——— Donnerstag, 6. Olekober Bezugspreiſe: In maunheim und umgebung monatlich frei ins Baus gebracht mare 10.—. Durch die Poſt bezogen vierteljährlich mark 27.—. poſtſcheckkonto Nummer 17800 Karlsruhe in Baden und nummer 2017 Zudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗Hebenſtelle Neckarvorſtaödt, wWaldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7000, 7961, 7942, 7043, 7044, 7036. Telegramm⸗Ndreſſe: Seueralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Die Enkſcheidung über Oberſchleſien Es iſt wiederholt angekündigt worden, daß die Ent⸗ ſcheidung über Oberſchleſien im Schoße des Völkerbundsrates in allernächſter Zeit fallen werde. Die Erwartung hat aber immer wieder getäuſcht und es iſt deshalb zweifelhaft, ob die neuerliche Verſicherung, daß die oberſchleſiſche Frage jetzt reif zum Urteilsſpruch ſei, mehr Glauben verdient als die frühere. Es mehren ſich allerdings die Anzeichen dafür, daß die Ent⸗ ſcheidung naht. Und als das ſicherſte Zeichen dieſer Art kann man wohl die Tatſache betrachten, daß die Preſſe der Entente in der letzten Zeit eine geradezu verwirrende Fülle von wider⸗ P ſprechenden Nachrichten über uns ausſchüttet. Eine Nachricht ſpricht von der Möglichkeit einer nochmaligen Abſtimmung, eine andere von einem Einſpruch Englands gegen die Teilung des Induſtriegebietes, eine dritte von der Anerkennung der Sforza⸗Linie, eine vierte von der Einrichtung einer proviſori⸗ ſchen Verwaltung durch den Völkerbund, eine fünfte von dem Zuſchlag des ſtrittigen Gebietes an Polen unter Feſtlegung ge⸗ wiſſer mirtſchaftlicher Garantien für Deutſchland und ſo fort, Wenn ein ſolches Trommelfeuer der Ententepreſſe einſetzt, ſo wiſſen wir aus ſchlimmer Erfahrung, daß etwas dahinter ſteckt. Die deutſche Oeffentlichkeit ſoll in Verwirrung gebracht und ſo ſehr unter dem Druck ungünſtiger Erwartungen geſtellt wer⸗ den, daß ſie nicht mehr die Spannung behält, ſich gegen eine ungünſtige Entſcheidung aufzubäumen. Wir vereiteln dieſe Taktit dadurch am beſten, daß wir uns auf unſer gutes Recht verlaſſen. Aber eins verdient doch angeſichts der kommenden Entſcheidung hervor⸗ gehoben zu werden. Die Gegenſätze, die in der engliſchen und franzöſiſchen Auffaſſung über die oberſchleſiſche Löſung vor⸗ handen waren, ſollten bekanntlich durch einen Schiedsſpruch des Völkerbundsrates ihre Löſung finden, Der Völ⸗ kerbundsrat hat ſeinerſeits einen vierköpfigen Ausſchuß gewählt, der das Problem in aller Ruhe und lediglich nach ſachlichen Geſichtspunkten prüfen ſollte. Dieſer Lö⸗ ſungsverſuch verdient aber nach allem, was ſich in der Zwi⸗ S ſchenzeit ereignet hat, nicht ernſt genommen zu werden. Denn der ganze Hexenſabbath der Intrigen und Kuliſſenverhand⸗ lungen hat in der oberſchleſiſchen Frage trotz des Appelles an den Völkerbundsrat nicht einen Tag geruht. Nur daß der Schauplatz dieſer Treibereien nach Genf verlegt worden iſt. Man wird deshalb gut tun, auf das Forum, an das die ober⸗ ſchleſiſche Sache verwieſen worden iſt, keine allzu großen Er⸗ wartungen zu ſetzen. Die ſachliche, durch Leidenſchaft unge⸗ trübte Unparteilichkeit iſt auch dort nicht zu Hauſe, ſondern es haben ſich auch hier allmählich alle die Einflüſſe eingeniſtet, die aus Oberſchleſien bis zur Verzweiflung ſeiner Bewohner einen Spielball der internationalen Politik machen. Wenn der Spruch des Völkerbundsrates dieſe Befürchtungen gegen⸗ ſtandslos macht, ſo würde das für uns eine freudige Ueber⸗ raſchung ſein. Wir fürchten aber, daß der Völkerbund auch hier ſeinen Charakter nicht verleugnen wird. Ne Rolwendigkeit den Verſailler Verlrag zu ändern. Eine engliſche Stimme. WB. London, 6. Okt. Das Northcliff⸗Blatt„Evening News“ ſchreiben unter der Ueberſchrift:„Die Notwendig⸗ keiteiner Aenderung des Friedensvertrages von Verſailles“: Der Schlüſſel der geſtrigen Rede Lloyd Georges in Inverneß ſei der Satz geweſen, in dem der Pre⸗ mierminiſter erklärte, man könne die Lage in England nicht ſtabili ieren, bevor nicht die Finanzen und auch die auswärtige Politit ſtabiliſtert werden. Darin liege das augenblickliche Problem. Es ſei am beſten, man trete dieſem Problem offen gegenüber, um dadurch zu der Erkenntnis zu kommen, daß nur durch ein internationales Zuſammentreffen die Lage der Welt in Ordnung gebracht werden kann. Die Nationen müßten die riegsſchuldenausgleichen und die Alliierten müß⸗ ten den Weg, wie Deutſchland am beſten die Entſchädigung ohne Schaden für die Länder, denen ſie geſchuldet werden, be⸗ zahlen könne, finden. Deutſchland habe bisher durch die Be⸗ gahlung in Kohlen in den Ländern, die die Kohlen erhielten, Arheitsloſigkeit geſchaffen. Durch die deutſchen Schiffe ſeien in England tauſende von der Schiffswerft abhängigen Arbeiter auf die Straße geworfen worden. Evenings News zufolge würde es viel beſſer ſein, ſelbſt den Vertrag abzu⸗ ändern, wenn England dadurch eine wirkliche Reparation erhalte. Auf der anderen Seite werde ein weiteres Nieder⸗ 85 ücken der ausländiſchen Währung, um innerhalb des Ver⸗ 1 55 zu bleiben, für einen vernichtenden Fehler ge⸗ Ludendorff über das deulſch-franzöſiſche Verhällnis. 8 WB. Paris, 5. Okt. General Ludendorff hat dem ſchuderberichterſtatter des„Oeuvre“ in München auf deſſen Ediftiche Anfrage, ob die Möglichkeit eines dauerhaften 5 nverſtändniſſes zwiſchen Frankreich und 5 18 land beſtehe, ob die deutſchen Intereſſen nicht not⸗ 75 igerweiſe den franzöſiſchen entgegengeſetzt ſeien und ob ießlich nicht eine tiefgehende Feindſeligkeit Frankreich und eutſchland trenne, geantwortet und erklärt: tändnis zwiſchen Zahlungsmethode an, die angewandt werden könne. 815 halte ein dauerhaftes Einve nd und Frankreich für m glich, das eigen iche⸗ Abend⸗Ausgabe. Badiſche Neueſte Nachrichlen Der Sportv. Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Mannh. Srauen-Seitung. Mannh. Muſik-Zeitung. Bildung u. Unterhaltung. Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen. Hindernis bilde die augenblickliche Form des Verſail⸗ ler Friedensvertrages. 2. Er glaube nicht, daß die franzöſiſchen und deutſchen Intereſſen notwendigerweiſe entgegengeſetzt ſein müßten, er ſei vielmehr der Anſicht, daß die beiden Nachbarſtaaten die auf induſtriellem Gebiete voneinander abhängig ſind, auch ge⸗ batlen parallele wirtſchaftliche Intereſſen ätten. 3. Die anti⸗franzöſiſche Tendenz eines großen Teiles der deutſchen Preſſe erklärte ſche daraus, daß die franzöſiſche Po⸗ litik immer mehr im deutſchen Volke die Anſicht verſtärkt habe, Frankreich wolle die vollkommene Vernichtung Deutſchlands. Dieſe Gefühle werden verſchwinden, ſo⸗ bald die franzöſiſche Regierung ſich entſchließen könne, ihre olitit zu ändern. Eine ſolche Politik wäre möglich, ohne daß ſich Frankreich von ſeinen augenblicklichen Alliierten trenne und ohne daß es in einen Konflikt geraten müſſe. Ddie neue Wiesbadener Juſammenkunft. Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Mi⸗ niſter Rathenau u. der franzöſiſche Wiederaufbauminiſter Loucheur ſind heute früh in Wiesbaden eingetroffen. In der Begleitung Loucheurs befinden ſich der Generaldirektor für Kohlen Ader, Tannery als Finanzſachverſtändiger, und Petſch als techniſcher Sachverſtändiger. Die Verhandlungen beginnen heute vormittag um 11 Uhr und werden voraus⸗ ſichtlich heute und morgen andauern. Der Vorſitzende des deutſchen Kohlenſyndikats Luebſen befindet ſich bereits ſeit einigen Tagen in Wiesbaden zu Vorbeſprechungen wegen der Frage der Kohlenlieferungen. Auch deutſcherſeits nehmen an den Verhandlungen neben Miniſter Rathenau teil, Staats⸗ ſekretär Müller, die Miniſterialräte Cuntze und Ruppel, vom Wiederaufbauminſterium Baron v. Stein, ſowie Miniſterial⸗ direktor Wallmichrath und Geheimrat Köppke vom Auswär⸗ tigen Amt. Außerdem wird Kommerzienrat Dr. Guggen⸗ heimer, der ehemalige Reichskommiſſar, zu den Verhand⸗ lungen erwartet. Die Reparationskommiſioſn gegen das Abkommen. WB. London, 5. Okt. Der Berichterſtatter des„Daily Telegraf“ erklärt, daß die Finanzſektion der Repa⸗ rationskommiſſion mit Ausnahme natürlich des fran⸗ zöſiſchen Mitgliedes, jedoch einſchließlich aller übrigen Mit⸗ glieder, ſelbſt der amerikaniſchen, zu ungünſtigen chlüſſen bezgl. des Loucheur⸗Rathenau⸗Abkommens in ſeiner augenblicklichen Form gekommen kei. Rathenaus Ein⸗ ladung an die Alltierten, ähnliche und getrennte Abkommen mit Deutſchland abzuſchließen, könne als eine Politik ange⸗ ſehen werden, die die Zerſtörung des Londoner Reparationsabkommens und der Alliierten⸗Soli⸗ darität in vitalen Fragen in ſich ſchließe. WB. Paris, 5. Okt. Pertinax beſpricht im Echo de Paris das Wiesbadener Abkommen, das heute unterzeichnet werden ſoll. Von gewiſſer Seite wird mitgeteilt, der Hauptzweck die⸗ es Abkommens bedeute eine radikale Aenderung der franzöſiſchen Allgemeinpolitik, ein Zeichen, daß von nun an, wenn man den Friedensvertrag von Verſailles ausführen wollte, eine Zwangsmaßnahme nicht mehr not⸗ wendig wäre. Hauptſächlich von deutſcher Seite wird eine der⸗ artige Theſe aufgeſtellt. Pertinax widerſpricht dem, nimmt aber das Abkommen von Wiesbaden nur 15 125 s ſei ſchon bekannt, daß ſich das deutſche Reich nur unterwerfen werde, wenn es keine Möglichkeit ſähe, zu entkommen. Nachprüfung des Abkommens durch die Engländer. 'B. London, 5. Okt. Wie Reuter erfährt, wird das von Rathenau und Loucheur abgeſchloſſene Uebereinkommen von engliſchen Sachverſtändigen geprüft. Aus po⸗ litiſchen Gründen könne England gegen das Abkommen keine Einwendungen erheben, da jeder Plan, der Frankreich beim Wiederaufbau der zelich ſiben Gebiete unterſtütze, ſo wenig Widerſtand wie möglich finden ſollte. Bis jedoch eine ein⸗ gehende Prüfung des Abkommens ſtattgefunden habe, ſei es unmöglich, feſtzuſtellen, wie weit England bei der Vertei⸗ lung der Reparationen unter den Alliierten in Mit⸗ leidenſchaft gezogen werde und ob es mit dem Reparations⸗ abkommen in Einklang zu bringen ſei. Ehe hierüber Klarheit geſchaffen ſei, müſſe man in ſeinem Urteile zurückhaltend ſein. Amexika und die europäiſche Nol. WB. Paris, 5. Okt. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Waſhington veröffentlicht das Spezial⸗Ko⸗ mitee der Handelskammer der Vereinigten Staaten das von ſeiner Reiſe nach Europa zurückgekehrt iſt, ſeinen Bericht. Der Bericht gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Vereinigten Staaten unbedingt an der Regelung der wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten der Geſamtwelt teilnehmen müßten. Der Bericht ſpricht ſich ziemlich ausführ⸗ lich über die Frage aus, ob die amerikaniſchen Trup⸗ pen vom Rhein zurückzuziehen ſeien oder nicht. Falls die Truppen am Rhein zurückgezogen würden, womit eine gewal⸗ tige Ausdehnung der fränzöſiſchen Verwaltungszone verbunden wäre, würde ein ſtarker maßgebender Einfluß ver⸗ ſchwinden. 5 845 WB. London, 5. Okt. Nach einer Medung der Daily Mail heißt es in einem Bericht der von einer Europareiſe zu⸗ rückgekehrten Kommiſſion der amexikaniſchen Handelskammer weiter: die Beteiligung der Vereinigten Staaten am Werke der Reparationskommiſſion und an der Kommiſſion für Seſorde und finanzielle Fragen ſei ein dringendes Erfordernis. Der Ausſchuß ſchlägt die Bildung eines internationalen Ausſchuſſes von Geſchäftsleuten vor, der die Reparationskommiſſion bei ihren äußerſt ſchwie⸗ rigen Arbeiten unterſtſitzen foll. Der Vorſchlag des Handels⸗ 1921.— Nr. 464. — .„ Anzeigenpreiſe: die kleint Zeile me..— ausw. Mk..50, Stellengeſuche u. Fam.