—— Donnerstag, 20. Oktober Oezugspreiſe: zn Mannbeim und Umgebung monatlich frel ins Haus gebracht mark 10.—. durch die poſt dezogen* vierteljährlich Mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17890 Karisruhe in Saden und nummer 2017 Zudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchüftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle Neckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7040, 7031, 7032, 7033, 7044, 705. Celegramm-Aòreſſe: 2 belm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. lanzelger m Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Ralhenau und Virih. Sozialdemotratiſche Illuſionspolitit u. ihre Träger. Dr. A. Gildemeiſter, M. d. R. Der Artikel von Dr. Gildemeiſter über„Illu⸗ ſionspolitik“ iſt von dem ſozialdemokratiſchen Bre⸗ mer„Volksblatt angegriffen worden und Dr. Gilde⸗ 3 t ſich damit in einem Artikel auseinander, deſſen Bedeutung weit über den polemiſchen Zweck des Einzelfalles hinausgeht. Wir gebei ihn des⸗ halb in der Hauptſache wieder. Dr. Gildemeiſter ſchreibt inbezug auf die Illuſionen der ſozialiſtiſchen Ideenwelt. Ich möchte dieſe Illuſion in zwei Teile einteilen: in die allgemeine und in die beſondere politiſche Illuſion. Die all⸗ bemeine politiſche Illuſion der Sozialdemo⸗ d ratie beruhte und beruht darauf, daß man von dem Ge⸗ anken ausging, es handele ſich bei der mit der Entente um einen machtpolitiſchen Kampf, ſondern um eine useinanderſetzung über die politiſche Staats⸗ form, daß nämlich die Entenke lediglich unſere Demokrati⸗ ſterung betriebe, um Deutſchland dann als vollwertiges Mit⸗ lied in den Kreis der Nationen aufzunehmen. So ging die ahrt ins Roſarote. Das war die eine, die große Illuſion. Davon träumt der d. deutſche Michel noch, nachdem ſein Wagen erſchellt iſt und ſeine Glieder bei dem furchtbaren Sturz zer⸗ rochen ſind. Ich gebe gern zu, daß es für eine politiſche Par⸗ tei ein ſchweres Anſinnen iſt, einzugeſtehen, daß man das Opfer eines Weltbetruges geworden iſt. Aber doch wird man dazu kommen müſſen und ich glaube, daß die einzige Sühne für dasjenige, was dieſe poliliſche Richtung am Vaterlande ge⸗ ſündigt hat, iſt, daß ſie dieſes öffentlich bekennt. Es iſt das auch das einzige Mittel, um der weiteren Vergiftung der deut⸗ ſchen öffentlichen Meinung durch die e Einhalt zu gebieten; dieſe wird in dem Augenblick aufhören, wo man draußen ſieht, daß ſie wirkungslos bleibt. Unter vier Augen gibt das ja jeder Sozialiſt zu, aber die Schwierigkeit liegt darin, daß die Partei auch innenpolitiſch feſtgefahren iſt. Wie ſagt doch das„Volksblatt“ ſetzt wieder? Es iſt nicht wahr, daß die jetzige auswörtige Polttik, die Politik der Erfüllung, die Politik der Völkerverſtändigung bankrott gemacht hat! Die Lawine, die uns Teile Oberſchleſiens wegreißt, iſt von unſeren Gewaltpolitikern ins Rollen gebracht worden, als ſie ſich freudig in den Krieg ſtürzten und die Zerſtückelung anderer Länder und Völker auf ihre Fahne ſchrieben. Die republikaniſche und pazifiſtiſche Politik Wirths war nur noch zu jung und zu ſchwach, um... die Lawine noch vor Oberſchleſien zum Stehen zu bringen. Aber dieſe Politik iſt nach wie vor der einzig richtige Wegl“ Man ſieht, es gibt Kreiſe der Sozialdemokratie, die noch nichts gelernt haben, ja ſolche, bei denen ſich die Illuſion zu einer Art Manie verſtärkt hat, das heißt zu einer geiſtigen Einſtellung, die krankhaft iſt, weil ſie Vernunftsgründen nicht zugänglich iſt, auch durch keine praktiſche Erfahrung belehrt wird. In der Zeit des Abſolutismus hatte man dafür den usdruck des„Cäſarenwahns“. Heute erleben wir dieſe Er⸗ ſcheinung bei ganzen politiſchen Parteien als politiſche Maniel Die Einſtellung mag zwangsläufig ſein; ſie fußt, wie die ange⸗ gebene Stelle des Volksblatt⸗Artikels beweiſt, darauf, daß die deutſchen Gewaltpolitiker die Verantwortung für den Krieg hätten, in den ſie ſich freudig geſtürzt haben, uſw. uſw. Hier beginnt die Sache ernſter zu werden, denn die Un⸗ wahrheit diefer Entente⸗Behauptun 15 wie jeder deutſche Po⸗ litiker weiß, erwieſen. Auf dieſe Schuldlüge aber iſt die Schän⸗ dung Deutſchlands durch den Verſailler Vertrag aufgebaut. Wer dieſes Schuldbekenntnis des Verſailler Vertragesinnerlichzudemſeinen macht, ſtellt ſich außerhalb der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft. Die Sozialdemokratie weiß ebenſo gut wie wir, daß die deutſche Staatsleitung geradezu in verzweiflungsvollem Hin und Her dem Deutſchen aufgezwungenen Ronflitt von 1914 ausweichen wollte. Jeder deutſche Politiker, der die Zei⸗ chen der Zeit nur mit einiger Aufmerkſamkeit verfolgt, weiß auch, daß die Mär von dem„Ueberfall der friedlichen Welt durch Deutſchland“ im Ausland bereits als erledigt gelten kann. Es will den Anſchein haben, als ob die letzten Beken⸗ ner dieſes Glaubens in Deutſchland ſelbſt zu finden ſind; aber ich glaube nicht, daß dieſes Bekenntnis mehr als ein Lippenbe⸗ kenntnis iſt. Diejenigen, die es heute immer noch in die Welt hinausrufen, mögen ſich bewußt ſein, daß ſie damit vielleicht ihre innerpolitiſchen Geſchäfte betreiben, daß ſie dadurch aber der ernichtungspolitik der Entente immer wieder das Stichwort liefernl „Dieſe Vorwürfe ſind, ſo wie ſie ungerechtfertigt ſind und unnütz. zugleich äußerſt unklug und müſſen uns tief herabſetzen in den Augen des Auslandes, wenn wir zum Ueberfluß die Kunde derſelben auf alle Weiſe erleichtern und aufdringen. Wenn wir nicht müde wer⸗ en, ihnen vorzuerzählen, wie verworren und abgeſchmackt alle Dinge bei uns geweſen ſeien und in welchem hohen Grade wir elend regiert worden: Müſſen ſie nicht glauben, daß, wie auch irgend ſie ſich gegen 5 1 möchten, ſie doch noch immer viel zu gut für uns So ſprach Johann Gottlieb Fichte in der dreizehnten Rede an die deutſche Nation. Deutſchland kann auch heute nicht geneſen, wenn nicht dieſer Geiſt der Selbſtbezichtigung vernichtet wird. Zu der allgemeinen Iluſion aber trat bei der Annahme des Ültimatums die beſondere, nämlich die, daß das Ultimatum erfüllbar ſei, daß Deutſchland die Forderungen abarbeiten und auf dieſem Wege durch Arbeit zur Freiheit kommen würde. Dieſe beſondere Illuſion verkannte, daß das ltimatum bewußt auf die ewige finanzielle erſklavung Deutſchlands gerichtet war und es iſt eine entſetzliche Tatſache, daß geblendet von dieſen Illuſio⸗ nen die ſogenannten antikapitaliſtiſchen Parteien des Sozia⸗ lismus die deutſche Wirtſchaft dem Entente⸗ apital ausgeliefert haben. Die Entente und be⸗ ſonders Frankreich brauchte einen Titel, den ſie beim Aus⸗ — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Seitung. Verhältniſſes zwiſchen — Mannheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung Anzeigenpreiſe: die kleine Feile mk..— auesw. Mk. 2. 0 Stellengeſuche u. Lam.⸗Fnz. 20% Nachlaß. Aeklame Mk. 10.— fnnahmeſchluz: mittagblatt borm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm 2½ Uhr. Kür Anzeigen an deſtimmt. Tagen, Stelleu.Nus gaben w. keine verantwortg.übern. HBöhere Sewalt, Streiks, Setriebs; ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpötete Rufnahm; von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr bleiben der unmöglichen Zahlungen mit einem Schein des Rechts gegen uns vollſtrecken könnte. Das werden wir dank der Annahme des Ultimatums vom 10. Mai noch ſchaudernd erleben. Damals aber glaubte man an eine Entſpannung, auf die man pochte und durch alle Kanäle der Meinungs⸗ mache ſtrömte die Weisheit ins deutſche Volk, daß endlich die Löſung der Wiedergutmachung unter Aufrechterhaltung der deutſchen Wirtſchaft gefunden wäre. Freilich das angenom⸗ mene Ultimatum iſt die furchtbare Feſſel, die, wie das„Bre⸗ mer Volksblatt“ ſchreibt, uns in das Fleiſch ſchneidet; aber die Annahmeerklärung des Ultimatums mußte von der Re⸗ gierung, die annehmen wollte, wenigſtens benutzt werden, um beſtimmte Zuſicherungen über Oberſchleſien, über die militäriſchen und wirtſchaftlichen Sanktionen am Rhein zu erhalten, wie ſie der Führer der Deutſchen Volkspartei von England noch rechtzeitig zu erhalten verſucht hat. Illuſion war es wieder, wenn Rathenau dann in Wiesbaden ein Abkommen treffen konnte, ohne ſich klar zu machen, daß dieſe Vorzugsleiſtungen an Frankreich nur gegeben werden konnten, wenn dieſes eine auf die Erhaltung Deutſchlands gerichtete Neuorientierung einſchlug. Jetzt aber haben wir zu der Zahlungsverpflichtung aus dem Ultimatum die Lieferungsverpflichtung aus dem Wiesbadener Abkom⸗ men. Das„Bremer Volksblatt“, das damit recht hat, daß es die pazifiſtiſche Politik Wirths als zu„jung und ſchwach“ bezeichnet, erklärt:„Aber dieſe Politik iſt nach wie vor der einzig richtige Weg!“ Hier beginnt die immer enttäuſchte Illuſton eben in die Manie umzuſchlagen und erinnert be⸗ denklich an die Aeußerung Wilhelms II. nach der Entlaſſung Bismarcks: Mein Kurs iſt der richtige und er wird weiter⸗ geſteuertl Der Zweck meiner Zeilen iſt nicht neue parteipolitiſche Auseinanderſetzung. Es kommt mir lediglich darauf an, was an mir iſt zu tun, daß alle Parteien ſich zur nationalen Abwehrfront zuſammenfinden und in die grauſame Zukunft, die uns allen unzweifeſhaft bereitet iſt, als eine untrennbare Schickſalsgemeinſchaft hineingehen. Möge nicht wieder, wie ſo oft in unſerer leidvollen Geſchichte, das Wort des Römers Wahrheit werden,„daß man die Deutſchen ruhig ihren inneren Zwiſtigkeiten überlaſſen könne.“ das ſländige Hin und her in Berlin. Von unſerem Berliner Büro.) Berlin, 20. Okt. Es gewinnt den Anſchein, als ob man im Augenblick von emer Löſung des Regierungsproblemes tatſächlich weiter entfernt iſt als noch vor Tagen. Welche Haltung das Zentrum im entſcheidenden Moment einzunehmen gedenkt, iſt nach wie vor ungeklärt. Von Leuten, denen man darf h. Ueberblick über die Entwicklung im Zentrum zutrauen arf, K hört man nur, daß die Zahl der Gegner des bisherigen lers im Wachſen iſt. Auch die Tatſache, daß man den deutſchen Botſchafter in Paris Dr. Mayer als Kadidat für die Nachfolge Wirths nennt, kennzeichnet die Situation im Zentrum recht deutlich. Zu vermerken iſt, daß die S. P. D. erklärt, ſie halte zwar nach wie vor an Herrn Dr. Wirth feſt, aber ſie ſtehe und falle nicht mit ihm. Das heißt alſo, daß die S. P. D. ſich für den bisherigen Kanzler nicht mehr be⸗ din 9 ungslos einzuſetzen gedenkt, ſeitdem erſichtlich wurde, daß das ee ſelber nicht mehr auf ihn ſchwört. Ueber die Haltung der anderen Parteien iſt im Augenblick grundſätz⸗ lich deshalb nichts zu ſagen, weil ja alles von der Klärung des entrum und S. P. D. abhängt. Die Nachricht, daß der Reichspräſident Ebert ſich für ein Verbleiben nicht nur Dr. Wirths, ſondern ſeiner ganzen Re⸗ gierung eingeſetzt habe, wird uns als unzutreffend be⸗ Ratw Dagegen vertritt man in politiſchen Kreiſen mit achdruck die Auffaſſung, daß die Kriſe nur dann ſchneller ge⸗ löſt werden könnte, als man bisher erwarten konnte, wenn der Reichspräſident in der Tat das Gewicht ſeiner autorita⸗ tiven Stellung geltend macht und perſönlich die Sache in die Hand nimmt. Vielleicht iſt der Augenblick auch nicht mehr fern, wo das geſchieht. Die Plenarſitzung des Reichstages wird wohl erſt am Sonntag ſtattfinden können oder 7. am Montag. Die Unabhängigen verlangen zwar, daß der 9. ſofort zu⸗ ſammentritt, die anderen Parteien ſind aber der Anſicht, daß der Zuſammentritt des Reichstages erſt erforderlich ſei, wenn über die oberſchleſiſche Angelegenheit verhandelt werden könne. Geſtern haben die Reichstagsfraktionen des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei getagt. Laut„Vorwärts“ hat die Deutſche Volkspartei den Eintritt in ein umzubil⸗ dendes Kabinett abgelehnt. Nach dem genannten Blatte wird von Journaliſten behauptet, daß die Verhandlungen im Zentrum für das Verbleiben Wirths günſtig verlaufen ſeien. Ausländiſche Hoffnungen auf die Deulſche Volkspartei. ONB. Paris, 19. Okt. Der Pariſer Korreſpondent des „Newyork Herald“ meldet, daß der Eintritt der Deut⸗ ſchen Volkspartei in die Regierung zur Verwirklichung der großen induſtriellen Anleihe führen würde. Da⸗ — würde der weitere Kursſturz der deutſchen Mark ver⸗ mieden werden, wenn dieſe Anleihe auch nicht mehr die Höhe erreichen würde, die vor einigen Monaten in Ausſicht genom⸗ men war. Die engliſche Regierung habe ein beſonderes Intereſſe daran, daß die Partei von Dr. Streſemann in die Koalition eintritt und man glaubt, die engliſche Regierung ſei der Anſicht, es werde der Deutſchen Volkspartei gelingen, Deutſchland finanziell zurehabilitieren. Der engliſche Einfluß zugunſten Dr. Streſemanns machte ſich be⸗ reits gelegentlich der letzten Kriſe geltend und Lord'A ber⸗ non drückte noch vor kurzem tatſächlich die Hoffnung aus, daß die Deutſche Volkspartei, falls ſie in die Koalition eintrete, das Auswärtige Amt durch Dr. Streſemann beſetzen laſſe. Dr. Streſemann wurde auf der engliſchen Bot⸗ ſchaft als Gaſt oder als Beſucher bei einem Abendeſſen geſehen. Man erklärt, daß Reichstagspräſident Loebe der geeignete Kandidat für den Kanzlerpoſten ſei, und man habe den Ein⸗ druck, daß die Deutſche Volkspartei in ein Miniſteri m Loebe eintreten würde, obwohl der neue Kanzler Sozialiſt wäre. Einigung der Botſchafler⸗-Konferenz. Heute Ueberreichung der e an den deutſchen Bol⸗ after. Berlin, 20. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus Paris gemeldet wird, hat ſich geſtern die Botſchafter⸗ Konferenz über das Verfahren geeinigt, nach dem die Entſcheidung über Oberſchleſien Deutſchland und Polen notifiziert werden ſoll. Nach den Meldungen aus Paris ſoll ein vollkommenes Einverſtändnis er⸗ zielt worden ſein. Die Entſcheidung wird heute Mittag beiden Regierungen bekannt gegeben werden. Der deutſche Bot⸗ ſchafter ſoll heute Mittag die Entſcheidung der Botſchafter⸗Konferenzentgegennehmen. Die Grenzlinie, die der Völkerbund feſtgeſetzt, wird in dieſem Beſchluſſe enthalten ſein. Ferner ſollen Deutſchland und Polen wirtſchaftliche Vereinbarungen treffen, die im Geiſte der Gen⸗ fer Beſchlüſſe gehalten wären. Die Mitteilung wird umfaſſen einen Begleitbrief, den Text der Entſcheidung der Alliierten und die Beſtimmung über die bei der Anwendung zu befolgenden Prozedur. Dieſe Ent⸗ ſcheidung iſt bereits heute abend der JAK. in Oppeln mitgeteilt worden und die Kommiſſion, die mit der Feſtſetzung der Grenzlinie beauftragt iſt, aufgefordert worden unverzüglich 255 der Feſtlegung der neuen Grenzlinie in Oberſchleſien zu eginnen. ONB. Berlin, 20. Okt.„Eaſt Europe“ meldet aus Paris: Die Botſchafterkonferenz hat ihre Sitzung um.30 Uhr ge⸗ ſchloſſen. Ein vollkommenes Einvernehmen wurde erzielt. Die Entſcheidung wird heute Donnerstag vor⸗ mittag der deutſchen und der polniſchen Regierung bekannt⸗ gegeben werden. Die Entſcheidung nimmt der deutſche Bot⸗ ſchafter in Paris entgegen. Die Grenzlinien, die der VPölker⸗ bund beſchloſſen hat, werden darin enthalten ſein. Ferner ſollen Deutſchland und Polen wirtſchaftliche Abmachungen treffen im Geiſte des Genfer Beſchluſſes. Nach einer Pariſer Drahtung veröffentlicht der„Temps“ eine Londoner Meldung anſcheinend offiziöſen Charakters, die Fingerzeige hinſichtlich der Durchführung der Gen⸗ fer Beſchlüſſe gibt. Es ſind drei verſchiedene Teile zu unterſcheiden. 1. Die Ziehung der Grenzlinie in Oberſchleſien; 2. Die Beſtimmungen über das wirtſchaftliche Regime; 3. Die deutſch⸗polniſche Kommiſſion unter Führung eines Neutralen. Wie ſchon gemeldet, will die Interalliierte Kommiſſion ihr geſamtes Perſonal mobil machen, um gemeinſam mit den und den polniſchen Delegierten die Grenzlinie zu ziehen. Die deutſche und die polniſche Regierung werden zu gleicher Zeit, wenn ihnen die Botſchafterkonferenz die wirtſchaftlichen Beſtimmungen mitteilt, ihre Bevollmäch⸗ tigten zu Verhandlungen über die wirtſchaftliche Einheit Oberſchleſtiens und die gemiſchte Verwaltungs⸗ kommiſſion zu ernennen. Folgende Organe werden alſo in Betracht zu ziehen ſein: 1. Die deutſch⸗polniſche Kommiſſion, die mit der J. A. K. die Grenzlinien zieht. Die Delegation deutſcher und polniſcher Bevollmäch⸗ tigter. 