rn EN Ne.— Fan .—. oſt bezogen vierteljährli 50.— eſ. u. Sam.-Anz. 20% Nachl. 5 10.— uß: Poſtſcheck-Konto Nummer 17590 Karleruhe in Baden un Higogdl. Ubr, Abendbl. nachm. 2½ Uek. 88, A 2 20 Wben 8 eeeer beſtimmten—.———— wird keine über⸗ in Mannbeim: Neckarſta aldhofftraßze Nr.— Sernſprecher ödere treiks Betriebsſto t Nummer 7940. 7941, 7942, 7943, 7944, 7045, 7946.— Celegramm- Ae—— Adrelſe: Generalanzeiger Mannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal. für Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Seſetz u. Necht. Mannh. Frauen⸗Zeitung. Mannh. Muſik-Seitung. Bildung.Unterhaltung. Feldu. Sarten. Wandern u. Neiſen. 2¹ PFFPCCCCCccCcccccwcß0wc/GcßcßcbbGbGbcbPPPPbPPPPbPGPCPPPPPGPPPPGPGGPGPPccPccccGccPcGGcccccccccCcccCCGcCcCccccCcCccCccccCcCccCccccccGcCcccccccccccccc Cc( Alittag⸗Ausgabe. verlp. Aufnabme d. Anzeigen. Aufträge d. Jernfprecher ohne Gewähr. Schwierigkeilen. Es iſt nicht ganz einfach, das große Kabinett zuſammen⸗ zubringen, in dem Deutſche Volkspartei und Sozialdemokratie einträchtiglich miteinander hauſen ſollen. Es würde einfach ſein, wenn der Geſichtspunkt der nationalen Notwendigkeit, die Erforderniſſe der europäiſchen Kriſe bewußt in den Vorder⸗ grund geſchoben würden. Daran denkt aber dem Anſchein nach kaum eine der in Frage kommenden Parteien. Soweit man ſieht, ſind die ganzen Verhandlungen rein innerpolitiſch orientiert. Und da erhöht man noch die Schwierigkeiten, in⸗ dem man ſich nicht auf den Gedanken der reinen Arbeits⸗ gemeinſchaft beſchränkt, ſondern innere Bindungen und An⸗ näherungen verlangt, die nicht möglich ſind. Die demo⸗ kratiſchen Fraktionen des Reichstags und Landtags haben bekanntlich nach den übereinſtimmenden Berichten ihrer Blät⸗ ter von der Deutſchen Volkspartei ein„offenes und unzwei⸗ deutiges Bekenntnis zur demokratiſchen Republik“ verlangt. Dieſe Forderung hat in den Reihen der Deutſchen Volkspartei ganz außerordentlich verſtimmt. In der Deutſchen Allgemeinen Zeitung erhalten die Demokraten folgende Antwort: Wir glauben, daß derartige Forderungen der beſte Weg ſind, die Koalition numöglich zu machen. Wie die Deutſche Volkspartei zur Verfaſſungsfrage ſteht, hat ſie in der letzten Zeit genügend zum Aus⸗ druck gebracht. Wünſcht die neu zu bildende Regierung die Stellung des neuen Kabinetts in dieſer Frage noch einmal auszulegen, ſo ſteht dem nichts entgegen. Die Deutſche Volkspartei wird ihrerſeits— darüber hat die Tagung der Reichstagsfraktion keinen Zweifel ge⸗ laſſen— jede Forderung, wie ſie hier von demokratiſcher Seite auf⸗ geſtellt wird, ohne Diskuſſion ablehnen. Wenn in der jetzigen Zeit des pölligen Zuſammenbruchs der deutſchen Finanzen und der deut⸗ ſchen Valuta eine Partei wie die Deutſche Volkspartei ſich im Inter⸗ eſſe des Vaterlandes überhaupt bereit erklärt, an der Regierung teil⸗ zunehmen, ſo wird man ihr jedenfalls nicht zumuten können, dieſe Teilnahme durch irgendeine Bedingung zu erkaufen, die wie ein von anderer Seite aufgeſtelltes kaudiniſches Joch zu betrachten iſt. Wünſcht man in demokratiſchen Kreiſen dies zu tun, ſo möge man auf weitere Verhandlungen verzichten. Und die Kölniſche Zeitung meint ärgerlich, ſolche Zwie⸗ ſprache könne nur bewirken, daß das Sinken der Achtung unſeres geſamten Parteiweſens mit noch größerer Schnelligkeit vor ſich gehe als das Sinken der deutſchen Mark, wobei nicht geleugnet werden ſolle, daß beide Vorgänge in gewiſſer Ver⸗ bindung miteinander ſtehen. Es gebe wohl keinen vernünf⸗ tigen Menſchen im ganzen politiſchen Leben des Reichs, der nicht genau wiſſe, wie beide Parteien zu Staatsform und Ver⸗ faſſung ſtehen, und daß ſich ihr Standpunkt durch keine Re⸗ gierungsgemeinſchaft ändern werde. Dieſe unzweideutigen Abweiſungen haben die Demokratiſche Partei nunmehr ver⸗ anlätzt, ein weſch entane den Der„Demokratiſche Zeitungs⸗ dienſt“ muß im Auftrage der Fraktion folgende Abmilderung der urſprünglichen Forderung vortragen: + 2 1 Wenn man auch ein programmatiſches Bekenntnis der Deutſchen Volkspartei zur republikaniſchen Verfaſſung als Vorbedingung einer Koalition nicht für erforderlich hält. ſo muß doch eine Erklärung dahin gefordert werden, daß die Volkspartei entſprechend den Er⸗ klärungen, die ihr Vertreter neulich im Reichstagsausſchuß gemacht hat, die Weemarer Verfaſſung als Rechtsgrundlage anerkennt und bereit iſt, ſie mit der Macht der Regierung gegen Gewalttätigkeit zu ſchüzen. Ferner erwartet man für die gemeinſchaftliche Arbeit in der Regierung eine Einſtellung der Agitation gegen die republi⸗ kaniſche Regierung und Staatsform in Preſſe und Verſammlung. Sonſt iſt die Zuſammenfaſſung der Kräfte für gemeinſchaftliche Ar⸗ beit nicht möglich. 15 Auch die Frankfurter Zeitung nimmt Kenntnis von dem „Erſtaunen und der Entrüſtung“ im Lager der Deutſchen Volkspartei und behauptet, in jener Sitzung der demokra⸗ kratiſchen Fraktionen habe es ſich nicht um einen Beſchluß, ſondern nur um einen Wunſch gehandelt. Allerdings fordert die Frankfurter Zeitung, daß die Deutſche Volkspartei die Verpflichtung zum Schutz und zur Pflege der Verfaſſung übernehme. Die Deutſche Volkspartei müſſe, wenn ſie in die Koalition eintritt, ehrlich ſagen, wie ſie zu dieſer For⸗ derung ſteht. In welcher Form das geſchehe, ſei ſchließlich eine Frage zweiten Ranges, und daß dabei von ihr nicht das Ab⸗ ſchwören ihres Programms verlangt werde, verſtehe ſich eben⸗ falls von ſelbſt. In ihren ſeitherigen Kundgebungen hat die Deutſche Volkspartei immer hervorgehoben, daß ſie bereit ſei, die Berfaſſung gegen jeden gewaltſamen Umſturz zu ſchützen. Ob ſie ſich die Pflege der Weimarer Verfaſſung beſonders angelegen ſein laſſen wird, vermögen wir nicht zu ſagen. Wenn die demokratiſche Fraktion in dem zweiten Satz ihrer Erklärung eine gewiſſe Beſchränkung der politiſchen Betätigung und Agitation im Sinne ihres Programms fordert, ſo möchten wir vermuten, daß die Deutſche Volkspartei ſich zu einer ſolchen genau ſo wenig verſtehen wird, wie etwa die Sozial⸗ demokratie, ſofern man es wagen ſollte, an ſie mit der⸗ artigen Zumutungen heranzutreten. Was allerdings wohl kaum geſchehen wird. Die große Koalition wird auf den Gedanken der reinen nationalen Arbeitsgemeinſchaft, vorzüglich unter dem Geſichtspunkte der finanziellen Kriſe und der äußeren Bedräng⸗ niſſe beſchränkt ſei oder ſie wird nur ſehr kurzlebig ſein. Recht wenig iſt noch erörtert worden, wie der Gedanke der großen Koclition auf die inneren Verhältniſſe in denſozialiſtiſchen Parteien wirken wird. Paul Lenſch, der bekannte aus der Sozialdemokratie hervorge⸗ gangene Schriftſteller, hat behauptet, in Görlitz ſei eine neue Sozialdemokratie entſtanden, der letzte Reſt ſozialervolutio⸗ närer Ideologie ſei zerflattert, übrig geblieben ſei eine durch und durch opportuniſtiſche Partei. Von Klaſſenkampf im alten Sinne, ja ganz allgmein im politiſchen Sinne könne jetzt nicht mehr die Rede ſein. Möglich, daß dieſ eHoffnung und Erwar⸗ tung eines Mannes ſich erfüllt, der ſeit Jahren ſeine geiſtige Kraft an ihre e geſetzt hat. Vorläufig müſſen wir a e daß der Görlitzer Beſchluß in der Partei ſelbſt auf eine ſehr heftige Oppo vorgerufen hat, den ihre Preſſe mit einem ungeheuren Rede⸗ ſchwall zu dämpfen ſucht— in der tiefen Sorge,. die Unabhängigen ihn für ſich fruchthar machen künnten. ion ſtößt und einen Aufruhr her ⸗ iſt ala noch nicht zu ſagen, ob der Aufruhr ſich legen wird, ob und in welchem Umfange der Görlitzer Beſchluß, laut dem angeb⸗ lich„Scheidemann zu Streſemann“ geht, die Reihe der M. S. P. lichten, die der U. S. P. aber füllen wird. Sollten die Unabhängigen in erheblichem Maße von ihm profitieren, ſo würde das natürlich nicht eben eine erfreuliche Begleiterſchei⸗ nung der großen Koalition ſein. Vor allem aber würde ſich dann die Frage erheben, wie lange die Mehrheitsſozialdemo⸗ kratie an einer Koalition feſtzuhalten geneigt ſein würde, die ſie mit ſtarkem Verluſte bedroht. Jedenfalls aber würde ſie, um ſolche Verluſte zu hindern, innerhalb der Koalition ſich beſonders prinzipienfeſt zu betätigen ſuchen, was wiederum zu Schwierigkeiten mit den übrigen Teilhabern führen könnte. Das ſind Möglichkeiten. Hoffentlich aber treten ſie nicht ein. Zu wünſchen iſt aus den ernſteſten nationalen Gründen, daß die Maſſe der ſozialdemokratiſchen Anhänger die Arbeits⸗ gemeinſchaft mit der Deutſchen Volkspartei, als der Vertreterin einer nichtſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, als eine zwingende ſtaatspolitiſche, vaterländiſche Notwendigkeit begreift. G. die Frage der Koalitionserweilerung. Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ präziſiert den Stand der Ver⸗ handlungen über die Umbildung der Regierungen im Reich und in Preußen dahin, daß zwiſchen den in Frage kommenden Fraktionen in gewiſſen ſachlichen Fragen teilweiſe eine Einigung zuſtande gekommen ſei, daß aber über Programm⸗ und Perſonalfragen vorläufig Zurück⸗ haltung noch geboten ſei. Hie und da kommt auch die Befürchtung zum Ausdruck, daß die Sozialdemokraten es nicht ehrlich meinen könnten, und daß ſie vor allem in Preußen ſich in den Sattel zu ſetzen be⸗ ſtrebt ſind und bei der Ausweitung von Regierung und Koali⸗ tion im Reiche Schwierigkeiten machen könnten. Ganz wird man auch unſerem Dafürhalten nach ſolche Befürchtungen nicht von der Hand weiſen dürfen. geht das Beſtreben van Demokraten und Deutſche Volkspartei dahin, die Erneuerung der Kabinette hüben und drüben mög⸗ lichſt gleichzeitig vorzunehmen. Das„Berliner Tageblatt“ iſt im Gegenſatz zu früher heute ganz optimiſtiſch. Es erklärt, am Samstag ſollten die Beſprechungen der Fraktionsführer beim Reichskanzler wieder aufgenommen werden. Bis dahin hoffte man eine geeignete Grundlage für die Verſtändigung über das Steuerprogramm zu haben und die Portefeuilles verteilen zu können. uch uns wird erneut verſichert, daß die Regierungsumbildung möglichſt noch vor dem Auseinandergehen des Reichstages zu Anfang der nächſten Woche, ſpäteſtens aber in der parla⸗ mentariſchen Pauſe erfolgen ſoll. Der„B..⸗A.“ ſchreibt, daß nach den Ergebniſſen der geſtrigen Beſprechungen der Fraktionen und D. V. P. man innerhalb der Parteien die Frage der Kabinettsbildung nicht mehrſogünſtig beurteilt. Laut„Vorwärts“ iſt man auch in maßgebenden ſozialiſtiſchen Kreiſen auf Grund der geſtrigen Verhandlungen gegenwärtig nicht ſehr optimiſtiſch. Am Sams⸗ tag werden die Beſprechungen der Fraktionsführer beim Reichskanzler wieder aufgenommen werden. Vor einer wichtigen Reichstagsſitzung. — bBerlin, 30. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Die heutige Sitzung des Reichstages verſpricht von Bedeutung zu werden. Zu⸗ nächſt wird der Kanzler eine Erklärung über Oberſchleſien abgeben. Dann gedepkt man den deutſch⸗amerikaniſchen Friedensvertrag ohne Debatte anzunehmen und dann ſoll die Beratung des deutſchnationalen und des mit ihm verbundenen Antrages der Unabhängigen anheben. Nach der Begründung der beiden Anträge wird der Kanzlerr ſprechen. Wie es heißt, ſoll er ſich ausſchließlich auf die innerpolitiſchen Fragen be⸗ ſchränken, zunächſt auf die Anträge antworten und dann über die bayriſchen Dinge und im Zuſammenhang damit über die Geſamt⸗ ſituation reden. Nach dem Kanzler wird vorausſichtlich als erſter ein Mehrheitsſozialdemokrat zu Wort kommen. Ein demokratiſcher Miniſter zu den Jozial⸗ demokraten übergegangen. lk. Darmſtadt, 29. Sept. Einer der Führer der heſſiſchen Demokratie, Kultusminiſter Dr. Strecker, hat ſeinen Aus⸗ tritt aus der Demokratiſchen Partei erklärt und hat ſich der Sozialdemokratie angeſchloſſen. In einem Schreiben an Finanzminiſter Henrich erklärte er, daß er ſich mit dem Ge⸗ danken ſchon längere Zeit trage, und daß dieſer bei ſeinem längeren Aufenthalt in der Schweiz zum Entſchluſſe gereift ſei. Gleichzeitig legt Dr. Strecker in einem Schreiben an den Land⸗ tagspräſidenten Adelung ſein Landtagsmandat nieder. Die demokratiſche Fraktion des heſſiſchen Landtages iſt telegra⸗ phiſch zu einer Sitzung einberufen, um zur Geſamtlage Stel⸗ lung zu nehmen. Falls ſie darauf beſteht, wird Dr. Strecker auf ſeine Mitgliedſchaft im Miniſterium verzichten müſſen. Es iſt das aber wohl kaum anzunehmen, da das Verhältnis zwi⸗ ſchen Demokraten und Sozialdemokraten hierzulande ein ſehr enges iſt. Da Ende Nonember die Landtagswahlen doch ſtatt⸗ finden müſſen, wird man Dr. Strecker wohl noch im Amte laſſen, um die Novelle zum Volksſchulgeſetz zu verabſchieden. Bei den Neuwahlen dürfte Dr. Strecker für die Sozialdemo⸗ kratie kandidieren und wohl die Hoffnung hegen, mit ihrer Hilfe auch zukünftig in der Regierung zu bleiben. Vor einiger Zeit war er von der Demokratiſchen Partei Rheinheſſens an ſicherer Stelle zum Landtag aufgeſtellt worden. Man hatte ſich nicht wenig darüber gewundert, daß die Partei ausgerech⸗ net im national gefährdeten Rheinheſſen den erklärten Pazi⸗ fiſten und Internationaliſten Strecker ihren Wählern empfahl. Jetzt iſt dieſe Kandidatur ſelbſtverſtändlich erledigt. Anſere Zeit iſt ja an mancherlei gewöhnt, aber doch kaum daran, daß ein im Amte befindlicher Parteiminiſter ſeine Front wechſelt. Bei Dr. Strecker iſt das aber nicht tragiſch zu nehmen. Innerlich haben ihn ſeine Gegner von rechts ſe Han als Sozialdemokraten betrachtet u. dieſe ſelbſt traten im andtag od. in Gerade deshalb mungen eingeführten u behördliche eeee gegen diejenigen Perſonen, welche empfand man es nur, daß die„bürgerliche“ Partei der Demo⸗ kratie— nach außen wenigſtens— ſich ſo entſchieden für dieſen Mann ins Zeug legte, dem jedes Nationalgefühl ohne weiteres als„Chauvinismus“ galt und als Greuel verdächtig war. Vor wenigen Monaten noch trat er öffentlich als Redner bei der „roten Jugend“ auf, vor einigen Wochen erſt erſchien im„Vor⸗ wärts“ ein aus Genf datierter, mit ſeinen Initialen gezeich⸗ neten Artikel. Wenn nun Dr. Strecker auch äußerlich die klare Linie zieht und zur Sozialdemokratie übergeht, ſo diskreditiert er damit ſeine eigene Partei aufs ſchwerſte, denn ſie war es, die ſeine ärgſten Entgleiſungen ſtets ſtillſchweigend geduldet oder womöglich öffentlich gedeckt hat. Wir möchten noch nicht einmal glauben, daß damit der Weg des radikalen Ideologen nach links ſeine letzte Station erreicht hat. Jedenfalls aber ſcheidet aus der Demokratiſchen Partei Heſſens eine Perſön⸗ lichkeit aus, die ihre ganze Kraft dafür eingeſetzt hat, den Ge⸗ danken der deutſchen Demokratie zu diskreditieren. Manchen mag er mit nach links ziehen, der Mehrheit ſeiner früheren An⸗ Aene aber wird der Weg des Herrn Dr. Strecker zu denken geben. die Aufhebung der wirkſchafllichen Sanklionen. Die Vorbehalte. WB. Koblenz, 29. Sept. Die Interalliierte Rheinland⸗ kommiſſion hat mit Verordnung 98 die im Verfolg der Lon⸗ doner Beſchlüſſe erlaſſenen Verordnungen 77(Kontrolle der deutſchen Zollverwaltung), 81(Ordnung des Zollweſens im be⸗ ſetzten Gebiete in der Faſſung der Verordnung 91), 82(Son⸗ derregelung der Ein⸗ und Ausfuhr für die beſetzten Gebiete), 84(Zuſtändigkeit der alliierten Militärgerichte und der deut⸗ ſchen Gerichte über die Zoll⸗, Einfuhr⸗ und Ausfuhrangelegen⸗ heiten), 86(Pflichten gewiſſer deutſcher Verwaltungsbehörden in dieſen Angelegenheiten), 87(Schutz der Inhaber von Ein⸗ und die von den alliierten ausgeſtellt worden ſind), 88(Privilegien der alliierten Zollbe⸗ amten), 89(Regelung des Alkoholverkehrs im beſetzten Ge⸗ biet) mit Wirkung vom 30. September, abends 12 Uhr, unter Vorbehalten aufgehoben, die im weſentlichen fol⸗ genden Inhalt haben: Unberührt bleibt die Giltigkeit der auf Grund der aufge⸗ hobenen Verordnung getätigten Akte, erworbenen Rechte, übernommenen Verbindlichkeiten und verhängten Strafen. Die ſtrafgerichtliche Zuſtändigkeit laut Verordnung 84 gilt noch für die vor in Krafttreten der neuen Verordnungen liegenden Handlungen. Die non den alliierten Stellen im beſetzten Ge⸗ biete erteilten Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen bleiben giltig, ebenſo die von ihnen erteilten Frei⸗ liſten für die Dauer von drei Monaten. Ferner bleibt die Freiheit des Verkehrs mit Poſtpaketen bis zu 5 Kilo über die Weſtgrenze des beſetzten Gebietes 82 einen Monat beſtehen. Irgend welche Erfaſſungs⸗ oder Beſchlag⸗ nahme⸗Maßnahmen gegen die auf Grund alliierter Beſtim⸗ aren wird unterſagt, ebenſo jede auf Grund der Sanktionsforderungen Geſchäfte getätigt haben und diejenigen Perſonen, welche an der Durchführung der Sanktionen ſchließlich teilgenommen haben. Eingehende Ver⸗ fahrensvorſchriften ſichern die Durchführung der Beſtim⸗ mungen. Für die Zwecke der Abrechnung der für die Zwecke des Reparationsausſchuſſes von der Rheinlandskommiſſion und ihren Organen vereinbarten deutſchen Zolleinkünfte blei⸗ ben die zuſtändigen deutſchen Behörden den betreffenden Or⸗ ganen der Rheinlandskommiſſion unterſtellt. Die bei der Durchführung der Sanktionen der deutſchen Ver⸗ waltung entſtandenen Koſten fallen dem deutſchen Reiche zur Laſt. Die Suspenſion der deutſchen Geſetze und Verordnungen, welche die Rheinlandskommiſſion auf⸗ grund der Sanktionsverordnungen ausgeſprochen hat, wird aufgehoben. Bis zum Inkrafttreten des interalliierten Zollausſchuſſes ſetzt das Emſer Ein⸗ und Ausfuhramt ſeine Tätigkeit fort, ſoweit es ſich um den Warenverkehr über die Auslandsgrenze des beſetzten Gebietes handelt. WB. Berlin, 29. Sept. Heute bericht⸗te in einer vertrau⸗ lichen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages in Anweſenheit des Reichskanzlers Reichsminiſter des Aeußern Dr. Roſen über die Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen und über den deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Vertrag. Nach mehrſtündiger Ausſprache beſchloß der Auswärtige Ausſchuß auf Anregung ſeines Vorſitzenden Dr. Streſemann bei vier Stimmenthaltungen, dem Reichstag die Zuſtimmung zu dem Geſetze betreffend den am 25. Auguſt vereinbarten deutſch⸗ amerikani⸗ ſchen Vertrage über die Regelung der deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Beziehungen zu empfehlen. Tagung des Reichsverbandes der deulſchen Induſtrie. Der Ausklang. WB. München, 29. Sept. Der Reichsverband der deut⸗ ſchen Induſtrie trat in die Erörterung der geſtrigen Aus⸗ führungen des Wiederaufbauminiſters Rathenau ein Der Reichskommiſſar für den Wiederaufbau von Batocki bemerkte u..: die Sachleiſtungen müßten nach einheitlichen Geſichts⸗ punkten im Sinne höchſter Wirtſchaftlichkeit geordnet werden. Er verbreitete ſich dann über die üblen Erſcheinungen der Ver⸗ ſchwendungsſucht und des übermäßigen ausländiſchen Ver⸗ brauchs und meinte, wir müßten unſere Lebenshaltung auf das beſcheidene Maß der Zeit vor etwa 40 Jahren zurück⸗ ſchrauben. Wenn der Maſſenkonſum und der Maſfen⸗ luxus nicht eingedämmt würden, dann würden uns alle unſere Sachleiſtungen nichts nützen. Wir ſeien in den Augen des Auslandes leichtfertige Bankerotteure, die ſchnell noch ihre letzten Beſitztümer verpraſſen. olk, wie wir, müßte ſich wenigſtens vorübergehend Einſchränkungen auferlegen der Oeffentlichkeit für Strecker entſchiedener ein, können. Unſere Sachleiſtungen müßten möglichſt ſchnell und 2. Seſke. Nr. 453. Maniihelener General/ Anzelger.