möglichen! Bezugspreiſe: da m und Umgebung monatlich frei ins Haus gebracht Mark 10.—. Durch dir poſt bezogen G vierteljährlich Mark 27.—, poſtſcheckkonto Nummer 1759 Karlsruhe in Gaden und nummer 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗Nebenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße Nnummer 6. Fernſprecher Aummer 7930, 7041, 7932, 7943, 704, 7945. Telegramm⸗Adòreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Clemenceau und Noblemaire. Haß und Heuchelei. So eigenartig wie der Anlaß, ſo war auch der Inhalt der erſten Rede, die Clemenceau ſeit ſeinem Sturz als Mini⸗ ſterpräſident in Frankreich wieder gehalten hat. Es kommt wohl nicht all zu oft vor, daß ein Mann bei der Enthüllung ſeines eigenen Denkmals zugegen iſt, doch iſt das ſchließlich ſchon dageweſen. Lloyd Georges Denkmal iſt vor kurzem in ſeinem Geburtsort in Wales feierlich enthüllt worden, doch hatte der britiſche Premierminiſter ſo viel Takt und Geſchmack, der Feier fernzubleiben. Clemenceau dagegen hatte ſich nicht nur in höchſt eigener Perſon nach ſeinem Geburtsort St. Her⸗ mine in der Vendee begeben, um bei der Feier zugegen zu ſein, ſondern er hielt ſelbſt die große Enthüllungsrede— und das iſt fürwahr ein Unikum! Die Enthüllung war auch als nachträgliche Feier für Cle⸗ menceaus 80. Geburtstag gedacht und man muß dem greiſen Politiker das Zugeſtändnis machen, daß ihm die Jahre nichts getan haben, denn er ſprach unzweifelhaft mit echt Clemen⸗ ceauſcher Schärfe und Bitterkeit. Sein zügelloſer Haß, den ſich der Mitkämpfer von 1870/71 fünfzig Jahre lang im Herzen bewahrt hat, ſcheint nichts eingebüßt zu haben, denn die ganze Rede atmete vom erſten bis zum letzten Wort unverſöhnliche bittere Feindſchaft gegen Deutſchland. Und wir wollen uns darüber keiner Täuſchung hingeben, daß die Rede Clemen⸗ ceaus wohl in faſt allen maßgebenden Kreiſen Frankreichs einen ſtarken Widerhall gefunden hat und den Ge⸗ fühlen Ausdruck gibt, von denen die Franzoſen in ihrer großen Mehrheit beſeelt ſind. Demgegenüber verblaſſen und ver⸗ ſchwinden einige freundliche oder friedliche Aeußerungen Ande⸗ rer, die ſchüchtern und vereinzelt auftreten und von denen nur das deutſche Sprichwort gilt: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Trotz aller ſchönen Verheißungen von gewiſſer Seite, trotz aller ſchönen Redensarten bleibt vorläufig Feind⸗ ſchaft zwiſchen beiden Völkern— dafür legt die Rede des alten Tigers Clemenceau, der das Zähnefletſchen und Zupacken noch nicht verlernt hat, beredtes Zeugnis ab. Der Gift und Haß geſchwollenen Rede Clemenceaus wird entgegengehalten, was in Genf am letzten Samstag der fran⸗ zöſiſche Vertreter Noblemaire zur großen Ueberraſchung der Verſammlung des Völkerbundes und unter deren lebhaf⸗ ztem Beifall ausgeführt hat. Auch das klang ſchön und war doch in er Vortrags⸗ und Ausdrucksweiſe, in der Anhäufung volltönender Worte und Phraſen echt franzöſiſch, weshalb es auch dem Redner ſo leicht gelang, ſeine Hörer zum Beffalls⸗ rauſch mit fortzureißen. Aber was ſteckte eigentlich an Tat⸗ ſächlichem darin, wenn man ſich die Bemerkungen Noblemaires näher anſieht? Es iſt billig, von der Verſöhnung mit Deutſch⸗ land, von einem friedlichen Nebeneinanderleben Frankreichs und Deutſchlands zu ſprechen, wenn man in derſelben Minute ſich ſelbſt als den Gendarm des Friedensvertrages bezeichnet und von Deutſchland als Vorbedingung vollſte Erfüllung des Friedensvertrages und des Ultimatums verlangt, alſo des Un⸗ Eine kleine Anerkennung als Zugeſtändnis an ſeine Hörer hat Herr Noblemaire bereit: ſelbſt er gibt zu, daß die militäriſche Abrüſtung Deutſchlands durch⸗ geführt iſt und daß für genügende Aufſicht für eine ſpätere Neurüſtung Sorge getragen worden iſt. Doch das genügt nicht. Um wirklich zu einer Verſöhnung zwiſchen beiden Ländern und Völkern gelangen zu können, muß in Deutſchland auch die moraliſche Abrüſtung vollzogen ſein und damit wandelt Herr Noblemaire ganz auf Clemenceausſchen Pfaden, wenn er auch andere Worte gebraucht. Der Tiger verlangt die rückſichtsloſe, unbarmherzige Durchführung des Friedensvertrages von Ver⸗ ſailles, den er als ſein eigenſtes Werk betrachtet. Deswegen greift er ſeinen Nachfolger Briand aufs heftigſte an, weil er von ihm vermutet, daß er hier und da etwas von dem Ver⸗ ſailler Vertrag preisgeben könnte. Es iſt merkwürdig, Cle⸗ menceau verachtet den Schwächling Wilſon, den er bei den Pariſer Verhandlungen völlig übertölpelt hat, und doch ſind ſich beide darin einig, den Verſailler Vertrag als ihr eigenſtes Werk, als ein Evangelium und jeden, der nicht daran glaubt oder gar daran rütteln möchte, als ſeinen perfönlichen Feind zu betrachten. Freilich in ſeinem Haß iſt Clemenceau auch offenherzig. Noblemaireſche Redensarten von der Völkerverſöhnung, Ab⸗ rüſtung und ewigem Frieden liegen ihm nicht. Er beſteht wie Shylock auf feinem Schein und verlangt von Deutſchland nicht nur das ausbedungene Pfund Fleiſch, ſondern auch das dazu gehörige Blut. Was aber verſteht ſein gelehriger Mit⸗ arbeiter Noblemaire unter Deutſchlands moraliſcher Abrü⸗ ſtung? Daß es jeden Gedanken an einen Wiederaufſtieg, an eine Rückgewinnung der alten Stellung aufgibt— nicht mehr und nicht weniger. Und gerade in dieſem Punkt ergänzen ſich bei aller anſcheinenden Verſchiedenheit die franzöſiſchen Staatsmänner ſo ausgezeichnet, wie wir es von den deutſchen Staatsmännern wünſchten. Bei dieſen iſt wohl die Verſchie⸗ denheit vorhanden, leider aber nicht die gegenſeitige Ergän⸗ zung, ſonſt würde ſowohl Clemenceau wie Noblemaire ein verſchiedenartig abgeſtuftes, aber doch in der Sache einmütiges Echo aus Deutſchland entgegenſchallen, daß nach der militä⸗ riſchen die moraliſche Abrüſtung Deutſchlands abhängig iſt von einem gleichen Schritt Frankreichs. Wenn der franzöſiſche Haß nach Clemenceauſchem Muſter ſich nicht mehr gegen Deutſchland austobt, ſondern wenn man einſieht, daß Deutſchland und Frankreich wirtſchaftlich und politiſch anfeinander angewieſen ſind, um Europa wieder auf die Beine zu bringen, wenn man in Deutſchland einen ebenbürtigen Nachbarn erblickt, auf deſſen Zerſtückelung und Zertrümmerung keine Abſicht mehr beſteht, wenn Deutſchland die ihm geraubten deutſchen Landesteile und ſeine Kolonien wieder erhält, wenn es den ihm gebühren⸗ den. Platz im Rat der Völker wieder einnimmt und Frankreich damit einverſtanden iſt— dann iſt auch in Frankreich die Abend⸗Ausgabe. moraliſche Abrüſtung vollzogen und dann kann man wirklich ernſthaft davon ſprechen, daß beide Völker als friedliche Nach⸗ barn nebeneinander wohnen. Vorläufig aber ergänzen ſich in Frankreich Clemenceau⸗ ſcher Haß und Noblemaireſche Heuchelei, beide als Aus⸗ fluß echt franzöſiſcher Geſinnung. Solange dieſe vorherrſcht, wird man auch bei uns von einer moraliſchen Abrüſtung und Völkerverſöhnung nicht ſprechen können. die wankende Enkenke. Amſterdam, 3. Okt. Im„Allgemeen Handelsblad“ wird ein Artikel des Londoner Korreſpondenten über die fran⸗ zöſiſch⸗engliſchen Beziehungen veröffentlicht. des Blattes erhielt von verſchiedenen Perſönlichkeiten bemer⸗ kenswerte Mitteilungen, die ein ſehr trübes Licht auf die „entente cordiale“ werfen. In dem Artikel heißt es, Frankreich werde ſich täuſchen, wenn es glaube,„durch larmoyante Bit⸗ ten Englands Hilfe zu erreichen, falls es ſich in ein gefährliches Abenteuer verſtricke; die Zeit von 1914 ſei vorüber.“ Dem Korreſpondenten wurde erklärt, daß man die Treibereien der franzöſiſchen Diplomatie in Oſteuropa und in Kleinaſien für „ſehr bedenklich“ hielte und Anſtalten treffe, um in einen von Frankreich angezettelten Konflikt nicht ebenſo gedrängt zu wer⸗ den,„wie dies 1914 geſchah“. Sehr unangenehm werden die engliſchen durch die franzöſiſche Hetze gegen England berührt. Die Pariſer Blätter hätten das Stichwort erhalten, auf England zuſchimpfen. Man werde des⸗ halb aufhören, das Hilfswerk engliſcher Perſönlichkeiten im verwüſteten Nordfrankreich amtlich zu fördern. Innen- und außenpoliliſche Beratungen in England. WB. London, 3. Okt. Wie„Evening News“ meldet, hat Lloyd George ſehr ernſte Berichte über die Ausdeh⸗ nung der Arbeitsloſigkeit und die Möglichkeit heftiger Arbeitsloſenkundgebungnerhalten. Er iſt dadurch zu der Anſicht gekommen, daß eine ſofortige Aeußerung der Regierung über ihre Abſichten mehr als je erforderlich iſt. Dem gleichen Blatte zufolge hat Lloyd George in Gairloch mitgeteilt, daß er die Abſicht hat, eineſehr wichtige Rede über die Arbeitsloſenfrage und Handelsprobleme morgen nach⸗ mittag in Inverneß zu halten. EP.London, 4. Okt.(Eig. Drahtber.) Die Finanzmän⸗ ner und techn. Sachverſtändigen, die am Samstag in Gair⸗ Loch die Arbeitsloſenfrage mit Lloyd George beſprochen haben, ſind am Montag nach einem letzten Geſpräch nach Aberdeen und weiter nach London abgefahren. Eine Mitteilung an die Preſſe beſagt, daß in der Beſprechung kein Beſchluß ge⸗ faßt worden iſt. WB. London, 3. Okt. Wie die Blätter melden, wird Lloyd George nach ſeiner heutigen Rede in Inver⸗ neß nach London fahren und dort morgen früh eintreffen. Nach ſeiner Rückkehr wird er mit den Arbeiterführern in der Downingſtreet Beratungen über die Arbeitsloſenfragen ab⸗ halten. Auf der Konferenz in Gairloch erörterte der Pre⸗ mierminiſter mit den Sachverſtändigen für Handel und Fi⸗ nanzen die allgemeine Weltlage. Daily Chronicle zufolge wird anerkannt, daß eine dau⸗ ernde Löſung des Erwerbsloſenproblems von der normaler Handelsbeziehungen abhängen müſſe. Daily Mail berichtet, in den Konferenzen in Gairloch ſoll darauf hingewieſen worden ſein, daß der Friede im nahen Oſten und in Polen eine Vorbedingung der Beſſe⸗ rung der Währungen und für die Wiederaufnahme des Han⸗ dels ſei. Ein wichtiger Teil der Erörterungen habe die Frage der deutſchen Reparationszahlungen betroffen. Laut Daily Mail herrſcht in gewiſſen induſtriellen Kreiſen die Anſicht ſehr ſtark hervor, daß, wenn man Deutſchland im gegebenen Augenblick zwingen würde, ſeine Verpflichtungen zu bezahlen, dies nur zu einem weiteren Fallen der Mark und zu ernſten Wechſelkursſchwankungen führen würde, wodurch der Wiederaufnahme des Handels ernſter Schaden zugefügt würde. Der Beſchluß der Regierung in dieſer Frage könnte nicht gefaßt werden, bevor Lloyd George am Donnerstag mit dem Kabinett in London beraten habe. Dem Blatte zufolge beſteht jedoch die Möglichkeit, daß Aen⸗ derungen von größter Bedeutung in der in⸗ ternationalen Politik der britiſchen Regie⸗ rung das Ergebnis der in Gairloch ſtattgefundenen Konfe⸗ renz ſein könnten. die weſtungariſche Frage. Einladung zu einer Konferenz in Venedig. Berlin, 4. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie aus Wien gemeldet wird, iſt heute dem deutſch⸗öſterreichiſchen Bundesminiſterium des Aeußern die Note der Entente zugegangen, welche die Anregung zu einer Konferenz ent⸗ hält, auf welcher die zwiſchen Deutſch⸗Oeſterreich und Ungarn in der weſtungariſchen Frage beſtehenden Differenzen, ge⸗ regelt werden ſollen. Als Ort der Zuſammenkunft wurde nicht Rom, ſondern Venedig vorgeſchlagen. Die Räumung des Burgenſandes noch vor dem 4. Oktober. ONB. Budapeſt, 3. Okt. Die ungariſche Regierung hat beſchloſſen, ſich der Note der Botſchafterkonferenz zu unter⸗ werfen. Eine amtliche Note gibt bekannt, daß Weſtungarn vor dem 4. Oktober geräumt werden wird.“ ONB. Rom, 3. Okt. Die„Tribuna“ ſchreibt: Die italie⸗ niſche Vermittlung wegen des Entente⸗Ultimatums an Ungarn ſei bedeutungslos, ſelbſt wenn die italieniſche Vermittlung eine raſche Beilegung des Streites herbeigeführt hätte, müßte Ungarn gleichwohl das Burgenland und Oeden⸗ burg räumen und den Beſtimmungen des Vertrages nach⸗ Heuoſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport v. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Frauen-Zeitung. Mannh. Muſik⸗Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feldu. Harten. Wandern u. Neiſen. Der Vertreter⸗ 1921.— Nr. 460. Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile Mk..— ausw. Mk..50, Stellengeſuche u. Fam.⸗Anz. 20% Rachlaß. Neklame Mk. 10.— Annahmeſchluß: mittagbl. vorm. 8% uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Fnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Ruftrüge zurch Fernſprecher ohne Sewühr. kommen. Vielleicht könne ſpäterhin unter der Kontrolle der in Oedenburg ein Plebiſzit veranſtaltet werden. WB. Paris, 3. Okt. Eine amtliche Mitteilung beſagt, der von der Botſchafterkonferenz am Sonntag gefaßte Beſchluß, die italieniſche Regierung zu beauftragen, mit den Vertretern über die Burgenlandfrage zu verhandeln, kann nicht als endgiltig angeſehen werden. Die engliſche Regie⸗ rung hat ihre 5 ſtimmung noch nicht zu dem italieni⸗ ſchen Antrag gegeben. Nach dem„Petit Pariſien“ hat man dieſe Zuſtimmung bis geſtern abend vergeblich erwartet. Bevorſtehender Puiſch im Burgenlande? ONB. Wien, 3. Okt. Wie der„Morgen“ mitteilt, verdich⸗ ten ſich die Gerüchte über unmittelbar bevorſtehende neue Putſchaktionen im Burgenlande. Immer mehr und immer klarer tritt das Beſtreben der ungariſchen Machthaber hervor, den Frieden Mitteleuropas zu ſtören. Der Banden⸗ führer Hedjas bereitet den Sturz der Budapeſter Regierung und die Errichtung einer Militärdiktatur in ganz Ungarn vor, An der Grenze werden Truppen zuſammengezogen, Infanterie, Artillerie und Kavallerie, die täglich Verſtärkungen erhalten und im gegebenen Augenblick nicht gur die Verteidigung Weſt⸗ ungarns mit der Waffe in der Hand beabſichtigen, ſondern auch in Niederöſterreich, Steiermark und Kroatien eingreifen. Mitte Oktober ſoll König Karl wieder nach Steinamanger kommen und ſchon jetzt wird der Boden dafür vorbereitet, in⸗ „ für die Rückkehr des Königs abgehalten werden. Der Schwager Karls in Steinamanger. ONB. Wien, 3. Okt. Wie die„Wiener Sonn⸗ und Mon⸗ tagszeitung“ aus gut unterrichteter diplomatiſcher Quelle er⸗ fahren haben will, weilt der Prinz Sixtus von Parma, der Schwager des Exkönigs Karl, ſeit einigen Tagen in Steina⸗ manger. der Krieg in Kleinaſien. Friedensgerüchte. ONB. Berlin, 4. Okt. Aus Konſtantinopel werden die neuen Bedingungen mitgeteilt, die Kemal Paſcha bei einer Vermittelunng durch die Miichte ftellen wird. Er fordert: 1. Vollkommene Unabhängigkeit der Türkei; 2. Rückgabe aller türkiſchen Gebiete; 3. Aufhebung des türkiſchen Friedensvertrages mit den Alliierten. Die Athener Blütter berichten, daß die Rückkehr des Kö⸗ nigs Konſtantin zuſammenhänge mit dem Beginn der Ver⸗ handlungen, welche mit England und Frankreich ge⸗ pflogen werden ſollen, um einen Frieden mit der Türkei zu erreichen. England habe einen Plan übermittelt, der im Kabinett beſprochen werden ſoll. Im Laufe der nächſten Woche ſei ein Beſchluß zu erwarten. c. Baſel, 4. Okt.