7 5 liche Erklärung eine Grundlage zu finden. Die Montag, 24. Oktober Sezugspreiſe: on Mannh und Umgebung ch ſrel ins haus gebracht Mark 10.—. Durch die poſt bezogen dierteljährlich mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17590 Karlsruhe in Saden und nummer 2917 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle Reckarvorſtadt, Waldhofſtraße n 6. Fernſprech nummer 7030, 7031, 7932, 7033, 7033, 7045. Telegramm⸗Roͤreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Die Regierungskriſe. Eine neue Wendung. Berlin, 24. Okt.(Eig. Drahtmeldung.) Die Deutſche Volkspartei hat mit ihrer Erklärung, daß die Entſcheidung der Entente abgelehnt werden müſſe, einen bemerkenswerten Er⸗ folg gehabt. Die demokratiſche Reichstagsfrak⸗ tion ließ ihr erklären, daß ſie genau auf demſelben Standpunkt ſtehe wie die D. V. P. Die Frage der Re⸗ gierungsbildung hat dadurch eine neue Wendung genommen. Es wird der Verſuch gemacht, auch das 3 entrum für dieſe Auffaſſung zu gewinnen, um, wenn es möglich iſt, eine Regierung zu bilden, die das Anſinnen der Entente, die Entſcheidung anzunehmen, ablehnt. Es handelt ſich augenblicklich darum, für eine etwaige gemeinſchaft⸗ erhandlungen darüber werden im Laufe des heutigen Nach⸗ mittag weiter geführt. Ob ſie Ausſicht auf Erfolg haben wer⸗ n, iſt noch nicht zu erkennen. Die Sozialdemokratie ſcheint dieſem Verſuch, eine Ablehnungsmehrheit zu bilden, nicht geneigt zu ſein. * Dieſe wichtige Meldung ging uns erſt kurz vor Redaktions⸗ ſchluß zu. Vorher waren die folgenden Nachrichten über die Lage in Berlin eingegangen: Die Auffaſſung der Deuiſchen Volkspartei. Der„Deutſche Zeitungsdienſt“ hat geſtern eine Sonder⸗ ausgabe veranſtaltet. Dieſe ſchreibt über die Auffaſſung der Lage in den Kreiſen der Reichstagsfraktion der Deutſchen olkspartei: Deutſchland ſoll einen ſchreienden Rechtsbruch anerkennen und zum Zeichen deſſen und ſeiner bereitwilligen Mitarbeit einen Kom⸗ miſſar entſenden, der den im einzelnen pvorgeſchriebenen Text de⸗ Birtſchaftsabkommens im Namen ſeiner Regierung übernimmt. Die Frage iſt alſo ſehr einfach: Sollen wir dazu ja oder nein ſagen, El die Regierung, die ſich biiden wird, annehmen oder ablehnen⸗ — klare Frage, aber noch keine klare Antwortl Feſt ſteht nur, daß die Deutſche Volkspartei ebenſo wie die Deutſchnationalen, das a verweigern und in logiſcher Folgerichtigkeit die Entſendung eines ſogen. Verhandlungskommiſſars ablehnen. Ebenſo ſicher iſt, daß die beiden ſozialdemokratiſchen Fraktionen auch dieſen rechts⸗ und vertragswidrigen Zwang unbeſehen hinnehmen wollen, wahr⸗ ſcheinlich, weil ſie es für eine Verteidigung der Republik halten, ſo widerſtands⸗ und widerſpruchslos wie möglich Rechte der Deutſchen epublik preiszugeben. Es fällt den Demokraten und dem Zen⸗ tum zweifellos ſehr ſchwer, die Genfer Entſcheidung, wenn auch unter ſcharfer und nachdrücklicher Rechtsperwahrung, anzuerkennen und deshalb entſchließen ſie ſich ungern zu einem be an die bozialdemokratiſche Auffaſſung. Sie ſind aber bis jetzt ebenſo wenig nahſcenſden, die Verantwortung für eine Ablehnung auf ſich zu en. Was nun werden wird? Es gibt Propheten, die auf die Vor⸗ gange im Mai hinweiſen und die Mehrheit der Annahme