Hezugspreiſe: on mannheim und umgebung monatlich ſrei ins haus gebracht mark 10.—. Durch die Poſt bezogen vierteljührlich mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 Karlsruhe in BSaden und nummer 2917 Eudwigshafen am Ahein. Hauptgeſchüftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts⸗Rebenſtelle neckarvorſtadt, wWaldhofſtraße Nummer 6. Fernſprecher Nummer 7040, 7041, 70g, 7ons, 7oa, Joas. Telegramm⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmat. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Vor der Zerteilung Oberſchleſiens. (Von unſerem oberſchleſiſchen Mitarbeiter.) Königshütte, 17. Oktober. Die Polen können es gar nicht erwarten, daß der wirt⸗ ſchaftlich wichtigſte Teil Oberſchleſiens ihnen zufällt. Schon in ber vorigen Woche wurden in Myslowitz und Pleß ſowie auch in anderen Orten aus Freude über den Beſchluß von Cenf polniſche Fahnen gehißt, die erſt auf Einſchreiten von Entente⸗Offizieren wieder entfernt wurden. Seit einigen Tagen halten die polniſchen Organiſationen, Gewerk⸗ ſchaften und Parteien ununterbrochen Verſammlungen ab. can ſieht in den Straßen von Kattowitz und Königshütte außerordentlich viele kongreßpolniſche Elemente. In einer Rethe von Landgemeinden der Kreiſe Veuthen, Pleß und Aybnik treten ehemalige Inſurgenten bereits als„Polizei⸗ eamte“ auf, nehmen Hausſuchungen und Verhaftungen vor und gebärden ſich auch ſonſt ſo, als ob das Land ſchon offi⸗ giell in den Beſitz Polens übergegangen wäre. Am geſtrigen onntag trieb die Neugierde Tauſende von Bewohnern der landwirtſchaftlichen Orte in die Städte, doch kamen ſie nicht auf ihre Koſten. In allen Städten, die zur Abtrennung kommen ſollen, in Kattowitz, Königshütte, Tar⸗ nowitz und Lublinitz, herrſchte eine muſterhafte Ruhe. Die deutſche Mehrheit in dieſen Städten übt auch jetzt noch 55 bewundernswerte Zurückhaltung. Nirgends iſt es zu Ausſchreitungen gegen Polen gekommen, obwohl die Er⸗ regung über den ſchändlichen Beſchluß von Genf immer noch im Steigen begriffen iſt. In einem Hotel in Königs⸗ hütte begingen die Polen bei franzöſiſchem Rotwein ſo etwas wie eine Siegesfeier. Sonſt aber merkte man nichts von beſonderen Vorgängen. Die Polen aber ſuchen nach derartigen beſonderen Vor⸗ gängen, weil ſie dieſe notwendig gebrauchen. Nachdem zu⸗ nächſt gemeldet worden war, daß ſchon am Donnerstag die Beſetzung der an Polen fallenden Gebiete durch reguläre polniſche Truppen erfolgen ſolle, daß ein Großpole ſich ſogar rühmte, daß die Beſetzung von Kattowitz bereits in den Morgenſtunden des Mittwoch erfolgen würde, ſcheint man jetzt auf polniſcher Seite das Bedürfnis zu haben, nach einem Blitzableiter zu ſuchen. Darum malt die polniſche Preſſe ſeit einigen Tagen die Gefahr einer großen deutſchen Auf⸗ ruhrbewegung an die Wand, von der in deutſchen Kreiſen nichts zu bemer'ken iſt. Wie immer haben die Polen jedoch mit ihrer Hetze bei den Franzoſen einen vollen Erfolg erzielt. Dieſer Erfolg beſteht darin, daß fran⸗ zöſiſche Truppen aus dem Weſten Deutſchlands im Anrollen ſind und wohl morgen und übermorgen in Oberſchleſien eintreffen werden. Nachdem bisher immer verſichert worden war, daß die Ententetruppen ſtark genug ſeien, um allen Putſchgelüſten entgegentreten zu können, er⸗ kennt man nach dem Auftauchen der polniſchen Meldungen über deutſche Putſchabſichten urplötzlich die eigene Schwäche und läßt weitere franzöſiſche Bataillone nach hier trans⸗ portieren! Nach der mit größtem Eifer verbreiteten pol⸗ niſchen Darſtellung ſollte der deutſche Aufſtand am morgigen Nachmittag mit einem Generalſtreik beginnen. Die Sprache der polniſchen Blätter über dieſe fürchterlichen deutſchen Pläne mutet geradezu grotesk an. Dieſe Blätter, die ſchon dreimal Vorbereitung und Durchführung eines polniſchen Aufſtandes mit Erfolg zu verſchleiern wußten, haben jetzt die Kühnheit zu ſchreiben:„Wir machen die Interalliierte Kom⸗ miſſion darauf aufmerkſam, daß von ſeiten der deutſchen Be⸗ hörden unſerer Heimat wieder einmal Gefahr droht und erwarten nötige Vorkehrungen.“ Prompt ſind die Fran⸗ zoſen auf dieſes Märchen hereingefallen: Sie haben für den morgigen Dienstag größere Sicherheitsmaßnahmen gegen die finſteren deutſchen Pläne getroffen. Wie lächerlich dieſe polniſchen Putſchmeldungen ſind, mag am beſten daraus her⸗ vorgehen, daß hiek jeder Deutſche weiß, daß die Franzoſen ſich bei einem ddeutſchen Vorgehen nicht gleichgiltig und abwartend verhalten würden, wie im Mai den Polen gegen⸗ über, ſondern daß ſie mit allen ihnen zur Verfügung ſtehen⸗ den Kriegsmitteln eine jede deutſche Erhebung ohne Rückſicht auf die Opfer niederkartätſchen würden! Die Polen haben aber nicht nur große Sorgen über den deutſchen Putſch, ſie grämen ſich auch darüber, daß die Deutſchen angeblich„Akten, Eiſenbahnmaterial und Fern⸗ ſprechapparate nach Deutſchland verſchieben.“ In großer Auf⸗ machung macht die polniſche Preſſe heute die polniſchen Eiſen⸗ bahner darauf auſmerkſam, daß die Deutſchen Eiſenbahn⸗ material nach Deutſchland abtransportieren, daß dieſes Ma⸗ terial zu dem polniſch werdenden Oberſchleſien gehört und daß die Geſinnungsgenoſſen einen derartigen Diebſtahl unter allen Umſtänden verhindern müßten! An den amtlichen Stellen weiß man nichts von einer ſolchen„Verſchiebung“, man muß dieſen Stellen vielmehr zum Vorwurf machen, daß ſie ſich bisher noch garnicht in ihrer Ruhe ſtören ließen. Dieſe „Verſchiebungen“ gehören genau ſo ins Reich der Fabel, wie die polniſchen Meldungen über die deutſchen Gewaltpläne, denen allein die Franzoſen einigen Wert beigelegt haben. Würden die franzöſiſchen Machthaber einer objektiven Hal⸗ tung fähig ſein, dann müßten ſie längſt erkannt haben, wie ſie immer wieder von den Polen angelogen werden. In Genf hat man u. a. auch mit den furchtbaren Greueltaten von deutſchen„Orgeſchbanditen“ in den Kreiſen Gr.⸗Strehlitz und Koſel operiert. Man verſuchte auf die Tränendrüſen der Genfer Diplomaten zu wirken und hatte dabei immerhin den Erfolg, daß die wahrheitsgetreuen Verichte über die polni⸗ ſchen Ereueltaten während der Putſchmonate Mai und Juni. ausgeglichen ſchienen. Nun kommt jedoch der engliſche Oberſt Williams, der Leiter der großen Aktion zur Heimkehr der deutſchen und polniſchen Flüchtlinge, und erklärt inbezug auf die polniſchen Greuelnachrichten über deutſche Untaten in den beiden genannten Kreiſen rundweg, daß 99 Prozent aller imer — Geſe polniſchen Angaben den Tatſachen nicht entſprechen! Ein⸗ zelne polniſche Protokolle, die gleichfalls in Genf eine Rolle ſpielen mußten, ſind reſtlos erlogen, andere ſind maßlos übertrieben! Wie anders ſieht die Wirklichkeit aus! Auch jetzt noch gibt es rund 8000 deutſche Flüchtlinge, die immer noch nicht an ihren Wohnort zurückgebracht werden konnten. Allein aus dem Kreiſe Kattowitz ſind rund 225 deutſche Lehrer ihrem Wirkungskreiſe fern, ihre Schulen werden zum Teil von den berüchtigten polniſchen„wilden“ Lehrern ver⸗ ſorgt! Dabei ſorgen immer neue polniſche Gewalttaten da⸗ für, daß die Zahl der Flüchtlinge nicht kleiner wird. Einer Nachricht über ein Attentat gegen das deutſche Plebiſzitbüro in Myslowitz, wobei es zu einer wüſten nächtlichen Schießerei kam, fügt das Zentrumsorgan, die„Volksſtimme“, den Satz an:„So gedenken die Polen über die Deutſchen zu regieren!“ Dieſer Satz iſt gewiß nicht übertrieben. In allen Kreiſen des Deutſchtums in den abzutretenden Gebieten gibt es nur eine Stimme, die Stimme der größten Veſorgnis vor den kom⸗ menden Dingen. Wer die Monate Mai und Juni in ſchleſien erlebt hat, hat einen Vorgeſchmack davon bekommen, welchen Verhältniſſen das oberſchleſiſche Deutſchtum entgegen geht! Ober⸗ — richt der oberſchleſiſche Sturm bereits los? ONB. Oppeln, 18. Okt. In der Stadt Beuthen und der Gemeinde Hindenburg treffen große Maſſen von Flücht⸗ lingen aus dem Induſtriegebiet ein. Eine Beſtätigung des Gerüchtes, daß die den Polen zugeſprochenen Gebiete bereits am Donnerstag beſetzt werden ſollen, konnte bisher nicht er⸗ reicht werden. England hat, wie von unterrichteter alliierter Stelle bekannt gegeben wird, der Genfer Entſcheidung betref⸗ fend die unabänderliche Abſicht einer Teilung Oberſchleſiens rückhaltlos zugeſtimmt. In den polniſchen Grenz⸗ orten ſoll nach Meldungen aus dem Kreiſe Kattowitz pol⸗ niſche Kavallerie eingerückt ſein. Daneben laufen auch unkontrollierbare Gerüchte um, die von einem Vorſtoß der Polen bis zur Korfantylinie wiſſen wollen. Im Kreiſe Tarnowitz haben die Mitglieder der Gemeindewachen polniſche Geſtellungsbefehle verteilt. ONB. Oppeln, 18. Okt. In der Nacht zum Sonntag wur⸗ den in Maczeikowitz vor einem Gebäude vierzig Ge⸗ wehre abgeladen. Die interalliierte Kommiſſion in Kattowitz, die hiervon benachrichtigt werden ſollte, blieb unerreichbar. In der gleichen Nacht wurde 0 granaten ſämtliche Fen⸗ ſerſcheiben des deutſchen Plebiſgikommiſſariats in Mys⸗ lowitz zertrümmert. Proteft der Handelskammer Mannheim. Die Handelskammer Mannheim hat in ihrer Vollverſammlung am 18. Oktober 1921 die nach⸗ ſtehende Kundgebung einſtimmig beſchloſſen: Nach gleichlautenden Berichten in⸗ und ausländiſcher Zeitungen ſoll in Genf über Oberſchleſien eine Entſcheidung getroffen worden ſein, die dem Sinn des Friedensvertrages von Verſailles widerſpricht, Hunderttauſende von Deutſchen gegen ihren ſchriftlich ausgeſprochenen Willen zu Untertanen einer feindlichen Regierung macht, den größten Teil der Bodenſchätze Oberſchleſiens Polen überantwortet und da⸗ durch die fernere Blüte des durch deutſchen Fleißes und deutſche Or⸗ ganiſation geſchaffenen Induſtriebezirks aufs ſchwerſte bedroht. Die heulige Vollverſammlung der Handelskammer Mannheim er⸗ hebt gegen die neue Vergewaltigung unſeres Vol⸗ kes flammenden Proteſt und erſucht die badiſche Re⸗ gierung bei der Reichsregierung mit allem Nachdruck dahin vor⸗ ſtellig zu werden, daß nichts unverſucht gelaſſen wird, um unſere kümmerlichen Rechte aus dem Friedensvertrag von Verſailles zu ſichern, die Vergewaltigung unſerer deutſchen Brüder hintanzuhalten und gegen den Verluſt unſerer Bodenſchätze mit umſomehr Nachdruck anzukämpfen, als durch denſelben auch die letzte Ausſicht auf Erfüllung der von uns unſern Feinden gegenüber übernommenen Verpflichtungen unmöglich ge⸗ macht wird. 8 Borbehallloſe Annahme des Genſer Spruchs durch die Alliierlen. WB. London, 18. Okt. Wie Reuter erfährt, erklärten ſich die alliierten Regierungen damit einverſtanden, daß die Vorſchläge des Völkerbundsrates inbezug auf Ober⸗ ſchleſien ohne jeden Vorbehalt angenommen werde. Sie betrachten es als von größter Wichtigkeit, daß Deutſchland und Polen ſich ſtreng nach ihm richten. Was noch der Erwägung unterliegt, ſind einzig und allein die Fragen, die das Verfahren betreffen, be⸗ ſonders die Frage der Ernennung der gemiſchten Kommiſſion, die die Durchführung der wirtſchaftlichen Vorſchläge des Völ⸗ kerbundsrates überwachen ſoll. Es wird für wichtig ange⸗ ſehen, daß dieſe erledigt werden, bevor die neue Grenzlinie der deutſchen und polniſchen Regierung bekannt gegeben wird. WB. London, 18. Okt. Unterhaus. Kennworthy drang auf die Eröterung der oberſchleſiſchen Frage. Er ſagte, die Entſcheidung des Völkerbundes hatte zur Folge, daß die Mark um 20 Punkte geſunken ſei. Er bemerkte nebenbei, ſelbſt die Franzoſen, gäben zu, daß die jetzige deutſche Regierung die beſte ſei, die Deutſchland bisher gehabt habe. Chamber⸗ lain ſprach ſich gegen die Erörterung der oberſchleſiſchen Frage ans. Dieſe ſei durch eine Entſcheidung des Völker⸗ bundes geregelt, an die alle Verbündeten ſich zu halten, verpflichtetſeien. Der Kompromißvorſchlag Frankreichs. ONB. Paris, 19. Okt. In der oberſchleſiſchen Frage wird augenblicklich im Miniſterrat ein Kompromißvor⸗ ſchlag verhandelt. Die Verhandlungen ſind zum großen Teil hinter den Kuliſſen vor ſich gegangen. Der geſtern zurückgekehrte Lord Hardinge hatte im Laufe des Tages eine eingehende Beſprechung mit Cambon. An dieſe anſchließend verbreiteten die offiziöſen Agenturen äußerſt optimiſtiſche Mel⸗ dungen, die von einer ſicher bevorſtehenden Einigung im Laufe des heutigen Tages zu berichten wußten. g.— Mannheimer Muſik⸗3 Anzeigenpreiſe: die kieine Zeite mk..— ausw. Mk..80 Stellengeſuche u. Fam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Neklame Mk. 10.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Ausgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahm⸗ von Anzeigen. Nufträge durch Lernſprecher ohne Sewühr eitung.— Bildung und 9 Wie wir erfahren, hat ſich auch Briand perſönlich ein⸗ gehend mit den Löſungsmöglichkeiten für den weiteren Ver⸗ lauf der Sache beſchäftigt. Ueber den transaktionellen Vor⸗ ſchlag Frankreichs wird aus einer ungewöhnlich gut unterrichteten Quelle mitgeteilt, daß dieſer auf folgendes hinauslaufe: Die Alliierten würden Berlin und Warſchau den geſamten Schiedsſpruch des Völkerbundes übermitteln. Sie würden dieſem Dokument jedoch ein Begleitſchreiben bei⸗ fügen, in dem ausgeführt wäre, daß der Teil über die Grenz⸗ linie bindende Wirkung habe, während der Ratſchlag über die wirtſchaftlichen Punkte zur Beurteilung den beiden be⸗ teiligten Regierungen überlaſſen bleibt. Selbſtverſtändlich könne dieſer Vorſchlag keineswegs als endgültig angenommen werden. Wir erfahren vielmehr, daß engliſcherſeits noch weſentliche Abänderungen gewünſcht wer⸗ den. Infolgedeſſen würde der für heute beabſichtigte Zuſam⸗ mentritt des Votſchafterrates auch noch dieſe ſicherſtellen. Wäh⸗ rend ſich die hieſige Preſſe bemüht, darzulegen, daß die wirtſchaftlichen Vorſchläge für Deutſchland ſehr günſtig ſeien, und man infolgedeſſen kaum erwarten würde, daß die deutſche Regierung ſie zum Vorwand benützen würde, um die Notifti⸗ zierung der Alliierten in ihrer Geſamtheit zu verwerſen, ſchweigt ſie ſich über die vorausſichtliche Haltung Polens voll⸗ kommen aus. Pertinax ſpricht im Echo de Paris weiterhin von großen Schwierigkeiten. Warnt vor einer Einigung, die nur die Außenſeite der Frage regelt und fragt, ob nicht England doch ioch einen Zuſammenttitt des Oberſten Rates verlangen werde. Im allgemeinen glaubt man hier jedoch, daß der heutigeodermorgige Tagdieendgültige Ent⸗ ſcheidung bringen wird. Aalloſigteit in Berlin. Berlin, 19. Oktober. (Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſprache im interfraktionellen Ausſchuß hat auch geſtern nochkeine Klärung gebracht. Es war im großen und ganzen, wie es ſchon vorgeſtern war, nur daß geſtern an den Beratungen die Vertreter der Deutſchen Volkspartei von anbeginn teilnahmen. Man ging nicht recht aus ſich heraus, hatte offenbar, mit dem verſtorbenen Bethmann⸗Hollweg zu reden,„Angſt ſich zu vinculieren“, und um die Ergebnisloſig⸗ leit einigermaßen zu verſchleiern, wurde den Anweſenden aber⸗ mals die Zungen gebunden, und die Verhandlungen für ver⸗ traulich erklärt. Trotzdem dingen natürlich manche Stimmen des Unmuts über die Schwelle des Konferenzzimmers, und man erfährt genug, um zu wiſſen, daß einſtweilen Rat⸗ loſigkeit die Natur dieſer Erörterungen war. Weil man im engen Gremium der Führer ſich nicht einig werden konnte, ſoll es jetzt die Maſſe ſchaffen. Von der Ausleſe appelliert man an die vielen, vornehmlich an die morgige Fraktionsſitzung des Zentrums, die über die Perſonenfrage:„Wirth oder nicht“ die Entſcheidung bringen ſoll. Aber ſelbſt damit wäre man zu⸗ nächſt nur um ein kleines Stück weiter gekommen. In dieſen Vorbeſprechungen iſt doch auch die neue Koalition zu finden und ſoweit zu feſtigen, daß auf ſie geſtützt, das neue Miniſte⸗ rium berufen werden kann. Und hier zögert die Sozial⸗ demokratie noch immer, erhebt Einwände und vermag zu keinem ſchnellen Entſchluß ſich aufzuraffen. Die Steuer⸗ ſrage iſt der ſchwierige Punkt, der ihr Pein verſchafft. Die Frage der Erfaſſung der Goldwerte, die nach Bedarf auch Sachwerte genannt werden, läßt ſie nicht los. Neben anderem ſtoßen die Finanzexperte der Mehrheitsſozialiſten ſich an der Forderung der Induſtrie, die Vorleiſtungen an Gold auf die Steuerleiſtungen zu verrechnen. Aber die Zeit drängt uns. Es bleiben zur Regelung dieſer Angelegenheit nur noch Stunden. Iſt uns der Spruch des Völkerbundes erſt amtlich übermittelt, dann läßt die Ein⸗ berufung des Reichstages nicht länger ſich hinausſchieben. Es wäre ein Verhängnis, wäre nahezu ſchon eine Kata⸗ ſtrophe, wenn wir in die Verhandlungen des Plenums hin⸗ einſchliddern wollten, voll unausgeglichener Gegenſätze, in⸗ mitten kleiner und großer Zwieſpälte und ohne feſte und gewiſſe Pläne für die Zukunft. Das hat mit unſerer trübſeligen äußeren Lage nicht das geringſte zu tun. Auch nicht mit dem ſchmerzlichen Verluſt Oberſchleſiens. Wenn wir auch ſchwach ſind, weil man in Verſailles uns an Händen und Füßen ge⸗ knebelt, brauchen wir uns doch nicht ſchwächlich und kopf⸗ los zu zeigen. Es fehlt, wie wir mehrfach feſtſtellen konnten, an ſolcher Erkenntnis. Immer wieder ſtoßen wir auf die Ver⸗ ſicherung: Man ſei überzeugt, daß in den nächſten Tagen unbedingt die Entſcheidung über die Koalitionsfrage fallen muß, aber mit dererlei Ueberzeugungen geht es mitunter wie mit dem guten Vorſatz: Sie pflaſtern den Weg zur Hölle, in unſerem Falle den Weg zum Chaos. Der Reichstag wird nach der Verzögerung in Paris ja nun wohl erſt am Freitag zuſammentreten. Bis dahin aber muß der Streit über Kanz⸗ ler und neue Koalition ausgetragen ſein. Es iſt ganz unmög⸗ lich, daß man im Reichstage über die Genfer Beſchlüſſe und das Schickſal Oberſchleſiens, über die gegenwärtige Regierung und die kommenden Steuern debattiert, ohne daß man zuvor über den Kurs ſich einig wurde, der künftighin geſteuert wer⸗ den ſoll. Wir haben zu oft ſchon in dieſen letzten drei Jahren in Stunden ſchwerſter außenpolitiſcher Entſcheidungen das Reichsſchiff führer⸗ und kompaßlos geſehen. Das darf ſich diesmal nicht wiederholen, u. a. ſchon um deswillen nicht, weil unſere neue demokratiſch⸗parlamentariſche Ordnung dergleichen Belaſtungen auf die Dauer am Ende doch nicht verträgt. Dem Reichspräſidenten ſind für ſolche Fälle immerhin einige ge⸗ rechtſame Pflichten zugewieſen worden. Wenn gütliches Zu⸗ reden und Konferenzen nichts helfen, ſollte er ſich ihrer er⸗ innern. Berlin, 19. Oktbr.