* Mittwoch, 12. Okctober Bezugspreiſe: In maunheim und umgebung monatlich Frel ins haus gebracht Mark 10.—. Durch die poſt bezogen wlerteljährlich mark 27.—, Poſtſcheckkonto nummer 17590 Karlsruhe in Saden und Nnummer 2917 Ludwigshafen am Ahein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts⸗nebenſtelle neckarvorſtadt, Waldhofſtraße Rummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 7941, 7932, 7043, 7934, 70f5. Telegramm⸗Aòreſſe: 8 lanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. der Naub Oberſchleſiens. And was dann? Deer letzte Hoffnungsſchimmer verblaßt. Die Verhand⸗ lungen, die in den letzten Tagen hinter den Genfer Kuliſſen wurden, ließen immer noch die Erwartung zu, daß berſchleſiens Zerſtückelung nicht verbrieft und verſiegelt ſei und daß das klare Recht ſich noch durchringen könne. Seit heute früh ſind auch die unverwüſtlichen Optjmiſten auf das ſchlimmſte gefaßt. Und wenn die Entſcheidung, die den in⸗ duſtriellen Lebensnerv Oberſchleſiens von Deutſchland losreiſt, auch noch nicht endgültig gefallen iſt, ſo glaubt doch niemand mehr daran, daß dieſer Schlag ſich abwenden läßt. Der Kampf um Oberſchleſien hat ſeinen vorläufigen Abſchluß z u Gunſten Frankreichs gefunden. Entgegen dem klaren und unzweideutigen 13 8 der Volksabſtimmung erhält Polen durch üteilung des Induſtrie⸗ reviers den Raub am deutſchen Boden und an jahr⸗ hundertelanger deutſcher Arbeit, auf den es nicht minder lüſtern iſt wie Frankreich. Was von dem Induſtriegebiet etwa noch bei Deutſchland bleibt, iſt durch die Verſtümmelung des Ganzen ſeines beſten Wertes beraubt. Und alle die künſt⸗ lichen Pläne, die der wirtſchaftlichen Sicherung des Induſtrie⸗ reviers dienen ſollen, ſind doch nur ein Schein, der vor der Wirklichkeit der polniſchen Oberherrſchaft bald zerrinnen wird. Damit hat Frankreich ſein Zielerreicht. Die zähe Art, mit der Briand den Kampf geführt hat, iſt ſtärker ge⸗ weſen, als der engliſche Widerſtand. Die franzöſiſche Politik hatte die erſte Etappe ihres Erfolges bereits erreicht, als Lloyd George im Oberſten Rate die Entſcheidung aus der Hand gab, um ſie dem Völkerbundsrate zu überlaſſen. Nach jener Probe kann es nicht mehr überraſchen, daß die engliſche Re⸗ gierung heute erklärt, ſie werde die Entſcheidung annehmen, wie ſie in Genf fällt. Das engliſch⸗franzöſiſche Spiel und ſein nunmehriger Ausgang geben der ganzen oberſchleſiſchen Frage die richtige Beleuchtung. England nahm ſich bei ſeinem Widerſtande gegen Frankreich der deutſchen Intereſſen an, weil es den wirtſchaftlichen Zuſammenbruch Deutſchlands wegen der ſchlimmen Folgen für die eigene Wirtſchaft verhüten wollte. Frankreich dagegen hat die ausgeſprochene Abſicht, über den vollen Ruin Deutſchlands und die dauernde Ohnmacht des deutſchen Volkes hinwe zu eigener Vormachtſtellung zu ſchreiten. Mit anderen tet, ſo wie ſie gefallen iſt, daß dem Deutſchen Reiche an der öſtlichen Flanke eine tödliche Wunde zugefügt wird, von der ein dauerndes Siechtum ausgehen wird. Daß England ſich zeiner ſolchen Entſcheidung gefügt hat, iſt nach den letzten Rätſelfrage, deren Löſung wohl mit den vielen Reden von Curchill und Lloyd George eine außenpolitiſche engliſchen Schwierigkeiten daheim und draußen zuſammenhängt. Fiour die franzöſiſche Politik aber iſt die Zerſtückelung Obexyſchleſiens die Vollendung eines zielbewußt verfolgten Planes. Sie hat es verſtanden, wirklich einen Stoß zu führen, der Deutſchlands Kraft viel härter und ſchlimmer trifft, als alle Verluſte und alle Opfer, die uns der Friedens⸗ vertrag auferlegt hat. Aber das eine iſt ſicher: Frankreich wird ſeines Triumphes nicht froh werden, ſondern es wird bald die Erfahrung machen, daß der Erfolg, den der Schieds⸗ ſpruch des Völkerbundsrates ihm in die Hand gibt, ein Pyrrhus⸗Sieg iſt, von dem es ſelbſt den größten Schaden hat. Wenn Deutſchland durch den Raub des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes ſo ſchwer getroffen wird, wie es offenbar Frankreichs Wunſch und Ziel iſt, ſo wird das Verſiegen unſe⸗ rer Kraftquellen für Frankreich auch die bitterſte Enttäuſchung ſein. Und wenn es durch ſeinen Miniſter Loucheur Liefe⸗ rungsverträge mit Deutſchland abſchließen läßt, die uns zur Abgabe von Milliardenwerten ohne Gegenleiſtung verpflich⸗ ten, ſo wird es dieſe Rechnung wie ein Kartenhaus zuſam⸗ menbrechen ſehen, nachdem Deutſchland Oberſchleſien geraubt worden iſt. Ees unterliegt keinem Zweifel, daß die Entſcheidung über Oberſchleſiens Schickſal für uns Folgen von ungeheurem Ernſte und von größter Tragweite haben wird. Alle Hoff⸗ nungen, die ſchon auf eine allmähliche Beſſerung unſerer Beziehungen zu dem Ententegläubiger gerichtet waren, ge⸗ raten jetzt ins Wanken. Denn wenn Oberſchleſien uns in ſeinem wichtigſten Teile geraubt wird, ſo bricht das Funda⸗ ment zuſammen, auf dem unſere ganze Zukunftspolitik auf⸗ gebaut war. Deutſchlands Leiſtungsunfähigkeit, an der die Weltwirtſchaft nach dem eigenen Geſtändnis engliſcher Staatsmänner krankt, für die deshalb internationale Heil⸗ mittel geſucht werden ſollten, wird nunmehr zu einem ſchwe⸗ ren Gebrechen und alle Konſequenzen, die ſich daraus ergeben, bedrohen aufs Neue die internationale Politik. Und auch Anſere innerpolitiſchen Verhältniſſe, die einer Konſolidierung entgegengingen, geraten mit einem Male wieder ins Wanken. Für das Kabinett Wirth kann es nach einer ungünſtigen Entſcheidung über Oberſchleſien gar keine andere Wahl geben, als die ſofortige Demiſſion. Denn wenn der unermüdliche Eifer und der ſelbſt von Frankreich anerkannte gute Wille des jetzigen Reichskanzlers ſo ſchnöde belohnt wird, ſo bedeutet das einen politiſchen Fehlſchlag von tödlicher Wirkung. Da⸗ rüber wird kein Bedenken und wird kein Widerſtreben hin⸗ weghelfen. Was aber dann? Iſt die Regierung Wirth ge⸗ ſcheiterk, ſo kann eine neue Regierung von vornherein nur auf der Unmöglichkeit fußen, auch bei dem beſten Willen mit der Entente ins Reine zukommen. Das deutſche Volk wird damit auf eine neue und vielleicht die ſchwerſte Probe ſeiner Willenskraft geſtellt ſein. Nur von einem ſolchen feſten nationalen Willen können wir uns eine Wirkung verſprechen. An ihm wird und muß die Ammelſchreiende Ungerechtigkeit ſcheitern, die dem deutſchen Volke in Oberſchleſien zugefügt werden ſoll, mag der Kampf, Wen wir bis dahin zu führen haben, auch hart und ſchwer A eeeee ee Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Technik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Seitung. orten alſo: Die Entſcheidung bedeu⸗ Abend⸗Ausgabe. ſche MeueſteMachrichlen ſein. Aus ſolchen Erwägungen heraus würden wir eine Löſung der Kriſe, wie ſie die weiter unten folgende Depeſche andeutet, kaum als ganz befriedigend anzuſehen vermögen. Nach dieſer ſoll ein neues Kabinett Wirth kommen, allec⸗ dings erweitert und geſtärkt durch Hinzutritt der Deutſchen Volkspartei. Allerdings denkt man dabei wohl daran, daß dieſes zweite Kabinett Wirth mit einem neuen Pro⸗ gramm vor die Heffentlichkeit treten ſoll. Aber— ſo fragen wir— wird Herr Wirth denn auch nach dem Scheitern ſeines erſten Programms genügend Kredit und innere wie äußere Bewegungsfreiheit beſitzen, um ein weſentlich anderes Pro⸗ gramm mit der nötigen Sicherheit, Entſchloſſenheit und Ueberzeugungskraft zu vertreten? Der Völkerbundsrat billigt den Teilungsplan Oberſchleſiens. ONB. Paris, 12. Okt. Der braſilianiſche Vertreter beim Völkerbundsrat, Da Cunha, der gleichzeitig Mitglied der Viererkommiſſion iſt, erklärte dem Genfer Berichterſtatter des Matin: Wir ſind über unſere wohlbegründete Auffaſſung, die wir dem Oberſten Rate bekannt geben werden, durchaus beru⸗ higt und ſind ſicher, daß wir die beſte Löſung angeregt haben. In dem Wunſche, zu einem Beſchluſſe zu kommen, hat die Konferenz am Montag vier Sitzungen abgehalten, von denen die letzte bis tief in die Nacht hinein dauerte. Als ſie ihre Arbeiten beendet hatte, berief ſie die vier übrigen Mitglie⸗ der im Völkerbunde, nämlich den Grafen Iſhij, Balfour, Bourgeois und Marquis Imperiali. Darauf trat der Völkerbundsrat zweimal zu geheimer Sitzung zuſammen. Wellington Koo, Hymans, Da Cunha und Leon verlaſen nun die verſchiedenen Paragraphen und erläuterten die vorgeſchla⸗ gene Löſung. In dem gleichen Hauſe in der Avenue Moris Monnier hat der Rat des Völkerbundes den Teilungsplan über Oberſchleſien einſtimmig gebilligt. Keine Hoffnung. ONB. Paris, 12. Okt. Die franzöſiſche Preſſe erklärt zur oberſchleſiſchen Angelegenheit, daß für Deutſchland keine Hoffnung beſtehe, den bereits feſtgeſetzten Beſchluß des Völkerbundsrates irgendwie noch in letzter Stunde beeinfluſſen zu können. nen, denn ſie beweiſe damit, wie das„Petit Journal“ ausführt, daß ſie entweder ſchwach ſei oder aus Berechnung handle. Wenn das Kabinett Wirth nicht in der Lage ſei, jetzt die öffentliche Meinung in Deutſchland ſo zu beeinfluſſen, daß ſie die Entſcheidung über Oberſchleſien ruhig hinnehme, dann könne man ſich in Frankreich über das Verſchwinden dieſer Regierung tröſten, weil man ihr wegen der Durchfüh⸗ rung der eingegangenen Verpflichtungen kein Vertrauen ent⸗ gegenbringen könne. Vor dem Ende der Genfer Beralungen. WB. Genf, 11. Okt. Der Völkerbundsrat hielt heute eine Voll⸗ ſitzung ab. Eine große Anzahl von Journaliſten hatte ſich im Saal des Palais des Nations eingefunden, da ſich ſchnell das Gerücht verbreitet hatte, daß der Rat ſeine letzte Sitzung abhalte und gegebenenfalls eine öffentliche Sitzung für die nächſten Tage an⸗ beraumen werde, um das endgültige Ergebnis der Genfer Verhandlungen bekannt zu geben. Als die Ratsmitglieder aus⸗ einandergingen, erfuhr man jedoch, daß auch morgen noch Bera⸗ tungen ſtattfinden. Was die Löſung der oberſchleſiſchen Frage anbelangt, ſo wurde von gut unterrichteter Seite verſichert, daß die endgültige Grenzlinie nunmehr feſtgelegt ſei. Andererſeits hört man aber, daß ſie nur in großen Zügen feſtgeſetzt iſt und einige Punkte noch ungeklärt ſind. Wie es heißt, ſollen die weiteren Ar⸗ beiten des Rates vor allem der redaktionellen Abfaſſung des ſehr umfangreichen Gutachtens gelten, hauptſächlich der Ver⸗ tragstexte, die notwendig ſeien, um die ſchwierigen deutſch⸗pol⸗ niſchen wirtſchaftlichen Beziehungen auf beiden Seiten der Grenze zu regeln. Auch ſoll die Form undder Zeitpunkt der Ver⸗ öffentlichung des Gutachtens vom Völkerbundsrat noch be⸗ ſprochen werden. dem Oberſten Rat über die Fragen verhandelt. Mit Beſtimmtheit verlautet, daß— gleich ob ſie von Genf oder Paris ausgeht— es erſt geſchieht, wenn alle militäriſchen Vorberei⸗ tungen in Oberſchleſien getroffen ſind und für eine rechtzeitige Notifizierung der intereſſierten Regierungen geſorgt iſt. Berlin, 12. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Am Ende der heutigen Sitzung wird, wie aus Genf gemeldet wird, der Vorſitzende des Völkerbundsrates, Graf Iſhij, eine öffentliche Erklärung an die Preſſe abgeben, und dann ſoll abends die Entſcheidung durch einen Spezialkurier nach Paris überbracht werden. Hilferufe aus Oberſchleſien. WhB. Kaktowitz, 12. Okt. Die katholiſche Volksparkei Oberſchleſiens(Zentrum) richtete an den Reichskanzler folgen⸗ des Telegramm: Der Völkerbundsrat ſoll eine weitgehende Teilung Oberſchleſiens ſowie des Induſtriegebietes unter Er⸗ richtung einer fantaſtiſchen wirtſchaftlichen Einheit ernſthaft erwägen. Die Durchführung dieſes Planes, der die tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe ganz außer Acht läßt, würde den Ruin Oberſchleſiens bedeuten und eine ſtändige Bedroh⸗ ung des europäiſchen Friedens ſein. Wir erwar⸗ ten eine baldige Erklärung der Reichsregierung, daß eine ſolche Entſcheidung unannehmbar wäre und den ſofortigen Rücktritt des Kabinetts zur Folge hätte. J. A. gez. Szezepoik. Die D. D. P. Oberſchleſiens ſandte an den Reichskanzler folgendes Telegramm: Die un⸗ konttollierbaren aber beſtimmt lautenden Preſſenachrichten über den Vorſchlag der Sachverſtändigen des Völkerbands⸗ rates in der oberſchleſiſchen Frage veranlaſſen uns der Reichs⸗ regierung noch einmal in letzter Stunde unſere Auffaſſung darzulegen. Die große Mehrheit Oberſchleſiens hat ſich bei der Abſtimmung für das Verbleiben bei Deutſchland entſchieden. Die Nichtbeachtung des Willens der Mehrheit würde⸗ den ein⸗ — Mannheimer Muſik⸗Jeitung.— Bildung und Unterhaltung. Wenn die Regierung ihre Demiſſion einreichen wolle, ſo würde man ihr in Paris nicht viele Tränen nachwei⸗ Es heißt, daß der Völkerbundsrat auch mit 1921.— Nr. 474. * Anzeigenpreiſe: die kleine Feile mt..