Breitag, 21. Oktober f +. 5 75 7 8 Sezugspreiſe: Ia mannbelm und umgebung monatlich nummer 7030, 701, 702, 703, 7044, 70385. Celegramm-Ndreſſe: Seneralanzeiger Mmannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Die Gewalllal vollendel. Die Würfel über das Schickſal Oberſchleſiens ſind gefallen. Das iſt kaum noch ein bildlicher Ausdruck, denn es iſt bei dem ganzen ſchmählichen Handel nicht anders zugegangen, wie bei einem Würfelſpiel. Der Einſatz war das Wohloder Wehe des deutſchen Volkes. Und noch ehe die letzten Würfel über den Tiſch der Pariſer Botſchafter⸗Konferenz rollten, wußten wir bereits, daß Deutſchlands Lebensinter⸗ eſſen verſpielt waren. viele Wechſelfälle hindurch zu Ende war, hat man es mit der Vollſtreckung ſehr eilig gehabt. Am Mittwoch iſt bereits der Interalliierten Kommiſſion in Oppeln der Beſchluß des Ober⸗ ſten Rates mitgeteilt worden, damit unverzüglich mit der Feſt⸗ legung der neuen Grenze begonnen werden kann. Dies Ver⸗ fahren beweiſt ſchon, wie ſehr man bei dieſem Gewaltakt über den Kopf der deutſchen Regierung hinweg handelt. Die Zer⸗ reißung des oberſchleſiſchen Induſtriebezirkes iſt ein Diktat der Entente, bei deſſen Durchführung nach Deutſchlands „Wunſch und Wille nicht weiter gefragt wird. Dabei mag ſich der Oberſte Rat vielleicht noch auf den Friedensvertrag be⸗ rufen. Der ſchnöde Vertragsbruch beginnt aber in demſelben Augenblick, in dem die Entente daran geht, die Durchführung des Wirtſchaftsabkommens zu erzwingen. Bei genauer Befolgung des Friedensver⸗ trages wäre gar kein anderer Weg übrig geblieben, als es der freien Vereinbarun g zwiſchen Deutſchland und Polen zu überlaſſen, wie die wirtſchaftlichen Folgen der ſchnöden poli⸗ tiſchen Gewalttat geregelt werden ſollen. Dadurch, daß die Entente abermals an die Gewalt appelliert und die Anerken⸗ nung und Durchführung der wirtſchaftlichen Beſtimmungen unter die Androhung von Zwangsmaßnahmen ſtellt, verſetzt ſie, wie in früheren Fällen, dem Vertrag von Berſailles einen brutalen Schlag. Wahrlich, die Entente ſorgt dafür, daß die Entſcheidung über Oberſchleſiens Schickſal auch des geringſten Scheines von Recht und Gerechtigkeit entkleidet wird und ſich in der ganzen Blöße einer ſchnöden Gewalttat darſtellt. Dieſe neueſte Leiſtung der Entente in das richtige Licht zzu ſtellen, muß die Aufgabe und die heilige Pflicht der Männer ſein, die in den kommenden Tagen das deutſche Volk gegenüber der Entente zu vertreten haben. Da die Zerreißung des oberſchleſiſchen Induſtriebezirks noch ſchlimmer ausgefal⸗ len iſt, als wir nach den erſten Meldungen befürchten mußten, ſo wird auch der deutſche Proteſt gegen die Entſchei⸗ dung des Oberſten Rates umſo entſchledener und rück⸗ haltloſer ſein müſſen. Aber damit wird die deutſche Re⸗ gierungsaufgabe nicht erfüllt ſem. Denn abermals zieht an dem Horizont der deutſchen auswärtigen Politik ein Ulti⸗ matum auf, für den Fall, daß Deutſchland ſich weigern ſollte, das Wirtſchaftsabkommen, das der Oberſte Rat einfach dekretiert, unbeſehen und widerſpruchslos zu ſchlucken. Es bedarf ſelbſtverſtändlich der ſorgſamſten Prüfung, wie Deutſch⸗ land ſich dieſem Anſinnen gegenüber zu verhalten hat. In erſter Linie muß auch hier die Frage ſtehen, was das Lebens⸗ intereſſe Deutſchlands und was das Intereſſe derjenigen Deutſchen gebietet, die in Zukunft in Oberſchleſien jenſeits der politiſchen deutſchen Grenze wohnen ſollen. Auf Grund dieſer ſorgfältigen Prüfung muß die deutſche Regierung ſich ihre freie Entſchließung vollkommen vorbehalten und ſie muß, wenn unſere Intereſſen es erfordern, bereit und entſchloſſen ſein, dem Diktat der Entente ein unbedingtes Nein entgegen⸗ zuhalten. Sollte die Behandlung des Wirtſchaftsabkommens von vornherein unter Diktatzwang ſtehen, ſo wäre es ganz unmöglich, Deutſchlands Intereſſe zu wahren. Einen ſolchen eg müſſen wir deshalb ablehnen. Daß die gegenwärtige Regierung die Sache Deutſchlands gegenüber der Entente nicht länger vertreten kann, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Die neue Regierung, die die Führung der deut⸗ ſchen Politik in die Hand nimmt, muß von anderen Män⸗ neyn getragen ſein, die nicht mit dem geſcheiterten Programm des Kabinetts Wirth⸗Rathenau belaſtet ſind, ſondern innere und äußere Bewegungsfreiheit genug beſitzen, um das Ver⸗ hältnis Deutſchlands zu der Entente auf einer möglichen Grundlage zu ordnen. Darüber kann wohl kein Zweifel ſein. Beſtätigung der franzöſiſchen Meldungen. „ WhB. HBerlin, 21. Okt. Der Note der Botſchafterkonferenz iſt eine umfangreiche Anlage beigegeben, die an erſter Stelle die vom Völkerbundsrat vorgeſchlagene Grenzlinie ent⸗ hält. Nach dieſer Linie verliert Deutſchland den ſüdöſtlichen Teil des Kreiſes Ratidor, den Kreis Rybnik bis auf die Nordweſtecke, den Kreis Pleß, den Südoſtzipfel des Kreiſes Gleiwitz, faſt zwei Drittel des Kreiſes Hindenburg, die Stadt und den Landkreis Kattowitz, den Kreis Königshütte und den Südoſtteil des Landkreiſes Beuthen, während die Stadt ſelbſt deutſch bleibt, bimor Gono Nachdem das Spiel durch. Abend⸗Ausgabe. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Recht.— Mannheimer Frauen⸗Zeitung.— Mannheimer ſowie endlich die überwiegenden Teile der Kreiſe Tarno⸗ witz und Lublini tz einſchließlich der Städte und der wich⸗ tigſten induſtriellen Anlagen. Die Anlage enthält ferner Mitteilungen über das zwiſchen Deutſchland und Polen abzuſchließende Wirtſchaftsab⸗ kommen. Dieſes betrifft den Eiſenbahnverkehr, der in Zu⸗ kunft für das geſamte Abſtimmungsgebiet, alſo auch für den bei Deutſchland bleibenden Teil durch eine gemiſchte Kom⸗ miſſion geregelt werden ſoll; ferner die Waſſer⸗ und Elektri⸗ zitätsverſorgung, die ebenfalls einheitlich bleiben ſoll. Die deutſche Mark wurde in dem geſamten ehemaligen Abſtim⸗ mungsgebiet als einziges geſetzliches Zahlungsmittel vorge⸗ ſehen. Einige dieſer Beſtimmungen betreffen die Regelung des Poſt⸗ und Zollweſens. Die Zollgrenze ſoll ſofort an die neue politiſche Grenze verlegt werden, jedoch werden für die Dauer von ſechs Monaten bezw. 15 Jahren zahlreiche Be⸗ ſtimmungen gegeben, die einen zollfreien Verkehr innerhalb des geſamten ehemaligen Abſtimmungsgebietes gewährleiſten. Bei den Beſtimmungen über Kohle⸗ und Bergwerkserzeugniſſe wird Deutſchland eine Verpflichtung zur Ausfuhr von Kohle und Bergwerkserzeugniſſen nach Polen auferlegt. wie ſie in Artikel 90 zu Laſten Polens und zugunſten Deutſchlands vor⸗ geſehen iſt. Weitere Beſtimmungen beſchäftigen ſich mit der Anerkennung der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Verbände und. der Regelung der ſozialen Verſicherung. Hierbei wird u. a. die Ueberweiſung des für die abgetretenen Gebiete erforder⸗ lichen Fonds für die ſozialen Leiſtungen feſtgeſetzt. Andere Beſtimmungen betreffen den Freiverkehr der Einwohner Ober⸗ ſchleſiens über die Grenze und die Aufrechterhaltung der gel⸗ tenden geſetzlichen Beſtimmungen. Polen ſoll für die Dauer von 15 Jahren auf das Recht der Liquidation deutſchen Eigen⸗ tums verzichten, aber nur inſoweit, als die Liquidation nicht im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Betriebe für notwendig erachtet wird. Endlich enthält die Anlage Beſtimmungen über den Schutz der nationalen Minderheiten. Zur Durchführung der Beſtimmungen ſind Ausſchüſſe vor⸗ geſehen, die ſich aus Deutſchen und Polen zuſammenſetzen, deren Vorſitzende aber ſämtlich vom Völkerbundsrate beſtimmt werden. Die deutſche und die polniſche Regierung werden auf⸗ gefordert, innerhalb acht Tagen die Bevollmächtigten für die vorgeſehenen Verhandlungen zu benennen. WV. Paris, 21. Okt. St. Brice ſtellt im Journal feſt, daß Polen durch die Teilung Oberſchleſiens 48 Prozent, d. h. 973 000 Einwohner des Induſtriehezirks zugeſprochen werde. Polen erhält 82 Prozent der Kohlenförderung, 51 Prozent der Kokserzeugung, 65 Prozent der Schmelzeiſen⸗ erzeugniſſe, 71 Prozent der Stahlproduktion und die geſamten Zinn⸗ und Zinkgruben. Skimmen der Pariſer Morgenpreſſe. ONB. Paris, 21. Okt. Die heutige Morgenpreſſe beſchäftigt ſich verhältnismäßig wenig mit der oberſchleſiſchen Frage. Alle Blätter geben den offiziellen Text des von der Vot⸗ ſchafterkonferenz übermittelten Dokumentes wieder, ohne ſich jedoch mit einer kritiſchen 1— des Wortlautes zu befaſſen. Von Intereſſe iſt der Kommentar der Humanité, in dem es heißt: Es iſt eine einzigartige Feſſheng der Tatſache, wenn man laubt, daß der Konflikt erledigt ſei. er Völkerbund hat eine öſung gefunden, die der ratifiziert hat. Aber das iſt nur eine Geſte. Bainville ſtellt in der„Action Francaiſe“ dar, wie außerordentlich günſtig die wirtſchaftlichen Beſtimmungen für Deutſchland ſeien. Er ſchreibt: Deutſchland behalte ſeine Atem⸗ freiheit, wenn es keine Torheit begeht. Wenn es den Kanzler Wirth als Talisman behält, wird es Oberſchleſien und andere Dinge wiederfinden. Vorläufig bleibt Oberſchleſien noch ungeteilt. „Petit Journal“ glaubt, daß gerade dieſe Löſung durch ihre Ge⸗ rechtigkeit weder die Nationaliſten in Deutſchland noch in Polen befriedige. Das Blatt ſieht voraus, daß Polen ſich der Entſchei⸗ dung beugen werde, es befürchtet jedoch, daß Deutſchland eine Politik des Fanatismus betreiben werde. In der Entſcheidung der Alliierten ſei alles getan, um Deutſchland nicht unter den wirt⸗ ſchaftlichen Folgen der Teilung Oberſchleſiens leiden zu laſſen. Ge⸗ waltakte aber, und auch nur ſchlechter Wille ſeitens Deutſchlands, würde die Alliierten unweigerlich zu Zwangsmaßnahmen treiben. De Reichsregierung und die Genfer Enlſcheidung. Die entſcheidende Sitzung heute abend 6 Uhr. Berlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett iſt heute vormittag unter dem Vorſitz des Außenminiſters Dr. Roſen zu einer Sitzung zuſammenge⸗ treten, die aber nach Erſtattung eines Referates durch den Außenminiſter über die Oberſchleſiennote der Bot⸗ ſchafterkonferenz auf abends 6 Uhr vertagt wurde. In der heutigen Abendſitzung ſollen die verſchiedenen Reſſorts ihr Gutachten über die einzelnen Beſtimmungen der Note abgeben, worauf das Kabinett in die Beratung über ſeine Stellung⸗ nahme zur Note eintreten wird. Berlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aelteſtenrat des Reichstages konnte auch heute noch nicht zu einem feſten Entſchluß über den Termin der Vollſitzung kom⸗ men. Da dem Reichstag der amtliche Wortlaut der Entente⸗ note noch nicht vorliegt, kann die Sitzung jedenfallsmorgen noch nicht ſtattfinden. In Ausſicht genommen iſt ſie für Sonntag oder Montag. Die Verhandlungen werden ſich vorausſichtlich ſo abſpielen, daß zunächſt der Reichs⸗ kanzler die Regierungserklärung abgibt und danach eine Pauſe für die Beratungen der Fraktionen gelaſſen wird, bevor die weitere Ausſprache im Plenum beginnt. Die Reparafſonen. Reparationskommiſſion und Wiesbadener Abkommen. WB. Paris, 20. Okt. Die Reparationskommiſſion hat die Prüfung des Wiesbadener Abkommens vollen⸗ det und die zu erteilende Antwort feſtgelegt. Die Repa⸗ rationskommiſſion erklärte ſich vollkommen einver⸗ ſtanden mit den allgemeinen Grundſätzen des Abkommens, nach denen Vereinbarungen vorgeſchlagen wer⸗ den, um Deutſchland den größtmöglichſten Teil ſeiner Re⸗ 4 Anzeigenpreiſe: die kleine Zelle mk..— ausw. mk..50 krei ins haus gebracht mark 10.—. Durch die poſt dezogen 7* Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 205% nachlaß. Reklame mk. 10.— vlerteljährlich mare 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17500 Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. Aarlsruhe in Baden und nummer 2917 zudwigshafen am 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. CTagen, Stellen u. Rusgaben Ahein. Hauptgeſchäftsſtele E 6. 2. Seſchäfts ⸗Rebenſtelle w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs · Aeckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Fernſprecher ohne Gewühr⸗ Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. parationsverpflichtungen in Form von Sachleiſtungen zu er⸗ leichtern, namentlich zum Zwecke des raſcheren Wiederauf⸗ baues. Die Reparationskommiſſion glaubt jedoch, daß das Abkommen gewiſſe Abweichungen von den Beſtim⸗ mungen des Teiles VIII des Friedensvertrages von Verſailles, namentlich aber von Art. 231 u.§ 12 u. 19 des Anhanges II ſowie§ 5 des Anhanges 4 enthalte. Da die Reparationskommiſſion nicht zuſtändig ſei, derartige Ab⸗ änderungen vorzunehmen, hat ſie beſchloſſen, die Frage an die Regierungen weiter zu geben, die in der Reparations⸗ kommiſſion vertreten ſind. Sie hat ihnen zu dieſem Zwecke eine Abſchrift des Wies⸗ badener Abkommens zugeſtellt, mit dem Erſuchen einer Prüfung. Die Reparationskommiſſion empfiehlt unter Vorbehalt etwaiger Garantien, welche die Alliierten eptl. verlangen können, um ihre Intereſſen ſicherzuſtellen, daß Frankreich vernünftige Erleichterungen gewährt, wenn damit 855— für die Zuſatzſachlieferung hinausgeſchoben wer⸗ en kann. ONB. Paris, 21. Okt. Die Reparationskommiſſion hatte vor einiger Zeit von der deutſchen Regierung die Umwand⸗ lung der eingenommenen Sanktionszölle in Höhe von 1 Milliarde Mark in ausländiſchen Deviſen gefordert. Die Vorſtellungen der deutſchen Regierung haben dazu ge⸗ führt, daß die Reparationskommiſſion jetzt auf dieſe Forde⸗ rung verzichtet und ſich damit einverſtanden erklärt hat, für dieſe Milliarde Papiermark den gleichen Betrag in%pro⸗ zentiger Schatzanleihe anzunehmen. Verzögerung des Wiederaufbaues Nordfrankreichs durch franzöſiſche Jollbehörden. ONB. Paris, 21. Okt. Das franzöſiſche Wiederaufbau⸗ miniſterium teilt auf Anfrage mit, daß Frankreich 100 deutſche Modellhäuſer beſtellt habe, von denen bereits ein Teil an der franzöſiſchen Grenze eingetroffen ſei. Ihr Weitertransport werde noch durch Zollfragen verhin⸗ dert. Die franzöſiſchen Zollverwaltungen haben ſich bis ſetzt nicht bereit gezeigt, dieſe Sendung an die Bevölkerung der verwüſteten Gebiete zu erleichtern. Man will dieſe Modell⸗ häuſer in 40 Ortſchaften des Wiederaufbaugebietes aufſtellen. Das Miniſterium braucht zu dieſem Zweck 3000 Zimmer⸗ leute und Maurer. Alond George über die Virlſchaftskriſis. Llogd George hat im engliſchen Unterhaus Regierungs⸗ maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit in England angekuͤn⸗ digt. In einem Augenblick, in dem 134 Millionen Arbeits⸗ loſer auf der Straße liegen, muß das engliſche Kabinett ſelbſt⸗ verſtändlich mit neuen Maßnahmen eingreifen. Aber wie weit wird das helfen? Lloyd George hat ſich in ſeiner Rede nicht auf die Unterſtützung der Arbeitsloſen beſchränkt, ſon⸗ dern die ganze Wirtſchaftslage behandelt. Eine andere Be⸗ trachtungsweiſe iſt auch garnicht möglich, denn die Arbeits⸗ loſigkeit iſt kein Ding an ſich, ſondern eine äußere Krankheits⸗ erſcheinung der notleidenden Wirtſchaft. Deshalb hat der engliſche Miniſterpräſident auch nicht allein weitere Mittel zur Unterſtützung der Arbeitsloſen in Ausſicht geſtellt, ſon⸗ dern auch Maßregeln angekündigt, um der engliſchen Wirt⸗ ſchaft aufzuhelfen. Ein ausgeſprochener Notbehelf iſt die Förderung der engliſchen Auswanderung. dieſer Schritt ſcheint zu beweiſen, daß die engliſche Regierung, für die nächſte Zeit jedenfalls, nicht mit der Möglichkeit rechnet, die geſamte Bevölkerung im eigenen Lande ernähren zu können. Deshalb gibt man den Ueberſchuß, der der Heimat auf der Taſche liegt, an die Dominions ab, wo man, wie z. B. in Auſtralien, ländliche Siedler dringend braucht. Neben dieſen negativen Hilfsmitteln hat Lloyd George auch ein poſi⸗ tives in Ausſicht geſtellt: Die Erhöhung der Regierungs⸗ garantie für den Export von 85 auf 100 Prozent. Man hofft jedenfalls dadurch den engliſchen Ausfuhrhandel und zugleich damit der engliſchen Induſtrie einen neuen Aufſchwung zu geben. Gelingt es, ſo müßte die Arbeitsloſigkeit abnehmen. Aber das erlöſende Wort hat Lloyd George doch nicht geſprochen. Er hot zwar geſagt, daß das Wiederauf⸗ leben des Handels und der Induſtrie mit der Kaufkraft im Auslande im engen Zuſammenhang ſtehe, er hat auch von dem Willen der Zuſammenarbeit mit den europäiſchen Nationen geſprochen, aber er hat nicht klipp und klar erklärt, daß die Krankheitsſymptome der Weltwirtſchaftskriſe erſt dann ver⸗ ſchwinden werden, wenn man die Grundurſache beſeitigt: die durch Auspreſſung herbeigeführte Zah⸗ lungsunfähigkeit Deutſchlands. Der frühere Miniſterpräſident Asquith hat das Verſäumte als Oppoſitions⸗ redner nachgeholt und eine neue Regelung der interngtionalen Verſchuldung und der Reparationen gefordert. Von Lloyd George wird behauptet, daß er an dieſes Problem erſt nach der Waſhingtoner Konferenz herantreten wolle. Wenn es dann nur nicht heißt: Zu ſpät! * § London, 20. Okt. In„Daily Mail“ werden Mitteilungen über die frucht⸗ loſen Anſtrengungen der britiſchen Induſtrie gemacht, „um die grohe Ofſenſtoe der deutſchen Mark und der öſterrei⸗ chiſchen Krone zurückzudrängen“. Ein Mitarbeiter des North⸗ cliffeblattes hat über dieſe„Offenſive“ folgendes mitzuteilen: In den Fahrradwerkſtätten von Coventry ſind tauſende Arbei⸗ ter ohne Beſchäftigung, oder arbeiten nur vier Stunden im Tag. Infolge des tiefen Kurſes kann Deutſchland für 4& 2,17 sh nach Dänemark Fahrräder liefern, während ein engliſches Rad 4 8,10 sh koſtet. Nach Holland ſind bis Ende September d. J. 123754 deutſche Räder eingeführt worden. Deutſch⸗Oeſterreich kann ein Sechszylinderauto von 35 bis 40 PS. für& 520 mit allen Abgaben liefern. Die Amerikaner haben 500 von dieſen Kraftwagen probeweiſe beſtellt: es gehen Mengen davon nach Südamerika. Eine Firma in Birmingham, die Fahrradbeſtand⸗ 2 Setle. Nr:...