zereits fertig vor ſich ſehen, wenn auch erſt in Abſtand von 10 paar Tagen, gerade rechtzeitig genug, um noch die Regierungs⸗ ildung und die Berufung des von der Entente gewünſchten Kom⸗ miſſars zuſtande zu bringen. Manche glauben auch ſchon, daß der neue Kanzler wieder Dr. Wirth heißen wird. Aber nach em heutigen Stand der Dinge iſt es doch voreilig, die Parallele zwi⸗ zen den Vorgängen im Mai und der jetzigen Entwicklung ſchon jetzt völlig bis zum gleichen Ende zu ziehen. Viele Abgeordnete und ganze Fraktionen, die das Ultimatum angenommen haben, ſträuben ich aufs äußerſte gegen eine Handlung, die ihnen als eine Aner⸗ ſchnnung des ſchmählichen Rechtsbruches an Ober⸗ chleſien ausgelegt werden könnte und nach dem Wortlaut des egleitbriefes Briands ausgelegt werden muß. N Ob aber mehr dadurch erreicht wird, als eine Verzögerung der degweseeinbildung um ein oder zwei Tage, möchten wir vorerſt noch eifeln. 2 ONB. Berlin, 24. Oktober. Aus Kreiſen der Deutſchen olkspartei erfährt die B. Z. zum Stande der Beratun⸗ Nn innerhalb der Reichstagsfraktionen über die oberſchleſiſche ote und die Kabinettsbildung: Der Reichstag kann ſinn⸗ gemäß erſt dann an die Bildung einer neuen Regierung den⸗ en, wenn ſich eine Mehrheit für eine beſtimmte Stellungnahme Bun. Oberſchleſien⸗Diktat der Entente gefunden hat. Die Deutſche olkspartei ſteht auf dem Standpunkt, daß es nicht genü⸗ dern kann, eine einfache Rechtsverwahrung es Reichstages gegen den Rechtsſpruch des Genfer Spruches dorzubringen und dann doch den Kommiſſar für die Beratung es gemeinſamen Wirtſchaftsregimes, deſſen Ernennung von * Entente ultimativ bis Donnerstag gefordert wird, zu ent⸗ enden. Die D. V. P. lehnt allerdings andererſeits die Ent⸗ ſärdung dieſes Kommiſſars nicht unter allen Um⸗ andenab, ſie macht ſie von der Bedingung abhängig, daß le geſchäftsführende alte oder eine neugebildete Regierung der Intente zuerſt mitteilt, der Kommiſſar würde entſandt werden, wenn die Entente ausdrücklich zur Kenntnis nehme, daß die tſendung dieſes Kommiſſars keine Zuſtimmung der Anerkennung der Rechtlichkeit des Gen⸗ 1 r Spruches bedeute. In Volksparteikreiſen behauptet le ſicher zu ſein, daß die Demokraten ihrerſeits ſich auf den ſtoſchen Standpunkt für die weitere Behandlung der Kriſe 15 en. Man verkennt dabei in Volksparteikreiſen nicht, daß es gabezu ausſichtslos ſei, zu hoffen, die Entente könnte ſich zu mer ſolchen ausdrücklichen Kenntnis⸗Erklärung bereitfinden. Die Entſcheidung der Demokraten. Auf Berlin, 24. Okt(Von unſerem Berliner Büro.) Unſere inüffaſſung, daß das Zuſtandekommen der großen Koalition mer noch möglich iſt, wird beſtätigt durch eine Ent⸗ bchl ießung, die die demokratiſche Reichstagsfraktion zu der tole In der Entſchließung beißt vom 20. Oktober gefaßt hat. 2 es: Amheimer Badiſche Neueſte Nachrichlen Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗Jeitung.— durch der Diktatcharakter Abend⸗Ausgabe. „Die demokratiſche Franktion ſieht in der Entſcheidung der Botſchafterkonferenz eine Verletzung des Friedensvertrages wegen der offenkundigen Vergewaltigung einer überwiegen⸗ den deutſchen Mehrheit im ganzen und geſchloſſener deutſcher Mehrheiten in den wichtigſten, von der Abtrennung getroffe⸗ nen Gebieten, wegen der Mißachtung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe, die gemäß dem Friedensvertrag neben den geogra⸗ phiſchen Verhältniſſen bei der Grenzziehung hätten berückſich⸗ tigt werden müſſen, wegen der Zumutung an Deutſchland, auch für das bei Deutſchland bleibende Gebiet wirtſchaftliche Beſtimmungen mit Polen zu vereinbaren, deren Inhalt Deutſchland in allem weſentlich vorgeſchrieben wird, und die Deutſchland in ſeiner Staatshoheit empfindlich beeinträchtigen. Die Fraktion, welche die Entſcheidung nicht bloß politiſch und kulturell, ſondern auch wirtſchaftlich für unheilvoll für das ge⸗ troffene Gebiet, für Deutſchland und die Weltwirtſchaft anſieht, hält die für uns vorgeſchriebenen Beſtimmungen für ungeeig⸗ net, die ſchweren Schäden der willkürlichen Zerreißung eines einheitlichen Wirtſchaftsgebietes auszugleichen. Nach Anſicht der Fraktion muß daher alles vermieden werden, was als eine Annahme dieſer willkürlichen und ſchädlichen Entſcheidung (vergl.: accepter der Note) oder als Vertragsbeſtätigung(con⸗ ſacrer) erſcheinen könnte und geeignet wäre, das Weſen der Entſcheidung, als den eines Diktates zu verwiſchen. Die Frak⸗ tion hält daher eine feierliche Rechtsverwahrung der deutſchen Regierung gegenüber der Enkt⸗ ſcheidung vom 20. Oktober für notwendig. Dda Deutſchland weder die Macht noch die Mittel hat, dieſes Diktat abzuwehren, erhebt ſich die Frage, ob Deutſchland ſich an Ver⸗ handlungen über die einzelnen Beſtimmungen zur Vertretung ſeiner Intereſſen beteiligen ſoll. Dieſes könnte aber überhaupt nur dann geſchehen, wenn Vorſorge Fee wird, daß hier⸗ er Entſcheidung nicht verwiſcht wird und die deutſche Rechtsverwah⸗ rung aufrechterhalten wird.“ Es wird ſich nun fragen, ob in den Verhandlungen von Fraktion zu Fraktion, die geſtern und heute geführt werden, eine Ausgleichung von Demokratie und Volkspartei erreicht werden kann, die es dann möglich machen würde, auch Zen⸗ trum und Sozialdemokratie für die gleiche Plattform zu ge⸗ winnen. Der Vorſitzende der demokratiſchen Reichstagsfrak⸗ tion, Dr. Peterſen, hat dieſe Erklärung geſtern mittag dem Reichspräſidenten übergeben. Heute nachmittag ſoll dem e Mitteilung über den Stand der Verhandlungen zwiſchen den Fraktionen gemacht werden. Erſt dann wird der Reichspräſident den einen oder anderen Poli⸗ tiker mit der Kabinettsbildung betrauen. Das iſt, wie wir gegenüber der Darſtellung der ſozialdemokratiſchen P. P. N. feſtſtellen konnten, bisher noch nicht geſchehen. Jür das Kabineft Wirth. Die demokratiſchen Kreiſe, die ſich um die„Frankfurter Zeitung“ gruppieren, erklären die außen⸗ und innenpolitiſchen Gründe, die im Mai zum Zuſammenſchluß der drei demokra⸗ tiſchen Parteien und für Bildung des Kabinetts geführt hätten, beſtänden weiter. Sie ſieht keinen Mann, der beſſer als die bisherige in ſeiner Perſon die alleinmögliche Politik repräſen⸗ tieren. Ihr ſcheint, daß vor allem die Demokratiſche Partei ſich jetzt entſcheiden müſſe. Wenn die Volkspartei nicht wolle, ſo dürfe ſie nicht weiter hinter ihr herlaufen, wenn ſie nicht ein⸗ fach zu einem Anhängſel der Volkspartei werden wolle. Sie müſſe ihre eigene Politik machen, ſie müſſe wiſſen, was ſie wolle, und dürfe die Sorge vor der Konkurrenz der Demagogie zu ihrer Rechten nicht zum maßgebenden Faktor ihres Han⸗ delns machen.