Wegen Aufgabe des Haushalts kpl Eiurichtg v. 1 Zimmer und Küche zu verkaufen Bei Dring⸗ lichkeitskarte kann Woh⸗ nung übernommen werd. Wohn ⸗Büro Hellmann Seckenheimerſtr 36. 8465 Mehrere komplette Küchen- Einrichtungen Natur⸗Lack, darunter prachtvolle Modelle, ver⸗ kauft Bingzenhöfer. Möbelgeſch..Schreinerei Augartenſtr 38. 6229 Naadermeierschrant Aanmerpasoten r. igdeusappat zu verkaufen. 8500 Webel Friedrichsring 20. in mit 6 2 Zimmer⸗Wohnungen zu 5 f Fun 93555 4 Geschäftsstelle dieses Blattes. kaufen geſucht. Zwei⸗ amtilienhaus bevorzugt. Sojortige Barzahiung. Angebd. unter R. 8. 88 an die Geſchäftsſt. 8472 5 Buücher einzelne Werke und inze Bibliotheken kault(ev. tauscht) zu angemess Pieisen. Herters Buchh. O 5, 15 gegsnader dsgerieursesntg. 819 Höchste Preise ut gebrauchte NMDe ſowie ganze Einrich⸗ (ungen zahlt S12⁰0 L. Gottlieb. R 8, 1 Poſtkarte genägt. Kaufe Lahngebisse und zahle für jeden ver⸗ wendbar. Zahn bis 15 Mk Starkand, I 2, 8. S97 Möblierte und ere Zimmer Läden, Büros, Woh⸗ nungen, können Sie koſtenlos bei uns anmel⸗ 8488 den Wohnungsnachweis , 20 l. ſel. 4653. Möbl. Zimmer an iſrael. Lehrling oder Schüler eptl. mit Penſion zu verm. Frank, 8484 Rupptechtſtraße 3, part. Möbl. Zimmer Tauschwohnungen Beschäftstaume vermittelt S131 Nauo 4. 2, fel 5920 Bergmann far Namleler Bostenlas. Miet-Gesüche. Junger Iugenieur ſucht auf 1. Okt. od. 15.Nov. möbl. Zimmer möglichſt ſeparat und im Zentrum der Stadt Angeb. u. O. P. 60 an die Geſchäftsſtelle. B3389 Junger Mann aus guter Familie ſucht 8461 ottes Zimmer in mögl. guter Gegend evtl. per ſofort. 8461 Angebote unter R. P. 85 an die Geſchäftsſtelle. —³⁵ Kauf oder N Eilangebote u Dringend benötigt wird —5000 qm großer in Mannheim-Ludwigshafen Dienstag, den 27. September 1921. nächster Umgebung 11416 ſiete, Geleisanschluß Bedingung. 14 Halle erwünscht. nter L. T. 169 an die Geschaàftsstelle. gesu Iumodllerte Lagehete zn Postfach 297 erbeten. Geb. Kaufm. mit gubb, Vermögen u. hoh. G kommen, dem es an Damenbetanniſchd mangelt, Ende 30 jugendl ausſehend w. 5 geb. lebensfr mufit. Dung zwecks baldiger Heirn bekannt zu werden Damen über 25 J. 0 Ww werden geb. 2 Angeb. mii Bild(welg ſofort zurückgegeb. win u. P 573 an D. Ftenh Mannheim zu richten Heiral Welche ältere freiden Dame, welche kleines d, ſchäft oder Anweſen für teines Geschäft im Zentrum der Stadt eht. 8499 1 Lager nzu mieten oder ka ach au Aidiene Annn wenn möglich mit Penſion. Angeb. u. J. S. 118 an die Geſchäftsſtelle. 50%% trocken, möõglichst mit Oleisanschluß 2 Angebote unter L. R. 167 an die 3 ſitzt, würde die Bekan ſchaft eines ält. vern Herrn wünſchen zwe Heirat. Witwe ohne nicht ausgeſchloſſen. 75 ſchwiegenheii wird 15 ſichert. Zuſchr mit on bitte unter R. X. 93 09 die Geſchäftsſtelle. Ban, Vermittlung verbelk⸗ 11186 Unterrich Lehrer + V. Füglloch l. falle ſowie Nachhille, Ia. 7 Hertenstein, IT 6, 37. 0 28478— faume ufen gesucht. Streng reell— ieim Waſche Kleiderſtolſe, ſowie fertige Herren 5Damenwäſche gibt 11408 4 SDNeeNgNNN Soegoοοοοσ 5 V Möbliertes Zimmer für berufstätige Dame ſofort Alachr B3406 Eil⸗Angeb. erb. unter 8. J. 4 an die Geſchſt. Büfrofräulein ſucht möbl. Zimmer eventl. mit Penſion. Angeb. u. S. F. 1 an 8497 1* ir arhen 40 für einen unserer An- gestellten hepaar ohne Kind; 1 bis zwei 6615 nanniet Aüer uumäbliett evtl. m. Kochgelegenheiſt. Gell Angebote an Wateabau Hane 1+ 1, 1. Freundlich möbdliertes AImmer Nähe Bahnhof oder Lin⸗ denhof, ſofort von ein⸗ zelnem Herrn geſucht. — an Hotel Bauer. Zimmer Nr. 19. 8496 Wind.uag Im Zentrum der Stadt 2 Kleine Bütoraume gegen einen ſolchen mit Lagerräumen und Waſſerleitung ſofort ge⸗ ſucht. Angeb. unt. K. A. 126 a. d. Geſchäftsſt 6529 Grozßes Unternebmen sucht zur Errichtung einer Zweigniederlaſſung e Mit Härs 200—250 qm Erdgeſchoß, möglichſt im Zentrum der Siadt zu mieten. Zuſchr. u. 8. G 2 an die Geſchſt. Auſſchlag auf Teitze lung. 1110 B Watter, Poſtfach 800 2291 Maunhem 8500 05 ſriſch eingetroffen. Unger. Augartensit Tel. 3341, Obſtketterel elektr. Betrieb Tapeteſ- 3 Von Selbſtgeber 1 Reste u leihen geſucht gegen]; Swal Jmonatl ahüczablung, 925 großer Au 892 Ade u. K Aun billigst ngebote u.. 87 an 2 die Geſchäftsſtelle dieſes t⁴ Blattes erbeten 8471 Karl G615 D 2,1 verlingerte Kunsteitees Alleinstehende Dame Anf. 50er, in gut. Verhält⸗ niſſen, angen. Erſcheing, wünſcht mit Herrn glei⸗ chen Alters in gut. Stel⸗ lung in Verbindung zu treten zwecks pät. Heirat? Anonym zwecklos. Zu⸗ ſchriften unt. K. 2134 an Mannh. General⸗Anzeig. Zweigſt. Waldhoſſtr 6. werde g bi t. 5 Ubrmmeee r TIen alerl reparie 18 4 151 9 E 8 e, Len, aAule nflgt. we Anefnherstener werrer à Hertz