3. Die gemiſchte Verwaltungskommiſſion unter Vorſitz eines Neutralen. 4. Um private Schwierigkeiten zu regeln, wird eine Kom⸗ miſſion gebildet, die vermutlich unter der Führung eines Völ⸗ kerbunddelegierten ſtehen wird. Die Entſcheidung des Völkerbundrates iſt, wie aus Katto⸗ witz gemeldet wird, von der J. A. K. der oberſchleſiſchen Bevölkerungimſelben Augenblickbekannt zu geben, wenn die Ueberreichung in Berlin und Warſchau ſtatt⸗ findet. Die an Polen fallenden Kreiſe werden von den Engländern geräumt und von den Franzoſen den Polen übergeben. Erſt wenn die Polen ihre Bezirke beſetzt haben, dürfen zwei Tage ſpäter die Deutſchen in die ihnen überlaſſe⸗ nen Gebiete einrücken. Von den interalliierten Trup⸗ pen werden zuerſt die Engländer und Italiener, dann die Franzoſen abbefördert. Die Polen haben bereits begonnen, Perſonen für wichtige Amtsſtellen in den neu zu beſetzenden Gebieten zu ernennen. Oberbürgermeiſter von Kattowiß wird das ehemalige Mitglied der Zentrumspartei, der jetzige pol⸗ niſche Kreisbaurat Dr. Gornick; Landrat von Kattowitz wird der Inſurgentenführer Rümer. Die Haltung der Tſchechoſlowakei in der oberſchleſiſchen Frage. OBerlin, 20. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Haupt⸗ verſammlung des Hilfsvereins für Deutſchböh⸗ men und die Sudetenländer, die am Dienstag hier tagte, erhob, wie uns mitgeteilt wird, den ſchärfſten Proteſt gegen die über den Willen von 4 Millionen Sudetendeutſchen hinweg geführte, Deutſchland feindliche Außenpolitik des tſchechoſlowakiſchen Staates. Einem Geheimabkommen mit den Polen zuliebe hat der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch und ſein Beauſtragter Hodac ein großer Teil der Schuld an dem rechtswidrigen Schiedsſpruch über Oberſchleſien auf ſich geladen. Der Berliner Hilfsverein für Deutſch⸗Böhmen und die Sudetenländer richtet an die deutſche Oeffentlichkeit die Aufforderung, an dieſer hinterhältigentſchecho⸗ ſlowakiſchen Außenpolitik entſchiedene Kritik zu 2. Seite. Nr. 487. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 20. Oktober 1921. üben und ſich durch die tſchecho⸗flowakiſchen Annäherungsver⸗ ſuche auf rein wirtſchaftlichem Gebiet nicht täuſchen zu laſſen. * Ep. Kopenhagen, 20. Okt.(Eig. Drahtber.) Das hoch⸗ angeſehene Finanzblatt„Finanz Tidende“ berichtet aus leiten⸗ den Kreiſen u..: Oberſchleſien iſt das hervorragendſte Land, das deutſche Kultur auf wirtſchaftlichem Gebiete geſchaf⸗ fen hat. Es ſei ohne Vergleich auf der Erde. Es liege aber im Geiſte der Gegenwart, deutſche ſeltene Arbeit zu zerſtören; das ſei dasſelbe, wie wenn man die Gemälde Rem⸗ brandts oder Leonardos da Vincis in kkeine Stücke zerreißen, oder vielleicht den Kölner Dom als Kaſerne für die ſchwarzen Beſatzungstruppen umbauen ließe. Aus der franzöſiſchen Kammer. Zerſplitterung des nationalen Blockes in Frankreich? ONB. Paris, 19. Oktober. Durch den Zuſammentritt der franzöſiſchen Kammer iſt die Aufmertſamreit erneut auf die franzöſiſche Politik gelenkt worden, die durch die bekannte Rede Briands gekennzeichnet wird. Die Tatſache, daß Briand 50 Interpellationen zu beantworten vor⸗ gefunden hat, beweiſt, wie ſehr die politiſchen Parteien der franzöſiſchen Kammer verſuchen, ſich über die Lage Klarheit zu verſchaffen, bezw. in welcher Weiſe ſie verſuchen, die Lage in ihrem Sinne zu beeinfluſſen. Eine gewiegter Politiker will wiſſen, daß ſich innerhalb des nationalen Blockes eine Strö⸗ mung geltend machte, die für eine Differenzierung der Parteien innerhalb dieſes Blockes zu ſprechen ſcheint. Durch die Ent⸗ ſcheidung in der oberſchleſiſchen Frage iſt zweifellos in der franzöſiſchen Politik eine gewiſſe Entſpannung eingetreten, die dazu führen könnte, daß durch Abſplitterung des linken Flügels des nationalen Blockes dieſer in ſeiner bis⸗ herigen Geſchloſſenheit bedroht, bezw. durch die Bildung eines Linksblockes unter Hinzuziehung des linken Flügels des natio⸗ nalen Blockes in gewiſſer Weiſe gefährdet wird. Dieſe Strö⸗ mungen ſind jedoch vorerſt noch ſo unbeſtimmt und ſo aktions⸗ unfähig, daß es verkehrt wäre, ihnen bereits größere Beach⸗ tung zu ſchenken. Letzten Endes werden dieſe Strömungen eine größere Bedeutung durch den Ausgang der bevorſtehenden Waſhingtoner Konferenz erfahren. Oeſterreich und das Burgenland. „WB. Wien, 19. Okt. Aus der ganzen burgenländiſchen Preſſe liegen Meldungen vor über die unausgeſetzte Tätigkeitder Banden, die wie ein Offizier in Neuſidl beſtätigt, keineswegs beabſichtigen, das Burgenland zu räumen. Rekrutierungen werden unter der Leitung der ungariſchen Inſurgentenführer unausgeſetzt vorgenom⸗ men, ſodaß Tag für Tag Flüchtlinge aus dem Burgenlande eintreffen, um dem Militärdienſt zu entgehen. Die Be⸗ ſchießung von Bruck dauert fort; doch konnte die Ein⸗ nahme der Stadt bisher von der öſterreichiſchen Reichswehr ahgewehrt werden. Zahlreiche Geſchoſſe zerſtörten Fenſter, Häuſer und Dächer und Mauern. Zwei Frauen wurden ſchwer verletzt. Die Lage der Einwohner von Bruck iſt auf das ſchwerſte gefährdet. Viele Familien ſind geflüchtet. Ein Altenlat auf den amerikaniſchen Geſandten in Paris. E. P. Paris, 20. Oktober.(Eigener Drahtber.) Mittwoch Morgen erhielt der amerikaniſche Botſchafter in Paris ein Poſtpaket mit Aufſchrift„Parfümerien“. Als ſein Kammerdiener am Abend das Paket öffnen wollte, entſtand eine heft.ge Exploſion, wobei das Zimmer beſchädigt und der Kammerdiener verletzt wurde. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. EP. Paris, 20. Okt.(Eig. Drahtber.) Der„Newyork Herald“ erfährt zu dem Attentat gegen den amerikaniſchen Geſandten in Paris folgende Einzelheiten: Der Geſandte hat in der letzten Zeit mehr als 200 Drohbriefe von den franzöſiſchen Kommuniſten erhal⸗ ten, worin er aufgefordert wurde, ſeinen Einfluß geltend zu machen, um die Hinrichtung zweier amerikaniſcher Kommu⸗ niſten zu verhindern. Eine Proteſtverſammlung gegen die Hinrichtung der Kommuniſten war auf Freitag einberufen worden. Man glaubt, daß das Attentat, das mit einer Hand⸗ granate ausgeführt wurde, das Werk der Kommu⸗ niſten iſt. Der Botſchafter kehrte mit ſeiner Schwieger⸗ tochter gerade vom Empfang des Generals Perſhing im Pa⸗ riſer Rathaus zurück, als die Exploſion erfolgte. —— Der Prozeß gegen die Kapp⸗-Rebellen. Die vier Flüchtigen ſtellen ſich dem Gericht. WB. Berlin, 19. Okt. Im Kapp⸗Prozeß iſt eine Aende⸗ rung der Sachlage dadurch eingetreten, daß vier der flüchtigen An⸗ geſchuldigten, nämlich Oberſt Bauer, Korvettenkapitän Ehr⸗ hardt, Major Papſt und der Schriftſteller Schnitzler ſich be⸗ reit erklärt haben, ſich dem Gericht zu ſtellen, wenn ſie gegen Sicherheitsleiſtung mit der Unterſuchungshaft verſchont würden. Das bewilligte ihnen durch Beſchluß vom 17. ds. ſicheres Geleit: jedoch nur unter der Bedingung, daß ſie ſich ungeſäumt dem Unterſuchungsrichter in Leipzig zur Ver⸗ nehmung ſtellen und daß ſie an einem geeigneten von dem Unter⸗ ſuchungsrichter zu beſtimmenden oder von dieſem zu be⸗ zeſchnenden Ort des Inlandes Aufenthalt nehmen; ferner daß ſie dieſen Ort ohne richterliche Genehmigung außer zu den gerichtlichen Terminen nicht verlaſſen und daß ſie jeder Ladung zu den gerichtlichen Terminen Folge leiſten. Auf dieſe Weiſe wird es möglich, das Verfahren gegen den größten Teil der Angeſchuldigten in der Kappſache, nämlich außer gegen die Vor⸗ genannten auch gegen die Angeſchuldigten v. Jagow, v. Wangen⸗ heim und Dr. Schiele, einheitlich durchzuführen. Der gegen letztere bereits auf den 27. 10. angeſetzte Hauptverhandlungstermin mußte daher aufgeſchoben werden. Das Verfahren gegen ſämtliche Angeſchuldigte wird nach Möglichkeit beſchleunigt, ſodaß mit dem Stattfinden der Hauptverhandlung in naher Zeit zu rechnen iſt. Deulſches Reich. Ein kleiner Irrkum. Die in Straßburg erſcheinende ſozialiſtiſche„La Repu⸗ blique“ bringt in ihrer Nummer 288 vom 19. Oktober in Fett⸗ druck folgende„ſenſationelle“ Meldung: Ein Altentat auf Scheidemann. Berlin, 18. Okt. Im Laufe einer Verſammlung der Volks⸗ partei in Lüdenſcheid ſind auf Herrn Scheidemann Revolver⸗ ſchüſſe abgegeben worden. Derſelbe wurde nicht getroffen. 5 Volksparteiler ſind verhaftet worden. 9 Aus welchen trüben Quellen mag das ſozialiſtiſche Organ fiſchen, das hier aus dem deutſchvolksparteilichen Führer Dr. Streſemann den Mann mit der verdorrenden Hand macht und die 5 verhafteten Kommuniſten zu Deutſchvolkspar⸗ teilern werden läßt, deren Partei ſelbſt der grimmigſte Feind keinen Fall nachweiſen kann, in die Niederungen politiſcher Morde oder Attentate hinabgeſtiegen zu ſein? Ein Volkspar⸗ teiler dürfte wohl kaum der deutſche Gewährsmann der„Re⸗ publique“ ſein, aber 7 Das Wiesbadener Prokokoll. Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Wiesbadener Protokoll vom 6. 10. über die deut⸗ ſchen Sachlieferungen an Frankreich iſt dem Reichstag nun⸗ mehr zugegangen. Beigegeben ſind ihm: Das Wiesbadener Protokoll vom 7. 10. über die Rücklieferungen und Vieh⸗ und Kohlenlieferungen an Frankreich und der Notenwechſel vom 7. 10. über eine Ergänzung der Wiesbadener Protokolle vom 6. 10. Die Aktenſtücke werden entſprechend der ſtaatsrecht⸗ lichen Verfaſſung der Regierung dem Reichstage nur„zur Kenntnisnahme“ vorgelegt. Eine Kreditvereinigung der deutſchen Gewerbe. ONB. Berlin, 19. Okt. Der Reparationsausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit dem von ſeinem Unterausſchuß ausgearbeiteten Eutwurf für eine Kreditvereinigung der deutſchen Ge⸗ werbe. Da ſich ſämtliche Mitglieder grundſätzlich mit dem Entwurf und der in einem Bericht niedergelegten Erläute⸗ rung einverſtanden erklärten wird der Reparationsausſchuß dem Plenum empfehlen, ſein Gutachten im Sinne des Be⸗ richtes abzugeben und die Reichsregierung um die Ein⸗ bringung eines Geſetzes über die Bildung einer Kreditge⸗ meinſchaft unter Zugrundelegung der im Entwurf enthal⸗ tenen Richtlinien zu erſuchen. Die Erneuerung der Lloydflokte. Hamburg, 19. Okt. Der literariſche Berater des Nord⸗ deutſchen Lloyds, W. Ehlers, ſagte in einem Vortrag über den Wiederaufbau ſeiner Geſellſchaft folgendes zur Erneuerun g der Lloydflotte: Der Norddeulſche Lloyd beſitzt zurzeit die im vorigen Jahr fertiggeſtellten Dampfer„Vegeſack“ und„Bremer⸗ haven“, die im braſiliſchen Dienſt beſchäftigt find, ferner die zum Teil von England zurückgekauften Dampfer„Weſtfalen“,„Holſtein“, „Gatha“,„Göttingen“,„Seydlitz“,„Jork“ und„Hannover“. Dieſe neun Dampfer haben einen Brutto⸗Raumgehalt von etwa 50 000 Tonnen, wozu die dem Lloyd nach der Ablieferung verbliebene Tonnage in kleinern Schiffen mit rund 57000 Tonnen hinzu⸗ kommt. Das iſt kaum der zehnte Teil der frühern Geſamttonnage. Außer dem kürzlich in Stettin vom Stapel gelaufenen Dampfer „Minden“ befinden ſich ein Schweſterſchiff mit Turbinenanlage und ein gleich großes Motorſchiff im Bau. Die übrigen im Baupro⸗ gramm ate Aaſſagle Schiffe ſind teils reine Frachtdampfer, teils kombinierte Paſſagier⸗ und Frachtdampfer mit großer Ladefähig⸗ keit. Auf der Danziger Schichauwerft geht ein Dampfer von 35 000 der Dampfer„Hindenburg“ ſeiner Vollendung entgegen. Tagung der kaufmänniſchen Bergbauangeſtellten. Eſſen, 17. Okt. Im Rahmen der großen Eſſener Veranſtal⸗ tung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ verbandes fand eine der kaufmänniſchen Angeſtellten in der Kohlenwirtſchaft ſtatt. iller⸗Berlin berichtete über die Verhandlungen zur Geſtaltung des neuen Reichsknapp⸗ ſchaftskaſſen⸗Geſetzes. Er ſtelte die Forderung auf, den verſiche⸗ rungspflichtigen Angeſtellten die Möglichkeit freier Wahl zwiſchen Knappſchaftskaſſen und zu geben und durch eine zentrale Zuſammenfaſſung der Knappſchaftsverbände zu einem Reichskna pſchaftsverband die Leiſtungsfähigkeit zu fang Eine dieſe Forderung enthaltene Entſchließung wurde einſtimmig ange⸗ nommen. Ein beredtes N von dem e ee e von dem die Tätigkeit des D. H. V. getragen wird, legte der mit großem Beifall aufgenommene Vortrag des Mitgliedes des Reichskohlen⸗ rates Balz⸗Eſſen ab. Der Redner beleuchtete die Aufgaben der Kaufmannsgehilfen im Vergbau, die als die Vertreter des augen⸗ blicklich bedeutendſten Wirtſchaftszweiges Deutſchlands hervorragend berufen ſind, am Wiederau 1115 Deutſchlands mitzuarbeiten. Dieſe Arbeit kann nur dann erfolgreich ſein, wenn jeder einzelne Angeſtellte die Verantwortung fühlt und im Bewußtſein dieſer Verantwortung den wirtſchaftlichen Geſichtskreis erweitert und an der ſtetigen Vervollkommnung des Berufswiſſens arbeitet. Die Verſammlung war einſtimmig der Meinung, daß die Schaffung einer ſchlagfertigen innerhalb der Berufsgewerkſchaft zu den dringendſten Aufgaben gehört. Wie die Haupttagung war auch dieſe +—— ausgezeichnet durch die Einigkeit der kauf⸗ männiſchen Angeſtellten und durch das Vertrauen und die Treue zu den Führern. Bayern und die Pfalz. Zum Tode König Ludwigs. München, 20. Otktober. Zu Beginn der geſtrigen Mitt⸗ woch⸗Verſammlung der Ortsgruppe München der Deutſchen Volkspartei gedachte Rechtsanwalt Dahn des Hinſcheidens fühnte Ludwigs III. in einem Nachruf, in dem er u. a. aus⸗ ührte: Fern der Heimat iſt der König geſtorben, allzufrüh für unſer politiſches, für unſer menſchliches Empfinden. ir hät⸗ ten ihm lieber gegönnt, daß er die Auswirkung der allmählich fühlbar werdenden Geſundung im Volke noch erlebt hätte. Ein perſönlicher Ehrgeiz hat in ſeinem Leben, reich an Arbeit und Sorge, von Pflichtbewußtſein und voll⸗ endet in Liebe zur Heimat und Volk, nie eine Rolle geſpielt. Die Geſchichte wird, klarer als wir es vermögen, künden, welch eine Fülle deutſcher Geiſteskraft und ehrlichen deutſchen Wol⸗ lens hier zu Grabe dee wird. Nun gilt es, ſeinen Geiſt weiter zu tragen in Bayern wie im deutſchen Volke. Es iſt der Geiſt, der uns jetzt not tut, der Geiſt der Schlichtheit, der Ar⸗ beit, der Pflichttreue, der Sinn für Heimat und Familie, die tiefe Religiöſität, die allein uns helfen können, die äußerſte Not zu überwinden. Das Band, das zwiſchen ihm und ſeinem Volke beſtand, iſt nie zerriſſen, auch im November 1918 nicht. Er war, er bleibt in Bayerns Andenken, der König, den Lud⸗ wig den Treuen die Geſchichte nennen wird.