(Eig. Drahtber.) Die Morning Poſt meldet den Beginn von Friedensvorbeſprechungen im türkiſch⸗griechiſchen Krieg. Der griechiſche Miniſterpräſi⸗ dent und der Außenminiſter treffen am 10. Oktober in Lon⸗ don ein, um dort über den Frieden in Kleinaſien zu verhandeln. die Aufhebung der wirkſchafklichen Sanklionen. ONB. Köln, 4. Oktober. Das Ein⸗ und Ausfuhramt in Bad Ems läßt durch die Handelskammer in Köln erneut da⸗ rauf hinweiſen, daß durch die Aufhebung der Rheinzollgrenze im Bewilligungsverfahren der Emſſer Dienſtſtelle einſtweilen keine Aenderungen eingetreten ſind. Bewilligungs⸗ frei iſt lediglich der Verkehr zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet geworden. Dagegen iſt zu bemerken, daß die Zulaufsgenehmigungspflicht für die bisher zulaufsgeneh⸗ migungspflichtigen Waren fortbeſteht. Ferner hat die Aufhe⸗ bung der wirtſchaftlichen Sanktionen inſofern verändernd ge⸗ wirkt, als auch für den Verkehr mit der Ländern, nach denen der Warenverkehr aus dem beſetzten Gebiet nicht über die deutſche Weſtgrenze geht, die Ausfuhrbewilligungen auch aus dem beſetzten Gebiet nunmehr wieder von den deutſchen Aus⸗ fuhrbewilligungsſtellen zu erteilen ſind. Poſtpakete bis zum Gewicht von 5 Kg. können wie bisher vom beſetzten Gebiet aus ohne Ausfuhrbewilligung noch bis zum 31. Oktober nach und von allen Ländern über die deutſche Weſtgrenze einſchließlich Saargebiet ein⸗ und ausgehen. Die bisherige Möglichkeit des Tranſitverkehrs durch Poſtpakete unter Zollverſchluß durch das unbeſetzte Deutſchland nach dem Ausland beſteht nicht mehr. der Sturz der Mark. Franzöſiſche Bekrachkung. EP. Paris, 4. Okt.(Eig. Drahtber.) Der letzte Bericht Recoulys im„Figaro“ beſchäftigt ſich mit dem Sturz der deutſchen Reichsmark. Er hebt beſonders den Unter⸗ ſchied hervor, der zwiſchen Gold und Papierwerte gemacht wird. Die Unzulänglichkeit der Beſteuerung im Reiche und die vielen Lücken, die das Erzbergerſche Steuerprogramm auf⸗ weiſe, ſeien Mitſchuld an dem Sturz der deutſchen Valuta. Wir glauben es den Deutſchen nicht, daß ihre Steuern das Maxt⸗ mum erreicht hätten, und daß ſie ſchwerere Laſten nicht er⸗ tragen könnten. Ihr Steuerſyſtem könnte leicht verbeſſert wer⸗ den, wodurch ihre Einnahmen weſentlich erhöht würden. Der von ihnen gemachte Unterſchied zwiſchen Gold⸗ und Papier⸗ werte darf von ihren Gläubigern nicht überſehen werden. Sollte die deutſche Regierung eines Tages in Konkurs ge⸗ raten, ſo würden die Goldwerte vom Konkurs nicht be⸗ troffen werden, ſie würden ihren Wert behalten und ein Ver⸗ mögen darſtellen, das nötigenfalls von den Alliierten als Pfand beſchlagnahmt werden könnte. 2. Seite. Nr. 460. Maunheimer General-Anzeiger. ¶ Abend⸗ Ausgabe.) Dienstag, den 4. Oktober 1921. Die verhandlungen mit den Unabhängigen. Eine Erklärung der Deutſchen Volksparlei. Die Nationallibera zu den Verhandlungen mit d Die Sozialdemokrati die Gewiſſens und Genoſſen bar nach den vorſitzende Hermann Müller auf dieſe hängigen eine ganz grobe Antwort geholt. glatte Abſage. Er lie zwiſchen hat ſich man ſcheidenheit predigt. muniſten verloren un Partei und den verf hilflos da. So klin anders. Herr Cri Bereitſchaft ſeiner Partei zum Regierungseintritt erklärt, wenn eine Anzahl Mindeſtforderungen in das Regierungsprogramm auf⸗ genommen werden ſollte. Der Briefwechſel zwiſchen den Mehrheitsſozialiſten und den Unabhängigen wirft nachträglich noch auf den Görlitzer Parteitag ein eigenartiges Licht. Es iſt nicht einen Augenblick 65 geweſen, daß der Beſchluß der Sozialdemokraten in örlitz ein taktiſches Manöver war, und daß eine Mehrheit für den Vorſchlag des Parteivorſtandes ſich nur der Taktik zuliebe uſammenfaänd. Aber worin beſteht dieſe Taktik? Man mußte zuerſt glauben, die Sozialdemokratie habe das ehrliche Beſtreben, ſich einen Boden zu ſchaffen, auf dem eine Regierungsbildung mit der Deutſchen Volks⸗ partei möglich ſei. Vielleicht war dieſer Wille auch bei ſehr vielen vorhanden. Wie die Dinge aber heute liegen, ſcheint aus der tak⸗ en Unabhängigen: Frage entwickeln. Heute ſieht es faſt ſo aus, als ſei der Sozialdemokratie daran gelegen, die taktiſche Verhandlungsmöglichkeit nach rechts nur zu ſchaffen, um ſchließlich das Steuer nach links drehen zu können. Im Reich iſt die Regierungserweiterung nach rechts von worden. Nur in Preußen geht ihr Beſtreben noch dahin, raſch eine Regierungserweiterung herbeizuführen. Dabei mußte ſie nach ihren bisherigen Erfahrungen dem Standpunkt des Zentrums und der Demokraten zunächſt Rechnung tragen, und dieſem Bedürfnis ſcheint in erſter inie der Görlitzer Beſchluß entſprungen zu ſein. Die Sozialdemokraten haben in Preußen die Frage der Regie⸗ rungsumbildung dadurch wjeder in Fluß gebracht, daß ſie ſich auf Grund des Görlitzer Beſchluſſes bereit erklärten, mit der Deutſchen Volkspartei gemeinſchaftlich zu verhandeln. Dadurch, daß ſie gleich⸗ zeitig im Reich mit den Unabhängigen anknüpfen, wird aber die Taktik der Sozialdemokraten ganz klar als Doppelſpiel erkenntlich, und es fragt ſich nur, nach welcher Richtung ſie ſchließlich aus dem Spiel Ernſt zu machen bereit ſind. Dieſer neuen Wendung gegenüber muß von vornherein betont werden, daß es den Sozialdemokraten nicht gelingen wird, einer klaren Entſcheidung lange auszuweichen. Sie wer⸗ den ſich darüber zunächſt klar ſein müſſen, daß eine Möglichkeit, die Verhandlungen durch Hinzuziehung der Unabhängigen zu erweitern, nur beſteht, wenn gleichzeitig auf die Teilnahme der Deutſchen Volkspartei Verzicht geleiſtet wird. Mit der Fraktion Criſ⸗ pien und Genoſſen iſt eine praktiſche Arbeitsgemein⸗ ſchaft ein Ding der Unmöglichkeit. Darüber laſſen die Mindeſt⸗ forderungen, die in der Erwiderung der Unabhängigen aufgezählt ſind, auch wenn ſonſt keine Hinderungsgründe beſtänden, nicht den geringſten Zweifel. Dieſe Forderungen bedeuten politiſch und wirt⸗ ſchaftlich eine ſo ſtarke Steuerwendung nach links, daß die poli⸗ zuſche Mitteklinie damit vollſtändig verlaſſen wird. Daß ſich die Deutſche Volkspartei daran nicht beteiligen kann, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Auf der anderen Seite aber wird es den Mehrheitsſozia⸗ liſten nicht möglich ſein, in Preußen über eine Regierungsgemein⸗ ſchaft mit der Deutſchen Volkspartei zu verhandeln, im Reich da⸗ gegen den Weg für die Unabhängigen frei zu machen. Die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hält allen ſol⸗ chen ſogialiſtiſchen Manövern gegenüber daran feſt, daß die Ent⸗ wicklung im Reich und in Preußen übereinſtimmend vor ſi gehen muß. Die Sozialdemokraten werden ſich alſo ſehr bald dafür entſcheiden müſſen., ob ſie auf die Regierungsgemeinſchaft mit der Deutſchen Volkspartei oder mit den Unabhängigen mehr Wert legen. Ihre Hoffnung, in Preußen unverſehens die Regierungsbildung auf dasſelbe Geleis zu ſchieben, au wird unbedingt ſcheitern, und nicht nur an dem Widerſtand der „Deutſchen Volkspartei, ſondern, wie wir mit Sicherheit annehmen, alch an dem des Zentrums und der Demokraten. Bayeriſche Soziuldemokratie und Regierungsumbildung. DONB. München, 4. Okt. Die Münchener Sozialdemokratie hat ſich in einer Entſchließung dahin ausgeſprochen, daß die Bildung einer erweiterten Koalition im Reiche und in Preußen nur Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 30) Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) Er ging und ging, ohne ſich umzublicken, immer nach „Süden, überquerte einige flache Priele, ohne ſich darum zu kümmern, daß das Waſſer ihm über die Füße ſpülte, und ſah zerſt auf, als ein Rauſchen und Donnern ihn ſchreckte und ein lautes Klagen und Schreien über ihn hinſtrich. Da wußte er, daß er vor Norderbog war. Langſam ſtieg er über die Muſchelbänte hinweg auf das feſte Land, immer noch äüberrauſcht und überſchrieen von Tauſenden von See⸗ vögeln, die auf der kleinen Hallig ihre Zufluchtsſtätte hatten, und blickte + dann um. Tieftiefe Einſamkeit. Um ſich die winzig kleine, unbewohnte, umgeben vom unend⸗ Nommſens Holzhütte überragte Hallig, lich weiten, ebenen, von blanken Prielen und ſchwarzen nd darüber der hohe, nur von Thade Muſchelbänken durchzogenen Watt, u wolkenloſe Himmel. Hier war Stille, dieſelbe Stille, die ihn bisweilen draußen in tiefen, dunklen Wäldern umgeben hatte. Damals hatte dieſe Stille immer in ihm das Heimweh nach ſeiner kleinen Halli gegaukelt. Nun war er zu Hauſe; aber ſein Herz war unruhiger als je. Am beſten wäre es, er ginge wieder hinaus und führte das Leben weiter, das ihm jahrelang genügt hatte, und in dem er ſich auch oft recht wohl gefühlt hatte. Und doch wußte er, je länger er mit dieſem Gedanken ſpielte, daß er, ſeitdem er ein⸗ mal den Fuß wieder auf heimatliche Erde geſetzt hatte, nie die Kraft finden würde, die Fremde zur Heimat zu machen, nicht nur um der Heimat willen, ſondern um der einen willen, die vom erſten Tage ſeiner Heimkehr an für immer in ſeinem Herzen feſtſaß. An einigen Stellen des Ufers lagen als Ueberreſte von wind⸗ und ſeevertriebenen Dünen früherer Jahrhunderte ſchneeweiße, weiche Sandwellen. Da legte er ſich nieder, kreuzte die Hände im Nacken und blickte in den Himmel hinauf, über den langſam und feierlich die erſten Abendwolken zogen und ihn bunt und froh betupften. Lange lag er ſo, und die Stille ſang und rauſchte in ſeinen ODaee, ſe Nes er enſt ſpät gewahr würde, daß ein anderes, g geweckt und ihm liebliche Bilder vor⸗ — le Korreſpondenz ſchreibt ſche Partei hat an die Unabhängigen erneut frage gerichtet, ob die Fraktion Criſpien, Breitſcheid zum Eintritt in die Regierung bereit ſei. Unmittel⸗ Reichstagswahlen des Jahres 1920 hat ſich der Partei⸗ von den Unab⸗ Criſpien erteilte eine 5 damals überhaupt nicht mit ſich reden. In⸗ cherlei ereignet, das den Unabhängigen Be⸗ Sie haben beträchtlichen Anhang an die Kom⸗ d ſtehen nun zwiſchen der ſozialdemokratiſchen chiedenen kommuniſtiſchen Gruppen meiſt recht gt denn auch diesmal ihre Antwort erheblich ſpien hat nicht glattweg abgelehnt ſondern die eifelhaft tiſchen Wendung von Görlitz ſich eine ganz andere Konſequenz zu den Sozialdemokraten mit voller Abſicht fürs erſte ausgeſchaltet chfſchuß zur Beratung der f dem ſie es im Reich ſetzt verſuchen, auf der Grundlage des Görlitzer Beſchluſſes erfolgen kann. An der Kanzlerſchaft Dr. Wirths wird feſtgehalten. Die Hinzuziehung der Unabhängigen zur Mitarbeit wird begrüßt. Wahlvorbereitung in heſſen. D. B. C. Darmſtadt, 3. Oktober. Der Landesausſchuß der Deut⸗ ſchen Volkspartei Heſſens trat geſtern hier zu einer Sitzung zuſammen, die ſo ſtark beſucht war, wie noch keine vorher ſeit der Gründung der Partei. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die Aufſtellung der Kandidatenliſte für den heſſiſchen Landtag. Auch die politiſche Lage fand eine kurze Beſprechung. Abg. Dingeldey machte hierüber Ausführungen, die von der Verſamm⸗ lung gutgeheißen wurden. Die Deutſche Volkspartei ſei, wie ſie ſchon immer erklärt hat, grundſätzlich bereit, mit allen Parteien gemeinſam an der Wiederaufrichtung des Staates zu arbeiten. Vorausſetzung ſei allerdings, daß von ihr keinerlei Preisgabe programmatiſcher An⸗ ſchauungen gefordert wird. Wenn es zu einer Umbildung der Reichs⸗ regierung kommt, wird eine völlige Neubildung des Kabinetts als er⸗ forderlich erachtet. Dann wurde zur Beſprechung der Kandidaten frage ge⸗ ſchritten. Ohne Widerſpruch wurde beſchloſſen, von dem Recht, Pro⸗ vinzliſten aufzuſtellen, keinen Gebrauch zu machen, ſondern für das Land Heſſen eine Landesliſte(Einheitsliſte) einzureichen. Dadurch iſt es möglich geweſen, den einzelnen Bezirken des Landes und vor allem auch den einzelnen Berufsſtänden bei der Verteilung der ſiche⸗ ren Sitze weitgehend entgegenzukommen. Die Aufſtellung von Pro⸗ pinzliſten wird zudem als eine Konzeſſion an kleinliche lokale Ge⸗ ſichtspunkte betrachtet. Gerade in der jetzigen Zeit, in der große Teile des heſſiſchen Landes von der Entente beſetzt ſind, ſei es not⸗ wendiger als je, die Einheit des heſſiſchen Staates zu bekunden und dieſem Geſichtspunkt auch äußerlich durch die Auf⸗ ſtellung einer Einheitsliſte Rechnung zu tragen. Abg. Dingeldey eröffnete die Beſprechung, indem er einen Ueberblick über die Bera⸗ tungen des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes, die der heutigen Sitzung vorangingen und über die Geſichtspunkte, die ihn bei der Vorberei⸗ tung der Kandidatenliſte leiteten, gab. Im jetzt zu Ende gehenden Land⸗ tag war die Deutſche Volkspartei nur eine kleine Fraktion. Wenn ihr Einfluß über ihre Zahl hinaus beachtlich war und ſich trotz der oppo⸗ ſitionellen Stellung der Partei bei verſchiedenen wichtigen Geſetzen zeigte, ſo war dies dem Umſtande zuzuſchreiben, daß die Fraktion über erfahrene Parlamentarier und politiſche Köpfe verfügt.(Auch die ſozialdemokratiſche Partei bekennt 5 jetzt zu dem Standpunkt: „Nicht Quantität, ſondern Qualität der Fraktion“. Vergl. die Rede des Abg. Widmann auf der Kreiskonferenz von Heppenheim. Schrift⸗ leitung.) Wenn in dem künftigen Landtag die Deutſche Volkspartei eine bedeutend verſtärkte Fraktion aufweiſen wird, ſo iſt wiederum Wert darauf zu legen, daß in ihrer Mitte politiſche Füh⸗ rer von Erfahrung und geiſtiger Bedeutung vorhanden ſind. Außer⸗ dem aber müſſe darauf geſehen werden, alle wichtigen Be⸗ rufsſtände möglichſt auf der Kandidatenliſte durch geeignete Ver⸗ treter zu vereinigen. Auch die Berückſichtigung der einzelnen Lan⸗ desteile darf dabei nicht überſehen werden. Dieſe 3 Geſichtspunkte müſſen durch ein Kompromiß miteinander vereinigt werden.