(1) Dieſe Politik des Abſtoßes der Deutſchen Volkspartei und Feſthalten an der ſeitherigen Koalition be⸗ gegnet ſich mit der Auffaſſung, die in der Sozialdemo⸗ kratie herrſcht. Ihre Parteikorreſpondenz erklärt, unbeirrt werde die Sozialdemokratie die Lage bis Donnerstag be⸗ nützen, um durch ihren Widerſtand die alte Koalition aufrecht zu erhalten. Die Auslandspreſſe zum Rücktriit des Kabinetts Wirth. WB. London, 23. Okt.„Zum Rücktritt des Kabinetts Wirth ſchreibt„Obſerver“, es ſei im Intereſſe der Vernunft zu wünſchen, daß Wirth wieder ans Ruder komme. Dies liege ſehr im Intereſſe Deutſchlands. Wirth ſei die bei weitem ſtärkſte und befähigſte Perſönlichkeit, die Deutſch⸗ lands Nachkriegspolitik aufzuweiſen habe. Es ſtehe auch durchaus im Intereſſe Europas, daß Wirth im Amte bleibe. Wenn er aber zurückkehre, ſo müſſe dies notwendigerweiſe eine abgeänderte Politik bedeuten. Das oberſchleſiſche Problem berühre fundamental das gewal⸗ tige Problem der Reparationen. Das Problem in ſeiner neuen Geſtalt würde früher oder ſpäter ins Auge gefaßt werden müſſen. Selbſt wenn Deutſchland es nicht aufwerfe, ſo würden trotzdem die Alliierten durch die Gewalt der Tatſachen bald gezwungen werden, dieſes Problem ſelbſt aufzuwerfen.„Daily News“ ſchreiben, der Rücktritt des Kabinetts Wirth und der erneute Verſuch des ehemaligen Kaiſers Karl, den Thron Ungarns wieder zu erlangen, ſei nicht zuſammenhanglos. Es ſei kaum daran zu zweifeln, daß Karl die reaktionären Möglichkeiten ausnütze, um wie⸗ der auf den ungariſchen Thron zu kommen. Selbſt ein zeit⸗ weiliger Erfolg würde eine geföhrliche Auswirkung auf Deutſchland, beſonders auf Bayern haben. Das Blatt fährt fort, die Kette der Ereianiſſe in Deutſchland, die in dem Rücktritt der Regierung Wirth gipfeln, beſtätigen, daß es keinen Frieden in Europa geben wird, bevor die Reparationspolitik draſtiſch ab⸗ geändert werde. 5 8558 WB. Paris, 23. Ott, Guſtave Herveé ſchreibt im„Petit Pariſien“, die deutſche öffentliche Meinung habe vom Reichskanzler Wirth einen eklatanten Proteſt ver⸗ langt. Der Reichskanzler habe demiſſioniert. Wenn jetzt die Rechtsparteien ans Ruder kämen, ſo würden ſie die Lage Deutſchlands nur verwirren und erſchweren. Nachdem die deutſchen Renublikaner ihren Proteſt losgelaſſen hätten, 1921.— Ar. 494. gger Inzeigenppeiſe: die kleine Feile me..— ausw. Mk..5e Stellengeſuche u. Kam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Reklame mk. 10.— Annahmeſchluß: mittagblatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Ausgaben, w. keine berantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriabs⸗ ſtõrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Sernſprecher ohne Sewühr Alannheimer Muſik⸗Seitung.