„ Manugermer General- anzeiger. Atbend⸗Ausgabe) Freitag, den 21. Oktober 1921. teile und Teile Fabriken, für die ſie ſonſt große Beſtellungen ausführte, keine einzige Order erhalten. Die Sunbeam Motor Car Cy teilt mit, daß ihr Betrieb vollſtändig darniederliegt. Eine andere Großfirma, die in ganz Europa Vertretungen hat, bezahlte jede Woche& 12 000 an Löhnen; jetzt nur mehr& 500. Aus Deutſchland werden Gerätſchaften zu Preiſen geliefert, für die man in England nicht einmal die Schmiede⸗ und Lötarbeit be⸗ kommt. Die Fabriken einer Eiſengießerei, die gewöhnlich 300 bis 400 Mann beſchäftigt, haben ſeit acht Monaten wegen der belgiſchen Konkurrenz und der hohen Kohlenpreiſe geſchloſſen. Engliſche Fabriken, die Landwirtſchaftsmaſchinen und ähnliche Erzeugniſſe herſtellen, müſſen gegen deut ſche Fir⸗ men konkurrieren, die dieſelben Fabrikate um ein Viertel bil⸗ liger, als die tiefſte engliſche Offerte anbieten, lichen Fabriken nur 10 Prozent über dem offerieren. Die bedeutende Eiſengießerei Marſhall u. Cy., Gainsborough, teilt mit, duß ihr Export zu Ende iſt; die Deut⸗ ſchen liefern Keſſelrohre für 4,16 Pfd. Sterling, wogegen der engliſche Preis 63 Pfd. Sterling iſt, bei einem Verdienſte von 77% Prozent. So geht es in zahlreichen anderen Induſtrieen. Eine Firma in Leeds, die Textilmaſchinen herſtellt, hatte vor einem Jahre Beſtellungen in der Höhe von einer Million Pfd. Sterling; heute noch kein Fünftel“ Fabriken, die Gaskocher, Zunächſt Derſas der Dreſchmaſchinen herſtellen, können nichts mehr verkaufen. Eine weitere Verminderung der engliſchen Produktionskraft ergibt ſich aus der Feſtſtellung, daß ein Kohlenarbeiter, der vor dem Kriege jährlich 372 Tonnen förderte, heute nur mehr 158 Tonnen aufbringt.„Daily Mail“ ſchließt den Artikel mit den Worten: Es geht auf Leben und Tod, denn: entweder wir bringen unſeren Außenhandel wieder hoch, oder unſere Bevölkerung hat zwiſchen Entbehrungen und Auswanderung zu wählen.“ —— Die Tiroler Anſchlußfrage. Vorläufig noch kein Anſchluß Tirols an Deutſchland. ONB. München, 21. Okt. Der„Bayeriſche Kurier“ ſtellt nach Angabe des Innsbrucker Blattes„Der Tiroler“ heute be⸗ züglich der bayeriſchen Verhandlungen mit Tirol feſt, daß gegen den Willen der Tiroler Landesregierung der Heraus⸗ geber des Innsbrucker„Alpenland“ in München mit dem Mi⸗ niſterpräſidenten Graf Lerchenfeld Anſchlußberhandlungen an⸗ zubahnen verſuchte. In der Beſprechung mit dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten ſei es zu irgendwel chen Ab⸗ machungen nicht gekommen. Graf Lerchenfeld hat den Bericht der Herren über die Stimmung im Lande lediglich zur Kenntnis genommen und ſich darauf beſchränkt, ihnen ſeine Teilnahme auszudrücken. Im übrigen hat er ihnen deut⸗ lich zu verſtehen gegeben, daß die bayeriſche Regierung wirt⸗ ſchaftliche Verhandlungen nur mit den kompetenten Stellen führen könne. Außerdem weilte, wie wir bereits meldelen, in München und Berlin eine Abordnung von Vertretern des Tiroler Landwirtſchaftsamtes und des Verbraucherbundes, die wegen der Einfuhr und Durchfuhr bayeriſcher und böhmiſcher Kartoffeln verhandelte. Das Blatt teilt weiter mit, daß der Reichskanzler drei Abgeordnete der bayeriſchen Zentrums⸗ partei und der Deutſchen Volkspartei nach Innsbruck ent⸗ ſandte, um bei der Tiroler Landesregierung Aufklärung einzu⸗ holen. Dieſer Abordnung ſei verſichert worden, daß keine offizielle Stelle in Tirol an einen Putſch oder an eine gewaltſame Herbeiführung des Anſchluſſes denke. Die Ab⸗ ordnung hat daraufhin Innsbruck beruhigt verlaſſen. Die öſterreichiſchen Handelskammern für den Anſchluß an Deutſchland. 5 ONB. Wien, 21. Okt. Auf dem öſterreichiſchen Handelskammer⸗ 98 beſprachen die Vertreter der Insbrucker Handetskammer den Plan einer Arbeitsgemeinſchaft mit den Handelskammern des deutſchen Reiches, wobei auf die inneren wirtſchaftlichen Ver⸗ bindungen mit Deutſchland und auf die Erklärungen des deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages hingewieſen wurde, der ich zu einer ſolchen Zuſammenarbeit grundſätzlich erklärte. Der Anſchluß an das deutſche Reich, ob man ihn wünſche oder nicht, liegt zweifel⸗ los im Bereich der Möglichkeit. Die Vertreter der anderen öſter⸗ reichiſchen Handelskammern U Be ich in gleichem Sinne aus. Sie wieſen daraufhin, daß Deutſchland troz ſeiner durch den „Friedensvertrag herbeigeführten 75 noch immer der wichtigſte aktor der Volkswirtſchaft des eurbpäiſchen Feſtlandes iſt. für Motorzweiräder herſtellt, hat von den 22 obwohl die eng⸗ Preiſe von 1914 Deutſchen Volkspartei ſammeln. Ortsvereinen zahlreiche Beitrittserklärungen reiche früher Sulzbach. Dr. Neuma 18 Deulſches Reich. Reichstagsausſchuß für Beamtenangelegenheiten. ONB. Berlin, 21. Oktober. Im Reichstagsausſchuß für Beamtenangelegenheiten berichtete der Vorſitzende Deglerk (Deutſch⸗Nat.) über ein von ihm an den Finan miniſter gerich⸗ tetes Schreiben, in dem er forderte, daß der Ausſchuß in der Frage der Erhöhung der Beamtenbezüge zu Rate gezogen wird. Gemäß einem Antrag des Abgeordneten Beuer⸗ mann(D. V..) wurde nach längerer Debatte beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, den Bea mtenausſchuß zur Be⸗ ratung der Beamtengehälter ſofort hinzuzuziehen. Verbot der Lichtreklame. ONB. Berlin. 21. Oktober. Die Aufhebung der Ver⸗ ordnung über das Verbot der Lichtreklame aus Gründen der deh e wurde vom Miniſter des Innern abge⸗ ehnt. Der Oppauer Ankerſuchungsausſchuß gegen den kiommuniſten Remmele. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der vom Reichs⸗ tag zur Unterſuchung des Oppauer Unglücks eingeſetzte Ausſchuß beriet heute über den weiteren Verlauf der Feſtſtellungen. Vorſitzende einen Bericht der„Roten Fahne“ und erklärte, daß dieſer Bericht in Maen Fe und unwahrer Weiſe die ehrlichen und pflichtgemäßen ühungen des Ausſchuſſes in den Schmutz ziehe. Demgegenüber bekannte ſich Abg. Remmele(Kommuniſt) zur Urheberſchaft dieſes Artikels, den er nach ſeinem gewiſſenhaften Urteil und reiflicher Ueber⸗ legung niedergeſchrieben habe, und den er Punkt für Punkt zu ver⸗ fechten bereit ſei. Ein unabhängiger Abg. hielt einige tat⸗ ſächliche Angaben des Artikels für durchaus zutreffend, fand aber, daß der Artikel in ſeiner agreſſiven Form zu weit gehe. Abg. Dr. Semmler(Din.) regte an, daß der Reichstag gegen die uner⸗ hörten Vorwürfe, die Abg. Remmele in aller Oeffentlichkeit er⸗ hoben habe, einſchreiten müſſe. Auf keinen Fall könne man den Mitgliedern des Ausſchuſſes zumuten, noch weiter mit dem Abg. Remmele in dieſer Sache zuſammenzuarbeiten. Nach längerer Debatte nahm der Ausſchuß mit Majorität einen Antrag Dr. Semmler an, die Sache Remmele zunächſt von der Tagesordnung abzuſetzen und dem Ausſchuß weitere Schritte in dieſer Angelegen⸗ heit vorzubehalten. Ne Landlagswahlen. Die Deutſche Volkspariei im Wahlkampf. Es wird uns geſchrieben: Eine außerordentlich umfangreiche Verſammlungstätigkeit brachte der Deutſchen Volkspartei auch in den letzten Tagen reiche Erfolge. Es ſprachen die eichstagsabge⸗ ordneten: Dr. Curtius und Prof. Moldenhauer, die Landtagsabge⸗ ordneten: Dingeldey und Roßmann, Profeſſor Weber und General⸗ ſekretär Kollbach und andere in: Achern, Baden⸗Baden(2 Ver⸗ ſammlungen), Breiſach, Vorbach, Gaggenau, Gernsbach, St. Georgen, Gutach, Herbolzheim, Karlsruhe, rach, Meßkirch, Oberkirch, Radolfzell, Schiltach, Ueberlingen und Waldshut. Außerdem fanden zahlreiche weitere öffentliche Verſammlungen in jedem der 7 badiſchen Wahlkreiſe ſtatt, in denen vor allem die Landtagskandidaten der Deutſchen Volkspartei: Frl. Dr. Bernays, Geheimrat Paaſche, Dr. Koch, Hauptlehrer Haas, Architekt Lud⸗ wig, Kaufn inn Wilſer, Direktor Lang, Dr. Moog, Hauptlehrer Hofheinz, Rechtsanwalt Pilling, Dr. Mattes ſowie die Parteiſekre⸗ täre 127 855 Kalle. Dr. Krauſe, ſowie Dr. Mahler und Ott das Wort ergriffen. e Immer mehr wird es offenbar, daß die liberalen Wähler⸗ innen und Wähler im e der Fahne der Jeder neuer Mitglieder. Von einem großen Teile der Preſſe Badens wird das offen chtliche Er⸗ ſtarken der Deutſchen Volkspartei neuerdings lebhaft begrüßt; zahl⸗ nationalliberale Zeitungen ſtehen heute auf dem Boden der Deutſchen Volkspartei, andere haben eine ſtarke An⸗ näherung zu ihr vollzogen, da die Deutſche Volkspartel dazu be⸗ rufen iſt, die ſtarke Einheitsfront aller liberalen Kreiſe des Landes zu verwirklichen. 1 Am kommenden Samstag und Seemag werden Redner der Deutſchen Volkspartei in folgenden Verſammlungen ſprechen: Samskag, den 22. Oktober: Käferthal: Dr. Ulm, 5 4„zum Pflug“ 8 Uhr. 5 Großſachſen: Landwirt Brixner, L. Haas, A. Ludwig jr. im „Zähringer Hof“%8 Uhr. nn, Dr. Neiſer,„Deutſcher Hof“ ½8 Uhr. — Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 5⁴) Machdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Aber in dieſem Falle iſt doch ſchon gegen ihn ent⸗ ſchieden.“ FF 5 255 die Alten ſtehen zu ihm, ſoviel ich weiß, und darum darf keiner Du kommft doch auch?“ 5 178 komme.“ + 8„ 17 „Ich bin übrigens auch auf den Oſterwarften und da herum Refſen. Da erzählen ſie viel häßliche Dinge über Giede Melfſen. Ich glaube, Kraſſen Bundis hat ſie aufgewiegelt. Er aſagte mir vor einigen Tagen, es wäre beſſer, wenn Melfſen 3 ſich um ſeine eigene Tochter bekümmere, anſtatt über andere zu ſchelten. So ähnlich ſagten ſie heute im Oſten. Wenn es nur nicht auf der Verſammlung zu einem Krach kommt.“ Harro kam hoch.. „Das müſſen wir verhüten, Peter. Dieſer ganze erbärm⸗ liche Klatſch darf nicht in unſere Verſammlung hineingetragen werden und vor allen Dingen nicht an den alten Melffen herankommen. Dieſer Kraſſen Bundis! Das ſieht ihm ähnlich. Was hälſt Du übrigens von der ganzen Klatſchgeſchichte?“ ſetzte er zögernd hinzu.„„ „Gar nichts, Harro. Dazu ſteht mir das Schulhaus zu hoch. Daß ein jſunges Mädchen einen jungen Mann lieb hat, iſt doch kein Unrecht, und wenn dieſer dann bei Nacht und Nebel davonläuft, ſo wird doch das Mädchen davon nicht ſchlechter. Er iſt doch der Lump.“ „Das meine ich auch, Peter. Und ich ſage Dir, wenn dieſer Kraſſen ſein Läſtermaul nicht hält, dann——“ Er brach ab. 5 „Ach was, reden wir nicht mehr darüber. Seß Dich, Peter, und laß hören, welche Pläne Du für nächſten Sommer haſt. Ich weiß ja, daß Du große Dinge vorheſt.“ Aber lachend wehrte Peter Bandix ab:„Nun, nein, das ſag' ich Dir lieber nicht, ſonſt biſt Du imſtande, am Montag Aen die Landaufteilung zu ſtimmen, und dann gehen meine äne zu Waſſer.“ „Ja, weißt Du überhaupt, ob ich auf Deiner Seite ſtimme?“ „Mach' nur keine Geſch chten, Harro. Du willſt doch die Sache nicht zu Fall bringen?“ 5 „Sei unbeſorgt. Ich tue, was ich tun ich t „Na, dann weiß ich Beſcheid. Kommf de uigt heut noch zu einem kleinen Teepunſch herüberd⸗ Veen „Nein, ich danke.“ „Die Arbeiter ſind heute nicht da. Ich hab' ihnen geſagt, daß ich heute Ruhe haben wolle.“ „Trotzdem komme ich nicht. Die Ruhe, die ich dann auch habe, ſoll mich zu meinen Büchern führen. Ich habe viel nach⸗ zuholen; denn draußen hatte ich dazu keine Zeit.“ „Ihr mit Euren Büchern! Ich hab' an der Zeitung vollauf — 8 „Und an dem Buch mit den zweiunddreißig Blättern.“ „Ach ſo? Stimmt! Na, jeder nach ſeiner Weiſe. Des Menſchen Wille iſt ſeine Hölle. Gute Nacht, Harro.“ „Gute Nacht.“ Harro war allein, und ſeine Gedanken liefen wieder nach dem Schulhauſe hinüber. Er wußte längſt, daß der Klatſch im Umlauf war. Die Halligleute hatten ja nichts, als nur ſich ſelbſt, und darum war zu jeder Zeit irgendein Geſchwätz unterwegs. Das ging und kam wie Ebbe und Flut, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlaſſen, als hier und da eine vorübergehende Verſtimmung. Die ging nie tief; denn es fand ſich bald ein neuer Klatſch, der alle intereſſierte und daher den alten mit ſeinen Folgen vergeſſen ließ. Das alles wußte Harro, und dennoch bekümmerte ihn, was er von Peter Bandix gehört hatte. Die Schlammwelle, die jetzt unterwegs war, ſchien plan⸗ mäßig näher und näher zu kommen, war alſo vom bloßen zu⸗ fälligen 5 e und Weitergehen unabhängig und bran⸗ dete gegen ein Ziel, das weniger widerſtandskräftig war als all die anderen und darum leicht zuſammenbrechen konnte. Das mußte vermieden werden; aber er war ſich nicht klar darüber, wie es zu machen ſei. Vorläufig wollte er erſt die Verſamm⸗ lung abwarten. Vielleicht verlief ſich bis dahin der Klatſch, wohingegen ein Unterdrückungsverſuch ihn nur lebendig und wirkſam erhalten würde. 8 80 Der Montag kam heran. Von allen Warften gingen die Männer nach der Süderwarft und in das Haus des Ge⸗ meindevorſtehers Frerkſen. Bald füllte ſich der ganze Peſel. In der äußerſten Ecke ſaß Kraſſen Bundis. Thade Nommſen ſetzte ſich ſchweigend neben ihn und antwortete auch nicht, als Kraſſen immer auf ihn einredete und vom Hundertſten ins Tauſendſte kam. Er antwortete eigentlich nur mit den zuſam⸗ mengekniffenen Augen oder mit den Schultern, die er ab und u unmutig hin und her ſchob: und all dieſe Bewe ungen ae Laß mich in Ruh! Laß mich in Ruh, daß ich nicht wild werde! Zuletzt kam Lehrer Melfſen an. Er trug ſich heute nicht ſo hoch und ſteil wie damals im Sommer, als er in dieſem ſelben Peſel vor ſie hingetreten war. Sein Rücken war ge⸗ Kirnbach, Leimen, Lör⸗ ag bringt allen unſeren bezügliche Paſſus wurde Sotintag, den 23. Oktober: E. Bohrmann, Dr. Ulm, 5„Deutſcher Kaiſer“ 735 Plankftadt: Landwirt Brixner, M. Moſes, ½3 Uhr„Adler“. Neckarhauſen: E. Bohrmann, Dr. Ulm, ½8 Uhr„Badiſcher 0 Hof“. 9 78 ſrſch Wirt Brixner, A. Ludwig jr., M. Moſes, 5 r„Hirſch“. Hemsbach: Generalſekretär Wittig, Frau Hoffmann, ½8 Uhr „Zähringer Hof A. Ludwig jr., Laudenbach: Generalſekretär Wittig, Frau Hoffmann, 3 uhr, „zur Roſe“. Oberflockenbach: Ludw. Haas, W. Freudenberg, ½8 Uhr„z. Roſe“, Urſenbach: Ludw Haas, W. Freudenberg, 3 Uhr„zur Krone“. Leutershauſen: P. Walther, Dr. Neumann, ½8 hr„zum Hirſch“. Seckenheim: Geheimrat Paaſche,%4 Uhr„zum Löwen“. Ketſch: Landwirt Brixner, A. Ludwig jr., M. Moſes,%8 Uhr „zum Engel“. Bayern und die Pfalz. Berſuche zum Zuſammenſchluß aller bürgerlichen Parteien? ONB. Kaiſerslautern, 20. Okt. Abg. Gollwitzer(D..) hielt hier einen Vortrag über Bayerns Wirtſchaft und Politik. Dabei bemerkte er, daß der Austritt der bayeriſchen Mittel⸗ partei und der deutſchen Volkspartei aus der bürgerlichen Landtagskoalition nicht einen Trennungsſtrich bedeute, ſondern baß der entſchiedene Verſuch gemacht werden müſſe, ein Zu⸗ ſammenarbeiten der bürgerlichen Parteien wieder zuermöglichen. 5 Bayeriſcher Staat und Parlamentarier. ONB. Speyer, 21. Okt. Durch eine Geſamtverfügung der Miniſterien wurden die Beurlaubungen der Be⸗ amten⸗Abgeordneten neu geregelt. Darnach be⸗ dürfen Beamte, Angeſtellte und ſtändige Arbeiter des Staa⸗ tes keines Urlaubs zur Teilnahme an den Verhandlungen des Landtages, d. h. zunächſt für die Zeit der Tagung und einer kurzfriſtigen Unterbrechung des Landtages bis zu vier Wochen. Bei längerer Vertagung bedarf der Beamte, der auch die Angeſtellten und Arbeiter der Gemeindeverwal⸗ tungen und Gemeindeverbände in ſich ſchließt, außerdem kei⸗ nes Urlaubs, wenn er ſich einer Tätigkeit unterzieht, die im engſten Zuſammenhang mit der Ausübung ſeines Mandates ſteht(Teilnahme an Ausſchußſitzungen des Landtages, Wählerverſammlungen, Fraktionsſitzungen). Der Dienſtvor⸗ geſetzte muß jedoch hiervon rechtzeitig mit näherer Begrün⸗ dung unterrichtet werden. Letzte Meldungen. Der Umſturz in Porkugal. WB. Paris, 20. Okt. Havas meldet aus Liſſabon: Heute morgen wurden von der See her einige Kanonenſchüſſe gehört. Um Blutvergießen zu verhüten, nahm der Präſident der Repu⸗ blik, wie bereits gemeldet, die von dem Oberſten Coelho vor⸗ geſchlagene Umorganiſation des Miniſteriums an. Präfident des neuen Kabinetts und Miniſter des In⸗ nern iſt Coelho. Es wurden weiter ernannt zum Finanz⸗ miniſter Coria, zum Simoes, zum Marine⸗ miniſter Pinto, zum Miniſter des Aeußern Velgaſimoes. WB. giſſabon. 29. Okt. Das neue Kabinett hat die Parla⸗ mentswahlen vom 10. Juli von dieſem Parlament vorgenommenen Handlungen an⸗ nulliert.* WB. Brüſſel, 20. Okt. Die Kammer nahm mit 92 gegen 57 Stimmen bei einer Stimmenthaltung eine Tagesordnung an, in der die Notwendigkeiten der nationalen Ver⸗ teidigung betont wurden, jede Diſziplinloſigteit verur⸗ teilt wird und in der verlangt wurde, die Reorgani⸗ ſation der Armee weiterzuführen, ſowie die auf die allgemeine Abrüſtung gerichteten Anſtrengungen zu unter⸗ ſtützen. Ferner wurden in der Tagesordnung die Erklärungen des Miniſterpräſidenten und des Miniſters für die nationale Verteidigung gebilligt. Der auf die allgemeine Abrüſtung einſtimmig angenommen. krümmt, und ſein Haar ſchien noch ſchneeiger geworden zu ſein, und die Augen blickten matt und trübe. Frerkſen hatte auf ihn gewartet. Er reichte ihm die Hand und ſchob ihm den Stuhl, der ihm zur Seite ſtand, hin. Dann erhob er ſich und eröffnete die Berſammlung, faßte noch einmal ſuſammen, zu welchem Zweck er ſie einberufen habe und 55 den Blick langſam von einem zum anderen wandern aſſend: „Wer von Euch noch etwas dazu ſagen will, kann ſich bei mir melden. Es ſind wichtige Dinge, die wir beſchließen wollen, und da gehört es ſich wohl, daß wir alles noch einmal gründlich überlegen und durchſprechen.