9 1 WMittwoch, 19. Olctober Sezugspreiſe: In mannheim uns Umg ſrei ins Haus gebracht mark 10.—. durch heim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. lanzeiger m Frankreichs Kampf um die Weſtgrenze von 1814. Das Buch des Prinzen Sixtus von Bourbon. pParis, 17. Okt. In Metz hat Kriegsminiſter Barthou das Denkmal des dereinſt als„patriotard“ und heute als„Retter des Vater⸗ landes“ bezeichneten Paul Deroulede enthüllt. Ich erinnere mich noch einer Kammerſitzung im Jahre 1913, damals war Barthou Miniſterpräſident und Verteidiger der dreijährigen ienſtzeit. Vor dem Denkmal der Jungfrau von Orleans ver⸗ anſtaltete die„Patriotenliga“ unter ihrem Führer Maurice arrès, dem Nachfolger Dérouledes, eine ſtürmiſche Kund⸗ gebung für die Revanche. Déroulede wurde gefeiert, die Re⸗ gierung beſchimpft. Als man Barthou in der Kammer fragte, wie er über dieſe„gefährlichen“ Kundgebungen,„die in Deutſchland mit Recht einen ſchlechten Eindruck machen müſ⸗ ſen“, denke, da erwiderte der Premier:„Es ſind junge Leute; ſie wollen den Krieg nicht, aber ſie ſind davor auch nicht bange.“ Barres klatſchte Beifall, und die über die Verlängerung der Dienſtpflicht wurde fortgeſetzt. Kurze Zeit nachher, wieder unter dem Kabinett Barthou, wurde inter⸗ pelliert, weil in Nancy ein Mitglied der Patriotenliga eine herrliche Rede auf Barthou, Poincaré, Briand, Delcaſſs ge⸗ halten,„weil dieſe Männer die Idee der Vergeltung mit aller Kraft vertreten und die Schmach von 1870 auslöſchen wollen.“ Barthou ſagte dem Interpellanten, er könne einem Redner nicht den Mund ſtopfen; Frankreich ſei friedlich geſinnt. Paul Deroulède hatte ein Ideal: die Rückeroberung Elſaß⸗ Lothringens. Herr Barthou vertritt, wie wir aus ſeinen über den Verſailler Vertrag wiſſen ein anderes: die Wie der⸗ gewinnungder Grenzen von 1814; er will die„fron⸗ tiere naturelle“(die natürliche Grenze), den Talweg des Rheins. Der Friedensvertrag befriedigt ihn nicht, das wiſſen wir; in dem Bündniſſe mit dem zariſtiſchen Rußland ward die Wiederherſtellung der Grenzen von 1814 vorgeſehen, und die⸗ ſen Standpunkt verteidigte Poincaré, der Hüter der franko⸗ ruſſiſchen Allianz, nach dem Zuſammenbruche Rußlands. Mit derſelben Entſchloſſenheit wurde aber das Ziel von den leiten⸗ den Männern der franzöſiſchen Republik während des Krieges derfolgt. Das jetzt erſchienene Buch des Prinzen Sixtus von Bourbon, des Schwagers des Exkaiſers Karl, liefert überzeu⸗ gende Beweiſe dafür, daß die franzöſiſche Diplomatie das öſter⸗ reichiſche Friedensangebot und die geheimen Schritte des letzten Habsburgers dazu benutzen wollte, um— noch dem Aus⸗ ſcheiden der Doppelmonarchie— die deutſche Einheit zu ver⸗ nichten, Preußen zu verkrüppeln und„die Grenzen am Rhein“ ſeſtzulegen. Als der Prinz im Vorfrühling von 1916 ſeine vermittelnde Tätigkeit begann, machte er dem„Schöpfer der franko⸗ruſſi⸗ chen Allianz“, dem greiſen Freycinet, einen Beſuch. Freycinet agte ihm, die Allianz mit dem Zarenreiche werde Frankreich ie Beſeitigung des Wiener Vertrages bringen.„Frankreich würde erſt dann zur Ruhe kommen, wenn Preußen wieder über den Rhein zurückgetrieben wäre.“ So erklärte Freyeinet und fügte hinzu, daß ein weiteres Ziel dieſes Krieges in der Beſeitigung der Hohenzollern beſtünde. Prinz Sixtus, der ſchon in den erſten Tagen ſeiner Tätigkeit erkannte, daß der Sonderfriede mit Oeſterreich⸗Ungarn niemals zu einem bal⸗ digen allgemeinen Frieden. ondern zum Vernichtungskampfe Boen das iſolierte Deutſch führen werde, brachte ſeine orſchläge am Pariſer ausn igen Amte vor, wo er mit dem früheren Berliner Botſchaften nles Cambon ſprach. Cambon erklärte ihm(November 1910„Obwohl ich nicht zur Regie⸗ rung gehöre, kann ich Ihnen nerſichern, daß Poincaré und Briand(damals Kabinettschef) kein anderes Ziel verfolgen, als die vollſtändige Zerſchmetterung Preuſ⸗ ſens. Ich hoffe, daß uns Gott dieſen Sieg ſchenken wird, denn ohne dieſes Reſultat werden wir die größten Schwierig⸗ keiten und Wirren in unſerm Lande erleben.“ Der Prinz kam im März 1917 zu dem Präſidenten der Republik, Poincaré. Er konnte ſich non der Richtigkeit der Worte Cambons überzeugen, denn der Staatschef ſagte ihm: Die Grenzen von 1814ſindein Minimum. Die Deutſchen werden auch Schleſien hergeben müſſen, von den Entſchädigungen abgeſehen.“ Als Sixtus von Bourbon, auf die damals bereits ſehr kritiſch gewordene Lage des ruſſiſchen Zaren anſpielte und die Frage ſtellte, ob der Präſident ſeinen alten Freund nicht retten könne, entgegnete Poincars:„Ich werde es verſuchen und um dem Zaren die Sympathien des Publikums zu gewinnen, will ich meinen pri⸗ vaten Briefwechſel mit dem Souverän veröffentlichen. Man wird daraus erſehen, daß der Zar ein ſtets treuer Diener der Allianz mit Frankreich geweſen iſt.“(Dieſer Briefwechſel iſt bis zum heutigen Tage nicht erſchienen. Anm. d. Korr.) Einige Tage ſpäter Geſpräch des Prinzen mit Cambon. Diesmal kommt eine delikate Frage aufs Tapet. Der Prinz meint, man dürfe mit Entſchlüſſen, das Wiener Frie⸗ densangebot betreffend, nicht mehr lange zögern, denn republikaniſche Strömungen ſeien zu konſtatieren, ſowohl in Deſterreich, als auch in Deutſchland. Darauf erwidert Cain⸗ bon:„Die Hohenzollern müſſen weg! Aber es wäre ein ſehr ge⸗ fährliches Unternehmen die Deutſchen in eine Republit zu treiben.“ Die Uebereinſtimmung Jules Cambons mit ſeinem Bruder, Paul, dem Botſchafter Frankreichs in London, läßt ſich, inbezug auf das Kriegsziel, feſtſtellen. Im April 1917 beſuchte der Prinz den in Paris weilenden Paul Cambon, um mittels einer Empfehlung zu Lloyd George zu gelangen. der ein Woxt in der Sonderfriedensfrage mitſprechen und den ita⸗ lieniſchen Miniſter Sonnino zur Aufgabe der Anſprüche auf Trieſt bewegen ſollte.(Er brachte es nicht zuſtande und daran ſcheiterte ſchließlich der Verratsplan des Prinzen Sixtus, der ſich ſelbſt als einen erbitterten Feind Deutſch⸗ lands in dem Buche präſentiert.) Paul Cambon ſagte:„Für uns Franzoſen und⸗Enplünder gibt es nur ein Ziel: die Ver⸗ nichtung Deutſchlands. Wenn wir alſo mit Oeſterceich⸗Ungarn einen Sonderfrieden ſchließen, ſo müßte dieſer Frieden dem Hauptziele dienen.“ Auf die Frage des Prinzen, ob eventuell Abend⸗Ausgabe. ie poſt dezogen 9 4* vierteljährlich Mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, abendbl. nachm. Korlsruhe in Baden und Aummer 2017 Ludwigshafen am 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Nebenſtelle w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ Reckarvorſtadt, Waldhofſtrage nummer 6. Fernſprecher ſtõrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. 8 nummer 70gj0, 7o1, 7942, 708, 7033, 7oas. Telegramm⸗Aòͤreſſe: 9 oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Jeitung.— Mannheimer Wuſik-Zeitung.— Bildung und Unterhaltung. eine Waffenhilfe Oeſterreich⸗Ungarns gegen Deutſchland in Betracht käme, entgegnete Cambon:„Das iſt möglich.“ Prinz Sixtus erwiderte:„Ich glaube nicht, daß Kaiſer Karl dafür zu haben iſt.“ Daß jedoch Cambon mit ſeiner Erklärung über das franzöſiſch⸗engliſche Kriegsziel nicht ganz Unrecht hatte, fand der Bourbonenprinz in ſeiner bald darauf ſtattfindenden Unter⸗ redung mit Lloyd George beſtätigt. Lloyd George ſagte wörtlich:“„Mit Oeſterreich⸗-Ungarn könnte man Frieden ſchließen, und ich bin bereit, ſofort die nötigen Schritte zu tun, aber Deutſchland muß in Stücke zerriſſen wer⸗ den.“(We will strike Germany to pieces!) In ſeinen weiteren Verhandlungen mit Poincaré, Ribot und Jules Cambon ſtieß der Prinz andauernd auf die Er⸗ klärung, daß Heſterreich⸗Ungarn nicht allein die Rückgabe Elſaß⸗Lothringens, ſondern auch die Rheingrenze aner⸗ kennen müſſe.„Wir haben dieſes Verſprechen von unſeren Bundesgenoſſen in der Hand,“ ſagte Poincaré, in Anweſen⸗ heit Ribots, im Mai 1917 zu Sixtus. Als der Schwager des Kaiſers Karl Poincaré um eine klare Formulierung der An⸗ ſprüche Frankreichs an der Weſtgrenze und Oſtgrenze Deutſch⸗ lands erſuchte, erwiderte der Präſident: Preußen hinter den Rhein zurück; Schleſien entweder an Oeſterreich, oder an ein neues Staatengebilde: Losmachung aller von Preußen unterworfenen Stämme In ſeinem neueſten Artikel in der„Revue des Deux Mon⸗ des“ ſagt Poincaré,„Deroulede würde mit dem Frieden von Verſailles zufrieden ſein, weil er bloß Elſaß⸗Lothringen ver⸗ langte, aber Deroulede ſei eben kein großer Politiker ge⸗ weſen.“ Ob Poincars« einer iſt, wird die Geſchichte lehren Die Einſchrünkung der Beſatzungskoſten. WöB. Paris, 19. Oktober. Nach einer Meldung der Havas⸗ agentur iſt geſtern in Paris die Kommiſſion von Finanz⸗ und Militär⸗Sachverſtändigen zuſammengetreten, die nach einem Beſchluß des Oberſten Rates einen Bericht und Vor⸗ ſchläge über die Einſchränkung der militäriſchen Beſatzungskoſten in Deutſchland einreichen ſoll. Vertre⸗ ten waren Frankreich, England, die Vereinig⸗ ten Staaten, Italien, Japan und Belgien. Es wurde eine Unterabteilung der Kommiſſion gebildet, die auf Grund der augenblicklich vorhandenen Iſt⸗Stärke die Schätzung vornehmen ſoll und zwar: 1. der Unterhaltungskoſten, die die Alliierten Deutſchland vorſchießen und⸗ 2. der Deutſchland un⸗ mittelbar zur Laſt fallenden Ausgaben.(Truppenunterbrin⸗ gungen und Truppentransport durch die Eiſenbahn.) Dieſe Kommiſſion wird ſich heute und morgen mit der Repara⸗ tionskommiſſion pereinigen. Die Reparationskommiſ⸗ ſion wird morgen eine Völlſitzung abhalten. Große Meinungsverſchiedenheiten. ONB. Waſhington, 19. Okt. Nach der Chicago Tribune ſcheinen zwiſchen den amerikaniſchen und den übri⸗ gen Vertretern der Mächte hinſichtlich der Anerkennung Amerikas auf Bezahlung ſeiner Beſatzungskoſten große Meinungsverſchiedenheiten zu beſtehen. Die Amerikaner berufen ſich darauf, daß ſie nicht 240, ſondern bereits 300 Millionen Goldmark für die Beſatzung ausge⸗ geben haben und ſo die Entſchädigung Deutſchlands dem Friedensvertrag gemäß in erſter Linie zur Befriedigung der Anſprüche aller Staaten dienen ſollten, die Beſatzungstrup⸗ pen am Rheine ſtehen haben. Dagegen ſtellt ſich die Ent⸗ ſchädigungskommiſſion auf den Standpunkt, daß Amerika den Verſailler Vertrag nicht ratifiziert habe und daß die Ratifizierung des deutſch⸗amerikaniſchen Frie⸗ densvertrages vor der Türe ſtehe, nachdem der amerikaniſche Senat ſich mit Deutſchland über dieſe Angelegenheit aus⸗ einanderſetzte. Der Chicago Tribune zufolge ſind die ameri⸗ Faniſchen Vertreter auf der ſoeben beginnenden Konferenz GFeneral Allan, der aus Kohlenz in Paris bereits einge⸗ troffen iſt, und Boyden entſchloſſen, ihren Standpunkt energiſch zu vertreten. Man glaubt indeſſen, daß die Alliier⸗ ten dem amerikaniſchen Standpunkt Rechnung tragen werden. die Culſcheidung von Genf. Wie Sachverſtändige über die Teilung denken. 'V. London, 19. Okt. Der Sonderberichterſtatter des „Daily Chbronicle“ in Oppeln meldet ſeinem Blatte, in Oppeln. dem Sitze der Interolſiierten Abſtimmungskommiſſion, wo ſich zahlreiche wirtſchaftliche Sachverſtändige befinden, herrſche zumteil Erſtaunen und ſelbſt Entrüſtung über die Vorſchläge des Völkerbundsrates zur Tei⸗ lung Oberſchleſiens. Man hege die ſchlimmſten Befürchtungen wegen der wirtſchaftlichen Folgen der Völkerbundsentſcheidung, ſoweit dieſe bekannt ſei. Für dieſe Befürchtungen würden derartig zwingende Gründe angeführt, daß man die Entſchei⸗ dung des Völkerbundsrates nur bedauern könne. Einige Sachverſtandige ſeien der Anſicht, daß, abgeſehen von der Ungeſetzlichleit des Völkerbundsvorſchlages, der Erfolg der Empfehlung des Bundes davon abhänge, ob Deutſchland in vollem wirtſchaftlichen Sinne mitwirken, was man ſelbſt von Engeln nicht erwarten könne, und ob die Polen bereit ſſeien, mit den verhaßten Feinden in Freundſchaft zuſammen⸗ zuwirken. Der Verichterſtatter weiſt darauf hin, daß Polen nicht über genügende Transportmittel verfüge. Die Tſchechei und Oberſchleſien. Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem iſchechiſchen offiziöſen Rechtfertigungs⸗ verſuch in der oberſchleſiſchen Frage, zu dem der„Vor⸗ wärts“ ſich im Dienſte des Genoſſen Tuſar hergegeben hat, wird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt: Herr Tuſar geht dem eigentlichen ſpringenden Punkt aus dem Wege. Polniſche Organe haben ausdfücklich darauf hingewieſen, Herr Beneſch habe in Paris und Genf zu⸗ gunſten der Polen interveniert, um, wie ſie bos⸗ haft hinzufügen, die polniſche Aufmerkſamkeit von Tſchechien abaulenken. Hiervon lieſt man in dem Tuforſchen Waſch⸗ 1921.— Nr. 486. Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile mk..— ausw. Mk..80 . Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Reklame Mk. 10.— von Anzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. Er beſchränkt ſich auf eine Verteidigung zettel kein Wort. Hodac. Auch des ausgezeichneten Sachverſtändigen Herrn hier aber ſind die Tſchechen im Unrecht. Beſchleunigung der Regierungsbildung? Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſcheint nun doch, als ob die Löſung der Kriſe be⸗ ſchleunigt werden ſoll. Der einzige, oder wenigſtens der weſentlichſte Punkt, der der Bildung der größeren Koalition noch im Wege ſteht iſt, worauf wir ſchon anſpielten, die Steuerfrage. Hier aber hat man ſich jetzt zu einer Methode des Vorgehens entſchloſſen, von der wir annehmen können, daß ſie zum Ziele führen wird. Die Anwartſchaft des Herrn Dr. Wirth auf die Präſidentſchaft auch im neuen Kabinett, wird allgemein als erledigt angeſehen. Faſt gleich ſtark iſt auch die Stellung des Außenminiſters Roſen erſchüttert. Herr Dr. Rathenau aber wird, wie man vielfach glaubt, wohl auch in die neue Regierung hinüber genommen werden. Mit dem Zuſammentritt des Reichstages für morgen iſt kicht mehr zu rechnen. Vorausſichtlich wird das Plenum ſich erſt am Freitag verſammeln. Aathenau. Aus fachkundigen Kreiſen der badiſchen Induſtrie wird uns die folgende Kritik an dem Wiesbadener Abkommen Rathenaus zur Verfügung geſtellt, mit der Bitte durch Verbreitung zur Aufklärung beizutragen: Am 6. Oktober hat Miniſter Dr. Rathenau in Wiesbaden mit dem franzöſiſchen Miniſter Loucheur über Dedutſchlands Lieferungen an Frankreich auf Grund der Anlagen zu Teil VIII des Vertrags von Verſailles ein Haupt⸗ und Neben⸗ abkommen getroffen und unterzeichnet, die Deutſchland neue ſchwere Laſten zu den ſchon vorhandenen und auf die Dauer nicht tragbaren aus dem Londoner Ultimatum aufbürden. Während das Nebenabkommen die Lieferungen von Induſtrie⸗ material, Fahrzeugen, Tieren, Kohlen und die Zahlung einer Summe von 158 Millionen Mark Gold in bar oder durch Aufrechnung gegen franzöſiſche Verpflichtungen regelt und Frankreich dabei zugeſteht, daß es ſich in bekannter Art das Beſte vom Beſten ausſuchen, die Koſten nach deutſchen In⸗ landspreiſen berechnen, die Kohlen aber nur für den eigenen Bedarf verwenden darf, ſetzt das Hauptabkommen die Liefe⸗ rungen von Einrichtungs⸗ und Betriebsgegenſtänden und von Bauſtoffen zu franzöſiſchen Inlandspreiſen abzüglich der fran⸗ zöſiſchen Zölle und Transportkoſten, die aber nicht mehr als 5 Prozent unter dem deutſchen Inlandspreis ſein dürfen, feſt und regelt die Durchführung der Lieferungen durch privat⸗ rechtliche Organiſationen auf beiden Seiten. Der Geſamtwert der deutſchen Leiſtungen ſoll bis zum 1. Mai 1926 ſieben Milliarden Mark Gold nicht überſteigen; da indeſſen Deutſchland nur auf franzöſiſche Beſtellung zu liefern hat und Frankreich ſich nicht verpflichtet, überhaupt zu beſtellen, ſondern nur ganz allgemein den„ausdrücklichen Willen erklärt“, den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete durch Beſtellung von Einrichtungs⸗, Betriebsgegenſtänden und Bauſtoffen„in möglichſt großem Umfang“ zu erwirken, ſo bleibt es fräglich, welcher Ertrag für Deutſchland heraus⸗ ſpringt. Bisher hat es Frankreich mit dem Wiederaufbau ſeiner Kriegsgebiete nicht ſehr eilig gehabt. Wenn man nun die Hoffnung gehegt hat, daß ſich aus dieſen gutgeſchriebenen Sachlieferungen an Frankreich die ſehr koſtſpielige Beſchaffung der Depiſen für die Reparationszahlungen an die Geſamtheit der Alliierten ein wenig erleichtern werde, ſo wird dieſe Hoff⸗ nung dadurch zunichte gemacht, daß Deutſchland für ſeine Sachlieferungen nach dieſem Abkommen bis zum 1. Mai 1926 nur 35 Prozent oder, wenn der Wert der Lieferungen im Jahr weniger als eine Milliarde Gold beträgt, 4 Prozent an⸗ gerechnet werden, während es den Reſt von 65 Prozent oder 55 Prozent ſtunden muß. Erſt nach dem 1. Mai 1926 werden die geſtundeten Beträge in zehn Jahresraten mit den einfachen Zinſen zu 5 Prozent gutgeſchrieben. Inzwiſchen hat das Deutſche Reich ſeine Induſtrie für die Lieferungen an Frank⸗ reich anzuſpannen und ſie vollauf in Papierwährung zu be⸗ zahlen, muß alſo neben den Reparationsleiſtungen aus dem Londoner Ultimatum, die ſich ohnehin auf die Dauer nicht be⸗ ſchaffen laſſen werden, auch noch die 65 oder 55 Prozent der Preiſe für die Sachlieferungen an Frankreich aus eigenen Mit⸗ teln aufbringen, ohne daß ihm davon eine Mark angerechnet wird. Unſer Kontributionsſoll erhöht ſich um dieſe Summen, und unſere Induſtrie muß zu einem erheblichen Teil für Frankreich arbeiten, ſtatt mit dem freien Abſatz ihrer Erzeug⸗ niſſe Zahlungsmittel für die Reparations⸗Milliarden hereinzu⸗ bringen. Für Frankreichein gutes Geſchä ft, zumol bei dem niedrigen Zinsfuß von 5 Prozent ohne Zinſeszinſen, außerdem aber ein recht bedenkliches: denn Frankreich läßt ſich vor den übrigen Alliierten vom gemeinſamen Kontribu⸗ tionsſchuldner, deſſen Zahlungsunfähigkeit für die nächſten Monate in ſicherer Ausſicht ſteht, Sondervorteile gewähren. Nach dem 1. Mai 1926 ſoll„grundſätzlich“ der volle Wert der Leiſtungen gutgeſchrieben werden, doch dürfen die Gutſchriften bis dahin eine Milliarde und von 1926 ab zuſammen mit den Reſtraten der geſtundeten Beträge eine Milliarde Gold nicht überſchreiten und keine Jahresgutſchrift darf höher ſein als Frankreichs Anteil an den deutſchen Jahresannnitäten nach dem Londoner Ultimatum. So erweiſt ſich das Wiesbadener Abkommen als neue ſchwere Belaſtung Deutſchlands zu den ſchon beſtehenden in⸗ erfüllbaren Verpflichtungen und obendrein als keineswegs einwandfreie Bevorzugung Frankreichs vor den übrigen alliierten Gläubigern. Frankreich aher hat ſich mit Eifer den Sondervorteil geſichert und nicht nur das Abkommen der Ge⸗ nehmigung durch die befderſeitigen Parlamente entzogen, ſon⸗ 2. Seite. Nr. 486. Mannheimer General · Anzeiger. dtbend · Ausgabe.) Mittwoch, den 19. Oktober 1921. dern auch bei der vereinbarten dungen, daß das Kündigungsr ruht, daß Deutſchland früheſtens am 1. 1. Mai 1924 kündi niſter Dr. Rathena Fähigkeiten ganz ſcheidung über unſere einzige Hoff hat denn je auch d künden laſſen, ergünſtigungen vor d n dem Augenblick zu verbriefe irgendwelche Einwirkung zu üben. Die Ausplünderung Deutſchlands. richtet. ONB. Mannheim, 19. Okt. mehrfach über den Ausverk Rheinland hervorgerufen d Das ONB. hat Trier und Saarbrü folgendermaßen ſchildert: meiner Ankunft dort derart überfüllt, daß da alle Wirtſchaft 2 Uhr waren die Gaß von Eſſen einzuſtellen. war überhaupt nicht zu d und Handel treibende Z3 burg. Die Züge von L mögen die Menſchen nich 8* welche Wandlung i tragenen Kleidern in Trier a völlig neu ausgeſtattet die R laſſen ſie in Trier bei Althändlern zurück. 5 daß ſich Alt und Jung, Väter, u ſchleppen auch gan fort. Auf den öffentlichen Induſtriezweig breit. burg ſtammen, nach Saarbrücken. ſich ganze Karawanen nach Eiſenbahnzüge die Kaufluſti den Autos und andere Fah benützt. Der Saarbrücker f zen die nach vielen Tauſen ſchäfte auskau manchen Ta lich, Johnſon(ein unver fizierung land ein und ſagte, Unverſöhnlicher anſchließen, die Vereinigten Staaten in d hineinziehen werde. die Vereinigten Staat parationskommiſſion bei der frühere Führer der Kreiſe, Vertrages waren, ſp Senate vorliegend Kinder mit neue Während 3 L ſtrömen die El gen iſt es den Ein ihren Lebensb Preiſe ſteigen ins Unendliche weiter. zahlreiche Geſchäftshäuſer bereits in der ſtunde, da das Perſonal vollſtändig e Dienſt nicht mehr verſehen konnte. dern die Regierungskommiſſion auf, gen von der Ge miſche Bevölke weiſes. echt für ückreiſe an. jährlichen Kündigung ausbe⸗ Deutſchland zunächſt Mai 1923 für den gen kann. Mit dieſem Abkommen hat Mi⸗ u das Vertrauen auf ſei igkeit gewiß nicht gefeſtigt. gewöhnlich 7. dem verbiſſen fei einſeitige Alliierten i In den letzten Tagen wurde auf im ſüdweſtlichen urch die Valutaverhältniſſe be⸗ daraufhin cken geſandt, der ſeine Eindrücke Zunächſt beſuchte ich Trier. Bei ſelbſt um die Mittagszeit war Trier ich nirgendwo ein Mittageſſen bekam, slokale überfüllt waren. Gegen thäuſer gezwungen, die Verabreichung An ein Unterkommen für die Nacht enken. Der die ganze Stadt füllende dſtrom kommt aus Luxem⸗ uxemburg nach Trier und zurück ver⸗ t zu faſſen. Intereſſant iſt es, anzu⸗ dieſe Ausländer in Deutſchland mit vornehmen. Sie kommen mit alten Schuhwaren und abge⸗ n, kaufen dort ein und treten Die alten Sachen — Auffallend iſt Großmütter, Mütter n Spazierſtöcken ausrüſten. Sie alle Säcke mit Lebensmitteln Plätzen macht ſich ein beſonderer Dutzende von Händlern bieten dem ſchauluſtigen und durchreiſenden Publikum KMleiderſtoffe an. ſo die Trier überflutenden Käufer aus Luxem⸗ ſäſſer und Lothringer In den Vormittagsſtunden wälzen Saarbrücken hin. Da auch hier die gen nicht zu faſſen vermögen, wer⸗ rzeuge zur Reiſe nach Saarbrücken ieht an jedem Morgen mit Schmer⸗ den zählenden Fremden, die die Ge⸗ fen und ſchwer bepackt heimwärts ziehen. An heimiſchen kaum mög⸗ edarf einzukgufen. Die Geſtern z. B. ſchloſſen zweiten Nachmittags⸗ rmüdet war und den Die Tageszeitungen for⸗ einzugreifen und verlan⸗ ſchäftswelt, daß ſie fortan nur an die einhei⸗ rung verkauft, unter Vorlage des roten Aus⸗ einen Vertreter der Friede mit Amerika. WB. Waſhington, des er könne 19. Okt. Im Senat trat Senator ſöhnlicher Republikaner) für die Rati⸗ Friedensvertrages mit Deutſch⸗ 65 nicht den Anſichten anderer aß der Vertrag wahrſcheinlich ie europäiſchen Verwicklungen Es ſei aber unklug, erklärte er, daß en ſich weigerten, der alliierten Re⸗ zutreten. Senator Hitchock, die für die Ratifizierung des rach ſich auch für die Ratifizierung des im en Vertrages aus und meinte, die Wieder⸗ heerſtellung des Friedens mit Deutſchland ſei für die Rehabili⸗ ne ſtaatsmänniſchen Wirklich, es war außer⸗ ndſeligen Frankreich enübrigen n, da die Ent⸗ Oberſchleſien fallen mußte und nung an England hing; derb und deutlich ie Londoner Regierung durch Reuter ver⸗ ſie denke nicht im Traum daran, auf die Entſchei⸗ dung des Völkerbundrats etwa zu Deut ſchlands Gunſten durch, undere ergebenden Verpflichtungen befreien wollte, ab. mit Deutſchland und Oeſterreich erklärt. ONB. Berlin, 19. Okt. Türkei ratifiziert. —?2— zum Tode des früheren Königs von Bayern. WöB. Sarvar, Bayern iſt infolge ſtarker Magenblutun gen eingetreten. Die Leiche wurde einbalſamiert und wird in einigen Tagen nach Münchenüberführt werden. Dorthin werden ſic auch die Mitglieder der Familie und der Hofhaltung be⸗ geben. ONB. München, 19. Okt. Die Nachricht vom Tode des früheren Königs wurde in München mit tie fer Teil⸗ uahme aufgenommen. Zahlreiche Gebäude haben Halbmaſt oder ſchwarz geflaggt. In die im Palaſt am Odeonsplatz auf⸗ liegende Kondolenzliſte haben ſich ſchon zahlreiche Perſonen eingezeichnet. Wie wir hören, ſoll die Beiſezung des Verſtor⸗ benen in der Liebfrauenkirche erfolgen. Dabei ſollen auch die Ueberreſte der letzten Königin von Bayern, die in Wildenwerth beigeſetzt ſind, nach Munchen gebracht werden, um 99 der Seite des Königs ebenfalls im Dome beſtattet zu werden. Der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchen feld gendes Telegramm nach Sarvar abgehen laſſen: Die Nach⸗ richt von dem fern der Heimat erfolgten Tode des unvergeß⸗ lichen Königs weckt im bayeriſchen Volke tiefe Trauer. Ein Vorbild treuer Pflichterfüllung hat er, ſein eigenes Glück im Glück Bayerns ſuchend, ſich mit ſeiner ganzen Ar⸗ beitskraft dem Dienſt des Vaterlandes gewidmet, unermüdlich die Wohlfahrt des Landes gefördert, gerecht und beharrlich die Zügel der Regierung geführt und in allem Wandel der Zeiten ſeinem Volke die Liebe gewahrt. Das Gedächtnis des treu⸗ deutſchen und charakterfeſten Mannes, des hochgeſinnten ver⸗ ehrungswürdigen Königs wird in der aufrichtigen Dankbar⸗ keit des bayeriſchen Volkes immer fortleben. Euerer König⸗ lichen Hoheit u. den Mitgliedern Ihres Hauſes bitte ich im Na⸗ men des bayeriſchen Geſamtminiſteriums die innige Teilnahme ausſprechen zu dürfen. Die Vorſtandſchaft der bayeriſchen Volkspartei hat ein Beileidstelegramm an den früheren Kronprinzen ge⸗ richtet, in dem ebenfalls aufrichtige Trauer und herzliche Teil⸗ nahme ausgedrückt wird. Eines der erſten in Savar einlau⸗ fenden Beileidstelegramme kam aus dem Hauſe Doorn von dem früheren deutſchen Kaiſer. 8833 Kein Putſch in München. ONB. Berlin, 19. Okt. In Berlin war heute das Gerücht ver⸗ breitet, daß in München ein Rechtsputſch erfolgt ſei. Durch Erkundigungen an zuſtändiger Stelle hat es ſich aber ergeben, daß es ſich hierbei lediglich um ein haltloſes Gerede handelt, zu dem keinerlei tatſächliche Unterlagen vorliegen. In München iſt alles ruhig. Deulſches Reich. Beginn der Verhandlungen gegen Jagow und Wangenheim am 27. Oktober. ONB. Berlin, 19. Okt. Vor dem Reichsgericht in Leipzig be⸗ ginnt am 27. Oktober die Verhandlung gegen den Regierungspräſi⸗ denten a. D. von Jagow und gegen den Vorſitzenden des Reichs⸗ landbundes und der Pommerſchen Wirtſchaftskammer Freiherrn von Wangenheim wegen Beteiligung am Kapp⸗Putſch. Beide Angeklagten ſind des Verbrechens des Hochverrats beſchuldigt. tierung Amerikas notwendig. Er führte aus, die Ver⸗ einigten Staaten hätten den Verſailler Vertrag anerkannt, da⸗ daß ſie eine Stimme bei der Verfügung über Vap und deutſche Beſitzungen beanſpruchten. Darauf kehnte der Senat mit 71 gegen 7 Stimmen den Zuſatzantrag zum Friedensvertrage mit Deutſchland, der die Vereinigten in d Staaten von allen aus dem Verſfailler Friedensvertrag ſich WB. Paris, 19. Okt. Der Matin veröffentlicht eine Mel⸗ dung aus Waſhington vom 18., die lautet: Man kündigt offi⸗ ziell an, daß im Laufe der heutigen Sitzung der Senat die Reſolution annehmen werde, die den Friedens zu ſt and Nach hier eingegangenen Mel⸗ dungen aus Waſhington hat der amerikaniſche Senat die Friedensverträge mit Deutſchland, Oeſterreich und der 19. Okt. Der Tod des früheren Königs von hat an den früheren Kronprinzen Rupprecht von Bayern fol⸗ den verlaſſen. Sie ſollen im März 2 die Verfaſſun ie Amneſtierung iſt 1920 mit Kapp und Lüttwitz unternommen des Deutſchen Reiches mit Gewalt zu ändern. für beide nicht zur Anwendung gekommen, weil ſie als Führer des Kapp⸗Unternehmens betrachtet werden. Die Anklageſchrift, die 160 Seiten umfaßt, geht ſehr ausführlich auf die Entſtehungsgeſchichte des 23533 ein, deſſen Anfang ſie der Bewegung unter den in ſtpreußen ſtehenden Truppen er⸗ blickt, die zur Zeit, als es ſich um die Unterzeichnung des Friedens⸗ vertrages handelte, zur Rettung Danzigs ein Vorgehen gegen Polen geplant hatten. Den Ver andlungsvorſitz wird der Senats⸗ präſident Pelargus führen. ie Anklage vertritt Oberreichsan⸗ walt Ebermayer. Bis jetzt ſind füc den Prozeß 90 Zeugen ge⸗ laden. Es werden u. d. als Zeugen bernommen: Reichsjuſtiz⸗ miniſter Schiffer, Oberpräſident Noske, Oberpräſident Winnig, General Maerker, Admiral Trotha, General Ludendorff, Staats⸗ miniſter a. D. Hergt, Dr. Streſemann, General von Seeckt, der frühere Kriegsminiſter, Dr Heintze und der deutſche Geſandte in Tiflis Dr. Rauſcher. Unter den übrigen Zeugen befinden ſich der ehemalige preußiſche Miniſterpräſident Hirſch, der preußiſche Mini⸗ ſter Dominicus, die früheren Miniſter Südekum, Oeſer und Got⸗ hein. Der Kampf im Berliner Zeitungsgewerbe. Berlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kampf im Berliner Zeitungsgewerbe dauert einſtweilen fort. Heute früh ſind nur der„Vorwärts“, die„Rote Fahne“ und die„Deutſche Zeitung“ erſchienen.