⸗Anz. 20% nachlaß. Reklame Mk. 10— Annahmeſchluß: mittagbl. vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. us gaben w. keine berantwortg. übern. Höhere Sewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtõrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte usgaben oder für verſpätete Rufnahme von Finzeigen. Rufträge durch Keruſprecher ohne Sewähr. kammerausſchuſſes, daß ſich die Abrüſtungskonferenz auch mit allen nötigen wirtſchaftlichen Fragen beſchaf⸗ fen ſoll, findet jedoch bei der amerikaniſchen Regierung keinen Anklang. Die amerikaniſche Regierung iſt der Anſicht, daß Fragen betr. die Weltfinanz, die Wechſelkurſe, die alliierten Schulden und die deutſche Reparation von der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz ſtreng aus⸗ geſchloſſen werden müßten. WB. London, 5. Okt. Der engliſche Finanzminiſter George Paifh erkärte in einer Rede über den Außenhan⸗ del und die Erwerbsloſigkeit, die Hungersnot in England würde den Bolſchewismus bedeuten; für Frankreich, wo eine Hungersnot drohe, würde ſie die Revolution bedeuten. Es ſei für Deutſchland unmöglich, die Waren, die es brauche, mit verminderter Erzeugung zu kaufen und die Reparationen, die man von ihm fordere, zu leiſten. Das augenblickliche Aufleben des Handels ſei nur zeitweilig. Unter dieſen Um⸗ ſtänden müßte Europa aufgefordert werden, zu allererſt ſeine Produktion wieder herzuſtellen und die notwendigen Kredite für den Handel wieder in Gang zu ſetzen. Mit der Schaffung von Paſſiven unter den gegenwärtigen Verhältniſ⸗ ſen vernichteman das eigene Volk. Alle Nationen tun dies und es hat den Anſchein, als ob die Staatsmänner der Welt wahnſinnig geworden ſeien. WB. Dondon, 5. Okt. Laut Daily Mail wächſt auf beiden Seiten des Atlantiſchen Ozeans die Ueberzeugung, daß die gegenſeitigen Schulden die wirtſchaftliche und politiſche Lage verwirren und daß daher eine Zuſammenkunft der Schuldner⸗ und Gläubiger⸗Nationen notwendig ſei. Es verlautet, daß die amerikaniſche Regierung für eine Erörterung dieſer Art ſein würde, vorausgeſetzt, daß ſie nicht mit der Ab⸗ rüſtungskonferenz zuſammenfalle und erſt nach dieſer Kon⸗ ferenz ſtattfinde. WB. London, 5. Okt. Die Morningpoſt meldet aus Wa⸗ ſhington: Amerika habe nicht die geringſte Abſicht, die Kriegsſchulden der Alliierten zu ſtreichenoder auch nur herabzuſetzen. Das Weiße Haus habe amtlich mit⸗ geteilt, daß jedem Verſuch, dieſe Frage auf der Waſhingtoner Konferenz aufzuwerfen, von den amerikaniſchen Delegierten heftiger Widerſtand entgegengeſetzt werden würde. Badiſcher Landkag. .U. Karlsruhe, 6. Oktober. Den Präſtdententiſch ſchmückte eine koſtbare Blumengabe, die die Mitglieder des Präſidiums dem ſcheidenden Präſidenten in Anerkennung ſeiner jahrelangen Führung der Geſchäfte geſpendet hatten. Präſident Dr. Kopf dankte für die Blumengabe. Nach Eintritt in die Tagesordnung berichtet Abg. Dr. Got⸗ hein(Dem.) über den Geſetzentwurf betr. Staatsvertrag über den Uebergang der Waſſerſtraßen von den Ländern auf das Reich. In Baden ſind an das Reich übergegangen, der Rhein von Baſel bis zur badiſch⸗heſſiſchen Landesgrenze, Neckar und Main und als Schutz⸗ und Sicherheitshafen der Hafen von Eberbach. Der Staatspertrag wurde in erſter und zweiter Leſung angenommen. Hiernach berichtete Abg. Ihrig(Dem.) über einen, von Abg. des Zentrums und der Demokraten unterſchriebenen Antrag, der die Zwangspenſionierung der Beamten zum Gegen⸗ ſtand hat. In dem Antrag wird gewünſcht, daß ein Beamter, der das 65. Lebensjahr zurückgelegt hat, nur dann in den Ruheſtand verſetzt werden kann, wenn er es ſelbſt beantragt oder wegen körper⸗ licher oder geiſtiger Schwäche dem Dienſte nicht mehr gewachſen iſt. Vom Haushaltsausſchuß lag ein Antrag vor, das Staats⸗ miniſterium ſoll bei der Reichsregierung dahin wirken, daß auch für die Reichsbeamten eine dem§ 29 des Badiſchen Beamtengeſetzes entſprechende Regelung geſchaffen wird. Im folgenden begründete Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) einen von ihm und dem Abg. Dr. Glockner eingebrachten Ab⸗ änderungsantrag, die Penſionierung von über 65 Jahre alten Be⸗ amten nur dann herbeizuführen, wenn dazu genügende dienſtliche Gründe vorliegen. Der Antragſteller verwies auf das Urteil des Berliner Kammergerichts in dieſer Frage, das zu Ungunſten des preußiſchen Fiskus entſchieden wurde. In der Ausſprache bemerkte Abg. Marum(Soz.), die Be⸗ amtenorganiſationen hätten ſich auf den Standpunkt der Regierungs⸗ denkſchrift in dieſer Frage geſtellt. Abg. Mayer⸗Karlsruhe(Din.) tritt für den Antrag Zehnter ein. Abg. Dr. Zehnter(3tr.) wies den ihm von dem Abg Marum gemachten Vorwurf der Wahlagitation zurück. Finanzminiſter Köhler äußerte, er möchte im Intereſſe der Gerechtigkeit bitten, von der Annahme des Antrages abzuſehen. Es müſſe auf einem anderen Wege geholfen werden durch Erhöhung der Teuerungszulage und durch die Möglichkeit, die Pen⸗ ſionäre in Beförderungsſtellen einrücken zu laſſen. Das Staatsmini⸗ ſterium kann dem Antrag Zehnter nicht zuſtimmen. Nach weiterer Debatte, in der Abg. Dr. Leſer(Dem.) erklärte, ſeine Fraktion ſtimme dem Ausſchußantrag zu und Abg. Dr. Schober(3Ztr.) ausführte, er werde ſich der Stimme enthalten, wurde der Antrag Dr. Zehnter und Genoſſen mit 23 Stim⸗ men, gegen 50 Stimmen bei Stimmenthaltungen abgelehnt. Für den Antrag ſtimmten das Zentrum, die Deutſchnationalen und drei Demokraten. Hierauf gab Finanzminiſter Köhler die geſtern vom Hauſe gebilligte Erklärung zu dem Antrag Dr. Zehnter über die ſteuer⸗ liche Veranlagung bei Uebergabe elterlicher Betriebe an die Kinder ab. Der Finanzminiſter erklärte, daß das Staatsminiſte⸗ rium den Antrag Zehnter nicht befürworten könne. Der Antrag wurde darauf mit Mehrheit abgelehnt. Sodann erſtattete Abg. Dr. Glockner(Dem.) dem Ausſchuß Bericht über den Geſetzentwurf zur Ausführung des Reichsgeſelzes über die Erhebung einer Abgabe zur Förderung des Woh⸗ nungsbaues. Nach dieſem.511 wird von bebauten Grund⸗ ſtücken, deren Gebäude vor dem 1. Juli 1918 fertig geſtellt ſind, für das Land eine jährliche Abgabe von v. H. des Steuerwertes er⸗ hoben, mit dem das bebaute Grundſtück zur Steuer vom Grundver⸗ mögen veranlagt iſt. Die für die Gemeinden zu erhebenden Pflicht⸗ duch dhe werden auf v. H. des Steuerwertes feſtgeſetzt. Im Ver⸗ aufe der Sitzung war ein Antrag aller Parteien über die Vergebung non Handwerkerarbeiten bei der Erſtellung neuer Wohnungen auf Orund dieſes Geſetzes ei„Die Veratung über dieſen Ge⸗ egangen. genſtand wurde auf a n 4 Uhr vertagt. —— — K ——————————ĩĩ——————j 8 Ddie Landlagswahlen und der Mittelſtand. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend ⸗ Ausgabe.) Donnerstag, den 8. Oktober 1921. Bisher gab es nur vier Parteien im badiſchen Landtag: Mehrheitsſozialiſten, Zentrum, Demokraten und Deutſch⸗ nationale. Letztere zu einer Fraktion ergänzt durch den Ab⸗ geordneten Mayer, der von der freien Bürgervereinigung in Heidelberg zur Wahl geſtellt wurde, ſich dann aber den Deutſchnationalen anſchloß. Wahrſcheinlich weil er erkannte, daß das Programm des Heidelberger Rechtsanwalts Schmitt nicht in die Tat umzuſetzen war. Bei den kommenden Wahlen treten als Bewerber für Mandate neu auf die Deutſche Volkspartei, die Unabhängigen, die Kommuniſten und die Bürgervereinigung. Zwei Dinge ſind ſehr beachtenswert: Die Verflüchtigung der Demokratiſchen Partei und die eines Ablegers derſelben, der Bürgervereinigung oder ittelſtandspartei, wie ſie ſich auch nennt. Die Demotratiſche Partei erntet, was ſie geſät hat. Als nach der Revolution die liberalen Führer mit den Freiſinnigen dieſes Konglomerat bildeten, gab es vernünftige Stimmen, die ihnen zuriefen:„Es tut mir in der Seele weh, daß ich Euch in der Geſellſcaaft ſeh!“ Dieſe Stimmen haben recht behalten. Die demokratiſche Partei hat die an ſie geknüpften Erwar⸗ tungen nicht erfüllt und ſtößt heute mehr denn je dieſe Ent⸗ täuſchten von ſich ab dorthin, wohin ſie gehören, ins Lager der Deutſchen Volkspartei, die ſich in ſteigendem Maße als das Sammelbecken des liberal und nüchtern denkenden Vürgertums erweiſt. So fand ſich dieſer Tage die„Badiſche Preſſe“ wieder an der Seite dieſer Partei ein, nachdem ſie bisher der demo⸗ kratiſchen Fahne gefolgt war. Und überall regt es ſich. Land⸗ auf und landab erhält die Deutſche Volksparteiſtar⸗ ken Zuwa 7225 Dieſes Bekenntnis eines großen Teils des badiſchen Volkes zu den Grundſätzen der Deutſchen Volks⸗ artei zeigt klar, wie falſch es war, den liberalen Sinn der adener ünter das kaudiniſche Joch einer unmöglichen Zwie⸗ ſpältigkeit, fälſchlicherweiſe Demokratie genannt, beugen zu wollen. Dieſes Gebilde⸗konnte auf die Dauer nicht beſtehen, und darum ertönt vernehmlich der Ruf:„Rette ſich wer kann.“ Bei ſolchen politiſchen Umſtellungen vollzieht ſich der Rei⸗ nigungsprozeß nicht immer ohne Hemmniſſe. Das zeigten die Entſtehungen ſogenannter„Wirtſchaftlichen Vereinigungen in Berlin, der Lauſitz und in Thüringen. Es gab dort etliche Sonderlinge, welche die eigene Lage ſo vorherrſchend empfanden, daß ſie die Allgemeinheit darüber ver⸗ gaßen und aus unbewußter a verſuch⸗ ken, die allgemeine Lage der Verhältniſſe mit der eigenen gleichzuſtellen. Sie hielten ſich und ihren Stand für den wich⸗ ligſten Volkswert und waren naiv genug, in ſich die Kraft zu ſpüren, mit 1—07 Pſeudoweltanſchauung die bisher giltige itte aus den Angeln zu heben. Daß ſie in dieſer unbewußt ufmachung gerade das Gegenteil von dem darſtellten, was ſie ſein müßten, daß ſie einen Fremdkörper in ihrem Stand und in der Allgemeinheit bildeken, daß ſie nicht ſammeln könnten und würden, ſondern dem Geiſte der Zerſtreuung und Zerſplitterung dienſtbar waren, kam ihnen nicht zum Bewußtſein. Das Bewußtſein war ja auch, ſo weit es galt, der Allgemeinheit dienen, ausgeſchaltet. Dieſe Sonderlinge waren ja nur vomeitlen Wahne beherrſcht, daß ſie kraft ihrer abſtrakten Ideenmacht bevollmächtigt und befähigt ſeien, der wirtſchaftlichen und kulturellen Entwicklung eine plötzliche Umkehr zu ge⸗ bieten. Darum überſtiegen ihre Forderungen auch jedes Vernunftmaß. Sie ließen nicht mit 2 reden. Sie bedachten nicht, daß ſie noch gar nichts erreicht hatten. Ihr Wunſch gau⸗ kelte ihnen den Erfolg als erreicht vor, ſie trüäumten er⸗ reichten nichts.... und erkannten, daß ſie viel Lärm um nichts gemacht hatten und zu nichts weniger berufen ſeien als zum Volksvertreter. Denn ein ſolcher benötigt den weither⸗ zigen, alles durch⸗ und ee Blick des aus der all⸗ emeinen Lage herausgereiften Menſchen, und er bedarf zu einer Wirkſamkeit eines Rückhaltes einer politiſch erzogenen und willfährigen Maſſe, die der Loſung folgt: Einer für alle und alle für den Einen. Nur ſo kommt auch der einzelne Staatsbürger zu dem Recht, das ihm als Glied des Ga zu⸗ ſteht. Nie aber dadurch, daß ſich einzelne abſondern, fuͤrchter⸗ lich ſchreien, ihre Sonderintereſſen ſkrupellos offenbaren und nun Dumme ſuchen. Dadurch wird höchſtens erreicht, daß man cr ich unverhüllt der Lächerlichkeit preisgibt und infolge der ebertreibung auch das Berechtigte nicht 8 Und ein Stand, der ſich mit ſolchen Sonderlingen ein⸗ läßt, ſchädigtſich ſelbſt ungemein. Exreicht wurde bisher an allen Orten, an welchen ſich ſolch wilde Vereinigungen gebildet hatten, garnichts, das heißt in Thüringen 4 dieſe Einſpänner doch etwas, nämlich, daß ihre 10 000 Stimmen ohne Mandat blieben und die Bür⸗ gerlichen ein Mandat weniger erhielten. Und gerade auf die⸗ ſes Mandat kam es dort an. Und ſo bildete die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung in Thüringen die beſte Hilfe der Linksparteien, die jetzt ein Mandat mehr haben als die Bürgerlichen. Soll ſich nun dieſes Erleben bür erlicher Zerſplitterung wiederholen? Von Zeit zu Zeit wird in Mannheim wie an anderen Orten der Verſuch gemacht, die Hausbeſitzer zu einer Wirtſchaftlichen Vereinigung, einer ſogenannten Bürgervereinigung, zu ſammeln. Es liegen aus vielen Orten Nachrichten vor, daß die Hausbeſitzer es ablehnen, ſich daran zu beteiligen. So haben die Hausbeſitzer in Karls⸗ ruhe beſchloſſen, jedem Mitgliede zu raten, den Stimmzettel der⸗ jenigen Partei bei der Landtagswahl zu benutzen, der ſie ange⸗ hören oder ihr Vertrauen ſchenken. Das iſt der einzig vernünftige Standpunkt, denein Hausbeſitzer einnehmen kann, und es iſt zu erwarten, daß ſich die Mannheimer Hausbeſitzer von dem⸗ ſelbenguten Sinnleiten laſſen werden. Trotzdem wir dieſe gute Meinung von den Hausbeſitzern haben, wollen wir die Sache noch ein wenig beleuchten. Hateine Hausbeſitzerſonderliſte Ausſicht auf 76 5 Dieſe wir in mehr⸗ facher Hinſicht mitnein beantworten. 1. Dieſe Sonderliſte wird nicht viele Stim⸗ menerhalten. Die meiſten Hausbeſitzer wiſſen, daß im Landtag ihre Intereſſen von den politiſchen Parteien vertreten werden müſſen. Der Hausbeſitz iſt ein Beſtandteil unſerer Wirtſchaftsnotwendigkeiten. An ſeinen Intereſſen kann keine politiſche Partei teilnahmslos vorübergehen. Das wiſſen die Hausbeſitzer und werden daher in den politiſchen Parteien ihre berufenſten Vertreter erkennen. Es gibt einſeitig orientierte politiſche Parteien. Alle anderen aber, vor allen die Deut che Volkspartei, ſetzen ihr Beſtreben darein, die notwendigen In⸗ tereſſen aller Volksſchichten auszugleichen. Das iſt der ein⸗ zige und geradeſte Weg, allen zu helfen. Das iſt der Weg zum Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft und unſeres Volkes. Mit dieſem Wiederaufbau iſt auch— und vor allem— der not⸗ leidende Hausbeſitz aufs innigſte, auf Gedeih und Verderb ver⸗ bunden. Darum wird er einer Sonderliſte, die unmögliche ziger Tageszeltung aufs neue Stedk und ausſichtsloſe einſeitige Intereſſen verfolgen will, ſeine—5— Kappulſches—— und zwar gegen den Stimme nicht geben. Par eintreten, daß einer oder mehreren politiſchen bürgerlichen arteien nur wenige Stimmen fehlen, um einen weiteren Ab⸗ geordneten zu erhalten. Hätten die Hausbeſitzer, die ihre Sonderliſte gewählt haben, dies nicht getan, ſondern dieſer oder dieſen bürgerlichen Parteien ihre Stimme gegeben, ſo könnten einer 15 mehrere bürgerliche Abgeordnete mehr in den Land⸗ tag einziehen. Dann hat das Bürgertum das Nachſehen und der Hausbeſitzer den Schaden einer großen Anzahl verlorener bürgerlichen Stimmen. Wir möchten alſo vor Einſeitigkeiten und Zerſplitterungsverſuchen warnen. Wir hoffen, daß keine Hausbeſitzer⸗Sonderliſte aufgeſtellt wird. Sollte das aber doch geſchehen, ſo wird ſie beim Mannheimer und badi⸗ ſchen Hausbeſitzer nichts erreichen. Auch der Name„Bürger⸗ vereinigung“ wird nicht ziehen. Das Mannheimer und badiſche Bürgertum iſt viel zu einſichtig, um ſich von Namen blenden zu laſſen, und es wird beweiſen, daß das, was wir oben von anderen deutſchen Gegenden zeigten, in Vaden keinen Raum hat, es wird ſeine Intereſſen— und die des Hausbeſitzes ſind oftmals von uns dahin gekennzeichnet worden, daß hier hel⸗ fend eingegriffen werden muß— in der oder den geeigneten politiſchen Parteien zur Geltung und zum Ausgleich bringen und damit ſich und dem Mittelſtand am beſten dienen. E.. Deulſches Reich. Der deutſche Bolſchafter bei Briand. Berlin, 6. Okt.