— Bildung und Unterhaltung müßten ſie begreifen, daß die einzige Politik, die ſie ver⸗ folgen könnten, die ſei, die Reichskanzler Wirth ſeit einigen Monaten getrieben habe: die loyhale Ausführung des Ultimatums, die Unterwerfung unter das Unvermeidliche. Das allein könne eine Entſpan⸗ nung von franzöſiſcher Seite herbeiführen und die allge⸗ meine Pazifizierung Europas beſchleunigen und dadurch die Wiederaufnahme der Geſchäfte in der Welt. Das könne aber auch das republikaniſche Regime in Deutſchland be⸗ feſtigen. Mit oder ohne die DVP. ſei das die einzige Politik, die Deutſchland vor einer Kataſtrophe bewahren werde. keine Jrreführung. In der Entſcheidung über Oberſchleſien heißt es, daß Polen und Deutſchland je einen Kommiſſar ſtellen ſollen, die unter dem Vorſitz eines vom Völkerbundsrat zu ernennenden Dritten über die Ausführung der wirtſchaftlichen Beſtimmungen„ver⸗ handeln“ ſollen. Dieſer Ausdruck hat zu manchen Mißver⸗ ſtändniſſen Anlaß gegeben. Es wird darin die Möglichkeſt er⸗ blickt, am Verhandlungstiſch durch unfern Vertreter ſachliche Aenderungen der 15jährigen Uebergangsbeſtimmungen ſelbſt herbeizuführen. Das iſt ein ſchwerer Irrtum. Die drei Kom⸗ miſſars haben nur die Aufgabe, die Einzelheiten der Durch⸗ führung zu beſprechen und feſtzulegen; die Entſendung eines ſolchen Kommiſſars bedeutet alſo, daß man die Geſetzmäßig⸗ keit der uns auferlegten Bedingungen und Beſtimmungen an⸗ erkennt und an ihrer Ausführung mitzuwirken bereit iſt. Aus dieſem Grunde muß auch die Entſendung eines Kommiſſars abgelehnt werden, der nicht im wahren Sinne des Wortes zu Verhandlungen befugt iſt, ſondern nur ein Dittat auszuführen hat. Das iſt auch der Aus⸗ gangspunkt für die ganzen oberſchleſiſchen Induſtrieverbände, die wohl die Entſendung eines Kommiſſars wünſchen, aber nur dann, wenn ihnen wirklich die Gelegenheit zum Verhan⸗ deln über die wirtſchaftlichen Beſtimmungen gegeben iſt, um am Verhandlungstiſch die Aenderung von Beſtimmungen durchzuſetzen, die an ſich als völlig undurchführbar und un⸗ möglich bezeichnet werden müſſen. Es iſt alſo dringend ge⸗ boten, daß man ſich durch den Ausdruck„Verhandlungskom⸗ miſſar“ nicht zu dem Irrglauben verleiten läßt, man könne wirklich noch durch die Entſendung eines ſolchen Vertreters eine Abänderung des in Genf und Paris ergangenen Ge waltſpruchs herbeiführen. Frecher Einbruch. Berlin, 24. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute morgen um 7 Uhr iſt in Kattowitz im Hotel„Goldener Stern“, wo der Deutſche Ausſchuß für Oberſchleſien ſeine Büroräume hat, ein frecher Einbruch verübt worden. Drei mit Revolper bewaff⸗ nete Banditen erzwangen ſich den Zutritt zu den Räumen und raubten die geſamten Aktenmappen, Stempel und auch einige Wert⸗ egenſtände. Offenbar hatte der Einbruch den politiſchen Zweck, Material, das die Deutſchen belaſten könnte, in die Hände zu bekommen. England, Frankreich und der nahe Oſlen. Rolterdam, 23. Oktober. Das Dementi der franzöſiſchen Regierung, dahingehend, daß der nach Angora geſchickte Unterhändler Franklin Bouil⸗ lon ausſchließlich die Frage der Auslieferung franzöſiſcher Ge⸗ fangenen mit den Kemaliſten zu ordnen habe, findet in der Lloyd George naheſtehenden Preſſe Glauben; die Ententediplo⸗ maten ſcheinen aber mehr zu wiſſen, als in den Zeitungen dies⸗ und jenſeits des Kanals über die kleinaſiatiſchen Fragen be⸗ richtet wird. Von dem gutunterrichteten Konſtantinopeler Vertreter der„Nieuwe Rott. Courant“ wird nämlich mitgeteilt, daß ſich„in aller Stille die Einigung zwiſchen Frank⸗ reich und England in den Machtfragen des nahen Oſtens