“ Die Verſammlung hörte die Gedenkrede ſtehend an. Sie bevollmächtigte auch die Vorſtandſchaft zur Abſendung einer Beileidskundgebung an Prinzen Rupprecht. c München, 20. Oktober. Am Mittwoch nachmittag trat der Ael⸗ teſtenausſchuß des Stadtrates zu einer Beratung Gegen die Stimmender U. S. P. einigte ſich der Aelteſtenausſchuß da⸗ hin, daß vor der nächſten Sitzung des Stadtrates am kommenden Dienstag im Sitzungsſaal des Stadtrates eine Trauerkund⸗ gebung veranſtaltet werden ſoll. Außerdem wird den Hinterblie⸗ benen des Königs telegraphiſch das Beileid der Gemeindeverwal⸗ tung ausgeſprochen. Die Stadtgemeinde wird bei der Beſſetzung durch eine Abordnung des Stadtrates vertreten ſein, die einen Kranz niederlegen ſoll. Es wird auch die Beflaggung der ſtädtiſchen Gebäude während der Beiſetzung angeordnet werden. Der Miesbacher Anzeiger zu Unrecht verbolen. ONB. München, 19. Okt. Das Beſchwerdegericht beim Landesgericht München l1 hat das vom Staatskommiſſar für Oberbayern am 22. September verfügte Verbot des Mies⸗ bacher Anzeigers unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe für ungerechtfertigt erklärt. Die Be⸗ gründung des Urteils ſpricht aus, daß die Angriffe des Blat⸗ tes auf den Reichskanzler, die zu dem Verbot geführt haben, keineswegs ſeine amtliche Tätigkeit betrafen und nicht geeig⸗ net geweſen ſeien, den Reichskanzler in einer den Frieden des Reiches gefährdenden Weiſe verächtlich zu machen. Die Landtagswahlen. Nur 70 Prozent der Wahlberechligten haben bei der Berliner Stadtverordnetenwahl von ihren Wahlrecht Gebrauch gemacht, ihrer Wahl pflicht genügt Selbſtverſtändlich waren es nicht ſozialiſtiſche Wäh ler, die zu Hauſe geblieben ſind, ſondern wieder die andern Auch in Baden rechnen die Sozialdemokraten ſtark mit den verfreulichen Erſcheinung der unausrottbaren Wahlfaulheit des Bürgertums“, wie ein ſozialdemokratiſcher Redner un⸗ längſt ſehr offenherzig ausführte, dieſe im Bunde mit den wirtſchaftlichen Sonderkandidaturen werde der Sozialdemo⸗ kratie beſte und zuverläſſigſte Wahlhilfe leiſten. Soll ſich wirk⸗ lich wieder das beſchämende Schauſpiel bieten, daß die nicht auf dem Voden der ſozialiſtiſchen Demokratie ſtehen⸗ den Kreiſe zu gleichgültig und läſſig gegen ihre eigenen In⸗ tereſſen ſind, um nur eine Stunde der Stimmabgabe zu widmen? Es iſt doch ganz ſicher, daß wenn im Reiche und in den Ländern das Bürgertum, der Mittelſtand die politiſche Waffe des Wahlrechts ausreichend gebrauchte, dieſe Schichten ihr Los weſentlich verbeſſern könnten. Alſo fort mit der Wahlfaulheit! Sie iſt unmoraliſch, unklug und unpolitiſch! Iwieſpalt und Iweifel in der Wiriſchaftlichen Dereinigung. Karlsruhe, 19. Oktober. Wie ich von einer Seite er⸗ fahre, die unbebingt als unterrichtet gelten darf, beginnt in der Wirtſchaftlichen Vereinigung die Stimmung abzuflauen, und die Hoffnungen nähern ſich dem Gefrierpunkte. Mein Gewährsmann, der Einblick in die Verhältniſſe hat, iſt der Anſicht, daß die Wirtſchaftliche Vereinigung kaum bis zu den Wahlen aushalten und zuſammenhalten wird. Es hat ſchon recht ernſtliche Auseinanderſetzungen unter den Beteiligten gegeben und es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung am Wahltag noch etliche Offiziere, aber auch nur etliche, doch ſehr wenige Soldaten haben wird. Mein Gewährsmann, der ſelbſt anfänglich in den Bahnen der Wirtſchaftlichen Vereinigung wandelte, ſich aber bald von der Zweckloſigkeit des Unternehmens überzeugte, betonte, daß der Mittelſtand im Landtag eine vollkommen ausrei⸗ chende Vertretung haben werde, wenn die Deutſche Volkspartei in die Lage komme, im Landtag eine ſtark mitbeſtimmende Rolle zu ſpielen. Er meinte, daß bei der alten nationalliberalen Partei des früheren badiſchen Land⸗ tags der Mittelſtand immer gut aufgehoben geweſen ſei, und ſo werde es auch bei ihrer Nachfolgerin, der Deutſchen Bolks⸗ partei ſein, die ja nach ihrer ganzen Zuſammenſetzung als Partei des Mittelſtandes angeſprochen werden könne. Er er⸗ zählte noch, daß er ſchon manchen Eigenbrötler kuriert habe. Die Not der Kleinrentner und die Deutiſche Volkspartei. Als Partei, in deren Programm die Fürſorge für den Mittelſtand an erſter Stelle ſteht, hat die Deutſche Volkspartei ſich auch der Not der Kleinrentner in hervor⸗ ragendſter Weiſe angenommen. Der neueſte Schritt in dieſer drängenden Frage, deren Löſung ſchlechterdings eine ſitt⸗ liche Pflicht iſt, iſt eine Anfrage des Reichstagsabg. Dr. enhauer(Deutſche Volkspartei) im Reichstage. Sie autet: Der Reichstag hat am 18. Dezember 1920 eine Entſchließung angenommen, durch die die Reichsregierung aufgefordert wurde, un⸗ mittelbar nach dem Wiederzuſammentreten des Reichstags Maß⸗ nahmen ſte Linderung der Not unter den Kleinrentnern, insbeſon⸗ dere auf ſteuerrechtlichem Gebiet, zu treffen. Durch das Geſetz über die Abänderung des Reichsnotopfers und die Novelle zum Ein⸗ kommenſteuergeſetz iſt dem Wunſch bis zum gewiſſen Grad Rechnung getragen worden. Dagegen macht die infolge der Geldentwertung ſteigende ungeheure Nok unter den Kleinrentnern unmittelbare Maß⸗ nahmen zum Schutz por völliger Verelendung dieſer Gruppe notwendig. Iſt die Reichsregierung in der Lage, zu erklären, bis wann ſie einen Geſetzentwurf vorlegt, der die Not der Kleinrentner lindert? Demokraken und Sozialdemokraten. § Ladenburg. 20. Okt. Im Bahnhofhotel fand geſtern abend eine recht anregend verlaufene Verſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatt, die namentlich von jungen Freunden unſerer Partei und Frauen gut beſucht war. Nach 8 Uhr eröffnete der Vorſitzende der Ladenburger Ortsgruppe, Herr Apotheker Hohn, die Verſammlung und erteilte dem Spitzenkandidaten unſerer Partei, Herrn Geheimrat Paaſche, das Wort, der in gewohnt groß⸗ ügiger Weiſe die heutigen politiſchen Zuſtände in Deutſchland 0 lderte und zur Einigung aller deutſch fühlenden Volksſchichten aufforderte, um aus dem Elend herauszukommen. Herr Oberlehrer Knodel von Mannheim beleuchtete ſodann in ruhiger, ſachlicher Weiſe die Hauptpunkte, worin ſich die Deutſche Volkspartei und ihre Anhänger von den andern Parteien, namentlich der jetzt regie⸗ renden ſozialdemokratiſchen und Zentrumspartei, grundſätzlich unterſcheiden. Dies mißfiel dem noch ſehr jugendlichen Führer der demokratiſchen Jugendgruppe hier, Herrn Agricola, und er hielt eine längere Verteidigungsrede für— die Sozialdemo⸗ kraten, ſo daß der Verſammlungsleiter ihm mit Recht entgegen⸗ halten konnte: Einen beſſeren Anwalt hätten die Sozialdemokraten nicht finden können als dieſen Demokraten.(Große Heiterkeit). Auch der Führer der deutſchliberalen Jugendgruppe Ladenburg, Herr Wörnlein, und andere Mitglieder der Jugendgruppe wie auch Herr Knodel ſtellten das eigentümliche Verhalten des jungen Demo⸗ kratenführers ins richtige Licht, worauf Herr Hohn nach 11 Uhr die ſonſt 92 verlaufene Verſammlung mit einem warmen Appell, am 30. Oktober ſeiner Wahlpflicht zu genügen, ſchließen konnte mit dem Bewußtſein, daß dieſer Abend der Deutſchen Volkspartei viel genützt hat. Wenn die demokratiſchen Parteimitglieder ſich ſo zu Verteidigern der Sozialdemokratie auf⸗ werfen, ſoll's uns Deutſchliberalen nur recht ſein. e- E ONB. heidelberg, 19. Oktt. Sämtliche hieſigen politiſchen Parteien— acht an der Zahl— außer dem Landbund, haben beſchloſſen, die Wahlzettel für die Landtagswahl gemeinſam in einem Umſchlag zu ver⸗ ſchicken. Dieſer wird den Vermerk des Wahllokals und der Wahlzeit tragen. Das ſtatiſtiſche Amt der Stadt beſorgt auf⸗ grund der Wählerliſten die Verſendung kurz vor dem Wahltag. Letzte Meloungen. Zur Ratifizierung des deutſch-⸗amerikaniſchen Friedens. WB. London, 19. Okt. Einer Exchangemeldung aus Waſhington zufolge hatte vor der Ratifizierung der Friedens⸗ verträge mit Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn der Senat mit 56 gegen 12 Stimmen den Abänderungsantrag des Se⸗ nators Me. Kellar abgelehnt, wonach Deutſchland gezwungen werden ſollte, anzuerkennen, den Krieg ver⸗ ſchuldet zu haben. Englands Flottenbaſis im Stillen Ozean. WB. London, 19. Okt. Premierminiſter Hughes erklärte im auſtraliſchen Parlament, die Reichskonferenz habe einen Beſchluß in der Frage der Flottenbaſis im Stillen Ozean erzielt. Die Baſis werde jedoch nicht Singapore ſein. * 7 1 + Donnerstag, den 20. Oktober 1921. Mannheimer General-UAnzeiger.(Miitag-nusgubv. 3. Seite. Nr. 487. Karkoffelverſorgung und Preisgeſtaltung. WB. Berlin, 19. Okt. In einer im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft unter dem Vorſitz des Miniſter Hermes abgehaltenen Beſprechung wurde die augenblickliche Lage der Kartoffelverſorgung und der Preis⸗ entwicklung eingehend beſprochen und anſchließend die a 5 nahmen erörtert, die geeignet ſind, eine Verſtärkung der Anlieferungen und eine Eindämmung der Preiſe herbei⸗ zuführen. Seeitens des Miniſters und des Vertreters wurde entſchieden hingewieſen, daß im Intereſſe der Konſumenten die Senkung der Kartoffelpreiſe dringend notwendig ſei; die Vertreter der Landwirtſchaft und des Handels wurden erſucht, im Hinblick auf den Ernſt der Lage kein Mittel unverſucht zu laſſen, eine Preis⸗ ſenkung herbeizuführen. Weiter wurde dringend empfohlen, die be⸗ reits in vielen Teilen eingeleitete Hilfsaktion, durch Abgabe verbilligter Kartoffeln die Notlage der Minderbemittelten zu lin⸗ dern, und die bereits in einzelnen Landesteilen mit anerkennens⸗ wertem Erfolg durchgeführt wurde, in noch größerem Umfange möglichſt in allen Reichsteilen durchzufſihren. Auch die Frage der Feſtſetzung einheitlicher Höch ſt⸗ und Richtpreiſe, die ie Konſumenten vielfach fordern, wurde eingehend beſprochen, von der Landwirtſchaft und vom Handel aber einſtimmig mit der Be⸗ gründung abgelehnt, daß eine ſolche Maßnahme lediglich ge⸗ eignet ſei, die Ware vom Markte zu vertreiben und dadurch zur Verſchlechterung der zu führen. Die Vertreter der Landwirtſchaft und des Handels ſtimmten den Ausführungen des Miniſters zu, daß auch ſie die augenblickliche Preisentwicklung in Anbetracht der ſtarken Belaſtung der Konſu⸗ menten für beklagenswert hielten und verſprachen, durch Einwir⸗ kung und Aufklärung innerhalb der Berufsgenoſſen auf eine Preis⸗ ſenkung hinarbeiten zu wollen. Desgleichen wieſen ſie darauf hin, daß bereits in vielen Bezirken von den Kommunalverbänden Hilfs⸗ aktionen zwecks Belieferung der Minderbemittelten mit verbilligten Kartoffeln eingeleitet ſeien. Sie verſprachen, in Anbetracht der otlage der Konſumenten nochmals die Berufsgenoſſen auf die Wirkſamkeit derartiger Hilfsaktionen 7 zu wollen. Ueber⸗ einſtimmend wurde die e der unglücklichen Preisentwicklung in dem mangelhaften Abtransport der Kartoffeln ge⸗ ſehen und insbeſondere die ſtockende Abfuhr aus den Hauptüber⸗ ſchußgebieten Pomme Oſtpreußen und Mecklenburg beklagt. itens des ee es Reichsverkehrsminiſteriums wurde ent⸗ daß vom 1. September bis 14. Oktober insgeſamt 128 663 Wagen zum Abtransport der Kartoffeln geſtellt worden ſeien. Rechne man mit einer Wagenbeladung von 10 Tonnen, ſo ergebe ſich, daß in dieſem Jahre bis 14. Oktober 25 732 Zentner den Bedarfsbezirken zugeführt wurden. Dieſe Zahl bliebe hinter dem Vorjahre lediglich um 1 Million Zentner zurück. Nicht berückſich⸗ tigt iſt hierbel der e der nach der kürzlich eingeführ⸗ ten Frachtermäßigung beſonders umfangreich ſein wird. Das Reichsverkehrsminiſterlum beabſichtige jedoch, noch durch weitere einſchneidende Maßnahmen eine Verſtärkung der Wagengeſtellung ſch erzielen. Im Schlußwort des Miniſters wurde die Landwirt⸗ chaft und der nochmals mit Entſchiedenheit erſucht, ſich der Notlage der Konſumenten nicht zu verſchließen und in gemein⸗ chaftlicher Arbeit mit den zuſtändigen Behörden und Organiſationen arauf hinzuwirken, daß diejenigen Berufsgenoſſen, die in Ver⸗ kennung der Notlage der Konſumenten durch zu hohe Preisfor⸗ derungen ſich ungerechtfertigter Weiſe bereichern, rückſichtslos zur Rechenſchaft gezogen werden. Er bitte, im weiteſten Umfange durch ufklärung in der lokalen Preſſe und durch Rundſchreiben an die unterſtellten Organiſationen die Landwirt ef zu einer ver⸗ ſtärkten Ablieferung zu aüdbunes! enen Preiſen anzuhalten und durch lokale Lerhand ungen die bereits eingelei⸗ teten Hilfsaktionen zu unterſtützen und auf eine breitere Baſis zu tellen. as die Transportlage anbelangt, hoffe er, daß es dem eichsverkehrsminiſter gelingen werde, das gür age Verladewetter noch zu einer möglichſt ſtarken Abfuhr von Kartoffeln zu be⸗ n Er müſſe anerkennen, daß der oben angegebene Geſamt⸗ verſand als unbefriedigend nicht anzuſehen ſei und daher auch für die Bevölkerung zu übertriebener Beſorgnis kein Anlaß vorliege. Ein Ankrag der Beichsregierung auf Erhöhung der Ausfuhrabgabe. ONB. Berlin, 19. Okt. Der wirtſchaftliche Ausſchuß und der Ausfuhrabgabenausſchuß des Reichswirtſchaftsrates be⸗ rieten in einer gemeinſchaftlichen Sitzung am 17. ds. Mts. über einen Antrag der Reichsregierung auf Aufhebung der Ausfuhrabgabe. Der Antrag der Reichsregierung lautet: 1) Aufgrund ſo⸗ fort einzuſetzender genauer Ermittelungen und Beratungen ſoll die Ausfuhrabgabe bis längſtens 1. April 1922 neu ge⸗ regelt werden. 2) Für die Zeit bis zum Inkrafttreten dieſer Neuregelung ſoll mit ſofortiger Wirkung eine Zwiſchenrege⸗ lung erfolgen, die ſich auf den derzeitigen revidierten Sätzen des Ausfuhrabgabentarifs aufbauen. Zu dieſem Zweck ſoll eine Erhöhung der derzeitigen Sätze des Tarifs um vier Proz. eintreten und die Erhöhung nach oben begrenzt werden E* aximalziffern, die bei Fertigfabrikaten ſechs, be Halbfabrikaten ſieben und bei Rohſtoffen acht Prozent betra⸗ gen ſollen. Auslandsware(ausländiſche Rohſtoffe, Halb⸗ und :::::. K. Fertigfabrikate), wobei einwandfrei feſtſteht, daß ſie keinerlei Weiterverarbeitung im Inlande mehr unterworfen werden und ſolche, bei denen die Weiterverarbeitung im Inlande nur eine ganz geringfügige iſt, wird mit keiner oder einer weſent⸗ lich geringeren Abgabe von höchſtens etwa drei Prozent belegt. In der Erörterung wurden von Seiten der Ar⸗ beitgeber der Induſtrie inſofern Bedenken geltend gemacht, als die Neuregelung der Ausfuhrabgabe nicht ſchema⸗ tiſch erfolgt, ſondern ſich den Marktverhältniſſen der einzelnen Waren möglichſt anpaſſen ſoll. Es wurde daher vorgeſchlagen, daß der Außenhandelsausſchuß das Recht erhält, Vorſchläge 35 eine Staffelung der Ausfuhrabgabe zu machen, die auf die elaſtungsfähigkeit der Waren in den einzelnen Gruppen Rückſicht nimmt, mindeſtens aber die von der Regierung vor⸗ geſchlagene Geſamtſumme erreicht. Dieſe Staffelung ſoll dann ſo ſchnell wie möglich von der Regierung in Kraft geſetzt wer⸗ den. Dieſer Anregung wurde mit allen gegen drei Stimmen zugeſtimmt und auch die Regierungsvorlage im weſentlichen angenommen. Der Ausfuhrabgabenausſchuß wird morgen in einer Sitzung ein formuliertes Gutachten erſtatten. Wirtſchaftliche Fragen. Die wirkſchaftliche Nol der Beamtenſchaft. WB. Berlin, 19. Okt. Die Reichsgewerkſchaft der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten teilt mit: Die Reichspoſtgewerkſchaft befaßte ſich erneut mit der Frage der Steuerung der wirt pe der en Not der Beamtenſchaft und beſchloß, daß der Beamtenſchaft um ſie vor einer ſonſt unab⸗ wendbaren Kataſtrophe zu bewahren, ſofort durchgreifend ge⸗ holfen werden muß. Die in Vorbereitung befindliche Neu⸗ regelung der Beamtenbeſoldung iſt mit größter Beſchleunigung Außerdem die Reichspoſtgewerk⸗ ſchaft zur Abwehr der dringenden Not und zur Beſchaffung von Wintervorräten und ⸗kleidung die ſofortige Vor⸗ auszahlung einer namhaften Summe auf die zu erwartenden Mehrbezüge. Die Reichspoſtgewerkſchaft übermittelte den Beſchluß dem deutſchen Beamtenbunde zur nachdücklichen Vertretung bei den maßgebenden Stellen. Nichit nur „ für ein Viertelſahr kann der Mannheimer General- Anzeiger bei der Post bestellt verden, sSsondern auch für ſeden einzelnen Monat innerhalb des Viertel- jahres. Man übergebe die Bestellung frühzeitig dem Brieſträger oder der Postzeitungsstelle ſũr den Monat November. 8397 Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden. Der Arbeitsmarkt hat ſich auch in der Berichtswoche weiterhin etwas gebeſſert. Die Zahlen der unterſtützten Er⸗ werbsloſen zund der Kurzarbeiter ſind wiederum geſunken, annähernd gleichgeblieben iſt ſich die Notſtandsarbeiterziffer. Der landwirtſchaftliche Arbeitsmarkt weiſt keine nennens⸗ werte Aenderung gegenüber der Vorwoche auf. Infolge des Oppauer Unglücks mußte das Gipswerk der Badi⸗ ſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Neckarzim⸗ mern, Amt Mosbach, den Betriebgrößtenteilsſtill⸗ legen; immerhin beſteht Ausſicht, daß wenigſtens ein Teil der zur Entlaſſung Gekommenen bei einem Mosbacher Fa⸗ brikneubau Beſchäftigung findet. Der Bedarf an Stein⸗ hauern(insbeſondere Granithauern) konnte immer noch nicht befriedigt werden. Die Maſchineninduſtrie forderte Werkzeugmacher, Schleifer und⸗Härter an; doch kann von einem Mangel an Arbeitskräften im allgemeinen nicht die Rede ſein. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie hat die Kurzarbeiterziffer wieder etwas zugenommen, ſie belief ſich am Ende der Berichtswoche auf 360(gegenüber 280 vom Ende der Vorwoche). In der chemiſchen Induſtrie des Schwetzinger Bezirks konnte eine Anzahl weiblicher Arbeitsſuchender Stel⸗ lung finden. Der gute Geſchäftsgang in der Textilinduſtrie CC7CCCCCCCCcCccCcCcCccccccc hält an. Auch das Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe iſt insbe⸗ ſondere im Schreiner⸗, Drechſler⸗ und Küferberuf gut be⸗ ſchäftigt. In der Genußmittelinduſtrie zeigte ſich geringer Bedarf an gelernten Zigarrenarbeiterinnen. Der Beſchäfti⸗ gungsgrad im Schneidergewerbe iſt gegenwärtig gut; bei den Schuhmachern läßt er immer noch zu wünſchen übrig. Der Bedarf an Bauhandwerkern iſt immer noch ganz er⸗ heblich, die Nachfrage nach tüchtigen Arbeitskräften im Han⸗ del hat ſich verſtärkt, das gleiche kann teilweiſe von den Tech⸗ nikern gelten. Städtiſche Nachrichten. Wer zahlt die Schäden beim Oppauer Exploſionsunglück? Im Mittagblatt des„Mannheimer Generalanzeigers“ vom 19. Oktober wird in einer längeren Ausführung unter obiger Ueber⸗ ſchrift non einem Laien die Anſicht vertreten, daß in erſter Linie die Badiſche Gebäudeverſicherungsanſtalt für den Gebäudeſchaden(alſo auch die Fenſterſcheiben) Erſatz leiſten müßte, allenfalls noch das Reich. Unabhängig davon und in keinem Zu⸗ mit dem Oppauer Unglück behandelt Juſtizrat Dr. aumert in der„Deutſchen Hausbeſitzerzeitung“ vom 22. Sept. d. J. dieſelbe Sache. Dieſer Artikel war alſo ſchon vor dem Oppauer Exploſionsunglück geſchrieben, das ja am 21. Sept. ſtattfand, und befaßte ſich ganz allgemein mit der„Verſicherung von Exploſions⸗ ſchäden“. Er erinnert an den 8§ 82 des Geſetzes über den Ver⸗ ſicherungsvertrag vom 30. Mai 1908, der lautet:„Der Verſicherer haftet für den durch Brand, Exploſion oder Blitzſchlag entſtehenden 4 Schaden“. Da dieſes Geſetz jedoch für Sozietäten nicht gilt, alſo die Geſellſchaften nicht zur gleichen Haftung zwingt, ſo haben zahlreiche Verſicherungsgeſellſchaften beſondere Verein⸗ varungen getroffen, die wohl„Schaden bei Brand, Blitzſchlag oder Exploſion von Leuchtgas aller Art vergüten, auch wenn es zu anderen als Beleuchtungszwecken dient oder durch Exploſion von Haushaltungs⸗Heizeinrichtungen und von Beleuchtungskörpern ent⸗ ſteht, die des Verſicherers für den durch Exploſlonen anderer Art entſtehenden Schaden aber nur bei beſonderer Vereinbarung“ tragen. Der Verfaſſer zeigte nun an einigen Bei⸗ ſpielen, wie Verſicherungsgeſellſchaften und Sozietäten bei Explo⸗ ſionsſchäden die Erſatzpflicht ablehnten. Was im Oppauer Fall nun allgemein intereſſiert, iſt die Mitteilung einer Zuſchrift vom Ver⸗ band der öffentlichen Feuerverſicherungsgeſellſchaften an Juſtizrat Dr. Baumert, weil er die Verſicherung bei der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft„Hohenzollern“, die auch durch Exploſton entſtandenen Schäden vergütet, empfohlen hatte. In dem Schreiben heißt es u. a. „Demgegenüber ſtellen wir feſt: Die Haftung für Exploſionsſchäden jeder Art ohne Rückſicht auf die Entſtehungsurſache ſchließen auf Grund der Verſicherungsbedingungen ohne Beitrags⸗Er⸗ höhungen ein die Gebäudeverſicherungsanſtalt in Sachſen, Württemberg, Baden, Weimar, Altenburg, Olden⸗ burg, Hamburg, die ecklenburgiſche Domanial⸗Brandverſiche⸗ rungsanſtalt und die Schleswig⸗Holſteinſche adelige Brand⸗ gilde“ uſw. Darnach liegt die Haftpflicht im Oppauer Fall auch rechtlich klar und deckt ſich mit dem allgemeinen Rechtsempfin⸗ den des Volkes. Inwieweit die Gebäudeverſicherungsanſtalt Baden dann auf die Anilinfabrik zurückgreifen kann und will, iſt ihre Sache, auf keinen Fall Sache der einzelnen Geſchädigten. Die ſtaatſichen zuſtändigen Stellen ſollten deshalb klipp und klar er⸗ klären, daß ſte für den Exploſionsſchaden aufkrommen. Und zwar in voller Höhe, nicht nur 11—12fache Friedenspreiſe. Die Feuer⸗ verſicherungsprämie iſt ſo ſchon auf das 6fache des Vorjahres ge⸗ ſtiegen; dann muß eben noch mehr erhöht werden, wenn's nicht reicht. Aber allen Geſchädigten muß raſche Hilfe werden. 4. Evangeliſche Jugendwoche Mannheim. Teile unſerer Jugend— nicht die ſchlechteſten— ſuchen heute nach inneren Werten, die in aller Vergänglichkeit bleibende Vedeu⸗ tung haben; nach all der Ueberſchätzung äußerer und materieller Güter, auch des Wiſſenſchaftlichen und mit dem Verſtande erreich⸗ baren, regt ſich nun in drängender Kraft die Stimme relligiöſer Sehnſucht. Dieſer ſollte die Evangeliſche Jugendwoche Mannheim, die mm verſtrichen iſt, Wege weiſen. Sie währte vom 10. bis 16. Oktober und wurde eingeleitet durch entſprechende Gottesdienſte in verſchiedenen Kirchen am Sonntag. Montag abend ſprach Pfarrer Jundt⸗Mannheim⸗Neckarau über das Thema: Lohntes zu beten?“, worin er betonte, daß wir dieſe Frage⸗ ſtellung eigentlich ablehnen ſollten; ſie würde auch in uns verſtum⸗ men, wenn wir in letzter, innigſter Gebetsgemeinſchaft lebten. Die Meiſter des Gebetes ſagten, daß das ganze Leben ein rechtes Beten ſein müſſe; alles müſſe herauswachſen aus der Verbundenheit mit Gott.— Am anderen Abend beſprach Frau Dekan Odenwald⸗ Rohrbach unter dem Thema„Mädchen⸗ und Frauenglück“ die Frage der Sittlichkeit, die im jugendlichen Leben beſonders bren⸗ nend iſt, und wies eindringlich auf den Zuſammenhang von Reinheit, Geſundheit und Glück hin.— Am dritten Abend wurde von Stadt⸗ pfarrer Maas⸗Heidelberg das Problem:„Hat das Leben ——— ANusſtellung Mannheimer Künſtler. Im Karlsruher Stadtrat wurde beſchloſſen, zur Unter⸗ ſtützung jüngerer talentierter Künſtler eine Anzahl von Gemälden und eine Plaſtik aus der Ausſtellung des Badiſchen Kunſtvpereins (anläßlich der Karlsruher Herbſtwoche) mit einem Geſamtaufwand von rund 25 600 für die Stadtgemeinde zu erwerben. Die Ausſtellung der Karlsruher Künſtlerſchaft, deren Kunſtwert nicht außergewöhnlich hoch war, deutete in allem auf die notwendige rfüllung eines Wunſches hin, des Wunſches nach Unter⸗ ſtütz ung. Der Karlsruher Stadtrat hat offene Augen gehabt und— man darf ſagen nach Kräften— gegeben und geholfen, ſolange es noch Zeit war. Es iſt ein trauriges und bedenkliches Zeichen für den Geiſt der Zeit, wenn eine Kunſtausſtellung ein lebhafteres Bild von der Not der Künſtlerſchaft als von ihrer Eigenart und ihren Fähigkeiten gibt. Dieſes Bild hat ſich auch in der AusſtellungMannheimer Künſt⸗ ler, die gegenwärtig in den Räumen der Galerie Buck untergebracht iſt, an den beſten Platz gedrängt, und nach langer Erwägung dünkt es mich für das Kunſtleben unſerer Stadt wichtiger, nicht von den Bildern und Plaſtiken dieſer Ausſtellung, ſondern von der Not ihrer Schöpfer oder doch der meiſten ein Wort zu ſagen. An Beiſpielen möge ſie deutlich werden und die berufenen Stellen, die leiſtungsfähi⸗ gen Perſönlichkeiten auf den ſo einfachen und ſo naheliegenden Ge⸗ anken bringen, was zu tun ſei und was geſchehen müſſe. Wenn man auf die Frage, warum von dieſem und jenem Künſtler, der nicht nur als Mitglied der Ausſtellergruppe, ſondern auch als einer der Begab⸗ teſten bekannt iſt, kein Bild aufgehängt wurde, hört, daß der Betref⸗ fende ſchon vor Monaten einen anderen Erwerbszweig ergreifen mußte, um ſich und ſeine Familie durchzuſchlagen, und daß ein ande⸗ rer, den die Teuerung aufs Land getrieben, die Koſten des Bilder⸗ transports vermeiden muß, dann— haben wir noch lange nicht das Necht, gedankenlos hinzuwerfen, daß es ja der freie Wille dieſer Leute ſei, als Künſtler zu verhungern, anſtatt„anſtändig“ zu arbeiten. Dieſe Binſenweisheit war auch in fetten Jahren ſchon ſehr billig zu en. Zum Schluß doch noch ein Wort zur Ausſtellung. Kein kritiſch gemeintes, ſondern ein allgemein geſprochenes ſachliches. Die Aus⸗ ſtellung iſt zwar lange, doch nicht lange genug vorbereitet. Will ſie das Recht der Mannheimer Künſtlerſchaft auf tatkräftige Beachtung zum Ausdruck bringen, ſo fehlt dazu noch mancher künſtleriſche Belog, deſſen nur diejenigen unter den Beſuchern nicht bedürfen, denen die Verhältniſſe bekannt ſind. Es kommt aber mindeſtens ſo ſehr auch auf die übrigen an Im Hinblick auf die wirtſchaftliche Bedeutung dieſer Ausſtellung hätte ſtrenger geſichtet werden müſſen. Das ſelbſt⸗ loſe Künſtlergemüt wiederum offenbart ſich in dem Beſchluß, einen nennenswerten Prozentſatz des Verkaufserträgniſſes jenen zuzuwen⸗ den, die vielleicht noch ärmer ſind, den Oppauern. A. M. Wenn man aufs Eſſen wartet. In regelmäßigen Abſtänden ziſchen alle Ausflügler im Wirts⸗ ſalettt: tſö kſö tſz tſz.. den Naturlaut der Ungeduld und Entrüſtung. Man iſt hungrig und will eſſen. Aber die Wirtsköchin ſagt: Mir ham aa warten müaſſen auf de Bagaſch! Und ſie ladet zornig zu einer Vorſpeiſe ein, die nicht für jedermanns Zunge ſehr lecker und im allgemeinen nur auf Kirchweih gebräuchlich iſt. Die Kellnerin ſagt: J' ka' mi' net darenna! Und derrennt ſich nicht. Die Gäſte warten. Man ſpielt mit Meſſer, Gabel, Teller und Salzbüchſeln, Zahn⸗ ſtochern und Bierfilzeln. Die Kinder beſehen ſich ihr Geſicht in der Rundung des Löffels und grinſen ſo lang hinein, bis der Vater erzürnt und voll Grimm mit ſeinem Löffel auf die Finger der Sprößlinge haut. Denn er hat Hunger und kann deshalb Unge⸗ bührlichteiten nicht ſehen. Worauf die Mutter ihm einen Blick voll Klage und Anklage zuſchickt und ihren Kindern, ſo oſtentativ als eine Frau ſein kann, die Tränen trocknet. Denn die Mutter hat Hunger und iſt deshalb oſtentativ. Was die Laune des Vaters nicht beſſert. Er dreht heftig den Teller um ſeine Achſe und würgt Zorn, Durſt und Hunger ingrimmig hinab. Der Fritzl muß ein Bier holen. Die Miezl muß Semmeln holen, die Anni muß in die Küche und fragen, wann der Roſtbraten fertig iſt. Sie kommt mit dem erſchöpfenden Bericht, die Wirtin habe ge⸗ ſagt: Wann er ferti is, is er ferti. Der Vater erwürgt mit beiden Fäuſten unterm Tiſch einen imaginären Gegner und ächzt dann: Skandal! Die Mutter ſagt: Bappi, reg dich nicht auf! Dies regt den Bappi noch mehr auf. Er ſagt: Ach was! Geſchwätz!l Ich reg mich doch nicht aufl Aber du regſt einen auf... Die Mutter nadelt an ihrer Stickerei weiter und ſagt nichts mehr.— Sie ſchweigt intenſiv— vielſchweigend! Das regt den Bappi noch mehr auf! Der Fritzl dreht Vrotkügelchen Er bekommt eine Ohrfeige. Die Miezl muß in die Küche und fragen, was mit dem Roſtbraten los iſt. Die Köchin heißt ſie einen frechen Bankert und die Miezl kommt heulend zurück. Fritzl und Miezl ſchluchzen das Tiſchtuch an. Die Mutter wiſcht ihnen Augen und Naſe. Der Bappi ſchnaubt und ſagt: es ſei das letzte Mal, daß er einen Ausflug macht. Er ruft heiſer vor Zorn: Fräulein Vevi! Die Kellnerin ruft automatiſch:„Glei'!“ zurück und verſchwindet aus dem Geſichtskreis. Ueber dem Tiſch hängt nachtſchwarz eine Gewitterwolke. In Bappis Augengläſern wetterleuchtet es. Jetzt braucht die Anni nur noch das Limonadflaſchl umwerfen Der Bappi hat das Meſſer in der Fauſt. Er könnte die Vevi kalten Blutes abſchlachten, wenn ſie nochmal„Gleiiiiii“ ſagt! Der Fritzl leckt als Vorſpeiſe mit dem Finger Salz auf Die Anni muß in die Küche und fragen, was mit dem Roſtbraten iſt... Die Mutter ſeufzt und ſagt: 8 reg dich nicht auf. Denk an deine Leber! Der Bappi brüllt: Ich reg mich doch nicht aufl!l 9 95 Hälſe aller Gäſte recken ſich. Jetzt wird die erſte Platte hereingetragen. Gierig gehen die Augen den Bratenplatten und Salatſchüſſeln nach. Beſtecke klirren, Zeitungen raſcheln zuſammen, mitten im Satz muß das Intereſſe an„Weltpolitiſchen Ausblicken“ dem Intereſſe an Bratenanteilen weichen und Rabindranath Tagore⸗ und Courts⸗Mahler⸗Bände klappen rückſichtslos vor der Vevi zu und werden unter den Gegenpol der Seele verſtaut. Feſtliche Erwar⸗ tung!„Hierher, Vevi!“„Daher, Vevil“„Unſern Nierenbraten, Vevi!l“ Wir haben noch keine Suppe. Vevil“„Gleitiiiiit!“ Da⸗ zwiſchen hinein ein ſchneidender, ſchwertſcharfer Ruf:„Hören Se mal, Fräulein Vevil Nu' warten wa ſchon nn jeſchlachene Stunde! Nu kommen Se mal ran“ Und der Herr in der blauen Leinenjacke und dem ſchmetternden Antlitz zieht alle Augen und Ohren in ſeinen Bann. Feindſelige Augen! Und irgendwo orgelt ein tiefer Bierbaß. Freili! Oba⸗ kemma und's Mäu aufreißen! Für eahm preſſiert's b ſonders! Halt mi, Amali, ſunſt muaß i' hi'geh! Wo mir ſcho' a Stund da⸗ ſitzen.. 4 Alle ſind verſorgt. Friede auf Erden. Man hört nur freund⸗ liches Geſchirrklappern Beſteckklirren, leiſes, wohlbehagliches Kauen, Spannung Aerger, Zorn haben einem tiefen Seelenfrieden auf den Geſichtern Platz gemacht. Der Bappi iſt über ſeinen Roſtbraten gebeugt und die Mutter ſchneidet den Kindern vor und der Bappi iſt ſchon ganz abgeregt und ein Semmelſchmarr'n von Güte liegt auf ſeinem Antlitz. Nach Tiſch ſind alle Menſchen gütig. Julius Kreis. Der Stundenſchlag. Von Karl Kopp. Ganz ſtill ſaß ich in meiner Stube. Nur das Ticktack der Uhr war in ſeinem ſtetigen Gleichtakt zu hören. Ich las in einem Buche. Menſchen zogen vor mir auf, gingen ihren Pflichten nach. Hilligenlei. Das Meer brauſte. Der Sturm peitſchte Wellen auf und führte ſie in die Bucht hinein, an deren Ende jene kleine Stadt lag, die obigen Namen für ſich in Anſpruch nahm. Wellen rauſchten. Die Nacht ſenkte ſich hernieder; Rieke Thomſen blickte nach dem Lichte drüben 4. Seite. Nr. 487. Maunheimer Geuerai- Anzeiger.(Mittag- Ausgabe.) Donnerstag, den 20. Oktober 1921. einen Sinn?“ be Nicht der Tod ſtelle dieſe Frage,— leider zeige ſich allzu oft, daß man ſich in friſcher Erinnerung eines Todesfalls über dieſe Frage hinwegſetze—, ſondern das Leben ſelbſt. Die Antwort darauf laute: Liebe iſt der Sinn unſeres Lebens; freilich bleibe dies Leben hienieden Stückwerk. Aber Gott habe es in der Hand und vollende es. Man müſſe es wagen, mit Chriſtus zu leben, der geſprochen hat:„Ich lebe und ihr ſollt auch leben!“ Hatten ſich dieſe drei Vorträge an Mädchen und Frauen ge⸗ wandt— von ihnen ſammelten ſich allabendlich 800 bis 1000 in der Chriſtuskirche—, ſo wandten ſich die drei folgenden an die männ⸗ liche Jugend, die in etwas geringerer Zahl in der Trinitatis⸗ kirche zuſammenkam. Den erſten Abend dieſes Zyklus füllte ein durch Bilder aus der miſſionariſchen Tätigkeit veranſchaulichtes Lebens⸗ und Glaubenszeugnis des Bundesſekretärs Ritter⸗Karls⸗ ruhe(vom Oberrhein Bund für eine chriſtl. Jungmännerbewegung in Baden) zum Thema: Der Gottesglaube als Lebens⸗ kraft“ aus. Der zweite Abend war durch die in die Tiefe gehen⸗ den, aus reichſtem perſönlichen Glaubensleben kommenden Worte von Eberhard Arnold⸗Neuwerkbewegung Schlüchtern ganz beſon⸗ ders eindrucksvol!, der über„Das Gewiſſen als Lebens⸗ führer“ ſo ernſt und ſo gottverbunden ſprach, daß ſich wohl kaum jemand der Wirkung ſeiner Perſönlichkeit entziehen konnte. Sein Gebet, das alle mitbeteten, und ſeine Worte im engeren Kreis der Ausſprache vertieften noch den Eindruck dieſes Menſchen, von dem man ſa in gewiſſem Sinn ſagen kann, daß er„die Welt überwunden“ habe.— Am letzten Abend kam Prof. Vluntſchli⸗Frankfurt a. M. zum Wort über das Thema:„Vom lebenswerten Leben“. Er betonte, daß die Fragen der Geſchlechtlichkeit und der Zucht für ein Volk und für die Menſchheit entſcheidend ſeien und beſprach darum eingehender die ſittlichen Fragen. Es hatte beſondere Bedeutung, gerade von ihm als Nichtpfarrer das Bekenntnis zu ver⸗ nehmen, daß nur in der Nachfolge Jeſu das lebenswerte Leben zu finden ſei.— Der nachhaltige Eindruck des Vortrages wurde leider durch einen Redner der kommuniſtiſchen Jugend geſtört, der wohl befürchtete, nicht zu Worte zu kommen, was ihm aber in der Aus⸗ ſprache nachher möglich war. Dieſe trug etwas zum gegenſeitigen Kennenlernen bei; auch hier erklang vonſeiten der evangeliſchen Ju⸗ gend der Grundton der ganzen Woche: der lebendige Wille, mit Chriſtus zu leben. Ihren Abſchluß fand dann die Jugendwoche durch einen ge⸗ meinſamen Gottesdienſt der Jugendlichen am letzten Sonntag in der Trinitatiskirche, in dem Jugendpfarrer Lutz über „Jeſus als Helfer in der Not“, anhand der Geſchichte von der Stillung des Sturmes, kraftvoll und eindrücklich predigte; hier waren weit über 1200 Jugendliche zuſammen.