(Von unſerm Berl. Büro.) Die Radio⸗ Agentur teilt aus Paris mit: Wir glauben zu wiſſen, daß der deutſche Votſchafter Dr. Mayer in ſeiner geſtrigen Unter⸗ redung mit Briand die Aufhebung der militäri⸗ ſchen Sanktionen verlangt hat. Jur flabineitsumbildung in Preußen. Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Miniſterpräſident hat die Fraktionsführer des Landtages zu einer neuerlichen Beſprechung über die Kabinettsumbildung eingeladen, die heute bereits um 9 Uhr früh begann. Es nahmen daran außer dem Landtags⸗ präſidenten Leinert vom Zentrum die Abg. Herold, Stieler und Graw, von den Demokraten die Abg. Oeſer Janſſen und Schreiber, von der Deutſchen Volkspar⸗ tei die Abg. v. Krauſe, v. Campe und Leidig, von 2 Bartels, Siering und Lim⸗ ertz tei Skecbriefe hinker den fappiſten. ONB. Berlin, 6. Oet. Der Oberreichsanwalt hat in einer Leip⸗ riefe gegen die Führer enerallandſchafts⸗ direktor Kapp, Majoc a. D. Papſt, Oberſt a. D. Bauer, den 2. Kein Mieter wird die Sonderliſte der Arzt und Volkswirtſchaftler Schlele aus Naumburg a. d. Saale, Hausbeſitzer wählen. Das iſt doch ganz klar. Haden ſich jetzt ſchon in manchen Häuſern die Verhällniſſe leider ſo ge⸗ den Schriftſteller Karl Schnitzler, den Schriftſteller Trebitſch⸗ Lincoln, gegen den General der Infanterie a. D. Lüttwitz und Korvettenkapitän Ehrhardt. Zu der am 27. Oktober be⸗ ſtaltet, daß hie Vermieter und dort Mieter ſind, ſo wird eine ginnenden Progeßverhandlung gegen den früheren Polizeipräſi⸗ Sonderliſte der Hausbeſitzer dieſen bedauerlichen Mißſtand nur denten Jagow noch verbreitern und vertiefen. Dann wäre es auch der ver⸗ 10 Verhandlungstage nünftigſten Partei nicht mehr möglich, auf dieſem Gebiete nach ſtellun zu rechnen, daß ein 1 7 77 Teil der einem geſunden Ausgleich zu ſtreben. 3. Die Sonderliſte der Hausbeſitzer wird erdebhliche keine Hausbeſitzer⸗Fraktion in den Landtag bringen. Vielleicht kommt ein Vertreter in den Landtag. Das wäre aber ebenſowohl ein Armutszeugnis für die Haus⸗ wung bis zu 50 000 Mark für den ausgeſetzt, der zur Auftlärung f Fere us genommen, do e t⸗ des Talbeſtandes keine b⸗ſondere Schwierigkeit macht, 8 eugen wieder entlaſſen wird, kürzung der Prazeßdauer zur Folge haben ONB. Berlin, 6. Ort. Die Nei nd— weni erung hat eine Beloh⸗ beſitzer als ein fruchtloſes Beginnen; denn dieſer eine Vertreter der Kachverhalte oder zur Ergrelfung der flüchtigen angeſchuldigten kann im Landtage gar nichts ausrichten. Es blüht ihm das Schickſal des Abgeordneten Mager. Bleibt er aber„wild“, o kann er hin und wieder einmal im Plenum eine Rede zum enſter hinaushalten, in den Kommiſſionen aber wird er nicht mitwirken, und in dieſen liegt doch der Schwerpunkt jeder par⸗ ee der Deutſchen lamentariſchen Arbeit. Hält dieſer eine Hausbeſitzer⸗Land⸗ tagsabgeordnete im Landtag ſolche Reden, wie er ſie im ein⸗ ſeitigſten Intereſſe der Hausbeſttzer halten ſoll, ſo wird er den Hausbeſitzern mehr ſchaden als nützen; denn allzu ſcharf macht ſchartig, und gelinde Macht iſt ſtark. 4. Die Sonderliſte der Hausbeſitzer kann aber dem Bürgertum ſehr viel ſchaden. Wenn die Hausbeſitzer im ganzen Lande Baden Stimmen er⸗ halten, ſo bringen ſie keinen Abgeordneten in den Landtag; denn dazu ſind 10 000 Stimmen nötig. Es könnte nun der Kappiſten beitrügt. Bayern und die Pfatz. ORBY münchen, 6. Okt. Der„B eriſche Kurier · ſchreibt. zu olkspartei zur poltti⸗ Wir begrüßen dieſe Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei aufs wärmſte und geben der ben ner unrz daß es möglich ſei, dem in den Kundgebungen der P en geforderten Zuſammen⸗ arbeiten mit den bürgerlichen Parteien die 85 zu geben, die ein ſolches uſammenarbeiten erſt richtig gewährleiſtet. Die„Münch⸗ ner Ze meldet hierzu, wenn 0 in dieſem Satz ausdrücken —+ daß ſich die deutſche Volksparte aus dem Fraktionsverband er bayeriſchen 28 1875 loslöſen wolle, ſo würden dabei die Verhältniſſe in der Pfalz 15 chweren Konſequenzen önnten. inderlich ſein, wo eine ſol öſun ren und große— niſſe wäre es nicht ſo weit gekommen, und dieſes Stück ſchöner ſes eine Welle, bevor er auf Melſſens Sorgen einging, und .andunter. Haligroman von Wilhelm Lob ſi en. 41)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Auch Giede beugte ſich angeregt über den Tiſch. Sie hatte mit dem Baumeiſter an den Strand hinuntergehen wollen, war aber auf die Bitten ihres Vaters hin zu Hauſe geblieben. 2 „Wenn das ſo weiter gegangen wäre, Vater, wäre eines ſchönen Tages überhaupt nichts mehr übriggeblieben. Und das alles verdanken wir Dir. Weißt Du, ich bin ordentlich ſtolz auf Dich, Vater!“ Melfſen fuhr mit der Hand zärtlich über das Haar ſeiner Tochter. Das Lob wog flür ihn nicht ſchwer, aber es bewog ihn doch dazu, eine Karte herbeizuholen und auszubreiten, auf der die neuen Dämme und Deiche verzeichnet waren, ſowohl die fertigen als auch die geplanten oder in Angriff genom⸗ menen. „Und nun ſehen Sie ſich dieſe Karte an, Harro Boyens; ein Bild des heutigen Standes und der Zukunft. Dies hier iſt der Sünooger Steindamm, das ſind die Schutzwälle, die die Anſchlickung befördern ſollen. Da ſehen Sie die Ufer⸗ befeſtigungen von Langeneß, Gröde und Habel, und dieſe Linien ſind die noch nicht ausgebauten Dämme zum Feſtland. Es hat lange gedauert und viele harte Kämpfe gekoſtet, bis wir ſo weit waren. Paſtor Harmſen und ich waren in dieſen Jahren mehr von der Hallig fern, als bis dahin in unſerm ganzen Leben, ſo daß wir uns mitunter gegenſeitig neckten, daß wir beide halbe Feſtländer geworden ſeien. Nun, Feſt⸗ länder ſind wir nicht geworden, aber die Halligen ſind land⸗ feſt geworden.“ Die Erinnerung an dieſe gemeinſame Lebensarbeit und an den Erfolg dieſer Mühen machte den Alten in dieſer Stunde faſt ſelber ſtolz und mitteilſam, ſo daß er einmal alle Bedenken beiſeite ſchob und ſich nicht genug tun konnte, alle Karten und Zeichnungen zu erklären. So lange hatten dieſe unbeachtet im Schrank gelegen; Harros Bitten hatten ſie wie⸗ der aus der Vergangenheit herausgeholt, und nun freute Melfſen ſich, ihm all das Neue und Gewordene zeigen zu können. Staunend und bewundernd blickte Harro auf. „Das iſt ein ganz großes Werk, Herr Melfſen, das Ihnen die Hallig nicht nur, ſondern auch unſer ganzes Vaterland nicht genug danken kann; denn ohne Ihren Eifer und vor aen Baces obne Ober Kemte der eer; und Mekverzäer Heimaterde wäre verloren gegangen.“ „Statt deſſen wächſt es von Jahr zu Jahr. Hinter dieſen Anſchlickungsdämmen ſammeln ſich die Senkſtoffe der See, con Flut zu Flut ſteigt dort der Meeresboden und ſchon hebt ſich an vielen Stellen das neue Land ſo hoch empor, daß nur die hohen Fluten es überſpülen. Bald haben wir da feſtes Land. Und wer weiß, wann die Stunde kommt, in der wir wieder, wie vor der großen Manndränke, alle zu einem ein⸗ zigen großen Lande miteinander verbunden ſind. Ich werde es ja nicht erleben; aber kommen wird die Stunde. Und dieſer Gedanke hat mich bei all meinen Arbeiten immer froh und ſtark gemacht.“ Er ging eine Weile, die Hände auf dem Rücken gelegt, im Zimmer hin und her, und die Freude rötete ſein ſchönes, altes Geſicht. Dann trat er wieder an den Tiſch rollte die Karten zuſammen und barg ſie in ſeinem Bücherſchrank. Seine Bewegungen, die eben noch friſch und lebhaft geweſen waren, wurden müde und langſam, und ſeine Augen blickten trübe und glanzlos wie in weſenloſe Fernen. Harro ſah es und wußte, was in dem alten Manne hoch⸗ ſtieg, und ſagte daher mit warmer Stimme: „Und Sie dürfen ſtolz und froh ſein, Herr Melſſen. Es iſt ein großes Werk, das Sie vollendet haben.“ „Ja, wenn es vollendet wäre! Aber es iſt Stückwerk.“ „Alles Menſchenwerk iſt Stückwerk. Laſſen Sie nun die weiterbauen, die nach Ihnen kommen.“ 5 „Aendert das etwas daran, daß mein, mein ureigenes Werk Stückwerk iſt und bleibt? Was gut werden ſollte, iſt zum Schaden geworden, aus Heil iſt Unheil geworden, und ich ſtehe heute auf dem Standpunkt, daß es beſſer geweſen wäre, wenn das Land untergegangen wäre, als daß unſer altes Frieſentum, unſer Volkstum, Zucht und Sitte dem Untergang preisgegeben ſind.“ Und wieder begann er ſeine Sorgen auszubreiten und da⸗ 17 0 1 10 alles 1 55 zerſchlagen ſei und alles lechte ſieg emporrecke. „Sehen Sie ſich doch die Warften an, namentlich die Norderwarft! Lärm und Streit, Trunk und Völlerei und Zuchtloſigteit, junge Halligmädchen, die ſich ſchamlos den Fremden hingeben und Leid und Schande über ſich und ihr Eſternhaus bringen. So war es vordem nicht. Das iſt der Segen meiner Arbeitl“ Erregt ging er im Zimmer hin und her, und merkte gar mebe Giede plötzlich aufſtand und leiſe hinausging. r Harro bemerkte math, und feine Gedanken es und ſah ihr mit großen Augen Ihre Anſichten mehr als ich. als er es endlich tat, klangen ſeine Worte fremd und hart und ſollten doch voll Ueberzeugung und voll froher Helle ſein. Er hatte ſekundenlang eine ſchwarze, drohende Wolke aufſteigen lehen. die ſich wie ein rieſiges Ungeheuer auf das Haus ſtürzen wollte, deſſen Frieden ihn in dieſem Augenblick um⸗ gab, und eine Nacht ſah er ſich über das Dach niederſenken, ſo ſchwer und dunkel, daß ſie alles Licht für heute und alle Ewigkeit erſtickte. Mit aller Gewalt mußte er gegen dieſe finſteren Gedanken ankämpfen, um ſie zu unterdrücken, und doch wollte es ihm nicht ganz gelingen. Melſſen ging noch immer auf der Diele hin und her. Aber ſeine Schritte wurden langſamer und langſamer, bis er end⸗ lich vor Harro ſtehen blieb und ihm beide Hände auf die Schultern legte. „Verzeihen Sie, Harro, ich war in weiten Fernen und nun erſt wieder zurück. Da habe ich auf Ihre Worte en g achtgegeben. Was war es, was Sie mir ſagen wolſten“ „Daß Sie dem großen Bau, den Sie errichtet haben, nun auch den Schlußſtein einfügen müſſen.“ Melfſen lächelte ungläubig. „Wie ſoll ich das machend Wo und wie?“ „Laſſen Sie ſich für den Gedanken gewinnen, das Land aufzuteilen, und nehmen Sie die Durchführung des Planes ſelbſt in die Hand.“ Das kam hart und kalt heraus, und Harro erwartete, daß Melfſen auffahren und ihm trotzig und zornig erwidern würde. Aber nichts von alledem geſchah. „Stumm und groß blickte der Alte ihn an, ließ die immer noch auf Harros Schultern ruhenden Hände langſam herab⸗ gleiten und ging mit ſchweren Schritten zu ſeinem großen Sorgenſtuhl, um ſich, als hätte ihn alle Kraft verlaſſen, nieder⸗ ſinken zu laſſen. 3 „Alſo auch Ste, Harrol Und ich glaubte, Ste hätten mich verſtanden!“ „Das habe ich auch, Herr Melſſen, tiefer und beſſor, ſo glaube ich ſelbſt, als alle andern. Warm und herzlich klangen die Worte, denn eine tiefe Verehrung für den alten Frieſentämpfer und ein 8 8 Mit⸗ leid mit 50 ſchwangen darein. Aber all das ſollte ihn nicht davon abhalten, durchzufübren, was er als recht erkannt hatte. Er ſetzte ſich dem Alten gegenüber und hielt ihm die Hand hin. „Glauben Sie mir, ch. verſteht Sie beſſer und achtet 0 ieeeee re * — 9 . —— Bopp Johannes, verh, Schloſſer, Ludwigshafen. Donnerstag, den 6. Oktober 1921. Maunheimer General·Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 464. Die Hilfstäligleit für Oppau. ONB, Ludwigshafen, 6. Okt. Das Hilfswerk der deutſchen Zeitungen für Oppau, das vom Verein Südweſtdeutſcher Zei⸗ tungsverleger angeregt worden iſt, hat bereits mehrere Millionen Mark Geldſpenden ergeben. Die„Kölniſche Zeitung“ hat bereits Sne Million Mark geſammelt, annähernd eine halbe Million und darüber haben aufgebracht die Städte Frankfurt, Ludwigshafen, Saarbrücken, Pirmaſens, ferner badiſche und Münchner Blätter. Die 12. Totenliſte. Von den ſeither als vermißt gemeldeten Perſonen ſind durch die Angehörigen als tot anerkannt: 1. Besler Ludwig, 30 Jahre, verh., Maurer, Oggersheim. 2. 8 Jahre, verh.,.⸗A., Mannheim. 3. Delange Franz Kav., 28. 3. 74, verh., Dreher, Mundenheim. 4. Ehrenpreis Rich., 3. 12. 98, ledig, Tagner, Mannheim. 5. Huber Michael, 28 ahre, verh, Maſchiniſt, Ludwigshafen. 6. Illig Fritz, 21. 9. 93, 7. Krämer Jakob, 23. 7. 95, ledig, Kriechbaum Philipp, 29 Jahre, Oggers⸗ heim. 9. Mack Fritz, 4. 10. 1900, ledig, Tagner, Frankenthal. 10. Mack Ludwig, 11. 16. 1900, Tagner, Edigheim. 11. Mattheis Otto, 23. 7. 98, ledig, Hilfsarbeiter, Lettweiler. 12. Mattern Georg, 16. 8. 70, verw., Maurer, Frieſenheim. 13. Müͤller Iſidor, 50 Jahre, derh., Tagner, Ludwigshafen. 14. Napp Johann, 32 Jahre, verh., .⸗A., Oppau. 15. Renfer Johann, 10. 2. 73, verh., Tagner, Fran⸗ kenthal. 16. Ritzinger Peter, 29. 1. 67, verh., Tagner, Edigheim. 17. Römer Heinrich, 21. 1. 88,.⸗A., Frankenthal. 18. Rühling Friedrich. 6. 10. 97, ledig, Zimmerm., Ludwigshafen. 19. Sattel Eugen, 4. 9. 1900, ledig, Tagner, Neuflodt a. H. 20. Simmeth Ru⸗ bert, 34 Jahre, verh., Hilfsmſtr., Ludwigshafen. 21. Sollinger Johann, 25 Jahre, ledig, Hilfsſchloſſer, Weinzheim. 22. Schäfer Jakob, 23. 11. 87, ledig, Tagner, Albsheim. 23. Schalk Vernhard, 29. 7. 75, verh., Maurer, Mutterſtadt. 24. Schalk Anton, 18. 10. 85, derh., Maurer, Roxheim. 25. Scherdel Franz, 28. 4. 03, ledig, Tagner, Edigheim. 26. Schneider Heinrich, 43 Jahre, ledig, Tagner, Schlierbach. 27. Schwab Franz, 6. 2. 92, verh., Rangierer, Fran⸗ kenthal. 28. Schran Karl, Oktbr. 65, verh., Tagner, Oppau. 29. Stauder Joſef, 13. 8. 73, Rimpar. 30. Steidel Adam, 2. 3. 70, verh., Maurer, Haßloch. 