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Tele⸗ graphen⸗Union verbreitet eine Meldung, daß der Reichstag am Donnerstag nachmittag zu unbeſtimmter Stunde tagen würde. In Wirklichkeit iſt darüber noch garnichts beſtimmt. Man hat ſich nur CC7CCCCCcCCCc(cc(co.ooo————— See. Nr. 488. Maunheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 19. Oktober 1921. geeinigt, daß um 10 Uhr vormittags der Aelteſten⸗Rat von neuem zuſammentreten ſoll. An eine Plenarſitzung am Donnerstag glau⸗ ben wir ſchon um deswillen nicht, weil die Entſcheidung in Paris ja um einen Tag hinausgeſchoben worden iſt. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion wird zudem, wie der„Vorwärts“ berichtet, erſt morgen nachmittag zuſammentreten. Die Halkung der Sozialdemokratie. 9NB. Berlin, 18. Okt. Die rechtsſozialiſtiſche Korreſpon⸗ benz ſchreibt über die Ausſichten für den Sturz der gegen⸗ wärtigen Regierung: Innerpolitiſch iſt es nun höchſte Zeit, daß die Arbeiter ſich zu einer einheitlichen und vernünftigen Politik zuſammen⸗ finden. Der Fall Wirth mag ein letzter Prüfſtein ſein. Sind emokraten und Zentrum ſo reaktionär geworden, daß Wirth fallen muß, was zum Teufel haben die Sozial⸗ demokraten dann noch mit ihnen in einer Koalition zu ſuchen? Dann iſt es höchſte Zeit, der Koalitions⸗ und Regierungspolitik ein Ende zu machen und ge⸗ meinſam mit den Unabhängigen im Reiche und in den Län⸗ dern, die keine ſozialiſtiſche Mehrheit haben, in die Oppoſition zu gehen, in eine Oppoſition auf lange Sicht, even⸗ tuell auf 20 Jahre. Im Kabinett Adenauer oder, da dieſer ablehnen dürfte, im Kabinett Marx mit den Volksparteilern zuſammen haben die Sozialdemokraten nichts zu gewinnen. Der Interfraktionelle Ausſchuß des Reichstages beſchäf⸗ tigte ſich, den Blättern zufolge, geſtern in einer Sitzung beim Reichskanzler mit der Frage der Kredithilfe durch die Indu⸗ ſtrie. Auch die politiſche Lage wurde beſprochen; jedoch wurde eine Klärung nicht erreicht. Die Sozialdemokraten wiederholten ihre Erklärung, daß ein Rücktritt des Ka⸗ binetts Wirth nicht angängig ſei. Berlin, 19. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Unſere Auf⸗ faſſung, daß es der Sozialdemokratie ſchwer wird, von ihrer Goldwerttheorie zu laſſen, und daß ſie dadurch immer neue Hemmniſſe der Koalitionsbildung be⸗ reitet, wird durch einen Leitaufſatz des„Vorwärts“ beſtätigt, in dem immer wieder erklärt wird, ein Kreditabkommen zwi⸗ ſchen dem Reich und der Induſtrie könne nur als eine Ab⸗ ſchlagszahlung auf eine Sachwertſteuer angeſehen werden. aber ſei ein Ausbau des Steuerprogramms in der Abſicht der Erfaſſung der Goldwerte erforderlich. Außerdem müßte auch eine gerechte Reichsgrundſteuer, eine „Neichsgewerbeſteuer und eine Erhöhung der Börſenumſatz⸗ kener in das Steuerprogramm eingeſetzt werden. 5 Der Reichsparkeitag des Jentrums. ONB. Berlin, 18. Okt. Der für den Monat Oktober in Ausſicht genommene Reichsparteitag des Zen⸗ tums wird erſt imNovember oder Dezember ſtatt⸗ finden. Als Tagungsort iſt Berl in beſtimmt worden. König Ludwig von Bayern +. ONB. Budapeſt, 18. Okt. Das ungariſche Korreſpondenz⸗ büro meldet: Der frühere König Ludwig von Bayern iſt heute Nachmittag.30 Uhr, 76 Jahre alt, in Sarvar in Un⸗ garn geſtorben. K Ac Wenige Wochen nach dem überaus volkstümlichen König von Württemberg iſt König Ludwig III. von Bayern fern von ſeinem bayeriſchen Heimatlande geſtorben. Ludwig, Leopold, Joſeph, Maria, Alois, Alfred wurde geboren am 7. Januar 1845 in Mün⸗ ſen als älteſter Sohn des eben Prinzregenten Luitpold von ayern, der für den geiſtesgeſtörten König Otto die Regierung bis 1912 führte, wo er 91 Jahre alt im Dezember ſtarb. So kam Lud⸗ wig ſchon ſiebenundſechzigjährig zur Regierung, zunächſt auch als Prinzregent, dann ſeit 5. November 1913 als König Ludwig III. Er hatte als Offizier im Jahre 1866 eine ſchwere Verwundung er⸗ halten und ſpäter nur wenig militäriſche Intereſſen gezeigt. Land⸗ wirtſchaft, intereſſierten ihn viel mehr. Beſondere Fürſorge wandte er den Kanalfragen zu. Er war ein ſtrenger holik, und bei der Reichstreue ein energiſcher Wahrer der Selb⸗ igkeit der Bundesfürſten. Im Kriege verfolgte er beſonders in der elſäſſiſchen Frage eine Art Hausmachtpoltik. Nach der Revo⸗ en er, der auf den Thron nicht verzichtet hatte, meiſt am Chiemſee. * Zum Tode des früheren Königs Ludwig melden die Blätter: An dem Sterbebette des früheren Königs weilten u. a. der frühere Kronprinz Rupprecht, die Fürſtin von Hohenzollern, die Herzogin on Calahrien, Prinz Franz, die Prinzeſſin Hildegard, Wildtrud und Helmtrud JJuſtizrat Stengel, der Rechtsbeiſtand des verſtorbenen Königs, hat ſich auf den telegraphiſchen Wunſch heute nach Sarvar 55 7 1 um ſich dem Kronprinzen Rupprecht zur Verfügung zu —3 Mit König Ludwig, ſchreibt die„Münch. Augsb. Abendztg.“, iſt en Fürſten Deutſchlands aus dem Leben geſchieden. Er fühlte ſich nicht als König über ſeine Untertanen, ſondern als Vater ſeines Volkes. Seit ſeiner Thronbeſteigung ließ er keine Gelegenheit vorübergehen, ſeine perſönliche Treue und Hingabe an den Kaiſer und das Reſch zu betonen und andererſeits die be⸗ rechkigte Sonderſtellung Bayerns wahren. Dem toten König wüird man ein würdiges Leiche ngnis und dis letzte Ruheſtätte in Bayern nicht verweigern. König Ludwig war kein Freund höfiſchen Glanzes und höfiſcher Verſchwendung, ſagen die„Münch. Neueſt. Nachr.“ Schon früh datte ſich Prinz Ludwig der praktiſchen Lebensauffaſſung zugewen⸗ det. Seine Intereſſen galten allen Zweigen des Wirtſchaftslebens, wobei ihm beſonders die Schaffung einer für die Großſchiffahrt nützbaren Verbindung zwiſchen Rhein und Donau am Herzen lag. Durch mehr als ein Menſchenalter hat er die Beſtrebungen des Bayeriſchen Kanalvereins gefördert. Sein Geſchick iſt deshalb ſo trägiſch, weil ihm in zu kurzer Friſt der Herrſchaft durch den Krieg die Möglichkeit genommen war, zu wirken nach ſeinem Können und Wollen, weil ihm das bayeriſche Volk ſo wenig zu nahe getreten iſt, wie das württembergiſche Volk ſeinem König bei dem allgemeinen uſammenbruch und er doch vor landfremden Umſtürzlern Land verlaſſen mußte. München, 19. Okt. Die Jugendgrupe der D. V. P.(N. L. P. München) veranſtaltete geſtern abend eine ſtimmungsvolle vaterländiſche Geoenkfeier zur Erinnerung an die Völkerſchlacht bei Leipzig verbunden mit muſikaliſchen und dekla⸗ matoriſchen Vorträgen. Die Feſtrede, durchglüht von ſtarkem na⸗ tionalen Geiſt, hielt Rechtsanwalt Dahn, der der großen Männer von 1813 gedachte um daraus Lehren zu ziehen für die gegenwärtige Not des deutſchen Volkes. Die Boſffandg auf den Gedanken des 18. Oktober 1813 ſei der Glaube an Deutſchlands 7 5 geilden und politiſche Wiedergeburt. Unter dem Eindruck der erhebenden Worte ſangen die Anweſenden das 29 5 Lied. Schriftſteller rieß machte dann Mitteilung von dem Ableben des früheren önigs Ludwig von Bayern, der nicht lendeſſch und im Herzen fortleben werde. Die Verſammelten hatten ſich von den Sitzen erhoben. Die Jugendgruppe ſandte an den Kronprinzen Rupprecht folgendes Telegramm:„Am Grabe des wahrhaft mutigen Königs loben wir„In Treue feſt“ an Bayern und damit an Deutſch⸗ ands Wiederaufbau mit allen 2 Kräften zu arbeiten. Sein Königtum war licht, war Arbeit am Volk, ſo bleibt er uns un⸗ verlierbares Vorbild“. Der Landesverband Bayern der D. V. P. ſandte an den Kronprinzen Rupprecht folgende Depeſche:„Tief erſchüttert ſteht das treue bayeriſche Volk an der Bahre des allezeit mutigen, pflichtgetreuen und fürſorglichen Königs. Mit tiefer Trauer erfüllt uns der Tod dieſes wahren Vaters ſeines Volkes. Arbeit in ſeinem Sinne iſt treue Mithilfe am Aufbau Bayerns wie des Reiches. Treue war ſein Leben. Treue wahrt ihm bayeriſches Volk. und dem ganzen Hauſe Wittelsbach ge oben wir an ſeinem olfenen Grabe ümperbrüchliche Gefolgſchaft. 5 Die Landiagswahlen. Was im Wahlkampf verſchwiegen wird. Soweit öffentliche Verſammlungen und Wahlaufrufe in Frage kommen, ſucht ſich jede Partei in beſtem Lichte zu zeigen. Das iſt begreiflich. Niemand zeigt ſeine Schatten⸗ ſeiten, wenn er Eindruck auf andere machen und ſie für ſeine Pläne und Zwecke gewinnen will. Umſo nötiger iſt es daher für die Wähler, ſich die Parteien von allen Seiten anzu⸗ ſehen. Die beſte Gelegenheit wären die Wahlverſammlungen. Jeder Wahlberechtigte müßte eigentlich die Redner der verſchiedenſten Parteien hören und ſich dann ſein Urteil ſelbſt bilden. Es iſt bedauerlich, daß das immer ſeltener möglich iſt, indem verſchiedene Parteien nur noch Mi tgliederver⸗ ſa mmlungen einberufen oder, wo ſie es wagen, allge⸗ meine öffentliche Beſprechungen zu veranſtalten, mit Radau und Sprengung zu rechnen haben und nur bei ſtarkem Saal⸗ ſchutz Ordnung verbürgen können. Es iſt ein trauriger Tief⸗ ſtand unſeres politiſchen Lebens, unſerer verhetzten und ver⸗ hetzenden Parteiwirtſchaft, daß man nicht Gründe mit beſſern Gegengründen bekämpft, ſondern oft mit leidenſchaftlichen Gegen⸗ und Zwiſchenrufen, leider oft ſogar mit tätlichem Angriff auf die Redner. Es iſt ſchlimm um eine Parteiſache beſtellt, wenn ſie nur mit Gewaltmitteln verteidigt werden kann, und die ſo vorgehenden Parteien ſollten das Wort Freiheit aus ihrem Wörterbuch ſtreichen. Aber gerade die ſo gewalttätig vorgehenden Richtungen geben ſich als die patentierten Freiheitshüter aus. Sie verwechſeln eben Freiheit und Zügelloſigkeit und vergeſſen, daß Freiheit auch für Andersdenkende gelten ſoll. In dieſer Beziehung ſind die ſozialiſtiſchen Par⸗ teien aller Grade den meiſten bürgerlichen über; neuerdings ſcheinen Zentrumskreiſe allerdings mit ihnen in Konkurrenz⸗ kampf treten zu wollen. Durch dieſe oft tumultuariſch ausartenden Wahlkämpfe wurde und wird vielen guten, ordentlichen Wählern der Be⸗ ſuch von Wahlverſammlungen verekelt. Andrerſeits wird manche Partei gezwungen, nur geſchloſſene Verſammlungen zu veranſtalten. Das iſt bedauerlich und kein offener, ehr⸗ licher, deutſcher Kampf der Meinungen mehr. Gar wenn es oft auch ausſieht, als ob manche Partei ihre Anhänger abſichtlich von Verſammlungen anderer Richtungen ab⸗ hält, offenbar aus Furcht vor Aufklärung. Früher war man das beim Zentrum gewöhnt, ſeit einigen Jahren macht's die Sozialdemokratie nach. Für die Stichhaltigkeit der Gründe ihrer politiſchen Haltung ſpricht dieſes Fernhal⸗ ten der Anhänger freilich nicht. Bleiben zum Einblick in die Ziele der Parteien nur die Flugblätter und Aufrufe, und da wird über das Trennende meiſt der Mantel chriſtlicher oder auch nichtchriſtlicher Nächſten⸗ liebe gebreitet. Betrachten wir den Aufruf der Mehrheits⸗ ſozialdemokratie, ſo fallt auf, daß er die Forderung der Zwangswirtſchaft, ja ſogar den Ruf nach So⸗ zialiſierung ganz verſchweigt. Er erwähnt nur neben⸗ bei, daß die Sozialdemokraten„für Bewilligung von Mitteln zur Heranbildung von Betriebsräten u. für die Sicherung u. Beibehaltung des A chtſtundentages, kurz für die lebenswichtigen Intereſſen aller notleidenden und be⸗ drückten Stände und Klaſſen eintrat.“ Nicht genannt ſind die Enteignungsgelüſte beim Wohnungsweſen. Daß die ſchlimmen Erfahrungen mit den Verſuchen ihres Mini⸗ ſters Rückert und deſſen geiſtigen Beraters Dr. Kampf⸗ meyer im Hagenſchieß nicht genannt werden, kann man nicht übelnehmen, ebenſo daß ſie von den Defizits bei den ſo⸗ zialiſierten oder kommunaliſierten Straßenbahnen, Eiſenbah⸗ nen oder Poſt nicht reden. Ob der Achtſtund entag auch in der Landwirtſchaft„geſichert“ oder„beibehalten“, bezw. eingeführt werden ſoll, daruͤber ſchweigt der Aufruf auch. Nicht getippt wird auch an der Teuerun g, unter der beſon⸗ ders die Beamten und der Mittelſtand leiden; viel⸗ leicht fühlten die Führer doch einen gewiſſen Zuſammenhang ihrer Klaſſenkampfarbeit ſeit 50 Jahren und den jetzt in die Er⸗ ſcheinung getretenen Früchte derſelben mit der fortſchreitenden Verelendung unſeres Volkes. Verſchwiegen wird auch, daß ſeit Jahrzehnten die Jugend in Schulen, Werkſtätten und beim Heer, bei ſtillem oder offenem Widerſtand ihre ſtärkſten An⸗ wälte bei der Sozialdemokratie hatte und daß die heutigen Kommuniſten und Bolſchewiſten nur ihre ra⸗ dikaleren Kinder ſind. Daß dieſe Steifung des Widerſtandes gegen religiöſe Erziehung in der Schule und Familie eine weitere Ur ſache der Unbot⸗ mäß i 985 it vieler iſt, geben ſie natürlich auch nicht zu. Selbſt das Schlagwort„Religion iſt Privatſache“ fehlt in dem Aufruf, und wo in Wahlverſammlungen anderer Parteien dieſe grundſätzliche Haltung der Sozialdemokratie be⸗ leuchtet wird, ſtellen die etwa anweſenden Horchpoſten die Sache ſo harmlos, ja ſo ſehr vom innerſten religiöſen Gefühl diktiert hin, daß ſie eigentlich als die ernſteſten Freunde reli⸗ giöſer Kindererziehung erſcheinen. Nur ſchade, daß die Wirk⸗ lichkeit anders iſt, daß es eben doch ſozialdemokratiſche Kreiſe ſind, die zum Kirchenaustritt und zur Abmeldung der Kinder vom Religionsunterricht drängen, meiſt mit Spott über die„auch noch ſo Dummen“, oft faſt mit ſanfter Gewalt. Auch das verſchweigt die Sozialdemokratie jetzt, daß ſie eigentlich grundſätzlich Gegner des bäuer⸗ lichen Eigenbeſitzes iſt und daß ſie die Bauern für unſere heutige Teuerung verantwortlich macht. Es iſt nur mit zwei Worten im Vorbeigehen von„kleinen Landwirten“ die Rede, um die es„ſchlimm ſtände, wenn es keine Sozialdemo⸗ kratie gäbe.“ Im gleichen Zuſammenhand werden auch die „Kleinhandwerker“ und die„Beamten“ genannt, hier aber auch wieder verſchwiegen, daß mit der Abwälzungaller neuen Laſten auf Handwerk und Hausbeſitz, wozu die Handwerker meiſt gezwungen ſind, die Sozial⸗ demokratie am allermeiſten zur ſchlechten Lage des„Kleinhandwerkers“ beiträgt. Verſchwie⸗ gen wird auch, daß die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, Bürgerausſchußmitglieder und Stadträte durch ihre Bevor⸗ zugung der„Handarbeit“ die Kopfarbeiter, alſo die Beamten bei jeder Beſoldungsrege⸗ lung bewußtweiter zurückgedrängt hat, ſo daß heute die meiſten Beamten nur das—5fache des Friedens⸗ gehaltes haben, während doch kein einziger Handarbeiter mehr unter dem 10fachen hat. Dabei waren doch auch im Frieden die Einkommensverhältniſſe der Beamten nie glänzend. Daran tippen die radikalen Parteien jetzt natürlich auch nicht, daß ſie ſo manchen„gehobenen“ Poſten mit einem eifrigen Parteimann beſetzten und dabei manch⸗ mal wahrhaftig nicht nach beruflicher Eignung geſchaut haben können.