„Nummer 2917 Ludwigshafen am Nhein.— Seſchäſts⸗Nebenſtelle Sezugspreiſe: In Manndelm und Umgebung monatlich frei ins Haus 0 Mk..—. Durch die Poſt bezogen viertelſährlich Mk. 25.50.— oltſcheck ⸗Konto Nummer 17590 Karlstruhe in Baden und in Mannbeim: Neckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6.— Jernſprecher Nummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7946.— Celegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Aanndeim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Neueſte Nac licd Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welfder Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Seitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. 1820 N ere ee ee Aa„2200 T 82 e eeeeeee eeeec eee Anzeigenpreiſe: Die kleine Zeile Mk. 2.— ausw. Mk..50, Stellen⸗ geſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. Nelcl. Ak. 10.—. Annahmeſchluß: Mittagbl. vorm. 8 ¼ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an deſtimmten Cogen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwort. über⸗ nommen. 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Wenn ſich daher die Nachrichten beſtätigten, was nicht unwahrſcheinlich ſei, ſo müſſe dies als te wer⸗ den, daß Frankreich inbezug auf die Rechte der Kontrollkom⸗ miſſion Genugtuung erhalten habe. Beokolt und wirkſchaflliche Janklionen. Berlin, 28. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Zu der Boykottnote der franzöſiſchen Regierung, die vor etwa 14 Tagen der deutſchen Regierung zugeleitet worden iſt, erfahren wir an zuſtändiger Stelle, daß die Note zunächſt eine Entſtehungsgeſchichte der Boykottbewegung gibt. Die Bewe⸗ gung habe beim Leinwandhandel eingeſetzt und dann auf andere Handelszweige, wie den Seifenhandel und Kaffeehan⸗ del übergegriffen. Namentlich ſei von Hamburg aus für die Bewegung gemacht worden. So hätten ſich der Hanſabund und die Hamburger Handelskammer und an⸗ ſchließend eine Anzahl anſehnlicher Perſönlichkeiten aus Ham⸗ burger Handels⸗ und Finanzkreiſen der Bewegung angenom⸗ men. Auch der Verband des deutſchen Großhandels habe die Propaganda unterſtützt. Die Note nennt auch eine Anzahl techniſcher Zeitungen, die in dieſem Sinne Stimmung ge⸗ macht haben. Von politiſchen Zeitungen werden die „Leipziger Neueſten Nachrichten“ und das„Stuttgarter Tage⸗ blatt“ genannt. Weiter ſei durch Flugſchriften und Plakate der Bewegung Vorſchub geleiſtet worden. Auch ſoll eine Anzahl daen erungsſtellen die Boykottbewegung unterſtützt aben. rankreich nur dann möglich ſei, wenn dem Abſatze Regierung den führenden Wirtſchaftsverbänden zugeleitet worden, um von dieſen Stellen Material für die Beant ⸗ wortung der Note zu erhalten. Man iſt der Meinung, daß die Boykottbewegung, die ja hauptſächlich auf die wirt⸗ ſchaftlichen Sanktionen zurückgeht, von ſelbſt an Boden verlieren wird, wenn dieſe Sanktionen aufgehoben werden. ADie inlernalionale Währungskonferenz. WB. London, 28. Sept. Laut Reuter ſind die Vorberei⸗ tungen für die Abhaltung der internationalen Wäh⸗ rungskonferenz in London anfangs dezember im guten Fortſchreiten. Die Konferenz werde von bekannten engliſchen Finanzautoritäten in die Wege geleitet, um die ganze Währungsfrage zu prüfen und ein Programm für die Maßnahmen zu entwerfen, wodurch die Währungen der ver⸗ ſchiedenen Länder wieder hochgebracht und die Goldwährung wieder hergeſtellt werden könne. Die einzelnen Länder ſind zur Entſendung von Delegierten aufgefordert worden. Zu⸗ ſtimmend äußerten ſich bereits die Vereinigten Staaten, „Frankreich, Deutſchland, die Niederlande, Schweden und Dänemark. 1118 en dDie Enkwaffnung Deulſchlands. Die Kontrolle der Polizeitruppen— Jerſtörtes Material.— Die Frage der Wiederaufſtellung einer deutſchen Armee. WB. London, 27. Sept. Das Reuterbüro erklärt, daß den letzten in maßgebenden britiſchen Kreiſen eigegangenen Berich⸗ ten zufolge die Interalliierte Kontrollkommiſſion ihre Aufgabe der Entgegennahme und Zerſtörung der von Deutſchland aus⸗ gelieferten Waffen ſo gut wie beendet hat, und daß ſie ſich jetzt mit der Kontrolle der verſchiedenen Po⸗ lizeitruppen befaßt. Im Zuſammenhang damit iſt der britiſchen Regierung eine Note unterbreitet worden, in wel⸗ cher dargelegt wird, in welcher Hinſicht die augenblicklichen Organe der Polizeitruppen nicht mit den Bedingungen der Spa⸗Konferenz übereinſtimmen. Die augenblickliche Organiſa⸗ tion der Polizei wird viel zu ſehr zenttaliſiert gehalten, und o wird geltend gemacht, daß ſie über das ganze Land unter verſchiedene Verwaltungsmittelpunkte verteilt ſein müſſe, da es nicht wünſchenswert ſei, daß die Polizei einer Zentral⸗ organiſation unterſtellt ſei, die in der Lage ſei, das anze zu kontrollieren. Das ſei tatſächlich verboten. Die Kontrolle der Polizei habe, wie bereits gemeldet, erſt begon⸗ nen und die notwendigen Schritte würden getan, daß die Be⸗ Nüsdenen der Spa⸗Konferenz gebührlich durchgeführt Dem letzten Zahlenberichte der Alliierten vom Sep⸗ tember zufolge— ſo heißt es in der Reutermeldung weiter— ſchen nur noch 102 Geſchütze zu vernichten, nachdem 3280 Ge⸗ chütze bereits zerſtört worden ſeien. Es müſſen noch 1 Mil⸗ lMion Tonnen geladener Granaten zerſtört werden, 34 Millinnen Tonnen ſeien bereits vernichtet worden. Es 985 nur noch 186 Grabenmörſer vorhanden, während 110 340 Bereits zerſtört worden ſeien. 2852 Maſchinengewehre ſeien noch unverſehrt, nachdem 83 586 vernichtet worden ſeien. Es V eien noch 163 000 Gewehre übrig, ausgeliefert und zerſtört n 160 000. An Munition ſle Kcnwelfen ſei zerſtort 55 2 3 2 8.* e Die Nate meiſt dann darauf hin, daß der Abſatz deutſcher Waren in 5 reich d. franzöſiſcher Waren in Deutſchland keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt werde und erſucht die deutſche Regierung, die Bewegung zu unterdrücken. Die Note iſt von der deutſchen ſchon deshalb, weil, wenn die ungariſche Frage nicht friedlich ge⸗ löſt werden ſollte, es zu Zwangsmaßnahmen kommen werde, wo⸗ ſintereſſe, ſagte Beneſch, würde es erfordern, in dieſer oder jener giſchen Proteſt bei der ungaxiſchen Regierung zwecks ſofor⸗ Zwiſchenfall verlangt. 355 Millionen Patronen, 90 Millionen ſeien noch vorhanden. Reuter erklärt, die Kontrollkommiſſion ſei von dem Fortſchreiten der Auslieferung und Zerſtörung der deutſchen Waffen vollkommen befriedigt. In amtlichen Kreiſen werde erklärt, daß nicht die ge⸗ ringſte Befürchtung wegen irgend einer Möglichkeit herrſche, daß Deutſchland in der Lage ſein könnte, ein Heer zu organi⸗ ſieren und auszurüſten, das ſo groß ſei, daß es irgend eine Gefahr für die Alliierten bedeuten könnte. Männer ſeien natürlich reichlich vorhanden, es fehlten jedoch alle Waffen und die Ausrüſtung. Die„Times“ ſchreibt in einem Artikel, gut Unterrichtete Beobachter der Verhältniſſe in Deutſchland wür⸗ den nicht leicht den Optimismus teilen können, der in dieſer anſcheinend inſpirierten Mitteilung des Reuter⸗ ſchen Büros über die deutſche Entwaffnung zum Ausdruck ge⸗ bracht werde. Das Blatt wiederholt ſeine Forderung nach einer wachſamen Aufſicht über die deutſche Entwaffnung und ſchreibt, die Interalliierte Kontrollkommiſſion ſei eine unpe⸗ dingte Notwendigkeit. Das Gerede von der Zurückziehung der Kommiſſion ſei unter den augenblicklichen Verhältniſſen ab⸗ ſurd. Die Kommiſſion müſſe im Gegenteil verſtärkt werden. der Friede mitl Amerika. Der Widerſtand der Republikaner. WB. London, 28. Sept. Der Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt, im amerikaniſchen Senat ſei eine Mehr⸗ heit zugunſten des Sonderfriedens vorhanden. Wenn ſich der Widerſtand der Demokraten verſtärke, und die Erörterungen ſich bis in den November hineinziehen, werde Senator Lodge erklären, daß eine Wiederbee ſtellung der fried⸗ lichen Beziehungen mit Deutſchland unbedingt nötig ſei und daß eine Verzögerung dieſes vitalen Werkes den Wiederaufbau der Welt hinausſchieben werde. WB. London, 28. Sept. Die„Times! meldet aus Wa⸗ ſhington, es ſei eine Art Senſation entſtanden, als bekannt wurde, daß der vormalige Präſident Wilſon inter⸗ veniert habe, um den demokratiſchen Widerſtand gegen die Ratiſikation der Friedensverträge mit Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn zu ſtärken. Nach Anſicht Wilſons verbiete die Ehre und das Intereſſe Amerikas eine Natifikation dieſer Verträge. Der Timesberichterſtatter meldet, daß die Republikaner nach wie vor auf die baldige Ratifikation der Friedensverträge ver⸗ trauen. Die weſtanggrſche Irage. Die Stellungnahme der Tſchechoflowakei. WB. Prag, 29. Sept. Im Ausſchuß für auswärtige Ange⸗ legenheiten ſtellte der Miniſter des Aeußeren Beneſch feſt, die ungariſche Regierung trage die Schuld ſelbſt daran, daß die Friedensbedingungen nicht erfüllt worden ſind. Er erwähnte ſo⸗ dann eine den Alliierten überſandte Note und führte aus, daß in der letzten Woche ein magyariſcher Politiker bei ihm erſchienen ſei, der ihn privatim interpellierte, ob nicht die tſchecho⸗lowakiſche Regierung ihr Intereſſe einer gütlichen Löſung der Situation in Weſtungarn widmen wolle. Beneſch erklärte, daß er es für ſeine Pflicht halte, überall in friedlichem Sinne zu wirken, insbeſondere ran die Tſchecho⸗Slowakei direkt intereſſiert ſei. Und das Staats⸗ Form an den Maßnahmen mitzuwirken, vorausgeſetzt, daß die Alli⸗ ierten ſich darüber einigten. Grundſätzliche Bedingungen jedes Handelns von unſerer Seite iſt die Geltendmachung des Friedens⸗ vertrages und die Uebergabe des ſtritigen Terri⸗ toriums in die Hände der Alliierten Generäle. Der Delegierte teilte ſodann einige Einzelheiten aus den magyariſchen Forde⸗ rungen mit, und erſüchte Beneſch, ſie Oeſterreich vorzulegen. Beneſch verſprach, die Forderungen dem Bundeskanzler Dr. Schober zugehen zu laſſen. Ich meine, erklärte Beneſch, daß im Hinblick darauf, daß wir ein eminentes Intereſſe an einer raſchen und friedlichen Löſung haben, nötig iſt, daß wir uns über die Situation unterrichten und einerſeits mit den Südflawen, anderer⸗ ſeits mit Rumänien und den Alliierten ins Einvernehmen ſetzen müſſen zwecks gemeinſamer Stellungnahme gegenüber Ungarn. Beneſch erwähnte ſodann die Verhandlungen mit dem Bundes⸗ kanzler Schober, deſſen Standpunkt er der ungariſchen Regierung bekannt gab. Bei der Zuſammenkunft mit dem Miniſter Banffi habe Beneſch darauf beſtanden, von Ungarn die Erfüllung der letzten Note zum feſtgeſetzten Termine oder die Löſung des Kon⸗ fliktes durch ein raſches Einvernehmen zu verlangen. Eine un⸗ mittelbare Kriegsgefahr habe in den vergangenen Tagen nicht beſtanden. Der Miniſter hofft, daß es auch nicht dazu kom⸗ men möge und betont, daß die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung niemals ein Uitimatum geſandt habe. Die tſchecho⸗flowa⸗ kiſche Regierung ſei vollkommen im Einvernehmen mit Südſlawien und Rumänien vorgegangen. Der einzige ſchwarze Punkt bleibe die Frage der Banden und Franktireur in Weſtungarn. Es ſei daher möglich, daß ſeitens der Alliierten eingeſchritten oder die öſterreichiſche oder ungariſche Regierung durch Zwangsmittel ſich dieſer Banden zu entledigen, ermächtigt werde. Die tſchecho⸗ ſlowakiſche Regierung werde ihre Pflicht erfüllen; denn gerade in dieſer Frage könne man einer kriegeriſchen Aktion oder Zwangs⸗ maßnahme ausweichen. 28 2 Neuer Zwiſchenfall. 5 WB. Wiener Neuſtadt, 28. Sept. Am Leita⸗Berg wurden neun Gendarmen, die in Ruheſtellung lagen, während ihre Kameraden ſich auf einer Streife befanden, von einer ungari⸗ ſchen Bande überfallen und verſchleppt. Laut Korr.⸗Büro hat die öſterreichiſche Regierung ſofort einen ener⸗ tiger Freilaſſung dieſer auf altöſterreichiſchem Grund und Bo⸗ den überfallenen Gendarmen eingereicht und Sühne für dieſen Am die Ausführung des Trianoner Dertrages. ONB. Paris, 28. Sept. Nach einem Reutertelegramm be⸗ richtet der„Matin“, daß die Verbündeten von der rumä⸗ niſchen und ſer biſchen Regierung die Verſicherung er⸗ helten habe, daß ſie bereit ſeien, mit ihnen einen Wi⸗t⸗ ſchaftsvertrag zu ſchließen, um die Ausführungen des ertrages von Trianon zu ſichern und den Frieden in den von Jor der Ausſprache des Aeichslags. Von Kontreadmiral a. D. Brüninghaus, M. d. R. Der wiederzuſammengetretene Reichstag ſollte ſich ur⸗ ſprünglich in einer kurzen Tagung lediglich mit dem Steuer⸗ programm der„Regierung der Erfüllung“ beſchäftigen. Wie ſich die Verhältniſſe in der Zwiſchenzeit entwickelt haben, iſt kaum damit zu rechnen, daß in dieſer für unſere Volkswirt⸗ ſchaft ausſchlaggebenden und lebenswichtigen Frage zunächſt irgendwie entſcheidende Entſchlüſſe gefaßt werden. Die not⸗ wendigen Vorbedingungen für eine wirklich ſachliche Erledi⸗ gung der zur Erörterung ſtehenden Steuerprobleme ſind m. E⸗ vorläufig nicht gegeben. Bevor nicht durch eine freie Aus⸗ ſprache über die jüngſten innerpolitiſchen Ereigniſſe und die mit ihnen zuſammenhängenden ſchweren Erſchütterungen unſeres Volkslebens die Anſichten geklärt ſind, bevor nicht mit Sicherheit feſtſteht, daß allſeitig der ernſte Wille vorhan⸗ den iſt, unter Hintanſetzung perſönlicher Wünſche und perſön⸗ lichen Ehrgeizes fruchtbare Arbeit für das Geſamtwohl zu leiſten, wird die Frage der ſteuerlichen Belaſtung bis zur Grenze unſerer wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit nicht gelöſt werden können. Es iſt vorauszuſehen, daß bei den kommen⸗ den Debatten die Geiſter ſcharf aufeinanderplatzen werden. Leider kann man die Regierung Wirthnicht von dem Vorwurf freiſprechen, durch ihr Vorgehen nach dem ver⸗ dammenswerten Attentat auf den früheren Reichsfinanz⸗ miniſter Oel ins Feuer gegoſſen und zu ihrem Teil redlich dazu beigetragen zu haben, die Wogen der Erregung noch künſtlich zu ſteigern. Wer wie ich, Gelegenheit gehabt dat, im Ueberwachungsausſchuß die Reden der ſozialiſtiſchen Wortführer und des temperamentvollen Reichskanzlers mit anzuhören, könnte nur noch darüber im Zweifel ſein, wer mehr Wert darauf legte, die an ſich ſchon geſpannte Situgtion zum Siedepunkt zu bringen, die Sozialiſten oder der oberſte Beamte des Reichs, letzterer wie ich annehme, unbewußtk. Auf die großen Gefahren, die durch das, gelinde ausgedrückt, eigenartige Gebaren der Reichsregierung Bayern gegenüber für die Reichseinheit enſtanden ſind, ſei nur andeutungsweiſe hingewieſen. Wenn, wie es erfreulicherweiſe den Anſchein hat. der zwiſchen Bayern und dem Reich ganz unnötig und künſtlich hervorgerufene Streitfall im Verhandlungswege bei⸗ gelegt werden ſollte, ſo iſt dies zum guten Teil der ſelbſtloſen Haltung des Miniſterpräſidenten von Kahr zu danken, der in weiſer Zurückhaltung und unter Hintanſtellung perſönlichen Ehrgeizes im gegebenen Augenblick zurückgetreten iſt, auch damit eine nicht gewöhmiche ſtaatsmänniſche Befähigung be⸗ kundend. Mir ſcheimt, daß, wenn wir im Reich endlich zur inneren Befriedung kommen wollen, wenn wir nicht den Reſt deſſen, was uns noch geblieben iſt— und das iſt bitter wenig — auch noch verſchütten wollen, das Beiſpiel Kahrs Nach⸗ ahmung finden ſollte. Jedenfalls könnte es die, die es an⸗ geht, zum Nachdenken anregen. Der ſozialiſtiſche Görlitzer Parteitag hat, und darin liegt für mich ſeine entſcheidende Bedeutung, einen unverkenn⸗ baren Trennungsſtrich gegen links gemacht. zeigen haben, ob es ihr wirklich ernſt damit iſt, mit den ſtaatserhaltenden Parteien bei der ungemein ſchwierigen