(Mittag⸗Ausgabde.) * Freitag, den 30. September 1921. alles im Rahmen unſeres Wirtſchaftslebens getan werde. Vor allem ſei es notwendig, die vielen bisherigen Stellen mit ihrer Unüberſichtlichkeit zu beſeitigen. An Stelle des bürokratiſchen Betriebes müßte möglichſt eine freie Selbſtverwaltung der beteiligten Wirtſchaftszweige treten. Auch die vielen 4 4. innerhalb der einzelnen Wirtſchaftskreiſe müßten verſchwinden, ebenſo die Rivalität zwiſchen den Län⸗ dern bei der Erledigung der Reichsaufträge. Unſere Sach⸗ leiſtungen müßten ſo erledigt werden, daß unſere Stellung auf dem freien Markt möglichſt geſtärkt wird. Dies werde nur durch gute Sachleiſtungen erreicht. Bei einer mangelhaften Erledigung würde unſer Anſehen verloren gehen. Ueberflüſſige Reparationsgewinne müßten vermieden werden, ebenſo der unnötige Druck weiteren Papiergeldes. An der weiteren Ausſprache beteiligten ſich dann noch Direktor Dr. Peters von dem Leiſtungsverband der Land⸗ wirtſchaftlichen Induſtrie, die Reichstagsabgg. Dr. Ficke und Dr. Reichert. Zum Schluß wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen betreffs Durchführung der Sachleiſtungen. München, 29. Sept. Die Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie 9 ß am Donnerstag abend in den Räumen des„Bayeriſchen Hofes“ in München mit einem Eſſen, an dem auch die Vertreter der Reichs⸗ und Landes⸗ behörden, der Stadt München uſw. teilnahmen. U. a. war auch Miniſterpräſident Graf v. Lerchenfeld erſchienen. Hamm und Reichsminiſter a. D. Dr. imon ergriffen im Laufe des Abends das Wort. In ihren Trinkſprüchen warfen ſie einen Rückblick auf die Ergebniſſe der Tagung und Beſchlüſſe es der deutſchen Induſtrie hoch an, daß ſie mit ihren Beſchlüſſen die Bereitwilligkeit erklärt haben, dem Vaterlande beizuſpringen, und damit zeige, daß auch für ſie das höchſte der deutſche Staat ſei. Das deutſche Volk werde weiter arbeiten, bis eine Reviſion des Friedens⸗ vertrages erreicht ſei. Die ganze Welt müſſe einſehen, daß der Verſailler Friedensvertrag und das Ultimatum unberechtigt und unſittlich ſeien. Enkſchließung zur Gold- und Deviſenbeſchaffung. Berlin, 30. Sept.(Priv.⸗Tel.) In der Schlußſitzung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie in München wurde eine Entſchließung angenommen, in der das Präſidium und der Vorſtand des Verbandes der Reichsregierung folgen⸗ des erklärt: Die Induſtrie iſt zu Verhandlungen darüber bereit, wie unter Ausnützung des Kredites, welchen ſie im Auslande genießt, der Reichsregierung Gold oder Dde⸗ viſen zur Verfügung geſtellt werden können. Die Vorausſetzung dabei iſt, daß ſich die übrigen Kreiſe der Wirtſchaft, Landwirtſchaft, Handel, Banken und Bankiers in gleicher Weiſe betätigen, und daß unverzüglich Maß⸗ nahmen durchgeführt werden, die die jetzige Finanzmißwirt⸗ ſchaft für den Kredit des Reiches u. der Privatwirtſchaft unter⸗ binden. 185 Bayriſcher Landlag. Skellungnahme zur Erklärung der Staaksregierung. ONB. München, 29. Sept. Vizepräſident Auer 97— die Sitzung um.05 Uhr und teilte mit, daß an Stelle des Abgeordneten Frankenberg der Land⸗ wirt Keller in den Landtag eintritt. Auf eine kurze Frage der B. V. P. betr. Staatsunterſtützung für die Bewäſſerungsanlagen antwortet das Landwirtſchaftsminiſterium, daß Zuſchußgeſuche von Gemeinden und Genoſſenſchaften unter Beifügung des Nachweiſes der Bedürftigkeit im Rahmen der vorhandenen Mittel erledigt werden. Auf eine Anfrage der ſozioldemokratiſchen Partei betr. Aufbringung der Unkoſten durch die Baugenoſſenſchaften wird auf die bereits Fueeen Schritte verwieſen; für 1921 waren 20 Mil⸗ lionen Mark an Zuſchüſſen gebilligt, für 1922 liegt noch kein Er⸗ gebnis der vor, die in Berlin ſtattgefunden haben. Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Stellungnahme zur Erklärung der Staatsregierung ſchlägt der Präſident vor, die einſchlägigen Interpellationen und Anträge mit der allge⸗ meinen Ausſprache zu verbinden; das Haus iſt damit einver⸗ en. Als erſter Redner ſpricht Abgeordneter Stang(B. B..), der u. a. ausführt, die Reichsregierung hätte ſchon längſt Anlaß gehabt, gegen Prediger der Gewalt aus Moskau vorzugehen, ehe ſie ihre Verordnung vom 29. Auguſt erlaſſen habe. Die Berech⸗ Agung der Gründe für dieſe Verordnung ſei nicht zu verkennen. Zu beſtreiten ſei aber, daß eine Fühlungnahme mit den Landes⸗ kegierungen vorher nicht abgewarket werden konnte. Sinngemäß ſeien die bayriſchen Ziele nach Formulierung des ſtändigen Land⸗ tagsausſchuſſes in den Berliner Verhandlungen erreicht worden. Die Formulierung des Antrages Wohlmuth im Verfaſſungsausſchuß laſſe der Regierung frei, bezüglich der Aufhebung nach eigenem Er⸗ —* zu verfahren. Es ſei bedauerlich, daß die politiſche e zu einem Regierungswechſel geführt habe. Die neue Regierung ſetze ſich aus Männern zuſammen, die das Vertrauen Bismarck und Caprivi. In dem dritten Bande der„Gedanken und Er⸗ innerungen“ von Otto Fürſt v. Bismarck, der nun⸗ mehr von der 1 0 Buchhandlung ſoeben ausgegeben wird, erwecken neben der weltgeſchichtlichen Tragödie ſeiner Entlaſſung und der Charakteriſtit— 1 Wilhelms II. ver⸗ ſchiedene Kapitel, die einzelnen während ſeiner letzten Amts⸗ Leit hervortretenden Perſönlichkeiten gewidmet ſind, beſonderes Intereſſe, und unter dieſen am meiſten das neunte Kapitel, das ſich mit ſeinem Nachfolger, dem Grafen Caprivi, be⸗ ſchäftigt. Bismarck beginnt ſeine Charakteriſtik des zweiten Reichs⸗ kanzlers mit dem Hinweis l die Reſſort⸗Eiferſucht, aus der im Kriege 66 militäriſche Verſtimmungen entſprungen ſeien und ſo lange nachwirkten, daß General v. Caprivi ſich egen den Feldmarſchall von Manteuffel eindringliich über die efahr, die Deutſchland durch Bismarcks„Feindſchaft gegen die Armee“ bereitet werde, ausgeſprochen habe. Obwohl Ca⸗ prtvi auch in den Konventikeln, die um den Grafen Roon und dem Hauſe des Geheimrats von Lebbin gegen ihn tätig waren, verkehrte, habe er doch die hohe Meinung, die er von ſeiner militäriſchen Begabung hegte, bei gebotenen Gelegenheiten gel⸗ tend gemacht; ſo habe er ſich dagegen gewandt, als Caprivi zum Chef der Marine ernannt werden ſollte, damit ein Gene⸗ ral, der wie er das Vertrauen in der Armee beſäße, bei den damaligen zweifelhaften Friedenausſichten nicht dem Land⸗ heere entzogen würde. Bismarck empfahl namentlich, Caprivi an der Leitung des Generalſtabes. zu beteiligen, ſobald Moltke der Unterſtützung bedürfe; aber dieſer war nicht geneigt, ſich von Caprivi unterſtützen zu laſſen und erklärte, lieber abzu⸗ ehen.„Für Kaiſer Wilhelm II. war Caprivi auf militäriſchem Gebiete zu im Urteil, auf politiſchem aber war er Seiner Majeſtät an Vorbildung gewachſen.“ Als nun Caprivi gegen die Uebernahme des Reichskanzlerpoſtens nach Bismarcks Abgang Bedenken äußerte, beſchwichtigte ihn der Kaiſer, wie Bismarck erfuhr, mit den Worten:„Seien Sie ohne Sorgen, ſie kochen alle mit Waſſer, und ich werde die Verantwortlichkeit für die Geſchäfte übernehmen.“„Hoffen zwir, fügt hier Bimarck hinzu, daß die nächſte Generation die Brüchte dieſes königlichen Selbſtvertrauens ernten werde“, der Partei hätten. Ihr Programm iſt dasſelbe wie das der frü⸗ heren Koalition. Die Richtlinie eines richtig gelenkten Staats⸗ ſchiffes ſolle beſtimmt ſein durch die Rückſicht auf die Wohlfahrt des geſamten Volkes. Der Redner gedenkt des früheren Miniſterpräſi⸗ denten und ſeiner Miniſter, vor allem der Polizei. Er bittet die Staatsregierung, auf die Reichsregierung einzuwirken, daß ſie gegenüber den neuen Forderungen in der Note Nollets feſt bleibe. Die Polizei müſſe enkpolitiſiert, die Polizeigewalt gleich⸗ mäßig nach allen Seiten angewandt werden. Bei der Preſſezenſur wurde nicht immer mit der wünſchenswerten Unparteilichkeit ver⸗ fahren. Es gehe aber auch nicht an, daß Kundgebungen für die Republik wie in Speyer ſich zu einem Sturm gegen das Regie⸗ rungsgebäude auswüchſen und zu Ergebniſſen führten, die man nicht als mit dem Schutze der Republik vereinbart anſehen kann Auch die Fremdenpolizei ſolle richtig gehandhabt werden und dürfe nicht dazu führen, daß die Anknüpfung wirtſchaftlicher Beziehungen mit dem Auslande unmöglich gemacht werde. Der Reder gedeakt der Verdienſte des Münchner Polizeipräſidenten mit einem warmen Worte des Dankes.(Gelächter und Unruhe links). Auch wir haben Veranlaſſung, manchmal ſcharfe Kritik an manchen der Maßnahmen der Polizeidirektion zu üben. Der Polizeipräſident habe die Enthebung vom Amt in einer recht geräuſchvollen Form nachgeſucht. die allen Gepflogenheiten des guten bageriſchen Beamtentums widerſprickt. Wir erwarten, daß es ſeinem Nachfolger gelingen wird, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Mit dem Reiche fühlen wir uns eng ver⸗ bunden. Dieſe Verbundenheit darf aber nicht zu einer öden Uni⸗ tariſierung führen. Die Vielheit von Stämmen werde nur dann eine Einheit werden, wenn ſie nicht mechaniſch, ſondern organiſch erwächſt. Für unſer Verhältnis zum Reiche ſind die Richtlinien des alten Koalitionsprogramms maß⸗ und richtunggebend. Wir bekennen uns freudig zu einem Reiche, das in nationaler Würde die Einheit wahrt, aber auch die Lebensintereſſen und Not⸗ wendigkeiten der Stämme ſichert. Wir wünſchen einen poſitiven Ausbau der Beziehungen zum Reiche und fordern, daß die Inſtitu⸗ tion eines Staatspräſidenten geſchaffen wird und gemãß unſeres Antrages die Befugniſſe des Reichspräſidenten beſchränkt und die Eingriffe in die Polizeihoheit mit Enſſchieden⸗ heit abgewehrt werden. Auf dem Gebiete des Zuſchlagsrechtes ſollte den Ländern und Gemeinden die Steuerhoheit wiedergegeben werden. Wir hoffen, daß es dem neuen Miniſterpräſidenten dank ſeiner chriſtlichen Lebensauffaſſung gelingen wird, auch das ſchwere Problem der ſozialen Verſöhnung ſeiner Löſung entgegenzuführen. Der Redner entwickelt die Grundlinien des ſozialpolitiſchen Pro⸗ gramms der Partei und ſchließt mit der Forderung, daß die Negie⸗ rung die bereits erlaſſenen Richtlinien betr. die Lebensmittel⸗ verſorgung möglichſt raſch erfüllen und damit zum Preisabbau beitragen möge. Bei den demnächſt entbrennenden Kämpfen um die Schule müſſe die Richtlinſe der Staatsregierung ſein, daß die Erziehungsberechtigten ihren Willen erfüllt ſehen. Die erſchũt⸗ ternde Tragik des Ur glücks von Oppau wäre allen zu Herzen ge⸗ gangen und es wäre erfreulich, daß zur Abwendung weiterer Un⸗ glücke und zur Linderung der Not breite Kreiſe ſich zuſammen⸗ gefunden hätten. Das Vorbild dieſer gemeinſamen Arbeit müſſe dazu anſpornen, im erſchütterten Deutſchland neues Leben in gemeinſamer Arbeit erwachſen zu laſſen. Der Abgeordnete Saenger von der Sozialdemokratiſchen Partei perurteilte den Mord an Erzberger und die Motive des Mor⸗ des und die Verwildeung der politiſchen Sitte. Er wandte ſich dann gegen die Rede des Miniſters Oswald in Aſchaffenburg, bei der der Miniſter die Grundſätze des politiſchen Anſtandes außer acht gelaſſen habe. Herr v. Kahr habe ſich ohne ſede Berechtigung der Aufhebung des Belagerungszuſtandes widerſetzt. Wenn man das politiſche Kunſt nenne, ſo hieße das die deutſche Sprache miß⸗ brauchen. Die Sicherheitszuſtände in München ſeien um kein Haar beſſer als anderswo geweſen. Die Situation wäre nicht ſo ſchwie⸗ rig geworden, wenn Sie(nach der Bayer. Volkspartei hin) das frũ⸗ her eingeſehen hätten, was ſie jetzt unter dem Zwange der poli⸗ tiſchen Verhältniſſe einſehen mußten. Von Kahr iſt ein ſehr gutes Medium für die Deutſchnationalen Einflüſſe geweſen. Dem neuen Miniſterpräſidenten wünſchen wir nicht, daß er das Ende des Herrn v. Kahr finden werde. Wir wünſchen ihm, daß bei ihm Worte und Taten beſſer übereinſtimmen, als bei ſeinem Vorgänger, der nur Scherben hinterlaſſen hat, beſonders auf dem Gebiete der Juſtiz und der Verwaltung. Das Mißtrauen in weiteſten Kreiſen des Volkes kann erſt in langer Arbeit beſeitigt werden. Wir warten ab, wie die Regierung dieſem Mißtrauen abzuhelfen ge⸗ denkt. Wir treiben keine Oppoſition um der Oyppoſition willen. Wenn wir die Ueberzeugung haben, daß der neue Miniſterpräſident den Kernpunkt des Problems: rückſichtsloſeſter Schutz der Re⸗ publik erfaßt hat, dann kann er unſerer Unterſtützung ſicher ſein. Wir verlangen Reinigung der Verwaltung und eine Kulturpolitik, die dem Glauben und dem Unglauben Gewiſſensfreiheit läßt; vor allem verlangen wir, daß in dem Verhältnis zwiſchen Bayern und dem Reiche baldigſt eine Aenderung eintritt. Heute iſt es auch in Bayern unmöglich gegen die Sozialdemokratie oder gegen die Ar⸗ beiter zu regieren. Das muß ſich der neue Miniſterpräſident ge⸗ ſagt ſein laſſen. Der Partikularismus in Bayern hat bewieſen, was eine ganze Anzahl von Politikern noch nicht bewieſen hat, daß der Nation in der Not nur eine deutſche Staatsregierung helfen kann. Bayern iſt ohne das Reich nichts und wir nehmen an, daß das Miniſterjum Lerchenfeld nach dieſer Erkennnis handelt. Der Redner ſchließt mit einem Aufruf zum Kampf gegen jede politiſche Gewalt, zur Achtung vor der Ueberzeugung des Gegners und zur Wahrung der Einheit des Reiches. und er erzählt dann weiter:„Wie Caprivi über die Bedenken, die er gegen Uebernahme des Kanzlerpoſtens hegte, ſich hin⸗ weggeholfen hat, darüber ſprach er bei unſerer einzigen und kurzen Beſprechung nach ſeiner Ernennung, zwiſchen Tür und Angel des von ihm in Beſitz genommenen Zimmers im Flügel meines Hauſes, ſich mit den Worten aus:„Wenn ich in der Schlacht an der Spitze meines zehnten Corps einen Befehl erhalte, von dem ich befürchte, daß bei Ausführung desſelben das Corps, die Schlacht und ich ſelbſt verloren gehen, und wenn die Vorſtellung meiner ſachlichen Bedenken keinen Erfolg hat, ſo bleibt mir doch nichts übrig als den Befehl auszuführen und unterzugehen. Was iſt nachher weiter? Mann über Bord.“ In dieſer Auffaſſung liegt der ſchärfſte Ausdruck der Geſinnung des Offizierkorps, welche den letzten Grund der militäriſchen Stärke Preußens in dieſem und dem vorigen Jahrhundert gebildet hat und hoffentlich ferner bilden wird. Aber auf die Geſetzgebung, die Politik die innere wie die äußere, übertragen, haͤt dieſes, auf ſeinem eigentlichen Gebiete bewunderungswürdige Element doch ſeine Gefahren; die heu⸗ tige Politik eines Deutſchen Reiches mit freier Preſſe, parla⸗ mentariſcher Verfaſſung, im Drange der europäiſchen Schwie⸗ rigkeiten, läßt ſich nicht im Stile einer durch Generäle ausge⸗ führten königlichen Ordre betreiben, auch wenn die Begabung des beteiligten Deutſchen Kaiſers und Königs von Preußen der Friedrich's II. mehr als ebenbürtig iſt. Ich hätte anſtelle des Herrn von Caprivi den Reichskanzlerpoſten nicht angenom⸗ men; um Kabinettsſekretär oder Adjutant auf einem ihm fremden Gebiete zu werden, iſt ein hoher preußiſcher General, der mehr als andere das Vertrauen eines Offizierkorps hat, ein zu vornehmer Mann, und die Politik iſt an ſich noch kein Schlachtfeld, ſondern nur die ſachkundige Behandlung der Frage, ob und wann Krieg notwendig ſein wird und wie er ſich mit Ehren verhüten läßt. Ich kann die Capriviſche Schlacht⸗ feldtheorie nur gelten laſſen in Situationen, wo die Exiſtenz der Monarchie und des Vaterlandes auf dem Spiele ſteht, in Situationen, für welche der Begriff der Diktatur ſich geſchicht⸗ lich ausgebildet hat, wie ich als ſolche beiſpielswiſe die Lage von 1862 anſah. Wie genau, ich möchte ſagen ſubaltern Caprivi die„Conſigne“ befolgte, zeigte ſich darin, daß er über den Stand der Staatsgeſchäfte, die zu übernehmen er im Be⸗ griffe ſtand, über die bisherige Ziele und Abſichten der Reichs⸗ Als letzter Redner erklärt Abgeordneter Hilpert(B. M..): Zwiſchen Putſchiſten und ſeiner Partei werde ohne weiteres das Tiſchtuch entzwei geſchnitten. Der Redner gibt im folgenden eine Darſtellung der Verhandlungen während der Kriſe in Bayern und führt aus, daß der Konflikt mit dem Reiche voneinem wild⸗ gewordenen Reichskanzler vom Zaune gebrochen worden ſei. Der Reichskanzler laſſe jede verſöhnliche und ſachliche ignung für ſeinen Poſten vermiſſen.(Zu⸗ ruf links: Wer ſind Sie denn eigentlich?) Eine von Kahrs habe Ausſicht auf Erfüllung gehabt, wenn auf eine Interpre⸗ tation des Nähertretens bezüglich des Ausnahmezuſtandes verzichtet worden wäre. Der Redner teilte mit, daß der Oberreichsanwalt dem früheren Juſtizminiſter Roth eidlich wegen der gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen vernommen habe. Die Gründe für die Ablehnung Roths die übrigen Koalitionsparteien ſeien nicht erkennbar. Was das Miniſterium Lerchenfeld aus Berlin mitgebracht habe, ſei ganz unweſentlich gegenüber den früheren Forderungen Bayerns. Der Redner verbreitet ſich im Einzelnen über die Vereinbarungen mit dem Reiche, dem die Hauptſache geweſen ſei, das Syſtem Kahr⸗ Roth⸗Pöhner zu beſeitigen. Auch die Forderung der Entente auf Auflöſung der Einwohnerwehren ſei der Reichsregierung ſicher durch⸗ aus gelegen gekommen. Bei der Bekämpfung des Ausnahmezuſtan⸗ des habe der Reichskanzler ſeinen Regierungsgenoſſen im Reiche ein Geſchenk machen wollen. Der Antrag Wohlmuth ſtelle ein Preſtige⸗ Manöver dar. Der Ausnahmezuſtand ſei nicht entbehr⸗ lich. Ein Beweis dafür ſei die Begründung des Rücktritts Pöhner. Die neue Regierung habe das Vertrauen der Partei nicht in ihrer Geſamtheit, ſoweit das Verhältnis Bayerns zum Reich in Frage komme. Im Uebrigen warte die Partei die Taten der Regie⸗ rung ab. Das Koalitionsprogramm ſei ſtark ausgehöhlt. Man fürchte, daß unter dem Syſtem Schweyer neue Spannungen von Links ge⸗ ſucht würden. Die Programmpunkte des Miniſterpräſidenten fänden die Billigung der Partei. Man wolle auch in Bayern die Möglichkeit haben, ſich im Strome des Bolſchewismus zu behaup⸗ ten.