— Nach längerer Debatte, in der eine ganze Reihe von Rednern und Red⸗ nerinnen das Wort ergriff, wurde eine Kandidatenliſte aufgeſtellt, die dieſen von dem Landesvorſitzenden entwickelten Richtlinien Rechnung trägt. Sie enthält u. a. die bisherigen Abgg. Dr. Oſann, Dingeldey, Köhler, Hahn und Wünzer. Ferner an ſicheren Stellen Vertreker der Wiſſenſchaft, des Handwerks, der Landwirtſchaft, der Frauen, der Arbeiterſchaft, der Beamten und Lehrer und der Induſtrie. Es wur⸗ den die 18 erſten Stellen der Liſte beſetzt, von denen der größte Teil als ausſichtsreich bezeichnet werden kann. Für die übrigen Stellen der Kandidatenliſte wird der Geſchäftsführende Ausſchuß im Einver⸗ nehmen mit den örtlichen Organiſationen die Kandidaten aufſtellen. Der Wortlaut und die Reihenfolge der geſtern aufgeſtellten Liſte wird veröffentlicht, ſobald die betreffenden Perſönlichkeiten ſämtlich ihre Zuſtimmung erteilt haben. dDieutſches Reich. Verkrauliche Beratungen des Auswärkigen Ausſchuſſes. 8 Berlin, 4. Oktbr.(Von unſ. Berliner Büro.) Heute vor⸗ mittag iſt, wie wir ſchon mitteilten, der auswärtige Aus⸗ Wiesbadener Wiederaufbauverhandlungen zuſammengetreten. Der zweite Punkt der Tagesordnung iſt der Bericht über die Finanzierung der erſten Goldmilliarde. Die Be⸗ ratungen ſind vertraulich, Die Preſſe in den Leunawerken. Halle a.., 4. Oktbr.(Priv.⸗Tel.) Ein Beſuch der Ammonjak⸗ werke von Leuna der.A..F. gewährte geſtern nachmittag hie⸗ ſigen und auswärtigen Preſſevertretern einen Einblick nicht nur in den impoſanten Betrieb, ſondern auch in die Arbeitsverhält⸗ niſſe, die von kommuniſtiſcher Seite als gefahrvoll dargeſtellt werden. Durch Befragung erfahrener und berufener Perſönlichkeiten der Werkverwaltung und der Arbeitervertretung konnte feſtgeſtellt werden, daß die Beſorgniſſe, als könnte ſich in dieſem der gefahr⸗ näher und näher kam. Wie eine feine Orgel war es, Töne durch große, ſäulengetragene Kirch bis oben hin mit Klang und Sang füllte. Er wollte nicht wiſſen, was es war und breitete die Hände über die geſchloſſenen Augen und lag und lauſchte und lauſchte, als müſſe ſich aus all dem Rauſchen ein Lied löſen, das ſeinem Herzen Ruhe brächte. Als es aber plötzlich kühl über ihn hinwehte, erhob er ſich und ſah nun, daß die Flut gekommen war und die Hallig von aller Welt abgeſchnitten hatte. Wohin ſeine ſuchenden Augen ſahen, des, drängendes, ziehendes Waſſer, und drüber hin ein blut⸗ übergoſſener, ſterbender Abendhimmel. Fern im Norden lag Snoog, dunkel und maſſig. Das war ſeine Heimat. Ja, war ſie es ſchon, oder war ſie es noch? Ihm war, als wäre er heimatlos, ein einſamer, von allen Menſchen verlaſſener Wan⸗ derer in der Wüſte, deſſen Sehnſucht nach allen Winden aus⸗ ſieht, um für ſein ruheloſes Herz eine Heimat zu finden. Es dunkelte ſchnell. Schon flammten ringsum die Leucht⸗ die ihre enſchiffe trug und ſie feuer auf. Auch drüben auf Sünoog blitzte ein Licht durch die Dunkelheit. Das mußte auf der Schulwarft ſein. Dort ſaß nun Giede im Stübchen, und wahrſcheinlich ſaß der Baumeiſter bei ihr. Für ihn war dieſer Platz auf immer verloren; er war zu ſpät in die Heimat zurückgekehrt. Auch heute konnte er nicht mehr nach Hauſe zurückkehren; die weite, nächtlich rauſchende See lag zwiſchen ihm und ihr. Zu ſpät! Langſam ſchlenderte er durch die unter jedem Fußtritt raſchelnden Bondeſtabenkräuter nach der Hütte, die ſchwarz und geſpenſtiſch ins Dunkel emporragte, taſtete ſich die ſteile Stiege empor und ſetzte ſich in die offene Tür. Dunkler und dunkler wurde die Nacht, heller und heller brannten die Feuer, ſogar das fernferne Helgoländer Feuer konnte er ſehen, wie es haſtig und ſcharf die Finſternis durch⸗ ſchnitt, und unter dem matten Silberglanz der Sterne leuch⸗ teten die drängenden Wellen wie weiche, weiße Seide. Es war ſehr ſpät, als er ganz in die Hütte hineinkroch und ſich auf Thade Nommſens Strohlager ſinken ließ. Er wollte erſt die Hüttentür ſchließen. Aber dann war es ihm drinnen zu dumpf. Mochte die Tür nur immer offen bleiben. Er hatte oft genug unter freiem Himmel geſchlafen, draußen in der Fremde, und hier lag er unter dem Himmel der Heimat. 5 Lange lag er wach und blickte mit großen Augen in die jremdes Rauſchen hereindrängte, lauter und lauter wurde und blanken Sterne, die zur Tür hineinſchienen, lag und dachte ſonſtige Kö nichts als rauſchen⸗ loſen Stickſtofferzeugung dienenden Werke eine ähnliche Kataſtrophe wie in Oppau ereignen, ebenſo unbegründet ſind, als die Behaup⸗ tung, das Akkord⸗ und Prämienſyſtem werde zum Schaden der Ar⸗ beiterſchaft unter Zuhikfenahme von übermäßig viel Ueberſtunden durchgeführt. An der Hand beweiskräftigen Materials werden die Sicherheitsverhältniſſe als durchaus no niſſe als vorbildlich feſtgeſtellt. Eine Angeſtellten⸗Kundgebung. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(G.) hatte ſeine Mitarbeiter aus dem Reiche zu einer Ausſprache über die gegenwärtige Lage nach Berlin einberufen. Einmütig wurde von der Reichskonferenz die Bereitſchaft, mit allen Kräften am Wiederaufbau des wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Lebens unſeres Volkes mitzuarbeiten, betont und jede poli⸗ tiſche Verhetzung verurteilt. Die ſteuerliche Belaſtun g der deutſchen Angeſtellten wurde als nahezu unerträglich be⸗ zeichnet und eine ſchärfere Erfaſſung des bisher nur unzu⸗ reichend zu den Steuern herangezogenen Beſitzes, die Erfaſ⸗ ſung der Sachwerte und die Stillegung der Notenpreſſe gefordert. Im einzelnen verlangte die Reichskonferenz zielbe⸗ wußte Fortführung der Sozialpolitik, ein einheitliches Ange⸗ ſtelltenrecht, geſetzliche Regelung der in der Reichsverfaſſung verbürgten Mitwirkung und Mitbeſtimmung im Wirtſchafts⸗ leben, Berückſichtigung der höherwertigengeiſtigen Arbeit der Angeſtellten bei der Entlohnung, Ausbau der ſozialen Verſicherungseinrichtungen, insbeſondere der Ange⸗ ſtelltenverſicherung uſw. Die Reichskonferenz brachte zum Schluß zum Ausdruck, daß nur die Anerkennung der Gleichberechtigung aller Schaffenden den ſozialen Frieden, die Steige⸗ rung der Produktivität und den Weg des Auffſtieges zu neuer wirtſchaftlicher und ſtaatlicher Geltung ſichert. Badiſcher Landlag. 56. Sitzung. Karlsruhe, den 4. Oktober. Präſident Dr. Kopf eröffnet die Sitzung um 10 Uhr. Nach Beantwortung einer kurzen Anfrage des Abg. Wiedemann ee dahingehend, daß ſich das Arbeitsminiſterium mit der rüfung der Frage der Unterſtüzung armer Gemeinden bei der Elektrizitätsverſorgung befaſſe, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Abg. Strauch(3tr.) berichtete namens des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung über den Entwurf eines Geſetzes zur Entlaſtung der Gerichte. Danach wird bei den Ge⸗ meindergerichten nur eine Gebühr erhoben. Sie bei Gegen⸗ ſtänden im Werte bis zu 20 Mark einſchließlich 3 Mark, bis zu 60 Mark einſchl. 5 Mark, bis zu 120 Mark einſchl. 10 Mark, bis 05 200 Mark einſchl. 20 und bis zu 300 Mark einſchl. 30 Mark. m Falle der Erledigung des Rechtsſtreites durch Anerkenntnis⸗ urteil oder gerichtlichen Vergleich ermäßigt ſich die Gebühr auf drei Zehntel Teile. Das Juſtizminiſterium wird ermächtigt, Ge⸗ richtsſchreiber mit der ſelbſtändigen Erledigung von Geſchäften auf den Gebieten der freiwilligen Gerichtsbarkeit zu beauftragen, die nach ſtaatsrechtlichen Vorſchriften durch den Richter vorzu⸗ nehmen ſind. Das Juſtizminiſterium wird ermächtigt zu beſtim⸗ men, welche Geſchäfte anſtelle des Notars oder Grundbuchbeamten ein Sekretärbeamter ſelbſtändig erledigen darf. Der Geſetzentwurf wird in 1. und 2. Leſung angenommen. Ueber den Entwurf eines Landesgeſetzes zur Sicherung einer einheitlichen Regelung der Beſoldungsordnung berichtet namens des Haushaltungsausſchuſſes Abg. Dr. Leſer. In Anlehnung an das Reichsgeſetz wird in Karlsruhe ein Landes⸗ ſchiedsgericht gebildet. Das Geſetz tritt mit dem 1. April 1923 außer Kraft mit Ausnahme der Vorſchrift, daß Gemeinden und rperſchaften ihren Beamten und Lehrern nicht Amts⸗ bezeichnungen beilegen dürfen, die Staatsbeamten einer höheren Beſoldungsgruppe zukommen Der Ausſchuß wünſcht wohlwollende Auslegung der Geſetzesvorſchriften. Auch dieſes Geſetz wird ohne Ausſprache in erſter und zweiter Leſung angenommen. Da der Landtag heute Nachmittag nach Raſtatt geht, wurde um 11 Uhr die Sißung abgebrochen und die nächſte Sitzung auf Mittwoch vormittag 10 Uhr vertagt. Tagesordnung: Geſetzentwürfe. Letzte Meldungen. Hungersnot in Rußland. Berlin, 4. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Nanſen wird, wie aus London gemeldet wird, heute dort erwartet. Er ſoll in London weitere Beſprechungen haben über die Hilke⸗ leiſtung in Rußland. 1 7 mal und die Arbeitsverhält⸗ ter von Giede abrücken würden, und denen er tro aus dem Wege gehen durfte und wollte. Erſt die abziehende Flut ſang ihn in Schlaf. Blitzend ſchien am andern Morgen die Sonne zu ihm herein und weckte ihn. Da ſprang er auf. Es war Ebbe. Trocken und eben lag das Watt, aber ein ſeltſames Quirlen und Gurgeln in der Tiefe der weichen Schlammerde ſagte ihm, daß die Zeit der Ebbe bald vorbei ſei und die Flut dann wiederkommen würde. Er hatte keine Zeit zu verlieren, ſtieg die Leiter hinab und wanderte über das Watt nach Norden, Sünoog entgegen. Schon waren die Priele voller als geſtern, und als er en lich den Sünooger Steindamm emporſtieg und zich umblickte, war das Watt ſchon blank vom kommenden Waſſer. Die alte Stienke war recht in Sorge, als ſie ihn am Mor⸗ gen nicht im Hauſe angetroffen hatte. Sie wußte wohl, daß er ſich halbe Nächte lang am Strande umhertrieb; aber eine ganze Nacht war er noch nie fortgeblieben. „Mein Gott, Harro, wo kommſt Du her? Und wie ſiehſt Du aus?“ „Einen Spaziergang nach Norderoog habe ich gemacht, Stienke, rief er ihr zu und mußte ſelber lachen, als er an ſich hinabblickte und ſah, daß er über und über mit Schlamm und Kleierde beſpritzt war. „Da hätteſt Du doch im Boot hinüberfahren können! Und dann die ganze Nacht ausbleiben, kein Abendbrot und kein Bett“, ereiferte ſie ſich beſorgt. „Nur nicht ſchelten, Stienke, ſonſt kehr ich gleich wieder um. Ich habe übrigens drüben ruhiger geſchlafen als auf der Norderwarft. Da hatte ich wenigſtens Ruhe vor Kraſſen Bun⸗ dis und ſeinen Sängern. Laß nur, laß nur,“ wehrte er ab, als ſie an ihm herumzubürſten begann. „Es nützt auch nichts, ſo geht es nicht ab. Du mußt Dich umziehen, und ich will Dir inzwiſchen Tee kochen.“ Beluſtigt über ihre Fürſorge trat er ins Haus. Die gute Seele! Wie eine Mutter war ſie um ihn. Ihr einziges Kind war vor vielen, vielen Jahren in einen Priel gefallen und er⸗ trunken, und ſeit der Zeit bemutterte ſie alles, was nach ihrer Meinung hilfsbedürftig war und dehnte ihre Liebe in leicher Weiſe über ihre Schafe, ihren blinden Hund, ihre Blumen im Fenſter und die Menſchen aus. Zu letzerem glaubte ſie ein beſonderes Recht und eine belondere Verpflichtung zu haben: war ſie es doch, die auf der Hallig ſedem neuen Menſchenkinde gdem nicht am die kommenden Tage voll Kampf und Streit, die ihn noch we 4 bei dem eyſten Schritt ins Leben helfend zur Seite ſtand. „Dienstag, den 4. Oktober 1921. »Mo zarts der Vergeſſenheit entriſ Mannheimer General· Anzeiger. Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 460. Städoͤtiſche Nachrichten. Skehſt Du in der Wählerliſte? Wer noch keine Wahlkarte für die bevorſtehende Land⸗ tagswahl erhalten hat, ſteht nicht in der Wählerliſtel Es Ehrenpflicht eines jeden Bürgers, an die Wahlurnef zu gehen! Die Wählerliſte liegt bis 5. Oktober zur Einſicht offen für die Altſtadt im Rathaus(N 1, Zimmer 18) von vormittags 10—1 Uhr und nachmittags—7 Uhr; Sonntags von 10—1 vormittags. In den übrigen Stadtteilen und Vororten auf den Gemeindeſekretariaten. Wer nicht auf der Liſte ſteht, muß die nachträgliche Aufnahme in dieſelbe ſofort beantragen. Wahlberechtigt ſind alle deutſchen Reichs⸗ angehörigen beiderlei Geſchlechts, die am 30. Oktober 1921 das 20. Lebensjahr vollendet haben und länger als ein Jahr im Reiche ihren Wohnſitz haben. Jörderung der Mannheimer Bautätigkeit. (Schluß.) Zu den bisher vorhandenen Baugenoſſenſchaften iſt nach Been⸗ digung des Krieges die„Gemeinnützige Eigenheim⸗ Baugenoſſenſchaft des Reichsbundes der Kriegs⸗ beſ chädigten“ getreten. Für ihre erſten baulichen Unterneh⸗ mungen hat ſie ſich domänenärariſches Gelände in der Unteren Mühlau geſichert; ſie wünſcht für den gleichen Zweck etwa 14 240 Qm. ſtädtiſches Gelände in der 18. Sandgewann in⸗Käfertal und 1580 Qm. an der Eberbacherſtraße in Feudenheim. Aufgrund der Zuſicherung von Landesbaudarlehen für 1921 ſollen zunächſt 50 Wohnungen er⸗ baut werden, von denen die Mehrzahl in der Unteren Mühlau er⸗ richtet wird. Die Ueberlaſſung des ſtädtiſchen Geländes geſchieht im Wege des Erbbaurechts. Dafür ſollen die gleichen Beſtimmungen gel⸗ ten, wie ſie in der Vorlage über das Erbbaugelände der Gartenvor⸗ ſtadtgenoſſenſchaft in der Gewann Almen aufgeführt ſind. Der Bo⸗ denwert iſt für die Fläche in der 18. Sandgewann auf 1.—, an der Eberbacherſtraße auf 1 10.