„Freie Bahn dem Tüchtigen“ wird aber im neuen Staat von mancher„volksfreundlichen“ Partei anders ausge⸗ legt. Einpaar beförderte Führer, jadiekönnen für ſolche Auslegung dankbar ſein; aber die roße Maſſeder Beamten hat vonder Verbeſ⸗ Verhältniſſe wenig verſpürk. Wie die Verſchwiegenheit der ſozialdemokratiſchen Par⸗ teien hauptſächlich auf dem wirtſchaftlichen Gebiet ge⸗ übt wird, ſo tuts die Zentrumspartei mehrauf dem geiſtigen. Daß das Ideal eines echten Zentrumsmannes die Konfeſſionsſchule iſt, wird jetzt vor der Wahl natürlich nicht geſagt. Im Gegenteil: Das Zentrum iſt jetzt nurchriſtlich.„Wenn Ihr wollt, daß unſeren Kindern der Religionsunterricht in der Schule erhalten bleiben ſoll, dann wählt Zentrum“, klingt für alle chriſtlich fühlenden Wähler ſo ſchön. Verſchwiegen wird aber natürlich, daß das Zentrum den jetzt ſo viel bekämpften Abſatz 2 im 8 146 der Reichsverfaſſung auf dem Gewiſſen hat. Der lautet:„Innerhalb der Gemeinden ſind indes auf Antrag von Erziehungsberechtigten Volksſchulen i hres Be⸗ kenntniſſes oder ihrer Weltanſchauung einzurichten, ſo⸗ weit hierdurch ein geordneter Schulbetrieb nicht beeinträchtigt wird. Daß Zentrumsführer unſere ſeit 50 Jahren bewährte badiſche chriſtliche Simultanſchule nur„vorläufig“ nicht angreifen wollen, das wird jetzt natürlich auch nicht geſagt. Daß das Zentrum mit der Sozialdemokratie, die dem Chriſtentum feindſelig gegenüberſteht, die„den Einfluß der Kirche im öffentlichen Leben zu beſeitigen ſucht und die religionsloſe Schule fordert, um ſchon den Kinderherzen das koſtbare Gut des Glaubens zu rauben“, daß das Zentrum mit dieſer Sozialdemokratie Arm in Arm ging, wird jetzt natürlich verſchwiegen, wie man natürlich das früher bei Wahlkämpfen ſtets wiederkehrende Wort„das Zentrum iſt die ſtärkſte Stütze von Thron und Altar“ heute ſelbſtverſtändlich nicht mehr hört. Andere Zeiten, daß das Zentrum viel ſchuld iſtander Zerklüftung unſeres Volkes, indem es die konfeſſionelle Spaltung immer agitatoriſch ausnützte, das wird begreiflicherweiſe jetzt auch nicht zugegeben. Wie es in den„geſchloſſenen“ Zentrumsverſammlungen lautet, entzieht ſich freilich der Kenntnis der Nichtzentrumsleute. Auffallend und verdächtig bleibt immer, daß faſt überall Zen⸗ trumsanhänger in öffentlichen Verſamm⸗ lungen fehlen oder wo ſie anweſend ſind, durch leiden⸗ ſchaftliches Verhalten die Ausführungen des Gegners totſchla⸗ gen wollen. Daß Katholiken, die anderen Parteien angehören, mit„Verräter“,„Taufſcheinkatholiken“,„Auchkatholiken“ be⸗ ſchimpft werden, davon hört man diesmal merkwürdigerweiſe nichts. Das Zentrum wirft anderen Parteien vor, daß ſie Vertreter der„Schwerinduſtrie“ oder„der oſtelbiſchen Groß⸗ grundbeſitzer“ ſeien, ſagt aber mit keinem Wörtchen, daß in ſeinen Reihen auch ſolche Größen ſind. An Tyſſen oder die adeligen Zentrumsleute erinnert man natür⸗ lich nicht. Man könnte dieſes„große Schweigen“ vor den Wah⸗ len noch weiter beleuchten. Es ſei für heute genug. Wir können zum Schluß nur wiederholen: Wer ſo viel verſchweigt, ſollte dem politiſchen Gegner mehr mit Hervorhebung der eigenen Taten aus dem Feld zu ſchlagen ſuchen, als mit Be⸗ hauptungen über Dinge, die die„andern“ begangen oder unterlaſſen haben. Wir ſind für offenen ehrlichen Kampf. Nur dann kann unſer politiſches Leben geſunden.—1. Deulſches neich. Ein Schweſterabkommen des Vertrages Loucheur⸗Rathenau in Ausſicht? ONB. Berlin, 18. Okt. Die„Daily Mail“ wußte zu er⸗ zählen, daß Deutſchland einen großen Teil der Geldſchulden, die es an Gnſten zu zahlen hat, ebenfalls durch eee abtragen wollte und deshalb mit der engliſchen Regierung Ver⸗ handlungen angeknüpft habe. Wie von amtlicher Stelle er⸗ klärt wird, kann von Verhandlungen noch keine Rede ſein. Es haben nur unverbindliche Beſprechungen Rathenaus mit dem engliſchen Botſchafter ſtattgefunden. Sozialdemokralie und freie Wirtſchaft. OI Berlin. 19. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die ſ ozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion hat, wie der„Vorwärts“ mitteilt, wegen der Folgen der freien Wirtſchaft eine Interpellation eingebracht. Das Anziehen der Preiſe wird in der Inter⸗ pellation agitatoriſch und demagogiſch der Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft in die Schuhe geſchoben. Die Interpellanten fragen: „Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um die Preisſteigerung der Waren deutſcher Herkunft und den offen betriebenen Wucher zu unterbinden.“ Die Sozialdemokraten vergeſſen, daß die Erzeuger der Waren ebenſo wie wir alle anderen Deutſchen auch leider gezwungen ſind, Waren ausländiſcher Herkunft zu beziehen und ihre Einkünfte darauf einrichten müſſen. 8 Die roken Jeierkage. EJ Berlin, 19. Okt.(Von 5 Berl. Büro.) Die U. S. P. hatte in Sachſen beantragt, dem Landtag ein Geſetz vorzulegen, durch das der 1. Mai und der 9. November als geſetzliche Feiertage anerkannt werden ſollen. Die ſächſiſche Regierung wandte ſich daraufhin an die Reichsregierung, die im vergangenen Jahre auf dem Wege der Verordnung den 9. November als dienſt⸗ frei für ſtaatliche Beamte beſtimmt hatte. Die Reichsregierung gab zur Antwort, daß ſie von einer gleichen Verordnung dies⸗ mal Abſtand nehmen wolle. Zu den Berliner Stadtverordnekenwahlen. ONB. Berlin, 18. Okt. Nach der letzten Feſtſtellung des Er⸗ gebniſſes der Berliner Stadtverordnetenwahlen werden ſich die Sitze wie folgt verteilen: Mehrheitsſozialdemokraten 43, bisher 39, Unabhängige 43, bisher 63, 21, bisher 23, Demo⸗ kraten 17, bisher 16, Wirtſchaftspartei 11, bisher 10, Zentrum 8, bisher 8, Deutſche Volkspartei 35, bisher 39, Deutſchnationale 41, bisher 27, Deutſch⸗Soziale 1, bisher Null. Der Berliner Magiſtrat wird trotz des Ausfalles der Stadtverordnetenwahlen eine ſozial⸗ demokratiſche Mehrheit behalten, weil Bürgermeiſter Ritter mit 10 Sozialdemokraten auf 2 Jahre gewählt worden iſt. Terror. WB. Schweidnitz, 18. Okt. Der Deutſche i Strigau hatte für geſtern Abend einen Vortra worin Admiral Scheer über die Taten der denuſchen ochſeeflotte im Weltkrieg ſprechen ſollte. Bei 1 7 forderten die Arbeiter die Räumung des Lokals innerhalb 10 Minuten. Der Kartellvor⸗ ſitzende Fabiolka erſuchte die Arbeiter, den Vortrag anzuhören, je⸗ doch zu bedenken, daß man in Admiral Scheer einen Mann vor ſich habe, der 1917 ſieben erſchießen ließ. Darauf ſetzte wil⸗ der Tumult ein, der Redner wurde von der Galerie mit Ge⸗ chirr beworfen und die ſofortige Entfernung der deutſchen Kriegs⸗ lagge von der Bühne verlangt. Zwiſchen den Parteien entſpann ſich eine wüſte Schlägerei, woduͤrch der Vortrag verhindert wurde. Offiziersbund in Generalſtreiksdrohung der Eiſenbahner. Tu. Frankfurk, 18. Okt.(Drahtbericht.) Die Vollverſammlung der Vertrauensleute des Betriebs⸗ und Beamtenrats des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes, Ortsgruppe Frankfurt, nahm eine Ent⸗ ſchließung an, in der vom Hauptvorſtand in Berlin erwartet wird, daß er die Lohn⸗ und Gehaltsforderungen der Eiſenbahner mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln, gegebenenfalls durch An⸗ wendung des Generalſtreiks durchführt. Die Frankfurter Eiſen⸗ bahner ſeien bereit, einem an ſie ergehenden Ruf zum Generalſtreik Folge zu leiſten. „ Gemerkſchaftsbundes iſt Mittwoch, den 19. Oktober 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 485. der 15. Deulſche Handlungsgehilfenkag in Eſſen/ Ruhr am 16. Oktober 1921. (Von unſ. Sonderberichterſtatter.) Im Herzen unſerer Induſtrie, der alten Kanonenſtadt Eſſen (Ruhr) fand der diesjährige Verbandstag der Deutſchnationalen lungsgehilfen ſtatt. Dem Verbandstag ging der deutſche ndlungsgehilfentag voraus. Aus allen Teilen des Reiches waren deutſche Kaufmannsgehilfen erſchienen, um vor der beeiten Oeffent⸗ lichkeit zu bekunden, was unſerem Stande und unſerem Volke not tut. Lange vor Beginn der Tagung füllen über 4000 Perſonen den Städtiſchen Saalbau Unter ihnen bemerkte man eine große An⸗ zahl Ehrengäſte, die durch ihr Erſcheinen Zeugnis ablegten, welch großes Intereſſe und welche Bedeutung ſowohl die amtlichen Stellen als auch die breite Oeffentlichkeit dieſer Tagung beimeſſen. Miniſterpräſident Stegerwald, der Vorſitzende des deutſchen 6 anweſend. Vertreter des Reichsarbeits⸗ miniſteriums, das Miniſterium für Handel und Gewerbe, Ober⸗ bürgermeiſter Luther und Bürgermeiſter Schäfer als Vertreter der Stadt Eſſen, Vertreter der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums, örtliche Vertreter ſämtlicher bürgerlichen Parteien, Ver⸗ treter ſämtlicher im deutſchen Gewerkſchaftsbund zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenorganiſationen haben ſich eingefunden. Kurz nach 10 Uhr wird die Tagung durch einen Orgelvortrag des Kirchenmuſikdirektors Ebing eingeleitet. Weihevolle Stim⸗ mung bemächtigt ſich aller bei dem machtvollen Geſang des Chores des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“. Kaum iſt der Chor verklungen, eröffnet der Verbandsvorſteher Hans Bechly⸗Hamburg den 15. Deutſchen Handlungsgehilfentag. In der ihm eigenen Weiſe führt der Redner den aufmerkſam lauſchenden Teilnehmern das Schickſal des deutſchen Volkes vor Augen. Mit Nachdruck betont er den Standpunkt der deutſchen Kaufmannsgehilfen, die entſchieden Front machen gegen den Kurs, der zur Zeit in der Politik und in der Wirtſchaft herrſcht. Hart verurteilt er die Handlungsweiſe des Feindbundes, die uns Oberſchleſien nehmen will. Ebenſo ſcharf geißelt er das unver⸗ ſtändige Arbeitgebertum in ſeiner Haltung gegenüber den Arbeit⸗ nehmern. Entſchieden nimmt Bechly Stellung gegen das Beſtreben der Sozialdemokratie, eine e e des deutſchen Volkes herbei⸗ Nicht Kampf gegen Rechts, nicht Kampf gegen Links. n unſeren Tagen haben alle Berufsſchichten mehr denn je die ſitt⸗ liche Pflicht, zuſammenzuſtehen und ihre Kräfte für Volk und Land zur Geltung zu bringen. Mit einem Heil auf Volk und Vaterland ſchließt Bechly ſeine oft von ſtürmiſchen Beifallskundgebungen un⸗ terbrochenen Ausführungen. Das Programm der deutſchen Kauf⸗ mannsgehilfen iſt in ſeinen Grundzügen gezeichnet. Meniſterpräſident Stegerwald, ſtürmiſch durch die viel⸗ tauſendköpfige Menge begrüßt, betritt als Vorſitzender des Gewerk⸗ ſchaftsbundes das Rednerpult. Mit ſeinen programmatiſchen Aus⸗ führungen zieht er alle in ſeinen Bann. Man hat das Empfinden, hier ſpricht eine„Perſönlichkeit“, ein Mann mit hohem Verant⸗ wortungsgefühl. Nicht endenwollender Beifall und Händeklatſchen, der immer wieder erneut einſetzt, legt Zeugnis ab, auf welch frucht⸗ baren Boden ſeine Worte gefallen. Es folgen Anſprachen der Vertreter des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums, des Miniſters für Handel und Gewerbe, der Stadt Eſſen und der bürgerlichen Parteien und dann erhält Habermann⸗ Hamburg das Wort zu ſeinem Vortrage über„Die wirtſchaft⸗ liche Lage und die gewerkſchaftliche Tätigkeit!. In feſſelnder Weiſe ſchildert Redner die furchtbaren Folgen, die das Zerreißen des ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Zuſammenhanges zwiſchen Oberſchleſien und dem übrigen deutſchen Reiche mit ſich bringt. Die Folgen ſind in ihren Wirkungen derart, daß ſie einen Wiederaufbau unſerer deutſchen Wirtſchaft unmöglich macht. Als unmittelbare Folge des Krieges iſt unſer geſamtes Wirtſchaftsleben ein Spielball in den Händen des ausländiſchen Geldkapitals. Deutſche Arbeit und deutſcher Unternehmungsgeiſt werden nur noch nach dem Spekulationsbedürfnis der internationalen Geldmächte ge⸗ meſſen. Weite Kreiſe unſeres Volkes ſind dadurch in eine Notlage geraten, die einer vollſtändigen Verelendung gleichen. Die durch die Finanznot des Reiches eingeführten Steuern haben nicht vermocht, der Papiergeldwirtſchaft Einhalt zu gebieten. Dabei muß man die Feſtſtellung machen, daß die Veranlagungs⸗ behörden gegenüber den beſitzenden Schichten unſeres Volkes bisher nahezu gänzlich verſagten. Es wird notwendig ſein, um zu geord⸗ neten Finanzen zu gelangen, den Beſitz entſprechend zu belaſten und vor Eingriffen in die Subſtanz der Wirtſchaft nicht zurück⸗ zuſchrecken. Der Redner erklärt weiter, daß es die Aufgabe der Ge⸗ werkſchaftsarbeit ſei, die deutſchen Kaufmannsgehilfen vor weiterer Verelendung zu ſchützen und durch Anwendung aller gewerkſchaft⸗ lichen Machtmittel unſoziale Arbeitgeber zur Anerkennung berech⸗ tigter Forderungen zu zwingen. Der brauſende Beifall, den der Redner für ſeine klaren Ausführungen erntete, bewieſen, daß der 15. Deutſche Handlungsgehilfentag ſich mit den Ausführungen ein⸗ verſtanden erklärten. Die vom Redner vorgeſchlagene Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Nach Habermann nimmt Fediſch⸗Berlin das Wort zu ſeinem Vortrag:„Die Zukunft der deutſchen Sozial⸗ verſicherung“. Unter dem Beifall der Verſammlung geht Redner mit den Gegnern der Sozialverſicherung ſcharf ins Gericht. Als Forderung ſtellt er einen beſchleunigten Geſamtausbau der Sozialverſicherung auf Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung aller Teil⸗ nehmer ſtellt er die Berechtigung der Berufskrankenkaſſe und der Angeſtelltenverſicherung feſt. Einmütige Zuſtimmung erntet er mit ſeiner Erklärung, daß der Deutſchnationale Handlungsgehilfenver⸗ band zum rückſichtsloſen Kampf gegen alle Feinde der Angeſtellten⸗ verſicherung aufrufen wird. Eine entſprechende Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Hierauf ſpricht Bechly das Schlußwort. Den Eindruck ſeiner Worte zu ſchildern, vermag die Feder nicht. Mit wuchtigen Worten reißt der beliebte Führer alle Anweſenden mit. Erziehung aller Volksgenoſſen zum Gemeinſchaftsgedanken, Neuordnung des Ver⸗ hältniſſes zwiſchen Kapital und Arbeit, Ausbau Deutſchlands zu einem Volksſtaate, das waren die Leitgedanken. Vorausſetzung für Verwirklichung dieſer Ideen iſt ſittliche Wiedererneuerung aller Glieder eres Volkes das er fordert in den Worten:„Herr mach uns frei!“ Unter Orgelbegleitung ſingt die Verſammlung ſtehend das Niederländiſche Dankgebet:„Wir treten zum Beten.“ Die Tagung hatte ihr Ende erreicht. Gehobenen Sinnes gehen die Teilnehmer in dem Bewußtſein auseinander, nicht nur mit⸗ berufen, ſondern mit verpflichtet zu ſein. Auf allen Geſichtern ſpiegelt ſich der Wille zur Tat, die empfangenen Anregungen Ge⸗ meingut des Volkes werden zu laſſen. Wirtſchaftliche Fragen. Der Verein beratender Ingenieure e. B.(B...) in welchem die ſelbſtändigen, keine Lieferungen übernehmen⸗ den und daher vom Handel und Unternehmertum vollkom⸗ men unabhängigen, lediglich eine rein beratende Tätigkeit ausübenden Ingenieure Deutſchlands zuſammengeſchloſſen ſind, hielt kürzlich in Hamburg in Gegenwart zahlreich erſchienener Vertreter der Behörden ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Vorträge hielten Berat. Ing. V. B. J. Schulze, Düſſeldorf, über„Waſſerwirt⸗ ſchaft“, Berat. Ing. V..J. Plümke, Berlin⸗Steglitz, über „Elektrizitätswirtſchaftv“. Von der Vervollkommnung der Elektrizitätswirtſchaft kann am eheſten die größtmögliche Wirtſchaftlichkeit der deutſchen Energiewirtſchaft, die teils auf Brennſtoffen, teils auf Waſſerkräften beruht, erwartet wer⸗ den. Das Reich und die Länder müſſen durch geſetzgeberiſche Maßnahen danach ſtreben, dß die Stromtarife den Bedürf⸗ niſſen der verſchiedenen Verbrauchergruppen angepaßt wer⸗ den. Die Hebung der Volkswirtſchaft muß den fiskaliſchen Geſichtspunkten gegenüber im Vordergrund ſtehen. Der freie, an Lieferungen nicht intereſſierte Beratende Ingenieur, deſſen Dienſte Privatinduſtrie und Kommunen immer mehr in Anſpruch nehmen, iſt in allererſter Linie dazu berufen, an Geſetzesvorlagen techniſch⸗wirtſchaftlicher Art mitzuarbeiten. Zum Schaden unſerer Volkswirtſchaft iſt die Hinzuziehung Beratender Ingenieure von der Reichsregierung bisher ver⸗ abſäumt worden. Es iſt notwendig, daß in den Reichs⸗ wirtſchaftsrat und die zukünftigen Bezirkswirtſchaftsräte Vertreter dieſes Standes gewählt werden. In einer Ent⸗ ſchließung bekannte ſich der Verein zu der Forderung, daß es Ehrenpflicht jedes verantwortungsbewußten Deutſchen ſei, durch Beitritt zu der freiwilligen Arbeitsgemeinſchaft der „Techniſchen Nothilfe“ ſeinen Teil an dem Wieder⸗ aufbau unſeres Vaterlandes zu übernehmen. Zur Unter⸗ ſtützung der Ziele und Aufgaben des„Reichsbundes Deut⸗ ſcher Technik“ und des„Schutzbundes der freien Techniſchen Berufe“ beſchloß der Verein, ſich dieſen Verbänden als kor⸗ poratives Mitglied anzuſchließen. Die Geſchäftsſtelle des Vereins wurde nach Verlin⸗Lichterfelde, Roonſtraße 35, ver⸗ legt.