(Zuruf. Wo werden Sie denn ſein?) Wir werden der neuen Regierung unſere Unterſtützung nicht verſagen, ſoweit ſie und ſolange ſie an den bekannten Grundſätzen der Regie⸗ rung Kahrs feſthälkt und die Ruhe und Ordnung ſichert. Im übrigen —985— wir volle Freiheit der Entſchließung, die wir uns bewahren werden. Auf Antrag des Abgeordneten Dr. Dirr(D. D..) wird die Weiterausſprache auf Freitag vormittag 9 Uhr vertagt. Badiſcher Landlag. Tul. Karlsruhe, 29. Sept. In der Dienstagsſitzung wurde im Haushaltungsausſchuß beſchloſſen, das Geſuch der Altpen⸗ ſionäre wegen Einſtufung in den Beſoldungstarif der Regierung empfehlend zu überweiſen. Dann beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit einem Zentrumsantrag, die badiſche Regierung möge bei der I dahin wirken, daß bei Uebergabe der e elterlichen Betriebe an Kinder nicht der momentane Verkaufswert, ſondern ein Wert zur Steuer angeſetzt wird, bei dem der Weiterbetrieb möglich iſt, und daß insbeſondere bei unge⸗ teiltem Gutsübergang an ein Kind der Vorteil, welcher in dem kindlichen Anſchlag des Gutes liegt, von der Schenkungsſteuer frei bleibt. Die Zentrumsvertreter begründeten den Antrag und er⸗ klärten es als eine Ungerechtigkeit, daß verſchiedenfach hohe Steuer⸗ ſummen bei der Uebergabe von Gütern an die Söhne oder Töch⸗ ter der Landwirte von den Finanzämtern erhoben würden. Der Regierungsvertreter erklärte, daß bei dem niedrigen Betrag der Schenkungsſteuer dem Zentrumsantrag nicht ſtattgegeben werden könne. Die Steuer werde nach dem Ertragswert erhoben und be⸗ trage bei einem Beſitztum im Werte von 100 000 Mark etwa 3800 Mark, bei 200 000 Mark rund 9000 Mark und zwar in 20 Jahren. Die Vertreter der Sozialdemokratie erklärten, daß man dem ein⸗ zelnen Landwirt unmöglich ſein Einkommen nachrechnen könne und die Steuerkraft auf dem platten Lande zur Zeit größer ſei, wie in der Stadt und in Induſtriegegenden. Auch ein demokratiſcher Red⸗ ner war der Auffaſſung, daß die Belaſtungen nicht ſo groß ſeien, wie vom Zentrum angegeben wurde, und wandte ſich gegen den Zentrumsantrag. Ein weiterer demokratiſcher Redner ſtellte einen Ergänzungsantrag, daß bei der Veranlagung zur Schenkungsſteuer auf die geſetzlichen Erleichterungen hingewieſen werden ſoll. Da⸗ gegen ſtimmten Zentrum und Sozialdemokratie und der Zentrums⸗ Antrag wurde mit 10 Stimmen der Sozialdemokratie und der Demokraten gegen 6 Stimmen des Zentrums abgelehnt. Die weſlungariſche Frage. Weſtungarn— ein ſelbſtändiger Staat! DEBerlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausrufung des ſelbſtändigen weſtungariſchen Staates iſt geſtern vollzogen worden. Stephan Frie d⸗ rich, der an der Spitze des ſogenannten Landesverteidigungs⸗ rates ſteht, hat am Mittwoch abend in Budapeſt eine Rede gehalten, in der er mitteilte, der Landesverteidigungsrat von Weſtungarn habe nunmehr durch eine kühne Tat jedes weitere Feilſchen unmöglich gemacht. Wer es wage, Weſtungarn zu betreten, werde einfach erſchoſſen. Möge man feilſchen und verhandeln, wir machen die Augen zu und ſtechen und ſchießen drauflos und jeder möge ſich hüten, in unſere Nähe zu kommen! regierung und die Mittel, zu deren Durchführung keine Art von Frage oder Erkundigung an mich gerichtet hat. Ich entnehme daraus, daß ihm präzis befohlen war, ſich jeder Frage an mich zu enthalten, um nicht den Eindruck abzuſchwächen, daß der Kaiſer ſelbſt und ohne eines Kanzlers zu bedürfen regierte. Es iſt mir nie vorgekommen, daß eine Pachtübergabe nicht eine gewiſſe Verſtändigung zwiſchen dem abziehenden und dem anziehenden Pächter erfordert hätte; in der Regierung des Deutſchen Reiches mit allen ihren komplizierten Verhältniſſen iſt ein analoges Bedürfnis aber nicht hervorgetreten. Die Wendung in meiner Verabſchiedung, daß der Kaiſer meinen Rat benutzen würde, hat nie eine Machſeg Betätigung er⸗ fahren, und die Unterſchrift meines Nachfolgers habe ich bei meiner Entlaſſung und ſpäter weder amtlich noch vertraulich zu ſehen bekommen, außer unter einem für mich nachteiligen Entſcheidung betreffend meine Penſionierung(Anmerkung: Ich wurde u. a. veranlaßt, die Quote meines am 1. Januar er⸗ hobenen Quartalsgehalts für die 11 Tage vom Datum meiner Verabſchiedung(20.—31. März) wieder herauszugeben.) Meine Erfahrung in unſerer Politik reichte 40 Jahre zurück, und durch den Amtswechſel war mein Nachfolger nicht ver⸗ trauter mit der politiſchen Lage geworden, als er in der Front des 10. Korps geweſen war.“ Neben den militäriſchen führt Bismarck auch pſycho⸗ logiſche Gründe für Caprivis Verhalten an, als eine Folge ſeiner Jugend, die für einen Gardeoffizier ohne Vermögen von Entbehrungen und Bitterkeiten nicht frei war, die Em⸗ pfindung, daß der Abſchluß des Lebens in höchſter Stellung eine ausgleichende Gerechtigkeit des Schickſals ſei. Trotz alles Aufwandes perſönlicher Liebenswürdigkeit ſei es ihm nicht gelungen, die unfreundliche Stimmung Caprivis gegen ihn zu überwinden;„es war immer den Leuten„mit Ar un Halm“ der Jugendeindruck eines jahrelang tantali⸗ ſierten Offiziers ohne Zulage durchzufühlen.“ Und zum Schluß macht Bismarck in einer Anmerkung folgende für ihn ſelbſt höchſt charakteriſtiſche, ganz perſönliche Aeußerung:„Ich kann nicht leugnen, daß mein Vertrauen in den Charakter meines Nachfolgers einen Stoß erlitten hat, ſeit ich erfahrzn habe, daß er die uralten Bäume vor der Gartenſeite ſeiner, früher meiner Wohnung hat 50 88 laſſen, welche eine erſt in Jahrhunderten zu regenerierende, eĩ Re„ e eeeee r eee — — 15 Die hilfsläligleit für Oppau. Zerbrochene Möbel, Matr machen. eeingen. Freitag, den 30. September 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Mitag-Auννα 3. Seite. Nr. 453. Kleine Bilder. Wie wiſſen: der Tag des Unglücks hat viele Hilfsbereite auf den Plan gerufen, mancher unter ihnen hat aus ſelbſt⸗ Ferſtändlicher Menſchlichkeit heraus bis zur eigenen Er⸗ ſchöpfung geholfen, viel, unendlich viel geleiſtet wurde an jenem Schreckenstage, der ſein Unheil weit über unſere ganze Gegend ausſchickte. Einzelner Leiſtungen kann man bei der großen Zahl derer, die an jenem erſten Liebeswerk beteiligt waren, nicht gedenken. Aber die Tat eines kleinen Jungen wollen wir hier doch ſeſthalten. Er iſt Oppauer, acht Jahre alt und als keiner der Sanften bekannt. Im Augenblick der Exploſion war ſeine Mutter auf dem Wege zum Milchein⸗ holen, er mit ſeinen beiden kleinen Geſchwiſtern, einem drei⸗ jährigen Zwillingspaar, allein im Häuschen. Das Dach fiel über ihm zuſammen, die Wände ſtürzten ein. Er aber ſchaffte ſich trotz eigener Verletzung durch zu den kleinen, hilfloſen Geſchwiſtern und ſchaffte ſie aus den Trümmern heraus. Auf ſeinen ſchwachen Armen trug er ſie ins Freie, das eine un⸗ verletzt, das andere zwar getroffen, aber doch ſo, daß die Ver⸗ letzung ohne ſpätere Folgen bleiben wird. Die unterwegs ſchwer verletzte Mutter erlebte, ehe ſie ins Krankenhaus kam, die Freude, ihre Kinderchen lebendig vor ſich zu ſehen, die Kleinen gerettet vom großen Bruder. Nun iſt der kleine Held in die Pfälzer Berge gekommen, zu gaſtfreundlichen Leuten, die ihm eine Heimat bieten, bis bei der Mutter wieder das eigene Feuer brennen kann. * Am ſchlimmſten betroffen ſind die Bewohner der Au⸗ ſtraße und der Häuſer, die an dem der Fabrik zuſtrebenden Wege lagen. Trümmerhaufen liegen da, wo noch vor wenig Tagen ein ſchützendes Dach und bergende Wände ein kleines Glück umſchloß, wo fleißige Familien wohnten in einem Heim, das ſie ſich ſelbſt erarbeitet. Wieviel Schweißtropfen mögen die Möbel gekoſtet haben, die die Häuschen füllten! Man kann es ermeſſen, wenn man beobachtet, wie dieſe Leute mit ihrem Haus und Hausrat verbunden ſind. Wie ſchwer iſt es, ſie zu bewegen, von dieſen zerfetzten Gebäuden zu ſcheiden und Anerbieten anzunehmen, die von vielen Gemeinden rechts und links des Rheins gekommen ſind. Sie ſchaffen und ſchaf⸗ fen, ſolange das Tageslicht leuchtet, aus zwei oder drei ſtehen⸗ gebliebenen Wänden wieder einen Raum zu machen, der vor Kälte W ſchützt. Lieber ein eigenes Dach überm Kopfe, wenn es auch dauernd von Einſturzgefahr umgeben und inmitten von Trümmern liegt, als eben dieſe Trümmer verlaſſen. Sie haben für die Geſchädigten viel mehr als Materialwert, es hängt eigene Arbeit, es hängen Erinne⸗ »rungen daran, die kein neues Stück mitbringen wird. 60 bis 63 Prozent der Häuſer nicht mehr aufbaufähig, hieß es im Reichstag, mindeſtens ein Fünftel dieſer Häuſer beherbergt heute noch die Bewohner. Aber, ſie werden heraus müſſen, ſollen weitere Verletzungen vermieden werden! c Wir ſind auf unſerer täglichen Fahrt nach Oppau. Dies⸗ mal den flinken Wagen hochgetürmt mit Decken. Die Nächte ſind kalt und das Bettzeug liegt meiſt unter Latten und Back⸗ ſteinen, Gebälk und Eiſen vergraben. Hie und da kommt ein beladenes Laſtauto, ſeit Tagen immer wieder dasſelbe Bild. zerſchlagener Hausrat, beſchädigte und obendrauf die Flüchtlinge, oft mit verbundenem Kopfe und verletzten Händen. Sie haben Unterkunft gefunden un dnehmen mit, was noch notdürftig ſeiner Beſtimmung dienen kann, wenn fleißige Hände ſich an die Ausbeſſerung Ein unendlich trauriges Bild, dieſe Auszüge! Be⸗ ſonders dann, wenn Kinder auf dieſen Trümmern ſitzen. Aber man ſieht ſie allmählich ſeltener. Der Schwarzwald, Oden⸗ wald und die Pfälzer Berge hat viele aufgenommen, hunderte von Angeboten aus der nächſten Umgebung ſind gekommen. Anfangs wollten ſich die Eltern, ſoweit ſie nicht ſelbſt zu der langen Reihe der Toten oder Schwerverwundeten zählten, nicht von ihren Kindern trennen, allgemach aber ſehen ſie ein, daß es für die Kinder beſſer iſt, ſie kommen aus dieſer grauſigen Umgebung heraus in gute Pflege, bis wieedr einmal das eigene Haus ſteht. Merkwürdig raſch haben die Kinder den Schrecken vergeſſen, und das iſt gut ſo. Sie lachen und ſpielen wie ehe⸗ dem und ſchlagen Verletzungen, die nicht das Zubettbleiben er⸗ fordern, ſchon gar nicht mehr an. Auch die Erwachſenen haben ſich verhältnismäßig ſchnell in ihr Schickſal gefügt.„Vom Kopfhängen wird's nicht beſſer“, ſagen ſie und ſchaffen emſig an Aufräumungsarbeiten * 2 Für die Wirtſchaften, die größtenteils wenigſtens ſoweit erhalten geblieben, daß man noch von einer einigermaßen ein⸗ ſturzſicheren Wirtsſtube reden kann, blüht das Geſchäft. Der Strom Neugieriger iſt noch nicht verebbt und der Weg von Ludwigshafen her für den Fußgänger weit und ſtaubig. Da gibt's Durſt und darauf haben ſich die Geſchäftsleute einge⸗ richtet. Auch für andere Bedürfniſſe der Fremden iſt ge⸗ ſorgt, durch ein Loch, das ehemals eine Schaufenſterſcheibe füllte, ſteigt man ein in einen Zigarrenladen und dort in einem Winkel kann man Obſt kaufen. Auf dem Wege nach Frieſenheim ſitzt mit Regelmäßigkeit ein Vettler und die Poſt⸗ kartenhändler, die mit Dutzenden von Aufnahmen aus dem zerſtörten Werk und dem Dorf ausgerüſtet ſind, machen Bom⸗ bengeſchäfte. Des Einen Not, des Andern Brot A Aber man ſieht auch viel Edles. Von den Sammlungen allerorts weiß man, auch davon, daß die Spenden in dem mit⸗ betroffenen Mannheim außerordentlich fließen und daß die Sammlungen an brauchbaren Haushaltungs⸗ und Kleidungs⸗ ſtücken ſehr erfolgreich waren. Das Werk der Verwendung und Verteilung der Sammelergebniſſe iſt umfangreich, es iſt nicht nur Oppau geſchädigt, in anderen Ortſchaften und in den Städten Ludwigshafen und Mannheim hat es Sachſchaden ge⸗ geben, der hoch in die Millionen geht und auch dort überall wohnen von den Hinterbliebenen der auf dem Feld der Ar⸗ beit Gefallenen und von den Schwerverwundeten, die jetzt die Krankenhäuſer namentlich von Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg füllen. Das gibt viel Arbeit für die Kommiſ⸗ ſion, die zu dieſem Zweck geſchaffen, und es geht langſam, bis einmal etwas an die Geſchädigten kommt. Unbedingt ſofor⸗ tige Hilfe war auch nur in Oppau vonnöten, wo keine Koch⸗ gelegenheit mehr iſt, wo es an Lebensmittesn, an Kleidern, an Bettzeug, an Handwerkszeug fehlt. Oder beſſer: hier iſt ſchon viel getan worden, namentlich getan worden von einem, der nicht an der Spitze einer Wohlfahrtsorganiſation ſteht, ſon⸗ dern auf eigene Fauſt gehandelt und ſo dem Grundſatz gedient hat: raſche Hilfe iſt doppelte Hilfe. Sie kennen ihn ſchon in Oppau, den Vater Jahl, der auch ſchon für die Kriegsge⸗ fangenen immer ein Herz hatte und noch hat. Raſch bei der Hand war auch die Stadtverwaltung Mannheim, die Mithilfe des Roten Kreuzes als ausführendem Organ, täglich vier Kriegsküchen mit kräftigem Eſſen hinübergehen läßt und mor⸗ gens auch einen guten Kaffee ausſchenkt. Die Heilsarmee tut ihr Liebeswerk meiſtens an den Kindern, ab und zu kommt auch von pfälziſchen Ortſchaften ein Wagen mit Liebesgaben. Die franzöſiſchen Kriegsküchen ſind jetzt abgerückt. Paula Picker. Die Organiſation der Hilfe. ONB. Ludwigshafen, 29. Sept. Bürgermeiſter Dr. Weiß hatte heute vormittag die Vertreter der Arbeitnehmer⸗ und Arbeitgeberver⸗ bände, der hieſigen Wohlfahrtsvereine aller Richtungen, ſowie die Vertreter der hieſigen Spitzenbehörden zu einer Ausſprache über den Erlaß eines Aufrufs zu Spenden der Ludwigshafener Einwohner⸗ ſchaft für die Oppauhilfe im großen Sitzungsſaale des alten Rat⸗ hauſes gegen 11 Uhr einberufen. Nach einleitenden Worten des Oberbürgermeiſters über die Notwendigkeit, die Gebefreudigkeit durch einen derartigen allgemeinen Aufruf zu heben, berichtete der Sach⸗ referent Rechtsrat Dr. Schön⸗Ludwigshafen über die Maßnahmen, die bereits einzelne Vereine und Verbände nach dieſer Richtung hin eingeleitet haben. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Gewerk⸗ ſchaftsperbände der Angeſtellten und Arbeiter, die Handelskammer, das Arbeitgeberkartell und die Wohlfahrtsvereine durch Sammel⸗ liſten in ihren Kreiſen eine lebhafte Werbetätigkeit entfaltet haben. Eine ausgedehnte Ausſprache führte die Frage herbei, ob in Schulen geſammelt werden ſolle und ob durch eine Haus⸗ und Straßenſamm⸗ lung ein beſonderer Erfolg ſich verſprechen läßt. Beide Sammlungs⸗ arten wurden ſchließlich abgelehnt, da man unter allen Umſtänden vermeiden will, daß Leute, die ſich in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten befinden, von zu vielen Seiten um Spenden angegangen werden, ſodaß, wie dies beſonders in den Schulen beobachtet wurde, die Gegenſätze zwiſchen den Minderbemittelten und den Beſſerſituierten nicht ſo ſcharf hervortreten. Dagegen wurde der Vorſchlag des Refe⸗ renten gebilligt, durch die Ausgabe von Wertkarten in Quit⸗ tungsform, die in Geſchäften und Gaſtſtätten ausliegen und zum Kauf angeboten werden, es jedem möglich zu machen, nach ſeinen Kräften einen Beitrag zum Liebeswerk zu leiſten. Beſonders wurde darauf aufmerkſam gemocht. daß nicht eine eigene Sammelorgani⸗ ſation errichtet wird, ſondern daß die Vereine, Körperſchaften uſw. ſelbſtändig ihre Erträ jniſſe durch Vermittlung der auf den Plakoten bezeichneten Zahlſtellen an den Staatskommiſſar ſſür das Oppauer Hilfswerk überweiſen. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung mit dem Wunſche, daß das eingeleitete Liebeswerk von allen Seiten tat⸗ kräftig unterſtützt werden möge. ONB. München, 29. Sept. Der ſtädtiſche Hauptausſchuß des Stadtrates München hat heute 100 000 M. für O pau einſtimmig bewilligt. Außerdem wird im Benehmen mit dem Hilfsbund wieder eine Hausſammlung durchgeführt werden. Im bayriſchen Landtag iſt ein Antrag der bayriſchen Volkspartei eingebracht RIAZ n Dee erſuchen, zur Ausgleichung der durch das Unglück in der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen herbeigeführten Häuſer⸗ ſchäden: a) mit den Organiſationen der Bau⸗ und Glasinduſtrie zwecks beſchleunigter Lieferung von Bauſtoffen und Glas in Ver⸗ bindung zu treten: b) genügend Bauholz aus den ſtaatlichen Forſten auf ſchnellſtem Wege zur Verfügung zu ſtellen. 22 Heddesheim, 29. Sept. Die Geldſammlung für daz „Hilfswerk in Oppau“, welche durch Schülerinnen der 8. Klaſſe am letztvbergangenen Sonntag nachmittag vorgenommen wurde, hat die Summe von nahezu 10 000 Mark erreicht. Weinheim, 29. Sept. Der Gem einderat bewilligte 10 000 Mark zugunſten der Opfer in Oppau. 2 15 Tu. Freiburg, 29. Sept. In der neueſten Nummer ſeines Bauernvereinblattes erläßt der Präſident des Badiſchen Bauernvereins, Staatsrat Weißhaupt, einen Aufruf an die Mitglieder des Bauernvereins, worin er dieſe auffordert, derjenigen zu gedenken, die in den Oppauer Werken ihre Kräfte und ihr Leben für die Herſtellung von landwirtſchaftlichen Stick⸗ ſtoffen eingeſetzt haben. Er hält es für eine„Ehrenpflicht“ der badiſchen Landwirte, ſich der Hinterbliebenen und Beſchädigten an⸗ zunehmen und ſie tatkräftig zu unterſtützen. Tul. Villingen, 29. Sept. Hier ſind 28 obdachloſe Kin⸗ der aus Oppau angekommen. Sie waren von der Ortsgruppe Ludwigshafen des katholiſchen Charitasverbandes für Deutſchland abgeſchickt und wurden in der erſten Nacht im Kloſter St. Urſula untergebracht. Die Kinder ſind alle ohne Heim, die Eltern tot oder verwundet An Kleidern hatten ſie nur das allernötigſte. Zwei Geſchäfte ſtifteten ſofort größere Poſten Knaben⸗ und Mödchen⸗ kleider ſowie Wäſche. Die Kinder ſind in mehreren benachbarten Ortſchaften untergebracht. Weitere 60 Kinder ſind angemeldet. WöB. Berlin, 29. Sept. Das deutſche Rote Kreuz wurde benachrichtigt, daß die„Newynrker Staatszeitung“ neuerdings im Auftrage des Central Relief Comitees einen Sammelbetrag von über einer halben Million Mark für Unterſtützung der Notleidenden in Oppau durch Kabel überwieſen habe. WB. Braunſchweig, 29. Sept. Die braunſchweigiſche Staatsregierung bewilligte heute für die Hinterbliebenen der Opfer der Kataſtrophe von Oppau 100 000 M. Es wurde weiter beſchloſſen, einen allgemeinen Aufruf an die Bevölkerung Braun⸗ ſchweigs zu richten zwecks einer öffentlichen Sammlung für die notleidenden Angehörigen der Verunglückten. 