31. Wolf Friedr., 50., verh.,.⸗A., Schifferſtadt. D. Roxheim, 3. Oktober. Auch in unſerem Ort hat die Oppauer Kataſtrophe ſchwere Opfer gekoſtet. Bis jetzt haben wir 6 Ver⸗ mißte und 3 Tote zu beklagen; außerdem noch eine Anzahl Verwun⸗ deter. Als letzter Tote wurde der 18jährige Heinrich Weinriefer am 29. September beerdigt. Städtiſche Uachrichten. Erwerbsloſenfürſorge für Deutſche aus Polen. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat den oberſten Landesbehörden für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge empfohlen, eine dahingehende Anordnung zu erlaſſen, 5 ehemallgen Deutſchen, die durch den Friedensvertrag die deutſche Reichsangehoͤrigkeit verloren und die polniſche Staatsangehörigkeit erworben haben, die Eenbe ſen dd orge im gleichen Umfange wie Reichsdeutſchen gewährt wird, ſofern ſie die Flüchtlings⸗ eigenſchaft beſitzen. Die Flüchtlingseigenſchaft iſt durch Anfrage bei der zuſtändigen Flüchtlingsfürſorge feſtzuſtellen. Ein wenn auch nur mittelbarer Zwang auf die Erwerbsloſen, die Reichs⸗ angehörigteit anzunehmen, darf von den Erwerbsloſenfürſorge⸗ Behörden in keinem Fall ausgeübt werden. Ein neuer Rheindampfer„Kheinfahrk VIII.“ Am heutigen Tage wird der neuerbaute Dampfer„Rheinfahrt VIII“ der Aheinſchiffahrt Aktiengeſellſchaft vorm. Fendel auf ſeiner erſten Bergfahrt in Mannheim eintreffen. Der Dampfer iſt von der Werft Gebr. ſenberg in Köln⸗Deutz nach den modernſten Grundſätzen der Technik erbaut; er hat eine Stärke von 1100 PSi., und beſitzt 85 geringen Tiefgang und Einrichtungen beſondere Eignung für die Baſler Fahrt. Der Dampfer iſt der erſte der von der Firma in Auftrag gegebenen zahlreichen Neubauten. Marklbericht. Die Zufuhr zum heutigen Hauptmarkt war wieder im Allgemeinen 147 reichlich. Nur dle Preiſe, die ſich in aufwärts ſteigender Linie bewegen, hemmen Kauf und Verkauf. e meiſten Marktbeſucher nehmen nur das allernotwendigſte mit kürg 11 Es wird auch dadurch erklärlich, daß viele Markt⸗ körbe nach Schluß des Marktes noch zlemlich gefüllt weggefahren werden, um bei den Händlern abgeſetzt zu werden. Das notwen⸗ digſte Volksnahrungsmittel, die Karkoffel, koſtet ſchon wieder Pfg. das Pfd. Eier ſind auf der Preisſkala bis zu 2,60 4 naufgeklettert. Wohin die Höhe des Preiſes für Kartoffeln noch ren ſoll, insbeſondere in Anbetracht der nahen ernte und der Zeit der Einlagerung der Winterkartoffel, läßt ſich noch nicht abſehen. Man darf heute ſchon die ernſteſten Beſorgniſſe die Volksernährung in den kommenden Wintermonaten hegen. eutigen Marktnotierungen waren: Kartoffeln fd. 85—90 Pfg., Bohnen per Pfund 3,50—4,00 4, Blumen⸗ dohl per Stück—10,00, Spinat per Pfd..80—1,00, Wirſing Tagner, Mundenheim. 8. per Pfd. 1,50—1,70, Rotkohl per Pfd. 1,30—4,0 Weiß⸗ kraut per Pfd. 1,10—1,20, Weißkraut per Zentner 80 4, Kohl⸗ rahi 3 Knollen 0,90—2,00, Kopfſalat per Stück 0,60—1,80 4, Endivienſalat per Stück 0,60—1,40, Feldſalat per Pfd. 4,00 4, Sellerie per Stück 0,80—1,80, Zwiebeln per Pfund 1,10—1,30 Mark, rote Rüben per Pfd. 1,10—1,30, weiße Rüben per Pfund 70—80 Pfg., gelbe Rüben per Pfd. 1,20—1,40, Karotten per Büſchel 60—70 Pfg., Meerrettich per Stück—6,00 4, Gurken per Stück 1,50—6,00, Aepfel per 155.80—3,00, Birnen per Pfund 1,60—4,00, Trauben per Pfd..00—5,00 Nüſſe per Pfund 6,00—7,00, Eier per Stück 2,40—2,60, Butter per Pfund 30—32,00, Haſen per Pfd. 12,00 l, Reh per Pfund 12,00„, Hahn jung per Stück 12—25,00 l, Huhn jung per Stück 15—30,00, Feldhuhn per Stück—12,00, Ente per Stück 35—60,00 4, Tauben per Paar 20—30,00 4, 1 lebend per Stück 70—80,00, desgl. geſchlachtet per Pfd. 14—18,00 4. 25jähriges Geſchäftsjubiläum. In der Druckerei Dr. Haas, Abteilung Steindruck, kann heute der Obermaſchinenmeiſter Theodor Bieſer auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Ihm zu Ehren fand um 12 Uhr eine kurze Feier ſtatt, bei der ihm die Glückwünſche der Direktion, der Gehilfenſchaft und der einzelnen Abteilungen überbracht wurden. Seiner treuen Dienſte und ſeiner ſtetigen Arbeitsfreudigkeit wurde dabei beſonders gedacht. Dem Jubilar wurde von der Direktion ein Geldgeſchenk, von der Gehilfenſchaft Blumen und eine Ehren⸗Urkunde überreicht. Nus der pfalz. r. Frankenkhal, 5. Okt. Die 18 Jahre alte Emma Unkel⸗ bach im Vorort Flomersheim hat ſich mit Lyſol vergiftet. In einem hinterlaſſenen Schreiben hat ſie als Grund Liebeskummer angegeben. AHaardt, 5. Oktor. Seit Kriegsbeginn ſah man in unſerer Gemeinde vorgeſtern abend zum erſtenmal wieder einen Winzer⸗ zug. Es waren die Winzer, die Leſer und Leſerinnen des Wein⸗ gutes Leo Häuſer. Die Spitze des Zuges bildete ein Feſtwagen mit dem Bacchus auf einem großen Weinfaß. Bei Geſang, Wein und feſtem Imbiß feierte man den Schluß der Weinleſe. ONB. Annweiler, 5. Oktbr. Von unſerem Ehrenbürger Herrn William Loewe in Amerika, der der Stadtverwaltung erſt vor einigen Tagen wieder eine große Spende zukommen ließ, traf geſtern wieder in einem Briefe eine weitere Spende von 50 000 Mk. ein. Mit dieſer Summe ſoll eine Sammlung für die Erſtellung eines würdigen Kriegerdenkmals eingeleitet' werden. 8 Zweibrücken, 5. Oktbr. Der Sekretär Haas der Freien Bauernſchaft der Pfalz, der wegen der bekannten Milchausſchüttungs⸗ affäre bei Frankenthal anläßlich des pfälziſchen Milchſtreikes zu insgeſamt 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, wurde eſtern nach Verbüßung dieſer Strafe in der Gefangenenanſtalt Zweibrücken wieder in Freiheit geſetzt.— Der ſtädtiſche Senat ver⸗ längerte, um einem„dringenden Bedürfnis abzuhelfen, die Poli⸗ zeiſt unde auf nachts 12 Uhr. Gerichtszeitung. ONB. Neuſtadt, 4. Okt. Wegen Landesverrats wurde der Zementeur Ludwig Helf aus Neuſtadt a.., zuletzt in München, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte mit Agenten des ausländiſchen Nachrichtendienſtes in Mainz landesverräteriſche Beziehungen angeknüpft. Sportliche Rundſchau. .-.-.-.-Reichsfahrt 1921 Berlin—heidelberg. Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club, E.., Sitz München (A. D...) veranſtaltet, wie bereits mitgeteilt, in der Zeit vom 3. bis 7. Oktober auf der 800 Km. langen Strecke Berlin—Heidel⸗ berg eine Prüfungsfahrt für kleine Perſonen⸗ Kraftfahrzeuge„Die A. D. A..⸗Reichsfahrt 1921˙, zu der etwa 100 Anmeldungen eingegangen ſind. Zugelaſſen ſind einſpurige Kleinkrafträder und Krafträder, Krafträder mit Bei⸗ wagen, ſowie zwei⸗ und dreiſpurige kleine Kraftwagen bis ein⸗ ſchließlich 8 Steuer⸗PS mit Zwei⸗ und Viertaktmotoren. Am Dienstag, 4. Oktober J1. Tag der Streckenfahrt) er⸗ folgte die Abfahrt in Berlin gegen 9 Uhr vormirkags auf der Strecke Berlin— Potsdam— Beelitz—Treuenbrietzen—Jüterbog Herzberg— Torgau—Leipzig(185 Km). Am Mittwoch,.k Oktober(2. Tag der Streckenfahrt) war die Abfahrt in Leipzig gegen 6 Uhr morgens. Strecke A für Kolonne A: Leipzig—8eitz—Eiſen⸗ berg—Bürgel—Jena—Weimar—Erfurt— Gotha— Eiſenach(190 Kilometer). Strecke B für Kolonne B: Leipzig—Zeitz—Eiſen⸗ berg—Bürgel—Jena—Weimar.—Kranichfeld—Stadt Ilm—Ilmenau Bergprüfungsfahrt auf den Gabelbach— Alzunah—Schmiedefeld— Suhl—hHeinrichs—Meiningen—Waſungen— Barchfeld— Ei ſenach (280 Km). In die Tagesſtrecke für die Kolonne B wurde eine Berg⸗ prüfungsfahrt auf den Gabelbach eingeſchaltet, die mit fliegendem Start ohne Aufenthalt beim Start und Ziel gefahren werden mußte. Die 3100 Meter lange Strecke weiſt Steigungen bis zu 16 Prozent —— Dritter Sängerabend der Mannheimer Sängervereinigung. Der dritte Sängerabend unſerer Mannheimer Sän⸗ gervereinigung, die nunmehr die ſtolze Zahl von 26 Ver⸗ anen mit 2300 Sängern erreicht hat, geſtaltete ſich wiederum zu heabersgeiſterten Kundgebung für das deutſche Lied. Nachdem die Ababenen Klänge von Beethoven's„Die Ehre Gottes“, den der 1 amtchor unter Kapellmeiſter Max Sinzheimer's zielbe⸗ ußter Leitung in geſchmackvoller Abſtufung und wirkſamer Stei⸗ Zung. zu Gehör brachte, verhallt waren, beſtieg der Vorſitzende der ngervereinigung, Herr Heinrich Weinreich das Podium zu a folgenden Ausführungen: Noch ſtehen wir unter dem Ein⸗ jüngſten Beſuches des Männerchors„Concordia“⸗Aachen. Sude weck ihrer Reiſe, Sangesfreundſchaft zwiſchen Norden und Aa n zu befeſtigen, iſt voll und ganz erreicht worden. Wie die da Rer Sänger verſicherten, wurde der großartige Eindruck, den üdt Mannheimer Bankett und der gaſtliche Empfang auf ſie ge⸗ nacz un den anderen Städten keineswegs erreicht. Weiſige Tage alüd dieſer Feſtesfreude erlebten wir das furchtbare Oppauer Un⸗ —5 Sängerherzen fühlen mit. Und überall haben Hilfsaktionen Opoalent So ſoll auch ein Teil der geſtrigen Einnahmen der ſallenuſpende zufallen, der andere iſt dem Denkmalfond für die ge⸗ d Sangesbrüder zugedacht. Nach Worten der Begrüßung b des Dankes für den zahlreichen Beſuch beglückwünſchte Herr den anweſenden Ehrenpräſidenten, Heinrich Küllmer, Feier ſeiner goldenen Hochseit. tret Die überreiche Vortragsfolge ließ dreizehn Vereine auf den Plan vor uEs wurden auch diesmal recht erfreuliche Leiſtungen geboten, nach allem in muſikaliſcher Hinſicht. Ueberall trat das Beſtreben ſinni reirer Intonation, geſchmackvoller dynamiſcher Abſtufung und die der Textdeklamation zutage. Einzelne Chöre ſtellten allerdings gehes anger vor reichlich ſchwere und muſikaliſch nicht ſehr tief⸗ verſchte Aufgaben. Einige Detonationen entſtanden durch Tempo⸗ müſſenbpungen. Worauf unſere Dir'genten vor allem noch achten kaliſch wäre Tonbildung und Ausſprache. Manche muſi⸗ gebüme ſchöne Leiſtung ſchien durch flache, gedrückte, kehlige Ton⸗ r 0 getrübt. Große Schwlerigkeit bereitet unſerm Pfälzer Idiom kleine nſtgerechte Gebrauch des Zungen⸗„“. Aber über allen dieſen leſſtun. Ausſtellungen ſoll nicht vergeſſen werden, daß die Geſamt⸗ Dir 00 gute, bisweilen hervorragende waren und der Arbeit von Anten und Sängern das ehrendeſte Zeugnis ausſtellen. tafel 5 die ſoliſtiſchen Gaben der Herren Ad. Weber Lieder⸗ dühle Alf, Eichhorn ⸗Sängerbund(Am Klavier: A. Guggen⸗ er) ſeien anerkennend hervorgehoben. F. M Berliner Theater. U beſbenk Hollgenders Kunſt geht nach Brot. Den deutſchen Theater⸗ 2 wird das Brot verkürzt. Doch die wirtſchaftliche Sorge, uch ohne Zweifel ein Zweiglein des nationalökonomiſchen es iſt, geht die Kritik nichts an Frage: i fübeung 5 ge: Lohnt ſich die Auf⸗ des„Hühnerhofes“, Schwankes in drei Akten von Tri⸗ ſtan Bernard? Natürlich wird ſich das Pariſer Stück„lohnen“, denn es iſt unzweideutig ſexuell. Mit ſeinem charmanten Hahnen⸗ ſchrei iſt der„Hühnerhof“ meines Erachtens weit gefährlicher, als „Büchſe der Pandora“ und„Reigen“. Trotzdem: Man laſſe die rel⸗ fende Jugend, ſoweit ſte nicht ſchon allzu reif iſt, daheim und ge⸗ ſtehe, daß das ziemlich körperliche Luſtſpiel doch ein harmloſes Organ des Menſchen: das Zwerchfell, in Bewegung ſetzt. Ein jüngerer Lebe⸗ und Ehemann ſucht Erhalung,„indem er vor zwei Geliebten auf's Land zu ſeiner frigiden Gattin flieht. Gerät vam Regen in die Traufe. Die jungfräuliche Spröde hat ſich in der Einſamkeit zum erotiſchen Blutegel verwandelt. Ungeladen finden der Ehe iſt faſt der ſchlimmſte Zynismus; denn er gibt, wie zum Spotte, dem Unfug einen Segen der Ehrbarkeit. Mit aller Exakt⸗ heit franzöſiſcher Luſtſpielkonſtruktion wäre der Schwank zu dünn, ſorgte nicht die luſtige Nebenhandlung für Ausfüllung. Dem am Ueberfluß leidenden Don Juan iſt ein Mangel leidender Leporello an die Seite geſtellt. Dieſer Begleiter ſucht von den Kataſtrophen und heftig über ihn herein, daß er zwiſchen die Mühlſteine gerät. Gerade bei der Darſtellung dieſer Figur überließ ſich der Verfaſſer einer phyſiologiſchen Genauigkeit, die einfach ekelhaft wirken müßte, wenn nicht Hermann Thimigs unverfälſchter Naturhumor die Sache ein wenig entgiftete. deſſen Zeit Richard Alexander geboren... Jetzt macht aus ihm der feingeſchliffene Anton Edthofer einen ſanft beſchatteten Wiener Anatol(ſtatt eines burlesken Pariſers!). Herm. Kienzl. Kunſt und Wiſſen. 2 Jur Direktionskriſe an der Hochſchule für Muſik. Es ſcheint in Anbetracht der zerfahrenen Verhältniſſe an der H. f. M. nötig, darauf hinzuneiſen, daß eine Sanierung der Verhältniſſe ſchleunigſt erfolgen muß, da ſonſt die Exiſtenz der Lehrer und die geordnete Unterrichtserteilung aufs äußerſte gefährdet iſt. Nach dem zwiſchen den Herren Rehberg und Welker einerſeits und Herrn Schatt⸗ ſchneider andererſeits geſchloſſenem Vergleich, der von der Stadt ge⸗ nehmigt wurde, ſoll die proviſoriſche Leitung der Anſtalt Herrn Wel⸗ ker und dem Betriebsrat obliegen. Ueberdies hat Herr Welker auch die von Herrn Schattſchneider verpflichteten Lehrkräfte übernommen, ſoweit dieſe nicht freiwillſa auf die Ausübung ihrer Lehrtätigkeit verzichtet haben. Es iſt dringend zu wünſchen, daß trotz dieſer Uebernahme der an den Ereigniſſen unſchuldigen neuverpflichteten Lehrkräfte den alten Lehrkräften kein finanzieller Schaden zuge⸗ fügt werde. Wichtig erſcheint es ferner, daß die proviſoriſche Lei⸗ tung der Hochſchule keine Verfügungen trifft, die dem kommenden endgültigen Leiter Schwierigkeiten bereiten könnten. Die Hochſchule muß eben eheſtens ausgeſchrieben werden. Um einen künſt⸗ leriſch erſtklaſſigen Leiter zu gewinnen, wird es nötig ſein, ihm ſchwere finanzielle Sorgen abzunehmen. Eine Erwerbung des In⸗ ventars der Hochſchule durch die Stadtgemeinde böte die Möglichkeit zur freien Wahl des künftigen Leiters, da eine Verſtadtlichung der Hochſchule gegenwärtig auf finanzielle Schwlerigkeiten ſtoßen dürfte. ſich außerden die beiden Illegitimen ein. Der ſchließliche Triumph des Freundes zu profitieren, doch bricht das Minneglück ſo vielfach! Für den überanſtrengten Liebhaber war vor!! auf, während die Durchſchnittsſteigung 8 vis 10 Prozent beträgi. Am Donnerstag, 6. Oktober(3. Tag der Streckenfahrt) erfolgte die Abfahrt in Eiſenach gegen 6 Uhr morgens. Strecke: Eiſenach Vacha—Hünfeld—Fulda— Schlüchtern—Gelnhauſen—Hanau—Baben⸗ hauſen—Dieburg—Darmſtadt—Weinheim—Heidelberg(285 Km). In Darmſtadt werden ſämtliche Bewerber geſammelt und bis zum Eintritt der Dunkelheit zurückgehalten. Bei der Abſahrt und während der Weiterfahrt nach Heidelberg erfolgte die Prüfung der Beleuch · tungsanlagen. Ankunft in Darmſtadt: gegen 4 ÜUhr nachmittags. Abfahrt in Dormſtadt: gegen 7 Uhr abends. Ankunſt in Heidelberg: gegen 10 Uhr nachts. 