— ausw. Mk..50 Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 20% Rachlaß. Neklame Mk. 10— Annahmeſchluß: mittagbl. vorm. 3½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.usgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. fachen Begriffen über das Plebiszit zuwiderlaufen und dem Sinne des Friedensvertrages widerſprechen. Der Plan der Schaffung eines unter polniſcher Souveränität ſtehenden aber wirtſchaftlich autonomen Gebietes iſt der klarſte Beweis für die tatſächliche Unteilbarkeit Oberſchle⸗ ſiens aus wirtſchaftlichen Gründen. Die Lebensfähigkeit de⸗ Polen zuzuſchiebenden Gebietes ſoll durch Deutſchland erhalten werden. Ein ſolcher Vorſchlag kann nur der Abſicht ent⸗ ſpringen, Deutſchland unter allen Umſtänden an der Geſun⸗ dung zu hindern. Die D. D. P. weiß, daß mit der Unterſchrift des Ultimatums vom Mai dem Deutſchen die ſchwerſten Laſten aufgebürdet worden ſind. Sie weiß aber auch, daß unmöglich iſt, die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, wenn die bisherigen Feinde die wirtſchaftliche und politiſche Vernichtung Deutſchlands planmäßig weiter betreiben. obgleich die deut⸗ ſche Regierung die eingegangenen Verpflichtungen erfüllt. Wird der Sachverſtändigen⸗Vorſchlag zur Tatſache, dann for⸗ dern wir von der Reichsregierung in voller Erkentnis der für das abzutretende Gebiet erwachſenden Folgen die unbedingte Ablehnung der geplanten rechts⸗ und vernunftswidrigen Lö⸗ ſung. Wir können uns keine deutſche Regierung vorſtellen, die dieſen offenbaren Rechtsbruch anerkennen würde. Wenn der Völkerbundsrat das Recht beugen will, dann muß er allein die Verantwortung für die Vernichtung der kulturellen zivili⸗ ſatoriſchen und wirtſchaftlichen Werte Oberſchleſiens tragen, die es einzig und allein Deutſchland zu verdanken hat. Der Landesverband Oberſchleſien der .-N. B. P. hat an den Reichskanzler folgendes Telegramm gerichtet: Die Nachrichten über die in Gleiwitz beſchloſſene Teilung Oberſchle⸗ ſiens verdichten ſich in bedrohlicher Stärke. Daher fordern wir den Reichskanzler in letzter Stunde auf, jede Vergewal⸗ tigung des deutſchen Oberſchleſiens mit aller Entſchiedenheit abzulehnen. Wir errangen trotz allen polniſchen Terrors, trotz der Bevorzugung der Polen und trotz aller die Deutſchen benachteiligenden Beſtimmungen des Abſtimmungsreglements vom 20. März einen überwältigenden Sieg. Niemals wird das Deutſche Reich zugeben, daß wir um die Früchte dieſes Sieges, um unſer freies Selbſtbeſtimmungsrecht betrogen werden. Wir ſtellen uns hinter jede Maßnahme der Regierung, die Ktefkent iſt, Oberſchleſien ungeteilt dem Deut⸗ ſchen Reiche zu erhalten. Die 85 5 ſozialdemokraliſche Partei Oberſchleſiens hat folgendes Telegramm an den ſozialdemokratiſchen Vor⸗ ſtand in Berlin geſandt: Ueber die Verhandlungen des Völkerbundsrates und ſeiner Sachverſtändigenkommiſſion bezüglich der Regelung der oberſchleſiſchen Frage ſind authentiſche Nachrichten nicht vor⸗ handen, doch hat das Verfahren des Unterſuch⸗ ungsausſchuſſes, der ohne Sachverſtändige nach Ober⸗ ſchleſien zu entſenden, ſeine Beratungen lediglich auf das von der Interalliierten Kommiſſion in Oppeln und den nationalen und wirtſchaftlichen Organiſationen Oberſchleſiens überreichte Material ſtützt, ſtarkes Befremden undgroße Be⸗ fürchtungen bei der Arbeiterſchaft Oberſchleſiens wach⸗ gerufen; zudem laſſen die mit großer Geſchäftstüchtigkeit ver⸗ breiteten polniſchen und franzöſiſchen Preſſenachrichten nur den Schluß zu, daß die Teilung des oberſchleſiſchen In⸗ duſtriegebietes beabſichtigt ſei und daß der weſent⸗ liche Teil des Induſtriedreiecks Polen zuge⸗ ſprochen werden ſoll. Die Nachrichten über die Beibehaltung der bisherigen Währung und Eiſenbahngemeinſchaft erwähnen wir in die⸗ ſem Zuſammenhang mür der Vollſtändigkeit halber, die aber auch ein Beweis dafür ſind, daß die Unterſuchungskommiſſion zur Ueberzeugung gelangt iſt, daß ohne die bisherige Finanz⸗ und Verkehrsgemeinſchaft mit Deutſchland für das abzutre⸗ tende Oberſchleſien keine Lebensmöglichkeit beſtehe. In der Erkenntnis der großen Gefahr, die durch dieſe mögliche Entſcheidung dem Wirtſchaftsleben und der aufs innigſte mit ihm verbundenen Arbeiterſchaft Ober⸗ ſchleſiens droht, hat das Bezirkskartell des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbundes in ſeiner Sitzung vom 6. Oktober den Völkerbundsrat durch Telegramm noch einmal auf die Unteilbarkeit des Induſtriegebietes hingewieſen und um die Entſendung von Sachverſtändigen gebeten. Allem Anſchein nach iſt der Völkerbundsrat nicht gewillt, dieſer praktiſchen, durchaus berechtigten und unbedingt nor⸗ wendigen Forderung auch nur im geringſten ſtattzugeben. Die kommende Entſcheidung ſoll anſcheinend unſer Recht und die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe des Landes und der Be⸗ völkerung nicht berückſichtigen, ſondern der franzöſiſch⸗ polniſchen Allianz Rechnung tragen. Für die kataſtrophalen Folgen einer ſolchen Entſcheidung kann weder der deutſche Gewerkſchaftsbund, noch die S. P. Oberſchleſiens die Verantwortung übernehmen. Die S. P. D. hat durch die Entſendung ihres Beauftragten in die Reichsregierung die Verantwortung für die Erfüllung des Ultimatums vom 3. Mai 1921 in der Erwartung übernommen, daß die reſtloſe Erfüllung der Forderung des Ultimatums nur dann Sinn und Ausſicht auf Erfolg habe, wenn auch die Feind⸗ bundmächte auf die Lebensintereſſen des deutſchen Volkes in der Sanktionsfrage und in der Entſcheidung über das Schickſal Oberſchleſiens genügend Rückſicht nehmen. Die alltierten Regierungen ſcheinen aber im Begriff zu ſein, dieſe Rückſichtnahme außer Acht zu laſſen und in der oberſchleſiſchen Frage eine Entſcheidung zu fällen, die kataſtrophale Folgen 5 das Wirtſchaftsleben Deutſchlands nach ſich ziehen müßte. on dieſen naturnotwendig eintretenden Folgen würde die Arbeiterſchaft von allen Bevölkerungsſchichten am ſchwerſten betroffen werden. Ddie in der S. P. D. organiſierten Mitglieder ſtellen daher an den Vorſtand der S. P. D. das dringende Er⸗ ſuchen, die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der deutſchen. Reichsregierung zu beauftragen, bef einer für Deutſchland u n⸗ dung wäre eine D FFVVVVFFVTFTCTT Mittwoch, den 12. Oktober 1921. tlert en Entſcheidung in der oberſchleſiſchen Frage ihre emter im Reichskabinett niederzu⸗ legen und zu erklären, daß die S. P. D. als Vertreterin der arbeitenden Bevölkerung die Verantwortung für die Zuſtimmung einer ſolchen Entſcheidung nicht zutragen vermag. Die oberſchleſſſche Bezirksleitung der S. P. D. gez.: 81 Bias. Der Deukſche Ausſchuß für Oberſchleſien ſandte folgendes Telegramm an den Reichs⸗ kanzler: Mit ſteigender nimmt der deutſche Aus⸗ ſchuß von den Nachrichten aus Genf Kenntnis. Wir wollen nicht glauben, daß— richtig ſind; denn eine ſolche Entſchei⸗ ataſtrophe für das geſamte Wirtſchaftsleben Oberſchleſiens. Eine Verge⸗ waltigung des Rechtes können wir aber nicht hinnehmen. Wir —rufen in der letzten Minute noch einmal das Reich um Hilfe an. Das Zentrum, die D. D. P. und die S. P. D. haben von ſich aus dem Reichskabinett ihren Standpunkt ſelbſtändig dar⸗ gelegt und daß ſie das Verbleiben ihrer Parteivertreter im Ka⸗ binett einer ſolchen Entſcheidung gegenüber für undenkbar galten. So denkt aber auch der deutſche Ausſchuß in ſeiner Geſamtheit, in dem in völliger Einigkeitalle deut⸗ ſchen Parteien, Gewerkſchaften und ſtändiſchen Körperſchaften Oberſchleſiens vertreten ſind. ir haben es verſtehen können, wenn dieſem neuen Rechtsſpruch gegenüber die Reichsregierung nicht alle Konſequenzen ziehen würde. Es ſcheint uns völligausgeſchloſſen,daß die Reichs⸗ regierung dem Völkerbundsrat nachgeben könne, dem Wechſelbglg, den man uns mit einem autonomen Wirtſchaftsgebilde oder ähnlichem unterzuſchieben gedenkt, durch die wirtſchaftlichen Kräfte Deutſchlands Leben einzu⸗ hauchen. Wenn der Völkerbundsrat es nicht wiſſen will, Recht Recht bleiben zu laſſen, müſſen wir es von uns weiſ en, der Gegenſtand irrſinniger und wirtſchaftlicher Experi⸗ mente zu ſein. Wir fordern unſer Recht, fordern aber auch vom Reiche, daß es unſer Recht verficht, ohne Rückſicht darauf, ob dem einzelnen hier wieder ſchwarze Tage bevorſtehen. Reichskanzler werde hartlil Wir ſind es! gez. Lubacger.. ee 5 DDteie polniſchen Fälſcher. WB Genf, 11. Okt. Das Journal de Gensve veröffent⸗ licht eime Unterredung mit den hier weilenden oberſchleſi⸗ en Arbeitervertretern, die nachdrücklich gegen die won polniſcher Seite verbreiteten Angaben über die Ar⸗ beiterverhältniſſe in Oberſchleſien Einſpruch erheben. Sie weiſen darauf hin, daß die von den Polen in Genf vorgelegten Statiſtiken die hohen Mitgliederziffern der polniſchen Arheiterverbände dadurch erzielten, daß ſie die in Oſtpreußen, Kabinett zurückzutreten hätte. Das wird, ſoviel wir unterrichtet zu ſein glauben, auch in nicht zu langer Friſt ge⸗ ſchehen. Der Reichstag muß die Möglichkeit haben, die Richt⸗ linien der bisherigen und der kommenden Politik nachzuprü⸗ fen. Wir möchten aber annehmen, daß dem Rücktritt des Ka⸗ binetts, die Bildung eines neuen auf dem Fuße folgen wird, das gleichfalls Herr Dr. Wirth anführen dürfte, dem aber durch den Beitritt der Deutſchen Volkspartei eine größere Aktionsfähigkeit geſichert wäre. Wie wir ſpäter erfahren, hat die heutige Kabinettsſitzung von 9 bis ½12 Uhr gedauert und hat ſich dann auf 12 Uhr vertagt. Weiter wird uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß der deutſche Botſchafter Dr. Sthamer mit Lord Curzon und der deutſche Botſchafter Dr. Mayer mit Briand Un⸗ terredungen gehabt haben, in denen die beiden Botſchafter den Standpunkt der deutſchen Regierung zum Ausdruck gebracht und auf die ſchwerwiegenden Folgen hingewieſen haben, die eine ungünſtige Entſcheidung über Oberſchleſien haben müßte. Die Berichte der beiden Botſchafter haben der heutigen Kabi⸗ nettsſitzung vorgelegen. Doch wird über ihren Inhalt Ver⸗ ſchwiegenheit bewahrt. Der Preußiſche Landtag hat ſich mit Rückſicht auf die geſpannte politiſche Lage auf morgen vertagt. Der Be⸗ ſchluß iſt mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien gegen die ſozialiſtiſchen Parteien gefaßt, Falls die morgige Sitzung ſtattfinden ſollte, wird die großeſozialiſtiſche A nfrage über die Perſonalpolitik des preußiſchen Miniſters des Innern und über das Vorgehen des Statiſtiſchen Landes⸗ amtes gegen Angeſtellte, die eine ſchwarz⸗rot⸗goldene Flagge gehißt haben, von der Tagesordnung abgeſetzt werden. Amkliche Beſtätigung der deutſchen Demarche. ONB. Berlin, 12. Oktober. Deutſcherſeits wird jetzt be⸗ ſtätigt, daß die deutſchen Botſchafter in London und Paris erneut den dortigen Regierungen den Standpunkt der deut⸗ ſchen Regierung über die oberſchleſiſche Frage zum Ausdruck gebracht und darauf hingewieſen haben, daß eine für Deutſch⸗ land ungünſtige Entſcheidung mit ſchwerwie genden Folgen inner⸗ und außenpolitiſcher Art ver⸗ bunden ſein müßte, VB. London, 12. Okt. Der politiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt, der Eindruck, den Berlin an⸗ ſcheinend ſich einbildet, auf London ausüben zu können und der in der Rückberufung Sthamers zum Ausdruck gekommen ſei, habe ſich bereits als eine ſchmerzliche Illuſion erwieſen. Ein Diplomat habe dem Berichterſtatter des Daily Telegraph erklärt, die deutſche Republik habe ſtatt des frühe⸗ Freikorps Oberland, gegenüber den Enthüllungen der„Münchener Poſt“ in einer Be⸗ richtigung Stellung, in der es heißt: halten können. Aber hier klaffte der Riß, weil viele Ober⸗ und Unterführer das ſtarke Betonen von deutſch ſchon für Chauvinismus hielten und demokratiſch nur als ein Eingehen auf die Wünſche und Strömungen der Maſſen betrachteten, ſtatt wirklich zu führen. Und da die ſtark rot Angehauchten in der Partei gewöhnlich die ſtärkere Lungenkraft und Rückſichtsloſigkeit hatten, beeinflußten dieſe die Haltung der Partei ſo, daß man bald den Eindruck gewann, die größte Sorge der Führer ſei, nur nicht die Fühlung nach links zu verlieren. Das zeigte ſich in dem Entzücken mancher Führer über die„großartige Revolution“, die das deutſche Volk„von den 22 Herrſchaften(den Fürſten) befreite“, die gefallenen Spar⸗ takiſten einen Kranz ſtiftete, während die gefallenen Reichswehr⸗ ſoldaten leer ausgingen uſw. Auch das„Sozialiſieren“, ſelbſt des Grund und Bodens und der Häuſer hat warme Befürworter in der„bürgerlichen“ demokratiſchen Partei, wie auch die„Vernichtung des Militaris⸗ mus, von vielen Demokraten geradezu bejubelt wurde. Einſich⸗ tigere warnten vor ſolchen Jubelhymnen auf die große Revolution, weil ſie darin eine Urſache der Abwanderung gut demokratiſcher, aber auch gut deutſch empfindender Mitglieder erblickten. Als dann gar das unentwegteſte Demokratenblatt in Baden, ſogar in der Schuldfrage am Krieg allen deutſch fühlenden Männern und Frauen, die ſich ohne Unterſchied der politiſchen Weltanſchauung zuſammengetan hatten, um einmütig gegen die große Lüge zu proteſtieren, durch jenen Aufſehen erregenden Artikel nach der Ver⸗ ſammlung im Mannheimer ibelungenſaal in den Rücken fiel, riß bei vielen der Geduldsfaden, die ſeither noch zur Partei gehörten. Die täuſchte auch das Singen des alten Demokraten⸗ liedes:„Deutſchland, Deutſchland über alles“ beim Sonnenwendfeſt in Weinheim nicht mehr, ebenſo wenig wie die Feſtrede des inzwiſchen zur Sozialdemokratie abgeſchwenkten heſ⸗ ſiſchen Unterrichtsminiſters Dr. Strecker. Die„Opportunitäts⸗ politik“, die nur auf Augenblickserfolge eingeſtellt iſt, wird die demokratiſche Partei zu weiteren Abſplitterungen führen. Der ſchon erwähnte demokratiſche Profeſſor Hellpach ſieht klar, wenn er ſagt:„Ddie Wählermaſſen achten nämlich viel weniger aufs Taktiſche, als manche Subalternoffiziere unſerer Partei zu wähnen ſcheinen. Der Demokratiſchen Partei ſind von Wahl zu Wahl immer mehr Wähler entlaufen, weil ſie grundſätzlich von der Partef unbefriedigt waren!