25 WB. Breslau, 29. Sept. Ueber den Magiſtratsvorſchlag, der 10 000 M. vorgeſehen hatte hinausgehend, bewilligte die Stadt⸗ verordnetenverſammlung in ihrer heutigen Sitzung ſroyh M. für die Hinterbliebenen der Opfer der Oppauer Kata⸗ ſtrophe. WB. Sopenhagen, 29. Sept. Ein deutſch⸗däniſches Komitee hat ſich unter dem Vorſitz des deutſchen Geſandten Freiherrn v. Neurath gebildet, das in einem Aufruf zu Beiträgen für die von der Oppauer Expli ſionskataſtrophe Betroffenen auf⸗ fordert. 85 FJchulfragen. Bezirkslehrerverein Mannheim. Am 27. September rief, ſo wird uns geſchrieben, die neue Leitung des Bezirkslehrerverein Mannheim ihre Mitglieder zur erſten Tagung zuſammen. Sie war eine impoſante Ver⸗ ſchule war beſetzt; ja viele treue Konferenzbeſucher mußten ſuh mit einem Stehplatz begnügen. Der neue Vorſitzende, Herr Hauptlehrer Auguſt Kern, begrüßte die Erſchienenen mit dem Ausdruck der Freude für den zahlreichen Beſuch. Er ſprach die Hoffnung aus, daß das rege Intereſſe für den heutigen Abend ein gutes Vorzeichen für die fernere Entwicklung und Arbeitsfreudigkeit der Mannheimer Konferenz ſein möge. In teilnehmenden Worten gedachte er ſodann des ſchweren Un⸗ glücks, das über den Ort Oppau und unſere Nachbarſtadt Lud⸗ wigshafen durch die furchtbare Exploſionskataſtrophe herein⸗ gebrochen iſt. An alle Mitglieder des Bezirkslehrervereins richtete er die herzliche Bitte, ſich an den Sammlungen für die ſchwer heimgeſuchten Bewohner von Oppau zu be⸗ teiligen, um ſo mitzuhelfen, Not und Elend zu lindern und Tränen zu trocknen. Hierauf machte Herr Kern noch Mitteilungen über die und erteilte ſodann dem Hauptredner des Abends, Herrn Ob⸗ mann Hofheinz von Heidelberg das Wort zu ſeinem Vor⸗ trag:„Die Gehaltspolitikdes Badiſchen Lehrer⸗ blick in der Gehaltsfrage. Er zeigte mit glänzender Beredſam⸗ erhält man den Körper durch Friſch und geß nd täglichen Gebrauch der als beſte hygieniſche Toilette⸗ ſeife ärztlich empfohlenen alſo unerſetzbare Zierde der amtlichen Reichsgrundſtücke in der Reſidenz bildeten. Kaiſer Wilhelm., der in dem Reichs⸗ kanzlergarten glückliche Jugendtage verlebt hatte, wird im Grabe keine Ruhe haben, wenn er weiß, daß ſein früherer Gardeoff zier alte Lieblingsbäume, die ihres Gleichen in Ber⸗ lin und der Umgegend nicht hatten, hat niederhauen laſſen, um un poco piudi luco zu gewinnen. Aus dieſer Baumvertilgung ſpricht nicht ein deutſcher, ſon⸗ dern ein ſlawiſcher Charakterzug. Die Slawen und die Celten beide ohne Zweifel ſtammverwandter als jeder von ihnen mit den Eermanen, ſind keine Baumfreunde, wie jeder weiß, der in Polen und Frankreich geweſen iſt; ihre Dörfer und Städte ſtehen baumlos auf der Ackerfläche, wie ein Nürnberger Spiel⸗ zeug auf dem Tiſche. Ich würde Herrn von Caprivi manche politiſche Meinungsverſchiedenheit eher nachſehen als die ruch⸗ loſe Zerſtörung uralter Bäume, denen gegenüber er das Recht des Nießbrauchs eines Staatsgrundſtücks durch Deterioration desſelben mißbraucht hat.“ 5 National⸗Theater Mannheim. Ariadne auf Naxos. Die Schönheit des Geſangstones zu erhalten, wird immer das erſte Gebot ſein, das auch für Richard Strauß und ſeine Ariadne unbedingte Geltung hat Wenn Fräulein Bertha Malkin in ihrem Duett mit Zerbinetta⸗Eden dieſe Schönheit nicht immer zu ſolcher unbedingten Geltung bringen konnte, ſo war das Ueber⸗ ſorte des Kammer⸗Orcheſters die Urſache, und es iſt ein übler Troſt, daß gerade die beſten deutſchen Orcheſter— mit wenigen Aus⸗ nahmen— ſich ſelbſt ſo gein hören, für den Geſang aber wenig Mütgefühl aufbringen Anders liegt der geſtrige„Fall⸗Ariadne“! Hier war nur der Abſchluß der B⸗dur Arie zu dicken Orcheſter⸗ llanges; im übrigen war das normale Verhäſtuis von Geſang und Orcheſterquantum gewahrt, und err von Hößlin war hörbar bemüht, die edle Muſik des Meiſters zu klangreiner G ſtaltung zu Nur hat Frau Anna Wolf⸗Ortner neuerdings die dohe Lage(vom Ton) ellzu hell gefärbt und die Einwirkung des Tones eingeengt und erzwungen. Dies iſt doprelter Schmerz. Denn die ſchöne Stimme einer hochbe⸗abten Sänge in iſt in Gefahr und obendrein Richard Strauß, von deſſen Muſik das Publikum einen ganz verkehrten Eindruck erhält. Auch das Buffoquintett ver⸗ Langt eine ſchönere Tongebung, als ſie ſogleich im F⸗moll An⸗ Jang zu hören war. Aber dies Quintett war durch zwei neue⸗ Zer⸗ elte⸗Liebſten in angenehmer Form bereichert, denn die Herren 7 * Burgwinkel und Maſſalsky brachten aus Barmen eine Fülle geiſtreigher Einzelheiten mit, die ſich außerdem in den Rahmen unſeres verdienten Oberſpi lleiters ohne Zwang einfügten. Dazu kam die friſche Jugend unſeres neuen Baritons, ſeine natür⸗ liche Eleganz und ſeine ſogleich in der Arietta betätigte ſchöne Ge⸗ ſangsweiſe. Und ein recht muſikaliſches Echo war Fräulein Lena Wagner; das ſchwierige Anfanasterzett verliert freilich allgemach an ſchönem Klang, ohne daß wir die Torzettiſtimnen mit dieſem Fehlbetrag belaſten dürfen. Es iſt wohl der„Spielbetrieb“ der Intendanz, der ſolche Wirkungen zeitigt. A. Bl. Deutſche Plaſtik des Mittelalters. Zur Ausſtellung in der Karlsruher Kunſthalle. Eine Kunſt, die weiten Kreiſen des Volkes nur durch Muſeen bekannt gemacht werden kann, wird niemals Gemeingut eines Volkes zu nennen ſein. Wohl aber möchte es Fälle geben, in denen es die Aufgabe der Muſeen iſt, daran zu erinnern, welche Kunſt⸗ ſchöpfungen das Volk als ſeinen Kulturbeſitz zu ſchätzen vergeſſen hat. Es könnte nichts leichter geſchehen, als daß man uns mit heftigem Widerſpruch begegnete, wenn wir irgendwo die Behaup⸗ tung aufſtellen würden, daß Kunſtwerte, die im Brennpunkte des Straßenverkehrs ihren Standplatz haben, vielfach undekannt ge⸗ blieben ſind. Man nehme z. B. einen Monumentalbrunnnen. Die Generation des Ortes, die ſeine Aufſtellung erlebte, darf behaupten, ihn einigermaßen zu kennen. In den erſten Tagen nach ſeiner Vollendung ſind die Leute um ihn herum geſtanden, haben ihr Urteil abgegeben, und waren ſie mit der Schöpfung zufrieden, ſo erfüllte ſie Stolz, geſiel ſie ihnen nicht, dann ſprachen ſie achſel⸗ zuckend von einem„Skandal für den ganzen Ort“ Aber ſchon für die Kinder dieſer Zeit hat der Brunnen nichts Außergewöhnliches mehr. Sie ſpielen an ihm, kommen täglich daran vorbei; ſehen ſie ihn im Herbſt trocken daſtehen, ſo ſchenken ſie ihm einen flüchtigen Blick mehr, und erblicken ſie ihn zum erſtenmal mit Schnee bedeckt, dann wird ihnen auch dieſe Veränderung nicht entgehen. Aber was der Brunnen darſtellt, wer ihn erbaut hat, das wiſſen immer nur die paar, die bei der allgemeinen Erörterung von Dutzendfällen nicht mitzählen. Mit den zunehmenden Jahren werden ihrer zwar mehr, die meiſten aber gehen jetzt vollkommen achtlos an dem Brunnen vorbei— du lieber Gott, er ſteht doch ſchon immer da — und kommt wirklich einer des Weges, dem das Kunſtwerk als ſolches auffällt, der ſchämt ſich hundert gegen eins, davor ſtehen zu bleiben und den Brunnen zu beſichtigen. Als Einheimiſcher kann man ſich doch keine ſolche Blöße geben Man„kennt“ doch die Kunſtbauten ſeiner Heimat! Wie mit dieſem Brunnen, ſo verhält es ſich mit der deutſchen vor allem; b wenigſtens bildet den Gegenſtand der ferneren Be⸗ trachtung. Auch hier ſei ein Beiſpiel herangezogen, ſei gefragt: wieviele von den zahlreichen Menſchen, die tagtäglich ihr Weg am Freiburger Münſter vorbeiführt, vermögen über die Fülle von Plaſtiken Aufſchluß zu geben, mit denen die einzelnen Teile des Baues geſchmückt ſind? Mit der Beleuchtung der früher erwähnten Ge⸗ wohnheit und unnatürlichen Scheu kommen wir allerdings nicht aus. Gerade das Beiſpiel des Freiburger Münſters iſt ungemein lehrreich. Es läßt uns erkennen, daß wir nicht aus chen e uns des Wertes und der Schönheit der mittelalterlichen Plaſtiken iſt, in der die meiſten Statuen und Skulpturen angebracht ſind. Und im Innern der Kirche vermögen wir zum Teil unter der Ungunſt der Beleuchtung dieſes und jenes Kunſtwerk im einz Inen nicht auszunehmen. Im weiteren Sinne trifft das nun auf alle Kirchen und alle kunſtgeſchichtlich bemerkenswerten übrigen Bau⸗ ten wehr oder weniger auch zu. Möglichkeiten zu ſchaffen, daß trotz räumlichen und anderen Hinderniſſen weite Kreie des Volkes zum Studium und zur genuß⸗ reichen Vetrachtung ſchwer zugänglicher Kunſtſchätze geführt werden, iſt fraglos Aufgabe unſerer Kunſtſammlungen. Dr. W. F. Storck, der Leiter der Badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe, hat ſie zu der ſeinigen gemacht und vor wenigen Tagen— nach monatelangen energiſchen Vorbereitungen allerdings— durch die Eröffnung einer umfaſſenden Ausſtellung deutſcher Plaſtik des Mittelalters in muſter⸗ gültiger Weiſe erfüllt. Die drei Teile der Sammlung, die zum Teil neugeſchaffener Beſitz der Badiſchen Kunſthalle iſt, erſtrecken ſich auf die Plaſtik des Münſters, auf die mittelalterliche Plaſtik am Oberrhein und auf im erſten Teil begreiflicherweiſe fehlen. Im zweiten Teil ſind durch Werke von erleſener Schönheit und unendlichem zeitgeſchichtlichem Wert vertreten. In allen drei Teilen nehmen künſtleriſche Photogra⸗ phien einen großen Raum ein, die das Original entweder erſezen oder in ihrer Zugehörigkeit zum vorhandenen naturgetreuen Gips⸗ abguß die Möglichk⸗it bieten, 10 Standort des Werkes am Bau kennen zu lernen. Das Prunkſcück der Freiburger Abteilung bildet ein Abguß des heiligen Grabes(um 1340), der dieſes wichtige Denk⸗ mal der gotiſchen Plaſtik in ſeiner urſprünaſichen Form zeigt, von trauernden Geſtalten aus der Umgebung Chriſti überragt. Dieſe Stellen des Münſters. In der 355 auch noch des 16. Jahrhunderts umfaßt, rials ſtattgefunden. Statt Stein verwendet der Künſtler Holz. ein Wechſel des Mate⸗ Plaſtit in unſeren Märkten und Städten, mit der älteren Plaſtik Photographien vermitte worden, der Landtag wolle beſchließen, die Staatsregierung ſei zu — — ſammlung. Das letzte Plätzchen der Aula unſerer Friedri⸗⸗ Einſtufung der Lehrer in den Gehaltstarif Vereins.“ In meiſterhafter Weiſe gab der erſte Vorſitzende des Badiſchen Lehrer⸗Vereins einen Rückblick und einen Aus⸗ keit und überzeugender Wahrhaftigkeit, wie der Badiſche vielfach noch nicht bewußt geworden ſind, ſondern daß daran die außerordentliche Entfernung von unſeren Augen vor allem ſchuld ie Meiſter der Spätgotik. Originale müſſen Fiauren befinden ſich heute, von dem Werke losgeriſſen, an anderen öpfungen des 14., 15. und 2 in hier nicht nur ſchärfere, ſondern in Myrrholin Geie 4. Seite. Nr. 433. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗UAusguve.) Freitag, den 30. September 1921. Lehrer⸗Berein die Gehaltsfrage in den vergangenen Jahren vertrat und in Zukunft zu vertreten gedenke. Seine Worte gaben Zeugnis von der zielbewußten und kraftvollen Führung unſeres Vereins. Eine Frage, an der eine ganze Lehrer⸗ generation gearbeitet habe, ſei nun gelöſt. Sie laſſe ſich zu⸗ ſammenfaſſen in dem Worte: Einreihung in den Gehaltstarif. Die große Politik des Vereinsvorſtandes mußte im Hinblick auf bie Erreichung dieſes Zieles eine Politik für die Allgemeinheit ſein. Der Vorſtand habe ſich nie auf irgend eine ntereſſen⸗ pofftis einlaſſen können. Große Ziele, die den geſamten Stand fördern, müßten auch in Zukunft ſeine Wegweiſer ſein, auch wenn der eine oder andere in Stadt oder Land einmal perſön⸗ lich einen Nachteil habe. Der Vereinsvorſtand müſſe ſeine Ar⸗ beit immer auf der großen Mittellinie konzentrieren; denn nur ſo könne der Allgemeinheit gedient werden. Mit eindring⸗ lichen Worten warnte der Obmann vor jeder Gefühlspolitik und aller Illuſion. Die Vereinspolitik müſſe ſich aufbauen auf Gegebenheiten, auf Tatſachen, und unſere Zukunftsfragen würden nur zu löſen ſein, wenn ſie ſich einfügen in die realen Tatſachen des finanzpolitiſchen und beamtenrechtlichen Lebens. Die überzeugenden Worte des Obmanns fanden unge⸗ teilte Zuſtimmung. Mit großem Beifall dankten die anweſen⸗ den Mitglieder ihrem wahrhaft genialen Führer für ſeine treff⸗ lichen Ausführungen. Sie gaben einen Einblick in die ſchwier:ge Arbeit des Vereinsvorſtands; ſie ließen aber auch erkennen, mit welchem Verantwortlichkeitsbewußtſein und zielſicherer Kraft in unſerm Vereinsvorſtand gearbeitet wird. Der Beifall war ein Bekenntnis des abſoluten Vertrauens, das unſerm Vorſtand auch in künftigen Tagen Kraft und Freudigkeit in ſeiner Arbeit geben wird. Auch die Ausſprache zeugte von der vollen Anerkennung der Arbeit unſerer Vereinsleitung. Von keiner Seite erhob ſich eine ſachliche Kritik an ihrer Tätigkeit. Der Vorſtand des Bezirkslehrervereins Mannheim legte der Verſammlung folgenden Antrag vor, der einſtimmige An⸗ nahme fand: ̃ 1. Der Vorſtand des Bad. Lehrervereins wird erſucht, ſeinen Einfluß im Deutſchen Lehrerverein dahin geltend zu machen, daß der Beitritt desſelben zum Deutſchen Beamtenbund alsbald erfolgt, doch unter Wahrung der Selbſtändigkeit der Landeslehrervereine. 2. Der Bezirkslehrerverein Mannheim erklärt ſein Einver⸗ ſtändnis mit der im Einklang mit den Forderungen des Deutſchen Beamtenbundes ſtehenden Entſchließung des Vorſtandes zur Ge⸗ haltsfrage. Dieſe Forderungen kommen in folgenden Sätzen zum Ausdruck: 1. Der Bad. Lehrerverein hält das Abkommen der Spitzen⸗ organiſationen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter mit der Reichsregierung bezüglich der Neufeſtſetzung der Teuerungszulagen (T..) nach ſeinem Ausmaß für ungenügend und in ſeinen Grund⸗ ſätzen für durchaus verfehlt. 2. Es bedeutet den Ruin der finanziellen Exiſtenz. der Be⸗ amtenſchaft, die Vernichtung jeglicher kulturwertiger Arbeit, wenn einer 15—17fachen Steigerung der Lebenshaltung nur das—7fach geſteigerte Friedenseinkommen dauernd gegen⸗ überſteht. Es muß mit aller Entſchiedenheit die Angleichung der Beamteneinkommen an den geſunkenen Geldwert gefordert wer⸗ den, wobei die Schaffung eines Mindeſteinkommens Vorausſetzung iſt. Die Regelung von Auguſt ds. Js., die in ihrer Geſamtwirkung kaum das einfache des durchſchnittlchen Friedens⸗ einkommens als Einkommenserhöhung gebracht hat, iſt nur als Teilregelung zu betrachten. 3. Die Teuerungszulagen nehmen nahezu die Hälfte des geſamten Einkommens des Beamten ein. Wenn die finan⸗ —21 Grundlage des Berufsbeamtentums und die Exiſtenzmöglichkeit der Ruhegehaltsempfänger und der Hinterbliebenen nicht ſchwer erſchüttert werden ſollen, muß unverzüglich zum Abbau des Teuerungszulagen⸗ weſens en werden. Teusrungszulagen dürfen lediglich die jeweilige Teuerungswellen auffangen, nicht aber die Subſtanz des Beamteneinkommens aufſaugen. 4. Der Bad. Lehrerverein proteſtiert mit aller Entſchiedenheit egen die geringen Zulagen für Penſionäre und eien deren Geſamtbezug nicht einmal das An⸗ angseinkommen des planmäßigen aktiven Beamten erreicht. Er rdert, daß ſie die Teuerungszulagen im gleichen Umfang wie die aktiven Beamten erhalten. 5. Der Bad. Lehrerverein erhebt Einſpruch gegen die unter⸗ Behandlung der außerplanmäßigen eamten unh Beamtinnen und verlangt, daß bei der Uebernahme der Reichsregelung auf badiſche Verhältniſſe im Be⸗ reich der Unterrichtsverwaltung den außerplanmäßigen Lehrerinnen die gleichen Bezüge bewilligt werden, wie ſie den männlichen außer⸗ Manmäßigen Lehrkräften durch die Reichsregelung zugebilligt ſind. Dieſe Forderung gründet ſich auf die Verfaſſungsbeſtimmungen des Beſoldungsgeſetzes, die gleiche Vorbildung und Berufsarbeit, ſowle auf das Jahrzehnte alte badiſche Herkommen. 6. Die Staffelung der Teuerungs⸗ und Kinderzulagen nach Ortsklaſſen iſt zu beſeitigen. 7. Die 5 Ortsklaſſen ſollen auf 3 vermindert oder durch Teuerungszonen erſetzt werden. Auch dieſe Sätze fanden in ihrer Geſamtheit einſtimmige Annahme. Dem Badiſchen Lehrer⸗Verein erwächſt in der Zu⸗ kunft zur Erreichung dieſer Ziele eine große Aufgabe. Er wird ſie nur löſen können, wenn alle Mitglieder und alle Volks⸗ genoſſen getragen ſind von einem ans Ganze ſich hingebenden Zemeinſinn. Dieſer wird und muß die Quelle unſeres neuen Volkslebens werden.—g. Städtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. rweiterung der Gleisanlage des Gaswerks Luzenberg. Für die Herſtellung eines 2. Anſchlußgleiſes des Gaswerks Luzenberg an die Hafenbahn iſt vom Stadtrat der Betrag von 300000 M. aus Anlehensmitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren bewelligt worden. Das Gaswerk Luzenberg iſt, ſo heißt es in der Begründung der Vorlage, z. Zt. nur durch ein zwiſchen Kohlenhalle und Bahndamm entlang führendes Anſchlußgleis mit der Hafenbahn und damit dem Sammelbahnhof verbunden. Am Ende der Kohlenhalle müſſen ſämtliche Wagen auf einer Drehſcheibe gedreht werden, um von dem Anſchlußgleis nach dem Innern des Werkes oder umgekehrt geleitet werden zu können. Die Drehſcheibe iſt ſeit 20 Jahren in Betrieb, infolgedeſſen abgenutzt und ein Ver⸗ ſagen jederzeit möglich. Dadurch würde der Verſand von Koks, Teer, Ammoniakſalz, Ammoniakwaſſer uſw. lahm gelegt. Zudem erfordert der Rangierbetrieb über dieſe Drehſcheibe einen unverhält⸗ nismäßig hohen Lohnaufwand Es iſt daher nicht nur im Intereſſe der Betriebsſicherheit, ſondern auch zur Erzielung von Erſparniſſen an Löhnen und an Dampfverbrauch für die feuerloſen Lokomotiven notwendig, eine unmittelbare Verbindung des Gaswerksinnern mit der Hafenbahn herzuſtellen. Das Gelände für dieſen Anſchluß wurde ſchon vor dem Kriege bereitgeſtellt, die Gleisausführung iſt aber durch den Krieg hintangehalten worden. Der notwendige Damm wurde in den Jahren 1919/20 als Notſtandsarbeit mit Ueberteuerungszuſchuß des Staates ausgeführt, eine Fertigſtellung der Gleisanlage jedoch durch den Mangel an Ooerbaumaterial wiederum verhindert. Durch das Freiwerden eines entſprechend großen Gleisſtückes bei der Siedelung am Reiherplatz iſt nun auch dieſes Hindernis beſeitigt und die endgiltige Fertigſtellung des An⸗ ſchluſſes möglich. Die Koſten der Oberbaumaterialien enſchl. Ver⸗ legung ſind auf 300 000 M. berechnet. Antrag auf Bewilligung eines Zuſchuſſes aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge iſt ſchon ſeit einiger Zeit geſtellt. . Keine 4. flaſſe in Eilzügen. Die wiederholt begehrte Ein⸗ richtung von Eilzügen, die auch die 4. Wagenklaſſe führen, erweiſt ſich als undurchführbar, weil, um die ſichere Beförderung der Reiſenden zu gewährleiſten, nur Wagen ſchwerer Bauart eingeſtellt werden könnten. Von der vermeintlichen Erſparnis an Bekriebs⸗ koſten wäre dann keine Rede mehr. Dagegen würde die zweifel⸗ los eintretende ſtarke Abwanderung von Reiſenden in die 4. Klaſſe einen erheblichen Ausfall an Einnahmen zur Folge haben, der nur durch Tariferhöhung gedeckt werden könnte. Der mit Schaffung von Eilzügen 4. Klaſſe für das Publikum erſtrebte Vorteil würde dadurch wieder hinfällig. Dem Bedürfnis, Reiſen in der 4. Klaſſe auch auf weitere Entfernungen in angemeſſener Reiſedauer zurück⸗ legen zu können, muß daher in anderer Weiſe entgegengekommen werden. Die Reichsbahnverwaltung hat denn auch bereits ſür ein⸗ zelne beſonders wichtige Verkehrsbezeichnungen beſchleunigte Perſonenzüge eingelegt. Dieſe Züge halten nur auf den wichtigſten Stationen. Es iſt beabſichtigt, das Syſtem der beſchleunigten Per⸗ ſonenzugverbindungen mit Wagen 1. bis 4. Klaſſe auf weitere Ent⸗ fernungen nach und nach weiter auszubauen.