Löſung der ſchwebenden Aufgaben gemeinſam zu arbeiten. Die rein demagogiſchen Redensarten von der Sicherung der Demokratie, der Republik, der Verfaſſung, nehmen ſich im Munde ſozialiſtiſcher Parteien um ſo eigenartiger aus, als bekanntlich das Parteiprogramm der Sozialdemokratie, bis⸗ her jedenfalls, in ſeinem ganzen Aufbau und in ſeiner Ge⸗ ſamtweltanſchauung im kraſſeſten Widerſpruch zur Weimarer ſteht, ſo daß man von ſozialiſtiſcher Seite füglich nicht Parteien, die in einigen, allerdings ſehr wichtigen Punk⸗ ten dieſe Verfaſſung für verbeſſerungsbedürftig halten, Vor⸗ würfe machen ſollte. Wer im Glashauſe ſitzt, ſoll nicht mit Steinen werfen. Mit Phraſen und Schlagworten kann man keine Wiederaufbauarbeit leiſten. den letzten Wochen über unſer Volk dahingegangen ift, hat es mit ſich gebracht, daß den Vorgängen in der ren Politik nicht dasjenige Maß von Aufmereen entgegengebracht worden iſt, das ſie gerade jett verdient Das einzige außenpolitiſche Aktivum, das die jetzize? zie⸗ rung ſeit der Annahme des Ultimatums zu buchen bat, i die Wertſchätzung, deren ſich der Reichskanzler Dr. Wirth in den franzöſiſchen Kreiſen erfreut. Davon allein wird Deutſchland auf die Dauer nicht leben können. Von den ſelbſt⸗ verſtändlichen Hoffnungen, daß mit Annahme der ungeheuer⸗ lichen Bedingungen des Ultimatums die Sanktionen automatiſch in Fortfall kommen, daß Oberſchleſien un⸗ geteilt ſeinem Mutterlande zurückgegeben würde, iſt es vor⸗ läufig ſtill geworden. Die deutſche Oeffentlichkeit war durch die an die Ermordung Erzbergers ſich anknüpfenden inner⸗ politiſchen Wirrniſſe vollauf in Anſpruch genommen, ſo daß 9 32 die Sanktionen(ſprich: Vergewaltigungen) und Oberſchleſien ganz in den Hintergrund traten. Frankreich hat die Zeit gut ausgenutzt, ſo daß es immer fraglicher wird, ob nicht die Vorausſetzungen, die für die Annahme des Ulti⸗ matums doch wohl maßgebend geweſen ſind, für Deutſchland hinfällig werden. Inwieweit die Sonderverhandlungen der deutſchen und franzöſiſchen Regierung(Rathenau—Lsucheur) dazu beigetragen haben, die Haltung der einzelnen Entente⸗ ſtaaten, beſonders Englands, zu beeinfluſſen, läßt ſich noch nicht klar überſehen. Auch dieſe Frage wird bei den kommen⸗ den Debatten eine wichtige Rolle ſpielen. In einem ſcheinen ſich, und das iſt ein Vorteil für unſere künftige politiſche Haltung, die Parteien und auch der Herr Reichskanzler im klaren zu ſein, in der Erkenntnis, daß die Unmöglichkeit iſt. und Ungarn umſtrittenen Gebieten wieder hergu⸗ erungsbild mõ breiter Grundlage, di .A. f. dr d bee Die Mehrheitsſozialdemokratie wird nun aber auch noch zu Die künſtlich geſchürte Woge innerer Erregung, die in reſtloſe Erfüllung des Ultimatums ein Ding der Die noch ganz offene Frage einer eventuellen neuen Re⸗ ——.( e P eeeeee eeee: N FFFFEEC — ———— ——— ——— handenen Koalitionsmöglichteiten noch in zwölfter Stunde wie⸗ tionen des Reichstags und des preußiſchen Landtags getagt. Die Zu E Halligroman von Wilhelm Lobſien. 2. Sette. Nr. 450. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend- Ausgabe.) Mittwoch, den 28. September 1921. wicklung in inner⸗ und außenpolitiſcher Beziehung bieten würde als bisher, wird nur dann einer befriedigenden Löſung entgegengeführt werden können, wenn vorher eine erſchöp⸗ ſende Ausſprache über die hier niedergelegten uder angedeu⸗; teten Geſichtspunkte ſtattgefunden hat. Um die große Koallftou. Berlin, 28. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Es iſt nicht ausgeſchloſſen. daß die Regierungsumbildung, auch die im Keiche ſich ſchneller vollzieht, als man bisher anzunehmen ge⸗ neigt war. Mehr und mehr beginnt man doch die Gefahren erkennen, die aus einer längeren Hinausſchiebung erwachſen önnen. Schon ſetzt ſehlt es nicht an Quertreibereien und In⸗ triguen. Sie könnten, wenn 7 noch ein weiterer Spiel⸗ raum gelaſſen würde, leicht die erſtändigung über die große dalition, für die der Wille hüben und drüben vorhanden iſt, doch noch hintertreiben. Es beſteht alſo das Beſtreben, ſchnelle Arbeit zu machen. Ueber die ſetzt im Reiche koch vorhandenen Hemmungen haben wir ſchon geſprochen. In Preußen wird die Berſtändigung einigermaßen erſchwert durch den Poſten des Innenminiſters. Den möchten, um die Hand auf der Verwaltung zu haben, natürlich wieder die Sozialdemokraten beſetzen. Aber auch in den Kreiſen der Demokraten 3 man der Meinung, daß nach den Erfahrungen des letzten Jahres ein ſozialdemokratiſcher Innenminiſter nicht wieder zu tragen wäre. Auch ſcheint man innerhalb der demokratiſchen Fraktion keine Neigung zu haben, ſich nur mit einem Portefeuille in dem Kobinett zu be⸗ Nuge und dann noch mit der Verantwortung für das ganze iniſtertum belaſtet zu ſein. Wie wir anzunehmen einigen Grund haben, iſt es möglich, daß auch der Freitag ſitzungsfrei bleibt und die Ausſprache über die innnere Politik erſt am Samstag ſtattfindet. Es wäre dann möglich, daß zunor das alte Kabinett Wirthdemiſfloniert und das neue erweiterte, das, wie es heißt, gleichfalls den Namen des Dr. Wirth tragen würde, ſofort an ſeine Sielle träte. Dieſes neue Reichskabinett würde ſich dann ſofort mit einer Pro⸗ grammerklärung dem Reichstag vorzuſtellen haben und daran würde ſich die Erörterung knüpfen. Sonſt wäre es lei⸗ der nicht ganz ausgeſchloſſen, daß durch eine ausgedehnte De⸗ batte in der herüber und hinüber geſchoſſen wird, die vor⸗ der verſchüttet würden. — Wie gemeldet, haben geſtern die demokratiſchen Frak⸗ Nach Berichten ihrer Blätter war man darüber einig, daß an der Perſon des Reichskanzlers aus außer;, aber auch aus Gründen feſtgehalten werden müſſe, da nach dem Zeugnis des Görlißer Parteitages kein anderer bürger⸗ licher Politiker ein ſolches Bertrauen bel der ſozial⸗ demokratiſchen Arheiterſchaft beſitze wie er. Herr Wirth iſt alſo das unerläßliche Zugeſtändnis an die Sozial⸗ demokratie, ohne das dieſe dem Anſchein nach an dem Zu⸗ fandekommen der großen Koalition nicht mitwirken will. Die Demokraten behaupten aber, daß auch außenpolitiſche Gründe nötigen, den Dr. Wirth im Reichskanzleramt zu er⸗ erhalten. Dieſe ſollten doch etwas näher erläutert werden. Es wirb behauptet, daß Herr Dr. Wirth zu Frankreich bin⸗ 1 und den Franzoſen ſehr genehm ſei. Man erzählt ſich, daß er den„frankophilen Kurs mitmache, deſſen eifervollſter Nubliziſtiſcher Vertreter Georg Bernhard von der„Voſſ. Atg.“ Ueber kurz oder kang wird man wohl tiefer in mmenhänge hineinblicken. Die Löſung der baperiſchen Frage. Die Anweſenheit des neuen bayriſchen Miniſterpräſidenten in Berlin hat die erfreuliche Folge gehabt, daß Vayern und das Reich ſich in der Kompetenzfrage geeinigt haben. Es wäre ſelbſt nachträglich ganz verkehrt, feſtzuſtellen, wer dabel der verlierende und wer der gewinnende Teil geweſen iſt. Die Hauptſache iſt, eine Verſtändigung gefunden hat, die Bauern dei der Negelung ſeiner inneren Verhältniſſe freie —5 läßt und doch auch die Oberhoheit des Reiches wahrt. ayern hat nach der getroffenen Vereinbarung die Ausübung der Poſlizeigewalt vofltommen in der Hand. Hat die Reichs⸗ Zeitung zu unternehmen, ſo richtet ſie ein dementſprechendes Erſuchen an die bayeriſche Regierung. Glaubt die Landes⸗ dem Wink der Reichsregierung nicht entſprechen zu können, ſo entſcheidet der Beruſungsausſchuß des Reichsrates, der letz in in der Frage der Jeitungsverbote rechte gute Ar⸗ beit geleiſtet hat. Dieſe Löſung iſt für beide Teile annehmbar. Denn der Ausſchuß des Reichsrates iſt ein Reichsorgan, es ſind in ihm aber die Regierungen der Länder vertreten. Dieſe Löſung mag vielleicht den Theoretifern des abſoluten Einheits⸗ ſtaates mißfallen, ſie wird aber allen denen recht ſein, die an der bundesſtaatlichen Zuſammenſetzung des Reiches als der beſten Einheitsgarantie feſthalten. Rücktritt des Münchener Zoltzeipräͤſidenien Pötner. ONB. München. 28. Septbr. Der Münchener Polizeipräßdent Pöhner hat ſein Rücktrittsgeſuch eingereicht. Er hat dem Geſuch eine längere Erklärung beigelegt, in der er unter anderem fagt, daß die bayeriſche Regierung dem Verlangen der Neichsregierung nachgegeben habe und in die Aufhebung des Ausnahmezuſtandes eingemilligt habe. Auch der Verfaſſungsausſchuß hab⸗ ſeine Zu⸗ ſtimmung zu dieſem Beſchluß erteilt. Dawit ſei die Aufrecht⸗ erhaltung der Ruhe und Ordnung in grodem Maßſe erichwert, insbe⸗ londere ſef auf die Beſtimmungen bezüglich der Schußhaft und da⸗ Verbot öffentlicher Kundgebungen und Verſammtimgen unter freiem Himmel verzichtet worden. Unter dieſen Umſtä den könne er eine Verantwortung für die weitere Aufrechterhaltung der Ruhe urd Ordnung nicht übernehmen. zumal da di⸗ ſchwerſten Er⸗ ſchütterungen des wirkſchaftſichen und poſiiſchen Lebens noch be⸗ vorſtünden Er bittet daher ihn non ſeinem Poſten zu entheben. Denukſchreiben v. Kahrs an die Boyriſche Volksparlel. OMB. Mäucheu, 28 Sept Miniſterpräſident v. Kahr hat an die Landesvorſtände der Bayriſchen Volkspartei ein Dank⸗ ſchreiben gerichtet, in dem er der Mitarbeit der Partei bei ſeinen Reglerungsmaßnahmen gedenkt und erklärt, daß er auch weiterhin bei der Verfolgung der Programmziele der Partei im Intereſſe Bayerns und des Reiches mitzuarbeiten be⸗ reit ſei. Deuſſches Ueich. Vom preußiſchen Lardtag. Berlin, 28. Sept.(Von unſ. Verliner Büro.) Der preußiſche Landtag nimmt heute ſeine Tätigkeit nach den Sommerferien wieder guf. Die Tagesordnung der um 2 Uhr beginnenden Sitzung ſetzt vor eine große Zahl von An⸗ trägen die erſte Beratung der Abänderungen des Beamten⸗ Dienſteinkommengeſetzes. Die einzelnen Fraktionen haben ſich bereits am ſollte der Aelteſtenrat zuſammentreten. Die Unkeilbarkeit Oberſchleſtens. Berlin, 28. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die maß⸗ gebenden wirtſchaſtlichen und landwirtſchaftlichen Organiſa⸗ kionen Oberſchleſiens und auch der katholiſche Klerus haben der deutſchen Regierung neues Material über die Unteilbar⸗ keit Oberſchleſiens übermittelt, das demnächſt den Alliierten in einer Note bekannt gegeben werden wird. Baden. Der Innenminiſter klagt. E Karlstuße, 28. Sept. Drahtbericht.) In einem in ANummer 257 des„Mannheimer Tageblatts“ vom 22. 9. erſchienenen Sprechſaalartikel wurde die Behauptung aufgeſtellt, das Eingreifen der Techniſchen Nothilfe beim Oppauer Unglück ſei vom Miniſter des Innern, Remmele, verboten worden. Der Miniſter des Innern hat ſich, wie uns mitgeteilt wird, entſchloſſen, gegen diejenigen, die dieſe Behauptung aufgeſtellt und weiter ver⸗ breitet haben, klagend vorzugehen. Die Rußlandhilfe des Völlerbundes geſcheilerl? WB. Genf, 28. Sept. In e 0 Beratung er⸗ brachte die VI. Kommifſion des Völkerbundes den Beweis, daß das geplante Hilfswerk für Rußland ſeitens des Völkerbundes ſo gut wie geſcheitert iſt. Zwar ſollen die Beratungen morgen fortgeſezt werden, um noch verſchiedene Vorſchläge zugunſten Rußlands prüfen; aber ſoviel ſteht feſt, die Mächte haben endgültig die von Nanſen ſo dringend geforderte Hilfe für Rüßland abgelehnt. Der Be⸗ richt der Unterkommiſſion für die Rußlandhilfe, den der ſchwel⸗ deulge Delegierte Motta erſtattete, läßt keine Zweifel mehr regierung das Bedürfnis, irgend etwas gegen eine baheriſche Candunter. 2 0 Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Wir wollen uns den erſten Abend nicht damit verderben, lieber Harrb. Es wirb kühl, der Nebel ſteigt aus der See. Laſſen Sie uns ins Haus gehen.“ Der Abend war gekommen. Die Warften verſanken in der Dämmerung, und rings am Horizont flammten die Leuchtſeuer auf. Wie ſtille, große, friedvolle Augen ſtanden ſie hoch über den rauſchenden Wellen oder blitzten, wie das Amrumer und Hörnumer Feuer, in kurzen Zwiſchenräumen jäh erſchreckend in die aufkommende Nacht. Dann und wann ruderte mit ſchweren— en ein Wanderſchwan hoch über der Hallig den fernen ichtern entgegen, und von den Prielen 74 Uber riefen die Strundläufer und Auſternfiſcher, die noch ſpäͤt zum Reſt drängten. „Oiedel“ rief Melfſen, und ſeine Stimme klang ſeltſam weich in den Abend hinaus. Sie anmtwortete ihm nicht, hob den großen Strauß blüähen⸗ der Roſen ans Geſicht, daß die kühlen, tauſfeuchten Blüten; blätter ihre heißen Wangen netzten, reckte mit einem tiefen, a—2 beide Arme weit von ſich und ſchritt un langſam über den mit Muſcheln beſtreuten knirſchenden Steig zum Hauſe hinan. Als ſie in den Flur trat, flammte ihr aus der offenſtehen⸗ den Stubentür das helle Lampenlicht entgegen, daß ein wun⸗ derliches Funkeln von den Tauperlen ausging, die ihr im Haar und auf den Roſen ſaßen. Geblendet ſchloß ſie einen Augen⸗ blick die Augen und ſah daher nicht, wie verlangend Harro Boyens Blicke ſie umfingen. Sie ſchritt an ihm vorbei in die Stube hinein, ſteckte die Roſen in ein Elas und ſtellte es mit⸗ ten auf den Tiſch, daß ſie das Lampenlicht nach der Seile hin wohin ſie ſich ſehen wollte. „Nun, ſeid Ihr Euch einlg geworden?“ „Ich weiß es nicht, Giede. Mir iſt das alles ja noch neu; 2 muß es mir erſt einmal gründlich durch den Kopf gehen en. „Das tu, Harro, aber zu Vaters Gunſten. Daß Du nicht Swa hier eine Fabrit oder Werft zu bauen anfängſt, wie Petet Handirx ein Hotel.“ „Aber Gizde!“ „Du mußt bas nicht gleich tragiſch nehmen! Ihr nehmt alles ntel zu ernſt. Cinen Schmerz könnt arüber beſtehen, daß damit auch eine wirkſame Völkerbunds⸗ „Nun fang Du nur an, Giede, lachte Melſſen,„dann — wir im Augenblick wieder mitten darin. Und wir beide atten eben abgemacht, daß wir uns den Abend nicht verderben wollten.“ „Gott ſei Dank! Da bin ich mit dabei.“ Das kam mit ſolch drolligem Ernſt heraus, daß ſie alle lachen mußten. Und doch, als ſie im milden Schein der Lampe um den runden Tiſch herumſaßen, warf das Geſpräch des Abends immer noch ſeine Schatten hinein, bis endlich Giede ſich an Harro wandte und ihn bat, von ſich zu erzäͤhlen. „Ach, Giede, was ſoll ich erzählen? Arbeit und Mühe, und Mühe und Arbeit. Das waren meine Tage. Und oft Heimweh, echtes, rechtes, deutſches Heimweh.— Wie behaglich es hier iſt! Weißt Du, danach hab' ich mich oft, oft geſehnt. Ein gemütliches Stübchen, Lampenſchein, Blumen auf dem Tiſch und vor den weißen Gardinen am Fenſter, ein blankes Klavier in der Ecke mit zwei ſchneeweißen Wachskerzen, die wie die Lichtlein am Weihnachtsabend in den glänzenden Lichthaltern ſitzen, und draußen der Mond und der Abend⸗ wind in den Bäumen. Weit, weit von uns mitten im dicken Urwald, wohnte ein Deutſcher, bei dem war es ſo. Tagel aung ſind wir gereiſt, um einen Abend bei ihm zuzubringen. Seine junge ffrau ſpielte und ihre beiden blonden Mädel ſtanden u beiden Seiten neben ihr, blickten mit den unſchuldigen inderaugen in das Licht und ſangen mit einer wundervollen, kindlichen Inbrunſt unſere alten, lieben deutſchen Volkslieder⸗ Das war ergreifend, und keiner ſchämte ſich vor dem andern, wenn ihm das Heimweh die Tränen in die Augen trieb. Sieh, Giede, das waren unſere deutſchen Feierſtunden.