“ Man kann eben nicht auf zwei Seiten Waſſer tragen, ſonſt verſchüttet man's auf beiden.— Warum wir dieſen Rückblick ſchrieben? Um die Bürger, Männer und Frauen zu einer klaren Entſcheidung zu führen. Am 30. Oktober werden nur die wirklich konſequent großen Zielen nachſtrebenden Parteien Er⸗ * 4 folg haben. Die Landtagswahl muß ein Entweder— Oder bringen. Einer, der deukſch und demokratiſch eruſt nahm. Bahyern und die Pfalz. Freikorps Oberland. ONB. Müuchen, 12. Okt. Der frühere Führer des eee Major Horadam, nimmt in der Preſſe Die Nachrichtenzentrale des Hauptmanns v. Keſſel war weder ein Teil Oberland, noch beſtand irgend ein geheimer Kontakt mit dieſer Abteilung. Tatſache iſt lediglich, daß Hauptmann v. Keſſel in Oberſchleſien 10 in Weſtpreußen und der Provinz Poſen ſowie die in Galizien 1 lebenden Mitglieder einfach mitzählten. Auf dieſe Weiſe ge⸗ llangen die Polen zu Ziffern, die die Zahl der ge⸗ ren Säbelraſſelns des Kaiſerreiches das Federraſſeln und Rücktrittdrohen eingeführt. ſamten in Oberſchleſien beſchäftigten Arbeiter überhaupt zur Unterſtützung des Korßs Oberland eine Nachrichten⸗Abteilung 6 überſteigen. Du oberſchleſiſchen Delegierten betonten, Die Landkagswahlen Kur sin leber pachungsabkeilung errichtet und ſeine Dienſte dem 4 5 0 Korps Oberland zur Verfügung geſtellt hat. Wenn Plünderer er⸗ dafß in Pleß und Rybnfr die Polen durch die Anwendung ter⸗ ſchoſſen wurden, ſo geſchah dies auf Grund des vom Kommando ver⸗ 1 Foriſtiſcher Mittel deutſche Arbeiter zum Eintritt in ihre Ver⸗ Warum viele aus der demokraliſchen Partel austreten. dängten Standrechts. Es beſteht jetzt keine militäriſche bände zwangen. Entgegen den tendenziöſen polniſchen Aus⸗ Man ſchreibt uns: Schon vor dem Krieg litt die damals Fork⸗ Na mehr, weder eine offtzielle noch eine geheime. ſtreuungen über die Erziehungs⸗ und Sprachverhältniſſe in niſchen Religionsunterricht und nur 2 P. + Igeneinen Unterricht in der polniſchen Sprache ſich beteiligt nach Hauſe Oberſchleſien erinnern die Delegierten daran, daß nach der Revolution die deutſche Regierung die weiteſtgehende Mög⸗ lichkeit zur Erlermig der polniſchen Sprache für die pol⸗ niſchen Kinder gewährte; daß aber nur 18 Ansbent Pen a nt an dem all⸗ Keine Klürung. Berlin. 12. Oktober.(Von unſerm Berliner Bürv.) Das Kabinett iſt heute früh zu der in Ausſicht genommenen Sitzung zuſammengetreten. Aber irgendwelche authentiſchen Meldungen liegen auch jetzt noch nicht vor, wie wohl man gut tun wird, ſich auf den ungünſtigſten Ausgang ge⸗ faßt zu machen. Feſtzuhalten bleibt, daß Meinungsverſchie⸗ denheiten von Belang innerhalb des Kabinetts nicht beſtehen, auch nicht ſolche auf parteimäßiger Grundlage. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt, daß, falls die Baſis der Regierungsbildung durch die Entſcheidung des Völkerbundsrates erſchüttert würde, das Landunter. 4 Halligroman von Wilhelm Lobſtien. Machdruck verboten) Fortſetzung.) mählich alles Mißtrauen ſchwinden ließ, und daß ſich ihr Herz ihm langſam wieder zuwandte. Da wurde er ſicherer. „Du mußt nicht alles gleich ſo ſchwer nehmen.“ „Kann ich denn dafür, Hans? Wenn Du wüßteſt, wie mein Herz brennt!“ Sie ſtand vor ihm, blaß wie der Tod, und die Tränen lefen ihr langſam über die eiskalten Backen. Ich weiß, ihr ſeid hier draußen alle ſo, in Freude und Schmerz immer gleich aufgepeitſcht, ganz ohne mildere Ueber⸗ gänge und Zwiſchenſtufen. Frieſenblut!“ Giede merkte gar nicht, daß etwas Fremdes und Lehr⸗ häftes in ſeiner Stimme klang. Sie hörte nur das eine, daß er nicht von ihr gehen, ſie 705 verlaſſen wolle, und daß ihr armes Glück, das ſie ganz zerſchlagen wähnte, wieder aufer⸗ ſtehen ſollte. Sie glaubte, weil ſie glauben wollte. ⸗Und nun ſei vernünftig, Giede. Wiſch Dir die Tränen ab und ſei wieder gut. Wir wollen uns die Tage nicht ſelber ſchwer machen, ſondern das Glück genießen, ſo lange es ſich noch halten läßt.“ ee eee Da ſank alles von ihr ab, und wie einſt warf ſie ſich an ſeine Bruſt und trank ſeine Küſſe. Lange ſtanden ſie ſo. Und als ſie über die Fennen nach Hauſe gingen und die hellen Feuer rings auf den Waſſern lagen, meinte Giede, daß all die Friedensſterne ihr noch nie ſo hell geſchienen hätten wie heute, da ſie ihr verlorenes Glück wieder in Händen hielt. Ihr Herz ſang wieder. Es war nicht ſo piel Jubel und Lachen darin, wie früher; aber es ſang doch wieder und glaubte wieder, als ſie durch die Stille der Nacht ſchritt Nun war ja alles wieder gut! Nun war alles Schwere und Drohende für ſie nicht mehr ſchwer und drohend, und durch die dunklen Wolken, die über ihren kom⸗ menden Tagen lagen, ſchien ſchon wieder ein helles Licht, ſo hell, wie ringsumher die Heimatfeuer. Die wieſen allen Irren⸗ den den Weg zum Hafenfrieden. So leitete auch das helle Licht, das in ihr neu angezündet war, ſie glücklich heim zu Frieden und Stille. Als ſie auf der Schulwarft angekommen waren, bat ſie ilſn, noch ein Stündchen im Wohnzimmer zu verplaudern, da ihr Vater noch auf ſei. 85 Er lehnte es ab und entſchuldigte ſich damit, daß er von ohen bis unten mit Schlamm beſpritzt und auch zu müde e e Er merkte un dem Druck ihrer heißen Hände, daß ſie all⸗ und zu wenig Soldaten. Jeder der in den großen Vorſtänden und Ausſchüſſen beamtete hatte ein⸗ eigenes Spezialprogramm neben dem Parteiprogramm. Das wäre an und für ſich kein Schaden für eine Partei, könnte im Gegenteil zur Belebung und Vielſeitigkeit des Strebens beitragen, wenn über den Sonderwünſchen der Blick aufs Ganze nicht oft ſehr gelitten hättte. Eine Hartnäckigkeit im Verfechten der eigenen Anſicht war vielen der„Subalternoffiziere“ wie Profeſſor Hellpach, ſelber über⸗ zeugter Demokrat, ſagt, wichtiger als das Zurückſtellen des Taktiſchen hinter das Grundſätzltiche. So erinnern wir uns nicht, daß die demokratiſche Partei im Rathaus oder ſonſt bei grundſätzlichen Fragen je geſchloſſen mit Ja oder Reln geſtimmt hätte, was doch bei andern Parteien immerhin oft der Fall iſt. Es waren eben immer zwei Seelen in der Bruſt: eine ſtark nach links ziehende und eine, die noch gut bürgerlich fühlte. Dieſer Zwieſpalt bei allen wichtigen Stellungnahmen und Abſtimmungen iſt die Haupturſache an der Fahnenflucht ſo vieler, die nach der Revolution die Verſchmelzung mitmachten. Viele derſelben hatten gehofft, daß eine große Bürger⸗ partei endlich der geſchloſſenen Sozialdemokratie das Gleichgewicht aufzwinge. Deutſch und demokratiſch wären ja die beiden Pole geweſen, die die meiſten„Bürgerlichen“ häkten zuſammen⸗ ſei. Er wolle nur flüchtig guten Abend ſagen und dann in ſein gehen. iede war enttäuſcht. Aber als er ihr zärtlich über die Wangen ſtrich, lächelte ſie und ſchmiegte ſich in in ſeine Arme, und zwar gläubig und vertrauensvoll. An dieſem Abend 9 2 ſie nach langer Zeit zum erſten Male wieder mit einem Lächeln voll ruhigen, geſicherten Glücks auf den Lippen ein. Sie fürchtete nichts mehr. Nun würde alles gut werden, mochten die andern über ſie reden, was und ſo viel ſie wollten. Sein Lebensglück hatte letzten Endes jeder Menſch doch in den eigenen Händen. Baumeiſter Ehrhard aber zündete die Lampe an und ſaß noch lange wach. So konnte es nicht weitergehen, es mußte ein Ende gemacht wrden, ſo oder ſo. Was ihm Wochen und Monate hindurch Glück und Freude uc ſa war, fing an, ihm zur Laſt zu werden, und er hatte ſich feſt vorgenommen, dieſe Laſt abzuſchütteln. Ein Abend wie der heutige durfte nicht wieder vorkommen. Gewiß, wenn er Giede in den Armen hielt und ihr junges, drängendes Herz ſpürte, wa res ihm, als habe auch er ſie lieb. Aber dieſes Gefühl dauerte nur kurze Zeit, und dann war er innerlich wieder völlig von ihr gelöſt. Nun wollte er ſich auch äußerlich vno ihr löſen. Es mußte ein Ende haben. Es war ihm nur nicht klar, wie er ſich losmachen ſollte. Mehrfach erwog er, von der Schulworfſt ganz nach der Nor⸗ derwarft überzuſiedeln. Aber das führte auch nicht zum Ziel. Es gab nur eins, er mußte die Hallig verlaſſen. Das konnte er nach einem ruhigen Abſchied von Giede tun. Er brauchte ihr ja nicht zu ſagen, daß er nie wiederkommen wolle, ſondern konnte ſie in dem Glauben laſſen, daß er nur auf einige Wochen wegen anderweitiger Vermeſſungsarbeiten von Sünoog fern ſein müſſe. War er aber erſt fort, dann war die gange Angelegenheit für ihn erledigt, genau ſo gut und ſchlecht erledigt, wie in früheren Jahren oder an anderen Orten. Und doch ſcheute er ſich vor dieſem Abſchied. Mit einem bloßen Händeſchütteln drunten in der Wohnſtube und einem lächelnden Glück⸗Wünſchen und einem freundlichen Auf Wie⸗ derſehen! war es nicht getan. Giede ſah zu ſcharf. Ihre Zweifel würden wieder aufſteigen, ſie würde forſchen und fragen und drängen, und das alles würde dann wahrſchemlich zu einem ihm unangenehmen Auftritt führen, den er auf jeden Fall vermeiden wollte. Am beſten war es, er ginge ohne Abſchied und ſchriebe nachher von Huſum aus an Giede, daß er ſich von ihr trennen müſſe, daß es nicht anders habe gehen können und derlei Redensarten mehr, wie er ſie von früheren, gleichen Anläſſen cher kannte. Ja, das war das Beſte. Und bald wollte er es ſchrittspartei genannte demokratiſche Partei an zu viel„Offizieren“ Die angeführte Führerbeſprechung in meiner Wohnung hat niemals nden. ſtattgefu * ONB. Müuchen, 12. Okt. In politiſchen Kreiſen rechnet man damtt, daß, falls der Genfer Beſchluß über Oberſchleſien zu Un⸗ gunſten Deutſchlands ausfällt, der bayriſche Landtag ſofork zu einer gemeinſamen Kundgebung des bayriſchen Volkes ein⸗ berufen wird. Deulſches Reich. Der Parteitag der D. B. P. EI Berſin. 12. Oktober.(Von unſerm Berliner Büro.) Das Programm des diesjährigen Parteitages der D. V. P. in Stuttgart wird jetzt von der„Nationalliberalen Korreſpon⸗ denz“ veröffentlicht. Dr. Stre ſemann wird über die po⸗ litiſche Lage ſprechen, Profeſſor K ahl über die Reform der Rechtspflege. Außerdem ſtehen noch Referate des früheren heſſiſchen Finanzminiſters Becker über die Steuerreform und des Abg. Hepp über Ernährung und Landwirtſchaft auf der Tagesordnung. machen. Schon in den nächſten Tagen ſollte Thade ſeine Kof⸗ fer bis auf die Handtaſche holen um ſie in der Baracke bintder⸗ zutragen. Giede gegenüber wollte er es damit erklären, daß er mit dem Bauaufſeher zu arbeiten habe und darum alle Sachen bei der Hand haben müſſe. Leiſe begann er zu packen. Dann und wann ſtieg eine brennende Scham in ihm auf, wenn er an das Erbärmliche ſeines Tuns dachte; aber er ſchüttelte bald alles wieder von ſich und beruhigte ſich bei dem Gedanken, daß ein Ende mit Schrecken beſſer ſei als ein Schrecken ohne Ende. Gewiß, er hatte ſich mit Giede zu weit eingelaſſen; aber trug er denn allein die Schuld? War nicht auch ſie ihm entgegengekommen? Sie würde ſich ſchon zu tröſten wiſſen, und wenn nicht, ſo mußte es eben gehen, wie es wollte, er konnte nicht anders handeln, er war innerlich mit ihr fertig und mußte es nun auch äußerlich ſein. Es mußte und ſollte ein Ende haben. Als er am anderen Morgen ins Wohnzimmer trat und Giede allein fand, war er aufgeräumter als ſonſt, der Ent⸗ ſchluß, den er in der vorigen Nacht gefaßt hatte und der nun bei ihm ganz feſt ſtand, machte ihn ſicher. Er ging auf Giede, die blaß und müde und doch voll ſtiller, innerer Freude am Kaffeetiſch hantierte, zu und küßte ſie. „Guten Morgen, Giede. Nun, iſt das Herz wieder ruhig geworden? AAch Dul Spotte nur! Du weißt ja gar nicht, wie ſchwer die Not war, die auf mir lag.