„Die Freiheit“ ſoll noch in ſpäterer Stunde herauskommen. Es bleibt übrigens feſtzu⸗ halten, daß keine Geſamtausſperrung der bürger⸗ lichen Zeitungsbetriebe vorgeſehen iſt. Ausgeſperrt hat nur die Firma Moſſe. In den übrigen bürgerlichen Zeitungsbe⸗ trieben wird die Belegſchaft bei voller Bezahlung weiter be⸗ ſchäftigt. Es wird nur aus Solidaritätsgründen keine Zeitung hergeſtellt. Die Verhandlungen dauern fort. Man hofft, morgen früh die Blätter wieder erſcheinen laſſen zu können. Bayern und die Pfalz. Staatskommiſſare für Pfalz und Saarpfalz. ORB. München, 18. Okt. Aufgrund eines Beſchluſſes des Ge⸗ ſamtminiſteriums iſt dem bayeriſchen Landtag ein Antrag auf Neu⸗ errichtung zweier Direktorenſtellen außer dem Stande im Haushalt des Staatsminiſteriums des Aeußeren und Bereitſtellung der hier⸗ für erforderlichen Mittel für 1921 und 1922 zugegangen, der be⸗ agt: Der Landtag wird um Zuſtimmung gebeten, daß im Haus⸗ halt des Staatsminiſteriums des Aeußeren die Stelle eines Regie⸗ rungsdirektors für die Aufgabe des Staatskommiſſars für die Pfalz und die Stelle eines Regierungsdirektors für die Stelle des Staatskommiſſars für die Saarpfalz als Stellen außer dem Stande ab 1. Oktober errichtet wird, ſowie daß dieſe Stellen ſofort nach der Beſchlußfaſſung des Landtages beſetzt werden dürfen. Die Landlagswahlen. Abgelehnte Kandidatur. 23. Pforzheim, 19. Oktober. Der ſeit 1909 dem Landtag ange⸗ hörende demokratiſche Abgeordnete Fabrikant Andreas Oden⸗ wald, hat die Annahme einer Kandidatur für die bevorſtehenden Wahlen abgelehnt. Wählerverſammlung. Der ſehr rührige Bezirksverein Ne ckarſtadt der Deutſchen liberalen Volkspartei hatte auf geſtern abend ſeine Mitglieder und Freunde in das Lokal zum„Neckarſchloß“ eingeladen. Es ſprachen Handelskammerſyndikus Dr. Ulm über„Wirt ſchaftsfragen“ und Stadtverordneter L. Haas über„Die Bedeutun g der Landtagswahlen.“ An die ſehr beifällig aufgenommenen Re⸗ ferate ſchloß ſich eine rege Ausſprache an, bei welcher u. a. die Herren Moſes und A. Ludwig jr. noch ergänzende Ausführungen, die namentlich unſern Mittelſtand betrafen, machten. Erſt nach 11 Uhr konnte der Vorſitzende, Spenglermeiſter Ren ch, die gut verlaufene Verſammlung mit Dankesworten ſchließen. Letzte Meldungen. Jurückziehung der engliſchen Truppen aus Nordfrankreich und Flandern. ONB. London, 19. Okt. Am 24. Oktober wird das bri⸗ tiſche Kommando der Truppen in Nordfrankreich und Flan⸗ dern aufgehört haben zu beſtehen. Dieſe Truppen ſind be⸗ reits auf einen Oberſt und eine Handvoll Offiziere u. Mann⸗ ſchaften, die noch in Calais liegen, zuſammengeſchmolzen. Am 1. November werden dieſe mit den Aufräumungs⸗ arbeiten beſchäftigten Soldaten den franzöſiſſchen Bo⸗ Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 32) im S recht viel war, ſeinen Du Seine Sand ſä Warft ſtiege, ſtens no en und Das waren (Fortſetzung.) Bandix hinauf und ſetzte ſich an den Tiſch. Machdruck verboten.) ſchöne Tage für Kraſſen Bundis. Er hatte ommer bei den Fremden manchen Gro auch ſeine Hilfeleiſtung beim Umbau der eingebracht, ſo daß er ruhig dem ſehen konnte und nicht mehr gar zu ſehr darauf angewieſen rſt durch die Gnade anderer löſchen zu können. cke, die für den Fall, daß die Flut auf die ſchützend von innen gegen die Türen gewälzt werden ſollten, lagen gefüllt im Stall, das Heu, ſeine zwei Kühe und ſeine zehn Schafe brauchte, geborgen auf dem Boden, ſtanden rumgefüllt im Kel Keiner war auf der Nur Kraſſen nahm eiſegänger. ſah daher nicht chen verdient, und cheune hatte ihm Winter entgegen⸗ das er für duftete wohl⸗ zwei große rohrumflochtene Krüge ler, die braune Zwanzigpfundtüte mit dem ſchönen Preißlerſchen Tabak aus Bredſtedt hing warm und trocken über dem Herd— ja, was ſ kümmern? Er trollte täglich am Strand holz zu fiſchen, das er mit einem ſpitzen Haken herausholte und auf den Deich warf. Dort blieb es liegen, bis es trocken war und von ihm heimgeholt wurde. Hallig, der auf den Deich gelegtes Strandgut mitnahm; ein ungeſchriebenes Geſetz verbot es, an dem durch dieſes Hinlegen bekundeten Eigentumsrecht zu rütteln. es damit nicht genau und entſchuldigte ſich damit, daß er ſelber ſo viel hinaufgeworfen habe und nicht wiſſen könne, was ſein ſei oder was anderen gehöre. Heute fegte ein feiner Regen über die Hallig. Das war kein Wetter zum Strandwandern, und darum trieb ſich Kraſ⸗ ſen zwiſchen den Häuſern umher, guckte überall in die Fenſter und ſtand bald hier, bald da ſtill. Nur an Harros Haus ſchlich er grußlos vorüber. Den Mann mochte er nicht, der tat nach ſeiner Meinung zu ſehr von oben herab und hielt ſich zu ſehr zurück. Konnte der nicht ebenſogut wie alle gandern abends in die Gaſtſtube kommen? Er war doch bei ſeiner Heimkehr gut genug begrüßt und bewirtet worden. Das war ja beinahe, als wenn der Landrat gekommen wäre. 0 einen Teepunſch ausgegeben hatte er noch nie; er hatte wenig⸗ keinen von ihm bekommen, höchſtens Thade Nomm⸗ jark Manners und die andern 5 Ik bruk den Mann ok nich, ik kann ſelbſt min Punſch betalen! Und um gleich den Beweis zu liefern, ſteuerte er zu Peter ollte ihn da noch be⸗ e entlang, um Treib⸗ Aber „Pah! Peter Bandix ſaß am Fenſter und las ſeine Zeitung. Er auf, ſondern brummte vor ſich hin: „Wenn' en Punſch ſin ſall, denn gah man in die Kök un lat di Tee inſchenken. Wo de Köm ſteht, weets du ja. Nimm aber nich to veel.“ „Dat's en nette Bedienung, mutt ik ſegg'n. Wenn du dat nächſten Sommer in din Hotel of ſo maken willſt, denn kann't gut wardn.“ 0 „Da quäl di man nich um.“ Gleichmütig las er weiter, während Kraſſen an der Ton⸗ bank vorbei in die Küche ging und bald darauf mit einer Taſſe zurückkam, die er halb mit Tee gefüllt hatte. Umſtänd⸗ lich zerrührte er in ihr den Jucker und füllte dann Brannt⸗ wein hinein. „Nu heſt du wedder den olen Huſumer Köml! Schullſt di man den Flensburger anſchaffen oder Johannſen ſin ut Ton⸗ dern. Na, wenn't man kratzt!“ Peter ließ ſich immer noch nicht ſtören, und ſo plauderte Kraſſen luſtig darauflos. „Ik dach, wi harn nu bald de Gemeindeverſammlung. Oder ward dat nix. Ji ſind woll bang för'n Schoolmeiſter. Em ward dat Grotſnaken ok noch vergahn. Na, ik will mi man noch een trechmaken, bi ſon natte Witterung mut man ſik anwarmen.“ Er nahm diesmal weniger Tee, aber deſto mehr Kümmel, holte ſeine kurze Pfeife aus der Taſche, ſtopfte aus Peters Tabakskaſten. ſetzte ſich behaglich in die Ecke und fühlte ſich wieder einmal grenzenlos wohl. Langſam rührte er mit dem Löffel in ſeinem Punſch, hob ihn und ließ das duftende Ge⸗ tränk klingend in die Taſſe zurücktröpfeln und meinte: „Ja, wat ik ſegg'n wull, den Bumeiſter ſind wi nu los. De hett hier up Sünoog ko den gemütlichen Sommer hatt. Is en bannigen Kerl, Junge, Junge.“ „Ik dach, du kunnſt em nich gut lieden?“ „Ik? Ik ſnak ok nich von mi, ik ſnak von annere Lüd.“ „Wat du von annere Lüd to ſnaken heſt, geiht mi nix an.“ „Da heſt du recht, Peter, dütmal nich. Kannſt di freuen. De ole Melfſen ward ſik ſonſt nich freuen. Deit mi leed, de Mann.“ „Wat denn?“ „Wat äwer Giede ſeggt ward.“ „Ik will di wat ſegg'n, Kraſſen. Ik ſtah mi mit Melfſen nicht ton beſten, aber dat is man blots wegen dat Land, un dat gifft ſik wedder, dat hett mit uns beiden as Menſchen nix to dohn. Aber dat ſegg ik di, it lat nix op em kamen, verſteihſt du mi? Op em nix un ok op Giede nix! Un wenn du hier noch mal ſo'n Snack anſangſt, denn ſett ik di an de Luft.“ „Herrje, du regſt di ja gewaltig op.“ „Ach wat, hier is nix optoregen; aber ik will in min Hus nich ſo'n Klatſch öwer annere Lüd hem, verſteihſt mid Punſch drinken kannſt du, aber ößwer annere Lüd Sſechtes naken, davon hol ik nix.“ „Na, denn nich! Gifft genog Lüd, de dat gern hörn.“ „Denn gah darhen. Hier will ik nix davon weeten.“ Da ging Kraſſen Bundis brummend davon. Merk⸗ würdig, daß man nicht ſagen durfte, was alle Leute dachten und ſich heimlich zuraunten, daß Giede die Braut des Bau⸗ meiſters geweſen und nun von ihm verlaſſen ſei. Nun ja, das paſſierte vielen Mädchen ſo. Er ſelbſt hatte mehr als eine ſitzen laſſen; warum ſollte man darüber nicht ſprechen dürfen? Man brauchte ja nicht gleich an das Schlimmſte zu denken. Und dann gleich ſo aufzufahren wie dieſer Peter Bandix! Herrgott nochmal, ihn ging die Sache doch nichts an, er war doch ganz unbeteiligt. Aber ſo ging es ihnen allen hier draußen auf Sünoog; ſie konnten von ihrem alten Schul⸗ meiſter nicht loskommen, ſondern glaubten immer ſeine Hand im Nacken zu ſpüren wie in der Kinderzeit, als ſie noch vor ihm auf der Schulbank ſaßen. Aber er wußte ſich frei davon; was ging ihn der alte Melfſen an? Er war ſein eigener Hert und ließ ſich den Mund nicht zubinden, er nicht und die Ar⸗ beiter in der Baracke auch nicht; ſie waren freie Männer und keine Halligbauern. Das wollten ſie ſchon beweiſen. Und ſo humpelte er am Feething vorbei zu ſeinen Zech⸗ kumpanen hinüber, um ſeiner immer höher ſteigen⸗ den Wut Luft zu verſchaffen. Es wurde wieder ein wilder Abend. Die jungen Arbeiter hatten die Mädchen von der Süder⸗ und Oſterwarft geholt, Kraſſen zog und ſchob an ſeiner Harmonika, die Pünſche dufteten und rauchten, die Stiefel ſtampften und ſchurrten, die heiſeren Kehlen ſchrieen und brüllten, daß der Lärm weit über die nachtſtille Hallig ſcholl. Zu der Schulwarft und den Weſterwarften ſcholl es nicht herüber. Es war, als hielte der große Priel alles ab, was von der Norderwarft über die Fennen ſtrich. (Fortſetzung folgt.) „Ach, Drönſnack! Wat ward nich all vertellt. Scham di dat as'n oles Wiew ſo'n Klatſchkram dwer de Fenen to rägen.“ „Aftöben! Aftöben, Peter.“ Man färbe daheim nur mit echten Brauns ccben Stofftarben und kordere die lehrreiche Grauisbroschüre No, Z von Unmutig warf Peter die Zeitung auf den Tiſch. wWwlnelm Brauns, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Cuodliuburg a. H. 1 4 7 — N mittwoch, den 19. Oktober 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 486. 672* Nofrigohafgo: Hauplverfammlung des Belriebslaſſen⸗ Schutzverbandes. Tu. Karlsruhe, 18. Okt. Der ſüddeutſche Betriebskranken⸗ aſſenſchutzverband, deſſen Tätigkeit ſich auf Bayern, Württem⸗ erg, Baden und die Pfalz erſtreckt, hielt ſeine diesjährige Mit⸗ Rliederhauptverſammlung in Karlsruhe ab, der am Sonn⸗ ag nachmittag eine Sitzung des Verbandsvorſtandes voraus⸗ Aing. Die Verſammlung wurde am Montag vormittag 875 r pon dem ſtellvertr. Verbandsvorſitzenden Fabrikdirektor k. Schwindt der Köln⸗Rottweiler.⸗G. in Rottweil a4. N. eröffnet. Der Regierungsvertreter, Frhr. v. Gem⸗ ungen, hob in ſeiner Begrüßungsrede hervor, daß die adiſche Regierung die Bedeutung der Betriebskrankenkaſſen au würdigen wiſſe und ſtets für deren berechtigte Intereſſen eintreten werde. Ddem Geſchäftsbericht, den namens des Verbandsvorſtandes der ſtellvertr. Vorſitzende erſtattete, iſt zu entnehmen, daß dem Schutzverband augenblicklich 700 itglieder angehören, d. h. 90 Proz. der geſamten Betriebs⸗ krankenkafſen Süddeutſchlands. 6 Hierauf berichtete Verbandsdirektor Dr. Beideck⸗Augs⸗ urg über den derzeitigen Stand der Arzt⸗ und Apotheker⸗ Besen. Der Redner kam u. a. auf den neuen Entwurf über ie geſetzliche Regelung der Arztfrage zu ſprechen. lerdurch wird den Betriebskrankenkaſſen ein weit größerer 8 chutz in der Arztfrage wie bisher gegeben. Zu begrüßen iſt ie Arbeitsgemeinſchaft der Aerzte⸗ und Krankenkaſſenvrbände. Apothekerfrage übergehend bemerkte der Berichterſtatter, 105 Süddeutſchland auf die Geſtaltung der Apothekertaxe einen Einfluß habe. Dem bad. Miniſterium des Innern müſſe man dankbar ſein, daß die Intereſſen der Krankenkaſſen gewahrt wurden. Wünſchenswert wäre eine Einheitsregelung ür die Handverkaufstaxe aufzuſtellen. Nach dem neuen Ent⸗ wurf ſollen alle Handverkaufsliſten abgeſchafft werden. Der edner betonte das Intereſſe an einer möglichſt vielgeſtaltigen andverkaufsliſte und einem hohen Rabatt für die Kranken⸗ aſſen. Man ſei bemüht, einheitliche Krankenhausverträge zu chaffen.— In der Ausſprache wurde u. a. ausgeführt, daß ie ganze Krankenhausbehandlung in Frage geſtellt wird, wenn die Krankenhaustaxen immer mehr erhöht werden. Es ürften nicht ſo vile Inſtitute an die Krankenhäuſer angeglie⸗ ert werden. Der Achtſtundentag für das Krankenhausperſo⸗ nal ſei ein Unding. Praktiſche Fragen über die Durch⸗ hrung des Reichsverſorgungsgeſetzes be⸗ hundelte Regierungsrat D. Hoffmann vom Hauptver⸗ orgungsamt Karlsruhe. Er erörterte beſonders die Frage r. Dienſtbeſchädigten und der Leiſtungen der Betriebs⸗ kankenkaſſen bei den verſchiedenen Verſorgungsbehandlungs⸗ .(Sach⸗ und Geldleiſtungen.)