“ Der alte Melſſen legte ſelne Hand auf Harros Arm und nickte ſinnend mit dem Kopf. So war es wohl immer: was man ganz feſt und innig beſitzen wollte, mußte man erſt ver⸗ lieren, um aus der eß raft der Sehnſucht es neu er⸗ ringen zu können. Woßl dem, der dann den Weg dorthin fand. Giede ſpielte mit einer weit aufgebrochenen Noſe, bis die Blätter lautlos auf das weiße Tiſchtuch niederregneten und dort wie offene, ſich nach dem Licht reckende Hände laoen. Dann fegte ſie ſie zuſammen, zerdrückte ſie, tug ſie ans offene Fenſter und ſieß ſie ins Dunkel hinausflattern. Eine Weile noch ſchaute ſie in die Nacht hinaus und ſetne ſich dann ans Klavier und ſchlug mit leiſen Fingern einige Akkorde an. Melſſen nickte Harrs ſchwelgend zu, zündete ſich eine kriſche Pfeſſe an und lehnte ſich bebaalich zurück, während Harro ſich an das Inſtrument ſtellte und den Fopf in die auf⸗ e Fas ae:. dn da Das hab' Vater auch oft geſagt.“ geſtützte Hand legte So lauſchten ſie heide den Tönen, die rmittag verſammelt. Um 1 Uhr aktian unmöglich geworden iſt. Motiviert wird die Weigerung damit, daß Rußland noch immer beträchtliche Geldmittel zur Verfügung habe. Die Kommiſſion müſſe ſich angeſichts der Weigerung der Mächte an die privaten Hilfsorganiſationen menden und— mit der Hoffnung begnügen, daß die bevor⸗ N Brüſſeler Konferenz. an der auch eutſchland und die reinigten Staaten teilnekmen werden, eine Löſung finden werde. Immerhin glaubt ſie, daß ſie durch die Liquidation der Kriegsvorräte Naturallieferungen an Rußland ermöglichen könne. In ergreifenden Worten beklagte ſich Nanſen darüber, daß die Kredithilfe verweigert werde, und proteſtierte gegen den ungeheuren Lügenfeldzug, den eine Lügenzentrale mit politiſchen Zwecken gegen die Hilfsorganiſation organiſtert habe. Die Tatſache, daß 20 Millionen Menſchen vom Tode bedroht ſind, ſei ſo furchtbar, daß er unmöglich könne, Eurapa werde mit verſchränkten Armen zu⸗ chauen. Bundesrat Mott a, der ebenfalls ſein ſtarkes Mitgefühl für Rußland ausdrückte, wies darauf hin, daß es ſich hier leider um eine Kompetenzfrage handele. Die Kommiſſion könne ſich nicht an die von Nanſen mit der Somfetregierung abgeſchloſ⸗ ſenen Verträge halten, weil Nanſen als Beauftragler der inter⸗ nationalen Konferenz, nicht aber als Beauftragter des Völker⸗ bundes gehandelt habe. Auch müſſe er feſtſtellen, daß, wenn in Rußland eine Regierung wäre, die das Vertrauen der übri⸗ gen Welt beſäße, die Hüfsaktion mit gewaltiger Kraft ein⸗ geſetzt hätte. Lord Ceell ſtellte ſich auf die Selte Nanſens und for, derte, daß die Reglerungen ſetzt offen ausſprächen, ob ſie nicht in der Lage wären, Kredite zu gewähren, damit der Völker⸗ bund frei von der VBerantwortung bleide. Er wünſche, daß, falls die Finanzlage ſich ändere, der Völkerbundsrat, dem Nanſen noch als Oberkommiſſar beizugeben ſei, zur Fort⸗ führung der Aktion ermöchtigt werde. Auf jeden Fall aber müſſe in der Reſolution die Anſpielung auf die ruſſiſchen Geldmittel geſtrichen werden, weil ſie eine politiſche Spiße habe. Er billige endlich das Abkommen Prof. Nanſens mit Sowjetrußland. Nanſen habe nochmals das Wort ergriſfen und gegen den Lügenfeldzug von neuem proteſtlert. Er wies auf die erſchütternde Tatſache hin, daß die Not in Rußland käglich ſteige, während die Regierungen in Curopa eine Kon⸗ ferenz nach der anderen abhielten, auf denen nichts poſitives erzielt und nur die koſtbare Zeit vergeudet werde. Der enaliſche Vertreter Fiſher gab hierauf die Erklä⸗ rung ab, daß die Regierungen tatſächlich einen offiziellen Kredit gewährn wollen, obwohl England davon überzeugt ſei, daß die Sowfetregierung aus eigenen Mitteln die notwen⸗ digen Lebensmittel zu kaufen in der Lage ſei. Schließlich ſei er mit der Streichung der Anſpielung auf die ruſſiſchen Geldmittel einverſtanden. Auf Fiſhers Antrag wurde die Weiterverhand⸗ lung auf morgen vertagt. Letzte Melaͤungen. Die Induſtriekriſis in Amerika. WB. London, 28. Sept. Daily Telegraaf meldet aus Newyork, daß eine Kriſis in der induſtriellen Lage in den Vereinigten Staaten ſich mit großen Schritten nähere. Die nächſten Wochen würden entſcheidend fein, ob es zu dem furchtbaren Kampfe kommen werde, d. h. einem Streik der Eiſenbahner, Bergarbeiter und ſonſtiger Arbeiter, oder zu einer Regelung in Güte und zur Annahme der Lohn⸗ verminderungen ſeitens der Arbeiterſchaft. Bei den Arbei⸗ tern ſcheine jedoch eine überwältigende Mehrheit für den Streik vorhanden zu ſein. 1* UBerlin, 28. Sept.(Von unſerem Verliner Bürd.)„Die Zeit“, das neue Organ der Deutſchen Volkspartei, daß der eordnete Heinrich Rippler, der bekanntlich zum 1. Oktober die„Tögliche Rundſchau“ verläßt, gründen will, ſoll erſt im Dezember zu erſcheinen beginnen. Engelbert Humperdinck. In Neuſtrelitz iſt Engelbert Hu m⸗ Nre an eines Schlagnf—— Ulter 2 67 hren geſtorben. unter Gledes Händen hervorquollen und all ihr junges Glück und Hoffen trug. Dumpfe Klänge waren darin und ein wil⸗ des Stürmen und Drängen: aber über alles Dunkle und Stür⸗ mende hin klang es immer wie helles Lerchenſingen und frohes Mädchenlachen. Dann wanderten ihre Gedanken zu Harro Boyens, ber neben ihr ſtand und deſſen warme, ſtille Augen ſie auf ſi gerichtet wußte. Sie dachte an die Worte, die er eben zu ihr geſagt hatte, als wären ſie nur für ſte beſtimmt geweſen. Das tat ihr weh. Er war ſo lange landfern geweſen und hatte Heimweh gehabt. Und nun war er zu Hauſe, war heimgekehrt. zu? Warum? Die Arme, die ihn zum Willkommengruß umſchlingen ſollten. waren längſt matt niedergeſunken, und die Lippen, die ihn begrüßen ſollten, waren verſtummt. Sie blickte zu ihm auf und ſah, wie ſelne Augen zur Ferne gingen, als ſuchten ſie etwas und wußten doch nicht was. Giede aber wußte es und leitete mit wenigen weichen Akkorden zu einem Liede über, das ſie zwar oft gefplelt un geſungen hatte, das aber trotzdem für ſie bisher nur ein Klang wie viele andere geweſen war. Heute wurde es ihr lebendig⸗ und ihr ganzes Herz ſpielte und ſang es mit: Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit klingt ein Lied mir immerdar. O wie liegt ſo weit, o wie liegt ſo weit, was mein, was mein einſt war! Als ich Abſchied nahm, als ich Abſchied nahm, waren Kiſten und Kaſten ſchwer. Als ich wiederkam, als ich wiederkam, war alles leer. Sie ſang das ganze Lied. Und als der letzte Ton 5 klungen und es ſo ſlill im Zimmet war, daß man die Welle am Steindamm rauſchen bören konnte. ſtand ſie auf, ga Harro die Hand und ging in ihre Kammer hinauf. en Harro ſaß noch eine Weile ſchwelgend nehen Melff und blickte in die leiſe ſummende Lampenflamme. Dann erhob er ſich „Gute Nacht. Herr Melſſen.“ „Gute Nacht. Harro. Kommen Sie bald wileder. Nortiegugg tolat) ————— Man fürbe enbetm aur utt echten Brauns deben Stottarben Indd fordere die ene dre deprren debroschdbre Ne. 2 79 nen Srntde Scesenz t bes e ancsg, Caelleber-K. C 5— 5 %CCCTCCCC00/ u»]% ͤm. ̃ ra1ü nee e eee ee ing zur der en or⸗ die en en eee zweiten Vortrag über„Der Handwerker als kauf⸗ Mttwoch, den 28. Sepkember 1921. mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 450. 5 Wirtſchaftliche Fragen. HBauptverſammlung des Forſchungsinſtituts für rationelle Bekriebführung. Tu. Karlsruhe, 27. Sept. In dieſen Tagen fand hier die Hauptverſammlung des Forſchungsinſti⸗ tutsfürrationelle Betriebführungim Hand⸗ werk ſtatt, die unter ſehr ſtarker Beteiligung vor ſich ging. Vor Beginn der Vorträge, die einen großen Teil des Diens⸗ tag in Anſpruch nahmen und ſich auch noch auf den Mittwoch erſtreckten, begrüßte der Vorſitzende des Kuratoriums, Stadt⸗ rat Groß aus Mannheim, die Vertreter des Reichswirt⸗ ſchaftsminſteriums, Miniſterialdirektor Hüttenheim und Regierungsrat Dr. von Köbke aus Verlin, den Miniſter des Innern Remmele, den Vertreter des ſächſiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſteriums Oberregierungsrat Dr. von Buch, die Vertreter des württembergiſchen Landesgewerbeamts Baurat Kleiber und Dr. Haller, den Vertreter der badiſchen Regierung in Verlin, Miniſterialrat Dr. Fecht, ferner die Vertreter des badiſchen Finanz⸗ und des Arbeitsminiſteriums, der Stadtverwaltung, des Statiſtiſchen Landesamts, des Lan⸗ desgewerbeamts, der Techniſchen Hochſchule, der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim, des Staatstechnikums, die Vertreter ver⸗ ſchiedener Handels⸗ und Handwerkskammern, der Gewerbe⸗ ſchulen und einen Vertreter des Techniſchen Inſtituts in Chriſtiania. Der Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums, Miniſterialdirektor Hüttenheim, hob in ſeinen Be⸗ grüßungsworten daraufhin ab, daß es erfreulicherweiſe trotz der großen Finanznot des Reiches gelungen ſei, eine Beihilfe für das Forſchungsinſtitut zu erwirken. Redner wandte ſich gegen die Zentraliſierungsbeſtrebungen und betonte die Not⸗ wendigkeit, daß auch in einzelnen Städten des Reiches Werke und Inſtitute zu beſtehen hätten, wo ſie bodenſtändig ſind. Miniſter Remmele ſprach im Namen der badiſchen Regie⸗ rung und hob daraufhin ab, wie notwendig gerade heute die Selbſthilfe ſei, aus der allein wieder Kräfte für etwas Großes zur Beſſerung der Lage geſchaffen werden könne. Nicht wünſchenswert ſei es, daß alle Bildungsſtätten und organiſatoriſchen Einrichtungen in Berlin konzentriert wür⸗ den.— Für das Landesgewerbeamt ſprach Dr. Cron, der auf die angenehmen Beziehungen zwiſchen dem Landesge⸗ werbeamt und dem Forſchungsinſtitut hinwies und hierbei beſonders der Tätigkeit des Regierungsrats Bucerius aner⸗ kennend gedachte.— Schließlich ſprach noch Profeſſor Dr. As⸗ kenaſj als Vertreter der Techniſchen Hochſchule, der auf das irmige Zuſammenarbeiten zwiſchen Handwerk und chemiſcher Forſchung abhob. An dieſe Begrüßungsanſprachen ſchloſſen ſich die Vor⸗ träge. Zunächſt ſprach Regierungsrat Bucerius über das Thema„Der Handwerker als techniſcher Be⸗ triebsleiter“. Der Grundgedanke ſeiner Ausführungen war, daß auch das Handwerk mit möglichſt geringem Auf⸗ wand möglichſt große Leiſtungen vollbringen müſſe, denn nur rationelle Arbeit gebe die Möglichkeit, aus den ietzigen Wirt⸗ ſchaftszuſtänden herauszukommen. Das Handwerk müſſe ſich bei ſeinem Betrieb vor jeder Zeitvergeudung hüten: um ſie zu vermeiden, ſei eine genaue Vorbereitung der Arbeit und eine gute Vor⸗ und Ausbildung der Arbeiter nötig. Den männiſcher Betriebsleiter“ hielt Dipl. rer. merc. Rößle, der die Notwendigkeit einer genauen Buchführung im Handwerk darlegte. Die Wichtigkeit des Rechmmgsweſens werde lelder von ſehr vielen Handwerkern noch immer nicht erkannt. 90 Prozent der Handwerker hätten auch heute noch eilne ſehr mangelhafte Buchführung. Der Redner forderte, daß Lehrlinge und Geſellen auch während ihrer Praxis vom Meiſter zum Rechnungsweſen herangezogen würden. Nur wenn der Handwerker zu rechnen verſtehe, werde er ſchlag⸗ fertig ſein.— Die übrigen Vorträge bewegten ſich auf mehr oder weniger techniſchen Gebieten. Die drohende Fahrpreiserhöhung und die Angeſtellten. Nach den bisherigen Veröffentlichungen der Preſſe ſollen von der 30⸗ bezw. 50 prozentigen Erhöhung auch die Wochen⸗ und Monatskarten betroffen werden. S0‚ ehr es verſtändlich iſt, wenn die Eiſenbahnverwaltungen ſich durch Erhöhung der ahrpreiſe für die neuen Belaſtungen durch die zugeſtandenen ehaltserhöhungen Deckung zu verſchaffen ſuchen, muß doch gegen dieſes Verfahren Verwahrung eingelegt werden, weil die Arbeiter und Angeſtellten, die im weſentlichen als die Be⸗ nutzer dieſer Dauerkarten in Frage kommen, aufs neue ſtark belaſtet werden würden. Der Gewerkſchaftsbundder Weinland. Verhüllte Uhren hallen; Ich weiß nicht, wo ſie ſind. Verborgene Wogen fallen; Weiß nicht, wo eine rinnt. Die hellen Stimmen feiern, Und die Farben ſind nicht mehr bunt: In grauen Nebelſchleiern Lauern Berg und Schlund. Doch auf ſchnaubenden Roſſen Sprengt ein kecker Fant Sonnenlichtumfloſſen In das fröſtelnde Land. Alle Schleier reißt er Von den Höhen mit: Allem Leben weiſt er Sieggewohnten Schritt. Schwellende Reben taucht er In den goldenen Schein, Sonnengrüße haucht er Tiefſten Kellern ein. Meere leuchtender Weine Schlagen an das Tor; Licht an Moſel und Rheine Drängt zum Licht empor. Reben ſteigen in Flüſſen Wieder zum Sonnenſchein, Beide in trauten Küſſen Wollen noch Brüder ſein. Nach der bänglichen Stunde Scheuchten ſie allen Dunſt— Eine uns ihrem Bunde, Alte Gottesgunſt! Max Bittrich. Berliner Theater. Es war eine Freude!— und en ſterker Erfolg im Luſtſpiel⸗ baus. Inmitien der wäden Stichflammen, qualmenden Naßholz⸗ Auten und Sumpfirrlichten unſerer Tage das reine Licht eines Dichters. Man muß ihn lieben, ihn und ſein von Wehmut über⸗ ſchattetes, lebensfrohes Spiel! Es iſt ein Harfenlied, durchrauscht dom Strom heißer Sinne; aber die Klänge ſchweben empor zu Sphären, wo die von wenigen erkannte Liebe, die milde Sonne des Angeſtellten(G. D..) iſt deshalb in einer Eingabe beim Reichsverkehrsminiſterium dahin vorſtellig geworden, daß die Dauerkarten entweder von der Preisſteigerung völlig ausge⸗ nommen werden oder doch zum mindeſten die Erhöhung auf ein geringes beſchränkt wird. Städtiſche Nachrichten. VBerſammlung der Mietervereinigung. Geſtern abend ſprach in einer Verſammlung der Mietervereini⸗ gung der Vorſitzende des Mietervereins Mannheim, Herr Kamm, über„Die Forderungen der deutſchen Mieterſchaft. Privat⸗ oder Gemeinwirtſchaft.“ Redner trat der An⸗ ſicht entgegen, daß man vor dem Kriege eine Wohnungsnot nicht ge⸗ kannt habe und dieſe nur eine Folgeerſcheinung des Krieges ſei. Schon vor dem Kriege habe es Wohnungen gegeben, die alles andere als menſchenwürdig geweſen ſeien. Am ſchlimmſten ſeien die Ver⸗ hältniſſe jedoch in Berlin geweſen, wo es im Jahre 1912 ſchon 30 000 Kellerwohnungen gab und daß zu dieſer Zeit eine Wohnung als überfüllt angeſehen wurde, wenn mehr als 4 Perſonen auf ein heiz⸗ bares Zimmer kamen. In folch überfüllten Wohnungen lebten in Berlin im Jahre 1912 600 000 Menſchen in 100 000 Wohnungen. Auch in Mannheim ſeien die Wohnungsverhältniſſe ebenſo himmel⸗ ſchreiend wie in anderen Großſtädten. Redner erinnerte beſonders an die Bellenſtraße, Neckarvorſtadt uſw. Das Wohnungselend, das wir vor dem Kriege hatten, hat ſich während und nach dem Kriege ganz bedeutend geſteigert, weil die Bautätigkeit zurückgegangen war und die vorzandenen Wohnungsräume ausreichen mußten, um die wachſenden Menſchenmengen zu beherbergen. Um aber die Leute nicht einem immer ſtärker werdenden Wohnungselend auszuliefern und ſie der Willkür der Hausbeſitzer preiszugeben, ſei der Mieter⸗ ſchutz geſchaffen worden. Die Hausbeſitzer und alle daran intereſſier⸗ ten Kreiſe verlangen die Aufhebung der Zwangswirtſchaft und Ein⸗ führung der Privatwirtſchaft. Daran könne von ſeiten der Mieter⸗ ſchaft nicht gedacht werden; denn wenn die Zwangswirtſchaft aufge⸗ hoben wird, wird kein Haus neu gebaut. Kein Menſch würde einen Pfennig in ein Haus ſtecken, aus dem er nicht die Zinſen bekommen würde. Gebaut könne alſo nur werden unter Beteiligung der All⸗ gemeinheit mit allgemeinen Mitteln und da würden ſich auch die Mieter daran beteiligen unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen. Die Mieter, die bisher Objekt des Wohnungsweſens waren, verlangen jetzt endlich aus dieſem Zuſtand herauszukommen und Subjekt zu werden und ein Mitbeſtimmungsrecht zu bekommen ſowohl über den vorhandenen Grundbeſitz, wie auch über die Art und Weiſe, wie das Wohnungsweſen in Zukunft geregelt werden ſoll. Die Mie⸗ ter verlangen nicht einen Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft, ſondern einen Ausbau. Die heute beſtehende Zwangswirtſchaft will nichts anderes, als die Schäden und Auswüchſe des privatwirt⸗ ſchaftlichen Syſtems beſeitigen. Das Ziel der Mieter iſt und bleibt Förderung der Gemeinwirtſchaft. In der Wohnungs⸗ frage und in der Bodenfrage wurzeln letzten Endes das Schickſal und die Zukunft des deutſchen Volkes. An dieſer Löſung mitzuarbeiten, dazu ſeien die Mieter in allererſter Linie berufen. Dder Kampf um ſ Mitbeſtimmungsrecht ſei das große Ziel der deutſchen Mieter⸗ haft. An den Vortrag, der mit reichem Beifall aufgenommen wurde, ſchloß ſich eine Ausſprache, in der ſämtliche Redner für die Schaffung der Gemeinwirtſchaft eintraten. 