“ 5 Sie ſchmiegte ſich an ihn und ließ ihre Rechte über ſein Haar gleiten. 2Ihr Männer habt Eure Arbeit und ſo viel anderes, das das Herz füllt und nichts Dunkles aufkommen läßt. Aber wir uen haben ja nur uns und unſer armes ruheloſes Herz. Und dann kommen oft ſo dumme, trübe Gedanken. Aber nun iſt alles wieder gut.“ „Iſt es das wirklich, Giede? Das freut mich.“ „Ach Dul Dul“ Sie wollte ihn gar nicht wieder loslaſſen, ſondern hielt ihn feſt umſchlungen, als fürchte ſie immer noch, daß er ihr entriſſen werden könnte Leiſe löſte er ihre Arme und mahnte ſie daran, daß er zum Dienſt müſſe. Da lachte ſie zum erſten⸗ mal nach langer Zeit wieder glücklich auf. „Und ich laſſe Dich hungern und dürſten, Hans. Setz Dich, ſo, ſo wie früher.“ (Fortſetzung folgt.) Man färbe daheim nur mit echten Brauns'schen Stoffarben und fordere die lehrreiche Oratisbroschüre No. Z von Wuhelm Brauna, Oesellschaft mit heschränfeter Haftung. Quedlinburg a. H. F18 1 — 2— Mitgliedern“ herausgegeben. Maunheimer General-Anzeiger. GAbend⸗ Ausgabe.) — eeeeeeeereee, g. Szite. Nr. 744 PT———WTVT 55 Mittwoch, den 12. Oktober 1921. Städͤtiſche Nachrichten. Notgeld. Wie aus Blättermeldungen hervorgeht, hat die Reichsregierung an die Länder ein Schreiben gerichtet, mit dem Erſuchen, in Zu⸗ kunft die Ausprägung und den Druck von Notgeld durch Handels⸗ kammern, Gemeinden. Fabriken uſw. tunlichſt zu verhindern und dafür zu ſorgen, daß das vorhandene Notgeld möglichſt eingezogen wird. Die Reichsregierung hofft nämlich durch beſondere Maß⸗ nahmen die Ausprägungsarbeit der Münzſtätten ſo zu ſteigern, daß der Kleingeldnot bald abgeholfen werden kann. Dieſe Mitteilung hat verſchiedentlich im täglichen Verkehrs⸗ und Geſchäftsleben eine gewiſſe Beunruhigung und Unſicherheit über die Gültigkeit von Not⸗ geld hervorgerufen. Es wäre an der Zeit, daß die Reichsregierung einen Zeitpunkt beſtimmt, an dem das Notgeld, das in hundert und aberhundert Sorten in den verſchiedenſten Geſtalten im Verkehr iſt, von den betreffenden Ausgabeſtellen eingelöſt werden muß. Seit der Staat jeder Gemeinde mit einigen hundert Köpfen Einwohnern und faſt jeder größeren Fabrik unter dem Zwange der Kleingeld⸗ not während des Krieges das Recht eingeräumt hat, wahllos papierene, eiſerne und andere Zahlungsmittel in den Verkehr zu ſetzen, haben wir eine wahre Hochflut des Notgeldes er⸗ lebt. Gewiß mag zu Anfang und auch noch ſpäter ein Bedürfnis zur Herausgabe von Erſatzzahlungsmitteln vorgelegen haben. In der Folge machten aber nicht nur Private, ſondern auch die Ge⸗ meinden aus dieſem Notmünzrecht eine ganz erhebliche Ein⸗ nahmequelle. Man erinnert ſich unwillkürlich an die ewigen Jinanznöte der ſüdamerikaniſchen Staaten, die durch eine geſchickte riefmarkenpolitik ihre Finanznöte zu beheben ſuchten. Es iſt mehr als Unfug, wenn heute wahre Ströme von Notgeld, blechernen Münzen und buntbemalten Papierchen der verſchiedenſten Gat⸗ tungen im Verkehr ſind, von denen man nicht weiß, ob ſie über⸗ haupt noch Gültigkeit haben. Ein beſonderes Kapitel bilden die riefmarken, die man notgedrungen— trotz des vielen Notgeldes —, als Zahlungmittel entgegennehmen muß. Geſchickte Reklame⸗ männer haben auch dieſe Konjunktur ſchon reichlich ausgenützt, in⸗ dem ſie fabrikmäßig eingerahmtes Briefmarkengelbd herſtellen ließeu, auf deſſen Rückſeite ſich allerlei Erzeugniſſe in empfehlende rinnerung brachten. Wie eine Seuche hat ſich das Notgeldunweſen allmählich in ganz Deutſchland ausgewachſen und als Folgeerſcheinung einen neuen Sammlertyp auf den Plan gerufen, der dem Briefmarken⸗ und Reklamemarkenſammler an Leidenſchaft und Sammelwut nichts mehr nachgibt. Daß tüchtige Geſchäftsleute dieſe Konjunktur ge⸗ wiſſenhaft erfaßten und auf dieſe menſchliche Schwäche mit Erfolg ſpekulierten, weiß jedermann. Unzählige Notgeld⸗Händler und ⸗Agenten verſtehen es, dieſe kleinen Papierchen und Blechmünzen in Gold umzumünzen. So hat z. B. in Nürnberg, wo die Straßen⸗ bahnverwaltung Nürnberg—Fürth die ſogenannten„Notgeld⸗ wanzgerla“ in Verkehr brachten, um der ewigen Kleingeldnot auf der Straßenbahn abzuhelfen, ein findiger Kopf ein Notgeldverzeich⸗ nis der Straßenbahn herausgegeben und feſtgeſtellt, daß mehr als 40 verſchiedene„Zwanzgerla“ umlaufen. Der Erfolg war, daß die Sammelwut mit ſolcher Heftigkeit einſetzte, daß heute keines der eckigen Spielmünzen mehr zu haben iſt. Jetzt wird es an den Halteſtellen börſenmäßig gehandelt. Verkäufer ſind die Straßen⸗ bahnſchaffner. Ein Beiſpiel für die Geſchäftstüchtigkeit der Ge⸗ meinden bildet das kleine Odenwaldſtädtchen Mos Ach. Die Finanzen waren wie überall ſchlecht, leben mußte die Stadt, alſo gab man Notgeld heraus. Eine gelbe Münze wurde geprägt, die das Mosbacher Rathaus zeigt. Um dieſes läuft der nicht unberech⸗ tigte und originelle Spruch:„Auf dem Mosbacher Rathaus geht ſtändig der Draht aus“. In den Verkehr kamen nur ganz wenige Münzen, der Hauptteil wurde gleich mit ſchönem Aufgeld an Händler verkauft, und die Stadt hatte einen anſehnlichen Gewinn bei der Geſchichte herausgeſchlagen. Die Beiſpiele ließen ſich bis ins unendliche vermehren. Aber nur einen Fall wollen wir noch erwähnen: Jetzt hat ſogar die freiwillige Sanitätskolonne in Naun⸗ hof bei Leipzig Notgeld„für den Verkehr unter ihren zahlreichen Dieſe zahlreichen Mitglieder ſind 50 brave Sanitäter, und Naunhof zählt 3000 ganze Einwohner. Jetzt will die geſchäftsgewandte Leitung der Sanitätskolonne auch noch Porzellangeld herausgeben!— Daß Notgeld des Sammelns wert befunden worden iſt, hängt mit der wirklich künſtleriſchen Ausführung zuſammen, die ihm von verſchiedenen Gemeinden gegeben wurde. Denn wäh⸗ dend die kunſtgewerbliche Ausſtattung der vom Reich verausgabten Briefmarken und Geldſcheine meiſt ſehr dürftig ausgefallen iſt, haben verſchiedene Gemeindeverwaltungen oft eine hohen Kunſt⸗ ſinn und Kunſtgeſchmack an den Tag gelegt. Man könnte mit Hilfe des Notgeldes allein ſchon eine ziemlich umfaſſende deutſche Städtegeſchichte ſchreiben, da vielfach dieſe Papierſcheine außer Wappen und Siegeln auch denkwürdige Stätten und land⸗ ſchaftliche Schönheiten zur Schau tragen. Auch Geſchichte und Erinnerungen an faſt vergeſſenen deutſchen Bürgerhumor geben ihnen eine gewiſſe kulturgeſchichtliche Bedeutung. Eine eigene Literatur über dieſe neuzeitliche Geldform, ja eine Notgeld⸗ ausſtellung iſt bereits ins Leben getreten. In einer geſchloſ⸗ ſenen Serie bringt Detmold das alte Soldatenlied, das mit ſeinem Namen ſo eng verknüpft iſt:„Lippe⸗Detmold, eine wunder⸗ ſchöne Stadt“ ſingen ſeine Notgeldſcheine. Das Städtchen Naumburg an der Saale läßt auf ſeinen 50 Pfennigſcheinen mit verſchiedenen Scherenſchnitten das alte Huſittenlied wieder aufleben. Bekannt iſt auch der Scherzſpruch, der das Bitterfelder Not⸗ geld ziert:„Sehen wir uns nicht in dieſer Welt, ſo ſehen wir uns in Bitterfeld“. Faſt jede Gemeinde hat ihre alten Lokalſagen ausgegraben, um ſich in Erinnerung zu bringen. Auch der ge⸗ heimnisvolle, ſeit Urzeiten überlieferte Wächterruf:„So Giſell ſo“ findet ſich in Sigmaringen wieder. Hameln hat ſeinen Rattenfänger, Itzehoe bringt ſeinen langen Peter aus Wallen⸗ ſteins Lager und Godesberg ſeine vielbeſungene Lindenwirtin. Erfurt prunkt mit Luther, Schopfheim mit Johann Peter Hebel, Kreuzburg mit Guſtab Freytag, Heide in Holſtein mit Klaus Groth, Stavenhagen mit ſeinem Fritz Reuter, Eutin zeigt uns ſein Voßhaus, in dem der Dichter der„Luiſe“ gelebt und gedichtet hat, Ilmenau iſt ſtolz darauf, einſt Goethe in ſeinen Mauern beherbergt zu haben. Paderborn hat ſeine Berühmtheit in dem heiligen Liborius. Auch Kleidertrachten und Landſchaften wurden als Werbemittel gebraucht, wie dies Prien am Chiemſee, Marktheidenfeld und Schopfheim tun. Köln zeigt ſeinen„Kölchen Bauern“, Nördlingen die beiden Säulen ſeines Stadttores, Trier den alten Römerturm und die Porta nigra. Andernach den runden Turm und den alten Kranen, Kitzingen ſeinen ſchiefen Falterturm und Kirn a. d. N. die ſtattliche Kyrburg. All dem gegenüber haben unſere Mann⸗ heimer Stadtvätker keinen guͤten Geſchmack und Kunſt⸗ gewerbeſinn bewieſen, ſowenig wie Heidelberg mit ſeinen durchlöcherten Hoſenknöpfen. In Heidelberg ging leider die Stadt⸗ verwaltung auf den Vorſchlag eines witzigen Lokalpatrioten nicht ein. der kleine„Perkeomännchen“ in Vorſchlag rachte, die ſicher reißenden Abſatz gefunden hätten. Alle dieſe Schönheiten und kunſtgewerblichen Ausſtattungen ſollen manchem Notgeld nicht abgeſprochen werden, aber trotzdem wird man es ſicher begrüßen, wenn jetzt dieſe Scheinchen und Münzen aus dem Verkehr verſchwinden, die allmählich zu einer Geldplage geworden ſind, und nicht mehr den Kleingeldverkehr erleichtern, ſondern hemmen. Intereſſant wäre nur noch, zu er⸗ fahren, welches Notgeld eines Tages die Seltenheit der„blauen Mauritiusmarke“ erlangen wird, für die jetzt märchenhafte Preiſe bezahlt werden?— J. G. Kleiderſammlun⸗ für die Hilfsbedürftigen in Oppau. Wie die Polizeireviere in Mannheim und Ludwigshafen melden, mehren ſich die Fälle, in denen von Leuten betrügeriſcherweiſe Kleider⸗ ſammlungen unter der Flagge der Hilfsaktion für Oppau in Szene geſetzt werden. Wir machen darauf aufmerkſam, daß es ſich empfiehlt, in Zukunft nur an die mit amtlichen Ausweiſen aus⸗ geſtatteten Sammeſperſonen Kleider uſw. abzugeben, damit den Schwindlern das Handwerk gelegt werden kann. * Vom 1921er wird aus em Rheingau berichtet: Was die Be⸗ ſchaffenheit des 1921er Rheingauer Riesling⸗Weines angeht, ſo darf man als feſtſtehend annehmen, daß das lebende Geſchlecht noch nie einen ſolch edlen Wein geerntet hat; ſelbſt der 1883er und 1911er iſt nach ollgemeinem Urteil übertroffen. Alle Trauben ſind goldgelb und nach der Sonnenſeite braun gebacken; ſie beginnen bereits langſam roſinenartig zuſammenzuſchrumpfen.— Ein ganz vor⸗ zügliches Tröpfchen, wie es noch keinem der gegenwärtig lebenden Menſchen über die Zunge gelaufen ſein dürfte, wird der in aller Welt bekannte Wormſer„Liebfrauenmilchwein“. Im Bechſchen Wingert wurden Moſtgewichte von 136 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt. Das iſt, wie die„Wormſer Itg.“ feſtſtellt, das höchſte, das bisher zu verzeichnen war.— Wir haben bereits betont, daß es für denfenigen, der mit ſeinen Einkünften rechnen muß, un⸗ möglich ſein wird, ſich von dieſem Edelgewächs auch nur eine Flaſche zu leiſten, wenn die Moſtpreiſe weiter in die Höhe getrieben werden. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Herr Adam Heizenröther, Inhaber der Wirtſchaft„zum Eichelsheimer Hof“, Rheindammſtr. 27, mit ſeiner Gattin Magdalene geb. Kieffer. Vereinsnachrichten. d der»Berein der Ruheſtandsbeamten und Hinterbliebenen in Mannheim“ hielt am 6. Oktober im Bürgerausſchußſaale E 1 ſeine 4. ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Seit dem Wegzug des Herrn Geh. Regierungsrats Mathy nach Heidel⸗ berg⸗Rohrbach bezw. des Herrn Geh. Hofrats Hammes nach Dur⸗ lach iſt der Verein immer noch ohne 1. Vorſitzenden und ſo wurde die Verſammlung von dem 2. Vorſitzenden, Kanzleirat Riſſel, geleitet. Der reichhaltige Bericht über die ſeitherige Tätigkeit der Vereinsleitung gab den zahlreich erſchienenen Mitgliedern eingehend Kenntnis vom Inhalt der Petitionen an den badiſchen Landtag, die Landesregierung, den Reichstag, die Reichsregierung ſowie da⸗ Reichs⸗ und Landes⸗Finanzminiſterium, die alle darin gipfelten, daß die Ausführungsbeſtimmungen zum Penſionsergänzungsgeſetz, die den durch dieſes Geſetz aufgehobenen Unterſchied zwiſchen Alt⸗ und Neu⸗Penſionären wieder neu einführten, dem Geſetze entſprechend abgeändert werden, daß die Penſionäre in die Gehaltsgruppen ein⸗ gereiht werden, in die ſie gekommen wären, wenn ſie am 1. April 1920 noch im Dienſt geweſen wären, ſowie daß die volle oder doch wenigſtens 75 Prozent der den Beamten gewährten Teuerungs⸗ zulage auch den Penſionären und Hinterbliebenen gewährt werde. Ferner wurde der definitive Anſchluß des Vereins an den Bad. Landesverein zuruhegeſetzter Beamten und Hinterbliebenen ſowie den Bad. Beamtenbund und die dadurch bedingte Erhöhung des Mitgliederbeitrags auf 6 M. bezw. 5 M. einſtimmig genehmigt und beſtimmt, daß die Mitgliederverſammlungen im Jahr 1922 im Bür⸗ gerausſchußfaale F 1 am Donnerstag, den 5. Januar, 6. April, 6. Juli und 5. Oktober ſtattfinden. N„„ d. Die hieſige„Volkskirchliche Vereinigung“ veranſtaltete am Samstag im Kaſinoſaale zu Gunſten der Mannheimer Kinderhilfe ein Konzert, dem man des wohltätigen Zweckes wegen einen noch regeren Beſuch gegönnt hätte. Als Soliſtin des Abends ſpen⸗ dete Fräulein Sophie Dubac, eine Schülerin von Herrn Konzert⸗ ſänger Emig, Lieder von Schubert, ſowie die Agathen⸗Arie aus „Freiſchütz“, welche mit gutem Verſtändnis vorgetragen, bei den Zuhörern warmen Beifall fanden. Herr Konzertfänger Emig bereicherte das Programm durch Lieder von Schubert, Wol und Strauß. Mit hoher künſtleriſcher Reife vorgetragen, waren dieſe Darbietungen geeignet. dem Abend einen ganz beſonderen Reiz zu verleihen. In Herrn Fiſcher lernten wir einen begabten Violiniſten kennen. Die Cavatine von Raff, als Zugabe geſpielt, hätte es wohl verdient, als Programmnummer erwähnt werden zu dürfen, zumal es dem Vortragenden gelang, in dem Stücke einen recht warmblütigen Ton zu entwickeln. Umrahmt waren die ſoliſtiſchen Darbietungen von Geſangvorträgen des gemiſ ker Chores der volkskirchlichen Vereinigung unter der Leitung non Herrn W. Zietſch, die den Beweis erbrachten, daß auch nuit einer verhältnismäßig kleinen Sängerſchar recht Gutes geleiſtet werden kann. Dden Soliſten als feinfühliger, diskreter Begleiter zur Seite geſtanden zu haben, gebührt auch Herrn Muſikdirektor Anger ganz beſondere Anerkennung. 