— für den Om. feſtgeſetzt Von den nach dem Bauprogramm der Baugeſellſchaft 1 2 Kleinwohnunge'n vorgeſehenen 50 Wohnungen ſollen e 25 im Stadtteil Sandhofen öſtlich des alten Friedhofs und im Gemarkungsteil Rheinau(im Vorderen Riemen und auf dem an⸗ ſchließenden Waldgelände) erbaut werden. Hierzu iſt die Ueberlaſſung von etwa 110 Ar zu 4 Mk. für den Quadratmeter und von etwa 18 Ar zu 3 Mark für den Quadratmeter erforderlich. Als Rechts⸗ form für die Ueberlaſſung an die der Baugeſellſchaft angeſchloſſenen Siedler ſoll zum erſten Male das Heimſtättengeſez vom 10. Mai 1920 Anwendung finden. Die Uebereignung als Heimſtätte an den einzelnen Siedler— mit der durch das Geſetz vorgeſehenen Be⸗ ſchränkung in der Weiterveräußerung zur Verhütung der Speku⸗ lation— ſoll aber nicht unmittelbar durch die Stadt, ſondern durch die Geſellſchaft ſelbſt, ſobald dieſe die Ermächtigung dazu von der Landesregierung erhalten hat, geſchehen. Die Mitwirkung der Stadt wird ſich darauf beſchränken, der Geſellſchaft das erforderliche Ge⸗ lände als Eigentum zu übertragen und ihr die Verpflichtung auf⸗ zuerlegen, das Gelände nur als Heimſtätte abzugeben. Durch grundbuchmäßige Eintragung wird dieſe Verpflichtung ſichergeſtellt. Sofern die Begründung von Heimſtätten durch die Baugeſellſchaft aus irgend einem Grunde nicht durchführbar ſein wird, ſoll die Eigen⸗ tumsüberlaſſung an die Geſellſchaft rückgängig gemacht und lediglich ein Erbbaurecht zu ihren Günſten begründet werden. Für den In⸗ halt eines etwaigen Erbbauvertrags würden im allgemeinen die⸗ jelben Vorſchriften in Betracht kommen, wie ſie in der Vorlage für das Erbbaugelände der Gartenvorſtadtgenoſſenſchaft im Almen ent⸗ halten ſind. Während gegen das Bauvorhaben in Sandhofen keiner⸗ lei Bedenken beſtehen, liegen die Vorausſetzungen für die Er⸗ ſchließung des Gebietes im Vorderen Riemen ziemlich ungünſtig. Der Stadtrat vermochte ſich daher nur unter einer Reihe ent⸗ ſprechender Vorbehalte mit der Geländeabgabe im Vorderen Riemen einrerſtanden zu erklären. Nur die Erklärung der Geſellſchaft, daß die Siedler alle Nachteile willig auf ſich nehmen, da das Gebiet zu ihrer Arbeitsſtätte Rangierbahnhof günſtig liegt und der Umſtand, daß von den Siedlern ſchon ſehr erhebliche Vorarbeiten geleiſtet worden ſind, hat eine ſehr ſchwache Mehrheit des Stadtrates be⸗ wogen, in die Abtretung einzuwilligen, zumal immerhin auch auf dieſe Weiſe etwas gegen die Wohnungsnot geleiſtet wird. Sowohl in Sandhofen wie im Vorderen Riemen werden nur ſolche Siedler zugelaſſen, die ihren Wohnſitz ſchon auf der Gemarkung Mannheim haben. Beide Siedelungen dienen daher der Erleichterung des Mannheimer Wohnungsmarktes. Die Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes zur Waldausſtockung von etwa 5300 Quadratmeter iſt erforderlich. Süddeulſche Mode⸗, Gewerbe;⸗ und FJach⸗ ausſtellung. Die Ausſtellung im Nibelungenſaal war während des ganzen geſtrigen Tages ſehr gut beſucht, nicht nur von Fachleuten, ſondern auch vom Laienpublikum, das ſich mit viel Intereſſe über die man⸗ cherlei Neuheiten orientierte, die auf dem Gebiete der Körper⸗ und Schönheitspflege in letzter Zeit auf den Markt gekommen ſind. Wie bereits durch Anzeige bekannt gegeben wurde, hatten etwa 60 Firmen ausgeſtellt, nicht 600, wie es infolge eines Druckfehlers im geſtrigen Mittagsblatt hieß. Unſere Leſer werden dieſen Fehler inzwiſchen ſchon ſelbſt berichtigt haben. Herr Emil Reinfurth, der Vertreter des Vibrations⸗Maſſage⸗Apparates„Puco“, legt Wert auf die Feſt⸗ ſtellung, daß der Apparat den Hauptvorzug des Handbetriebs ohne Elektrizität beſitzt. Erwähnt ſei von den Mannheimer Firmen noch die Fa. Gebr. Rennert, I 2, 4, die mit ihrer flüſſigen Raſier⸗ ſeife und ihrer Friebabürſte große Beachtung fand. Bei der Mode⸗ chau am Sonntag wurden die hiſtoriſchen Koſtüme von der Koſtüm⸗ verleih⸗Anſtalt Adler in J 1 geſtellt. Als künſtleriſcher Beirat bei dem Arrangement der Ausſtellung fungierten Maler Born⸗ hofen und Schreinermeiſter Florſchütz. Im Mittelpunkt der geſtrigen Abendveranſtaltung ſtand das große Preisfriſieren in 2 Klaſſen. Das Intereſſe für dieſe Schau war vor allem ſeitens der Damenwelt ſo groß, daß die verfüg⸗ bare Sitzgelegenheit im Saale nicht ausreichte. Auch die Empore wies ſtarken Beſuch auf. In der Mitte des Saales waren zwei Doppelreihen von Friſierſpiegeln aufgeſtellt, vor denen die Damen Platz nahmen, welche ſich als Modelle gemeldet hatten. Die Kon⸗ kurrenz war in die Klaſſen&(Meiſter) und B(Gehilfen und Ge⸗ hilfinnen) eingeteilt. Zuerſt war eine moderne Tagesfriſur ohne Erſatz in 45 Minuten herzuſtellen. Die Haare— es waren alle Farbennuancen vom Pechſchwarz bis zum Rotblond vertreten— mußten aufgelöſt und ausgekämmt werden. Dann wurde von den Schiedsrichtern eine Prüfung vorgenommen, ob die Haare aller Mo⸗ delle nicht onduliert waren. Als dieſe Unterſuchung beendet war, gab Herr Friſeur Appel um.35 Uhr das Zeichen zum Beginn der Arbeit. Hierbei war nun feſtzuſtellen, daß die Schnelligkeit, mit der die Friſur hergeſtellt wurde, ganz unterſchiedlich war. Verſchie⸗ dene bräuchten die ganze zur Verfügung ſtehende Zeit, zwei oder drei wurden überhaupt nicht fertig. Ein Friſeurmeiſter, der neben uns ſaß, ſagte mit Recht, wenn wir ſo langſam arbeiten wollten, könnten wir in einem halben Jahre das Geſchäft ſchließen. Aber dieſe Langſamkeit war zu entſchuldigen, in erſter Linie mit der Ner⸗ voſität, die ein öffentliches Auftreten unwillkürlich verurſacht. Es iſt ſa bekannt, daß nicht nur die Haarkünſtler vom„Lampenfieber“ ergriffen werden. Eines iſt uns beim Verfolgen der emſigen Tätig⸗ keit der Konkurrenten und Konkurrentinnen von neuem klar ge⸗ worden: der ſchönſte Schmuck der Frau iſt doch ein volles, langes Haar. In dieſer Beziehung hatte man unter den Modellen eine gute Auswahl getroffen. Im Geſicht wurde der Natur durch Schminke und Puder nachgeholfen. Als alle Friſuren fertiggeſtellt waren, wurden die Modelle durch den Saal geleitet, damit das Publikum die durchweg ſehr geſchmackvollen, auf die Geſichtsbildung gut abge⸗ ſtimmten Friſuren aus nächſter Nähe bewundern konnte. Nach kurzer Pauſe traten neue Modelle an. Die zweite Auf⸗ gabe beſtand darin, eine moderne Geſellſchaftsfriſur nur aus Erſatz mit allen techniſchen Hilfsmitteln in 50 Minuten herzuſtellen. Dies⸗ mal hatte man nicht den Hauptwert auf langes Haar gelegt. Der vorhandene Kopfſchmuck wurde möglichſt zuſammengepreßt und nun das geſellſchaftsfähige Wunderwerk mit Erſatzmitteln aufgebaut. Der Charakteriſierung war hier naturgemäß viel weiterer Spiel⸗ raum als bei der Naturfriſur gelaſſen. Aber es muß anerkannt werden, daß im allgemeinen die für den vornehmen Damenfriſeur gezogene Grenze nicht überſchritten wurde. Erſt nach Mitternacht konnte die Preisverteilung er⸗ folgen. Zur Verfügung ſtanden 15 000 M. in bar und eine An⸗ zahl Ehrenpreiſe. Die Wertung der Schiedsrichter(Werner⸗ Dresden, Kopp⸗Bad Nauheim, Schneider⸗Hamburg, Fuhr i. Fa. Radeſtock⸗Baden⸗Baden, Back⸗Nürnberg und Reinhard t⸗ Hannover), die mit großer Gewiſſenhaftigkeit ihres Amtes walteten, hatte folgendes Ergebnis: Klaſſe&(NMeiſterabteilung) 1. Preis (1000 M. in bar und Ehrenpreis der Weißwerke Bielefeld) Rüſchhof⸗Elberfeld, 2. Preis(750.) Schnell⸗München, 3. Preis(Ehrenpreis der Weißwerke Bielefeld) Klär⸗Karlsruhe, 4. Preis(500 M. und Ehrenpreis der Fa. Egeling und Leonhard Weber⸗Mannheim) Wachter⸗Mannheim, 5. Preis(400.) Ziegler⸗Mannheim, 6. Preis(300 Mark) Bayer⸗München, 7. Preis(200.) Frl. Eliſe Bürkel, 8. Preis(ſe 100.) Ham⸗ mel⸗Mannheim, Volk⸗Mannheim und Schiemann⸗Karls⸗ ruhe. Klaſſe B(Arbeitnehmer): 1. Preis(1000 M. und Ehren⸗ preis der Badiſchen Regierung) Hundeker⸗Mannheim 2. Preis (750 M. und Ehrenpreis der Meiſter) Frl. Bode⸗Mannheim, 3. Preis(600 M. und Ehrenpreis der Fa. Tückmar, Ohligs⸗ Solingen) Stühler⸗Mannheim, 4. Preis(400.) Frl. Hor⸗ nung⸗Mannheim, 5. Preis(300.) Kupferſchmid⸗Mann⸗ heim, 6. Preis(200.) Wahrheit⸗Mannheim, 7. Preis(ie 100.) Frl. Gräf⸗Nürnberg, Frl. Ströhl⸗Mannheim. Eine Anzahl Geld⸗ und Ehrenpreiſe wurde den Ausſtellern von Büſten, Haararbeiten und Erfindungen zuerkannt. Die Kapelle Petermann, welche unter Herrn Kapellmeiſter Beckers Leitung abwechſelnd während des Abends mit dem Mandolinen⸗ und Guitarren⸗Klub konzertierte, ſpielte zum Schluß auch zum Tanz auf. Bei einem Rückblick auf die zweitägige Veranſtaltung muß anerkannt werden, daß nach über⸗ einſtimmendem Urteil aller Fachleute ein Unternehmen vorbereitet und durchgeführt wurde, wie es in Süddeutſchland noch 8 zu Sch. ſehen war. * Einweihungsfeier. Eine ſchlichte Feier veranſtaltete am Sonn⸗ tag nachmittag die evangeliſche Gemeinde in Neckarau in der Kirche zur Einweihung der beiden Kriegergedächtnistafeln. Mit dem Orgelvorſpiel, 1. Satz aus der F⸗Moll⸗Sonate von Mendelsſohn⸗Bar⸗ tholdy, gab Herr Fritz TLehmann der Veranſtaltung eine ſtim⸗ mungsvolle Einleitung. In der Gedächtnisanſprache verſtand es Uraufführung einer Mozartoper. Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: Eine künſtleriſche Tat, die ihresgleichen wohl kaum in der Muſikgeſchichte haben dürfte, vollbrachte das Badiſche Landestheater, indem es Mo⸗ zarts Jugendoper„Die verſtellte Einfalt“(La finta semplice), 153 Jahre nach der Entſtehung des Werkes zur Urauf⸗ führung brachte. Der zwölfjährige Mozart hatte damals dieſe komiſche Oper auf den Wunſch des Kaiſers Joſeph II. geſchrieben; allein durch Mißgünſtige wurde die Wiener Aufführung hinter⸗ trieben.„Die verſtellte Einfalt“ wurde nachher ein einziges Mal von Dilettanten aufgeführt, in dem Privattheater des Erzbiſchofs von Salzburg; auf einer öffentlichen Bühne wurde das Werk bis⸗ her niemals geſpielt. 8 Dem durch ſeine wertvolle Bearbeitung der„Gärtnerin aus Liebe“ in weiteren Kreiſen bekannt gewordenen Karlsruher Mozart⸗ forſcher Anton Rudolph Aiiſen das Verdienſt, das Jugendwerk en, ihm eine neue Handlung und neuen Text gegeben und es ſo bühnenfähig gemacht zu haben. Die alte läppiſche Handlung des Textdichters Marco Coltellini iſt durch eine neue erſetzt, in der zwar der Grundgedanke der früheren ver⸗ blieb, aber doch ſo viel Neues hinzukam, eine ſo erhebliche Ver⸗ änderung und Vertiefung der Charaktere und Ausgeſtaltung der Geſchehniſſe erfolgte, daß man füglich von einer neuen Handlung ſprechen kann. Dieſe iſt mit wenigen Worten geſchildert: Um den reichen Rentner Caſſandro einen fanatiſchen Weiberfeind zu kurieren, ſtellt ſich die ſchöne Roſine, die Schweſter des Offiziers Fracaſſo, der bei Caſſandro in Quartier liegt, einfältig, und mit vieler Liſt gelingt es ihr, den Weiberhaſſer zu heilen und ſich ſeine Liebe zu erringen. Daneben laufen die Amourſchaften zwiſchen Fracaſſo und Giacinta, der Schweſter Caſſandros, ſowie des Burſchen des Fracaſſo namens Simone und der Kammerzofe der Giacinta. Und Polidore, der tölpiſche, liebesſüchtige Bruder des Caſſandro, gibt die komiſche Figur in dieſem Kreiſe ab. Rudolph hat die Handlung geſchickt angelegt; durch klaren Auf⸗ bau und ſichere Steigerung iſt es ihm gelungen, das Intereſſe des Zuſchauers bis zum Schluſſe zu feſſeln. Eine anmutsvolle Heiter⸗ keit liegt über den Geſchehniſſen, etwas Leichtflüſſiges, Erquicken⸗ des, das durch wirkſamen Humor noch beſondere Reize empfängt. Die einzelnen Charaktere ſind gut gezeichnet; bei allem Harmloſen, Naiven, das immer wieder durch ihr Handeln zieht, wirken ſie doch echt. Wieder freut man ſich über die ſprachliche Gewandtheit und dichteriſche Begabung Rudolphs. Wenn„Die verſtellte Einfalt“ am Sonntag einen ſo überraſchend ſtarken Erfolg errungen hat, ſo iſt das neben der herrlichen Muſik Mozarts in nicht geringem Grade auch ein Verdienſt Anton Rudolphs, der ſich durch dieſe Wieder⸗ erweckung eines lange vergeſſenen Werkes und durch ſeine vorbild⸗ liche, von Ehrfurcht vor dem großen Meiſter getragene Bearbei⸗ tung ein bleibendes Verdienſt erworben hat. Die Muſik Mozarts! Die Muſik eines zwölfjährigen! Bewun⸗ dernd beugt man ſich vor dieſem Begnadeten! Gewiß: es haften ihr noch manche Zeichen des Unfertigen, des Suchens und Taſtens an. Aber die Erfindung blüht 9 ſchon überreich, eine Schönheit und Anmut leuchten aus dieſen Klängen, die bezaubern. Fabel⸗ hatft iſt die gewandte Führung der Stimmen, die ſichere Hand bei der Charakteriſierung der einzelnen Perſonen. Und das Größte: die Stärke des Gefühlsausdruckes, der Reichtum des Empfindens, den man bei dieſem Kinde kaum zu faſſen vermag. Man höre die tief beſeelte Arie der Giacinta„Nein— nicht kannſt an meiner Liebe zu zweifeln“; oder die„Echo⸗Arie“ und die weitere Arie der Roſine„Komm, Geliebter! Süßes Sehnen will die Bruſt mir zerſprengen!“, die deutlich auf die ſpätere Arie der Suſanna: „O ſäume nicht, geliebte Seele“, hinweiſt. Vor allem erfreut ſchon in dieſer Oper der niemals aufdringliche, ſondern ſtets beherrſchte geiſtreiche Witz, mit dem Mozart Dinge, von denen auf der Bühne die Rede iſt, im Orcheſter illuſtriert. In den drei recht umfang⸗ reichen Finales iſt bereits eine ſtarke dramatiſche Kraft ſpürbar, die den Aktſchlüſſen markantes Gepräge verleiht. So war es kein Wunder, wenn dieſe harmlos⸗heitere, anmuts⸗ volle Oper bei ihrer Uraufführung begeiſterte Aufnahme fand. Die Wiedergabe war des ſeltenen Anlaſſes würdig. Der Intendant Robert Volkner, der ſich ſelbſt des Werkes angenommen hatte, und der Mozartbegeiſterte Operndirektor Fritz Cortolezis hatten in ſorgſamer Vorarbeit die Oper einſtudiert. Volkner traf ſicher den leichten, frohen Ton der dieſer opera buffa zukommt. Leichtflüſſig, beſchwingt dirigierte Fritz Cortolezis; aus dem kleinen Orcheſter holte er das Letzte heraus. Ueberzeugend ſpielte Marie von Ernſt die Dame, die ſich verſtellt, um für einfältig zu gelten: auch ihre erleſene Sangeskunſt feierte neue Triumphe. Mit aller Anmut und ſtarker Innigkeit gab Hete Stechert die Giaeinta. Keck, übermütig war die Zofe von Hanne Rodegg. Eine präch⸗ tige Leiſtung bot Karl Gieſen als polternder, weiberfeindlicher Caſſandro. Der mächtige, ausdrucksvolle Baß des Sängers kam in dieſer Partie beſtens zur Geltung. Mit feinem Humor und ſehr anſprechenden Geſang gab Alfred Glaß den Simone. Ein Kabinettsſtück witziger Darſtellungskunſt ſchuf Hans Buſſard als Polidore. Die hellen, ſtimmungsvollen Bühnenbilder Emil Burkards und die geſchmackvollen Koſtüme Marg. Schellen⸗ bergs hoben wirkſam den Geſamteindruck der Vorſtellung. Das ausverkaufte Haus, in dem man viele auswärtige leute und Kritiker ſah, rief am Schluſſe Anton Rudolph, Rob. Volkner, Fritz Cortolezis und die Soliſten unzählige Male vor den Vorhang. Herm. Weick. Herr Stadtpfarrer Lamb in warmen, zu Herzen gehenden Worten die Hinterbliebenen der auf dem Felde der Ehre Gefallenen zu tröſten und den Dank der Gemeinde an die, die das Höchſte, das man geben kann, das Leben, für ihre Mitmenſchen gaben, zu übermitteln. Die beiden Tafeln ſelbſt bilden in ihrer vornehmen Einfachheit einen wür⸗ digen Schmuck der Kirche. Sie ſind aus maſſivem Schwarzglas mit vergoldeter und verſilberter Verzierung und weiſen in Goldſchrift die Namen von 209 Gefallenen auf. In den beiden Niſchen unter der Orgelempore ſind ſie angebkacht. Die Feier war umrahmt von Sopran⸗ und Violinſolis von Frl. Wiegand und Herrn Ph. Dep⸗ pert und Chören des evangel. Kirchenchors. Warnung vor der Fremdenlegion! Neuerdings lehnt die fran⸗ zöſiſche Regierung die Freigabe aus der Fremdenlegion auch von ſolchen Deutſchen, die bei der Anwerbung noch nicht 20 Jahre alt waren, mit der Begründung ab, daß der Angeworbene bei ſeiner Anwerbung, wenn auch wahrheitswidrig, angegeben habe, bereits das Alter von 20 Jahren erreicht zu haben. Es iſt anzunehmen, daß weitaus die Mehrzahl der unglücklichen Opfer eine derartige Erklä⸗ rung mit dem Werbeformular unterſchreibt, ohne dies zu wiſſen, zu⸗ mal ſie in den meiſten Fällen der franzöſiſchen Sprache nicht kundig ſind. Sie ſind dann rettungslos der Fremdenlegion verfallen und alle Anſtrengungen der Angehörigen, die jungen Leute aus der Le⸗ gion zu befreien, können keinen Erfolg haben. Darum kann die ſchon oft ausgeſprochene Warnung vor der Anwerbung zur Frem⸗ denlegion nur eindringlich wiederholt werden. Aus dem Lande. Haupkverſammlung des Bad. Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehrs. TlI. Badenweiler, 3. Oktbr. Am Sonntag vormittag fanden hier die geſchäftlichen Beratungen des Landesverbandes ſtatt. Der Vorſitzende, Vizepräſident der Handelskammer Karlsruhe, Fabrikant Kölſch, eröffnete die Tagung und überreichte dem Ehrenpräſidenten, Stadtrat Oſtertag⸗Karlsruhe, in Anerkennung ſeiner Verdienſte ein künſtleriſches Diplom. In einem Rückblick über das verfloſſene Geſchäftsjahr betonte der Vorſitzende, daß wir in Baden mit dem Verkehrsweſen zufrieden ſein können. In keiner deutſchen Provinz ſei der Eiſenbahnverkehr ſo auf der Höhe wie in Baden. Von dem Vertreter der Eiſenbahn⸗Generaldirektion, Geh. Regierungsrat Schifferdecker, wurde das erſprießliche Zuſammenarbeiten zwi⸗ ſchen dem Verkehrsverband und der Generaldirektion betont. Ein Schweizer Verkehrsmann habe ſich geäußert, Baden habe durch ſeine vorzüglichen Verbindungen die linksrheiniſche(elſäſſiſche) Seite ge⸗ ſchlagen und den ganzen holländiſchen Verkehr auf die badiſche Seite herübergezogen. Beabſichtigt ſei, die Amſterdamer Züge bis Baſel durchzuführen. Ferner ſei beabſichtigt, eine Schnellzugs⸗ oder Eil⸗ zugsverbindung auf der Höllentalbahn von Freiburg nach Ulm durchzuführen. Baden wünſche ebenfalls die Einlegung von Eil⸗ und beſchleunigten Perſonenzügen. Die Ausdehnung der Sonntags⸗ fahrkarten auf weitere Städte werde nächſtes Jahr geprüft werden. Es folgte eine längere Ausſprache, in der Verkehrsdirektor Lacher⸗Karlsruhe die Schaffung eines badiſchen Winterfilms und die Erhöhung des ſtaatlichen Zuſchuſſes auf mindeſtens 100 000 Mk. forderte. In einer Entſchlleßung wird von den in Betracht kom⸗ menden Gemeinden gefordert, daß ſie eine lückenloſe Statiſtik über den Fremdenverkehr führen. In einer weiteren Entſchließung wurde gefordert, daß die Beſtimmungen in Baden über die Einreiſe⸗ und Meldepflicht, wodurch der Fremdenverkehr beſchränkt werde, ſchleu⸗ nigſt beſeitigt oder weſentlich gemildert werde. Erörtert wurde dann noch die Frage des Reklameweſens, die Frage eines Valutazuſchlags zur Erhebung der Kurtaxe von den Ausländern. Der Vorſtand wurde in der ſeitherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Die nächſte Tagung ſoll in Konſtanz ſtattfinden. * Weinheim, 3. Okt. Hier tagte am Sonntag unter dem Vorſiz von Prof. Buck⸗Schwetzingen der aus Mannheim, Schwetzingen, Oftersheim, Weinheim und anderen Orten der Um⸗ gebung ſtark beſuchte Unterbadiſche Bezirksverband der Evangeliſchen Volksvereine. Der Generalſekretär der Evangeliſchen Volksvereine Badens, Pfarrer Fink⸗Mannheim, erſtattete einen umfaſſenden Bericht über ſeine Tätigkeit bei den mittelbadiſchen Brudervereinen. Die einzelnen Abgeordneten be⸗ richteten ſodann über die von ihnen entfaltete Tätigkeit. Der Vor⸗ ſitzende ſtellte das Programm für die Wintertätigkeit und die in Ausſicht genommenen Vorträge auf. Ferner wurde die künftige Werbetätigkeit einer eingehenden Beſprechung unterzogen. Juſtiz⸗ vereinen Jugendabteilungen anzugliedern und ſo einen Grundſtock für die Tätigkeit zur Vertiefung des Glaubens zu ſchaffen. Frage der Jugendabteilungen wurde zur nächſten Tagung zurück⸗ geſtellt, für die Herr Randoll das Referat zu dieſem Punkte über⸗ nahm. Zur Unterſtützung von Prof. Buck wurde Herr Eberts vom Waldhofer Bruderverein zum zweiten Vorſitzenden gewählt. Die nächſte Bezirksverbandstogung wurde auf Januar 1922 in Schwetzingen anberaumt. Gerichtszeitung. Tll. Freiburg, 3. Oktbr. Vor dem Schwurgericht hatte ſich der 22ährige Philologie ſtudierende Hans Alfred Niemann aus Berlin wegen verſuchten Raubs zu verantworten. Er hatte auf dem Schloßberg einen 64jährigen Rechnungsrat a. D. über⸗ fallen und niedergeſchlagen. Da der Ueberfallene ſich zur Wehr ſetzte, konnte der Angreifer ſein Ziel nicht erreichen. Der Angeklagte erhielt 5 Monate Gefängnis.— Wegen Amtsunterſchlagung wurde der 34jährige ledige frühere Eiſenbahnaſſiſtent Albert Hanſert von Schutterwald, der als Betriebsaſſiſtent der Station Heitersheim 450 Mark unterſchlagen hatte, zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. ONB. Frankenthal, 1. Okt. Als erſter derer, die das Unglück von Oppau zum Stehlen benutzten, wurde vom Schöffengericht der Tagner Jakob Buckel aus Frieſenheim zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Er war kurz nach dem Unglück in das Werk, zu deſſen Belegſchaft er nicht gehörte, eingedrungen, um Diebſtähle zu begehen. Dabei wurde er von einem Wächter mit geſtohlenem Gut angetroffen und der Gendarmerie übergeben. ONB. München, 4. Oktbr. Wegen Beihilfe zum Hochver⸗ rat wurde der frühere Lehramtskandidat Heinrich Glaſer vog Haßloch, Bezirksamt Neuſtadt, vom Volksgericht München zu drei Jahren Feſtung verurteilt. Er hatte als Artilleriekommandeur der Roten Armee in der Rätezeit des Kommandanten Egelhofer in dem Miniſterium für militäriſche Arbeiten Hilfe geleiſtet. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlisruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛe morgens) — Lüft⸗Temi⸗ 7 höhe 92 pera⸗ Wind 88 Be⸗ 2—:—::. b . 6 8—50 Nicht Stärke merkungen Werthem—— 11 22 10 SW. mäß. unkig 0 Königſtuhl563764.6] 14] 21] 13/ ſchw. wolkigſ 0 Karlsruhe. 127765.7 13 24 12 Su) leicht beec 0 Baden⸗Baden213 765.5 13] 19 13] S lleicht bedeckt 3 Villingen...715 766.9 9 21 9 S/ leicht ſſegen.5 Feldberg. Hof 1281 656.“0 12 16 8 leicht ſagen 6 St. Blaſien. 780— 16 21 15 S leicht arag 6 Badenweiler.—)) Allgemeine Witterungsüberſicht. Der nach Nordoſteuropa abgezogene Luftwirbel brachte geſtern und in der Nacht ſtrichweiſe noch etwas Regen. Ddie Erwärmung ſteigerte ſich durch die ſüdliche Lage des hohen Druckes wieder bis zu 24 Grad in der Rheinebene. Heute früh machte ſich vorüber⸗ gehend hoher Druck bemerkbar und bedinate bei uns zeitweiſe Auf⸗ heiterung. Morgen wird die im Weſten aufſteigende Druckſtörung herbeiführen Vorausſichtliche Witierung bis Mittwoch, 5. Okt., 12 Uhr nachts. Leich) bewölkt, ſtrichweiſe Regen, vorerſt noch mild. 1 oberſekretär Randoll⸗Weinheim regte an, den einzelnen Bruder⸗ Die die Wetterlage beeinfluſſen, einen völligen Umſchlag aber noch nicht *. Srrtr. ↄcr. 0. mannheimer General⸗Anzeiger. atbend · Ausgabe) Dienstag, den 4. Oktober 1921. wigshafen. Die Bankfirma Richard Weil in Ludwigshafen geriet letzter Tage infolge Valuta-Spekulationen in Zahlungsschwierigkeiten. Die Zahlungseinstellung der Bank hat in Ludwigshafen begreiflicherweise große Erregung hervorgerufen. Geschädigt sind außer Lud- Wigshafener auch auswärtige Bankinstitute. Die Pas siven sollen sich auf 40 Millionen M. belaufen, doch wird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß diese Summe viel zu hoch gegriffen ist. Die Prüfung der Bücher dürfte in den nächsten Tagen abgeschlossen sein. Verhandlungen zu einer Sanierung sind noch im Gange. Wie weit die einzelnen Banken geschädigt sind, läßt sich noch nicht feststellen, da es sich hauptsächlich um Termingeschäfte handelt. Mann- heimer Banken werden durch die Zahlungseinstellung nur sehr wenig in Mitleidenschaft gezogen. Der Betrag ist ganz minimal. Von beteiligten auswärtigen Banken werden uns genannt die Allgemeine Elsässische Bank wie die Bank für Saar- und Rheinland. , H. Knorr, Nährmittelfabrik,.-., Heilbronn. Der auf den 25. Oktober einberufenen außerordentlichen General- versammlung wird die Erhöhung des Stammkapi- tals der Gesellschaft um M 18 auf 30 Millionen vor- geschlagen Die Ausgabe von 1 Million Vonzugsaktien mit erhöhtem Stimmrecht wird gleichfalls beantragt. Die Gesellschaft, die für 1920/1 eine Dividende von 10 Prozent verteilte, hatte erst im letzten Jahre ihr Aktien- kapital erhöht. Wolfram Lampen.-., Augsburg. Die Unterbilanz erhöhte sich von 506 862 M. auf 679 291 M. Der Bilanz ist zu entnehmen, daß bei M. 5(.06) Mill. Grundkapital den.21 (.2) Mill. Kreditoren einschl. Rückstellungen M..72(.77) Mill Bankguthaben, M..50(.50) Mill. Schatzwechsel sowie M. 33 439(25 174) Waren gegenüberstehen. Kapitalserhöhung bei Kathreiners Nachf. Die Franz Kath- reiners Nachf. G. m. b. H. in München hat das Stamm- kapital um 3 Mill. M. auf 10 Mill. M. erhöht. Maschinenbauanstalt Humboldt in Köln. In der General- Versammlung wurde die Dividende auf 10 Prozent festgesetzt. Hinsichtlich der Gefahr einer Ueberfremdung bemerßte die Verwaltung, daß ein großer Teil im Besitze von Persönlich- keiten sei, die der Verwaltung nahestehen, sodaß eine Ueber- kremdungsgefahr nicht bestehe. Kürzlich ist ein Auftrag von eee M. hereingekommen, von denen 50 Prozent be- zahlt sind. Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck, Dresden. Die Verwaltung schlägt eine Dividende von 30 Prozent gegen 10 Prozent vor. Ferner wird eine Ka- Pitalserhöhung von 10 auf 20 Millionen M. beantragt. Die Aktien sollen zu pari im Verhältnis 1: 1 angeboten werden. Mannesmann-Röhrenwerke Düsseldorf. Die Gesellschaft beabsichtigt die Errichtung einer eigenen Hochofenanlage, mit der der Schluß-Stein zum Ausbau der Mannesmann-Werke zum gemischten Betriebe verwirklicht wird. Die Anlage soll in Huckingen errichtet werden. Chemische Werke vorm. H. u. E. Albert, Amöneburg bei Biebrich a. Rh. Die Gesellschaft fordert auf die in diesem Jahre ausgegebenen M. 15 Mill. jungen Aktien, die bis jetzt mit 25 Prozent einbezahlt sind, zum I. Dezember eine weitere Einzahlung von 25 Prozent ein. Schultheiß-Patzenhofer Brauerei in Berlin. Laut Pro- Spekten über M. 4 Millionen junge Aktien haben das heiße Sommerwetter und die allmähliche Qualitatsbesserung zu einer Steigerung des Absatzes geführt, der noch weiter stei- gen werde, nachdem das Bier wieder auf Friedensstärke ein- ebraut wird. Auch für das laufende Geschäftsjahr wird eine friedigende Dividende erwartet(i. V. 12 Proz.). Deutsche Hauptbank für Hypothekenschutz.-G. in München. Die Gesellschaft erzielte bei einem mit 25 Prozent eingezahlten Aktienkapital von 3 Millionen M. einen Rein- gewinn von 42 286 M.(im Vorj. 42 920.), aus dem wieder 4 Proz. Dividende verteilt werden sollen. Laut Ge- schäaftsbericht machte die Erlangung von Hypothekengeldern keine großen Schwierigkeiten. Zu den bestehenden Schutz- banken und Instituten, die den Hypotheken- und Lastenschutz betreiben, schlossen sich noch eine Reihe weitere Genossen- schaften an. Die Anzahl der Schutznehmer hat einen wei⸗ teren Zuwachs zu verzeichnen. Els. Bad. Wollfabriken.-G. Forst, Lausitz. Der Auf- sichtsrat hat beschlossen, einer auf den 29. Oktober einzu- berufenden außerordentlichen Generalversammlung die Er- höhung des Stammaktienkapitales auf 10 Millionen Mark vor- zuschlagen. Den bisherigen Aktionären soll ein Bezugsrecht in der Art angeboten werden, daß auf 2 alte Stammaktien 1 neue zu 120 Proz. entfällt. Ferner sollen Weitere 500 000 M. Vorzugs-Aktien geschaffen werden in der gleichen Ausstat- tung Wie die zuletzt ausgegebenen. Eropreß-Werke Oberkireh.-G. in Stadelhofen(Rench- tal). Die Generalversammlung des Eropreß-Werkes Ober- Eirch.-G. in Stadelhofen(Renchtal) beschloß einstimmig die Erhöhung des Kapitals um 1,5 Mill. auf 4 Mill. M. Die neuen Aktien werden einer Bankgruppe zum Kurse von 120 Prozent überlassen und sollen den alten Aktionären zu:1 angeboten werden. Aus dem Sichelkonzern. Von gut unterrichteter Seite erfahren wir, daß sich der Umsatz in Eisen und Metallen beim Sichelkonzern im Zusammenhang mit der starken Preis- steigerung aller Produkte in den letzten Monaten erheblich geskeigerk hat. Auch die angeschlossenen Unternehmungen Sind durchweg gut beschäftigt und lassen eine befriedigende Dividende erWarten. Hinzu kommt, daß die im Portefeuille der Gesellschaft befindlichen Aktienposten bei der allge- meinen Kurssteigerung eine Höherbewertung zu erkahren haben.(Von wesktdeutschen Gesellschaften kommen in Frage Hein, Lehmann u. Co, Gebrüder Schöndorff, Verzinkerei Hilgers u. a. Red.) Unter diesen Umständen werden die Kussichten als nicht ungünstig bezeichnet. Eine neue Kaufhaus-.-G. in Köln. Das Kaufhaus für Bekleidungsgegenstände Michel& Cie, in Köln ist in eine .