— Auf Antrag ſoll der ortrag im Sonderdruck den Betriebskrankenkaſſen zugänglich gemacht werden. Ueber die Errichtung von Pflichtverbänden und die Betriebskrankenkaſſen berichtete Verbandsdirektor W. 0 eideck⸗Augsburg. Die Frage iſt durch die Einführung es Reichsarbeitsloſengeſetzes in Erſcheinung getreten. Dieſe flichtverbände würden große 008J 8 0 für ihren Be⸗ amtenapparat erfordern und müſſen deshalb entſchieden abge⸗ ehnt werden. Auch in Württemberg werden ſie nicht einge⸗ führt. leber das neue Wo chenhilfegeſetz ſprach Ver⸗ licherungsdirektor Dr. Heinz⸗Jaeger, Vorſitzender des ſtädt. Verſicherungsamts München. Die Leiftungen ſelbſt wur⸗ den nicht durch das Geſetz geändert; lediglich bei Schwanger⸗ ſcbaftsbeſchwerden, tritt freie ärztliche Behandlung ein, ſtatt eren die Schwangerſchaftsbeiträge fortfallen. Das Wochen⸗ geld wird vier Wochen vor und ſechs Wochen nach der Nieder⸗ kunft gewährt. Eine kranke Wöchnerin erhält neben dem bdierwöchigen Wochengeld auch Krankengeld. Wird ſie nach er Niederkunft krank, ſo erhält ſie Krankengeld, während das echswöchige Wochengeld wegfällt. Die Kriegswochen⸗ gilfe kommt nach dem 1. Oktober 1923 in Wegfall. Bei der Negierung ſind Verhandlungen im Gange, das Wochenhilfe⸗ geſetz zum vierten Male zu ändern. u Generalſekretär Dr. Halbach⸗Eſſen referierte über die Aumgeſtaltung der Reichsverſicherungsord⸗ nung. Die altbewährte Sozialverſicherung ſoll umgeſtaltet werden, wofür vom Reichsarbeitsminiſterium künſtlich Stim⸗ mung gemacht werde. Die Pläne würden aber keine Gewähr —95 bieten, daß an die Stelle der alten Sozialverſicherung etwas beſſeres tritt. Sie müßten deshalb rechtzeitig bekämpft nd die Bevölkerung müßte aufgeklärt werden, daß keine Ver⸗ Aufachung und Verbilligung eintreten wird. *— Im Schlußreferat ſprach der Beamte der Betriebskranken⸗ kaſſe der Siemens⸗Schuckert⸗Werke in Nürnberg, Joſef Lutz, über Krankheitsvorbeugungund Krankenkaf⸗ ibewegung. Der Redner verlangte Aufklärung im de über geſundheitliche Reformbewegungen, Unterſtützung der Beſtrebungen der Körper⸗ und Geſundheitspflege und Er⸗ ſtarkung des moraliſchen Selbſtverantwortungsgefühls durch die Krankenkaſſen. Der Redner wies dabei darauf hin, daß die Siemens⸗Schuckert⸗Werke in Nürnberg ein Erholungsheim be⸗ ſitzen, in dem Freiluftbäder und Waſſerbehandlung zur An⸗ wendung kommen. Zugleich wird Unterricht erteilt in der praktiſchen Erziehung zur allgemeinen perſönlichen Geſund⸗ heitspflege.— Der Nachmittag des Montag war einer geſchloſ⸗ ſenen Mitgliederverſammlung vorbehalten. Der Dienstag wird einem gemeinſamen Ausflug nach Baden⸗Baden zur Beſichti⸗ gung der Kur⸗ und Badeanſtalten gewidmet ſein. Sportliche Rundſchau. Verbilligung der Kartoffeln. ONB. München, 18. Oktbr. Das Staatsminiſterium für Land⸗ wirtſchaft hat den Kommunalverbänden und Gemeinden mitgeteilt, daß alle jene Gemeindebehörden Zuſchüſſe für den Kartofſelankauf erhalten, die ihrerſeits aus eigenen Mitteln eine Verbilligung der Kartoffeln für die ärmere Bepölkerung durchführen. Der Zuſchuß des Staates wird jeweils die Hälfte des von der Gemeinde für die Verbilligung verausgabten Betrages, jedoch nicht mehr als 15 Mk. für den Zentner betragen. Die Kartoffelmengen, für die Zuſchüſſe geleiſtet werden, ſind begrenzt: ſie dürfen an Zentnern nicht mehr als 8 vom Hundert der amtlich feſtgeſetzten Bevölkerungszahl abzüg⸗ lich der Selbſtverſorger betragen Gemeinden, in denen der Klein⸗ verkaufspreiſe für einen Zentner 50 Mk. oder weniger beträgt, er⸗ halten keinen Zuſchuß. Geſuche um Zuweiſung der Zuſchüſſe müſſen an die Kreisregierung geſtellt werden, die ſie an das Land⸗ wirtſchaftsminiſterium weiterleitet. Städtiſche Nachrichten. Die Mannheimer Milchverſorgung. Die Preſſekonferenzen, in welchen die Mannheimer Lebens⸗ mittelverſorgung allmonatlich durchbeſprochen wurde, finden auf dem Rathauſe ſeit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft für die meiſten Bedarfsartikel nicht mehr ſo regelmäßig wie früher ſtatt. Wir bedauern dieſen Abbau der Preſſeinformation, weil ſich immer⸗ hin noch genug Stoff zu einer ausführlicheren Ausſprache zu⸗ ſammentragen läßt. Wir würden es infolgedeſſen begrüßen, wenn recht bald wieder einmal die Einladung zu einer derartigen Be⸗ ſprechung erginge. Aus der Heidelberger Preſſe war zu entnehmen, daß dieſer Tage auf Anregung des Miniſteriums des Innern im Heidelberger Bezirksratsſaal eine Zuſammenkunft von Vertretern der Arbeiterſchaft, der Angeſtellten, der Hausfrauen, der Klein⸗ rentner, der Landwirtſchaft, der Händler, der Staatsanwaltſchaft, der Polizei und der Kommunalverbände ſtattgefunden hat, in welcher die Frage der Bekämpfung der derzeitigen Preis⸗ treibereien auf der Tagesordnung ſtand. Aus den Berichten geht hervor, daß die nahezu pee Ausſprache ſehr auf⸗ klärend gewirkt hat. Warum hat dieſe Verſammlung bisher nicht auch in Mannheim ſtattgefunden? Hält man eine derartige Aus⸗ ſprache in der größten Stadt des badiſchen Landes nicht mehr für nötig? Wir nehmen an, daß ſich die zuſtändigen Stellen hierzu äußern und die Gründe darlegen werden, warum hier der„An⸗ regung des Miniſteriums des Innern“ bisher keine Folge gegeben worden iſt. Nach dieſer Abſchweifung ins Allgemeine möchten wir etwas ſpezielles über ein Gebiet ſagen, das immer noch der Zwangs⸗ bewirtſchaftung unterliegt: die Milchverſorgung. Es iſt all⸗ gemein bekannt, daß die Milchaufbringung durch die Mannheimer Milchzentrale erfolgt, welche in Herrn Direktor Schmitt einen ungemein pflichteifrigen und kenntnisreichen Leiter beſitzt. Herr Schmitt opfert jede freie Stunde dem Bemühen, unter den Erzeu⸗ gern in den der Stadt Mannheim zugewieſenen Produktionsgebieten aufklärend und anfeuernd zu wirken. Er reiſt von Ort zu Ort, hält Beſprechungen und Vorträge ab und ſorgt auf dieſe Weiſe dafür, daß ſich die Kanäle, welche unſere Stadt mit den Erzeu⸗ gungsgebieten verbinden, nicht verſtopfen. Der tägliche Milchein⸗ gang iſt infolge dieſer ſtändigen Fühlungnahme immer noch relativ günſtig; er beträgt z. Zt. rund 37000 Liter Vollmilch gegenüber einer Höchſtmenges von 54000 Litern, die in der Zeit der Grün⸗ fütterung im Frühjahr erreicht wurde. Am 1. Juni beſtand im ganzen badiſchen Land ein Stallmilchpreis von 2 Mark. In ver⸗ ſchledenen Orten des Oberlandes wurde die Milch ſogar zu.80 M. abgeliefert. Da dieſer Preis dem Butterpreis vollkommen ent⸗ ſprach, ſo fiel für den Landwirt jeder Anreiz zur Verbutterung weg. Mit dem Einſetzen der Dürre, die ſich in den norddeutſchen Milcherzeugungsgebieten noch ſtärker als bei uns bemerkbar machte, verwandelte ſich das Bild vollkommen. Die Butterpreiſe begannen Herbſtzauber. Silberglänzende Fäden wehen Lautlos in ſtiller Luft, Dunkle Tannen am Wege ſtehen, Drüber ſchwebt Heideduft. Mooſige Wieſe am Waldesrand, Herbſtwind zieht über dich hin, Legt— dein grünes Haar ſeine Hand— „Waldwileſe“ ſag'— liebſt du ihn? Siehe, er bringt Diamanten von Tau, Leuchtend im Sonnengold, Herbſtwind begehrt dich Holde zur Frau „Waldwieſe“ biſt du ihm hold? Schmückt mit der Fäden ſilberner Pracht Leſſe dein blumig Gewand. „Waldwieſe“— Königstöchterleit, Reichſt du dem Herbſtwind die Hand? artblaue Glöckchen und Erika üuten ein Hochzeitsfeſt ein, Waldwieſe ſteht mit dem Brautkranz im Haur Harrend im Dämmerſchein! Eliſe Müller Runſt und Wiſſen. Pfa eina Sommer, der bekannteſten und zwar weitbekannten icht e Hichterin, Lyrikerin und Erzählerin von gleich ſtarker und ei volkstümlicher Begabung, hat Elifabeth W. Trippmacher Ju Warmherzig geſchriebenes Büchlein gewidmet. das im Verlag grar Waldkirch u Co, in Ludwigshafen erſchienen iſt Die bio⸗ bich biſchen Notizen ſind mit anregender Lebhoftigkeit zum Lebens⸗ poeti der Dichterin zuſammengetragen, und die Würdigung des Ein iſchen 7 5 Ling Sommers zeugt von verſtändnisvoller Talſablung in das dichteriſche Lebenswerk eines ſelten begnadeten 9 05—denn die köſtlichſte Gabe, ein geſunder Humor, iſt ihm dichtn Geſchickt ausgewählte Proben aus Lina Sommers Vers⸗ Bilden in Hochdeutſch und Pfälzer Mundart und ein vorzügliches ne,is der Dichlerin erhöhen den Wert und Reiz dieſer Erin⸗ 17 0 Ta, O. Die pflege der Naturwiſſenſchaft in der Pfalz. Dieſer e. hielt der„Pfälziſche N für Naturkunde Harllichtal, gegr. 1840, in Kaiſecslautern ſeinne diesjährige don piverfam mlung ab. Die Tagung war ſchon vocmittags denerüber 80 Mitgliedern aus allen Teilen der Pfalz beſucht zu en ſich bel der Nachmittagsſitzung noch über 100 weitere Teil⸗ nehmer geſellten.— Oberregierungsrat Dr. Künkele(Speyer) leitete die Verhandlung und überbrachte die Grüße des dienſtlich verhin⸗ derten Regierungspräſidenten v. Chlingensperg. Im Namen der Univerſttät Heſdelberg ſprach Prof. Dr. Häberle, für die Stadt Kaiſerslautern ſprach Töchterſchuldirektor Brüting, im Namen des Verbandes für freie Volksbildung Studienrat Dr. Weiher und namens der Ortsgruppe Pollichia⸗Kaiſerslautern ſprach Studien⸗ profeſſor Jünginger. Aus dem Geſchäftsbericht war zu entnehmen, daß die gemeinſame pfälziſche Monatsſchrift„Muſeum— Heimat⸗ kunde“ auf der neuerteichten Höhe gehalten wörden ſoll, und daß dank der Neumayer⸗Spende im kommenden Jahre drei Buchver⸗ öffentlichungen rein wiſſenſchaftlicher Art als Vereinsgabe erſcheinen ſollen; und zwar eine Arbeit von Lehrer Zumſtein(Dürkheim) über die Vogelwelt von Bad Dürkheim und Umgebung, eine Ar⸗ beit von Hauptlehrer Fauth(Landſtuhl) über das Klima der Pfalz und drei geologiſche Sonderaufnahmen aus der Pfalz von unſerem Landsmann Dr. Reis(München).— Die Vorſtandſchaft des Vereins wurde wiedergewählt, nur an Stelle des leider ausſcheidenden Bankdtrektors von Doſer trat Bankdirektor Wodtke(Speyer). Eine Reihe von Vorträgen, die Prof. Dr. Hüberle, Prof. Dr. Röhrer, Prof. Dr. Stellwaag und Dr. Poeverlein hielten, zeigten von neuem und beweiskräftig, daß die Pfalz auch vom naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Standpunkt aus ein ganz beſonderes Glied, eine Perle unter den deutſchen Ländern iſt, ſie zeigten, welche beſonderen Relze die naturweſſenſchaftliche Erforſchung der Pfalz für den reinen Forſcher, wie für den forſchenden Sammler bietet, und wie gerade deshalb dieſe wiſſenſchaftliche Durchdringung der Pfalz vorzüglich Hag. iſt, daß uns die pfälziſche Heimat noch mehr ans Herz wächſt. 2 Goethekalender auf das Jahr 1922, Begründek von Otto Julius Blerbaum, fortgeſezt von Karl Schüddekopf. Heraus⸗ von Profeſſor Dr. Karl Heinemann, Mit 8 Bildtafeln. ieterich'ſche Verlagsbuchhandlung m. b. H. in Leipzig. Gebunden 14 Mark. Neben einer Reſhe zum Teil tdeniger bekannter, wert⸗ voller Urteile von Zeitgenoſſen über Goethes Charakter ſteht des Dichterfürſten liebliche Novelle von Maddalena Riggi,„der ſchönen Malländerin“, im Vordergrunde des Intereſſes, die in den monat⸗ lichen Berichten des„zweiten römiſchen Aufenthaltes“ in gahlreiche, durch andere Stoffe unterbrochene kurze Epiſoden aufgelöſt, im Goethekalender durch den Herausgeber Dr. Karl Heinemann zum erſtenmal zu einem geſchloſſenen und künſtleriſchen Ganzen ge⸗ rundet erſcheint. Hervorgehoben ſei ferner die geiſtvolle kritiſche Würdigung der wichtigſten Neuerſcheinungen der Goetheliteratur, eine hochwillkommene, erſtmalig hinzugefügte Abteilung des Ka⸗ lenders, die hoffentlich ſich zu einet bleibenden geſtalten wird. Dem Abſchluß des wiederum mit trefflichen, geſchmackvoll ausgewählten Bildbeigaben gezierten und gediegen ausgeſtutteten Bandes, in der Dieterich'ſchen Verlagsbuchhandlung in Leipzig erſchienen, bildet ein inhaltlicher Auſſotz Dr. Fritz Adolf Hünichs über„Die Goethe fälſch⸗ licherweiſe zugeſchriebenen Werke“. * langſam anzuztehen, während der Milchpreis immer noch auf 2 M. ſtehen blieb. Dies regte naturgemäß die Verbutterung wieder an und ſo mußte, wollten wir in Mannheim nicht zu unhaltbaren Zu⸗ ſtänden kommen, der neuen Milchpreiswelle, die im September zu rollen begann, nachgegeben werden. Milch⸗ und Butterpreis hängen, wie man hier ſieht, auf das engſte zuſammen. Wenn der Butterpreis anzieht, muß der Milchpreis unbedingt nachfolgen, wenn wir die Milchzufuhr auf einer einigermaßen erträglichen Höhe halten wollen. So ſtehen wir denn vor der Tatſache, daß heute der Ver⸗ braucherpreis für das Liter Vollmilch.60 Mark beträgt. Ob es dabei bleiben wird? Wir bezweifeln es, zumal die Futterverhält⸗ niſſe keinen Anreiz zur Milcherzeugung bieten. Die Dehmdernte iſt zwar beſſer ausgefallen, als man erwartet hatte— man konnte in einzelnen badiſchen Gegenden ſogar noch zweimal mähen—, aber die Kraftfuttermittel ſind infolge des Zuſammenbruches unſerer Valuta ſo teuer geworden, daß der Landwirt auf den Bezug dieſer für eine rationelle Milchwirtſchaft unbedingt notwendigen Kuhnah⸗ rung verzichtet. Weitblickende Milchviehbeſitzer haben ſich reichlich eingedeckt, als damit gerechnet werden mußte, daß die Dürre keine vorübergehende Erſcheinung ſein würde. Aber ſoviel Porausſicht ſcheinen nicht einmal die Leiter und Führer der landwirtſchaftlichen Organiſationen beſeſſen zu haben. Wenn das richtig iſt, dann kann man nicht verlangen, daß derjenige Bauer, der über ſeinen Kirch⸗ turm nicht hinausſieht, einſichtsvoller iſt. Der Händler verdient an dem Verbraucherpreis von.66 M. 30 Pfg. Die Spanne iſt alſo nicht allzugroß. Die Sauermilchanlieferung hat trotz der großen Strecken, die vom Erzeugerort bis zur Milchzentrale zurückgelegt werden müſſen, ſehr nachzulaſſen. Viel hat hierzu die ſtändige Be⸗ lehrung der Landwirte über die Milchbehandlung beigetragen. Die Erzeuger haben feſtgeſtellt, daß es ſich nicht um theoretiſche Phraſen handelt, was man ihnen vorſchlägt, ſondern um durchaus praktiſche Fingerzeige. Und ſo iſt ſelbſt in den verfloſſenen ſchwülen Herbſt⸗ tagen die Milchmenge, die in ſaurem Zuſtande hier ankam, ganz ge⸗ ring geweſen, weil die Vorkühlung am Erzeugungsort richtig vor⸗ genommen wurde. Die hieſigen Milchhändler ſcheinen ſich mit den veränderten Verhältniſſen nach einigem Widerſtreben, für das man Verſtändnis haben kann, abgefunden zu haben. Die Stadtverwaltung geht mit Recht von dem Grundſatz aus, daß alle ungeeigneten Elemente aus dem Milchhandel auszuſcheiden ſind. Die Bemühungen nach dieſer Richtung ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen, ſind aber bereits inſofern von Erfolg geweſen, als vor allem diejenigen Elemente ausgemerzt werden konnten, welche ſich Milchfälſchungen zu⸗ ſchulden kommen ließen. Eine gewiſſe ungünſtige Rückwirkung hat dieſe Ausſcheidung allerdings gezeitigt: in den günſtig gelegenen Lieferungsgebieten tauchen Leute auf, die durch wilden Auf⸗ kauf den Milchpreis in die Höhe treiben. Es iſt klar, daß dieſe Leute dem Erzeuger mehr bezahlen können, als der beamtete Auf⸗ mülſſe der Milchzentrale, weil die Speſen naturgemäß höher ſein müſſen, wenn die Transportkoſten auf die Geſamtanlieferung