(MB.) Schluchtenſee ⸗Weltbewerb. Die Badiſche Landeselektrizitätsverſorgung.⸗G.(Ba⸗ denwerk) veranſtaltet, wie uns die Preſſeabteilung der bad. Regierung mitteilt, einen Ideenbewerb über die Aus⸗ nützung der Waſſerkräfte im Einzugsgebiet der Wutach, der oberen Alb und der benachbarten Flußläufe. Dieſe hochge⸗ legenen Flußgebiete mit dem natürlichen Waſſerſpeicher Schluchſee ſind geeignet, hochwertige Spitzen⸗ und Ergän⸗ zungskraft für die beſtehenden und für die auszubauenden, unregulierbaren Waſſerkraftanlagen zu liefern. Der Wett⸗ bewerb ſoll weiten Kreiſen des Ingenieurfaches Gelegenheit bieten, mitzuwirken, um eine möglichſt vollkommene und wirtſchaftliche Erfaſſung der wertvollen Kraftquellen zu ge⸗ währleiſten. Das Badenwerk hat Preiſe mit 50 000 Mk., 40 000 Mk. und 30 000 Mk. zum Ankauf weiterer Entwürfe verfügbar. Das Preisgericht beſteht aus den Herren Ge⸗ heimrat Block in Berlin, Oberingenieur Demmel in Ba⸗ den(Schweiz), Oberbaurat Meythaler, Geh. Oberbau⸗ rat Rehbocck und Oberregierungsrat Schellenberg in Karlsruhe. Einreichungstermin für die Entwürfe iſt der 1. Februar 1922. Das Programm des Wettbewerbs kann unentgeltlich vom Badenwerk Karlsruhe, Hebelſtraße, be⸗ zogen werden. Dz. Zwei weitere Organiſationen der Uebergangswirkſchaft aufgelöſt. ONB. Berlin, 18. Okt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat die Bekanntmachung über die Errich⸗ tung der Wirtſchaftsſtelle für Kaffee und Tee vom 15. Mai 1919 aufgehoben. Damit ſind zwei weitere Or⸗ ganiſationen der Uebergangswirtſchaft aufgelöſt worden. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, wird jedoch darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß dadurch keine völlige Freiheit in der Ein⸗ und Ausfuhr von Kaffee geſchaffen worden iſt. Die Einfuhr von gebranntem und geröſtetem Koffee oder Kaffeepulver und Kaffeeeſſenz und die Ausfuhr der beiden letzt genannten Waren iſt nach wie vor geſperrt. Lediglich die Zuſtändigkeit für die Erteilung von Ein⸗ und Ausfuhrgenehmigungen für dieſe Produkte ſind nunmehr von dem Kaffeeeinfuhrverein auf den Reichskommiſſiar für die Ein⸗ und Ausfuhr übergegangen. Städtiſche Nachrichten. Wer zahlt die Schäden beim Oppauer Exploſiousunglück? Noch immer iſt nicht geklärt, wer die benachteiligten Perſonen und Familien entſchädigt, 0 daß eine nochmalige öffentliche Be⸗ ſprechung in der Preſſe durchaus geboten iſt, und zwar nicht vom ſpitztindigen Paragraphenſtandpunkt der Juriſten, ſondern vom ge⸗ ſunden Rechtsgefühl eines Laien aus betrachtet. Ich ſtelle mich dabei in die Lage eines Schöffen oder Geſchworenen, der nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen ſein Urteil abgibt. Schon ſeit Jahr⸗ zehnten— eigentlich ſchon bei den alten Deutſchen— wurde mit Recht dem allgemeinen Rechtsempfinden des Volkes Rechnung ge⸗ tragen, und auch unſere neuere Geſetzgebung läßt der Laienrecht⸗ ſprechung ziemliche Mitwirkung zu. Zu dieſen Bemerkungen fühle ich mich veranlaßt durch die ſofort nach dem Unglück in der Preſſe veröffentlichten Auslaſſungen von Juriſten über die Haftpflicht und die gegenſätzliche Auffaſſung der weiteſten Volkskreiſe. Meine Aus⸗ führungen möchten einen Weg zeigen, der nach Billigkeit entſcheidet und dem richtigen Empfinden des Volkes Rechnung trägt. Die erſte Meinung aller an jenem Unglücksmorgen war: den Schaden 0 hat, muß auch den Erſatz bezahlen. Alſo die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik iſt die Urheberin, folglich auch ſie erſatzpflichtig. Daß ſie mit ihrem Rieſen⸗ vermögen auch recht wohl einen großen Teil der Entſchädigungs⸗ ſumme leiſten könnte, iſt ebenfalls klar. Bei den Millionenſummen aber— beſonders auch den auszuwerfenden Renten der Verletzten und dauernd Erwerbsunfähigen, bei den Unterſtützungen der ihres Ernährers beraubten Familien— wird ſelbſt ein Werk wie die Anilinfabrik bankerott werden. Und dann? Dann blieben erſtens die bedeutenden Steuern aus; zweitens hätten die Tauſende von Arbeitern mit ihren Angehörigen keinen Verdienſt mehr, wären arbeitslos und fielen Staat und Gemeinde zur Laſt. Die Anilin⸗ fabrik alſo ganz allein haf tbar zu machen und zur Zahlung aller Schäden heranzuziehen. geht meinem Empfinden nach bei der ungeheuren Größe des Unglücks nicht an, obwohl ſonſt der Grund⸗ ſatz, daß der Urheber des Schadens für alles verantwortlich iſt, ganz geſund iſt. Aber bei der Anilinfabrik liegt der Fall doch etwas anders. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß die Gewinnung des Stickſtoffs aus der Luft im Krieg einfach eine Notwendig⸗ keit war, wenn wir nicht bei der Blockade ſchon in kurzer Zeit aus Mangel an Salpeter munitionslos und damit verloren ſein wollten. Wie haben wir damals uns alle gefreut und waren ſtolz auf die Erfindung, und von Reichswegen wurde die Herſtellung mit allen Mitteln und größtem Nachdruck gefördert. Daß der Stoff einmal ſolche Verheerungen anrichten könne, ahnte niemand, auch die Entdecker nicht. Und über die Exploſions⸗ urſache ſind die Meinungen noch ſehr geteilt; das zeigte ſich neulich bei der Unterſuchungskommiſſion. Nicht vorbeigehen kann man an der einmütigen Erklärung aller ſachverſtändigen Chemiker, daß Ammonſulfatſalpeter nicht exploſiv ſei. Gerade jetzt iſt die Mitteilung eines der erſten deutſchen Chemiker, Geh. Rat Profeſſor Dr. Caro's, beachtenswert, der neben dem Hinweis auf die chemiſche Natur des Ammonſulfatſalpeters auf das Verhalten der neben den explodierten 4000 Tonnen gelagerten 7000 Tonnen auf⸗ merkſam macht, die trotz heftigſter Exploſionsſtöße und trotz des Hagels von glühenden Sprengſtücken nicht in die Luft gingen. Einen ſtärkeren Verſuch kann kein Chemiker und keine Unterſuchungskommiſſion wagen.„Bei dem Der teure Bohnenkaffee gibt erlt dann allen seinen Seetrakt veiflos her, wenn man Pfeiffer&Dillers Raffee · ẽſſenz dazu tut. Ein Verſuch überzeugt 961 4 Gr Silberpaket il..— Originaldoſe M..60 in allen einſchlagigen Geſchäften. Zweite Muſikaliſche Akademie. Soliſt: Max Strub(Pioline). Es iſt ein Weſenszug unſerermodernen muſikaliſchen Kunſt, und zwar kein erfreulicher, daß ſie ſich vorzugsweiſe nach der tech⸗ niſchen Seite entwickelt und die melodiſche Erfindung und ſeeliſche Vertiefung eine auffallende Verflachung aufweiſt. Dies tritt ſelbſt in den Werken von Richard Strauß und Max Reger zutage, deren Kunſt immerhin die Kraft einer ſtarken perſönlichen Note zeigt. Von Philipp Jarnachs Sinfonio brevis, welche 07 5 ihre deutſche Uraufführung erlebte, läßt ſich dies beim beſten Willen nicht ſagen. Denn ſie zeigt wohl eine feine Inſtrumentation, die neben dem Streichquintett und der üblichen Bläſerbeſetzung auch Baßtuba, Harfe, Trommel und Schlagzeug aufweiſt. ie Muſik weiſt neben den koloriſtiſchen auch manche harmoniſche Reize auf, aber es fehlt ihr eine große logiſch⸗thematiſche Linie, der lange Atem, die belebende Seele. F. v. Hoeßlin ſetzte für die Sinfonia ſeine beſte Kraft ein. Er bot das Werk in höchſt geſchmackvoller, ſauberer Ausarbeitung. Unſer treffliches Nationaltheaterorcheſter ſpielte exakt und tonſchön und ſo konnte der anweſende Komponiſt immerhin einen Achtungserfolg buchen. Der Neuheit ſtand Tſchaikowkys 4. Symphonie in F⸗Moll gegenüber, und ihre Wiedergabe bildete ohne Zweifel den künſtleriſchen Höhepunkt des Abends. Am 3. Juni 1913 hörte ich dieſes 1876 entſtandene und erſt unter Rückwirkung des großen Er⸗ folges der 6. Symphonie(pathetique) allmählich zur Geltung ge⸗ kommene Werk in einem Frühlingsfeſtkonzert unter Nikiſch in Baden⸗Baden. Und im Winter 1917/18 erlebten wir auch in Mannheim eine ſehr tiefgehende Ausdeutung unter Wilhelm Furt⸗ wängler. Seine vierte Symphonie widmet der begabte Ruſſe „ſeinem beſten Freunde“. Es iſt dies jene unbekannte Wohltäterin, welche Tſchaikowsky, um ihm ein ſorgenfreies künſtleriſches Schaffen zu ermöglichen, einen Jahresgehalt von 6000 Rubeln ausſetzte. Das oft als„Schickſalsmotiv“ bezeichnete Anfangsthema beherrſcht nicht nur den ganzen erſten Satz mit ſeiner an gewaltigen harmoniſchen Tiefen reichen Durchführung, es kehrt auch im Finalſatz wieder und wahrt dem Ganzen die Einheitlichkeit. Dem leiden⸗ ſchaftgepeitſchten Einleitungsſatze folgt im ſinnigen C⸗Moll Andan⸗ tino ein Satz von größter Einfachheit und intimer Reize. Dem F⸗dur⸗Scherzo, in dem die Streichinſtrumente nur pizzicato zur Anwendung kommen, fügt der Tondichter ein Trio in der Art einer Muſette bei. Durch Umbildung des Hauptthemas entſteht ein zweites Trio der Blechbläſer mit der Pauke. Echt ruſſiſch mutet der Schlußſatz an, der eine Reihe geiſtreicher Variationen mit kontrapunktiſcher Kunſt über einem volkstümlichen Thema entwickelt. Plötzlich brechen dieſe jäh ab. Das Schickſals⸗ motiv erklingt in ſeiner ganzen Wucht von Holz⸗ und Blechbläſern intoniert, worauf mit einem langen Orgelpunkt die Pauken die Cada beginnt. Leider iſt das Finale nicht frei von dickinſtrumen⸗ tierten Partien. F. v. Hoeßlin wich in ſeiner Ausdeutung manch⸗ mal von der ſeines Vorgängers inſofern ab, als er den flawiſchen Charakter dieſer Muſik in ſeiner ganzen ungezügelten Leidenſchaft⸗ lichkeit wirken ließ. Am höchſten ſtanden mir die beiden auch muſikaliſch ſehr reizvollen Mittelſätze, das ſinnige Andante in modo di canzona in c⸗moll, welches mit dem Geſang der Oboe mit leichter Pizzikatobegleitung der Streicher ohne Kontrabaß anhebt und das ſerenadenartige, höchſt originelle F⸗dur Scherzo, das auch diesmal einen lebhaften Beifall erzielte. Soliſt des Abends war Max Strub, der neue Konzertmeiſter des Stuttaarter Landestheaters, welcher ſich ſchon im Brahmsobend unſerer Volksſingakademie(am 23. Januar ds. Is.) als violiniſtiſche Begabung von hochentwickelter Technik und entſchiedener Muſikalttät vorſtellte. Techniſch geriet auch in dem mit Schwierigkeiten reichhedachten Violinkonzert in a⸗moll Op. 53 von A. Dvorak alles tadelfrei. Aber der kleine Ton ließ wenig Ausdrucksmöglichkeiten zu und ſchädigte den Geſamt⸗ eindruck des im übrigen höchſt anerkennenswerten und auch beſeelten Spieles. In der Orcheſterbegleitung aing der Ton des Geigers nicht ſelten verloren. Wenigſtens klang dies auf meinem Platze ſo. Die zahlreichen Hörer ließen es in lebhafter Zuſtimmung nicht fohlen. Das ſtimmungsſtörende Beifallklatſchen zwiſchen den ein⸗ zelnen Sätzen ſollte aber in Zukunft unterbleiben. Friedrich Mack. Stuttgarter Theater. Am 15. Oktober fand im Stuttgarter Landestheater die Ur⸗ auffübrung von Werfels„Spiegelmenſch“ ſtatt. Die Spielleitung Holl tat ihr Mögliches, um die Aufführung zu einem künſtleriſchen Er⸗ eignis zu ſtempeln. Was Werfel im„Spiegelmenſch“ ſich an gründ⸗ licher Analyſierung der Wettſeele leiſtet, iſt gewiß nicht wenig und bunt genug. Es iſt eine weitverzweigte Allegorie, wobei ſich Werfel allerdings ehrlich bemüht, Fauſtiſche Grübelei und Lagerlöff'ſche Phantaſie auf Shakeſphear'ſche Einfachheit der Formel zu bringen. Es gelingt ihm dies ſo wenig wie allen unſeren armen Modernen, die en Weſenloſen ihre“ kosmiſchen Empfindungen zuletzt verlieren müſſen Der Held Thamal erkennt die Eitelkeit der Welt und ſeiner ſelbſt und zieht ſich in ein ſagenhaftes Kloſter zurück. Bevor er je⸗ doch Aufnahme in dieſem Kreis der Geläuterten findet, muß er Pro⸗ ben beſtehen um zu jener Läuterung zu gelangen. In der erſten Nacht ſieht er nach ſcharfer Selbſtyrüfung und Selbſtkritik im Spie⸗ gel ſein Zerrbild, zugleich, oder vielmehr eigentlich, das ſeines In⸗ neren. Erbittert ſchießt er auf den Spiegel und befreit durch dieſen Schuß ſein Spiegeſbild— Spiegelmenſch. Spiegelmenſch iſt von Stunde an Thamals Begleiter und iſt gleichzeitig die Verkörperung ſeiner Scheinwerte, ſeiner Geltungsſucht. Er verführt Thamal zur Flucht aus dem Kloſter und beherrſcht ihn. Was Spiegelmenſch alles leiſtet, iſt eine etwas gewaltſame Kurve der Phantaſie Wer els. Erſt als ſich Thamal in tiefer Erkenntnis von dieſer Scheinwelt wendet, ſtirbt Spiegelmenſch in furchtbarer Verzweiflung. Thamal aber erwacht geläutert in dem Kreis der Mönche. die wie er die große Weisheit errangen und wie er und alle Geläuterten ohne Spie⸗ gelbild ſind. Der Abt führt ihn zum Spiegel und dieſer ver⸗ wandelt ſich in ein Fenſter und vor demſelben weitet ſich die Land⸗ ſchaft einer reinen Erkenntnis Das iſt der Inhalt, wie er dem ſich Zuhörer gibt. Was Werfel noch nach ſeinem Kommentar an Allegorien und philoſophiſchen Deuteleien hineingedacht hat, iſt viel zu differenziert, um ſich im Spiel bemerkbar zu machen. Aber dadurch wurde das Stück auch viel zu lang. Es ſind große ſchöne Gedanken darin, aber vieles iſt eben geſagt, weil auch Werfel, mit fortgeriſſen von der Zeitſtrömung, nicht mehr warten kann, bis ſich in dieſer Revolution der Gefühle alles Unklare vom Kern ahgeſtoßen hat. 5 Die Aufnahme des Werkes war trotzdem begeiſtert. An ſeiner Bühnenwirkſamkeit hat aber zweifellos Holl ein großes Verdienſt. Die Spielleitung hat in der Ausſtattung in äußerſter Einachheit Bilder von unerbörter Wirkung geſchaffen. Die Koſtſime waren in ſicherſtem Stilgefühl phantaſievoll und märchenhaft. Geſpielt wurde allsemein vorzüglich und dafür darf ſich Werfel beſonders bedanken, denn ohne die ſtarke innere Anteilnahme der Darſteller wären manche einer Geſteſten Schemen gehſiohen. Manz und Wiſten in den Hauptrollen von Thamal und Spiegel⸗ menſch haben ihre ganze ſchauſpieleriſche Kraft eingeſetzt und zu⸗ mal Wiſten hat den Werfelſchen Spiegermenſch auf ſeiner tollen Lebensfahrt ſicher reſtlos erſchöpft WeberStuttgart. 1* 4% Dantefeier im Skulkgarter Landeskheater. Im Mittelpuakt der Bühne die große Büſte Dantes mit den ſcharfgemeißelten Zügen. Um ihn herum ein Wallen von ſchwerem köſtlich blauem Samt in wunderbaren Tönen Dante ſpricht, und die ihn wiedergeben, ſtehen klein und beſcheiden unter ihm, als in ſeinem Dienſt.— Das Prä⸗ ludium von Liſzt war in ſiner unſicheren Ausführung eine Un⸗ möglichkeit für ein Landestheat« Hans Geſſow von Frankfurt a. Main ſprach einige einführende Worte über den Dichter und ſein Werk, Kurt Junker, Emmy Remolt und Arndt brachten mit hohem Schwung Proben aus jedem Teil der Commedia. Und zum Schluß und zur eigentlicher Teier rouſchle die gewaltige Dante⸗Symphonie von Liſzt zu ihm auf. Das Overnorcheſter der Philharmoniſche Chor und Anita Oberländer gaben Vorzügliches, und die Dante⸗ ſich im Rauſchen der ſymphoniſchen Klünge 4. Seite. Nr. 485. Maunheimer Geueral-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Mittwoch, den 19. Oktober 1921. Oppauer Unglück muß deshalb die Mitwirkung von Umſtänden an⸗ genommen werden, die außerhalb der normalen Erzeugung und Lagerung des Ammonſulfatſalpeters liegen.