-G. mit 6 Millionen M. Kapital umgewandelt worden. Mitropa, Mitteleuropäische Schlalwagen- undl Speisewagen .G. in Berlin. Die Hauptversammlung hat für das vierte Geschäftsjahr die Verteilung einer Dividende von 8 Proz. (I. V. 5 Proz.) beschlossen und wählte die bisherigen Auf- sichtsratsmitglieder, darunter drei Vertreter der deutschen Reichseisenbahnverwaltung, wieder. In der Zuwahl eng- lischen Kapitals kommt zum Ausdruck, daß eine große eng- lische Gruppe an der Mitropa ein erhebliches Minoritäts- interesse genommen hat. Die von dieser Gruppe erworbenen Aktien werden in die Hand einer Schweizer Gesellschaft übergeben, an der wiederum die Mitropa beteiligt ist. Es ist zu hoffen, daß durch diesen Zusammenschluß die Verkehrs- interessen Deutschlands gefördert und neue internationale Verbindun geschaffen werden, die befruchtend auf den Reiseverkehr von und nach Deutschland einwirken werden. Anglo-Dutsch Bottle Works in Amsterdam. Die An- Zahlungseinstellung der Bankfirma Richard Weil in Lud- Mannheim angeboten. Handelsblaff des Mannheimer Werke nahestehen, sind bekanntlich im Vorjahr an die Aktio- näre der Gerresheimer Glashüttenwerke derart zur Vertei- lung gekommen, daß auf jede Aktie ein hundertstel Anteil einer Aktie der holländischen Gesellschaft entfiel. Von den insgesamt 100 Aktien zu 1000 Gulden sind 10 im Besitz der Gerresheimer Glashüttenwerke verblieben, die Gesellschaft ist auch als Treuhänderin der deutschen Anteilsinhaber be- stimmt worden. In der letzten Zeit sind die hundertstel An- teile mit 4000 M. gehandelt worden, so daß sich also ein Preis von 400 000 M. für die Aktie ergibt. Der holländischen Gesell- schaft sind die gesamten Aktien der Reisholzer Spiegelglas- kabrik, die im Besitz der Gerresheimer Glashüttenwerke Waren, übertragen worden. Diese Spiegelglasfabrik ist in- zwischen an das Spiegelglassyndikat verkauft worden, zu welchem Preise ist nicht bekannt geworden. Für das Vor- jahr ist an die Aktionäre der holländischen Gesellschaft 507 Dividende verteilt worden. Das Unternehmen verfügte bis- her in Holland über eine stilliegende Fabrikanlage. Wie nunmehr verlautet, will die Gesellschaft nunmehr an die Er- richtung eines Betriebes gehen, wie es heißt einer Zellulose- fabrik, obwohl die Firmenbezeichnung und die Zusammen- hänge mit den Gerresheimer Glashüttenwerke auf ein Unter- nehmen der Glasindustrie hindeutet. Prager Eisen-Industrie-Gesellschaft, Wien. Die Bilanz weist für das Geschäftsjahr 1920½1 incl. des Gewinnvor- trages vom Vorjahre einen Gesamtreingewinn von 11 620 086 lschechischen Kronen auf. Es wurde beschlossen, die Aus- zahlung einer Dividende von 14 Prozent gleich 70 tsche· chischen Kronen zu beantragen. * Aufgehobene Verkehrssperre. Aufgehoben ist die An- nahmesperre für Frachtgutwagenladungen nach den besetz- ten Stationen, des Bezirkes Köln. Konkurse im dritten Vierteljahr 1921. Konkurseröffnungen in Deutschland weist nach der starken Steigerung, die sje im ersten Halbjahr 1921 erfahren hatte, im dritten Vierteljahr einer kleinen Rückgan g auf. Es Wurden nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrift „Die Bank“ im dritten Vierteljahr 1921 829 Konkurse er- ölfnet gegen 871 im zweiten Vierteljahr. Im dritten viertel- jahr 1920 lautete die Vergleichszahl 399. Die Depression in der amerikanischen Automobil-In- dustrie. Entgegen den gelegentlich in der Presse erscheinen- den Nachrichten über die angeblich günstige Lage der ame- rikanischen Automohilindustrie ist nicht zu verkennen, daß viele Fabriken bedeutende Schwierigkeiten im Absatz ihrer Fabrikate haben. Die General Motors Corp., eine der bedeu- lendsten Fabriken des Landes hatte eine Jahresproduktion von 183 766 Fahrzeugen, während die Umsätze in den Vor- jahren für 1920 391 533 und für 1919 406 503 Fahrzeugen be- trugen. Auch die Jahre 1918 und 1917 waren mit 246 884 resp. 324 503 Fahrzeugen erheblich besser als das gegenwärtige Jahr. Allerdings läßt sich nicht verkennen, daß sich in letzter Zeit die Lage etwas gebessert hat. Die Umsatze im zweiten Vierteljahr waren erheblich günstiger als diejenigen im ersten Vierteljahr, S8o wurden an Personenwagen im ersten Vierteljahr 24 629 verkauft, im zweiten Vierteljahr da- gegen 53 569, an Handelsautos im ersten Vierteljahr 972, im zweiten Vierteljahr dagegen 1664. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt a.., 4. Okt.(Drahtber.) Die Tendenz unter- lag heute nur geringen Schwankungen. Zunächst zeigte sich heute im Frühverkehr eine Abschwächung, Newyork etwa 1244—125. Die Umsätze waren sehr bescheiden. Nach Fest- stellung der amtlichen Notierungen zeigte sich eine unregel- mäßige Tendenz. Das Geschäft war sehr still. Es wurden folgende Kurse genannt: London 465(amtlich 462%), Paris 885(882), Brüssel—(870), Newyork 124%(124½), Holland 4000(3977%), Schweiz 2160(216275), Italien—(49275). Amtlloh 3. Oktober 4. Oktober 3. Oktober 4. Oktober Geld Brlef Geld Brief geld Brlef Ideld Brlet Holland 4008.—.— 8973.50 001. 50 Morwegen. 5285.40 1531.80 Belglen 369.10 870 90 369.10 870 90 Schweden 90 70 3⁰0 kondon 489 50 470.50 46.75 462 75 Helsingfors 185.80 188.20 Parls89.10 890.90 881.10 882 95 Mew Vork 124.— 12⁴4.25 Sohwelz 2195 60 2199.50 2160.30 2164.70 Wien, altes—.—— Spanien 1643 30 1648.0 f1608.40 1611 60.-Oest. abg. 72⁴.25 Itallen. 50..50 505.50 482.— 493. Sudapest 17.80 17.64 Dänmark E287.70 30 2252.70 2257. 30 Prag 129.90 130 30 0 Frankfurter Notenmarkt vom 4. Oktober. geld rlef geſd] Brief Amerlkanische Noten. 123. 123.75 Oesterr.-Ungar., alte.—.——.— Belgisobe 861.— 664.— Korweglachs—.——.— Dünfscne—.——.— Bumünfsche.107.— 108.— Englisce 463.50 464 50 Spanische— Französiscge.50 683 50 Schwelzer 2161.— 2164. Holländisobe. 3976.— 3979.— Schwedischs—.——.— Itallenisone.491.— 494.—[Tsoheoho-Slovak. 128 25 129.25 Oesterreloh abgest..05.35[ Ungarische.17.75 18.25 Tendenz: ahge⸗ schwächt. Nach bescheidenen Umsätzen mäbig Berliner Devisen. 4. Oktoher Geld Brief 3. Oktobder 4 Oktober geld Brlet deld Brief deld Brlef Holland 96 4054.053978.—3984.—New Vork] 127.40 29 22370 33 50 2155. Amtlloh 3. Oktober Brüssel. 889. 10 890.90] 884 10 965.90 Parlis. 899.10 10 880.90 Christianſa 1850.90 1554.10 1503.45 1508.550 Sohwelz 3002189.70 Kopenhagene272 702277.302287.5 22d2.25 Spanlen 1663.30 1666. 701610 8507617.15 Stoocholm 152937.852782.20 2767.80 0% st. Ung. 7.53.57 Helsingsfor] 179.30 179.20 182.30 183.720 Wien abg.—.—U—.— 504.45] 505.55 489.50 499.50 Feag 129.60 129.90 473.—] 474.—] 462.50 463.50 Sudapest 17.40 17.32 Waren und Härkie. Chemikalienmarkt. m. Mannheim, 4. Okt. Der starke Rückgang der Mark im Auslande Wirkt auf die Stimmung des Chemikalienmarktes befestigend. Die Fabrikanten, wie auch die Händler sind im Verkauf sehr zurückhaltend und vielfach hört man auf⸗ seiten der Händler, daß sie über keine Vogräte verfügen; in der Hauptsache scheint aber der Grund darin zu liegen, daß sie zurücſchalten mit dem Verkauf, in der Erwartung später. bessere Preise für ihre Waren zu erzielen. Die Preise sind durchweg höher; man verlangt heute für Harz span. in Faàssern von 3/400 Kg., bei 6 Proz. Tara, je nach Type, 980— 1030 M. und für französisches Harz Marke F/G, in Original- Fässern, Neugewicht, 6 Proz. Tara, 870—875 M. für die 100 Kg. ab Lager Ludwigshafen a. Rh. Chromalaun krist., handels- übliche Ware, stellte sich excl. Verpackung auf 700 M. die 100 kg. ab Lager Mannheim. Kali-Alaunkristallmehl grob Krist., erstklassiges Fabrikat, wurde mit 300 M. die 100 kg. inel. Verpackung ab hiesigem Lager genannt. Brockenschweé⸗ kel Ia. War einschließlich Sackpackung zu 425., Buchen- holzteer, in Leiheisenfässern, zu 80—82 M. die 100 kg. ab Pottasche, handelsübliche Ware, Neu- gewicht, Original-Tara, 96/08 Proz. wWwar zu 825 M. und 90/ prozentige Ware zu 800 M. die 100 kg. incl. e ab Mannheim offeriert. Paraffin weil, in Tafeln, 50%2 Grad C. stellte sich brutto für netto, incl. Sackpackung, auf 1180., Ceresin 58/60 Gr. C. auf 1650 M. und weiß, gleichfalls 58/50 Grad C. auf 1750/ M. ab Lager Mannheim. Oxalsäure krist. Itallen.. London Die Zahl der r F A. Maderno: 7 Sokales und den übrigen rebaftenler Inhalt: Richard eneral-Anzeiger roh, War einschließlich Original-Barrels zu 1925 M. ab Lager Mannheim am Markte. Zinnsalz, garantiert eisenfrei 40/2 Prozent, incl. Faß und Guttaperchabeutel War zu 45 M. per Kilo frei Mannheim angeboten. Für Quecksilbersublimat pulv. DAB 5 verlangte man excl. Ver packung, Neugewicht, Ori⸗ inal-Tara 126 M. für das Kilo ab Lager Mannheim. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 4. Okt.(Drahtber.) Infolge des leichten Rück- schlages am Devisenmarkte, besonders des Dollars, gingen auch im Einklang mit den sich niedriger kalkulierenden Forderungen die Weizenpreise zurück. eizen und Roggen und ebenso Hafer und Gerste waren wenig angeboten, sodaß die Preisänderungen unbedeutend blieben. Dies hing außler- dem auch mit dem geringen Besuch infolge des hohen jüdi- schen Feiertages zusammen. Auch die übrigen Artikel haben sich nicht geandert. Wein. Woche Zurückhaltung, doch glaubt man, daß sich das Ge- schäft darin, speziell mit der Pfalz, jetzt beleben wird. Gute Nachfrage zeigte sich für 1920er Konsumweine sowie für Fortugieser weine. An der Oberhaardt fanden Verkäufe Zu 4500—6500 A, je nach Güte, statt.— Mit der Weinlese hat man in den meisten Orten der Pfalz begonnen und das Er- gebnis dürfte voll und ganz den gehegten Erwartungen ent- sprechen. Die Gewichte sind sehr hoch. Das Verkaufs- 3 darin hat aber noch nicht eingesetzt. Auch aus dem adischen Oberland liegen bezüglich des Herbstes recht be- friedigende Nachrichten vor. Im Markgräflerland sollen be- reits Verkäufe in diesjährigen Gewächsen stattgefunden haben, und wie wir erfahren, sollen in Hügelheim 1180 bis 1200 und in anderen Orten, wie z. B. in Heitersheim, 870 bis 920 kür das Ohm bezahit wordensein. Auch aus den Rhein- und Moselgebieten liegen befriedigende Berichte vor. Baumwolle.(Bericht von Knoop u. Fabarius, Bremen.) Die begründete Befürchtung einer im Laufe des Jahres sich herausstellenden überaus knappen Versorgung, die Ungewiß- heit über die weitere Entwicklung des Marktes und die damit zusammenhängenden fortgesetzten heftigen Preisschwan⸗ kungen geben nach wie vor den Märkten ein besonders un- freundliches Gepräge. Der September-Bürobericht wird mit etwa 41½ erwartet, welche Ziffer einen Ertrag von ungefähr 6 580 000 Ballen in Aussicht stellen würde. Bei einem Stande von 40%, wie ihn soeben ein Newyorker Haus per Kabel meldet, würden 6 420 000 Ballen zu erwarten sein. Die ganze Lage wird augenblicklich überschattet von dem sprunghaften Steigen des Dollars, das in der Tat das Geschäft absolfut zum Stillstand gebracht hat. Schwankender Verkehr am Metallmarkt,.(Wochenbericht der Deutschen Metallhandel.-.) Der deutsche Metallmarkt bleibt nach wie vor fast ausschließlich von der Bewegung des Devisenmarktes abhängig; die Bewertung sämtlicher Metalle war in Deutschland fast vollkommen parallel mit der Aufwärts- und Abwärtsbewegung der Devisen. Allerdings macht sich in der letzten Zeit eine Aufwärtsbewegung in Metallen sowohl in Newyork wie in London bemerkbar, die unter Berücksichtigung der starken Devisenschwankungen in Deutschland kaum wesentlich verspürt wird. Immerhin zeigen diese Notierungen im Ausland für Metalle, daß die Wirtschaftslage, besonders in Amerika und England, in der letzten Zeit sich gebessert und hierdurch der Konsum an Metallen zugenommen hat. Bei gleichbleibender Valuta hätten auch wir in Deutschland ohne die Devisenbewegung etwas höhere Preise für Metalle gesehen. Die Tendenz am deut- schen Metallmarkt ist im Zusammenhang mit den rück- gängigen Devisenkursen heute schwächer, doch läßt sich schwer beurteilen, ob dieser Rückgang nicht nur die Reaktion auf die zu stürmisch gewesene Aufwärtsbewegung ist. Am Altmetallmarkt War die Tendenz durchaus dem Neu- metallmarkt parallel. Auch die Altmetallpreise haben nach einer starken Erhöhung eine Abschwächung erfahren. Geschäft war während der ganzen Woche ausgesprochen leb- haft; am Ende der Woche hielten sich die Käufer jedoch vom Markte etwas zurück. 5 Die Petroleumgewinnung Rumäniens befindet sich in einem fortdauernden Aufschwung. Sie betrug im ersten Halb- jahr 1921 529 000 Tonnen gegenüber 474 500 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das ist eine erfreuliche Wirkung der nunmehr besser werdenden Versorgung der Raffinerien mit elektrischem Strom, der hier die Wichligste Betriebskraft bildet. Da die Regierung nunmehr den Eigen- bedarf des Landes decken kann, hat sie die Ausfuhrabgaben ermähigt. Damit bietet sich für Deutschland die erfreuliche Aussicht auf die Einfuhr größerer Mengen rumänischen Petroleums, wodurch wir von der Preispolitik der Ame- rikaner unabhängiger werden. Erhöhung des Bleipreises. Die rheinisch-westfälische Saee e erhöhte ihren Verkaufspreis um 115 auf 1450 M. pro 100 Kg Preiserhöhungen. Der Preiserhöhung der Norddeutschen Gruppe des Vereins deutscher Eisengießereien ist nachzu- tragen, daß auch andere Gruppen, u. àa. die hessennassauische, die Guppreise ab 1. Oktober um 10 Prozent erhöht haben. Der Verein Deutscher Tempergießereien hat eine Preis- erhöhung von M..40 für das Kilo Temperguß mit Wirkung vom 1. Gktober ds. Js. beschlossen.— Die Vereinigten deut- schen Messingwerke haben den Grundpreis für Messing⸗ bleche auf M. 3150 und für Messingstangen auf 2200 M. er- höht. Preiserhöhung für Türschlösser. Wie uns vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberfeld geschrieben wird, hat der Türschloßverband Gruppe„Einstéckschlösser“ mit Wirkung vom 1. Oktober den Verkaufsaufschlag für das In- land für Buntbartschlösser auf 550 Proz, für Chubbschlösser auf 500 Proz. erhöht. Das Ausland mit schwacher Valuta wird wie das Inland beliefert. Für das übrige Ausland gelten für Buntbartschlösser 600 Proz., für Chubbschlösser 550 Proz. Aufschlag. Der Türschloßverband Gruppe„Kasten⸗- schlösser“ hat den ernene e! kür seine Fabrikate mit Wirkung ab 29. September auf 1200 Proz. erhöht. Die Preise sind nicht mehr freibleibend und gelten wieder als Festpreise. Auslandspreiserhöhung für Emaillewaren. Wie uns vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberfeld geschrie- ben wird, beschloß der Verband Europàischer Emaillier- Werke mit sofortiger Wirkung den Aufschlag für Kisten⸗ sendungen nach dem Auslande vorerst auf achthundert Pro- zent festzusetzen und für weiſſe Geschirre einen Aufschlag von zehn Prozent zu berechnen,. Die Emballage ist nach dem Taragewicht mit Mark 3,50 für das Kilo in Rechnung zu stellen. Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der Holland-Amerika⸗ Linie, Rotterdam, ist der„Rotterdam“ am 21. Sept. von Rotterdam abgefahren und am 30. Sept. nachm. in New- vork angekommen. Hauptſchiftletung: Dr. Frit Verantwortlich für Polittk: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel, handelsübliche Ware wurde einschließlich Verpackung zu Loeille dieser Gesellschaft, die den Gerresheimer Glashütten- 1600 M. die 100 kg. ab Lager Mannheim genannt. Leinöl holl. 88 Druck und Verlag: 18 4 ei 25 Druckerei Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeige G. m. b.., Mannheim, B 6, 2. 72 5 1515 * 14 Im Weinhandel bewahrte man auch in dieser Das und ohne Mannheimer General⸗Anzeiger. Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Tecn Ueber die Urſachen von Exploſionen in der chemiſchen Großinduſtrie. „Die Elemente haſſen das Gebild aus Menſchenhand.