7 S* rKl — rr keitung und Donnerstag, 29. September Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung monatlich frei ins Haus M. 8—. Purch die Poſt bezogen dierteljährlich Mk. 25 50.— Poſtſcheck Konto Nummer 17590 Karlsruhe in Baden und N Nummer 2917 Ludwigshafen am Nhein.— Seſchäfts⸗Rebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt, Waldhofſtraße Nr. 6.— Fernſprecher Nummet 7940, 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7946— Celegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger annbeim.— Erſcheint wöchentlich zwöfmal. Abend⸗Ausgabe. 1921.— Nr. 452 Anzeigenpreiſe: Die kleine Seile 2uk. 2.„ausw. Mk. 2 50, Stelle gel. u. Sam-Anz. 20% Nachl. Nekl. Mk. 10—. Annahmeſchluß Alittagbl. vorm. 8¼ Uhr, Abendbl. nachm 2½ Uhr Für Anzeigen a deſtimmten Cagen. Stellen und Ausgaben wird keine Veran wort. über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtige zu kei'nenErfatzanſprüchen für ausgefallene od beſchrängete Ausgaben od für derſp. Aufnahme v. Anzeigen. Aufträge d. Fernſprecher ohne Gewäht len Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik-Jeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. die Markkataflrophe. Von Dr. Otto Hugo, Mitglied des Reichstags und des ͤ Reichswirtſchaftsrats. Unaufhaltſam und ohne Atempauſe vollzieht ſich die ra⸗ pide Entwertung der Mark. Die gewaltige Produktionsle ſtung der deutſchen Wirtſchaft, die doch täglich noch hunderte von Millionenwerten ſchafft, wird nirgends mehr ſo gewertet, daß ſie auch nur den Sturz des Wechſelkurſes verzögern könnte. Stärker als alle produktiven Kräfte iſt der Druck, den die Ge⸗ waltlaſt des Ultimatums ausübt. Ohnmächtig ſteht die deutſche Wirtſchaft dieſen Zuſtänden gegenüber, weil das Maß deſſen, was man uns auferlegt, nicht wirtſchaftlich gewogen wurde, ſondern aus politiſcher Gewalt heraus verhängt wurde. Selbſt der reichſte Wirtſchaftsſtaat der Welt vermöchte nicht die Gold⸗ milliarden auf die Dauer an fremde Wirtſchaften gegenwerts⸗ los abzuſtoßen, die man der verarmten deutſchen Wirtſchaft abverlangt. Der größte Leidtragende iſt das deutſche Volk. Noch haben wir einige Vorräte der Rohſtoffe und Lebensmittel im Lande, die bei günſtigerem Stand der Valuta nach Deutſch⸗ land geholt worden ſind. Noch mögen in den letzten Monaten wichtige Käufe zur Aufrechterhaltung der deutſchen Induſtrie⸗ wirtſchaft getätigt worden ſein. Aber wenn der Dollar auf 127 ſteht, ſo iſt es kaum noch möglich, wenn die Vorräte aufge⸗ braucht ſind, dieſe ausreichend wieder zu ergänzen. Würde die Mark ſich nicht wieder erholen, ſo ſtänden wir bald in den Zuſtänden des valutaohnmächtigen Oeſterreich, das ſchon lange nicht mehr imſtande iſt, wichtige Auslandsgüter in ſein Land zu holen. Eine ſolche Verarmung der deutſchen Wirtſchaft müßte unbedingt zu den verheerendſten Folgen führen. Aber kein geringerer als der engliſche Miniſter Chur⸗ chill hat in dieſen Tagen wieder in einer großen Rede die Kehrſeite der Medaille der Welt gezeigt. Mit nüchterner Ob⸗ jektivität legt er dar, wie die unnatürliche Gegenſätzlichkeit der Währungen den Welthandel ſtört und vernichtet. Wie das valutaſtärkſte Amerika die größte und das valutaarme Deutſch⸗ land die geringſte Zahl der Arbeitsloſen aufzuweiſen hat. Welche verheerenden Rückwirkungen die verſinkende Kauf⸗ kraft der Millionen Konſumenten umfaſſenden Schuldner⸗ ſtaaten auf dem Weltmarkt und inſonderheit auf die hoch⸗ wertigen Valutaländer ausüben muß. Der liberale engliſche Miniſter verlangt deshalb, daß die internationalen Verpflich⸗ tungen und Schuldenlaſten, die aus dem Kriege entſtanden ſind, auf praktiſche Dimenſionen, d. h. einen erträglichen Um⸗ Jang zurückgeführt werden. England ſei bereit, alle Schulden zu ſtreichen, die es gegenüber europäiſchen Nationen geltend zu machen habe, wenn die Vereinigten Staaten andererſeits einen Strich durch die geringere Schuld machen, die England dort aufgenommen hat. Das Heilmittel liege in einem wirt⸗ ſchaftlichen vernunftsmäßigen Ausgleich und nicht in einer Ueberſpannung der Anſprüche, deren Fortdauer die Weltkriſe verewigen und verſchärfen müßte. Tatſächlich ſollte auch denjenigen, die aus politiſchen Motiven uns gegenüber handelten, der Niedergang der Mark zum Bewußtſein bringen, wie wirtſchaftlich töricht das Be⸗ harren auf dem Schuldſchein unſerer Verpflichtungen iſt. Wenn der Dollar 127 Mark koſtet, werden wir keine Gold⸗ milliarden mehr an Deviſen erwerben können. Jede Zah⸗ lungsmöglichkeit wird für Deutſchland bei einem ſolchen Wechſelkurs aufhören und auh unſer Vermögen, Sachleiſtun⸗ gen aufzubringen, muß aufs äußerſte durch einen ſolchen Kurs⸗ ſtand gefährdet und unmöglich gemacht werden. Man ſollte deshalb meinen, daß die Markkataſtrophe als Folge des Ulti⸗ matums unſere Gläubiger ebenſo wie alle übrigen am Welt⸗ handel intereſſierten Wirtſchaftsländer veranlaſſen ſollte, den Vorſchlag Churchills auf Einberufung einer Verſtändigungs⸗ konferenz ſchleunigſt zu verwirklichen. Und das deutſche Volk? Steht es dieſen Dingen einſichts⸗ los und unintereſſiert gegenüber? Wäre es der Fall, ſo würde das deutſche Volk blind einem troſtloſen Schickſal entgegen⸗ taumeln. Zur Zeit ſind die politiſchen Gedanken in Deutſch⸗ land darauf gerichtet, eine neue Regierung auf breiterer Baſis zu bilden. Die Notlage, in der wir ſchweben, ſollte die ſtärkſte Triebkraft dahin ausüben, die politiſche Schickſalsfrage Deutſch⸗ lands nicht nach engherzigen Parteianſchau⸗ ungen zu behandeln. Die große Not iſt eine gemeinſame Not. Wir ſind ein Volk des Untergangs oder der Errettung. Deshalb ſollte es nur ein Ziel und ein Wollen geben: Die Zu⸗ ammenfaſſung aller politiſchen Energien in Deutſchland, die usſchaltung aller überflüſſigen Partei⸗ und Klaſſengegenſätze, die Herſtellung eines möglichſt ſtarken Einheitswillens im deut⸗ ſchen Volke, fähig im Innern die größten Leiſtungen und nach außen den denkbar ſtärkſten politiſchen Willen aufzubringen. Wir ſind ein Volk in Not, das ſich Kräftezerſplitterungen we⸗ niger denn je leiſten kann und das deshalb heute die Frage nach ſeiner politiſchen Befähigung gegenüber ſeiner großen Not beantworten muß. Beſorgnis der engliſchen Preſſe. WB. London, 28. Sept. Die fortſchreitende Entwer⸗ tung der deutſchen Mark beſchäftigt die engliſche Preſſe in hohem Maße. Evening Standard ergeht 55 allerlei Vermu⸗ tungen über dieſen Umſtand und kommt ſchließlich zu dem Schluſſe, daß die deutſche Mark ein Myſterium ſei. Man könne ver⸗ muten, daß Deraſchland einn pirtſchaftlichen Kata⸗ ſtrophe zutreibe und das könne ſehr eenſte Folgen zeitigen. Die Weſtminſter Gazette ſchreibt: Keine Finanzpolitik Deutſchlands könne es in den Stand ſetzen, die Reparationen zu bezahlen, wenn es nicht eine ungeheure Ausdehnung ſeines Ausfuhrhandels er⸗ zwingen könne. Ohne dieſe Möglichkeit werde die deutſche Mark immer weiter fallen Die Alliierten würden früher oder ſpäter dieſer Tatſache ins Auge ſehen und ihre Schlüſſe ziehen müſſen, ob nämlich ihre Forderungen erfüllbar ſeien und ob ſie dieſe Forde⸗ kungen auf die einzig mögliche Weiſe erfüllt haben möchten, nämlich durch eine Ueberflutung der Märkte der Welt mit deutſchen Waren. Schweizeriſche Stimmen. 4 29. Sept.(Eig. Drahtbericht.) Die Basler National⸗ ——1. Blätter kommentieren den * rapiden Sturz der deutſchen Papiermark und halten auch nur eine kurzdauernde Beſſerung der Mark gegenwärtig für ausge⸗ ſchloſſen. Der wilde Aufkauf fremder Deviſen im deutſchen Volke, ebenſo der Aufkauf von Aktien und Sachwerten beſchleunige nur die Entwertung der Papiermark und bere te den Bankerott vor, der heute mehr als je zuvor hereinzubrechen drohe. die Frage der grozen Koalifion. Ambildung bis zum Anfang kommender Woche. — Berlin, 29 Sept.(Von unſ. VBerl. Büro.) Die geſtrige politiſche Abendgeſellſchaft beim Kanzler hat bis nach Mitternacht gedauert. An ihr hat, wie uns berichtet wird, auch der Reichspräſident teilgenommen. Es war ein ausgeſprochenes Zweckeſſen im Dienfte der größeren Koalition und es ſcheint, daß der Zweck erreicht wurde. Zwar wird die Regierung auf brei⸗ terer Grundlage nicht, wie man geſtern hier und da angenommen hatte, bis morgen zuſtande kommen, aber man hofft immer noch die Umbildung des Kabinetts noch vor Auseinandergehen des Reichs⸗ tages d. h. bis zum Anfang nächſter Woche zu erreichen. Mittlerweile hat man ſich dahin geeinigt, nicht ein neues Mini⸗ ſterium zu bilden. Durch die Beſetzung des bislang vom Kanzler ſozuſagen nebenamtlich verwalteten Finanzminiſteriums und den Erſatz Dr. Gradnauers im Reichsminiſterium des Innern gedenkt man die Anſprüche der neu in die Koalition ein⸗ tretenden V. P. zu befriedigen. Iſt das Werk gelungen, ſo wird Dr. Wirth die erweiterte Koalition mit einer Rede im Reichstage einführen. Von der Abſicht, in Preußen die Umbildung der Regierung früher zuſtande zu bringen als im Reiche iſt nicht mehr die Rede. Wohl aber legt man auf die Gleichzeitigkeit der beiden Vorgänge das Hauptgewicht. Die eigentliche Schwierigkeit liegt in der Beſetzung des preußiſchen Innenminiſteriums, auf das die Sozialdemo⸗ kratie um jeden Preis wieder die Hand legen möchte. Die Juſtiz⸗ verwaltung wird ihnen ſowieſo zufallen. Der Kieler Profeſſor Radbruch iſt unbeſtrittener Anwärter. Das Kultusminiſterium dürfte Herrn von Campe zufallen Die Aufhebung der wirlſchafklichen Sanktionen. Die Regierung enkſendet Delegierte. Berlin, 29. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In der geſtern durch den Miniſterpräſidenten Briand im Namen des Oberſten Rates dem deutſchen Botſchafter in Paris überreich⸗ ten Note, in der von dem Beſchluſſe Kenntnis gegeben wird, die wirlſchaftlichen Sanktionen am 30. September aufzuheben, wird die deutſche Regierung eingeladen, baldmöglichſt Dele⸗ gierte zuentſenden, welche zuſammen mit den Sach⸗ verſtändigen der alliierten Regierungen die Bedingungen feſt⸗ ſtellen ſollen, nach denen die Erteilung der Lizenzen für die Ein⸗ und Ausfuhr in das beſetzte Gebiet geprüft und ausgeſtellt werden ſollen. Wie wir hören, ſtellt ſich die deutſche Re⸗ gierung auf den Standpunkt, daß ſie, wenn ſie auch die Rechtmäßigkeit der Sanktionen niemals an⸗ erkennt, und die bedingungsloſe Aufhebung ſtets gefordert habe, dennoch dem in Ausſicht genommenen Ueberwachungs⸗ organ zuſtimmen werde unter der Bedingung, daß dieſes Organ ſich auf die Aufgabe der Prüfung der Lizenzen be⸗ ſchränke. Sie wird demnach Delegierte entſen⸗ den, die über die Modalitäten der Arbeiten verhandeln ſollen. Befriedigung in England. WB. London, 28. Sept. Die bevorſtehende Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen am Rhein findet in der Preſſe allgemeine Zuſtimmung. „Daily Chronicle“ ſchreibt: Für ganz Europa ſei es von 95 Bedeutung, daß der Handel ſo frei wie möglich zwi⸗ chen dem einen und dem andern Lande ſich abſpielt. Die„Times“ ſchreiben: Der Beſchluß, die wirtſchaftlichen Sanktionen aufzuheben, wird in London Befriedigung erzeugen. Die Aufhebung wird den Deutſchen zeigen, daß die Alliierten normale Beziehungen mit Deutſchland in dem Maße herſtellen, als Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt. Die jetzige Regierung verſucht die Stetigkeit durch Anerkennung und Erfüllung unſerer gerechten Forderungen zu ſichern. Die Beſeitigung der wirtſchaftlichen Sanktionen wird dem deutſchen Volke klar machen, daß dieſe Politik Deutſchland unmittelbar zugute kommt. „Daily News“ hoffen, daß eine Politik kluger Staatskunſt endlich von den Alliierten Deutſchland gegenüber angewandt wird. Die lange Reihe gefährlicher Fehler auf Seiten der Alliierten ſeit dem Waffenſtillſtand haben nicht nur den Wiederaufbau Europas auf unbeſtimmte Zeit verzögert, ſondern auch in großem Maße zu der augenblick⸗ lichen Kriſe der engliſchen Induſtrie beigetragen. Eine deut⸗ ſche Markim Werteeines halben Penny bedeutet eine ebenſo große Bedrohung für den engliſchen Markt ſelbſt, wie für ein am Rande des finanziellen ſtehendes Deutſchland. Die engliſche Regierung muß ſobald wie möglich die Initiative ergreifen zur Neuregelung der Hauptbedingungen der Reparationsprobleme und der Geſamt⸗ frage der Beziehungen zu Deutſchland.—„Daily News“ fah⸗ ren fort: Es ſei bedauerlich, wenn in einem ſolchen Augenblick, wie dem jetzigen, wo ſich die Augen der franzöſiſchen Staats⸗ männer der Kataſtrophenmöglichkeit eines zuſammenbrechen⸗ den Deutſchlands zu öffnen begönnen, ein Blatt wie die Times verſuche, den franzöſiſchen Unwillen und Verdacht zu erneuern, indem es Deutſchland ungeheuerer Vorbereitungen eines Re⸗ vanchekrieges bezichtigt. Die Beweiſe, auf die ſich die Be⸗ ſchuldigungen der Times gründeten, ſeien unbeſtimmt und ungenügend und ſtänden zudem im Widerſpruch zu der bekannten Geſinnung der Regierung Wirth und der großen Maſſe des deutſchen Volkes, von der die Regierung Wirth ge⸗ ſtützt werde. Laut„Daily Telegraph“ herrſcht in engliſchen Kreiſen große Befriedigung über die Aufhebung der Sank⸗ tionen. Das Blatt weiſt darauf hin, daß das von Briand ge⸗ brachte Wort„controle“ keineswegs Kontrolle bedeutet, ſon⸗ dern dem engliſchen Worte„checking“, d. h. Einhaltung, zwangsweiſe Verhütung, entſpreche. Widerſprechende Arteile der franzöſiſchen Preſſe. WB. Paris, 29. Sept. Ueber die Aufhebung der wirt⸗ ſchaftlichen Sanktionen und der zwiſchen Frankreich und Eng⸗ uſammenbruchs land erzielten Vereinbarung iſt Pertinax im„Echo de Paris“ unzufrieden. Er ſchreibt, die Aufgabe des Ausſchuſſes, der die Erteilung der Einfuhrerlaubnis zu regeln hat, wird erft durch eine einzuſetzende gemiſchte Kommiſſion alliierter und deutſcher Sachverſtändiger beſtimmt. Würden dieſe Sachver⸗ ſtändigen zu einem Ergebnis gelangen, zu dem doch die Re⸗ gierungen ſelbſt nicht zu kommen vermochten? Das erſcheine zweifelhaft. Könne man durch Reglements irgend ein Land verhindern, mit Unterſchiedlichkeit vorzugehen, wenn es das ernſtlich woge? aMn möge ſich nur daran erinnern, was aus der Klauſel über die Meiſtbegünſtigung in den Händen Deutſchlands und Amerikas geworden ſei. Um das Ziel zu erreichen, das Frankreich im Auge habe, gäbe es nur ein Mittel, einen internationalen Organismus mit dem Vorrecht, gegen die Beſtimmungen der deutſchen Behörden vorzugehen. Nun habe man aber die deutſchen Zölle an den Grenzen und die Zollinie am Rhein, die doch Pfänder hätten ſein ſollen, auf⸗ gegeben. Das„Journal“ ſagt, daß die deutſchen und alliierten Sach⸗ verſtändigen den Betrieb der Kontrollorganiſation zu orga⸗ niſieren hätten. Unter dieſer Bedingung ſeien die Sanktionen aufgehoben worden. Der„Gaulois“ vertritt den Standpunkt, daß die Auf⸗ hebung der Sanktionen für den franzöſiſchen Außenbandel nicht bedauerlich ſei; denn dies erleichtere den Abſatz der franzöſiſchen Produktion. Hervs ſchreibt in der„Victoire“: Die Aufhebung der wirt⸗ ſchaftlichen Sanktionen iſt gut, da in Deutſchland der Kanzler Wirth die Unterſchrift gegeben habe, die man von ihm verlangt habe, und da eine Milliarde Goldmark bezahlt worden ſei, mußten die Sanktionen aufgehoben werden als Anerkennung für den guten Willen des Reichskanzlers Wirth. Das gemäßigt ſozialiſtiſche Blatt„Populaire“ ſagt: Mit der Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen verſchwände endlich die ſchädliche Urſache von Reibungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland, die die nötige Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zwr⸗ ſchen den beiden Ländern verhindert habe. Ep. Paris, 29. Sept.