8 —6— *Ernannt wurden die Gerichtsaſſeſſoren Dr. Sturm und Wilhelm Frey in Mannheim zu Amtsrichtern und Werkmeiſter Joſef Kirchgeßner beim Landesgefängnis Mannheim zum Inſpektor. D3. Konſularverkretung. Der bisherige argentiniſche Vize⸗ konſul in Stuttgart, Eugen A Hoffmann, iſt von dieſem Amte entbunden worden. Damit iſt ſeine Zulaſſung zur Ausübung kon⸗ ſulariſcher Funktionen in Baden erloſchen. D. Lokterjegenehmigung. Der Landesgruppe Baden des Hilfs⸗ bundes für die Elſaß⸗Lothringer im Reich wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung der dritten Reihe ihrer Geldlotterie erteilt. Es wer⸗ den 70 000 Loſe zu je 2 l. ausgegeben und 2723 Geldgewinne nebſt Prämie im Geſamtwert von 40 000% ausgeſpielt. ANus dem Lande. Tu. Cadenburg, 26. Septbr. Beim Fiſchen im Neckar wurde ein Mammutzahn von 1,75 Meter Länge gefunden. D3. Leutershauſen, 25. Septbr. Geſtern wurde in der Wolfen⸗ klingenwieſe, Gemarkung Rippenweiler, eine män nliche Leiche aufgefunden, die ſchon ſtark in Verweſung übergegangen war. Der Tote ſcheint der frühere Lehrer Lehmann zu ſein, der wahr⸗ ſcheinlich Selbſtmord begangen hatte. „Tu. farlsruhe, 24. Septbr. Wie der Reſidenzanzeiger meldet, iſt der Kaſſier der Reichsſtelle für Aus- und Einfuhr untzr Mit⸗ nahme von 30 000 Mk. durchgebrannt. ſtehende Braut hat er im Stich gelaſſen. Tl. Pforzheim, 27. Septbr. In Ensberg ſtürzte der 36jährige Glüher Krieg von ſeinem ſteilen Weinberg ab. Hierbei drang ihm ein Rehpfahl ſo unglücklich in den Leib, daß Krieg ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Kosmos leuchtet. Eine Liebe, die nicht begehrt, die opferndes Mit⸗ leid iſt.. Wilhelm Schmidtbonn hat in den Schau⸗ ſpielern“(„ihr Herz trägt das Herz aller Menſchen) eine Hul⸗ digung ohne gleichen den Komödianten dargebracht. Ein halb Dutzend fahrender Leute. Ihr lächelndes Elend, ihr immer jugend⸗ liches Glücksvertrauen unter dem Druck der Welt hat allgemeine Juse— auch heute noch, wo der freien Künſtler ſo viele keils im ürgertum, teils im mondänen Luxus verſinken. Die Komödie be⸗ ginnt als lockeres Ränkeſpiel und wandelt ſich zum ſeelenvollen Ge⸗ dicht. Die drei jungen Schauſpielerinnen verſchwören ſich zur Be⸗ törung des verwegenen Freiers, und alle drei, ihrer um zwei zu viel, kommen in ſeine Kammer. Der Sehnſüchtige, des Betruges an ſeiner Sehnſucht inne werdend, ſegt die Spielerinnen im Grimm hinaus und gibt ſich ſchmerzlichem Verzagen hin. Aber das keu⸗ ſcheſte der Mädchen kehrt zu ihm zurück, von Mitleid und Reue ge⸗ lenkt. Die H nnte hat erfühlt, daß hier ein glückverlaſſener Menſch in ſeiner Not nach dem Lebenshalt griff, den eine Stunde der Freude und des wiedergeſchenkten Selbſtoertrauens ihm ge⸗ währen kann, und in einem Erbarmen, das nicht Liebe, das ganz vorbehaltlos und reiner als ſelbſtſüchtige Liebe iſt, ſchenkt ſie ſich ihm. Kein Fädchen Zuſammenhang beſteht zwiſchen Stoff und Stoff; dennoch denke ich jener Monna Vanna, die die Unbefleekt⸗ heit ihres Körpers für geringer achtet als die rettende Barmherzig⸗ keit.... Die dichteriſche Komödie Schmidtbonns hat ihr Schönſtes in dem Opfer, das zugleich Glück iſt. Die Schwäche des Dramas liegt freilich knapp daneben. Denn wenn ſchon das Herz des Mäd⸗ chens, ſo doch nicht unſere härteren Gemüter überzeugt der Weltſchmerzler von ſeiner inneren Not. Worte allein tun es über⸗ baupt nicht— nicht einmal die warmen des Schmidtbonn: und auch Alfred Abels prachtvolle verhaltene Leidenſchrft und hin⸗ reißendes Ausſtrömen vertreiben nicht eine leßte Skepſis. Sehr fein und gegen alles dramaturgiſche Herkommen, ſetzt in dieſer Ko⸗ mödie der eigentliche Konflikt erſt hinter dem Gipfel ein. Im drit⸗ ten Akt erſt ſehen wir Pindungen, die ſich verſtricken. Sie be⸗ ſtanden zwiſchen der hochſinnigen Schauſpielerin Gemma und einem der Schauſvieler, der, kleiner als ſie, in aufſchäumender Eiferſucht Anklage erhebt. Und auch der Fremde will nun Gemmo halten. Ganz zart meldet ſich auch ein dritter Widerſacher in Gemmas eigenen, nicht unberührt gebliebenen Sinnen. Des Mädchens treuer Sinn aber findet Weg.— neht 5 A—— ſchlie glich reift, wie gering für ihn ein Ver n die wöhnichen Uenſcgseen; und ſie laßt an fich ſelbſt den Genoſſen »iner Nacht im Nachhell eines Glückes und mit aufgerichtetem Glari⸗ ben an ſich ſelbſt zurück. Die Komödie hat eine kurze und gerade Strecke. Das bißchen komiſcher Nebenbehandlung beſcheidet ſich mit Andeutung. Auch Landſchaftsmalerei enthält ſich Seine vor der Entbindung Schmidtbonn: und doch über dem Spiel der Duft des Rhein⸗ landes. Hermann Kienzl. aufgewühlten, im D3. Offenburg, 22. Septbr. In der letzten Bürgerausſchuß⸗ Sitzung wurde über den Stand des Siedlungsunternehmen⸗ an der Rheinſtraße debatttert. Vom Arbeitsminiſterium wurde der von der Stadt verlangte Betrag hierfür verweigert. Die ganze Bauausfüh⸗ rung des Siedlungsunternehmens ſoll nun der Baugenoſſenſchaft übertragen werden. Man ſprach ſich über dieſen Vorſchlag im Prin⸗ zip aus. Zwei Dringlichkeitsvorlagen wurden angenommen, die eine davon betraf die Verſorgung des Induſtriegeländes mit Waſ⸗ ſer. Die Koſten für das Projekt betragen 100 000 Mk. Außerdem kam der Antrag des Stadtrats auf Verlegung des Bauhofes zur Verhandlung. Auch dieſe Vorlage wurde angenommen. Es iſt vorgeſehen, den Bauhof auf dem Gelände der früheren Maſchinen⸗ gewehrkompagnie unterzubringen. Die Koſten der Bauherſtellung und des Umbaues wurden auf 90 000 Mk. und der Ausbau weiterer Räumlichkeiten auf 97000 Mk. veranſchlaat.— Die Wiederaufbau⸗ koſten der Zentralzuchtviehmarkthalle, die im April 1920 abbrannte, betragen 720 000 Mk. Bei Zugrundelegung eines Zuſchlages würde ſich die geſamte Brandentſchädigung auf 792 000 Mk. belaufen. Dem Bürgerausſchuß wurde hiervon Kenntnis gegeben. DZ. Hafflach i.., 26. Sept. Einem verhängnisvollen Geſchick kann anſcheinend die Familie des Drechslers Karl Eiſenmann nicht entgehen. Auf einer Ferienwanderung iſt Eiſenmann beim Baden in Titiſee ertlrunken, ohne daß ſeine Leiche bisher gefunden werden konnte. Sein Bruder Albert wurde in⸗ Rußland von einer verirrten Kugel getroffen, obwohl weit und breit kein Schuß fiel. Der Vater ſtürzte in finſterer Nacht in den Stadtbach und er⸗ trank, der Großvater ſtürzte bei einem Erſticklungsanfall aus dem Fenſter des zweiten Stockwerkes und brach das Genick. Tul. Seelbach bei Lahr, 27. Septbr. Der langjährige Seelſorger unſerer Gemeinde, Pfarrer Johan“ Hornſtein, iſt nach langem Leiden im Alter von 67 Jahren geſtorben. Ueber 30 Jahre wirkte er hier, nachdem er bevor in Kirchhofen und Gengenbach Vikar ge⸗ weſen war. Im Jahre 1880 war er zum Prieſter geweiht worden. Tu. Freiburg, 23. Septbr. Das Kaffeehaus Mozart auf dem Holzmarkt, ein impoſantes Gebäude, ſoll. Blättermeldungen zufolge, von einem Züricher Konſortium zum Preis von 900 00⁰0 Mark erworben worden ſein. Die bisherigen N jume des Kaffee⸗ hauſes ſollen für einen Wein⸗ und Bierausſchank eingerichtet werden. DZ. Bad Dürrheim, 27. Septbr. Der 32jährige Landwirt und Fuhrhalter Joſef Reich kam bei einer Fahrt mit ſeinem Fahrrad ſo unglücklich zu Sturz, daß er einen Schädelbruch erlitt und zwei Stunden nach dem Unfall verſchied. Es war ihm ein Mann gesen das Rad gelaufen, wodurch der bedauerliche Unfall herbeigeführt wurde. 7 DZ. Waldkirch, 24. Septbr. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, den Milchpreis ab 1. Oktober ds. Is. auf 2,50 Mark zu erhöhen, wovon 2 10 Mk. dem Erzeuger und 40 Pfg. der Milchverſorgungsanſtalt zuſtehen. Aus der Pfalz. Aus der Vorderpfalz, 27. Sept. Die Nußernte fällt in dieſem Jahre recht mager aus. Der Aprilfroſt hat die Blüte ver⸗ nichtet und ſo kommt es, daß man lange ſuchen muß, bis man an einem Nußbaum eine Frucht ſieht. m Gebirge ſteht es etwas beſſer, dort kann man noch Bäume mit ziemlich viel Früchten fin⸗ den, die Ebene aber geht völlig leer aus. Da. Weiſenheim a.., 25. Sept. Durch die hieſigen Schulkinder wurde unter Anleitung ihrer Lehrer für die in den Erholungsheimen Elmſtein und Speyerbrunn untergebrachten armen Kinder ein große Menge Obſt geſammelt. Die Gaben waren ſo reichlich, daß jedem der beiden Heime 12 große mit Aepfel und Birnen gefüllte Körbe übergeben werden konnten Sk. Markin, 25. Sept. Ein Laſtauto mit Anhängewagen aus Pforzheim holte am Samstag hier eine Fuhre Wein. Auf der Rück⸗ fahrt ſtürzte an einer Kurve in Landau der Anhängewagen um, wobei ein daraufſitzender Kriminalbeamter aus Pforzheim unter den Wagen geriet und totgedrückt wurde. Der Verunglückte war Vater von 6 Kindern. neues aus aller Welt. 90 000 Steuerbeamte. Nach einer ungefähren Schätzung haben wir jetzt im Reiche nicht weniger als 60 000 Steuerbeamte. Die neuen Steuern würden, wie in Reichstagskreiſen berechnet wor⸗ den iſt, weitere 30 000 Steuerbeamte erfordern, ſo daß dann im ganzen nicht weniger als 90 000 Steuerbeamte vom deutſchen Volke zu unterhalten wären. Das heißt ein gewaltiger Teil der Steuer⸗ laſten wird allein von dieſem Verwaltungsapparat aufgezehrt. Aulf 600 bis 700 Einwohner käme dann immer ein Steuerbeamter — Hilfe für notleidende Rentner. Der Landbund in Lemgo will den Rentnern der Rentnervereinigung mit einem Einkammen von 3000 Mark vier Zentner Kartoffeln und ſolchen mit einem Einkommen von—5000 Mark zwei Zentner Kartoffeln pro Per⸗ ſon unentgeltlich liefern. Für weitere Bezüge ſollen 20 Mark pro Zentner angerechnet werden. F 1 — 1 b0 Wohnungsbauten für die Beſatzungskruppen 1921. Der Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete teilt mit, daß für das geſamte beſetzte Gebiet im Laufe des Rechnungsjahres 1921 rund 3000 Offtziers⸗ und 14000 Unteroffizierswohnungen zur Aus⸗ führung genehmigt worden ſind, und daß im Rechnungsfahr 1922 weitere Wohnbauten in großer Zahl errichtet und die Mittel dafür im Haushaltaplan angefordert werden ſollen. Kunſt und Wiſſen. ELEröffnung des Duisburger Stadttheaters. Im Anfang war die Tat. Das ſcheint der Wahlſpruch Dr. Salatin Schmitts zu ſein, des neuen Intendanten der neuen Theatergemeinſchaft Duisburg⸗ Bochum, die nach Löſung des Ver lniſſes mit Düſſeldorf einge⸗ wurde. Er wählte als Erö fnungsvorſtellung in Duisburg agners Parſtfal. Geſtützt auf erſte Kräfte(Parſifal Exwin Steib, Kundry Sofie Wolf uſw.) gelang das Werk großartig. Paul Drac war ein tief ſchürfender muſikaliſcher Führer, der Intendant ſelbſt ein Spielleiter, der Tatkraft und Können bewies. Die Bübnenbilder und Koſtüme hatte Johannes Schröder⸗Hamburg entworfen.— Es war ein großer Tag für Duisburg und darüber hinaus für unſeren rheiniſchen Induſtriebezirk. Dr. Karl Lehmann. Die Tiroler Paſſionsſpiele in Erl 1922. In der Zeit vom Mai bis Ende September 1922 werden an 35 Tagen wieder die Tiroler Paſſionsſpiele im Grenzdorf Erl, der Heimat des Dichters Wolf Pichler, aufgeführt werden. dieſe geiſtlichen Bauernſpiele Tirols laſſen ſich ſeit dem Jahre 1613 in Erl nachweiſen. Sie er⸗ hielten ſich in der Stilleinſamkeit abſinkender Alpenwelt hart an der großen Verkehrsſtraße des Jnns bis in unſere Gegenwart in ihrer volkstümlichen Naturwüchſigkeit und Altertümlichleit. In den Spieljahren 1892 und 1902 nahm die Zahl in ſolchem Umkange zu, daß die Erler Bauern für 1912 ein neues großes Spielhaus er⸗ richten mußten und dank einer umſichtigen und fachmänniſchen Lei⸗ tung neue durchſchlagende Erfolge erzielten. Hatte bisher ihr länd⸗ liches Leidengottesſpiel vornehmlich der Aufrichtung und Ver⸗ ſchönerung ihres in den Kriegen wiederholt zerſtörten Gotteshauſes Naben ſo vermochte die letzte Spielſaiſon, die geſamten Koſten des eubaus und der Einrichtung zu decken. Für ſein Spiel und den vielfachen Arbeitsentgang erhielt der Chriſtusdarſteller 240 Kronen, die anderen Mitwirkenden noch geringere Beträge. Durch Kriegs⸗ einquartierung wurde das Spielhaus mehrfach beſchädigt. Die gegenwärtigen Matertalpreiſe nötigen die Erler wieder, für die Hereinbringung der Auslagen ſorgen zu müſſen. Trotzdem haben ſie beſchloſſen, den erſten Reingewinn für die Anſchaffung einer neuen graßen Kirchenglocke zu verwenden. So iſt der Geiſt dez Erler Paſſionsſpieles der alte geblieben. Seine ſeltſame Wirkun liegt darie daß es echte, unperderbene, bodenſtändige Bauernkunſl ſſt. Der Erler Bauer betrachtet die Wiedergabe des Leidens Chriſſtt als die heiligzte Ueberlieferung und Pflicht des ſpzelfreuvigen Dorſes. In tiefſter Selbſtergriffenheit bietet er ſeine ſchlichte innorſich empfundene und innerlich erlebte Herzenzkunſt, der alle Theater⸗ 8 85 Dieſe Schlichtheit un a igkeit der Darbietungen verſpri Innerſten erfchütterten Zeit eine — — —— —— 4. Seite. Nr. 450. Mannheimer General-UAnzeiger.(Abend- Ausgave.) Mittwoch, den 28. September 1921. Die hilfsläligkeit für Oppau. Die Firma Aldert Merikofer G. m. b. H. hier teilt uns mit, daß die von ihr vertretene Koninklijte Nederlandſche Stoomboot Maatſchapplj zuſanmen mit dem Koninklijke Weſt⸗Indiſche Mail⸗ dienſt und der Nieuwe Rijnvaart Maatſchappiſ, Ainſterdam, die beide unter der Verwaltung der Koninklijke Nederlandſche Stoom⸗ boot Maatſchappij ſtehen, zur Linderung der Not in Oppau den Betrag von M. 100 000 geſpendet hat. * D3. Kohrbach, 28. Sept In der hieſigen Gemeinde wurden durch Hausſammlung für die unglücklichen Opfer in Oppau in kurzer Zeit 16 000 M. geſamnielt. D. Pforzheim, 27 Sert Der Stadtrat hat in einer außer⸗ ordentlichen Sitzung beſchloſſen, für die Notleidenden von Oppau 10 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. ONRB. Cudwigshafen, 28. Sept. Die Bad. Anilin⸗ und Sodakabrik hat neben einem Barbetrag von 5 Millionen Mark für die von der Exrloſionskalaſtrorhe Betroffenen noch Schuhe urd Klei⸗ dungsſtücke im Werte von 50 000 zur Verfügung geſtellt. OPB. Sgarbrücken, 27. Sert Die Regierungskommifſion des Saargebietes ſpendete 100 000 Mark ſür Oppau. Die Täligkeit der Helsarmee in Oppau. Unter den Organ ſationen, die ſich am Hilfswerk in Oppau be⸗ teiligen, befindel ſich auch die Heilsarmee Sogleich, nachdem das Unglück in Berlin bekannt geworden war, ſandte der Kommandeur für Deutſchland den Stabskapitän Hein, dem bisher die Milchver⸗ 3 an untecernährte Kinder unterſtellt war, nach Mannheim Soforl nach ſeiner Ankunft om Freitag nahm er Fühlung mit dem Bürgermeiſter in Oppau und dem 2ten Kreuz und ſchon am Samstag eröffnete bie Heilsarmee im Waſchkeller eines Neubaues in Oppau eine Küch e, aus der om erſten Tag 300, am Sonntag 500 Kinder mit Milchkekao und Wecken verſorgt wurden. Dieſe erſte Küche befand ſich in der Waſchküche eines Neubaues und der Betrieb war hier ſehr„behelfsmäßig“, deshalb ſiedelte die Heils⸗ armee in die Mozartſchule über, wo am Montag 800, am Dienstag 900—1000 Kinder verſorgt wurden. Seit Dienstag'rd auch nachmittags Supye ausgeteilt. Der Kommandeur der Heils⸗ armee hat für dieſes Hilfswerk 10000., der Bürgermeiſter von Oppau eine für die Gemeinde eingeoangene Sendung Lebensmittel zur Verfügung geſtellt. Die Heilsarmee wird ſich beſonders der Kinder und der Kranken annehnen, die von den Schweſtern der Heilsarmee aufgeſucht werden. Die FFortführung dieſes'elfz⸗ merkes iſt natürlich von den eingehenden Geldern abhäne»ig. Wer dafür einen Beitrag geben will, möge ihn an die Heilsarmee, R 7, 40, ſenden. Die Opfer von Oypau. Tü. oudwigshaſen, 28. Sept. In Oppau ſind die unter den Trümmern des Werkes befindlichen Toten jech ſämtlich geborgen. Die Mitteilungen über die Geſamtzahl der Getöteten gehen ſehr weſentlich auseinander Die Zahl der beim Bürgermeiſteramt Lud⸗ wigshafen gemeldeten Todesfälle beträgt 421, während von anderer Seite die Zahl der Getöteten ouf 360 angegeben wird. Heute werden 200 Perſonen als vermißt gemeidet. Uster den Toten ſind 95 Proz. Männer. 