gleich⸗ mäßig verteilt werden. Wir nehmen an, daß die Behörden ein wachſames Auge haben und verhüten werden, daß dieſer„wilde Milchhandel“ weiter um ſich greift. Sch. Ernennung. Die Hafenmeiſter Wilhelm Meng und Zach. Schick wurden zu Oberhafenmeiſtern ernannt. Eine ſehr ſtark beſuchte Verſammlung des chriſtl. Straßen⸗ bahnerverbandes, welche ſich in der Hauptſache mit der Frage be⸗ faßte, ob die Straßenbahner entſprechend ihrer Verantwortung und ihrem Dienſtverhältnis in die Beſoldungsordnung eingereiht ſind oder nicht, fand am Samstag im„S warzwälder Hof“ ſtatt. Kollege Keßler berichtete als Mitglied der Lohnkommiſſion über eine am Freitag, den 14. Oktober in Karlsruhe ſtattgefundene Ver⸗ handlung. Er ſchilderte in kurzen Zügen den Gang der Verhand⸗ lungen und betonte, daß es eigentümlich ſei, daß die Herren Ver⸗ treter der Städte es anſcheinend nicht für nötig befanden, die Wünſche der Straßenbahner entgegenzunehmen. In der nachfol⸗ genden Diskuſſion wurde in gg ſtürmiſcher Weiſe gegen dieſes Verhalten der Städtevertreter Proteſt erhoben und auf das ent⸗ ſchiedenſte verlangt, daß in Zukunft bei derartigen Verhandlungen die maßgebenden Perſönlichkeiten nicht verſchwinden, wenn die Wünſche der unteren Beamten zur Behandlung ſtehen, wie das bei der letzten Verhandlung der Fall war. Die Schritte der Lohn⸗ kommiſſion, welche dahin gehen, daß bis Freitag, den 21. Oktober neue Verhandlungen eingeleitet ſind, wurden einſtimmig gutge⸗ heißen, und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß bei dieſer Ver⸗ handlung die Herren Städtevertreter mehr Verſtändnis für die Lage der Straßenbahner aufbringen, wie es leider bis jetzt der Fall war. Dann behandelte die Verſammlung den von der„Tri⸗ büne“ und dem Mitteilungsblatt des Reichsbundes der Kriegsbe⸗ ſchädigten aufgerollten m Keßler“. Die Verſammlung ſprach dem Kollegen Keßler einſtimmig das vollſte Vertrauen aus. Von verſchiedenen Seiten wurde darauf ae daß jedenfalls die Väter des Artikels bis jetzt noch den Beweis zu erbringen haben, daß ſie in der Lage ſind, die Intereſſen der Arbeiterſchaft ſo zu ver⸗ treten, wie es der 50 0 Keßler in ſeiner mehr als 10jährigen Tätigkeit als Vorſtandsmitglied der chriſtlichen Straßenbahner und als Mitglied des Fahrbedfenſtetenausſchuſſes getan hat. Da die Bezirksverwaltung des Reichsbundes eine Stellungnahme unſerer Ortsgruppe zum Fall Keßler verlangt, wurde die Orksverwaltung einſtimmig beauftragt, im Sinne der Stimmung der Kollegen Ank⸗ wort zu erteilen. Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Volksparkei. Am Donnerstag, den 20. Oktober, abends 8 Uhr, findet im kleinen Sagl der Harmonie, D 2, 6, ein Vortrag von Frl. Clara Mleineck über „Der vakerländiſche Gedanke und die Frauen“ ſtatt. Unſere weiblichen Mitglieder ſowie alle auf nationalem Boden ſtehenden Frauen ſind dazu herzlich eingeladen.(Siehe Anzeige.) veranſtaltungen. * Im Uniontheater iſt gegenwärtig Aſta Nielſen in dem Fünfakter„Die Geliebte Roswolskys“ zu ſehen. Viele werden die Handlung aus dem gleichnamigen Roman kennen. Es genügt deshalb, wenn wir feſtſtellen, daß durch einen Zufall eine unbeachtete Tanzelevin aus tiefſtem Elend auf die Höhen des mon⸗ dainen Lebens geriſſen wird, weil ſie den Kredit eines Induſtrie⸗ fürſten genießt, als deſſen Geliebte ſie fälſchlicherweiſe gilt. In erſter Linie intereſſiert neben der prachtvollen Inſzenierung, bie den ver⸗ wöhnteſten Anſprüchen entgegenkommt, die Darſtellung, weil für die Rolle des Induſtriekönigs Paul Wegener gewonnen wurde. Was Aſta Nielſen betrifft, die ſich hier nicht mehr allzuoft bewundern läßt, ſo zeigt ſie in dieſem Geſellſchaftsdrama, daß ſie immer noch auf der vollen Höhe ihres ſeltenen Könnens ſteht. Ganz wundervoll iſt das Mienenſpiel, die Einfachheit in der Geſte, die das erklärende Wort völlig erſetzt. Und dann die Toiletten— eine Sehenswürdig⸗ keit. Wie raffiniert weiß ſich die Künſtlerin, die hierin viel mit Sarah Bernhard gemeinſam hat, in das jugendlichſte Alter zurückzu⸗ verſetzen. Auch dieſe Kunſt verdient uneingeſchränkte Bewunderung. Wegeners darſtelleriſches Können iſt ſo bekannt, daß wir darſiber nicht viel Worte zu verlieren brauchen. Wie aus Stein gemeißelt iſt die Charakteriſtik Roswolskys, dieſes ganz in ſeinem Rieſenunker⸗ nehmen aufgehenden Mannes, der mit königlicher Geſte eine Million Franes opfert, um das weibliche Weſen, das ihm nur kindliche Ge⸗ fühle entgegenbringen kann, vor dem Verderben zu retten. Die an⸗ deren Hauptrollen, die vor dieſen Größen im Reiche des Films weit zurücktreten, ſind ebenfalls gut beſetzt. Die Regie iſt eine Meiſter⸗ leiſtung. Herrlich ſind die in die Handlung eingeſtreuten Naturauf⸗ nahmen 1210 — —— Börsenherichte Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 19. Okt.(Drahtb.) Auf die sprunghafte Steigerung der fremden Zahlungsmittel erfolgte im Frühver- kehr eine stärkere Abschw ächung. Die Preisbewegung War jedoch sehr unregelmäflig. Bei Beginn der Börse Wur- den bereits wieder erhöhte Notierungen genannt. Ein sehr lebhaftes Geschäft entwickelte sich am Markte der unnotier- den Werte. Die Tendenz ist auf diesem Gebiete auherordent- lich ſest. Im Vordergrunde standen Becker-Stahl, 780—800. kHansa-Lloyd auf die Kapitalserhöhung lebhaft, 475—450. Ferner stellten sich höher: Gummi Pollak, ca. 900. Benz- Motoren auf angebliche Transaktionen anziehend, 580, Kahr- Sladt 330. junge Ufa 310, junge Brown, Boveri 520—535, ansfelder Kuxe 19000, Deutsche Petroleum 1510, Opiag fest. 800. Interesse bekundete sich für verschiedene Industrie- ktien. Höher gesucht waren Zuckerfabriken, u. a. Badische Dusker, Heilbronn und Stuttgarter, ferner Daimler, Neckar- „ulmer, Maschinenfabrik Karlsruhe und Sektkellerei Feist. Unter den Aktien, in denen laufende Notierungen vorgenom- men wurden, notierten Montanpapiere höher. Gesucht waren Rheinstahl, 1400. Harpener 1080, Rheinische Braunkohlen 950, Bankaktien fest. Steigende Richtung verfolgten Dresdner Bank. 370, ferner Metallbank, Rheinische Creditbank. Sehr est lagen Elektrizitätsaktien; Lahmever, Felten u. Guille- aZume. X. E. G. bevorzugt. 678. Chemische Scheideanstalt, Badische Anilin lebhaft. Maschinenfahrik Eßlingen, Zellstoff Aschakfenburg 838, Waggonfabrik Fuchs 790, zogen bai erster Notiz 40% an. Auslandswerte waren ruhiger, Aber fest. Baltimor Ohio 775. Schantung gewannen 30% mit 650. 5% ige Tehuantepec stellten sich auf 1100, 5% ige Goldmexikaner schwacher, 2120. Adler Klever stiegen auf 580. Caro fest, 810, Oberbedarf 809. Bei Schluß des Be- richtes konnten sich auch Schiffahrtsaktien befestigen; Hapag 400. 3% ige Reichsanleihe blieben gesuchter, 80%½ 6. Ma- Schinenfabrik Moenus, Pokorny u. Wittekind fanden größere Beachtung. Der Schluß gestaſtete sich fest. Privatdiskont 334/ Festverzinsliche Werte. 2) Inläudische. 18 17.8. eee e 17. 15. 1 1˖ 8 8„Schutzgeb. von 550 401 ont, 0 200— von—— 3 45. 30. 2 Sparb-g0l, v. 118 75.— 73 90 706„ele ogatann. 3528 8— 40% , V. 85. 0% deim 950 55—— 4½ Kannbeim 1914 redt.Sctvnele 1* 5 3206 d0. 155 „ Mesbaden—.— 82 5⁰ %½ Florrbeim eer % Preugische Konsole 10 e 1 . 5 2% Des R. v.— 12ů05 Bad. Anleihe von 1919——. 85 do. Schatzanweis. 21.— 23.50 %% Baoische Anleine—.— 85804% 40., Golarente 178.— 60.— 3% g0. von 1898—.— 4% dee. einheftl. Rente 20.50 29.50 47 5 Bayer.—.— 2 5 17 Weee————5 9.—.— 5% do. Rie. v. 1— KBayr..-Anl. s..—.0 3½% d0, St.-Rte. v. 1897——.— 4 Bay.-FPlälz. Eis-Prior. 74.——.— 4% Fürk. Bagdad.! 150.— 157.— % do. 4½½ de. Anieſbe 1905 8. ei lessen von 98 u. 08 63.50 64.— 4˙5 8 035 um. 9 85—.— 1105.0 %%%e abgest.——.—% do. Gold von—.——.— , ees 50—.— 381.50—14——4 Nonopo % Säohs. St.-Anl. v. nieihe—.—— *⁰ do. Rente—.———%% Sllberrente—.— 1—.— 4% württemb. k. 1915 2% dane an 6—— 2 4% Frankfurt a. U 88.— 38.— 4/7% àn. Aoid—.— 127.— 4% Freidurg—.——. 4% An. fenten.ve 85 8 l 5 4% Meigelberg—.——%% lrrig. Anleine 12³0.0 1145.9 4% Karkruke—.——. 18% Tehuantepeo—.— 1109.0 5 Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 17. 18. Zadlsche Bank 570.— 880.— Broun, Bow 4. 80. Lerlſnes Handelsges. 429.— 48.— felten& Aallteaume Garmstädter Ban 20.—kahmeyer 10 Deutsche Bank Rh. Elektr.-Ges. Narsb. 461.— D. Sffekt. u. Weohselb, 325.— Sohuokert Mürnberg Deutsobe Vereinsbaak Slemens 4 tielake Disdonto-Gesellsoh. Voigt& Haoffner Urssdner Bank Emalll.& Stanzu- Metallb..Metall-Ges. Aummſw. 5 Natlonalbk. f. Deutsokl. Neddernb. Kup terwwer Oester. Oreuit- Anst. Junghans gebrilder Adler& Oppenbelm Sfälzischs Bank TLodertabefk Spier Piglzisdhe Hyp.-Bank Amtlioh 18, Oktober 19. Oktober 18. Oktober 19. Oktober deld Brlef Gdeld Srief deld Brlet deld Brief Holland 6518.45 6881.85888.10J 5880.90JFe./ Vork] 180.61 161.19J 171.57 171.93 Srüssel 1323.65 1225 35108 901201.20Peris. 1323.51226.351206.75 1214.25 Obristiania 2447.85 2453 65 2262. 0Schwelz 3498.50 3508.503088.90 3103.10 Lopenbagen3848.35 2853.65 8288 70 88080 Spanſen———2122.86227.15 Stoocholm 4370.— 4379.40 8978.—. 388f.—ODest. Ung..48.82.58.3 Helsingsfor] 271.20 272.30 258.70 270 300 Wien abgF——1—.——— ltallen..224.25 725.75 659.30 860.70Prag 183.80 194.20 175.80 178.20 London 744.25 745.75 669.30 670.70 Budapest] 24.87 285.03] 23.22 23.28 * Reichsbankausweis vom 15. Oktober. Die Nochenübersicht der Reichsbauk vom 15, d. M. zeigt ohsbank Lederwerke Rothe Adeinssche greegen 45. Ssſchee Abeinlsohe Hyp.-Ba. Walzmünte Lsdwigsk. ee⸗den Hasobhlngnfabr. Neyer Sudd. Disconto-Ges. Altg- Otsck. Oreditbank Baßr. Bed. Cr. Web. „ Nyg.-u. Weohselh. Hafmer Banzverein Eonas.- u. Prlvatb. Deutach-Asiat. Bank Deutsohe ypethekhb. ½, Ubersee Bank eraalt. Hp.„Bauk Mitteid. Oreditbank Murndg. Verelnsdank Menof Bankrsrein Warttdg. Bankaust, 11 Notenbank vereinsbank * Bergwerlts-Aktieu. Soch. Bergb. u. Gußst. Fuserus Eisenw. Dsbtsoh-Lux., Bergw. Hbelsenklrob. Zergwerk Harpener Bergbau ——— 50 „Westeregeln KHaunesm.-RHhr.-Werke rsohl. Eisenb.-HBed, „ Elsenind.(Caro] anix Bergban I. Kön.- u. Laurahutte Vondordia Bergb.-9. Ax. Braun-Kahf. Riebsok Ronten Felſus Bergbau Fransport-Autien. Snantung ag. Senubsoheine Hamb.-Am. Pakettahrt Auradeutsoher Lioyd Jest.-Ungar, Staatsb. Hest. Sudb.(tombd.) Salnimore& Ohl0 Inaustrie-Aktieu. Crun& Blifinger Mayss&. Freytag Löwenbrauerel Sinner Siendaum Mannheim Schwertz-Storchen Gementw. iteldelberg Sadische Anin O. G. u. Slib. Sob. A. I Holdschmitt Obem. Griesh.-Elektr. Farhwerke Höohat V. ohem. Fabr. Hannh. Bhem. Fabr. Muhtbelm Nelrverkobl.(Konst.) Bötgerswerke Vorke albert Slicd. Arantindustrie Higem. Elektr.-des. Sergmann W. 672.— 620 7³0 405.— 392.— 615— 1250 8 1186.0 624.— 800.— 250.— 71— 6489.— 716.— 735.— 1384.0 670.— do. Badenie do. Badlisohe Durlach Dalmlermetoren Oingler Zweibrücken rkapp Hasohinenfhr. Eölingen d0. Eisenaoh Gasmotor Deutz Aritrner, Durlach Haid& Reu, Kähmasoh. Karisruker Nasch. Luxsche industrie Hasck. u. Arm. Klein Pfülz. Nähm. Kayser Sohnellpr. Frankenth. Bingw. Nürnnerg Ver. Deutsche Oettabr. Forzellan Wessel Pf. Pulverfabr. lngbert Sohuhfabr. tier: Sellindustrie Wolft Spleg. u. Eis. Bad. Wolf. Spingerei Ettlingen Kemmgarnspinn. Kais. Tricotw. Bsslig Uhrenfbr. Purtwangen Verlagszngt. Dtsoh. Waggönfabrik Fuohs Zeſistoffabr. Waldkef Tuckertabrik, 8ad. 60. Frankentbal Asoh. Zellst. u. Papierf. Bleistift J. Fab. Nng.) Blading Kempf 5 Mainzer Brauerei Parkhrauerelen Rottenmeyer Sohöfferh. Zürgbr. Tiwoll Stuttgart Hock- u. Tiefbau Farbenfabrik Bayer FPbe. Weiler-ton-Hder Sohramm Lackfabr. Ultramgein Fabri« Otsch, Zisenhand!. Anglo-Cont.-uano Lloht und Kkraft Reln, dehh. u. Sch. Gelsenk. Gußst, Hanfwerke Füssen KHirsoh Kupfer Erkt. Pok. u Wittek. Moenns Vogtl. Hasoh. et. Dannt. Sohneider& Hauau Schuhfabr. Wessels 2. Frümk. Loſtokm, Zeil u. Kabe! Steaus Nomana 743.— beuisenmarkt. Frunbiurt, 10. Ofkt. Frankfurter Devisen. Drahtb.“ Unter Schwankungen zgigten im Frübserkehr die Devisenpreise dine erhebliche Kbschwachung. Dieselbe hielt im amtlichen Verkehr 600.— 00 —.— 7⁰0.— 700.——.— 6525.— 639.— 8— 1398.0 450.—499.— 601.— 650.— b5l.— 850.— 830.— 885.— — 1745⁵.— 780.— 775.— 701.— 755.— 620.—— 550.— 880.— 383.— 559.—— 749.— 700.— herausgegebene„Liste empfehlenswerter Bankfirmen“ gegen 665), Paris 1280(1200). Brüssel—(1210), Newyork 179(172), Holland 6100(5800), Schweiz 3300(3175), Italien—(675). Amtlloh 18. Oktober 19. Oktober 18. Oktober 19. Oktober deld Brief LSeld Brlef deld Brlef Ldeld Brief Hofland 5408.— 6419.— 5794.20 5805. 80 Horwegen 2337.60 242.40 197.90 2202 20 Belgien 1328.60 131.40 fl208.70 211.0 Schweden 348 60 4354.40 5088 4007. London 749.70 742.30 684.30 625 25 Helsingfors] 221.75 225.25 239 70 210.0 baris. 353.60 1388 40 f138.80 1201.20 Mer Vork 157.03 167.U4 171.80 172 20 Sohwelz 356.40 388.60 f71 30 3178 25 Men, altes——— Spanien 2497.50 2802 50.0 2242.0.-Oest. abg.“.98.01 10.23 10.27 alien. 73f.20 75.60 574.20 675.70 Rudapest 23.97 24.03 247 23.53 Dünmark 8898 40 60 16.40 23.40 Prag 189.80 190 20 178.0 179.20 Frankfurter Notenmarkt vom 19. Oktober. gelgs Zriet Geld Zrie Amerikanische Noten. 170.785 171.25 Oesterr.-Ungar., Belgisobe.. 168.50 1191.50 Norwegtsehs Dänische—3294. umünfeche Englisoke.858.50 659 50 Spanische Französisohe 1208.50 1205.50 Schweizer Holtsndisohe.3785.— 38785.—Sohwedlsohe. lalienlisohe 673.50 576.50 Tachecha-Slovak. Oesterreſoh ahgest..55.85 Ungarisnse Tendenz: schwach bei stärkerem Angebot. Berliner Devisen. 5 Berlin, 19. Okt.