“ Beim chemiſchen Arbeiten, ſei es im Laboratorium oder im Betrieb kommen von Zeit zu Zeit Unfälle vor, von denen die Exploſionen am meiſten gefürchtet ſind. Noch iſt uns die Exploſion in der Salpeterfabrik in Bodio(Teſſin) im Juli laufenden Jahres in friſcher Erinnerung und von neuem muß die„Geſchichte der Naturwiſſenſchaften und Tech⸗ nik“ eine Kataſtrophe von größtem Ausmaße regiſtrieren. Die beiſpiellos daſtehende Vernichtung von Anlagen der O p⸗ pauer Ammoniakfabrik in den Vormittagsſtunden des 21. September übertrifft bei weitem die Exploſionskata⸗ ſtrophe von Nitrokörpern im Granatfüllungsbetrieb der chemi⸗ ſchen Fabrik Griesheim⸗Elektron am 25. April 1901, wobei es 15 Tote und zahlreiche Verletzte gab. Die dies⸗ malige Exploſion vereinigte alle ordentlichen Betriebsunfall⸗ Arten in ſich, wie mechaniſche Verletzungen(mit ̃ hne Durchtrennung der Haut), Verbrennungen erbrühungen), Verätzungen, Gasvergiftungen (innere Verätzungen), Mundinfektionen durch Splitter aller Art, ganz abgeſehen von den ſeeliſchen Erſchütterungen oder Schreckwirkungen und nicht zuletzt die Verletzungen ſekundärer Art, wenn beiſpielsweiſe der Luftdruck, Men⸗ ſchen zu Boden wirft oder wie es auch diesmal der Fall war, erhebliche Fernſchäden verurſacht, die wiederum von neuem, Menſchenleben vernichten oder ſchädigen. „Die Mitteilungen über die Wirkung der Oppauer Ex⸗ ploſion, über welche die Tageszeitungen dem Umfang des Unglücks entſprechend bereits erſchöpfend berichteten, ſollen im folgenden nicht wiederholt, ſondern lediglich die Urſache über das„Weſen der Exploſionserſcheinungen“ im allgemeinen, vom Standpunkt des Chemikers erörtert werden. Vom ge⸗ wöhnlichen, normalen Betrieb erfährt die Oeffentlichkeit nur wenig, dagegen gelangen neue epochemachende Erfin⸗ dungen und ganz beſonders Unglücksfälle durch die Tagespreſſe zur allgemeinen Kenntnis. Wenn ein Unfall ein⸗ getreten iſt, läßt ſich nachher(im Gegenſatz zur Anſicht der nichtfachmänniſchen Leſer) eine Erklärung der Ur⸗ ſachen verhältnismäßig leicht abgeben, wohlgemerkt ohne daß derſelbe trotz aller erdenklichen Vorſichtsmaßregeln vorauszu⸗ ſehen oder zu vermeiden war. Daraus ergibt ſich, daß Exploſionen keine unerklär⸗ baren Vorgänge, ſondern den gleichen Geſetzen unterworfen ſind, wie andere chemiſche Prozeſſe und ſich darin in nichts von ihnen unterſcheiden; ſo handelt es ſich auch Grunderſcheinungen bezeichnen. dung im Kühlung abgeſchieden. vermutlich bei der Oppauer Kataſtrophe zwar um „höhere Gewalt“, jedoch nur inbezug auf die urſächlichen Zuſammenhänge, nicht aber auf den weiteren Verlauf der Zerſtörung. Das was die Beobachtung dem Fachmann dar⸗ bietet, ſucht derſelbe zu erklären, d. h. er führt die Erſchei⸗ nungen auf möglichſt einfache Vorgänge zurück, die wir als 0 Bei dieſen Erſchei⸗ nungen iſt die Aufeinanderfolge nicht etwa willkür⸗ lich; das Primäre iſt die Urſache, das Sekundäre die Wir⸗ kung und die regelmäßige Aufeinanderfolge, ein Naturge⸗ ſetz. Wir können vermuten, daß jener Regelmäßigkeit eine Notwendigkeit zugrundeliegt, doch iſt es nicht Sache des Natur⸗ wiſſenſchaftlers hierüber etwas auszuſagen. Eine kurze, präziſe Definition über den Begriff der Exploſionserſcheinung anzugeben, iſt kaum möglich. We⸗ ſentlich dabei iſt, daß mit großer Geſchwindigkeit, Wärme⸗ entwicklung und infolge der Ausdehnung vorhandener oder bei der Reaktion erſt entſtehender Gaſe(in statu nascendi“) durch die Wärme auch große Druckentwicklung ſtattfindet; man könnte auch von einer„plötzlichen Ausgleichung des Energiegehaltes“ zwiſchen zwei Räumen ſprechen. Eine Folgeerſcheinung iſt dann noch die Entſtehung einer Schallwelle(Knalh, während eine Exxploſion im nicht ge⸗ ſchloſſenen Raum keinen Knall, ſondern nur ein ziſchendes Ge⸗ räuſch nach ſich zieht, indem die Luft in dem Maße verdrängt wird, wie die Exploſionsgaſe entſtehen, wobei in letzterem Fall auch eine Sprengwirkung nicht zuſtande kommt. Damit ein chemiſcher Vorgang zu einer Exploſion führt, muß er exothermiſch verlaufen, d. h. er muß Wärme ent⸗ wickeln. Die Produkte, die ſich durch den Vorgang bilden, haben einen geringeren Energiegehalt als ihre Komponenten. Die freiwerdende Wärme erhöht zunächſt die Temperatur der Produkte. Sind dieſelben Gaſe, ſo werden ſie ausgedehnt; ſetzt ſich der Ausdehnung ein Widerſtand entgegen, ſo entſteht eine Druckerhöhung und ſowie dieſelbe groß genug iſt, überwindet ſie das Hindernis und es entſteht die Spreng⸗ wirkung. Nach dem„Geſetz von der Unzerſtör⸗ barkeitder Energie“! findet eine Umwandlung von che⸗ miſcher inthermiſche Energie ſtatt. Die 117 einer Exploſion iſt ferner abhängig von der Quantität der explodierenden Subſtanz; zweifel⸗ los ſpielten daher auch die 4000 t Ammonſulfatſal⸗ peter des Oppauer Silos eine hervorragende Rolle bei der Energieumwandlungl Weiterhin iſt von großem Einfluß auch die Heftigkeit der Zertrümmerung, die Explo⸗ ſions zeit, Während 1 Kilogramm Schwarzpulver in ½00 Sekunde abbrennt, braucht die gleiche Menge Dynamit nur 0000 Sekunde zum gleichen Prozeß, da die Briſanz in letzterem Falle erheblich höher iſt. Auch die Fort⸗ pflanzungsgeſchwindigkeit des Luftdrucks iſt verſchieden; Schwarzpulver benötigt für 3 Mtr. Entfernung 1 Sek., Knallſilber legt in der gleichen Zeit 2000 Meter und die ſtark ſtickſtoffhaltige Pikrinſäure unter denſelben Bedingungen ſogar 7000 Meter zurück. Im Gegenſatz zu den Vakuu mexploſionen(Imploſio⸗ nen) ſtehen diejenigen, die durch allmähliche Druckſteige⸗ Innern eines geſchloſſenen Gefäßes entſtehen. Zu dieſen gehören u. a. die Zertrümmerung von Auto⸗ kla venz letztere ſind eiſerne Gefäße mit ſtärkſter Wandung, die einen hohen Druck bei großer Temperaturerhöh⸗ ung aushalten können. Es iſt hinreichend bekannt, daß nur durch eine derartige Apparatur das„Haber⸗Boſch“ Am⸗ moniakver fahren überhaupt ermöglicht wurde. Hierbei wird Luftſtickſtoff mit dem exploſiven Waſſerſtoff⸗ N gas(Zeppelinfüllung) vermittelſt Katalyſatoren(Kon⸗ kaktſubſtanden) unter 175 Atmoſphären Druck bei einer Temperatur von 550 Grad direkt vereinigt; das im Bil⸗ Zefäß entſtandene Ammoniak wird darauf durch Es iſt beſtimmt zu erwarten, daß durch fachmänniſche Unterſuchung die Urſache der großen Oppauer Kataſtrophe aufgeklärt wird und auf Grund der hierbei geſammelten Er⸗ fahrungen ähnliche Unfälle vermieden werden können. Mög⸗ lichkeiten waren in den ungeheueren Vorräten an„gebun⸗ denem Stickſtoff“ überall vorhanden; Gefahren lauerten ſtets bei der Ammoniakhochdruckapparatur und nicht zuletzt in dem Silovorrat von 4000 000 Kilogramm Ammonſulfatſalpeter. Jetzt gilt es wieder aufbauen und verbeſſern; die Chemiker und Ingenieure haben den Kampf zur Unterjochung der Ele⸗ mente nie geſcheut. Die deutſchechemiſche Induſtrie wird auch jetzt ſich zu helfen wiſſen und unentwegt an der Förderung der ſynthaliſchen Ammoniakher⸗ ſtellung weiterarbeiten, zum Nutzen des deutſchen Volkes!— Dr. F. H. Braunwarth. Erfindungen. mit verſchiedenen phantaſtiſchen Erfindungen. An erſter Stelle ſtand „die Atomſpaltung“ des Herrn v. Unruh. Weiter war es die „Wärme⸗Kraftmaſchine“ von Hoffmann und nicht zuletzt die„Kraft⸗ maſchine“ des„Mannheimer Kleinmaſchinenfabri⸗ kanten Julius Ehrenfeld. Alle dieſe Erfindungen haben ſich ſtets als das herausgeſtellt, was ſie auch waren, nämlich„phan⸗ taſtiſche Ausgeburten verwirrter Köpfe“. Dies zu erkennen war wirklich nicht ſchwer. Trotzdem verfügten alle dieſe„Erfitzder“ über eine große Anzahl von Anhängern, von denen ſie reichlich mit Geld⸗ mittel verſorgt werden. Beſonders der Mannheimer„Erfinder“(‚) Ehrenfeld hat es verſtanden, einen großen Kreis von An⸗ hängern in den Bann ſeiner„Erfindungen“ zu ziehen, die er dann zu der„Manheimer Perpetuum⸗Kommiſſion“ vereinigte. Bekannt wurde ich mit den Ehrenfeldſchen Ideen, als ich in Gemeinſchaft mit einem Kollegen zu einer fachmänniſchen Begutachtung der„Kraft⸗ maſchine“ aufgefordert wurde. Wir haben damals den beiden Vertretern der„Mannheimer Perpetuum⸗Kommiſſion“ keinen Zwei⸗ fel gelaſſen über die Undurchführbarkeit und der techniſchen Un⸗ möglichkeit der Ehrenfeldſchen Ideen. Trotzdem hat dieſe„Per⸗ petuum⸗Kommiſſion“ ihre Werbearbeit fortgeſetzt und eine Menge minderbemittelter Leute zu Einlagen veranlaßt. Heute ſitzt Julius Ehrenfeld in Unterſuchungshaft wegen Betrug, ob und wie weit die Staatsanwaltſchaft die Unterſuchung auch auf die Per⸗ petüum⸗Kommiſſion ausgehnt, entzieht ſich meiner Kenntnis. Zu wünſchen wäre es, denn nur durch den hochtönenden Namen dieſer Kommiſſion, die hinter Ehrenfeld ſtand, iſt es ihm gelungen, ſo viel Gelder einzuheimſen. Nicht zuletzt iſt auch die nichtfachmänniſch beratene Tagespreſſe daran ſchuld, daß ſoviel Leute ſich bei derartigen unſinnigen Ideen mit Geld beteiligen und ſomit dem Betrug Tür und Tor öffnen. Auf der Jagd nach ſenſationellen Meldungen wird auch alles, was neue erſcheint ungeprüft abgedruckt und von den nicht fachmänniſch⸗ gebildeten Leſer als Tatſache aufgenommen. So macht auch in der letzten Zeit folgende Meldung die Runde durch die Tages⸗ zeitungen: Der Düſſeldorfer Privatgelehrte Joſ. Marcus ſoll einen Luftdruckmotor erfunden und zum Patent angemeldet haben, der ohne jegliche Art Speiſematerial nur allein vom Drucke der ein⸗ fachen atmoſphäriſchen Luft getrieben wird. Dieſer Motor ſoll von verblüffend einfachſter Konſtruktion ſein und z. B. in der Größe eines Benzinmotors von 50 PS etwa 1600 PS, in der Größe von 13* 3 5 Mtr., etwa 700 000 PS erzeugen. Der Motor läuft, ſo heißt es, einmal in Gang geſetzt, ſtets ſchneller, er ſteuerte ſich automatiſch. Er iſt in jeder Lage verwendbar— für Fabriken, Eiſenbahnen, Straßenbahnen, Autos, Luſtfahrzeuge, Schiffe, Bergwerke, auch für kleinſte Betriebe. Nach einer angeblichen Aeußerung liegt ein Motor vor, der ſich nicht ſelbſt durch ihm innewohnende eigene Energie treibt, der vielmehr lediglich durch den von außen angreifenden Luftdruck ge⸗ trieben wird. Er bedeutet die Umſetzung des von allen Seiten wirkenden Luftdruck unter Ausnützung ſeiner Kraft in Rotation zur Kraftmaſchine. Obgleich nun aus dieſer Notiz rein garnichts hervorgeht, ſo nehmen doch ein großer Teil der Leſer die Maſchine für beſtehend an und auf Schritt und Tritt kann man hören, wie eine ſolche Mit⸗ teilung unheilvoll wirkt. Der Fachmann ſieht auch ſofort das un⸗ ſinnige dieſer Meldüung. Wenn der atmoſphäriſche Luftdruck als Kraftquelle dienen ſoll, ſo 5 doch ein Druckgefälle vorhanden ſein, alſo ein Vakuum. Wird dieſes erzeugt? Darüber ſchweigt ſich obige Notiz vollſtändig aus. Dieſer Luftdruckmotor von Marcus erinnert mich an ein Ge⸗ ſpräch, das ich vor etwa einem Jahr mit einem Heidelberger Stu⸗ denten der Chemie hatte. Anläßlich einer techniſchen Unterhaltung erklärte er mir ſchüchtern, daß er ſchon ſeit einiger Zeit an dem Problem arbeite, den Druck, der auf eine unter Waſſer gehaltene leere Blechbüchſe einwirke, in Arbeit nutzbar zu machen. Er meinte damit den Auftrieb, die eine leere, luftdicht verſchloſſene Blech⸗ büchſe unter Waſſer hat. Nach kurzer Zeit merkte ich, daß hier eine völlige Untenntnis des Unterſchiedes zwiſchen potentieller und kinetiſcher Energie vorlag, was von einem Studieren⸗ den der Naurwiſſenſchaft doch ein ſtarkes Stück iſt. Er erkannte auch ſofort von ſeine Denkfehler und ich habe ſeit der Zeit von dieſer „Waſſerkraftmaſchine“ nichts mehr gehört. Rr. llit einem neuartigen Kran kommt die Firma Mohr und Federhaff heraus. Schon vorige Woche erweckte der Kran das Intereſſe der Hafenbaufachleute, geſtern wurde er einer Anzahl von techniſchen Intereſſenten und den Vertretern der Preſſe vorgeführt. Er unterſcheidet ſich von ſeinen Vorgängern durch eine ganz neuartige Konſtruktion, die neben der Hub⸗ und Drehbewegung eine dritte Bewegung beſitzt, nämlich eine Einziehfähigkeit des Auslegers in Ausdehnung von 17 auf 7 an. Unter dem Namen„Wippausleger“ iſt die Neuheit der Firma reichs⸗ atentamtlich geſchützt worden. Gegenüber dem ſtarren Syſtem, — man bisher an Kranen nur kannte, und das von ſeiner Starr⸗ heit auch bei dem Kran nichts verlor, der mit Hilfe einer Schrauben⸗ konſtruktion im Schneckentempo 2 oder 3 Meter eingezogen werden konnte, wirkt der„Wippauslegerkran“ ungemein geſchmeidig. Er wird elektriſch betrieben(mit zuſammen 110 PS. für alle drei Be⸗ wegungen) und überſetzt eine kleine Bewegung des Führers in ein Vielfaches der Kraft nach der Bewegungsart des menſchlichen Armes, der eine Laſt zu heben und umzuſetzen hat. Genau wie ein ſteifgehaltener Arm für die Verſetzung einer Laſt einen größeren Kraftaufwand und ausgedehnteren Spielraum für die notwendige Hebe⸗ und Drehbewegung braucht als ein in natürlicher Weiſe bieg⸗ und anziehfähiger Arm, ſo iſt auch der neue Kran viel beſcheidener im Kräfteverbrauch und in der Raumerfordernis. Um das zahlen⸗ mäßig auszudrücken: für die Einziehung einer 4⸗Tonnenlaſt um 10 Meter ſind normalerweiſe etwa 220 PS. notwendig, der neue Kran bewältigt dieſe Arbeit mit 12 PS. und dazu in kürzerer Zeit. Er hat eine Hubgeſchwindigkeit von 0,63 Meter pro Sekunde, eine Drehgeſchwindigkeit von 2,85 Meter pro Sekunde, das Fahrwerk leiſtet 0,37 Meter in der Sekunde und das Einziehwerk einen Meter pro Sekunde, die Einziehmöglichkeit beträgt 10 Meter, ſämt⸗ liche Bewegungen können gleichzeitig unternommen werden. Laſt und Schwerpunkt des Auslegers bewegen ſich auf einer Horizon⸗ talen und der Kran wird beim Umladen von Schiff zu Schiff her⸗ vorragende Dienſte leiſten und beſonders vorteilhaft da zu verwen⸗ den ſein, wo Maſten, Kamine oder irgendwelche andere Aufbauten die Ausdehnungsmöglichkeit hemmen und die Arbeit erſchweren. Raſcheres, anpaſſungsfähigeres und wirtſchaftlicheres Arbeiten ſind Lechniſches Nllerlei. Rönkgenſtrahlen bei der Stoffprüfung. Die Erfolge, die man bisher mit der Verwendung von Röak⸗ genſtrahlen bei der Stoffprüfung erreicht hat, faßte der engliſche Ingenieur G. W. C. Kaye vor einiger Zeit in einem Vortrag sor der britiſchen Royal Society of Arts wie folgt zuſammen: Mit den Strahlen vermag man gegenwärtig Blei bis zu einer Dicke von 4 oder 5 Millimeter zu durchdringen, Zinn bis zu 12 Millimeter, Kohlenſtoffeiſen und Kohlenſtoffſtahl bis zu 75 Millimeter, Alu⸗ minium und feine Legierungen noch bei 120 bis 150 Millimeter, Holz bei 200 bis 400 Millimeter. Die Wirkung iſt von der Wir⸗ kungsdauer und von der Spannung in den Röhren abhängig; z. B. iſt es nach der„Zeitſchrift für Metallkunde“ möglich, ein photo⸗ graphiſches Bild durch ein Stahlſtück von 24,5 Millimeter Dicke bei Anwendung einer Spannung von 130 000 Volt und einigen wenigen Milliampere mittels der Coolidge⸗Röhre in weniger als 1 Minute zu erzielen. Beſonders erfolgreich iſt das Verfahren im Kriege bei der Prüfung von Schweißnähten geweſen. Das Auf⸗ treten einer feinen Linie auf dem Bilde der Schweißſtelle zeigt, daß eine unvollkommene Schweißung vorliegt. Mit Hilfe des Ver⸗ fahrens konnten bei Maſſenfertigung Schweißnähte bis zu 0,6 m Länge oder mehr raſch und ſicher geprüft werden. Die Belichtungs⸗ dauer betrug bei Blechen bis zu 25,4 Millimeter Dicke, nur den Bruch⸗ teil einer Sekunde. Auch zum Feſtſtellen von Riſſen, die infolge von Lunkern in gegoſſenen Blöcken entſtanden ſind. iſt das Ver⸗ ſahren benutzt worden; ferner zur Feſtſtellung der Verteilung der Beſtandteile von Legierungen, zur Beurteilung von Lötſtellen uſw. +Ein elektriſches Auge. Es fehlt in der Technik immer noch an einem zuverläſſigen Apparat, der es geſtattet, raſch die Stärke einer Lichtquelle zu meſſen, oder überhaupt anzuzeigen, ob es überhaupt irgendwo hell oder dunkel iſt, d. h. es fehlt ein künſt⸗ liches Auge. Der einzige bekannte Stoff, der die Veränderungen der Helligkeit auf elektriſchem Wege anzeigt, iſt das Selen, das bekanntlich zu mehreren Fernſeherkonſtruktionen und anderen Appa⸗ raten verwendet worden iſt. Der Erfolg wurde aber dadurch ge⸗ ſchmälert, daß Selen nur ſehr träge reagiert und raſch„ermü⸗ det“. Nach einem Bericht der Schweizeriſchen Chemiker⸗Zeitung iſt es nun dem Ingenieur⸗Phyſiker Roſing gelungen, auf neuem Wege dem Ziele näherzukommen. Er benutzt eine Glaskugel, die auf der einen Seite mit Kalium oder Natriumamalgam beſtrichen wird und auf der anderen Seite einen Platindraht eingeſchmolzen bekommt. Die Kugel wird mit Waſſerſtoff gefüllt. Lädt man den Amalgambelag wie eine Leidener Flaſche mit negativer Elektrizi⸗ tät und ſetzt die Kugel dann dem Licht aus, ſo geht zwiſchen dem Amalgam und dem Platindroht durch die Kugel ein elektriſcher Strom über. Das Licht erhöht alſo, eine nicht unbekannte Er⸗ ſcheinung, die Leitfähigkeit der Waſſerſtoffatmoſphäre. Ein neues Automobilwechſelgetriebe. Dipl.