(„Die Botſchaft hör' ich wohl, allein——) TUl. Die Sicherung des Weiterbeſtehens der Nebenbahnen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft. Im Haushaltungs⸗ ausſchuß des Badiſchen Landtages teilte das Finanz⸗ miniſterium mit:„Nachdem Ende vorigen Jahres die Maßnahmen zur Weiterführung des Betriebs auf den Linien der Badiſchen Lokaleiſenbahnen durch das vom Landtag beſchloſſene Geſetz vom 22. Dezember 1920 abgeſchloſſen wurden, ſind ſetzt auch die Ver⸗ handlungen wegen der Neuordnung der wirtſchaftlichen Lage der Nebenbahnen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft A. G. in Mannheim zum Abſchluß gelangt. Wir legen den mit der Stadt⸗ gemeinde Mannheim abzuſchließenden Vertrag über die Gewährung eines ſtaatlichen Zuſchuſſes von 4500 000 M. zum Erwerb der Nebenbahnen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft mit der Bitte um Genehmigung vor.“ Der Finanzminiſter erſuchte, den Vertrag ohne Aenderung annehmen zu wollen. Nach kurzer Debatte ſtimmte der Haushaltsausſchuß dem Antrage zu. * Die Sinnloſigkeit der Kleingeldhamſterei. Gegen die Zurück⸗ haltung von Kleingeld will jetzt auch die Juſtizverwaltung auftre⸗ ten. Das bekannte Merkblatt des Reichsfinanzminiſteriums über die Schäden der Kleingeldhamſterei ſoll in den Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ räumen der Gerichte ausgehängt werden. Die Juſtizbeamten, ins⸗ beſondere die Kaſſenbeamten, ſollen das Publikum über die Zweck⸗ loſigkeit und Sachlichkeit der Kleingeldhamſterei aufklären helfen. * Heimkehr aus Avignon. Geſtern iſt aus Avignon der Kriegs⸗ gefangene Rein aus Leipzig über Ludwigshafen in die Heimat zurückgekehrt. Gegenwärtig befinden ſich in Avignon noch etwa 60 deutſche Kriegsgefangene. * Verhaftung eines Mannheimer Käſeſchiebers. Aus Mün⸗ chen wird uns telegraphiert:„Die Käſeſchiebungen von München in das beſetzte, namentlich pfälziſche Gebiet nehmen dauernd zu. Erſt kürzlich wurden große Käſeſchievungen nach Ludwigshafen in einem Möbelwagen aufgedeckt. Neuerdings iſt es der bayeriſchen Landeswucherabwehrſtelle gelungen, eine Käſeſchiebung in einem Möhelwagen zu verhindern. Das Wucheramt erhielt Kenntnis, daß in einem zur Abfahrt bereiten Möbelwagen im Oſtbahnhof in Mün⸗ chen Käſe verladen ſei. Die Kontrolle ergab, daß der Wagen tat⸗ ſächlich 15 Zentner Käſe enthielt, die nach Mannheim gehen ſollten. Während der Kontrolle wollte ein Kaufmann aus Mann⸗ heim, ein bekannter Käſeſchieber, den Frachtbrief abfertigen laſſen, mit der Deklaration„Leer zurück nach Mannheim“. Der Schieber wurde verhaftet, der Möbelwagen und der Käſe durch das Gericht beſchlagnahmt. Die Erhebungen führten zur Feſtnahme eines Händlers, der den Käſe geliefert hat Zwei Aufkäufer aus Mann⸗ heim hatten kurz zuvor München verlaſſen. Das Wucheramt hat in der letzten Zeit noch weitere Käſeſchiebungen aufgedeckt, die auf dem Wege der Bahnſendung bewerkſtelligt werden ſollten.“ Der Käſe⸗ und Butterſchmuggel würde ſofort aufhören, wenn ſich Bayern end⸗ lich einmal dazu verſtehen könnte, das Ausfuhrverbot aufzuheben und von ſeinem Ueberfluß auch den Nichtbayern etwas zu gönnen. veranſtaltungen. Große Mode-, Gewerbe⸗ u. Jachausſtellung im Nibelungen⸗ ſaal. Am 2. und 3. Oktober findet im Nibelungenſaal bes Roſen⸗ gartens eine Modeſchau, verbunden mit Gewerbeaus⸗ ſtellung ſtatt Das Neuartige dieſer Veranſtaltung iſt, daß nicht nur die heutige, ſondern auch die älteren Moden mit den jeweilen Haartrachten gezeigt werden. wie Altgermaniſch, Griechiſch, Römiſch, Mittelalterlich und Moderne. Die Prachtentfaltung der Renaiſ⸗ ſance und Rokokozeit, Revolution, Empire und die reizenden Bieder⸗ maiertrachten verſprechen ein abwechslungsreiches Programm. Den Schluß dieſes Teiles der Veranſtaltung wird die Vorführung der neueſten Modeſchöpfungen bilden, welche von mehreren Schneidern und Schneiderinnen Mannheims ausgeführt wurden. An der Ge⸗ werbeausſtellung beteiligen ſich 60 hieſige und auswärtige Firmen der verſchiedenſten Branchen, für die Prämiierungen vorgeſehen ſind. Ein Schau⸗ und Preisfriſieren Mannheimer und auswärtiger Friſeure dürfte ebenfolls große Anziehungskraft ausüben. Nam⸗ hafte Geldpreiſe ſind hierfür ausgeſetzt. In dem übrigen künſt⸗ leriſchen Programm werden reizvolle Tanzreigen aus der Rokoko⸗ und Biedermaierzeit ſowie moderne Tänze durch kundige Paare vorgeführt. Der Sängerkranz ſowie ein Mandolinenklub werden zur Verſchönerung der Veranſtaltung beitragen. Auch verſchie⸗ dene Künſtler und Künſtlerinnen des Nationaltheaters haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Den muſikaliſchen Teil hat die Kapelle Becker übernommen. Das badiſche Staatsminiſterium ſtiftete einen Ehrenpreis in Form einer Urne mit Deckel, die in der Majolika⸗ Manufaktur in Karlsruhe hergeſtellt wurde. ch Der Verein für RNaſenſpiele E. B. veranſtaltet im Rahmen ſeiner Jubiläums⸗Sportwoche am Samstag abend im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens ſeinen Jubiläumsabend mit Feſtball, deſſen künſtleriſche Leitung Herr Alex Kökert vom Nationaltheater übernommen hat. Unter Mitwirkung hervorragender Soliſten der Mannheimer Bühne— Frau Wolf⸗Ortner, Hans Bahling und Johannes Stegmann— im Verein mit Gebrüder Buck verſpricht die Veranſtaltung einen würdigen, künſtleriſch hochzuwer⸗ tenden Verlauf zu nehmen. Der muſikaliſche Teil iſt der bewährten Stabführung des Kapellmeiſters Beierle anvertraut, während die Leitung des Feſtballs Herrn Tanzmeiſter Pfirrmann übertragen wurde. Da der V. f. R. ſtets bemüht bleibt, ſeine Veranſtaltungen zu einem geſellſchaftlichen Ereignis zu geſtalten, dürfte auch dieſer Jubiläumsabend ſeine Anziehungskraft auf weite Kreiſe der Bepöl⸗ kerung nicht verfehlen. A. Der Geſangverein Arion Iſemannſcher Männerchor veran⸗ ſtaltet zu Gunſten der Hinterbliebenen der Opfer des Oppauer Ex⸗ ploſionsunglücks am morgigen Samstag in den Sälen des„Fried⸗ richspark“ einen Wohltätigkeits⸗Abend. Es gelangen u. A. Chöre von Sturm, Nagler, Härtel ſowie einige Volkschöre zum Vortrag.(Wir verweiſen auf die Anzeige in dieſer Nummer.) Der klub»„Stella-Rigra“ E. B. Mannheim teilt uns mit, daß der Unterhaltungs⸗Abend am vergangenen Mittwoch im Hotel Odenheimer in Form eines Wohltätigkeitsabends abge⸗ halten wurde. Der am morgigen Samstag im Saale des Hotel „National“ ſtattfindende Ehrenabend für Herrn Kettemann iſt ebenfalls auf deſſen Wunſch in eine Wohltätigkeitsveranſtaltung umgewandelt. Der Reinertrag wird dem Oppauer Hilfswerk zu⸗ geführt.(Weiteres Anzeige.) .( KK U Aus dem Lande. DZ. Karlsruhe, 29. Septbr. Herr Roedel wurde nach Karlsruhe ins Krankenhaus verbracht. DZ. Waldkirch, 27. Septbr.(Poſtkurioſum). Eine hieſige Firma erhielt dieſer Tage eine Poſtkarte, die die Rute Baſel—Waldkirch in der„kurzen Zeit“ von 44 Jahren zurückgelegt hatte. Laut Poſt⸗ ſtempel wurde die Karte in Baſel am 30. April 1877 aufgegeben, am 23. September 1921 kam ſie glücklich hier an. meiſten Fällen auch originalgetreuere und deshalb ſchönere Eindrücke, denn durch ſpätere oft barbariſche Uebermalung, die man ſchon Lackieren nennen darf, wurde der Ausdruck dieſer Bildwerke nur zu häufig ſchwer beeinträchtigt. In dieſem Teile der Ausſtellung können wir an Nachbildungen der elſäſſiſchen Plaſtik des 15. Jahrhunderts die Entwicklung dieſer Kunſt von Nikolaus Gerhard von Leyden bis um Schöpfer des Iſenheimer Altars verfolgen. Andere berühmte Dentmäler, wie der Breiſacher Hochaltar, der Gipfelpunkt der ſpät⸗ gotiſchen Plaſtik, nennen ihre Erbauer nicht. Um ſo inniger ſind ſie dem deutſchen Kunſtbeſitz in ſeiner Bedeutung als Volksgut eingefügt. Eines der unerhörteſten Werke dieſer Zeit, der überlebensgroße Chriſtus von Pfullendorf, hat außerhalb der Ausſtellung, in der Vorhalle der Kunſthalle, Aufſtellung gefunden. Nebſt anderen Stücken ſtammt dieſe Figur aus dem Freiburger Diözeſan⸗Muſeum, deſſen Entgegenkommen, verbunden mit der Bereitwilligkeit einzelner Be⸗ ſitzer, der Reichhaltigkeit der Ausſtellung außerordentlich förderlich war. Es zeigt aber von dem großen Vertrauen, das dieſe Stellen in Direktor Storck und in den Erfolg ſeiner Abſicht ſetzten, daß ſie ihm die unerſetzlichen Originale überließen. Bei der Aufmachung des dritten Teils der Ausſtellung ſtand Dr. Storck das von Profeſſor von Grolmann mit Unterſtützung der Wiesbadener Pausſc ür bildende Kunſt geſammelte Material zur Verfügung, ausſchließlich photographiſche Reproduktionen, jedoch von einer erſtaunlichen Vollendung der Technik. Mit den unver⸗ eßlichen Namen Veit Sioß, Adam Kraft, Hans Backhoffen, Hans Sehfer und Tilmann Riemenſchneider iſt der Inhalt dieſes Teiles der Ausſtellung klar genug gekennzeichnet. In zahlreichen Bildern iſt die phantaſtereiche Schaͤnheit von Veit Stoß' Krakauer Marien⸗ altar, von Peter Krafts St. Lorenzer Sakramentshaus und Nürn⸗ berger Kreuzwegſtationen feſtgehalten. An der Grenze der mittel⸗ alterlichen Kunſt klingt noch einmal ein inhaltsreicher Name auf: Peter Viſcher, der Erzbildhauer, einer der größten deutſchen Meiſter älterer Zeit, wenn nicht wirklich der Bedeutendſte unter den Bild⸗ hauern. Mit der genialen Anordnung dieſer Ausſtellung ſind Dr. Storcks jüngſte Arbeiten in der Kunſthalle aber keineswegs er⸗ ſchöpft. War die Neuordnung der Galeriebeſtände im Früyſahr bis zum Holländerſaal fortgeſchritten, ſo Enzel die ſoeben fertig⸗ eſtellten Kabinette und Säle zunächſt die Entwicklung der deutſchen glerei im 17. und 18. Jahrhundert, Landſchafter und Genremaler. Für Karlsruhe haben ſich ſodann aus den Werken Schwinds, Schir⸗ mers und vor allem Feuerbachs kunſtgeſchicktlich beſonders bedeut⸗ ſame Sammelplätze ergeben, an denen wir nicht ohne Bitterkeit des Leidensweges gedenken, der dem deutſchen Idealismus auf deutſcher Erde bereitet war. Da ſollte es uns aus dieſem Grunde beinahe gutdünken, daß vom deutſchen Idealismus nicht mehr viel übrig iſt? Ja, aber woher ſoll nun die Wiedergeburt kommen? Alfred Maderno. Berliner Theater. „Die Räuber“ im Zirkus Reinhardt. Auf der Guckkaſtenbühne des Deutſchen Theaters hatte einſt Reinhardt den Geiſt der Weltrebellion eingefangen. Nun, in der rieſigen Arena, war von ihr nichts geblieben, als der Lärm. Ein ungeheurer Lärm, der die Sinne betäubte und den Sinn totſchlug. Die Schuld lag nicht an Karlheinz Martin, dem Nachfolge⸗ Regiſſeur der„Räuber“, ſie lag am Bauherrn des Hauſes. dieſes Haus von den„Räubern“ forderte, wurde ihm gegeben. Die johlende, brüllende Menge der bunten Geſellen ergoß ſich in reißen⸗ den Strömen von der Hinterbühne in die Tiefen der Manege, die man als Waldesſchlucht ausſtaffiert hatte. Doch gerade die Roller⸗ Szene, die lebendigſte von den wilden Szenen, bewies: nicht die Roller⸗Szene, die lebendigſte von den wilden Szenen, bewies: nicht die größere Maſſe tut es. Sie war— hier im Zirkus— tobſüchtig bewegt und trotzdem tot. Mit Bewußtſein ſetzte ſich die Regie über gerechte Fügung und den doch in ganz anderem Sinne un⸗ Himmel“: einen koloſſalen Film mit koloſſalem Getöſe. Beifalls⸗ katarakte quittierten. Zugegeben, daß die„Räuber“ zu ſolchem Zweck beſſer für das Koloſſeum auszuweiden ſind, als etwa(un⸗ ſeligen Angedenkens!) der„Hamlet“. Doch iſt, was an Schillers Sturm und Drang verloren ging, nichts Geringeres, als eben der Sturm des Herzens, der Drang des jungen Weltumſtürzers. Und jedes relative Gelingen der Circenſes iſt ein Verderb für Schau⸗ ſpieler und Publikum. Karl und Franz Moor waren für dieſe „Räuber“⸗Aufführung zweiter Ordnung. Für Paul Harb⸗ mann der als Karl edle Anlagen in's Leere vergeudete, blieb ein teilnehmendes Bedauern, und Werner Krauß, als Franz, weckte einen Verdacht. Er mochte ſich dem Dämonium des Schil⸗ ler'ſchen Scheuſals nicht gewachſen fühlen, deshalb— ſo meint der Argwohn— wollte er Aufſehen machen mit ſeinem verdrehten, tänzelnden, infantilen und halbidiotiſchen Geſchöpf einem früh ver⸗ dorbenen Gymnaſiaſten. All Striche durch die Tragödie der feind⸗ lichen Brüder waren dieſer Aufführung gerne zu verzeihen. Aber, daß Karl Moor totſchweigen mußte, warum er den Miniſter, den Finanzrat den blutrünſtigen Pfaffen erſchlug, das war eine Sünde des Regiſſeurs wider den Weltgeiſt. Hermann Kienzl. Was gefügigen Schiller hinweg und gab dem Volfe deſſen„wahren Kunſt und Wiſſen. Mannheimer Künſtler auswärts. Eine junge Mannheimer Künſtberin, Fräulein Mali Fanz, Geſang⸗Schitlerin der Frau Kämmerſängerin Rocke⸗Heindl, gaſtierte am Freitag, den 23. und Sonntag, den 25. September a.., im Stadttheater Kaiſers⸗ lautern in Weber's„Freiſchütz“'. Die„Pfälz. Volksztg.“ ſchreibt über dieſes Gaſtſpiel wie folgt:„Die Rolle der ſchwärmeriſch veran⸗ lagten, ernſt erwägenden Förſterstochter Agathe fand in Mali Fanz eine prachtvolle Vertreterin. Dieſelbe löſte ihre Aufgabe als Schau⸗ ſpielerin und Sängerin geradezu vorzüglich. Als Sängerin verfügt ſie über ein künſtleriſch völlig geklärtes Maß bedeutſamer Stimm⸗ mittel von ſehr ſympathiſchem Ausdruck, genährt und gegründet auf eine zuverläſſige muſikaliſche Veranlagung, die nach Form und Inhalt das Richtige und Wirkſame zu wählen verſteht. Die Sänge⸗ rin ſang mit nachahmenswerter Reinheit, deutlicher Deklamation, guter Phraſierung und vorzüglicher Ausgeglichenheit der Stimm⸗ regiſter, war auch, was uns die Hauptſache dünkt, ſeeliſch mit ihrer Aufgabe in einer Weiſe verwachſen, daß die Wahl der Sängerin als durchaus glücklich erſcheinen muß. In den verſchiedenen Liedern und Geſängen mit liedmäßigem Einſchlag gab ſie— es ſei nur an die herrliche Cavatine erinnert— vollgiltige Proben ihres hervor⸗ ragenden Könnens, ganz abgeſehen daron, daß ſie bei den drama⸗ tiſch belebten Stellen, in Enſembleſzenen uſw. durch erſtaunliche Bühnenſicherheit hervorſtach.“ Wie wir ſoeben hören, iſt die junge Künſtlerin unter ſehr günſtigen Bedingungen ab 1. Oktober ds. Js. an das Stadttheater Kaiſerslautern verpflichtet worden. 45 Aus dem pfälziſchen Bühnenweſen. Der Theatervere La 7 u beſchloß, 8 e 1921.22 ſich nicht ausſchlieblich auf Gaſtſpiele der Kaiſerslauterer Bühne feſtzulegen, ſondern—— die bisher bewährten Aufführungen der Staatstheater Wiesten 406 Darmſtadt, Mannheim und Karlsruhe beizubehalten. Eine ähn 55 Haltung wird der Theaterverein Neuſtadt a. H. einnebmei⸗ 80 für die genannten rechtsrheiniſchen Bühnen beſonders günſtig— erreichen iſt. Auch der Theaterverein Zweibrücken. der—— Spielbeginn wegen Umbauarbeiten im Stadttheater 885 mußte, beabſichtiat neben den Gaſtſpielen der Kaiſerslauterer— der genannten Staatsbühnen zu veranſtalten. In Pirma 5 8 teltätig⸗ hat inzwiſchen das Stadttheater Kaiſerslautern ſeine Gaſtſy 25 keit erfolgreich begonnen. Für St. Ingbert ſind Abſtecher der Saarbrücker Operettenbühne geplant. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Sept. B Vorstellung E Vorstellung 1 30..6 Undine 7 1 28 5 8 Bürger Schippel 7½ Der Waffenschmied 2. S. Vormitt-Aufführ.? Pfälzer Morgen: Die Schaischur Der Brand im Hutzelwaldſ 11 2. S. 6[C Tosca 7 dDer FHerr Verteidiger Wie der„Volksfreund“ mitteiſt, wurde Miniſterialrat Roedel, früher Vorſitzender des Badiſchen Lehrervereins, in Wildbad von einem Schlaganfall getroffen. A 1 e c (ãͤũũ ⁊. relkag, den 30 Seplenber 1921. Länder unübersehbar sind. B. Seite. Nr. 483. —— Die Katastrophe der Mark. Der Rückgang der Mark und die Weltwirtschaftskrisis. Eine internationale Hilfsaktion? Der Rückgang der Mark hat in den letzten Tagen panik- artige Formen angenommen. Der Dollar ist bis auf 130 4 gestlegen; das bedeutet, daf die Mark in Newyork nur noch etwa 3% 3 wert ist. Die Kursentwicklung der Mark wird durch die nachstehende Tabelle illustriert: 5 Friedensparitüt: Ende Juni 20 Ende Jan. 21 14. Sept. 21 jetzt Amsterdam 59,26 7,10 5,27 2,90 2,55 Zürich 123,45 15,10 11,5 5,55 4,30 Stockholm 88,80 12,45 8,25 4,60 3,90 Kopenhagen 88,80 16,40 9,15 5,50 4,60 Dollar in Berlin 4,20 38,50 60,50 107,.— 127.— Die Bereitwilligkeit der deutschen Industrie, ihren Privat- Eredit im Auslande für die Zwecke der Reparationserfüllung dem Reiche durch Anschaffung von Golddevisen zur Ver- fügung zu stellen, hat nur vorübergehend eine leichte Besse- rung des Markkurses hervorgerufen. Das Ausland fällte sehr bald das Urteil, daß diese Aktion der letzte Versuch vor dem finanziellen Zus ammenbruch Deutsch- lands sei. Außerdem wurde im Inland wie im Ausland der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß die Industrie, wenn sie ihren Kredit im Auslande für Reparationszwecke an- spanne, bei der Erlangung größerer und langfristiger Roh- stoffkredite später Schwierigkeiten haben könnte. Man be- zweifelte auch, ob eine solche Kreditaktion der Industrie auch nur für die einmalige Devisenbeschaffung des Reiches in Höhe von 14 Milliarden Goldmark ausreichen werde. Im nächsten Jahr, in dem Deutschland mindestens 37 Milliarden Goldmark aufzubringen haben wird, muß diese Aktion der Industrie versagen. Sehr bald setzten an allen Plätzen der Welt neue scharfe Abgaben in Marknoten ein, und zwar war es besonders Holland und Frankreich, die ihre hoch- getürmten Markbestände auf den Markt Warfen. Aber auch die Amerikaner, die bisber noch immer geneigt gewesen Waren, Marknoten aufzunehmen, zeigen jetzt eine hochgradige Abneigung gegen eine weitere Vermehrung ihres Marknoten- besitzes. Die Stimmung in Amerika wird durch den folgen- den Passus der bekannten Newyorker Zeitschrift„Commerce and Finance“ illustriert:„Wir würden die Hereingefallenen sein, wenn sich herausstellen sollte, daß Deutschland sich ſetzt damit beschäftigt, 100 Papiermark, deren Herstellung wenig kostet, für einen guten amerikanischen Dollar einzu- wechseln.