“ Dieſer Anſicht nach wird man die Anilinfabrit nicht mehr als alleinige Haftpflichtige erklären können. Wer ſoll aber dann für den Schaden auftommen? Daß man die Betroffenen einfach ſelber alles tragen läßt, wäre ungerecht. Die einzig in Frage kommende Stelle iſt die ſtaatliche Gebäude⸗ verſicherung. So gut Monnheimer Verſicherungsgelder zur Deckung der Brandſchäden auf dem Schwarzwald beigezogen werden, ſind in dem Fall Verſicherungsgelder des ganzen Landes für Mann⸗ heimer, Heidelberger..w. Exploſionsgeſchädigte aufzuwenden. Das Miniſterium des Innern ſchloß ſich bei ſeiner Bekanntmachung übet die Entſchädigungspflicht dieſer Auffaſſung auch an. Merkwürdig iſt nur, daß ſeither immer wieder Mitteilungen bald da, bald dort auf⸗ tauchen, die neuen Befürchtungen Raum geben. Nach dem Urteil aller richtig und ſozial Denkenden müßten alle Verſuche, die Tragung der Koſten auf andere abzuwälzen, unterbleiben. Wenn bei einem Brandunglück, deſſen Entſtehung nicht ermittelt oder durch höhere Sewalt verurſacht wurde, oder deſſen Urheber nicht für den Schaden aufkommen kann, die Höhe der Entſchädigungsſumme feſtgeſtellt iſt, wird anſtandslos von der Gebäudeverſicherung bezahlt. Dafür iſt ſie ja da. Warum jetzt bei dem Oppauer Unglück Abwälzungsver⸗ ſuche machen? Alle für einen, muß es auch hier heißen. Sollte die Gebäudeverſicherungsanſtalt bei der Größe des Unglücks aber nicht in der Lage ſein, den ganzen Schaden zu tragen, ſo müßte meines Erachtens das Reich einſpringen. Wie ſchon erwähnt, war die Herſtellung des Ammonſulfatſalpeters während des Kriegs nahezu Reichsſ ache. Die Verwendung dieſes Stoffes als Düngemittel geht wieder die ganze deutſche Bevölkerung an. Wenn dieſes Mittel wegen der einmaligen Exploſion, deren Urſache wahrſcheinlich„außerhalb der normalen Erzeugung und Lage⸗ rung“ ltegt, deshalb künftig unterbliebe, würden wir alle in der Er⸗ nährung die Folgen zu ſpüren bekommen. Wenn alſo außer der Gebäudeverſicherungsanſtalt Baden noch jemand mittragen helfen muß, ſo iſts für die intereſſierte Allgemeinheit das Reich. Keines⸗ falls dürfen die Mieter vder Hausbeſitzer den Schaden allein tragen. Bezahlt ihn aus allgemeinen Verſicherungsgeldern oder— wenn die nicht reichen— aus allgemeinen Steuermitteln; dann trägt jeder nach ſeinen Kräften an dem gemeinſamen Unglück. Die⸗ jenigen, welche diesmal keinen Schaden hatten oder weit entfernt wohnen, ſollen froh ſein, daß ſie heil davonkamen. Ein andermal kann ſie's treffen. Auf alle Fälle wäre eine beruhigende Erklärung der zuſtändigen Behörden am Platze. Das iſt eine Staatsaufgabe. G. K. Süddeulſche Mode⸗, Jach; u. Gewerbeausſtellung. Von der Süddeutſchen Mode⸗, Fach⸗ und Gewerbeausſtellung, welche am 2. und 3. Oktober mit anerkanntem Erfolge im Nibe⸗ lungenſaal ſtattfand, liegt uns nunmehr die Prämiierung der Aus⸗ ſteller vor. Es erhielten: Die goldene Medailte: Weiß, Bielefeld, Röhm⸗Haas, Darmſtadt, Rohleder, Sinzheim, R. Müller, Verlin, Aug. Zeeb, Friſeuruntenſilien, Mannheim, 5 igenbutz, Heidelberg, Dubois, Lampertheim, Sanitas⸗Geſellſchaft, Berlin, Reichert, Berlin, G. Schirm, Mannheim, Behringer u. C., Nürnberg, Leonhard Weber, Spezialhaus für Lederwaren, Mannheim, A. Karcher, Blumen, Mannheim, Kosmoſept⸗Geſellſchaft, Berlin (Generalvertreter: F. Otto Müller, Eberbach a..), Herm. Balk u. Co., H. Tintelott, Karlsruhe, Aug. Heß, Mannheim, Leichner, Berlin, Schröder, Wiesbaden, J. A. Jacobi, Haarhandlung, Mannheim, Kadis⸗Werk e, Neuſtadt, Rauſch, Konſtanz, M. Neumeiſter, Oſchaz, Rübner, Nürnberg, Rheiniſche Parfümeriefabrik Kurt Maier, Koblenz(Generalver⸗ treter: Hans Herm. Kirchhoff, Ludwigshafen a. Rh.) Die ſilberne Medaille: Tückmar, Martin, Solingen, Ehr f ardt u. Co., Stutt⸗ gart, H. G. Gruber, Bergzabern, Wi tinghauſen, Dück⸗ mann, Nürnberg, Murek, Mannheim, K. Loren z, Mannheim, Parfümeriefabrik„Freya“, Karlsruhe, H. Reichert, E 2, Mannheim, Heiſel u. Reimig, Hemsbach, Keſtler, Kaſſel, Aug. Creifels, Mannheim, G. Her zig, Haarhandlung, Schwetzingen, Seligmann, Speyer, W. Ziegler, Mannheim, Beierle, Mannheim, Adler, Meier u. Co., Aſchaffenburg, C. Weiß, München, J. H. Baumann, Baden⸗Baden, Metzger u. Eberle, Mannheim, E. Rheinfurth, Maſſageapparate, Mannheim, P. Felger, Mannheim. Ehrendiplome: Ph. Fr. C. Müller, hygien. Verſand⸗Zentrale, Chem. Labora⸗ torium, La Fortuna, Mannheim, Mittelſtr. 72, Zimmermann, Mannheim, Juliua, Freiburg, Sabol⸗Geſellſchaft, Dur⸗ lach, Ad. Arras, Mannheim, Gebr. Hechler, Ludwigshafen, R. Gottſchliſch, Mannheim, Geb. Reinert, Mannheim, Fr. Fiſcher, Mannheim, Heilbronner u. Co., Heilbronn, Wendler, Mannheim, Büſtenausſtellung: Sauſt, D 2, Ludwig Wachter, O 6, 3, W. Baiker, Werderſtr, Rheinhardt, G 2, Gutfteiſch, Guſtav, O 2. 5 Sexual⸗Revolution. In Deutſchland geht ein Geſpenſt um, das in allen Schichten unſerer Bevölkerung ſeine Opfer ſucht und nur allzu zahlreich findet. Jenes Geſpenſt, das ſchon vor Jahrtauſenden blühende Völker in ihrem Mark vernichtete und aus der Weltgeſchichte auslöſchte, heißt: Sexuelle Ausſchweifung. Seine Verderblichkeit für das Volksleben und die Volksgeſundheit finden wir in der zahlenmäßigen Statiſtik über die in Deutſchland wütenden Geſchlechtskrankheiten ausgeprägt. Sie ſind zum guten Teile eine jener verheerenden Kriegsgefahren auf geſundheitlichem Gebiete. Oder beſſer noch: Der Krieg und die Nach⸗ kriegszeit haben den Mantel gelüftet, der das ſepuelle Problem be⸗ deckte, und dieſe Krankheit, die an unſerem Volkskörper zehrt, in ihrer ganzen Schrecklichkeit ans Tageslicht gebracht. Mit den Schã⸗ digungen der Hungerblockade, die ſich vor allem in der erſchreckenden Zunahme der Tuberkuloſe zeigte, ſind unſere Aerzte und Hygieniker, wenn auch nach ſchwerem Kampfe, fertig geworden. Nur die Ge⸗ ſchlechtskrankheiten wüten mit unverminderter Gewalt weiter. Re⸗ gierung und Volksvertretung kennen die Gefahr, die unſere Volks⸗ geſundheit bedroht, aber noch keine der zuſtändigen Stellen hat den Mut gefunden, ihr tatkräftig entgegenzutreten. Ein Geſetzentwurf gegen die Geſchlechtskrankheiten iſt ſeit 1/½ Jahren ausgearbeitet und befindet ſich in den Händen des Reichsrates. Bis heute iſt der Ent⸗ wurf dem Reichstag noch nicht vorgelegt worden; und doch ſchreit das ſexuelle Problem gerade jetzt nach den moraliſchen Verheerungen des Krieges mehr denn je zuvor nach Löſung. Nach den Mittei⸗ lungen Loeſers auf der Naturforſcher⸗Verſammlung 1920 in Nau⸗ heim iſt mindeſtens jedes 25. Kind in Deutſchland ſchon von Geburt ſyphilitiſch belaſtet. Wir müſſen Stellung nehmen zu dieſem gewal⸗ tigen Problem, denn es gilt, dem rieſigen Moloch unſerer vergifteten Sinnenkultur die Opfer ſoviel als möglich zu entreißen. In Erkenntni⸗ dieſer furchtbaren Gefahr hat Polizeiarzt a. D. Dr. med. Dreuw unter Mitwirkung von Dr. jur. Schönmann im Verlage von E. Bircher, Bern ein umfangreiches Buch:„Die Sexual⸗Revolution“ erſcheinen laſſen, das den Parlamenten, ins⸗ beſondere dem deutſchen Reichstag, zugeeignet iſt. Dr. Dreuw iſt ſeit langen Jahren als einer der unermüdlichſten und erfolgreichſten Salvarſangegner bekannt. Bereits 1915 hatte er den Vorſchlag ge⸗ macht, die Geſchlechtskrankheiten durch eine ſtreng durchgeführte Be⸗ handlungspflicht auf Grund einer allgemeinen diskreten Anzeigen⸗ pflicht zu bekämpfen. Dieſen Vorſchlag hat er zu einem wohldurch⸗ dachten Geſetzentwurf zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten und zu einer Neuregelung des Proſtituiertenweſens ausgearbeitet. Er hat den Erfolg gehabt, daß ſich die preußiſche Landesverſamm⸗ lung am 25. Februar 1920 nach eingehenden Beratungen auf den Tll. Caritaskätigteit in der Erzdiözeſe Freiburg. Wie ſchon mitgeteilt wurde, findet am Sonntag, 30. Oktober, gelegentlich des Erntedankfeſtes in allen katholiſchen Kirchen der Erzdiözeſe Freiburg eine Caritaskollekte ſtatt. Im Säuglingsheim St. Hedwig in Frei⸗ burg konnten laut neueſtem Anzeigeblatt für die Erzdiözeſe 120 hilfsbedürftige Kinder Aufnahme finden. Eine beſondere Schule zur Ausbildung in der Pflege dieſer Kinder iſt angeſchloſſen. Zur beſſeren Erziehung in den Kleinkinderanſtalten veranſtaltet der Caritasver⸗ band jedes Jahr Ausbildungskurſe für die barmherzigen Schweſtern. Das vor Jahren begonnene Werk, die Geſundheit der unterernährten Stadtkinder zu ſördern, wird ta graßem Umfang weitergeführt. Ueber 13 000 Kindern hat der Verband bisher Aufnahme gewährt. Für die gefährdete männliche Jugend unterhält der Verband ſeit Oſtern 1920 eine eigene Fürforgeerziehungsanſtalt in Hüfingen. Zur Unterſtützung der Waiſenhäuſer, Erziehungsanſtalten, Jugend⸗ und Altersheime, katholiſchen Krankenhäuſer, die in jetziger Zeit ſich durchringen müſſen, veranſtaltet der Verband jeden Herbſt eine Le⸗ bensmittelſammlung. Daak der großen Spenden der ländlichen Bevölkerung war es bisher möglich, ſie mit gutem Erfolg durch⸗ zuführen. Eine Gelegenheit, dem Verband wieder die nötigen Mit⸗ tel zuzuführen, ſoll die Kollekte am Erntedankfeſt bieten. Befriſtung und Streichung von Geſprächsanmeldungen im Jernverkehr. Bei der Anmeldung von Geſprächen iſt jetzt eine„Be⸗ friſtung“ zugelaſſen. Es kann alſo bei der Anmeldung mit angegeben werden, daß die Gültigkeit zu einem beſtimmten Zeitpunkt vorzeitig erlöſchen ſoll. Ein ſolcher Antrag wird koſtenfrei ausgeführt. Das⸗ ſelbe iſt der Fall, wenn jemand, der ein Geſpräch anmeldet, gleich⸗ zeitig mit angibt, daß die Geſprächsanmeldung zu ſtreichen ſei, wenn ſie innerhalb eines beſtimmten, in die Gültigkeitsdauer fallenden Zeitraums zur Ausführung an der Reihe wäre. Ein ſolcher Fall wird z. B. praktiſch, wenn jemand bei der Anmeldung eines Ge⸗ ſprächs es bis 6 Uhr nachmittags befriſtet, dabei aber gleichzeitig mitteilt, daß er in der Zeit von—3 Uhr nicht zu Hauſe ſei und daß deshalb, wenn das Geſpräch innerhalb dieſes Zeitraums zur Ausführung an der Reihe ſein ſollte, es geſtrichen werden möchte. Kommt das Geſpräch in Wirklichkeit in dieſem Falle zwiſchen 1 und 3 Uhr nicht zur Ausführung an die Reihe, ſo läuft die Befriſtung des Geſprächs bis 6 Uhr weiter. Nicht angängig iſt die Zurück⸗ ſtellung von Geſprächsanmeldungen auf beſtimmte Zeiträume. Ver⸗ langt ein Teilnehmer, der ein Ferngeſpräch angemeldet hat, nachträg⸗ lich deſſen Streichung oder ſeine nachträgliche Befriſtung, oder ändert er nachträglich die Befriſtung, oder hebt er ſie auf, ſo hat er hierfür eine Gebühr von 75 Pfg. zu entrichten. Tu. Prägung von 1 Markſtücken. Um der Kleingeldnot zu ſteuern, ſollen demnächſt 1 Markſtücke geprägt werden, vielleicht ſpäter auch 2⸗ und 5 Markſtücke. Entwürfe für dieſe Münzen liegen auf Grund eines Wettbewerbs vor. Die Frage der Wahl des geeigneten Münzmaterials iſt noch nicht endgültig gelöſt. D3. Erhöhung des Teuerungszuſchlags bei Zwangsverſteigerung und Iwangsverwaltung. Der durch Artikel II der Verordnung betr. das Verfahren bei der Zwangsverſteigerung und Zwangsverwaltung vom 28. Juni 1920 beſtimmte Teuerungszuſchlag wurde durch Verordnung des Juſtizminiſteriums bis auf weiteres von 50 auf 100 Prozent erhöht. D3. gung mitteiloſer ee beim Steuerab⸗ zug vom Arbeitslohn. Nach§ 47 des Geſetzes über die Einkom⸗ menſteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli d. Js. ſind die für Minder⸗ jährige, zur Haushaltung des Steuerpflichtigen gehörige Kinder vorgeſehenen Ermäßigungen des dem Steuerabzug unterliegenden Arbeitslohnes auch für mittelloſe, von dem Steuerpflichtigen unter⸗ haltene Angehörige zu gewähren. Das Finanzamt hat über einen ee Antrag zu entſcheiden. Ein Erlaß des Reichs⸗ finanzminiſters beſtimmt, daß die Berückſichtigung mittelloſer An⸗ gehöriger ſchon jetzt zuzulaſſen iſt.(Das vorerwähnte Geſetz iſt noch nicht in Kraft getreten.) Auf begründeten Antrag haben die Finanz⸗ ämter Beſcheinigungen auszuſtellen, daß die für Kinder vorgeſehenen Beträge von 6 Mark täglich, 36 Mark wöchent⸗ lich oder 130 Mark monatlich für mittelloſe edr in zu belaſſen ſind. Die Anzahl der mittelloſen Angehörigen iſt in der Beſcheinigung anzugeben. Tll. Die Badiſche Militärwitwenkaſſe verfügt nach dem Stande im Rechnungsjahre 1920/%1 über ein Vermögen von 1426 799 Mk. Das Vermögen hat dem Stand am 31. März 1920 eine Verminderung von 82 792 Mark erfahren. Die Zahl der beitragen⸗ den Mitglieder beträgt 49. Der Stand der Witwen und Waiſen iſt von 264 am 31. März 1920 auf 251 am 31. März 1921 ge⸗ ſunken. Die Wohnungsnot der Skudierenden der Handels-Hochſchule iſt auch für das bevorſtehende Winterſemeſter wieberum recht groß. Es iſt in den letzten Tagen leider mehrfach vorgekommen, daß neu⸗ eingetroffene Studierende, die ſich zur Aufnahme ihre Studiums hierherbegeben hatten, wiederum abreiſen mußten, weil es ihnen nicht gelungen war, trotz größter Anſtrengungen eine Unterkunft u finden. Es ergeht deshalb hiermit an die hieſige Einwohner⸗ ſchaft die dringende Bitte, verfügbare Zimmer, wenn auch nur einfach möbliert, zur Unterbringung von Studierenden der Han⸗ dels⸗Hochſchule zur Verfügung zu ſtellen und dieſe möglichſt ſofort telephoniſch oder ſchriftlich dem Sekretariat der Hochſchuͤle(A 4, 1) mitzuteilen. 8, Vorbereitungskurſe für Auswanderer. Die Handelshoch⸗ ſchule beabſichtigt, die im Benehmen mit dem Reichswanderun samt eingerichteten Vorbereitungskurſe für Auswanderer aller Stände auch in dieſem Winter zu veranſtalten. Es ſind wieder Kurſe in der engliſchen und ſpaniſchen Sprache in Ausſicht genommen. Die i 9 Boden ſeines Entwurfes ſtellte. Ablehnend verhalten ſich bis jetzt noch die Reichsregierung und die deutſche Geſellſchaft zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten, insbeſondere deshalb, weil dort die Anſicht vertreten wird, daß eine allgemeine Anzeigepflicht undurchführbar iſt. Der Kampf um dieſe Frage und vor allem um die Löſung des Sexualproblems iſt z. Zt. auf der ganzen Linie ent⸗ brannt. Es gilt die ſittlichen Kräfte der Nation zu retten. Die Geſchlechtskrankheiten ſind namentlich in den Städten zu einer wahren Seuche geworden. Der heutige Staat hat ſich bis zur Stunde der Löſung dieſer Frage gegenüber als vollſtändig Ploſtt erwieſen. Rat⸗ und hilflos zwiſchen Reglementierung der Proſti⸗ tution und freiem Straßendirnentum hin⸗ und herpendelnd, hat er noch nie den Verſuch gewagt, die Ausrottung der Geſchlechtskrank⸗ heiten mit feſter Hand durchzuführen. Es handelt ſich um das Lebensproblem im weiteſten und eigentlichen Sinne des Wortes. Keine Familie, kein Stand, keine Konfeſſion und keine Partei gibt es, die nicht an der Löſung des Sexualproblems ein brennendes Intereſſe hätte. Aus dieſem Grunde iſt das Buch Dr. Dreuw's eine wertvolle Gabe fü⸗ alle diejenigen, die an der künftigen Geſtaltung des Kampfes gegen die Geſchlechtskrankheiten mitarbeiten wollen. Es heißt Sexualrevolution, weil es nicht nur eine Reform mit weiter Sicht, ſondern eine grundſätzliche Umkehr der Anſchauungen auf ſexuellem Gebiete erſtrebt. Seine Forderungen ſind: freies Spiel der Kräfte auf dem Gebiete der Sexualwiſſenſchaft und der praktiſchen Geſchlechtsſeuchebekämpfung, unterſchiedsloſe Erfaſſung von Mann und Frau, Anzeigepflicht auf diskretionärer Grundlage und ſtreng durchgeführter Behandlungszwang. J. G. Die Haarprobe. Von Hans Runge(Braunſchweig). (Nachdruck verboten.) Der kürzlich als ſchwerreicher Mann zu Radbruch(Lüneburger Heide) verſtorbene„Wunderdoktor“ Schäfer Aſt, der ſich als Heil⸗ kundiger eines rieſengroßen Zulaufes aus allen Gauen Deutſch⸗ lands zu erfreuen hatke, ſtellte ſeine Diagnoſen bekanntlich aus den ausgeriſſenen Nackenhaaren ſeiner Patienten und erteilte alsdann ſeine Medizinvorſchriften, die jedoch ſtets nur auf Verabfolgung harmloſer, unſchädlicher Pillen, Pfläſterchen oder Heilkräutchen lau⸗ teten; denn unſer Aſt war ein vorſichtiger Mann und verſpürte keine Neigung, mit den Medizinalbehörden in Berührung zu kommen. Einſt gedachte nun ein auswärtiger Beſucher den„Wunder⸗ mann“ anzuführen und überreichte iher angeblich im Auftrage eines Kranken, ein Büſchelchen ausgeri ſener— N Aſt ſteckte bedächtig ein Röllchen Priem in den Mund, ſchneuzte ſich umſtändli jenigen, die beabſichtigen, in die ſpaniſchen Länder Südameri⸗ kass auszuwandern, haben im ſpaniſchen Kurs Gelegenheit, Sprache und Verhältniſſe der betr. Länder kennen zu lernen. Auswande⸗ rungsluſtige nach Nordamerika werden im engliſchen Kurſe in die Sprache, Sitten, Gebräuche und wirtſchaftliche Verhältniſſe dieſes Landes eingeführt werden. Der ſpaniſche Kurs, der für 8 Wochen mit je 2 Abenden vorgeſehen iſt, beginnt bereits am kom⸗ menden Freitag. Alles Weitere im Sekretariat der Handelshoch⸗ ſchule, A 4, 1 „Woher kommt der Name Oppau? Der Name des jetzt durch die Exploſionskataſtrophe zu ſo trauriger Berühmtheit gelangten Ortes Oppau gehört zu denjenigen Ortsbezeichnungen, die aus der Ortslage geſchöpft ſind, und zwar von der Lage an einem Gewäſſer. Die alten Schreibweiſen des Namens lauten Obfowa, Hophowa, Hoffowa, Opphaune, Oppouna, Opphounin. Die erſte Silbe des Namens gehört zu dem althochdeutſchen opa= oberhalb oder hängt vielleicht auch mit dem Perſonennamen Oppo zuſammen. Die Endſilbe au, die ja auch in anderen badiſchen und bayeriſchen Namen ſich findet, wie Landau, Grönau uſw., geht auf das Alt⸗ hochdeutſche ouwa, awa, mittelhochdeutſch ouwe, owe zurück und bedeutet zunächſt den Fluß ſelbſt; ſodann eine Inſel, Halbinſel oder überhaupt Land am oder im Waſſer, wäſſeriges, waſſerdurchfloſſenes Gebiet. Der Name des ſo furchtbar heimgeſuchten Ortes würde alſo bedeuten Siedelung oberhalb des Waſſers oder des Fluſſes. veranſtaltungen. e. Theaternachricht. Verdis„Othello“ wird am Freitag, den 21. Oktober, zum erſten Male wiederholt. Die Partien des„Jago⸗ und der„Emilia“ ſingen diesmal Hans Bahling und Betty Kofler.