(Eig. Drahtber.) In der„Republic Francaiſe“ kommt L. Marcelly zu dem Schluß, wir dürfen uns nicht täuſchen laſſen. In Berlin wird man uns für die Auf⸗ hebung der Sanktionen keinen Dank wiſſen. Man wird darin nur ein Zeichen der Schwäche ſehen und ſich ermutigt fühlen, mehr von uns zu verlangen. Die Deutſchen denken, wenn wir anſtelle der Franzoſen wären, würden wir nicht nachgeben, wenn die Franzoſen es tun, dann geſchieht es, weil ſie keine Unterſtützung bei ihren Alliierten finden. Guſtave Her vé ſchreibt in der„Victoire“, daß die Auf⸗ hebung der Sanktionen das letzte Zugeſtändnis an Seutſchland ſein ſoll. Was die Zahlungen in Gold oder Waren betrifft, ſo werden wir keinen Rabatt mehr geben, wie wir es getan haben, um unſere Alliierten zufrieden zu ſtellen. Sollten die Zahlungen nicht weiter geführt werden, dann würde unſere Sympathie für das republikaniſche Deutſchland uns nicht hin⸗ dern, das Ruhrgebiet zubeſetzen und das Geld ſelber einzukaſſieren. Eine franzöſiſche Regierung, die ſich zu weite⸗ ren Zugeſtändniſſen an Deutſchland hergeben würde, könnte nicht acht Tage lang am Ruder bleiben. Aufhebung der militäriſchen Sanktionen? ONB. Berlin, 29. Sept. Wie in den Wandelgängen des Reichstages unter den Abgeordneten erzählt wird, gilt es als feſtſtehend, daß die militäriſchen Sanktionen mit dem heutigen Tage aufgehoben werden. Wir geben dieſe Nachricht, deren Richtigkeit nachzuprüfen wir nicht in der Lage ſind, mit allem Vorbehalt wieder. die Kredilaklion für Oeſterreich. 'B. Wien, 29. Sept. Im Finanzausſchuß teilte geſtern Finanzminiſter Grimm mit, er habe in London und Genf über die Bereitſtellung zwiſchenzeitlicher Mittel im Min⸗ deſtbetrage von 2 000 000 Pfd. Sterling noch vor der beabſich⸗ tigten Aufſchiebung des Pfandrechtes verhandelt. Tatſächlich ſei ihm nun mitgeteilt worden, daß ein Betrag von 500 000 Pfd. Sterling zur Verfügung ſtehe. Die Verhandlun⸗ en über die erwünſchten Geſamtbeträge gingen weiter. Die 0 ob der Betrag erhöht werde, ſtehe in keinem Zuſam⸗ menhang mit der Kreditaktion. Die Kreditaktion ſei tat⸗ ſächlich abhängig von der Aufſchiebung des Pfandrechtes durch Amerika. Jedenfalls aber könne in der Bereitwilligkeit, für öſterreichiſche Zwecke ſofort Mittel flüſſig zu machen, ein Be⸗ weis des Vertrauens erblickt werden, das die beteiligten Haupt⸗ an dem ſchließlichen Zuſtandekommen des Hilfswerkes etzten. Der verhandelte ſodann die beiden Geſetzent⸗ würfe über die Sitzverlegung der Länderbank und der Anglobank. Bundesregierung die Erklärung ab, in der er die Geſetzwer⸗ dung beider Vorlagen vor dem 7. Oktober als Staatsnotwen⸗ digkeit bezeichnete und bemerkte, eine weitere Hinausſchie⸗ bung oder eine Ablehnung des Länderbankgeſetzes werde von ſchwerem finanziellen Nachteil ſein und die ſchlimmſten politi⸗ ſchen Folgen nach ſich ziehen, da Frankreich eine eventuelle Ab⸗ lehnung oder auch nur eine weitere Verſchiebung als eine be⸗ abſichtigte Beleidigung Frankreichs auffaſſen würde, die auch nach einer direkten Erklärung des franzöſiſchen Geſandten in Wien nachteilige Wirkungen hinſichtlich der Kreditaktion des Völkerbundes zeitigen könnte. Auch Avenol wies in einer geſtern eingetroffenen Depeſche mit allem Nachdruck darauf hin, welche Gefahren der Kreditaktion des Völker⸗ bundes aus jeder Verzögerung oder gar Ablehnung der beiden Vorlagen erwachſen würden. Der zur Behebung der Schwie⸗ rigkeiten entſandte Vertreter der Bank von England, Smith, erklärte, daß an dem Termin des 7. Oktober nichts zu ändern ſei und daß im Falle der Verzögerung oder nur unterſchied⸗ lichen Behandlung beider Vorlagen jedes Intereſſeder Bank von England aufhöre. Andererſeits lehne er auch eine Vorzugsbehandlung des Anglobankgeſetzes ab, da Der Bundeskanzler gab hierbei namens der — ————— 1 ——— ̃—— ——ñ——¾ 2. Seite. Nr. 452. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 29. September 1921. der damit England zugedachte Freundſchaftsdienſt für England nicht erwünſcht ſei. Nachdem Finanzminiſter Grimm die ſachliche Not⸗ wendigkeit der Erledigung der beiden Vorlagen und die hierbei in Betracht kommenden großen ſtaatlichen und finan⸗ ziellen Vorteile eingehend dargelegt hatte, erklärte ein Vertre⸗ ter der Großdeutſchen ſeitens ſeiner Partei, dieſe könne in die Behandlung der Vorlagen erſt nach Annahme eines von ihr einzubringenden Bankkontrollgeſetzes einireten. Der Vertreter der Chriſtlichſozialen Partei erklärte namens ſeiner Partei ſich zur Mitarbeit an dem von den Großdeutſchen an⸗ geregten Geſetzentwurf bereit. Hierauf wurde die Berätung zwecks Stellungnahme der Parteiklubs zu der Erklärung des Bundeskanzlers auf morgen nachmittag vertagt. Der Jriede mit Amerila. Der wachſende Widerſtand der Demokraten. WB. London, 28. Sept. Daily Telegraph meldet aus New Pork, daß die demokratiſche Oppoſition gegen den Sonderfrieden mit Deutſchland ſtändi gwachſe, und daß ſogar die Möglichkeit beſtehe, daß die Republikaner nicht in der Lage ſein würden, die für die Ratifikation not⸗ wendige Zweidrittel⸗Mehrheit im Senat ſicher zu ſtellen. Seit⸗ dem der vormalige Präſident Wilſon in dieſe Frage einge⸗ griffen hat, ſei der Widerſtand der Demokraten ſtärker ge⸗ worden. Zahlreiche Demokraten, die vor kurzem mit Wilſon beraten hätten, entwürfen Vorbehalte, die darauf abzielten, die Vereinigten Staaten zu zwingen, wenigſtens einen kleinen Teil der Verantwortung der Sieger zu übernehmen. Der bei den Demokraten beliebteſte Vorbehalt, der laut Daily Tele⸗ graph ſicher unterbreitet werden würde, weiſe den Vereinigten Staaten die Aufgabe zu, die Beſchlüſſe der Reparationskom⸗ miſſion zu erzwingen. Andererſeits melden die Times aus Waſhington, daß dort allgemein die Anſicht herrſche, daß die informelle Verſamm⸗ lung der demokratiſchen Senatoren jeden Zweifel daran be⸗ hoben habe, daß vor der Beendigung der augenblicklichen außerordentlichen Tagung des Kongreſſes die Verträge mit Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn mit den bereits mitge⸗ teilten Vorbehalten ratifiziert werden würden. Wenn die „Demokraten in corpore ſtimmten, ſo würde die Ratif kation dieſer Verträge unmöglich werden, da die Zahl der Demokra⸗ ten 37 betrage und eine Zweidrittelmehrheit der geſamten Körperſchaft von 96 Senatoren notwendig ſei. Die Konfe⸗ renz der Demokraten habe jetzt gezeigt, daß die Anſichten geteilt ſeien und daß mindeſtens die Hälfte der Demo⸗ kraten für die Verträge als einziges Mittel zur Beendigung des techniſchen Kriegszuſtandes mit Deutſchland ſtimmen würde. Der Times zufolge verſammeln ſich die demokratiſchen Senatoren am Donnerstag wieder. Es iſt jedoch nicht wahr⸗ ſcheinlich, daß irgend ein Umſtand die Lage verändern werde. Die Morning Poſt meldet aus Waſhington, die O ppoſi⸗ tion gewiſſer republikaniſcher und demokratiſcher Senatoren gegen die Ratifizierung des Friedensvertrages mit Deutſch⸗ land habe die diplomatiſchen Vertreter, die an der Vaſhing⸗ toner Konferenz teilnehmen, äußerſt beſorgt gemacht, daß ſie Auswirkungen auf die verſchiedenen Nußenminiſter haben würde. Da das Ergebnis der Waſhingtoner Konferenz mit bezug auf den Stillen Ozean die Geſtalt eines Vertrages an⸗ nehmen müßte, frage man ſich, wer die Gewähr dafür bieten könne, daß ein von dem amerikaniſchen Präſidenten abge⸗ ſchloſſener Vertrag die Zuſtimmung des Senates finden werde. Wenn der Friedensvertrag mit Deutſchland, der eigentlich eine verhältnismäßig einfache Sache ſei, auf eine ſo entſchloſſene Oppoſition ſtoße und den Präſi⸗ denten veranlaßt habe, ſeine anfängliche Politik aufzugeben und dem Senat ſtattzugeben, ſo beſtehe nicht viel Ausſicht auf die Ratifikation eines außerordentlich verwickelten Ver⸗ trages, wie ihn die Waſhingtoner Konferenz notwendiger⸗ weiſe ergeben müſſe. Wenn dieſer Vertrag irgendeinen Wert haben ſollte, ſo müſſe er einer Allianz in gefährlicher Weiſe nahekommen. Man frage ſich. ob der Senat ſich bereit erklären werde Verrflichtungen und Verantwortungen zu übernehmen obne irgend welche Rechte, die die Vereinigten Staaten inne bötten, aufzugeben. Landunter. ioman von Wilhelm Lobſien. (Nachdruck verbolen.) (FTortſetzung.) „Danke, gern. Gute Nacht.“ „Jinden Sie nach Hauſe?“ „Es ſind die Wege der Kindheit, die ich gehe.“ „Dann kommen Sie auch zum Ziel.“ Solange Harro auf dem Warfthügel ging, fiel noch das Licht der Lampe über ſeinen Weg. Dann tauchte er in das Dunkel. Er wandte ſich und blickte zurück. Aus dem Dach⸗ ſtubenfenſter ſchien noch Licht. Dort war Giedes Stube. Sie war noch auf, und ihr Licht grüßte ihn, bis er auf der Norder⸗ warft vor ſeinem eigenen Hauſe angelangt war. Noch einmal ließ er ſeine Blicke auf alle fernen Feuer gleiten, die den Schiffern durch Nacht und Fährnis die Wege zum Frieden wieſen, und ging dann ins Bett⸗ HAber er lag lange und konnte nicht ſchlafen, und auch noch im Traum taumelten Melfſens ernſte Worte und Giedes klingendes Lachen bunt durcheinander und ließen ihm keine Ruhe. Sie ſtanden auch wieder mit ihm auf und liefen mit ihm durch den ganzen Tag. Mehr und mehr aber löſte ſich Giedes Lachen davon ab und verflatterte, wenn auch das Bild der roten, lachenden Lippen und der blanken Augen vor ihm ſtehenblieb, und die ernſten Worte des alten Melfſen ſtanden ſchwer und ſtreng vor ihm. Ganz klar war ihm dieſes ſtarre Schuldbewußtſein nicht, ebenſowenig wie dieſes unbeirrte Feſthalten am Alten und Bekämpfen des Kommenden. Er wollte noch keine Stellung zu dieſen Fragen nehmen, ſondern nach eigenem Beobachten ſich ein Urteil bilden und von dieſem Urteil es abhängig machen, ob er ſich auf Melfſens oder Peter Bandik' Seite ſchlagen wolle. Denn daß er nach irgendeiner Seite hin Partei ergreifen werde und müſſe, war Grunderwerbsſteuer uſw. ihre laufenden Ausgaben zu decken. Die Vereinbarungen zwiſchen Bayern und Reich. Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Verliner Büro.) Wie gemeldet wird, iſt die offizielle Zuſtimmung der bayeriſchen Regierung zu den zwiſchen dem Kanzler und dem Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfeld getroffenen Vereinbarungen geſtern in Berlin ein gegangen. Die dieſen Vereinbarungen entſprechend abgeänderte Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten wird heute veröffentlicht werden. Die bayeriſche Preſſe zum Rücktritt Poehners. ONB. Nünchen, 29. Sept. Heute vormittag hat ſich der zurück⸗ getretene Polizeipräſident Poehner in der Polizeidirektion von ſeinen Beamten verabſchiedet. Sein Nachfolger iſt bisher noch nicht er⸗ nannt worden. Zu ſeinem Rücktritt nehmen auch die nichtſozia⸗ liſtiſchen Blätter in längeren Kommentaren Stellung. Die partei⸗ amtliche B..⸗P.⸗Korreſpondenz ſchreibt, die Schwäche der Perſön⸗ lichkeit Poehners jei am deutlichſten zu Tage getreten in der Art, wie er ſeinen Rücktritt vom Amt durchführte. Sein Verhalten ſei für einen Staatsbeamten, gelinde geſagt, ungehörig und eine Diſziplinwidrigkeit. Sein Erlaß ſei geeignet, Unruhe und Auf⸗ regung zu bewirken. Man hätte Herrn Poehner einen beſſeren und würdigeren Abgang gewünſcht. Der Bayeriſche Kurier führt aus, die Erklärung Poehners, mit der er ſeinen Rücktritt begründete, rühre von dem Parteimann u. nicht von dem Staatsbeamten Poeh⸗ ner her und beruhe auf einer unzuläſſigen Vermiſchung von poli⸗ tiſchen und dienſtlichen Verrichtungen, die ihm von jeher vorge⸗ worfen ſei. Er ziehe Konſequenzen, die vorantwortliche Stel⸗ len nicht zu ziehen berechtigt ſeien. Auch die Münchener Neueſten Nachrichten bezeichnen das Vorgehen Poehners als be⸗ dauernswerte Entgleiſung und Verletzung der Staatsautorität. Tagung des Reichaverbandes der deulſchen Iuduftrie. ONRB. München, 29. Sept. Auf der Tagung des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Induſtriellen wurde heute vormittag in die Ausſprache über das geſtrige Referat bezüglich der Sach⸗ leiſtungen eingetreten. Der Reichskommiſſar für Wiederaufbau v. Batocki betonte u.., daß wir froh ſein müßten, die Aus⸗ gaben des laufenden Etats durch Steuern decken zu können. Für Bezahlung der Sachleiſtungen bleibe kein anderer Ausweg, als die Zahlung in Papiermark. Die Einfuhr müſſe durch äußerſte Ein⸗ ſchränkung der Lebenshaltung möglichſt verringert werden. Der Redner wandte ſich weiter ſcharf gegen übertriebenen Luxus und forderte rationelle Arbeit auch in der Verwaltung, wo an Beamten geſpart werden könnte. Die Steigerung der Aus⸗ fuhr ſei aus innen⸗ und außenpolitiſchen Gründen dringend ge⸗ boten. Für die Sachleiſtungen müſſe vorgeſorgt werden, um ſie im Rahmen der Wirtſchaftsmöglichkeit ohne Stockung liefern zu können. Wirtſchaftliche Aufträge nach Landesgrenzen zu vergeben, ſei un⸗ möglich. Um eine Verquickung der Vergebung von Sachleiſtungen mit ſozialpolitiſchen Auflagen, wie ſie die Gewerkſchaften fordern, wird man nicht herumkommen. Der Weltmarkt müſſe von Deutſch⸗ land wieder erobert werden. Ueberflüſſige Reparationsgewinne ſeien unter allen Umſtänden hintanzuhalten. Eine zwangswirt⸗ ſchaftliche Regelung für Vergebung der Sachleiſtungen komme nicht in Frage. In der weiteren Ausſprache wurde im weſentlichen Stellung zu den Ausführungen des Reichsminiſters Rathenau genommen, die vereinzelt ſcharfe Kritik fanden. Staatsſekretär v. Batocki erklärte eine Reihe von Bedenken, die von Diskuſſionsrednern geäußert wurden, als unbegründet, ſo⸗ daß die Lieferungen nur zu einem Teile angerechnet werden könnten, während aber eine Ueberorganiſation zu befürchten ſei. Die bereits gemeldete Entſchließung zu dieſem Punkt wurde ein⸗ timmig angenommen, nachdem gegenüber einer ſtarken Gegner⸗ chaft der Abnahme ausgeführt worden war, daß eine Ablehnung oder Zurückziehung der Entſchließung nach außen den Eindruck erwecken müßte, daß die Induſtrie mit dem Vorhaben der Regie⸗ rung, die Goldzahlungen möglichſt weitgehend durch Sachleiſtungen zu erſetzen nicht einverſtanden ſei. Es folgte eine Ausſprache über die ſteuerpolitiſchen Referate. Deulſches Reich. Die Not der kleinen und mittleren Städte. S. Dresden, 29. Sept.