“ Sehr viel zu der neuen Entwertung der Mark hat freilich auch eine gewissenlose Spekulation in Deutschland beigetragen, die auf dem Rücken des Reichs auf die kommenden neuen großen Devisenbeschaffungen für Reparationszwecke hin die Kurse der Devisen nach oben trieb. Es wäre freilich verkehrt, den neuen Sturz der Mark der Spekulation allein anzukreiden. Sehr viel trugen zu der verhängnisvollen Bewegung Angstkäufe der Industrie und des Importhandels bei. Die Katastrophe der Mark hat nun in allen Ländern den Ruf nach einer internationalen Hilfsaktion ver- Sstärkt. Hatte man sich bisher in England und Amerika da- mit begnügt, durch Anti-Dumping-Gesetze die deutschen Waren, deren Exportmöglichkeiten durch den scharfen Rück- gang der Mark vermehrt werden, abzuwehren, so hat man ſetzt endlich eingesehen, daß zollpolitische Maßnahmen gegen- über der Größe der Katastrophe der Mark versagen müssen. Schon tauchen deutsche Waren in den englischen und ameri- EKanischen Absatzgebieten, die diese Länder seit dem Kriege als ihre Domäne ansahen, auf, und die deutsche Konkurrenz ist jetzt für England und Amerika eine weit drohendere Ge- fahr als vor dem Kriege. Der Export nach den asteuropà- ischen Ländern, deren Valuta durch den Rückgang der Mark der völligen Wertlosigkeit entgegengeht, droht den Englän- dern und Amerikanern ganz verloren zu gehen. In Amerika macht die Wirtschaftskrisis und die Arbeits- losigkeit fast ebensogroße Fortschritte wie in England und Frankreich. Präsident Harding hat jüngst erklärt, die Zahl der Arbeitslosen betrage in Amerika 5 M,ͤillionen. In England und Frankreich Hat die Arbeitslosigkeit und das Sinken der Löhne zu bedenklichen Arbeiterunruhen geführt. Unter diesen Umständen kann man zum mindesten mit der Möglichkeit rechnen, daß die internationale Währungs- konferenz, die Anfang Dezember in London stattfinden soll, nicht nur schöne Reden und Theorien, sondern prak- tische Vorschläge bringen wird, die sofort in die Wirklich- keit umgesetzt werden können. Die englischen Ausfuhr- industrien sehen sich der Gefahr eines weiteren scharfen Rückgangs ihres Absatzes gegenüber, den amerikanischen Waren und Rohstoffen droht die Gefahr, daß sie das euro- päische Absatzgebiet völlig verlieren, weil bei dem jetzigen hohen Stande des Dollars jedes Land nur das Allernotwen- digste in Amerika einkauft. Wenn Hilfe kommen soll. muß sie schnell kommen, sonst wird die Katastrophe der Mark, die Deutschland eine neue Preiserhöhungswelle und damit neue innerpolitische Gefahren bringen muß, eine inter- nationale Katastrophe werden, deren Folgen für alle 2 Böörsenversammlung in Frankfurt a. M. Der Börsen- vorstand der Frankfurter Börse gibt bekannt, daß in der nächsten Woche Börsenversammlungen am Montag, den 3. Oktober, Mittwoch, den 5. und Freita g, den 7. Oktbr. stattfinden. Am Montag, den 3. Oktober findet eine Kursfest- stellung für Dividendenwerte, die nür zum Einheitskurs ge- handelt werden, nicht statt. Niene Kursmakler an der Berliner Börse. Dem Antrag des Berliner Börsenvorstandes, zur besseren Durchführung des vergröberten Effektengeschäftes 8 Kursmaklerstellen neu zu beselzen, ist jetzt von der Berliner Handelskammer Folge eleistet worden. Da zwei Kursmakler ausgeschieden sin at die Berliner Handelskammer zehn neue Herren für die Kursmaklertätigkeit vereidigt. Verkehrssperre. Die Annahme von Eil- und Frachtstück- nach Emmerich Ort und Umgebung ist bis auf weite⸗ Fes verboten. Die HKlektrizitätswerks-.-G. Lahr hielt eine.-O..-V. ab, in der über die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft von 3 auf 5 Mill. durch Ausgabe von 2000 neuen Aktien im Betrage von 1000, Beschluß gefaßt wurde. Ferner wurde die Ausgabe von 1 200 000 5% iger vom Jahre 1926 ab zu 102% Tückzahlbarer Schufdverschrei. bungen der Aktiengesellschaft in Abschnitten von 1000 deschlossen. Auf Grund neuer Vereinbarungen mit der Ge- sellschaft wird die Stadtgemeinde Lahr in diesem Jahre »einen UVDeberschuß von 465 000 erzielen. = Karlsruhe, 30. Sept.(Eig. Drahtb.) Kapitalserhöhung pei Lösch.-., Karlsruhe. Die Süddeutsche Gußbau-.-G. Lôsch in Karlsruhe, die erst im Vorjahre gegründet wurde, WIIl ihr Kapital von 1,5 auf 1,2 Mill.& reduzieren und dann wieder auf 5 Mill. Kerhöhen. Von den neuen Aktien Wer⸗ den jedoch nur 800 000 ausgegeben. Berlin, 30. Sept.(Eig. Drahtb.) Norddeutsche Ver- sicherungs-Gesellschaft, Die Gesellschaft teilt der „Frankf. Zig. mit, daß sie in 7 auf die Explosion in Oppau höchstens einen SchadensPetrag von 200 600 zu zahlen haben wird. Handelsblaff des Maungeimer General- Angeiger.(Minag- Ausgube-) e Mänmnheimer G Börsenherichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim, 29. Sept. Die Börse verlief in sehr fester Tendenz. Von Banken notierten: Badische Bank 393 bez., Pfälzische Bank 220., Rheinische Creditbank 232 G. und., und Süddeutsche Disconto 279 bez. und G. In Industrieaktien war das Geschäft ganz besonders lebhaft. Es wurden ge- handelt: Anilin zu 571½, Westeregeln zu 845%, Benz zu den Kursen von 428 und 433% Dampfkessel Rodberg zu 745½%; Seilindustrie zu 780%%, Karlsruher Maschinen zu 700%, Rhein. Elektr.-Aktien zu 430%, Waggon Fuchs zu 670%, Zement- Werke Heidelberg zu 700%, Freiburger Ziegel zu 550%, Zell. stofffabrik Waldhof zu 720%, Zucker Frankenthal zu 685½ . und Zucker Waghäusel zu 685% Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. ) Relchs- und 2. 29. 4½% Oesterr.Schatzanw. 28. 29. Staatspaplere. D—.—.75 „ D. Schatzanw. Ser.—-.- 9 o, Faplerrents—.—.— 5% do. Serle 155 f 99.60 99. 4% Furk. Administ.-Anl. 80.— 30.— 4½% do. Serie—-V 53.80 88.75 4% 40. Zagdad. 4½%% do. Serie Ni—ix 75.60 72.25 Eisenbahn. 130.— 185. 4½% do. 1924er 85.10 34.75 4% do. Bandad. 80% Zeutsdbe Heiohsanl. 77.50 27.80 kieenpahn u 105.— 115.— 40% 40. 74.40 74.—4% dsc. unlfiz, Anlelſe.—-.— 3½% 118. 57.25 66.50 4% d0. Zellobl. v. 1911 27.— 89.— ferneen. 8 f 2g 8 % Pr 2 ſeeg Ung. St.-Rt. v. 28.. 22%% eudisege Konseis 8528 8830 4½% 46. e.. 181 27% 2950 0 d0. 52.40 31—4% do. goldrente 64.50 64.— 4% Badlsche Antelhe 84.10 83.— 4%„ dd. Kronentente 22.8.25 3¼% Bayerische Anlelnse 57.25 38.23 4% Wiener invest.-Anl. 33.50 22 50 30/% Hessſsone Anleihe 30,10 30.10 3% Oesterreloh.-Ungar. 4% Frankfurter Stadtanl. 87.75 986.50 alte.— 51.25 4% Munchener stadtanl. 54.90 84.—3% 40. IX. Serie 5 4% Frankf. ene e 10% 45 4 0 42.— nk⸗— 40% o. Goldprio—.— bank-Ffandbrlefe 93.30 93. 260% f e er 73.50 85.25 2,60% do., neue Prlorltäjůt—-.— n Ausläündische 5½%., Obligationen 33.— 34.80 Rentenwerte. 4½% Anstoller, Ser. f,. 134.50 130.— 4½% Oesterrelichlsche 4½% do., Serle li1 95.— 98.— Schatzanwelsung 25.— 24.90 4½% AEG, Oblig. v. 1908—.—:..— 4% 40. Gojdrente 70.— 72.25 5% b. Ueberses- EI.-Obi.—.——.— 4% do. oonv. Rente 21.15 23.50 95 Dlividenden-Werte. Transp.-Aktien. 28. 29. 28. 29. Schantungbahn 604.—600.— delsenkirch. Guftstanl 620.——.— Alig. Lok— u. Strabenb. 219 50 260.— Seorgs-Marienh.— Ar. Berl. Strabenb.—.——.— germanla 915.— 783.— Südd. Eisenbahn 172.25—. Gerreshelmer glas—.— 152.9 Dest. Staatselsenb. 147— 125.50 Joldsohmidt, Th. 1138.0 11885.0 Baltimore and Ohie 861.—685.— görlitzer Masohlnen—— FPrinz-Heinrichbahn—.—(— run 4 Bulfinger 2+2.— .-Austr. Dampfsch. 330.—335.— flannov. Masof. Egeet. 1300.0 1335.0 famb.-Amerik. Paket. 239.— 300.— fannor. Waggonfabr.—.— Hamb.-Südam.'soh. 405.—— 59.— fHarkort Brow. 800.— 800.— Hansa Dampfsoh. 380.— 370.— flarpener Bergbau—.— 8⁵⁸.— Norddeutsohe LIoyd 272.— 228.— lIllpert NMaschlnen 5 Hirsoh Kupfer 775.— 788.— Bank-Aktien. Höchster Farhwerke 435.— 519.78 Berlinertlandels-Gdes. 289.75 310.— Hoesoh Eisen u. St. 950.— 1040.0 Barmer Bankverein 209.75 240.— Hohenlohe-Werke 520.— 329.50 Comm.- u. Priyatbank 255.— 283.— Humboldt Haschlnen 500.— 596.75 Darmstädter Bank 241.—259.— Huttenw. C. W. kayser—.——.— Deutsche Bank 390.— 398.— Kaltw. Aschersleben 480.— 500.— Dlskonto-Commandit 317.50 325.— Lattowltzer Bergbau—.—34⁴9.— Dresdner Bank 270.— 281.—Köln-Rottweller——.— Helninger Hypotnexbæ 161.80—.— gebr. Körtin, 500.— 388.— Mitteld. Kreditbank 244.75249.75 Kosthelmer Zellulose——4—.— Mationalbk..Deuteohl. 252.— 262.— Lahmeyer& 60.—.——.— Oosterreioh. Kredit 53.—' 5⁴ Laurahlitte 580.—.— Relohsbank 154.—188.50—5 6 55— 2— Linde's EIsmasohinen.—— Industrie-Aktien. Linke& Hofmann——819.— Aogumulat.-Fabrik 751.— 799.— Ludwig Loewe& 60. 790.— 790.— Adler& Oppenhelm 2000.0 1850.0 Lothringer Hütte—.—800.— Adlerwerke 500.——550.—Lothr. Forti. Cement—.—1—2— .-G. Anll. Treptou- 476.— 500.—] Ludenscheld 740.— 849.— Aligem. Elektr.-Aes. 580.—620.— Maglrus.-G. 600.— 580.— Anglo-Continental 705.— J40.— Hannesmannröhren 1100.0 1080.0 Außsb.-Nürnb. NMasck. 975.—998.50 Obersohl.EIsonb.-Bd. 550.— 670.— Badische Anliln 500.—580.— do. Elsenindustrie 640.— 630.— Bergmann Elektr. 484.— 569.— do. Kokswerke 979.50 970.— Berl. Ankalt. Rasch. 565.——.—Orensteln& Koppel 1047.0 985.— Berliner Eſektr.———Fönis Bergbau 910.— 520.— Bl. Masch. B. Schwarnk. 912.— 1100.0 Reisholz Paplerfabr 550.—610.— Bing Nürnberg 545.— 569.— Rhein. Braunkohle 820.— 864.— Bismarokhütte—.——.— Rhn. Metallw. Vorz.—— Bochumer Gubstahl 800.75 570.— Rhein. Stahlwerke 1100.0—.— gebr. Böhler& Co. 601.— 830.—[Riebeok Montan 610.— 1050.0 Braunk. u. Brlkettind. 701.— 623.78 Rombacher Hütten—.— 670.— Bremer Vulkan 975.— 1069.0 Rosltzer Braunkohlen— 725.— Brown, Bbverl& Co.—.——.—Rosltzer Zuoker—.——.— Buderue Eisenw. 850.— 899.50 Rutgerswerke 750.——.— Ohemlsche Grieshelm—.—(—.—ISachsenwerk 500.— 530.— Ohbem. Heyden 390.— 645.— Sächs.Gußstahl Döhſen 1200.0 1251.0 Chemisohe Welter.— IHugo Sohneider 573.— 710.— Chemisohe Albert 1010.0 1150.0 Schuckert& C0. 05.— 890.— Condordia Sergban—.—.—Stemens& Halske—21 Dalmler Motoren 300.— 445.— Stoewer 770.786 798.—. Dessauer dat 550.— 670.— Sudd. Imobillen—.— 165.— Deutsch-Luxemburg. 755.— 800.—] Telephon Berliner—.— 600.— .-Uebersee Elektr.—.——.— Thale Elsenhütte 1800.0—.— Otsoh. Elsenb.-Sigu.—.— 489.—] Tonwaren Wesloch 660.— 600.— Deutsche Erdöl 1575.0 1525.0 Turkische Tabakregie 1600.0 1625.0 Otsoh. Aasgluhlloht—.—(— nlonw. Berlin-Mhm.—.—.810.— Dtsoh. gunstahlkugel 530.— 570.— Ver. Chem. Elsenhütte—.— 140.0 Deutsche Kallwerke 570.— 600.—-—Ver. Otsoh. Miokelw. 943.— 885.— Deutsgche Stelnzeug 500.— 670.— Verein. Fränk. Schuhf.—— D. Waffen u. Aunition 965.— 1093.0 Ver. Alanzstoffe 2000.0 2250.0 Otsch. Wolle—.——.—]V. stw. Zypen& WId—.—17².0 Dürkoppwerke 700.——720.—] Vogtänd. Maschinen— 1—.— DOynamſt Trust—.—1—.—]J Wanderer-Werke 1200.0 1250.0 Eſherfelder Farben 199.529.— Westeregeln Alkall 605.— 805.— Elektr. Lloht u. Kraft 370.— 459.75 Wetsf. Elsen u. Draht—.—1—.— Bk. f. e. Unt.(Zurioh)—.——.— Zelistoff Waldhof 620.— 678.— ESOweiler Bergwerk 600.— 609.— Deutsch-Ostafrika 350.— 375.— Feldmunle Papler 650.— 750.—] Neu-duines 580.— 610.— Felten& Gullleaume 1000.0 950. Otavi Minen u. Eisenb. 678.— 670.— Frledriohshütte.— 1720.0 do. genubscheln 675.— 1207 gaggenau Vorz. 501.—699.— Deutsche Fetroleum 1185.0 1189.0 gasmotoren Deutz—.—670.— Fomona 4500.0 4700.0 Gelsenklroher BergwW. 620.—619.80 J Heldburg 350.—400.— Deuisenmarki. Mannheim, 30. Sept.(.30 vorm.) Die Mark kam heute früh mit 0,814 c. aus Newyork. Gegenüber den gestrigen Notierungen am Devisenmarkt traten heute starke Kurs- Bainz rückgänge und Abschwächungen ein, die ein ausge sprochen flaues Geschäft hervorriefen. Am hiesigen Platze wurden heute früh notiert: Holland 3860 gegen gestern 4100, Kabel Newyork 1214 gegen 12875 gestern, Schweiz 2050 gegen 2140—2150, London 454 gegen 473 und Paris 865 gegen 900 von gestern. = Newyork, 29.. 5 Die Reichs mark notierte bei Börsenschluß 0,8135(0,7975) cents; das entspricht einem Kurs von 122.70(125.79)& für den Dollar. 1en. 288. 20. Un Kronen) Amsterdam.50 833.30 Parie 22 2 1653.05 Berin 1 20.97 Züriooeond 374.78 45.75 Rope„—.451.75 Marknoten2. 29.92 Londoeoen„„6705.—9570.— Ulre-Noten ,40 103.90 28. 29. n Franken) Berliaa„„.45.50 Itallen„„.80 28.0 Men„.35.2Scleseili.50 40.60 FPrea„„N.90.85] Kopenhagen 1103.25 103.— Holland„„165.50 185.50 Stookhoim 5„„„129.50129.— NMew Vork.79].79 Sbristlana„„„.28 73.— London,„„I.dan] 21.53 Radrid.0 18.80 Paris 440] 41.— Sdenos Alres. J162.50 165.— 28. 29. Aulden) Weohsel à. London 11.57 11.68] Weohsel a. Stockhelm 89.35 69.75 „„ Sorlin.47 254„„ Ohristlanſa 38.10 39.10 1 FPaclis 22.12 22.32„„„ lew rork.00.14 „ un Sobwelz 33.75 84.15„ un Brüssel.21.90 22.05 „5.20.21„»„ Madrid.82 40.75 „»„ Kopenhazen 55.45 65.90„ v dttallen 1. 77] 12.75 op 25. 29. Kronen Slohtw.—.58.70 biantes a. 88„.8.87 „„ Amsterdam 181.—179.75„ u„ Parls. 48.8 39.85 „»„ Sobwele 97.25 37.— e„89.40 39. New Vork.82..62„»„ Hslsingfors.18 8. eneral-An AKentrol 1 ſekupfer 3076—38123 Stockholm. 2 2⁰ in Kronen) Sſohtw. a. Berlin.55.65 Slohtw. a. London16.62 16.77 1„ Amsterdam 144.50 144.50 5„ Parlls. 32.— 32.28 „»„ Sohwelz.. 78.—- 78.—„ un Srüssel— 5„ Wasbington.46.50 5„ kelsingfors.60.80 New Vork, 29. September(WS) Devisen. 25. 29. Spanlen 13.05 13.05 Frankreich.i2.11 Sohwelz 17.20 17.2 Italien 1 40³ Belglen.05.02 England.78.72 Deutschland.79].91 Waren und Härkie. Mannheimer Kleinviehmarkt. Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf; der Auftrieb war nur mittélgroß. Zugeführt wurden 229 Kälber, 87 Schafe, 40 Schweine und 579 Ferkel. Die Preise stellten sich wie folgt per 50 kg Lebendgewicht: Kälber 750—1000 1, Schafe 350—550%, Schweine 1300 bis 1475„. Für Ferkel wurden je nach Alter 40—370 p. Stück bezahlt. Tendenz: Kälber ruhig, langsam geräumt; Schweine ruhig, nicht ausverkauft; Ferkel ruhig; Schafe lebhaft, ge- räumt. Preiserbhöhung für Gebrauchsporzellan. Zu der unter dieser Spitzmarke im Mittagsblatt vom Dienstag, den 27. d. M. gebrachten Meldung wird uns aus Fachkreisen geschrieben, daß vom Verband der Porzellangeschirrfabriken der Preis für Gebrauchs porzellan um 20%(nicht 10%) erhöht Worden ist. Auch ist in der erwähnten Notiz„Gebrauchs- porzellan“ und nicht„gebrauchtes Porzellan“ zu lesen. Preiserhöhungen in der elektrischen Industrie. In An⸗ betracht der Erböhung der Gestehungskosten wird die Ge-⸗ Währung von Rabatten auf die bisherigen Elementpreise auf- ehoben, sodaß die Außlenhandelsstelle der Elektrotechnik in ukunft nur noch zu diesen Preisen als Mindestpreisen nach dem Auslande Bewilligungen erteilen kann.— Der Verband der Spezialfabriken slektrischer Schwachstromlampen hat mit Wirkung vom 21. d. M. den Aufschlag auf Taschenlampen von 250 auf 300%, bei den übrigen Niedervoltlampen von 250 auf 300% erhöht. Berliner Metallbörse vom 29. September. Preise la Mark für 100 Kg. W. geptbr.] 29. Geptbr. 3030—3975 1100—1159 1125—41150 12⁴⁴ 28. Sopthr. 29. Septhr. 1900—5000 4800—000 7600—6000 7400—7500 Auminlum.Barr. Zinn, ausſänd. Huttenzlan 7500— 7500 HMſokel 6400 6600 6200—5500 Antimog 1300—1350 1250—1278 Sllber fur. 1 Kg. 2725—2775 2880—2800 Ble 1125—1175 Robzink(yb.-Pr.)1150—120⁰ do.(tr. Verk.) J221 Plattenzlnk 50—9715 925—950 Aluminlum 4700—4800 4700—4800 London, 28. September(MR]) Metallmarkt.(in Lat. für d. engl. t. v. 1016 Kg 25 29. bestseledt.“ 71.50 71.50 Slel 23.— 23.15 Kupfer Kaas 68 68.25 Miekel 190.— 190.— Zink erpt. 25.78 26.75 do. 3 Nonst 39 69.25Zinn Kasea 156.65 165.40] OGuecksſiüber.80.50 d0. Elektrol 74 74.50 do. 3 Monat158.55 158.85 Antimon 40.— 40.— Bremen, 29. Sept. Baumwolle 64.20(64.40) K für 1 Kg. Liverpool, 29. September(WS) Baumwolle. Un engl. FPfd. v. 454 8. 10650——4 loyember 2400—.— Derember 18.88—.— ohe 1302 2 7 Amerikanischer Funkdienst. New⸗Tork, 20. Septemder(Wa) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 49 40 ⁰ Umsatz Iimport September Oktoder —— —— 13.64 14.77 27.20 Oberägypt. 35.25 38.— —.— 289.29. Tut. zus. 3000 stand W1t.“ 12.— 12.— Kaffee loke 825.40lStektrolyt 12.40 12.50 Cred. Bal..50%.50 Soptemb..18.84/ Einn loko 28.75 28.50 Zuok. Centrf,.23.23 Deremh..2.daJsle.72.700Terpentin 73.— 73.50 Mürz.880.07JZTink.42 4. Savannah 65.25 67.25 Mal.0.12ʃElaea 20.25.70/M. Ori BSaum. 20.25 20.75 Juli.0.18JWelnbieoh 5..—[Welzen rot 133.— 133.50 Baumw. ioke.55 21. 0fSchmalz wWt. 11.20 16. Hart loke 132.50 133.50 Septemh.—.——.-Tais.—.-AAels loko 63.50 52.50 Oxtober 21.04 20. 70 Baumwsatz!.72.50Mehlnedr.F..75.75 November 21.05 0 Sept..78.53] höchst Pr..50.25 Dezemder 21.00 29.87“[Petrol- oases 16.50 16.50detradfr. Engl..—.— Januar 20.78 20.50 tanks.—.—1 Kontinent 22.—.— Cntengo, 29. September(Wa) Funkdlenst.(Machdruck verbaten). 20. 29. Woelzen Sept. 117.25 118.25 floggen Okt. 10718 101.500 Schwelne Derbr. 121.— 123.25 Sohmalz Spt. 10.20—.—fleicht nledr..50 nale 8epl. 48.—.0„ Dezbr. 19.20 JLies böchet, 8 Dderbr. 50.150 80.18[Pork Sept. 22.—- 22.—soh.. nieür..0 20 neter Sept. 38.0.2 dippen Sept.“ 22 8 dcne:. „ Dezbr.] 38.40 38.88 Speok nledr.“.2.—Zuf. Ghieage 1200 2909 Rohgen Sopt 28.50 87.— nöchst“.25.— Westen 72000 * Von der Rheinschiffahrt. Der Wasserstand des Rheins ist gegen den letzten Schiffahrisbericht bedeutend gefallen, sodab die Schiffahrtsverhältnisse zurzeit wieder sehr schlecht sind. Nach dem Oberrhein fahren schr wenig Schleppzüge; die Schiffe können nur noch auf 1,40—1,50 m abgeladen fahren. Das Talgeschäft liegt genau noch so brach wie vor 14 Tagen, K. es ist noch schlechter geworden. Die Zufuhren von den uhrhäfen sind sehr gering, da heute noch sehr viele Schiffe an der Ruhr stilliegen. Der Verkehr von den Seehäfen War nur vorübergehend etwas lebhaft. Die Bergschlepplöhne ab den Ruhrhäfen werden mit 22 4% pro Tonne notiert. Von Mannheim nach Karlsruhe steht der Schlepplohn auf—9 l, nach Lauterburg auf 10 und nach Kehl und Straßbhurg auf 18—19 1 1 onne. Die Tagesfracht steht auf 40 5 pro onne. * 7200—700 Alexandria 55.25 56.40 Tag und Für Kohlen nach Rotterdam wird 1 fl. 25 bezahlt. Wasserstandsbeobachtungen im Monat September Fegelstatſon vom Datum Bdein 25 J 28. 27, 28. J 50 emerkungen Sobusterinsv. 410 10 10.02.3 0. abends 8 Unr „„„ d de e enne 1 10 Nachm. 2 Uhr Ankan„„„„%„%„„.80 358 453.51 349 344 Kachm. 2 Uhr Zanndeln„„ orgens e 2 22202 55 5 000.B. 12 Unt W„ Vorm. 2 Uhr Köln„—ο ο—.53.58.74.70.57 Hachm. 2 Uhr vom Neekar: Bannbelm. 