und betreffs der Zukunft Konſtanti⸗ nopels verwirklicht. Die engliſchen Staatsmänner hätten, gemäß den Informationen des holländiſchen Journaliſten, eingeſehen, daß es mit Griechenlands Beſitzergreifung der Khalifenſtadt nichts werden könne. Da der frühere engliſche Oberkommiſſär, General Harrington, in der„Verſchwörungs⸗ geſchichte“ ſehr ſchlecht abgeſchnitten habe, ſo mußte man ihn abberufen und jetzt iſt ein italieniſcher General an ſeine Stelle getreten. Das iſt aber der erſte Schritt Englands geweſen, um ſeine„vorgeſchobene Stellung in Konſtantinopel aufzu⸗ geben. Nun kommt der nächſte: die Reviſion des Vertrages von Sevres. Das Londoner Foreigne office läßt bereits in der Türkei die Kunde verbreiten, daß England„keine Urſache hätte, dieſe rechtmäßige Genugtuung den Mohammedanern vorzuenthalten.“ Man hat— ſo führt der genannte Bericht⸗ erſtatter weiter aus— die Idee, den Hellenen die Wacht an Goldnen Horn zu übertragen, endgültig aufgegeben, weil Frankreich dadurch eine übermächtige Stellung im nahen Oſten erhalten hätte. Die Gefahr einer von den Franzoſen geführten Propagandg zugunſten der Befreiung des Islam machte ſich bemerkbar. Die Verhandlungen zwiſchen Briand und Gunaris werden England Gelegenheit bieten, ſeine türken⸗ freundliche Haltung in der Konſtantinopeler Frage zu bewei ſen. Ddie griechiſche Regierung dürfte deshalb ſchlecht abſchneiden, während die Türken auf dem beſten Wege ſind, die Reviſion des Sepres⸗Vertrages zu erreichen. Dann iſt nut mehr ein Schritt zu der Abänderung des mit Vulgarien ge⸗ ſchloſſenen Vertrages, denn es ſoll den Türken eine gute euro⸗ päiſche Grenze zugeſichert werden. Italien und die Vereinig ten Staaten ſind für die von Paris aus empfohlene Reviſioh der Verträge von Sevres u. Neuilly. Es wird natürlich zur Er⸗ örterung der Kompenſatvionen für England kommen, denn Frankreicherſtrebtein Bündnis mit der Tür⸗ kei und die Verknüpfung Bulgariens mitden nördlichgelegenen Kleinſtaaten Der Korreſpon⸗ dent ſchließt ſeinen Bericht mit den Worten:„Die großen europäiſchen Fragen werden von Kleinaſien aus zur Löſung gelangen. Rußland wird von England in Bälde ins Treffen geführt werden, um die franzöſiſchen Anſprüche zu⸗ rückzudrängen.“ ——— 2. Seite. Nr. 494. Mannheimer General · Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) Montag, den 24. Oktober 1921. Die Landlagswahlen. Den wählen Lehrer und Lehreriunen um 30. Okkbr.? Als Vermittler eines großen Teils der Bildung und als Mit⸗ erzteter der heranwachſenden Jugend, den künftigen Bürgern und Bürgerinnen unſeres Staates haben wir die größte Verantwortung vor Gott und dem Volke— und da die Vorbedingungen zum guten Gelingen zum großen Teil von den geſetzlichen Maßnahmen, dem herrſchenden Geiſt bei Behörden und Regierung abhängen, das höchſte Intereſſe an dem Ausfall der Wahlen. Kein Stand wird ſo unmittelbar die Folgen zu ſpüren bekommen, wie der Lehrer⸗ ſtand, und nichts wird ſo ſehr auf die Dauer wirken, in gutem wie in wenig erfreulichem Sinn, als die Maßnahmen in den Schulen jeglicher Art.