“ „Dat's nich nödig! Wi ſind keen Schoolkinner mehr!“ rief Kraſſen mit ſeiner krächzenden Stimme dazwiſchen. Im Grunde genommen kümmerte er ſich keinen Deut um die ganze Landaufteilung. Er wollte nur ein wenig Schwung in die Gäſte bringen, wie er meinte, und all den Leuten eins ver⸗ ſetzen, die ihm Autoritäten zu ſein ſchienen. „Wenn Du etwas ſagen willſt, Kraſſen Bundis, dann melde Dich bei mir. Wir wollen alles in Ruhe und Ordnung abmachen.“ 7 „Das mein ich auch,“ ſagte Peter Bandix und bat ums Wort. Was er ſagte, kannten ſie alle aus früheren Geſprächen mit ihm. Er brachte auch heute nichts Neues. Alles lief für ihn darauf hinaus, Geld zu verdienen. Er machte daraus auch kein Hehl, ſtellte es aber alles wohlweislich ſo hin, als denke er in erſter Linie an die Hallig, als ſei ihm darum zu tun, neue Erwerbsquellen für andere zu erſchließen. Daß er dabei auch ſein Stück Geld verdiene, 0 ſelbſtverſtändlich, 4 85 andere würde es ebenſo machen. Dafür trage er ja auch das Riſiko, und das ſei bei einem großen Bau, wie er ihn vorhabe, nicht ering. 5 Sſt die Sache aber erſt fertig und in Gang, dann ſollt Ihr ſehen, wie wir alle miteinander hochkommen durch Boot⸗ vermieten, Seehundsjagden, Segelfahrten, Milchverkaufen und was weiß ich. Darum bin ich für die Landaufteilung. Dann hat jeder ſein Eigenes und kann machen, bauen und verdienen was, wie oft und wieviel er will.“ Seine Anhänger nickten ihm zu. ihrem Sinne geſprochen. „Wer will nun noch etwas ſagen?“ fragte Frerkſen und ſchlug mit dem Hammer auf den Tiſch. „Na, Kraſſen, willſt Du nich mol an't Wort?“ ſpottete 92 75 der ihm gegenüberſaß; aber Kraſſen lachte höh⸗ niſch auf. Tat mi mit den Höhnerkram tofreden! ine School, da mußt Du ſtillſitten un ſchön tohör'.“ Das war gut und in (Fortſetzung folgt.) ds. Is. für ungiltig erklärt, und Wi ſitt hier , ———— —*— 2 Z2 * 2 — —— * 2— —— Treitag, den 21. Oktober 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 490. Aaiffeiſengenoſſenſchafks-Berbandstag. „ ONB. Neuſtadt d. d.., 21. Okt. Der Verband der Raiff⸗ eiſengenoſſenſchaften in Pfalz, Heſſen und Baden trat ter zahlreich zu ſeinem diesjährigen Verbandstage zuſammen. Dr ſeiner Begrüßungsanſprache gedachte der Verbandsdirektor 2 Nolden des fern von der Heimat verſtorbenen früheren Abnigs Ludwig von Bayern, dem er warm empfundene Worte in ſeinem Nachrufe widmete. Dr. Nolden dankte dann den ſo Zahlreich Erſchienenen, vor allem den Vertretern aus dem 5 dargebiete, die durch ihre Anweſenheit aufs neue zum Aus⸗ ruck gebracht hätten, daß ſie deutſch fühlen und ſich als zu⸗ ammengehörig mit dem deutſchen Vaterlande betrachten. Als ertreter der Behörden und Vereinigungen waren zahlreiche kannte Perſönlichkeiten erſchienen, u. a. der Regierungs⸗ präſident der Pfalz, v. Chlingensperg, Oberregierungsrat tähler, Oberlehrer Hoffmann. Nach dem vom ſtellvertreten⸗ en Verbandsdirektor Kaulen⸗Ludwigshafen erſtatteten ahresbericht betrug die Mitgliederzahl der Spar⸗ und 1 arlehenskaſſen im Jahre 1919 36 000 gegen 32 000 im Jahre Der Umſatz ſtieg von 80 704 172 im Jahre 1915 auf 221 205 174„ im Jahre 1919. Die größte Umſatzziffer im Jahre 1919 hatte in der Pfalz die Spar⸗ und Darlehenskaſſe Rodalben mit 35 Millionen Mark, 1920 48 Millionen Mark, Baden die Spar⸗ und Darlehenskaſſe Bruchſal mit 9½ Mil⸗ ionen und in Heſſen die Spar⸗ und Darlehenskaſſe Bodenheim mit 20 Millionen Mark. Die Zahl der Winzergenoſſenſchaften betrug im Jahre 1920 21. Umgeſetzt wurden im Jahre 1919 51655 Hektoliter Wein, was einen Wert von 24192 836 gusmacht. Die Zahl der übrigen Genoſſenschaften betrug 358. m Jahre 1920/21 wurden vier Rechnerkurie abgehalten und zwar in Ludwigshafen, Landau, Glanmünchweiler und Ger⸗ mersheim. Die Jahl der Teilnehmer betrug zuſammen 68. te Zentralgenoſſenſchaft umfaßt 39 Unterverbandsbezirke. Die eſerven der Genoſſenſchaften betrugen Ende 1919 2817 000 kark, der Warenabſatz der Warenabteilungen im Jahre 1920 82 Millionen, der Umſatz der Landeszentraldarlehenskaſſe Milliarden. 31 Genoſſenſchaften feiern im Jahre 1921 ihr jähriges Beſtehen. Von den Wirkungen der Nachkriegszeit und der Revolution war in den Genoſſenſchaften wenig zu ſpüren. Sie haben ſich aufs neue leiſtungsfähig gezeigt. Hierauf erſtattete der Direktor des Generalverbandes, Dr. Seelmann⸗Berlin ein Referat über die wirtſchaft⸗ lichen Aufgaben des ländlichen Genofſen⸗ ſchaftsweſens in Gegenwart und Zukunft. Eingehend auf die geradezu troſtloſen finanziellen und wirtſchaſtlichen khältniſſe in Deutſchland, bezeichnete der Redner den Raiffeiſenverband als geeignete Organiſation für den Zu⸗ ammenſchluß der verſchiedenen Weltanſchauungen ohne nterſchied der Partei und der Konfeſſion zur Rettung des aterlandes. Der Raiffeiſenverband ſoll eine Sammelſtelle aller derjenigen ſein, die ſich in den Dienſt der Nächſtenliebe tellen. Erforderlich iſt, daß die Leiſtungsfähigkeit geſteigert wird und zwar in der Weiſe, daß man verſucht, alle brach⸗ liegenden Gelder heranzuziehen. Uebergehend auf die Geld⸗ hamſterei in den ländlichen Kreiſen, die verderblich ſei und mit allen Mitteln bekämpft werden müſſe, führte der Redner aus, daß es beſſer wäre, das Geld in den Genoſſenſchafts⸗ kaſſen anzulegen, da es doch früher oder ſpäter durch die ſteuerlichen Maßnahmen erfaßt und bei Entdeckung einer Steuerhinterziehung der Betroffene auch noch mit hohen Strafen belegt würde. Die Genoſſenſchaften müßten die Dorfbanken der Landbevölkerung werden. Großes Augen⸗ merk ſei auch auf den Warenverkauf zu legen. Eine Er⸗ höhung des Aktienkapitals für die Zentraldarlehenskaſſen ſei augenblicklich abſolut nicht notwendig, aber wenn man dem beſtimmt zu erwartenden Geldbedürfnis Rechnung tragen wolle, ſo müſſe ſchon heute an eine Erhöhung gedacht werden. Der Redner ſchloß mit der Hoffmumg, daß es in der Pfalz, in aden und Heſſen und im ganzen Vaterlande Männer und rauen gebe, die ſich ſo, wie es auf dem heutigen Verbands⸗ tage zum Ausdruck komme, in den Dienſt ihrer Mitmenſchen ſtellen. Hieran anſchließend hielt Pfarrer Blum⸗Gerns⸗ heim, einen Vortrag über den geiſtigen und ſittlichen Inhalt des Genoſſenſchaftsgedankens. Nach einem Schlußworte es Verbandsdirektor Dr. Nolden ging der Verbandstag mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland zu Ende. Wirtſchaftliche Fragen. Vereinbarung im Verſicherungsgewerbe. Die Hauptverſammlung des Arbeitgeberverbandes. deut⸗ ſcher Verſicherungsuntlernehmungen, e. V. hat mit Mehrheit beſchloſſen, von einem Widerruf der am 12. ds. Mts. im Reichs⸗ arbeitsminiſterium getroffenen Vereinbarung abzuſehen. Die Mitgliedsgeſellſchaften ſind daraufhin ermächtigt worden, die Mehrleiſtungen aus dieſer Vereinbarung, ſoweit ſie inzwiſchen fällig geworden ſind, ihren Angeſtellten unverzüglich zur Aus⸗ zahlung zu bringen. Die damit von Arbeitgeberſeite ange⸗ nommene Vereinbarung ſieht eine Regelung der geldlichen Leiſtungen bis zum 31. Dezember ds. Jahres vor. Ueber den Abſchluß neuer Reichstarifverträge für die Zeit ab 1. Januar 1922 ſollen die Verhandlungen rechtzeitig aufgenommen werden. Teuerungszulagen für Kriegsopfer. Der Zentralverband der Kriegsbeſchädigten u. Krieger⸗ hinterbliebenen, Berlin NO 18, teilt uns mit, das Reichs⸗ arbeitsminiſterium erläßt unterm 24. 9. 21 eine Verordnung über laufende Teuerungszulagen für 1. VPerſorgungsberech⸗ tigte nach dem Reichsverſorgungsgeſetz vom 12. Mai 1921, 2. Verſorgungsberechtigte nach dem Altrentnergeſetz vom 18. 7. 21, unter Ausſchluß der Kapitulanten, Berufsoffiziere und Beſchädigten unter 50 v. H. Die neue Zulage unterliegt den Ruhensvorſchriften nicht. Es erhalten demnach mo⸗ natlich: 1. jeder Beſchädigte, deſſen Erwerbsfähigkeit um min⸗ deſtens 50 v. H. gemindert iſt, 30., und daneben, wenn er für Kinder zu ſorgen hat, für jedes Kind 15.: wenn er nicht im Erwerbsleben ſteht und ſeine Erwerbsfähigkeit um 70 oder 80 v. H. gemindert iſt. 20., um 90 oder 100 v. H. 45.; 2. jede Witwe 25., und daneben, wenn ſie erwerbsunfähig iſt und ſie nicht im Erwerbsleben ſteht, 15.; 3. jede Waiſe 15.; 4. jeder Elternteil 15 M. Die Zahlung der Teuerungszuſchüſſe für Schwerbeſchädigte und die erwerbsunfähigen Witwen erfolgt durch die Fürſorge⸗ ſtelle, die Auszahlung der Teuerungszulage für erwerbs⸗ fähige Witwen für die Waiſen und für die Elternteile erfolgt durch die Poſtkaſſe(in Bayern durch die Penſionszahlſtellen bei den Haupt⸗ bzw. Verſorgungsämtern). Die Zulage wird mit Wirkung vom 1. 8. 21 ab gewöhrt und wird für die rück⸗ liegenden Monate in einer Summe ausgezahlt. Städtiſche Nachrichten. Wahrnehmungen aus dem hieſigen Einzelhandel. Die Entwertung der Mark, die wir unſerer kläglichen politiſchen und wirtſchaſtlichen Lage verdanken, hat, ſo wird uns geſchrieben, naturgemäß zu einem Anſteigen der Preiſe für faſt alle Bedarfs⸗ artikel führen müſſen. Dieſes Angebot der Preiſe iſt zuerſt Mitte Auguſt in kleinen Anfängen zu beobachten geweſen, iſt dann aber immer ſtärker in Erſcheinung getreten. Für das Publikum waren die erſten Anzeichen der Aufwärtsbewegung das Signal zu Ein⸗ käufen, die mit einer vernünftigen und ruhigen Bedarfsdeckung nichts mehr zu tun haben. Einer ſteckt den anderen an und ſo hat ſich im Laufe der Wochen geradezu ein Sturm auf lebensnotwendige Waren, beſonders Textil⸗ und Schuhwaren, entwickelt. Die traurige Folge dieſer Erſcheinungen? Durch ſeine Angſt⸗ und Vorratskäufe, deren Umfang geradezu an die Verhältniſſe während des Krieges erinnern mußten, hat das Publikum ſelbſt die Tendenz der Preiſe nach oben, die zunächſt allerdings durch allgemeine Urſachen bedingt war, ganz gewaltig verſtärkt und zu ſeinem eigenen ſchweren Nachteil die Preiſe noch mehr in die Höhe getrieben, als ſie ohne dies geſtiegen waren. Die Geſchäftsleute ſind ob dieſer Wochen guter Geſchäfte durch⸗ aus nicht beglückt, im Gegenteil, ihre Beſtrebungen, die übermäßige Nachfrage des Publikums immer wieder zu befriedigen und neue Ware herbeizuſchaffen, ſind äußerſt gefährdet. Die Induſtrie und der Großhandel, aus dem der Einzelhandel ſeine Warenbeſtände ergänzt, ſind übermäßig ſtark angeſpannt. Die Fabrikanten können anders als mit allen Vorbehalten Aufträge nicht übernehmen. Die ganze rieſige Nachfrage ſtärkt natürlich die Poſition der Fabrikanten. Der Einzelhändler kann überhaupt nicht zu feſten Preiſen abſchließen, wenn er nicht damit rechnen will, überhaupt unberückſichtigt zu blei⸗ ben und ſeine Kundſchaft ſchließlich nicht mehr bedienen zu können. Die Lage für den Einzelhandel iſt beſonders in Textil⸗ und Schuhwaren faſt unhaltbar. Die überhaſteten und unüber⸗ legten Hamſtereinkäufe des Publikums haben erſtens zu einer über⸗ triebenen Preisſteigerung und zweitens zu einer ſehr empfindlichen Knappheit an Waren geführt. Derartige Hauſſen, wie ſie jetzt faſt überall beobachtet wurden, ſtören aber die gleichmäßige und ruhige Entwicklung unſeres geſamten Wirtſchaftslebens auf das Empfind⸗ lichſte. Auch die Organe der Herſtellung und Verteilung der Sach⸗ werte geraten dadurch vollkommen in Unordnung. Freilich hätte ſich niemand dafür verbürgen können, wie ſich die Preiſe nach Ablauf der Zeit, für die man ſich jetzt mit Vorräten ein⸗ gedeckt hat, im einzelnen geſtaltet haben würden, aber mit aller Be⸗ ſtimmtheit kann geſagt werden, daß bei ruhigem und vernünf⸗ tigem Verhalten des Publikums eine ſolche Situation, wie ſie jetzt eingetreten iſt—- vollkommen unſichere Preiſe und große Warenknappheit— nicht gekommen wäre. Die Kartoffelverſorgung. Die brennendſte Frage in allen Städten iſt gegenwärtig die Frage, wie die Verſorgung mit Kartoffeln durchgeführt und wie⸗ übermäßige Preiſe verhindert werden können. Nachdem die Ur⸗ teile über die Auffaſſung, wie die Kartoffelernte ausfalle, lange Zeit ſehr geteilt waren, beſteht heute kein Zweifel mehr, daß die Hoffnungen auf eine gute Ernte ſich nicht erfüllt haben. Nach der Beſeitigung der Zwangswirtſchaft iſt zwar der Anbau beträchtlich vermehrt und insbeſondere auch die Bodenbearbeitung intenſivetr, die Verwendung von Kunſtdünger ſehr vermehrt worden, ſodaß bis weit in den Sommer hinein ein günſtiger Stand der Kartoffel⸗ felder zu verzeichnen war, der hohe Erwartungen rechtfertigte. Die Dürre hat dann ſehr nachteilig gewirkt und den Ertrag der Ernte ſtark vermindert. Da auch im Auslande die Kartoffelernte mäßig iſt, der Stand der Mark zudem eine Einfuhr nur zu ganz enormen Preiſen geſtattet, ſo iſt das zur Verfügung ſtehende Quantum be⸗ grenzt. Nach Auffaſſung maßgebender Stellen geht die Begrenzung aber nicht ſoweit, daß eine Not eintreten könnte. Es fehlten zwar in den letzten Wochen auf den Märkten ſehr beträchtliche Mengen, ſodaß ſprunghafte Steigerungen eintraten, aber vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft'ſt wiederholt erklärt und be⸗ legt worden, daß dieſe Stockungen in der Lieferung zurückzuführen ſind auf mangelhafte Wagengeſtellung, ſo in einer Konferenz mit den Gewerkſchaften, und desgleichen mit dem Reichskommiſſar Mehlich⸗Dortmund. Es iſt hinzugefügt worden, daß die Wagen⸗ geſtellung mittlerweile um die Hälfte geſteigert iſt. Damit wird eine Beſeitigung der Schwierigkeiten eintreten. Tatſächlich liegen aus verſchiedenen Bezirken bereits Mitteilungen vor, wonach die Anfuhren von Kartoffeln ſtark geſtiegen ſind. Darf man ſomit annehmen, daß die e der letzten Zeit übertrieben ſind und daß die Schwierigkeiten unverzüglich ab⸗ nehmen und verſchwinden werden, ſo bleibt noch die Frage offen, wie ſich die Preiſe geſtalten. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat die Preisbildung der letzten Zeit, wie ſie ſich in vielen Städten zeigt, für bedauerlich erklärt und mit deßß Gewerkſchaftspertretern über die Möglichkeit der Einwirkung ges ſprochen. Die Mittel, die vielfach empfohlen werden, Höchſt⸗ preiſe oder Richtpreiſe. führten erfahrungsgemäß nicht zum Ziele und eine Neigung, ſie anzuwenden, beſteht darum nicht. Sie laſſen die Ware verſchwinden und damit zugleich den reellen Handel, der dann durch Schieber⸗ und Schleichhandel erſetzt wird, wobei der Konſument die Koſten zu tragen hat. In Braunſchweig iſt der Verſuch mit der Feſtſetzung von Höchſtpreiſen(35.) ge⸗ macht worden und der Erfolg iſt, daß keine Ware da iſt. Hingegen hat der Reichsminiſter Dr. Hermes zugeſagt, daß die Preisprü⸗ fungsſtellen veranlaßt werden ſollen, in lokalem Verkehr auf die Preisbildung unter Berückſichtigung der jeweiligen Verhält⸗ niſſe zu wirken und ferner auf die Anwendung der Wuchergeſetze beſonders hinzuwe ſen. Vor allem aber hat der Miniſter erneut auf die direkte Verbindung zwiſchen Stadt und Land, zwiſchen Produzenten und Verbraucher hingewieſen und erklärt, daß er dieſe Verbindung weiterhin fördern werde. Es haben in der letzten Zeit hierüber Verhandlungen im Reichsminiſterium mit den beteiligten Verbänden, namentlich Genoſſenſchaften und Kon⸗ ſumvereinen, ſtattgefunden, welche auf allen Seiten die große Bereit⸗ willigkeit zeigten, im Sinne dieſer unmittelbaren Verbindung zu arbeiten. Hier haben die Kommunen die Möglichkeit einer ſtarken Initiative. In manchen Städten ſind bereits gute Erfolge zu ver⸗ zeichnen. Man iſt ſich in den beteiligten Kreiſen darüber einig, daß die Regelung der Frage nicht zentral vorgenommen werden kann, ſondern nur dezentraliſiert. Sie bringt, in dieſer Weiſe durchgeführt, für den Verbraucher wie für den Konſumenten Vorteile in Form einer günſtigen finanziellen Regelung. Nach unſeren Informationen werden die Arbeiten in dieſem Sinne in der Regierung fortgeſetzt. Die badiſche Regierung hat bisher keine Maßnahmen zur Er⸗ zielung eines erſchwinglichen Kartoffelpreiſes ergriffen. annehmen, daß man in Karlsruhe nicht weiß, wo der Hebel an⸗ zuſetzen iſt. Wir dürfen uns der Erkenntnis nicht verſchließen, daß die badiſchen Landwirte mit der Abgabe der Kartoffeln genau ſo, ja vielleicht hin und wieder noch mehr als im Vorjahre, zu⸗ rückhalten. Wenn der Verbraucher oder Händler nach dem Grund fragt, dann bekommt er zur Antwort, die Kartoffein müßten die fehlenden Futtermittel erſetzen. Es iſt doch ganz klar, daß der Landwirt nicht die enorm teuren ausländiſchen Kraftfuttermittel kauft, wenn er die viel billigeren eigenen Kartoffeln im Hauſe hat. Und ebenſo feſtſtehend iſt, daß alle Klagen über die ſchlimme Lage der Stadtbevölkerung in den weitaus meiſten Fällen zum einen Ohr hinein⸗ und zum andern wieder hinausgehen. Wir ſind in Mannheim auf die norddeutſchen Kartoffeln angewieſen, weil, wie wiederholt betont wurde, Baden Zuſchußland iſt. Die nord⸗ deutſchen Kartoffeln werden uns aber ſehr teuer zu ſtehen kommen, wenn ſie aus ſehr entlegenen Gegenden zugeführt werden. Man bedenke: im Vorjahre wurden uns ſchleſiſche Kartoffeln zuge⸗ wieſen. Man kann ſich ungefähr ausrechnen, was der Zentner ſchleſiſche Kartoffeln bei den enormen Transportſpeſen uns heu koſten wird. 5 Die Ausſichten der Kartoffelverſorgung ſind für die Maſſe der Mannheimer Bevölkerung recht trübe. Es wird jeden⸗ falls nicht zu umgehen ſein, daß ſich die Stadtverwaltung der Minderbemittelten annimmt und dafür ſorgt, daß die wirklich Armen und Notleidenden das Hauptnahrungsmittel überhaupt kaufen können Ohne Zuhilfenahme der allgemeinen Steuermittel wird es dabei nicht abgehen. Es frägt ſich nur, ob die ſchlechte Finanzlagz —— Berliner Theater. Der laſterhafte Herr Tſchu. Julius Berſtl, der Dramaturg des Berliner Leſſing⸗Theaters, 75 nach chineſiſchen Motiven ein Seelenwanderungsſpiel verfaßt. er beſtechliche Richter Tſchu wird von dem Totenrichter noch ein⸗ dat auf die Welt geſchickt, um im Leibe eines elenden Flickſchnei⸗ erſt ſeinen Hochmut zu verlieren. Berſtl hat dieſem dank⸗ Motiv weder nach der humoriſtiſchen noch nach der tragi⸗ ſcen Seite Bedeutendes abgewonnen. Zwiſchen dem Flickſchneider⸗ orper und der hochfahrenden Mandarinen⸗Seele gibt es keinerlei wirklichen Konflikt, der alte Tſchu trägt dieſen Leib nur wie ein ſchlecht ſitzendes Koſtüm; und die trüben Erfahrungen, die er nun eim Mangel an äußeren Machtmittel in der Welt macht, erſchließen ſtigs mancher hochtönenden Wendung des Autors auch keine gei⸗ Eizen Tiefen; es ſind recht bekannt ſentimentale Theaterereigniſſe: ine treuloſe Witwe und eine treue Geliebte, die aber ſchließlich 55 äußeren Elend auch nicht Stand hält.