— Am Nachmittag war noch eine geſchloſſene Tagung der evangeliſchen Jugendführer, in der Frl. Dr. Herbig⸗Heidelberg über„Febenshemmun⸗ gen“ ſprach, die der Großſtadtjugend in der Familie erwachſen; an dieſe, aus tiefer Einſicht in die Probleme der Großſtadt und der Jugend kommenden Ausführungen ſchloß ſich eine lange, ſehr belebte Ausſprache an. Die Evangeliſche Jugendwoche war, das zeigte ihr Verlauf, eine Notwendigkeit. Möge nun zu dem glänzenden äußeren Eindruck inneres Wachſen und ſtilles Reifen kommen, damit alle die geſtreuten Samenkörner Frucht bringen, was Gott gebe. Möchten doch recht viel ſunge Menſchen das Ziel erkennen und im Glauben faſſen, das auch in ſchwerſter Not das Leben lebenswert macht: Chriſtus der Herr! Kornmann, Jugendpfarramt Offenbach a. M. Der muſikaliſche Barbier. Wir waren lange vor dem Kriege gewohnt, Mund, Naſe und Ohren aufzuſperren, wenn uns einer von dem geheimnisvollen Märchenlande jenſeits des Meeres erzählte, das vom Volksmund kurzweg Amerika, richtiger aber Vereinigte Staaten von Amerika genannt wird. Heute ſtaunen mir mehr denn je, ſelbſt über Wunder——„Enten“, die manchmal über den großen Teich ge⸗ flogen kommen. Was für die Kinder das Land aus„1001 Nacht“ iſt, bildet für die Großen das„Dollarland“, und manche Familie erinnert ſich wieder eines verlorenen Sohnes oder Anverwandten, den man einſt ohne Tränen in den Augen über das Waſſer abge⸗ — 5 hatte, den man aber jetzt als letzte Reſerve herbei⸗ W t. Daß man drüben in Amerika längſt nicht mehr zu Fuß geht, daß man fich dem Genuß eines Konzertes zu Hauſe hingibt, wiſſen wir. Die Statiſtik meldet, daß dort ſeder achte Mann ſein Auto hat, und von den Konzertſälen führen unzählige Privattelephone zu be⸗ quemen Muſikliebhabern, die durch das Telephon ſich geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen hingeben. Der Amerikaner nennt das alles mit Stolz ſeine Kultur. Kultur hängt für ihn mit dem Maß von Bequemlichkeit und Luxus zuſammen, das ihm der Fortſchritt zu geben vermag. Seine neueſte Errungenſchaft iſt: „Das Haarſchneiden mit Muſik'“. Man iſt dort nicht mehr ſo nüchtern wie in unſeren deutſchen gutbürgerlichen Barbierläden, wo geſchickte Haarkünſtler den Kunden zur Unterhaltung die neueſten Zeitungen und Witzblätter in die Hand drücken. Es iſt auch läſtig, all das Geſchreibſel zu entziffern, indes geſchäftige Hände die Bartſtoppeln aus dem Geſichte wegſchaben. Das iſt für die amerikaniſchen Kollegen ein längſt überwundener Standpunkt. Sie beſitzen jetzt Haarſchneideſalons mit Muſik, Tee und Kuchen. Kein Wunder, daß ſich die Leute dort ſo gerne und ſo oft unter das Meſſer oder die Schere begeben. Aus disſer Idee können ſich auch für unſere deutſchen Haarkünſtler ungeghnte Möglichkeiten ergeben. Wäre es z. B. nicht ein köſtliche⸗ ³˙¹⁴ꝛ%Üwuq Vergnügen, bei den hinreißenden Klängen des„Figaro“ in Seifen⸗ ſchaum gehüllt und anſchließend raſtert zu werden?— Welche Wonne, den ſtolzen Haarſchopf fallen zu ſehen, wenn Kamm und Schere den Takt zum„Barbier von Sevilſu“ tlappern!— Wenn ſich dann noch die Barbiere dazu entſchließen würden, Muſik als Pflichtfach für ihre Berufsausbildung zu beſrimmen, ſodaß un Muſikhaarſchneideſalon Geige, Cello und Flöte in einer Harmonie mit den Tönen dahin⸗ fließen, die kundige Hände dem Pinſel, dem Raſtermeſſer, der Schere und dem Kamm entlocken, wenn der Ruf:„Bitte, der nächſte Herr!“ aus dem Munde des Stiftes in ſchmelzendes Pianiſſimo übergeht, würde ich mich nicht mehr tränenden Auges, ſondern freudigen Her⸗ zens mit dem Haarſchneidepreis von 6 M. für einen Kopf abfinden. Ich würde auch nicht mehr angeſichts dieſer weiteren finanziellen Belaſtung meinen Kollegen beneiden, weil er eine Glatze hat, ſondern eher bedauern, weil er dieſes köſtlichen Genuſſes nicht teilhaftig wer⸗ den kann. J. G. Auflieferung von Telegrammen durch Fernſprecher. Der Fernſprechteilnehmer kann von ſeinem Anſchluß aus Telegramme dem Vermittlungsamte zuſprechen. Für die Aufnahme eines ſol⸗ chen Telegramms erhebt die Telegraphenverwaltung eine Gebühr von 10 Pfg. für das Wort, mindeſtens 2 Mk., neben den beſtim⸗ mungsmäßigen Geſprächs⸗ und Telegrammgebühren. Zur Aus⸗ führung der Uebermittlung des Telegramms braucht der Teilnehmer lediglich ſeine Vermittlungsanſtalt anzurufen und ihr ſeine Abſicht mitzuteilen. Er wird dann mit der Telegrammaufnahme verbunden, die das Telegramm entgegennimmt. Die amtliche Jürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegs⸗ hinkerbliebenenfürſorge gibt im Anzeigenteil die Tage bekannt, an denen ſich zur Aufnahme der Perſonallen für die Regelung der ab 1. Auguſt 1921 monatlich zahlbaren Renten⸗Teuerungszuſchüſſe alle Rentenempfänger zu melden haben. & Schwerer Aukounfall bei Heidelberg. Unſer&⸗Mitarbeiter ſchreibt uns: Geſtern nachmittag hat ein aus der Richtung Kirchheim S kommende Benz⸗Kraftwagen kurz vor der Stadt die auf dem Rade ſitzende Frau eines Rohrbacher Poſtſekretärs angefahren. Der Wagen kam dadurch, daß die Frau kurz vorher noch auf die andere Straßenſeite gefahren war, beim Ausweichen weit auf die Seite und ſch. gegen einen eiſernen Leitungsmaſt. Der Kraftwagen überſchlug ich, die beiden Inſaſſen unter ſich begrabend. Die Inſaſſen eines anderen Kraftwagens zogen ſie hervor und brachte ſie ſowie die Frau ins Akademiſche Krankenhaus. Einer der Kraftwagenführer und die Frau ſind erheblich verletzt, während der dritte Verletzte ſich bald wieder entfernen konnte. Der Kraftwagen iſt ſtark beſchädigt. Die Schweinef welche für den 25. Oktober in Secken⸗ heim geplant war, mußte wegen Ausbruchs der Schweineſeuche an einigen Stellen abgeſagt werden. Es bleibt zu hoffen, daß im nächſten Jahre die Verhältniſſe beſſer ſein werden. Bis dahin wer⸗ den auch größere Geldmittel bereit geſtellt werden können, ſodaß die Geldpreiſe eine den Zeitverhältniſſen entſprechende Erhöhung er⸗ fahren werden. „Jiehung der Preuß.⸗Südd. Klaſſen⸗Colterie. Gewinne 30 000 Nr. 212 589, zu 4 10 000 Nr. 15 859, 156 478, 219 986, 121 932, 128 773, 177708, 197 661, 287 469, 297 125. 5 Das 25jährige Arbeitsjubiläum begeht 911 Herr Fritz Weber ſen., K 3, 19, bei der Gummiwarenfaäbrik Hutchinſon, Indu⸗ ſtriehafen. Aus dieſem Grunde wurden ihm von ſeiten der Direk⸗ tion und Angeſtellten die beſten Glückwünſche zuteil. Parteinachrichten. Deutſche(liberale) Voltspartei. Wir weiſen nochmals auf den heute abend 8 Uhr im kleinen Saale der Harmonie, D 2, 6, ſtattfindenden Vortrag von Fräulem Mleineck:„Der vaterländiſche Gedanke und die Frauen“ hin. veranſtaltungen. Lautenliederabend Dr. Hans Ebbeckes. Im Verſammlungs⸗ ſaal des Roſengartens veranſtaltet der beliebte Lautenſänger Hans Ebbecke am Freitag, den 21. Oktober einen Lautenliederabend. Vor den ausverkauſten Häuſern, die ihm regelmäßig hier in Mann⸗ heim waren, erntete er durch die in ausdrucksvoller Mimik und wirkungsvoller Begleitung mit ſehr guter Stimme vorge⸗ tragenen frohen und humorvollen Liebes⸗, Tanz⸗, Dialekt⸗ und Scherzlieder großen Beifall Karten für den Lautenabend an der Konzertkaſſe Heckel. Der jangverein„Harmonie“ Lindenhof hielt am letzten Sonntag Vereinsheim ee einen internen Vereinsabend 1 79 der Oppauſpende ab. Den größten Teil der Unterhaltung beſtritt wie immer unermüdlich und uneigen⸗ nützig die vorzüglich ſpielende Hauskapelle. Außer zwei Terzetten, vorgetragen von jungen Damen der„Harmonje“, beteiligten ſich noch einige Mitglieder als Soliſten an der Unterhaltung. Das Doppelquartett brachte daͤs„Herzklopfen“ von Petſchel mit Orcheſter⸗ begleitung vorzüglich zum Vortrag, außerdem noch einige Volks⸗ lieder. ie Sammlung für die Oppauſpende ergab— zuſammen mit einer anläßlich eines Probeabends vorgenommenen— eine Summe von über 500 Mark, welcher Betrag reſtlos der Oppau⸗ ſpende überwieſen wurde. und beklagte ihre Einſamkeit. Man hörte es, das Rauſchen; denn wer das Meeresrauſchen auch nur einmal vernommen, der hört es immer wieder, auch wenn nur ein Buch darüber redet. Und dazwiſchen erklingt das Ticktack in der Uhr in ewigem Gleich⸗ maße. Das Buch redet weiter. Lieſe Duſenſchön ſteht plötzlich in der Türe, ein erbarmungswürdiges Weib. Sie ſucht ihre Mutter und ſieht ihrer ſchweren Stunde entgegen. Ein Schickſal erfüllt ſich. Eine Mutter vergißt ob einer ſchönen Vergangenheit ihres Ge⸗ ſchlechtes ihrer Augenblickspflicht; ſie erzählt, während das Schickſal Spielplan des National-Thenters Neues Theater Oxtob.] I 4 Vorstellung 5Vorstellung 1 20. D. 11B Menagerie 7¹² 21. E. Verpflichtung A: Otello 7 22..11D ero und Leander 1Der Vetter aus Dingsda 7 23. S. 11 C. Atiadne auf Naxos 7 Der FHerr Verteidiger 8 Aus dem Lande. 8 Schillingſtadt, 20. Oktr. Die Schillingſtadter Jagdpächter ha⸗ ben in einem Tannenwald, ungefähr 12 Hektar groß, bei einer Treibjagd in 1% Stunde 33 Haſen und einen Rehbock ge⸗ en. ihrer Tochter zum Schickſal eines unglücklichen Weibes wird: die ſchoſſ ſchenkt einem Kinde das Leben und haucht dabei ſelber ihr Leben aus. Es kommt das Leid. Auch das vergeht. Eine neue Sonne geht auf und leuchtet über einem neuen jungen Leben. Ein Knabe wächſt heran.— Immer noch das Ticktack der Uhr.— Die Wellen rauſchen nun nimmermehr. Die Bucht iſt verſchwunden. Und auch Riecke Thomſen und auch die Mutter des kleinen Duſenſchön zerfallen in Schatten. Der Alltag redet.— Eben ſchlägt die Uhr ihre Stundenſchläge. Knabenſtimmen erſchallen auf der Straße. Und Sonnenſchein liegt über der düſtern herbſtlichen Landſchaft ausgebreitet. Und ein Sonntagnachmittag geht ſeinem Ende zu. Kunſt und Wiſſen. 4 Adolf Weinbrenner f. In der Nacht zum 19. Okt. ſtarb in Karlsruhe im 86. Lebensjahre der frühere Profeſſor der Architektur⸗ abteilung der Karlsruher Techn. Hochſchule Geh.sOberbaurat Wein⸗ brenner, ein Enkel des berühmten Architekten und Erbauers des Landtagsgebäudes. Adolf Weinbrenner war am 15. Septem⸗ ber 1836 als Sohn des Bauinſpektors Weinbrenner in Raſtatt ge⸗ boren, abſolvierte das Lyceum ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte am damaligen Karlsruhe Architektur. Nach erfolgter Staatsprüfung im Jahre 1860 trat er bei der Een Zuu 1806 inſpektion in Konſtanz als Baupraktikant ein. on Juni 1866 bis Herbſt 1867 beſuchte er Frankreich, Belgien und Italien zu Studienzwecken, worauf ihm im Dezember 1867 die Stelle des Vor⸗ ſtandes der Eiſenbahnhochbauinſpektion Konſtanz und nach deren ha Aufhebung jene der Bezirksbauinſpektion in Mannheim über⸗ tragen würde. 1872 verließ er Mannheim, um das Amt des Fürſt⸗ lichen Hofbauinſpektors in en 0 übernehmen. Im Herbſt 1889 erhielt er einen Ruf an die Techniſche Hochſchule Karls⸗ ruhe, woo er beſonders auf dem Gebiet der Baukonſtruktionen, im Entwerſen von Eiſenbahnhochbauten und größerer Monumental⸗ bauten erfolgreich tätig war. 1884 wurde er zum Baurat, 1896 zum Oberbaurat und 1910 zum Geheimen Oberbaurat ernannt. Infol ſtarker Abnahme der Sehkraft trat er dann am 1. Oktober 1911 den Ruheſtand über. Ghoffenheim bei Sinsheim, 20. Oktr. Durch Feuer iſt die Scheune des Landwirts Friedr. Steinbrenner in Schutt und Aſche gelegt und das Wohnhaus zum großen Teil zerſtört worden. 1 5 den Brandgeſchädigten gehören außer des Genannten noch die zamilien Konrad Gehrig, Karl Wetzel und Adam Sauer. Der Schaden beträgt 200 000 Mark. *klarlsruhe, 20. Okt. Wegen geſchäftlicher Differenzen brachte ſich am Dienstag Abend gegen 10 Uhr ein in der Schwanenſtraße wohnhafter verh. Kaufmann mittels eines Revolvers einen Schuß in die rechte Schläfengegend bei. Da Lebensgefar beſtand, wurde er ſofort in das ſtädt. Krankenhaus gebracht. *Pforz 20. Oktbr. In der vorvergangenen Nacht brach auf dem hieſigen Güterbahnhof ein großer Brand aus. Den Brandherd bildeten der Antoſchuppen und der daran anſtoßende Güterſchuppen des Güterbeſtätters Jakob Schumann. Der ent⸗ ſtandene Schaden iſt beträchtlich. Der Brand iſt durch den Chauffeur entſtanden. Er hatte die brennende Karbidlampe des Autos in der Nähe ſtehen, während er Benzin ausfüllte. Dabei fing plötzlich der ganze Benzinvorrat Feuer. Offenburg, 18. Oktbr. Bei der Krankenkaſſenwahl für die Arbeitnehmer haben von 3536 Wahlberechtigten 1488 abgeſtimmt. Es entfielen auf den Wahlvorſchlag der chriſtlichen Arbeiterſchaft 714, auf den der freien Gewerkſchaften 774 S en; eine Stimme war ungültig. Demgemäß erhält die chriſtliche Arbeiterſchaft 14, die freien Gewerkſchaften 16 Sitze. Für die Arbeitgeber war eine Wahl nicht notwendig, da ſie eine gemeinſchaftliche Liſte vereinbart tten. Gerichtszeitung. Tll. Freiburg, 19. Oktbr. Der 19jährige frühere Poſtaushelfer Ernſt Knoll und der 20jährige Kinobeſitzer Otto Fri 17 905 Lörrach, hatten ſich vor der Strafkammer wegen Fälſchung von Poſtanweiſungen zu verantworten. Knoll ſchickte die ge⸗ fälſchten Anweiſungen an den Fritz, der die ausbezahlten Beträge mit dem erſteren feilte. Knoll wurde zu 10 Monaten, Fritz zu Monaten Gefängnis venurteilt. Dro .Spe CH. München, 20. Oktt. Wegen Verrates militäriſcher Geheimniſſe wurde der Kaufmann Ludwig Baumeiſter vom hieſigen Schöffengericht zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Baumeiſter hatte Perſönlichkeiten der Entente gegenüber Angaben über angebliche nicht vollſtändige Auflöſung der Einwohnerwehr und über angeblich verborgene Flugzeuge ſowie über Waffen⸗ ſchmuggel nach Oberſchleſien gemacht. Sportliche Rundſchau. Allgemeines * Fünf Millionen für Leibesübungen in Bayern. Bisher waren 1 Million Mark für Turnen und Sport in den bayeriſchen Etat ein⸗ geſtellt. Ein größerer Betrag wurde dem bayeriſchen Landesverband für Leibesübungen überwieſen, während ein Teil des Betrages vom Miniſterium direkt an die in Betracht kommenden Stellen ausbezahlt worden war. Der Bayeriſche Landesverband beſchloß, davon 300 000 Mark an die ihm angeſchloſſenen Verbände und Korporationen im Verhältnis ihrer Mitgliederzahl zu vertellen. Der Landesverband beabſichtigt, in den nächſtjährigen bayeriſchen Etat die Einſetzung eines Staatszuſchuſſes in Höhe von 5 Millionen Mark für Turnen und Sport zu beantragen. Pferderennen. kiöln, 19. Oktbr. Landgraf⸗Rennen(25 000 A, 1200 Mtr.): 1. A. Hilsmann u. H. Davids Knuſperchen(Ebert): 2. Mercantil und Tarok. Ferner: Felmy, e Celliſt, Lüttich, exenkind, Braſh. 35.10; 14, 12, 13:10. ¾., totes Rennen.— orbas⸗Jagdrennen(33 000„, 3700 Mtr.): 1. Schmeils Mein Leopold(Gorgas); 2. Algebra: 3. Fauſt. Ferner: Han⸗ noveraner, Mentor II, Rächer. 83:10; 22, 14:10. ½., 15 L.— Marmor⸗Rennen(35 000 4, 2400 Mtr.): 1. Geſtüt Graditz's Lorenzo(G. Janek); 2. Madam; 3. Peter. Ferner: Neinweiß, rilus, Ahnung, Wolkenbruch 23.10; 11, 11, 19:10. 2., 5 L. — Rubin⸗Hürdenrennen(33 000 ,, 3000 Mtr.): 1. Jür⸗ genſens Golden Gate(Bismark), 2. Häckel, 3. Träne. Ferner: Daddy, Lodſinele, Cſemernye, Iſchariot, Carolus, Gaugraf, Film⸗ diva, Eiders Troſt Schalk, Finderlohn., Hamſter. 22:10; 15, 19, 41:10. 8 L. 8 L.— Nubie:⸗Ausgleich(ö35 000, 2900 Mtr.): 1. Röhrs Turban(Bleuler); 2. Ismene; 3. Jo. Ferner: Kirch⸗ bach, Ornament, Endegut, Caliari, Marſchlied, Eleganz. 47.10; 15, 15, 15:10. 3 L. 2 L.— Orelio⸗Ausgleich(35000 4, 1200 Mtr.): 1. Frhr. v. Oppenheims Sommerflor(Zimmermann); 2. Valens; 3. Goldfiſch. Ferner: Plate Forme II, Einerlei, Apolonia, Lilie, Helmtraute, Alraune. 20:10; 14, 36, 15:10. 