5 Für Freitag, 7. Oktober, iſt die ee auf den Königſtuhl vorgeſehen. Die Strecke iſt 00 Meter lang. Der Startort liegt 120 Meter, das Ziel 543 Meter hoch. Die höchſte Steigung beträgt 11,8 Prozent, die Durchſchnittsſteigung 9,8 Prozent. Zahlreiche Kurven und Kehren. Sämtliche Fahrzeuge haben bis zum Kohlhof⸗Hotel weiterzufahren und dort in geordneter Reihenfolge auf der rechten Straßenſeite Aufſtellung zu nehmen. Umkehren eines Fahrzeuges auf der Rennſtrecke ſowie bei der Weſter⸗ fahrt nach dem Kohlhof⸗Hotel iſt verboten. 1 Am ſelben Tage findet eine Flachprüfungsfahrt bei Wieſenthal ſtatt. Nach der Bergprüfungsfahrt werden die kon⸗ kurrierenden Fahrzeuge der einzelnen Prüfungsfahrten geſchloſſen zum Start der Flachprüfungsfahrt bei Neudorf(ſüdweſtlich von Hei⸗ delberg und weſtlich von Bruchſal) geleitet. Die Prüfungsſtrecke iſt 12 Km. laug und ohne Kurven. Start bei Neudorf, Ziel bei der Straßenkreuzung Neulußheim⸗St. Leon. Der Start iſt fliegend mit etwa 800 Meter Anlauf und 500 Meter Auslauf. Sämtliche Kon⸗ kurrenten fahren weiter bis Reilingen, ron wo dieſelben gruppen⸗ weiſe nach Heidelberg zurückgeführt werden. Die Fahrtleitung be⸗ hält ſich die Entſcheidung darüber vor, ob die Bergprüfungsfahrt vor der Flachprüfungsfahrt oder umgekehrt ausgefahren wird. Gänzlich neu iſt die zur Verfügungſtellung eines neuen ein⸗ heitlichen Betriebsſtoffes, des ſog.„Reichskraft⸗ ſtoffs“, deſſen Verwendung während der ganzen Fahrt vorgeſchrie · ben iſt. Und da es heute mehr denn je auf die Wirtſchaftlichkeit des Motors ankommt, wird durch die Betriebsſtoff⸗Ver⸗ brauchsprüfung der Beweis erbracht werden, welches Fahr⸗ zeug bei höchſter Leiſtungsfähigkeit tatſächlich am ſparſamſten arbeitet. 8 Innerhalb der dritten Tagesſtrecke findet eine Prüfung und Be⸗ wertung der Beleuchtungsanlagen an den einzelnen Pe⸗ werbsfahrzeugen ſtatt. Gprüft und bewertet werden: a) die handliche und leichte Bedienung der Beleuchtungsanlagen, b) der Helligkeits⸗ grad der Scheinwerfer, c) die Reichweite, die Breite und die gleich⸗ mäßige Beleuchtung der vom Licht beſtrichenen Fläche, ch) die Ab⸗ blendemöglichkeit für das Durchfahren von bebauten Ortſchaften, e) die zweckentſprechende Konſtruktion der geſamten Beleuchtungs⸗ anlagen. Für beſonders gute und praktiſche Beleuchtungsanlagen und gute Einzelideen werden außerhalb der Geſamtwertung beſön⸗ dere Preiſe gegeben. Die Prüfung und Wertung erfolgt durch eine beſondere fachmänniſche Kommiſſion beim Beginn der Nachtfahrt in Darmſtadt und während der Nachtſtrecke Darmſtadt—Heidelberg, ſo⸗ wie am Ziel in Heidelberg. Zur Verteilung gelangen Ehrenpreiſe, Große Goldene A. D..C. Medaillen, A. D...⸗Plaketten und Diplome. Preisträger iſt der Fahrer. Die Preisverkündung flür die Flach⸗ und Bergprüfungen findet jeweils am nächſten Tage anläßlich der Abendbeſprechung ſtatt, die Preisverkündung für die Brennſtoff⸗ und Oel⸗Verbrauchs⸗ Konkurrenz, Beleuchtungsprüfung, ſowie die Geſamtwertung findet tunlichſt nach Abſchluß der Fahrt in Heidelberg ſtatt. Pferdeſport. sr. König Wilhelm als Sportsmann. Der am Sonntag in ſeinem Jagdſchloß verſtorbene König Wilhelm II. von Württem⸗ berg iſt ſeit langen Jahren eine Säule des deutſchen Rennſports und der Vollblutzucht geweſen. Sein umfangreicher, von Landſtall⸗ meiſter von Lippe geleiteter Rennſtall— ſeit Jahren mit an der Spitze der erfolgreichen Beſitzer und ſein bei Stuttgart gelegene⸗ Geſtüt Weil hat alljährlich eine Reihe guter Pferde hervorgebracht, die für die rotſchwarz geſtreiften Farben zahlreiche Siege erringen konnten. Bekannte Pferde aus älteren Jahren ſind u. a. Perchant, Schmetterling, Kannegießer, Prince of Wales, 84—5 Blauer Dunſt, Heil Dir Licht, Traum, Hausfrau, Trotz, Bracing Air, Blue Darling, Fling Thought, Tauſendſchön, Heger, Pride of Weil, Loin du Bal und aus neuerer Zeit u. a. Harlekin, Turteltaube, Hüteger, Held, Leben und leben laſſen, Lucarne, Herſenier, Hanswurſt, Halunke, Blindgänger, Wackerbart und Romanze.— Es iſt möglich, daß des Königs Tochter, die ſportsfreudige Fürſtin Pauline zu Wied, die ſchon ſeit längerem unter dem Namen Stall Runkel ein Trabergeſtüt und einen kleinen Rennſtall unterhält, nun auch den Stall und das Geſtüt des verſtorbenen Vaters übernimmt. Am Belſetzungstage(Freitag, den 7. Oktober) werden die Pferde des Geſtüts Weil an keinem Rennen teilnehmen. die Jammlung des Mannheimer General-Auzeigers für Oppau: Uebertrag: 204 553.20 300.— 349. Realgymnaſtum Vb 350. Realgymnaſium Ve 446.— 351. Dagobert Faßhold 200.— 352. Privatſchule R 541.— 353. U IIIb Leſſingſchule 5 190.— 354. Angeſtellten der Firma J. Reis, C 8, 12 350.— 355. Nachtrag zu Nr. 55 50.— 356. Herm. 5 344 55 100.— 357. Vergn.⸗Geſ.„Mitropia“ 48.65 358.„Arion“ Mannheim, Erlös von einem Wohltätig⸗ keitsabend 283.— 359. Mädchenklaſſe Ve, Schillerſchule 61.— 360. E. Peter, Ing. 30.— 361.„Sängerhalle Mannheim“, Sammlung anläßlich einer Veranſtaltung im Friedrichspark 738.10 362. Hanf u. Joſeph, e 1000.— 363. Karl Bloch, Heinr. Lanzſtr. 26 100.— 305. Mar pfeiffer Weinhandt 220.— 365. Max Pfeiffer, Wein ung.— 366. Kiaſſe Va(5) Realgymnaſium 1 180.— 367. Dr. H. 200.— 368. Quinta K 1 Oberrealſchule 300.— 369. Neckarſchule K VIIe 2 48.50 370. Knabenklaſſe 5b Friedrichſchule 151.20 371. A. Hintermann, Mailand. Jovelanos 3, Vertreter der Rheiniſchen Gummi⸗ und Cellulpid⸗Fabrik Neckarau 0 500.— 372. Angeſtellte der Firma Biſchoff u. Henſel G. m. bd. H.(Elekt. Fabrik) Mannheim 1555 375.— 373. O 3b Oberrealſchule 268.— 374. UOB Gymnaſium 175.— 375. O 3 A Oberrealſchule 160— 376. Familie G. B. 30.— 377. Realgymnaſtum IVe. 148.15 375. Kaveen. Angeſtelte b. Süddeniſchen Pept 379. Kaufm. Angeſtellte d. n Papiermanu⸗ faktur A. u. M. Kahn 280.— 380. K. K. 50.— 381. Geſellſchaft Gottfried Tulla 200.— 382. X. J. 100.— 383. Alfred Keßler 100.— 384. III. Knabenklaſſe, Nheinau 143. 385. Jean Ratz, Lodenburg 100.—. 386. H. E. B. Schauen, Otto⸗Beckſtr. 50.— 387. Klaſſe O IIIa Karl Friedrich Gymnaſium 362.— 388. Ludwig Schöner 300.— 389. Klaſſe Ve Karl Friedrich Gymaſium 375.— 390. K. H. 50.— 352 Spgersenel u. ber Sesgibeslcbete ber Bünt üroperſonal v. 7 Verf 1,1 118.— U — rung der Wetterlage ſteht nicht bevor. I. Seile. Nr. 464. — Mmannheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe.) Donnerskag, den 6. Oktober 1921. 209. Q S. 100.— Jute-Spinnerei und-Weberei Cassel. Das beendete Ge- 394. 7— 5 Aaftanan⸗Ilbew⸗ im neuen— 5 9 1920/%1 erbrachte N 27— ten, Waren, Zinsen usw. von 5 451 013(i. V. 2 410 434) M. Na 295. C. S. Feudenheim 50.— Ha N del un d In d Ustri O. Abaug aller Unkosten, Steuern usw., nach Rücksteilung von 5. 1500 000 M. zur Bildung eines und Zuſammen: 214714.80 nach 254 321(76 506) M. Abschreibungen verbleibt einschließ⸗ Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. hilfswerk für Oppau. An Spenden ſind weiter gezeichnet: I. Bei der Sladtkaſſe und bei der ſtädt. Sparkaſſe: Bis jetzt ſind eingegangen: 98 028.30 1 1. Albert Oswald, Presden 25.— 4 2. Angeſtellte der Friedrich Wilhelm Lebensverſiche⸗ rungs⸗A'⸗G., Filialdirektion Mannheim 610.— 4 3. Angeſtellte der Grün u. Bilfinger.⸗G. Mann ⸗ heim und Bavho 1860.— 4 4. Strida G. Adrian, Valence 85.— 41 5. Geſangverein Sängerluſt Mannheim, Sammelliſte 2 060.— 6. Spenden anläßlich der Mannheimer Straßen⸗ ammlung durch: ochgürtel, Waldparkſtraße.— 41 Hübner,.— 4 Schindler, Rheindaummſtraße 6.— J.., Rennershofſtraß⸗ 40.— 41 Gordt, Rennershofſtraße.— 4 Morin, Rheindammſtraße.— 4 Ungenannt 12.— 4 Ungenannt.— 1 7. Durch Stadtpfarrer Maler für: eifrau von Stockhorner, Karlsruhe 100.— 4 amilie Giety 100.— 4 amilie Bader 20.— 1 n einem Schulkind.— 4 8. J. U. 20.— 1 Zuſammen: 102 991.30 II. Bei der Handelskammer: Gonto: Süddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft.) Bis jetzt ſind gezeichnet: 1 735 465.— 1. Angeſtellte der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik riedrichsfeld 1203.— 2. Angeſtellte der Firma Lang u. Adam 230.— 3. Peter Schneibel 300.— 4 Direktoren, Angeſtellte u. Werkmeiſter des Etabliſ⸗ ſements Hutchinſon 2120.— 5. Heinrich Frledberger 500.— 6. in⸗Anlage Rheinau der Deutſchen Bergin⸗A. G. r Kohle und Erdölchemie 10 000.— 7. Bopp u. Reuther 50 000.— Ta. Ungenannt 5000.— 8. Mannheim und Roſenbaum 500.— 10. Hausbe ſtte Beran Friedrichsfeld 500— . eſitzer⸗Vere el.— 11 Neante der Südd. Diskonto⸗Geſellſchaft(außer bisher 15 500) 265.— 11. Direktor O. 300.— 13 Diretton. Wiacten un eedeſcheft d. yeineße re„Beamten Rheini⸗ ſchen 11.000.— 14. Caxl Cron, Maſchinenfab 1000.— 15. Heinrich Rindefu 500.— 186. Haaleller Dr. Schröter 1000.— 17. Baumann u. Lederer, Caſſel 5000.— 18. Württ. Jieh⸗ und Hammerwerte, Obertürkheim 5000.— 19. Arthur Händler, G. m. b. H. 5000.— Heesden Angelt und Arben rſch der Etol A⸗S. 417— „Direktion, Angeſt. und Arheiterſch. G.— 22. H. Hommel, Nommandit⸗Geſ. 3000.— (ferner vom Homel⸗Ko in Mainz 2000 4, Außerdem eine Anzahl Werkzeuge) 23. Friedrich Häberle 140.— 24. Angeſtellte der Oberrheiniſchen Metallwerke.⸗G. 364.— 25. F. H. Eſch 1000.— 20. Mannheimer Privatbank Friedr. Straßburger 2000.— 27. Nürnberger Schraubenfabrik und Faſſondreherei in 1805 erg— 28. Siegfried Feith 300.— 29. Max Oppenheimer 500.— 30. Ungenannt 1000.— 31. Angeſtellte der Bergin⸗Anlage Rheinau 855.— 32. Etabliſſement Hutchinſon 5000.— Zuſammen: 1853 209.— Die Firma Karl Blum u. Co. Berlin hat außer den bereits veröffentlichten 2000 Mark, die ſie auf das Konto Südd. Bank ge⸗ fichnet hat, auch bei der Dresdner Bank und bei der Rheiniſchen Creditbank je 2000 Mark gezeichnet. Die Firma Gebr. Zimmern u. Co. in Mannheim hat beim Bürgermeiſteramt Ludwigshafen den Betrag von 10 000 Mark ge⸗ Wir danten hierdurch allen Gebern herzlichſt und bitten um weitere Spenden. Mannheim, den 6. Oktober 1921. Bürgermeiſteramk: Handels kammer: Böttger. J..: Dr. Blauſtein. Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobachtungen vom Donnerstag, den 6. Okibr. 1921, s uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. —— Luftdruck Temp. ind Niederſchlag der Ort in d G tI Si⸗ Wetter leßzten 455 Stund. amb 0 6 080[mäßig heiter 0 an*„14773.9—-SWmäßig beiter 0 Berlia eee 5 080 mäßig wolklos 0 kfurt a. M..267.6 11 N leicht heiter 0 8 ONO mäßig Nebel 0 Kopenhagen. 2 0—— Stockhom——— N—5—25 80 N—. 7562.2 2 W eſſchwach heiter— 125 0 2—— aris 7688 55§ fuſcht wolklos 0 gulous. 762.8 2¹ 80 mäßig heiter 9 SZurich 767.8— N leicht Dunſt 80 mn—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Tes morgens) ⸗Tem⸗ See⸗ 18 pera⸗S Wind 1 91 Be⸗ 55.8— 1 88 + — 338 8 NiclStürte 5 88 merkungen Wertheim—— 7No ſſchw. abi 0 Königſtuhl 563 766.77 9 19 980 ſſchw. van. 0 Karlsruhe 1277268.2] 12] 25 13 No ſteicht teinm 0 Baden⸗Baden 213 766.8 11 25 11 O lleicht eiet 0 Villingen 715767.88 5 21 5— ſtill bI0 * Hof 1281656.8 10] 16 9No leicht veln.] 0 Blaſien 780— 111 2 8¶N leicht] wold.] 0 iler.—— 12 20 12— ſtill n 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet b 81 den größten Teil Europas. Hier iſt das Wetter fortdauernd heiter und trocken bei ſtärkerer Er⸗ wärmung am Tage(Rheinebene bis 26 Grad Celſius). Eine Aende⸗ bvDorausſage für morgen Fteitag bis 12 Uhr nachts. heiter, trocken, am Tage ziemlich warm, kühle Nächte. erheblich gestiegen. 22 2,250 Mill. Stammaktien und 2 Mill. 4 6/% igen Kapitalserhöhung der.-G. für Eisen- und Bronzegießerei vorm. Carl Flink, Mannheim. Die Gesellschaft, die für das abgelaufene Geschäftsjahr ſeine Dividende von 127%= 125 pro Aktie verteilte und im letzten Jahr ihr Aklienkapital erhöhte, hat abermals eine Erhöhung ihres Aktienkapitals vorgenommen. Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Bankier Ma x Goldschmidt, in der heute vormittag abgehaltenen.