(Eig. Drahber.) Heute hat in Dresden der Reichsſtädtebund ſeine erſte Sitzung be⸗ gonnen. Es handelt ſich dabei darum, die Not der kleine⸗ ren Städte aufzudecken und Maßnahmen zu deren Ueber⸗ windung zu ergreifen. Nach den vorliegenden Leitſätzen ſind die Gemeinden außer Stande, aus den ihnen nach Reichs⸗ und Landesgeſetzen offenſtehenden Einkommenquellen, dem Anteil an der Reichseinkommenſteuer, der Körperſchaftsſteuer, der An dem Abend, als er bei Melfſen war, war er innerlich geneigt, ſich auf Melfſens Seite zu ſchlagen. Der tiefe Ernſt dieſes Mannes, ſeine Lebenserfahrung und beſonders ſeine Kenntnis des Volkes, für das er litt und ſtritt, das alles hatte ihn gefangen genommen. Noch jetzt hatten all dieſe Worte für ihn Bedeutung; aber er begann doch ſchon, ihnen andere gegenüberzuſtellen, und mußte in ſtillen Stunden die Beobach⸗ tung machen, daß er nicht mehr ohne weiteres dem alten Melf⸗ ſen recht gab. Das machte ihn unruhig und hielt ihn, trotzdem ſein Herz ihn drängte, davon ab, zur Schulwarft zu gehen. Nur wenn er ganz klar ſähe, einen ganz beſtimmten Standpunkt eingenommen habe, entweder für oder gegen Melfſen, wollte er wieder zu ihm. Er fühlte es mehr und mehr, daß, nun er einmal wieder zu Hauſe war, auch für ihn ein Kampf um die Hallig begin⸗ nen mußte, ein Kampf, der ihm Lebensaufgabe ſein würde. So kam es, daß Melfen tagaus, tagein vergeblich auf Harro wartete. * 4.* Eines Ahends, als der Nordweſt rauh über den Himmel jagte und ſeine dunklen Wolken am blaſſen Mond vorbeiwarf, ſaß er wieder über ſeine alten Frieſenchroniken gebeugt und holte aus dieſen Schatzkammern ein Kleinod nach dem andern heraus, um es Ge zu einem bunten Geſchmeide zuſammen⸗ gefügt, ſeiner Gemeinde darzubieten. Giede ſaß, eine Hardarbeit vor ſich, ihm gegenüber. Aber oft ließ ſie die Hände müßig in den Schoß ſinken und hob das ſchöne Haupt, als lauſche ſie auf den Wind, der in den Büſchen unter den Fenſtern ſang. Sie dachte an Ehrhard, der heute nach Sünoog zurück⸗ kehren wollte. Thade Nommſen war heute früh nach VBong⸗ ſiel gefahren, um ihn zu holen. Um zehn Uhr, hatte Thade ge⸗ ſagt, würden ſie wieder zurück ſein. Nun liefen ihre Augen oft nach dem blanken Zifferblatt der großen Uhr, die in der Ecke ſtand, und deren eiger im ihm klar; auf einem ſolch eng begrenzten Fleckchen Erde gab es kein Zwiſchendurchlaufen, wenigſtens nicht für Leute ſeines Schlages. Auch von den Beſuchen auf den andern Warften erhoffte er mancherlei Klärung, da namentlich die Bewohner der entfernteren Häuſer noch nicht in den Kampf hineinge⸗ zogen waren, ſich weder um die Pläne von Peter Bandix noch um die Sorgen des alten Melfſen ſonderlich kümmerten und daher parteilos waren. Und gerade bei dieſen Beſuchen bekam er über die eigent⸗ lichen und tiefſten Lebensnöte der Hallig ein ganz neues Bild und wurden ihm die Augen aufgetan für Dinge, an die er harten Tick⸗Tack ihr viel zu langſam vorwärts rückten. Ihr Herz war voll Sehnſucht. Wie mit Blei beſchwert, ſo lang⸗ ſam gingen die Tage dahin, an denen ſie allein war. Ihre Sehnfucht ſtand mit ihr auf und ging mit ihr ſchlafen. Sie ging wie im Traum. Heute kam er endlich wieder heim. Es würde eine harte Fahrt werden. Der Wind war dem Boot entgegen, und unter Gröde ſtand heute eine harte See. Aber ſchön mußte es ſein, wenn das Meer weiß und grollend am Bootsrand aufſchäumte und ſeine blitzenden Perlen auf die knatternden Segel warf. 320 früher nicht gedacht hatte. ——ů—— Soweit ſie keinen Kredit mehr beſitzen, gehen ſie ohne ſchleu⸗ nigſte Aenderung der Reichsgeſetze ihrem finanziellen Zuſammenbruch in kürzeſter Friſt entgegen. Es werden daher dringende Maßnahmen zur Geſundung der Gemeinden vom Reich und den Ländern verlangt, vor allem aber ein Zu⸗ ſchlagsrecht zur Reichseinkommenſteuer. Von den Ländern wird gefordert, den Anteil an der Reichseinkommenſteuer den Gemeinden aufs ſchnellſte zukommen zu laſſen. Die Gemein⸗ den ſelbſt ſollen eine vernünftige Sparſamkeitswirt⸗ ſchaft betreiben und ihre Gemeindebetriebe auf das genaueſte nach der wirtſchaftlichen Seite prüfen. Die Angeſtelllenverſicherung. Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Im ſozial⸗ politiſchen Ausſchuß des Reichstages ſtand heute der Geſetzentwurf für Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Ange⸗ ſtellte zur Beratung. Den Kern der Verhandlung bildete ein ſozialdemokratiſcher Antrag, die Angeſtelltenverſicherung in die Irvalidenverſicherung einzugliedern. Der demokratiſche Abgeord⸗ nete Erkelenz ſprach ſich gegen dieſen Antrag aus. Der Redner befürwortete die Entſtaatlichung des Verſicherungsweſens und eine großzügige Selbſtverwaltung in der Angeſtellten⸗ verſicherung. Das Anwachſen des ſozialpolitiſchen Beamten⸗ tums ſei ebenſo zu bekämpfen wie der frühere Bürokratismus. Bayern und die Pfalz. Die Regierung und die Speyerer Vorgänge. ONB. München, 29. Sept. Staatsrat M eyer vom bayriſchen Juſtizminiſterium wird ſich in den nächſten Tagen, wie das ONB. hört, nach der Pfalz begeben. Wie verlautet, ſteht ſeine Reiſe im Zuſammenhang mit den Vorgängen in S peyer. Bayeriſche Landesbauernkammer. ONB. München, 29. Sept. In der geſtrigen Vollſitzung der bayriſchen Landesbauernkammer wurde mitgeteilt, daß das Hilfswerk der Landwirtſchaft für die minderbemittelte Bevöl⸗ kerung mit Ausnahme der Pfalz, wo die Verhältniſſe anders ge⸗ lagert ſind, in vollem Gange iſt. Die für das Hilfswerk vorge⸗ ſchlagenen Kartoffelpreiſe in Höhe von 30 wie die reiſe für die Marktkartoffeln von 40—45 wurden mit 28 gegen 8 Stimmen bei 6 Stimenenthaltungen der pfälzer Vertreter von der Bauern⸗ kammer gebilligt, nachdem dorauf hingewieſen worden war, daß 19 die Produktionskoſten in vielen Bezirken nicht decken. Die Pfal⸗ iſt bei dieſen Preisvorſchlägen ausgenommen. Ueber die Berliner Verhandlungen zur VBeteiligung der Landwirtſchaft an der Deviſen⸗ beſchaffung für die Reparationslaſten ſtattete Dr. Heim einen aus⸗ führlichen Bericht, in dem er u. a. bemerkte, daß es ſich nicht um eine einmalige Aktion, ſondern um eine dauernde Belaſtung handle⸗ In der Landwirtſchaft beſtehe Einmütigkeit in der Auffaſ⸗ ſung, daß ſie nach der Natur ihres Beſitzes nicht in der Lage ſei, ſelbſt an der Deviſenbeſchaffung mitzuwirken. Dagegen wurde daran gedacht, daß ſie durch Aufnahme von Hypotheken auf die Betriebe eine Gewähr biete, daß die Aktion gelinge. Man ſpreche viel von einem weithin ſichtbaren Opfer des Beſizes. Solange es noch frevelhafte Streiks gäbe und der ſchablonenhafte Achtſtunden⸗ tag beibehalten werde, ſei jedes Opfer des Beſitzes nur einſeitig. Die Kammer beſchloß, daß der volkswirtſchaftliche Ausſchuß ſich mit der Frage der Deviſenbeſchaffung befaſſen ſoll. Im weiteren wurde die Frage der Reform des Viehhandels und die Schlachtviehzwangsverſicherung behandelt. Hierzu wurde ein An⸗ trag angenommen, nach dem die Viehverkäufer zur Zahlung eines Drittels der jeweiligen Verſicherungsprämie verpflichtet werden ſoll⸗ ten. Außerdem wurden Aenderungsanträge zum Flurbereinigungs⸗ geſetz begründet. Cetzte Meloͤungen. Polen lehnt die Entſcheidung über Oberſchleſien durch den Völkerbundsrat abz. ODNB. Kalkowitz, 28. Sept. Einige polniſche Blätter bringen die Meldung, daß der polniſche Außen⸗ miniſter im ſtändigen Ausſchuß des polniſchen Landtages erklärt habe, die Warſchauer Regierung lehne eine Ent⸗ ſcheidung der oberſchleſiſchen Frage durch den Völker⸗ bundsrat von vornherein ab, falls ſie nicht den pol⸗ niſchen Wünſchen Rechnung trägt. Sforzalinie? ONB. Paris, 28. Sept. Aus Genf wird der hieſigen Abendpreſſe gemeldet: In Kreiſen des Völkerbundes verdichtet ſich immer mehr und mehr das Gerücht, daß eine Entſchei⸗ dung des Rates des Völkerbundes über die Teilung Ober⸗ ſchleſiens eine Grenzlinie ſchaffen wird, die ſich der be⸗ kannten Sforzalinie nähert. Immerhin heißt es, daß dies Gerücht mit Vorſicht aufgenommen werden müſſe. Sie hatte vor einer halben Stunde am Prielwaſſer ge⸗ ſehen, das Meerleuchten ſei. Da müßte das Boot ja in lauler Feuer und Flammen ſegeln, jede Welle wie flüſſiges, grün⸗ weißes Silber über das Watt jagen! Ach, wenn ſie mit ihm draußen wäre! Voll unruhiger Sehnſucht ſtand ſie auf, trat ans Fenſten und blickte in die Nacht hinaus, trat dann wieder vor die Uhr, ergriff die Handarbeit, um ſie doch gleich wieder auf den Tiſch zurückzulegen, ging nach dem Flur, kam wieder hereln, holte ein Buch vom Bord u. verſuchte zu leſen; aber ihre ugen liefen darüber hin und ihre Ohren lauſchten auf den ſingenden Wind. Ihr Vater blickte von ſeiner Chronik auf, und es war, als kehrte er aus weiter, uferloſer Ferne zurück. „Nun?“ ſagte er, und Giede blickte erſtaunt zu ihm hin, 975—35 Stimme ſo weich klang,„nun kleine Giede, ſo un⸗ ruhig „Ich weiß nicht, was mir iſt. Ich muß inmmer lauſchen, gerade ſo, als hätte ich Wind und See noch nie gehört. Tante Magdalene iſt ſchuld daran. Sie ſprach neulich ſo ſonderbar von den Liedern der See, und nun horche ich immer hinaus, 5 25 dieſe Lieder auch hören kann, und ob ſie dunkel oder hell ind. „So das ſagte Magdalene. Ja, ſie hat feine Ohren, und ihre Seele iſt wie eine Harfe von tauſend feinen Saiten, in ſich der leiſeſte Hauch verfängt und alles zum Klingen ringt.“ „Das muß ſchön ſein, Vater.“ „Glaubſt Du? Ja, ſchön mag es ſein; aber es koſtet viel Weh, bevor eine Menſchenſeele alſo wird.“ „So hat Tante Magdalene viel Weh gehabt?“ „Ja; denn ihr Herz war immer voll Sehnſucht.“ „Und das ſchafft Weh, Vater?“ „Nicht bei allen Menſchen. Aber bei Magdalene ſchuf es „Wie iſt das gekommen?“ 3 „Ihr Herz ſprang einmal wie eine Sturzſee über Dämme und Deiche weg, trotzdem ſie es ihrem Mann in die Hände ge⸗ legt hatte, einem andern entgegen. Das ſchuf viel Leid; denn der, dem ihr Herz entgegenſprang, wollte nichts von ihr wiſſen, trieb ſie von ſich, jagte ſie von ſich wie einen Hund, wie oft ſie auch vor ſeiner Tür lungerte und bettelte.“ „Und doch iſt ſie heute ſo ſtill und froh?“ „Ja, weil ihres Herzens Irren und Sehnen nicht zur Schuld wurde, weil der Mann. nach dem ihr ſunges, heißes Herz ſchrie, ſtark war, und weil ſie beide rein blieben.— Da⸗ alles iſt nun ſchon lange, lange her, und ſchon längſt reichen Weh Ach, wenn ſie jetzt, die Hand am Steuer, neben ihm ſitzen könntel ſich die beiden wie gute, nein, wie die beſten Freunde die 0 — Fortſetzung folgt) 4 1 EATEr EDreeee 220 reeeeeegeeeegeeeene E eee. eeeereeree eeergededene — jen B. im bder 61„7% je⸗ — krktiſchen Maßftab ſehr wohl anzulegen verſteht, bewieſen die beiden Donnerstag, den 29. September 1921. Mannheimer General-Anzeiger. Abend⸗Nusgabe.) 3. Seite. Nr. 452. Die hilfskäligkeit für Oppan. Das Mannheimer Liebeswerk. Die Sammler ſind immer noch an der Arbeit, gehen immer noch von Haus zu Haus, von Straße zu Straße, um die Gaben. einzuſammeln, die von der Mannheimer Bevölkerung zur Linderung der Not in Oppau bereitgeſtellt werden. Die Sammlung hat be⸗ reits ein ſchönes Ergebnis gehabt. Alle nur erdenklichen Gegen⸗ ſtände des täglichen Bedarfs wurden geſpendet. Hacken, Svpaten, Geſchirr, Betten, Decken, Matratzen, Ofenſchirme, Kleiderhaken, Kleidergeſtelle, kleine Schränkchen, Kleider, Schuhe, Lebensmittel, alles, wofür man in der Haushaltung irgendwelche Verwendung haben kang Die Sammler ſind unermüdlſch, wenn ſie die große Glocke, die ſie mit ſich führen, erklingen laſſen, um die Läſſigen und Säumigen aufzurütteln. Wenn es auch ſehr viele Häuſer gibt, aus denen die Spenden nur ſehr zögernd und ſpärlich fließen, ſo iſt bis jetzt doch ſchon eine große Menge noch brauchbarer Gegenſtände zuſammengekommen, für die die ſo ſchwer heimgeſuchte Einwohner⸗ ſchaft von Oppau gute Verwendung haben dürfte. Kranzniederlegung an den Gräbern der Mannheimer Tolen. An jedem Grab der in Mannheim beerdigten Opfer der Exploſionskataſtrophe Oppau wurde von der Stadt⸗ gemeinde ein Kranz niedergelegt. Die Exploſionsſchäden in Sandhofen. Durch die Exploſionskataſtrophe in der Badiſchen Anilin⸗Fabrik in Oppau iſt auch Sandhofen ſehr ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen worden. Da es nur durch den Rhein von dem Oppauer Werk getrennt iſt, hatte es die volle Wucht des Luftdruckes aus⸗ zuhalten. Die meiſten Häuſer wurden hier mehr oder weniger ab⸗ gedeckt. Die Wände und Decken zeigen große Sprünge, verſchiedene Decken ſind völlig eingeſtürzt, Fenſter ſamt Rahmen wurden auf die Straßen geſchleudert, wo ſie zerſchellten, Türen flogen aus den Angeln oder wurden zerſplittert. außerordentlich ſcheren Schaden erlitten. An ihnen ſind ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. In der evangeliſchen Kirche ſtürzten die großen bemalten Scheiben krachend zu Boden. Etwa 100 Perſonen wurden teils ſchwer, teils leicht verletzt. Die Aufräumungsarbeiten ſind bereits in vollem Gange. Der Schaden dürfte ſich hier wohl auf viele Millionen belaufen. Die dort befindliche Juteinduſtrie hat von allen Mann⸗ heimer Fabriken den ſchwerſten Schaden erlitten. Beſonders die Arbeiterkolonie wurde in Mitleidenſchaft gezogen. In der Fabrik ſelbſt konnte der Geſamtſchaden noch nicht abgeſchätzt wer⸗ den, da er noch nicht zu überſehen iſt. Unter anderem iſt ein Giebel eines großen Seitenbaues pöllig eingeſtürzt. Arbeiter wur⸗ den glücklicherweiſe nicht verletzt, da um die Zeit der Exploſton die Arbeit noch nicht aufgenommen worden war. Die ſiebente Totenliſte. ONB. Ludwigshafen, 29. Sept. Die 7. Totenliſte der Explo⸗ ſionskataſtrophe in Oppau weiſt folgende Namen auf: 1. Bohrmann Heinrich, 21 Jahre, Weinheim. 2. Gobel Otto, 52 Jahre, Ludwigshafen, Spatenſtraße 55. 3. Halgenhäuſer Philipp. Ludwigshafen. 4. Kling ſen., Mannheim, Gr. Wallſtadtſtrraße. 5. Kling ſun., Mannheim, Gr. Wallſtadtſtraße 7. Kretſchmar Karl, Oggersheim. 8. Niederberger Heinrich, Weſtpfalz, Ort unt 9. Rauſcher Alfre 24 Jahre, Edigheim. 10. Sander Louis. unbekannt. 11. Stocher Heinrr 25 Jahre, Edigheim. 12. Vetter Alexand 17 Jahre, Heßheim. 