11 Aus dem CLande. ch. Aus dem Schwarzbachtal, 10. Okt. Die Ausſaat iſt an Gange, leidet aber unter der Dürre. Man iſt gezwungen, ein Drittel mehr zu ſäen als gewöhnlich, denn ſehr ſpärlich geht die Saat auf. An einzelnen Stellen iſt ein Bearbeiten des Bodens beinahe unmöglich. G Allfeld bei Mosbach, 12. Oktbr. Der 23jährige Sohn der Witwe Zeller wurde beim Einſpannen eines Pferdes von dem Tier derart gegen den Leib geſchlagen, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt und ihnen erlag. 5 Freiburg i. Br., 12. Oktbr. Geiſtlicher Rat Wacker hat frei⸗ willig auf ſeine Pfarrei(Zähringen) infolge andauernder Krankßeit verzichtet, um ſeinen Ruheſtond nunmehr im St. Joſefshaus in Frei⸗ burg zu verbringen. 5 Karlsruhe, 12. Okt. Für einen kleinen Diebſtahl ſchwer beſtraft wurde ein 14jähriger Volksſchüler. Er hatte von einem Gemüſe⸗ wagen zwei Aepfel genommen, worauf der 13jährige Sohn des Gemüſehändlers dem Volksſchüler mit dem Hammer auf den Kopf ſchlug und die Schädeldecke zertrümmerte. Gerichtszeitung. Das Arteil im Mordprozeß Hemberger. * Berlin, 12. Okt. In den letzten Tagen ſtand vor dem Ber⸗ liner Schwurgericht ein Mordprozeß zur Verhandlung, der die erſchütternde Geſchichte einer zerrütteten Ehe aufrollte. Die Frau des Oberlehrers Dr. Anſelm Hemberger, die mit ihrem Neffen, Walter Protze, ein Verhältnis eingegangen war, hatte dieſen ſeiner 55 bewogen, ihren Mann, mit dem ſie ſozuſagen nur eine Ehe auf„Abbruch“ eingegangen war, zu ermorden, um ſich in den Beſitz ſeiner Penſion und der Erbſchaft zu ſetzen. Nach der Er⸗ mordung beſaß ſie noch die beſtialiſche Roheit, ihren, wie ſie in der Gerichtsverhandlung ſtets aufs neue beteuerte,„geliebten“ Ehemann mit Säge, Hackbeil und einem Küchenmeſſer zu zerſtückeln, um die Leiche fortzuſchaffen. Der Rumpf wurde von Protze am Planufer ins Waſſer geworfen, die übrigen Leichenteile auf dem Tempelhofe Feld vergraben. Hierauf hatten beide bei der Polizei Vermißten⸗ anzeige erſtattet, um den Verdacht von ſich zu lenken. Die Ge⸗ ſchworenen bejahten bei Protze nur die Schuldfrage nach Totſchlag, bei Frau Hemberger nur die Schuldfragen nach Begünſtigung nach der Tat, Urkundenfälſchung und Abgabe einer falſchen eidesſtatt⸗ chen Verſicherung. ezüglich der mitangeklagten Frau Weiſe wurde die Frage nach Begünſtigung bejaht. Der Staats⸗ anwalt beantragte gegen Protze 10 Jahre Zuchthaus, gegen Frau Hemberger 3½ Jahre Gefängnis und gegen die Angeklagte Weiſe 3 Monate Gefängnis. Das Urteil lautete gegen Protze auf 5 Jahre Zuchthaus unter Anrechnung von einem Jahre vier Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft, gegen Frau Hem⸗ berger auf 2½ Jahre Gefängnis unter Anrechnung von 1 Jahr 3 Monaten Unterſuchungshaft und gegen Frau Weiſe auf einen 1 WB. Frankfurt a.., 12. Oftbr. Wegen der Brandlegung im Kuliſſenraum der Oper hatten ſich ſechs Angeklagte, die Mitglieder der anarchiſtiſchen Vereinigung waren, vor dem Schwurgericht zu verantworten. Das Unternehmen verfolgte den Zweck, den Ab⸗ transport von Sipomannſchaften nach Mitteldeutſchland, wo Un⸗ ruhen ausgebrochen waren, zu verhindern. Drei Angeklagte wur⸗ den zu je 1½ Jahren Gefängnis wegen Beihilfe, einer zu 1 Jahr und zwei weitere Angeklagte zu je 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Angeklagter, der erblindet iſt, wurde bedingt begnadigt. 8 TBO. Aachen, 12. Okt. Das Schwurgericht verurteilte den Landwirt Gerhard Willms aus Waſſenberg wegen Ermor⸗ dung ſeiner Geliebten, einer Fabrikarbeiterin, zum Tode. Kudolf virchow. (Geboren 13. Oktober 1821. Sicher trägt außer dem völligen Umſchwung im Anteil der deutſchen Menſchheit an den maßgeblichen Belangen des inner⸗ politiſchen und geiſtigen Lebens des vorigen Menſchenalters, wie ihn Weltkrieg und Revolution mit ſich gebracht, auch die heute immer tiefer einreißende Mißachtung und Undankbarkeit gegenüber ervorragender Fortſchrittsmännern im letzten Viertel des 19. hrhunderts dazu bei, daß der noch vor 20—30 Jahcen in weiteſten eiſen unſeres Vaterlandes, wenigſtens bei allen Gebildeten viel⸗ genannte Name Rudolf Virchow bei den allermeiſten auf arge Unbekanntſchaft ſtößt. Und doch hatte dieſer erſt 1904 hochbetagt verſtorbene vielſeitige und erfolgreiche berühmte Gelehrte vor kaum einem Vierteljahrhundert nicht nur in der einheimiſchen und inter⸗ nationalen Wiſſenſchaft, ſondern auch in der deutſchen Oeffentlich⸗ eit eine anerkannt große Rolle geſpielt und auf den verſchiedenſten ebieten maßgeblichen Einfluß ausgeübt. Rudolf Virchow, ein Hinterpommer aus dem weltabgelegenen Städtchen Schivelbein, genoß ſeine gründliche mediziniſche Ausbil⸗ ung an derſelben Univerſität, der er dann faſt die ganze Kraft leines Lebens widmen und deren große Zierde er für die beſte Zeit einer langen geſegneten Wirkſamkeit werden ſollte. Seit 1843, erſt 21½jährig, Profektor am Charité⸗Krankenhaus und ſeit 1847 lberausgeber ſeines raſch führend gewordenen„Archivs für patho⸗ igiſche Anatomie und Phyſiologie und für kliniſche Medizin“, habi⸗ tierte er ſich in dieſem Jahre als Privatdozent. Als ihn die dieußiſche Staatsxegierung infolge ſeines lebhaften Eingreifens in ie politiſchen Beſtrebungen der Revolutionsjahre 1849 abſetzte und nur auf Widerruf anſtellte, folgte er einem Ruf als Profeſſor der ſelldologiſchen Anatomie nach Würzburg, wo er bald zu den ange⸗ ehenſten Lehrern der dortigen jungen Richtung zählte. 1856 als erſter Vertreter dieſes ſeines Sonderfachs an die Berliner Univer⸗ ität zurückberufen, hielt er, in dem neu errichteten Pathologiſchen nſtitut einen Mittelpunkt für ſelbſtändige Forſchung ſchaffend, auf ie Dauer die Fäden feſt in der Hand. Alle Teile der patholo⸗ giſchen Anatomie hat er fürder mächtig gefördert, die Callular⸗ authologie geſchaffen. Von ihm teils begründet, teils erſt richtig usgebaut wurden die heutigen Lehren von der Entzündung, den areſchrrülſten, der Tuberkuloſe, der Leukämie, der fettigen und 1800 oiden Entartung, der Diphtheritis u. a. Während der Kriege 66 und 1870/71 erwarb er ſich reiche Verdienſte um das Militär⸗ 5 nitätsweſen und wirkte danach nicht nur im Vorſtand der Vik⸗ tutte Nationel⸗Invaliden Stiftung und des Kaiſer Wilhelm⸗Inſti⸗ 55 s nachdrücklich, ſondern auch in der wiſſenſchaftlichen Deputation das Medizinalweſen beim Kultusminiſterium. So ließ er bis hohe Alter die reifen Früchte eigener gelehrter Erkenntnis un⸗ üdlich breiteſten Kreiſen der Allgemeinheit zugute kommen. Dem entſprach auch die ausgedehnte fachwiſſenſchaftliche Schrift⸗ Lehrbüchern Einführungen und Aufſfätzen. Daneben hatte Virchow ſchon früh die geſchichtliche Erforſchung des Menſchengeſchlechts lebhaft gefeſſelt, und ſo nimmt es nicht wunder ihm auf der Innsbrucker Naturforſcher⸗Verſammlung von 1869 als Mitbegründer der Deutſchen Anthropologiſchen Geſellſchaft (ſpäter:„Deutſche Geſellſchaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeſchichte“), ſeit 1870 als deren raſtloſen Vorſitzenden zu be⸗ gegnen, desgleichen ſeit 1869 als Inhaber desſelben Amts bei der Berliner Anthropologiſchen Geſellſchaft und Herausgeber ihrer in⸗ haltsreichen Veröffentlichungen. Seine bezüglichen eigenen Ergeb⸗ niſſe haben auf dieſem friſch beackerten Felde vielſeitig angeregt, ja die ganze Grundlage umgeſtaltet: einerſeits vom vergleichend⸗ana⸗ tomiſchen Standpunkt aus durch den der ſyſtematiſchen Schädel⸗ meſſung beigemeſſenen Wert für die eere der Abſtammung von der Raſſe aufwärts bis in die früheſt verfolgbare Urzeit ſowie durch amtlich, möglichſt in Schulen organiſierte Erhebungen über die Farbe der Haare, der Augen und der Haut für denſelben Zweck. Auch für die Würdigung des Hausbaus und der Tracht innerhalb des Rahmens der ollgemeinen Kulturentwicklung war Virchow ein⸗ dringlich beſorgt. Es deckt ſich durchaus mit dem unermüdlich auf gemeinnütziges Ausmünzen der Wiſſensfunde hinzielenden Drange dieſes gewal⸗ tigen Gelehrtengeiſtes, wenn er, wie erwähnt, bereits 1848 der politiſchen Erneuerung nahetrat. Derjenige, der 1864„Die Auf⸗ gabe der deutſchen Turnerei“ und 1871„Die Aufgabe der Natur⸗ wiſſenſchaften im neuen nationalen Leben Deutſchlands“ im un⸗ mittelbaren Zuſammenhange mit den Hauptſtufen der großartigen Verwirklichung des Einheitsgedankens klar beleuchtet hat, war auch 1859 ein begeiſterter Mitkämpfer des Nationalvereins geweſen und iſt im parlamentariſchen Leben— ſeit 1859 Berliner Stadtver⸗ ordneter, ſeit 1862 Mitglied des preußiſchen Landtags, 1880—93 des deutſchen Reichstags, ſtets für Berlin— im Verlaufe des jahre⸗ langen immer ſchrofferen Gegenſatzes zwiſchen Bismarck und der zunächſt in der Mehrheit befindlichen Fortſchrittspartei als deren wortgewandter Vertreter oft weiter nach links gedrängt worden, als ſeine formell ſtets gemeſſene, wenn auch lebhafte Natur eigentlich erwarten ließ. In des Reichskanzlers ſchwerem Streite mit den römiſch⸗klerikalen Beſtrebungen ſtand Virchow völlig auf ſeiner Seite und hat ja ſogar den Ausdruck„Kulturkampf“ dafür als ge⸗ flügeltes Wort in den allgemeinen Gebrauch eingeführt. Immer ſtand Virchow auch in allen noch ſo erregten Wahlſchlachten und ſtürmiſchen Erörterungen in vollſter Geradheit und Aufrichtigkeit ſeinen Mann und nötigte auch politiſchen Gegnern dieſelbe perſön⸗ liche Hochachtung ab wie wiſſenſchaftlichen Widerſachern. Ueberall auf Gelehrtenkongreſſen, denen er regelmäßig beizuwohnen pflegte, befand ſich die kfeine charakteriſtiſche Geſtalt mit dem auffälligen ſtellerei zu Studien⸗ und gemeinnützigen Zwecken in zahlreichen Und deutſchen Profeſſorkopf im Brennpunkt des Gedankenaustauſchas. weit über die Grenzen unſeres Reiches und unſerer Mutter⸗ ſprache hinaus hat auch der Name Rudalf Virchow den Ruhm ſchöpferiſcher und menſchheitsfreundlicher, deutſcher eeee ge⸗ ͤ 8 L... tragen. Kleines Feuilleton. An der Quaſſelſtrippße Der wenig ſchöne, aber im allgemeinen recht bezeichnende Aus⸗ druck„Quaſſelſtrippe“ für Telephon iſt alt. Neu iſt gegenwärtig nür die Sucht, ſo viel als möglich zu— fernſprechen. Und zwar iſt dieſe Erſcheinung nicht nur in Deutſchland zu finden, ſondern in der geſamten ziviliſierten Welt. 9 0 05 35 Es wird kaum einer weiteren Frage bedürfen, um zu wiſſe daß Amerika in bezug auf Zahl der auf den Kopf der Bevölkeruf geführten Telephongeſpräche an der Spitze marſchiert. Jeder Janſes kann von ſich behaupten, jährlich 72mal zu— fernſprechen; inn Gegenſatz zu den Ruſſen, bei denen— vor dem Kriege— duf den Kopf der Bepölkerung nur ein Telephongeſpräch im Jahre kaf, Heute dürfte dieſe Ziffer noch beträchtlich geſunken ſein. 95 Ueberraſchen wird die Tatſache, daß an zweiter und dritter Stelle die nordiſchen Länder folgen und ſomit nicht allein Deutſch⸗ land, ſondern auch England und andere Großmächte weit hinfen ſich laſſen. So kommen in den Staaten Norwegen⸗Schweden auf den Kopf rund 43 Geſpräche an der Strippe; in dem kleinen Däne⸗ mark deren 41. Deutſchland muß mit etwa 22 Geſprächen an vierſer Stelle in beträchtlichem Abſtande folgen, und das geſchäfts⸗ un induſtriereiche England kommt mit nur 12maligem Fernſprechen pro Kopf und Jahr in noch größerer Entfernung. Gegenüber den ge⸗ ruhigten Nordländern iſt da⸗ bei den zungengewandten Briten eigenk⸗ lich recht verwunderlich. Eine Erklärung findet man wohl nür darin, daß der überwiegende Teil der Bevölkerung Großbritannteſts den arbeitenden Klaſſen angehört, die ſich zum großen Teil nie einer Strippe zu Geſchäftszwecken bedienen. Dasſelbe krifft auch auf Deutſchland und die übrigen noch nachfolgenden Staaten zu, wiſe Frankreich mit nur etwa 6, Italien und Japan gar nur mit 3 Ge⸗ ſprächen; die geſchäftigen Schweizer hingegen bringen es immerhin auf faſt 12 pro Einwohner und Jahr. Oeſterreich⸗Ungarn über⸗ trifft mit 7 Frankreich nur wenig. Der Balkan und die Türkei weiſen, wie Rußland, etwa 1 Geſpräch am Fernſprecher im Jahre auf den Kopf der Bevölkerung 536 nur Rumänien einzig gegen 3. Was die Zahl der überhaupt geführten Geſpräche anlangt, kann man überraſcht feſtſtellen, daß z B. Schweden viermal soolel Geſpräche führte als das große Rußland, faſt doppelt ſoviel als Oeſterreich⸗Ungarn und nahezu ſoviel als Frankreich. Deutſchland führte die meiſten Ferngeſpräche. d. h. von Ort zu Ort. An +3 lichen Geſprchen ſtand es an zweiter Stelle nach Amertta. K. L. — ——— «%%ßß́—⅛—..