-oO. Generalversammlung erklärte, ist diese Transaktion bedingt durch die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft. Die Arbeiterlöhne und Gehälter sind um ein Vielfaches gestiegen und die Anforderungen an die Industrie sind exorbitant hoch. Die außlerordentlich gestiegenenRohmaterialien müssen gegen bar gekauft und bar bezahlt werden, während andererseits der Erlös für die Fabrikate erst nach Monaten eingeht. Aus all diesen Gründen sieht sich die Gesellschaft veranlaßt, die Kapitalserhöhung vorzunehmen. Die Versammlung, in der 5 Aktionäre 156 Aktien und Stimmen vertraten, beschloß hierauf einstimmig und ohne Debatte die Erhöhung des Grundkapitals um 1 575 000 auf 2 625 000 durch Ausgabe von 1575 neuen Inhaberaktien zu je nominal 1000. Ueber die näheren Modalitäten wurde folgendes be- kanntgegeben: Das gesetzliche Bezugsrecht der Aklionäre ist ausgeschlossen. Die Aktien nehmen am Gewinn des laufen- den Geschäftsjahres vom 1. Juli 1921 an teil. Die Aktien wer⸗ den von einem unter Führung des Bankhauses Marx u. Goldschmidt stehenden Konsortium zum Kurse von 1257% zuzüglich 5% Stückzinsen vom 1. Juli 1921 bis zum Tage der Eintragung über die Durchführung des Kapitalserhöhungs- beschlusses zum Handelsregister übernommen mit der Ver- pflichtung, den alten Aktionären auf zwei alte Aktien drei Jjunge zum Kurse von 130% zuzüglich 5% Stückzinsen ab 1. Juli 1921 anzubieten. Sämlliche Spesen trägt die Ge- sellschaft. Die durch diese Kapitalserböhung erforderlich gewor- dene Aenderung des 8 3 der Statuten der Gesellschaft wurde gleichfalls einsfimmig genehmigt. Wie verlautet, soll die Ge- sellschaft mit Aufträgen gut versehen sein. Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft,.-G · Nach dem Geschäftsbericht ergibt sich für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Verlust von 1 646 038 41 (538 051), der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Was die finanziellen Verhältnisse anbelangt, so blieb das Aklienkapital unverändert, dagegen wurde das Obligations- anlehen en Ausgabe von 4 Mill. 4%% igen Schuld- verschreibungen erhöht. Dem ausführlichen Bericht des Vorstandes entnehmen wir u. a. folgendes: Die Be- triebseinnahmen der Bahnen sind im laufenden Geschäftsjahr Die Einnahmen der Mannheim Wein- heim-Heidelberg-Mannheimer Nebenbahn allein haben sich von rund 4,98 auf 8,59 Mill.„ erhöht. Diese erhebliche Mehr- einnahme reicht jedoch nicht aus, um die Mehrausgaben, die in der Hauptsache durch höhere Gehälter und Löhne so- wWie erhebliche Preisstei aller Betriebsstoffe eingetreten sind, zu decken. Das Betriebsergebnis der Bahnbetriebe hat sich gegen die Vorjahre weiterhin verschlechtert. Da die Gesellschaft nicht mehr in der Lage ist, den Betrieb der Bahnen unter diesen Umständen aufrecht zu erhalten, haben mit der Regierung und der Stadt Mannheim Verhandlungen ves Aufrechterhaltung des Betriebes der Bahnen stattge- kunden. Nach dem bisherigen 2 dieser Verhandlungen wird die Stadt Mannheim die Mannheim-Weinheim-Heidel- berg-Mannheimer Nebenbahn einschließlich Käfertal-Heddes- heim und Schwetzingen-Ketsch ab 1. April 1921 käuflich über- nehmen und den Betrieb dieser Bahnen einer Betriebs- gesellschaft, an welcher sich die Stadt Mannheim mit 80% beteiligen will, übertragen, sofern der badische Staat hierzu einen verlorenen Zuschuß von 4,5 Mill. 4 gewährt. Die Straßenbahn Neckarau-Rheinau und Waldhof-Sandhofen soll nach diesem Abkommen rückwirkend ab 1. April 1920 an die Stadt übergehen. Der Betrieb, der Elektrizitätsanlagen gestaltete sich im verflossenen Jahre schwierig. Die lang- andauernde außergewöhnliche Trockenheit beeinträchtigte die Zulieferung aus dem Murgwerk; während die staatliche Wasserkraftanlage im Vorjahre für Mannheim und Rheinau 19,86 Millionen Kilowattstunden zur Verfügung stellen konnte, verminderte sich die Liefermenge im Berichtsjahre auf 10,23 Millionen, umgekehrt stieg die Lieferung an das Murgwerk von 2,5 auf 7,2 Millionen. Statt 14,22 Millionen im Vorjahre mufſfte das Kraftwerk Rheinau 26,28 Millionen Kilowatt- stunden selbst erzeugen. Die Kohlenzuweisung wWar weiterhin knapp, stellenweise versagte sie vollsfäandig, auch traten schwere Störungen an den Betriebsmitteln auf, sodaß nur unter großen Anstrengungen und dankenswerter Unterstützung der mit uns verbundenen Werke der Strom- bedarf unserer Abnehmer befriedigt werden konnte. Die Ver- teuerung der Betriebsmaterialien und der übrigen Gestehungs- kosten mußte auch in diesem Jahre wieder durch ent- sprechende Erhöhungen der Strompreise ausgeglichen wer⸗ den. An den Verhandlungen über die Erstellung eines Groß- kraftwerkes Mannheim haben wir uns nach Mafgabe unserer Interessen beteiligt. Der Bericht gedenkt sodann noch des Hinscheidens des Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Herrn Geh. Kommerzienrat Engelhard. Bezüglich der Abschlußziffern verweisen wir auf die im Inseratenteil vorliegender Nummer veröffentlichte Bilanz. * Verlängerung der Emser Ein- und Ausfuhrbewilligungen. Der Unterausschuß der Interalliierten Rheinlandkom- mission hat bestimmt, daß nur solche Emser Ein- und Aus- fuhrbewilligungen verlängert werden dürfen, auf die wWenigstens ein Teil der béeantragten Ware ein- oder ausge- führt worden ist. Für völlig unbenutzt gebliebene Bewil- ligungen wird eine Verlängerung im allgemeinen nicht erteilt. Ausnahmsweise kann eine Verlängerung befürwortet wer⸗ den, wenn glaubhaft nachgewiesen wird, daß aus besonders wichtigen Gründen(lange Herstellungsdauer der Ware, höhere Gewalt usw.) eine Benutzung der Bewilligung in der vorgesehenen Zeit von drei Monaten nicht möglich war. Be- willigungen, die nach Verfall, also nicht rechtzeitig, zur Ver- längerung in Ems eingereicht werden, bleiben unberück- sichtigt. Der Einreichung eines entsprèchenden neuen An- trages steht jedoch nichts im Wege. 7 Zum deutsch- holländischen Kreditabkommen. Der „Rotterdamsche Courant“ erfährt bezüglich des deutsch- holländischen Kreditabkommens, daß deufscherseits versucht worden sei, etwa 30 Millionen Gulden aus diesem Ab- kommen, die für den Ankauf von Lebensmitteln noch nicht gebraucht waren, für andere Zwecke frei z2zu machen. Man habe die Absicht aber nicht durchführen können. In der letzten Zeit mache die deutsche Industrie mehr Gebrauch von der Kreditmöglichkeit. Reichelbräu.-., Kulmbach. Der Aufsichtsrat schlägt die Verteilung einer Dividende von 12% sowie eines Bonus von 60 für die Aktie vor. Ferner wird beab- das Grundkapital auf 8 Mill.& durch W von orzugs- aktien zu erhöhen. Die Stammaktien werden den Aktionären im Verhältnis von zwei alten Aktien zu einer neuen Aktie zum Kurse von 1637⁰ angeboten. lich 88 498(145 119) M. Gewinnvortrag aus 1919/ 0 ein Rein- von 1 010 960(1 448 497)., aus dem 25(20) rozent Dividende verteilt, 200 000(0) M. in die Beamten- pensionskasse, 200 000(0) M. an das Arbeitsunterstützungs- konto überwiesen und 85 960(88 498) M. auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Nach dem Bericht des Vor- standes blieb die Rohjuteernte mit rund 6 Millionen Ballen Wesentlich hinter dem Erträgnis früherer Jahre zurück. Der eigene Betrieb der Gesellschaft war im allgemeinen gleich- mäßig ausreichend beschäftigt. Die hereingekommene Roh- jute War im Durchschnitt von befriedigender Qualitat, so daß man ein zufriedenstellendes Fabrikat Abliefern konnte. Nahe⸗ zu sämtliche Spindeln und Webstühle wurden im Verlaufe des Jahres in Betrieb gebracht. Von nennenswerten Streiks und sonstigen Betriebsstillständen blieb das Unternehmen verschont. Nach der Bilanz betragen offene Schulden 8 978 753(4 665 163)., dagegen Forderungen 10 800 122 (4864 602)., Wertpapiere 618 236 10 212 565)., Rohstoffe .856 912 798 814)., fertige un halbfertige Fabrikate 835 444(777 582)., Betriebsmaterialien 195 617(61 905) M. Zur Verbandsbildung in der Röhrenindustrie. In den näch- sten Tagen werden weitere Besprechungen in der Frage der Bil- dung eines Gas- und Siederöhrenverbandes stattfinden. Deuisenmarki. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 6. Okt.(Drahtb.) Ausgehend von der schwäche- ren Haltung des Dollars hat sich am heutigen Vormittag eine Abschwächung des Devisenmarktes ein- gestellt. Die Umsätze waren bescheiden. Devise Holland War reger gehandelt, doch ließ sich der Rückgang nicht ver⸗ meiden. Die amtlichen Notierungen unterlagen, da sich An- gebot einstellte, einem weiteren Preisrückgang. Der Schluß estaltete sich unsicher. Es wurden folgende 3— genannt: ondon 463%(amtlich 45894), Paris 895(890), Brüssel 885 (876), Newyork 123(120)), Holland 3975(3950), Schweiz 2170 (2145), Italjen 490(487½5). 5. Oktober Geſd Briet 2045.90 4054.10 909.10 6. Oktober geld Brief 943.— 5. Oktober Geld Brlef Norwegen. 1303.501506 60 90 Schweden..202812.80 Helsingfors] 181.80 182. 20 909 10 Mew vork 125 80 125.75 Wien, altes—.— Spanlen.-Oest. abg.29 Zudapest. 1748 17.52 6. Oktober geld Brlef 443.50 1451.50 47 20 2752.80 Amtliloh Holland Zelglen N London 472 Parls Sohwelz 231 30 640 90 502 50 503.50 Dänmark307. 70 Prag. 130.80] 131.20 130.30 Itallen. Frankfurter Notenmarkt vom 6. Oktober. Zrlet e deld 120.40 7 10..— 21383.50 12ů 3⁰ 18.50 Arlet Amerlkanlsche Noten. Belgise Düänlssoge Englisohe Oesterr.-Ungar., alte, el„2 Rumünfsoche Spanlsohbe Französische. Holländisohe Itallenlsoe 833.—Sohwelzer 3931.50][ Sohwedlsohe 483.30 Tschecho-SoVak. Oesterreloh abgest..15[ Ungarisode Tendenz: schwach; gräßeren Schwankungen unterlag der Dollar. Oesterr. Noten gedrückt. Berliner Devisen. Amtlloh 8. Oktober 6. Oktober 5. Oktober 6 Oktober neld[riet deld Brlef Geld Sriet deld Brſet Holland 454051.553921.05 3920 95Mew Vork] 123.74] 128.— 120 93/ 121.25 Brussel, 881.60 883.40 886 60 888.40 Parlies 1 30 898.90 851.60 688 40 Christianla 1498.1499.—1483.50 1486.50J Schwelz 2197 802202 202137 9572142 15 Kopenbagen 65,2227.35½2272.70 2277.30[Spanien 1633 35 1833 651883 40 158J.60 Stookholm 2014.65 2820.352747.25 2752.750Oe st.Ung.“.06.2].4 6¼47 kiefsingsforf 182 30] 183.20 177.30 177 70/ Wien abg.—-——“ Itallen.. 49.50 505.50 487.— 468.—[Frag 131.35 131.68 129.88 130.15 Tondon„ 471.— 472.— 488.— 489.—[äudapest] 17.88 17.87 18.03 18.07 Waren und Härkie. Mannbhelmer Produktenmarkt. m. Mannheim, 6. Okt. Dadurch, daß am letzten Montag infolge der hohen jüdischen Feiertage kein Börsenverkehr stattfand, wWwar die heutige Börse von auswärts besser be- sucht. Das Geschäft hielt sich aber trotz des guten Donners- tagsbesuches in bescheidenen Grenzen, weil die Käufer zu den gegenwärtigen hohen Preisforderungen nur die notwen- digsten Deckungen tätigen. Weizen verkehrte in ruhiger Haltung. Für Roggen bestand etwas mehr Interesse und die Stimmung kann als gut behauptet bezeichnet werden. Hafer wie auch Gerste, von letzterer besonders Brau- gerste, lagen dagegen sehr test und blieben lebhaft gefragt; die Preise für diese Artikel sind stark anziehend. Fütter- artikel hatten gleichfalls fut behauptete Tendenz. Hülsen- früchte lagen unverändert. In Mehl hat die Geschäftstàtig- keit etwas nachgelassen und der Verkehr ist etwas schlep- pender geworden. An der heutigen Börse kamen 600 Sack Weizenmehl, norddeutsches, 70% ige Ausmahlung, zur Ver- steigerung; der Zuschlag erfolgte zu 620—50 4 für die 100 łg ab Station Rastatt. Raühfutter lag unverändert. Amtliche Freise der Mannheimer Produktenbörse per too kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Weizen 480., Roggen 400, Gerste 525—550, Hafer 385, Mais nah. gelb. 360, Erbsen inl. 500—600, Acker- bohnen 400, Wiesenheu nom. 195—210, Klecheu 205 bis 220, Preßstroh 60—70 4, geb. Stroh 60—70&, Reis 725 bis 900 KA. Tendenz: ruhig. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 6. Okt.(Drahtb.) Die Abwicklun der Pro- duktenbörse leiden fortgesetzt sehr empfindlich unter der täglich zunehmenden Knappheit an Eisenbahnwagen. Mais wär infolge der niedrigeren Newyorker Notierung und der am Devisenmarkt eingetretenen Exmattung merklich billiger zu kaufen. Der Preisstand für die übrigen Getreidearten hat sich nicht wesentlich geändert. Weizen war bei knappem Angebot in greifbarer Ware behauptet, für Nb Ware wurde etwas mehr bezahlt. In 79 kindet das An- gebot nach wie vor glatte Unterkunft. Gerste hält die Nachfrage an und in Hafer ist das Angebot sehr die Pferdehalter sind zunehmendem Maße gute ufer. Weizenmehl bleibt reichlich angeboten, Roggen- mehl knapp ist. In den übrigen Artikeln sich nichts geändert. Von der Rheinschiffahrt. Die Rheinschiffahrt hatte in der letzten Woche wiederum unter denkbar ungünstigen Wasserverhältnissen zu leiden. Schiffsraum und Schlepp- kraft war genügend vorhanden. Nach den mittelrheinischen Plätzen wurden für 1 Tonne Schwergut 10.25—1125 ge- kordert. Die Fracht für Talbeförderung ist in die Höhe 855 gangen, die Talschlepplöhne hielten sich auf 300% über Normaltarif. Von der Ruhr nach Mainz wurden an Schlepp- lohn 20, bis Mannheim 22 pro Tonne bezahlt.— Her Großschiffahrtsweg auf dem Main war seither noch nicht weiter als Aschaffenburg benutzbar. Die Mainschiffahrt hielt sich in sehr mäßigen Grenzen. Der Flobverkehr auf dem Rhein und Main war recht lebhaft. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Golden Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen Habelt, Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl ügel. G. m. b.., Mannheim, Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, 1.. General ⸗Anzeiger A r P 8 CCCC 8 2 9 S a er — 15 88 88888 0³ 88 7 mehr. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) B. Seite. Nr. 464. Donnersdag. den d. Ortober 1921. Mann heimer Muſik⸗Zeitung feue Briefe von flugo Wolf. Von Erwin H. Rainalter. Als vor etlichen Jahren Auswahlbände aus den Briefen Hugo Wolfs erſchienen, kamen ſie eben zurecht, um die Le⸗ gende, welche ſich um dieſen Großen und Einſamen gebildet hatte, zu klären. Die Legende des Weltflüchtigen, Verbitter⸗ ten, Unzugänglichen blieb ja freilich beſtehen. Immerhin aber haben jene Briefe, die auch innerhalb der literariſchen Gattung zu den bemerkenswerteſten Erzeugniſſen werden müſſen, manches in dem eruptiven Charakter Wolfs erklärt, indem ſie Urſachen und Zuſammenhänge nachwieſen; nicht minder geſtatteten ſie tiefere Einblicke in die Werkſtatt dieſes Fanatikers der Kunſt, der alles Menſchliche, Perſönliche hinzu⸗ opfern bereit war, wo es galt, ſeine Sendung zu erfüllen und den Reichtum, der in ihm gärte, in geläuterte Form zu preſſen. Der dokumentariſche Wert jener Sammlungen war ſomit ein ungeheurer und ſteht außer Zweifel; indes blieb eine Lücke übrig, wenn wir uns ihrer vielleicht auch erſt heute, wo ſie ausgefüllt iſt, ſo recht bewußt werden. Es fehlten die Epi⸗ ſteln, die das Werden und Wachſen des„Corregidor“ beglei⸗ teten, jenes dramatiſchen Verſuches, deſſen man ſich heute trotz alles liebevollen Kultes des Lyrikers Wolf nur ſelten mehr er⸗ innert. Das Textbuch dieſes Werkes ſtammt von Roſa May⸗ reder, die ſich von der Dichtung mit immer größerer Ent⸗ ſchloſſenheit den Problemen der Frauenbewegung und der ge⸗ ſellſchaftlichen Schichtung unſerer Zeit zugewendet hat. Aus der Zeit, da ſie mit Hugo Wolf gemeinſame Arbeit verband und ſich darüber hinaus ein Verhältnis verſtändnisvollſter Freundſchaft zwiſchen dieſen beiden Menſchen anſpann, be⸗ wahrte ſie einen Schatz von Briefen des Meiſters, die die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der Oper in jeder Phaſe enthalten und mit blendender Schärfe ein Bild ſeines Lebens, Fühlen und Schaf⸗ fens geben. Dieſe Briefe hat Roſa Mayreder nun der Oeffent⸗ lichkeit geſchenkt; ſie liegen in einem ſchönen Bande des Wiener Mikola⸗Verlages vor. Sie 12 im Frühjahr 1895, als Wolf mit Eifer an den erſten Akten arbeitete; der letzte iſt datiert vom Auguſt 1898, einer Zeit, wo Wolf ſchon einen Anfall ſeiner ſchweren Nervenkriſe hinter ſich hatte, in dem man den Vorboten der kommenden Kataſtrophe erkennen mag. Dieſe beiden Daten umſchließen eine Spanne überſtrömenden, aufopfernden, ekſta⸗ tiſchen, alle Stadien der Glückſeligkeit und der wildeſten Ver⸗ zweiflung durchſtürmenden künſtleriſchen Schaffens. Selten noch hat ſich ein Künſtlermenſch ſo hemmungslos, mit ſolch maiver Hingabe an die Stimmungen des Augenblicks geoffen⸗ bart, wie es hier geſchieht. So erſteht aus der Geſamtheit die⸗ ſer Briefe das Phänomen des Schöpfers, des von ſeiner Be⸗ krufung Beſeſſenen, bei dem das Rit kleine eigene Sein von dieſer Sendung abſorbiert wird. Mit einer wütenden Gier wirft ſich Wolf auf das Problem, das ſich ihm mit der Geſtaltung dieſer Oper erſchließt: er bricht zuſammen in furcht⸗ barer Zerknirſchung, wo er Grenzen ſeines Könnens zu fühlen glaubt; er kann in einer rührend ſtolzen Weiſe ſchwärmen, wo er Gelingen und Vollendung feſtſtellen darf. In der Einſam⸗ keit des Schloſſes Matzen, wo er, bei einem Freunde zu Gaſt, den größten Teil des„Corregidor“ fertigbringt, lebt er, glühend und 1 nur mehr in dieſem Werke und mit dieſem Werke, flieht die Menſchen, vergräbt ſich in ſeine Entwürfe und Manuſkripte und Uezofft ſich ſelbſt Schwierigkeiten ungeahnter —75 um an ihrer Ueberwindung zu erſtarken. Er klagt bei der Abfaſſung der Partitur darüber, daß ſeine„verrückte Art, im⸗ mer noch neue Kontrapunkte hinzuzumachen“, ihn behindere. Als das Werk vollendet iſt, bekennt er ſebſt aufatmend, es ſei ür ihn„eine wahre Zeit der Paſſion“ geweſen. Anderer⸗ eits überkommt ihn gerade angeſichts der Vollendung ein Ge⸗ fühl des Selbſtbewußtſeins, das ſein Bild rundet:„Ja, ich habe mir diesmal ein Chriſtkindl beſchert, wie es ſo bald nicht einem beſchieden wird. Und was mich beſonders freut, daß das Vorſpiel, dieſes Schreckgeſpenſt, das mich Tag und Nacht durch Monate verfolgte, in Töne gebannt iſt. Aber in was für Töne! Ma, Sie werden's in kurzem ja zu hören bekommen Er reiſt zur Premiere nach Mannheim, ein Wider⸗ williger, der unendlich unter den Verpflichtungen der Proben, des Einſtudierens, des Gefeiertwerdens leidet. Einmal hat er den Ausſpruch Nietzſches zitiert:„Erfolg auf dem Theater— damit ſinkt man in meiner Achtung bis aufs Nimmerwieder⸗ ſehen! Mißerfolg— da ſpitze ich die Ohren und fange an zu achten“. Aber er ſelbſt iſt während der ganzen Arbeit ſo 5 1 von der Größe ſeines Werkes durchdrungen, daß er kaum An⸗ laß nimmt, ſich mit der Nutzanwendung des Problems auf ſeinen Fall zu beſchäftigen. In Mannheim ſcheinen ſich ſeine Hoffnungen zu beſtätigen: auf den Erſchütterten, Stummen, der ſolchen Anpralles des Glücks doch kaum gewürtig geweſen, brandet ein namenloſer Beifall ein. Wie er, der eben noch Stolze, unter dieſer Welle der Begeiſterung plötzlich Macz de⸗ mütig wird— das hat Roſa Mayreder in ihrem Nachwort ſehr ſchön Aber bald ſchon erkennt Wolf, daß dieſer einmalige Erfolg mur ein jähes Aufflackern war. Ein paar Briefe aus ſpäterer Zeit ſind ſchon wieder von der Enttäu⸗ ſchung des Mißverſtandenen durchwittert, und zaghaft nur will ſich in dieſem düſteren, dunkel überwölkten Leben ein froherers Idyll formen: die Zeit, da er, von den geiſtigen und ſeeliſchen Senſationen der Arbeit am„Corregidor“ raſtend, in geliebter Abgeſchieden und im Süden ſich zu neuem Schaffen ſammelt, das wieder einer Oper gelten ſoll. Man welß, daß er nicht mehr dazu kam, das Viele, das in ihm tobte und gärte, zum Kunſtwerk zu ballen; daß jene Erkrankung im September 1897 ein Vorzeichen war; und daß dieſer Lei⸗ denſchaftliche, Brennende, Stürmiſche in jene grauenhafte Finſternis hineingeſtoßen wurde, in der er verſtummte und erloſch. Iwei Gedenkblätter. I. Engelbert Humperdink. Wenn wir heute an Humperdink zurückdenken, ſo ſind es zwei Werke der Opernbühne, die ſeinen Namen in weite Kreiſe ge⸗ tragen haben: das Märchenſpiel„Hänſel und Gretel“ und das Muſikdrama„Königskinder“. Dieſe beiden Werke machen recht eigentlich Humperdinks inneres Leben aus, denn von ſeinem ußeren Leben iſt wenig zu berichten. Wie er im Siegerlande er⸗ wuchs, wie er im Hauſe eines Seminardirettors 1854 das Licht jener rheiniſch⸗weſtfäliſchen Umwelt erblickte, wie er Muſik ſtudierte— zunüchſt natürlich in Köln, der nächſten Kunſtmetropole— wie er ſich die ſchönſten Preiſe erwarb: dies alles hat heute keine Bedeutung die Hoffnungen ihrer Lehrer zu erfüllen; auf andere hatten die Mei⸗ ſter der Schule große Hoffnungen geſetzt, aber das Los der„Medio⸗ critäten“ hat ſie getroffen. Humperdinks Lebensbahn ging zunächlt uls geordnete, er wurde Lethrer. Die Reiſen, zu denen ihn die Sti⸗ verpflichtsten, lageu huder ihnn, wun gründete er ſich eine Denn viele ſind als Preisgekrönte ins Leben gezogen, ohne ſichere Häuslichkeit, ſchrieb für die Frankfurter Zeitung und arbeitete für den weltbekannten Muſikverlag B. Schott Söhne in Mainz, der ſchon damals Zweigniederlaſſungen in Brüſſel, London, Paris und Rotterdam hatte. Verſetzen wir uns einen Augenblick in jene Zeiten. Richard Wagner war 1882 geſtorben, um ſein Werk ging der Kampf. Wir Jungen traten für Liſzt und Wagner ein, fühlten uns alſo verpflichtet, auch den Nachfahren des großen Mei⸗ ſters die Wege zu ebnen. Als ſolche gewannen zunächſt Bruckner, der Italiener Sgambati und Humperdink unſere Teilnahme. Seine Chorballaden„Das Glück von Edenhall“ und„Die Wallfahrt nach Kevelaar“ waren ſoeben bei Schott erſchienen. Ich ſah ſie durch und war enttäuſcht, vorzügliche Arbeit, wenig melodiſche Erfindung. Engelbert Humperdink, etwa 35 Jahre alt, machte in jenen Mainzer Tagen keinen bedeutſamen Eindruck: eine mittlere Erſcheinung, rötlich⸗blonden Haares, im Samtjacket des Künſtlers, ruhig und ſtill. Er ſchrieb damals Aubers Märchenoper„Das eherne Pferd“ für wodernes Orcheſter um, und die Frankfurter Opernbühne— erſt ſieben Jahre alt, jung und wageluſtig— brachte Auber⸗Humperdink zur Uraufführung. Es war kein bleibender Erfolg, aber das„Eherne Pferd“(1842) machte immerhin den Namen Humperdink als farben⸗ reichen Orcheſtrator bekannt. In jenen Jahren mag es geweſen ſein, daß Onkel Engelbert für die Kinder ſeiner Schweſter ein kleines Weihnachtsſpiel ſchrieb. Ganz einfach, für den Hausgebrauch, mit den alten Volksweiſen. Frau Adelheid Wette, die Schweſter, dichtete die Verſe, man ſang die Muſik ohne alle Anſprüche am Klavier und freute ſich im frommen Siegerlande ſolcher Hauskunſt. Aus dem deutſchen Hauſe, friſch, fromm und fröhlich erklangen nun wieder holde Weiſen wie: Abends will ich ſchlafen geh'n, Vierzehn Engel um mich ſtenn mit dem ſinnigen Schluß: Zweie, die mich weiſen Zu Himmels Paradeiſen. Wir alle wiſſen, welche große Wirkung das zweite Bild von Hänſel und Gretel hat, wie herrlich ſich der ſymphoniſche Schluß aufbaut, wenn die Engel herniederſteigen, die Kinder umgebend und be⸗ ſchützend. Und dieſe Wirkung iſt kein Zufall, denn aus dem häus⸗ lichen Märchenſpiel iſt die Märchenoper hervorgegangen. Man ſagt, Humperdink habe 10 Jahre an dieſer Partitur gearbeitet; man er⸗ zählte ſich in Muſikerkreiſen auch, B. Schott⸗Söhne— die damals die deutſche Vertretung von Mascagnis„Cavalleria ruſticana“ abge⸗ lehnt hatten— ſeien lange Zeit im Zweifel geſtanden, ob ſie den Verlag von„Hänſel und Gretel“ übernehmen ſollten. Nun, die Uraufführung in München 1893 und kurz darauf die erſte Auffüh⸗ rung in Weimar haben jene Zweifel zunichte gemacht. Es war ein großer Erfolg, der größte der nachwagneriſchen Zeiten(1882—1902). Noch einmal ſchlug dem Meiſter die Glücksſtunde. Die Muſik, die Humperdink zu Ernſt Rosmers„Königskindern“ geſchrieben hat (1910), fand allgemeinen Beifall. Freilich mehr die Muſik als das Märchenſpiell Denn das traurige Ende der„Königskinder“ befrie⸗ digte uns nicht, als Märchenſchluß ſchien uns dies Ende unhaltbar. Wir erwarteten vom Märchen eine höhere, ausgleichende Gerechtig⸗ keit, empfanden alſo das Ende(geſtorben, verdorben— im Schnee erfroren, verhungert) als Unwahrheit. Wir verwahrten uns gegen die Lehre, daß die Natur alles, hinter der Natur nichts ſei, als „neueſte Wandlung des uralten Materialismus“. So ſchrieb ich 1912 im Jahrbuch für Mannheimer Kultur; heute, nach dem Weltkriege, ſehen und empfinden wir vielleicht anders. Zudem redet Humper⸗ dinks Muſik eine edle Sprache; ſeine Muſik hat große Schönheiten, eine Fülle edler Gedanken beſchäftigt uns, ſeine Empfindung iſt weit über den Alltag erhoben, ſein Streben iſt lauter und rein. Für dieſe Reinheit ſind leider unſere Zeitgenoſſen in ihrer Theatermehr⸗ heit weniger als um 1910 zu haben; aber dennoch wollen wir der Wiederaufnahme von„Hänſel und Gretel“ und der„Königskinder“ frohmütig zentgegenſehen: wir, die Minderheitl II. Ankon Bruckner. Am 11. Oktober werden es volle fünfundzwanzig Jahre, daß Anton Bruckner von uns Abſchied nahm. Er umfaßte gleichſam drei Weltzeiten der Tonkunſt: Bachs Kontrapunkt, Beethovens Ode an die Freude und Wagners Farbenwelt ſind in Bruckners Sym⸗ phonien zu einer neuen Vereinigung gekommen. Dieſe„Syntheſe“ — wie der richtige Deutſche das Ding nennt— war nun um 1890 den Leuten fremd; heute, nachdem die„Syntheſe Brahms⸗Bruckner“ iſt, nachdem wir gelernt haben, Max Reger zu verſtehen, heute wird auch Bruckner verſtanden. Anton Bruckner entſtammt einer oberöſterreichiſchen Lehrer⸗ familie, die herrliche Umgebung von Linz an der Donau iſt ſeine Heimat. Wer Roſeggers„Waldheimat“ kennt, wird ſich auch in die bäuerlich⸗enge Welt von Amfelden hineinfühlen können, wo der Pfarrherr Kaiſer war, wo der Lehrer der Gunſt des Prieſters be⸗ durfte, wo Lehrer und„Kirchenknecht“ eriſt waren. Am 4. September 1924 werden wir den hundertſten Geburtstag un⸗ ſeres Meiſters feiern können. Es ging dem„Schulmeiſteriſchen“ übel, denn er verlor den Vater allzufrüh und mußte bereits 1836 den Orgeldienſt verſehen. Ein zwölfjähriger Organiſt! Bei aller Einfachheit ländlicher Gottesdienſte war dieſe Leiſtung eine unge⸗ wöhnliche. Im übrigen ging der Lebenslauf des Knaben die alt eingefahrenen Bahnen; man fragte in jenen Zeiten Niemanden, was er wohl„werden möchte“, denn es verſtand ſich von ſelbſt, daß der Sohn dem Beruf und Stand des Vaters folgen müſſe. Obendrein im Lande Oberöſterreich! Als der Vater ſtarb, mußte unſer Anton, der älteſte von 12 Kindern, heilfroh ſein, im Stifte Sankt Florian 55 enommen zu werden. Im Jahre 1841 finden wir den Siebzehnje hrigen bereits als Dorfſchulmeiſterlein. Windhag an der Maltſch und Kronsdorf ſind die erſten Stellungen, ſpäter wurde der junge Bruckner Lehrer in Sankt Florian, noch ſpäter zweiter Organiſt alldort. Fünfzehn Jahre„durchhalten“ in ſolchen Stellungen und nicht e in all der Fron, dies will etwas bedeuten. Endlich wandte 505 das Los, beim Probeſpiel um die erledigte Stelle eines Dom⸗Organiſten zu Linz ſiegte der Lehrer und Organiſt Bruckner von Sankt Florian. Nun war er 32 Jahre alt; er konnte ſich endlich der Kunſt widmen, dem Orgel⸗ ſpiel und der Theorie. Alle erreichbare Urlaubszeiten werden nun in Wien zugebracht, bei dem bekannten Theoretiker Simon Sechter. Sechter war kein trockner Harmonielehrer, vielmehr iſt ſein dreibändiges Lehrbuch(„Die Grundſätze der muſtkaliſchen Kompoſition“) ein für jene Jahre(1853—1855) beinahe modernes Werk zu nennen. Der Herr Hoforganiſt ſchrieb auch außer Meſſen und Orgelſtücken noch Streichquartette. Ja, er hatte ſogar 1844 eine Oper verfaßt! Anton Bruckners Begabung gedieh in dieſer freien Lehre ſo ſehr, daß er bereits 1861 am Wiener Konſervatorium die Prüfung im Kontrapunkt mit Auszeichnung beſtand. Der be⸗ kannte Wiener Hofkapellmeiſter Johann Herbeck, eine der dama⸗ lagen Wiener Größen, pflegte noch ſpäter zu ſagen:„Er hätte uns prüfen ſollen.