— So iſt das Ganze aum mehr als eine leidliche Gelegenheit für Theaterkünſte. Die d er war von Direktor Barnowsy beſtens wahrgenommen, mit em Maler Ceſar Klein hatte er ſehr reizende chineſiſche Szenerien geſchaffen, und in den entſcheidenden Rollen boten das noch unaus⸗ geglichene, aber ſtarke Temperament Alexander Granachs und — ausgezeichnete Fräulein Bergner ſchauſpieleriſch Bedeuten⸗ In der letzteren, der aus Zürich und ünchen ein bedeu⸗ ender Ruf voranging, lernten die Berliner ein Talent von hohem 8 aturreiz und ungewöhnlich reifer Technik kennen, und ſchon um ihretwillen braucht man dieſen Theaterabend nicht zu den ver⸗ renen zu zählen. Kunſt und Wiſſen. Freier Bund. Von ſtofflichem Ausdehnungsdrang beherrſcht 195 durch ſeine geſteigerte Fähigkeit, die Materie vollkommen auszu⸗ chöpfen, dazu berufen, umſpannt Dr. G. F. Hartlaub mit dem Jal ſeiner dieswinterlichen Vorträge die Zeit der letzten hundert ahre. Wer ſich vor Augen hielt, daß Dr. Hartlaub im vergangenen ahre mit der Kunſt des klaſſiſchen Altertums begann, als er an die ürdigung der acht überragend großen Perſönlichkeiten der Kunſt⸗ balchichte ſchritt, der wollte das Thema„Die Kunſt ſeit 100 Jahren erſlleicht nicht als beſonders weit gezogen empfinden. Aber ſchon der rſte Vortrag aus dieſer Betrachtungsgruppe, den Dr. Hartlaub geſtern abend hielt, mußte ihn eines Beſſeren belehren. Kunſt iſt eben ehr als der ſichtbare Ausdruck künſtleriſchen manuellen Könnens; 0 t in den Formen der Architektur, in dem geiſtigen Gehalt einer laſtik, in den Farben eines Gemäldes allein tritt ſie als Wertungs⸗ griff an den Tag. Nicht an erſter und nicht an letzter Stelle, aber überhaupt muß von der Kunſt geſprochen werden, wenn wir vom Menſchen auf die Kultur ſchließen und mit Protogoras ihn als das Maß aller Dinge betrachten. Dieſer Univerſalismus, der in der 2 nur in einer beſonderen Form begriffen werden will, wird am deutlichſten in Zeiten ungewöhnlichſter Erſchütterungen. In dem Augenblick, da die mehr oder weniger gewaltſame Auflöſung bishin gültiger und gepflegter Einrichtungen erfolgt, werden auch die Zu⸗ ſammenhänge ſichtbar, und wir ſehen, wie Staatsform, Religion, ge⸗ ſellſchaftliche Schichtung in ihrem Verhältnis zur Kunſt einesteils den Stil⸗ und Formenwandel beeinfluſſen, andernteils ſelbſt beeinflußt werden, da die Revolution in der Kunſt durchaus nicht nur die Folgeerſcheinung zu ſein braucht. Eine Revolution großen Stils ſteht am Beginn der Geſchichte der letzten 100 Jahre; eine Revolution hat ſie nicht nur bei uns beendet. Das eigene Erlebnis befähigt uns, den weiter zurückliegenden Vorgang in allen ſeinen Wirkungen, auch auf die Kunſt, beſſer zu verſtehen und klarer zu überſchauen. Es war die Aufgabe Dr. Hartlaubs, uns in ſeinem erſten Vortrag, dieſes Ereig⸗ nis anſchaulich zu machen, die„klaſſiſche Revolution“, die dem Rokoko und Barock ein Ende bereitete, den Klaſſizismus hervorbrachte und zum Empire und Biedermeier weiterführte. Der Vortragende hat ſeine Aufgabe glänzend erfüllt; ob er aber den Zweck eines Abends im Freien Bund nicht vielleicht doch zu ſehr ins Geniale ſteigerte, mag immerhin als möglich bezeichnet werden. Die Ueberfülle lag jedoch im Thema, wie ja auch ſie es war, die in der Entwicklung zur Erſchütterung führte. Die Lichtbilder, die den Vortrag begleiteten, waren ſehr gut ausgewählt; aber ſo etwas wie ein Konſervatismus mußte ſich in den danach Gearteten gerade um einer ſo gegenſätzlichen Anſchaulichkeit willen mächtig geregt haben. A. M. Krefelder Theater. In einer Morgenfeier des Krefelder Stadt⸗ theaters machte Intendant Otto Maurenbrecher recht beachtenswerte Ausführungen über die Aufgaben des Theaters in der Gegenwart. Zunächſt betonte er, daß Inſzenierung und Darſtellungsſtil den An⸗ forderungen unſerer Zeit entſprechen müſſen. Hier muß das„Pro⸗ vinztheater“ heraus aus dem alten Schlendrian, in dem es zum Scha⸗ den der Kunſt ſchlechte und bequeme Bühnenleiter, geſchmackloſe Spielleiter und Schauſpieler belaſſen, die nicht imſtande ſind, die Hauptſache eines Kunſtwerkes, ſeinen Geiſt, zu erfaſſen. Zu erziehen iſt aber auch das Publikum zu einem Eingehen auf die künſtleriſchen Probleme der Gegenwart. Jedes Theater hat heute die Pflicht, in das dramatiſche Schaffen der Zeit einzuführen, eine Forderung übri⸗ gens, die trotz ihrer Selbſtverſtändlichkeit garnicht immer erfüllt wird. Bei Verwendung des nur angedeuteten Bühnenbildes laſſen ſich auch an kleinen Bühnen die größten Schwierigkeiten aus dem Wege räu⸗ men. Aber nur wenn wir ſchon planmäßig die Jugend zu einem rechten Genießen der Schaubühne erziehen, wächſt uns ein brauch⸗ bares Publikum für die Zukunft heran. Eine wie ernſte künſtleriſche Arbeit Otto Maurenbrecher in Krefeld ſchon geleiſtet hat, bewieſen die letzten Darbietungen des Schauſpieles. Er iſt ein Meiſter der Regie und ein anregender, mitreißender Spielleiter. Die Mitſchul⸗ digen, ferner O. Wildes triviale Komödie für ernſte Leute: Bunbury, kamen in einer Form heraus, die tatſächlich nichts von„Provinz“ an ſich hatte, ſondern den Stempel höchſter Kultur trug. 5 Dr. Karl Lehmann. OOperatfionen im Jo0. Chirurgiſche Operationen an wilden Tieren von der Art, wie eine ſolche kürzlich den Tod des Dr. Ca⸗ mezza durch einen Elefanten im röniſchen Joo zur Folge hatke, werden in den debtben 8 und in regel⸗ mäßiger Wieder oologiſchen Gärten vielfa ehr vorgenommen. Wie ein engliſcher Tierar vom Londoner Zoo regl ſtehen die häufigſten u. bie aufregend⸗ ſten Operationen mit dem regelmäßigen Schneiden der übermäßig gewachſenen Nägel an den Klauen der Raubtiere in Holmerk Tiger und Löwen werden zu dieſem Zwecke chloroformiert. Voh kurzem wurde einer gewaltigen Rieſenſchlange, die ſich bei dem zu gierigen Herunterſchlingen einer Ziege die Kinnbacken gebrochen atte, der Bruch vortrefflich ausgeheilt. Aber die Tierärzte des zondoner 7— haben auch noch ſeltſamere Patienten operiert als eine Rieſen 7 Einem Flußpferd wurde ein Zahn von einem Zahnarzt Bartlett gezogen, der 0 zu dieſem Zwecke eine ganz be⸗ Zange hatte e laſſen. Auch ein ſchwerverwundetes wurde operiert, aber das Reſultat war, wie es auch beim Menſchen manchmal vorkommt: die Operation gelang glänzend, doch das Meerſchwein ſtarb. EEin römiſcher Schatzfund. Wie aus Rom gemeldet wird, iſt in der Nähe der Stadt in Apulien ein alter römiſcher Schatz entdeckt worden, deſſen Wert auf viele Millionen geſchätzt wird. Nachgrabungen haben bereits ae und man hat eine Kornmühle, auf der das Bild einer Schlange eingeſchnitten iſt, ge⸗ funden. Kleines Feuilleton. Wer war der Erfinder der Brille? 3 Die Antwort auf dieſe Frage iſt weit ſchwerer zu geben, als man denken ſollte. Nachdem die Wirkſamkeit beſtimmt geformter Gläſer zur Vergrößerung von Gegenſtänden vor dem menſchlichen Auge einmal erkannt worden war, war es naheliegend, daß Leute mit kurzſichtigem Auge derartige Gläſer in irgend einer Faſſung ſtän⸗ dig zum Leſen und überhaupt zum Anſchauen der Gegenſtände 725 nußzen könnten. Gerade deshalb iſt es ſchwer zu entſcheiden, wer als Erſter den Vorſchlag zu dieſer Neuerung gemacht, und man könnte beinahe ein Luſtſpiel darüber ſchreiben, wie ſich die veß ſchiedenſten Perſonen, große und kleine, gelehrte und ungelehrte. um die Priorität dieſer Entdeckung geriſſen haben. Und dieſer Streit Man darf breite England zukäme 4. Seite. Nr. 490. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Musgbse, 7 Freitag, den 21. Oktober 1921. — eine derartige Aktion zuläßt. Das Miniſterium des Innern hat ſich vorläufig darauf beſchränkt, die Bezirksämter neuerdings zu beauftragen, im Einverſtändnis mit den zuſtändigen Staats⸗ anwaltſchaften gegen wilde Händler durch ſcharfe Ueber⸗ wachung auf den Beſitz der Handelserlaubnis nachdrücklichſt vor⸗ zugehen und jede übermäßige Preisſteigerung alsbald zur gerichtlichen Verfolguüng zu bringen. Sch. Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer. Bei Vorauszahlung geſchuldeter Umſatzſteuer vor ihrer Fälligkeit werden den Steuer⸗ Fflichtigen Zinſen in Höhe von 5 v. H. vom Tage der Zahlung an bis zum Tage der Fälligkeit, längſtens bis zum Ablauf dreier Monate— Schluß des Steuerabſchnitts vergütet. Nach einem . Zt. dem Reichsrat vorliegenden Entwurf ſoll das Umſatzſteuer⸗ geſetz ſo geändert werden, daß der Steuerpflichtige verpflich⸗ ret iſt, innerhalb eines Monats nach Ablauf jedes Kalenderviertel⸗ jahres eine Vorauszahlung zu leiſten. Im April 1922 wird alſo der Umſatzſteuerpflichtige eine Vorauszahlung auf die für die Umſätze des Kalenderjahres 1922 zu entrichtende Umſatzſteuer leiſten müſſen. Sie wird vorausſichtlich 2½ v. H. der im 1. Kalender⸗ vierteljahr 1922 eingenommenen Entgelte oder bei Entrichtung der Umſatzſteuer nach Lieferungen— 2½ v. H. der Entgelte für die im 1. Kalendervierteljahr 1922 ausgeführten Leiſtungen betragen. Um jene Zeit wird aber auch für viele Steuerpflichtige die Umſatz⸗ ſteuer für die Umſätze des Kalenderjahres 1921 fällig wer⸗ den. Wer im 1921 freiwillige Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer des Kalenderjahres 1921 geleiſtet hat, braucht im Frühjahr 1922 an Umſatzſteuer für 1921 entſprechend weniger zu zahlen. Die geſetzlich vorgeſchriebene Vorauszahlung auf die Um⸗ ſotzſteuer für 1922 im April 1922 wird ihm deshalb leichter fallen. Dieſes Vorteils wegen und nicht allein wegen der Verzinſung iſt es vorteilhaft, jetzt freiwillige Vorauszahlungen auf die Umſatz⸗ ſteuer des Kalenderjahres 1921 zu leiſten. ONB. Warnung für Militärurlauber. In der letzten Zeit ſind mehrere Fälle zu verzeichnen, wo Angehörige der Reichswehr mit regelrechtem Urlaub das beſetzte Gebiet aufgeſucht haben und dabei unterließen, vorher die Zuſtimmung der Interalliierten Kommiſſion in Koblenz einzuholen Dieſe Urlauber haben ſich dann beim Ein⸗ treffen im beſetzten Gebiet beim zuſtändigen Kreisdelegierten gemel⸗ det, wurden aber wegen Fehlens der erwähnten Erlaubnis der Rheinlandkommiſſion vor das franzöſiſche Kriegsgericht geſtellt. Die Verhandlungen ergaben, daß in der Regel die Belehrungen der Vorgeſetzen die Urlauber veranlaßt haben, ſo zu reiſen, u. daß die Urlauber ſelbſt im beſten Glauben waren, richtig gehandelt zu haben. Es iſt darum angezeigt, erneut darauf hinzuweiſen, daß bei Ur⸗ laubsreiſen deutſcher Militärperſonen in das beſetzte Gebiet vorher durch ſchriftliches Erſuchen an die deutſche Paßſtelle die Genehmigung eingeholt werden muß. Wenn die Erlaubnis, die beſonders bei Be⸗ ſuch des Elternhaufes oder bei Verwandten in der Regel immer er⸗ teilt wird, nicht ſchriftlich in den Händen des Reiſenden iſt, ſo ſetzt dieſer ſich der Gefahr der Beſtrafung aus. Dasſelbe iſt der Fall, wenn er in Uniform einreiſt. Die Meldung nach erfolgter Einreiſe hat dann innerhalb 24 Stunden perſönlich beim zuſtändigen Kreis⸗ delegierten zu erfolgen. FSüddeutſche Mode⸗, Fach⸗ und Gewerbeausſtellung. In der im Mittwoch Mittagblatt veröffentlichten Prämiterungsliſte muß es in der Rubrik„Ehrendiplom“ richtig heißen: Gebr. Rennert, (nicht Reinert) Mannheim. vereinsnachrichten. Der Verband reiſender Aaufleute Deutſchlands, Sektion Mann⸗ heim hielt am Sonntag im kleinen Saale der„Liedertafel“ nach jahrelanger Pauſe einen in allen Teilen ſchön verlaufenen, gemüt⸗ lichen Familien⸗ und Unterhaltungsabend ab. Als Soliſten und Mitwirkende hatten ſich neben einer jungen, tüchtigen Pianiſtin erfreulicherweiſe eine Anzahl Mitglieder der Mannheimer Liedertafel zur Verfügung geſtellt, die ſich mit dem Leiter der Veran⸗ ſtaltung in die Beſtreitung des abwechslungsreichen Programms teilten. Ein kleines Tänzchen beſchloß den Abend. Nus dem Lande. Nußloch, 21. Oktbr. Da der Gemeindedienſt den Mann nicht mehr ernährte, vertauſchte ein Ratſchreibergehilfe ſeine Stelle mit einer beſſer bezahtten in einem Privatbetrieb. Der Ge⸗ meindewegwart legte ſein Amt nieder, weil er als Arbeiter größeren Verdienſt hat und auch der Fleiſchbeſchauer iſt auf ſeinen Antrag aus dem Gemeindebeſoldungstarif ausgeſchieden. TU. Rappenau, 21. Okt. Die Stadtgemeinde Wimpfen hat das bekannte Mathildenbad von dem Beſitzer Albrecht zum Preiſe von 475 000 Mark angekauft. Das Hotel ſoll neu hergerich⸗ tet werden, wozu noch eine recht erhebliche Summe nötig ſein wird. Tu. Wieſental bei Bruchſal, 21. Okt. In der vorletzten Nacht wurden aus der Zigarrenfabrik Bornhauſen 36 000 Zigarren und 12 Ballen überſeeiſche Tabake im Werte von 100 000 Mark geſtohlen. Karlsruhe, 21. Oktbr. Wie uns ein Pripattelegramm aus Freiburg melbet, ſind der Direktor, der Geſchäftsführer und Pächter des dortigen Caſino⸗Reſtaurants wegen Verdachts betrü⸗ geriſchen Bankerotts verhaftet worden. Ektlingen, 21 Okt. Eiren ſchweren Unfall erlitt der ledige Steinbrucharbeiter Eugen Großmüller von Ittersbach. Er war im Steinbruch der Firma Bruecks u. Co. beſchäftigt, als eine Felswand einſtürzte und den Mann unter ſich begrub. Er wurde tot unter der Felsmaſſe hervorgezogen. *Baden-Baden, 21. Okt. In der badiſchen Zigarreninduſtrie kam es zu einer Neuregelung der Lohnfrage. Man hat eine Einigung erzielt auf der Grundlage von 25 Prozent Zulage. OKlengen(Amt Villingen), 21. Ort. Der Lanbdbriefträger wurde am Dienstag nachmittag kurz nach 1 Uhr, als er auf ſeinem Beſtellgang war, auf der Straße zwiſchen Tannheim und Ueber⸗ rauchen von zwei Gaunern überfallen und ſeiner Dienſtgelder ſcheint auch heute noch forkgeſetzt zu werden, denn kaum hatte eine wiſſenſchaftliche Zeitſchrift vor noch nicht zwei Monaten wieder ein⸗ mal die betreffende Frage aufgeworfen, ſo kam ſchon ein ganzer Rattenkönig von verſchiedenſten Behauptungen in allerlei anderen wiſſenſchaftlichen Organen der verſchiedenen Völker zu Tage, und es gab kaum zwei Stimmen in dieſem Chor, die einer Meinung ge⸗ weſen wären. Ein Mann freilich hat var allen Mitbewerbern den großen Vorteil eines in Siein gegrabenen Zeugniſſes voraus, das iſt der Florentiner Salvino degli Armati, der in ſeiner Vaterſtadt in der Kirche Santa Maria Maggiore beſtattet iſt. Auf ſeinem Grabſteine ſteht(natürlich in italieniſchen Worten) folgende In⸗ ſchrift:„Hier liegt Salvinoe degli Armati aus Florenz, der Erfinder der Brille(Occhtali). Gott verzeihe ihm die Sünden. Anno Do⸗ mini 1317.“ Eine genauere Kunde beſagt, daß dieſer Mann im Jahre 1285 Glas zu einer konvexen Linſenform verarbeitete, um die Sehkraft der Menſchen zu heben. Der Entdeckerruhm Armatis kann im Allgemeinen als wohlbegründet geachtet werden, aber es iſt ganz intereſſant, noch einen Blick auf die große Schar der übrigen Bewerber um dieſen Ruhm zu werſen. Der„South Weſtern Medi⸗ cal Record“ in Amerika ſchrieb, daß die Erfindung der Linſe als Hilfsmittel zum Sehen keinem anderen als König Karl II. von Darauf kam das„Newyork Medical Journal“ und führte aus einem deutſchen Werke(Grundzüge der Augenheil⸗ kunde von Dr. Stilling, 1897) die Stelle an:„Zum erſten Mal er⸗ wähnen Konrad von Würzburg und Roger Bacon den Gebrauch von Vergrößerungsgläſern beim Leſen und Schreiben.