——.. einen Betriebsgewinn von 37 606 310(51 676 995). Der der deutschen Erzeugnisse im Ausland bereitet werden, zu laufenen Jabres der Betrag von 5 Mill.„ für einen Wilhelm Mill. 4. hältnismäßig niedrigen Kurse den Aktionaren angeboten vom nächsten Jahre ab an der Dividende teilnehmen. 3 ꝛzu 1 angeboten werden. Oppeiner Portlandzementtabrik. Die im Zusammenhang Verbindlichkeiten, denen an Kassenbeständen, Wertpapieren besbsichtigt, das Aktienkapital durch Ausgabe von 10 MiII.% andelsblaff d Eisen- u. Stahlwerk Hoesch.-G. in Dortmund. Die Gesellschaft erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr verfügbare Reingewinn beziffert sich auf 38 581 740 1780 597, aus dem, wie gemeldet, eine Dividende von 24½%= 1093 MillI.(I. V. 24% 7,56 Mill.) ausge- schüttet und 8,82 Mill.&(975 429) auf neue Rechnüng vör- getragen werden. Dem Geschäftsbericht des Vor- Sstandes entnehmen wir u..,, daß der Jahresumsatz der Hütten- und Walzwerke im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 1214(i. V. 766) Mill. betragen hat. Die Ausgaben für Löhne, Gehälter und Teuerungszulagen erforderten einschl. der unter besonderer Firma geführten Betriebe eine Gesamt- zumme von 388 013 660. Mit dem Köln-Neuessener Berg- Werksverein in Essen-Altenessen wurde der durch die.-V. der Gesellschaft vom 20. Dez. 1920 genehmigte Interessen- geweinschaftsvertrag mit Wirkung ab 1. Juli 1920 abge- Schlossen. Der Verfrag soll in erster Linie eine gröſjere Sicherung in der Kohlenversorgung bringen. Die Kohlengruben liefern die Kohlen nur zum Teil in den ge-⸗ eigneten Sorten, außerdem ist die Kohlengrundlage, die die Gesellschaft. in ihren eigenen Zechen hat, nicht groß genug, um bei etwaigen Störungen noch genügend Kohlen zu liefern. Die Weiter vésrarbeitungsbetriebe wurden im abgelaufenen Geschäktsjahre durch Erwerb der Eirma Both u. Tilmann G. m. b.., Dortmund, vermehrt. Die Firma besitzt eine Waggon- und Weichenbauanstalt. Ihre Fabrikgrundstücke stoßſen mit den Betriebsgrundstücken der der Gesellschaft gehörenden Zeche Kaiserstuhl J zusammen. Weiterhin heißt es in dem Bericht: Frei von der Inlandszwangswirtschaft und zum größten Teil auch frei von der Ausfuhrbeschrän- kung, haben gegen Ende des Geschäftsſahres die Preise den Anfang zu einer Besserung gemacht. Es ist dringend zu Wünschen, daß nicht von neuem durch Zwangsmaſinahmen störend in die natürliche Entwicklung des Marktes einge- griffen wird. Im ffreien Verkehr ist die beste Sicher- heit dafür gegeben, daß jeder Inlandsbedarf voll und anz gedeckt wird, daß die Preise für das Inland die Preise r die Ausfuhr keinesfalls übersteigen und daß letztere in der besten erreichbaren Höhe gehaſten werden. Die deut- schen Interessen am Ausfuhrgeschäaft werden dadurch am besten gewahrt. Gerade in der jetzigen Zeit, die so sehr viel Geld erfordert zur Bezahlung der dem Deutschen Reiche von der Entente auferlegten Lasten, sollte jeder Eingriff in die freie Entwicklung des Eisenmarktes unterlassen Werden, um so wenigstens die Preise für die Ausfuhrware herein- holen zu können, die bei den Schwierigkeiten, die dem Absatz erzielen noch möglich geblieben ist. Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des Eisen- und Stahlwerks Hoesch wurde àus den Erträgnissen des abge- Hoesch-Kinder-Unterstützungsverband verwendet. Für Rück- lagen für Hochofen-Erneuerung werden 6(4,5) Mill. 4, für Bergschäden 4(3) Mill. und für Steuern 3 Mill.& zurück- gestellt. In der Bilanz stehen bei 50(40) Mill. Aktien- Eapital und 18,5(19) Mill. Anleihen die gesetzlichen Rück- lagen mit 20 418,1) Mill.& zu Buch. Rücklagen werden im Gesamtbetrage von 25,3(9,5) Mill. 4 Der Arbeiter- und Beamtenversorgungsbestand beziffert sich auf 12,3(7,2) Den Forderungen der Gläubiger von 222,5 Mill. 44 stehen 247,7(239,3) Mill. 4 Bankguthaben, Anzahlungen auf Bestellungen und sonstige Außenstände gegenüber. Beteili- sind mit 37,2(1,4 Mill., 9 iere mit 11,0(16,8) III. X und der Kassenbestand mit 1, 155 Mill. 4* 5 8 Die Erzbergwerke figurieren mit 3,6(4) Mill. 4, die mit 32.6(28,6) Mill.& und die Hüttenwverke mit 40,7(31,5) Mill. 4. * Mannheim- Bremer Petroleum-.-G. 1. Liqu. Die Gesellschaft erzielte in der Zeit vom 1. Januar bis 28, Mai d. J. nach Abzug der Gehälter, Unkosten, Repara- turen, Steuern und Zinsen einen Gewinn von 114 627 1, ein Verlust von 590 630 gegenübersteht. Die Pas- siven belaufen sich auf 3 Mill. Aktienkapital und 390 707% und Beteiligungen 621 544, Grundstücke, Gebäude usw. mit 826 360 4 und Forderungen mit 1,3 Mill.% gegenüberstehen. In der kürzlich in Bremen abgehaltenen.-O..-V. ist Herr Heinrich v. Riedemann aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden Paul Harneit- Hamburg neu in denselben gewählt Worden. ., Hesser, Maschinenfabrik, Cannstadt. Die Gesellschaft erhöhte ihr Aktienkapital um 3,1 Mill. Stamm- und 0,4 Mill.„ zehnstimmiger%iger kumulativer Vorzugsaktien. Die letzte Kapitalserhöhung der Gesellschaft, die 15% Divi- dende verteilte, erfolgte im Mai d. J. auf 4 Mill.. Deutsche Photogravur-.-., Siegburg. Nach dem Ge- schäftsbericht hat sich das Jahr 1920 unter recht schwierigen Verhältnisse abgewickelt. Im Oktober wurde der Betrieb Vorübergehend ganz eingestellt. Im Januar d. J. wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Im Juli d. J. war die Gesell- schaft nach Maßgabe der Betriebseinschränkung mit Auf- trägen für mehrere Monate versehen. Die erzilelten Preise stellen aber in keinem richtigen Verhältnis zu den weiter Selhstkosten.— Nachdem vorweg 25 000 auf Werkerhaltungskonto abgebucht sind, verbleiht nach 13 221 (L V. 188 767) Abschreibungen ein Reingewinn von 37 576„(30 051), der wieder ganz den Rücklagen zuflieſlen Soll. Das Aktienkapital geht also; wie seit Bestehen der Sesellschatt, wiederum leer aus. Von ihrem Recht, 100 000 Mark junge Rotophot-Aktien zu 125% zu beziehen, wird die Gesellschaft Gebrauch machen. Die hierzu erforderlichen Mittel sind verfügbar. ELigarettenfabrik Niwel.-., Düsseldorf. beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 3,6 auf 6 Mill.&. Die neuen Aktien sind vom 1. Oktober 1921 clividendenberechtigt. Zur Begründung bemerkte die Ver- Waltung, daf der sehr lebhafte Geschäftsgang die Verstär- kung der Betriebsmittel erforderlich mache. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr können als befriedigend be- zeichnet werden. Hannoversche Gummiwerke Excelsior. Die Gesellschaft Die.-o..-V. Aktien zu ver do 5 79 50 Nähere Vorschlage stehen noch nicht fest, jedoch dür kten die jungen Aktien zu einem ver⸗ werden. Harpener Bergban.-G. Die Harpener Bergbau.-G. hat in dem Umschlaghafen Aschaffenbürg eine Brikett-⸗ fabrik errichten lassen, die dieser Tage ihren Betrieb eröffnet. .G. vorm. Seidel u. Naumann, Dresden. Die Gesell- schaft beruft auf den 15. November eine.-o..-V. zwecks eee des Aktienkapitals von 15 auf 20 Mil- lionen 4. Die 5 Mill. neuen Stammaktien sollen aber— Werden den Aktionaren zum Kurse von 160% im Verbältnis E imer G 2— ner Portlandzementfabrik vorm. F. W. Grundmann schlägt jetzt die Ver do 1 des Kapitals von 3 Mill. vor. Als letzte Dividende brachte die Gesellschaft 30% Zzur Aus- schüttung. Aktienzuckerfabrik Zduny. Aus polnischen 8,7(1,73) Mil- lionen Reingewinn werden für Werkerhaltung 5,2 Mill. 4 zurückgestellt und 15% Diyvidende sowie 200% Bonus verteilf(i. V. zus. 60%). Diese Ziffern verstehen sich in polnischer Mark für ehemals 0,88 Mill. Reichsmarkkapital. Reingewinne in der Papierfabrikation. Ueber die„Not- lage“ der Papierindustrie, die forigesetzt die Preise für ihre Fabrikate erhöht, gibt nachstehender Abschluß der Am men- dorfer Papierfabrik einen kurzen, bezeichnenden Ueberblick. Der Reingewinn des Unternehmens stei- gerte sich einschl. 507 487(32 548) Vortrag von 3,27 Mil- lionen i. V. auf 5,84 Mill., woraus nach den üblichen Rückstellungen wiederum eine Dividende von 407% und ein Bonus von 20% auf das von 3,90 auf 8,50 Mill.%/ erhöhte Aktienkapital zur Verteilung gelangt. Die 500 000 Vorzugsaktien, die zu Jabresbeginn mit 1Ofachem Stimm- recht ausgegeben wurden, erhaſten 6% Vorzugsdividende. Die Krediforen erhöhten sich von 2,28 auk 3,92 Mill., denen 11,45(8,25) Mill. Debitoren gegenüberstehen. Außerdem verfügt die Gesellschaft über ein Bankguthaben von 5,69 (0,74) Mill. I, für 4,82(1,17) Mill. Vorräte und 4,62(2,57) Mill. Reserven. Auf neue Rechnung werden 512 424 vorgetragen. 5S Mannhe Protest gegen die Gütertariferhöhung. Der Ausschuf) J der badischen Landwirtschaftskammer hat zu der auch die Landwirtschaft stark berührenden Er- höhung der Gütertarife folgende Anträge den maßgeben- den Regierungsstellen zugehen lassen: 1. Die badische Land- Wirtschaftskammer erhebt gegen die Erhöhung der Eisen- bahntarife ihre schWeren Bedenken, da die Erhöhung geeignet ist, produktionshemmend zu Wirken. 2. Unter allen Umständen fordert sie die Beibehaltung der im Juni in Kraft getretenen tariflichen Vergünstigungen für Nahrungsmittel und des Ausnahmetarifs für Düngemittel. 3. Die Gütertarife sind Weitgehend vertikal zu staffeln, wobei auf die geographisch ungünstig gelegenen Gebiete Rücksicht zu nehmen ist. 4. Die Eisenbahnverwaltung sollte mit Rücksicht auf den parzellierten Grundbesitz in Baden und Süddeutschland die noch vorhandenen 10 Tonnen-Wagen in erster Linie diesen Gebieten zur Verfügung stellen. Neue Ausfuhrmindestpreise für Fleischhackmaschinen. Wie uns vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elber- feld mitgeteilt wird, hat auf Grund der Vorschläge des Fach- ausschusses der Preisprüfungsstelle für Fleischhackmaschi- nen die Außenhandelsstelle zu Elberfeld für Eisen- u. Stahl- Waren neue Ausfuhr-Mindestpreise festgesetzt. Für die valutastarken Länder wurde für Fleischhackmaschinen ein Aufschlag von 25% auf die Grundpreise der Liste 1920 kfestgesetzt. Für diesgvalutaschwachen Länder fallen die Abbau-Rabatte fort und ist ein Aufschlag von 15% auf die Grundpreise zu berechnen. Für Messer u. Scheiben fallen die Abbau-Rabatte fort und ist für die Länder des Merkblattes 1 ein Aufschlag von 45% auf die Grundpreise und für die Länder des Merkblattes 3 ein Abschlag von 15% kestgesetzt. Die Preisfestsetzung in Auslands Währung ist in Vorbereitung. Die europäische Zuckererzeugung. Das statistische Bureau von F. O. Licht schätzt die kommende Zuckererzeu- fang Europas auf 77,9 gegen 739 i. V. und 52,4 Mill. Zentner n der Vorkampagne. Kohlenpreisermäßigung in Frankreich. Gegen den Willen der Interessenten hat die französische Regierung den Preis kür Kohlen aus den Becken des Nord ünd Pag-de-Calais einer neuen Festsetzung unterworfen, welche um—6 FErs. pro Tonne niedriger ist als die alte Taxierung. Die Regie- rung hat dabei dem gegenwärtigen Stand der Löhne, der Herabsetzung der Rohstoffpreise, der Unkosten und der Ge- winne Rechnung getragen. Erneute Erhöhung der Textilriemenpreise. Der Verband deutscher Textilriemenfabrikanten hat beschlossen, mit Rück- wirkung vom 1. Oktober eine erneute Erhöhung der Preise kür Textilriemen aller Art durchzuführen. Auch für rohe und gummierte Hanf- und Flachsschläuche sowie für Baum- wollschläuche tritt die Erhöhung am gleichen Tage in Kraft. In den Textilriemenfabriken ist die Beschäftigung gegen⸗ wärtig sehr gut. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 12. Okt.