5 Perſonen Frauen und Mädchen. Die ſechſte Tolenliſte. ONB. Cndwigshafen, 28. Septbr. Die 6. Totenliſte der Opfer der Exploſion in der Stickſto ſabrik Oppau weiſt folgende Namen Abſcheu Kenntnis genommen von der jeder menſchlichen Empfendung hohnſprechenden Ausdruckswelſe und billigt einſtimmig das Vor gehen der Arbeiter bei der Firma des Meiſters Die Firma wird gewarnt, nochmals mit dem Entlaſſenen in Verbindung zu treten, da die geſamte Arbeiterſchaft ſonſt gezwungen wäre, Maßnahmen zu treffen, die ſicher nicht im Intereſſe der Firma liegen und zu ſchweren Erſchütterungen Anlaß geben würden.“ die gammlung des Mannheimer General-Anzeigers für Oppau: A. Uebertrag 132 770.— 145. Jungdeutſcher Ordens⸗Brukerſchaft Mannheim 165.— 146. Fr. Haußer, N 4, 19/20 100.— 147. Scherrbacher u. Kaufmann, P 1, 3 200.— 148. Unbekannt 20.— 149. M. J. 50.— 150. Sanemlung der Alldeutſchen Weinſtube, G 4, 19: Muth 10, Kling 10, Weſtner 5, Hans Zwerger 5, Judt 10, Scheufele 5 Riaſinger 5, Kremer 5, Knob⸗ loch 5, Manger 5, Pfeiffer 5, Willy Leyhauſen (Pianiſt) 45, zuſ. 165.— 151. Karl Zengler 20.— 152. Angeſtellten der Firma R. Altſchüler 85.— 153. Tanz⸗Lehrinſtitut Pfirrmann 220.— 154. Quarta b. K. F. Gymnaſium 1000.— 155 Suum cuique 70.— 156 Pure Dil Company, Mannheim, Mollſtr. 5000.— 157. Südd. Paviermanufaktur 2000.— 158. Oskar Fuld 300.— 159. 1 la Leſſingſchule 100.— 160. Uingenannt 10.— 161 Klaſſe Quinta b. Gymnaſium 555.50 162. Ungenannt 50.— 163. Frau Sidonie Haming Wwe. 50.— 164. F. M. 100.— 165. Kegelklub U. A. W G. 500.— 166. G A. 100.— 167. Von den Angeſtellten der Südd. Weinzentrale Gmb hH. 280.— 168 Kegelklub Loreley 200.— 109. Aleida 100.— 170. Eliſabethſchule Ula 450.— 171 Sammlung Reſt Rennershof:(Kriebitſch 20., Ungenannt 10., Mar aus Solingen 10., E'Li.⸗Stammtiſch⸗Rennershof 80.), zuſ. 120.— 172. Ina— Funkdienſt Zweigſtelle Mannheim 1000.— 273. Ungenannt 30.— 174. Ungenannt 50.— 175 Klaſſe O IIlb der Leſſingſchule 160.— 176 G. Schuttler 100.— 177. Spielklaſſe Pr. St. 125.— 178. Faſſe U Ilb des Realaymnaſtums 300.— 179. Primania Schſiſerverbindung der Ober⸗Reaolſchul⸗ 200.— 180. Theaterverein E. V. Mannheim 60.— IRN, A N. 1000.— 189. ProßLoge Neu-⸗Jeruſolem“ E 4,—6 330.— 183. R. R. Rothenburg a. Tauber 100.— Zuſammen: 148 235.50 Wetltere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer 10. Gebruder Krayer 11. Eduard Ladenburg 5000 4 12. Darmſtädtet u. Co. 5000 4 13. Neckarſulmer u. Oppenheimer 5000 4 14. Jarob Hirſch u. Söhne 10 000 4 15. Bcamte der Südd. Viskonto⸗Geſellſchaft 15 500% 16. Albert Merikofer 2000 + 17. Gebr. Schwubenland 2000 4 18. Frika Schuhfabrik Gebr. Frey 1000 4 19. J. Neter Sohn 8 00⁰⁰ 20. Emma Roſe 300 4 21. S. Feey Witwe 1000 +4 22. M. Weinberger 1000 4 23. Vornhauſen u. Co. 2000% 24. G. Mayer& Söhne 2000 4 25. A. Nauen ſen. 1000 4 26. Mannheimer Paketfahrt Geſellſchaft 2000 4 27. L. Oppenheimer u. Co. 5 000 4 28. Joſef Fuld G. m b. h. 1000 4 29. Adolf Ludwig, E 4, 12•16 1000 K 30. Otto Warnieck 200 K 31 Ernſt Cramer u. Co. 5 000 4 32. J. K. R. Holz, Amſterdam(durch Sunlich Geſ.) 25 000 33. Deutſche Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld 10 000 4 34. Julius Kander, Textilabfallverwertung hier 100 35. Direttor Dr. Ad. Chriſt 400 36. D. Baer u Sohn 1000 4 37. Hirſch Schuſter 1000 4 38. Reinmuth u. Co. 1000—C 39. Fritz Barniske 5 0⁰00 40. M. Kahn Söhne 5 600 + 41. Nordbank Hamburg 40⁰⁰ + 42. Ungenannt 800 43. Gebr. Weiß 1500 44. Selinger u. Mahler 500 45. Loewe u. Eſchelmann 1000 46. Frau Schöffel, Neu⸗Oſtheim 50 + 47. Joſef Adrian 10 000% 48. Juwelier Hermann Dreyfuß 1000 4 49. Geſchw. Loewe 300 4 50. Dr. Rud. Marck 200 51. O. F. Weiß 1000 4 50. M. Ehret Rotterdam 1000 4 51. G. L. Kriſger 1000% 52. Franz Steiner 500 53. Arnheim u. Co. 3000% 54. Hermann Stakelbeck 500 55. S. Simon u Co. 2000 56. Fritz Gerlach 500 4 57. Von 4 Mannheimer Brauerelen: Durlacherhof, Brauerei Eſchbaum, Habereckl, Löwenkeller 10 000 4 58. Ferner bej der Rhein. Creditbank, Zeichnung der Rhein. Creditbank 100 000 4 Zuſammen: 1041850 4 Wir danken hierdurch allen Gebern herzlichſt und bitten um weitere Sponden. Mannheim, den 28. September 1921. Bürgermeiſteramt: Böttger. Handelskammer: J..: Dr. Blauſtein — — Wettierdienſinachrichten auf: General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 der badiſchen Candeswetterwarte in Raris ruhe. Fir den Rind nem. und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. Beobachtungen vom Mittwoch. den 28 Sepibt. 1921. s Uht wocgens(MET) 2 Ilebe r. Jakog. Ludwigehaſen, 35 Jabre. 2 Anf Grund land. id funtentelear iuhlſcher Meldungen 3. Hoffmann, Leo, Ludwigshafen(Pollesſtr. 60, 55 Jahre. Hilfswerk für Opdau———— cerx- 4. Iöens, Johann, Ludwiasbafen(Friedrichſtr. 47, 60 Jahre. 8 555 bani Temp Wind——5.5 5. Kärcher, Alois, Neuhauſen a. d. Fildern, 49 Jahre. An Spenden ſind weiter gezeichnet: eu LE n 9 Schuh, Frkedrich Ludwigshaſen(Erlenweg 13). 44 Jubre. 1..i der Stadrkaſſe und bel der Slädt. Sparkaſſe: Hemdurg Trarf F SWnahg deſter 0 LeeGeſentte% ber Teenf eeh 5ul 428 ggpegen%CCCC%%c Die Zabl der noch nicht-kannten Lichen b träzt heute 67; die 5 ae 3 1 Frankfurt a M 77ʃ¹53 No hwoch] detter 0 Fahl der ſeitens der An ehörigen als virmißt gemeldeten Perſonen Munchen 774.0 3 0 näßig wolklos 0 detränt auch heute noch 199 3. Frau Maul Wwe. 10 4 Kopenhagen 25 r. 0 5 2 2 Berichtigung: In der 3. Totenliſte miuß es bei Nr. 20 4. Angeſtellte des techmuſchen Lüros Manaheim der Sie⸗ Stocholm. 16%% s, eic wolng 0 heißen: 8 Zudwia, Ovan— nicht Kaierslautern.— In mens⸗Schuckert⸗Werke G. m. b. H. S8 WSu mäßig wolkig 6 7 25 2. N 0 n.— 5. G. N. odo—*——— Saadberd ze dehn nch Feenterb n, 8. dae genein Srebenbegelcele dandlr% 140% Feue. cde de e 7 Friederite Guerle +-Züri 4NWſchwach woltios 0 Vorſicht vor wilden Sammlern und Hauſierern. 5 Mög Lipſius 195 4 e 2 WB. Oudwigshafen, 27. Septbr. Die furchtbare Not der Op⸗ 9. MN. 9 pouer Bevölkerung machen ſich bereits gewifſenloſe Gauner 10. K. R. 55 5 bmm Wetterſiellen(r—— und Saunerinnen zunutze dad rch daß ſie in der Stadt Lud⸗ 11. C. 3. 8 1 ere,Fe Faſee e Wen wigshafen und, wenn ihnen aicht buld das Handwerk gelegt wird, 12. H. H. 40 + bene un Fa“ ur 5 92 2 34 euagen wohl auch in den benachbarten Stä ten von 1.—5 zu Haus gehen 13. H. S. m enm( S starte* 8 und ſich als ſchwer heimgeſuchte Bürger von Oprau ausgeben und 14. Schweizer Schleppſchiffahrtsgenoſſenſchaft in Baſel 37 400— 775— ſo erhebliche Beträg: einſt cken. Natür ich ſind ihre Anzaben Lug 15. Siegfried Sohn, Agent 100 A Sbian 5 5—55— und Trug und die gegebenen Boträge ſind für die wirklich Betro⸗ 16. A. H. 200 n 3%0 aukt 0 ſenen verloren. Andere Schwindler verkauten Anſichtspoſt⸗ Baden-Baden 213 7716 5] 17 3 0 ſteicht 0 karten von der Unglücksſtelle zu dem horrenden Preiſe von.50 zuf.: 66 268 Piüingen 715 7740% 1 16 leich. 0 bis 6 Mark mit der Angabe, daß der Ueberſchuß den von dem Ferner: eldberg. Ho 1281 658.50 2 9 18 bechſeau 0 Ungſſck Betroffenen zugute komme, was natürlich in keinem Falle 17. Vereinigte deutſche Teigwarenfabriken Mannheim: 1 Blaſten 7800 9 3 0 fmaß au. 0 zutriftit. 20 Zentner Nudeln. Badenwellerr— 5] 17] 5 N0 ſleicht e 6 * 2. Bei der Handelskammer: Al 1 gemeine Wllterungsüberſicht. Lambrecht, 28 Sept. Zu einer Proteſtbewegung Konto: Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft). det Arbeiterſchaft der S0 mbrechter Webinduſtrie Bis jett ſind gezeichnet: 747 700. Mitteleuropa ſteht noch unter e N an kam es anläßlich des Unglückes von Oppau, als bekannt wurde, daß 1. Kommerzienrat Frank, Direkt. d. Sübd. Disk⸗Geſ. 5000 heitere trockene Wetter aſolge en der Meiſter einer hieſigen Firma bei der Mitteilung der Schreckens⸗] 2. Benno Weil, Direkt. d. Südd. Disk.⸗Geſ. 5000 Wärmequsſtrahlung ſtanden die Temperqturen Sach che botſchaft erklärte:„Eln Freudenſtrahl, wenn man ſo etwas heért.] 3. Seliz Benjamin, Direkt. d. Südd. Disk⸗Geſ. 5000 bis auf 5 Grad, im Maintal bie auf 1 Grad uf der Ho 405 Jetzt gibt es wieder mehr Brot für die Anderen!“ Der Betriebsrat] 4. Dr. Max Heſſe, Direkt. d. Südd. Disk.⸗Geſ. 5000 der Baar iſt leichter Nachtfroſt eingetreten. In Berdeurans Süd⸗ verlangte die ſofortige Entfernung des Meiſters, wasZ.— ottow, Dirckt. d. Südd. Disk.⸗Geſ. 5000 tauchende Sturmwirbel perurlachen trübes, regneriſches 1 auch erfolgte. Als fräter eine Wiedereinſtellung verſucht 505 6. Lerſch 5——5— deutſchland wird zunächſt noch im Bereiche des Hochdruckes ble nahm die Arbeiterſchaft in einer Verſammlung Stellung hiezu dur 7. Fried. Weygan der folgenden Entſchließung:„Die Verſammlung der[ 8. B. Traub, Schuhwaren 300 4 Vorgugſage für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Textilarbeiterſchaft von Lambrecht hat mit Entſetzen und tiefem 9. Jakob Mayer u. Co. 3000 Heiter, trocken, über Tag mild, nachts ſehr kühl. 7 DSS Sed 60 Soee 0 8 4 — * e. 2297 2822 2 0 *+ 0 50 e *+ 25 E 8 8 5—8 5 .0 2 ..9. ee 9 88 . 5 eö 5 8 * 805 * * 55 9ee 88 8. „ nenne 2 eeee SNe eene eeeteeeeeee 869e 880 8 * * * NN EU8 890 9 0 0 % 888 8 „ 9 n Erhältlie 8** N.„een 5 9888 3..se 83222 9 008 eee ee h in den Osram-Verkaufsstellen. 9800 650800 eeee — 2 ee ee 8.e arsr JJJJ ⁵ddddßddddddd oER wsärtsbewegung ſort. Sehr begehrt waren Adlerwerke Klever. Aeedskapltl. er Verordnung des Rejchsfinanzministers wird eine ganze Meitiwoch, den 28. September 1921. Mannheimet General-Anzeiget.(Abend-Ausgabe.) 5. Sefte. Nr. 450. — Handelsbl Börsenberichte. Frankfurter Wertpapier börse. Frankfurt, 28. Sept.(Drahtb.) Die Börse eröffnete den heutigen Verkehr in fesler Haltun g, unterstützt von der erneulen Steigerung der Auslaudsdevisen. Bei Beginn zeigte sich wieder das schon seit langem gewohnte Biſd umfang- reicher Ceschäftstätigkeil im freien Verkehr bei starken Kurssteigerungen. Ausnahmen lratlen nur bei Mansfelder Kuxen ein, welche vernachlässigt blieben und auf Realisalio- neu niedriger genannt Wwurden. Deutsche Petroleum wurden lebhaft gehuandelt, 1200— 1300. Groſes Interesse bestund auch wieder für Gebr. Fuhr, die zu wesentilich höheren Kursen ein- selzlen. 880—890. berner wurden auf diesem Gebiete noch enunnl: Kurstadt 303. Benz 440—443, Rastatter Waggon 610 is 625, Ludwig Canz 525, Hansa-Lloyd 275. Die amtlichen Nolierungen verzögerten sich wieder er- beblich, da die Makler mit Aufträgen überhäuft sind. Viel- kach wurden Kauforders aus Berlin an den hiesigen Platz ausgegeben. Chemische Werte waren wieder slark 5 sucht. Groſllee Nachfruge bestand für Badische Anilin und Rütgerswerke sowie Scheideanstall. Am Einhells⸗ mark i nahm die Aufwärltsbewegung ihren Forigang. Eisenwerk Kaiserslautern, Spiegel u. Spiegelglas, Sinalec. Zuckerfabrik Stuttigart, Motoren Oberursel, Maschinenfabrik Riedinger. Dingler. Pokorny u. Wittekind setzten ihre Auf- bei erster Nofiz 540, 60% gesteigerl. Unter den varlablen Kursen waren bis 14 Uhr Bingwerke 500, plus 20% Mannes- mann. 1129., zogen ca. 80% an. Phönix, 950. gewannen 50% Sehr keste Haltung zeiglen Eleklrowerle, besonders A. E.., Bergmann. Lahmever, Siemens u. Halske, Felten u. Guilleaume.“ Im weiteren Verlaufe traten auch Rankaktien in Erscheinung. Berliner IHlandelsgeselischaft. 819½4, gewan- nen 18/%, Commerz. und Privatbank anziebend. Oester- reichische Kreditbank schwächer. Meribkaner lagen ſestl. Schiffahrtsaktien höher. Die Börse schließt auf der ganzen Linie bei großen Umsätzen fest. Privaldlskont 37% Die nächste Börse findet am 30. September statt. Deulsenmarkt. Frankfurt, 28. Sepl.(Drahtb.) Im Vormiitagsverkehr trat nach anfänglicher Zurückhaltung eine sehr fesle Stim- mung ein, wobei sich die Umsstze in bescheidenen Grenzen bewegten. Die amtlichen Notierungen unlerlagen Schwan⸗- kungen, doch blleb die Grundstimmung fest. Newyork späler wioeder fesler. Es wurden folgende Kurse genannt: London 480(amtlich 476), Paris 920(910), Brũssel 915(910), Holland 4150(4140), Newyork 130(12776), Schweiz 2250(2200), Italien 530(525). Frankfurter Devisen. Antllee 27. Seplem 28. Soptemd. 27 Septenms 24. Septemz. dels Briel deln Sriet Geln Aciet Ldeid Srie. 133.80 f140 20 orweges 1378.40 391 60 1338 30ſ141.80 15 8035 10 910 90 Jabeies 2777.20 f4782 80 2832%.90 Tondon 475 30 476.5u[Gelsingtore] 78 80 173 0—— Faris 904 10 905.90 es Vors 12525 123 50 127 23] 12 50 Sobwoelz 2187 80 2,Wie, altes—— Spanten 1638 33½851 70o.-Oesl.abg] 743] 181[ 74.81 tallen 321 4 523 60 Zudapes 1716514J 727 Anmarae87.0 7 70 20 ra 127 20 127 70 128.30 128 70 Frankfurter Notenmarkt vom 2 Septembder geie Arcte! Geld Srlel AmerManleche Naten. 120 23 15 786 f[ Desterr.-Ungar., alts—.——.— Beigisons 60.50 693.50 f0 heens—.——.— Dänlzone—5 AanAseas. 02 50 103 50 Engilsone 471.30 17 80[Sanssas Frazosisehe.499 50 80½% Saseterr.. 2133.30 2161 39 Roflaadisons. 10,% 5 Jl 50 Soasedisenses——.— Itallenisohe 5130 5½.70 Tsoneono-Stovak. 127.50 1220 30 Oesterreloh abgest..25 5 75[Jazaris0 1363 17 36 Tendenz: fest, unler Schwankungen leicht abgeschwächt. Berliner Devisen. 27 Seplemg. eu Sopiems. 27. Seplend. 4n Septemo. eld srie vele Scie! dslo t8. dele Srie. Hollane 5571 9%— H070.90 40% i de% org 12 13J 14 37 0 86 17 10 Brusse. 306, 30 668.40 881 60 89.4. Earts 880 60 808.4] 833.10 6% 10 Caristlanie 17.50l% 10 f84.50(1801.8% Sone ſ213) 60 12.20 0 2187 2. Kopeunagen 200 20 a 75.70 227. N Spamen 1823 35 128 85ö680 301636.5 tookholm 2u1 14.6 230 05 2007. b Je nt. Ungg— 1 Helslagelo, 179. 60 190 20.80 tüs 2c Wen ab,.84.57.88 7 92 ſtallen. 506.% 508.51.8 518 0ag(25.10 125 K28.0 120.80 Condon 471. 172.-[ln feniedapes] 18.46] is 84] 7 6 10. Reichsbankausweis vom 23. September. Lie Wocheuubersichi der Reichsbunk vom 2. d. NI. ladt erkeunen, dub aul, das in der Vorwoche bechachitele An- waucnsen der Anlagezifteru wie üublich eine Entlastung gelolgt ist, dle allerdinzs die vorhergegangene, Inanspruchuahime nicht ausgleichl. Die gesamte bapitalanlage hat sich um 4453,4 Mill. 4 auf 83 901,7 Nill.&4, die bank⸗ mahige Deckung allein genommen um 4479,9 blill. 4 auf 83 505,9 Mill. verminderl. Andererseits sind der Bank an fremden CGelderan 3751 Kill. 4 enlzogen worde. sodaß die privatlen und öffentlichen Cuthaben insgesamt auf 10 563,2 Mill. 4 zurückgegungen sind. Der Zahlungsmittelumlauf zeitzt in der Hauptsache im Zusammenhantz mit der Nähe des Vierleljahrsschlusses eine Weilere Zunahme. Waährend in der drülten Seplemberwoche er Jahre 1919 und 1920 131,2 Nlill. 