“ Außerdem wird ein Papiſt Amiß genannt, der noch früher etwas davon geſagt haben ſoll, aber dieſer Mann erfreut ſich heute einer ſo gründlichen Vergeſſenheit, daß man dieſen Anſpruch ſchwerlich noch prüfen kann. Eine Hervorhebung verdient aber noch die Ausſage von Plinius in ſeiner Naturgeſchichte, wonach im Altertume konkave Smaragde ge⸗ braucht wurden, um„das Geſicht zu ſammeln“. Durch ein ſolches Glas ſoll Nero die Gladiatorenkämpfe beobachtet haben. Dder Wert konkav geformter Smaragde für dieſen Zweck war im Altertum an⸗ geblich ſo anerkannt, daß es damals geradezu verboten war, ſolche Steine zu ſchleifen. Stilling erkennt übrigens auch Salvino degli Armati als den eigentlichen Erfinder der Brillen an. Seine Er⸗ findung beſtand in nichts Anderem, als daß zwei gewöhnliche Ver⸗ größerungsgläſer mit einander verbunden waren, die man beim Leſen in der Hand hielt. Konkave Gläſer für Weitſichtige finden ſich erſt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. A. 2. O. die Kölner Glocke. im Betrage von 5000 Mark beraubt. entkommen. Freiburg, 21. Okt. Nach dem Entwurf des Voranſchlags für das Rechnungsjahr 1921/22 beträgt die Geſamtſumme der eigenen Einnahmen der Stadtkaſſe 104 503 616 Mk., der Ausgaben 138 724616 Mk., der ungedeckte Aufwand 34 221 000 Mk., von die⸗ ſem geht ab der Anteil an der Reichseinkommenſteuer mit 15 876 000 Mk., ſodaß durch unmittelbare Beſteuerung aufzubringen ſind 18 345 000 Mark. Der Stadtrat beſchließt einſtweilen die Feſt⸗ ſetzung folgender Umlageſätze für 1921: von 100 Mark Steuer⸗ wert des Gebäudevermögens 2 Mark; von 100 Mark Steuerwert der einzeln geſchätzten Grundſtücke und des Bergwerkseigentums 3 Mark; von 100 Mark Steuerwert der klaſſifizierten Grundſtücke und des Waldes 4 Mark; von 100 Mark Steuerwert des Betriebs⸗ vermögens 2 Mark. * Konſtanz, 21. Okt. Die Schweizermilch koſtet infolge des unglücklichen Standes unſerer Mark ſeit Montag 13 Mark pro Liter Vollmilch und 6 Mark pro Liter Magermilch. Man rechnet mit weiteren Preiserhöhungen. Konſtanz, 21. Oktbr. Am Mittwoch abend fuhr der Dampfer Stadf Meersburg“ in dichtem Nebel bei Kreßbronn auf. Das Schiff war auch geſtern früh noch nicht flott. Die Fahrgäſte wur⸗ den an Land gebracht, fuhren mit der Bahn nach Friedrichshafen und wurden dort ſpät nachts von einem anderen Schiff aus Kon⸗ ſtanz abgeholt. ANus der Pfalz. 9 Frankenthal, 21. Okt. Zur Erinnerung an die Kaiſerglocke des Kölner Domes, die in der Glockengießerei Hamm in Fran⸗ kenthal hergeſtellt worden war, hat die gleiche Firma die neu gegoſſe⸗ nen Glocken für die proteſtantiſche Kirche in Frankenthal mit den gleichen, natürlich verkleinerten Ornamenten geſchmückt, wie ſeinerzeit Die Täter ſind unerkannt ONB. Speyer, 20. Oktbr. Die Rheinlandkommiſſion hatte bis⸗ her die Vorlage der Erlaſſe des Reichsarbeitsminiſters betr. Ver⸗ bindlichkeitserklärung für Tarifverträge vor der Anwendung im beſetzten Gebiet verlangt. Einem Antrag des Reichskommiſſars entſprechend hat jetzt die Rheinlandkommiſſion zwecks Vereinfachung des Schreibwerkes beſchloſſen, bis auf weiteres von der Vorlage derartiger Erlaſſe Abſtand zu nehmen. iNeuſtadt g.., 20. Oktbr. Die vereinigten Krieger⸗ und Militärvereine faßten den Beſchluß, am 30 Oktober auf dem Fried⸗ hof unter Beteiligung der hieſigen Muſik⸗ und Geſangvereine eine Gedenkfeier für die im Krieg Gefallenen zu veranſtalten. Gleich⸗ zeitig wurde die Errichtung eines Krieger⸗Denkmals, vorausſichtlich auf dem Friedhof ins Auge gefaßt.— Als der Arbeiter Heinrich Weintz in Edenkoben in die elektriſche Straßenbahn aufſpringen wollte, kam ein Automobil angefahren, das ihn gegen den Bahn⸗ wagen drückte, wodurch Weintz ſo erhebliche Quetſchungen an der Bruſt und am Kopf erlitt, ſo daß er ins Hoſpital zu Edenkoben ge⸗ bracht werden mußte. ONB. Homburg, 21. Okt. Die Lothringer kommen, laut Hom⸗ burger Zeitung, jetzt zum Einkauf nach Homburg, nachdem in Saar⸗ brücken die Läden leer gekauft wurden. Hier handelt es ſich vor⸗ nehmlich um Lebensmitteleinkäufe. ONB. Kaiſerslautern, 21. Oktbr. Eine Frau aus Oberjettenbach, in einem Seitentale des Glan gelegen, wollte ihre Tochter, 20 Jahre alt, in Unterjettenbach verdingen und verlangte als Jahreslohn: 3000 Mk. bar, das doppelte Zubehör(ungefähr 2000 Mk. im Wert), Kranken⸗ u. Invalidenkaſſen frei(etwa 750 Mk.), Steuerfrei(etwa 300 Mk.), alſo zuſammen über 6000 Mk. und zum Schluſſe als Extragabe ein neues Damenfahrrad. Der Bauer ſoll über dieſe Lohnforderungen, namentlich über letzte, ſo in Schwung ge⸗ kommen ſein, daß Mutter und Tochter in größter Geſchwindigkeit aus dem Hauſe ins Freie gelangt ſein ſollen. Gerichtszeitung. § Pforzheim, 21. Oktbr. Der Inhaber der Schmuckwarenhand⸗ lung Otto Stoll u. Cie., Schmuckwarenhändler Otto Stoll in Pforz⸗ heim iſt wegen Umſatzſteuerhinterziehung zu einer Geldſtrafe von 30 000 Mark verurteilt worden. TU. Konſtanz, 20. Oktbr. Das Schwurgericht verhandelte geſtern gegen die Mörder des Jagdaufſehers Alois Burger von Hü⸗ ſinen(A. Dopaueſchingen) und zwar den J44jährigen verheirateten Mechaniker Georg Schmid von Schloßn⸗ Iit), wohnhaft in Wollmatingen und den 46jährigen verhei⸗ateten Donalus Schrof! voa Dettingen(Erhenzollern). Die Be'den waren angeklagt de⸗z Mordes, des Jagdvergehens und des unerlaubten Waffenbeſitzes. Schmid und Schroff wilderten am 20. Juni ds. Is. in dem Wald bei Hüfingen. Dort wurden ſie, während ſie einen Rehbock zerlegten, von dem Waldaufſeher Burger überraſcht. Schmid legte auf Burger an, worauf dieſer ſchoß, ohne den Wilderer zu treffen. Schmid gab einen zweiten Schuß ab, der den Waldaufſeher ins Herz traf und tötete. Das Gericht erkannte auf erſchwerten Totſchlag und verur⸗ teilte Schmid zu 12 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Schroff wurde von der Arklage des Mordes frei⸗ geſprochen und erhielt wegen Wilderns und unerlaubten Waffen⸗ beſitzes 1 Jahr 4 Monate Gefängnis. Beiden Angeklagten werden 3 Monate der Unterſuchungshaft angerechnet.— Der 24jährige ver⸗ heiratete Monteur Wittendorfer aus Gölsdorf war des Raubs angeklagt. Mit zwei Kumpanen verſuchte er in Bregenz ein„Pla⸗ tinkrampfgeſchäft“ zu machen, indem zwei Schweizer Liebhabern ein Stück Eiſen, wohlverpackt und mit falſchem Prüfungsſchein verſehen, zum Kauf angeboten wurde Als die beiden Käufer 70 000 Kronen und 4980 Franken auf den Tiſch legten, geiff der„Kriminalbeamte“ Wittendorfer zu und verſchwand mit dem Geld. Die beiden Kom⸗ plizen waren ſchon vom Schwurgericht Ulm a. D. zu je 5 Jahren Zuchthaus verurteilt, Wittendorfer, der in Ueberlingen⸗Goldbach wohnt, wurde wegen einfachen Diebſtahls zu 1 Jahr Gefängnis abzügl. 4 Monate Unterſuchungshaft verurteilt. ORB. Mainz, 20. Oktbr. Das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht latte akermals gegen mehrere franzöſiſche in Mainz an⸗ ſäſſige Kaufleute zu verhandeln, die als Heereslieferanten Waren verſchiedener Art über die Weſtgrenze eingeführt, aber nur einen Teil wirklich an die Militärverwaltung geliefert hatten, den Reſt aber weiterverſchoben und ſomit ſich der Zollhinierziehung zu Gun⸗ ſten der Alliierten ſchuldig gemacht hatten. Es handelt ſich um Kaffee, Schokolade und Sardinen, die teilweiſe unter Fälſchung der militäriſchen Lieferungsſcheine verſchoben wurden. Ddas Gericht kam auch in dieſem Prozeß wie in dem dieſer Tage ſtattgehabten, zu hohen Strafen und verurteilte den Kaufmann Leon Dechler zu einem Jahr Gefängnis und Geldſtrafen von 30 000 Mk. und 12 67⁵5 Franken, den Kaufmann R. Tſchar zu Geldſtrafen von 15 465 Franken und 3000 Mk. und den Kaufmann L. Homme zu 2 Jahren Gefängnis und Geldſtrafen von 24760 Franken und 75 00⁰ Mark. Hinſichtlich der Gefängnisſtrafen ſprach ſich das Gericht wie⸗ der für Strafaufſchub bei guter Führung aus. Sportliche KRundſchau. Pferdeſport. st. Skarabge als Deckhengſt. Der der Oppenheimſchen Zucht entſtammenden Skarabae wird am nächſten Sonntag im Großen Hürvenrennen in Karlshorſt nicht mehr an den Ablauf gehen. Der Hengſt hat ſeine Renntätigkeit beendet und wird als Deckhengſt im Geſtüt Steinach in Bayern des Herrn Schmieder aufgeſtellt werden. Skarabae war im Vorjahr auf der Flachen recht erfolg⸗ reich und gewann über eine viertel Million Mark. In dieſem Jahre ging er für Herrn P. Lewin über Hinderniſſe, gewann jedoch nur einige kleinere Rennen. sr. Jockey W. Adolf, der mit Trompeter I1 bei der Morgen⸗ arbeit in Karlshorſt ſchwer zu Fall gekommen war und dann mit einer Gehirnerſchütterung in ſeine Wohnung überführt werden mußte, iſt wegen ſeines verſchlimmerten Zuſtandes ins Krankenhaus gekommen. Schwimmen. Schauſchwimmen im Herſchelbad. Kommenden Sonntag nach⸗ mittag veranſtaltet der„Freie Schwimmerbund Moeve ſein großes Schauſchwimmen im Herſchelbade in der dritten Schwimmhalle. Reigen⸗, Stafetten⸗, Lagen⸗, Rettungsſchwimmen, Tauziehen, Strecken⸗ und Tellertauchen ſowie Kürſpringen werden pon Schwimworinnen und Schwimmeorn duürchgoefſihrt. Das gause Programm enthält 25 verſchiedenartige Darbietungen. Zwei Waſſer⸗ ballſpiele bilden den Schluß des Feſtes. Die Jugend, welche bei die⸗ ſem Feſte beſonders zur Geltung kommt, dürfte für manchen Alten ein Anſporn ſein. Fußball. sr. Ein Spielverbot hat der Deutſche Fußball⸗Bund gegen den D. F. C. Auſſig auf Veranlaſſung des Fullballverbandes der Tſchechoſlowakei verhängt. Neues aus aller Welt. — Die Vorſtecknadel des Valuta-Gaſtes. In einem Hotel zu Bad Nauheim wurde einem Ausländer eine goldene Vorſteck⸗ nadel mit einer erbſengroßen Perle im Werte von 920 000 Mark geſtohlen. Auf die Wiedererlangung der wertvollen Nadel hat der Beſtohlene eine Belohnung von 50 000 Mark ausgeſetzt. — Mord. Der Talſperrenaufſeher Tempelmann aus Raflenbeul bei Zurſtraße iſt, wie aus Haſpe berichtet wird, einer bis jetzt unaufgeklärten Mordtat zum Opfer gefallen. Tempelmann war von ſeinem Vorgeſetzten zu einem Kontrollgange ausgeſchickt worden, von dem er nicht zurückkehrte. Bei einer Streife fand man ihn furchtbar zugerichtet als Leiche unter dichtem Geſtrüpp verſteckt. Der Kopf wies ſchwere Wunden, von Schlägen herrührend auf. Der Hals war bis auf die Wirbelſäule durchſchnitten worden. Tem⸗ pelmann ſtand kurz vor der Hochzeit. — Fittliche Juſtände in Belgrad und Bukareſt. Die Interna⸗ tionale Artiſtenorganiſation Wien erläßt für ihre weiblichen Mitglieder ein Engagementsverbot nach Belgrad. Auftreten dürfen dort nur verheiratete Frauen mit ihren Ehe⸗ männern. Dasſelbe gilt für Bukareſt, nur werden hier auch unver⸗ heiratete Soliſtinnen zugelaſſen, wenn ſie nach Beendigung ihres Auftretens ſofort nach Hauſe gehen. Zuwiderhandelnde werden von der Artiſtenorganiſation ausgeſchloſſen. Ne gammlung des Mannheimer General-Anzeigers für Oppau: Uebertrag: 254 259.35 524. Untertertia des Inſtitut Schwarz 275.— 525. Klaſſe IIIa Liſelotteſchule 300.— 526. Knabenklaſſe IIb Neckarau 75.— 527. Klaſſe IIId der ſtädt. Handelsſchule 120.— 528. J. S. 10.— 1 255 039.35 Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 entgegen. Hilfswerk für Oppau. An Spenden ſind weiter gezeichnet: J. Bei der Skadtkaſſe und bei der ſtädt. Sparkaſſe. . Bis jetzt ſind eingegangen: 426 773.45 1. J. R. 100.— 2. Gewerkſchaftsbund d. Angeſtellten, Ortsgruppe Mann⸗ heim 2271.— 3. H. G. Erben 50.— 4. Scholl, Heinz, 8 Jahre alt, Eichelsheimerſtr. 21.95 5. Badiſcher Unterſtützungsverein der Südſeite Chicago 5 810.— 6. Durch Stadtpfarrer Maler von Herrn und Frau Kritſch zum Pfälzerhof und zum Thomasbräu 225.— 7. Geſangverein„Harmonie“ Lindenhof 500.— Zuſammen 435 732.40 II. Bei der Handelskammer und den Mannheimer Banken. Bisher insgeſamt 2 632 520.75 . Konto: eee eeeee 1. Chemiſche Fabrik Weyl A. G. 25 000.— 2. Maſchinenfabrik Badenia, Weinheim 15 000.— 3. Teerprodukte⸗ und Klebſtoffabrik Rheinau Günther Dinkler 500.— 4. Ungenannt aus Mailand 2 000.— Zuſammen 2 675 020.75 Die in der unterm 12. Oktober veröffentlichten Zeichnungsliſte als„Ungenannt“ aufgeführten 1000 ſind von der Firma Philipp Ficks Mannheim geſpendet worden. Wir danken allen Gebern herzlichſt und bitten um weitere Spenden. Mannheim, den 20. Oktober 1921. Bürgermeiſteramk: Handelskammer: Böttger. J. A. Dr. Blauſtein. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karlisruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 21. Oktbr. 1921, 8 Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund laud⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. — Luftdruck Temp. Wind Niederſchlag der Ort in Nire 75 Nicheg.] Stürke Wetter letzten a Sun Hamburg 763.5 11 Wsw ſſchwoch Dunſt 2 9— ſtill Regen 3 Deilnn..—————— Frankfurt a..1766.3 13[Wsw ſſchwach bedeckt 5 Unchen. 768.1 11 88w) ſſchwach heiter 0 Kopenhagen..761.7 9 W leicht Dunſt 0 Stockholm—————— Haparanda.734.0—[WswW ſſchwach wolklos 1 ————— Pariss. 7070 14 8 leicht Nebel.5 Doutsus? 75— e 2— Zürich 770.0 9 8S0 leichtNebe! 0 Wien mhne—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgeus) Lüſt⸗Tem⸗ 0 FFR 17 druck pera⸗ Wind 8 8 8 e⸗ m Richtſstarte 8 S merkungen Wertheim——11— ſtill beteatſ 1 Königſtuhl 563 766.5 11 SW leicht kagen 2 Karlsruhe.127767.2 12 SW leicht bedeckt. 0 Baden⸗Vaden 213766.44 13 WNWVleicht bededttſ 0 Villingen.715——„„ Feldberg. Hof 1281758.4 9 W¹Ileicht wolug! 0 St. Blaſien.780———1—1————— Badenweiler“—— 16 20 10 W' mäß wolkl.] 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Geſtern hielt das heitere, trockene und warme Wetter noch an. Heute bringen flache Randwirbel auch bei uns Trübung und Strich⸗ regen. Die Wetterſtörung iſt nur vorübergehend, morgen wird bhoher Druck wieder Aufheiterung herbeiführen. Wettervorausſage bis Samskag, den 22. Oktober, nachts 12 Uhr: Vorübergehend wolkig, noch geringe Strichregen, dann mieder aufheiternd und trocken. Am Tage wärmer, nachts kühler, morgens vielfach Nebel. 2* er Migerg. ze 0 en beeF, S 9Sge ea 7 * 2 2 Husten u. Heiserkeit oihd jetat wiecer in ebelgpner ddte uberell erhälflich N n rre 2 K Breſtag, den 21. Oktober 1921. 5. Seite. Nr. 490. Mannheimer General · Anzeiger. Abend ⸗ Ausgabe.) Handelsblaff des NMannheimer General-Anzeiger Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Firankfurt, 21. Okt.(Drahtb.) Die Börse zeigte heute eine unregelmäßige Tendenz. Die bereits gestern Abend zu Verzeichnen gewesene Devisenabschwächung setzte sich eute vorbörslich fort. Bei Beginn der Börse War man fester. Valutawerte zeigten eine Neigung zur Nachgiebigkeit. Be- sonders Waren es Mexikaner, welche schwächer lagen, wäh⸗- rend für österreichische Papiere sich regere Kauflust ein- skellte. Oesterreichische Staatsbank fest, Notiz 155. Auf den meisten Marktgebieten erfuhren die Kurse beträchtliche Er- höhungen, wenngleich die Aufwärtsbewegung nicht so stür- misch Wwar wie an den Vortagen. Auf dem Markte der amt- lich nicht notierten Werte zeigt sich große Nachfrage nach Ereffenius.-., welche bis 1010 gesteigert wurden. Breis- gauer Maschinenfabrik blieben gesucht, 280—305, Jul. Sichel Wurden 840, Rastatter Waggon 725 gehandelt. Benz-Motoren ruhiger, ca. 590. Außerdem wurden folgende Kurse genannt: Gebr. Fahr 1115, Emag 610, junge Ufa 320—325, Deutsche Petroleum 1510—1500. Montanpapiere waren fest, Braun- kohlenwerte stark gefragt, selbst oberschlesische Aktien lagen fest. Oberbedarf, variabel 850, setzten 50% höher ein. Kaliaktien fanden rege Beachtung. Phönix wurden rege um- Sesetzt. Laurahütte mit 630 behaupteten ihren Kursstand. Adlerwerke Kleyer blieben weiter gesucht, 605, Daimler da- Zegen schwächten sich ab. Chemische Werte lebhaft. Neben Farbwerten blieben Scheideanstalt, Weiler ter Meer sehr fest. Am Markte der Einheitswerte kam es in Brauereien und Zuckerfabrikaktien zu gröheren Umsätzen. Gesucht sind ferner Maschinenfabrik Karlsruhe, Bingwerke, Spiegel und Spiegelglas. Neckarsulmer, bei erster Notiz 880, verloren 20%, Zellstoff Aschaffenburg 849%(plus 11). Bankaktien ruhiger, aber fest. Auch Schiffahrtsaktien befestigt. 5% ige Goldmexikaner matt, 5% ige Tehuantepec 1040. Schantung lebhaft, 740(variabel plus 80%). Die Börse schloß fest. Privatdiskont 34%. Festverzinsliche Werte. a Inländische. 19. 24. 838 19. 27. 5⁰ 8 50 77.„ Sohutzgeb. von eeeeee e ee 3½0% do 63.75 63.—4% von 1917 78.90—.— 3% 80 80.25 30.50 Sparp.-Anl. v. 1918 78.90 78.50 50% J. Relens-Schatzanl. 99.30—.—4% Bayr. Ablös.-Rente—.——.— 4½% IV. u. V. do. 85.— 64.80 4% Mannhelm—.——.— 4½% l. Relohsschatzanl. 72.— 72.— 45%0 MHannhelm 1914 e 400 Preub. Sohatzanweis. 57 7———.— 0 do.——.— 0 ee deee 4˙% 4% Wesbaden 82 50—.— enen eeee eee 3½% Preubische Konsole 54.— 52.50 b) Ausländische. 3% do.—.——.— 4½% Oest. St.-H. v. 1913 18.50 18.— 4% Bad. Anlelhe von 1919———.— 44 0 do. Sohatzanwels. 23.50 24.— %% Bulische Anleibe 85.50 85.50 4% 40. Goldrente 80.— 83.— 2 do. von 1898.——.— 4% 40. einhelti. Rente 20.50 21.75 0 SAyer. Elsenbahnanl. 67.-67.25 4% Ungarische Goldrente 82.— 84.— 3˙%% do0. 54775 55.50 4% do. St.-Rte. v. 1910 30.— 31.75 3%(Zayr..-Anl. do. 5490—.— 3½9½ do. St.-Rte. v. 1897—.—.— 4% Bay.-Pfälz. Els.-Prlor.— 70.— 4% Türk. Bagdad.1 157.— 150.— 72/ do.— 62.— 4% do. Anleſhe 1905— 1—.— 4% Hessen von 99 u. 0s 64.— 63 70 5% NMex. am. um. 1100.0 1100.0 700 abgest.——.— 4% do, dold von 1904—.——.— 35% Hessen 51.50 5150%% rlech, Monopol 40ſ Sdons. St.-Anl. v. i9——— Aneine 87—— do. Rente———.—4½½.% Suderrente— 1— 4% Württemb. k. 1915 68.— 68.— 5% Rumän, am. 1903 4% Frankfurt a. M 99.—'89.— 4½j% am. Gold 127.——.— 4% Freinurg—.——.— 4% am. Renten-Verw.—.——.— 4% Heidelberg—.——.—%%½% irrig. Anleihe 1145.0 1100.0 4% Karlsruhe—.—(—.— 15% Tehuantepeo 1100.0 1025.0 Dividęenden-Werte. Benk-Aktien. 19. 21. 1 19. 2. Badische Bank 560.——.—Brown, Bov.& Oo. Berliner Handelsges. 435.— 440.— Felten& gulnleaume 1020.0 1 Darmstädter Bank 380.— 371.— Fahmeger 520.— 549.50 Deutsche Bank 461.— 515.— h. Elektr.-Aes. Mannh.—.—— 75 D. Effekt.- u. Weohselb. 325.— 293.50 Sohuokert Murnberg 502.—— 5 Deutsohe Vereinsbankk 287.50 288.— Slemens& Halske 250.— 75 Disoonto-Gesellsch. 470.— 459.50 Volgt& Haeffner 694.— 699.— resdner Bank 378.— 410.— Emalll.& Stanzw. 500.— 840.— Metalib..Metall-des. 1100.0—.— gummlw, Feter 980.— 1000.0 Natlonalbk. f. Deutsohl. 380.——.— fieddernh. Kupferwerk 900.