13. Weinriefer Heinrich, 18 Jahre, Roxheim. Die Zahl der noch nicht erkannten Leichen beträg heute noch 66. Die Zahl der ſeitens der Angehörigen als vermißt gemeldeten Perſonen iſt von 199 auf 200 geſtiegen. Städtiſche Nachrichten. Bürgeraus ſchußvorlagen. Betriebserweiterungen bei den Waſſer⸗, Gas- u. Elektrizitätswerken. Der Stadtrat hat für die Beſchaffung von Waſſermeſſern 280 000., für Gasmeſſer 122 500., für Niederſpannungskabel 175 000., für Transformatorenſtationen 40 000., für Elek⸗ trizitätszähler 1 200 000., für Maſchinen, Geräte, Werkzeuge und Mobilien 300 000 M. bewilligt. Der Geſamtbetrag von 2117 500 Mark iſt aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren zu decken und zuzüglich der erſparten Zinſen mit jährlich 5 p. H. zu tilgen. Für die Erweiterung der Anlagen der ſtädt. Werke infolge des beſtändigen Zugangs an Abnehmern ſind, ſo wird zur Begründung der Vorlage ausgeführt, fortlaufend größere Auf⸗ wendungen erforderlich. Letztmals wurden für dieſen Zweck am 1. Dezember 1920 2 253 000 M. bewilligt. Dieſer Betrag iſt durch große und dringende Beſtellungen ſchon nahezu aufgebraucht, ſodaß weitere Mittel zur Verfügung geſtellt werden müſſen. 442 Waſſer⸗ meſſern erfordern 280 000., 500 Gasmeſſer 122 500., 2100 Elektrizitätszähler nebſt Aufhängevorrichtungen 1 200 000.; für die Erweiterung des Niederſpannungskabelnetzes werden 175 000 Mark für die Anlage von Transformatorenſtationen 40 000 M. be⸗ nötigt; außerdem ſind nunmehr die Anſchaffungen von Geräten, Werkzeugen und kleineren Maſchinen wieder in erhöhtem Maße er⸗ forderlich, nachdem während der Kriegszeit keinerlei erhebliche An⸗ ſchaffungen dieſer Art gemacht worden ſind. Beim Waſſerwerk ſind hierfür 125 000 W eim Gaswerk 100 000., beim Elektri⸗ zitätswerk 75 000 M. eſehen. Auch die Schulhäuſer haben ch. Dem Haupkmarkt war heute ziemlich O bſt zugeführt. Grünware, namentlich Gemüſe, war weniger vorhanden, da die kalten Nächte dem Wachstum ſehr hinderlich ſind. Wie uns von verſchiedenen Erzeugern gemeldet wird, hat die Nachtkälte den Pflanzen inſofern geſchadet, als Tomaten und Bohnen ſehr gelitten haben, z. T. erfroren ſind. Tomaten wurden heute zu M..50—.60 feilgehalten, doch iſt die Ware nicht gerade ver⸗ lockend. Bohnen ſind im Preiſe wieder in die Höhe gegangen, weil das Angebot recht ſchwach iſt. Während am Montag 4 M. für das Pfund bezahlt wurde, murden heute M..50 verlangt. Wei ß⸗ kraut, das in größeren Mengen zugeführt war, ging von.30 M. auf.20 M. zurück. Kopffalat ſtieg dagegen von.50 auf .80 M. Endivien ging um 20 Pfg. in die Höhe und koſtete hgeute M.40. Feldſakat ging inſolge größeren Angebots im Preiſe von M. 5 auf M. 4 zurück. O bſt iſt ſeit Montag teurer geworden und zwar ſind Aepfel von.50—.50 auf M..50—3 im Preiſe in die Höhe gegangen. Birnen ſchwanken in der Preis⸗ lage von M..50—.00. Die Preiſe für Pfirſiche haben von M..50—.00 auf—6 M. angezogen. Trauben werden zu M.—650 verkauft, Eier zu M..50 und Butfer zu 29—30 Mark Der geſamte Marktverkehr war recht gut Die Kaufluſt hielt den ganzen Vormittag über an. Preisgekrönke Damenfriſeure. Bei dem am Sonntag in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen großen Preisfrifieren beteiligten ſich auch Damenfriſeure aus Mannheim. Aus deeſer Konkurrenz, an welcher ſich die größten Kapazitäten Deutſchlands beteiligten war es auch Herrn Ludw. Wachter, O 6, 3 und F. Hundeg⸗ ger, in Firma Hammel, Q 1, 2, vergönnt, auf Grund ihrer her⸗ vorragenden Leiſtungen auf dem Gebiet der modernen Damen⸗ friſterkunſt, preisgekrönt nach Mannheim zurückzukehren. Pb. Tok aufgefunden wurde geſtern früh gegen 6 Uhr vor einer Glasabſchlußtüre des Hauſes N 2. 13 ein 33 Jahre alter lediger Verſicherungsbeamter von Reutlingen, wohnhaft hier Die Todes⸗ urſache konnte mit Beſtimmtheit noch nicht feſtgeſtellt werden. Pb. Anerkannke Leiche. Der unbekannte Tote, welcher am 21. ds. Mts., abends ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert wurde, iſt als der 70 Jahre alte Pfründner Adam Kaps von hier anerkannt worden. Er ſtarb an einem Gehirnſchlag. Pb. Ein unvorſichniger Radfahrer hat geſtern einen ſchweren Unfall erlitten. Vormittaägs gegen 8 Uhr wuͤrde auf der Kreuzung Breiteſtraße und Kunſtſtraße ein 17 Jahre alter Schreinerlehrling von Waldhof, der mit ſeinem Fahrrad einem vom Schloß kom⸗ menden Straßenbahnwagen zu nahe kam, erfaßt und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Durch den Sturz zog ſich der Radfahrer vermutlich innere Verletzungen zu, ſodaß er ins allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. veranſtaltungen. Die Mannheimer ſtädt. Sonntagskonzerte nehmen, nachdem der Nibelungenſaal des Roſengartens am 2. Oktober noch mit einer Ausſtellung belegt ſein wird, in dieſem Jahre erſt am Sonntag, den 9. Oktober, ihren Anfang. Unter der Geſamtleitung von Karl Eberts werden in reichem Wechſel Kunſt⸗ und Unterhalkungs⸗ abende, Orcheſterkonzerte mit Soliſten unter Leitung von Kapell⸗ meiſter L. Becker und anderen Dirigenten, weiterhin auch bunte Künſtlerabende bei mäßigen Eintrittspreiſen dargeboten werden. Einen bunten Künſtlerabend mundartlichen Charakters wird gleich die erſte Veranſtaltung am 9. Oktober darſtellen, bei der unter dem Titel„Pfälzer Lied und Spiel“ Eliſe Delank, Hugo Voiſin mit dem Landhäußer⸗Quartett gemeinſam wirken ſollen. Aus dem Lande. & heidelberg, 28. Septbr. Auf dem großen Neubaublock Atzelhof“ im Stadtteil Handſchuhsheim wird jetzt der zwe ite Bauabſchnitt in Angriff genommen, nachdem der erſte mit etwa 100 Wohnungen(in fünfſtöckigen Hochbauten) jetzt im Rohbau vollendet iſt. Die erſten Häuſer im Atzelhof können im Frühjahr bezogen werden. Am Schalter des hieſigen Bahn⸗ TUl. Heidelberg, 28. Septbr. hofs hatte ein Amerikaner ſeine Brieftaſche mit 80 000 Mk. liegen laſſen. Er hatte Glück, denn die Taſche wurde nicht, wie es heute faſt üblich iſt, geſtohlen, ſondern dem Schalterbeamten abge⸗ liefert und dem Amerikaner wieder zugeſtellt.— Ein anderes Bild: Eine hieſige Dame verlor 2000 Mark. Eine ärmliche, aber ſauber gekleidete Frau fand das Geld und brachte es der Verliererin. Dieſe ſagte:„Danke, Sie ſind ja gut gekleidet und brauchten keinen Finder⸗ lohn!“, drehte ſich um und ging. Weinheim, 28. Sept. Die Spätleſe der Edelrieß⸗ linge hat jetzt hier ihren Anfang genommen. Soweit ſich bis jetzt beurteilen läßt, fällt die Ernte der Menge nach recht ungünſtig aus, da die Trauben bei dem ſeinerzeitigen Kälterückſchlag zum Teil erfroren ſind. Die Qualität jedoch verſpricht eine beſonders gute zu werden. c Karlsruhe, 28. Septbr. Am 25. September fand in Karls⸗ ruhe der erſte Pferdemarkt ſtatt, der mit einer Prämiierung der Pferde verbunden war. Der Markt war von Händlern gut be⸗ ſucht. Die Kaufluſt war ziemlich gut. Bei der Prämiierung er⸗ hielten: Berthold Bär, Karlsruhe, 3 erſte Preiſe, 2 zweite Preiſe und 1 dritten Preis; Wilhelm Knödler, Mannheim, 1 erſten Preis und 1 dritten Preis; Siegfried Lichtenberger, Karls⸗ ruhe, 1 erſten Preis und 1 zweiten Preis; Otto Löhr, Karlsruhe, 2 erſte Preiſe und 1 zweiten Preis; Max Marx, Karlsruhe, 1 zweiten Preis. Die Prämiierungsgelder, die einige tauſend Mark be⸗ kragen haben, wurden auf Veranlaſſung des Vorſitzenden des Vereins der Pferdehändler von Baden, Pfalz und Heſſen(E..), Herrn W. Knödler⸗Mannheim, den Hinterbliebenen der Verunglückten von Oppau überwieſen. — Kunſt und Wiſſen. Theater und Konzert in Baden-Baden. Das Kurtheater hatte in der verfloſſenen Woche wieder einen großen Tag: die Urauffüh⸗ rung des muſikaliſchen Schwanks„Das Liebesverbo t, von H. H. Zerlett und Herm. Beutten. Nach dem ſtarken Erfolg, den das erſte gemeinſame Werk der beiden Autoren, die Operette„Meine Frau, das Fräulein“ hier und in Berlin davongetragen, nach der geſchickten Propaganda, die das lebhafteſte Intereſſe für das neue Stück wachgerufen, brachte ihm das Publikum ein vollgerüttelt Maß guter Meinung entgegen. Iſt ſie durch die Aufführung gerechtfertigt worden? Wie man's nimmt. Der Verfaſſer des Textbuchs, H. H. Zerlett, hat der Premiere einen Prolog vorausgeſchickt, worin er gewiſſermaßen als captatio benevolentiae die Erklärung abgibt, er habe dem Publikum nicht literariſch kommen wollen, der Schwank habe lediglich die„Moral“, lachen zu machen. Durch dieſen Verzicht auf künſtleriſche Bewertung iſt die Kritik entwaffnet, und wenn man doch einen vergleichenden Maßſtab an das neue Stück anlegen will, ſo muß man gerechterweiſe ſagen: es iſt nicht beſſer, aber auch auch nicht ſchlechter als die hundert andern Werke der modernen Schwankliteratur. Was ihn aber über die Durchſchnittsware heraus⸗ hebt und ihn auf alle Fälle für jeden genießbar macht, das ſind die zahlreich eingeſtreuten Muſiknummern. Die Muſik des beimiſchen Komponiſten Herm. Beutten verrät einen unverkennbaren Fortſchritt im Operettenſtil; auch da muß man ſagen: keine epochemachende Kunſt, aber immerhin eine beachtenswerte Leiſtung. Melodiöſe Tänze und Geſänge, flüſſig und ſprühend, wenn auch naturgemäß ohne An⸗ ſpruch auf tiefgründige Originalität, ranken ſich um die grotesk komiſche Handlung und verſetzen den Zuhörer in die beſte Stimmung; man muß lachen, lachen ohne Unterlaß, und das iſt ja der Zweck der Uebung. Die Inſzenierung durch Oberſpielleiter Max Brückner brachte das Stück mit flottem Wurf auf die Bühne, das Enſemble ſetzte ſich mit ſeinem ganzen Können für eine wirkſame Darſtellung ein, da war es nicht zu verwundern, daß der Abend mit zahlreichen Hervorrufen des Komponiſten und des Dirigenten wie der Darſteller, mit Blumenſpenden und Lorbeerkränzen einen durchſchlagenden Er⸗ olg bedeutete.— In dieſem Zuſammenhang eine Frage an das chickſal: Wann wird hier wieder einmal einem ernſthaften Kunſt⸗ werk eine ähnlich warme Aufnahme beſchieden ſein? Konzerte der vergang⸗nen Woche. Im erſten war der gefeierte Karlsruher Kammerſänger Heinrich Henſel angeſagt. Sein hieſiges Auftreten enttäuſchte die hochgeſpannten Erwartungen. Sei es, daß der Sänger durch die Verweiſung ſeines Gaſtſpiels in den verhältnis⸗ mäßig kleinen Ballſaal— die großen Säle waren infolge anderer Veranſtaltungen nicht verfügbar— etwas verſchnupft, ſei es, daß er ſtimmlich gerade indisponiert war: ſeine Liedergaben blieben die Wirkung ſchuldig, und ſelbſt die relativ am beſten geſungenen Wagner⸗Arien ließen die ſieghafte Kraft, den Glanz und den Schim⸗ mer vermiſſen, ohne die man ſich den Heltentenor nicht denken kann. Schade! Allein der Vortrag verriet den bedeutenden Künſtler.— Noch weniger Glück hatte die Dresdener Koloraturſängerin Irma Wolff⸗Zeidler in einem Sonderkonzert des Städt. Orcheſters. Die unzweifelhaft guten Stimmittel der Dame ſcheinen durch einen organiſchen Fehler oder eine fehlerhafte Ausbildung am richtigen Gebrauch behindert zu ſein. Im ſelben Konzert hatte dagegen ein zweiter Gaſt, der Kölner Komponiſt Joſ. Felix Heß, mit der Urauf⸗ führung ſeiner ſinfoniſchen Phantaſie in Fis⸗moll einen vollen Er⸗ ſolg zu verzeichnen. Durchaus originell in der Konzeption, intereſſant in der Thematiſierung, wirkungsvoll in der Inſtrumentierung, ſchwungvoll in der Leitung, ſo offenbarte ſich hier ein aufſtrebendes Talent, das die Muſikwelt im Auge zu behalten alle Urſache hat. Bewundernswert in ſeiner Vielſeitigkeit iſt das ſtädt. Orcheſter, das ebenſowohl ein gut diſziplinierter Inſtrumentalkörper in der Hand ſeines ſtändigen Leiters, Muſikdirektors Paul Hein, iſt, wie es fügſam den Intentionen der verſchiedenſten Gaſtdirigenten folgt.— Am Beginn dieſer Woche ſtellte ſich auf dem Muſikpodium des Kur⸗ haus⸗Gartenſaals wiederum eine ſtets hochwillkommene Künſtlerver⸗ einigung zu einem dreitägigen Kammermuſikkonzert ein, das Klingler⸗Quartett. Die vier Künſtler, von denen jeder ein Meiſter ſeines Inſtruments, interpretierten Haydn, Mozart, Beetho⸗ ven, Schumann, Brahms, Reger in ſolch ſchlechthin vollendeter Weiſe, als ſprächen die Geiſter der Tonherden ſelbſt zum Zuhörer. Keinen ſchöneren Auftakt hätte die Herbſtſaiſon haben können, als dieſe drei Konzerte, deren jedes mit einer ſtürmiſchen Ovation der zahlreichen Kunſtgemeinde an die Ausübenden, vor allem ihren Führer, Prof. Karl Klingler, ſchloß.—a. Daß das Badener Publikum auf dem Gebiete der Muſik den Fürſtin Pauline Mekternich⸗Sandor iſt geſtern abend im Alter von 86 Jahren geſtorben. DZ. Offenburg, 27. Sept. Die Weintraubenernte iſt in vollem Gange. Von den Bergen tönt froher Sang der Winzer vom Mor⸗ gen bis zum Abend, der Heurige iſt es ſchon wert, daß man ihn beſingt. An Sonntagen, aber auch in der Woche, ſind die Wein⸗ wirtſchaften in den bekannten Weinorten gut beſucht denn jeder will bei Nüſſen und Käſten(Kaſtanien) den vortrefflichen neuen Süßen probieren. Wie es heißt, hat ſeit 30 Jahren der Wein kein ſo reiches Gewicht mehr aufzuweiſen gehabt wie dieſes Jahr. 95 Prozent nach Oechſle ſind keine Seltenheiten. In höheren Lagen, wo die edleren Sorten wachſen, hat man ſogar bis zu 110 Proz. feſtgeſtellt. Ueber die Quantität des Weines wird Unterſchiedliches berichtet In einigen Gegenden haben Rebſchädlinge und Froſt viel Schaden angerichtt In anderen Gegenden mußte infolge Ueberreife eine frühe Ernte eintreten. Auch durch Vogelfraß iſt au'fällig viel verdorben worden. die Preiſe haben noch keine Feſtigkeit erlangt. Man ſpricht von 500—600 Mark pro Hektoliter. In den Wirtſchaften wird er im offenen Ausſchank mit 3,50 Mk. für Miſchwein, in den Ortſchaften mit 4 Mk. für Reißer und in Offenburg mit—5 Mark verkauft. Aus der pfalz. Die Kartoffelverſorgung der Pfalz. ONB. München, 28. Septbr. Auf einer Tagung der Ver⸗ einigung bayeriſcher Kartoffelintereſſenten in Würzburg wurde mit⸗ geteilt, daß ſich der pfälziſche Kartoffelgroßhandel mit der pfälziſchen Handelsgenoſſenſchaft für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe zuſammen⸗ geſchloſſen hat, und daß dieſer dafür Sorge tragen wird, die kon⸗ mende Verſorgung der Pfalz nach Möglichkeit zu gewährleiſten. Der Kaurtoffelhandel erklärt ſich einmütig bereit, keine Kartoffeln außerhalb Bayerns zu verſenden, ſondern zunächſt Bayern zu ver⸗ ſorgen. Neues aus aller Welt. — 200 Millionen Mark unterſchlagen. Gegen die Brüder Diederichſen, Inhaber der Firma Theodor Wille, Hamburg, und Heinrich Diederichſen, Kiel, iſt auf Antrag der Staatsanwalt⸗ ſchaft Hamburg Anklage wegen Veruntreuung erheblicher Millionenbeträge als Teſtamentsvollſtrecker an dem Nachlaß des verſtorbenen Mitinhabers Hoepfner erhoben worden. Nach dem Gutachten der Buckſachverſtändigen ſoll ſich die unterſchlagene Summe, ſoweit ſie bisher errechnet werden konnte, auf 200 Millio⸗ nen Mk. belaufen. Der Geſamtfehlbetrag wird jedoch auf 300 Mil⸗ lionen Mark geſchätzt. Es handelt ſich hauptſächlich um Auslands⸗ gelder. Außer den Genannten ſollen weitere angeſehene Perſon⸗ lichkeiten in das Strafverfahren verwickelt ſein, die ſich aber noch auf freiem Fuß befinden. — Sprengunglück. Bei dem Verſuch zwei 15 Zentimeter Blind⸗ gänger deutſchen Urſprungs in einem Unterſtand zu ſprengen, wur⸗ den der 24jährige Arbeiter Waegele und der 36fährige Ar⸗ beiter Jung, beide aus Mülhauſen, furchtbar verſtümmelt und auf der Stelle getötet. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswefkerwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72 morgens) — Sen Tuft⸗Tem⸗ 2 8 8 See⸗ druck. 2 5 8 Wind 2 8 E Be⸗ öhe zi 2 28 92 ined 88% 8 Richt Stärtge 8 28 merkungen Wertheim—— 0 15 N fleicht de 0 Königſtuhl 563 767.1 5 13 5S0 leicht ma. 0 Karlsruhe..127767.5 4 18 2NoO ſleicht Loln. 0 Baden⸗Baden 213767.0 3] 12 3J0 leeicht rolkl. 0 Villingen..715 769.4—1] 14—2 N lleicht walll. 0 Feldberg. Hof 1281655.0 7 9 2 O ſleicht aanl. 0 St. Blaſien 780— Badenweiler“—— 5 14 4NoO ſleicht vml.] 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Bei fortgeſetzter Trockenheit und Wolkenloſigkeit iſt abermals ſtarke nächtliche Wärmeausſtrahlung eingetreten, ſodaß es auch in der Rheinebene zur Reifbildung gekommen iſt. Auf der Baar ſind 2 Grad Kälte verzeichnet. Der Wirkungskreis der im Norden vorbei⸗ ziehenden Sturmwirbel reicht bis zur deutſchen Nordgrenze. In unſerm Gebiet bleibt weiterhin hoher Druck vorherrſchend. Vorausſichtliche Witterung bis Freitag nacht 12 Uhr: Weiterhin beſtändig, nachts ſehr kühl. für Oppau: Uebertrag 196. 107. 198. 199. Willi, Walter und Irmgard Lutz Frau B. Berndt, Feudenheim Fräulein Amita Rübke, Altona Mädchen⸗Abteilung Kl. B 8 Wohlgeleger 1. Biüir gerſchule Knabenklaſſe 4 d Schillerſchule 201. Ernſt Kreis 202. Werner Kreis 203. Th. B. 204. Gerichtsv. Weiler, Mannheim 205. Karl Kamp, Mannheim 206. Geſchw. Weſtheimer, Kl.⸗Eicholzheim 207. 4. u. 5. Schuljahr d. Volksſchule Heiligkreuzſteinach 208. Metz u. Co., L 14, 4 209. Vla⸗Klaſſe der Volksſchule Altlußheim 832 210. Wilh. Braner, Mannheim, Vertr. von Math. Müller. Eltville 211. F. F. 212. C. W. H. 213. Ungenannt 214. Zöglinge des Volkskindergarten⸗Vereins für Kinder⸗ pflege, Elfenſtr. 7 215. Adolf Durler 216. Pierre Bergeron b. d. franz. Schleppſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft Mannheim 217. Knabenklaſſe 4b der Luiſenſchule 218. 219. L. E Italien. Staatseiſenbahn 220. Sammlung der Schiffermiſſion lt Liſte: Heinrich Paulus 100, Jakob Nick 50, Chriſtian Mund 10, J. Dwarward 10, H. Oſtwnd 10, Devers 10, H. Kühnle 2, Ph. Albert 4, L. Seibel 10, W. Welling⸗ hoff 10, M. Schneider 20, P. Ermes 20, Br. Brien 10, Ungenannt 20, O. Hull 5, A. Binder 6, M. Gerlach 20, P. Kemp 10, E. Brander 20, M. v. d. Porten 5, J. Schülter 20, K. Banner 4, J. Hölm 20, R. Mickel 2, C. Entel 10, K. Dietz 5, H. Gilljohann 20, J. Grotſtollen 20, G. Weiß 30, H. Dune 50, M. v. Poetz 25, J. Hyney 50, A. Jeven 5, A. Temp 20, Mellerü 25, Ph. Griep 10, A. Boos 10, G. Geb⸗ hardt 10, G. Schmitt 10, J. Riſchen 5, L. Müßig 15, W. Müller 10, Ph. Reibel 15. A. Gerlach 10, H. Vowinkel 10, H. Klein 5, P. Kober 5, W. H. Burk⸗ häuſer 10, Oes 5, K. Ruffler 5, A. Hermes 10, J. Hochbaum 5, G. Humel 5, Philipp 5, Fr. Keſſel 5. L. Reitz 6, B. Hoffmann 5, A. Reichſtein 2, M. Herrmann 5, J. Ehreafried 5, Ungenannt 10. „Emilie“ 50, zuſ. 200. 221. Nellinger 75.— 222. Ungenannt 20.— 223. Klaſſe 4b der Liſelotteſchule 3738.50 Geſamtſumme: 158,.441.— Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen 5 . Die Sammlung des Maunheimer General⸗Anzeigers 4. Seite. Nr. 432. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Donnerstag, den 29. September 1921. Hendelsblaft d Die Leistungsfähigkeit der deutschen Werktindustrie. Für den Wiederaufbau des deutschen Welthandels u. der über- sceischen Schiffahrt ist die Leistungsfähigkeit der deutschen Werflindustrie eine Frage von ausschlaggebender Bedeutung. Bei dem dauernd schlechten Stande unserer Währung können Wir unmöglich die hohen Frachtsätze bezahlen, die von aus- ländischen Reedereien gefordert werden. Wir müssen selbst Schiffe bauen. Deutschland besaß nun vor dem Kriege neun- zehn Werften mit 72 Mill. 4 Aktienkapital. Daraus sind jetzt dreißig geworden, an denen 322 Mill.% Kapitalien interessiert sind. Fachleute sind der Ansicht, daß sich damit die Leistungsfähigkeit des deutschen Schiffbaues gegenüber den 580 000 Brutto-Register- Tonnen der Vorkriegszeit auf mindestens die doppelte Jahresleistung gesteigert habe. Viel- jeicht ist sie sogar noch höher zu beziffern, da jetzt viel Zeit gespart wird durch vermehrte Einführung des Serienbaues. Theoretisch sind nun durch den Friedensvertrag auf 5 Jahre hinaus 200 000 Tonnen der oben genannten Bausumme durch die Entente beschlagnahmt. Es ist aber doch fraglich, ob diese Bestimmung angesichts der dauernden Welthandels- Krisis jemals praktisch wird. Im Gegenteil, es mehren sich die Fälle, wWwo beschlagnahmte und abgetretene deutsche Schiffe an Deutschland wieder zurückverkauft werden. Die englische und amerikanische Werftindustrie liegt wegen mangelnder Bauaufträge fast ganz still. Gegen 10 Millionen Tonnen Schiffsraum liegen im Auslande gegenwärtig still. Die Erzeugungskraft der deutschen Werften wird also aller MWoraussicht nach in vollem Maße dem Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte zugute kommen. Die deutschen Werkten haben einstweilen genügend Aufträge im Dienste des Wiederaufbauprogramms der Regierung, das den Reedereien eiwWa ein Drittel des früheren Schiffsbestandes gewährleistet. Ob sie freilich darüber hinaus große Aufträge erhalten wer- den, ist fraglich, da die Gestehungskosten augenblicklich viel höher sind als die Preise, die das Ausland für neue und erst recht für gebrauchte Schiffe verlangt. Und noch eine Er- Wägung mabnt zur Vorsicht. Die internationalen Handels- bezjehungen müssen über kurz oder lang wieder ins alte Gleise kommen. Damit aber setzt für den deutschen Frachten- markt die Konkurrenz der ausländischen Reedereien erst Frecht in ihrer ganzen Schärfe ein. Wenn wir dann zu viel Schiffsraum gebaut haben, müssen sich für unsere Reedereien Sehwerwiegende Folgen zeigen, die sie, die alle noch unter den Nachwirkungen des Krieges leiden, schwer überwinden Würden. Der Krieg hat eben die Notwendigkeit einer Ueber- produktion an Schikfsraum mit sich gebracht. Es wäre un- klug, wenn die deutschen Reedereien nun ihren Wiederaufbau dadurch bewerkstelligen wollten, dafb sie möglichst viele Schifke bauten. Viel wichtiger ist es bei der gegenwärtigen Lage., fremden Schiffsraum in deutschen Besitz zu überführen und besonders sich Werftanlagen und Lagerhäuser in frem- den Häfen zu sichern. * Frfassung der Goldwerte und Kreditangebot. Durch die Presse gehen Nachrichten, nach welchen Prä; Silum und Vorstand des Reichsverbandes der deutschen In- Aiistrie sich mit einer Erlassung der Goldwerte für die JWecke der Reparation einverstanden erklärt hätten. Diese Nachricht ist, wie uns von maßgebender Seite mit- gelteilt wird, völlig unzutreffend. Im Gegenteil haben bessicum und Vorstand des Reichsverbandes sich auch in Hesprechungen mit dem Reichskanzler aufs entschiedenste gegen die Gedanken der Denkschrift des Reichswirtschafts- ministeriums ausgesprochen. Richtig ist, daß eine vom Prä- Sidium und Vorstand des Reichsverbandes gewählte Abord- hung aufgrund eines am 13. September gefaßten Beschlusses dem Reichskanzler die Hilfe der Industrie zur Beschaf- lung der demnächst für die Erfüllung des Ultimatums notwen. digen Goldzahlungen angeboten hat. Präsidium und Vorstand haben ihren Beschluß nach eingehender Beratung in Würdigung der außerordentlich schwierigen außen- und innenpolitischen Lage gefaßt. Die Hilfe soll in der Form erkolgen, daß die Industrie ihren ausländischen Kredit für die Zwecke des Reiches nutzbar zu machen sucht. Voraus- Sstzung für die Aktion ist eine Beteiligung der Landwirt- Schaft, der Banken und der übrigen Erwerbskreise. Die zu leistenden Vorschüsse sollen durch Anrechnung auf später Hillig werdende Steuerleistungen abgetragen werden. Es Wurdle dabei von den Vertretern der Industrie dem Reichs- KAgeler gegenüber ausdrücklich hervorgehoben, daß dieser Vörschlag einen ganz neuen Weg bedeute, der mit der vor- her geplanten Erfassung der Sachwerte nichts zu tun habe und daßb die Industrie Eingriffe in die Substanz und weitere Belastungen, die über die Zurverfügungstellung des Kredits Hinausgingen, nicht zu tragen in der Lage sei. Es ist selbst- Verständlich, daß gegenwärtig über Einzelheiten, die noch lieht keststehen und jedenfalls einer sehr sorgfaltigen Prü⸗ füng bedürfen, noch nicht berichtet werden kann. Schädliche Fesseln für den Außenhandel. Der Verband deutscher Exporteure hat kürzlich auf einer Tagung in Nürn- berg darüber Beschwerde geführt, daß der Außenhandel unter nllen Umständen dazu gezwungen wird, die Rechnung in aus- ländischer Währung auszustellen. Die Ausfuhrhändler halten es kür selbstverständlich, soweit es irgendwie geht, dem Beich die Beschaffung ausländischer Devisen zu erleichtern. Sie verurteilen aber den Zwang, weil dadurch in sehr vielen Fallen der Abschluß unmöglich gemacht und die deutsche Wirtschaft geschädigt wird. Es Wurde auch Klage darüber gelührt, daß an der falschen Stelle den Ausländern die Ein- teise nach Deutschland erschwert wird. Es besteht ein In- leresse daran, kaufkräftigen Ausländern die Einreise zu er- leichtern. Das Kalisyndikat teilt mit, daß der Wagenmangel sich in der letzten August-Dekade und im Laufe des Sep- lember weiter vergrößert hat. Es fehlten in der ersten September-Dekade 53,5% und in der zweiten 59,6% der an- geforderten Wagen. Bei einzelnen Werken war der Wagen- mangel derart groß, daß, falls in der nächsten Zeit keine Besserung eintritt, sie sich veranlaßt sehen werden, den Be- lrieb einzuschränken und Arbeiterentlassungen vorzunehmen. Die Frankfurter Herbstmesse. Als vor nunmehr zwei Jahren die Frankfurter Messe, die nach ihrer Blütezeit im ausgehenden Mittelalter allmählich eingeschlafen war, wieder ins Leben gerufen wurde, da hatte sie zunächst einmal ihre e zu erweisen. Das ist nun in einer Folge von je zwei Herbst- und Früh- jahrsmessen fraglos geschehen, und alle widrigen Umstände, mochten sie von auſlen oder innen kommen, wirtschaftliche Stockungen oder politische Krisen in sich schließen, können den Eindruck nicht schmälern, daß hier deutsche Tatkraft sich rasch und stetig durchgesetzt und neue Bahn geschaffen Hat. Auch die jet-ige Herbstmesse, die 5. ihrer Schwestern, pringt, wie eigentlich alle vorhergehenden, Fortschritte man- cherlei Art, zeigt einen zielbewußten Aufschwung der Orga- nisation und läßt schon an der starken Beteiligung aus dem gesamten Inland und wesentlichen Teilen des Auslandes er- kennen, dah sie aus dem deutschen Wirtschaftsleben nicht mehr fortzudenken ist. Man mag vielleicht mit Recht Ein- Wände gegen Einzelheiten des Frankfurter Mellbetriebes vor- bringen können, die Einrichtung als solche lebt und wirkt. Neu hinzugekommen ist diesmal das„Haus Werk- bund, stark erweitert wurden im Hauptgelände die Ost- halle C(Schuhwaren, Leder und Zubehör), die Tabakhallen, eine besondere Eigentümlichkeit der Frankfurter Messe, und die Westhalle C, die die Gruppen Elektrotechnik, Beleuch- tungskörper, Heizungs- und sanitäre Anlagen beherbergt. Und da der Raum noch immer nicht genügen will und die Schulen als Meßgebäude nur einen einstweiligen Ersatz darstellen, ist bereits für den nächsten Frühling die Fertigstellung eines eigenen„Technischen Meßhauses“ geplant. Ausgezeichnete Kunst, moderne wie mittelalterliche, wird auch jetzt wieder in den festlichen Römersälen gezeigt. Das Geschäft ist gut— und in den meisten Branchen mehr als das. Der bisherige Verlauf berechtigt bereits zu der Ansicht, daß die diesmalige Herbstmesse, Wwas die Zahl der Besucher und den Umfang der Einkäufe angeht, einen Re- kord darstellt, wie er bisher in Frankfurt noch nicht er- reicht wurde. Bis Montag Abend wurden bereits über 2000 Ausländer, allein als Einkäufer, gezählt; neben den neutralen Ländern, von denen Holland nach wie vor als stärkster Käufer deutscher Waren auftritt, sind diesmal auch Italien und England in nennenswerterem Umfange vertreten. Die erneut gesunkene deutsche Währung hat, wie leicht zu ver- stehen, allerwärts einen wahren Heißhunger nach Waren mit sich gebracht, und so äußern sich die meisten Firmen(be- sonders in der Textil- und Konfektionsbranche, der Tabak- industrie usw. bis zu den Vertretern von ausgesprochenen Luxusartikeln) äußerst zufrieden über ihre Geschäfte. Als Folgeerscheinung dieser starken Nachfrage sind leider wie- der gewisse bedenkliche Verkaufssitten zutage getreten, und manche Firmen geben schon bekannt, daß sie über einen be- stimmten Termin hinaus nur„freibleibend' verkaufen wollen, d. h. sie bereiten mit anderen Worten auf eine Erhöhung der Preise vor, die natürlich keineswegs im Interesse der Ge- samtbevölkerung liegt. Ein fachmännischer Beurteiler hat den Eindruck der letzten und der diesmaligen Messe ganz an- schaulich folgendermaßen zusammengefaßt:„War die vorige Frühjahrsmesse eine gute normale, so dürfte die jetzt im Gange befindliche Herbstmesse unter dem Zeichen der Hoch- konjunktur eine unnormal gute werden. Dr. G. Sch. Börsenberichte. Berliner Wertpapierbörse. *Berlin, 29. Sept.(Eig. Drahtb.) Die Börsenspekulation machte heutè einen Vorston gegen das Haussefieber. Sie nahm auf den meisten Marktgebieten Abgaben vor, während das Publikum weiter in großhem Umfange als Käufer auftrat. Dadurch erhielt die Tendenz etwas Einheitliches: Die Kurse waren zwar gegenüber der Mittagsbörse höher, dagegen be- wegten sie sich zum Teil wesenflich unter den gestrigen Kursen der Hamburger und Frankfurter Börse. Zu den Ab- gaben der Börsenspékulation gab einmal die Abschwächung der Devisenkurse, zum anderen die Krediteinschränkungen der Banken Veranlassung. Am Montanaktienmarkt stiegen Hoesch um 80%, Bochumer um 60/%, Laurahütte plus 25%ß dagegen gingen Lothringer und Mannesmann um 70%, Härpener um 40% zurück. Stark gesucht waren Schiff- kahrtswerte; Pakeifahrt plus 60%. Ferner Anilin- Werte, Badis che Anilin plus 70%, und Elektro- papier e, Schuckert plus 100%, A. E. G. plus 30%, dagegen Felten u. Guilleaume minus 60%. Am Markte der Kali- werte Waren Heldburg 500, Aschersleben plus 50%. Auto- mobilwerte weiter steigend, Benz 427, Daimler plus 50%. Die Bankaktien erhöhfen ihren Kursstand um 104. Im freien Verkehr war die Tendenz schwächer. R. Wolff 667, Becker-Stahl 590. Am Markte der Spezialwerte gingen Orenstein u. Koppel um 100% zurück und Dynamit, Stettiner Vulkan und Adler scharf nach oben. Die Petroleum- wWerte setzten 50% höher ein. Mansfelder Kuxe 11 400. 