(Drahtb.) Am heutigen Devisen- markt machte sich im Frühverkehr auf die ungünstigen Mel- dungen in der oberschlesischen Frage eine festere Tendenz geltend. Die Umsätze Wwaren im Hinblick auf die hohen jüdischen Feiertage bescheiden. Die amtlichen Notierungen zeigen eine weitere Befestigung. Devise Holland war stärker gefragt, desgleichen trat für London Nachfrage hervor. Der Schluß gestaltete sich fest. Newyork war erheblich höher, da sich gröbere Kaufaufträge einstellten, 1307½—1314. Es wurden kolgende Kurse genannt: London 480—482(amtlich 493), Paris 908—910(929%), Brüssel 905(910), Newyork 1247½ bis 125(13055), Holland 4125—4150(4225), Schweiz 2300(2350), Italien—(5087). Amtllon J 11. Okiober 12. Oktober 11. Oktober 12. Oktober Seld Brlef Laeld IBrlef deld Erlef Laeld Brlef Holland 43996.—.— 220.70 4229.30 Morwegen. 1478.50 1481.50 J1588.401571.60 Belglen 71.10 872.90 909.—911.—[Schweden. 2832.10 2837.90 8128.90 3133.20 London 465.50 466 80 492 50 493.50 Helsingforsf 192.30 182.7——— Papls 897. 10 88g 90 928,50 930.50 Mew Vork 121.40 121.65 130.40 130.85 Sohwòã lilz.70 2222.30.60 2352.40 Men, aftes——.——.——.— Spanlen 1620.80 1824 20 1708. 30 711.70.-Oèest.ahg.].61.63.36.38 Itallen, 487.50 50—.509.— Zudapest. 18.49 18.52 18.85 18.89 Dünmarkfes07.70 fr812.30 2447.50 2452. 50 Frag. 132.60 132 90]—.—]—.— Frankfurter Notenmarkt vom 12. Oktober. geld J Brietf Geld Brfetf Amerlkanleohe Noten.] 129.50=ossterr.-Ungar., altss.. 8„„„„„923.50 928.50 Rorweglschses4. Dänlsobʒe 2423.50 2428.50 Rumänfsoche.— J Englisoghge 499.50 300. Spanlsohs 41108.50 1711.50 Fränzösiscge..50 931.50 Schwelzer 273.50 2878.5 Hollängiscge 4348.50 4351.50 Sohwedlsche„„ 3103.50 308.50 ſtallenische 309.50 308.50 Tscheoho-Sfovak.. 139.25 140,25 Desterreloh abgest..85.98[Ungarlscghge 18.68 19.15 Tendenz; fest bei ruhigem Geschäft, Dollar 128—131, Schluß sehr fest. Berliner Devisen. en genannte Oppel- e Amtilon 14. Oktaber 12. Oktober 11. Oktober 12. Oktober geld Brief deld Brlef geld IBrlef deld I Brlef Holland 604404. 40 Mew Vorkf 121.65 121.881 131.861 132.14 Seussel,„40 844.05 945.95 Paris. Obristlanla 1478.30 1478.50f1808.351811.650[ Shwelz Kopenhagen.502802.50 Spanlen Stookhoſm 90 3083.100% 8t. Ung. elelngsfor 188.20 198.700 Wen abg. ſtallen. 521.95 528.05 Prag London„ 4ʃ 509..550Budapest 7 7 0 eneral-Anzeiger 7 442 92 zu rechnen Der Ausfall ist teils auf mangelhafte Entwri Waren und Härkie. Der Kolonialwarenmarkt. Von Hugo Lerch, Hamburg. Das binnenländische Geschäft mit Kolonialwaren, ins- besondere das mit Gewürzen und nicht zum geringsten Teil mit verschiedenen Sorten von getrockneten Früchten, so mit Korinthen und Rosinen, haf sich in der letzten Zeit, nachdem die Sommermonate im Zeichen einer wesenklichen Stagnation gestanden hatten, wieder ein wenig erholt, und nen Geschäfte profitiert. Besonders in Rosinen ist das augenblickliche Angebot ein sehr starkes; was auf diesem Markte allein zu beanstanden wäre und oft sogar einige Be- denken hervorruft— das ist der hohe Einfuhrzoll, der auf Rosinen lastet, nämlich 24 per 100 kg, zuschlägig 900% Goldwert. Die Aussicht für das kommende Korintihen⸗ geschäft ist eine sehr gute. Die Freigabe dieses Artikels von dem Zwange der Wi hat bewirkt, daß große Abladungen in Korinthen gemacht und in den nachsten Monaten noch zu erwarten sind. Die Preise halten sich allerdings, den weiteren Rückgang unseres Markwertes be⸗ rücksichtigend, in einer der Menge der eingetroffenen und noch eintreffenden Ware nicht mehr ganz entsprechenden Höhe. Mit einem Preisrückgang in diesem Artikel ist voraus- sichtlich zu rechnen. Jetzt werden für gute Calamata- Korinthen bis zu 18 per Kilo, für gute Golf Blue Bell bis zu 20 transito bezahlt. Auch die anderen Artikel, die vorläufig einer Einfuhrgenehmigung nicht mehr unterliegen, Iassen sich augenblicklich besser verkaufen, als es noch von etwa 3 Wochen der Fall war. In Haselnüssen und Hasel- nußkernen werden für bis Dezember große Ab- ladungen aus Sizilien und Neapel erwartet. Schon jetzt liegen auf diese Artikel umfangreiche Bestellungen vor, da an- sentlich heeinflussen konnte, nicht besonders gut ausgefallen zu sein scheint. der Nüsse hat in Deutschland bemerkenswerter Weise nie recht Boden zum Privatbe einem Gewinn durch sie so recht gerechnet. Wie sich das Kaffee stalten wird, ist bislan Alarmierend hat ja die Erklärun daß sie die Kaffeezölle dedentenf erhöhen wolle. Die im mit dieser Erklärung genannten neuen Tarife laufen fast alle auf eine L g des Kaffee- geschs hinaus. Daß die geplante Zollerhöhung für Kaffee einen fen Eingriff in das bisher ziemlich zufriedenstellend verlaufene Kafféegeschäft bedeutet, liegt für jeden Fach- mann klar auf der Hand. Solche enorme Zollerhöhungen auf einen täglichen Gebrauchsgegenstand wirken immer alarmierend. Der Kaufmann von heute muß wissen, woran er ist, sonst wird er durch die Verhältnisse zu ungesunden Spekulationen getrieben, und neue Erschütterungen sind dann unausbleiblich. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 12. Okt.(Drahtb.) Die scharfe Aufwärtsbewegung der Devisenkurse hatte am Produktenmarkt eine beträcht- liche Preissteigerung für einzelne Artikel zur Folge. DasGeschäft war eng begrenzt, weil wegen des israelitischen Feiertages der Markt nür sehr schwach besucht war. Die erhöhten amerikanischen Preise für Weizen und Mais wirk⸗ ten preissteigernd, namentlich zog Mais im Preise an, dann aber auch Hafer, zumal inländisches Angebot wegen der Feldarbeit fehlte. Weizen Wurde wenig uinge⸗ setzt. In Roggen konnte die starke Kauflust bei weitem nicht befriedigt werden. In allen Futterstoffen zeigte sich viel Nachfrage bei geringem Angebot. Von Mehl stellten 107 die aus Aüslandsweizen hergestellten Cuali- äten höher,. Zudker.(Wochenbericht.) Im Augenblick steht die Nach- krage für bald greifbare Ware im Vordergrund, wobei Preise bis 415 erzielt wurden. Dies bedeuiet gegenüber den Preisen für his Dezember gehende Kbladungen ein ziemlich erhebliches Aufgeld, da für letztere nur zwischen 365—375 bezahlt worden sind. Aber es ist der aus der Erschöpfung der Vorräte entstandene dringende Bedarf und die Tatsache, daß im laufenden Monat nicht viel Zucker zur Verfügung stehen wird, die die Bewertung beeinflussen. ES scheint auch, daß der Fach- wie Meinungshandel das Be- streben hat, sich einigen Vorrat hinzulegen. Die Raffinerien rechnen damit, daß der bisher erfolgten 10% igen Freigabe ehestens eine weitere gleiche Freigabe folgen Wird, doch da- mit dürfte dann die Verteilung für dies Kalendervierteljahr nahezu abgeschlossen sein. Inzwischen nehmen die Rch- zuckerlieferungen an die Raffinerien einen wachsenden Fort- Fancz teilweise allerdings erschwert durch unzulängliche isenbahnwagengestellung und auch durch schlechte Wasser- verhältnisse àuf den Flüpläufen, wodurch die Beladungs- kähigkeit des an sich knappen Kahnraums erheblich herab- gemindert ist.— Am Hamburger Markt sind täglich jſetzt Notierungen für Rohzucker érfolgt, aber das Geschäft blieb, wie am Anfang nicht anders zu erwarten war, ganz unbedeutend; London, Paris usw. hatten ja auch Zeit zur Entwicklung trotzdem da die Vorbedingungen weitaus günstigere gewe markteès hat sich wieder eher stetiger gestaltet, es ist mehr Unternehmungslust hervorgetreten und die für in der Betriebszeit lieferbare Ware erreichten Preise stellten sich auf 72—74 telquel je nach passender Frachtlage. Die Be- richtswoche hat vielen Bezirken einige Niederschläge ge- bracht, die um diese Zeit ausreichten, um den Boden etwas zu lockern und die Rübenherausnahme zu erleichtern, auch den Ackererträgen nutzbringend waren, sodaß im Purch- schnitt die Erntéaussichten als eher etwas gebessert bezeich- lassen die vorliegenden Berichte keine wesentlichen Aende- rungen der Ernteverhältnisse erkennen: Tschechlen zann infolge der schlechten Elbeschiffahrtverhältnisse wenig im Wasserwege fob. Hamburg liefern und Wird sich einstweilen mehr a länder stützen müssen. England meldet vorwiegend ruhigen Marktverlauf und nur einige Spezialmarken Waan discher Erzeugung hatten befriedigende Nachfrage. Dort wie am amerikanischen Markt ist die Tatsache, daß das kubanische Verkaufskomitee seinen Preis herabsetzen mufite, sich in letzter Zeit nicht so verkleinern lassen, wie man an⸗ genommen hatte, da eben der amerikanische Bedarf zu wün⸗ schen übrig liel.— Aus Süddeutschland wird be- richtet: Die Trockenheit hält an, sodaß in den letzten vier- zehn Tagen die Rüben kaum Fortschritte gemacht haben. zunichte geworden und ist mit einem sehr geringen Ertra lung der Rüben infolge teils auf die Schäden, en, 1750 die durch un von dieser Aufwärtsbewegung haben insbesondere die klei- 4 scheinend die deutsche Ernte, die ja eigentlich noch nie Ssc recht an Bedeutung gewinnen und den Markt in Nüssen we⸗ Die noch gewiß sehr lohnenswerte Kultut 7 N können, immer sind Nußbäume nurn arf angepflanzt worden— nie hat man mit geschäft in der Zukunft ge⸗ noch nicht recht zu übersehen, der Regierung gewirkt, Wesen sind. DieHaltung des Melasse- net werden können. Von den anderen Rübenzuckerländern die Bedarfsfrage seiner Nachbar- 3 nicht ohne Einfluß geblieben. Die Vorräte auf Kuba haben Alle Hoffnungen auf eine Besserung der Erträge sind daher 9 —— te 85 ittwoch, den 12. Oktober 19•14. manußeimer General- Anzeiger·(Abend· Ansgabe⸗) Sae N. Sportliche Kundͤſchau. Kraftfahrweſen. Die Benzwagen im Wettbewerb. Das Automobil⸗Turnier in Baden⸗Baden brachte den Benzwerken wiederum ſchöne Erfolge. Ins⸗ geſamt beteiligten ſich 60 Wagen an der Schönheitskonkurrenz. In er Abteilung für offene Wagen errang ſich Herr Direktor Nibel von der Firma Benz u. Cie., Rheiniſche Automobil⸗ und Motoren⸗ fabrit Akliengeſellſchaft, Mannheim, den 2. Preis, Herr Albert, Pforzheim, auf einem 8/20&. Benzwagen den 4. Preis. Außerdem konnte Herr Direktor Lohrmann von den Benzwerken Gaggenau in der Abteilung für geſchloſſene Wagen einen 4. Preis mit nach Hauſe nehmen. Bei der Bergfahrt auf den Schwabenberg in Buda⸗ peſt konnte Herr Cſermely auf einem Benzwagen bei ſtärkſter Beteiligung des In⸗ und Auslandes in einer Rekordzeit den 1. Preis erringen. Dieſe Erfolge ſind wiederum ein Beweis für die hervor⸗ ragende Qualitätsarbeit, welche bei den Benz⸗Automobilen beſonders zu bewerten iſt. Radſporl. sr. Drachenfels⸗Rennen. Auf der 3700 Meter langen Berg⸗ ſtrecke von Königswinter zu dem 327 Meter hohen Drachenfels brachte der Gau Rheinland(beſ. Gebiet) des Bundes Deutſcher Radfahrer dieſes Rennen als Abſchluß einer diesjährigen Saiſon zum Austrag. Die Beteiligung war eine ſelten ſtarke. Sieger wurde in der Hauptklaſſe der Kölner Waldeck in Ps Minuten 3558 Sekunden vor Röſen⸗Köln.26,6, Hartmann⸗Magdeburg Frantſ ee 5— und Schwarz⸗ Frankfurt, die dichtauf folgten. ie tersklaſſe holte ſich Reich⸗ Aachen in 10.46,2. 1 Lawukennis. br. Deutſche Tennismeiſterſchaften der Berufsſpieler. Rotweiß⸗Plätzen im Grunewald fielen die Entſcheidungen der utſchen Tennismeiſterſchaften für Berufsſpieler. Die Herreneinzel⸗ meiſterſchaft fiel e ee an Najuch, den Trainer von Rot⸗Weiß, der keine Niederlage erlitten hatte. Zweiter wurde Becker(1 Niederlage) vor Walter und Willi Reinknecht(ſe zwei Niederlagen) und Abel(drei Niederlagen). Die Doppelmeiſter⸗ ſchaft ſicherten ſich Najucch Walter Reinknecht. Ihre ſchärfſten Gegner waren Becker— Willi Reinknecht, die mit 775, 475:0 geſchlagen wurden. Das Turnier war nach amerikaniſcher rt, Jeder gegen Jeden, geſpielt worden. Fußball. cr. Berlin ſchlägt Baſel im Fußballſtädtekampf:1(:). Mit emer großen Ueberraſchung endete am Sonntag der Fußballſtädte⸗ kampf zwiſchen den Repräſentativen Baſels und der deutſchen Reichshauptſtadt. Die Deutſchen waren mit wenig Siegesaus⸗ ſichten in den Kampf gegangen, enttäuſchten aber nach der ange⸗ nehmen Seite, wie ſo oft, wenn es galt, einen ausſichtsloſen Kampf aufzunehmen. Das Spiel fand vor ca. 6000 Zuſchauern ſtatt. Bei zeit liegen die Berliner immer noch mit:1 in der Führung. Wiederbeginn wird nichts mehr erreicht. Baſel ſpielt mit emem Verteidiger und iſt meiſt im Angriff. Drei Ecken für die Einheimiſchen und eine für Berlin bringen keinen zählbaren Er⸗ folg. So endet das intereſſante Spiel mit dem knappen Sieg von 2·1 für Berlin. Die gammlung des Mannheimer General-Anzeigers für Oppau: Uebertrag: 229 663.15 ½ 468. B. Kielhorn, Mülheim(Ruhr) 20.— 4 469. d Klaſſe IIa 390.— 1 470. Vie Oberrealſchule 55 140.— 41 471. UAc Realgymnaſtum 113.— 4 f eeee 16—5 IIIc der 300.