(Drahtb,) Die starken Schwankungen am Devisenmarkt haſten die am Devisengeschäft beteiligten Firmen und Interessenten in Atem. Das Geschiäft war ganz unregelmaäßig, Was bei dem Auf und Nieder der Preise und der dadurch srzeugen Unsicherheit nicht verwunderlich ist. Am frühen Vormittag wurden die Kurse der wichtigsten Plätze, wie Holland mit 3350, London 660, Newyork 168, in- kolge der in Newyork eingetrelenen nachbörslichen Belesti- gung des Markkurses bis 59 gegen 58 am ofkiziellen Schluß genaunl. Um 10 Uhr machte sich Nachfrage geltend, Wo- durch die Kurse auf 5900, 680, 174% gesteigert wurden. In dem an der Börse sich abspielenden Freiverkehr nanute man 6000, 687 und 174: stärkere Abschlüsse fanden hierbei nur vereinzelt statt. Während der amtlichen Eestsetzung der Kurse verstärkte sich die Unsicherheit und die Schwan- kungen mit dem Ergebnis eines Rückganges der Preise. Im Effektenverkehr lagen bei den Maklern über⸗ Wwiegend weitere Kaufaufträge vor. Bei den Banken und Bankfirmen soll der Eingang derselben sehr bedeutend sein; dementsprechend stellten sich die Kurse für die wichtigsten Montan- und Industriepapiere weiter höher. Auch Schan- tungbahn wurden wesentlich höher genannt. Von unnotierten Werten hörte man für R. Wolff, Tiag, Scheidemandel und Deutsche Petroleum wesentlich höhere Preise, doch konnten diese nicht ganz aufrecht erhalten werden. im wWesentlichen das für die Monatsmitte übliche Bild. Die gesamte Kapitalanlage weist, eine Zunahme um 5435, Mill.& auf 96312, Mill. 4 auf; die bankmàßhige Deckung allein ist um 5 465,3 Mill. auf 96 029 Mill. 4 gestiegen. Im Zzusammenhang mit diesen Bewegungen sind die fremden Gelder um 5620 Mill. auf.16 886,9 Mill. ungewachsen. 15„„ Die Abflüsse von Geldzeichen in den Verkehr hielten in der Berichtswoche weiter an, wenn auch der Zahlungsmittel- bedarf gegenüber den Ansprüchen in den beiden Vorwochen erheblich nachgelassen hat. Während der Umlauf an Darlehenskassenscheinen sich um 125 Mill. 4 aut 7 427.6 Mill. 4 ermäßigte, hat der Banknotenumlauf um 266,6 Mill.& auf 87 728,2. Mill. 4 zugenommen. Au beiden Geldzeichen zusammen sind also 141,6 Mill.& neu in den Verkehr gegeben worden; in der Vergleichszeit der Jahre 1919 und 1920 waren demgegenüber Rückflüsse in Höhe von 33,1 Mill.&4 bezw. 151,2 Mill. zu verzeichnen. Bei den Darlehenskassen hat sich die Summe der ausstehenden Darlehen in der zweiten Oktoberwoche um 217,7 Mill. 4 auf 106559 Mill. erhöht. Ein dieser Zu- nahme entsprecehnder Betrag an Darlehenskassenscheinen ist der Reichsbank von den Darlehenskassen übergeben wor⸗ den. Demgemäß lassen die Bestände der Bank an Darlehenskassenscheinen unter Berücksichtigung der exWähnten aus dem Verkehr aufgenommenen Beträge eine Vermebhrung am 342,5 Mill. auf 3 1079 Minl. er- kennen. vermögen(in 1000 Hark) vegen die gegen die Vorwoche 8 Vorwoche Netaitbestand.. 1988868— 130 wWeohsel.Schecke 1047 u 145032 darunter dold.. 1023633— 56 disk. Schatzanw. 34 981 825 330353 Relchs- u. Darlebenm · Tombarddarlehen 12888 2² 4⁴³ kassen-Scheine. 3198698 342831 Wertpapferbestand 27044 716⁴ Noten ander. Banken 38895— 1831] Sonsiiges Vermögen 398409 6 5¹4 * Voeebindilehkeiten. Arundkapitai... 180 d00 cusver.) I Reichs- u. Stastsgth. 5 708 2 1944222 Ruoklagen. 121½3(anver.) Privatguthaben. 11178677 3875 808 dotenumfauf.. 87 73207 2066 386 Sonst. Verbingſichk. 158800s— 113684 * Schlechter Geschäftsgang in der Schweir. Die Konkurse in der Schweiz sind in diesem Jahre auf 168 gestiegen. Um je 100 Arbeitsstellen bewarben sich im Sommer 400 bis 500 Arbeitslose. Die Zahl der gestempelten Silberschalen in der Uhrenindustrie ist auf den fünften Teil der Erzeugung des Jahres 1917 gesunken. Die Stickereibetriebe in der Ost- schweiz stehen fast alle still oder schränken die Arbeitszeit ein. Der Fremdenverkehr am Vierwaldstädter See liegt völlig darnieder. Infolge der hohen Valuta ist in Deutsch- land kaum mehr jemand in der Lage, hochwertige schweize- rische Waren, wie Spitzen, Stickereien, Uhren, Schokolade oder Kàse zu kaufen oder gar eine Ferienreise in die Schweiz zu machen, während Deutschland vor dem Kriege von allen Ländern weitaus die meisten Touristen und Reisenden in die Schwelz schickte. Vom Centralverband des Deutschen Bank- und Bankier- sewerbes wird uns geschrieben; Lerschiedenen Mitgliedern unseres Verbandes ist von einer„Aktionär-Schutz-Vereini- gung E..“ die Aufnahme in eine von diesem Verbande eine Gebühr von 500, angetragen worden. Ein Bankier- adrebbuch, dem gegenüber die Eigenschalt als„empfehlens- Werter Bankier für 500 erworhen werden kann, kann als geeignete Informationsquelle für Publikum und Geschäfts- Welt nicht in Betracht kommen, zumal an zuverlässigen, nach Obſektiven Gesichtspunkten zusammengestellſen Handbüchern kein Mangel besteht. Es sei lediglich auf das mit Unter- skützung amilicher Handelsvertretungen von uns heraus- gegebene kurze Verzeichnis deutschen Banken und Bank⸗ Anzeiger Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat. II.— Dem Geschäftsberichi entnehmen wWir u. a. noch folgende Ausführungen: Die Steinkoblengewinnung Deutschlands zeigte im Jahre 1920. an dem Vorjahré gemessen, eine erfreuſſche Zunabme. Sie stieg, wenn man das Saarrevier einrechnet von 116,7 auf 140,7 Millionen. Lälnt man das Saarrevier aaßer Ansatz, so ergibt sich eine Zunahme von 23,6 Mill. 1oder 12,2% Die Förderung des Buhrbeckens, die im abgelaufenen Jahre rund zwei Priitel der Gesamtförderung Deutschlands ausmachte, vermochie sich von 71.2 auf 88,3 Mill. t zu heben, was eine Vermehrung um 12.4% bedeutet. So erfreulich an sich diese Feststellung ist, so darf nicht unerwähnt bleiben, daß im Vergleich zum jetzten Friedensjahr 1913 der Abstand doch immer noch ein zecht erheblicher istt Im Ruhrrevier erreichte die Förde- rung des Jahres 1920 77.% derjenigen von 1913, während die Förderung im Vorjahre 62,2% davon belragen hatte. Die zunahme qer körderung war im wesentlichen das Ergeb⸗ nis zweler Umstände: einmal der starken Vermehrung der Belegschaft. die sich von Ende 1919 bis Ende 1920 von 471 389 zuf 532 798. Mann hob, und zum anderen der rogelmäßgen Ueberschichten seit März. 1920. Die Beteiligung an den Veberschichten machte im Verlaufe des Jahres, im gänzen genommen, erfreuliche Fortschritte, wenn auch in den Sommermonaten ein Rückgang zu verzeichnen war. Voll Wirksam geworden ist das Abfommen erst im letzten Viertel- jahr 1920. Iit dem 13. März 1921 hörten die Ueberschichten auf. Der dadurch hervorgerufene Ausfall machte sich um So schwerer fühlbarmals Während der Wirren in Oberschle- sien von dort aus keine, Kohlen in das übrige Deutschland kamen. 5 Die Einfuhr von Steinkohlen betrug im Jahre 1920 insgesamt 333 152 1 gegen 48 781 1 in 1919. Davon entfallen auf Amerika 258 900(46 230) t, auf England 12877 f(O auf das Saarrevier 26 542 t(0) und auf die Tschecho-Slowakei 27757(386 l. Demgegenüber betrug die Ausfuhr ein⸗ schließlichzwangslieferungen: Entente 14278 246(4 511 720 t, 162 408) t, Danzig 243 338 t(00. Memel 63 868 k Polen 2851333 (), Litauen 6853 f(00, Dänemark 95 598(346 43 f. Schweden 0(66 481). Holland 1381 626(1 161 684/ f. Schweiz 31 75 (179 485) t. Länder des früher. Oesterr.-Ungarischen Reiche⸗s 3 457 063(2 117 960 1. sonstige 192 593(19 826) t. insgesamt 22 622 493(8 565 998) k. In diesen Zahlen sind die ein- und ausgekführten Koks- und Brikettmengen. in Kohle ausge- drückt, mitenthalten. Bei einer Förderung von rund 190 Mil⸗ lionen t in 1913 betrug der Verbrauch des Inlandes 157 RMill. Während der Förderung von 117 MiIl. in 1919 ein Ver⸗ brauch von 108 Mill. t gegenübersteht und damif um 25% ge ringer als in 1918 War, lauten die entsprechentlen Zahlen in 1920 auf 131 bezw. 109 Mill. t. Man erkennt daraus. daß das Kohlendiktat von Spaa dem deutschen Wirk⸗ schaftsleben den Fanzen Vorteil der Förder⸗ steigerung wegnahm, sodaß die Nol die gleiche blieb wie 1919 Die Brennstoffnot kam zum Kusdruck in zanl- reichen Betriebseinschränkungen, Peierschichten und teil⸗ weisen Stillegungen. Selbst die Hültenzechen mußten sich eine scharfe Einschränkung ihres Selbstverbrouchs gefallen lassen. Was die Lage noch besonders mihlich gestaltete, War der Umstand, daß der Industrie gergclo die Kohlen- sorten entzogen wurden, die sie am notwendigsten 40* brauchte, Der Zwang, ungeeignete Kohlenserten zu ver⸗ Wenden. gab Anlaß zu unwirkschaftlichem Arbeiten der Feuerungsstellen und damit zur Steigerung der BHestehungs kosten. Diese Zustäude bestehen not ist demnach nicht nur hervorgeruf an Brennstoffen überhaupt. sondern b das Fehlen der jeweils geeigneten Sorten. die uns d mit immer schärfer werdenden Kusy en un die 0 entzog. Daß der Mangel an Kohlen zuf dem Gehiel dess brandes nicht mit noch größerer Schärke in Ersgl haben wir nur dem sehr milden Winter u vese ZWangslieferungen des Rheinisch lensyndikats beirugen im Geschz und Briketts 1818 211 tf. an Koks 9 935 000 t bezw. 4 437 344 f. also in im 5 813 592 kf. Die gesamten Zwangsliekerungen Stellten sich in 1919%0 auf 4036 90 Steinkoblen. Braunkohlen-Briketts, in 1920%1 auf 17 441 615 t Steinko 1159 682 t Braunkohlen-Briketts. Insgesamt wurden demasch in den beiden Jahren 22 903 347 1 geliekert. Waren und flärhte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 19. Okt. Drahtb.) Durch die starken Schwan⸗ kungen am Devisenmarkt wurde das Geschäft am Produkten- markt wesentlich beeinträchtigt, da sowohl die Abgeber àls auch die Käuter Zurückhaltung und Vorsicht beobachteten. Weizen War anfänglich lebhaft gefragt, doch Wwurde die Kauflust späterhin vorsichtiger. In Sommergerste kinden gute und mittlere Qualitäten schlanken Absatz. Die Knappheit in Hafer hält an. Von Mais ist etwas mehr Ware eingetroffen. Das Weizenmellgeschäft ist ziemlich lebhaft in Berliner Marken, dagegen stiller in Sorten aus-⸗ ländischer Herkunft. Die anderen Artikel liegen fest, ohne daß darin ein lebhaftes Geschäft stattfand. Feste Stimmung am Holzmarkt. Die neuerdings einge- tene Senkung der Mark hat die Kauflust am Holzmarkt nach Wie von. Die Kohlen- den durch den Mapgel esonders nken. -Westfalischen Foh⸗ 1919/20 140. Sägewerke, denen bisher nur die Rolle zufiel, Schnittholz herzustellen, beteiligen sich am Zwischenhandel, und es gibt viele Firmen, die von ihrer bisherigen Konkurrenz Ein⸗ schnitte kaufen. Der Zwischenhandel betatigt sich stark und es gelingt ibm schon nach kurzer Zeit, seine Bestände wei- tlerzuverkaufen. Die Verbraucher, namentlich diejenigen in Berlin, sind unternehmungslustiger denn je, und es Wurden größere Abschlüsse in Stamm- und Zopfware getätigt. Viel- kach ist die Spekulation am Werk, die, wie auch auf anderen Gebieten der Warenmärkte, mit weiteren Steigerungen der Preise rechnet. Ob diese Voraussetzung zutrifft, bleibt abzu- Warten. Man kann häufig genug beoachten, daß Einkäufe von Schnittholz nur aus Spekulationsabsichten erfolgen, und es ist leicht denkbar, daß schon im Januar die aus solchen Gründen gekauften Vorräte wieder am Markte in Erscheinung treten wWerden. Eine gewisse Vorsicht im Holzeinkauf ist daher trotg der augenblicklich bestehenden Hausse angebracht. * Schifisverkehr. Der Dampfer„George Washington des Nordd. Lloyd, Bremen ist am 4. Oktober von Newyork àab- Zefahren und am 14. Oktober vormittags in Bremerhaven an- gekommen.— Der Dampfer Princeß Matoika“ der gleichen Einic ist am 4. Oktober von Bremerhaven abgefahren und am 15. Oktober nachmittags in Newyork angekommen— Der Dampfer„Limburgia“ des Kgl. Holl. Lloyd, Amsterdam, ist am 24. September von Buenos Aires abgefahren und an 15. Oktober vormittags in Amsterdam angekommen.— Der Dampfer„Nieuw Amsterdam“ der Holland- Amerika-Linie, Rotterdam. ist am 5. Oktober von Rotterdam abgefahren und am 15. OGtober vormiltags in Newyork angekonmmen. Schiftsverkehr. Laut Orahtbericht der Holland-Amerika- Hirmen verwiesen, in welchem die unserem Verbande ange- kenntlich gemacht sind. hörenden Bankunternehmungen chrch besonderes Teichen. 93 N Linje, Rotterdam, ist der Dampfer Rotterdam“ am 8. Okthr⸗ Einführung der ig wesentlich angefacht. Alles sucht Schnittholz zu kaufen. Die Newyork abgefahren und am 17. Oktbr, nschmittag in Rorerdamꝭ angekmmen. 8 V Miftwoch, den 19. Oktober 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger.[Abend Ausgabe.) 5. Nr. 486. Seite. Aus dem Lande. Karlsruhe, 19. Oktbr. In den Tagen vom 7. bis g. Nobbr. findet im großen Sitzungsſaal des Landtages die erſte badiſche interkonfeſſtonelle Pfarrkonferenz für alkoholfreie Jugenderziehung ſtatt. Im März dieſes Jahres iſt bereits ein gemeinſames Rund⸗ reiben an alle katholiſchen und evangeliſchen Geiſtlichen Badens mit der Bitte um freundliche Mitarbeit ergangen, das die Unter⸗ ſtützung der in Frage kommenden Kirchenbehörden geſunden hat. Die Konferenz wird von Miniſterialdirektor Dr. Fuchs geleitet wer⸗ en. Prälat D. Schmitthenner wird namens des evangel. Ober⸗ Airchenrats und Stadtdekan Geiſtl. Rat Link im Auftrag des Erzb. rdinariats ſprechen. Als Referenten wurden u. a. gewonnen Prof. Dr. Niebergall, Prof. Dr. Max, Herzog von Sachſen und Stadt⸗ ſchularzt Dr. Paull. Um den Geiſtlichen die Teilnahme an der Kon⸗ ferenz zu erleichtern, werden auf Wunſch die Fahrtauslagen erſetzt. Anmeldungen ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle des bad. Landes⸗ verbands gegen den Alkoholismus, Karlruhe, Durlacher Allee 58. Radolfzell, 19. Oktbr. In Ueberlingen am Ried verſuchten Diebe nachts einem Landwirt einen Ochſen aus dem Stall zu ſtehlen. Als ſie ertappt wurden, ſchoſſen ſie dem Landwirt Schrot ins Geſicht und verletzten ihn derart, daß er ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen mußte. Gerichtszeitung. Tul. Neuſtadt i. Schw., 18. Oktbr. Vor dem Schöffengericht hatte ſich die Landwirtsfrau Marie Kleiſer Witwe aus Vierkäler zu verantworten, weil ſie an den Freiburger Milchhof geljeferte ilch mittels der Zentrifuge faſt völlig entrahmt hatte. Durch das Unterfuchungsamt Freiburg konnte der Angeklagten nachgerechnet werden, daß ſie aus dem Verkauf der bei der Entrahmung gewon⸗ nenen Butter einen Gewinn von etwa 1100 Mk. erzielt hat. Außer⸗ dem hat ſie ſich um rund 500 Mk. bereichert, weil ſie ſich die täg⸗ lich abgelieferte entrahmte Milch als Vollmilch bezahlen ließ. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis und 1500 Mk. Geldſtrafe, ſowie Veröffentlichung des Urteils in den Freiburger und Neu⸗ dter Zeitungen. Wie der Vorſitzende des Gerichtes betonte, ſei es zu bedauern, daß 1500 Mk. nach dem Nahrungsmittelgeſetz die höchſt zuläſſige Geldſtrafe ſeien, da ſonſt auf eine höhere Strafe erkannt worden wäre. B. Konſtanz, 18. Oktbr. Wegen Mords hatte ſich die 27 Jahre alte Dienſtmagd Maria Wetzel von Breitenerlen(Hohen⸗ zollern) vor dem Schwurgericht zu verantworten. Während des Krieges verſah ſie die Landwirtſchaft ihrer Brüder; dabei unter⸗ hielt ſie ein Verhältnis mit einem Ruſſen; dafür erhielt ſie eine Woche Geſüngnis und aus dem Verkehr einen Sohn. Später pflegte ſie Ves mit einem 15jährigen Buben. Als Folge gebar ſie am 2. März Honaueſchingen ein Mädchen. Am 13. März ds. Is. wollte ſie ũuih Ravensburg fahren. In Radolfzell machte ſie Sta⸗ tion, kaufte Packpapier und Schnur, ging zum See, nahm das 10 age alte Kind aus dem Steckkiſſen, enttleidete es völlig und warf es in den See. Ueber ein ganzes Jahr lang kam ſie mit der Aus⸗ rede durch, in Radolfzell habe ſie das Kind einer Frau gegeben. Der Wahrſpruch der Geſchworenen lautete nur auf Totſchlag und über Gebſihr erhielt ſie mildernde Umſtände! Das Urteil lautete auf 3 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt. Neues aus aller Welt. Gattenmord in Berlin⸗Steglitz. Die 42 Jahre alte Ehefrau Wanda Lehmann zu Steglitz hat ihren Ehemann durch drei Revolverſchüſſe getötet. Frau Lehmann erſchien ſelbſt auf dem Polizeiamt Steglitz und teilte dort mit, daß ſie vor mehreren Stunden ihren Ehemann erſchoſſen habe, und die Leiche in der Wohnung liege. Als Kriminalbeamte daraufhin nachſahen, fanden ſie die Angaben der Frau beſtätigt. Die Täterin, Frau Leh⸗ mann, gibt an, daß ſie ihren Mann im Streit erſchoſſen habe. Der Fundort ſpricht jedoch gegen dieſe Behauptung. Nach der ganzen Lage ſcheint es ſich vielmehr um einen planmäßigen Anſchlag zu han⸗ deln. Auch die bisherigen Feſtſtellungen und ⸗Ztugenvernehmungen ſprechen für dieſe Annahme. Die Täterin wurde in Haſt behalten 1458 und die Leiche des Mannes nach Aufnahme des Tatbeſtandes be⸗ + ſchlagnahmt. * +4 — Die Frankfurker Hauplwache als Bankgebäude. Die hiſto⸗ riſche Hauptwäche in Frankfurt, die bisher als Kaffeehaus ein⸗ gerichtet war, wird nunmehr ſehr wahrſcheinlich doch zu einem Bankinſtitut hergerichtet werden. Der bisherige Pächter entrichtete etwa 50 000 Mk. pro Jahr, jetzt hat der Allgemeine Bankverein der Stadt eine jährliche Pachtſumme von 300 000 Mark geboten. — Brudermord. In Sterkrade wurde der Arbeiter Heinrich Junker, 43 Jahre alt, von ſeinem um 4 Jahre jüngeren Bruder er⸗ mordet. Der Grund zur Tat ſoll in Familienzeziſtigkeiten ſein. Der Mörder erſchoß ſein Opfer, und brachte ihm dauß noch mehrere Dolch⸗ ſtiche bei. Der Sohn des Ermordeten, der ſeinem Vater beizuſtehen verſuchte, erlitt ebenfalls mehrere Stichverletzungen. Der Täter konnte verhaftet werden. — Raubüberfall auf die Volksbank von Laurahütte. Am Dieus⸗ tag vormittag wurde auf die Volksbank von Laurahütte ein Raubüberfall verübt. Ein mit zehn Perſonen beſetztes Auto fuhr vor dem Bankgebäude vor und die Räuber zwangen die Beam⸗ ten und das Publikum im Kaſſenraum, ſich mit dem Geſicht gegen die Wand zu ſtellen. Sie raubten 90 000 Mark und entflohen im Auto, unerkannt. — Bombenattentat in Liſſabon. Die Zeitung A B C meldet aus Vigo: In Liſſabon ſind Nachrichten eingetroffen, wonach auf einem vom Bürgermeiſter den Regierungsmitgliedern gegebenen Feſt⸗ eſſen eine Bombe geworfen worden ſei. Mehrere Miniſter ſeien ver⸗ letzt worden. Die Polizei habe mehrere Revolutionäre, die ſich in ein benachbartes Kaffee flüchteten, verhaftet. die Sammlung des Maunheimer General⸗Anzeigers 7 für Ippau: 1 Uebertrag: 251 880.75 518. Familie Walter, Berlin 10.— 519. Ouarta der.⸗Schule Gaggenau 211.— 520. Zigarettenfabrik Malzmann, Dresden 1000.— 521. Mannheimer Sängervereinigung, 5 5, 45/48 1000.— 522. S. W. 50.— 523. Vd Elifabethſchule 107.60 254 259.35 Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. Hilfswerk für Oppau. An Spenden ſind weiter gezeichnet: I. Bei der Skadtkaſſe und bei der ſtädt. Sparkaſſe. Bis jetzt ſind eingegangen: 389 748.45 1. Auguſt Rambach, Sattlermſtr., z. Zt. im Pfründner⸗ ſpital Schongau a. Lech 10.— 2. Abteilung Mannheim des Vereins Bad. Lehrerinnen 4300.— 3. Angeſtellte der Rhenania, Verein chem. Fabriken 1830.— 4. Allg. Deutſcher Gewerkſchaftsbund und freier Ange⸗ ſtelltenbund Mannheim nochmals 50 000.— 5. H. R. Jeſchnungen bei der Aheiniſchen Hypothekenbank. 1. Rheiniſche Hypothekenbank 16 600.— 2, Beamtenſchaft der Rheinſſchen Hypothekenbank 865.— 3. Ellenberg, Ainmſchel, hier 40— zuſammen 1 425 773.45 — e Großes Fabrikunternehmen ſucht zum baldigen Eintritt einen im Reklame⸗ u. Offertweſen bewanderten 12692 0 feſgeeeee Aaunt ageen Hauiann Eintritt gesucht. Aee aus der Metallwarenbranche. Angebote unter U. M. 187 an die Geſchäftsſtelle. fchgegane — — —— 0 de fffe Halbelb Kel Helel bene ebendbre ſücht. Kaufmann mögl. aus der Kolonſalwarenbranche, der vertraut mit der Dopp. Buchführung, ſtil⸗ gewandter Korreſpondent und flotter Maſchinenſchreiber iſt. 12678 Bewerber, die auf dauernde Stellung reflektieren, wollen unter Angabe ihrer Gehaltsanſprüche und Mitteilung ihrer bish. Tätigkeit ihre Angebote u. U. G. 182 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. einreichen. 1 2 Se, 2 25 ——ů— Auf hieſige Verwaltung größ. Feuerver⸗ ſicher.⸗Geſellſch. wird erſahrener Fachmann als Zürovorsteher in ſelbſtändige Poſition geſucht. Direktlons · ſtellung. Gefl. Anerbieten unter U. T. 80 an die Geſchäftsſtelle diefes Blattes. B3649 775 TunAEBBANAABAAn H 2 1 7 2 Selbstäündige* 15 1¹ E Infolge eingetretener Reiſeſchwierig⸗ 5 * keiten errichtet erſtklaſſige Geſellſchaft 8 61 Ffon⸗ 6N Oure 10 in allen Bezirken des Reiches eine 0 0 610 5 Brl⸗ Tisleh 8 LVertren 5 N N— neral-Vertre Ae— bei hohem Lohn für dauernde 15 c 8 52 1 ſich 1 Stellung in unsere Betriebe 1 Organiſatoren und Landwirten durc 4 5 soll man niemals Zeugnisse oder andere 9 Vertrieb unſerer bei der Land⸗ U Daszeldtork, Höin Aud.-Aladhach 164 Papiere in Utschriſt soudern wirtſchaft beſtens bekannten u höchſt s0rort gesucht 12706— stets in Abschrift beiſügen, begehrten Maſſenartikel Gelegenheit— eee— wenn man sich vor Verlust sehützen zu dauernder Selbſtändigkeit. 8 Angabe 1 bisherigen Tätig⸗— will. Die Geschäftsstelle übernimmt Jac 78 0 keit erbeten 2 keine Gewühr für deren Wieder- Feſte, hohe Zuſchüſſe, ſowie nach durch⸗ 2 7755 8390 geführter Organiſatlon Mindeſtein⸗ ſhelnlsche Telefon- Gesellschaft Düsseldort 4 ̃ kommen von Mk. 120000.— fährlich.— Wenrhahn 34/30.— Kgenhartegtgollg gas Bewerber mit einem Betrlebskapital Uesbhaltsstelle 06s von! Mk. 15000.— wollen ſich melden ANNNAHNNANMAMBAEnAnnnAn MHangdat 85 u. G. 328 an Gerſtmann s Aunoncen⸗ Mannheimer Geheral- Anzelgers. Burg, Verlin W. 9. Potsdamerſte. 4 5 ieeeeeeeee ö Tüchiige kür elektrischen Kranen zum sofortigen Angebote unter V. H. 108 an die, Geschäktsstelle dieses Blattes. Ataſt d. ein ganz bedeutendes Eiukommen verſpricht, ſpielend leicht verkäuflich, ſoll bezirksweiſe vergeben werden. Seriöſe Herren oder Firmen, die eine Organiſation mit Erfolg durch⸗ führen, über Barmfttel verfügen, Riſt eine aämnende punenmeüten 2 eboten. Der Artikel iſt erſtklaſſig 0 N —5 0 7 nur erſt— klaſſige, befähigte Herren melden. Selbſtändiger Maschinenschreiberin Donnerstag anweſend: Hotel Pfälzer Hof, Mannheim. Anacker& Falk Berlin-Wilmersdorf 1. Gzirks- u. Oenefalveftreter Hohes Einkommen 570 sichert ein neu patentamtlich geschützter Bedarts-Massen-Artikel(Sackaufhalter) Völlig konkurtrenzlos. Unentbehrlich für ſeden landwirtschaftlichen und industriellen Betrieb, deshalb schon längst die Nachfrage. Seriöse Herren, die eine Organisation mit Erfolg durchführen, über Kapital—5000 Mkk. Verfügen, ist eine glänzende, vornehme Existenz geboten. Der Artikel ist erstklassig und wollen sich nur befähigte Herren melden Donnerstag ünd Ereitag von—6 Uhr bei Hern Schießl, Hotel Pfälzer-Hof. 12802 . (bevorzugt Absolventin höh. Schule) für das physikalische Laboratorium eines bedeutenden Fabrikbetriebes zu baldigem Eintritt gesucht. 75 4 Bewerbungsschreiben mit Lebens- lauf, Zeugnisabschriften und Angabe der Gehaltsausprüche unter V. D. 104 an die Geschäftsstelle dieses 31 Blattes. 12774 545 Faane nten per ſofort geſucht. 7059 Adolf Bet⸗z Inſtallationsgeſch. B 5, 3 Telephon 8231. Ordentliches 588 iansigadcten ſuchen per bald Berg& Comp. F 2. 4. 547 Tüches fuchen das ſelbſtändig kocht, bei gutem Lohn für 1. Nov. 1586J. Ungenannt Kunheim u. Co. Metzger u. Kerner H. Beer g α= Wir danken allen Spenden, Bürgermeiſteramt: Böttger. Konto Sü Marx u. Goldſchmidt 3 „Beamte u. Angeſt, des Verſorgungsamt Mannheim Orenſtein u. Koppel Mannheim, den 18. Bis jetzt ſind ge .⸗G., Filiale Mannhe Begamte der Firma Karl Freudenberg, Weinheim Jofef Pollack, Weinheim Zuſammen: Gebern herzlichſt und Oktober 1921 12 II. Bei der Handelskammer und den Maunhelmer Bänken: zeichnet: 2˙595 525,75 ddeutſche Diskonto⸗Geſellſchaft: 10000.— 1295.— 1000.— 10000.— 10 000.— 1000.— 1000.— 1700.— 1000.— im 1 2 632 520.75 bitten um weitere Handelskamme A. Dr. Blauſtein. Auf Grund in nd⸗ und funkentelegraphiſche Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Mittwoch den 19 Oktbr. 1921, suihr morgens(MELI) Meldungen 563 1277 213 715 1281/7 780 Königſtuhl Karlsruhe Baben⸗Baden Villingen. Feldberg. Hof St. Blaſien. Vadenwefler Kern ſüdoſtwärts verl dauert. Die deutſchland zunächſten Geringe Bewölkungszu Haupiſchri Schönfelder; für N eee Für Lederwaren⸗Sport⸗ artikelfabrik wirdd 541 fachl. Naulmann mit 50 π o Milte als Teilhaber geſucht. Ang. u. C. S. 87 an die Geſchäftsſtelle. Wenn SieVertreter suchen oder Vertretungen übernehmen wollen, dann leſen Sie die allwöchentl. erſcheinende Zeitſchrift „Deutſche Vertreter“ Jede Nummier enthält weit über 300 Vertretungs⸗ Angebote. Neueſte Aus⸗ gabe 2 Mk. Bezugspreis für 3 Monate 15 Mark. Verlag 502 „Deutſche Vertreter“ Naunhof bei Leipzig. Ehrliches, ſauberes Mädchen welches bereits in einem beſſ. Haushalt gedient, geſucht 569 bei Kahn, L 14, 20, II. Suche per ſofort an⸗ ſtändiges und vor allem ſauberes Häddhen für Hausarbeit. Nähen kann erlernt werden. Näheres M 1, 4b, Laden.*590 Stellensesüche Kaufmann lange Jahre im Aus⸗ land, perf. franz., engl. und ital., jedoch nicht Maſchinenſchreiber, ſucht hier geeignete Stellung. Angebote u. B. A. 45 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Bg702 Solider, zuverläſſiger, verh. Mann, 34 Jahre, ſucht für vormittags Be⸗ ſchäftigung als*572 Finkassſerer Kontrolſeur oder ſonſt. Vertraueus⸗ poſten. Eptl. auch den ganzen Tag. Kaution kaun geſtellt werden. Angebote u. J5. F. 400 geſucht. Rheinanſtraße 19, part. 7 geſucht. L. 8, 13 part. an die Geſchäftsſtelle. —— le 12 egt. liche ur ſüdwe Luftſtr ſtill ſtill. 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet hat eine Schwächung erfahrem und ſeinen Sein Einfluß iſt jedoch vorherrſchend geblieben, ſodaß das trockene, am Tage heitere milde Wetter an⸗ nordweſtlichen Störungsgebiete guftdruc W Niederſchlag der Or! Temp. Wetter lehten 24 Sfunde mm ñ o Aichtg. S tärke min Hamburg 766.5 611 S80 leicht Dunſt 0 Danzgee 768.0 13—ſtill Dunſt 0 Berlm—— 5„— Frankfurt a. M 770.2 7 NNW. ſleicht wolklos 0 München 771.6 7 SW. ſſchwach woltlos 0 Kopenhagen 164.4 12 3Wmäßig Nebel 0 Stockhom. 758.4 11 SW keeicht heiter 0 Haparanda. 82 NoO ſſchwach heiter 0 —0 Paris.767.4 10 0leicht wolklos 0 Toulous———— ))ß 9 No teich: Nebe:? 0 Wien————— ö— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 55 17 Sees druck per Be⸗ höhe in NN merkungen m Wertheim— icht w. wWolkl.] 0 werden für Süd⸗ ömungen und damit etwas Bewölkung, aber noch keinen Regen bringen. Wettervorausſicht bis Donnerslag, den 20. Oktober, nachts 12 Uhr: nahme, doch noch ziemlich heiter und trocken, mild. ftleitung: Dr. Fritz Gold Manuheim, E 6. 2 e enbaum. Verantwortlich für Potitik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Juhält: Richard Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel, Druck und Verlag: Druckerei Dre Haas, Mannheimer' G. m. b.., General⸗Anzeiger 2 Zimmer⸗Wohnung m. Ii auschen gesubcht! Küche und Zubehör in ſchöner Lage der Neckarſtadt gegen—3 Zimmer⸗ Wohnung. Nähe Bahnhof fragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. oder Lindenhof. Zu er⸗ 3703 Beamter ſucht auf 1. Nov. Aal. mähl imner Angebote unter D. O. 10 an die Geſchäftsſt. 33720 Wofinungs⸗Tausch Berlin— Maunheim. Dreizimmer⸗Wohnung mit Küche und Spetſek im Südoſt. Berlins geg. gleichgroße Wohnung in Mannheim zu tauſchen geſucht. Angebote unter D. L. 5 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 58 Hine schöne Daimmerwobnung an dd. Bergstrahge ſofort zu vermieten. Nüheres Wohnungs⸗ nachweis, O 3, 20. 581 Tauschwohnung 2Eimmeru.Kfüche in Oehringen mit gleicher in Mannheim. B3663 Angebote unter V. R. 12 an die Geſchäftsſtelle. Wohnungsnot. Wir ſuchen laufend für ſolvente Mieter möhl. u. leere Zimmer, Läden, Büros, Geschäftsräume, Tauschwohnungen. 82 Für Vermieter koſtenlos. Wohnungsnachweis J3, 20, II. Tel. 4635. Jung. Kaufmann aus guter Familte ſucht Solides Zimmer auf ſofort oder zum 1 November.*35 Angebote u. D. A. 97 an die Geſchäftsſtelle Häenaag u mieten geſucht. B3719 ng. u. D. P. 9 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl Pütwer mit 1 Kind, 32 Jahre alt, in ſicherer gutbezahlter Stellung, wünſcht die Bekanntſchaft eines einfachen Mädchens zwecks 499 Heirat. Nur ernſtgemeinte Zu⸗ ſchriften ſind zu richten u. C. B. J1 an die Geſchäfts⸗ ſtelle. Anonym zwecklos. Gute Pariien? land u Schweiz, auch heiratſtehen i.„Glück⸗ Heim“. Neues Heft 2 M. Nachn..50 M. Heimper⸗ lag 26. Radolfzell a. B. 24 jähr. geb. Fräulein, evang, mit Erſpartem wünſcht auf dieſem Wege einen zu ihr paſſenden Herrn zwecks ſpäterer Helrat kennen zu lernen. Gefl. Zuſchriften unt. B. 8. 