4222 22 5 221 247 2ʃ] vorm 2 Ubr Relfbrona I1083 020.98.08.04 Vorm 7 Unr Wadrun, medel-9. Wasserwärme des Rheins am 30 Septemb., morgens b Uhr: 1U R Wekterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. Wolken, Regen ehr windig, e. 3. dft Wenig— 0 4. Okt. Sonne, Wolken, Wind, milde, ſtrichweis Regen. Okt. Veränderlich, Nachts kalt. Okt. Wolken, milde, teils Sonne. 7. Okt. Vielfach Sonne, milde, teils Wolken. 8. Okt. Kaum verändert. WMfitterungsberichi. 25 5 110 — 9— 5.— liader-— gemerkunzen stand d in 6 sonlag des vor- datum morgens—** N hergeb eer er Leent Ther aut Tages wiag Bewdl⸗ mm aAras.] Grad.] den qm grad G. kung 24. September 752.8 1 2 10.0 tun echw. abell . Seerzer 2. Soptember 1210 83 30 20•4 12 Reſter T. Septemder- 1.2— 18.5 1 3 helter 2. September 18842 4•5 +* 170 stln veiter — Soptember] 287.1.5 40— 17.2 Stin heltor Septemder 75716 85 45 165 1 2 beſter 4 e r F K» ³˙ · Sodde. Nr. 183. Mannheimer General· Anzeiger.(Miftag ⸗ Ausgabe.) Freitag, den 30. September 1921 Aus5 Feld und Garten Candwirtſchaft. Arbeitskalender für den Monat Oktober. Das Jahr 1921 iſt ein ausgeſprochenes Trockenjahr ge⸗ blieben, und nur ſehr wenige Gegenden haben auch nur an⸗ nähernd normale Niederſchläge zu verzeichnen. Auf dem Felde war die Ernte früh beendet, aber die ganzen Feld⸗ arbeiten mußten ruhen, weil die Trockenheit die Erde ſteinhart machte und jede Saat unmöglich machte. In den meiſten Gegenden ſind denn auch nur wenig Stoppelſaaten möglich ge⸗ ——— und wo nun 5 Regen gekommen, werden ſie in größter Eile nachgeholt. Die Winterſaaten müſſen in dieſem Monate durchgeführt und beendet werden. Die Beize mit Uſpulun iſt umſo nötiger, je ungünſtiger die Saatzeit iſt. Dazu kommt nun die Kartoffelernte, die auch ſchnell durchgeführt werden muß, damit die Induſtriegegenden Kolle und genügend mit Kartoffeln beliefert werden können. Kohlrüben, Möhren, Runkeln müſſen forgfältig eingemietet werden, da ſie in Ver⸗ bindung mit Stroh als beſtes Winterfutier dienen müſſen. Leerwerdende Felder werden gedüngt und in cauhe Furche ge⸗ legt. Die Wieſen werden nach Möglichkeit gewäſſert. Stellen⸗ weiſe werden ſie neu angeſät werden müſſen. Die Abzugs⸗ gräben werden gereinigt, mooſige Stellen abgeeggt und ge⸗ düngt. Jede Wieſe muß bis ſpät in den Herbſt hinein abge⸗ weidet werden. Im Garten kann man in dieſem Jahre nicht nach der Regel arbeiten, ſondern muß ſich nach der ab⸗ normen Witterungsanlage richten. Man ſäe noch Paſtinaken, Möhren, Peterſilien, Kerbel, Spinat, Radieschen und Feld⸗ ſalat. Selbſt wenn einzelne Sorten nicht mehr keimen ſollten, iſt nichts verloren, ſie kommen dann im Frühling um ſo zei⸗ tiger. Das Einräumen der Gemüſe für den Winterbedarf beginnt. Winterkohl bleibt an ſeinem Platze ſtehen. Kohl⸗ rabi, Wirſing, Kraut, Roſenkohl werden in vielen Gegenden geſchützt werden müſſen, doch warte man mit dem Einlegen, bis die erſten ſtarken Fröſte kommen. Beete, die jetzt nicht mehr bepflanzt werden follen, werden ſtark gedüngt und rauh umgegraben. Latrinendung, Kainit und Thomasmehl ſind gerade jetzt vorzüglich zu verwenden. Die Pferdezucht muß ganz beſonders gepflegt werden, denn ſie gehört zu den rentabelſten Zweigen der Landwirtſchaft. Ein Landwirt, der ſich heute auf Viehzucht einſtellt, wird dadurch auch die kom⸗ menden ſchweren Zeiten überſtehen können. Zuchtſtaten und Füllen haben noch ausgedehnten Weidegang, jedoch laſſe man ſie morgens nicht auf die Weide, bis Tau und ev. Keif ahge⸗ trocknet ſind. Für das Rindvieh geht das Grünfutter in dieſem Jahre unheimlich früh zu Ende. Man ſorge vor allem für tüchtige Strohvorräte, denn daran herrſcht jetzt noch kein Mangel. Hat man dieſe, ſo wird ein tüchtiger Landwirt auch ſo viel dazu bekommen, daß er ſeinen Beſtand durchwintern kann, das aber iſt in dieſem die Hauptſache. Die Schweine finden in dieſem Jahre gute Waldweide. Es gibt heute noch viele Orte, welche ihren geſamten Schweine⸗ deſtand in den Wäldern weiden laſſen könnten, wenn ſie nur einen Schweinehirten anſtellen wollten. Sonſt aber werfe man die Schweine nicht halbgemäſtet auf den Markt, ſondern halte ſie ſo lange, wie es eben möglich iſt. Die Ziegen wer⸗ den im Oktober bockig und müſſen zum Bock gebracht werden. Ein gutes Bockmaterial iſt von größter Bedeutung und ſollten hier die Gemeinden, wenn nötig, helfend eingreifen. Das Geflügel dürfte die Mauſer bald beendet haben. Je beſſer jetzt gefüttert wird, um ſo mehr Wintereier gibt es. Zartere Raſſen ſchütze man vor Erkältungen und laſſe ſie morgens nicht zu frühe ins Freie. Frühe Kücken, beſonders Italiener, Ham⸗ burger und Elſäſſer beginnen zu legen. Auf dem Bienen⸗ ſtande muß die Einwinterung beendet werden. Man unter⸗ ſuche genau, ob genügend Wintervorräte vorhanden ſind. — 795 ſoll den Bienen reſtlos genommen und durch uckex erſetzt werden. — Landmannsarbeiten im Okkober. Die Kartoffelernte wird beendigt, ebenſo die Beſtellung des Wintergetreides. Die Rüben⸗ und Krauternte beginnt nunmehr. Die Zeit der Ernte der Zuckerrüben iſt gekommen, wenn die äußeren Blätter welk und gelb werden und ſich auf die Ernte ſenken. Die gerodeten Rüben werden abgeklopft und in Reihen gelegt, worauf das Köpfen erfolgt. Letzteres darf nie zu ſtark geſchehen, da ſonſt große Gewichtsverluſte eintreten. Aehnlich geſchieht die Ernte der Futterrüben, die am beſten in Mieten auf dem Felde in der Nähe der Wege aufgeſchichtet und wie Kartoffeln behandelt werden. Das Rübenkraut wird entweder friſch verfüttert oder allein oder mit Rübenſchnitzel zuſammen eingeſäuert. Das Futterrübenkraut iſt kein ſo gutes und auch kein ſo gern gefreſſenes Futter, wie ſolches von Zuckerrübden.— Das Vieh wird noch fleißig ausgetrieben. 8 Dr. Horſt⸗Bredow. obſt⸗ und Gartenbau. — Der Obſtgarten im Oktober. Die Zeit für die Ernte des Spätobſtes iſt herangekommen. Tun lichſt ſollten alle Früchte innerhalb der erſten 8 Tage des Monats gepflückt ſein, da wir dann ſchan Nachtfröſte erwarten können, durch die mancher ſpäte Behang dem Verderben ausgeſetzt wäre. Tritt unvorhergeſehen leichter Nachtfroſt ein, braucht man deswegen aber noch nicht gleich zu verzagen. Gefrorene Früchte ſind noch nicht ſo ohne weiteres verfroren. Nur darf man gefrorenes Obſt nicht in dieſem Zuſtande pflücken. Es iſt vielmehr unberührt am Baume zu belaſſen, damit es durch die Tageswärme langſam auftaut. Gerade das langſame Auftauen iſt von größter Bedeutung; das Gegen⸗ zeil würde ein Verderben der Früchte zur Folge haben. Deshalb iſt gegebenenfalls noch das Obſt mit kaltem Waſſer zu beſprengen. Erſt nach völligem Auftauen iſt es zu ernten. Man tut aber auch dann gut, dieſe Früchte beſonders zu legen, häufig nachzuſehen und zuerſt zu verbrauchen. Auch die Zeit der Neupflanzung rückt heran. Ob die Herbſt⸗ oder Frühjahrspflanzung vorzuziehen iſt, kann nur von Fall zu Fall entſchieden werden. Auf mehr trockenem, leichterem Boden pflanzt man am vorterlhafteſten im Herbſt, während man auf ſchwerem Boden beſſer bis zum Frühjahr damit wartet. Bel der Auswahl der Sorte iſt neben Klima und Lage die Bodenart in Betracht zu ziehen. Nicht alles wächſt gleich gut auf jedem Boden, wenn auch die ſonſtigen Verhältniſſe günſtig ſind. Auf ſandigem Bodn wächſt beiſpielsweiſe alles Steinobſt beſſer als Kernobſt, ver⸗ langt aber guten Kalkgehalt des Bodens. Auch Birnen gedeihen dort im allgemeinen beſſer als Aepfel, da erſtere ihre Wurzeln tiefer in den Boden ſenken, wo ſie gemeiniglich genügend Feuchtigkeit vorfinden, im Gegenſatz zu den Aepfeln, die ihre Wurzeln mehr wagerecht ausbreiten. Im übrigen habe man bei Auswahl der Sor⸗ ten ein offenes Auge für die Umgebung und wähle ſolche, die in der Gegend erfahrungsgemäß gedeihen(Lokalſorten), und verſchwende weder Zeit noch Geld mit allerlei Anbauungsverſuchen; heute gilt mehr denm je das Wort: Zeit iſt Geld! Mit der Neupflanzung warte mam aber, dis der Laubfall deendigt iſt.— Beerenobſtſträucher auszulichten und die abgetragenen Ruten der Himbeeren und Brom⸗ deeren zu entfernen. Obſtkeller und Obſtlager ſind gut zu lüft nd die Beſtihnde hautg durchzufehen!!!! w. W ſind iſt letzt Das Aufbewahren des Obſtes. Um Tafelobſt gut zu konſervieren, iſt es nötig, daß man die Reifezeit genau kennt. Vielfach nimmt man die Früchte zur un⸗ richtigen Zeit vom Baume, und zwar häufig ſo früh, bevor ſich der Zuckergehalt und das Aroma völlig entwickelt haben. Die Reife⸗ zeit einiger bekannter Obſtſorten anzugeben, würde mit großen Schwierigkeiten verbunden ſein, weil in den verſchiedenen Gegen⸗ den die gleichen Früchte zu verſchiedenen Zeiten reifen, und muß der Obſtzüchter die geeignetſte Zeit zum Pflücken der Früchte ſelbſt herausfinden. Beim Pflücken iſt ein Anſtoßen oder eine ſonſtige äußere Beſchädigung zu vermeiden, denn auch die leichteſte Ver⸗ letzung befördert dann das Faulen. Man tut deshalb gut, wenn man den Voden ſowie die Seitenwände des Korbes, worin die Früchte gelegt werden, mit Papier oder weichem Heu ausfüttert. Das Kernobſt darf erſt dann abgenommen werden, wenn die ein⸗ zelnen Früchte gehörig von der Luft oder der Sonne abgetrocknet ſind, und würde ein zu frühes Abnehmen in der Tageszeit das Faulen ſehr begünſtigen. Es empfiehlt ſich auch, das Obſt vor dem Einbringen auf Unterlagen von Holz auszubreiten und einige Zeitlang ausſchwitzen zu laſſen. das Aufbewahren des Soſtes kann nach den verſchiedenſten Methoden erfolgen. Ver⸗ wendet man Kiſten oder Tonnen, welche aber rein und abſo⸗ lut von jedem Geruch frei ſein müſſen, ſo bedecke man den Boden mit einer—5 Zentimeter dicken Lage von gut ausgetrockneter Kleie, legt hierauf eine Schicht von den Aepfeln oder Birnen, die einzelnen Früchte aber nicht ſo dicht, daß ſie ſich berühren, und füllt die entſtandenen Lücken ebenfalls wieder mit Kleie aus. In dieſer Weiſe wird nun weiter verfahren, bis der Behälter gefüllt iſt. So kann Obſt bis zum März erhalten werden, ohne daß das⸗ ſelbe auch nur zum Geringſten beſchädigt wird. Außer der Kleie können auch Sägeſpäne von nicht harzigen Gehölzen, wie Pappeln, Eſchen verwendet werden, auch Torfmull eignet ſich ebenfalls hiezu ſehr gut, vorausgeſetzt, daß erſtere gut durchgetrocknet ſind. Eine andere Methode zwecks Aufbewahrung des Obſtes iſt die Aufbe⸗ wahrung vermittelſt Papierumſchlags. Man verwendet hierzu auch Kiſten oder Tonnen, bedecke den Boden mit Papier und verpacke das Obſt ebenfalls ſchichtenweiſe, nachdem jede einzelne Frucht in einen Papierumſchlag eingewickelt worden iſt. ieſe beiden Methoden finden nur Anwendung für die Aufbewahrung in kleinerem Maßſtabe. Sind nun größere Obſtvorräte vorhan⸗ den, ſo tut man am beſten, dieſelben auf beſonders für dieſen Zweck hergeſtellte Stellagen zu lagern. 5 Keller, in welchen für gehörige Ventilation geſorgt iſt. Auf dieſe Stellagen wird nun das Obſt ausgebreitet, und zwar tut man gut, es nicht höher als in drei Lagen übereinander aufzuſchichten, um Druckſtellen an den einzelnen Früchten zu verhüten. Es iſt zu empfehlen, bei ſchöner Witterung die Kellerfenſter zu öffnen, da reine Luft für die gute Erhaltung des Obſtes von großer Wich⸗ tigkeit iſt. Sobald man im Winter die Ueberzeugung gewonnen hat, daß durch Einfrieren der Näſſe dem Obſt keinen Schaden er⸗ wachſen kann, ſo werden ebenfalls in den Mittagsſtunden an war⸗ men Tagen die Fenſter gelüftet. Der Gemüſegarten im Okfober. Im Gemüſegarten wird allmählich Schluß gemacht. Nach und nachleeren ſich die Beete. Bis auf die dem Frühſahrsbedarf die⸗ nenden Gemüſe wird bis Ende des Monats ſo ziemlich alles ge⸗ erntet ſein, abgeſehen von Krauskohl, Sellerie, Roſenkohl und einigen winterharten Pflanzen. Beſonders möchten wir noch dar⸗ guf hinweiſen, den Sellerie nicht zu früh zu ernten, da er noch bei einigermaßen günſtiger Witterung bis in den November hinein noch im Wachstum der Knollen zunimmt. Gelinde Fröſte ſchaden ihm in der Regel nicht. Auch den Breitlauch laſſen wir, etwas angehäufelt, möglichſt lange ſtehen. Roſenkohl kann ſchon eine gute Portion Froſt vertragen, nur leidet er dann, wenn er zu raſch auftaut. Man ſchützt ihn davor, durch Beſtecken von Tannen⸗ reiſig oder dergl. Alle leer werdenden Beete ſind, ſoweit es in den Bebauungsplan paßt, gut mit Stallmiſt zu düngen und grob⸗ ſchollig umzuwerfen. Von abgeernteten Kohlbeeten ſind die Strünke ſorgfältig zu ſammeln und zu verbrennen, um die darin ſich auf⸗ haltenden Krankheitskeime und Inſektenlarven zu entfernen und ebenfalls aus dieſem Grunde am beſten zu verbrennen: auf den Beeten wird dann Stallmiſt flach untergebracht. Zu ſäen wäre noch Spinat, Feldſalat, Kerbelrüben, letztere aber ſo zeitig wie mög⸗ lich. Winterſalat kann noch ausgepflanzt werden. Das Winter⸗ gemüſe iſt gegen Haſenfraß zu ſchützen. th. Der praktiſche Schrebergärtner. Mangold kann auch zur Not jetzt noch geſät werden. Meiſt wird es vor Winter noch eine Ernte liefern. Ueberwintert aber lie⸗ fert es im Frühling eines der erſten Gemüſe. In Frankreich, wo das Mangold im höchſten Anſehen ſteht und die Stengel meiſt wie Spargel zubereitet“werden, hat ſich folgende Kultur beſonders be⸗ währt: Man ſät das Mangold Ende Auguſt auf ein ſchattig gelegenes Saatbeet. Anfangs Oktober pflanzt man die jungen Pflanzen auf ein gut gedüngtes Beet auf eine Entfernung von 40 Zentimeter. Mit dem Frühjahre wird tüchtig gedüngt und gegoſſen und im Mai erhält man ſchon die erſten Rippen. Ende Mai und Ende Juni macht man hier weitere Alisſaaten, damit man immer friſche Stengel hat. In unſerm Klima tut man allerdings gut, das Mangold im Winter zuzudecken, und im Oſten, wo ſtarke Fröſte auftreten, iſt das Ueber⸗ wintern wohl kaum möglich. Maulwürfe. Nach dem Regen ſteigen die Maulwürfe wieder höher und werden oft läſtig. Wo ich ſie fort haben will, gieße ich einige Tropfen Schacht⸗Obſtbaumkarbolineum in die geöffnete Röhne, vor deſſen Geruch ſie ſich ſchnell verziehen. Alle Gemüſe und Früchte, die nicht ſofort verzehrt werden, müſſen für den Winter eingemacht oder eingekocht werden. Bei dem vollſtändigen Verſagen der Gemüſeernte wird in dieſem Winter gerade in dieſen Sachen große Teuerung eintreten. Kleintierzucht. Der Geflügethof im Oklober. Die Anzeichen des herannahenden Winters mehren ſich. Jeder Geflügelzüchter muß darum jetzt ſchon darauf bedacht ſein, dem ge⸗ ſtrengen Herrn wohlgerüſtet entgegenzutreten. Zu dem Ende ſind die Stallungen einer genauen zu unterziehen, ob die Inſaſſen auch hinreichend gegen die Unbilden der Witterung ge⸗ ſchützt ſind, andernfalls iſt für iulbe n Abdich⸗ tung Sorge zu tragen. Zugluft und eindringende Näſſe kann den Untergang des ganzen Beſtandes verſchulden. Sodann wird, ſofern es noch nicht geſch ben, eine umfaſſende Reinigung der ganzen Anlage vorgenommen. Unumgänglich notwendig für die Winter⸗ monate halten wir die Einrichtung eines genügend machen Scharr⸗ raumes, in dem ſich die Tiere Arbeit u. Bewegung machen können, auch wenn ihnen draußen der Aufenthalt durch die Witterung ver⸗ leidet iſt. Ebeafalls darf ein Staubbad nicht fehlen. Bei der jetzigen P e und Futterteuerung hat man ſeinen Be⸗ ſtand auf das geringſte Maß zu reduzieren, d. h. man verſuche nicht mehr Tiere durchzuhalten, als man gut und ausxreichend ernähren kann. Hierbei gilt der Grundſatz: Lieber ein Tier zu wenig, als eins zu viel. Alles Ueberzählige muß jetzt ausgeſchieden werden. Bei der Auswahl beachte man, daß man nur gut ausgebildete, leiſtungsfähige einjährige und zweijährige Tiere in die nächſtjährige Zuchtperiode hinüber nimmt. Wer unter ſeinem Beſtand in rechter Weiſe tüchtig aufzuräumen verſteht, hat es noch nie bereut. Tiere, die noch die Mauſer nicht völlig überſtanden haben, müſſen beſon⸗ ders beachtet und gepflegt werden. er ſeinen Beſtand durch Zukauf vergrößern will, für den die beſte Zeit Hauptſächlich drei Gründe ſind es, die fü⸗ den Ankauf im Herbſt ſprechen: 1. ſind jetzt die Tiere am billigſten einzukaufen, da jeder Züchter zum Winter weitmöglichſt gerüumt haben möchte: 2. ſind jeiſt noch die wertvollen Frühbruttiere Es eignen ſich hierzu nicht zu von den minderwertigen Spätbruten zu unterſcheiden, was im Frühjahr vielfach nur noch ſehr ſchwer möglich iſt; 3. können ſich die jetzt angekauften Tiere bis zur Zuchtzeit in Ruhe an die neuen Verhältniſſe gewöhnen. Man ſetze neu gekauftes Geflügel aber nicht gleich dem eigenen Beſtande zu, ſondern halte es erſt einige Tage abgeſondert und beobachte es auf ſeinen Geſundheitszuſtand. Vorteilhaft iſt es auch, ſich die Fütterungsweiſe des Verkäufers mit⸗ teilen zu laſſen und ſich in der erſten Zeit darnach zu richten; erſt allmählich gehe man zur eigenen Methode über. ö Truthühner und Gänſe laſſe man noch ſo lange als möglich auf ungebrochene Stoppelfelder und Brachländereien; auch die aufgewühlten Kartoffel⸗ und Rübenfelder bieten ihnen noch manchen Leckerbiſſen. Bei Laufenten ſei man mit der Fütterung etwas vorſichtig, da ſie bei zu ſtarker Fütterung ſeicht an Beweg⸗ lichkeit einbüßen. Auch unter dieſem Großgeflügel ſind jetzt die Zuchttiere auszuwählen; alles andere iſt tunlichſt zur Freimaſt ein⸗ zuſtellen. Dder Taubenſchlag iſt einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Da das Feldern nur noch wenig Ausbeute bringt und darum nach und nach eingeſtellt wird, iſt der Schlagfütterung wieder mehr Sorgfalt zuzuwenden. Raſſetauben trennt man tun⸗ lichſt nach Geſchlechtern, um ſie nicht durch vorzeitige Brut unnitz zu ſchwächen. Für Schlachtzwecke kann man immerhin noch die Gelege ausbrüten laſſen, da die Jungen noch einen guten Gewinn abwerfen werden; man ſorge dann aber möglichſt für warme und ſonnige Schläge. Weinbau und Kellerwirtſchaft. Zeitgemäße Fruchtweinbereikung. Der Weinkenner hat für die ſelbſtgekelterten Obſt⸗ und Beeren⸗ weine der Hausfrau meiſt nur wenig übrig, denn er ſieht in ihnen ein Surrogat, das ſich mit ſeinen mehr oder weniger guten Eigen⸗ ſchaften zum echten edlen Traubenſaft ungefähr ſo verhält, wie die berühmten und berüchtigten Kriegskaffee⸗Erſatzprodukte zu einem feinen Bohnenkaffee. In der Tat hat er nicht ſo unrecht, denn die hausgemachten Fruchtweine unterſcheiden ſich ſowohl im Geſchmack, als ganz beſonders auch in der Bekömmlichkeit himmelweit von den Traubenweinen. Die Früchtekelterei im Hauſe iſt ſehr rück⸗ ſtändig, ſie befindet ſich heute noch auf dem Standpunkte, auf dem bis vor 30 Jahren die geſamte Weinkelterei überhaupt war. Kelterte man damals Wein, ſo überließ man einfach