— 1025.0 ester. Credit-Anst. 59.90 59.— lunghans debruder 652.— 698.— Pfälzische Bank 300.——Adier 4. e 1685.0 1798.0 Pfälzisohe Hyp.-Bank—.— 280.——Lederfabrlk Spler Relchsbank—.— 215.—]Lederwerke Rothe 1210.0—.— Ebeinſsche Creditbank—.— 285.—do. Sudd. ingbert 750.— 780.— Rheinisoche fiyp.-Bank 230.— 260.— do. Spicharz 650.— 860.— Südd. Bodenkreditb.—.——.—] Walzmunie Ludwigsh. 2—.— Sudd. Disconto-Ges.— e— 605.— Allg. 1— 0. Badenla.——.— Bahp Bed C, ab 280.— 374.—, d0. Sadleohe purlab 25— 209.— „ Hyp.-u. echselb.—.— 394.—][Dalmlermotoren 579.— 557.50 becmer Zantverein 350.— 350.— e e 530.— 650.— omm.- u. 305.—.— 1 N N 689.—* Basobſnentbr. Eollngen 850.— 850.— Deutsche Hypothekb.—.——.—e. Eisenaoh „ Ubersee Bank—.——Idasmotor, Deutz 825.— 770.— Frantf. yp.-Bank 240.— 300.— Gritzner, Durlacn 1195.0 1200.0 Mitteld. Creditbank 280.— 318.— flald& Neu, Nähmasok. 500.——.— Urnbg. Verelnsbank—.——— Karieruner Masoh. 752.— 800.— wener Bankverein 40.—38.— Luxsohe industrle 802.— 825.— Wurtidg. Zankanst.—.—— asch. u. Arm, Klein 625.— 645.— Hotenbank—.— 360.—FPfälz. Mähm. Kayser 670.— 650.— „ Voerelnsbank—.——.—Sohnelipr. Frantkentn. 702.— 750.— Bingw. Nurnberg 654.— 691.— Bergwerks-Aktlen. Ver. Deutsche Oeltabr. 775.— 750.— Zoch. Bergb. u. Gubst. 980.— 950.— Porzellan Wessel 790.— 825.— uderus Elsenw. 350.— 800.— Pf. Pulyerfabr. Ingbert—.——.— Deutsoh-Lux. Gergw. 660.— 850.—] Sohuhfabr. Herz 600.— 650.— Gelsenklrohl Bergwerk 850.—850.— Seilladustrie Wolff—.——.— arpener Bergbau 1033.0 1100.0 J Spleg. u..r er 880.— 871.— AITw. Aohersſeben 600.-690.—] EIs. Bad. Wollf.——— alw. Westeregeln 1040.0 1070.0 Splnnerel Ettlingen 1500 0 1775 U dannesm.-RHur.-Werke 1184.0 1200.0 Kammgarnsplnn. Kals. 1195.01185.0 Oderschl. EIsenb.-Bed. 800.— 841.— Triootw. Besig do. Elsenind.(Caro) 920.— 825.— Uhrenfbr. Furtwangen 640.—'—.— Fhänix Zergbau 1040.0 1099.0 Verlagsanst. Dtsoh. 8600... -Kön.- u. Lauranütte 630.—]—.—] Waggonfabrik Fuohs 70„ Condordla Bergb.-G.——.—] Zellstoffabr. Waldhof 784.— 800.— N. Braun-Kohi. 850.— 1300.0 Zuokerfabrik, Bad. 810.— 351.— Blodeok Montan—.——.— do. Frankenthal 760.— 819.— Telſus Bergbau 750.— 870.—] Ascoh. Zellst. u. Paplerl. 635.— 649.50 Slelstift I. Fab.(ubg.) 500.—— Transport-Aktien. Binding 7 Sohantun 659.— 698 50 Kempf 505.ä——.— „do. Genußsoheine.—.—] Halnzer Brauerel Aamb.-Am. Paketfahrt 399.— 400.— FParkbrauerelen ee Aorddeutscher Lloyd 415.—410.— Rottenmeyer 500.— 700.— est.-Ungar. Staatsb. 139.— 154.—] Schöfferh. Bürgbr.——— Vest. Südb.(tombd.)—.—[.—Twoll Stuttgart— Baltimore& Ohlo 775.— 780.— Hoch- u. Tlefbau—.— 82³.75 1* 8 Farbenfabhrik Bayer 675.— 188.— ndustrle-Aktien. Fbr. Weller-ter-Meer 600— 702.— Arun& Bilfinger.—700.— Schramm Laokfahr. ayss& Freytag 756.—775.—] Ultramarin Fabrik 1 eeeee dwWẽenbrauerel Sinner—.—„—otsoh, Eisenhandl. 699. 710.— ohbaum Mannheim 450.——.— Anglo-Cont.-Guano 1398.0 1170.0 Sohwartz-Storohen 410.—470.—] Lioht und Kraft 499.— 500.— ementw. Heldelberg 720.—740.— Heln. Gebh. u. Soh. 650.— 750.— Badische Anllin 650.— 720.— Gelsenk. dubst. 350.—.—.— „G. u. Silb. Soh. A. 1390.0 1500.0 Hanfwerke Füssen 855.— 905.— Th. Goldschmitt—.——.— Hirsoh Kupfer 8 hem. Griesh.-Elektr. 550.— 725.— Frkt. Vok. u Wittek. 775.— 790.— Farhwerke Höchst 849.50 750.— Moenus 755.— 840.— hem. Fabr. Mannh.—.—]—.— Logtl. Rasoh.— 75⁰.— Chem. Fabr. Münſheim—.—Aei. Dannh. 530.——.— Bolzverkohi.(Konst.) 900.—1000.0 Sohnelder& Hanau 539. 360.— merswerke 735.— 747.— Sohuhfahr. Wessels—.— 829.— werke Aldert 1348.0 1350 0„ V. Fränk.—.—.— Sudd. Drantindustrie.—.=voltohm, Seii u. Kabe! 790.— 802.— ligem. Elektr.-Ges. 670.— 690.— Steaua Romana—.——— Bergmann W. 749.—750.— Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 21. Okt. Die Erholung des Markkurses in New- Jork nachbörslich bis 70 hatte gestern abend den Rück- Sang der Devisen weiter 7 sodaß der Pollar- kurs bis auf 149 und die anderen maßgebenden Devisen entsprechend zurückgingen. Heute vormittag aber trat in- kolge der für Deutschland ungünstigen oberschlesischen Ent- scheſdung eine Befestigung ein, da sich anscheinend ein dringender Bedarf an Devisen geltend machte, wobei auch Angst- und Hamsterkäufe eine Rolle gespielt haben mögen. Bei starken Schwankungen stiegen die Kurse wieder sprung- haft. Newyork notierten um 10 154, um 11 160 und um 12 Uhr 167. Für London und Holland lauten die entsprechen- den Notierungen 605, 630 und 615 bezw. 5283, 5450 und 5250. Die vor Feststellung der amtlichen Kurse im freien Verkehr an der Börse eingetretene Abschwächung und überhaupt die am Devisenmarkte herrschende Nervosſtät spiegelte sich deutlich in der Bewegung des Kurses für Dollarnoten wie⸗ der, die von der darin täfigen kleinen Spekulation von 157 154 und darunter hin un dher gehandelt wurden. Was den Effektenverkehr anbelangt, so hat der Börsen- vorstand gegen den bisher üppig blühenden, an sich zwar be⸗ reits verbotenen Handel in Wertpapieren an den börsenfreien Tagen drastische Maßnahmen angedroht, was zur Folge hatte, daß sich die beteiligten Kreise große Zurückhaltung auferlegten und nur zögernd die Kurse nannten. Diese liegen für Montan- und Industriewerte zumeist über den gestrigen Schlußkursen. Ueber den Umfang der bei den Maklern ein- gegangenen Beträge läßt sich noch nichts sagen, da diese noch nicht anwesend sind. Berlin, 21. Okt.(Drahtb.) In der nächsten Woche findet Börsenverkehr am Montag, Mittwoch und Freitag statt, und zwar werden alle Papiere gehandelt und notiert. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 21. Okt.(Drahtb.) Auf das Bekanntwerden des oberschlesischen Teilungsplans trat eine Befestigung ein; Kabel Newyork schwankte zwischen 151—161, London zwi⸗ schen 600—630. Die amtlichen Notierungen weisen aber be- reits wieder eine Abschwächung auf. Die Umsätze bleiben bescheiden und die Tendenz schwankend. Es wurden kolgende Notierungen genannt: Londen 629(amtlich 612), Paris 1170(1122½), Brüssel 1155(1100), Newyork 159(155%), Holland 5450(5300), Schweiz 2850(27927), Italien 625(615). Amtlloh 20. Oktober 21. Oktober 20. Oktober 21. Oktober deid J Brlef Gdeid Brief geld Brlef Geld Brlet Holland 5319.0 5330.40 5294. 70 5305.30 f Horwegen. 2047.90 2052.10 973.—1977.— Belglen 1123.80 1128 20 1098.90 f1101.10 Schweden. 396.30 3703.70 3848.30 8653.70 London 615.30 616. 70 Helsingfors—.——.————.— Paris 136.30 1138 70 New Vork 158.50 153.90 135.35 155.65 Schwelz.102992.90 Wlen, alteds——:——.——.— Spanlen 2097.90 2102 10.-Oèest.abg.] 10.23 10.27.96.388 Itallen. 620.30 621.70 Budapest. 20.2 20.786 20.70 20.75 Dänmark 8098.90 103. 10 Prag 172.80 173 20 154.80 155.20 Berliner Devisen. Amtliioh 20. Oktober 21. Oktoder 20. Oktober 21. Oktober Geld Brief adeld J Brlef geld Brief I deld Brlef Holland Brüssel„ 1120 985 1128.15 119.351121.650Paris. 1123.85 1126.151137.851140.75 Christlanſa 2012.95 2917.051978.—1982.— Schwelz 2857.102872502857.10 2882.90 Kopenhagen3031.95 3038.952947.052852.95 Spanlen 2022.95 2027.05 2058.40 2059.60 5344.65 555 0 5215.25 Mew Vork 157.64 158.16 155.34] 155.68 Stookholm 3696.30 3703.703596. 40 3603.60 0o st. Ung..06]0.12.18.22 tielslngsfor] 234.75 235.25 239.75 240.25 Wien abg.“—-——.—.——. Itallen.. 14.35 615.65 815.35 616.85 Frag.169.30 169.70 162.30 162.70 London„ 616.35 677.65 612.85] 614.15[ Budapest] 22.62 22.68 21.47 21.53 Die Entwertung der Mark. Der Einfluß der Entscheidung über Oberschlesien.— Angst- verkäufe des Auslandes, deutsche Kaufpanik in Devisen.— Die wirtschaftlichen und politischen Folgen. In den letzten Tagen hat die Entwertung der Mark fast von Stunde zu Stunde so unheilvolle Fortschritte gemacht, daſh man geradezu von einer Katastrophe der Mark sprechen kann. An allen Plätzen des Auslandes erreichte die Mark den tiefsten je dagewesenen Stand. Gleichzeitig gingen in Deutschland die ausländischen Devisen im Eiltempo auf eine Höhe, die unsere Einfuhr und die Reparationsverpflichtungen Deutschlands gewaltig verteuern müß. Der Dollar streifte den Kurs von 200. Schon bei 190 sank der Wert der Mark in Newyork auf etwa 21 6. Die Kursentwicklung Wird durch die nachstehende Tabelle illustriert: Friedensparitat: Ende quni 20: Ende Jan. 21: 14. Sept. 21: jetat: Amsterdam 59,26 7,10 5,27 2,90 1,58 Zürich 123,45 15,10 11,45 5,55 2,90 Stockholm 88,80 12,45 8,2⁵ 4,60 2,60 Kopenhagen 88,80 16,40 9,15 5,50 3,00 In Berlin notierten die Devisen: Anf. Jan. 21: 1. Juli 21: 1. Okt. 21: jetzt: Holland 2307 2468 3910 6518 Schweiz 1123 1262 2137 3496 Paris 432 601 87¹ 1323 London 260 279 454 744 Italien 4253 366 495 72⁴ Kabel Newyork 74 7⁴ 12³ 180 Als besonders bemerkenswert verdient hervorgehoben zu werden, daß in der letzten Zeit der Kurs der Mark im Auslande fast immer niedriger stand als die entsprechende Parität in Deutschland. Der Anstoß zu der neuen Entwertung der Mark ist eben diesmal in erster Reihe vom Ausland ausgegangen. Dort hat die Genfer Entscheidung über Ober- schlesien geradezu eine Panik unter den Besitzern von Mark- noten hervorgerufen. Das Ausland fühlt, daß die schwere wirtschaftliche und finanzielle Einbuße, die Deutschland durch den Verlust wichtiger Teile Oberschlesiens erfährt, die Entwicklung Deutschlands überaus ungünstig beeinflussen muß. Man fühlt im Ausland, daß dieser neue Sübstanzverlust des deutschen Wirtschaftskörpers, der Verlust von etwa 24 der oberschlesischen Eisenproduktion, der Verlust fast des ganzen oberschlesischen Zinkvorkommens, sowie die Tat- sache, daß Polen gerade die aussichtsreichsten Teile des oberschlesischen Kohlenvorkommens erhält(etwa 24 der oberschlesischen Kohlenförderung), Wwährend Deutschland nur die am stärksten abgebauten Zechen behalten soll, von den schwersten Folgen für die deutsche Volkswirtschaft sein Wird. Man sieht im Auslande auch ein, daß das Pass ivum der deutschen Handelsbilanz durch den Verlust der wichtig⸗ sten Teile des oberschlesischen Industriebezirkes sich un- heilvoll vermehren wird, daß die Anforderungen für die Reparationslasten jetzt völlig unerträglich werden müssen. Man sieht auch unheilvolle Rückwirkungen innerpolitischer Natur kommen: eine Zuspitzung der Partei- kämpfe, einen völligen Zusammenbruch des Finanzwesens, neue schwere Lohnkämpfe. Die feststehenden Reparations- lasten von über 2 Milliarden Goldmark müssen durch den neuen Sturz der Mark geradezu in Phantastische steigen. Diese Befürchtungen des Auslandes führten dazu, daß über- all im Auslande große Pakete Marknoten auf den Markt ge- Worfen Wurden, wobei man sich daran erinnern muf, daß der ausländische Markbesitz etwa 60—70 Milliarden beträgt, von denen ein Teil sich auch in schwachen Händen befinden dürfte, deren Träger weitere Verluste nicht riskieren können oder wollen. Die ausländische Spekulation nahm in Er- Wartung eines völligen Zusammenbruchs der deutschen Wäh⸗ rung auch spekulative Baisseabgaben vor. Im Inlande suchten die Kreise, die an der Rohstoffeinfuhr(besonders von Testilien, Oelen, Fetten, Kolonialwaren, Futtermittel) interessiert sind, ihren Bedarf für die nächste Zeit um jeden Preis einzudecken. Da das Devisenmaterial trotz der Steige- rung der deutschen Ausfuhr sehr knapp ist und die Besitzer von Devisen ihren Besitz nicht hergeben, so entstand bei sich überstürzenden Kurssprüngen eine Kaufpanik. Es steht zu befürchten, daß diese neue Entwertung de. Mark die Teuerungswelle, die von den neuen Steuerlasten insbesondere von der Kohlensteuer, ausgeht, noch verschär- ken, daß auch die Kaufkraft der Mark im Inlande sich ab- schwächen wird. Auch droht uns ein neuer Ausverkaul durch das Ausland und damit eine weitere Verknappung der Warenbestände, die auch ihrerseits wieder im Sinne einer Teuerung wirken muß. Die Preise aller Waren und Roh- stokfe, die aus dem Auslande bezogen werden müssen, gehen bereits jetzt scharf nach oben, zumal mit einer neuen stäarken Erhöhung des Goldeinfuhrzolles gerechnet werden muß. Die neue Zuspitzung der Katastrophe der Mark macht die Frage immer brennender, ob die Ententeregierungen eine Revision des Londoner Ultimatums, des deut- schen Reparationsplanes vornehmen werden. Englische und amerikanische Blätter haben in den letzten Tagen mit großer Bestimmtheit erklärt, daß Deutschland unmôglich die ge- forderten Reparationszahlungen leisten könne, wenn der Sturz der Mark anhalte. Auch ist überall die Erkenntnis ge- Wachsen, daß der Sturz der Reichsmark eine internationale Angelegenheit ist und daß die internationale Wirtschafts- krisis durch den Stand der deutschen Valuta, der den Export deutscher Waren begünstigt, verschärft wird. Der Ameri⸗ kaner Hoover hat jüngst erklärt, die Notenbanken in Amerika und in den europäischen Groſßisstaaten müßten gemeinsam einen Plan zur Stabilisierung der deutschen Mark, die die Voraussetzung für eine Heilung des europäischen Valuta⸗ elends sei, ausarbeiten. Der Vorschlag Churchills, England solle alle Kriegsschulden seiner Verbündeten streichen, wenn Amerika seinerseits die englischen Kriegsschulden aufhebe, findet freilich in Amerika vorerst keinen Anklang. Im ame- rikanischen Senat hat man sich auf den Standpunkt gestellt, dieser Frage nur dann näher treten zu können, wenn Ame⸗ rika die Gewißheit habe, daß die europäischen Staaten die auf diese Weise ersparten Summen nicht zu Rüstungszwecken verwenden, und wenn im besonderen England diese Summe nicht zum Ausbau seiner Flotte benutze. Diese Verquickung der europäischen Valutafrage mit der Frage der Abrüstung muß die Befürchtung hervorrufen, daß die Sanierung der europäischen Valutafrage vorerst aus dem Stadium theore- tischer Erwägungen nicht herauskommen wird. Anderer- seits spricht manches dafür, daß auf der kommenden inter- nationalen Konferenz in Washington die Erörterungen über die Valutafrage vielleicht doch zu einem greifbaren Ergebnis führen könnten. An der Geneigtheit der amerikanischen Großbanken, zum mindesten der deutschen Industrie große langfristige Kredite zu gewähren, ist nicht zu zweifeln. In diesem Zusammenhange ist es bemerkenswert, daß Amerika als Botschafter nach Berlin einen der bekanntesten amerika⸗ nischen Bankiers, Tompson, senden will. Die Verschärfung der Weltwirtschaftskrisis wird schließlich eines Tags doch die sich bekämpfenden Interessen der Großstaaten zusam- menbringen. Der Stand der Mark. Langsam, aber nur sehr langsam, scheint sich die Mark von ihrem katastrophalen Sturz etwas zu erholen, Die Gründe liegen nicht klar auf der Hand. Immerhin dürfte die Tatsache mitsprechen, daß die Verhandlungen des ame- rikanischen Senats nunmehr doch zu dem erhofften Ergebnis geführt haben, zur Annahme der Friedensverträge mit den chemals feindlichen Staaten in Zentraleuropa. Damit fällt nun auch die letzte Schranke, die den Handel mit den Ver⸗ einigten Staaten bisher erschwert hat. Wenn die polnische Mark jetzt in Berlin mit 342 bezahlt wird, so sind hier allerdings andere Gründe maßgebend gewesen, in der Haupt⸗ sache Wohl spekulativer Natur. Immerhin ist es erfreulich, daß die Mark in Zürich nach ihrem tiefsten Stand an det Züricher Abendbörse vom 18. d. M. von 2,85 sich auf 3,55 aß der gestrigen Abendbörse erholt hat. Auch in Berlin hat sich diese Erholung bemerkbar gemacht. Zahlte man dock am 17. Oktober 3600 für 100 Schweizer Franken, Während gestern die gleiche Summe immerhin mit 2870 zu haben War. Der Dollar, der am 17. Oktober mit 185 1 bezahlt wer⸗ den mußte, kostete gestern nur noch 158 ,, womit natürlick nicht gesagt sein soll, daß das billig ist. Auch die anderen Devisen gingen entsprechend zurück, so Holland von 6523 auf 5350/ für 100 Gulden, Schweden von 4375 auf 3700% kür 100 schwedische Kronen. 100 französische Franken wur⸗ den am 17. noch mit 1324 bezahlt, während gestern dafür nur 1124 angelegt zu werden brauchten. Leider wird aber diese langsame Erholung nicht lange anhalten; am heutigen Freitag wurde der Dollar bereits wieder mit 158—160& gehandelt. Waren und Märkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 21. Okt.(Drahtb.) Wegen der anhaltenden Schwankungen am Devisenmarkt machte sich am Produkten- markt große Zurückhaltung in der Kauflust für Brotgetreide deutlich bemerkbar. In der Preisbewegung hierfür spiegelten sich die Devisenschwankungen ziemlich deutlich wieder. Für Weizen, Roggen und Mais wurden aber nach vorheriger stärkerer Abschwächung die Tendenz wieder fester, wobei kür Roggen Käufe für Umlagezwecke und bei Weizen der befriedigende Absatz im Mehlgeschäft eine Rolle spielte. Für Gerste und Hafer, besonders für letzteren, machte sich die Knappheit an Ware in der Preisbewegung unvermindert geltend. Für die übrigen Artikel hat sich nichts von Be- deutung verändert. Staufen, 20. Okt. Auf dem Schweinemarkt in Staufen Waren aufgeführt etwa 60 Stück, die zum weitaus größten Teil abgesetzt wurden. Ferkel von—6 Wochen Kosteten 80—120 J/, von—10 Wochen 150—310 J, Läufer 400—600 pro Stück. 