62 an die Geſchäftsſt. 83 Gelbde Kartoffel abzugeben. 565 NItiller Lindenhofstrasse 60 Telephon 8463. Bedeutende Vergrößerung uns. Abteil. uadlensumene Mandolinen in Ahorn u, Palisander Mandolas Flach-Mandolinen Mandolftb-Banjos Piccolo-Mandone Mandolinen-Taschen Mandolinen-Mechantken Mandolinen-Stege Mandolin-Spielblattehen Mandolin.-Rockschoner Mandolinen-Bünder Mandolinen-Wimpel Tragbandhalter. 8140 L. Megel à John...l. Heidelbergerstr. 0 7, 9 An gchbner Pesſcht⸗ erhült man beim. Ge⸗ brauch meinet Rosen mch. Macht die Haut rein und zart in ſugend- licher Frische; Beseitigt Leberſlecken, Gesichfs-⸗ röte, Mitesset. Fl, M. 10.— Kurfürsten-Drogerie Th. v. Bichstedt, N4, 18/14 Zum Waschen für beſſere Herren wird angenommen. Zu erfr. in der Geſchäftsſtelle. 594 Mannheimer General-Anzeig Wiederaufbauminſſter Wilbelm Rode u. Frau Gee Elisabethi geb. Hartmann zeigen die glückliche Geburt einer TOCHTER Augusta-Anlage 9, den 19. 10, 21 z. Et. Diakonissenhaus ueene, ee 8 2 S 17 2 — 22 — 0 9— 8 — 564 adr Ahe. Frauengruppe. Amtliche Bekanntmachungen Nr. 2528 J. Lebensreitung betr. American Line. Regelmäßige Passagier- u. Frachtdampfer Hamburg-New PVork. Dassaglerdampfer: Doppelschtaubendampier„Manchuria Doppelschraubendampfer„Mongolia Dreischraubendampfei Doppelschraubendampief„Munchuria“ Doppelschraubendampfer„Mongolia““ „Minnekahda““ 755 1 55 Dreischraubendampſer„Minnekahda Mit Erlaß des Bad. Herrn Landeskommiſſars 85 8 6 Maunheim vom 10. Oktober 1921 Nr. 12 680 4 U 20 Uk 9 Doppelschraubendeumpler e,Munchuria“ wurde dem Schloſſer Johann Kirrſtädter in Am bonners a0,. 10 bl Passaglerprelse: Mannheim, Lindenhofſtraße 72, welcher am 13. Juli 1921 die Schaffner Gottfried Bernauer Ehe⸗ frau und ihre Tochter Alma durch mutiges und eutſchloſſenes Handeln vom Tode des Extrinkens in einem Seitenarme des Rheines bei der Reiß⸗ änſel hier gerettet hat, eine sffentliche Belobung gusgeſprochen. MRannheim, den 13. Oktober 1921. 2 Badiſches Bezirksamt Abt. I. Nr. 2540 J. Lebensrettung betr. Das Badiſche Staatsminiſterium hat mit Ent⸗ ſchließung vom 5. September 1921 Nr. 17 178 dem Banklehrling Hermann Rott in Mannheim, Rheinauſtr. 24, die Rettungsmedaille verliehen. Mannheim, den 13. Oktober 1921. 2 Badiſches Bezirlsamt Abt. I. Kaltite abends 8 Uhr, ſindet im kleinen 1 FF Dritte Klasse der Harmonle, D 2, 6, ein Vortrag von Fräulein Clara Mlefneck über das Thema: S98 Iid die Faauen ſtatt.— Wir laden hierzu alle auf dürgerlich⸗nationalem Boden ſtehenden Gundlach& 7 — nach New Fork „ 2 120 Passagiere benötigen vorgeschriebene Ausweispapiere. Frachtelampfer Hamburg-Zaltimore-Boston-Phſtadetphia u8s. Auskunkt erteilen Amerfcanische VrkehrsGesehsdiait m. b. N. Namhurs. Böhrsenbrücke 2 Schiftsmakler Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7 45 Dolflar und höher 9. Noy 223. Nov. I. Deꝛz VFFFF 4. Jan. „ EI9g * Frauen herzlich ein. Frauengruppe Mit Wirkung vom J. November 192 an wird der 12788 Brückengeldtarif für die Straßenbrücke Ludwigshafen⸗ Mannheim erhöht. Der Aufſchlag beträgt im Durchſchnitt etwa das 1½ fache der bisherigen Sätze. Auskunft erteilt die Brückeneinnehmerei. Dort wird der neue der Deutschen Volkspartei. 2115 Teuer Mellüna-ei Mannheim u. Umgebung gegründet von F. Thorbecke 1890, V. a. G. 2 Rotations Tarif auf Verlangen abgegeben. Haupthüro: Mannheim, 8 25 4 Eisenbahn-Generaldirektion Eisenbahndiraktian Allgemeine Einzel⸗ und Famillenverſicherung für Karlsruhe Ludwigshafen Arzt. Apotheke, Krankenhaus mit Sterbekaſſe. 8 Eintritt jederzeit. Bruütéengs eldtarif IWaldhof: Jos. Rausch, Altrheinſtraße für die Straßenbrücke Ludwigshafen ⸗Mannheim. Sandhofen: Kremer, Bahnhof 2 Gültig ab l. November 1921. Feudenheim: B. Nuf, Hauptſtraße 50 Pio. Saſertal: Uhl. Poftſtraße 2. fleine, nämtich Külber, Schweine. Necarau: 4. Welduer, Rathausſtraße 2. lleine, nämlich Kälber, Schweine, 5 5 Ziegen, Schafe(auch auf Fuhr⸗ Rheinau: Hörner, Stengelhofſtraße werken 230„ Schriesheim: F. Waibel, am Bahnhof. S135 JI. Fuhrwerke I. für Perſonenbeförderung „ b) zweiſpännig eeiee 60. drei⸗ und mehrſpännig 150„ 7 8 2. für Güterbeförderung Ean l n Zweiſpännig 100„ drei⸗ und mehrſpänuig. 150„ b) beladen: einſpannig 100„ zweiſpännig 05 drei⸗ und mehrſpännig 300„ 1 77 ., Anhängewagen, n 2 à) leer 3„„ b) beladeen ee mit eptl. ſofort beziehb. II. Kraftfahrzeuge 1. für Perſonenbeſörderung 150„ u haben in Apotheken, Drogerien, Parfümerien und allen einschlägigen Geschäften. In Mannheim: Michaella-Drog. Friedr. Becker, G 2, 2a, Speise- 10 Zuchdruck- — Toreinfahrt— und 3 Zimmer und Küche in Schwetzingerſtadt zu verkaufen. 566 Angebote unter D. D. 98 an die Geſchäftsſtelle. DRUCKEREI OR. HAAS Buchdruckerei · Steindruckerei Stereotypie · Buchbinderei Srosses Papier- u. Kartonlager Maschinen, aArbeiten in ein- u. Druck in bester Ausführu 18 æxæu normaſen Preisen JOr. Betriebsstätten ES..08.3 Direktion und Hauptbüro E 6. 2 Fernsprecher 7940-46 ſchönen Lagerraum 2, für Güterbeförderung 5 4) leer markt; Adler-Drog. Arth. Röhnert, Bellenstr. 62; 2 9 8 20 Drog. z. welss. Kreuz Herm. Geyer, Mittelstr. 60; 8 8 f 3.-Waldhof: Drog. J. Schmidt; in.-Neckarau: 0 WeI an d AU all 8 alj 9 deer 100 Central-Drog. N. Seſtz, Katharinenstr. 30a; engros in beſter Villenlage Heidelbergs zu verkaufen! d) beladen 200„ KNorls, Zahn& Co,: Handelsgesellschaft. 131 Wolff, Moos& Co. G. m. b. H. in Bensheim. IV. Gegenſtände, die über die Brücke 62⁰0¹—— gewälzt werden, Maſchinen, Straßen Goldwertanlagel fannheim. 513) walzen uſw., die auf eigenen Rädern lauſen, für je 50 kg F (Nach§ 9 der Brückenordnung vom Jahre 1903 dürfen Laſten im Gewicht von über 200 Zentner (ſteigerungsfähig) Wolff, Moos& Co. G. Vierſt. Wohnhaus, Mieteing. z. Zt. Mk. 3800.— zu 60 Anzahlung zu verkaufen. Mille bei 26 Mille 5 E201 m. b. H. in Bensheim. — 10 000 kg— nur nach vorheriger Genehmigung durch die Baninſpektion Ludwigshafen ilber die Brücke gebracht werden.) 12788 Anm.: Als leer gilt noch ein Fuhrwerk und ein Kraftfahrzeug, das mit höchſtens 150 K beladen iſt. Eiſenbahn⸗Generaldirektion Karlsruhe Eiſenbahndirektion Ludwigshaſen(Rhein). Amiache eröttentüchungen der Stadtgemeinge. Lieſerung von Stühlen für den Kranlenhaus⸗ Neubau zu vergeben. Termin: 31. Oktober 1921, vorm. 9 Uhr. Angebotsvordrucke, ſoweit Vorrat, gegen Selbſtkoſten und Auskunft Zimmer 8. 13 Bauverwaltung der Neubauten. Entwäſſerungsarbeiten, Anſchlagen der Fenſter⸗ läden für Neuhau Siedlung Luzenberg. Nähere Auskunft im Baubüro beim Gaswerk Luzenberg, sachgemiss— schnell Ersatzteiles— Nadeln Oel Siager Co. Mahmaschinen Hrt. Ges. MANNHEINM, M 1, 2. Uberholt und Wikratva erstklassige Fabrikate, vollstandig außerst billig abzugeben. 0 Ummermann ò Weyel fl. m. h. l. Ludwigshafen a, ſth. betriebsfertig, 12760 Blumenkah! prima Qualität, von Mk..50 ab, je nach Grösse offeriert in grossen und kleinen Posten 12778 F. Liefheldd, F 2, 9. Darichengesudm Ich ſuche ſofort ein Darlehen in Höhe von 1 teine Feberrolle, ca. 15. Zentner Tragkraft. eeN. 75000. 55¹ aufzunehmen. Eine dreifache Sicher- elt ſteht zur Verfügung. Verzinſung prima! Gefl. Angebote unter B. D. 48 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. B3704 Bettstellen Ungezleier all. Art beseitigi ——— R. Kroschel(wn Nete abzugeben. e Kammerjäger*1 Sre „1 Tr. Händ⸗ Mannbeim J f. 10 ſefepton 29 Spezialist ler verbeten.—92 Pelz-Unruitur radikaler Wanzen-Ausrottang aus auſtral. Opoſſum 8 Kontrahent 885 Staafl. umd Stüdt. Behörden. wo Ausſchreibungsbedingungen ſoweit vorrätig gegen Erſtattung der Seibſtkoſten erhältlich. Ein⸗ reichungstermin für die Augebote: Mittwoch, den 25. Oktober 1921, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. 31 Hochbauamt. Straßen bauarbeiten zum Ausbau der Sandhoferſtraße werden am Mittwoch, den 26. Oktober ds. Is., vorm. 11 Uhr, öffentlich vergeben. Die Verdingungsunterlagen ſind auf Zimmer 137 einzuſehen, wo Angebots⸗ vordrucke für 10.— Mk. abgegeben werden. 10⁴ Tiefbauamt. Zu kaufen geſucht: Waschwaf .Eimern empfiehlt e preiswert zu verkaufen. Siegel, P 4, 3. 540 Zu verkaufen: , Mig' Nemieitatgungsappanat Nr. 4 kaum gebraucht, für Handanl. m. Zähler, autom. Druckeinſtellung u. Farbverreibung, verſtellb. Win⸗ kelanl. mit voll. Zubeh. für Hand⸗ u. Maſch.⸗Schrift. Angeb. an Komm.⸗Verband Sinsheim a. Elſenz. Aulashal. nm Haemeer ebenſo verschiedene Kleider für junge Mädchen zu verkaufen. 5⁴ Anzuſehen Donnerstag—4 Uhr. Tullastrasse 12, 1 Treppe. 2 polſierte guterhaltene Guterhaltener weißer Dorzellanoien billig zu verkaufen. 577 O 8, 5, Ill. Eleg. Brautkleid (Crepe de chinez, Kranz und Schleier zum Preiſe nSctz-Maschinen, Schnellpressen, 3 Steindruck- Schnellpressen, 7 Tiegelpressen, viele Hand- pressen, Frägepressen und zahlreiche Hilfs- Maschinen aſſer Art, 87 Elektro-Motoren UL Aniertigung sämtlicher Pruck- len, erstklassiger Schnitt, von 650 Mk. zu verkauf. 565 F, 6, part. mehr Farben in guter Lage mit eptl. freiwerdender Zimmerwohnung per ſofort zu ver⸗ kaufen. S147 Näheres durch Gebr. Gänswein Kommanditgeſell⸗ ſchaft Mannheim Filiale M 3, 2. Fastnauerakleberleher für ſchl. Figur, 1 Paar Damenſtiefel, Größe 37, ſchwarz, zu verk. 556 Neuoſtheim, Dürerſtr. 6, 2. St.., abends zwiſch. 5 und 7 Uhr anzuſehen. ————k ͤ—äntĩ elegante moderne Strei- verkauft dasKaàufhaus für Herren-Bekleidung(inh. Jakob Ringe) Mannhelm Flanken 0 3 4⁴ Leln 1Treppe 7 Laden neb. d. Mohrenapotheke. amam Heffblldberteher weil zu eng, preisw. zu verkaufen. 573 6. 17, 1 Tr. r. ſpricht am im Nibelu 1 8 flnno 6 P8S, zu verkaufen. dallace paplernbnstie beulhe züftennune Rheinhäuſerſtr 48. ½ Schaser ughund 4 billig zu verkaufen.*580 K 3, 20, Greiß. Verkaufe meine beide ſehr ſchöne Tiere. Hün⸗ din 19 Mon., Rüde 3½ Mon. alt, mit Stamm⸗ baum. Zu erfragen in d. Geſchäftsſtelle. B3714 Kauf-Gesuche. I U. Jatau von Wohn⸗ u. Geſchäfts⸗ häuſern, ſowie Finan⸗ zierungen und Auskünfte beſorgt raſch und diskret Mack& Lohoff P 7, 1, Heidelbergerſtr. annheim, 589 Frankfurt am Main. — in der Oſtſtadt mit frei⸗ werdender—6 Zimmer⸗ Wohnung von kapital⸗ kräftigem Käufer per ſofort zu kaufen geſucht. Angebote u. V. K. 110 an die Geſchäftsſtelle. Neckarstadt. Hau mitWirtschaft od. Laden u. kl. ev. freiw. Wohnung aAlsbald gesucht. Große Anzahlung Ang. u. U. E. 180 a. Gesch. 7019 den 27. Oktober 1921 a Freitag, ngenſaal; ſöchste Preise fr getrag. Rleider, Möbe zahlt 8106 S. Kastner, T 4, 15. adel aller Art kaufen zu Höchſtpreiſen Poſtkarte genügt. B3517 Kupfermann, H 3, 1. getragene Kauf Garderoben ller Art. S1⁴³ Majertschyk R 1. 7 Tel. 8518. Afte Bebisses kauft pro Zahn mit Pla⸗ tinſtiften von—15 M. an. Brym, G 4, 13, 2. Si. Flaschen? Sekt-, Weis-, Notwein· u. Dän. Mitchffasch., Lum- pen sowie sämtl Sorten Papier und Eisen kaufe zu höehst. Preisen. Bei Bestellg. bitte sich ditekt an mich zu wend. Ditte gsnau auf dis Tel.-Ar- 20 drhtsg Wilh. Zimmermann J 5, 17.— Tel. 5261. F Achiung Hohe Prelſe.getr. Kleider, Schuhe, Wäſche u. Möbel zahlt J. Scheps, I 1, 10. Telephon 4588. S12⁴ Hasen- u. Ziegenfeſle werden gekauft in B3718 5. 15. Celdverkehr. 40000 Mk. Seen- auf II. Hypothek auszul- Ang. u. U..176 à. Gesch. 7017 Auf dem Lindenhof kleineres neuetes MOhnhaus zu Kkaufen gesucht. Ang. u. T. Z. 175 àa. Gesch. 7015 Rontabl, festaurant in Karlsruhe. Mannheim Offenburg od. Heidelberg od. Konditorei u. Bäckerei baldigſt zu kaufen ge⸗ ſucht, event. auch Be⸗ teiligung an einem ſicher. und gewinnbring. Unter⸗ nehmen. Vermittler an⸗ genehm. Phil. Bongers, fam- horm/ Nhefn. Marthastr. 10. 7071 Munlan für Einfamilienhäuſer im öſtlichen Stadtviertel zu kaufen geſucht. 570 Angebote unter D. E. 9o an die Geſchäftsſtelle. Gebrauchtes guterhalt. Iimmer- LEdibifeit zu kaufen geſucht. 7077 Gefl. Angebote mit Preisangabe an Luta, Induſtrieſtraße 23. Suche eine ca. 2 mlange Ladentheke m. Schubladen zu kaufen E. Houer 352 Weinheim a. Bergſtraße. Guterhaltenes S Steuer PS. offenes Hainar-Aul von Privathand z. kaufen geſucht. 5542 Angebote unt. C. T. 88 an die Geſchäftsſtelle. Toilettentisch Abei preiswert zu kaufen geſ. 8, 5, III. 578 illanten Perlen, Schmueck · sachen, Zahnge- bisze, Brennstifte, Uhren und Pfand- acheine üb. Juwe- len kauft, tauscht streng reell z. hoh. Preisen Gunther-Sommer 4. 127.24. 1 81²5⁵ Tüchtiger Kaufmaum ſucht mit vorl. Mk. 100 000 febchetmaut oder fige Joeilgung an ſerjöſem Unternehmen. Angebote unt. B. E. 40 an die Geſchäftsſtelle. Beros Tägl. Ef zu verdienen bis l dag k ruſe (m. Garantieſchein). Jog. fl. Schltz, Aücessenvertag H2 4n 835. 346 8000.— Mark II. Hypothek, von Serbſt leihen geſucht. 79 3000 Nx. für ſof, geſucht. Zinſen, Rückzahlung nach lleber einkunft. Ang. erb. unt 3 an die Geſe . 20000 auf gute II. Hypothek ſofort oder päter 4 vergeben. Anfragen 584 D. M. 6 an die Geſchäftsſtelle .hohe Objekt per S147 auf gutes ſofort geſucht. Angebote 8 an Die G chäktsſtell eee Wer beteiligt Füglach U. Tranzöszch für Anfänger u. Fortge⸗ ſchrittene 2 Mark pr. St. Angebote u. T. P. 165 an die Geſchäftsſtelle. S86 Unterr., Nachh. u. Beauf⸗ ſicht. d. Schularb. Vorb. 3. Einjähr. u. Abit. Preis pro Std. 3 Mk. S2³ Prof. Velſch, Mittelſchull., äuſerſtr 16.1 Tr. einhäuſe Herloren fal Nettenamhand. . bzugeben Viktoriaſtraße s pal: Jahr alter haariger Mdelhant graubraun, entlaufen. Abzugeben gegen gure Heß, Eliſabethſtr. Gut erhaltener Sitz- und Liegewagen billig zu verkaufen. 539 S. 3, 10, 3. Stock. Morgens anzuſehen. Pollerte deftstele iit Roſt u. Matratze, 2 Standuhren, groß. Spie⸗ gel, Bilder u. Verſchied. zu verkaufen. 595 I. I15, 2, II. St. ſts. Laanahnapen-ARhäpper 3, 4, 5 Tounen Tragkraft zu kaufen gesucht neu und gebraucht, aber gut erhalten. Habermann, Mannhei 494 m, R7, 29, Tel. 1346 Gebraudime Säde butt Matauer, H 4, 24— Telephon 427 dGanze und zerissene. S811 *