— 24. F. D. t 100— 4 100.— Auf den „Wolwsſippe“ 476. Nachtrag der UJ Ilo Leſſingſchule und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. An Spenden ſind weiter gezeichnet: Banken. 0 Ungenannt zuſammen: II. Jeichnungen bei der Handelskammer (Konto: Südd. Diskonto⸗Geſellſchaft) und den Mannheimer 475. Mannh. Pfadfinder und Freier Pfadfinderring 200.— 4l 26.40 1 Zuſammen: 230 997.55 Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 Hilfswerk für Oppau. I. Bei der Stadtkaſſe und bei der ſtädt. Sparkaſſe: 1. Bis jetzt ſind eingegangen: 261 992.30 1. Ungenannt—5 2. Obertertia b Realgymnaſium J 255.— 3. Ludwig Rivoir 25.— 4. Klaſſe VII Friedrichſchule— Knaben— 105.— 5. Arbeiter, Saaldiener, Garderobefrauen und Putz⸗ frauen des Roſengartens 189.— 6. Nationaltheater, Ertrag der Trauerfeier 10 633.80 7. Beamte der Bahnbauinſpektion Mannheim 1 410.— 8. A. G. Thorwart, Schmalkalden, bei Fa. Michelo Ferrando in Turin, Via Santa Maria Nr. 8 100.— 1 273 715.10 . Bis jetzt ſind gezeichnet: 1 942 342.— 1. Angeſtellte der Rhein. Papiermanuf. Herm. Krebs 1250.— 2. Carl Spater G. m. b. H. 5000.— 3. Weil u. Mannheimer 2000.— 4. Bad. Holzſtoff⸗ und Pappenfabrik, Obertsrot 2000.— 5. Jul. Lewin, Wilna 2000.— 6. Frau Geheimrat Ida Ladenburg 3000.— 7. Reis u. Mendle 600.— 8..⸗G. für Eiſen⸗ u. Bronze⸗Gießerei vorm. C. Flink 1000.— 9. Perſonal des Poſtamts J Mannheim 2500.— 10. Ungenannt 1000.— 11. Angeſtellte der Köln⸗Rottweil.⸗G. in Rottweil 1952.— 12. Betriebswerkſtätte Mannheim der Vereinigte Blei⸗ und Zinnwerke G. m. b. H. vorm. Franz Zeitz 5000.— 13. Aberle u. Friedmann 4000.— 14. Stöck u. Fiſcher 2000.— 15. H. Bertram u. Co., Londan 11 712.50 16. Stotz G. m. b. H. 5000.— 17. Süddeutſches Carbidkontor 1000.— 18. Kahn u. Wolf 2000.— Zeichnungen bei der Mannheimer Bank: 19. Peter Joſef Loſacker 500.— 20. Gebrüder Stadel 100.— 21. Otto Beck 10.— 22. Rudolf Schmoll 300.— 23. Architekt Drinneberg 100.— 24. Franz Häſſelbarth 100.— 100.— 26. Dr. Eugen Rudel, Indien 500.— 27. Cilly Dinkelſpiel 100.— 28. Philipp Winter 300.— 29. Ungenannt 50.— 30. A. D. J. de Kok, Amſterdam 100.— 31. Jean Maner, St. Martin 50.— 32. Rudolf Dürre, Amſterdam 38.— 33. Joſeph Samsreither 100.— 34. Max Fleig 100.— 35. Ungenannt 500.— 36 Deee .25 37. Ungenannt 39. 40. 15 41. 43. Marco Roſa 44. Hugo Zimmern 45. Ungenannt 48. Paul Benkard 49. Wilhelm Scheuthle weitere Spenden. Bürgermeiſteramt Böttger. 28. Bankdirektor Otto Wüt Hermann Reiß Auguſt Herrſchel Martin Becker 42. Rechtsanwalt Friedrich König 46. Firma Johannes Forrer G. m. b. H. 47. Frl. Müller bei Ciolina u. Kübler 200.— 1000.— 1000.— 700.— 300.— 1000.— 1000.— 1000.— 20.— 1000.— 50.— 200.— 100.— Zuſammen:& 2 005 982.75 Mannheim, den 11. Oktober 1921. 2 2 Wir danken hierdurch allen Gebern herzlichſt und bitten um Handelskammer: Dr. Blauſtein. Welterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelkerwarke in Karisruhe. Beobachtungen vom Mittwoch, den 12. Oktbr. 1921. 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Wetter fort. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannh G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2. Luftdruck Temp. Wind Niederſchlag der Ort in N 8 Fichtg.J Se Wetter letzten 2, kund. Hamburg 1765.5 14080 ſſchwach Dunſt 0 Danzig[ 765.5 12 NNO ſſchwoch bedeckt 0 Berlin166.0 12 NNW. leicht bedeckt 0 Frankfurt a...767.8 15— ſtill wolkig 0 München 767.8 14 SW ſſchwach wolkig 0 Kopenhagen. 765.7 12— ſtill Nebel 0 Stockholm.—————— Haparandga——————— Boddd.—————— Paris 766.8 15 NNW ſſchwach Regen 0⁵5 Toulous—————— ürich.. 7869.2 12 80 keicht Dunſt 0 ien—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) uft⸗[Tem⸗n 2IN 2 böbe da pera⸗ 8 Wind 3 3 He⸗ 58885 Nichtſetürte en Wertheim.—— 11 24] 1180(leicht beieai] 0 Königſtuhl.563 766.6] 15 21 15 SwW Leicht b. ban 0 Karlsruhe...127766.7] 14] 26 13— ſtill bedaat] 0 Baden⸗Baden 213 765.2 15] 23] 11 80 leicht elacktf 0 Villingen. 7158———————1— Feldberg. Hof 1281748.44 12] 18] 10—ſtill cung 0 St. Blaſten.780— 10 20 4J 0 lleicht wan.. 0 Badenweiler.—— 14 21 14 SW leicht peiet“ 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Unter dem Einfluß des flachen Hochdruckgebietes über Deutſch⸗ land blieb das Wetter geſtern meiſt heiter und trocken. Ein über Frankreich liegendes Teiltief wird höchſtens in Südbaden unerheb⸗ liche Niederſchläge bringen, ſonſt dauert das ziemlich warme, heitere Vorausſichtliche Witterung bis Donnerskag nachts 12 Uhr. Meiſt heiter, trocken, höchſtens im Süden Badens ſchwache Trü⸗ bung, unerhebliche Niederſchläge, warm. eimer General⸗Anzeiger wird von grösserem Fabrikunter- nehmen zum baldigen Eintritt eine Hrait welche in Buchhaltung er- kahren ist und sich in Rech- nungsarbeit. rasch einfinden kann. Es wird nur auf eine zuverlässig e Jungerer Tnle für eine hiesige, große Maschinenfabrik zum mög · liehst sof. Eintritt gesucht. Ausführliche Angeb. erbeten unt. 8. G. 132 an die Geschäitsst. 11434 Eeeeeeeeeeeeee Wir ſuchen für den Platz Mannheim einen bei Handel u. 1 Induſtrie gut eingef. Vertreter für bekannte ſüd⸗ deutſche Zeitg. Hohe Verdienſtmöglichkei⸗ ten. Angebote unter 8. 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Zimmermann J 5, 17.— Tel. 3261. ufen ——————— —— ———————————ä— ——— —— ——ůů—— —— 8. Seite. Nr. 474. ngen Belauntmachung. Die Zuchtſchweineſchauen betr. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer veranſtal⸗ tet im 12. landwirtſchaftlichen Gauverband am Dienstag, den 25. Oktober ds. Is., vormittags UÜhr, in Seckenheim in der Reithalle eine Zuchtſchweineſchan mit Preiszuerkennung. Hierfür ſind die folgenden bisher giltigen Grunk⸗ ngen ma 2 2 1. Preiſe erhalten nur Tiere der im Gau vor⸗ rſchenden Raſſen, wobei folgende Klaſſen gebildet werden: 1.—12 Monate alte teber 2. über 12 Monate alte Zuchteber 3.—12 Monate alte Zuchtſauen— tragend 4. über 12 Monate alte Zuchtſauen— tragend 5. Mutterſchweine mit Saugferkeln. 2. Die Preiſe betragen: 1. Preis 50, 2. Preis 40, 3. Preis 30, 4. Preis 20 J1. Die Zahl der Preiſe richtet ſich nach der Zahl und Beſchaf⸗ fenheit der Tiere in jeder Klaſſe und nach den verfügbaren Geldmitteln. 8 Unter gleichen Verhältniſſen haben die öffentlich zur Zucht aufgeſtellten Eber, ſowie die ſelbſtgezüch⸗ teten vor den zugekauften Tieren den Vorzug. 8. Mutterſchweine in Klaſſe 3 und 5, welche vor Erre des 12. Lebensmonates werfen oder geworfen haben, können den 1. Preis nicht erhal⸗ ten, desgleichen Mutterſchweine in Klaſſe 5, von denen bei Erſtlingen weniger als 6 und bei älteren Tieren weniger als 8 lebende Ferkel mit zur Aus⸗ ſtellung gelangen. . Die Auszahlung der Preiſe für Zuchtſauen (Klaſſe 3 und 4) erfolgt erſt, wenn durch eine Beſcheinigung der zuſtändigen Ortsbehörde oder des. Bezirkstierarztes nachgewieſen wird, daß die uchtſau zu einem Zeitpunkt geferkelt hat, nach —— die Trächtigkeit bei der Schau ſchon vor⸗ en war. B. In der gleichen Klaſſe ſollen ein und dem⸗ felben Beſitzer nicht mehrere Preiſe zuerkannt werden, jedoch iſt die Preiswürdigkeit gleich guter Zuchttiere desſelben Beſitzers bekannt zu geben. 6. Die Preiszuerkennung erfolgt aufgrund einer eingehenden ſachverſtändigen Prüfung durch eine Kommiſſion. 7. Vor Beendi der Schau dürfen Tiere nur vrit dusdrücklicher migung des Schauleiters vom Platz entfernt werden. 8. Die Preiszuerkennung hat ſich neben der Zu⸗ gehörigkeit der Tiere zu den im Gebiet(Gau) vorherrſchenden eee beſonders auf die Geſundheit, Zuchttauglichkeit, Leiſtung, Form⸗ und Haltung zu enſtrecken. 9. In jedem Gau findet mir eine Schau ſtatt. 10. Sofern die Gaue keine Buchten— Boxen— Bereitſtellen, ſind alle Tiere in Lattenkäfigen— Jattern— vorzuführen. Eine Beurteilung der Tiere auf Wagen oder in geſchloſſenen Käfigen findet nicht ſtatt. 2 11. Der Nutzen der Schau ſoll nicht in den Geldpreiſen, ſondern in der Belehrung und An⸗ regung geſehen werden. Der Ausſteller hat ſeinen Gewinn in den ſpäteren höheren Einnahmen für die Nachzucht der preisgekrönten Tiere. 12. Die Anmeldeingen ſind auf beſonderen Vor⸗ den— 15. 5 ſchoftlichen irksverein unheim als Voror des 12. Gaues einzureichen. Die hierzu erforder⸗ lichen Anmeldebogen können durch denjenigen Landwirtſchaftlichen Bezirksverein, zu deſſen Be⸗ zirk der Wohnort des Züchters gehört und von dem unterzeichneten Verein koſtenfrei bezogen Mannhbeim, den 7. Oktober 1921. Landwirtſchaftlicher Bezirksverein Mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 8. Oktober 1921. Badiſches Bezirksamt Abt. I. Hochbauarbeiten für die Erſtellung eines Aufent⸗ halisgehäudes für Bahn⸗ arbeiter im Bahnhof Schwetzingen nach Finanz⸗ miniſterialverordnung vom 3. I. 07 öffentlich zu vergeben: Grab⸗, Mau⸗ rere, Zimmer⸗, Blechner⸗, Dachdecker⸗, Verputz⸗, Glaſer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Inftallations⸗ und Anſtreicherarbeiten. eichnungen, Bedingnis⸗ und Arbeitsbeſchriebe liegen im Geſchäftszim⸗ mer ingen zur Sanfigt ichweßzingen zur Einſi auf; 122 auch Abgabe der Angebotsvordrucke. Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei und mit der Auf⸗ ſchrift„Arbeiteraufent⸗ haltsgebaude in Schwet⸗ ſingen“ bis ſpäteſtens 22 Oktober 1921, vor⸗ mittags 10 Uhr an die Bahnbauinſpektion 2 Tunnelſtraße ſcege e gen, 88 ſags ochen. Mannheim, 10. Okt. 1921. Bahnbauinſpektion 2. BVergebung von Hoch⸗ banarbeiten für ein Wohn⸗ äude beim Haltepunkt eckenheim nach Miniſte⸗ rialverordnung vom 3. J. 07* vergeben. Erd⸗ und Maurerarbeiten: etma 450 cbm Aushub, 157 ebm Stampibeto⸗ 187 cbm Backſteinmauer⸗ werk, 483 qm Riegel⸗ mauerwerk; Zimmer⸗ arbeiten: 56 cbm Holz⸗ lieferung, 3000 lfdm Holz abbinden, 330 qm Streif⸗ böden; Steinhauerbeit: 540 ebm Scockelſteine, 6,6 ebm Fenſtergeſtelle; Dachdeckerarbeiten: 400 qm Biberſchwanzdeckung: Schmiedearbeiten: Ver⸗ bohren von Eiſenwerk und Liefern von Kleineiſen⸗ zeug; Blechnerarbeiten: 70 m Dachkandel, 27 m Abfallröhren; Entwäſſe⸗ rungsarbeiten: 80 mLei⸗ tungsrohre; Verputzarbei⸗ 1100 qm Wandputz. Pläne, Bedingnisheft und Arbeitsbeſchriebe können an Werktagen auf unſerm Hochbaubüro, Eingang Lindenhofſtraße, einge⸗ ſehen werden. Daſelbſt werden auch Angebots⸗ vordrucke abgegeben. An⸗ gebote ſind verſchloſſen, poſtfrei und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift zum Eröffnungszeitpunkt 20. Oktober 1921, vormittags 10 Uhr bei uns einzu⸗ reichen. Verſendung nach auswärts findet nicht ſtatt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. as Mannheim, 11. Okt. 1921. Bahnbauinſpektion 1. Iniidhe Vermffentliddungen der Stackgemelnde Jeuſterladenlieferung für Neubau Siedlung am Gaswerk Luzenbe irg. Nähere Auskunft beim Bau⸗ büro Gaswerk Luzenberg, wo Ausſchreibungs⸗ bedingungen ſoweit Vorrat reicht gegen Erſtattung der Sulbſttoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Donnerstag, den 20. Oktober 1921, vormittags 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Am 15. Oktober treten folgende Aenderungen des Straßenbahntarifs in Kraft: 1. Bartarif: 8 u. mehr Teilſtrecken 2.; 2. Monatsſtreckenkarten: für 8 und mehr zuſammenhängende Teilſtrecken 144.; 3. Monatsnetzkarten: für das Mannheim⸗ eften wir Ludwigshafener Netz 200., für das Mannheimer Netz 175..; 4. die Zahl der Fahrſcheine in den von 12 auf 11 verringert. Fer Preis der Fahrſcheinhefte für 8 und mehr Teilſtrecken beträgt 18 M. 134 Rhein-Haardthahn. Die bedeutend geſtiegenen Perſonal⸗, Strom⸗ und Materialkoſten zwingen zur 12468 Einfünrung eines höneren Tarifes der vom 15. Oktober ab in Kraft treten wird und der bei den Agenturen und bei den Betriehsſtellen der NheinHaardtbahn eingeſehen werden Lann. B 5, 20 Arbeits-Vergebung. Zu den Siedlungsbauten der Gemeinn. Eigen⸗ heimbaugenoſſenſchaft des Reichsbundes der Kriegs.⸗ beſchädigten, Kriegsteilnehmer und Krie shinter⸗ Hiebenen e. G. m. b. H. Mannheim, werden die Spengler-Arbeiten öffentlich vergeben. und Unterlagen können auf meinem Büro 6, 11 eingeſehen und letztere zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden. 8 ſind verſchloſſen und mit deutlicher Be⸗ zeichnung verſehen bis Dienstag, den 18. Oktober d.., vormittags 11 Uhr, an den Unterzeichneten einzureichen. Die Eröffnung der Angebote beginnt um dieſelbe Zeit im Beiſein der etwa erſchienen'n Bewerber. 124⁴48 Jerdinand Mündel, Architekt, O 6, 11. Tmrom berorstzbendem Aulschlag aus amerikaniséh. Weizen, kein norddeutsch., 1 höchste Backfäahigkeit 9893 Pfd.4., bei 10 Pfd..90, bei IZtr..80 olferiert solange Vorrat NMehmandig. Salzer Augartenstraße 8. 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