“ Herbeck veranlaßte dann die Berufung des Linzer Dom⸗Organiſten an das Wiener Konſervatorilum. Einſtweilen blieb Bruckner in Linz(1856—1867), und nun begann er— beina vierzig Jahre alt— die Reihe der großen Werke zu ſchreiben, d ſeinem Namen Klang und Rang gaben. Die erſte Meſſe und die erſte Symphonie ſtammen aus jenen Jahren, dann auch die F⸗moll⸗ Meſſe, die uns der Mannheimer Muſikverein 1913 vorführte. Seine erſte Symphonie konnte Bruckner in Linz zur Aufführung bringen, während die beiden Meſſen noch eine lange Wartezeit zu 2— hatten, nämlich bis 1893. Aber Bruckner hatte ſeit 1867 ein feſtes Lehramt, für Orgelſpiel, Harmonielehre und Kontrapunkt. Mit — neuen Symphonien ging es allerdings ſehr langſam, zumal n Wien. Erſt die 7. Symphonie in E⸗dur, entſtanden in Wien 1881—1883, brach ſich baldige Bahn. Levi(München) ſetzten ihre volle Kraft für dies große Werk ein, und 0 man dieſe E⸗dur⸗Sy⸗ nie bereits 1886 in Städten wie Malinzz bören. erumere Denn Nikiſch(Leipzig) und Eindrucks, den der langſame, feierliche zweite Satz(das Adagio in Cis⸗moll) mit ſeinen vier Tuben und der Kontrabaß⸗Tuba machte. Die Entſtehung dieſes Satzes hat Bruckner in einem Briefe an Felix Motil kundgegeben„Einmal kam ich nach Hauſe und war ſehr traurig. Ich dachte mir:„lange kann der Meiſter un⸗ möglich mehr leben.“ Da fiel mir das Cis⸗moll⸗Adagio ein.“ Iſt das nicht der gauſe Bruckner voll naiver, hoher Eingebungen? Und heute ſind dieſe ins Volk gedrungen, der Muſik⸗ handel macht— wie Max Morold ſehr richtig ſagt mit Bruckner gute Geſchäfte. Aber er ſelbſt hat davon nichts mehr„ge⸗ habt“, der Große wandelte unerkannt unter den Wienern. A. Bl. Nnton Bruckners 8. Sumphonie. (Zur Brucknerfeier des Landesverbands Südweſt des Reichsverbands der deutſchen Preſſe, Ortsgruppe Mannheim.) Die achte Symphonie von Bruckner, entſtanden zu Wien 1884/85, wurde zuerſt aufgeführt ebendort am 18. Dezember 1892 von den Wiener Philharmonikern unter Hans Richter. Der „Inhalt“ dieſer Symphonie iſt, obwohl Bruckner nie Programm⸗ matiker, ſondern immer abſoluter Muſiker ohne literariſchen Ein⸗ ſchlag geweſen iſt, dennoch in etwas zu enträtſeln. Denn der zweite Satz, ein Scherzo, das ſich zur Größe ſteigert, ſoll von Brückner mit den Worten„der deutſche ichel“ überſchrieben ſein. Den„Eigenſinn und die Querköpfigkeit“, aber auch den Hang zur Naturſchwärmerei als deutſchen Zug will Willibald Kählers Analyſe(Seite 158/59 des„Meiſterführers“) aus den Klangwellen Bruckners herausfühlen. Tatſächlich hat Bruckner von dem lang⸗ ſamen Trio geſagt:„der deutſ Michel träumt in das Land hinaus.“ Der dritte Satz iſt eines der längſten und ſchönſten Adagios, und das Finale ſoll die Dreikaiſerzuſammenkunft zu der Höhe dichteriſchen Idealismus erheben. So ſagt manl aber hier wird mein Glaube an den„Meiſterführer“ wankend. A. Bl. Die Geſchichte des Taktſtockes. Wenn wir die Meiſter des Taktſtockes ihren leichten Herr⸗ ſcherſtab über dem Orcheſter ſchwingen und damit das Vete an Klangwirkung und Ausdruck herausholen ſehen, ſo ſcheint uns diez ein ſo natürliches Mittel der Verſtändigung zwiſchen dem führenden und dem ausübenden Muſiker, daß wir uns kaum eine Zeit denken können, in der es dieſen Taktſtock nicht gegeben hätte. Und doch iſt er in ſeiner heutigen Geſtalt bei uns nicht viel über 100 Ja alt. Die früheſte Anwendung fällt in Deutſchland in das Jahr 1801, als ein deutſcher Fürſt, Landgraf Ludwig von Heſſen, die Proben eine Kirchenaufführung am Karfreitag mit einem Taktſtock von er Kanzel aus leitete. Dieſe Tatſache hebt Arthur Bauckner in einer entwicklungsgeſchichtlichen Studie über das Kapellmeiſteramt hervor, die er in der„Deutſchen Rundſchau“ veröffentlichte. Die Notwendigkeit, den Takt zu ſchlagen, hat ſich freilich ſchon ergeben, ſolange überhaupt mehrere Muſiker zuſammenwirken. Aus altägyptiſchen, altchineſiſchen und altindiſchen Ueberlieferungen er⸗ kennt man, 29 7 urſprünglich die Zeitmaße durch Händeklatſchen oder Zuſammenſchlagen feſter Gegenflände wie Muſcheln oder Tier⸗ knochen angegeben wurden. Bei den Griechen ſtampfte der„Korg⸗ phaios„den. betonten Taktteil mit dem Fuße, und die römiſchen „Pedarii“, die davon ſogar ihren Namen erhielten, trugen zur Er⸗ höhung der Wirkung Schuhſohlen aus Eiſen. Später wurde dieſe barbariſche Art muſtkaliſcher Leitung durch eine Zeichenſprache er⸗ ſetzt, aber ſchon im 16. Jahrhundert begannen die Dirigenten wieder den Takt hörbar auf dem Pulte zu ſchlagen; da ſie bei ſedem Nieder⸗ ſchlag das Pult berührten, nannte man einen ſolchen Abſchnitt„Takt“ (Berührung). Namentlich bei der italieniſchen geiſtlichen Vokal⸗ muſik hat ſich das laute Taktieren beſonders bemerkbar gemacht, ſo daß Goethe nach dem Anhöven einer Oratorienaufführung in Vene⸗ dig in einem Briefe klagte:„Es wäre ein trefflicher Genuß ge⸗ weſen, wenn nicht der vermaledeite Kapellmeiſter den Takt mit einer Rolle Noten wider das Gitter und ſo unverſchämt geklappt hätte, als habe er mit Schulfungen zu tun, die er eben unterrichtete. Zu Bachs Zeiten waren alle möglichen Arten von Taktſchlagen ebrüuchlich, der eine taktierte mit dem Fuß, der andere mit dem Kopf, ein dritter mit der Hand, andere mit beiden Händen, einige nahmen eine Papierrolle, wieder andere einen Stecken in die Hand. Es half zunächſt auch nicht viel, wenn ſich die Muſikſchriftſteller Uber den unkünſtleriſchen Lärm empörten. So wird über einen Takt⸗ ſchläger geklagt, der ſich einen hohlen Kaſten unter die Füße legen ließ, damit die Stöße deſto ſtärker klingen möchten, oder es wird verlangt, daß ein„Holzhacker“ abgeſchafft wird,„der unſere Opern von einem Ende bis zum andern zerſchmeißt“. Die Reaktion gegen dieſes Unweſen war ſo ſtark, daß ſogar die Abſchaffung des Diri⸗ enten überhaupt gefordert wurde.„Man kann einen Tonkünſtler, o ſich ſelbſt vor Irrtum zu bewahren weiß, keinen ärgeren Schimpf in Gegenwart antun, als wenn die Zuſchauer durch ſolch un Commandieren zum Zweifel gebracht werden, an deſſen Gef keit.“ Die Stellung des Kapellmeiſters wurde ſedoch dadurch natür⸗ lich nicht ernſtlich gefährdet, len ſie exlitt doch eine Einbuße in ihrer Bedeutung. In der italieniſchen Oper war es ohnehin ſchon ſeit ihrer Entſtehung Sitte, daß die Leitung vom Cembalo aus er⸗ folgte. Der Kapellmeiſter ſpielte hier ſeinen bezifferten Baß, be⸗ gleitete die Rezitative und gab die notwendigen Winte an und Sänger. Mit der Verbreitung der italieniſchen Oper drang auch die neue Direktionsweiſe durch. Nur in Paris ließ man es ſich nicht nehmen, den Takt mächtig am Boden zu klopfen. Lully bediente ſich dazu einee 17 7 meterlangen Stockes, und er tat dies bei einer Feier zur Wiedergeneſung Ludwigs XIV. mit ſolchem Feuereifer, daß er ſich den Fuß ſo ſtark verletzte, daß er der ni genügend beachteten Verwundung erlag. Bei der italteniſchen Di⸗ rebtionsweiſe wurde ſchon ſehr frühe auf den Chören neben der Orgel ein für den Leiter der Aufführung beſtimmtes Cembalo zur eee Erſcheinung. So hat auch Haydn in ſeinen Londoner onzerten ſeine Sinfonien vom Flügel alls dirigtert. Mit der Zeit trat jedoch zum Flügeldirigenten noch ein beſonders taktierender Kapellmeiſter. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ſeßte eine neue Tendenz ein, die Leitung der Orcheſter dem Primgeiger zu über⸗ laſſen; noch Richard Wagner hat im Leipziger Gewandhaus Beet⸗ vens Neunte ohne Dir en aufführen hören. Aber auch der onzertmeiſter begann bald wieder, beim Tempowechſel oder Ein⸗ tritt von Schwankungen mit dem Fiedelbogen ſein Pult oder in der Oper den Souffleurkaſten zu bearbeiten, und ſo war die Einführung des modernen Taktſtockes, die ſich in den erſten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts vollzog, eine erfreuliche Oöſung. ſfluſikaliſche Rundſchau. Eine Mannheimer Muftkau lleng ſoll im Laufe des Oktobers in den e der Mufftalten andlung Fugen Pfeiffer ſtattfinden. Es ſoll eine Muſikausſtellung ſein, wie ſie bislang nur in großen Städten eſen iſt, z..: in Berlin bei Gelegenheit des zweiten Brahmsfeſtes Damals ſtellte der Verlag von N. Sſim⸗ rock ſeltene handſchriftliche Schätze und die 45 hms⸗Drucke aus. Hier in Mannheim wird die Edition Schott, deren Wohn⸗ ſitz bekanntlich Mainz iſt, eine Sammlung ihrer Prachtausgaben aus neuer Zeit zur öffentlichen Beſichtigung bringen. Es verſteht ſich, daß die eine zwangloſe ſein wird, die immerhin all⸗ gemeinem Intereſſe begegnen mag. A. Bl. Sprüche. Geiſt in anderen zu erwecken, nermag nur, wer ſeſbſt Geiſt genug beſitzt. 6 Das Genie eilt ſeiner Zeit voran und zeigt der Zukunft neue 7 8 —— —— ——9— 5 —— —— —————— zzur Verfügung ſtelle. Sinshein, den 9. September 1921. J. Str. S. gegen Handelsmann Wilhelm Falkenſtein von Obergimpern wegen verleumderiſcher Beleidigung betr. Geſchehen vor Badiſchem Bezirksamt. Anweſend: Referendar Dr. Lorey im beſonderen Auf⸗ trag als Verhandlungsleiter und Ver⸗ waltun; Joberſekretär Treuſch als Protokoll⸗ führer. Etſcheint Herr Handelsmann Wilhelm Falkenſtein von Obergimpern und gibt ſolgende Erklärung ab: Ich nehme hiermit die von mir über Herrn Oberamtmann Tritſcheler in Sins⸗ heim ausgeſprochenen verleumderiſchen Be⸗ leidigungen als vollſtändig erfunden und unter dem Ausdruck des tiefſten Bedauerns zurück. Als Buße übergebe ich hiermit den Betrag von 5 Eintauſend Mark welche ich dem Herrn Oberamtmann zur Verwendung für einen wohltätigen Zweck 12152 Ich übernehme die entſtandenen und bis zur Einſtellung des gegen mich ſchwebenden Strafverfahrens noch entſtehenden Gerichts⸗ und Verwaltungskoſten und erkläre mein Einverſtändnis, daß dieſe meine proto⸗ kollariſche Erklärung und Quittung über die Verwendung des Geldes durch das Bezirksamt Sinsheim auf meine Koſten in den im Amtsbezirk erſcheinenden Blättern und im Mannheimer Generalanzeiger ver⸗ öffentlicht werden. Vorgeleſen, genehmigt und l ſchrben Zur Beglaubigung: Der wehebungeleie. Protokollführer. Vorſtehende Erklärung wird hiermitver⸗ öffentlicht, ebenſo nachſtehend die Empfangs⸗ anzeige des Männerhilfsvereins Sins⸗ heim e. V. Sinsheim, den 5. Oktober 1921. Badiſches Bezirksamt. J. B. Wilßer. Dankſagung. Wir haben heute von Herrn Ober⸗ amtmann Tritſcheler in Sinsheim ein Ge⸗ ſchenk von Eeintauſend Mark er iben, welchen Betrag Herr Handels⸗ Wiche Folkenſteß 18 Ober⸗ gimpern als Buße für verleumderiſche Beleidigung bezahlt hat. Sinsheim, den 5. Oktober 1921. Mäunerhilfsverein e. V. Der Kaſſier: Frank. Nätlonal- Theater Am: Mittwoch, den 12. Oktober findet im Aibelungentaul desRoſengartens eine Aufführung von „7 nl nie aul„Iaurlis, tten von Chr. W. von Gluck als Aeit Beaen 39 aller Pe werden den Gewerkſchaften und Mannheims nach Maßgabe des vorjährigen Verteilungsplanes überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchrift⸗ liche Beſtellung mittelſt Verloſung Se er wollen bis ſpäteſtens Sonntag, den 9. Oktober durch einfache Poſtkarte an die Theaterkaſſe eingerelcht werden. ie, Ausgabe 5 ugeteilten Kaxten erfolgt am Dienstag, den 1. O8. ktober von 10 Uhr ab wüährend der een Die Antendanz. Morgen Freſtag Schlachtfests Frint Dünthener euer Win 2 Arche Noah. CC Cn. 150 quadratmeter Schaufenſterſcheiben! sofort grélfbar 12154 8 kun e Mainz, eee 1455 5 5 pphllls Ba nach den neuest. wlesensed. Blut, Urin-Unter- Mothoden ohne Be- suchungen ruisstörung Aufelfrende Broschüre No. 5e disktet verschl. M..—(Nachnahme M..50 Jpellalakgt r. mod. föltaender Franklurt 8.., Bethmannstraße 36, gegen- Ader F. or Hof. Tel. Hama 6933. E7o Taägitch 11—1.—7 Uhr. Sonntags 10—12 Uhr Hout., Blasen-, Frauenleiden (ohne Ouecksilbet, ohne Einspritzung), Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Faullancde ESanbaln. Seselkscha, en. 88scllSchaft, son Gewinn- u. Verlust-nech nung am 31. Marz 1921 Haben Aktiva Betriebsanlagen Vorausgezahlte Vorſicherungs⸗ JVVVVVJVVV Sſcherhelten Barbeſtand Aai u. Poſtſcheck⸗Konto „„„„„ Gewinn⸗ und Verluſtkonto: Vortrag aus dem M. 319 199.64 Reingewinn pro 1920/1 M. 35 440 77 Oberrheinssohe Faolt Fatalsvorte, Aktien-Gesellschaft Silanz per 21. Maäzz 1921 2CCC(((((( ͤ ² AA Passiva . 3 2 904 982 89 Aktienkapitaakl 890 000— „I bligaulonen 45000— 131630 Erneuerungsfonds 8 55050 38 457 50 Abgang M. 286885. 784 — 5 Dr. 564 75.80. 560559 07 Zuweiſung.1920/1 M. 50 000.— 614715 60 Obligationszinſen 1553 12 Verbindlichkeiten 421813 Rückſtellungen 239 93388 283 75887 1755725 75 T5 Soll Verluſt⸗Vortrag Schuldzinſen Obligationszinſen Rücklage in Erneuerungsfonds 1 RNücklage für Werkserhaltung Geweinn- u. Verlustreeh . 5 319 199 64 15977 81 50000— 100000— nung per 31. März 1921 Haben Betriebsüberſchuß 208891 86 Verluſt⸗Vortrag aus dem Vorjahr. M. 319199.64 Reingewinn pro 1920%211„ 35440.77 402650 73 ber Weg lohnt! Mannheim, den 30. September 1921 Bitte steigen Sie eine Treppe! Zum faumaus ſur Vue Gies Schlupfer- Raglan Uister Paletot Anzüge Joppen Mesen!. 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