— In der am Samstag, den 22 Oktober, im Neuen Theater erſtmals zur Aufführung gelangenden Künneckeſchen Operette„Der Vetter aus Dingsda“ ſind beſchäftigt: Elſe Flohr, Betty Kofler, Elſe Tuſchkau, Alfred Landory, Max Lipmann, Philipp Maſſalsky, Hugo Voiſin, Adolf Karlinger und Karl Zöller. Abend im e de de Willi Braun, der Münchner Meiſter des Humors, der änger und Vortragskünſtler und zugleich ſein eigener Begleiter am Flügel iſt, wird am nächſten Sonntag ſein diesjähriges(einmaliges) Nibelungenſaal⸗Gaſtſpiel abſolvieren, wobei das verſtärkte Orcheſter und als Soliſt auf der Poſaune Herr Auguſt Sander vom Nationaltheater mitwirken. “ Künſtlertheaker Apollo. Ernſt Perzinas Papageien⸗ Kabarett iſt zur nicht geringen Genugtuung aller Freunde hoch⸗ ſtehender Tierdreſſur bis Monatsende verpflichtet worden. Nach dem erſten Geſamtüberblick kann man ſich jetzt in die Einzelheiten der Darbietungen vertiefen. Man wird dann erſt in vollem Maße würdigen, wie virtuos die Kunſtleiſtungen der gelehrigen Tierchen, denen man übrigens die peinlich ſorgſame Pflege anſieht, zuſam⸗ menſtimmen. Jedem Mitgliede der gefiederten Künſtlerſchar iſt ſeine Aufgabe zugewieſen, die es mit größter Genauigkeit ausführt. Ungemein drollig ſind die Spaßmacher der Truppe, vor allem der⸗ jenige, der nicht genug betonen kann, daß ſeine„Wiege im Böhmer⸗ wald ſtand“. Die Produktionen löſen immer wieder ſtaunende Be⸗ wunderung und ſtarken Beifall aus, der in erſter Linie dem un⸗ erreichten Tierdreſſeur Perzina gilt. Für weitere 14 Tage wurde auch der Humoriſt Georg Baade verpflichtet, der mit einem neuen zugkräftigen Repertoir aufwartet. In der Akrobatik hat die Sommer⸗Familie die Führung, die in der Hand⸗auf⸗Hand⸗ und Kopf⸗auf⸗Kopf⸗Arbeit Senſationelles leiſtet. Man ſieht faſt durchwegs neue Tricks, was ſchon etwas heißen will, wenn man bedenkt, was auf dieſem Gebiete hier zu ſehen war. Den Gipfel⸗ punkt erreicht das Oberhaupt der Truppe in der einarmigen Balance. Der Kopfläufer iſt ebenfalls eine Klaſſe für ſich. Sehr drollig in ſeiner natürlichen Kindlichkeit iſt das jüngſte Mitglied der Familie, die auch durch die ebenſo charakteriſtiſche wie vor⸗ nehme Aufmachung die außergewöhnliche Qualität der Darbietungen unterſtreicht. Viel zu lachen gibts bei der Ringkampfparodie von Halley und Curt. Etwas komiſcheres läßt ſich nicht denken. Lidy und Fred zeigen in ſchwindelnder Höhe verwegene Luft⸗ gymnaſtik, die zwar mit großer Sicherheit ausgeführt wird, aber man iſt doch froh, wenn das kühne Paar wieder vor der Rampe angelangt iſt. Fred Chaſyer entpuppt ſich in origineller Um⸗ rahmung als ein ausgezeichneter Tonnenläufer und ⸗ſpringer, Buſch und Elfriede bieten elegante Equilibriſtik in farben⸗ reicher Aufmachung, die Vier Barras muſizieren virtuos mit wurde dieſes Zeichen für Apotheker Rich. Brandts Schweizerpillen(Abführpillen) als Schutzmarke eingetragen. Vor Nachahmung wird gewarnt. .-G. vorm. Apotheker Richard Brandt, Schaffhauſen(Schweiz) und Singen a. Hohentwiel(Bader). E2 70 ch und betrachtete dann aufmerkſam die ihm über⸗ gebenen Haare. Schon nach wenigen Sekunden ſchüttelte der Wunderſchäfer ſein Haupt und ſprach: „Mien leebe Herr, Ehr Patſchent(Patient) iß weiblichen Ge⸗ ſlechs und(trägt) twee grote Hörner!“ Der Beſucher wechſelte die Farbe und wollte ſich eilends ent⸗ en. zBlieb'n See man ruhig ſidden!“, entgegnete Aſt und drückte ae auf ſeinen Platz zurück,„See wölln doch noch mehr weeten Während der letzten Worte zog 55 eine rieſengroße Lupe——8 995 und beäugte noch einmal aufmerkſam das Häuflein Rindvieh⸗ aare. „Alſo hören See: Ere Kranke iß ganz geſund! Aeber(aber) paſſen See op, in twee bit dree Wochen ward ſe kalben!“ Kunſt und Wiſſen. Düſſeldorfer Theater. Schmidtbonns dichteriſche Erneuerung der Paſſion, des Myſterienſpiels der Brüder Greban erlebte am Düſſel⸗ dorfer Schauſpielhauſe eine eindcucksvolle Wiedergabe. Die Regie Rolf von Loſſows hatte allerdings die Inſzwerung mehr auf das Pompöſe kirchlicher Feſtſpiele als das Kindlich⸗Schlichte der Myſte⸗ rienſpiele eingeſtellt. Was er da mit Werner Schramms Unter⸗ ſtützung an Bühnenbildern bot, war ſtimmungsvoll.— Unter den Darſtellern ragte Peter Eſſer(Jeſus) hervor. Er war überall da von hinreißender Gewalt, wo er ſich von allem„Spiel“, aller„Rou⸗ tine“ fern hielt. Nicht ganz gelang ihm das in der Gethſemane⸗ ſzene. Doch war das, was er im Ganzen bot, hohen Lobes wert. Dämoniſch war der Satan Karl Kyſers, der Judas Eugen Klimms, rein ausgeglichen und erſchütternd in der Verzweiflung. Es waren alle, bis zum letzten Statiſten, ganz bei der Sache.— Im Stadt⸗ theater zeigte eine hohen Anſprüchen genügende Aufführung von Strauß„Der Roſenkavalier“ unter Tiſſors Leitung, wie weit die Geſundung unſerer ſtädtiſchen Oper unter des Intendanten ziel⸗ bewußter Führung fortgeſchritten iſt.— Das Duisburger Theater brachte bei einer Neueinſtudierung von Madame Butterfly be⸗ merkenswerte Fortſchritte auf dem Gebiete der Bühnenbildreform⸗ beſtrebungen. Dr. Karl Lehmann. hHerbert Eulenberg, der vor kurzem am Steglitzer Schloß⸗ parktheater einen durchſchlagenden Erfolg erzielte, hat ſoeben einen großen Roman„Auf halbem Wege“ vollendet, der demnächſt er⸗ ſcheinen wird.„Damit hetritt der rheiniſche Dichter zum erſtenmal ſeit„Katinka, die Fliege“ wieder das Gebiet des Romans, und nach allem, was über dies Buch, das ſich mit den tiefſten Fragen der Weltanſchauung auseinanderſetzt, verlautet, wird es die Geiſter aufs höchſte erregen. fern IMittwoch, den 19. Oktober 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Se te., ſeltenen Inſtrumenten— der Senior iſt fabelhaft als Bandoneon⸗ ſpieler— und die Drei Schweſtern v. d. Berg vertreten mit guter Technik die Tanzkunſt. Spielplan des National-Theaters Neues Theater Oxtob. 3 Vorstellung Vorstellung 19. 10 C Bürger Schippel 7½ Iphigenie auf Tauris 7 20. D. 11B Menagerie 712 21.1 Verpflichtung A: Otello7 22. S. 11D ero und Leander 7 Der Vetter aus Dingsda 7 28..11 C Ariadne auf Naxos 7 Der FHerr Verteidiger8 ANus dem Lande. & Heidelberg, 17. Okt. Der Heidelberger Jugendring hat erklärt, daß er gegen die Schundliteratur in den Verkaufs⸗ ſtänden und fliegenden Buchhandlungen vorgehen wolle. Er hat den betreffenden Verkaufsſtellen eine ultimative Friſt geſtellt, bis 95 der ſie die Schundliteratur entfernen ſollen.— Das hieſige Lehrerſeminar ſtellte zwei Schlafräume für zuſammen 50 Studenten zur Verfügung, ebenſo zwei Studierzimmer für die gleiche Zahl. Für die Benützung der Schlafräume wird nur eine geringe Gebühr für das ganze Winterſemeſter gerechnet. Außerdem können die dort wohnenden Studenten volleVerpflegung zu geringem Preiſe haben. eh. Keichartshauſen(Amt Sinsheim), 18. Oktbr. Die hieſige Gemeinde beſchloß, ihr Geläute wieder zu vervollſtändigen. Im Mai kommenden Jahres ſoll ein Gedenkfeſt— man feiert das 150⸗ lährige Beſtehen der Kirche— ſtattfinden. Bis dahin ſoll wieder In Geläute auf dem Turm hängen, wie es ehedem geweſen war. eichartshauſen war früher Vorort der Stüber⸗Cent. Im oberen Saal des Rathaufes war das Cent⸗Gericht, daher auch der Name Obere Cent.. Der Scharfrichter der Cent wohnte auch hier. Sein Häuschen ſtand an der Wegſcheide nach Haag auf der Anhöhe. Ihm gegenüber iſt das Franzoſenkreuz, ein Steinkreuz, das aus den aubzügen der franzöſiſchen Truppen ſtammt. Klopsau(Bez. Boxberg), 18. Oktbr. Auf der Straße von hier nach Doerzbach wurde ein 16jähriger Burſche von einem Un⸗ annten überfallen, der ihn ſeiner anſehnlichen Barſchaft berauben wollte. Der Burſche ſetzte ſich aber kräftig zur Wehr und ſchlug den Angreifer nieder. Als noch andere Leute hinzukamen, nahm der Strauchdieb Reißaus und entkam in der Dunkelheit. Boxkal(Bez. Wertheim), 18. Oktbr. Die Stall⸗ und Scheuer⸗ gebäude des Landwirts Linus Eckert ſind niedergebrannt. Der Scha⸗ den iſt beträchtlich, da eine große Menge Heu und Stroh mit⸗ verbrannt iſt. * Karlsruhe, 19. Okt. Dem Verein Badiſcher Lehrerinnen, Ab⸗ teilung Heidelberg, wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer Geldlotterie zur Veſ werden 121 Geldgewinne im Geſamtbetrage von 30 000 Mark, bei usgabe von 50 000 Loſen zu 2 Mark das Stück. chaffung eines Höhenheims erteilt. Ausgeſpielt c Achern, 17. Oktr. Einem gefährlichen Hochſtapler, der ſich 5 Hanarer aus Karlsruhe nennt, iſt jetzt das Handwerk gelegt worden. Er kam als Automobiliſt hier an, lebte in Waldulm flott und ver⸗ gnügt mit einer weiblichen Begleiterin. Einen Wirt betrog er um 15 000 Mk., einen Fuhrunternehmer um 8000 Mark. Freiburg, 18. Oktbr. In einer Verſammlung der hieſigen Frauenvereinigungen, in der die ungenügende Milchverſorgung der Stadt Freiburg beſprochen wurde, erregte die betrübende Mitteilung Aufſehen, daß an Oſtern ds. Is. 20 Proz. der ſechsjährigen Kinder wegen Unterernährung nicht in die Freiburger Schulen hatten auf⸗ genommen werden können. Die Verſammlung forderte, daß mehrere bisher nach Karlsruhe liefernde Milchgemeinden im Bezirk Neuſtadt i. Schw. ihre Milch nach Freiburg liefern. Aus der pfalz. Pfälziſche Dienſinachrichten. ONB. München, 19. Okt. Gendarmeriedienſt: Befördert zum Oberwachtmeiſter wurde der Wachtmeiſter Johann Merkert in Weilerbach. Verſetzt: die Wachtmeiſter Albert Weber von Kandel nach Maximiliansau, Emil Müller von Neuſtadt nach Germersheim, Hermann Sichling von V nach die Gendarmen Johann Hambacher von Speyer nach Kandel, Kintz von Germers⸗ heim nach Musbach, Eduard Bleh von Neuenburg a. Rh. nach Dei⸗ desheim, Heinrich Höffner von Zweibrücken nach geingönheim. andesfinanzamt Würzburg: Zum Steuerbetriebsaſſiſtenten in — Weiſe wurde ernannt der Steuerbetriebsaſſiſtent auf Probe Friedrich Theobald in Obermoſchel beim Finanzamt Ober⸗ moſchel mit Wirkung vom 1. Au 5 an, mit Wirkung vom 1. Ok⸗ tober an Karl Jäger in Obermoſchel beim Finanzamt daſelbſt. Ver⸗ t werden mit Wirkung vom 1. Oktober an der Steuerinſpektor Alfred Raab beim Finanzamt Pirmaſens in gleicher Dienſteigen⸗ ſchaft auf eine Planſtelle am Finanzamt Speyer, Steuerinſpektor H. Schunk beim Finanzamt Speyer auf eine Planſtelle in Lud⸗ wigshafen, die Steuerbetriebsaſſiſtentin Doris Schiffer beim Finanz⸗ amt Landſtuhl in gleicher Dienſteigenſchaft auf eine planmäßige telle beim Finanzamt Bergzabern, mit irkung vom 16. Ortober an der Oberſteuerſekretär Karl Boſſert beim Finanzamt Kandel in gleicher Dienſteigenſchaft auf eine lanſtelle beim Finanzamt Lud⸗ wigshafen, der Steuerinſpektor arl Müller beim Finanzamt Frankenthal ſeinem Anſuchen entſprechend in gleicher Dienſteigen⸗ ſchaft auf eine Planſtelle beim Finanzamt Ludwigshafen. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Wegen Sittlichkeitsvergehen, die er an Schulmädchen verübte, wurde der 36 Jahre alte Taglöhner Anton Rolli aus Wieſental zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert.:.⸗A. Dr. Pfeiffen⸗ erger. Vor Erleichterung der Zwangsbewirtſchaftung des Getreides buken die Bäckermeiſter Karl M. und Heinrich M. Brötchen aus amerikaniſchem Mehl, das ſie in Ludwigshafen holten. Wegen Preistreiberei aus Fahrläſſigkeit wurden ſie vom Schöffengericht zu je 500 M. Geldſtrafe verurteilt. Auf ihre Berufung erfolgte Frei⸗ ſprechung. Die Wäſcherei Wörner in Ilvesheim erhielt in der Nacht zum 29. Mai Einbrecherbeſuch, dem Kundenwäſche im Wert von 3865 M. zum Opfer fielen. Einer der Beteiligten hat ſich dünn gemacht, ver⸗ urteilt wurden der 27 Jahre alie Schloſſer Adolf Daumhauer aus Ludwigshafen zu 2 Jahren 3 Monaten und der 34 Jahre alte Koch Jakob Sauerzapf von Leimen zu 4 Monaten Gefängnis. Mannheimer Schöffengericht. Mit Fahrradmardern hatte ſich kürzlich das Schöffengericht wie⸗ der zu befaſſen. U. a. erſchien der von ſeinen Kellereinbrüchen in der Oſtſtadt her bekannte Schuhmacher Edmund Schmidt auf der Anklagebank, der nach Verbüßung ſeiner Strafe wieder in ſein altes Metier verfallen zu ſein ſcheint. Ihm konnte der Diebſtahl von vier Fahrrädern nachgewieſen werden, wofür er wieder auf zwei Jahre Logis in Bruchſal beziehen muß. Ueber ein Dutzend Fahrräder hat der Taglöhner Otto Becker aus Cöln⸗Kalk entführt und in Geld umgeſetzt, wobei er ſich ge⸗ fälſchter Beſcheinigungen über den Erwerb bediente. Auch er wurde von Wachtmeiſter Rud. Hofmann ausfindig gemacht. Fahrrad⸗ beſitzer ſind vorerſt vor ſeinen langen Fingern geſichert. Gegen ihn wurde auf ein Jahr, 1 Monat und 2 Wochen Gefängnis erkannt. Der Schuhmacher Joſef Salvermoſer bekundete allzuwarmes Intereſſe für die Tätigkeit des Fahrraddiebs, weswegen er mit fünf Monaten Gefängnis beſtraft wurde, während die weniger beteiligten Joſeph Zahnleiter und Gg. Link mit 6 bezw. 3 Wochen Ge⸗ fängnis davonkamen. R. Frankenkhal, 17. Oktbr. Eine Meſſerſtecherei zwiſchen Ehe⸗ gatten bildete den Gegenſtand der heutigen Strafkammerſitzung. Angeklagt war der 27jährige Schloſſer Paul Oppmann von hier, weil er im Juni ſeiner Frau, von der er getrennt lebte, einen lebensgefährlichen Stich mit dem Meſſer verſetzt hatte. Er hatte mit ſeiner Frau in guter Ehe gelebt, bis deren früherer Verehrer Fr. Stiener hierherkam. Letzterer ſetzte das Verhältnis zu der Frau Oppmann fort und dieſe brachte es über ſich, ihren Mann zu ver⸗ laſſen und gar noch Anſprüche gegen ihn zu erheben. Auch ſoll ſie ſich öffentlich über ihren Mann luſtig gemacht, ihn auch durch Geſten gereizt haben In einem ſolchen Fall ging ihr ihr früherer Mann nach und verſetzte ihr den Stich. Der Staatsanwalt ließ die Anklage des Mordverſuchs fallen und beantragte gegen Oppmann unter Berückſichtigung der Eheverhältniſſe und beſonders des Ver⸗ haltens der Frau 2 Jahre Gefängnis. Das Gericht erkannte wegen gefährlicher Körperverletzung auf ein Jahr und 6 Monate Ge⸗ fängnis und rechnete dem Angeklagten drei Monate der Untecr⸗ ſuchungshaft an. WB. Mainz, 18. Okt. In einem zwei Tage währenden Prozeß wegen Zollbetrügereien vor dem franzöſiſchen Kriegsge⸗ richt wurde erſt in ſpäter Abendſtunde das Urteil, das wegen der Höhe der ausgeſprochenen Strafen überraſchte, verkündet. Der Hauptangeklagte, ein gewiſſer Florenze, wurde zu drei Jahren Gefängnis und 250 000 Mark Geldſtrafe, zwei weitere franzöſiſche Kaufleute zu je 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe und ein vierter zu 6 Monaten Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Ein Hauptmann, der in fahrläſſiger Weiſe durch Hergabe von nicht ausgefüllten, aber von ihm unterſchriebenen Bons die Zoll⸗ hinterziehungen erleichtert hatte, erhielt drei Monate Gefängnis, ein weiterer Hauptmann eine Geldſtrafe von 5000 Mark, ein Feldwebel 1 Jahr Gefängnis und drei andere Unteroffiziere je 6 Monate Gefängnis und 4000 Mark Geldſtrafe. ONVB. München, 19. Oktbr. Vor dem Wuchergericht wurde gegen den Kaufmann Adolf Biermann in Mannheim, den Spediteurſohn Otto Seither in Ludwigshafen, den Schloſſer Lud. Maiſach, ebenfalls in Ludwigshafen, und den Kaufmann Ludwig Eckhart in Heidelberg verhandelt, die verſucht hatten, 200 Ztr. Käſe von München ins beſetzte Gebiet zu verſchieben. Das Wucher⸗ gericht verurteilte Biermann zu 6 Monaten Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe, Seither zu 4 Monaten Gefängnis und 20 000 Mk. Geldſtrafe, die beiden anderen Beſchuldigten zu je einem Monat Gefängnis und 5000 Mk. Geldſtrafe. Eingezogen wurden 11 000 Mark, der Erlös des noch beſchlagnahmten Käſereſtes. Sportliche KRundſchau. Pferdeſport. sr. Vorſchau auf Köln. Die Fortſetzung der Kölner Herbſt⸗ veranſtaltung erfolgt am heutigen Mitlwoch. Aus dem gemiſchten Programm ragt kein Ereignis von beſonderer Bedeutung hervor. Jedoch ſind alle Rennen ſehr gut dotiert. Von den ſechs Rennen des Tages ſind allein drei mit je 35 000 Mk. ausgeſtattet. Das Marmor⸗Rennen führt über 2400 Mtr. und ſollte dem Graditzer Lorenzo gegen Orilus und Madam ſehr gute Ausſichten eröffnen. Das zweite 35000 Mk.