ſeinen Trabenſaft (Moſt) nach dem Preſſen ſich ſelbſt. Er kam alſo durch die auf den Trauben befindlichen und beim Keltern in den Saft gelangten wilden Hefen in Gärung. Dieſe Hefen ſind nun recht verſchieden⸗ artig, beſonders in bezug auf ihre Eigenſchaften, die für einen werdenden Wein von Vorteil oder Nachteil ſein können. Sind in einem Moſte die Hefen mit guten Eigenſchaften im Uebergewicht, führen ſie die Gärung, ſo wird der Wein gut. Sind aber ſchlechte ſchlech in der Uebermacht, ſo wird der Wein mehr oder weniger hle Im Gegenſatz zu dieſen wilden Hefen gibt es ſog. Rein⸗ zucht⸗ oder Reinhefen, die in ſtaatlichen oder privaten Wein⸗ hefezuchtanſtalten gezüchtet werden. Bei ihnen ſtammen alle Hefe⸗ zellen von derſelben Mutterzelle ab, haben alſo genau die gleiche Eigenſchaft wie dieſe. Daß man nur Hefen mit guten Eigenſchaften für die Praxis züchtet, und daß dieſe, ehe ſie zur Abgabe an den Winzer gelangen, ſorgfältig geprüft ſind, liegt auf der Hand. Setzt man eine genügend große Menge einer Reinhefe zu einem mög⸗ lichſt friſchgepreßten Moſte, ſo leitet die Reinhefe die Gärung ein und führt ſie durch. Die Eigenhefen des Saftes haben gar keine Zeit und Gelegenheit, ſich zu entwickeln und evtl. unangenehme oder ſchädliche Stoffe zu bilden, oder ſonſtwie nachteilig auf den Wein einzuwirken. Sie werden einfach unterdrückt. Die Gärung verläuft ſchneller und vollſtändiger als bei der Jufallsgärung durch die wilden Hefen. Der Geſchmack und Duft geimpfter Weine iſt entſchieden reiner, feiner und voller. Die Reinhefe vermag außer⸗ dem auch noch eigene Bukett⸗Stoffe zu bilden. Die Weinkelterei und Fruchtweinbereitung im Großen hat ſich wegen dieſer enormen Vorteile des Reinzuchtverfahrens ſchon lange vom Zufall d. h. von dem Einfluß der wilden Hefen, von denen man ja nie im Voraus weiß, ob ſie gute oder ſchlechte Eigen⸗ ſchaften haben freigemacht und impft die Moſte mit Reinzucht⸗ hefen. Wollen loilr unſere Fruchtweine im Hauſe wohlſchmeckend, haltbar und bekömmlich machen, ihnen den Eharatter und bis zu einem gewiſſen Grade das Aroma echter edler Traubenweine ver⸗ leihen, ſo brauchen wir nur das Gleiche zu tun, was der Winzer und Früchtekelterer im Großen macht. Bisher lohnte ſich allerdings die Verwendung flüſſiger Hefen bei der Kelterung kleiner und klein⸗ ſter Mengen Saft im Hauſe kaum, denn die Hefen mußten ihrer eringen Haltbarkeit wegen von Fall zu Fall friſch beſtellt werden. u dieſer Umſtändlichkeit kommen noch die hohen Porto⸗ und Ver⸗ packungsſpeſen. Seit einiger— gibt es nach einem patentierten Verfahren haltbare, trockene Weinhefen, die man vorrätig halten kann oder nach Bedarf in Apotheken, Drogerien uſw. kauft. Ihre Anwendung iſt einfach und billig, eine Packung einer beliebigen Hefenraſſe ausreichend zum—2 von—25 Liter Saft koſtet nur 5 Mark. Was ſich alles an Garten⸗, Wald⸗ und anderen Früchten zur Kelterung eignet, findet man in einem kleinen Büchelchen:„Das neue Weinbuch“ verzeichnet.(Zu beziehen vom Verlag F. Sauer, Gotha). Die zahlreichen Vorſchriften berückſichtigen Aepfel, Birnen, Johannis⸗, Stachel⸗, Hollunder⸗, Heidelbeeren, Hagebutten, Feigen und anderes mehr. Mit der reichhaltigen Auswahl an Hefen, von der Bernkaſtler und Liebfrauenmilchhefe angefangen über die Bur⸗ gunder⸗, Bordeaux⸗ bis den Südweinhefen dürfte es daher jedem möglich ſein, ſich einen Wein im Hauſe für wenig Geld zu keltern, der ſeinem Geſchmacke zuſagt. Hinzugefügt ſei, daß man dabei nicht auf den nur auf Marken ausgegebenen Zucker angewieſen iſt, ſondern den markenfreien Traubenzucker verwerten kann. kiſchzucht. Jiſchſterben. Aus vielen Gegenden werden große Fiſchſterben gemeldet. Die meiſten hingen mit Waſſermangel und zu ſtarker Erwärmung des Waſſers zufſammen. Durch die Erwärmung der tieferen Schlammſchichten bilden ſich tödliche Sumpfgaſe, die zum Ausſterben kleiner Fiſchgewäſſer führen kann. Abhilfe iſt bei Ge⸗ wäſſern ohne Zufluß kaum zu ſchaffen, und eine ganze Anzahl von Allchwaſſern haben ihre Zuflüſſe in dieſem Trockenſahr vollſtändig verloren. Forſtwirtſchaft, jagd und flundezucht. Der Kalkhunger des Wildes. Daß es Tiere gibt, die in der Hauptſache auf den kalkhaltigen Boden und auf die hier wachſenden kalkhaltigen Pflanzen angewieſen ſind, iſt bekannt. Nicht ſo be⸗ kannt iſt es aber, daß auch alle andere Tiere den Kalk benötigen, ſei es nun für den Knochenbau, die Entwicklung des Stirnſchmückes u. dergl. Wenn kalkhaltiges Futter nicht verabreicht wird und Kalk nicht vorhanden iſt, kommen Krankheiten verſchiedenſter Art zum Vorſchein. Das nur zu oft auftretende Maſſenſterben des Wilde⸗ im Frühjahre iſt teilweiſe eine Folge des Kalkmangels. Es iſt deshalb notwendig, überall dort, wo kalkhaltige Pflanzen nicht vor⸗ kommen, Backſteine aufzuſtellen und auch die Futtermiſchungen danach einzurichten. Man kann z. B. im eignen Reviere, wo do⸗ alle Wechſel bekannt ſind, bemerken, wie das Wild beinahe ſtändig in beſonderen Gegenden anzutreffen iſt, daß es auf beſtimmte Aecker austritt und auch nach beſonderen Plätzen auswechſelt. Immer liegt dieſem Verhalten des Wildes eine zwingende Notwendiakeit zugrunde, die in gar vielen Fällen auf Kalkhunger zurückzuführen iſt. In den Revieren, wo eine Wildfütterung notwendig iſt, ſo Kalk unter das Futter gemiſcht werden, in allen Revieren jedo 19 Backſteine aufgeſtellt werden. Das Auswechſeln des Wildes wi dann ganz unterbleiben oder zumindeſt ſelten werden. Prrnag, ven dd. Seprenczer 1921. Mannheimer General-· Anzeiger.(wittag· ꝛtusgabe.) 7. Seite Nr. 41. Aus der Pfalz. Neuregelung der Sonnkagsruhe in der Pfalz. ONB. München, 25. Sept. Ab 1. Oktober 1921 werden, nachdem die beteiligten Kreiſe angehört worden ſind, neue Beſtimmungen über die Sonntagsruhe in Handels⸗ und gewerblichen Betrieben auch für die Pfalz erlaſſen. Darnach wird folgendes beſtimmt: 1. Der Verkauf von Milch iſt an allen Sonn⸗ und Feſt⸗ tagen auf die Dauer von 5 Stunden geſtattet. zuläſſigen Geſchäftsſtunden ſteht der Bezirksverwaltungsbehörde zu. Sie konnen auf den Vor⸗ und Nachmittag verteilt werden, dürfen jedoch nur in höchſtens zwei Abteilungen gelegt werden. Soweit das Bedürfnis der Bevpölkerung in wenigen Stunden zu befriedigen iſt, kann die zuläſſige Geſchäftszeit von der Bezirksverwaltungsbehörde verlürzt werden. Bei Gefahr des Sauerwerdens oder Verderbens der Milch iſt der Verkauf auch außerhalb der zuläſſigen Geſchäfts⸗ ſtunden erlaubt.- In dieſem Falle hat der Milchverkäufer die zur Ueberwachung zuſtändige Polizeiſtelle ungeſäumt zu verſtändigen. 2. Der Verkauf von Bäckerei⸗, Feinbäckerei⸗ und Kon⸗ ditoreiwaren iſt an allen Sonn⸗ und Feſttagen auf die Stunden von 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags zuläſſig. 3. Der Verkauf von lebenden Blumen iſt an allen Sonn⸗ und Feſttagen von 11 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags und an Allerheiligen während des ganzen Tages geſtattet. 4. Reine Zeitungs⸗Ladengeſchäfte und reine Zei⸗ tungskioske dürfen an Sonn⸗ und Feſttagen von 11—1 Uhr offen halten.—— 5. Im Falle der Ziffern 2, 3 und 4 bleibt der Bezirksverwal⸗ tungsbehörde überlaſſen, die Verkaufszeit anders zu regeln, die Verlegung darf aber nicht über die Zeit bis 1 Uhr nachmittags hinausgehen. 8 6. Während der Kirſchen⸗ und Traubenzeit dürfen dieſe Früchte auf den offenen Märkten an Sonn⸗ und Feſttagen während des ganzen Tages verkauft werden. tungsbehörde kann den Verkauf einſchränken oder ganz unter⸗ J ſagen. 0 3 7. Innerhalb der vorſtehend zugelaſſenen Geſchäftsſtunden bdürfen im Betriebe der bezeichneten Verkaufsſtellen Gehilfen, Lehr⸗ linge und Arbeiter beſchäftigt werden. Sofern ſie beſchäftigt wer⸗ den, iſt ihnen für jeden Fall der Beſchäftigung an Sonn⸗ und Feſt⸗ tagen mindeſtens ein halber Werktag freizugeben. Die Nachholung der Ruheſtunden hat bis allerſpäteſtens in 4 Wochen Izu erfolgen Die genaue Einhaltung der Pueßzeften in§ 6 der Verordnung vom 23. November 1918 über die Arbeitszeit in Bäckereien und Kond toreien wird vorbehalten. Dieſe Beſtimmungen treten am 1. Oktober in Kraft. Mit dieſem Tage verlieren alle ſonſtigen in der Pfalz zur Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe erlaſſenen Anordnungen ihre Wirkſamkeit. Die Vorſchriften über die Sonntagsruhe in indu⸗ ſtriellen und gewerblichen Betrieben werden durch dieſe Anord⸗ nungen nicht berührt. * Neuſtadt a.., 25. Sept. Der Pfälzerwald⸗Verein beabſichtigt die am Ausgang des Schönthals bezw. Finſterthals auf dem Hellerplatz gelegene Hellerhütte zu einem Ferienwaldheim für ſeine Mitglieder zu erweitern. Der Rohbau wird zu etwa 130 000 Mark, die Inneneinrichtung auf 70 000 M. veranſchlagt. Verhand⸗ lungen mit der Gemeinde Hambach wegen Ueberlaſſung von Bau⸗ holz—5 im Gange. 125 3. Bergzabern, 28. Sept. Das von der Stadt Bergzabern aus⸗ 4 gegebene Kriegsnotgeld in Stücken zu 5, 10 und 50 Pfg. wird demnächſt eingelöſt. 5 5 Pirmafens, 27. Septbr. Es iſt beſchloſſen worden, die Speiſung der Kinder durch die Quäker, die während des Sommers eingeſtellt war, bald wizder aufzunehmen. In einer Kabelmeldung, die dem deutſchen Roten Kreuz zuging, wird über die neue Hilfs⸗ aktion des Central Relief Comitees berichtet. Obgleich die offizielle Die Feſtſetzung der Die Bezirksverwal⸗ vorgeſehen ſind, erſt auf den 6. Oktober feſtgefetzt iſt, hat die Stadt St. Louis bereits 10000 Dollar durch ein Konzert aufgebracht und die Stadt- Utica 550 Dollar durch einen deutſchen Blumentag. Newhaven bereitete einen Bazar vor, um 30 000 Dollar aufzubrin⸗ gen und das Newyorker Komitee trifft Vorbereitungen, um 750 000 Dollar aufzubringen.. Vertreter des Central Relief Comitees ſind augenblicklich in Waſhington, um den Präſidenten Harding und andere hohe Regierungsbeamte für die großzügige Aktion zu intereſſieren. Nachbargebiete. ONB. Saarbrücken, 28. Sept. Ddie Wohnungsnot in Saarbrücken beleuchtete ein Aufruf der Künſtler, des ſoeben eröffneten ſtädtiſchen Schauſpielhauſes. Die Künſtler, die zu einem großen Teil neu verpflichtet worden ſind, erklären, daß ſie bei ihrer Zuſage beſtimmt erwarteten, daß ihnen Saarbrücken zumindeſt Ob⸗ dach gewähren würde. Dann heißt es:„Bitter enttäuſcht, gleich Parias, liegt ein großer Teil der Mitglieder ſeit Wochen auf der Straße, unter den größten Opfern ſeine Pflicht erfüllend. Gebt uns Wohnung! Der deutſche Künſtler iſt kein Landſtreicher! Die Anforderungen an ein Fachmitglied vom Range des Saarbrücker Stadttheaters ſind heute größer als in jedem anderen Berufe. Es ſteht bei den Einwohnern, zu beweiſen, daß ſie die Kunſt zu wür⸗ digen wiſſen, zumal es gerade die erſten Fachmitglieder ſind, die keine Wohnung haben.“ Gerichtszeitung. Mannheimer Schöffengericht. Als Einbrecher betätigten ſich die Taglöhner Rick, Tirion und Noe in zwei Fällen. Bei der erſten Sache waren noch zwei Reitere Täter dabei. Die Beute war Wäſche, Kleider, Lebensmittel. Die weniger beteiligten Frey und Ullrich kamen mit 10 Wochen bezw. zwei Monaten Gefängnis davon. Gegen die Hauptbeteilig⸗ ten, die mit erheblichen Vorſtrafen belaſtet ſind, wurde auf Ge⸗ ſamtſtrafen erkannt und zwar gegen Noe auf ein Jahr 4 Monaten, gegen Rick auf 17 Jahre und gegen Tirion auf zwei Jahre Ge⸗ fängnis. * D3. Freiburg, 27. Sept. Als erſter Fall der Schwurgerichts⸗ tagung kam die Anklage gegen den 21jährigen Landwirt Vogel von Kippenheim und die 34jährige Witwe Elifabeth Schwendi geb. Hufer in Kippenheim wegen Totſchlages und Kindestötung zur Ver⸗ handlung. Im Laufe der Verhandlung entrollte ſich ein trübes Bild ſittlicher Verwahrloſung. Der Angeklagte hatte ein Verhältnis mit der Witwe Sch. gehabt(an deren minderjährigen Töchtern er ſich vergangen hatte). Dieſem Verhältnis entſproß ein Kind, das Vogel gleich nach der Geburt gegen den Willen der Mutter tötete. Für ſeine ruchloſe Tat erhielt er bei Einrechnung einer 1½jährigen Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Sittlichkeitsverbrechen eine Gefüngnisſtrale von insgeſamt 4 Jahren zudiktiert. Der bürgerlichen Ehrenrechte wurde er ſchon bei der erſten Verhandlung auf die Dauer von 5 Jahren für verluſtig erklärt. Die Witwe Schwendi wurde freigeſprochen. D3. Konſtanz, 26. Septbr. Der in Konſtanz als Schmuggler bekannte Erich Stifler in Emmishofen pries durch Inſerate in deutſchen Uhrmacherzeitungen Taſchenuhren zu außergewöhnlich billigen Preiſen an. Er hat auch reichlich Abnehmer gefunden. Die Uhren wurden von Konſtanz aus verſandt. Es war den Konſtanzer Behörden klar, daß dieſe, deren Zahl wohl 1000 überſtiegen haben, nicht auf legalem Weg über die Grenze kamen. Die Ehefrau Biſ⸗ ſing war ihm eine treue Gehilfin. Nach ihrem eigenen Geſtänd⸗ nis hat ſie für Stifler mehrere 100 Uhren nach Konſtanz geſchmug⸗ gelt, die ſie ſeweils bei dem Dentiſten Brandt und deſſen Ehefrau in Verwahrung gab, von wo aus der Verſand unter Deckadreſſe vorgenommen wurde. Auf eines der Zeitungsinſerate hin trat auch Joſeph Beiner in Pforzheim mit Stifler in Geſchäftsverbindung und ließ ſich als Probeſendung 18 goldene Damenuhren im Werte von 11170 Mk. ſchicken. Das Amtsgericht Konſtanz beſtrafte die Frau Biſſing mit einem Monat Gefängnis und 4000 Mk. oder im geringſte zu tun hatte, den Direktor des Stinneskonzerns und ließ Falle der Unbeibringlichkeit mit einer weiteren Gefängnisſtrafe von 266 Tagen, die Eheleute Brandt mit je 2 Wochen Gefängnis und je 1000 Mk. Geldſtrafe und Beiner mit einer Woche Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. In der Reviſion wurde Beiner vom Schöf⸗ fengericht zur bereits ausgeſprochenen Strafe und überdies zum Tragen der Koſten der Veſchwerdeinſtanz verurteilt. Landau, 23. Septbr. Wegen Milchfälſchung wurde die Eliſe Gensheimer aus Ottersheim zu 3 Wochen Gefängnis und 600 Mark Geldſtrafe verurteilt. Sie ſchüttete von ihr zu liefernder Kuhmilch nicht nur Waſſer in erheblicher Menge zu, ſondern ent⸗ rahmte die„Milch“ auch noch. 2 ev. Darmſtadt,. 27. Septbr. Wegen Kindestötung ver⸗ urteilte das Schwurgericht geſtern die Dienſtmagd Marg. Poth von Roßdorf zu 2 Jahren Gefängnis abzüglich 4 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. P. hatte im Mai ihr neugeborenes Kind aus dem 3. Skock der Ludwigshalle auf die Straße geworfen. Neues aus aller Welt. Der falſche Skinnesdirektor.**35 Einen großangelegten Schwindel betrieb mit Hilfe ſeines Bru⸗ ders Willi ein 25 Jahre alter Kaufmann Karl Baum gartner in Berlin. Baumgartner ſpielte, obwohl er mit Stinnes nicht das durch ſeinen Bruder in geeigneten Kreiſen verbreiten, daß er es auf Grund ſeiner Stellung in der Hand habe, an der Börſe die Kurſe nach Belieben ſteigen und fallen zu laſſen. Einem ſo finanz⸗ gewaltigen Manne ſchenkten viele Leute unbegrenztes Vertrauen. Einigen zahlte er auch, ganz wie Köhn und Klante, die mit kurzer Friſt verſprochenen hohen Gewinne. Zur weiteren Hebung ſeines Anſehens ſtreute Baumgartner endlich noch aus, daß er Ritter des Pour le meérite ſei. Eines Tages aber war der„Herr Direktor? aus der glänzenden Wohnung, die er nur deshalb für ſeine eigene ausgeben konnte, weil ihr wirklicher Inhaber öfters abweſend war, Flötzlich verſchwunden. Jetzt erfuhren die Geldgeber, daß er nur ein einziges Zimmer gemietet hatte. Das erregte den erſten Verdacht Gleich darauf blieben auch die fälligen Zahlungen aus. Der„Herr Direktor“ hatte ganz nach dem Muſter der Köhn und Klante fällige Schulden lediglich aus neuen Einzahlungen gedeckt. Beamte der Streifmannſchaft entdeckten den verſchwundenen Direktor geſtern in der Steifenſandſtraße in der Wohnung ſeines Bruders und nahmen ihn mit dieſem feſt. Beide hatten bereits ihre Koffer gepackt, um mit geheimem Ziel abzureiſen. Die Geſchädigten, die ſich bis jetzt mel⸗ deten, haben zuſammen eine halbe Million Mark eingezahlt. — Der Strafburger Kalſerpalaſt als Schulgebäude. Im ehe⸗ maligen Kaiſerpalaſt, der jetzt Palais du Rhin heißt, wird die Ecole Regionale d Architecture eingerichtet, welche ſoeben ſaut Dekret des Präſidenten der franzöſiſchen Republik gegründet worden iſt. Dieſe Bauakademie wird als Zweig der Architekturabteilung der Ecole nationale ſuperſzure des Beaux⸗Arts in Paris geführt. Die Arbeiten wurden derart beſchkeunigt, daß die Vorleſungen bei Semeſter⸗ beginn zugleich mit denjenigen der Univerſität, mit der die neue Schule in Verührung ſtehen wird, ihren Anfang nehmen könne. ine ganze Skadt unter dem Hammer. Es dürfte ſich bis⸗ her wohl noch nicht ereignet haben, daß eine ganze Stadt unter den Hammer kommt. Dieſer Fall wird aber demnächſt in der engliſchen Stadt Reigate in der Nähe von London Wirklichkeit. Eine der größten Londoner Verſteigerungsfirmen wird während dreier Tuge die geſamte Stadt zur Verſteigerung bringen, ſo das Rathaus, Hotels, Banken, zahlreiche Läden, Garagen, Kinos, Wohn⸗ und Landhäuſer, endlich unbebaute Grundſtücke, ſo daß man tatſächlich von der Verauktionierung einer ganzen Stadt ſprechen kann. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum⸗ 2 Verantwortlich für Polink: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton;ö A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger m. b. H. Männbeim. E 6. 2 Eröffnung der deutſchen Kinderſpeiſung, für die 3 Millionen Dollar In Klasse XB 10 25 „ 25 HeScrule Srreictte GeſcrWIiigReltk REIS 25 ER Steuer PS S. Seite. Nr. 453. Maunheimer General-Auzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) 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Mondfinster- 5 nisse, Kometenerscheinungen, Sonnenfackeln, der Planet Mars mit f0 0 N 98 Bermalda, Tochter Herzog Pertet inpett e Ebemen Kanälen, der Riesenplanet Jupiter, der Planet Saturn mit 00 N 4 ree 0n Ringstelten Ma Wen ronesgk] seinem ba 5 14 Sonnen der Milchstraße, 755 2 170 2 piralnebel usw. 55 8 5— ETETCTCTCTCTT Ma rth sein Weib 8 Betiy oller 0 5 5 5 5 8 »ÿE&nX)g ſaeteended „ Mathien Frank 8 ede esne, Prof. Nax. nacct—4 5 Der Ranzler Hermann Trembich 4 5 Anlang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. A 5 25. Januar, 8 5 ̃ ewells abends 71 Uhr lisd Niietsch hunn ſ ſaagnum 5 ‚ eeeeeeee, ee: ffhb fgn ̃ 1 edengastes TRluskonzertie 1 Heute Freitag, den 30. Septbr. 8½½ Uhr Grosser Benefiz- und Ehren-Tanz-Abend von Greil Ruf Tanz-Folge: i Onober III falgte-Mahelg Seagoer/ Tlf.. 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