5% Mexikaner zogen weiter um 60% an. Als im Verlaufe die Devisenkurse weiter zurückgingen, schwächte sich die all- gemeine Tendenz ab, dagegen war der Kassaindustrie- markt sehr fest. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 29. Sept.(Drahtb.) Gegenüber den gestrigen Abendkursen War im heutigen Vormittagsverkehr eine Be- kestigung zu konstatieren, die aber im Verlaufe verloren ging. Die Umsätze waren bescheiden, das Geschäft im all- gemeinen ruhiger als an den Vortagen. Kabel Newyork schwankten anfänglich zwischen 129—126%, auch London un- regelmäßig, 482—472. Im amtlichen Verkehr trat unter größe- ren Schwankungen eine schwache Tendenz ein. Die Preise gaben nach. Auch stellte sich Angebot ein. Newyork wurde stärker angeboten. Der Schluß stellte sich matter. Es wur- den folgende Kurse notiert: London 470(amtlich 460), Paris 895(872½), Brüssel 898(870), Newyork 126(123), Holland 4040 (3970), Schweiz 2200—2175(2142), Italien 495(496). Amtlioh 20. Septemb 29. Septemb. 28. Septemb.29. Septemb. geld Brlet Ldeld Brlef geld Brlef Gdeld Brles Holland 135.80 4140.20 986.— 3974. Rorwegen 1638.30 1641 80 1558.40 1581.0 gelglen 909 10 910 9% 869.10 870 90 Sohwòeden. 2032.1028837.90 2747 20 2752.80 London 475.59 478.50 459.50 450 50 Helsingforsf—.—]—.—164 80 185 20 Paris 904.10 805.90 871.60 873 40ew Vork 127 25/ 127.50 122.87 123.13 Sohwelz 2197 90 2202.20 140 30 244. 70 Wien, altes,—.—.—4—.— Spanlen 1650.30 661.70 815 80 f819 20 ö5.-Oest.abg].49.51.24].28 Itallen. 524. 40 525.80 107 80 2182 20 Budapest. 15.73] 16.27J 17.23 17.27 Dänmarkz247. 70 2252.99 87.80 2192. 20Frag 128,0 128.70 128.80 127 20 Frankfurter Notenmarkt vom 29. Septembor. Frankfurt, 29. Sept.(Drahtb.) Die Stimmung am Noten- markt war ähnlich wie gestern. Der Dollar schwankte zwischen 1264—124% und gab später weiter nach. Die Ten- denz gestaltete sich vorwiegend schwächer. geld Brlet deld Srlet Amerlkanisohe Noten. 123.15 123.65 Oesterr.-Ungar., alte—.——.— Belglsche. 4.——.— Lee e 1—.——.— Dänische.——. Rumänfsche 102 25 103 25 Englische.„451.50 452 50[ Spanlsee 222.— Französisohe„.50 871 50 Schwelzerr 2123.50 2128.50 Holländisoe..3900 50 3211.50 S0ohWedIsSobe4..— Itallenische. 498.50 491.50 Tsohecho-SVak.. 124 50 125.50 Oesterreloh abgest..35.65[ Ungarisone 17.75 16.25 Berliner Devisen. Am Devisenmarkt herfzchte hochgradige Un- sicherheit bei schwankenden, später schvyächeren Kur- sen. London 473—463, Kabel Newyork 127—122%, Polen- noten 1,85, Warschau 1,75, Bukarest 97. Die Mark kam aus Kopenhagen mit 4,45, Stockholm 375. Zürich.42, Amster- dam%. Amtlloh 20. Septemb. 29, Septemb, 28. Soptemb. 29 Soptemb. geld Brlef Gdeld Briet Gold Brlet geld Briet Hollangd 5270.904079.10.058928 95 New Vorkſ 128 85 127.15 123.82 124.13 Brüssel 891 60 693.40 884.70] 865.90 Paris 393.10 833 10 1155 10 975.80 Ohristlanla 1583.501601.50 1534.45½1538 Sohwelz 2162.80 2187 20 f2127 65 2132.15 Kopenhagen287.70 2272.30 2182 902187 20 Spanlen 1633 33 1838.65 1593 40 f1596 80 Stookholm 2902 05 2307.35 f2782.25 2737.78 Oe st. Ungg—-——.23.27 Helsingsfor 185.80 185 20 171 80 172.2 Wien abg].88 7922——— ltallen.. 516.95 319.85 301.85 503.05 Ffrag.128.35 128.86 127.35 127.85 London 478.— 471.— 488.50J 459.50 Zudapest] 17.88 18.02J 17.88 10.02 es Nannheimer General-Anzeiger Waren und Hlarkie. Mannheimer Froduktenmarkt. m. Mannheim, 29. Sept. Die Stimmung an der heutigen Produktenbörse War weiter fest; für greilbare Ware zeigte sich etwas lebhafteres Interesse. Von einer gröheren Um—- salztätigkeit kann aber nicht berichtet werden, denn zu- den gegenwartigen hohen Preisforderungen werden kaum Dek- Kungen über den notwendigsten Bedarf hinaus vorgenommen. Die Aufhebung der Sanktionen zum 30. d. M. hatte auch keine regere Geschaktstätigkeit zur Folge. Auch die von den De- visenmärkten heute vormittag gemeldeten etwas schwächeren Kurse blieben auf die Gesamitendenz ohne Einfluß. Gerste blieb in Brauereiware zu hohen Preisen angeboten. Interesse besteht für gute Ware, doch halten die Brauereien und Mäl- zereien zu den erhöhten Forderungen etwas zurück. Mais lag fest infolge der Festigkeit der Devisen, die gelätigten Ab- schlüsse sind aber nur klein. Futterartikel hatten unver- änderten Markt. Mehl war teuerer angeboten. Futterartikel behaupteten ihren Preisstand. Hülsenfrüchte und Rauhfutter lagen ebenfalls bei behaupteten Preisen unverändert. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 1o0 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Weizen 500—505 1, Roggen 335—400, Hafer 365—375 cl, Gerste 525—575„, Mais nah. gelb. 375, Erbsen inl. 500 bis 600 1, Ackerbohnen 400, Wiesenheu nom. 195—210 /, Klee- heu 205—220.1, Prehpstroh 60—70 A4, geb. Stroh 60—70, Reis 725—900. Tendenz fest. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 29. Sept.(Drahtb.) Die Abschwächung der De- visenkurse gab den Käàufern am Produktenmarkt neuen An- laß zur Zurückhaltung, und infolgedessen blieben die Um- sätze beschränkt. Weizen blieb ungefähr behauptet. Roggen war zum Teil etwas billiger käuflich. Für Sommergerste erhielt sich die feste Tendenz. Die knap- pen Angebote in Wintergerste wurden hoch im Preise gehalten. Hafer war außerordentlich wenig angeboten. Mais gab im Zusammenhang mit der Haltung des Bevisen- marktes etwas nach. Für Mehl und Klefe trat in der kesten Haltung keine Veränderung ein. Raps wurde zu hohen Preisen gekauft. Das Geschäft in Hülsenfrüchten blieb beschränkt, weil man die hohen Preisforderungen nicht will. Rapskuchen waren etwas stärker offeriert. Pfälzische Warenbörse. Infolge weiteren Ansteigens der Devisen war die Tendenz der gestrigen Neustadter Waren- börse fest. Die Käufer traten aus ihrer Reserve mehr heraus und scheinen sich mit dem hohen Devisenstand als gegebene Tatsache abzufinden. Die Angebote bewegten sich zum Teil noch auf alter Basis. Weizen notiert 460—480, Roggen 350—370 4, Braugerste 520—540 K. In Futtermittein ist die Tendenz ebenfalls sehr fest, vor allem in Mais und Hafer und stellen sich solche franko pfälzischer Station per Zent- ner: Mais auf 185—195 J, Biertreber 155—165 /, Trocken- schnitzel 135—145, Maismehl 200, deutsche Weizenkleie 135 A, Malzkeime 150—160 in Waggonladung. Wein: Der Handel ist immer noch zurückhaltend. Große Nachfrage be- stand aber trotzdem für billigste 1920er Naturweine und 20er Rotweine gedeckt und ungedeckt, ebenso für Portugieser und Oberhaardter Weißweine, auch für Obst- und Brennweine. Infolge des Herbstgeschäftes war das Angebot sehr gering. Es notierten u..: Z1er Edenkobener Naturweißweine 5200 C und 21er Portugieser Natur—8000 A, 20er Oberhaardter Naturweißweine von 5000„ an aufwärts, 20er Oppenheimer Naturweißweine—10 000. Zur Verkehrslage im Ruhrrevier wird gemeldet: Der Eisenbahnbetrieb wickelte sich in der vergangenen Woche im Ruhrbezirk, soweit es die durch die Sanktionen hervor- gerufenen Bebinderungen zuließen, ohne gröhere Störungen ab. Da der Wagenbedarf im Reiche mit Rücksicht auf den gesteigerten Kohlen- und Kartoffelversand allgemein groß und noch im Zunehmen begriffen ist, gelang es nur mit Mühe, den gestellten Anforderungen gerechf zu werden. Ausfälle Waren nicht ganz zu vermeiden. Bei der Gestellung von Wagen für Brennstoffe waren die Ausfälle gering. In der Gestellung von gedeckten Wagen ist eine geringe Besserung gegen die Vorwoche zu verzeichnen. Für Kohlen, Koks und Briketts wurden in der vergangenen Woche einschließlich der nachträglich gestellten Wagen 20831 Wagen im arbeits- täglichen Durchschnitt, gerechnet zu 10 Tonnen, angefordert. Gestellt wurden arbeitstäglich durchschnittlich 20 742 Wagen. Die Höchstgestellung am 23. September betrug 21 178 Wagen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Durchschnitts- gestellung 20044 Wagen. Die Brennstofflagerbestände be- trugen am 24. September 356 805(358 444) Tonnen. Der Rhein- Wasserstand ist leider noch weiter zurückgegangen. Am 24. September zeigte der Kauber Pegel nur 1,08 m an. Infolge- dessen sind die Schiffsverhältnisse auf dem Rhein äußerst ungünstig. Dies ist um so bedauerlicher, als mit Rücksicht auf die geschilderte Lage eine möglichste Ent- lastung der Eisenbahn durch die Wasserstraßen dringend er- Wünscht wäre. Die Kipperleistung in den Duisburg- Ruhr- orter Häfen belief sich auf 22 142(22 702) Tonnen werktäg- lich, der Umschlag in den Zechenhäfen und Kanälen auf 26 026(25 918) Tonnen. Bt Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 28. September. Nach-“ An- Nach- An- Name frage gebot Name frage gebot Alexandershall 389000 91000 Marle We22000 20 Alſcenhel— 4200 Marie Lulsse 220½ 23000 Aller Hammonla7500 7700 Maean 23500 24500 Asse. 33300 39000 Meimershausen 65000 67049 Belenroddn-e. 40000 47000 Neusollstedt. 18400 18800 Bergmannssegen 78000 80000 Neustassfurt 135000 138000 CC 9000— Oberhof. 400 9709 Sraunschwelg-Lüneburg. 29000 30000 Prinz Eugen 45000 46000 Surbach 112000 1150%] Ransbach. 19000 19200 9000— Relchskrone 3300 3500 Carſstund„32000 33000 Reinheardsbrunn 10200 10700 Qarlshall 18000 18500 Richard.„ 00 3500 Einigkeit„„„„36800 37500 Rotkhenberg—— Eſlefts. 17500 18000 Rothenfeſce 13800 162ʃ0 Erichssegen 18000 18700] Rössing Zarnten 34500 35⁵¹⁰⁰ Felsenfetet 28000 23000 Sachsen Welmar. 82000 84000 Efiedrichrode. 19400 10800 Safzmünde„44500 35509 Eürstenhal!ll!l! 23500 24500 Schwarzburg.. 15200 15700 Gebrin 50500 51500 Sſegfriecd J. 30000 30000 Slückauf b. Sondersbaus. 104000 107000 Siegfried Giessen 48000 49000 Grossherz. Wilhelm Exnst 18000 18500 Theodoer 45000 40000 Günthershellf. 29000 Thüringen e 18000 Habigshorsst 19000 19500 Volkenroda Hanse Silderbeg. 35000 3000] Waſdeckck338000 39000 Hledwigsburg.. 11000 11500] Waftenrn— 12209 Heiligenmühle— Wiheſmshelli... 2000 73000 Heillgenrodnse 94500 97000 WIIhelmshall-Oelsburg— 8000 16 5 d 8 5 5 75 Wintershall 500000 52000 eldrungen 4¹5 „„ aande 1 7 5 Gtossherzog von Sachsen 73⁰ 25 8 Heſſesche Nali Hindenburg 65000 60590 f de Kall St. 455 405 ſobenfetis. 44500 28500 Hannoversche Nall Vorr..— Hopsledt 80 27000 276500 8 e Kall Vorz. 5 450 57000 58000 e 1 V immenrode 25500 25500 Krd 7255 35405 81ʃ5 irmgerdgd 19800 11200 Ron nde Jobennsshal... 9500 20500 Seizdetfurm 130 Feiserods 22000 27000 Sſemundsben 520 E4 Onigsna!.. 63009 88000 Steinferde. 800 485 Marleglück„. 22000 2˙00 Teutaais 4700 4⁰ Tendenz: stürmisch. gilt Kir ſen. ei Mic — e e FFPP enn rnnmnnnenenr 1 I uoces anzunehmen. 900 Schnürleib nichi. /// eeereneee 4 Donnerstag, den 29. September 1921. Mannheimer General-Auzeiger. ¶Abend · Ausgabe⸗) 5. Seite. Nr. 452. — Mannheimer Frauen⸗Zeitung Dorſchläge zur Reform des Che⸗ ſcheidungsrechtes. In Kürze ſteht die Aufſtellung beſtimmter geſetzgeberiſcher Vorſchläge über eine Neuordnung des Eheſcheidungsrechtes bevor. Wir veröffentlichen in zwangloſer Folge die Mei⸗ nungsäußerungen führender Frauen und Verbände. Es iſt eine alte Forderung der nach ſeeliſcher und ſittlicher Pecſönlichkeitsentwickelung ſtrebenden Frauen, unſer Ehe⸗ ſcheidungsrecht dahin zu reformieren, daß die Eheſcheidung auf Erund beiderſeitiger Uebereinſtimmung ermöglicht wird, eine orderung, die allerdings eine große Erleichterung der Ehe⸗ ſcheidung bedeutet, und die deshalb in Rückſicht auf etwa vor⸗ andene Kinder nicht ohne bedeutende Kautelen gehandhabt ſperden darf. Sind keine Kinder vorhanden, ſo liegt keine ittliche Notwendigkeit vor, zwei Menſchen an einander zu ſtetten und zu einem Verhältnis zu zwingen, das nur bei ſeeeliſcher Uebereinſtimmung als ſittliches Lebensverhältnis zu bewerten iſt. Die ungeheure Zunahme der Eheſcheidungen in gegenwärtiger Zeit zeigt allerdings, daß bereits heute§ 1568 5..B. eine ſehr weitgehende Anwendung erfährt und Möglichteit der Eheſcheidung ſehr erleichtert iſt. Trotzdem heint mir im Intereſſe feiner differenzierter Naturen und ſitt⸗ ſüch hochſtehender Menſchen, die das Unglück haben, nach Schließung der Ehe die völlig Ui tunnderſtm Richtung hrer beiden Charaktere zu erkennen, die Forderüng als ſitt⸗ liche Forderung geboten, daß ſie ohne ein ſittliches Verſchulden, pie es§ 1568 vorausſetzt, auf ſich zu laden, auf Grund gegen⸗ kitiger Uebereinſtimmung die Löſung ihrer Verbindung durch Richterſpruch beantragen können. Ich ſchlage deshalb folgenden Geſetzentwurf vor: Die Ehe un durch Richterſpruch auf Grund beiderſeitiger Ueberein⸗ mmung geſchieden werden, wenn zurzeit der Klageerhebung: .. überhaupt keine oder nur volljährige Kinder vorhanden ſind. Solange die Ehefrau ſchwanger iſt, iſt Klageerhebung Iunzuläſſig. 2. Wenn ein oder mehrere minderjährige Kinder vor⸗ handen ſind, unter der Vorausſetzung, daß das Vormund⸗ ſchaftsgericht, welches die Intereſſen der Minderjährigen zu wahren hat, der Erhebung der Scheidungsklage zuſtimmt. Wird die Ehe auf Grund beiderſeitiger Uebereinſtimmung geſchieden, ſo hat das Vormundſchaftsgericht nach Gehör bei⸗ der Ehegatten zu beſtimmen, welchem von beiden Eltern die Sorge für die Perſon und das Vermögen der Kinder zufallen bell. Das Vormundſchaftsgericht kann auch die Uebernahme dieſer Sorge auf beide Eltern verteilen. Wenn bei der Eheſcheidung ein Teil für ſchuldig erklärt wird, ſo ſollte meines Erachtens die Sorge für die Perſon und das Vermögen der Kinder ſowie deren geſetzliche Vertre⸗ tung dem unſchuldigen Teil zufallen, nicht aber eo ipſo dem ater, wie es heute das Geſetz beſtimmt. Es iſt hierbei gleich⸗ giltig, welchem Ehegatten Unterhaltungspflicht gegenüber den Kindern obliegt. Wenn beide Ehegatten für ſchuldig erklärt werden, ſo ute es meines Erachtens bei den bisherigen Vorſchriften ſein ewenden haben. Zur Regelung der Vermögensfrage habe ich Folgendes zu bemerken: Ich fordere als geſetzlichen Güterſtand die Gütertrennung. Haben wir geſetzliche Gütertrennung, ſo ergibt ſich bei einer Scheidung auf Grund gegenſeitiger Uebereinſtimmung von ſelbſt, daß die Ehegatten ſich nach der Trennung ſelbſt er⸗ halten müſſen u gegenſeitig nicht unterhaltungspflichtig ſind. An den Unterhaltungsanſprüchen der Kinder gegenüber ihren Eltern wird dadurch nichts geändert. Katharinga Scheven⸗Dresden. Vorſitzende des deutſchen Verbandes zur Förderung der Sittlichkeit. Zerufstätige lädchen und die Che. Von Elſe Peter⸗Lüige. 1 Junge Mädchen denken, reden und handeln anders als erwach⸗ ene junge Damen. Wenn der Backfiſch empört ausruft:„Nein, ich eirate nie!“ ſo heißt das ſoviel als:„Ich heirate beſtimmt, wenn dich nur einer zu finden weiß.“ Die alte weiße Tante droht darum gar ſchelmiſch mit dem Finger und fragt:„Und wenn der Richtige kommt?!