4 LE., 1½ L. sr. Vorſchau auf München-Riem. Der heutige Donnerstag bringt den vorletzten diesjährigen Renntag in München—Riem mit einem gemiſchten Programm. Das Hauptereignis iſt der Ehren⸗ preis⸗Ausgleich von 30 000 Mk. Der Stall Doheos iſt mit Lebens⸗ gefährte und Paukenſchläger doppelt vertreten und ſollte für den Sieg in allererſter Limne in Frage kommen. Aus der Schar der zu übrigen Teilnehmer ragen Finboge, Iſtria, Opanke und Taurus her⸗ vor. Die anderen Namen verſprechen gleichfalls anregenden Sport. Durch viele Doppelengagements iſt eine Ueberſicht ſehr erſchwert.— Unſere Vorausſagen: 1..: Ahnfrau— Krickente.— 2..: Stall Opel— Landratte.— 3..: Stall Oſtheim— Seydlitz.— 4. .. Stall Doheos— Finboge.— 5..:(Hexenmeiſter II)— Cabatine— Manczika.— 6..: Czernowitz— Ludendorf II.— 7. .: Kätherl— Roſenhecke Lufkfahrt. Tu. Der Flugpoſt⸗Berkehr Stulkgark—Aonſtanz wird, wie dies auch bei den übrigen Flugpoſtlinien in Deutſchland der Fall iſt, am 1. November aus Gründen flugtechniſcher und finanzieller Art ein⸗ geſtellt. Sobald die Verhältniſſe es geſtatten, wird der Flug⸗ poſtverkehr im kommenden Frühjahr wieder aufgenommen. Leichtathletit. sr. Ein neuer Weltrekord? Franzöſiſche Sportzeitungen poſaunen eine Leiſtung des Franzoſen Jaimond im 300 Meter⸗Laufen von 35 Sek. als neuen„Weltrekord“ aus. Anſcheinend iſt den Franzoſen entgangen, daß der Charlottenburger Düncker bei einem offiziellen Rekordverſuch unter Aufſicht der Deutſchen Sport⸗Behörde für Leicht⸗ athletik anläßlich der Deutſchen Meiſterſchaften 300 Meter in 34,5 Sekunden bewältigt hat, woran geziemend erinnert ſei.— Welche Wertſchätzung der deutſche Sport jenſeits des Rheins erfährt, illu⸗ ſtriert obige Begebenheit am beſten. Um ſo verwunderlicher iſt er, daß von unverantwortlicher deutſcher Seite immer wieder verſucht wird, Verhandlungen anzubahnen, die zwar gnädigſt aufgenommen werden, dann aber im Sande verlaufen und den Deutſchen wieder als„den Schmarotzer darſtellen, der hinten herausgeworfen, vorn wieder hereinkommt“, wie die franzöſiſche Sportzeitung„'Auto⸗ Paris“ vor einiger Zeit inbezug auf uns ausführte. Neues aus aller Welt. Diebſtahl im Reichsarchiv zu Potsdam. Eine Aufſehen erregende Affäre beſchäftigt gegenwärtig den Oberreichsanwalt und die Polizeibehörden. Unter dem Verdacht, Aktenſtücke oder Urkunden, welche die Rechte des Deutſchen Reiches N könnten, an eine fremde Macht ausge e Breſt zu haben, iſt der Schrift⸗ leiter der Zeitſchrift„Freie Preſſe“, Heinrich Wand, verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden.— Der Ver⸗ haftete hat vor einiger Zeit in dem genannten Blatt durch die Ver⸗ öffentlichungen über die„Etappe Gent“ von ſich reden gemacht. Vor etwa 15 Tagen bemerkte ein Beamter des Reichsarchivs, daß ein Fremder, von dem er wußte, daß er nicht zu den Angeſtellten dieſer Behörde gehöre, ſich in einigen Abteilungen zu ſchaffen machte, in denen Urkunden über die Kriegführung in Frank⸗ reich und Belgien untergebracht ſind und in einzelne Bände Einſicht nahm. Man ließ den Fremden zunächſt gewähren und als dieſer 5 ſchließlich mit einzelnen Akten aus dem Gebäude des Reichsarchivs entfernte, ließ man ihn durch die Potsdamer Polizei feſtnehmen. Bei ſeinem Verhör geſtand der Dieb, daß er von dem Schriftleiter Wand den Auftrag erhalten habe, gewiſſe Aktenſtücke aus dem Reichsarchiv gegen eine hohe Belohnung zu entwenden. Weitere Beobachtungen Wands haben nun den Verdacht der Be⸗ örden erweckt, daß Wand die Akten einer fremden Regierung aus⸗ efern wollte. 1* —. Typhusepidemie. In Ravensburg iſt eine Typhus⸗ epidemie ausgebrochen, die bereits Opfer gefordert hat. Zwei Er⸗ wachſene und ein Kind ſind an der Krankheit geſtorben. — Brandſtiftungen. Im Kreiſe Mühlhauſen in Thüringen er⸗ hielt eine große Anzahl Landwirte Drohbriefe, daß ihr Anweſen in Brand geſteckt werden würde. Bald darauf ſind etwa 30 Gehöfte in Flammen aufgegangen, wobei Nahrungsmittel im Werte von vie⸗ len Millionen verloren gingen. — Brand im Ritterhaus des livländiſchen Adels zu Riga. Am Montag abend brach im Ritterhaus des lipländiſchen Adels in Ri ga, in dem die Konſtituante untergebracht war, kurz vor Beginn der Feierlichkeiten zu Ehren des Beſuches finländiſcher Parlamentarier und führender Perſönlichkeiten Feuer aus. Bis 11 Uhr nachts gelang es der Feuerwehr, des Brandes Herr zu werden. Die oberen Räume, in denen ſich der Sitzungsſaal der Konſtituante mit wert⸗ vollen Kronleuchtern befindet, ſtürzten ein. Zahlreiche Wappen der livländiſchen Ritterſchaft, mit denen die Wände beſetzt waren, ſind vernichtet. Viele Gemälde, Möbel uſw., die in den unteren Räumen untergebracht waren, konnten in Sicherheit gebracht werden. Faihnercbgen Hornhee, Schueſen, Nerren beseliqs das arrlſſeh ememſene millonemoch bemciiris 75 7 „ Schschlel il.ꝗ ſ9 ſnAnolbeßen a Laugenien erhdlfich EBichstedt, N 4, 13/14, Kunststrasse; Drogerie Becker Nachf., am emarkt; Storchen-Drogerie, Marktplatz, R 1, 6; Drogerie G Mittel- ctraase B4ß Progerie Merckle, Oonterupiatrz. Bi8s »„„— 45 7 * · — Donnerskag, den 20. Oktober 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 487. H Schiffahrtsweg Rhein-Main-Donau. N Auf Veranlassung des Gründungsausschusses des Donau- Keln-Strom- Verbandes hielt gestern Nachmittag in der neer Universität Diplomingenieur Erich Laß Witz einen ortrag mit Lichtbildern über das Thema:„Der große Schiff- fahrtsweg Rhein-Main-Donau“. Her Vortragende führte u. a. aus: Rhein-Main-Donau sei kein Schlagwort der Zeit, son- ern das größte wirtschaftliche Problem, das uns bisher ge- stellt worden sei. Ein Blick auf die neue Karte Europas eweise dies am besten, daß der Main-Donau-Kanal die Ver- indung zwischen den wichtigsten Strömen, Europas bilden Solle. Die Wirtschaftlichkeit eines Kanals bedingt durch die verkehrsgeographische Lage und die Wettbewerbs- kahigkeit. Die dahingehende Feststellung, die der Donau- Tain-Strom-Verband gemacht habe, beweise die Wirtschaft- lichkeit durch Tatsachen. Es könne mit einèm Anfangsver- ehr von—5 Millionen Tonnen gerechnet werden. Wichtig und noch wenig beachtet sei die wirtschaftliche Spannung Wischen den rein industriellen Gebieten des Nordens und en rein landwirtschaftlichen Ländern des Südens. Von großer edeutung für den Kanal ist, daß er eine Groflschiff- ahrtsstraße sein solle. Die Gesamtlänge des Kanals Ferde 607 km mit 49 Schleusen betragen. Finanziell sei der Aau nur möglich, wenn die Schiffahrtsstraße zugleich raftstraße sei. Auf der Mainseite stehe ein Gesamt- —— von 300 m, auf der Donauseite von 70 m zur Ver- gung. 33 Kraftwerke würden gebaut mit einer Arbeits- eistung von rund 250 000 Pferdekräften oder 1 Mill. Kilo- Wattstunden im Jahre. Die sich ergebenden Frachterspar- isse beliefen sich auf 36 Mill. bei einem 10 Mill.-Tonnen- erkehr. Zusammen mit dem aus den Wasserkräften ge- Wonnenen Nutzen repräsentiere der Kanal einen kapitali- Zerten volkswirtschaftlichen Nutzen von 6 Milliarden. Mmanzierung solle durch ein gemischtwirtschaftliches Unter- nehmen in Form einer Akliengesellschaft auf breitester Crundlage erfolgen, indem das Reich und die Staaten Bayern, essen und Baden ebenso beteiligt seien wie die Städte, emeinden, die Industrie und Verkehrsgesellschaften und das Privafkapital. B In Ergänzung obiger Nachricht erfahren wir, daß die 3 ungen zur Gründung einer Aktiengesellschaft bereits esultate gezeitigt haben. Darnach wurde mit dem Sitz in ünchen eine Rhein-Main-Donau-.-G. mit einem Jorläufigen Aktienkapital von 600 Mill. zur Herstellung r Verbindung des Rheins über den Main mit der Donau ge- Sründet. Die Frankfurter Stadtverwaltung will sich mit emem Kapital von 10 Mill.& beteiligen. ** Besteuerung der durch Spekulation in Wertpapieren er- Henter Gewinne. Der Finanzausschüß des Wirtschaftsrates jeß sich in seiner letzten Sitzung durch Sachverständige der imanzwelt über die Frage informieren, auf welche Weise die durch Spekulation in Wertpapieren erzielten Gewinne kür eine erhöhte Besteuerung erfaßt werden und welche Maßnahmen getroffen werden können, um durch Kon- trolle des Devisenverkehrs und der Umsätze in ausländischen Zahlun smitteln die Spekulation einzudämmen. Die Sach- Jerständigen halten eine Besteuerung für durchaus notwen- dig. Für die Kontrolle wurden verschiedene Vorschläge ge- macht. Der finanzpolitische Ausschuß wird demnächst zu den Aeußerungen der Sachverständigen Stellung nehmen und eine Entscheidung zu diesem Antrag fassen. Neue Flußschiffe für Frankreich. Aus Anlaß des deut- schen Abkommens mit Frankreich und Belgien, wonach statt der für Reparationszwecke noch abzuliefernden Flußfahr- zeuge neuherzustellende Flußschiffe abgeliefert Werden sollen, ist It.„D. Bergw.-Ztg.“ der Reichsausschuß für den Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte angewie- Sen worden, 600 Penichen im Werte von etwa 300 Mill. A4 Zu vergeben. Er hat jetzt dem Verein Deutscher Flußschiff- derckten die Bestellungen erteilt. Die Arbeit wird insbeson- Mits den bisher schlecht beschäftigten kleinen Werften itteldeutschlands zugutekommen. Eine deutsch-südamerikanische Export- u. Import-G. m. b. H. mit dem Sitz in Mannheim wurde von einer Reihe nam- after süddeutscher Industrieller gegründet. Die Firma will 1e durch den Krieg ins Stocken geratenen Handelsbe- Zehungen zu den La Plata- Staaten Argentinien, Uruguay, araguay und Brasilien wieder aufbauen und hat hierzu ihre mit Genèralvertretungen erster Großfirmen der Maschinen- Elektroindustrie ausgestatteten Direktoren Dr. Stöpel- 1 annheim, fr. Handelsattaché beim deutschen Generalkonsu- 45 in Buenos-Aires, und Oberingenieur Hugo Zentgraf ler Rhein. Elektro-Industrie Ludwigshafen zu mehrmonat- er Geschäfts- und Studienreise nach Südamerika ent- Sendet. Weitere Hauptbureaus werden in Buenos-Aires und uo de Janeiro mit Filialen an bedeutenden Kulturzentren Innern Südamerikas errichtet. Der Aufsichtsrat besteht aus Baron C. von Gemmingen-Hornberg in Heidel- er g, Kommerzienrat Franz Ludovici und Fabrikdirektor Probeck-Ludwigshafen a. Rh. m„Stella“-Aktiengesellschaft. Unter diesem Namen wurde 05 Oos eine neue Aktiengesellschaft mit einem Aktienkapital on 1 225 000 gegründef. Dem Aufsichtsrat gehören Herren aus Baden-Baden, Karlsruhe und Freiburg an. Di Paradiesbettenfabrik Steiner u. Sohn.-., Frankenberg. 1 e Gesellschaft erhöht das Grundkapital um 3,2 auf 8,5 Mil- zonen 1. Die jungen Aktien, die für das laufende Geschäfts- jahr voll dividendenberechtigt sind, werden den bisherigen tionären zum Kurse von 110% in der Weise angeboten, Auf zwei alte Aktien eine junge bezogen werden kann. Bayerische Baugenossenschaften, Gesellschaften und Ver- Der Verband bayerischer Baugenossenschaften, Gesell- dchakten und Vereine bielt in Erlangen seinen 12. Ver- telldstag ab, an dem über 70 angeschlossene Vereinigungen dl manmen. Aus dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß ie Vereinigungen ein Gesamtbetriebskapital von 143 Mil- zonen„ aufweisen. Weiter, dan 92 Vereinigungen insge- Jamt 2229 Häuser mit 8660 Wohnungen erstellt haben. Es rde eine Reihe von Referaten über dringliche Wohnungs- ragen erstattet. Faunwerke.-., Ansbach-Nürnberg. Das Geschäftsjahr fahneh nach Abschreibungen in Höhe von 152 012(im Vor- 05 295 351) mit einem Reingewinn von 593 350 ½ 8979 4) ab. Beantragt wird die Verteilung einer Pivi- 494 von 6% auf die alten und 3% auf die jungen Aktien de 12%), außerdem 50 000„ Ueberweisung an den Re- 8 rvefonds, 19 500(32 117 Bezüge an den Aufsichtsrat nd 43 850 4(64 861) Vortrag auf neue Rechnung. Die Adelsblaft des Mannh Repar im Februar beschlossene Kapitalserhöhung um 4 Mill.& ist durchgeführt. Die neuen Aktien werden von der Firma Frdr. Krupp.-G. in Essen übernommen. Mit dieser Firma wurden Vereinbarungen über Fabrikation und Verkauf ge- troffen, die von wesentlicher Bedeutung für die Gesellschaft sind. Das Werk ist gut beschäftigt; der Auftragsbestand ist ein wesentlich höherer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Erhöhung des Aktienkapitals um weitere 5 auf 15 Mill. 4 wird der ordentlichen Generalversammlung am 29. Okt. zur Beschlußfassung vorliegen. Bleistiftfabrik Faber, Nürnberg. In dem Prospekt über die 4 Mill. neuen Aktien heißt es, daß für das laufende Geschäftsjahr auch auf das erhöhte Kapital mit einer guten Dividende zu rechnen sei(i. V. 25½%). Julius Sichel u. Co., Komm.-Ges. a.., Mainz. Der Um- tausch des größten Teils der Sichel-Kommanditanteile der deutschen Anteilseigner ist nicht in dem erwünschten Maße erfolgt. Zwar haben die außerdeutschen Anteilseigner ihre Kommanditanteile angemeldet, sodaß jetzt die Anteile dieser Aktionäre in Aktien der Luzerner Gesellschaft um- gewandelt werden. Das Mainzer Unternehmen aber wird weiterhin bestehen bleiben, und zwar wird eine Zentral- direktion in Frankfurt a. M. errichtet werden. Der seitherige leitende Geschäftsträger, Herr Alfred Ganz, wird sich in Zu- kunft vollkommen auf die Verwaltung des schweizerischen Interessenkreises beschränken. Ueber diese beabsichtigte Umgestaltung wird eine Aufsichtsratssitzung auf den 22. Okt. nach Mainz einberufen. Stahlwerk Becker.-., Willich(bei Krefeld). Der Ab- schluß für 1920%1 ergab einen Rohüberschuß von 46 809 604 (i. V. 23 296 016). Nach Abzug der Unkosten, Zinsen usw. sowie nach Abschreibungen von 22 596 399(12 962 977) verbleibt ein Reingewinn von 15 252 583(6 640 767), woraus auf das erhöhte Stammaktienkapital von 55 Mill. (30 Mill. 4) eine Dividende von 20%(14½) und auf 5 Mill. Vorzugsaktien eine Dividende von 6% mit zusam- men 11 300 000„ bei der.-V. vorgeschlagen wird. Tan- tiemen an Vorstand und Aufsichtsrat usw. betragen 1 144 511 Mark. Auf neue Rechnung werden 2 808 071 ¼(1 970 316 4) vorgetragen. Im Einklang mit unseren bisherigen Mit- teilungen erfahren wir weiter, daß das Aktienkapital durch Ausgabe von 40 Mill. AI Stammaktien auf 100 Mill. 4 erhöht Werden soll. Im neuen Geschäftsjahr ist das Werk in allen Abteilungen ausreichend beschäftigt und es liegen noch sehr bedeutende Aufträge vor. Spinnerei vorm. Joh. Friedrich Klausner.-.,.-Glad- bach. Nach dem Prospekt über die 2,4 Mill. 4 neuen Aktien heißt es, daß das Werk seine gesamte Produktion für das laufende Jahr ausverkauft habe. Das Ergebnis sei be- friedigend, sodaß auch auf das erhöhte Kapital mit einer an- gemessenen Dividende zu rechnen ist. Börsenberichie. Mannheimer Efflektenbörse. Mannheim, 19. Okt. Die Börse zeigte wieder sehr leb- hafte Haltung und sind auf allen Gebiefen Kurssteigerungen zu verzeichnen. Von Bankaktien wurden gehandelt: Pfäl- zische Bank zu 295%, Rheinische Creditbank zu 315%, Rhei- nische Hypothekenbank zu 225% und Süddeutsche Disconto blieben zu 350% begehrt. Ferner gingen um: Ludwigshafener Aktienbrauerei zu 690%, Benz zu 570%, Dingler zu 580%, Waggonfabr. Fuchs zu 790%, Anilin zu 660%, Oberrheinische Elektrizitätswerke zu 170%, Portland-Zementwerke Heidel- berg zu 760%, Freiburger Ziegelwerke zu 530%, Zellstoff- fabrik Waldhof zu 800%, Zucker Waghäusel zu 810% und Zucker Frankenthal zu 800%. Devisenmarki. = Mannheim, 20. Okt.(.30 vorm.) Die Mark kam heute etwas kfester mit 0,65 c. aus Newyork. Am hiesigen Platze wurden uns folgende Kurse genannt: Holland 5050—5400, Kabel Newyork 158, Schweiz 3000—3100, London 607—615, Paris 1120—1150. = Newyork, 19. Okt. Die Reichsmark notierte bei Börsenschluf 0,6294(0,58) cents; dies entspricht einem Kurs von 156.17(172.41)„ für den Dollar. Wien. 17. 19.(in Kronen) Amsterdam 852.— 1029.50 Parlee 187.80 219.05 Berln 16.22 17.47 Zürlon 499.75 557.75 Kopenhagen 499.75 576.25 Marknoten 16.27 117.57 Londoen 99.90 117.90J Llre-NMoten 97.90 115,15 TZürich. 18. 19. n Franken) .95.05Itallen„20.58 21.10 Wien„„„.29.35 Srüssel.40 8825 FPrag.»„„.80 5 65 Kopenhagen 100.50 101.— Hollang 11.25 182.50 Staokhoim„„ 121.50 123.— WNfnb„„.25.42] Ohristlania.65.50 71.50 London. 20.72 21.10 Nadriddad 70.50 70.80 Paris„.05] 38.60[ Suonos Alres. 165.—165.— Amsterdam. 18. 19.(In Auldon) Wechsel a. London. 