⸗Rennen iſt der Nubier⸗Ausgleich, der bei der langen Strecke von 2900 Meter einen harten Kampf zwiſchen Turban und Ismene bringen ſollte. In zweiter Linie ſind noch Endegut, Caliari und Ornament zu bdeachten. Den Beſchluß des Tages bildet der Orelio⸗Ausgleich. Der Oppenheimſche Sommerflor, der im Grunewald mit Lobredner im toten Rennen einkam, wird ſich die 35 000 Mk. kaum entgehen laſſen. Seine ſchärfſten Gegner ſind Goldfiſch und Apolonia.— Unſere Vorausſagen: 1. R. Tarock— Mercantil.— 2. R. Ari Burnu— Rächer.— 3. R. Lorenzo— Orilus.— 4. R. Cſemernye— Atiella.— 5. R. Turban — Ismene.— 6. R. Sommerflor— Goldfiſch. sr. Bannwark eingegangen. In Hoppegarten iſt der Herrn J. Schächter gehörende Bannwart an Lungenentzündung einge⸗ gangen. Bannwart entſtammte der Hanielſchen Zucht, ging im Vor⸗ jahre auf der Flachen und in dieſer Saiſon über Hinderniſſe, ohne jedoch beſondere Erfolge zu erringen. Radſpork. sr. Rülk im Newyorker Sechstkagerennen. Wie wir erfahren, iſt jetzt auch der Deutſche Rütt, der ſich noch in den Vereinigten Staa⸗ ten aufhält, für das lange Rennen verpflichtet worden. Er wird wahrſcheinlich mit dem Auſtralier Mac Namara eine Mannſchaft bilden, deren Siegesausſichten keine geringen ſind. Mit dem Au⸗ ſtralier ſchweben die Verhandlungen noch. Europäiſch d letzter Stunde noch der Schweizer Oskar Egg und nzef Berthet verpflichtet worden. Bisher ſtehen folgende mat feſt: Brocco— Goullet, Madden— Piani, Bellont— 8 Oſterritter— Verri, Lang— Thomas, Lawrence— Henley, Bello, Gaffney— Taylor, Smith— van Kempen, Weber— Spieſſens— Alavoine. Leichkathletit. sr. Einen neuen deutſchen Kekord im Schleuderbaulwe ſtellte bei den Vereinsmeiſterſchaften des Turnvereins 1860 Mün der bekannte Mehrkämpfer Haymann mit 59,75 Meter Haymann hat bereits vor einiger Zeit einen neuen deutſchen.on im Kugelſtoßen geſchaffen. sr. Leichtathletikmeiſterſchaften. In Wien kam am Son die Meiſterſchaft von Oeſterreich in der Zmal 1000 Meter⸗Sta zum Austrag. Sieger wurde der Wiener Athletik⸗Cl! in der mäßigen Zeit von 8 Min. 24 Sek. mit knappem Vorſprun⸗ vor dem Wiener Aſſociation Football⸗Club.— Die Meiſterſcha von Ungarn im 15 Km.⸗Gehen holte ſich in Budapeſt Varad⸗ (Teſtgyakorlok Köre) in 52 Min. 54,2 Sek. Neues aus aller Welt. .— Die männlichen Orden in Deutſchland zählen zur Zeit 366 Klöſter mit 7030 Mitgliedern, die weiblichen 5746 Klöſter mit 60791 Mitgliedern. In Baden und Württemberg, wo bis zur Revolution keine Orden zugelaſſen waren, ſind ſeit 1919 17 Klöſter entſtanden. Die Jeſuiten haben 21 Niederlaſſungen mit 116 Mitgliedern. — Die Deutſchen in Elſaß⸗Lothringen. Nach franzöſiſchen Zei⸗ tungsmeldungen ſollen in Elſaß⸗Lothringen noch eine große Zahl Deutſcher leben. Jetzt ſtellt der„Matin“ und elſaß⸗lothringiſche Tagesblätter aber feſt, daß dieſe Zahlen ſehr übertrieben ſeien. Die Zahl der Deutſchen, die in Elſaß⸗Lothringen naturaliſiert werden mußten, betragen 30 000, wovon 20 000 in Lothringen und 10 000 im Elſaß wohnen. Dazu kommen noch 80 000 Deutſche, die ihre Naturaliſation beantragen können. Briefkaſten. Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet.— Mündliche Auskünfte zu erteilen, ſind wir nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem Wege einzureichen. K. B. Frage: Wieviel Steuer muß eine Austrägerin bei 300 Mark Monatsverdienſt bezahlen? Antwort: Die Einkommenſteuer beträgt für die erſten angefangenen oder vollen 24 000 Mark des ſteuerbaren Einkommens 10 v. H. An der ſo berechneten Steuer gehen aber noch für Sie ſelbſt und jede zu Ihrer Haushaltung zählende Perſon Abzüge von 120 bezw. 180 Mark ab, auch kann eine beſondere Notlage berückſichtigt und bei Einkommen bis zu 10 000 Mark die Steuer ganz erlaſſen werden.(§ 21 und 26 des geänder⸗ —60 ee ee Wenden Sie ſich an den zuſtändigen Steuer⸗ ommiſſär. Mieterſorgen 25. Frage: Wer hat Reparaturkoſten zu zahlen, Mieter oder Vermieter.? Antwort: 1. Da Sie ſich im Mietvertrag ohne Einſchrän⸗ kung verpflichtet haben, Reparaturen, die während der Mietzeit nötig wer⸗ den, auf eigene Rechnung vorzunehmen, werden Sie u. E. auch die Koſten der Ausmauerung des Herdes ſelbſt tragen müſſen. 2. Sie können, da andererſeits Ihr Mietvertrag Ihre Haftung für höhere Gewalt ausdrücklich ausſchließt, dem Vermieter zur Wiederherſtellung der Scheiben eine ange⸗ meſſene Friſt ſetzen und dann die Scheiben, wenn er die Friſt unbenutzt läßt oder die Wiederherſtellung verweigert, auf ſeine Koſten ſelbſt ergänzen laſſen (vergl. 58 536—538...). J. R. 22. Frage: Kann ich die Rückgabe von Gegenſtänden und Ge⸗ ſchenken, die bei meiner Braut ſind bei Aufhebung der Verlobung verlangen? Antwort: Sie finden die maßgebenden geſetzlichen Beſtimmungen in den 88 1298, 1299 und 1301 des B..B. Wenn ſich Ihre eigene Darſtellung und diejenige Ihrer Braut widerſprechen, ſo entſcheidet der Richter kraft der freien Beweiswürdigung, wem er glauben will. Unter Umſtänden kommt für die beweispflichtige Partei Eideszuſchiebung in Frage. Falls die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen Ihnen noch Zweifel laſſen, wenden Sie ſich am beſten an einen tüchtigen Rechtsanwalt. „Exploſionsſchäden. Frage: In welcher Weiſe und von wem erhalten be⸗ dürftige Leute einen Erſatz für erlittene Sachſchäden(Möbel) 2 Antwort: Ihr Arbeiter macht am beſten eine Eingabe ans Bürgermeiſteramt. W. St. Frage: Wie vertilgt man Wanzen und wer iſt für die Aus⸗ rottung verantwortlich? Antwort: Ein unfehlbares Mittel gegen Wanzen iſt Eſſigſäure, die man mittels Glasſpritze in Fugen, Ecken und Zapfenlöcher der Bettſtellen, der Fußdielen uſw. ſpritzt und öfters wiederholk. Viel Luft (Zug) und noch mehr Licht ſind die größten Wanzenfeinde. Verantwortlich iſt, wenn die Wanzen nicht vom Mieter ſelbſt eingeſchleppt wurden, der Ver⸗ mieter, der ſich in den Fällen von Untermiete ſeinerſeits wieder an ſeinen Vermieter(Hauseigentümer) halten kann(vergl. 88 536—538.G..). J. D. Beſorgen Sie ſich aus einer Apotheke oder Drogerie Kummerfeld ſches Waſſer und ſetzen Sie dieſem 1% Eſſigſäure und 10% Alkohol bei und beliebige Menge Parfüm. Gummimantel. Der Mantel muß neu vulkaniſtiert werden. Wenden Sie ſich an ein Spezialgummigeſchäft. F. B. 1. Es iſt notwendig ein deutſcher Reiſepaß mit Sichtvermerk vom Bezirksamt, und ein Viſum vom holländiſchen Konſulat. Gebühren ſind für den Reiſepaß und den Sichtvermerk je 15 Mark. Was das holländiſche Konſulat verlangt, wiſſen wir nicht, das richtet ſich ganz nach dem Stande der Valuta.— 2. Verſuchen Sie es bei der Reichstreuhand⸗Geſellſchaft Zweigſtelle Karlsruhe. Vertriebene. Das belg. Konſulat befindet ſich in Köln, Domhof. M. B. Kaſerne. Machen Sie ein Plätteiſen heiß, legen Sie es auf die Seite und drücken ein feuchtes Leinentuch darauf, über das Sie den Plüſch loſe legen und zwar mit der linken Seite nach unten. Während der Dampf 8 bürſtet man den Plüſch auf der rechten Seite mit einer weichen ürſte ab. H. K. Die Reihen im magiſchen Quadrat hängen mit arithmetiſchen Progeſſionen(Reihen) zuſammen, woüber Sie ſich in den Mathematikbüchern oder aus dem Lexikon belehren können. Wer an Huühneraugen leidet, schneiden. Völlig gefahrlos, dabei erstaunlich schnell wirkend ist das in allen Drogerien u. Apotheken erhältliche Hühneraugen-Lebewohl, Während Hornhaut auf der Sohle durch Lebewohl- Ballen- Scheiben verblüffend schnell entfernt wird. Die Mittel verrutschen nicht und bleiben nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 und 3 Mark. EoA Drogerien: Adler-Drogerie, Bellenstr. 62; Ludwig& Schütthelm, O 4, 3 und Friedrichsplatz 19; H. Mayer, E 1, 11; C. Sachse, Mittelstrasse 61; Dr. E. Stutzmann, P 6, 3/4. hüte sich mit dem Messer zu Dirr as reinweibe 5 D asgefüllte Osram-Nitra-Lampe Jaur bevorzugten Lichtquelle. eessees de2& 4 66 E Erhält — 8 lich in den Osram-Verkaufsstellen. * 4 Kommerzienrat Frank nach Berlin berufen. Schon seit Wochen zirkuliert in hiesigen Bank- und Handelskreisen das Gerücht, wonach Herr Kommerzienrat Theodor Frank von der Süddeutschen Disconto-Gesell- schaft.-G. als Geschäftsinhaber in die Direktion der Disconto-Gesellschaft, Kommanditgesellschaft auf Aktien in Berlin, eintreten wird. Trotz aller Dementis be- hauptete sich das Gerũcht mit aller Hartnäckigkeit. Wie uns auf Anfrage von der Bankleitung mitgeteilt wurde, kehrte Herr Kommerzienrat Frank am Montag von Berlin zurück. Die Verhandlungen wurden seit längerer Zeit geführt und kamen nun am Montag zum Abschluß. Darnach tritt Herr Kommerzienrat Frank aus dem hiesigen Bankinstitut aus, um den verantwortungsvollen Posten des Geschäftsinhabers bei der Direktion der Disconto- Gesellschaft Berlin zu über⸗- nehmen. Zwischen beiden Banken bestanden von jeher kreundschaftliche Beziehungen, da die Berliner Disconto- Sesellschaft dauernde Beteiligung bei der hiesigen Disconto- Gesellschaft durch größeren Aktienbesitz hatte. Kommerzienrat Frank war im Jahre 1904 Einzelprokurist im damaligen Bankhaus W. HI. Ladenburg, das unter Mit- Wirkung der Berliner Disconto-Gesellschaft in eine Aktien- gesellschaft umgewandelt wurde und dann ihr schönes Heim in D3 bezog. Frank, der sich bei dieser Transaktion schon her vorgetan, wurde zunächst stellvertretender Direktor der neuen Aktiengesellschaft und sodann in deren Vorstand be- rufen. Als solcher hat er sich um das wirtschaftliche und industrielle Leben von Mannheim außberordentlich verdient gemacht. Durch seine mannigfachen Beziehungen zur Indu- strie wurde er bald ein ausgezeichneter Kenner der hiesigen Wirtschaftlichen Verhältnisse. Er gehörte folgenden Gesell- gehaften entweder als Vorsitzender oder als Mitglied des Aufslchtsrats an: Zellstoff Waldhof, Oberrheinische Eisen- bahngesellschaft, Rheinische Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, Badische Bank, Eichbaumbrauerei Mannheim, Zuckerfabrik Waghäusel, Neue Rheinau-.-G, Pfälzische Breñhefen- und Spritfabrik, Ludwigshafen. Zu diesen Firmen kommt noch eine große Anzahl auswärtiger Aktiengesellschaften, in denen Kommerzienrat Frank dominierenden Einfluß hat. * Eindämmung der Spekulation. Das bayerische Handelsministerium ließ dem Vernehmen nach schon vor längerer Zeit die Aufmerksamkeit der Zu- ständigen Reichsstellen darauf verweisen, daß die Aus- schreitungen der Spekulation, vor allem auf dem Devisen- markte, auch in den weitesten Kreisen der bayerischen Be- völkerung schwerste Besorgnisse und tiefgehende Bleunruhigun g hervorgerufen habe. Dabei wurde darauf hingewiesen, daß in Bayern die Zahl der kleinen, bis an das Existenzminimum heran sich bewegenden Vermögen und Schichten, die nun mit dem Untergang bedroht sind, verhält- nismäßig höher als in manchen anderen Teilen des Reiches sei, und daher Bayern besonders an diesen Vorgängen inte. ressiert sei, die vor allem an den Großbörsen In Erscheinung treten. Wenn schon diese Vorgänge mehr eine Folge als die Ursache der inneren Entwertung der Mark seien und es hier- nach unmöglich sei, durch technische Mittel den Sturz der Mark aufzuhalten, so mũsse doch nach der Auffassung der bayerischen Regierung versucht werden, wenigstens den Sröbsten Aussechreitungen der Spekulation cutgegenzuwirken. Hierzu wurde in Uebereinstimmung mit dem Urteil hervorragender bayerischer Sachverständiger neben anderen Maßhnahmen die Eröffnung des Schluß- scheinzwanges und der Legitimationpflicht beim Devisengeschäft angeregt. K Eatastrophaler Sturz der Mark. Aus der Westpfalz und dem Saargebiet wird uns gemeldet, daß der Franken auf die Rekordhöhe von 13.50—14 emporschnellte. Von der Newyorker Börse wird unterm gestrigen berichtet, daß dort die Mark einen neuen Tiefenrekor d erreichte. Um 10 Uhr stand die Mark auf 54½ c. und 54% Brief. Bis 10.30 war der Kurs bis 53 Geld und 53% Brief zurückgegangen und die Mark erreichte dann ihren tiefsten Stand mit 52l. Bei Schluß der Börse hatte sich aber eine leichte Erholung dürchgesetzt und die Mark stellte sich auf 55; nachbörslich betrug der Kurs um.30 Uhr 5674 Geld und 57 Brief. Von der Berliner Börse. Anstatt der bisherigen Fest- setzung am Mittwoch und Freitag findet in dieser Woche nur am Donnerstag, den 20. Oktober Börse statt, und zwar VoIIbörse. Vorkehrssperren. Gesperrt ist die Annahme von Fracht- Sstückgut ohne jede Ausnahme nach holländischen Stationen mit Uebergang Neuschanz. Die Annahme von Kohlen und Koks zum Donauumschlag nach Regens- bur'g und Pass au ist, niedrigen Wasserstands und Schiff- raummangels wegen, gesperrt. Aufgehoben ist die Zulaufs- sperre nach Frankfurt a. M. Hbf. und Annahmesperre für ter an die Höchster Farbwerke. Maschinenfabrik Karlsruhe. In der gestrigen General- versammlung wurden die Anträge der Verwaltung, insbeson- dere auf 20% Dividende und eine Sonderausschüttung von 100„4 pro Aktie, einstimmig angenommen. Bei der er- folgten Ersatzwahl zum Aufsichtsrat wurde anstelle des aus- scheidenden Herrn Direktors Dr. Julius Mankiewies Herr Gustayv WIiI, Direktor der Diskonto-Gesellschaft in Frank- furt a.., gewählt. Die Kreishypothekenbank Lörrach beruft nunmehr eine Generalversammlung zwecks Sanier ung ein. Die 1,5 Mil- ionen Aktien sollen im Verhältnis von 10 zu 1 zwecks Tilgung der Unterbilanz auf 190 000 herabgesetzt wer⸗ den. Darnach soll gemäß dem Zwangsvergleich mit den Gläubigern eine Wiedererhöhung bis auf 3,30 Mill. erfolgen. Börsenberichie. Mannheimer Fftektenbörse. Mannheim, 16. Okt. In Bankaktien vollzogen sich heute wieder zu höheren Kursen größere Umsätze, und zwar in Pfalzische Bank zu 280/%, Rheinische Credifbank zu 305% und Rheinische Hypothekenbank-Aktien zu 225%. Ebenfalls lebhaft war der Verkehr in Industrieaktien. Es wurden ge- handelt: Anilin zu 620)%, Benz zu 565%, Waggonfabr. Fuchs zu 770%, Westeregeln zu 980%, Mannheimer Gummi zu 780%, Neckarsulmer Fahrzeugwerke zu 850%, Portland-Zement- Werke Heidelberg zu 730, Freiburger Ziegelwerke zu 520%% und Zuckerfabrik Frankenthal zu 765%. Deuisenmarki. Mannheim, 19. Okt.(.30 vorm.) Der verkehr am Devisenmarkt War heute sehr unsicher bei schwächeren Kursen. Am hiesigen Platze wurden genannt: Holland 6060 dis 6070, Kabel Newyork- 176—178, Schweiz 3110—3120, Lon- don 660—670, Paris 1230. = Newyork, 18. Okt. Die Reichs mar k notierte bei Börsenschluf 0,58(0,55) cents; dies entspricht einem Kurs nu dsisg für den Dollar. Zürich. 5 18. in Franken) EFFnninn.20.95 ltallen„21.60 20.55 NMen 027.29 Srüsse 38.— 37.40 ERE.705.0[ Kopenhagen..— 100.50 Hlolſanne 175.25 181.25 Stookholm„„ 121.—121.50 Ner.32.25 Christlania„ 64.— 65.50 London. 99 20.55 20.72[ Madrid 89. 70.50 Parls.60 38.05[ Buenos Alres. 172.50 165.— Amsterdam. 10(in gulden) Weohsel a. London 11.35 11.45 Weohsel a. Stookholm 68.25 67.10 10„ Berlin.54.59 1„ Ohrlstlanla 36.15 38..— „ Parls. 20.90 20.92 1„ Mew Vork.91.90 „ Schwelz 55.75 35.10 75„ Brüssel 20.65 20.50 55„% Men 90.16.16 5„ Madrid 39.55 33.75 8„ Kopenhagen 56.— 36.— 15„ ltallen 11.65 11.52 Kopenhagen. E0(in Kronen) Slohtw. a. Hamburg.25.99 Slohtw. a. London20.40 20.41 1„ Amsterdam 178.50 179.50 75„ Farilis. 