4 bezw. 201.5 lill. 4 an Bunknolen und Darlehensk ssenscheinen in den Verkehr abflossen, sind diesmal 588,6 Nill. 4 an beiden Geldzeichen zusammen neu beansprucht worden. Und zwar ist der Bank. nolenumlauf um 70%½ Rull. duf 82 1789 Minl./ an- Seschwollen; dagegen hat sich der Umlauf an Darlehens- Lassenscheinen um 120.0 Nill. 4 auf 7601.2 Fiill. 4 ermäßfigt. Die Darlehenskassen hatten in der Berichtswoche deträchillche Darlehensansprüche zu befriedigen. Die Summe er ausstehenden Darlehen hat sich um 1001.9 Miil. 4 auf 11 284.3 Mill. ernöht. Da ein dieser Zunahme entsprechen- er Betrag an Darlehensksssenscheinen der Reichsbank als er Kassenführerin der Darlehenskassen zu öbergeben war, 0 haben sich die-eslände derBahk anDarlehens- bessens eheinen unter Berbekslchtigeng der erwähnten deleflüsse aus dem Verkehr um 1122.6 Fill. auk 3312.8 UIl. A vermehrt. vermszen ſ 1000 Fark) gegen die 59%un die vorweohe er venbe dotallbestana 1648720 50 veobgel u. Seheele 8 45 Reſanter gelsd 00s 2 Ask. Sohatzaw. 88813922 4423237 Aohs- v. Darlohens. Combarddartehen 4481417+7 272785 waterse-gobeine. 3626 1% + 1727 90 Vertraplerkestang 2857 6— 2100 n ander. Banken 9 898 1940 Sonsiiges Vermögen 6 234 357 + 8ʃ6 754 Verbladlobkelten. 25— 1990000(unvor.) Jelohs-.Staategth. 3 590 lasklazen: 141417 dagree) Lctenteeaben 88721— 285092 benumiauf. e 08½%½. 700 2 Senet. Verbladlibhkk. 5 81 372 25%0800 7 * Beschlagnahme weiterer ausländischer Wertpaplere. Nach eihe weilerer griechischer. englischer und frapzösfscher t des Mannheimer woertpapiere beschlagnahmt. Liese Papiere sind in der Zeit vom 40. deptember bis 15. Oktober d. J. abzuliclern. VDer Eigentumner hat die Wertpapiere bei derjeuigen Eiureichungs- stelle. bei der er sie gemal der Bekanuimachung des Ieiclis- ministers fur Wiederaulbau vom 12. Mal 1920 und der Aus- kuhrungsanweisung des Heichsfinanzministeriums vom lei- chen Lage angemeldel hat, unter Beifügung der ihm Über die Anmeldung erteillen Quittung und unter Verwendung der bei den Reichsbunkanstalten erhällichen Vordrucke einzureichen. bie Einreichungsstellen sind verpflichtet, mii den vou ihnen enigegengenommenen Wertpapieren und mil den Bestanden ihrer eigenen, durch diese Ausſührungsunweisung betrofſenen Wertpapiere nuch den Weisungen des Reichsfinaugzininiste⸗ riums zu verfahren. Ferner ist nuch der 14., 15. und 16. Aus- führungsanweisung die Beschlagnahme für eine MReihe von ausländischen Werten, die seinèerzeit verfügt worden ist, aufgehoben worden. Bei den luul dleser Verſügungen ebenfalls beschlagnahmten und abzuliefernden Zertifikaten über Kolmanskop Diamond Mines Shares wird bemerkl. daß die in Deuischland handelsfähigen Buchbescheinigungen der Norddeutschen Bunk in Hamburg über diese Shares nichi der Beschlagnahme unterliegen. Ein schwelzerischer Kredit für Rumänien. Zwischen der schweizerischen und der rumänischen Regie-· rung ist ein Vertrag worden, wonach die Schweiz Rumänien einen Kredit von 40 nnn. Schweizer Franken erölffnel, die durch Getlreidelieferun gen, welche in den nächsten Monalen beginnen und spälestens im Sommer 1923 beendel sein sollen, zurückzuzahlen sind. Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe. Dem Bericht des Vorstandes entnehmen wir noch folgende lii- teilungen: Die Gesamlablieferungen halten einen dechnungs- weri von 114 516 666„ gegen 36 896 259 im Vorjahre. Ver Reingev inn belrägt nuch Abzug der salzungs- und verlrugs- mäßigen Cewinnanteile sowſie der Abschreibungen 10 962 251 gegen 3773872& im Vorjahre. Die Abschreibungen wurden im Berichisjahr wieder reichlich bemessen, auberdem ein Werkerhallungskonto neu errichtet und demselben aus dem Ceschäfisgewinn 2 Mill. 4 zugeleilt. Mii Genehmigung des Aulfsichtsrates wurden als Gesumtsumme für Abschreibungen 1738 802„ gegen 1 308 000„ im Vorjahre vorgeschen. Is wird beantragt, den in den bisherigen Bilunzen erscheinenden Ergänzungsſond für Dividende im Betrage von 350 000 dem geselzlichen Rücklagefond einzuverleiben, da die Hôhe dieses Betrages im Verhälinis zum derzeitigen Aklienkapilal zu un- bedeulend und eine Auffüllung dieses Fonds nach reiflicher Ueberlegung nicht erforderlich erscheinl. Die Bilanz verzeichnet unter Verpflichtungen 12 Mill. 4 in laukender Rechnung und 20,8 Mill. 4 als An- auf Bestellungen. Die Materialvorrate stehen mit 8,2 Mill.„ und die in Arbeit befindlichen Fabrikate mit 122 Mill. 4 zu Buch. Die Außenstände betragen einschl. 20.5 Mill. 4 Bankguthaben 40,6 Nill. A. = Moritz Marx.-., Bruchsal, Malztabrik, Die Gesell- schaft beanlragt eine Kapelalserhöhung um.65 auf .50 Mill.&4. Die neuen Aklien sollen von einem Konsortium zu 140% übernommen und davon 425 000 den Aktionären im Verhältnis von 2 zu l ebenso angeboten werden. Fhilipps.-., Frankfurt a. M. Der Aufsichisrat schlägt die Erhöhungdes Grundkapilals um 4 auf 10 Mill. 4 vor. Die neuen Aklien sollen beskchen aus 3 Mill. 4 Stamm- aklien, die von einer Bankengruppe zu 173% übernommen und den Aklionären im Verhäfinis von 2 zu 1 zu 180% an- gebolen werden sollen. Auſerdem soll 1 NIill. 4%/ iger vor- zugsaklien mit tofachem Stimmrecht begeben werden. Ver. Stahlwerke van der Zypen u. Wisscner Eisenhütten- A.., Küln-Deutz. In der.-V. wurde milgeleilt dal die An- lellinhaber der Waggonfabrik van Zypen u. Char- lier, deren Uebernahme beschlossene Sache war, das Ab- kommen für null und nichtig erklärten, weil ein juristischer Formfehler vorliege Infolgedessen werde bei der nächsten 9..-V. beuntragt werden, den inzwischen für Zwecke dieser Lusion geschuflenen 10 Nill. 4 jungen Aklien das Stimm- techt und die Dividendenberechligüng zu enlzichen. Was mit den Aktien weiter geschchen soll, lasse sich noch nicht sugen. Cleichzeilig teilte die Verwallung den Abschluß für 1920/21 mit, der einen Rohgewinn von 18947 900.4(i. V. 20 621 171 4) ergibt. Nach Abschreibungen von 3 758 865(5 397 115 4) verbleibt ein Reingewinn von 14 589 535%(16 159 940 1) Noraus wieder 30% Pividende auf die Stamm- und%/ au die Vorzugsaktien vertein werden sollen. .-O. für Rheinisch-Westfälische Industrie in Käln. Die a, o. II.-., beschloß die Liqufdatlon der Cesellschafl. Wie der Vorsitzende mitteilte. beläuft sich der Gewinn aus verkauften Aklien auf 2800 000 Mk., der Wertpapierbestand nuf 1 40 00% Mk. Buchwert, wozu jedoch 650 000 Mk. Nehr- Werl zu rechnen seien. Die Immobſlien seien auf 800 000 Mk. geschülzl. Somit belaufen sich die Vermögenswerte der Gę- sellschaft auf 5 400 000., denen 1 500 0% IIk. Akltienkapilal und die Körperschaftssteuer, deren Hôhe nicht feststeht. gegenſiberstehen. Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit. daß der Wertoapierbestand sich aus 813 800 Nfk. festverzinslichen und 301700 Mk. dividendenberechfigten Papleren zusammen- setze. Die Crundstücke der Gesellschaft lägen in Nippes und in Celsenkirchen. Eine aus dem Liquidationsbeschluß sich ergebende Satzungsänderung wurde angenommen. Vereinigte Falfabriken.-., Kassel. Das Unternehmen, dessen Aktien in let ler Zeil starke Kurserhöhungen erfahren hahon, berichtet für 1920/ 1, daß der Absutz in Eroßen Wag⸗ gonfässern fast ganzlich aufgebört hal und auch der in Halß- stückwejnf ssern und sonstigen Gebinden für den französi- schen Markt ins Stocken geralen sei. Die von'rankreich und der Schweiz neuerdings eingeführlen hahen Einguangs- zölle und Einkuhrverbole machen das Geschäft nach diesen Ländern zurzeit unmöglich. Demgegenüber sei der Absatz nach dem übrigen europfischen Ausland sawie nuch über⸗ seeischen.ändern befriedigend gewesen, sodal der Gesami- umsalz auf Vorjahrshöhe gehalten werden konnte. Neben 157(12½) Dividende werden wieder 15% Bonus auf die Stammaktien ausgeschüttel. 6/% anteilige Dividende den Vor- zugsaklionären gewährt, der Rücklage 15 000(75 0190 40) öberwiesen und 75 60(63 481&) vorgetragen. Im neuen Jahr sei infolge der heißen Witterung fege Nachfrage von einheimischep Brauereien und auch vom Auslande einge⸗- Lraten, jedoeh bewege sich das Geschäft augenblicklich in uhigeren Bahnen. Ver. Königs- u. Laurahütte,.-G. lür Bergbau u. Hütten- betrieb, Rerlin. in der gestrigen Aufsjchtsralssilzung be⸗ richlete der Genernhilirektor Geheimer Bergral Dr.-ing. Hiiger über die Ergebnisse des am 30 Juni ahgeſnufenen Geschafis- jnhres 102021„Die Sleinkohlenkörderung der vier Gruben dder Gesellschaft war um 12½, die verkauie Menge um 177¼ häher als im Vorjahre, obwohl die Unruhen in den Monaten Mai und Junf die Ergebnisse der Werke sehr ungünstig be- einfluhten. Die Belegschaft der Gruben War um 1000 49 8 Krößer, Auf den Hölten blieben bei gleicher Belegschafts- ziffer Erzeugung und Absalz zurück, weil es an Arbeit fehlte. Die Preise behſelten bis in das letzie Vierteljahr hinein jhre rücklänfige Bewegung bei, sodaß die Selbstkosten für Kohlen und Eisen zum Teil über die Verwerſung hinaus nchr Der größlenteſls aus dem ersten Viertelſahr und ansschlſeßſich aus dom ßttephetrieb herröbrende Hewirn betrügt uun(im Generäàl-Anzeiger 1 — FDSDRDrSrrrrrrr Vorjuhr 68.66) Mill. A4, wovon 9(10) Mill. für Abschrei- bungzen abzuselzen sind. Aus dem verbleibenden Reinge- Winn von 21,8(49,99) Mill.&4 wird der(am 29. Oktbr. statt- kindenden).-V. die weilere Stärkung der Rücklagen sowie der Wohlfahrtsbestände in der Gesamthöhe von 15,8(39,88) Mill. und die Verteilung einer Dividende von 10% Vvor⸗ geschlagen werden(im Vorjahr 20%% auf die alten und 10% auf die jungen Aktien). Aktienspinnerel in Aachen. In den ersten Monaten des lauſenden Ceschüftslahres machte sich laut Börsenkund- machung der Konjunklurrückgang auch bei der Gesellschaft bemerkbar. Neuerdings hat wieder eine Belebung des Ceschäftsganges eingesetzt, die ständig im Wachsen ist, sodaß mit einem ungemessenen Ergebnis auch auf das erböhte Aktienkapital gerechnet werden kann(i. V. 6% Dividende àuf die Vorzugs- und 32% auf die Stammaktien). Verein Chemischer Fabriken-., Zeitz. Nach den Be- schlüssen der in Berlin abgehaltenen-V. Hird das Crund- kapital um 12 auf 20 Miil. KAerhöht. Die neuen Aktien mit voller Dividendenberechligung für das am 31. Oktober 1921 zu Ende gehende 5 werden von einer Banken- gruppe unter Führung der Allgemeinen Deutschen Kredit- anskült in Leipzig zu 120% übernommen und zu demselben Kurse im verhältnis von zwei alten zu drei neuen Aktien angoboten. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wurde, glaubt sie für das zu Ende gehende Geschäftsjahr auch auf das er- höhte Kapital eine recht befriedigende Dividende verteilen zu können. 2 Jute- und Flachsindustrie, Braun- schweig. Die Gesellschaft Ausgabe von Stamm- und Vorzugsaktien, ohne Angaben über dis Höhe der Kapi · talsvermehrung zu machen. Kheinische Spiegelglasfabrik.-G. in Eckamp(bei Ra- kingen). Zu der Blättermeldung, daß die Gesellschaft eine Kapitalserböhung plane, tellt die Verwaltung mit, dad zu einer solchen Maßnahme nicht die ste Veranlassung vorliege; eine Kapilalerhöhung sei in erwaltungskreisen niemals auch nur erörtert worden. Vogtländische Maschinenfabrik(vorm. J. C. u. H. Diet- rich).-., Plauen l. V. Aus Verwaltungskreisen wird mit- geleilt. daß eine Erhöhung der Dividende pro 1920/21 nicht in Frage komme, es sei vielmehr mit einer wesentlich nied- rigeren Dividende(zuletzt 18½) zu rechnen, da im ab- gelaufenen Geschäfisjahre die Gesellschaft unter geringer Ge- schäflstätigkeit gelitten und lange Zeit nur zwei bis drei Tage in der Worhe arbeiten konnte. Augenblicklich sei allerdings der Ceschäſtsgang elwas gebessert. Von einer Beteiligung amerikanischen Kapitals, über die ebenfalls Kombinatienen verbreitel wurden. seſ der Verwaltung nicht das bekannt. auch lägen keinerlei besondere amerikanische Kuf⸗ lräge vor. Stahl- und Walzwerk Hennigsdort. Die Lokomotivfabrix lennigsdorf ist unter Benulzung einer vorhandenen— schaftsform von der A. E. G. in eine eigene.-G. mit 50 Mill Mark Grundkapital umgewandeli worden. Hanfwerke Füssen-Immenstadt.-Gd., München. Die Verwaltung hat beschlossen, in Ausübung der ihr seinerzei erleilten Vollmacht das Stammkapital von 27 auf 32 Mffl. zu erhöhen. Die neuen Aktien übernimmt ein Banken⸗ konsortium. das davon.50 Mill. den Aktionären zu 1707% im Lerhälinis 10 zu 1 andietet und den Rest von 20 Mill. zu Gunsten der Gesellschaft verwertet. Waren und Härsxie. Vom Chemikalienmarkt. m. Mannheim, 27. Sept. Die gewallige weiters te. der Murk im Auslande bewirkie für fast alle Artikel ein weitere Preissteigerung. Die Käufer verhalten sich aber den gegenwärligen Forde e Un gegenüber recht abwartend, und daher kommi es, daß die Umsätze nicht von Belang sind. B8 Werden nur die allernolwendigsten Anschaffungen gemacht. Für spanisches Harz in Fässern von—400 kg verlangte man bei einer Tara von 6 je nach Type 880—930 und für kranz. Hlarz E/C. in Origlnalfässern, Neugewicht, 67% Tara, 774—776& für die 100 kg ab Lager Ludwigshafen a. Rh. Chromalaun. krist., handelsübliche Ware, stellte sich excl. e eee auf 700 4 die 100 kg ab Lager Mannheim. Brek-⸗ kenschwefel la. wurde brutto für netio mit Sack mit 374 bis 376 die 100 kg ab hiesigem Lager genannt. Buchenholzteer in Leiheisenfässern stellte sich auf 80„ ab Mannheimer Lager. Chlorkalium, 53%, in Mannheim greifbar, war zu 125 A die 100 kg am NMarkte. Für Paraffin weiß in Taf 50—52 Cr. C. verlangte man 1120 4 för die 100 leg ab 151 Mannheim. Paraffin hellgelb, 50-52 Gr.., blieb brutto für netto mit Jack zu 1010 4 die 100 kg erhältlich. Ceresin anng Lellte sich je nach Beschaffenheit auf 1350—2075 un Ceresin weiß auf 1550—1850 die 100 kg einschließlich Sack- vackung ab Mannheim. Oxalsäure, kKrist., handelsübli Ware. wurde zu 1500 A die 100 Kkg angeboten. Alaunkristal- mehl Ammoniak fein. erstklassiges Fabrikat. in Jutesäcken, enfhaltend 100 kg. wurde brutto für netto inel. Verpackung zůu 360& die 100 kg ab hiesiger Nahe offerlert. Für Terpen- inßl-Ersatz verlangte man excl. Verpackung 1000 4 für die 1 ke ab Lager Manpheim. Für Ouecksilber, handelssbliehe Ware, in Flaschen von 34% kg forderte man ab hiesigem Lager excl. Leſheisenflaschen, die mit 30 per Stück be⸗ rechnet werden, 120 für das Kilo. Berllner Produktenmarkrt. Berlin. 28. Sept.(Drahtb.) Die Steigerungen und heftigen Schwankungen der Devisenkurse machten sich au am Produktenmarkt bemerkbar. Für Weizen wurden in- folge verstärkter Kaufpeigung der Mühlen etwas hköhere Preise als gestern bezahlt. Die Roggen preise, die gestern nachmittag bis auf 188 per Zenner nachgaben, zogen merk- llieh an. Sommergerste wird in guten Serten außer⸗ ardeniſſch knapp angeboten, sodaf der Bedarf mehr auf Wintergerste zurückgreift. Hafer wHurde verschiedentlich in Kahnladungen mit 194 per Jeniner frei Ber.in bezahlt, in Waggonware sind die Offertenauflerordentlich knapp. In Welzenmehl ist das Geschäft rhig in Roggenmehl hat sich die Tendenz gebessert. in Mais sind. die Ab- schlüsse wegen der Devisenschwankungen sehr gering. Oel- nten und Hülsenkrüchte sowie Futtermittel behaupteten ſhren Prei«stand. 