⸗Ingenieur Graf Soden, Direktor der Zahnradfabrik Friedrichshafen, ſoll ein Wech⸗ ſelgetriebe für Automobile erfunden haben, das ohne die üblichen Schalt⸗ und Wechſelhebel durch die Umſtellung eines an der Spritz⸗ wand befindlichen kleinen Hebels und durch Niederdrücken des Kuppelungspedals in ſinnreicher Weiſe betätigt wird. Der Haupt⸗ vorteil beſteht in der ſpielend leichten Handhabung des neuen Ge⸗ ſchwindigkeitshebels und in der Möglichkeit der Anbringung des Getriebes an dem Motorkomplex ſelbſt oder an der Hinterachſe oder zwiſchen dieſen beiden Punkten. Der Schnelligkeitswechſel erfolgt mit dem Sodenſchen Getriebe lautlos, da ſeine Zahnräder im ſtändigen Eingriff ſtehen und bei Geſchwindigkeitsänderung nur Klauen ineinandergreifen, was keinen Lärm verurſacht. ++ Elektrolpkiſches Oelgewinnungsverfahren. Wie die„Chemi⸗ ſche Umſchau“ 1921, Heft 10, nach einem Referat(Z. D. Oel⸗ und Jettind. S. 277) berichtet, iſt ein neues Oelgewinnungsverfahren in Erfahrung gebracht worden. Dieſes dürfte in Anbetracht der Be⸗ deutung, welche die Oelinduſtrie gewonnen hat, von Intereſſe ſein. Das Rohmaterial wird, um es leitfähig zu machen, mit einem Elek⸗ trolyten gemiſcht. Der elektriſche Strom, der durchgeſchickt wird, ſoll die ölhaltigen Zellen ſprengen. Nach dem nur drei Minuten dauernden Prozeß bekommt man eine Emulſion, aus der ſich das Oel durch Zentrifugieren abſchleudern läßt. + Wirtſchaftlichkeit von Mokorſchiſſen. Vielſeitige Beachtung hat die Tatſache gefunden, daß das Motorſchiff„Buenos Aires“ der ſchwediſchen Johnſon⸗Linie von 9400 Tonnen Tragfähigkeit zwiſchen Stockholm und San Franzisko verkehren kann, ohne daß Ausgaben für Brennſtoff erforderlich werden. Das Schiff lädt nach einem Bericht im„Motorſhip“ hierzu in San Francisco 1500 Tonnen Oel und zahlt hierfür 7500 Dollar. Da es für die Hin⸗ und Rück⸗ reiſe nicht ganz 600 Tonnen Del braucht, kann es in Stockholm 800 Tonnen abgeben, die hier 8000 Dollar einbringen. Ueberdies beanſprucht das Oel keinen Laderaum, da es hauptſächlich im Doppelboden aufbewahrt wird. Techn. u. Gew. Turbine mit flüſſigen Gaſen zu beireiben. Wie wir er⸗ fahren, iſt es kürzlich einem Hamburger Ingenieur gelungen, eine Erfindung zu machen, die, wenn ſie ſich in der Praxis bewährt, von weittragender Bedeutung für Induſtrie und Schiffahrt ſein wird. Es handelt ſich um einen Apparat, der es ermöglicht, Turbinen mit flüſſigen Gaſen zu betreiben. Bei den letzten vorzüglich gelungenen Verſuchen wurden bei einer Turbine von 1000 Millimeter Schaufel⸗ rad, 10 Stufen, 20 Düſen und 1500 Umdrehungs⸗Min. 300 PS. er⸗ reicht. Dabei wurden in zehnſtündiger Betriebsdauer unter einem konſtanten Druck von 30 Atm. 330 Liter flüſſige Gaſe verbraucht. Da dieſer Betriebsſtoff zurzeit etwa 20 Pfennig pro Liter koſtet, wurden für Betriebsſtoff nur 66 Mark verausgabt. Die Turbine dürfte beſonders für den Unterſeebootsbau von Bedeutung werden, da die ſchlechte Luft fortfällt und auch die Erwärmung äußerſt gering ſein ſoll(etwa 10 Grad Celſius). Man wird abwarten müſſen, ob dieſe Erfindung im Betriebe hält, was ſie verſpricht. Eine Lokomokive mit Dampfturbinenbetrieb. Die Schweizer Bundesbahn hat vor kurzem eine Turbinenlokomotive zu Er⸗ probungsfahrten in Dienſt geſtellt. Sie iſt nach Entwürfen der be⸗ kannten Turbinenfabrik Zoelly in einer Lokomotivfabrik in Winter⸗ thur erbaut. Als Grundlage diente eine ältere Bauart einer Loko⸗ motive der Bundesbahnen. Die Turbine iſt quer vor dem vorderen Keſſel angeordnet und arbeitet auf eine über dem Radgeſtell liegende Blindwelle, die durch Kuppelſtangen mit den Radkurbeln verbunden iſt. Die Turbine läuft mit 8000 Touren pro Minute und ergibt eine Fahrgeſchwindigkeit von 78 Kilometer. Der Keſſel hat Ueber⸗ hitzungseinrichtung und Kondenſator. Durch den Kondenſator wird natürlich eine große Waſſererſparnis erzielt und außerdem arbeitet ja die Turbine bei den durch den Kondenſator erzeugten Unter⸗ drücken ganz beſonders wirtſchaftlich. Das Waſſer wird aus dem Kondenſator dem Dach des Tenders zugeführt, von wo es zur Er⸗ zeugung ausgiebiger Kühlwirkung in feinen Strahlen zum Behälter des Tenders zurückrieſelt. Da kein Blasrohr vorhanden iſt, wird das Feuer duͤrch einen beſonderen Ventilator unterhalten. Bei Verſuchsfahrten ſoll die Lokomotive gegenüber den Verbundlokomo⸗ tiven gleicher Leiſtung eine Kohlenerſparnis von 25 Prozent er⸗ geben haben. Ihr beſonderer Vorzug beſteht in dem Fehlen hin⸗ und hergehender Maſſen, wodurch auch bei hohen Fahrgeſchwindig⸗ keiten ein ruhiger und ſtoßfreier Lauf ſichergeſtellt iſt.(„Die Lokomotive“, 18. Jahrgang, Heft.). + Schutz gegen Verroſten der Keſſel. Ein Mittel, Dampf⸗ oder Waſſerheizkeſſel, die längere Zeit außer Betrieb ſtehen ſollen, vor dem Vexroſten auf der Waſſer⸗ bezw. Dampfſeite zu d gibt der„Geſundheits⸗Ingenieur“ an. Die Keſſel ſind ründlich zu reinigen; hierauf ſtellt man in das Innere des Keſſels ein Gefäß mit ungelöſchtem Kalk und verſchließt den Keſſel möglichſt luftdicht. Dann ſaugt der Kalk die im Keſſelinnern befindli euchtigkeit die Vorzüge dieſer Neuheit, die einen neuen Beweis für die Leiſtungsfähigkeit dieſer einheimiſchen Firma bringt. auf, ſo daß der Keſſel völlig trocken gehalten werden Die Erneuerung des Kalkes iſt nür alle—3 Monate erforderlich. 1U — F r —— ieeeeee —— 6. Seite. Nr. 460. 9 5 Bekanntmachung üder die Inzahlunggabe ſelbſtgezeichneter Kriegs⸗ anleihe durch den Schenker im Falle des§ 13 des Geſetzes über das Reichsnotopfer. 45 Auf Grund des§ 43 Abf. 5 des Geſetzes über das Reichsnotopfer wird hiermit folgendes beſtimmt: Der Schenker(Zuwendende) kann den Teil des Notopfers, deſſen Schuldner der Bedachte iſt(§ 13 Abſ. 3 des Geſetzes über das Reichsnotopfer), durch Hingabe ſelbſtgezeichneter Kriegsanleihe zum Vor⸗ zugskurſe nach 8 43 des Geſetzes entrichten, wenn er die Erklärung, daß er dieſen Teil ſelbſt entrich⸗ ten will(51 der Ausführungsbeſtimmungen zum Geſetz zur Abänderung der Geſetze über das Reichs⸗ notopfer und die Kriegsabgabe vom Vermögens⸗ zuwachſe vom 6. Juli 1921— Reichs⸗ Geſetzbl. S. 838—) binnen einem Monat nach Zuſtellung des einſtwefligen Steuerbeſcheides üder ſeine eigene Abgabeſchuld gegenüber dem Finanzamt abgibt. Wird die Erklärung bis zum 31. Oktober 1921 abgegeben, ſo ſteht dem Schenker das im Abſ. 1 bezeichnete Recht auch dann zu, wenn die Friſt von einem Monat ſchon vorher abgelaufen iſt. Ueber die Erklärung erteilt das Finanzamt dem Schenker eine Beſcheinigung. Die Friſt zur Hin⸗ gabe der Kriegsanleihe aue den vom Schenker zur Zahlung übernommenen Betrag(§ 13 Abſ. 3 des Geſetzes) beträgt einen Monat; ſie beginnt mit der Zuſtellung der Beſcheinigung. Berlin, den 3. September 1921. Der Reichsminiſter der Finanzen: Im Auftrage: v. Laer. Belanntmachung! Kapitalertragſteuer Die Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 29. Auguſt 1920 zur erleichterten Durchführung der Steuerbefreiungen im§ 3 des Kapitalertrag⸗ ſteuergeſetzes tritt auf Grund des§ 128 Abſ. 2 Nr. 4 der Ausfühungsbeſtimmungen zum Kapital⸗ ertragſteuergeſetz am 1. Oktober 1921 außer Kraft. Mit Wirkung vom gleichen Zeitpunkt wird unſere zu der genannten Verordnung ergangene Ausfüh⸗ runosanweifung vom 30. September 1920 auf⸗ gehoben. 45 Bezüglich der Erſtattungen von Kapitalertrag⸗ teuer wird zur Vermeidung der Ueberlaſtung der Finanzämter und Finanzkaſſen angeordnet, daß in Hinkunft Erſtattungen an den einzelnen Gläubi⸗ ger, ſofern ihm regelmäßig Zinſen mehr als ein⸗ mal im Laufe eines Kalenderjahres gezahlt werden und der geſamte innerhalb eines Jahres zu er⸗ ſtattende Betrag 1000 M. überſteigt, nicht mehr als viermal im Jahre, 300., aber nicht 1000 M. überſteigt, nicht mehr als zweimal im Jahre, 300 M. nicht überſteigt, nur einmal im Jahre vorgenommen werden. 45 Karlsruhe, den 15. September 1921. Landesfinanzamt: gez. Dr. Gutmann. Eingefangen bezw. zugelaufen ſind: 1 verkreuzter Rehpinſcher, weiblich, ſchwarz, unten etwas braun, untergebracht im Tieraſyl; 1 Gold⸗ Dackel, männlich, braun, untergebracht bei Babette Herle, Waldhof, Wachtſtr. 14; 1 Schottiſcher Schä⸗ ferhund, weiblich, braun u. ſchwarz, untergebracht bet Lidia Kochenberger, Gartenſtadt, Blütenweg 19, 1 Fox, weiblich, weiß und ſchw. Kopf, unter⸗ gebracht bei Auguſt Kirſch, Käfertalerſtr. 205; 1 verbaſterter Dackel, männlich, gelb und ſchwarz mit weißer Bruſt, untergebracht bei Heinrich Mendel, Alphornſtr. 3; 1 Hund, Baſtard, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Johann Sommer, Luzenbergſtr. 8, 1 Rottweiler, männlich, ſchwarz und braun gefleckt, untergebracht im Tieraſyl, P 6, 2: 1 Dobermann, männlich, ſchwarz⸗braun, untergebracht bei Marta Nutſch, Schwetzinger⸗ ſtraße 44; 1 Fox, weiblich, ſchwarz und weiß ge⸗ fleckt, untergebracht bei Peter Koch, Dammſtr. 34; 1 Hund, Baſtard, weiblich, rötlich⸗gelb, unter⸗ gebracht bei Markus Bechtold, Riedfeldſtr. 30; 1 Hund, Raſſe noch nicht erkenntlich, männlich, ſchwarz, etwa 20 Zim. Meter hoch,—5 Wochen alt, untergebracht im Tieraſyl; 1 Fox, weiblich, weiß und grau auf dem Rücken, untergebracht bei Rudolf Anſelment, Güterhallenſtr. 18: 1 Reh⸗ pinſcher, männlich, ſchwarz mit br. Füßen; unter⸗ gebracht bei Frau Roſa Kramer, G 4, 4; 1 Deut⸗ ſcher Schäferhund, weiblich, ſilbergrau, unter⸗ gebracht bei Karl Schleier, Krappmühlſtr. 8: 1 Spitzer, männlich, ſchwarz, untergebr. bei Karl Ganninger, Gr. Wallſtadtſtr. 56 1 Wolfshund, männlich, ſchwarz, Füße grau, untergebr. bei Joh. Sprenger, Bürgermeiſter Fuchsſtr. 38; 1 Spitzer, männlich, ſchwarz mit weißer Bruſt, untergebracht bel Jakob Maldane, Pumpwerkſtr. 30; 1 Spitzer, männlich, ſchwarz, mit weiß. Füßen, untergebracht bei Otto Karlbacher, Jean⸗Beckerſtr. 61 1 Fox, männlich, weiß und ſchwarz, untergebracht bei Roſine Rohrer, Mittelſtr. 28; 1 Hund, Kreuzung Hühnerhund und Schäferhund, dunkelbraun, unter⸗ gehracht bei Wilh. Bernauer, Bellenſtr. 23; 1 Rott⸗ weiler, männlich, ſchwarz mit gelben Abzeichen, untergebracht bei Wilh. Weiler, Schwetzingerſtr. Nr. 47; 1 Hund, Baſtard, männlich, braun, unter⸗ gebracht im Tieraſyl; 1 Wolfshund, weiblich, grau und braun, untergebracht bei Heinrich Schäfer am Meßplatz 4; 1 gekreuzter Pinſcher, männlich, gelb, Ik. Vorderpfote w. Fleck, untergebracht im Tieraſyl; 1 Schnauzer, männlich, Pfeffer u. Salz, untergebracht im Tieraſyl; 1 gekreuzter Jagd⸗ hund, männlich, ſchwarz mit w. Bruſt, unterge⸗ bracht bei Karl Ehret, Gartenſtadt, Weſtring 31; 1 Hund, Kreuzung Hühnerhund⸗Schnauzer, männ⸗ lich, rehbraun, untergebracht bei Otto Köhler, Lange Rötterſtr. 108; 1 Wolf, weiblich, dunkel⸗ braun, untergebracht bei Heinrich Heckmann, Neckarvorlandſtr. 35; 1 Bollmann, etwa 4 Mon. alt, weiblich, ſchwarz, gelbe Füße mit weiß. Fleck., untergebracht bei Matthäus Otto, Neckarau, Waldhornſtr. 42; 1 Rehpinſcher, männlich, ſchwarz mit brauner Bruſt und Füßen, untergebracht bei Wilhelm Eſch, Rheinhäuſerſtr. 16; 1 Zwergſchnau⸗ zer, männlich, gelbbraun, untergebracht bei Chri⸗ ſtian Rumpf, Elfenſtr. 13 a: 1 Schnauzer, männ⸗ lich, rehbraun, untergebracht bei Heinr. Römer, Waldhof, Zellſtoffſtr. 45; 1 Schnauzer, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Marie Rau, F 6, 9; 1 gr. Schnauzer, männlich, Pfeffer und Salz, untergebracht bei Ignatz Krikl, Rheinhäuſerſtr. 79; 1 ſchw. Spitzer, weiblich, ſchwarz, untergebracht bei Suſanna Köhler, Zehntſtr. 11: 1 Hund, Ba⸗ ſtard, männlich, ſchwarz, untergebracht bei Oskar Kerber, Schwetzingerſtr. 31 1 Wolf, männlich, rötlich, untergebracht bei Valentin Amlung, Gärtnerſtr. 35; 1 Hund, Kreuzung zwiſchen Wolf und deutſchem Schäferhund, männlich, braun, un⸗ tergebracht bei Kilian Spatz, Neckarau, Friedrich⸗ ſtraße 13; 1 Rehpinſcher, weiblich, rehbraun und weiß, untergebracht bei Willi Schleh, Pflügers⸗ grundſtraße 41; 1 Wolfshund, weiblich, grau, 1 Jahr alt, untergebracht bei Otto Henkel, Lang⸗ ſtraße 24; 1 Hund, Kreuzung Kriegshund und Wolf, weiblich, dunkelgelb, glatthaarig, unterge⸗ bracht bei Julius Sitz, Helmholtzſtr. 7: 1 Wolfs⸗ hund, weiblich, dunkelgrau, untergebracht bei Georg Rampe, Waldhof, Neuer Rangierbahnhof; 1 Deutſcher Schäferhund, weiblich, grau, unter⸗ gebracht bei Emma Schmelzinger, J 7, 30; 1 Reh⸗ pinſcher, weiblich, rotbraun, untergebracht 5 Otto Brech, Traitteurſtr. 54 a: 1 Wolf, Baſtatd, weiblich, ſchwarz, Jüße weiß, getigert, unter⸗ gebracht bei Adolf Hilcher, Schimperſtraße 33; 1 Schuauzer, mäunlich, Salz und Pfeffer, unter⸗ Jehnnizt dei Georg Merge, Schanzenſtr. 3. 1 Wolf, miännlich, ſchwarz, braune Füße, untergebracht bei Amtliche Bekanntmachungen gebracht bei Joſef Erbacher, männlich, dunkelbraun, untergebracht Hoffmann, Luzenberg, Altrhei Entlaufen iſt 1 Fox, weiblich, weiß, Eigentümer Paul Kalle berger, M 5 Nr. 11. 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