10 000/ für einen Zentner Hopfen. Aus Nürnberg mel- det uns unser-Korrespondent, daß auf dem lebhaft gestimm- ten Hopfenmarkt sich die Preise Weiter aufwärts bewegten. Die Preise stiegen für einige Posten prima Wüttemberger und Hallertauer bis auf 10 000% per Zentner. Fränkische Landhopfen brachten 9000—9800„ und mittlere Hallertauer und Württemberger 9200—9800. Tendenz sehr fest, Preise weiter steigend. Preiserhöhung für Acme- und Coes- Schraubenschlüssel. Wie uns vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elber- keld mitgeteilt wird, hat die Vereinigung der Acme- u. Coes- Schraubenschlüssel-Fabrikanten infolge der in letzter Zeit außerordentlich gestiegenen Gestehungskosten beschlossen, den Aufschlag auf die bisherigen Grundpreise ab 15. Oktober 1921 auf 25% festzusetzen. Preiserhöhung der europäischen Emaillierwerke. Wie uns vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberfeld mitgeteilt wird, hat der Verband europäischer Emaillier- Werke den Aufschlag für Kistensendungen für das gesamte Auslandsgeschäft mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres auf 950% festgesetzt bei im übrigen unveränderten sonstigen Bedingungen. ————————— ä— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. N Seite. Nr. 490. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Freitag, den 21. Oktober 1921. 4 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 23. Oktober 1921. In allen Gottesdienſten wird eine für den evg. Guſtav Adolf⸗Verein erhoben. Trinitatiskirche: Morgens 9 Uhr Predigt, Vikar Achtnich; 10 Uhr Predigt, Pfarrer Schenkel; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Schenkel; 11 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Achtnich. Konkordienkirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Jordan. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, Kirchenrat v. Schoepffer. Abends 6 Uhr Predigt, Vikar Reidel. Chriſtuskirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Dr. Hoff; 11½ Uhr Pfarrer Dr. Hoff. Abends 6 Uhr Predigt, Vikar einmetz. Friedenskirche: Morgens 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Knobloch; 10 Uhr Konfirmanden⸗Gottesdienſt, Pfarrer Gebhard; 11 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Gebhard. Abends 6 Uhr Konfirmanden⸗Gottesdienſt, Pfarrer Kuobloch; 8 Uhr Gemeinde⸗Abend, Pfarrer Gebhard. Johanniskirche: Morgens 10 Uhr Jahresfeſt des Mutterhauſes für Kinder⸗ ſchweſtern, Feſtpredigt Pfarrer Renz— Schweſterneinſegnung— Kirchen⸗ chor.— Abends 8 Uhr Kirchenkonzert. Lutherkirche: Morgens 10 Uhr Konfirmanden⸗Gottesdienſt für Nordpfarrei, Pfarrer Huß; 11 Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer Dr. Lehmann;: 11 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Huß. Nachmittags 42 Uhr Chriſten⸗ lehre für Mädchen, Pfarrer Huß. Abends 6 UÜhr Konfirmanden⸗ Gottesdienſt für Südpfarrei, Pfarrer Dr. Lehmann. Melanchthon⸗Pfarrei, Uhlandſchule: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Rothenhöfer: 11 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer. Sch. Lanz⸗Krankenhaus: Morgens ½11 Uhr Predigt, Pfarrer D. Klein. Morgens 11 Uhr Predigt, Pfarrer Williger, Königsfeld. Neckarau: Vormittags 1210 Uhr Predigt, Pfarrer Lamb; vormittags 211 Uhr Kindergottesdienſt der Südpfarrej, Pfarrer Lamb; nachmittags 1 Uhr Chriſtenlehre für die Pflichtigen der Südpfarrei. Pfarrer Lamb. Rheinau: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Vath: 11 Uhr Chriſten⸗ lehre für Mädchen; 12 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Hopp. Abends 8 Uhr Gottesdienſt zum Beginn des Konfirmandenunterrichts, Pfarrer Vath. —— Wochengottesdienſte: Lutherkirche: Mittwoch, den 26. Oktober. Abends 8 Uhr Prediat. Chriſtuskirche: Mittwoch, den 26. Oktober. Abends 7 Uhr Predigt, Pfarrer D. Klein. Konkordienkirche: Donnerstag, den 27. Oktober. Abends 8 Uhr Predigt. Vereinigte enangeliſche Gemeinſchaften. Berein für Innere Miſſion(A..) K 2, 19: Sonntag nachmittags 3 Uhr Donnerstag abends 8 Uhr. Samstag und Sonntag Vorträge des Reichsſekretärs Lüſt von den Eogl Jungmännerbünden Deutſchlands in K 2, 10; Schwetzingerſtr. 90: Sonntag vormittags 9 Uhr und nach⸗ mittags 3 Uhr; Donnerstag abends 8, Uhr. Stamitzſtraße 15: Sonn⸗ tag nachmittags 3 Uhr: Donnerstag aäbends 8 Uhr.— Bellenſtraße 52 und Sandhoferſtr. 8: Mittwoch abends 8 Uhr. Gemeinſchaft der Süddeutſchen Vereinigung, Rheindammſtr. 39: Sonntag, Dienstag und Freitag jeweils abends 8 Uhr. Sonntag vormittag .30 Uhr Jungbuſchmiſſion, Grabenſtraße 13/15: Mittwoch, abends 8 Uhr und Sonntag nachmittag 3 Uhr. Ehriſtengemeinde, U., 19a, Hinterhaus: Sonntag vorm. 9 Uhr und abends 8 Uhr; Donnerstag abends 8½ Uhr Baptiſten⸗Gemeinde Max Joſephſtr. 12: Sonntag vormittag 91½ Uhr und — nachm. 4 Uhr Predigt. Mittwoch abends 8 Uhr Gebetſtunde. Verein f. Jugendpflege, G 4, 17: Sonntag nachm. 4 Uhr Jungfr.; abends 8 Uhr Verſammlung. Chriſtliche Berſammlung: B 2, 10 à: Dienstag abends 8 Uhr. Sonntag mittag 3½ Uhr. Evg. Gemeinſchaft, U 3, 23: Sonntag, den 23. Oklober. ½10 und ½24 Uhr Predigtgottesdienſt. 11 Uhr Sonntagſchule.— Mittwoch, 8 Uhr abends Bibelſtunde.— Freitag, 8 Uhr abends Jugendverein. Methodiſten⸗Kirche. Jugendheim, F 4, 8/: Sonntag. Morgens 9% Uhr Predigt; 11 Uhr Sonntagſchule. Abends fällt die Predigt aus. Dafür in Ludwigshafen, Schillerſtraße 47, Evangeliſation.— Montag. Abends 8 Uhr(kl. Saal) Evangeliſation.— Dienstag bis Freitag, je abends 8 Uhr(großer Saal) Evangeliſationsverſammlung, Evangeliſt R. Möller. Augartenſtraße 26: Sonntag. Morgens 9½ Ühr Predigt; 11 Uhr Sonntagſchule. Neuapoſtoliſche Gemeinde. Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4. Sonntag. Morgens 10 Uhr u. nachmittags 4 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch. Abends 8 Uhr. gtalholiſche Gemeinde. Jeſuiten-Kirche: Samstag. Von—7 und von 128 Uhr an Beichtgelegen⸗ heit; 6 Uhr Salve.— Sonntag. Von 6 Uhr an Beichtgelegenheit; 6 Uhr Frühmeſſe(Monatskommunion der Frauen); 7 Uhr hi. Meſſe (Monatskommunion der Frauen); 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 210 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 2 Uhr Chriſten⸗ lehre; ½3 Uhr Herz Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen; 1½ 4 Uhr Verſammlung der Marian. Jungfr⸗Kongregation; 7 Uhr Roſenkranz⸗ andacht, Prozeſſion und Segen. Untere katholiſche Pfarrkirche: Samstag. Von—128 Uhr und von —9 Uhr Beicht; 6 Uhr Salve.— Sonntag.(Kommunionſonntag für die Frauenkongregation). Von 6 Uhr an Beicht; 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und Monatskommunion der Frauen; ½10 Uhr Predigt, nachher Amt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; 128 Uhr Roſenkranz⸗ andacht mit Segen; ½5 Uhr Verſammlung des Dienſtbotenvereins im Thereſienhaus— Dienstag. Abends 1½6 Uhr Verſammlung des euchariſtiſchen Jugendbundes; ½8 Uhr Verſammlung der Aſpirantinnen im Marienhaus.— Donnerstag. Abends 8 Uhr Euch. Sektion Ver⸗ ſammlung im Thereſienhaus. Katholiſches Bürgerhoſpital: Sonntag. ½9 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Gymnaſiumsgottesdienſt; 4 Uhr Roſenkranzandacht. Hl. Geiſtkirche: Samstag.—7 Uhr Beicht; ½7 Uhr Roſenkranzan⸗ dacht mit Segen; 8 Uhr Beicht.— Sonntag. 6 Uhr Beicht, hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, gem Kommunion der Schülerkommunikanten⸗Mädchen; ½10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr gl. Meſſe mit Predigt; 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; ½3 Uhr Andacht zur heiligen Familie; 125 Uhr Verſammlung des Dienſtboten⸗ vereins; 7 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen. Liebfrauen⸗Kirche: Samstag. Von—7 Uhr und nach 8 Uhr Beichtge⸗ legenheit; 6 Uhr Salve.— Sonntag.(Kommunionſonntag der Frauen) Von 6 Uhr an: Beichtgelegenheit; ½7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt(gem. Kommunion des Mültervereins); ½ 10 Uhr Amt und Predigt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt; 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; ½3 Uhr Noſenkranz; ½4 Uhr Verſammlung der Jung⸗ frauenkongregation. Herz Jeſu-Kirche Neckarſtadt: Samstag. Beichtgelegenheit von nachm. 4 Uhr an; Abends 1½7 Uhr Roſenkran zandacht mit Segen.— Sonntag (Erntedankfeſt.) 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und Bundeskommunion der Jungfrauen und Vierteljahrskommunion der chriſtenlehrpflichtigen Mädchen; ½10 Uhr Predigt und Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten; 11 Uhr Kinder⸗ gottesdienſt mit Predigt; 2 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen; ½3 Uhr Herz Mariä⸗Andacht; 44 Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongrega tion mit Agnesgruppe in der Kirche; 7 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen.— Dienstag. Abends 8 Uhr Verſammlung der Jünglings⸗Kongregation — Mittwoch, Donnerstag und Freitag Abends 8 ſihr Tri⸗ duum für die Frauen und Mütter. 5 St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt: Samstag. Von—7 Uhr und Uhr Beichtgelegenbeit.— Sonntag(Erntedankfeſt). Von 6 Uhr ab Beichtgelegenheit: 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 210 Uhr Hochamt mit Predigt und Ausſetzung; 11 Uhr Singmeſſe; 2 Uhr Criſtenlehre; ½8 Uhr Andacht bei Dankfeſten mit Ausſetzung; 6 Uhr Roſenkranzandacht.— An den Wochentagen jeweils 6 Uhr abenbs Roſenkranz. Joſefskirche Mannheim-Lindenhof: Samstag. 4 bis 7 und nach 8 Uhr Beicht.— Sonntag.(GCommunionſonntag der Frauen.) 6 Uhr Beicht; ½7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und gemeinſame Kommunion des Müttervereins; 210 Uhr Predigt und Hochamt vor ausgeſ. Allerheiligſten mit Segen; 11 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen; 2 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen; 3 Uhr Thereſienbund i. Schweſternhaus; ½5 Uhr Dienſtbotenverein. St. Jakobskirche in Neckarau: Samstag. 2, 5 und 7 Uhr Beicht; Sonntag. 6 Uhr Austeilung der hl. Kommunion; ½7 Uhr Kommunion⸗ meſſe(Generalkommunion des Marienvereins); 8 und 11 Uhr Singmeſſen mit Predigt; 210 Hochamt mit Predigt; ½2 Uhr Chriſtenlehre, daräuf Roſenkranzandacht. Franziskus-Kirche in Waldhof: Samstag. Von 2 Uhr an Beicht: ½8 Uhr Salve. hernach Beicht— Sonntag. 6 Uhr Beicht; 7 Uhr Kom⸗ munionmeſſe mit Frühpredigt; ½9 Uhr Singmeſſe mit Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; ½10 Uhr Amt und Predigt; ½2 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Mädchen und Veſper; 7 Uhr Sonntagsabendandacht mit Segen, hernach Verſammlung im Franziskushaus. Katholiſche Kirche in Käfertal: Samstag. 4 bis 7 und von ½8 Uhr an Beicht; ½7 Uhr Roſenkranz. Sonntag. ½7 Uhr Beicht; 7 Uhr hl. Meſſe(Monatskommunion für die Jungfr.⸗Kongregation); 9½9 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; 10 Uhr Predigt mit Hochamt; ½2 Uhr Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge; 2 Uhr Veſper, hernach Verſammlung der Jung⸗ frauen⸗Kongregakion. Kath. Pfarrkirche Sandhofen: Samstag. 4 u. 28 Uhr Beicht.— Sonntag. ½7 Uhr Beicht; 7 Uhr Frühmeſſe mit Austeilung der hl. Kommunion; ½9 Ubr Schülergottesdienſt Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Predigt u. Amt; ½2 Uhr Chriſtenlehre und Oelbergsandacht. Peter- und Paulskirche Feudenheim: Samstag. Von—7 und von 8 Uhr an hl. Beicht, beſonders für die Mütter. Sonntag. 1½7 Uhr hl. Beicht; 7 Uhr hl. Kommunion; ½8 Uhr Schülergottesdienſt; 1210 Uhr Hauptgottesdienſt; 1 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge; 122 Uhr Veſper; 7 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen. Antoniuskirche in Rheinau: Samstag. 2, 5 und 18 Uhr Beicht. Sonntag. ½7 Uhr Beicht; ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen;: ½10 Uhr Hauptgottesdienſt, darnach Chriſtenlehre: 2 Uhr Roſenkranzandacht; ½3 Uhr Verſammlung des Marienvereins in der Kirche. Altkatholiſche Gemeinde. Schloßkirche: Sonntag, den 23. Oktober. Morgens 10 Uhr deutſches Amt mit Predigt(Stadtpfarrer Dr. Steinwachs). Iſraelitiſche Gemeinde. In der Hauptſynagoge: Samstag, den 22. Oktober. Vorabend.15 Uhr. Vormittag.30 Uhr. Abend.05 Uhr Laubhüttenfeſt. Sonntag, den 23. 10. abends.15 Uhr— Montag, den 24 10. morgens 9 30 Uhr. Seelenfeier: Herr Rabbiner Dr. Zioelſti. Montag, den 24. 10. abends 6 Uhr. Geſetzesfreude Dienstag, den 25 10 morgens .30 Uhr. Abends 6 Uhr.— An den Wochentagen: Morgens 7 Uhr. Abends 5 Uhr. In der Clausſynagoge: Freitag, den 21. Okt. abds..15 Uhr.— Sams⸗ tag. den 22. Okt., abds..05 Uhr.— Sonntag, den 23. Okt. abds. .15 Uhr.— Montag, den 24. Okt, abds 6 Uhr.— An den Wochen⸗ tagen: Morgens 6¼ Uhr. Abends.30 Uhr. St. 2 St. St. Miet⸗Gesuche unser langiähriger, treuer Mitarbeiter Herr Oskar Frän in seinem 26. Lebensjahre. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen selten p amten, der seine ganze Befriedigung in seiner Arbeit gesucht un Wir werden seiner stets in Ehren gedenken. MANNHEIM, den 21. Oktober 1921. Hente früh entschlief nach einem langen, mit größter Geduld ertragenem Leiden, welches er sich infolge einer Verwundung im Felde zugezogen hatte, M. Marum G. m. b. H. Möblierte Wohn- Und Schabummer mit Bad für ſofort geſucht. Ang. u. G. C. 72 an die Geſchäftsſtelle. 748 12942 Kkel flichttreuen Be- d gefunden hat. 4 Zimmer mit Küche, Badezimmer, elektr. Licht. Geflügelhof, Keller, Speicher eventl. Garten und Acker in Pacht zu übernehmen in Sinsheim./ EIs. gegen—4 Zimmer⸗Wohnung in Mannheim zu tauſchen geſucht. 651 Umzug wird vergütet, zwei Jahre lang Unser lieber Kollege, Herr 12944 DOskar Fränkel ist im blühenden Alter von 26 Jahren heute frũh nach langer, schwerer Krankheit von seinen Leiden erlöst worden. Er war einer unserer Besten, er wird deshalb in unseren Reihen unvergeßlich bleiben MANNHEIM, den 21. Oktober 1921. Die Prokuristen u. Angestellten der Firma M. Marum G. m. b. H. Bettij vogel Mannfieim, Põ, 1/16 Aus prima Stoffen, guten Zutaten und 4 Haltern von Mk. 170.— an 8368 — —1 * — tür diegesamte industrie liefert piompi 8 Druckerei Dr. Haas. G. m. b. H. Bruchsachen freie Miete in Sinsheim zugeſichert. Angebote unter E. P. 34 an die Geſchäftsſt. Tausch Berlin. .—3 Zimmerwohnung, möglichſt zentrale Lage in Mannheim, auch 2 leere oder möblierte Zimmer mit Küchenbenutzung, sucht kinderloses Ehepaar gegen modernſte 2 Zimmerwohnung in Berlin. 1. Etage, mit Bad, Warmwaſſerver⸗ ſorgung, elektr. Licht, Fahrſtuhl, möglichſt bald zu tauschen. Angebote an Perlsteiu, Karl Ludwigſtraße 23, in Mannheim. E283 58 7N Mohmungstauach Herrschaftliche VUierzimmer-Wohnuns in Waldparkgegend gegen ſchöne Fünf⸗ zimmer-Wohnung in guter Lage möglichſt ſofort zu tauſchen geſucht. 12952 Gefl. Angebote unter W. G. 132 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. ühneideroi Rapid Inh.: M. H. Haumüller Spezial-Abteilung: Aufbügeln, Repatieren, Aendern u. Wenden von Anzügen, Paletots usw. Solide Neuanfertigung. U 2, 5082 U 2, fl 5082 8135 Gold-Füll- federhalier (aller Syſteme) werden gewiſſenhaft repariert. Paplerbaus Wepmann UA4, 1, geg. Herſchelbad Telephon 7054. S199 getragene Kaufe Garderoben aller Art. S143 Mafertschyk R 1. 7 Tel. 8518. Heirat. LIo Tücht. Geſchäftsmann, mit gutem Ruf, aus gut. Familie, Badener, nette Perſon, ſolid, 35 Jahre Wohnungstausd! Schöue geräumige -Hmmerwohnung mit Küche im 4. Stock, gegen ebenſolche im 2. oder 3. B3715⁵ alt. Hausbeſiter. mit] Stock zu tauſchen geſucht. größerem ermögen, 3 gach eine Zu erfragen bei der Geſchäftsſtelle. gefährtin, welche zur Mithilfe in größerem Detail⸗Konſumgeſchäft in badiſcher Univerſitäts⸗ ſtadt Luſt u. Befähigung hat. Sorgenloſe Exiſtenz und angenehmes Leben geſichert. Geſchäftstücht. Dame nötig, erhebliches Vermögen erwünſcht. Gegenſeitig ſtreng ver⸗ gnGDeeereeeeeeeeeeee Helle Wentslrzune . ca. 500—1000 qm erbeten unt. E. M. 31 qn 7 die Geſcgaltsſtele. 645 Zli mieten gesucht Angeb. u. W. H. 133 an die Geſchſt. 12960 SDesereseeseesee Heirai. Suche f. meinen Freund, Junggeſelle. evgl., 37 J. alt, der in kurzer Zeit ein Lebensmittelgeſchäft hier übernimmt, ein lieb. Fräulein oder jg. Witwe mit 10—15,000 Mk. Ver⸗ mögen zwecks spät. Heirat. 729 Zuſchriften u. E. T. 63 an die Geſchäftsſtelle Kohleugroßhandlung sucht Schöne Büroräume eventl. in Tausch. 12784 Angeb. u. V. F. 106 an die Geſchäftsſtelle. EIl84 eWaschen mił HenkelsCe Dässeldorf 7. Seite. Nr. 490. ſowie jüngere Tüchtiger, zuverläſſiger Buchhalter(in) Stenotspistfin für eine Maſchinenfabrik in Mannheim geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften unt. G. M. 352 u an Rudolf Moſſe, Mannheim. Es wollen ſich 2 nur Bewerber mit beſten Empfehlungen melden. E112² feuer-Ueneral-Agentar Mannheim sucht zum baldigen Eintritt Außenbeamten oe; industrieentwerfer 12s0s Scwie mehrer jüng, Beamte Gefl. Bewerbungen mit Gehaltsanſprüchen zu tichten unter V. J. 109 an die Geſchäſtsſtelle d. 21 rag) Oelgrosshandlung. Jüngererkaufmann geſucht für Buchhaltung und Korreſpon⸗ denz, der befähigt iſt, nach kurzen An⸗ gaben die Korreſpondenz ſelbſtändig zu erledigen. Gute Schul⸗ und Allgemein⸗ bildung, Gewandtheit in Stenographie und im Maſchinenſchreiben Bedingung. Angebote unter V. C. 103 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. 12772 AuanaseusuaanAAAunDnAAnAN — Zimmerer und Zementfacharbeiter finden ſofort dauernde Beſchäftigung in unſeren Betrieben hier und auswärts. Stundenlohn für Stuttgart Mk..10, ab 10. November 1921 Mk..60. Tiefbau- und Eisenbetonbaugesellschaft El12 Stuttgart Schützenstr. 