“ Da ſchießt das Blut in das junge Geſicht; doch der Kopf fliegt um ſo trotziger in den Nacken:„Ich weiß, was ich weiß!“ Jawohl, Kleinchen— du weißt, was du weißt! Nämlich: ein ganz heimliches Ideal iſt längſt ſchon aufgebaut. Ganz tief, im inner⸗ ſten Herzen und faſt unbewußt! Geſteh dir's nur allgemach ein!— Die Zeit bleibt nicht ſtehen. Ganz plötzlich iſt die junge Dame fertig. Man hat gelernt, fein ſittſam zu gehen und brauſt nicht mehr ſo auf wie einſt, wenn von Männern und Heiraten geſprochen wird. Die Augen wandern leiſe in der Runde. Sie prüfen, wägen und vergleichen. Das, was das Leben bisher füllte, will nicht mehr rei⸗ chen. Das Herz ſehnt ſich nach ernſten Pflichten. In dieſen Jahren iſt es gut, wenn auch das Mädchen einen Be⸗ ruf ausfüllt. Es iſt nicht geſagt, daß der einzige Beruf der Frau die Hauswirtſchaft wäre oder das Gebiet der Erziehung. Der Frauen Art drängt dazu, dem Gatten einſt auf ſeinem Wege folgen zu können und ihm zu helfen. Man darf allein darum nicht rückſichtslos for⸗ dern, die Frau ſoll aus dem Berufsleben, in dem ſie heute ſteht! Wenn ein junges Mädchen im kaufmänniſchen Berufe tätig iſt, wird ſie meiſt einen Gatten aus dieſen oder verwandten Kreiſen be⸗ kommen. Da ſoll nicht allein die Sorge um das Häusliche die Auf⸗ gabe der Frau ſein. Die Gattin des kleinen Geſchäftsmannes muß rechnen können und Bücher führen, zur Not Briefe ſchreiben Eine Fleiſchermeiſtersfrau muß rüſtig hinterm Ladentiſch ſtehen und eben⸗ falls rechnen können. Mit anderen Berufen iſt es ebenſo. Was will der Schneidermeiſter mit einer Frau, die kein Intereſſe für Nadel und Faden hat? Alle Handwerker und Geſchäftsinhaber brauchen dieſes Intereſſe und die Teilnahme ihrer Frauen. Ebenſo wertvoll iſt es dem geiſtig ſchaffenden Manne. Gewiß, der Gelehrte und Forſcher vergräbt ſich gern allein in ſeine Arbeit— doch er wird dadurch ſchließlich zum Sonderling. Es wird ihm jedoch viel angenehmer ſein, neben ſich eine Gattin zu wiſſen, die ſeinen Ar⸗ beiten Anteilnahme und Liebe entgegenbringt und ihm die freien Stunden widmet, die der Haushalt und ſonſtige Pflichten ihr laſſen. Er kann ſprechen mir ihr über ſeine Arbeiten.— Was taugt ſchließ⸗ lich dem Schriftſteller oder Redakteur eine Frau, die nichts weiter weiß und verſteht, als guk zu kochen, zu putzen und zu flicken? Davon allein wird er auf die Dauer unbefriedigt ſein. Es liegt letzten Endes überhaupt im Weſen der Frau, ſich in die Intereſſen des Mannes einzuleben. Schwer fällt ihr das jedoch, wenn ihr geiſtige Arbeit fremd iſt. Die iſt ihr fremd, wenn ſie nicht als Mädchen beruflich tätig war und Kopfarbeit im Zwange leiſtete. Gewiß gibt es andererſeits viele Fälle, wo es nicht des Gatten Wille iſt, daß die Frau mit ſeinem Berufe bekannt wird. Beim Bör⸗ ſenmann, Forſcher, Gelehrten uſw. mag das verſtändlich ſein. Vor allem, wenn die Frau in das ihr gänzlich neue Gebiet nicht einſchlägt. Der Gatte traut es ihr meiſt nicht zu und weiſt ſie gar ab, wenn ſie darum bittet. Die Frau hat ein ſoviel weicheres Gemüt. Muß ihr Herz nicht zittern, wenn der Gatte zu ihr ſagt:„Geh, laß mich allein!! oder„Geh ſchlafen! Ich will arbeiten!“ Das immer wieder zu hören, mit dem Bedürfnis im Herzen, ſich anzupaſſen, anzuſchmiegen und dabei helfend beizuſtehen, das muß das Gemüt krank machen. Genau ſo, wenn ſich der Mann umſonſt nach teilnehmendem Intereſſe von ſeiten der Frau ſehnt. Die Ergreifung eines Berufes vor der Ehe iſt für die Frau weit wichtiger, als es gemeinhin gilt und heißt! Es iſt geradezu Pflicht eines jeden jungen Mädchens, einen ernſthaften Beruf zu ergreifen! Sie muß erkennen lernen, was Beruf und Pflicht heißen, damit in der gefundenen Erkenntnis einſt das nötige Verſtändnis wurzeln kann. Der Kampf ums Daſein zwingt ohnedies heute ſchon die meiſten Frauen zu beruflicher Tätigkeit. Und die es nicht nötig haben, fin⸗ den mehr und mehr, daß hier ein Segen liegt. Die Wirtſchaftslage der Welt wird ſich auch dieſem Bedürfnis anpaſſen, wie in vielen anderen Dingen. Die Zeit, wo man berufstätige Mädchen mit ſcheelen Augen be⸗ trachtete, iſt vorbei. Das Gegenteil wird bald der Fall ſein! Des wollen wir uns freuen! Heimarbeit für Frauen des ſllittel⸗ ſtandes. Immer häufiger tritt in den Fürſorgeberatungsſtunden die Frage ſcheuer gedrückter Frauen des Mittelſtandes, die der ober⸗ flächliche Beurteiler in ſorgenfreien Verhältniſſen wähnt, nach Heimarbeit auf— es enthüllt ſich ein Bild ſchwerer Not— das Einkommen des Mannes reicht nicht um der endlos und immer ſchwerer wiegenden Teuerung zu begegnen— immer ſchwerer tritt in Erſcheinung wie viel Bedürfniſſe der Notwendigkeiten in der Lebenshaltung ungedeckt bleiben— das muß zu einer völligen Ver⸗ elendung— zum Zuſammenbruch führen, der von ſchweren Folgen auch für die Allgemeinheit begleitet ſein wird. Hier gilt es für die führenden Frauen des Mittelſtandes Rat, Hilfe und Ausweg zu ſchaffen, zu erwägen in welchen Gebieten Mög⸗ lichkeiten der Heimarbeit gegeben wären. An vorhan⸗ denen Organiſationen ließe ſich leicht ein weiterer Zweig der Ar⸗ beitsvermittlung angliedern, die den arbeitſuchenden Frauen die Arbeit vermittelte.„Nur Arbeit kann uns retten“ heißt es oft bitter in den Beratungsſtunden, wo aber dieſe finden? Brof, Kartoffel, Kohlen,— die notwendigſten Lebensbedürfniſſe ſteigen im Preiſe— Schritt hält in den Kreiſen des Mittelſtandes leider nicht das Einkommen, auch in den Kreiſen der Kleinrentnerinnen, bei den Witwen und ſonſtigen Frauen. Ein tragiſcher Beleg zu dieſer Tatſache bot der bedauerliche Selbſtmord einer Freiin, die Tochter eines bedeutenden verſtorbenen Dichters, die es erſt mit Gartenerzeugniſſen, dann mit Hühnerzucht probierte und immer tiefer in Schulden geriet und ſchließlich nur noch aus dieſem ver⸗ zweiflungsvollen Dilemma den Ausweg zum Tod fand. Klopfen olche furchtbaren Ereigniſſe nicht anklagend an die Herzen aller Darf fürderhin eine deutſche Frau derart elend zu Grunde gehen— ohne daß ſich Hände und Herzen der Mitſchweſtern rühren? Wir müſſen unbedingt eine Mittelſtandshilfe für die Frau gründen, überall— Zentralen ſchaffen denen Frauen mit Herzkraft und Hirnſchmalz vorſtehen, die ſich nachdrücklich den Nöten der Einzelnen annehmen, Rat und Hilſe in Bedräng⸗ niſſen ſchaffen— es darf im Vaterland keine Frau in den Tod ge⸗ trieben werden, weil es ihr an den allernotwendigſten Lebensmit⸗ teln, an Arbeit und Selbſthilfe durch Arbeitsmöglichkeit fehlt! Weil ſie einfach in ihrer Not nicht weiß, wohin ſich wendenl. Es gilt, Schutzmauern gegen ſolche unerhörte Not zu errichten,— von der Frau für die Frau! Ich möchte dieſe Lebensnotwendigkeit allen führenden Frauen, die Liebe und Herz für ihre deutſchen Mit⸗ ſchweſtern haben, zur tatführenden Erwägung und Diskuſſion unterbreiten mit der dringenden Bitte: Laßt uns in aller Kürze dieſe Frage einer praktiſchen Löſung entgegenfuhren: Wie ſchaffen wir der Frau des Mittelſtandes Gelegenheit zur Heim⸗ arbeit— welche Zweige eignen ſich für Heimarbeiten? Es gibt ſo vielerlei— Kunſt⸗ u. andere Fertigkeiten, die in Frage kämen — vielleicht wäre auch die Schaffung von Gelegenheit zu Handarbei⸗ ten zu erwägen, die eine Zentrale im neutralen Ausland zum Ver⸗ kauf brächte? Vielleicht auch auf zeichneriſchem, kunſtgewerblichen und anderen Gebieten? Es muß uns allen Herzensanliegen und Lebensnotwendigkeit bedeuten, hier Rat und Tat zu ſchaffen! Tüchtige und befähigte Frauen müßten ſich zuſammenfinden zur Schaffung von einer Frauen⸗Mittelſtandshilfe, die ſich nachdrücklichſt den Nöten der Frauen annimmtl! Eile tut not, denn der ſchwere Winter türmt die Schwierigkeiten in ungeahnter Weiſe. Es gilt Vorkehr zu treffen! Eliſabeth W. Trippmacher, Ladenburg a. N. Allerlei aus der Frauenwelt. Eine Lebensſchule für die weibliche Jugend im Oſten. Am 1. November beginnt das Volkshochſchulheim für Mädchen zu Woſegau bei Cranz in Oſtpreußen ſeinen 3. Lehrgang, der ein Jahr umfaßt. Durch ein veredelndes Leben, durch Erörterung von Fragen aus den Gebieten der Lebens⸗, Volks⸗ und Naturkunde, wer⸗ den die Mädchen verinnerlicht und zu tüchtigen Menſchen heran⸗ gebildet. Es wird ihnen ein Wiſſen und Können vermittelt, das ſie für das Leben gebrauchen können. Die Beſchäftigung mit Hauswirt⸗ ſchaft, Gartenbau, Kleintierzucht, weiblichen Handarbeiten(Flicken, Wäſchenähen, Schneiderei, Spinnen, Weben, Anfertigung von Schuhen) gewährleiſtet eine geſunde Anknüf fung an das praktiſche Leben und ſeine Forderungen. Beſonders die jungen Mädchen vom Lande, denen ſich nach dem Verlaſſen der Schule wenig Bildungs⸗ möglichkeiten bieten, finden im Volkshochſchulheim Gelegenheit, ihren Geſichtskreis zu erweitern. Aufgenommen werden Schülerinnen vom 18. Lebensjahre an. Anfragen. denen Freimarke beizufügen iſt, ſind zu richten an Oberlehrerin Frl. Kallweit, Woſegau bei Cranz, Oſtpr. Hausfrauenvereine als Berufsorganiſation. Der„Verband Deutſcher Hausfrauenvereine“ und der„Reichs⸗ verband Landwirtſchaftlicher Hausfrauenvereine“ haben beim Preußiſchen Landtag die Anerkennung als reine Berufsorganſation beantragt. Der Berichterſtatter des Landtages erklärte, kein Parla⸗ ment, auch nicht der Landtag, könne dieſe Anerkennung ausſprechen. Jede Organiſation müſſe ſich den Charakter einer Berufsorganiſation durch Satzungen und Tätigkeit ſelbſt aneignen. Die Einſtellung weiblicher Aerzke. in jedem engliſchen Krankenhaus forderte die Section Moncheſter der intern. Frauenliga in einem Schreiben an das engliſche Ge⸗ ſundheitsamt. Die Begründung hebt hervor, daß die Ausſchließung weiblicher Aerzte ſeitens vieler Krankenhäuſer die erfolgreiche Wir⸗ kung der Aerztinnen zum Beſten der Allgemeinheit beſchränkt. Es r daher ein Zwang der Einſtellung einer oder mehrerer Aerztinnen eingeführt werden. Der neue fllodeſtil. IJIn der letzten Frauenzeitung findet ſich ein Aufſatz über den ſeuen Modeſtil. Wir Frauen müſſen dem Verfaſſer Dank wiſſen, laß er uns in die neueſten Strömungen der Modetorheiten ein⸗ beiht. Da der Inhalt ja beſonders uns Frauen angeht, ſo iſt es us ſicher erlaubt, uns dazu ſ äußern. or allem— müſſen wir deutſchen Frauen uns die franzöſi⸗ ſche Modediktatur gefaller laſſen? Sind wir wirklich ſo hörig, daß r keine eigenen Gedanken über Linienſchönheit und Zweckmäßig⸗ leit mehr haben dürfen? Infolge der Lage der Dinge ſind Reiſen uns Ausland ja nicht mehr ſo an der Tagesordnung. Damit fällt dom auch die Furcht hin, daß man in Paris, London, Rom uſw. ſleich das„deutſche Gretchen“ erkennt, wenn wir uns endlich ent⸗ ihließen, auch in dieſem Punkte deutſche Eigenweſen zu berden. Die Rückſicht auf den Geldbeutel unſerer Männer könnte Iins vielleicht auch abhalten, die neue Mode des langen, weiten Gibt es etwas Angenehmeres und Kleid⸗ ſemeres als den. mittelweiten Rock? Auf der Straße, beim Wandern und im Hauſe fühlt man ſich wohl, wenn man un⸗ gehindert ausſchreiten kann, ohne Staub aufzuwirbeln, Treppen ab⸗ zufegen oder— o Schrecken— den läſtigen Rock gar in der Hand kagen zu müſſen. Dieſe Mode kommt für Müßiggängerinnen, nicht r ſchaffende Frauen der Jetztzeit. Die deutſche Frau ſollte ſich Röglichſt frei machen von der entwürdigenden Abhängigkeit in odeſachen. Sieht man denn wirklich ſo„ſchlampig“ und„un⸗ entlich“ aus in der korſettloſen Tracht? Kräftigt ſich der junge per nicht vielmehr, wenn man den abſcheulichen Panzer nicht raucht. Dabei ſoll der Einfluß auf die inneren Organe hier noch lleht einmal berührt werden. Turnen, Rudern, Wandern, häus⸗ iche Arbeiten verrichten— das kann man doch in einem ſolchen Unſere deutſche Induſtrie hat ſehr kleidſame, weckdienliche Mieder geſchaffen, die dem Körper keine Laſt ſind und uhn natürlich und damit auch ſchön erſcheinen laſſen. Mit* Zeilen ſoll nun etwa nicht dem faſt kniefreien Rock der letzten Monate das Wort geſprochen werden. Dieſe Mode kam üns ja auch als Auslandsſegnung und entſprach nicht dem Geſchmack der n Frau. Dieſe oft faſt unſittliche Tracht gefiel wohl nur eſt einem beſtimmten Teil der Bevölkerung. Wenn betont wird, daß man in den neuen Korſetts„Foxtrott und Schimmy ungehindert nzen“ könnte, dann geht uns ja die neue Mode eigentlich garnichts an. Wir haben andere, ernſtere Pflichten in dieſer ſchweren Zeit zu rfüllen Aber daß man uns eine neue Modelinie„die Rheinlinie“ auf⸗ wingen will, das ſollte— um des Nebengedankens willen— uns auen dazu führen. dieſe Linie abzulehnen. Wir müſſen uns ein⸗ tig weigern, uns ſo verhöhnen zu laſſen. Wirklich deutſche auen und Mädchen ſind nicht Mütter des neuen Rheingeſchlechts. Rutterſchaft iſt etwas Hohes und Schönes, das dürfen wir nicht in den Staub ziehen laſſen. Eine werdende Mutter iſt ein geſegnetes Geſchöpf, ihr Zuſtand ſoll Achtung einflößen, nun ſollen wir Frauen uns ſogar darin noch verunglimpfen laſſen! Wir Frauen können aus dieſem Hohn lernen, wie man uns an der Seine einſchätzt. Das Wort„Rheinlinie“, das in ſeiner vaterländiſchen Bedeutung uns Tränen in die Augen treibt, das uns im Tiefſten Innern quält, das überträgt man auf ſolche Albernheiten wie auf einen neuen Modeſtil. Deutſche Frauen und Mädchen, müſſen wir uns einen ſolchen Hohn gefallen laſſen? Nein— deutſch ſein, heißt ein⸗ fach ſein, einfach im Kleid— einfach im Denken. So wollen wir es halten. Wir wollen von der jetzigen Mode das Gute und Kleid⸗ ſame beibehalten und zeigen, daß wir die ausländiſchen Modetor⸗ heiten nicht brauchen. Wir ſind einfache, deutſche Frauen und wollen unſeren Gegnern zeigen, daß wir Achtung von ihnen ver⸗ langen können, daß wir dem Ernſt der Zeit gewachſen ſind. Deutſche Männer brauchen keine Modepuppen und Zieräffchen, ſondern ſchlichte, einfache Frauen und Mädchen, die Herz und Körper rein und geſund halten zum Heil ihrer Familie, zu Nutz und Frommen des heranwachſenden Geſchlechts.* Hüben wie drühen. Ein Beitrag zur Dienſtbotennot in Amerika. Von Paula Kaldewey. Was Deutſchland erſt in dem letzten Dezennium beſchert wurde: eine Dienſtbotennot, die von Jahr zu Jahr ſchärfere Formen an⸗ nimmt, das iſt für die amerikaniſchen Hausfrauen etwas Alther⸗ ebrachtes, etwas Unabänderliches, mit dem ſie eben rechnen müſſen. ls ſich eine Journaliſtin in Brooklyn vor längerer Zeit die Mühe machte, in einer Reihe von Familien ſich über die Lage und eine etwaige Löſung der Dienſtbotenfrage zu erkundigen, da war die Auskünft, die ſie erhielt, eine geradezu niederſchlagende. Ein Mädchen betonte, daß es einen„eigenen Hausſchlüſſel“ als ſein Menſchenrecht betrachte. Ein zweites fand es mit ſeiner Freiheit unerträglich, daß es nach dem Klingeln die Tür öffnen ſolle. In einem anderen Fall hatten die Dienſtgeber die Hausangeſtellte während der Sommermonate in der Stadtwohnung zurückgelaſſey, während dieſer Zeit aber ihren Lebensunterhalt beſtritten. Als die Familie zurückkehrte, wurde ſie von ſeiten des Mädchens mit einer Kündigung bedacht— dieſer hatte die Einſamkeit nicht behagt! Es iſt begreiflich, daß die amerikaniſchen Hausfrauen mit großem Unmut auf die Dienſtbotenfrage blicken. So äußerte ſich eine von ihnen rückhaltlos.