11.45 11.50] Weohsel a. Stockholm627.10 67.90 *„ Berlin.59.78 7„ Ohristlania 39.— 39.25 „ un Faris. 20.92 21.97 n„ u„ New, Vork..90.94 „ un Sohwelz 55.10 54.30„ Brilssel 20.60 29.77 25 Men.16.18„„ Madrid 30.75 39.95 „ un Kopenhagen58.— 5040„ un ltallen 11.52 11.50 Kopenhagen. 18. 19. in Kronen) Slohtw. a. Hamburg.90.20 Slchtw. a. London.20.41 20.41 „„ Amsterdam 178.50 178.50„„ Faris..50 37.28 15„ Sohw/elz. 99.— 97.— 1„ Antwerpen 37.— 36.90 105„ New Vork.180 523 80„ Relsingfors.20.— Stockholm. 18. 19. in Kronen) Slohtw. a. Berlin.55.50 Slohtwy. a. London 17.10 16.90 1„ Amsterdam 150.— 14.— 1*„ Faris..25 N. 5„ Schwelz..33.50 82. 1„ Brüssel. 31.50 30.25 „ n Washington.37.31„ un Helsingfors.75.75 New Lork, 19 Oktober(WS) Devlsen. 18. 19. Spanlen 13.27 13.22 Frankreloh.19.21 Sohwelz 18.78 19.85 Itallen.90 391 Belglen.09.09 J England.91.92[ Deutschland.58.62 Heueste Drahiherichie. c. Straßlburg, 20. Okt.(Eig. Drahtb.) Französische Rhein- schiffahrt. Die Straßburger Presse berichtet, daß die fran- zösische Rheinflotte im Frühjahr durch zahlreiche neue Schiffe verstärkt wird. Ein Teil der von Deutschland an Frankreich abgegebenen Schiffe wird der Rheinflotte zu- geteilt. Auch werden künftig besondere Patrouillenschiffe und Militärtransportschiffe in den Dienst gestellt, welche ihren Standort im Straßburger Rheinhafen erhalten Werden. Weiterhin erhalten wir aus Straßburg nachstehende Draht- meldung:„Wie die„Strabßb. N..“ melden, will die fran- zösischè Regierung Maßnahmen treffen, um der französischen Rheinschiffahrt eine völlige Unabhängigkeit zu ver- schaffen. Es ist bereits beschlossen, bedeutende Bau- und Alionswerften in Strabburg zu erstellen, die eimer General-Anzeiger Straßburg vom deutschen Monopol befreien würden, außer- dem eine Steuermannschule zu organisieren, welche die nötigen Mannschaften auszubilden hàtte für die Manövrierung der französischen Schiffe, die Deutschland Frankreich über- lassen hat oder noch überlassen wird.“ Ferner berichten Straßburger Blätter, daß die Internationale Rheinschiffahrts- kommissjon im Dezember zusammentritt, um die Frage des elsässischen Rhein-Seitenkanals sowie die von der Schweiz vorgeschlagene Regulierung der Rheinstrecke Straßburg Basel von neuem zu besprechen. Die Schweiz wird einen eingehenden Regulierungsplan vorlegen. Waren und NMärkte. Mannheimer Viehmarkt. Zum gestrigen Viehmarkt waren aufgetrieben: 399 Ochsen, 223 Farren, 871 Kühe und Rinder, 442 Kälber, 302 Schafe, 688 Schweine, 15 Wagenpferde, 226 Arbeitspferde, 55 Schlacht- pferde. Preis e für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen 1. Klasse 800—875 J, 2. Kl. 750—800 ¼, 3. Kl. 600—650, 4. Kl. 550 bis 600 1; Farren 1. Kl. 700—750, 2. KI. 600—650, 3. Kl. 550—600; Kühe und Rinder 1. Kl. 800—850, 2. Kl. 700 bis 750 l, 3. Kl. 600—700, 4. Kl. 500—550, 5. Kl. 300—450 ¼; Kälber 900—1150, Schafe 400—550, Schweine 1300 bis 1450 1; Preise für Wagenpferde pro Stück 10 000—28 000 l, für Arbeitspferde pro Stück 8 000—28 000, für Schlacht- pferde pro Stück 2800—4500 A. Handel mit Großvieh ruhig, nicht geräumt; mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberstand; mit Schafen mittelmäßig, geräumt; Handel mit Wagen- u. Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden lebhaft. Nächster Großviehmarkt Mittwoch, den 26. Oktober. Frankfurter Leder-, Häute- und Fellbörse. Für Boden- und Oberleder stiegen die Preise wie auch für Fertigware. Für Häute kamen Geschäfte auf folgender Basis zustande: Süddeutsche Häute in leichten Gewichten fürOberlederzwecke 18—22 pro Pfund mit Kopf, 20—24 pro Pfund ohne Kopf; schwere süddeutsche Häute für Bodenlederzwecke 18—20 4. pro Pfund mit Kopf, 20—22 pro Pfund ohne Kopf; Roß- häute über 220 em Ca. 650 A pro Stück; Kalbfelle süddeutsche pro Pfund ca. 35—40% mit Kopf, ca. 45—50 ohne Kopf; Ziegenfelle ca. 170 je nach Sortiment. Preiserhöhung an der Stuttgarter Garnbörse. An der gestrigen Garnbörse in Stuttgart stiegen infolge der Mark- entwertung die Preise um 16—17 A pro Kilo, die Gewebe- preise um.50—2„ pro Meter. Vom Eiermarkt. Auch auf dem Eiermarkt gehen, wie bei anderen Lebensmitteln die Preise ständig in die Höhe. Die Aussichten, die Preise könnten in nächster Zeit zum Stillstand kommen, sind außerordentlich gering. Man nimmt in Händlerkreisen im Gegenteil an, daß weitere Preissteige- rungen erfolgen werden. Am Berliner Markt notierten im Grohverkehr 1000 Stück 2300—2360, am sächsischen Markt 2200—2250„, am süddeutschen Markt 2050—2100 A. Berliner Metallbörse vom 19. Oktober. Prelse in Mark für 100 Kg. 18. Oktob. 19. Oktob. 18. Oktob. 19. Oktob. Elektrolytkupfer 5410 534 Aluminlum l. Sarr. 70090- 10400 7000.—7200 Raffinadekupfer 4200—4300 4150— 4200] Zinn, ausländ. 110001500 40600-14000 Blel 1675 1700 1600—1650 Huttenzlnn 10500 10409-10000 Rohzink(Vb.-Pr.) 1850—1900 1825—1850 Mlokel gogo-10000 9000—9500 do.(tr. Verk. 1883 1962 fAnmons 1750—1000 4198—255 Plattenzink 1475—1525 1475—1500 Siider für 1k9. 3375—3425 3175—-3225 Aluminlum 6800 7200 6800—7100 London, 19. Oktober(W3) Metallmarkt,(in Lst. für d. engl. t. v. 1016 kg.) 18. 19. bestseleot.] 66.— 68.— lel 23.75 23.40 Kupfer Kass 65.85 66.25 Mlokel 100.— 190.— Zink rrpt. 25.50 25.50 do. 3 Honat 67.25 67.40 EZinn Kassa 157.40 158.85 duecksllbder—.— 10.— do. Elektrol 75.—75.— do. 3 MHonat 159.65 159.15 Antimon—.—— Bremen, 19. Okt. Baumwolle 76.40(80.10) 4 für 1 kg. Llverpool, 19. Oktobor(8) Baumwolle. Cin engl, Pfd. v. 454.) 18. 19. Umsatz 3000 7000 Dezember 12.08 11.68 Alexandrlia 40.78 4 Import 3200 23970 lanuar 11.8 11.55 Oktober 12.45 12.02 Aegyptisohe 22.20 21.35 Oberägypt. 31.50 32.75 November 12.19 11.77 Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 19. Oktober(W3a) Funkdlenst.(Naochdruok verbhoten). 18. 19. Zuf. zus. 64000] 38000 stand wWt.] 14.—] 14.— Kaffee loko 725.800Elektrolyt 13.— 13.—] Oroed. Bal..25.25 Dezemh..65.460Zinn loko 28.— 23.25 Zuok. Centrf.].11.11 März.26 761ʃ8le.72.72Terpentin 75.— 75.— Mal.84.69/Zink.72.72] Savannah 63.— 68.— Jull.93.7860Elsen 20.75 20.75M. Ori Baum. 18.25 18.25 Soptemb..90.[Weldbleoh.—.—Welzen rot 115.— 114.— Baumw. loko 186.50 18.75[Sohmalz wt. 10 0 10.02 Hart loko 115.— 114.— Oktober 17.90 18.25Talg.25.25 Mals loko 57.50 57.50 Novomber 18.40 18.30lBaumwsatd!.25.25 Mehlnledr.P..—.75 Dezemder 19.10 18.37/ Derb..24.64] höohst Pr..75.50 lanuar 17 80 18.080Petrol. oases] 18.50.50[detrdfr Engl....— Fobruar 17.70 17.98 tanks.—.— Kontinent 22.— 22.— Chioago, 19. Oktober(W3S) Funkdlenst(Nachdruok verbeten). 18. 19. Welzen Okt.] 103.2—.. Roggen Malf 88.—- 687.—Schwelne „ Derbr. 105.25 103.50[Sohmalz Okt.“.—.80leloht nledr..10.80 nals Okt.“—.——.—„ lan. 365.-62 nöohst..50.25 „ Derbr. 46.— 45.65 FPork Okt.—.—. IsOonw. nledr..85.60 Hafer Dezbr.] 32.25 32.15 flppen Okt.]“.25.87 höohst..50.25 . Mal 38.75 36.65 Speck nledr...25.—Zuf. Ohioago 30000 14000 Roggen Dez. 683.50 83.25 nöchst.“.50 725 Westen 104000 87000 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Oktober Pogelstatlon vom Datum Rhein is is 17. 16 f1 20] Semerkungen Sohusterinseh.. 035.40049 959 0 46 04 Abends 6 Unr KonhI..„ 46 i 37.38.39 136 Nachm. 2 Uhr Haxau„.93.62 282.64 285.83 Nachm. 2 Uhr Hannhem::: 67 167.58 161 159 557 Porgens 7 Uhr C.42.52 052.-B. 12 Uhr .73.71 067.86 Vorm. 2 Uhe KUns„„.21.22.20.14 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhem..62.62.54.53.55.56 Vorm 7 Uhr Hellbronn„.05.240.15.00.02 Vorm 7 Ubr Windstill, Helter +*. Mannheimer Wetterbericht vom 20 Oktober morgens 7 Uhr. Barometer: 761,3 mm. Thermometer: 9,2 C. Niedrigste Temperatur Nachts: 9,00 C. Höchste Temperatur gestern: 20.50 C. Niederschlag: 0,0 Liter auf den qm. Wind: 80 2. Bewölkt. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionelen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannheim. P 6. 2 e ee e, Heeils Soom GſlihCder und ocinne guncle. HeilSchuuememe 6. Seite. Nr. 487 Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag. ben 20. Oktober 1921. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Der Detter aus Dingsda. Mit„Robins Ende“ begann Eduard Künnecke ſeine Fahrt. Dieſe Oper wurde auch in Mannheim aufgeführt, aber nur etliche Male, dann verſchwand ſie von unſerem Spielplan. Viele ſchreiben alle ſolche Uebelſtände dem Welt⸗ kriege zu Laſten, aber Robins Ende war lange vorher be⸗ ſiegelt: ſchon 1908. Es kam die Puccini⸗Flut, der deutſche Mann und die deutſche Frau, die man damals mit ſo viel ſchönen Reden feierte, wandten ſich den Italienern zu; eine unechte Wagnerbegeiſterung lief nebenher... Eduard Künnecke ſtrebte in Treuen, wenn auch unter veränderten Zeiten, ſeinen Zielen nach.„Das Dorf ohne Glocke“ nannte er ein Singſpiel. Es war ein Schauſpiel mit Muſik. Näher: ein Volksſtück. Mit einer Muſik, die neben leichten oder rührſamen Operettenweiſen doch auch lĩyriſch⸗melodiſche Schönheiten zu bieten ſuchte. Im dritten Akte gab es ſogar Kirchengeſänge: ein unbegleitetes„Agnus Dei“ für fünf Einzelſtimmen und ein großes, den Abend ſchließendes Gloria. Die gewandte Orcheſtration, der formenſichere Auf⸗ bau, der natürliche Fluß der Muſik mußten gefallen. Ein gebildetes Publikum konnte in dieſer Muſik viel Unterhalten⸗ des und Anſprechendes finden. Auch der rechte Volkston war getroffen.„Wenn der Menſch erwacht und die Sonne lacht“, (das Lied der luſtigen Reſi) ſchlug aber— wenigſtens am 5. Februar in Mannheim— nicht ein. Unterhaltungskunſt, ehrliche, anſtändige hat um 1920 keinen rechten Erfolg mehr! Künnecke merkte ſich dieſe Lehre und hat nun eine richtig⸗gehende Operette geſchrieben. In Hermann Hal⸗ les und dem Berliner Witzling Rideamus hat er denn auch die erfolgſicheren Kenner des heutigen Publikums ge⸗ funden. Man höre! Onkel und Tante, ja das ſind Verwandte, Die fallen einem jungen Mädchen aufs Gemüt(!) Onkel und Tante, ja das ſind Verwandte, Die man am liebſten nur von hinten ſieht. Dazwiſchen ſingen dann„Onkel und Tante“: Du Racker, du Range, dich krieg' ich noch lange! Mir fällt das Mädchen aufs Gemüt. Na höre, na höre, das iſt eine Göhre, Die man am liebſten nur von hinten ſieht. So die Quintett⸗Introduktion. Aber ſogleich wollen wir bemerken: dieſen frechen Berliner„Geiſt“ hat Eduard Kün⸗ necke nicht in Muſik geſetzt. So wie er allerhand feinere Mittelſtimmen zu ſeiner Operettenweiſe erſinnt, ſo wie er den Orcheſterteil als Künſtler behandelt, ſo bleibt er auch heute, wo er ſich genötigt ſieht, dem Publikum manche fade Melodie zuzugeſtehen, ein Muſiker von Geſchmack. Der Klavierauszug— im Drei Masken Verlage Berlin⸗ München 1921 erſchienen— gibt hierüber auf ſeder Seite bündige Auskunft. Ein Luſtſpiel von Kempner⸗Hochſtädt bil⸗ det die Grundlage der Operette. Wir ſind auf Schloß de Weert und bleiben hier vom Abend des einen Tages bis zum Abend des folgenden. Julia, die reiche Erbin, ihre übermütige Freundin, ihr Vormund⸗Onkel u. die Erſatzmama Wilhelmine(„Tante Wimpel“) laſſen ſich leicht als alte Typen erkennen: die erſte Sängerin, die Soubrette, der Charakterkomiker und ſein weibliches Gegenbild ſind gegeben. Egon iſt der ſchüchterne Liebhaber, die Hauptrolle iſt der Fremde. Er gibt ſich als Roderich de Weert, Julias Vetter und Kinderliebe; her⸗ nach kommt alles heraus. Der„zweite“ Fremde iſt nämlich Roderich, der erſte Fremde aber, mit dem Julia Kindheits⸗ fühle ausgetauſcht hat, heißt Auguſt Kuhbrot, der Vetter aus Dingsdaa Eine Operette in ganz einfachem Rahmen! Dies iſt das Neue. Dieſe Einfachheit hat eine ſehr praktiſche Seite, denn man kann die Bühne für alle drei Akte gleichheitlich herrichten, man bedarf keines Chores, und alles iſt vom Komponiſten ſo geſchrieben, daß auch mäßige Stimmen dieſe Partien mit guter Wirkung ſingen können. Man iſt alſo un⸗ abhängig von den Bühnenarbeitern, kann dem Chore ſeine ᷑ĩ ðùàͥCVCy0 ↄ ꝗyVbꝙ0 ͤ ã dienſtfreien Tage gönnen und iſt unabhängig von der be⸗ ſonderen Güte der Operettenſänger, mit der es bekanntlich zuweilen hapert. Die einfache, klare Handlung wird uns erfreuen, wenn wir Operettenwahrſcheinlichkeit unterſtellen, wenn wir uns nicht weiter aufhalten bei Rideamus und ſei⸗ nen Berliner Dreiſtigkeiten(wie dem„Refreng“ von Nr.). Und die Muſik hat diesmal auch ihren beſonderen Stil, denn alle neuen Tänze ſind in wohlklingende Nummern ge⸗ bracht: der Valſe Boſton, One ſtep, Tango, Jazz, Batavia⸗ Foxtrott, Paſo doble(Regenlied) und Schotis eſpanol, alle ſind vertreten. Und wer's beim erſten Hören noch nicht ver⸗ ſteht, der mag das große Potpourri für Klavier(zweihändig) mit überlegtem Text käuflich erwerben. Ein beſonderer Reiz für unſer Nationaltheater wird noch ſein, daß unſere erſten Opernkräfte One ſtep, Jazz und Foxtrott tanzen. Arthur Blaß. Dem flleiſter des deutſchen Hlänner⸗ geſangs. Von Prof. Dr. Konrad Ott, Mannheim. Eine der eigentümlichſten kulturellen Erſcheinungen in Deutſch⸗ land war, bis der Allzerſtörer Krieg auch hier vernichtend wirkte, der weitverzweigte und hochentwickelte Chorgeſang. Die lebhafte Neigung zur Bildung von Vereinen, an ſich eine Schwäche des deutſchen Volkscharakters, kreuzte mit den nach Ausdruck drängenden muſikaliſchen Kräften des Volkes, und hervorging eine Fülle von Männerchören. Zu den Hauptbegründern dieſes Anſehens des heutigen deutſchen Männergeſanges gehört zweifellos Friedrich Hegar. Wenn wir die reiche Literatur der Männerchorkompoſitionen überblicken, ſo tritt uns von den lebenden Meiſtern hier ein Schaffender entgegen, deſſen Namen auf dem Poſtal der eithen ſi um den Männergeſang in goldenen Lettern weithin ſichtbar ſtrahlt. ir gedenken heute dieſes großen Meiſters umſo inniger, weil es ihm vergönnt war, am 11. Oktober die Glückwünſche zahlreicher, dank⸗ barer Künſtler und Muſikfreunde aus der ganzen Welt zu ſeinem 80. Geburtstag entgegenzunehmen. Am 11. Oktober 1841 in Baſel 1 erhielt Friedrich Hegar ſeinen erſten muſikaliſchen Unterricht von ſeinen Eltern, trat 1857 ins Konſervatorium in Leipzig ein. In Leipzig genoß er während nahezu vier Jahren den Unterricht von Meiſtern wie David und Rietz, Richter und Hauptmann und wurde ein junger Geiger mit tadelloſer Ausbildung, ein theoretiſch-gebildeter Ton⸗ ſetzer. Aber zunächſt erforderte die Praxis ihr Recht. Bald finden wir den jungen Hegar als Konzertmeiſter in Bilſes Kapelle(Ber⸗ lin). Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Paris und Lon⸗ don übernahm Hegar in Gebweiler(Elſaß) die Leitung eines von Stockhauſen gegründeten Geſangvereins und Dilettantenorcheſters. 