53, V. Stock. AMDUUNUENIIAEBSnssennn EL Aalin (bevorzugt Absolventin höh. Schule) für das physikalische Laboratorium eines bedeutenden Fabrikbetriebes zu baldigem Eintritt gesucht. Bewerbungsschreiben mit Lebens- 4 lauf, Zeugnisabschriften und Angabe der Gehaltsansprüche unter V. D. 104 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 12774 2 2. Faatdiddsbbbtdgbstdt Schreibhmaschinen- Fräulein 5 geſucht, gewandt in Kurz⸗ und Maſchinenſchrift. Schriftl. Ange⸗ bote mit Zeugnisabſchriften an Marx Maier — Mannheim-EKäfertfal Ich ſuche einen durchaus tüchtigen chaulicur 12934 kuunal wünn Vorzuſtellen von—11 Uhr vormittags. schrift nehst einem Lehrling mit sauberer Handschrift. gebote mit Gehaſtsanspruche unt. G. G. 76 an die Geschäftsstelſe. NMiarx Maier jung Frulen mit guten Kenntnissen in Kurz⸗ und Maschinenschreiben, B3747 An⸗ voll vertraut ist. Kräfte in Frage. Größere modern Mannheimer————— ggggmamgcg] Für unsere Reparatur-Werkstätte suchen wir einen erfahrenen, ge- prüften, energischen Merkmeister der mit allen einschlägigen Arbeiten diese Dauerstellung nur erste klektromotoren-Werk Mannbeim D. Haesiner. Traitteurstr. 43. eeeeeeeee eingerichtete Meßwerkzeugfabrik in Württemberg ſucht wegen Vergrößerung ihres Betriebs mehrere jüngere, lüchtige Akromvter echauiter Gute Bezahlung und dauernde Beſchäftigung zu geſichert. Angebote unter W. D. 129 befördert die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B3742 Es kommen für Präziſions⸗ 12926 Zum 22 5 55 1922 Fuchen ſuchen wir für dauernd einen füngeren B3713 Expedienten bis zum Alter von 22 Jahr. Es kommen nur Herren aus der Schif⸗ fahrts⸗ Branche, die an ein flott., gewiſſenh. Ar⸗ beiten gewöhnt 5775 in Betracht. Gen. Branche⸗ —7 ſowie Maſch.⸗ Schreiben Bedingung. Ang. mit Angabe des Salärs, ſow. Aufg. von Refer. unt. Beifüg. ein. Bildes ſind zu richten an Carl Schüler Nachfolger Spedition B3713 Worms am Rhein. fobloseehan a braver Eltern, erhält erſtklaſſige Aus⸗ bildung. B3723 nur MAAe ſtellt bei hohem Lohn für unſere Installationsbüros Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt ein: Telephon-Fabrik.- G. vorm. J. Berliner Mannheim, Richard Wagnerstraße 13. Erfahrener, Buchhaltertin für hiesige Großhandlung gesucht. Angebote unter W. E. 130 an die Geschäftsst. 12946 12900 Jungerer 0 4 Villa 5 Zimmer, Küche, Kammer und Bad, mit 2 Tagwerk Grund, Nähe Paſing bei Mänchen, ſofort beziehbar, zu verkaufen. Preis 120 000 Mk. Anfragen unter M. N. F. 3949 an Ala-Haaſen⸗ ſtein& Vogler, München. Zu verkaufen: „all“ Lersietdügungappa E201 Nr. 4 kaum gebraucht, für Handanl. m. Zähler, autom. Druckeinſtellung u. Farbverreibung, verſtellb. Win⸗ kelanl. mit voll. Zubeh. für Hand⸗ u. Maſch.⸗Schrift. Angeb. an Komm.⸗Verband Sinsheim a. Elſenz. theke mer müssen für keiten in bester werden. mit schweiz. Gold- Hypo- mieten gesucht. sein, es können dagegen Räumlich- L L L LL E 21 L zu kaufen oder—2 —10 Zim- 1 2 Bürozwecke frei 2 Lage abgegeben—— 12888 1 IL IL 2 Ddhias 8 Cö., Mannheim, I fl. l. Neue Büro⸗ beſtehend aus Finfichtung 742 Schreibtiſch mit Aufſatz, Schreibtiſchſtuhl m. Lederpolſter, gr. Aktenſchrank mit ſeitl. Garde⸗ robe, mittl. Aktenſchrank, gr. Stehpult mit 2 verſchließb. Käſten, 8 laſiert, verkaufen. ſehr billig zu 6. 3, parterre. in guter Lage mit 5 evtl. freiwerdender 5 Zimmerwohnung per ſofort zu ver⸗ kaufen. S147 Nägheres durch Gebr. Gänswein Kommanditgeſell⸗ ſchaft 5 0 5 2. Fila in Weinheim, 7 Zimmer, Nebenr, Wltg., elektr. L, ſchöne Lage, neu geb, herrſchaftl. ausgeſtattet, Garten, ſof beziehb., zu M. 200 000 verk. A. M. Klomann& Co., Frankfurt a. M. Eii3 4AStöck. Haus in guter Lage mit gr. Laden(2 Schauf.) und 5 Zim.⸗Stockwohn.(Laden mit 3 Zim. und Küche evtl. bald beziehbar), zu verkaufen. Angebote u. E. H. 27 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. B3731 falelet mit elektriſchem Betrieb zu verkaufen.*695 Amerikanerstr. 33. eman-Wirtschaftsherch 1 kl. Zimmerofen 1 Strickmaschine 1 Ausziehtisch 1 vollst. Bett 1 Firmenschild 1 Herrenüberzieher zu verkaufen. Neckarau, Schulſtr. 81, 2. St. 700 Ein Minder- Anzug für 8. Jahr, ein Kinder⸗ überzieher für 4. Jahr, billig zu verkaufen.*707 Grimm 1 T 6, 34. Schönes Kinderbett Kinderwagen u. prachtv. Diwan m. Umbau zu vk. 655 N 3, 18, part. Eiſerne Bettlade m. Matr., groß. Reiſe⸗ koffer mit Korb zu verk. Luiſenring 11, 2. Stock. 660 naung — n gime Nelnt mene ———————————xʒxʒx̃ Sic Sicllur dSL geber Sie eirle ArZeIge erenera-Anzeiger Af. Die Auufberorderulich groge Ver- Preifurig ir Alleri Kreiseri Verburgf IFrer Arnzeige cie grebfe Peachfung Und Gcher KFrmer Sie Such Quf ufer Brfolg rectmer. 8400 — 2 c. Sreibmasdhinen Piechanker auf allen Syſtemen einge⸗ arbeitet per ſofort geſucht W. Lampert. Spralhaus fr Jurcheiarf Mannhelm. I 6. 12 1205⁴ oder 15 für 2— 3 Stunden vorm. geſucht. Fäh. Emil Heckelſtr. 111, 2. Stock links, bei der Schillerſchu chule. B3730 Tüchtige B3740 Näherin fürs Haus ſofort geſucht. Näheres C 4. 12. Wegen Verheiratung des bisherigen Mädchens wird ein tüchtiges das gut bürgerlich kochen kann, zu kleiner Jamille geſucht. 2709 Hch. Lanzſtr. 24ll. Geſucht auf 1. Novbr. kücht. Köchin bei hohem Lohn. B3743 L 15, 5. 2. Stock. Jüngeres braves Mäddzen tagsüber für Haushalt geſucht. Neckenauer, 14 Querſtraße 22. 759 Aelnmädchen gesach Vorzuſtellen—4 Uhr. Lachnerſtr Stock. fce 15 38 Jahre, ſucht Stelle als Ein⸗ laſſierer od. dergleichen. Angebote u. F. G an die 0Geſchäftsſtell*686 ET aulein eſetzten Alters, wünſcht Giellung per 1. Noy. 5. ſelbſtänd. Führung eines Haushaltes, perfekt im Kochen, Hand⸗ u. allen häusl. Arbeiten. 19 ngebote u. E. 32 an die Geſchäftsſtelle Tüeht. Stenotypistin bewandert auch in der Regiſtratur, ſucht in den Abendſtunden Beschäf- wert abzugeben. Schlafzimmer, pol. und imit., Klchenelneſchlung, Zim.⸗Büfett mit Kredenz, Diwan, Sofa, Vertiko, Waſchkommode, Betiten, Schränke. Tiſche, Nähma⸗ ſchine faſt neu, Klapp⸗ u Kinderwagen ꝛc. z. 2— B3675 Klinger, 8 2, 6. Diano erſtklaſſig, preis⸗ 644 Altſchuh, O 2, 11. 1pattie neue Sturm- Lalernen billig zu verkaufen. 7111 Näheres „Mannschiff““ Industriehafen Induſtrieſtraße Nr. 23. Alte Preise Damenstiefel einzelne Paare Mk. 95 an Nerrenstiefel Mk. 145 an Welterfestskinderstlefel 27/35 Mk. 88 an ſowie alle anderen Schuh⸗ waren billig. 7121 Felz& Cle., L 4. 4 Halteſtelle.Straßenbahn Bismarckſtraße. neu, tigung bei gut. Bezahlg. Angebote u. E. 2. 44 an die Geſchäftsſtelle. 674 Träulein 17 Jahr alt, ſucht Stelle auf einem Büro. Kennt⸗ M niſſe in Stenographie u. Maſchinenſchr. Angebote u. F. N. 57 an die 1 ieee 705 Pianos 2 billigſt, Teil⸗Zahlungen Dell& Stoffel, K 2, 12. 500 neue Packkisten em Licht, zu k. 18.— per 133 verkaufen. 123 Müller, Parhring 4a. 1 Küchenschrank 1. Bettstelle mit Matratze, Jisch billig zu Näh. Lenauſtr. 9, 2 Tr. r. 712 Tall.-Jeheneber guterh.(mittl. Größe), ge⸗ füttert, 220 M. zu verkauf. 746 Q 7. 24, 2 Tr. Ein gut Fhehenes ſainng aus: 710 Betten 1 Spiegelſchrank 1 Waſchtiſch mit Mar⸗ moraufſatz 2 Nachttiſche 2 Stühle, ferner 1Eisschrank 1 ſehr großer Nohrplattenkoter zu verkaufen. 8 2 2 5 24l. Großes e gut erhaltenes 7127 Mltochaftsbukglt zu verk. Zu beſichtig. Seckenheimerſtr. 34, pt. 1 eiſerne moderne ahdkabewnde mit 16 m langem Draht⸗ ſeil, 17 mm S billig zu verkaufen.*731 Hobema Wiesbaden G. m. b. H. Lorkstrasse 5 Fernruf 2374. Verkaufe meine beide Deutsche Schäterkunde ſehr ſchöne Tiere. Hün⸗ din 19 Mon., Rüde 304 Mon. alt, mit Stamm⸗ baum. 11 erfragen in 1d. Geſchäftsſtelle. 83714 Seοοοοοοοοοοοοοοοτιττ, 5 denönge guuge Mengen ten faldralt: 0,3 mm Eilangebote erb. unt. F. L. 55 Bà736 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Hooοοοοοοοοοοοοοτοτοοττοοτττιf An⸗ u. Verkauf von Wohn⸗ u Geschäftshäusern ver⸗ mittelt ſtreng reel u. disk. Immobilien⸗Büro Baesz HEILMANN Seckenh'ſtr. 36 Tel 4573 Kleineres, ſonnig und gutgelegenes B3710 mit freiwerd. Wohnung hier oder auswärts zu kaufen 500 lnzahlg. 30— 40,000 M Angeb. u. 955 5. 75 an die die Geſchäftsſtelle d. Bl. d. Bl. Haus in der Oſtſtadt mit frei⸗ werdender—6 Zimmer⸗ Wohnung von kapital⸗ kräftigem Käufer per ſofort zu kaufen geſucht. Angebote u. V. K. 110 an die Geſchäftsſtelle. Haus mit 712⁵ Melzgerel von kapitalkr Fachleuten zu kaufen geſ. Angeb. u. W. F. 131 an die Geſchſt. Villa und Wohnhkaus (Einzug wird nicht ver⸗ langt) evtl. geg Barzahl. 2u Kaufen gesucht Preisangabe u. Größe erwünſcht. 7099 Angebote unt. V. V. 121 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Kleines Haus mit Garten zu kaufen geſucht; bevorzugt Wein⸗ heim, Käfertal od.Waldhof Angebote unt. E. V. 43 an die Geſchäftsſt. 672 50 bis 100 qm Land in Mannheim oder Vor⸗ ort zu kaufen oder pach⸗ ten geſucht. 06 Angebote u. F. O. 58 an die Geſchäftsſtelle. Tillanten Perlen, Schmuck · sachen, Zahnge· bisse, Brennstifte, Uhren und Pfand- scheine üb. Juwe- len kauft, tauscht streng reell.hoh. Preisen Günther-Sommer 4, 1 2 Trepp. QA4, 1 Uhrmacher u. Juweller. 8125⁵ Möbel aller Art kaufen zu Höchſtpreiſen. Poſtkarte genügt. B3517 Kupfermann, I 3, 1. Guterhaltenes hbaanme zu kaufen geſucht. B3707 Angebote unt. B. L. 55 an die Geſchäftsſtelle d. Bl Kontrollkasse moͤglichſt National, kaufe gegen Barzahlung. 5 Tritſchler, Karlsruhe, riegsſtraße 89. El30 Miet-Gesuche. Haben Sie möbl. od. leere Zimmer uſw. an beſſ. Herren u. Damen zu vermiet. Poſtkarte genügt.— Od. suchen Sie ſolche, dann wenden Sie ſich an Erſte Maunh. Wohnungszentrale P 7, 1, Heidelbergerſtr. Aelt. Bürd 18 Platze. Wahnungtalac Schöne Z Kimmer- wohnung, 1. Stock (Luzenberg) geg. 3 bis EZimmerwohng. eventuell mit Laden in der Stadt zu tauſchen geſucht. Angebote bef. Unter E. L. 30 die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3732 2 oder mehrere Rlub-Sessel in gleicher Farbe zu kaufen geſucht. Angeb. u. G. D 73 an die Geſchäftsſt. B3744 Teldochrac mögl. für 100 Fl. oder mehr, zu kaufen geſucht,. Zuſchr. mit äußerſter Preisangabe erb.*747 Dr. Graff P 7, 24. Zu kaufen geſucht: Wapdereru...0. A. Aoloader gebraucht oder neu. Angebote mit genauer Beſchreibung an 7097 August Kremer Mannheim. 4,—5 P. S. fee mit Anlaſſer, Wechſel⸗ ſtrom, 120 Bolt, ſofort* kauſen geſucht. Metall-Induſtrie, G b.., Frankfurt a. M. 7055 Weiger Herd u kaufen geſucht. 713 5 D 3 II., Bürell. Kleine, gebrauchte Kontroll- Kasse zu kaufen geſucht. 7119 G. H. Jäger, E 3, 7. Gut möbdl. EZimmer von Bankbeamten geſucht Gefl. Angebote an G. MWolfrum, Dresdner Bank*680 Beſſeres Ehepaar ſucht möbl. oder leeres 692 Wonn- U. Schlafeammer Lage und Preis Neben⸗ ſache. Gefl. Angebote unter F. H. 52 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Suche per ſofort oder 1. November 7095 möbliertes Zimmer mit 2 Betten, für 2 ſolid junge Herrn. Angebote mit Preisangabe unter V. IT. 119 an die Geſchſt. Junges, kinderl. Ehe⸗ 105 ſucht ſofort B3716 1 Ood. 2 möblierte Zimmer mit Kochgelegenheit. Preis Nebenſache. +. gebote unter D. G. 1 a m. die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Berufst. ev. Dame ſuch freundl. ſaub.*680 möbl. Zimmer ev. m. Kochgelegh. auch t Bedien. Nähe Waſſerturn bevorzugt. Angebote ar T. Peltzer, P7, 16, Laden— Möbl. Zimmer mit 2 Betten von 2 jungen Herren zu mieten 8 Angebote unter D. K. 4 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes. B3717 Ingenſeur ſucht B3711 möbl. Zimmer. Angebote u C. L. 80 an— Seſchälttelle mittl. Größe(—2 Räume) in guter Ge⸗ ſchäftslage mögl. nähe Markt geſucht. S400 Angebote erbetenu. O. Z. 150 an die Geſchäftsſtelle. Vermietungen 12 Melden Sie kostenlos! freiwerd. möbl. u. leere Zimmer, Wobhnungen, Büros, Läden, Magazine, Tauſchwobnungen dem Wohn.⸗Büro Heilmann 4% c 36 Tel. 4573.— Zuweiſung ſolventer Mieter! B3572 ſlöhl Znmer Tauschwohnungen beschäftsraume vermittelt Mon., Iel.5920 Bergmaun Par Vermleter kostenlor. Lagerraum 5 od. Werkſtatt zu vermiet. Kepplerſtraße 43, part. keere unerdr e Rüich. Wagnerſte. 46, 5. elerbac, Leldverkehr- Wir geben unt. diskrel. Behandlung Darlehen Betriebskapital und Hypotheken zu günst. Bedingungen. Affragen unt..M. 1443 an Ala Haasenstein& Vogler. Mannheim. E281 Wer— an 3 müi l. Ffazöstach für Anfänger u. Fort 5 e, 2 Mark pr. Angebote u. T. P. 165 1 die Geſchäftsſtelle. S86 Kaufmann in leiten⸗ der Stellung ſucht in den Abendſtunden 7081 Privat- Unterricht zur weiteren Ausbildung in der engliſchen und franz. Sprache, haupt⸗ ſächlich Konverſation. Angebote u. V. N. 113 an die Geſchäftsſtelle. Wer erteilt ſunger Dame gründlichen Mlavierunterricht. Angebote mit Preisang. unter G. N. 82 an die Geſchäftsſtelle. 755 Vermischtes. Jüngeres Fräulein 19 Jahre, mittl. Erſchei⸗ nung, blond, ſucht beſſ. Fräulein als 740 Freundin. Ang. u.. A. 70 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Verloren. eckn Gufeiſenform) verloren. Gegen gute Belohnung abzugeben Braun, 5 Geſchäft. Deulzch. föt dunkelbraun, Hinterhand weiß gezeichnet aͤhhanden gekommen. egen gute Belohnung abzugeben—732 Leiblstraſfe 27 Telephon 5994. Achtfung! Verloren 745 goldene Herren-Uhr mit Kette, auf dem Rückdeckel Monogr. M. H. Fabrik-Nr. 71910, Eeke Kronprinzen- u. Abzugeben gegen Belohnung bei. straße. arnison- Hofmann, Garnisonstraße 25. S181 8. Seite. Nr. 490. Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend· Ausgabe.) Freitag, den 21. Oktober 1921. Amidhe Vewttentüchungen der Stadlgemelnde./ Ilſpatente G. N Die Landtagswahl— land findet am Sountag, den 30. Oktober 1921, von Sns—— vormittags 9 Uhr bis abends 6 Uhr, in den in den ,, — eeue, 5 Wahlkarten bezeichneten Lokalen ſtatt, wozu die 7 Olfe prompt u. billigſt 588 e,, e zur des Wahlrechts 8 Nereee, nhed⸗ eingeladen werden mit dem die Wahl⸗ enhei r. 8——— 2 11—— Rr Ne ne ar e, 45 erzeichnis der Wahlbezirke und Wahl⸗ 50 20 lokale, der Wahl vorſte d de Stellvertret 4 55—— deee. dedee Euſch SilDd Ol Acse Oel. öffentlich angeſchlagen 7 eri Mannheim, den 20. Oktober 1921. uris hF reiee eeeeeee —.— Die aktuellen Wildfell⸗ Holzfreigabe betreffend. D SelirSTW preiſe erſcheinen in der Die zur Belt eferung mit 25 Ztr. Hart⸗ oder Nlitgliec des Verbendes Deufscher KUrscrmer„find Jand⸗ Weichholz freigegebene Marke 15 der Brennſtoff⸗ 85 65— außer Kraft 2 ie Marke KPP—TTPT ⁵ãf——8 Luiſee Jäger wird zur Belieferung mit 5 Ztr. Hart⸗ oder 1 5 Weichholz freigegeben. 75 iduſere auuef im, Ouuu.(erſcent dobchentlah Nuluue beuerio Muuſu⸗ gul Abonnieren Sie bei Ihr. e Mannhei 1921. 5 a Tauttandenhmbdah N Jeder Liberale muß ſofort ein Scherflein geben! erlängerte f 28 Kns sfraße 2 Hetren- 7 Damen- Sehneſderei Cahn, 83, 12 empfiehlt ſich im Ver⸗ kauf von Stoffen und Futter. 650 Wer übernimmt(736 Fliek- und Bankkonto: Rhein Creditbank und Süddeutſche Diskonto.-⸗G Heidelbergerſtraße. Barzahlungen auch in der Geſchäftsſtelle C3, 21/22 eeee gaeuele Fozfeft 2„ Geſchaftsſtelle ds. Bl. 58—— Tetepbon Aunmel FNFTVCV SFFEVFEAGENMCEW-· STHHrOH Jabzugeben. Zu erfragen Zu ſaben in allen einschlügigen Ceschäſſen. EIOs in ber 719 richt am Freifag, 28. OkIOer im Nſusensaal Inn Miederaukbau untelos hateandes“; mikzuarbeiten, iſt Pflicht eines jeden guten Deutſchen! Der Verkehr Wer dieſe Pflicht erfüllen will, muß ſich am politiſchen Leben beteiligen. Darum wird im Auftrag vieler Wähler darauf gemacht, daß Hherr Landlags⸗Abgeordneler Tchand Freadenber über die wichtigen Fragen, die in dieſer] harten Zeit unſer Volk bewegen, ſprechen wird 12922 am gaumskag, 22. Ollober, abends 8 Ahr u Schriesheim u,Hirſch“ an Bonnilg, 24. Otiober, nachm. 4 UAhr n Edingen„ Ochſen am Sonnkag, 23. Oklober, nachm. /5 Uhr u Neckarhauſen „Jähringer Hol“ am Zonnlag, 23. Ollober, abends 8 Ahr uHemsbach nder,Krone“ Nommt und bört! Aaf Wansch Meinungsaustausch! ———& von Deutschland nach SLANIEN in Transit durch Frankreich ist unbeschränkt aufgenommen! Wir empfehlen ihnen die Benützung unseres Spezial-Verkehres nach IRUN XK PORT-BOU und bitten um Einholung unserer unbedingt konkurrenzfahigen Fracht- Uebernahme · Konditionen bezw. Durchfrachten ab deutscher Abgangs-Station bis spanischer Bestimmungs-Station. A. WELTI FURRER.-G. internatlonale Transporte Basel Turich Schalihausen Minerte Häuser in Dort Bou/ Irun/ Barcelona /Madrid. 22 2 66 7— 2 8 U 0 f U eenenede faadhhdatg dnut A„ll. Ml 2 II 0 b, 2 Daſperger-fof D 6. 2 4 1 144 1 F 9888— nerren danstage faflfwiesen-Lokalitäten lachteg Schlachtfest 8 —— e mit Musikalischer Unterhaltung. f—— bei bekannt vorzüglicher Küche und Keller, wozu Prima neue u. alte Weine. 1 9 4 Ilit A1— ergebenst einladet ermann Haumesser. bitt frindl. in der Bes. Reinedt— — ̃— AA—«⁵⁵2?—— au amstag, den 22. Oktober. abends 7 Uür. 8 Noch zu alten vorteilhaſten Preisen, solange Vorrat Insfitut Sigmund 92 Eintritt Mk..50. 8 7 a,eam Schloss— MaAHEIM— Tel. 47[(Karten an der Abendkase 2— 20nös Auf Grund mehrerer Anmeldungen beginnt 5— 7 7 ams November ein Abendkurs 8 Vorbereit Realschulschluss· und 8% 5 oicl Stadt Bascl.. 5 in Friedensquaütät 5 ee 0 den Direktor H. ee Samstag: 765 8— aus ersten Fabriken: 8¹⁴⁰ 0 4——7 bee 5140 Schlachtfest. 8— raus ebe e—— 2 Fler, enmeeſten, Bllow, Steindeg. Ge, ſanmulben um anmat efaeialte- 6 e deee 8 3 f 1——5 TVeue sensationelle flotte Tänze Michael Schüßler. Aeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Armon Uins Holb.„Müll Platienkataloge 1921/2 led überall! e eeeee, peie keür EnTl, Fenster Tcpariert ATMagga dennecenne L. 8 iegel& Sohn, G. m. b. H. dgel Sohn, U. m 1 100.— Mark. lo Paker. L. 7. 3. 2 1. 3493. 8124 — 0 7, 9. 0 7, 9. 9715 2 S Mittelsteage 28. Max Menzel, fannheimę 160*