5 Vom Eiermarkt. Infolge weiteren Rückgangs der Zu- kuhren zu den meisten Märkten haben die Preise erneut an- vonogen. Durch die überall hoher Preise ist die Nachfrage etwas ruhiger geworden und es steht zu erwarten, sofern nicht noch ein weiterer Rückgang in er Produktien eintritt, daſi sich die Preise nunmehr befesligen worden. Im Groß- vorkehr nolierten pro 1000 Stück in Mark: am Berliner Markt 0O0 2%.K. Schsischen Markt 20%—2100, Oldenburger Marki 1950 2000.. Schlesischen Markt 1900—1950, 8 neutechen Markt 1800—1850, Westdeutschen Markt 2000 bis 2050 Al. 5—̃ E Hauptſchriſtleitung: Dr. Friß Gldenbaum. Berantwortlich für Politit: Dr. Fritz Goldenbauntt für Feuflleton: Maderno: für Lokaſes unt den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Sckönfelder: für Handel: J.: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druc und Verlag: Druckerei Tr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger A m. b. H. Mannbeim, E 6, 2. * ——ſ— ——————00207070700————— ——ͤ ͤ—————— wie Tod des Anſchlußinhabers, 1 0 UB. Seſte. Nr. 280. Mannheimer Geueral-Anzeiger.(Abend· NAusgabe.) Mittwoch, den 28. September 1921. 6 fR Beſtimmungen aus der neuen Fernſprechordnung. Seleichzeitig mit dem Fernſprechgebührengeſetz tritt am 1. Oktober die neue Fernſprechordnung vom 25. Auguſt 1921 in Kraft. Sie enthält in 31 umfangreichen Paragraphen die Ausführungsbeſtimmungen zum Fernſprechgeſetz. Es würde zu weitführen, den geſamten Inhalt zu beſprechen, nur die all⸗ emein Handel und Verkehr intereſſierenden Beſtimmungen 5 daher kurz erläutert. Die zukünftige Gebühr von 25 Pfg. für jedes Geſpräch im Ortsverkehr bedingt eine Aufzeichnung der Geſpräche für jeden Anſchluß. Nicht aufgezeichnet werden jedoch Verbindungen, die nicht zuſtandekommen, weil die angerufene Sprechſtelle nicht antwortet oder beſetzt iſt oder aus anderen Gründen (Störung, Sperre, längere Abweſenheit des angerufenen Teil⸗ nehmers uſw.) nicht hergeſtellt werden können, Anmeldung von Ferngeſprächen und Geſpräche mit Fernſprechbetriebs⸗ ſtellen z. B. Auskunft oder Beſchwerdeſtellen der Ortsämter in Angelegenheiten des Fernſprechbetriebs. Ortsgeſpräche kön⸗ nen nach einer Dauer von 15 Minuten durch Trennung der Verbindung beendet werden, wenn der Betrieb es erfordert. Die Prüfung der Ueberlaſtung wird ſo vorgenommen, daß an ſechs eee folgenden Werktagen feſtgeſtellt wird, wie oft die Hauptanſchlüſſe beſetzt gefunden werden. Ergeben ſich für den Tag durchſchnittlich mehr als 7 Beſetztfälle, ſo gelten die Anſchlüſſe als überlaſtet. Das— die Aufforderung des Teilnehmers zur Folge, die Herſtellung eines weiteren An⸗ ſchluſſes zu beantragen. Ferngeſpräche können für den laufenden Tag angemeldet werden. Sie können aber auch am Nachmittag des Vortages gegen eine beſondere Gebühr von 50 Pfg. für die Anmeldung eines jeden Geſpräches unter Angabe einer beſtimmten An⸗ meldezeit beſtellt werden. Bei Vermittlungsſtellen mit un⸗ unterbrochenem Dienſte erſtreckt ſich die Gültigkeit der Ge⸗ ſprächsanmeldungen, die von 10 bis 12 Uhr nachts eingehen, auch noch auf den folgenden Tag. Bei Anmeldung von Ge⸗ Fiden kann angegeben werden, daß ihre Gültigkeit zu einem eſtimmten Zeitpunkt vorzeitig erlöſchen ſoll. Die Dauer eines Geſpräches rechnet von dem Zeitpunkt an, zu dem die Vermittlungsſtelle den Anſchluß des Anrufenden mit der ver⸗ langten Hauptſtelle verbunden hat, und zu dem dieſe oder einee daran geſchloſſene Nebenſtelle den Anruf beantwortet. Ueber die regelmäßige Dauer von 6 Minuten hinaus darf ein Geſpräch ausgedehnt werden, wenn die Leitung nicht von an⸗ derer Seite Parſe wird. Bei Vorliegen von nicht dringen⸗ den Geſprächen, darf ein im Gange befindliches Geſpräch bis zu 15 Minuten ausgedehnt werden, wenn es als dringend an⸗ gemeldet war oder von nun ab die Gebühr für dringende Ge⸗ prüche entrichtet wird. Der Teilnehmer kann das Teilnehmerverhältnis jederzeit zum Ende eines Kalenderviertelſahres unter Einhaltung einer dreimonatlichen Kündigungsfriſt ſchriftlich kündigen. Die Kündigung iſt noch rechtzeitig, wenn ſie am dritten Werktage des Kalenderviertelſahres, zu deſſen Ende das Teilnehmer⸗ verhältnis gelöſt werden ſoll, zugeht. Bei wichtigen Gründen Verlegung des Wohnſitzes ſoder Geſchäfts oder anderen erheblichen Billigkeitsgründen kann die Telegraphenverwaltung den Verpflichteten auf An⸗ — unter Verzicht auf Einhaltung der Kündigungsfriſt aus Teilnehmerverhältnis entlaſſen. In dieſem Falle müſſen Raeorh die laufenden Gebühren bis zum Ende des Kalender⸗ eljahres gezahlt werden. Unter gewiſſen Vorausſetzungen hat die Telegraphenver⸗ waltung das Recht zur Betriebseinſtellung und Anſchrußſper⸗ rung. Die Sperrung oder Aufhebung des Anſchluſſes ohne Kündigung kann vorgenommen werden, wenn der Teilnehmer trotz Mahnung mit der Gebübrenzahlung im Rückſtand bleibt, wenn der Anſchluß mißbräuchlich benutzt wird z B. ungebühr⸗ liches Benehmen, der den Anſchluß benutzenden Perſonen gegen die Beamten der Vermittlungsſtelle, Verübung groben Unfugs, ferner wenn di⸗ techniſchen Einrichtungen eigenmäch⸗ tig abgeändert oder vorſätzlich beſchädigt werden. Eingehend geregelt iſt die Haftpflicht der Teilnehmer. Er haftet einmal für Beſchädigungen der auf dem Grundſtück der Sprechſtellen verdeckt geführten Starkſtrom⸗, Gas-, Waſſer⸗ oder anderen Anlagen und aus ſolchen Beſchädigungen ent⸗ ſtehenden Folgen, wenn dieſe Anlagen bei Einrichtung oder Aenderung der Anſchlüſſe beſchädigt worden und deren Lage nicht vorher den Ausführenden genau bezeichnet iſt. Erſatz⸗ pflichtig iſt der Teilnehmer für den Schaden, der durch Verluſft oder Beſchädigung des Anſchluſſes oder der Anſchlußleitungen in ſeinem Hauſe entſteht. Bei Beſchädigung durch Feuer oder Diebſtahl tritt die Erſatzpflicht nur dann nicht ein, wenn die Urſache innere Unruhen oder offene Gewalt geweſen ſind. Im ſrigen iſt der Teilnehmer von der Erſahpflicht befreit, wenn ein Verſchulden nicht zur Laſt fällt. Störungen oder Be⸗ digungen des Anſchluſſes ſind der Vermittlungsſtelle un⸗ rzüglich zu melden.— Die Telegraphenverwaltung dagegen hnt eine Haftung für Schäden ausdrücklich ab, die durch Ein⸗ ellung des Betriabs, Sperre oder Entziebung der Anſchlüſſe, Detriebsſtörung, Aenderung der Rufnummer, Unvollſtändig⸗ keit oder Unrichtigkeit der Eintragung im amtlichen Fern⸗ ſprechbuch, unrichtige, verzögerte oder unterlaſſene Herſtellung 1 Geſprüchsnerbindungen oder Erteilung einer unrichtigen uskunft entſtehen. Die Zinszahlung für die einmoligen Fernſprechbeiträge indet am Schluſſe des Nachnungsfahres ſtatt. Die Zinsbeträge Aſind kapitalertrasſteuervflichtig. 4 Schon die kurzen Ausſchnitte aus der Fernſprechordnung zeigen, welch bervorragende Bedeutung das Fernſprechweſen in unſerer ſekigen Zeit einnimmt. Zualeich laſſen ſie aber auch einen Willen noch Verb⸗ſſerung erkennen. Dieſe Einſicht 22 noch mehr ſhre Verwirklichemg mögen dazu beitragen, die rhöhung der Hebühren zu verſchmerzen. Vertragsabſchluß durch einen Geſamt⸗ prdkuriſten. Die Form der Geſamtprokura iſt im kaufmänniſchen Leben eine ſehr gebräuchliche Art der Bevollmächtigung. Ihr Weſen beſteht darin, daß die Geſamtprokuriſten als Vertreter nur emeinſchaftlich handeln können. Rechtshandlungen, die nur einen Geſamtyrskurkſten vorgansmmen werden, ſind da⸗ in der Regel ungültig. Dagegen können Erklärungen itter auch dem einen von mehreren Geſamtprokuriſten wirk⸗ m abgegeben werden z. B. die Rücktrittserklärung vom Ver⸗ age. Nun kommt es im kaufmänniſchen Leben häufig vor, n auch einer der Geſamtyroturiſten Verträge für den Prin⸗ zipal abſchließt. Derartig abgeſchloſſene Verträge ſind nun nicht ſtets rechtlich unwirkſam. Einmal kann der abſchließende Geſamtprokuriſt auch gleichzeitig zum Einzelhandlungsbevoll⸗ mächtigten beſtellt ſein. Dieſe Beſtellung kann auch ſtill⸗ ſchweigend erfolgen. Nur liegt ſie nicht ohne weiteres in der Erteilung der Geſamtprokura. Sie würde jedoch als vorliegend anzunehmen ſein, wenn ein Geſamtprokuriſt in längerer Uebung allein Verträge für den Prinzipal abgeſchloſſen und dieſer nicht widerſprochen hat. Außerdem iſt die vorherige oder nachträgliche Mitwirkung des anderen Geſamtprokuriſten zuläſſig. Der beim Vertragsabſchluß nicht mitwirkende Ge⸗ ſamtprokuriſt kann dem handelnden Geſamtprokuriſten zum Vertragsabſchluß ſeine Einwilligung gegeben haben oder er kann dem Abſchluß ſpäter genehmigend beitreten. Das kann auch ſtillſchweigend geſchehen. Wenn beiſpielsweiſe der eine Geſamtprokuriſt verhandelt, der andere zuhört und nicht widerſpricht oder ſich nachträglich vom Vertragsgegner den Ab⸗ ſchluß berichten läßt und keine Einwendungen erhebt, ſo iſt an einem wirkſamen Vertragsabſchluß nicht zu zweifeln. Eine genügende, nachträgliche ſtillſchweigende Genehmigung iſt auch dann anzunehmen, wenn es nach den Grundſätzen von Treu und Glauben Pflicht des Mitvertretungsberechtigten wäre, dem anderen Vertragsteil unverzüglich Nachricht zugeben, 105 er das von dem anderen Geſamtprokuriſten abgeſchloſſene Geſchäft nicht genehmigen will. Unter dieſen Geſichtspunkten iſt auch folgender Fall zu beurteilen. Der Kaufmann D. bot der Firma H. telephoniſch Ware zum Kauf an. Für die Firma telephonierte deren Geſamtprokuriſt V. Es kam zur vollen Einigung über das Kaufgeſchäft. Am ſelben Tage ſchrieb D. der Firma, er beſtätige, daß er heute durch Fernſprecher ihr die und die Ware zu näher angegebenen Bedingungen ver⸗ kauft habe und erſuchte um Gegenbeſtätigung. Die Firma antwortete nicht. Als D. ſpäter ſchrieb, daß er auf Erfüllung des Vertroges beſtehe, erklärte ihm die Firma, daß ein gültiger Vertrag überhaupt nicht zuſtande gekommen ſei, da V. allein einen ſolchen nicht habe abſchließen können. Dieſe Anſicht iſt nicht richtig. Ein gültiger Vertrag iſt, trotzdem nur ein Ge⸗ ſamtprokuriſt mitwirkte, zuſtande gekommen. Nach den Be⸗ ſtimmungen des Handelsgeſetzbuches iſt unter Kaufleuten in Anſehung der Bedeutung und Wirkung von Handlungen und Unterlaſſungen auf die im Handelsverkehr geltenden Gewohn⸗ heiten und Gebräuche Rückſicht zu nehmen. Ein Kaufmann, der einem anderen Kaufmann ein Beſtätigungsſchreiben mit der ausdrücklichen Bitte um Gegenbeſtätigung überſendet, er⸗ wartet, daß der andere, falls er mit dem Schreiben nicht ein⸗ verſtanden iſt, ſeinen Widerſpruch ausdrücklich erklärt. D. konnte davon ausgehen, daß ſein Schreiben nicht nur dem., ſondern der Firma als ſolcher zuging, daß dieſe daraus er⸗ ſah, welchen Vertrag ihr Geſamtprokuriſt V. abgeſchloſſen hatte und daß D. den Vertrag als gültig anſah. Demgegen⸗ über war ſie verpflichtet, nach Treu und Glauben mit Rück⸗ ſicht auf die Verkehrsſitte dem Vertrage zu widerſprechen, falls ſie ihn nicht für ſich verbindlich erachten wollte. Ihr Schweigen kann daher nur als nachträgliche Genehmigung gedeutet werden. Rechtsfragen des lltags. Iſt eine Erhöhung des Schmer zensgeldes wegen veränderung der wirtſchaftlichen Verhälluiſſe möglich? Wird infolge einer Verletzung des Körpers oder der Geſund⸗ heit die Erwerbsfähigkeit des Verletzten aufgehoben oder vermin⸗ dert oder vermehren ſich dadurch ſeine Bedürfniſſe, ſo iſt als Schadenerſatz eine Geldrente zu gewähren. Daneben iſt bei Beſchä⸗ digung des Körpers oder der Geſundheit abweichend von der Regel auch wegen des nicht vermögensrechtlichen Schadens eine billige Entſchädigung in Geld zu leiſten. Zur Annahme eines folchen Schadens genügen Schmerzen, Sorgen oder körperliche Entſtellung. Die Entſchädigung bezeichnet man als Schmerzensgeld. Es bedarf keiner Betonung, daß bei einem jetzt eintretenden Schadensfalle Schmerzensgeld wie Rente der eingetretenen Geldentwertung ent⸗ ſprechend feſtgeſetzt werden müſſen. Anders dagegen iſt die Frage zu beurteilen, ob bei einer bereits beſtehenden Rente oder eines zugeſprochenen Schmerzensgeldes wegen Veränderung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe eine Erhöhung gefordert werden kann. Für die Geldrente iſt dies zu bejahen. Der§ 323 der Zivilprozeß⸗ ordnung beſtimmt nämlich, daß, wenn im Falle der Verurteilung zu künftig fällig werdenden wiederkehrenden Leiſtungen eine weſentliche Aenderung derjenigen Verhältniſſe eintritt, welche für die Verurteilung zur Entrichtung der Leiſtung, für die Beſtimmung der Höhe der Leſſtungen oder der Dauer ihrer Entrichtung maß⸗ gebend waren, jeder Teil berechtigt iſt, im Wege der Klage eine entſprechende Aenderung des Urteils zu verlangen. Mit anderen Worten kann bei der Geldentwertung der Verletzte eine Erhöhung der Rente verlangen, während im umgekehrten Falle der Renten⸗ ſchuldner eine Herabſetzung durchſetzen kann. Wie aber ſteht es mit dem Schmerzensgeld? Ein Gaſtwirt wurde bei einer Piſtolen⸗ ſpielerei 1914 fahrläſſig verletzt und verlangte klagend zunächſt einen Schadensbetrag von 1000 Mark. 1916 erweiterte er ſeinen Antrag auf Zahlung von 500 Mark Schmerzensgeld und 600 Mark jährliche Rente. Im Jahre 1920 erhöhte er die Schmerzensgeldforderung um weitere 1500 Mark. Das Reichsgericht wies dieſen erweiterten Anſpruch ab. Die Schmerzensgeldforderung ſei ein beſonderer An⸗ ſpruch und bilde nicht mit dem Rentenanſpruch eine Rechtseinheit. Es handele ſich um geſonderte Anſprüche. Dem neuen Anſpruche liege auch nicht etwa ein neuer, vorher nicht vorausſehbarer ge⸗ weſener Schaden zugrunde. Die außerordentliche Entwertung des deutſchen Geldes und die Steigerung der Preiſe ſei kein neuer Schaden. Der K 323 der Zivilprozeßordnung ſei deshalb nicht an⸗ wendbar, weil das Schmerzensgeld nicht eine Rente, ſondern regel⸗ mäßig eine einmalige Kapitalleiſtung ſei. Die Veränderung, die inzwiſchen eingetreten ſei, ſtelle nur eine andere wirtſchaftliche Be⸗ wertung des in beſtimmter Höhe geltend gemachten Anſpruches dar. Nur bis zur Vollendung der Verjährung des Schadenserſatzan⸗ ſpruches, alſs innerhalb dreier Jahre vom Zeitpunkte an, in wel⸗ chem der Verletzte von dem Schaben und der Perſon des Erſatz⸗ pflichtigen Kenntnis erlangt, ſei eine Erhöhung des Schmerzens⸗ ——— möglich. Preisſteigerung und Vertragsaufhebung. Schon wiederholt hat dag Reichsgericht ſich mit der ſoge: „elausula rebus sic stantibus“, d. h. mit der Frage, inwieweit eir⸗ Veränderung der beim Vertragsabſchluß maßgebenden Verhältniſſe eine Aufhebung des Vertrages bedingen, befaßt. Stets wurde dabei betont, daß eine bloße Preisverſchiebung zur Auflöſung nicht genüge, ſondern, wenn auch nicht gerade der Ruin, ſo doch ſedenfalls eine ſtarke beſondere wirtſchaftliche Schädigung des Betroffenen zur Auf⸗ löſung gefordert werden müſſe. In einem jetzt zur Veröffentlichung aelangenden Urteil ſind die Momente, welche für die Auſhebung eine derartigen Vertrages von Ausſchlag, beſonders klar hervorgehoben. Ein Kaufmann hatte auf Grund eines Vergleichsabſchluſſes aus dem Jahre 1915 140% Kg. Oel zum Preife von 20.80 N. ſer 100 Kg. notza zu flefern. Ein kleiner Teil wurde geliefert; da jedoch 1919 der Preis des in Frage ſtehenden Oels auf etwa 250 M. für 100 Kg. geſtiegen war, lehnte er die weitere Erfüllung des Vertrages ab und erhob Klage auf Feſtſtellung, daß er nicht mehr verpflichtet ſei, das Neſtauantum zum alten Vertregspreiſe zu liefern. Das Reichsgericht gab im Gegenſatz zum Oberlandesgericht der flage tatt. Es betont zunächſt den in einer Reihe von Entſcheidungen aufgeſtellten Grund⸗ ſatz, daß die Erfüllung eines vor dem Kriege abgeſchloſſenen und während des Krieges beſtätigten Vertrages für die Nachkriegszeit nicht mehr verlangt werden kann, wenn in den zur Zeit des Ab⸗ ſchluſſes oder der Beſtätigung vorliegenden Verhältniſſen eine von den Parteien nicht vorausgeſehene und vorausſehbare Veränderung jo weſentlicher Art eingetreten iſt, daß die Leiſtung unter Umſtänden ſtattzufinden hätte, die den Parteiabſichten ſo widerſpricht, daß ein Erfüllungszwang mit den nach§8 157, 242..B. gebolenen Rück⸗ ſichten nicht vereinbar wäre und die Leiſtung ſich als eine weſentlich andere darſtellen würde. Nur dann iſt von dieſem Grundſatz eine Ausnahme geſtattet, wenn nach dem Parteiwillen unzweideutig zum Ausdruck gekommen iſt, daß die Leiſtung ohne Rückſicht auf die in⸗ folge des Krieges eingetretenen Veränderungen nach dem Kriege unter allen Umſtänden erfolgen ſolle. Dieſes iſt im Vergleich der Parteien nicht klar zum Ausdruck gekommen. Was man nicht vor⸗ ausſehen kann und deshalb nicht in den Kreis ſeiner Vorſtellungen und Erwägungen aufnehmen kann, wird folgerichtig nicht als trei⸗ bender Umſtand für eine Handlung oder Unterlaſſung angeſehen wer⸗ den können. Das Schwergewicht fällt aber zweifellos darauf, daß zur Zeit des Vergleichsabſchluſſes, im November 1915, in Deutſch⸗ land noch alles mit einem günſtigen Ausgang des Krieges rechnete, nicht entfernt aber in geſchäftlichen Dispoſitionen mit einem Aus⸗ gang und mit Folgen, wie ſie tatſächlich eingetreten ſind. Von dieſem Geſichtspunkt aus kann aus der Tatſache, daß ſich die Parteien vor⸗ behaltlos auf Durchführung des urſprünglich vereinbarten Vertrage⸗ geeinigt haben, nicht der Schluß gezogen werden, jede wirtſchaftliche Veränderung noch ſo erheblicher Art gehe zu Laſten des Verkäufers. Der Preis des Oels iſt gegenüber dem Vertragsvreis von 20.50 M. auf etwa 250 M. geſtiegen. Unter dieſen Umſtänden muß geſat werden, daß das Lieferungsbegehren des Beklagten den Grundſätzen von Treu und Glauben widerſpricht, ſo daß die erhobene Feſtſtellungs⸗ klage daher unbegründet erſcheint. Die Auslegung von G. m. b..