1863 wurde er Konzertmeiſter des Züricher n. Chors Jilich bald übertrug man ihm die Leitung des Gemiſchten Chors 5 nicht lange hernach auch die Leitung der Abonnementskonzerte, ſo war das Feld geſchaffen, das Hegar dann unermüd⸗ licher, fane Weiſe bebaute; man kann mit Recht ſagen, erſt Hegar hat das Muſikleben in Zürich zur vollen Blüte gebracht. Neben dieſer Tätigkeit leitete er vorübergehend den verein Zürich, den Sängerverein„Harmonie Zürich“ und den Lehrergeſangverein Zürich. Dem von ihm 1876 gegründeten Kon⸗ ſervatorium ſtand er bis 1915 als Direktor vor. 1889 er⸗ nannte ihn die Univerſität Zürich zum Ehrendoktor. Nachdem er 1906 von der Leitung der Z8rricher Simfoniekonzerte 8 e⸗ treten, wurde ihm 1907 nach Joachims Tod als erſtem die Direktion der Hochſchule für Muſik in Berlin angeboten; mit Rückſicht auf ſein vorgerücktes Alter konnte er ſich indeſſen nicht entſchließen, dem ehrenvollen Rufe Folge zu leiſten. Mit unſerer Vaterſtadt iſt Friedrich Hegar inſofern verbunden, als er Ehrenmitglied der„Mannheimer Liedertafel“ iſt. Es iſt ja heute eine allgemein anerkannte Tatſache, daß man Friedrich Hegar im en Sinn als Schöpfer des modernen Männerchors a capella bezeichnet, ja daß ſein Name mit dem Weſen des deutſchen Männergeſangs geradezu zu einer unlöslichen Einheit verwachſen iſt. Selbſtverſtändlich hat es auch vor ihm deutſche Männerchorkomponiſten gegeben, aber ſie ſind mit ver⸗ ſchwindenden Ausnahmen vor ſeinem Werk, vor der Konzentration des ſpezifiſch deutſchen Weſens, die er in ſeinen Chorgeſän en in Erſcheinung treten ließ, verſchwunden oder verſchollen. ewiß dürfen wir auch die Meiſter Liſzt und Wagner zu jenen rechnen, die zu Schöpfern des modernen Männerchorſtiles a capella ge⸗ worden ſind, aber doch nur in bedingtem ee da entweder das Lyriſch⸗Romantiſche oder das unabweisbare Streben nach drama⸗ tiſch⸗romantiſcher Geſtaltung eben als weſentliche Beſtandteile ihres Schaffens und darum auch als weſentliche Eckpfeiler auf dem Ge⸗ biete ihres Chorgeſangs emporſtarrt. Das unmittelbare Verwachſen⸗ ſein mit dem Weſen des deutſchen Volkes, wie es ſich am reinſten und klarſten im erſten deutſchen Volkslied ausſpricht und wie es ſich zum Beiſpiel bei dem Liederkomponiſten 1 5 Schubert ſo wundervoll zeigt, ihnen. Dieſes wunderbare Element beſitzen aber die herrlichen Chorkompoſitionen eines Fr. Hegar. Seine Lieder für Männerchöre:„Morgen im Waldes,„Fruhlingslied, „Trotz“,„Um Mitternacht“, eimweh“,„Die wilde Roſe“, „Mutterſprache“,„Beim Tod der Mutter“,„Der fahrende Scholar“, „Das Märchen vom Mummelſee“ bieten ohnegleichen als echte Volkslyrik den ungeſchmückteſten Ausdruck des tiefſten eigenartigen Fühlens eines Volkes. Mit allen ſeinen Vorzügen und Fehlern. Wer ſie—— verſteht, hat auch das Weſen ſeines Volkes ver⸗ ſtanden, deſſen Selbſtbekenntnis und Selbſterkenntnis ſolche Lieder darſtellten. Und eben mit dieſer Erkenntnis, die zugleich die eigene Selbſterkenntnis bedingt, ſeil riedrich Hegar die letzten, dnen Jüh⸗ Grundlinien des Weſens ſeines Volkes, die Grundlage ſeines Füh⸗ lens erkannt und erfahren. Und dieſes Erleben iſt es, das Hegar befähigte, in 185 Kompoſitionen die tiefſten Seiten und Grund⸗ züge des deutſchen Volksempfindens in höchſter Echtheit und Wahr⸗ heit zum Ausdruck zu bringen, wie wir es bei ſeinen Chor⸗ balladen:„Rudolf von Werdenberg“,„Totenvolk“,„Schlaf⸗ wandel“,„Kaiſer Karl in der Johannisnacht“, 1813“,„Heldenzeit ſehen.—55 dieſer Echtheit und Wahrheit beruht die Stärke der Chorkompoſitionen unſeres Meiſters Friedrich Hegar, die aus einer überreichen, unerſchöpflich Erfindung gefloſſen ſind, die ſchlichte 8 dieſer Chorballaden, die nicht großarti aber roß iſt: Auf dieſer Größe beruht es weiterhin, daß bei Friedrich Hegar alles vollendet iſt, daß er ſeinen Nachfolgern wohl die Frei⸗ heit gelaſſen, + Seiten ſeiner Kunſt intenſiver zu entwickeln, nicht aber die Möglichkeit, ihn in der Geſchloſſenheit ſeines muſi⸗ kaliſchen Ausdrucks zu übertreffen. Huſikaliſche Rundſchau. die Geſellſchaft der im Odenwald, Erbach brachte vom 7. bis 9. Oktober als erſte Veranſtaltung ihres zweiten Vereins⸗ jahres„Drei Herbſtkonzerte“, die ſich zu einem außerordentlichen künſtleriſchen Ereignis geſtalteten. Am Freitag lauſchte eine erwar⸗ tungsvoll geſtimmte Schar in dem neuen Saal des„Anker“ in Stockheim, dem ausgezeichneten Rebner⸗Quartett aus Frankfurt a. Main. Am Samstag fand in der altehrwürdigen Stadtkirche zu Michelſtadt als 25. und Jubiläumskonzert der Geſellſchaft ein geiſtliches Konzert ſtatt, zu dem Arno Landmann aus Mannheim, einer der beſten deutſchen Organiſten der Gegenwart, gewonnen war, der ſein hohes Können mit Werken von Bach, Buxtehude, Brahms und Reger auch hier wieder eſtch bewährte. Die Vortragsfolge wurde glücklich ergänzt durch geiſtliche Chöre, die durch den Chor der „Geſellſchaft der Muſikfreunde“ und den Michelſtädter Kirchenchor unter der ſtraffen Leitung von Kammerſänger Nieratzkty(Erbach) und Oberpfarrer Bürſtlein(Michelſtadt) zur Wiedergabe gelangten. Den Schluß⸗ und Höhepunkt bildete am Sonntag ein Konzert des Heſſi⸗ ſchen Landestheaterorcheſters aus Darmſtadt im Saal von„Schmer⸗ kers Garten“ in Michelſtadt, das unter Michael Ballings genialer Leitung Beethoven⸗Egmont⸗Ouverture und 1. Symphonie und Mo⸗ zart⸗Figaro⸗Ouverture und Symphonie Es⸗Dur vollendet vortrug. Frau Heße vom heſſiſchen Landestheater ſang mit voller Entfaltung ihrer wundervollen Mittel und in vornehmſter künſtleriſcher Auffaſ⸗ ſung die ſchwierige Beethovenſche Arie„Ah perfido“ ſowie die Arie der Gräfin aus„Figaros Hochzeit“. Es beſteht allgemein der drin⸗ gende Wunſch, daß dieſes erſte Orcheſter⸗Konzert in Erbach⸗Michel⸗ ſtadt nicht das letzte ſein möge und daß das„Landestheater⸗Orcheſter“ auch für die Folge ſeiner Beſtimmung, dem ganzen Land zu dienen, entſprechend auch einer von den großen Wegen des Verkehrs abge⸗ legenen Gegend wie dem dicken Odenwald ſeine herrliche Kunſt brin⸗ gen möge. Eine Mozart-, Händel- und Haudn-Araufführmeng. Unſer Dres⸗ dener Kunſtberichterſtatter ſchreibt: Der Dresdner Tonkünſtlerverein brackte aus dem Manuſkripte Kompoſitionen von Mozart, Händel und Haydn zur erſten Nufftehrung, muſikaliſche Köſtlichkeiten, die uns ein Zufall wiedergzb. Eine„Neuheit“ Mozarts! Der Leipziger Flötiſt Schwedler hat mehrere Kompoſitionen für Spielwerke von Mozart aufgefunden und ſie für Flöte, Oboe und Bratſche bearbeitei und in dieſer Klangmiſchung den köſtlichen Klangreiz im Original feſtgehalten. Die herzerfriſchenden Sächelchen wurden von Mitglie⸗ dern der Staatskapelle prächtig wiedergegeben. Eine weitere Ueber⸗ raſchung brachte die gedankenreiche und flie ßende G⸗moll⸗Sonate für 2 Violinen und bezifferten Baß von Händel, zu der der Leipziger Muſikprofeſſor Hans Sitt den Klavierpoet wandelte. Der Dresdner Muſikforſcher Prof. Ernſt Lewicky ſteuerte noch eine Joſef Haydn⸗ Uraufführung bei, ein ungedrucktes Concertante für Oboe, Vloline, Viola, Cello und Klavier aus Haydns beſten Schaffensjahren. Das formvollendete und duftige Menuett in F⸗dur erweckte ſtürmiſche Be⸗ geiſterung. Nun wird es gedruckt werden und nach hundertjährigem Vergeſſenſein den Weg ins Haus und den Konzertſaal finden. J. R. Uü„„ß5::::::!. ñ— Verantwortlich: Arthur Bla ß. Hundertjähriges Beſtehen der kunſt⸗ handlung K. Ferd. Heckel in ſlannheim. Am 20. Oktober 1921 feiert die Muſikalien⸗ und Kunſthandlung K. Ferd. Heckel das Jubiläum ihres 100jährigen Beſtehens. Weit über die Grenze Badens, im ganzen muſikaliſchen Deutſchland, ja Darüber hinaus, hat der Name Heckel einen guten Klang. Iſt er doch aufs engſte mit der Sache Richard Wagners verknüpft, und war doch Emil Heckel, der Vater der beiden jetzigen Beſitzer der Firma, einer der mutigſten Vorkämpfer und treueſten Paladine des Meiſters von Bayreuth. In der Mannheimer Lokalchronik begegnen wir dem Namen Heckel ſchon im Jahre 1733. In dieſem Jahre wurde Konrad Heckel, gebürtig aus Weidenberg im Bayreuthiſchen, ein Sohn ge⸗ boren: Johann Jakob, welcher ſpäter das väterliche Gewerbe eines Sieb⸗ und Trommelmachers übernahm und ſich außerdem zum Muſiker ausbildete, als welcher er die Inſtandhaltung der Inſtru⸗ mente des Hoftheaters beſorgte. Sein Sohn Johann Jakob wurde Kapellmeiſter in Wien. Auch deſſen Sohn Karl Ferdi⸗ nand, der eigentliche Begründer der Firma, ſtudierte urſprünglich Muſik und war in Weimar Schüler Joh. Nepomuk Hummels, den Goethe gegenüber Eckermann erwähnte:„Napoleon behandelle die Welt wie Hummel ſeinen Flügel.“ Später verzichtete Karl Ferd. Heckel auf die Virtuoſenlaufbahn und widmete ſich ausſchließlich dem Pianofortehandel. Schon 1807 hatte ſein Großvater das Haus O 3, 10 erworben, und Karl Ferdinands Energie und raſtloſem Fleiß gelang es bald, ſowohl die Piano⸗ als auch die Kunſt⸗ und Muſikalienabteilung des Geſchäftes zu hoher Blüte zu bringen. Er war der erſte Herausgeber der Volksausgabe der Mozart'ſchen Opern und der erſte Verleger der Taſchenpartitur⸗ ausgaben der Kammermuſikwerke von Haydn, Mozart und Beethoven. Karl Ferdinands Söhne waren Karl, Wilhelm und Emil Heckel. Von dieſen gründete Wilhelm eine lithographiſche Anſtalt in Mannheim, die noch heute als Lithographiſche Anſtalt von Seitz beſteht. Karl und Emil traten ins väterliche Geſchäft ein. Jetzt fand Karl Ferdinand Zeit, ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, der Votanik, ſich zu widmen. Sein Herbarium, das insbeſondere viele ſeltene Exemplare der Tiroler und Schweizer Flora enthielt, hatte wiſſen⸗ ſchaftliche Bedeutung. Aufgrund ſeiner vielſeitigen Bildung wurde er in das Theaterkomitee des Mannheimer Hof- und Nationaltheaters gewählt, dem er als Präſident viele Jahre in ſegensreichſter Weiſe vorſtand. Später verheiratete ſich ſein Sohn Emil mit der Tochter des berühmten Theatermalers und Maſchiniſten Joſeph Mühldorfer in Mannheim. Dies gab Kerl Ferdinand Heckel Anlaß, ſein Ehren⸗ amt der Stadt zur Verfügung zu ſtellen. Man beſtimmte ihn fedoch, dasſelbe weiterhin zu verwalten. Karl Ferdinand H. verſtarb 1870. Von ſeinen Söhnen widmete ſich Karl., dem wir auch in den An⸗ nalen der Mannheimer Liedertafel als Vorſtand begegnen, hauptſäch⸗ lich der Muſikalienabteilung der Firma, deren Verlag er bedeutend erweiterte, während Emil H. der Pianoabteilung bevorſtand. Emil Heckel bekleidete wie ſein Vater jahrelang das Ehrenamt eines Prä⸗ ſidenten unſeres Hof⸗ und Nationaltheaters und konnte als ſolcher um ſo nachhaltiger und erfolgreicher für die Sache des damals noch ſo hartbedrängten und erbittert bekämpften Bayreuther Meiſters ein⸗ treten. Im Jahre 1871 gab Richard Wagner ſeine Abſicht der Be⸗ gründung eines eigenen Feſtſpielhauſes kund und forderte die Freunde ſeiner Kunſt zur Unterſtützung ſeiner idealen Sache auf. Da meldete ſich als Einziger Emil Heckel. Er gründete die Wagner⸗ vereine, arrangierte Wagnerkonzerte, in denen Fragmente aus des Meiſters Werken der Oeffentlichkeit vorgeführt wurden, ſprang mit Rat und Tat für das Unternehmen ein, namentlich als es galt, die Mittel aufzubringen, um das Ddefizit der erſten Bühnenſeſtſpiele (im Jahre 1876) zu decken. Voll Dankbarkeit ſchrieb ihm Wagner aus Sorrent:„Mein liebſter Freund Heckel! Sie ſind wirklich der Erſte, von dem mir aus Deutſchland einmal ein ſympathiſches Lebenszeichen zukommt... Wirklich der Einzigſte— aber der aller Einzigſte ſind Sie, der mir eine edle Sorge um mich und die Sache zeigt.“ Allgemein bekannt ſind die Wagner'ſchen Verfe: Hat jeder Topf ſeinen Deckel, Jeder Wagner ſeinen Heckel, Dann lebt's ſichs ohne Sorgen, Die Welt iſt dann geborgen! Emil Heckel's Verdienſte um Bayreuth ſind in der muſikaliſchen Welt bekannt. Wer ſich dafür des Nähern intereſſiert, dem ſeien die bei Breitkopf und Härtel in Buchform erſchienenen„Briefe Rich. Wagners an Emil Heckel“ empfohlen. Emil Heckel verſtarb im Jahre 1908. Seine ehrwürdige Erſcheinung lebt heute noch in der Erinnerung vieler und ſeine von ſtarkem Willen getragene Herzens⸗ güte iſt wie ſein lebendiger Humor allen, welche ihn gekannt, unver⸗ geßlich. Seine beiden Söhne Karl und Emil, die ſchon lange Zeit vor ſe nem Tode in das Geſchäft eingetreten waren, führen dieſes in ſeinem und des Begründers idealem Sinne weiter. Au muſikaliſchem Gebiete haben ſie ſich beſonders um Hugo Wol verdient gemacht, indem ſie ſowohl die Oper„Der Corregidor noch vor ihrer Uraufführung und ſeine Lieder zu einer Zeit, da ſie erſt in engſtem Kreiſe bekannt waren, in den Verlags⸗Betrieb aufnahmen und erſt nach dem tragiſchen Ende Hugo Wolfs wieder abagaben, als ihr ſich fortgeſetzt ſteigender Erfolg eine Spezial⸗ betätigung erforderte. Die Verdienſte der Firma um das Konzert⸗ — 10 weſen in Mannheim, wie um die Ausſtellung von Bildwerken be⸗ ſonders auf dem Gebiete der Graphik, ſind allgemein bekannt, da ſie in die Gegenwart hineinreichen. Auch den beiden Söhnen erwuchs durch den Eintritt von Willy Gruhnwald, dem Schwiegerſohn Karl Heckels, eine wertvolle Hilfe, voran in der kaufmänniſchen Leitung der Firma. Dadurch war es beiden vergönnt, ihre perſönlichen Begabungen, wie ihre Vorfahren, gleichzeitig außerhalb des Geſchäfts zu Karl Heckel, als freier Schriftſteller und Privatgelehrter, beſonders auf dem Gebiet der Nietzſche⸗Forſchung, Emil Heckel als kundig orga⸗ niſierender Vorſtand des Mannheimer Muſikvereins. Es iſt bezeichnend, daß die Heckel'ſche Familie, deren Stamm⸗ baum bis zu Aufang des Fan8 ahrhunderts fe 55 um welche Zeit der Siebmacher Hans Veit Heckel aus Zapfenberg in Steiermark nach Weidenberg bei Bayreuth überſiedelte, keine Kaufleute aufweiſt, 1 aber neben Gewerbetreibenden, Natur⸗ forſcher, Muſiker und Maler. Dieſe produktive Veranla 10 flt die 115 kam auch der Firma K. Ferd. Heckel gute. in jedem ihrer Gebiete in idealem Sinne auf das e ge⸗ richtet blieb. So vertritt ſie in der Pianoabteilung die Weltfirmen: Bechſtein, Blüthner, Ibach, Sons und viele andere hervorragende Pianofabriken, zum il ſchon ſeit deren Begründung. Den Mannheimer Konzertbeſuchern iſt der Programmvermerk:„Flügel aus dem Pianolager Heckel“ ſchon ſeit vielen Jahren vertraut. Begegnen wir unter den Kunſt⸗ und Mußifirmen überhaupt wenigen, die auf ein Jaht unt es Beſtehen zurückblicken können, ſo vermindert ſich dieſe Zahl noch weiter, wenn wir— ausſchauen, die noch heute im Beſtd der gleichen Familie ſind. Da ſowohl ein Urenkel als ein Ururenkel des Begründes lebt, ſo iſt Hoffnung vorhanden, daß dies auch in der Zukunft der Fall ſein wird. as bmil Haus der Firma wurde Ende der achtziger Jahre unter Emil Heckel umgebaut unter Erhaltung der von Nichard Wagner bewohnten Zimmer und mit mit einer Mar⸗ morbüſte Wagners geſchmückt, die als erſtes öffentliches Denkmal ür den Bayreuther Meiſter von dem kürzlich verſtorbenen Bild⸗ Johannes Hoffart geſchaffen wurde. Es wird ugderd Kunſtfreunde noch beſonders intereſſteren, daß die Firma K. Ferd. Heckel, anläßlich ihres Jubiläums eine Aus⸗ ſtellung in den Schaufenſtern, ſowohl eine Ausſtellung von Werken ihres Verlages als auch eine inſtrumentale veranſtaltet. Erſtere gibt Gelegenheit, Klavierauszüge von Mozarts„Zauberflöte“ und „Titus“ in der lithographiſchen Subſkriptionsoriginalausgabe zu ſehen, wie auch die erſten lithographiſchen Taſchenpartiturausgaben der Kammermuſikwerke von Mozart, Haydn und Beethoven, die ſpäter in Payne(bei Eulenburg⸗Leipzig verlegt) 757 Nachfolger gefunden haben. Der Jubiläumsfirma ſeien auch für die Zukunft unſere beſten Wünſche dargebracht! —— Wnene, e rrr ee Seite. Nr. 487. Donmnerstag. den 20. Oktober 1921. Maunheimer General-Anzeiger.(Miitag⸗Ausgabe.) 7. Stöllen Bürocinridmungen! Reisender 55 erſter Mannh. Firma geſucht. Branchekennt⸗ iſſe erforderlich. Angebote unter V. M. 112 an die — dſs. Blattes. 12814 Feeeeeeeeeeeeeeeeeee, lAElaENbE EüsfEATlz durch Uebernahme einer 617 3General. Verireiung * Wir ſuchen auf unſer Baubüro Pirmaſens Techniker der in ſtat. Berechnungen perfekt iſt. Bewerbungen an unſer Büro Mannheim E 2,-5, l. Tr. Perſ Inl. Vorſtelung 55 wünſcht. 609 Nubeico, G. mn. b. H. Baugeschäft. 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Beſcheinigung der Die Beerdigung findet in Karlsruhe, Freitag, den 21. Oktober, nachmittags 2 Uhr, statt. 12858 MANNTHIEIM—EKAFPERTAL, den 20. Oktober 1921. Marx Maier. 1602 Unser Altester Kollege, Her- August Kraus Veteran vou 1870%7 1 ist am 19. ds. Mts. sanft entschlafen. Wir hetrauern in dem Dahingeschiedenen einen lieben Ereund und Kollegen, der duich seine unermũud- liche Pllichttreue und seine zühe Ausdauer ein leuchtendes Vorbild jür uns gewesen ist. 12860 Sein Andenken wird dauernd bei uns in Ehren sein. Mannheim-Käfertal, den 20. Oktober 1921. Die Pfokuristen und Beamten der Firma Marn Maler. in der Diele u. den oberen Sälen ab 7 Uhr Abendunterhaltung u. ö Tanz bei freiem Eintritt. 1 dhenmatismus u. Cicht, Krankenfaſſe über etwaige Erwerbsunfähigkeit Ludwig& Schätthelm, Salten. e e eee eee Aaan Siſeneee 2 Taaainele liefert Aucherei I aa5 G. m. b. H. gee e Sedde Maut, 1 A bn 6 In Mpotßh⸗ und Frog. C. Mauunzus, Münecherl. Atl. eeeee e schnell E6f 2 e Ke 6p