„Ich bin es müde, Lehranſtalt für Dienſtmädchen zu ſein. Kaum haben ſie etwas gelernt, ſo gehen ſie natürlich ihren Weg.“ Und eine andere klagte:„Ich habe es ſatt und keine Luſt mehr, mir das Haus von Mädchen einrennen zu laſſen, die ſich überzeugen wollen, ob meine Häuslichkeit ihnen ſehr viele Hausfrauen dazu übergegangen, auf die Hilfeleiſtung der Dienſtmädchen ganz zu verzichten und die häusliche Arbeit allein zu verrichten. Allerdings iſt in Amerika alles bedeutend bequemer einge⸗ richtet, wie in Europa.„Praktiſch“, das iſt das Leitmotiv für den Amerikaner! Es gibt wohl keine amerikaniſche Hausfrau, die ſich mit der Menge von Schränken und Waſchtiſchen belaſtet wie es ihre deutſche Mitſchweſter tut. Wer als Deutſcher amerikaniſche Woh⸗ nungen betritt, der wundert ſich, nur Wohnräume vor ſich zu ſehen. Und des Rätſels Löſung? Alle die behaglichen Ruhebetten wan⸗ deln ſich des Nachts zu Lagerſtätten um, und dieſe Vereinigung von Wohn⸗- und Schlafzimmer findet ihre Ergänzung in dem ſich unmittelbar anſchließenden Baderaum mit ſeinen bequemen, die Körperpflege begünſtigenden Einrichtungen. Sehr bewähren ſich auch die Wandſchränke, die weder Platz fortnehmen, noch als Staubanſammlung dienen, überhaupt überflüſſigen Ballaſt, wie Dokorationsſtücke, kleine Tiſchchen, Wandbehänge u. dergl. wirft die Amerikanerin ſchnell über Bord. Die Reinigung eines Zimmers geſchieht wöchentlich nur einmal. An den übrigen Tagen wird Staub gewiſcht und, falls es nötig ſein ſollte, leicht gefegt.— Die amerikaniſchen Häuſer ſind wohl ausnahmslos mit Jeneche verſehen und keine Amerikanerin würde ſich für zu vornehm halten, dieſe Heizung ſelbſt zu bedienen, vorausgeſetzt— daß kein Mann im Hauſe iſt. Jede ſchwere Arbeit fällt eben ſelbſtverſtändlich dem ſtarken Geſchlecht zu, aber als„Erſatz“ bannt die Frau keine Nötigenfalls ſteigt ſie auch Sonntags auf die anze Jeder nützlichen Neuerung zugänglich, hat die Amerikanerin ihre Küche ganz aufs„Bequeme“ eingeſtellt. In dieſer iſt der„Mull⸗ ſchlucker“ eine Selbſtverſtändlichkeit. Auch die Elektrizität hilft eine Menge Arbeit abnehmen. Sie erhitzt das Bügeleiſen und ſetzt die Meſſerputzmaſchine ſowie den Schuhputzapparat in Tätigkeit. Auch für das Wäſchereinigen hat man jenſeits des großen Waſſers Ein⸗ richtungen erfunden, die dieſe an und für ſich ſchwierige Arbeit ganz erheblich erleichtern. Neben allem dieſen verfügt die Amerikanerin weiter über eine Bequemlichkeit, um die man ſie eigentlich beneiden könnte! Das iſt die einfache und billige Speiſemöglichkeit, die in zahlloſer Menge in jeder größeren Stadt Amerikas zu finden iſt. Wer beruflich verhindert oder eine Reiſe antreten will, wer ein krankes Familienmitglied hat, deſſen Pflege alle Zeit in Anſpruch nimmt, der ſtellt ſich nicht notgedrungen an den Herd, ſondern ſchickt in die nächſte„Cafeteria“, die ihm das liefert, was er gerade wünſcht: ſei es vegetariſche Küche oder leichte Kinderſpeiſen, Pud⸗ dings oder Solate und alles zu Preiſen, die auch für einen mageren Geldbeutel erſchwinglich ſind. Vielleicht lauſchen wir unſern Schweſtern drüben über dem Ozean noch dieſes und jenes ab, damit auch wir unabhängiger wer⸗ den von den Dienſtboten, die ſich mittlerweile zu einer rechten genehm iſt oder nicht.“— In den letzten Jahren ſind dann auch Sorgenquelle für die deutſche Hausfrau ausgewachſen haben. Ff. FPFP worden. ————————üm——ä——e———x —————— 2 6. Seite. Nr 452. Mannheimer General-Anzsiger. ¶Abend · Ausgabe.) Gerichtszeitung. Mannheimer Jerienſtrafkammer. Einer hieſigen Branntweingroßfirma kamen Anfangs dieſes Jahres bedeutende Mengen hochwerltigen Schnapſes weg und um dieſelbe Zeit bekam eine Reihe von hieſigen Wirten durch Ver⸗ licherungsagenten Schnaps angeboten. Die drei Agenten, die dieſe Lebengeſchäftchen machten taten dies im Auftrag eines Franz Karl Schneider und dieſer wiederum betätigte ſich nur als Ver⸗ kaufsvermittler der beiden Diebe, Wilhelm Kühn und Johann Vogel. Kühn und Vogel hatten in dem Kaufmannslehrling Ad. Schmitt einen Helfer gefunden. Er beſorgte ihnen nämlich aus dem Kontor der beſtohlenen Firma einen Schlüſſel als Vorlage zu einem Nachſchlüſſel, mit deſſen Hilfe die Diebe dann nächtlicherweile in die Kellerräume eindrangen. Außer den Genannten hatte ſich eine graße Anzahl weiterer Perſonen zu verantworten, meiſt Wixts⸗ leute, die Käufer des geſtohlenen Branntweins geweſen und zum Teil noch dadurch hereingelegt wurden, daß der gelieferte Brannt⸗ wein dem vorgelegten Muſter nicht entſprach. Ein Teil des Scenapſes hatte inzwiſchen die Waſſertaufe erhalten. Das Ver⸗ fahren gegen die Verſicherungsagenten wurde abgetrennt, gegen ſie wird geſondert verhandelt, die angeklagten Wirtsleute gingen Verurteiſt wurden: ſtraffrej aus. Emil Auguſt Kühn zu zwei 5 5 ebfell N ee. Alon fercere cdsrich,cn „Haeils Sbc Gſiihicsoder umo ceie cimclie.eil Schutmatrie e ,, , e Monaten, Adam Schmitt zu ſechs Monaten, Franz Karl Schnei⸗ der zu elf Monaten, Johann Vogel zu einem Jahr und Wilhelm Kühn zu einem Jahr 8 Monaten Gefängnis. Aeußerſt ſchwer verging ſich der 53 Jahre alte Maurer Herm. Zipf an ſeiner 15 Jahre alten Tochter. Wegen Blutſchande wurde er zu drei Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das Schöffengericht hatte den Taglöhner Albert Mulay von Neckarau wegen Hehlerei zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, weil er geſtohlene Zigaretten verkauft hatte. Auch die Strafkammer kam zu der Auffaſſung, daß Mulay ſich über die unrechtmäßige Herkunft der Zigaretten klar ſein mußte und beließ es bei der erſtinſtanzlichen Strafe. Die Berufung wurde verworfen * D3Z. Karlsruhe, 21. Sept. Wegen Unterſchlagung von Schmuck⸗ ſachen(Brillanten), die ihm von einem Händler übergeben worden waren, wurde der 35 Jahre alte Schuhmacher Max Obermüller aus Sittling zu einem Jahr Gefängnis, abzüglich 4 Monaten Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Es handelte ſich um bedeutende Werte. Saarbrücken, 21. Septbr. Preiswucher beim Holzgeſchäft betrieb der Holzhändler Peter Schmidt aus Fraulautern, der 3000 Bohnenſtangen zu je 15 Pfg. das Stück einkaufte und ſie zu je 2 bis 2,50 Mk. weiter veräußerte. Das Saarbrückener Sonder⸗ gericht nahm ihn in dreitauſend Mark Geldſtrafe. . Briefkaſten. Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchloß als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung werdel nicht beantwortet.— Mündliche Auskünfte zu erteilen, ſind w nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem einzureichen. A. H. Iſt es erlaubt am Balkon des Hauſes, in dem ich wohne, ein Reklame⸗ oder Geſchäftsſchild ohne Erlaubnis des Hausherrn anzubringen — Antwort: Firmenſchilder dürfen nur mit Genehmigung des Haushern angebracht werden. R.., Mutterſtadt. Wenden Sie ſich an das zuſtändige Finanzaul A. St. Iſt eine Wiiwe mit 2 Kindern ſtener⸗, krankenkaſſen., invaliden und reichsverſicherungspflichtig, wenn dieſelbe in einem Laden, der zu ihre Wohnung gehört, für Rechnung eines andern ein Verkaufsſtelle betreil und für dieſe Leiſtung ein monatliches Gehalt von Mk. 600.— bezieht? Antwort: Die Frau iſt verſicherungspflichtig und ſtenerpffichtig und es hierfür ein geſetzlicher Lohnabzug ſtattfinden. — Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Maunbeimer General⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannbeim. F 6. 2 5 3 AtDewa Rri in Guaiat Und Aussledlzkelt, andere Nahrungs- und Genußmittel das zehnfache kosten Die Spätjahrsmeſſe 1921 betrefſend. Die Herbſtmeſſe beginnt am Sonntag, den 2. Oktober 1921 und endigt am Dienstag, den 11. Oktober 1921. An den Sonntagen dürfen die Verkaufsbuden auf dem Meßplatz innerhalb der Stadt(Zeug⸗ hausplatz) von 11 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ und Schießbuden), Karuſſells etc. rechts des Neckars von 2 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends geöffnet ſein. 8 An den Werktagen müſſen die Verkaufsbuden 5 guf dem Zeughausplatz um 7 Uhr abends ſchließen, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ und Schießbuden), Karuſſells ete., rechts des Neckars dürfen bis 10 Uhr abends geöffnet ſein.—.—— Karuſſells, Schifſſchaukeln und ſonſtige Dar⸗⸗ bietungen mit Muſik dürfen an Werktagen vor 12 Uhr nachmittags nicht geöffnet werden. Die Aufſtellung von Verkaufsſtänden außerhalb der Meßplätze, insbeſondere an den die Meßplätze umgebenden Straßen iſt nicht geſtattet. Anatomiſche Muſeen, Rieſendamen, Kraft⸗ weſſer, Illuſionen, Glücksſpiele jeder Art, Würfel⸗, Kegel⸗, Ring⸗ und Plattenwurfſpiele und dergl., ſowie ſogenannte Nebenkabinetts werden nicht zugelaſſen. Mannheim, den 27. September 1921. Bad. Amtfsgericht— Polizeidirektion. 33 Fundſachen betreſſend. bringen zur öffentlichen Kenntnis, aß die hre 1919 abgelieferten Fundgegenſtände ſo⸗ ie von den Findern gemäߧ 973 B..B. noch nicht erhoben worden ſind, nunmehr zu öffentlichen Verſteigerung gelangen. 33 Empfangsberechtigten iſt innerhalb der nächſten 8 Tage Gelegenheit gegeben, ihre Rechtsanſprüche auf dem Fundbüro, L 6, 1, II. Stock, Zimmer 65, geltend zu machen. 5 Mannheim, den 8. Septemßber 1921. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion. Aiids Verökfenthichungen der ötadtgemefnde. Samstag, den 1. Oktober 1921, vorm. 11 Uhr, verſteigern wir in unſerem Büro Luiſenring 49 das Dungergebnis von 33 Pferden vom Fuhrhof 15 27 vom Stalle Keppferſtr. 22 und T 2, 14 filt die Zeit vom 3. Oktober 1921 bis einſchließl. 6. November 21 in Wochenabteilungen gegen bdare Zahlung. 29 Fuhrverwaltung. Vom Montag, den 3. Oktober ds. Is. ab wird der Straßenbahnbetrieb auf der Teilſtrecke Rhein⸗ ſtraße—Rheinluſt eingeſtellt. Die Linie 7 verkehrt alsdann nur noch von Rheinau bis Rheinſtraße. Bekanntmach ung. Bei der heute vorgenommenen Verloſung der 8% prozentigen Schuldverſchreibungen der Stadt⸗ gemeinde Wiesloch im Betrage von 478 000 Mark dom Jahre 1905— Stadtanleihe— ſind die Nummern: 11756 Niur., i, 2, dt u. M. Lit. C. Nr. 78, 81, 108 und Lit. D. Nr. 21, 36, 52 zur Heimzahlung auf 1. Januar 1922 gezogen IMSbbel, Der Kapitalbetrag der gezogenen Schuldver⸗ Besfes, deutsches Fabrikat Holles deufsches Pfundqewichtf! Zu eier irm Noverrber ffefffiridericdder Großen Kunst- Aeeeneeeeedendededeameddeddedemddmded Umnd Anlf 55 Lulhandatmuntgannennnsggamnndnaammnnnganpennnpnzofunnummnnnpninonamdhuramtaununirnammmmnen Verstei AaaneeennneentaennetattigaklstsdtanmggngedtnneemntaTctt KOrwmer Noch Peifrsgeęe Sus Privaf- DeslfZ Urnfer uUrsfiger Pediriquriger HOSOTHrreri Werdern: Brorer Blicher U. Stiche, Feppicie, POrZzellere, Feyyercer, Holzfigqurer.. Ar-rerrmesciluss: 15. Okfober. Gefl. Aeboteęe urd Arifreger urnfer M. Y. 180 r Glie Gescheftssfelle ds. Bl. Für Juddinqs, Alarmmeris, Suppenſunken, Jorten usw-]; verwende man stets Uitaten- Eerun GuUfe Sfil- NiruefUrery, Oel- GernSlde, * ſchreibungen kann gegen Rückgabe der Letzteren und der dazugehörigen noch nicht verfallenen Zinsſcheine nebſt des dazugehörigen Erneuerungs⸗Mein 1 ſcheins nach Wahl des Inhabers in Wieslach bei Lager 5 Abschlũsse der Stadtkaſſe, oder in Mannheim bei der Rheini⸗ 15nit gut gefüllt. ſchen Creditbank und deren ſämtlichen Zweig⸗ niederlaſſungen erhoben werden. Versäumen Sie Vom 1. Jauuax 1922 an hört die Verzinſung nicht, Ihren Be⸗ 700 der gezogenen Schuldverſchreibungen auf. darf noch recht· een zeitig ecken Wiesloch, den 21. September 1921. Der Gemeinderat. Pr. Margarine I. Oualitt.. Pid 13.30 Weissmehl spez. 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Gefchäftſtele. „„TVTVVTTTVTTV—TVTVTTVTVTVTTVT—V — —11——————— 8. Seite Nr. 452. Donnerstag, den 29. September 1921. Der Aufsichtsrat und Vorstand cler Badischen Anilin- à& Soda-Fabrik. unerwartet nach einer Operation gestern nachmittag verschieden ist. betrauern wir den Verlust eines Mitarbeiters, der durch sein Pflichtgefühl, seine Tatkraft und hervorragende Organisationsgabe unserem Unternehmen die wertvollsten Dienste geleistet hat. Wir verlieren in ihm einen zuverlässigen, treuen Freund, dessen Andenken wir stets in hohen Ehren halten werden. Ludwigshafen a. Rh., den 29. September 1921. Iln dem Entschlafenen Anlässlich der schweren Katastrophe, die unser Werk Oppau betroffen hat, ist uns von allen Seiten Hilfe im reichsten Insbesondere sind Aerzte und Organisationen, die sich in den Dienst des Rettungswesen und der Krankenpflege gestellt haben, neben vielen Einzelpersonen zum Teil aus weiter Ferne herbeigeeilt, um sich an dem Rettungs- Es wäre uns ein aufrichtiges Bedürfnis, jedem Einzelnen zu danken; zu unserem größten Bedauern ist uns das im jetzigen Augenblick nicht möglich und wir müssen deshalb alle die tatkräftigen Helfer bitten, auf diesem Wege unseren tiefgefühltesten, wärmsten Dank entgegennehmen zu wollen für das wirkungsvolle Eingreifen, das in Maße zuteil geworden. werke mit größter Aufopferung zu beteiligen. Danksagung. ganz besonderem Maße zur Linderung der Leiden der Betroffenen beigetragen hat. LUDWIGSHAFEN a. Rc., den 28. September 1921. Badische Anilin-& Soda-Fabrik. 11792 und Statt besonderer Anzeige. Heute Nachmittag verschied unerwartet nach kurzer Krankheit mein geliebter Mann, unser treuer Vater u. Bruder Max H. Jsler Mannheim(P 7, 22), Mailand, den 28. September 1921. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen Rosa Isler geb. Pallenberg Marcella Jsler Angela Jsler. Die Feuerbestattung findet in aller Stille statt. Von Kondolenzbesuchen bitten wir dankend abzusehen. 11774 Wachenbeim hitte Bankgeschäft MHannheim Telephon 8390 u. 8591. Ausfuhrung alleer bankmässigen findlichen ſchöne helle Geschäfte An- und Verkauf von Wertpapieren ausländischen Zahlungsmitteln Scheckverkehr. Rheinstraße 1 97 Umgehung. Schaufenster-Notverglasungen Fensterverglasungen“ führt aus Hermann Benitz, ſtheinau Hallenbuckel 3— Telephon 55 u. 5537 Wer ſausd unſere in guter Lage Ludwigshafens be⸗ fabſihatiang. Hür- U. Lapenaume Ica. 350 qm, bN ebenſolche im Industriegelände von Ludwigshafen, Mannheim oder nüchster Gefl. Angebote unter U. 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