-Satzungen. Als Schutz gegen Ueberfremdungsgefahr findet ſich in den Satzungen der G. m. b. H. vielfach die Beſtimmung, daß die Ge⸗ ſchäftsanteile nur mit Genehmigung der Geſellſchafter abgetreten werden können. In einem Geſellſchaftsvertrage war diesbezüglich nur geſagt, daß der Verkauf der Anteile der Genehmigung der Geſell⸗ ſchafter bedürfe. Ein Geſellſchafter verſchenkte ſeinen Geſchäftsanteil an einen Dritten. Die Geſellſchoft wollte den Dritten nicht als Geſell⸗ ſchafter anerkennen, unterlag jedoch in dem ſich daran anſchließenden Prozeß. Ihr Einwand, daß auch bei Auslegung des Geſellſchafts⸗ vertrages der wirkliche Wille zu erforſchen und nicht an dem buchſtäb⸗ lichen Sinne des Ausdrucks zu haften ſei, wurde zwar anerkannt, hatte aber keinen Erfolg. Es geht zu weit, ſo führt das R. G. aus, daß die Satzungen einer G. m. b. H. nicht der Auslegung unterliegen. Es liegt kein Grund vor, die Auslegungsregel für Willenserklärungen, wie ſie im§ 133.G. B. enthalten iſt, auszuſchließen. Aber durch die Natur und Weſen des Geſellſchaftsvertrages ſind der Auslegung enge Grenzen gezogen, was darauf beruht, daß einerſeits zur Aus⸗ legung von Willenserklärungen Umſtände nicht herangezogen werden können, welche für den Empfänger der Erklärung nicht erkennbar waren, andererſeits der Geſellſchaftsvertrag, welcher die Grundlage der Perſönlichkeit der Geſellſchaft bildet und daher nicht nur im Ver⸗ hältnis der Vertragſchließenden zu einander, ſondern auch der Geſell⸗ ſchaft zu Dritten maßgebend iſt, nur einbeitlich ausgelegt werden darf, was darauf hinausläuft, daß nur eine aus der Urkunde ſelbſt zu gewinnende Auslegung über den Wortlaut hinaus zuläſſig iſt. Iſt nicht, wie im Geſetz beſtimmt, die Veräußerung, ſondern nur der Verkauf der Geſchäftsanteile an die Genehmigung geknüpft, ſo ift dies eine unzweideutige Erklärung, die höchſtens auf Grund der übri⸗ gen Beſtimmungen des Vertrages korrigiert werden kann. Der Ge⸗ danke, daß wenn das Geſetz die Abtretung an die Genehmigung knüpfe, es ſachlich kaum einen Unterſchied ausmache, ob Verkauf oder Schenkung vorliege, liegt zwar nahe. Gegenüber dem klaren Ausdrug der Satzung muß er ſedoch zurücktreten. Zwar ſind Ver⸗ kauf und Schenkung Veräußerungen, ſie unterſcheiden ſich aber da⸗ durch, daß die eine entgeltlich, die andere upentgeltlich erfolgt. Unter Verkauf kann daher nicht„Schenkung“ verſtanden werden. Dieſe Ausführungen nötigen dazu, bei Aufſtellung von G. m. b..⸗Satzungen hinſichtlich des Ausdrucks vorſichtig zu verfahren. Irrtum in der Kalkulation. Der Verkäufer einer Ware kann im allgemeinen den Verkauf nicht deswegen anfechten, weil er ſich bei Berechnung des Preiſes geirrt hat. Ausnahmsweiſe iſt freilich, wie aus einem Urteil de⸗ Reichsgerichts hervorgeht, die Anfechtung zuläſſig, nämlich dann, wenn die Kalkulation ſelbſt zum Gegenſtand der Verhandlungen unter den Parteien gemacht worden iſt. Der Fall, der zur Entſchei⸗ duna kam, lag folgendermaßen: Der Verkäufer hatte dem Käufer 200 Ka. Silber 800 fein zum Preiſe von 320 M. pro Kilo angeboten. Es wurde aber ſchließlich Silber 1000 fein verkauft. Bei der Um⸗ rechnung des Preiſes von 800 auf 1000 fein unterlief dem Verkäufer ein Irrtum, indem er als Preis für 1000 fein 360 M. angab, wäh⸗ rend das Reſultat richtig gerechnet 400 M. hätte lauten müſſen. Die Parteien waren alſo einig, daß ein Preis von 320 M. für Silber 800 fein zugrunde gelegt werden ſollte. Der geforderte Kaufpreis war ferner erkennbar als ein auf der falſchen Kalkulgtion beruhender bezeichnet. Infolgedeſſen entſchied das Reichsgericht, daß der Fehler, der bei der Umrechnung gemacht worden war, den Verkäufer zur Anfechtung des Vertrages berechtigte. Schadenserſahforderung und Geldentwertung Bei der von Tag zu Tag ſich vergrößernden Geldentwertung iſt die Frage von Bedeutung, welcher Gelderſatz bei Sachſchäden zu leiſten iſt. Kann der Kläger den Geldbetrag erlangen, der dem Wertſtande der beſchädigten Sache am Tage des Schadenseintritts, am Tage der Klageerhebung oder am Tage des Urteils entſpricht Die Rechtsſprechung vertritt den letzteren Standpunkt. 8 252 B..B. ſchreibt vor, daß der zu erſetzende Schaden auch den ent⸗ gangenen Gewinn umfaßt. Danach erſtreckt ſich die Entſchädigungs⸗ pflicht auf Leiſtung des vollen Gelderſatzes für alle Schäden,* ſich als eine unmittelbare oder mittelbare Folge des ſchaden⸗ bringenden Ereigniſſes darſtellen. Geſchädigte nur dann, wenn der Schädigende ihm einen Geldbetrag zahlt, für den er ſich ſtatt der beſchädigten Gegenſtände gleichwer⸗ tige Erſatzſtücke anſchaffen kann. Hierzu iſt er jedoch nicht imſtande, wenn der Berechnung des Werterſatzes der Zeitpunkt des ſchädigen⸗ den oder der Klegeerhebung zugrunde gelegt wird. Denn unſtreitig geht auch während des Rechtsſtreits die Wertſteige⸗ rung der Sachen weiter. Zur vollſtändigen Schadloshaltung des Beſchädig“en iſt daher unbedſpgt notwendig, daß er in Geld ſoviel erhält, als er zur Zeit der Urteilsfällung aufwenden muß, um für die ihm beſchädigten Stücke gleichwertigen Erſatz zu beſchaffen. Zinſen, die ein Berkäufer dem Käufer für Borauszahlung des Kaufpreiſes zahlt, ſind kapitalertcagſteuerfrei. Die Frage, ob von den Zinſen, die der Käuſer för Vorgus⸗ zahlungen erhält, Kapitalertragſteuer abgeführt werden milſſe, war bisher äußerſt beſtritten Von der Literatur wurde ſie faſt ein⸗ mütig verneint. Der Neichsf nanzminiſter hatte ſich im Gegenſaß hierzu für die Steuerpflicht ausgeſprochen. Nunmehr iſt die. frage vom Reichsfinanzhof zur Entſcheidung gekommen. Dieſe hat die Steuerpflicht verneint. Torbedingung für die Beſteuerung nach 5 2 Abſ. 1 Zi 1 4 des Kapitalertragſteuergeſetes ſel das Beſtehen eines Erträge abwerfenden Forderungsrechtes. Mangel eines ſolchen fehle es auch begriſſüch an einem Kapite anlage, die in ihren Erträgen von ertraße, an einer Kap 0 Voraus Steuer erfaßt werden foll. Zahle der Käufer im 8 Kaufpreis, ſo tue er dies als Schuldner, habe alſo irgendein Kapitalforderung gegen den Verkäufer aus Anlaß der Zahgeſch nicht und empfange die Zinſen vom Verkäufer nur zum Ausgle auszahlung. lelner Vorau⸗ welch traut und on d Einen ſolchen Erſatz erhält der Mittwoch, den 28. September 1921. Mannheimer Genergl-Anzeiger.(Adendo-Ausgade) 7. Seite. Nr. 450. Junger Mann οa⁰⁰ν⁰⁰⁰nmu⁰K,un=amnre Nideriol. Cberaar iucht 55 ſeh au 5 55 Miet-Gesüche. Daubecsdhldg. 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September 1921. danbläle n Igpau andässch der Emasian Die Angehörigen von Perſonen, auch von ſolchen, die auswärts wohnhaft waren, bei der Exploſion am 21. September 1921 tödlich verunglückt und in Oppau(nicht auswärts in Krankenhäuſern) ver⸗ ſtorben ſind, werden erſucht, die Perſonalien der Verſtorbenen(Vor⸗ und Zuname, bei Frauen auch Geburtsname, Beruf, Geburts⸗Datum, Seburisort, Wwohnort, Wohnung, Naue der Ehegatten) bis längſtens zu vergeben B3413³ W. Fischer, Ing.. Stuttgart Ludwigsburgerſtr 21a. Eingeführte Firma der von blühenden menſchenleben vernichtet, Tauſende krank und obdachlos gemacht hat. Ddas Unglück Nahrungsmütel⸗- nächſten Samstag zwecks Beurkundung und Erſtattung der Todes⸗ das unſere Brüder in Oppau traf, hat überall in deutſchen Canden heilige Kräfte des Mitleids und kinzeigen in immer Ro.7 anzugeben oder ſogleich ſchriftlich mitzuteilen. der helfenden Ciebe geweckt. Wir, die wir als Nachbarn mit eigenen Kugen die ganzen Schrecken branche Bermißte hommen nicht in Betracht. des Unglücks geſehen, wir können als treue Nachbarn mit unſeren eigenen Händen die ſchmerzendſten ſucht für Odenwald und Soweit dieſe Angaben für in Cudwigshafen wohnhaft geweſene Wunden ſchließen. Unſer ſei es darum, in opferfreudiger Selbſtentäußerung mit dem, was wir ent⸗ Bergſtrabe, noch einige verſtorbene beim Standesamt Ludwigshafen bereits erfolgt i 115 behren können, die ſchlimmſten Blößen zu decken und der größten und furchkbarſten Not zu ſteuern. Mitbürger! Uelne Behörde und keine Grganiſation kommt morgen bitten oder fordernd zu Euch, aus Eurer eigenen Mitte haben ſelbſtloſe menſchen ſich in den Dienſt der Ciebe geſtellt und holen die Gaben, die Euer gutes bſerz Euch finden läßt, und die Ihr bereitlegt, bei Euch ab, um ſie den von ſchwerſtem Geſchick Betroffenen auf dem kürzeſten Wege zuzuführen. findet von morgen Donnerstag früh 8 Uhr an in der ganzen Skadt, ſowie in allen Vororten eine Straßenſammlung Zu dieſem Zwecke einſchläg. Artikel 8594 Provistonsweisg mitzufükren Gefl. Angebote unter T. P. 35 an die Ge⸗ dieſe nicht mehr nötig. Oppau, den 26. September 1921. Standesamt. ſchäftsſtelle ds. Blattes. Zwei junge Kaufleute ſuchen für 8586 Magl. Iprachantenchr! benlssenhatten Lehrer Tramzösische Nostüpfcll Unsere Aepfeltransporte treffen nicht in Kehl, sondern 22 93 die Cescheltelelede. l 9 täglich in Offenbur——9 mittels Wagen ſtatt. Haltel Eure Gaben bereit! Eure Brüder leiden Mangel an: Tüchtige ein. Oettentiiche Versteigerungen und treihändiger Verkauf finden Lebeusmittel(Dauerware), Kleidern, beſonders Kinderkleidern, Schuhen, Beltzeug und vor allem an warmen Decken: Sie haben ihren Hausrat verloren, gebt ihnen, was Ihr an Sie bitten um Werkzeuge aller Art, damit ſie die Reſte ihrer Habe ausgraben und die Stätte der Trümmer, in die ein furchkbares Geſchick ihr Heim verwandelt hat, aufräumen können! ſolchem enkbehren könnk. Schneiderin empfiehlt ſich in u. außer dem Hauſe. B341⁰0 Grete Kautsch P 4. 2. II. St. Ein mütelgroßet Schwarzer Pinscher . Trernsprecher: Kelil Nr. 11. in Olfenburg statt. Unser Verkaufslokal belindet sich in Offen- burg, Hotel Ries„zum Ochsen“,(Telephon Offenburg 233). Michael Kaufmann Sänne, Kenl a, Rü. Telegr.-Adresse: Kauimann Söhne Kehl. Für Geldgaben wird an die durch die Stadt und die gandels⸗—5 kammer eingeleitete Geldſammlung verwieſen! E 6. 2, 2. Stock. Deffentliche Verſteigerung Unterlaßt nicht, mit Eurer Gabe einen Gruß, ein Wort mildernden Troſtes zu verbinden, Hund 5 Kleidet die ehrfurchtsvolle Trauer über die Größe des Unglücks in ein Wort heilenden Segens, das(ſchwarzer Schnauzer) Eure Gabe adelt! Dieſe Sammlung wird wärmſtens unterſtützt von allen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, ſowie von den Organiſakionen der Arbeiterſchaft und der öffenklichen Liebes⸗ kätigteit. Sie will Eurer eigenſtes Liebeswerk ſein und bietet unter dem wirkſamen Schutze der Behörden die größtmögliche Garantie, daß auch die kleinſte Gabe der iebe den Weg zu unſeren unglücklichen Brüdern finde. Sämkliche Sammler haben einen vom Bürgermeiſteramt Jeſtempelten Ausweis. 1 entlaufen. Vor Ankauf wird gewarnt. Bringer erhält Belohnung Pozzistrasse 5 (Hof). 8622 Eutlauſen! Walshunt mittags 12 Uhr es angeht, verſteigern: Opferwilligkeit jedes Einzelnen. blosse Versteigerung Sreg Fritz Ka 2 a Um ebun ̃ 45 11 arterre Waggon TL rerründet von F. Thorbecte 1890. Fee der Res. des 5. Garde-Regts. z. V. 20. Septbr. 18810 DL D Hauptbüro: fiannbeim. 8 2. 4 Ritter des Eisernen Kreuzes I. Kl. ee Füllstef-Glds B 2 7 n · 1. 2 tung, 2 Klubſeſſel, 1 Sofa, 6 Polſter⸗— 14 Waldhof: Jos. altel Aleheinſraße Marie-Luise Kall bänke, 1 ſchönes Klavier, 1 Gram⸗ eingetroffen 218 UI Sandhojen: Kremer., Bahnhof „ ſa; Mer, LI L eudenheim: B. Ruf, Haupiſtraße Margarete Kall mophon mit Platten, Vorhänge, Linoleum, p U1 7 ͤfertal: e itraße Wein⸗ und Sektaläſer, Weinkühler Zelekr. E Iil. 5 FII2, U,/.6. E Aben⸗ ſ Zeng eense Elisabet Kall. Tiſchlampen, Haus⸗ u. Kächengeräte aller[L LESdhriesbeim: F. Walbel. am Bahnbof. S55 55 Art, Bilder, 1 Plüſchmantel und anderes IIIILILLILIEAAUUENL Mannheim, den 27. September 1921. mehr. 10352 M. Arnold, Auktionator u. Taxator N 3, 4— Telephen 6219. 2—— in N arfümerien und allen einschlägigen Geschöften. in Mannheim: Michaelis-Drog. Friedr. Becker, G 2, 2a, Speise- markt; Adler-Dreg. Arth. 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Hükenem Bushenhe-: und Zündetho.: Kohlen— Kocs— Bſikeits ote, Holzkohlen—speslallekerung Mitbürger! Taßt den Mannheimer Opfertag zu einem Triumph der helfenden Ciebe und 1 15 ſna e, Namenſchngern auf den Donnerstag, den 29. September 1921. werde ich im hieſigen Börſenlokal für Rechnung deſſen, den 4 Vaggon 600 Sack 60000. 8 5„Rex“ hörend. Beizeumehl. der Opferfreudigkeit werden! Mannheimer, laßt Euch nicht beſchämen! Caßt Euer Wert ſeinen Namen: 1 gegen 55 1 Näheres im Termin. 1465 Birkigt, 0 7, 26. Mannheimer Liebeswerk für Oppau Kat Hauf Mannheim, den 28. Scptentber 1921. in allen Ehren tragen. e Weiler, Gerichtsvollzieher Die Straßenſammlung beginnt Donnerstag früh 7 Ahr am Schloß rechter Flügel, wo die ee 1255 111 Sammler den Wagen nach Bezirken zugeteilt werden. Wer ein Fuhrwerk oder Caſtauto entbehren Beiohnung. C. Störzer,— kann, ſende es rechtzeitig nach dem Sammelplatz. Das Gelingen des Ciebeswerkes hängt ab von der pe aße, J Todes-Anzeige. Heute früh verschied Krankenlager an einem zogenen Leiden unser lieber Bruder ſan jedermann bei gen. Sicherheit, Bürgen ete. zu vergeben.*8878 Eiſen, K 3, 22. G.*4 Rohglas. Wag —6 mm ſtark und 3,00—3,50 m lang, wird in einzelnen Kiſten, oder auch auf einmal abgegeben, erfragen bei 8002 am Lamerdiu, e ee ee 78 Karl Ludwigstr. 3 gon Rohgleas %¼ Uhr, auf dem hiesigen Friedhof statt. nach kurzem im Kriege zuge- Die Beerdigung findet Donnerstag, 29. Sept, 8588 Nachruf. Heute verschied an einem schweren Kriegsleiden unser Mit⸗ arbeiter Herr Fritz Kall im jugendlichen Alter von 29 Jahren. Wir verlieren in dem Verstorbenen einen pflichtgetreuen Be- amten, der sein ganzes Können in den Dienst unserer Oesellschaft gestellt hat. Dem allzufrüh Dahingegangenen werden wir ein stets r⸗ des Andenken bewahren. L. Weil& Reinhardt Alctiengesellschaft. MnNNAEIBEu, den 28. Septerber 1031. o aS8288