43.15 37.50 „ u„ Sohwelz. 100.50 39.—„„ Antwerpen. 37.40 37.— „„ lew Vork 52.18„„ klelsingfors.20.20 Stoclcholm. 17. 18. in Kkronen) Sfiohtw. a. Berlin.75.55 Slohtw. a. London 16.91 17.10 „„ Amsterdam 47.— 150.—„ un Parils 31.25 31.75 1„ Sohwelz.64.50 33.50 60„ Brüssel 31.50 31.50 1„ Washington.37.37 55„ Helsingfors.70.75 New Vork, 18. Oktober(WS) Devisen. 17. 18. Spanlen 13.39 13.27 Frankreſoh.25.19 Sohwelz 19.10 18.78Itaſlen 394.90 nelgen.4.09 Eagland.93.91 beutsohland.53.38 Heueste Drahtherichie. = Frankfurt, 19. Okt.(Eig. Drahtb.) Auf der Frank- kurter Häute- und Fellversteigerung herrschte guter Besuch. Es wurde bei steigenden Preisen alles verkauft. Alle Sorten Grohviehhäute brachten einen Aufschlag von 30—40%, Roß- häute Waren etwa 45% teurer. Auch bei der Versteigerung der Gefäalle bayerischer Städte wie Würzburg, Regensburg, Augsburg und München wurden höhere Preise erzielt. S Berlin, 19. Okt.(Eig. Drahtb.) Die zur Aufnahme der sämtlichen Unternehmungen der Mansfelder Ku pfer- schiefer bauenden Gewerkschaft bestimmte.G. ist in Berlin jetzt gegründet worden. Unter der F irma Mansfelder Syndikat.-G. wurde eine.-G. mit einem voll eingezahlten Stammaktienkapital von 880 000 zwecks Erwerb und Betrieb von Unternehmungen aller Art, insbesondere solcher im Mansfelder Bergrevler, gegründet. Die Uebernahme der Aktien erfolgt zum Kurse von 120%. Die Gründer sind: Hugo J. Herzfeld-Berlin, All- gemeine Deutsche Kreditanstalt Leipzig, Dresdner Bank- Berlin, Diskonto-Gesellschaft Berlin, Delbrück, Schickler u. Co., Berlin, Harder u. Co. G. m. b.., Berlin, A. E.., Metall- bank, Metallurgische Gesellschaft.-., Frankfurt a. M. Wirtschaftliche Rundschau. Auch im Wirtschaftsleben gibt es nur relative Wahr- heiten. Das zeigt sich an der widerspruchsvollen Beurteilung der privaten Devisenspekulationen an den Börsen und bei der Bewertung der augenblicklichen guten Konjunktur in zahlreichenZweigen der deutschen Industrie. Auf der Tagung des Lothringer Bergwerks- und Hüttenvereins widersprach der Führer des Klöckner-Konzerns, Geheimrat Klöckner, der Auffassung, daß wir die Ho chk o njunktur im September nur als eine Scheinkonjunktür zu betrachten haben. Obwohl die Eisen- und Stahlwarenindustrie sich auch wWeiter- hin bis in die ersten Wochen des Oktober zahlreicher Auf- träge aus den neutralen Landern, aus England und Italien, aus Nord- und Südamerika zu erfreuen hatte, die verschiede- nen Branchen der Werkzeug- und Schneidwarenindustrie durchweg gut, zum Teil sogar stark beschäftigt sind, hegt man in den Kreisen der weiferverarbeitenden Industrie doch die Meinung, daß die Belebung der Geschäftslage nur vor- übergehender Natur sei. Aus Schweden kommt die Klage, daß deutsche Fabriken, vor allem aber Tausende von Wieder- verkaufsfirmen und Agenten ihre elektrotechnischen Erzeug- nisse in den neutralen Ländern in Mark zu Inlandspreisen verkaufen und Offerten abgeben, die zu einer vollständigen Verwirrung und Verwüstung der gesamten Preislage ge- kührt haben. Diese Erscheinung ist typisch und veranlaßit den Reichsverband der deutschen Industrie, vor einer Ver- schleuderung der deutschen Aus fuhr zu warnen und die Auslandspreise bei der Fakturierung daraufhin zu prüfen, ob sie nicht infolge des neuerlichen Kurses der Mark zu niedrig geworden sind. Bei Nichtbeachtung dieser An- regung würde unsere Finanz- und Wirtschaftslage geradezu sabotiert. Wir haben in den letzten Wochen starke Umsätze nicht nur im Börsenhandel, sondern auch im Warengroß- handel und im Einzelhandel zu verzeichnen gehabt. Die auf längere Zeit weiterhin gut beschäftigte Exportindustrie kann verhüten, daß die Aufblüte, die sich auch im Textilgroßhandel und im Eisengroßhandel zeigt, nur eine Scheinkonjunktur be- deutet, wenn Industrie und Handel darauf achten, daß die Inlandspreise in dem überaus lebhaften Einzelhandel nicht über Gebühr gesteigert, also die Lebenshaltung des Arbeit- nehmertums nicht zu stark belastet wird, und andererseits die deutschen Waren im Auslande nicht für einen Apfel und ein Ei unter gegenseitiger Preisunterbietung losgeschlagen werden. Auf dem Roheisenmarkt, der ja für die weiterver- arbeitende Eisen- und Stahlwarenindustrie und deren Preis- kalkulierung von Bedeutung ist, hat sich im Laufe der letz- ten Wochen die Lage wenig verändert. Man scheint in Rück- sicht auf die weitere starke Entwertung der Mark in den Hochofenwerken jetzt mehr zur Verhüttung von Inlandserzen überzugehen. Ob die Genfer Beschlüsse des Völkerbunds- rats üher das oberschlesische Industriegebiet einschneidende Veränderungen auf dem deutschen Roheisenmarkt bringen wWerden, läßt sich erst nach der näheren amtlichen Bekannt- gabe dieser gewaltsamen Operation der Entente ermessen. Im innerdeutschen Wirtschaftsleben ist von Bedeutung, daß der Zementmangel im besetzten Gebiet, der überwiegend auf die unzulängliche Wagengestellung zurückgeführt Wird, die Gefahr der Einstellung der Bautätigkeit nach sich Zzieht. Ebenso wirkt der Mangel an 100 000 Baufacharbeitern sehr ungünstig auf das Wohnungsbauwesen ein, das angesichts der auf eine Million angewachsenen Zahl der Wohnungs- suchenden in Deutschland dringend der Förderung bedarf. Die gewaltsame Ausbreitung des Frankkurses im Saargebiet ist für die dortige Industrie ebenso gefahrvoll wie die Masseneinfuhr französischer Weine und deren Versteigerung in Wiesbaden für die Existenz des deutschen Weinbaues. Trotz der sich häufenden Erschwernisse für unser Wirt- schaftsleben ist offenbar die optimistische Auffassung über unsere Zukunft bei Männern wie Klöckner, Rathenau und Stinnes nicht zu erschüttern. Klöckner rechnet mit einer dauernden Aufwärtsbewegung unseres derzeitig lebhaften geschäftlichen Verkehrs, Rathenau schließt in Wiesbaden ein Abkommen ab. durch das wir Frankreich auf Jahre hinaus zum Teil auf Vorschuß Industrieerzeugnisse liefern, und Stinnes läßt erhebliche Käufe in Lloyd-Aktien tatigen, um den Norddeutschen Lloyd in den Bezirk seiner schon seit länge- rem betriebenen Ausdehnungspolitik auf dem Gebiete der Großschiffahrt einzubeziehen. Waren und NMärkite. Nürnberger Hopfenmarkt. Infolge der Israelischen Feiertage war der Geschäftsverkehr in der letzten Woche nur gering. Zufuhren und Umsatz hielten sich mit je 800 Ballen auf ungefähr gleicher Höhe. Nur an zwei Wochentagen war die Nachfrage eine stärkere und viel- seitige. In Betracht kamen in der Hauptsache bessere und prima Hopfen. Die Abschlüsse kamen rasch zustande. Die Lagerbestände am Nürnberger Markt sind recht gering. Wie verlautet, sind von Elsaßl-Lothringen, Polen, Belgien, selbst Amerika größere Hopfensendungen nach dem Nürnberger Markt unterwegs. Am Nürnberger Hopfenmarkt notiertfen bei Wochenschlug: Markthopfen prima 8100—8200 A, mittel 7800—8000, Gebirgshopfen 8200—8300 l, Spalter Siegelguf 7800—8300, Württemberger und Tettnanger prima 8100 Pis 8300 J¼, mittel 7800—8000, Hallertauer einfach prima 8000 bis 8200, mittel 7800—7900, Hallertauer Siegelgut prima 8200—8500, mittel 7800—8100 ⸗. Der Markt schloß in sehr fester Haltung. Vom Saazer Hopfenmarkt wird neben steigenden Preisen auch ein erhöhter Umsatz gemeldet. Die Marktlage ist als gesund zu bezeichnen, da die Preise nur stufenweise in die Höhe gehen und den Nürnberger Verhält⸗ nissen entsprechen; die Notierungen bewegen sich zwischen 6000 und 7000 Kronen. In Belgien hat sich die Marktlage, namentlich durch das Auftreten deutscher Käufer, sehr be- kestigt. Die Preise schwanken zwischen 450 und 500 Frs. Der englische Markt hängt ganz von der Hopfenkontrolle ab. Es ist zu hoffen, daß der englischen Hopfenkontrolleur nur die abgeschlossenen amerikanischen Hopfen hereinläßt und die Einfuhr deutscher Hopfen nicht gestattet, da dies nur zu neuen wesentlichen Preissteigerungen geben würde. Berliner Metallbörse vom 18. Oktober. Freise Iin Mark für 100 Kg. 18. Oktob. 5410 4200—4300 17. Oktob. 4865 4000—4100⁰ 12. Oktob. 19. Oktob. 70⁰—7400 7000-10400 10500-11500 11000—11500 To000%-10500 10⁵⁰⁰0 Mlokel Joo- 10000 9000-10000 Antimon 1750 1800 1750 1800 Sllber für 1 kg. 3300—3325 3375—30ʃ25 Aluminium.Sarr. Einn, ausländ. Huttenzinn Elektrolytkupfer Rafflnadekupfer Blel 1600—-1675 1675 1700 Rohzink(Vb.-Pr.)1625—1875 1850—1900 do.(fr. Verk.) 1541 1883 Plattenzink 1400—1450 1475—1525 Aluminlum 6800—7200 6800—7200 London, 18. Oktober(WS) Metallmarkt. n Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 17. 18. eee 70.— 2 Blei 23.85 23.75 Kupfer Kass okel 190.— 190.— Zink rrpt. 26.50 28.50 do. 3 Monat 2 Elnn kassa 157.65 157.40 dueoksiüüber.— do. Elektrol do. 3 Monat 159.85 159.65 Antimon 40.— Bremen, 18. Okt. Baumwolle 81.20(81.10) A für 1 kg. Liverpool, 18. Oktober(WS) Baumwolle. Cin engl. Pfd. v. 454.) 17. 18. Umsatz 9000 8000 Dezember 11.84 12.08 Alexandrla 48.75 40.75 Import 4596 3200 Januar 11.72 11.35 Oktober 12.20 12.45 Aegyptisohe 23.70 22.20 Oberägypt. 38.75 31.50 November 11.95 12.19 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 18. Oktober(Wa) Funkdlenst.(Maochdruok verboten). 17. 18. Zuf. zus. 58000 64000 stand wt.] 14.—] 14.— Kaffee loko.50.08fElektroiyt 13.— 13.—] Ored. Bal..25.25 Dezemb..64.65/Zinn loko 28.72 20.— Zuok. Centrf.].11.11 März.26.78[8lel.72.72 rerpentin 75.—' 75.— Mal.88.840zink.20.72] Savannah 68.50 68.— Jull.90.930Eisen 20.75 20 75M. Orl Saum 18.50 18.25 Septemb..87.900[welgbleon.—- 5. Welzen rot 120.50 115.— Baumw. loko] 18.75 18.50Sohmalz wWi. 10.10 10 02 Hart loko 119.50 115.— Oktober 18.25 17.900Talg.25.25 Mals loko 57.50 57.50 November 18.38 18.400Saumwsatöl.50.25/ Mehlnledr. p..—.— Dezember1834 18.10 Derb..29.74] höohst Pr..75.75 lanuar 18.30 17 800Petrol. oases 18.50 18.500detrdfr Engl.“.—-.— Februar 18.10 17.70 tanks.—.—J Kontinent 22.— 22.— Chieago, 17. Oktober(WSs) Funkdlenst.(Machdpuck verboten) 17. 18. Welzen Okt. 108. 103.2 Roggen Ma! 85 50 88. Sohwelne „ Dezbr.] 109.75 105.25 Sohmalz Okt.].05.—fieloht niedr..35.10 mais Okt.“—.——.—]„ lan.].82 865 nöghst..85.50 u. derbr. 48.— 48..— Pork Okt.—.——. sohw. niedr..15.85 Hafer Dezbr.] 3265 32.25 nippen Okt.“.50.25 höohst..725.50 5 Mal 37.15 35.75 Speok niedr.—.—.250Zutf. Ohioago] 31000 20000 foggen Dez. 87.15 883. höohst.“ 750.50 Weston] 83000 10400⁰0 S. TT——.——————ß K—— Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 18. Oktober. Nach- An- Nach- An- Name frage gebot Name frage gebot Alexendershall. 10300 10000 Merle 22000 2300⁰ Aljcenhal. 000 500 Marfe Lulse 22000 23000 Aller Hammonle. 10800 11200 Meä«õ„ 23000 24000 W 41000 42500 Meimershausen 5800 7200 Belenrode 3000 54000 Neusollstedt. 25000 283600 Bergmannssegen 95000 99000] Neustassfurt 155000 159000 F 11500 12500 Oberhott. 10200 10500 Braunschwelg-Lüneburg.] 30500 40500 Prinz Eugen 40000 50000 Burbacch. 125000 127000 Ransbach 227000 28000 Burggraf.11890 12500 Reſchskrons 12700 13200 Darsstuſegd 48000 45000 Reinhardsbrunn 10500 11000 Oarlshell—— 19000 20000 Richard e e Elnigkeit 1 45000 27500 Rothenberg 3— 17800 18300 Rothenfele 19200 19800 Erichssegen 20000 27000 Rössing Barnten 38000 38600 Felsenfest. 32850 33500 Sachsen Weimar. 42000— Eriedrichroda 20000 20500] Salzmünde—.50000 53000 Fürstenhall 3000 33500 Schwarzburg. 16200 17000 62000 osoo SſegfriedJl. 37500 39000 Slückauf b. Sondershaus. 125000 120000 Siegfried Giessen 52500 54000 Srossherz. Wilbelm Ernst 19800 20500 Theodor 49000 50000 Sünthershalall. 36000 37500 Thüringen 19000 158500 Habigshort 23500 24500 Volkenroda„„38000 60000 Hansa Silberberg 45%% 46000] Walbeck—„45000 45500 Heqdwigsburg. 13900— Walter 16700 17500 Hleiligenmühlle. 2700 2900 Wilhelmshall. 920⁰⁰ 85000 Hefligenroda 10 000 10000] Wiinelmshall-Oefsburg. 13000— — 9 52 1 8 75— Wintershalal 650000 670000 eldrungen—u— R 80 5 Finee 32000 33000 87550 10 on Sachsen 900 Hermaànn U1 5 15 19500 20⁵00 Falles 115 15 achsen 455 80 gcenees 22300 20590 fancege e St. 0 0 Hohenfeis 54500 50000 eee e Call St. 75— Höpstedt 32000 33000 Kali Vorz.—³⁰— Huggg 581000 83500 N 2 70 immenrode 25000 30500 Krüöger 235 lrmgarxdgd. 135500 16500 e e 62⁰0 Johannashall 25500 2000 Jonnenber,—2* 5 4 Salzdetfurtb... 10820 1850 Falserode. 105000 108000 8 ene 1050 Königshall. 68500 70500 Stelnferde 951 55 Merisgluck ßü· ene„ 490⁰ Tendenz: Stürmische Hausse. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Pegelstation vom Datum Rhein 14 18 J16 17. 16. 1 emerkungen Sohusterinsel. 4053 935.40 0 49.50 0 48 abends 6 Uh CCCCC 145.46.41.37.33 139J Nachm 2 Uhe Haxan 281 293 22 232 24 285 Aachm 2 Uhr Hannhem„.63167167.58 161.59 Morgens 7 Uhr malnz442.42.52.-B. 12 Uhr C66 0 0..71.67 Vorm. 2 Uhr NUDS8S„„„„ 0 024.22.20 NMachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannheim.63.62.62.54 155 158 Vorm 7 Uhr kHellbronn I.15.05.24.18 000.02] Vorm 7 Uhr Windstill. Helter + 75. Mannheimer Wetterbericht vom 19. Oktober morgens 7 Uhr. Barometer: 762, mm. Thermometer: 6,50 C. Niediigste Temperatur Nachts: 5,0 C. Höchste gestern: 15.36 C. Niederschlag: 0,0 Liter auf den qm. Windstill. Nebel. SCC(((ß—TTTT..———— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard chönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. S Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6 3. 2 FFEF eeeeeeeee. — 18 d 1 — Mittwoch, den 19. Oktober 1921. ee eeee(Mittag⸗Ausgabe.) Jüngerer, tüchtiger, mit b einſchlägi en Ar⸗ beiten vertrauter 0 468 Konto-Korrent- Buchhalter von hieſiger Großfirma Der sofert gesucht. B. P. 59 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. AMHEEEEEZZEZAEATEEAEEEAAAA Tüchtiger, zuverläſſiger Buchhalter(in) ſowie jüngere El11² Sttenotopistfin für eine Maſchinenfabrik in Mannheim geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften unt. G. M. 352 A an Rudolf Moſſe, Mannheim. Es wollen ſich 5 nur Bewerber mit beſten Empfehlungen melden. Herren Friseur erſte Kraft, ſofort geſucht. H. Coßaeus, 0 4. Baden! Für die Uebernahme des Allein- Vertriebs eines bereits mit Erfolg eingef. Rabatt- Spar-Buches kurz entſchl. E112 Kapitalkräftiger Herr Lesucht. Anfragen an B. Heinzinger, Frank- kurt a.., Moselstr. 42. 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Parkett C 8) Zürger Schippel Komödie in 5 Aufzügen von Carl Sternheim In Szene gesetzt von Heinz W. Voigt In den Hanptrollen: 39 Der Fürst Robert Vogel Tilmann Hicketier, ein Goldschmied Robert Garrison Jenny Hicketier, seine Frau. Julie Sanden Thekla Hicketier Grete Bäck Heinrich Krey, fürstlicher Beamter Fritz Linn Andreas Wolke, Buchdruckereibes. Hans Godeck Hans Herbert Michels Josef Renkert Ende 9¼ Uhr Paul Schippel Ein Arzt Anfang 7½ Uhr Iphigenie aui Iauris Oper in vier Akten von Chr. W. von Gluck. In Szene gesetzt von Eugen Gebrath. Musikalische Leitung: Franz von Hoeßlin. Bühnenbild von Heinz Grete. In den Hauptrollen: 85 Iphigenie, Oberpriesterin. Minny Leopold Orestes, ihr Brudeer Hans Bahling Pylades, 8. Freund Aunnuar Graarud Thoas, König v. Tauris loachim Kromer —PFBAFA HBertha Malkin Ein Aufscher d. Thoas Hugo Voisin ieerm Therese Weidmann Anlang 7 Uhr. Fde nach 9½ Uhr. ält AanenginBenparlen Sonntag, den 23. Oktober, abends 8 Uhr im Nibelungensaal: Iustiger Abend WIli Braut Dazu das verstärkte Orchester unter Leitung von Ludwig Becker und als Solist auf der Posauue: August Sander vom National- theater. 85⁵ Aus dem Programm: Schnutren und Spässe.— Heitere Konzertlieder. — Eigene neue Lieder und Parodieen am Flügel. — Heitere Orchestermusik.— Solostücke für Posaune. Karten zu—6 Mk., dazu die Steuer, im Rosengarten und Verkehrsverein. Vorverkauf ab Donnerstag. Kassenstunden im Rosengarten täglich 11—1 und 1½—4 Uhr, Sonntags 11—2 und ab 3 Uh- bis Konzertbeginn.— Kein Wirtschaftsbetrieb. Rünsflertheater„Apollo“ Abendlich 7½ Uhr: Das große Varieté-Programm Papageien-Kabarett— Sommer-Familie und weitere 7 Attiaktionen. 8284 eeeeeeeeeeeeee Kabarett ffumpelmayer! Täglieh abends 8½ Uhr Dis humomolle Programm mit 8251 Molr kunkt an Akirür Zwnbelgf. Lachen ohne Ende. 611 Uhr: Das Publikum tanzt. 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