„Wer die Jugend hat, hat die Zukunft“ gilt heute mehr wie je. Das wiſſen alle Parteien und handeln darnach. An den Lehrenden liegt es nun, zu den Forderungen der ver⸗ ſchiedenen Richtungen Stellung zu nehmen, im Hinblick auf Volk und im eigenen perſönlichen Intereſſe. Denn herſche und Erzieher ſind keine Schachfiguren, die man hin⸗ und herſchiebt, deren Ar⸗ beit und Haltung man bald ſo bald anders befiehlt und überwacht; Lehrperſonen ſollen feſte, beſtimmte Charaktere ſein und werden, die nach innerſter Ueberzeugung arbeiten und handeln, wenn ihr Werk dem Volk nitzen und ihnen Befriedigung gewähren ſoll. Da nun aber alle Parteien verſuchen, Geiſt von ihrem Geiſt gerade in die Schulen hineinzubringen, dürfen und köntien pflicht⸗ treue Lehrer und Lehrerinnen am allerwenigſten gleichgültig zu⸗ ſchauen, wie 205 die politiſchen Dinge geſtalten. Sie haben das Recht, nein die Pflicht, nach Möglichkeit mit einzugreifen und nach Kräften die Zukunft geſtalten zu helfen. Nicht in engherzi⸗ gem Parteigeiſt, ſondern ſtets im Hinblick aufs Ganze. Als Männer und Frauen kommen für uns eigent⸗ lich nur Parteſen in Frage, die deutſch als oberſte Forderung erkennen. Das hindert nicht die Pflege allgemeiner Menſchlichkeit und chriſtliche Oiebe. Weng wir echtdeutſche Geſinnung pflegen, die und Gemeinſinn als oberſtes Geſetz vorſchreibt, dienen wir nicht nur unſerem Volke, ſondern der ganzen Menſchheit am beſten. Wir können deshalb keine Partei unterſtützen, die Klaſſenkampf aufs Panier ſchreibt, die Herrſchaft der niedern Inſtinkte, Herrſchaft der Maſſe, Herrſchaft der Straße erſtrebt. Kom⸗ — und Gradheit, Arbeitsſamkeit und ee Ordnung muniſten und Unabhängige ſcheiden deshalb für einen Volks lehret, der Kinder aller Schichten unterrichten ſoll und muß, aus. Dieſe einſeitige Partetherrſchaft einer Schicht, dieſe„Diktatür des Proie⸗ tariats muß ein gewiſſenhufter Lehrer ablehnen, weil er allen dienen ſoll und das Beſte nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen tun muß. Höher führen kann er aber ſein Volk und die Menſchheit nie, werm er mit hinabſteigt in den Sumpf Leidenſcha en, ieriger, nur auf Befriedigung niederer riebe gerichteter Stre⸗ ungen. Solange ſich gerade die beiden genannten Farteien im Aufpeitſchen der nieberſten Inſtinkte der Menſchen, in Verhöhnung und Befüdelung alles Religiöſen, Vaterlündiſchen und Edelmenſch⸗ lichen ihr Hauptwerbemittel und Ziel erblicken, hat ein religiöſer, ſein Volk liebender Lehrer nichts mit ihnen zu tun. Die Verwirk⸗ lichung dieſer Programmpunkte führte uns alle noch tiefer ins Un⸗ glück und ins Verderben. Rußland iſt das abſchreckendſte Beiſpiel dafür. Wir werden uns gegen dieſe Forderungen mit aller Schärfe und Kraft aus innerſtem Verantwortungsgefühl unſerem Volk gegenüber. Gerade weil unſerem Herzen die armen Kinder am nächſten ſtehen, wollen wir ihnen die Wege zeigen und öffnen und die Werkzeuge geben, damit ſie wirklich höher ſtreben, vorwärts kommen. Nicht Herunterreißen des Beſſeren, ſondern Hinaufſtreben zum Guten iſt unſer Ziel. Die gleichen Gründe zwingen uns auch zur Ablehn ung der Mehrheitsſozialdemokratie. Wenn ſie auch nicht mehr ſo brutal in der Form den Klaſſenkampf betreibt, als letzte und höchſte Forderung ließ ſie ihn ſtehen. Und was ſie heute an ihren radtkalexen Brüdeen tadelt und verurteilt, hat ſie Jahrzehnte ſelbſt getan. Jetzt wird ihr angſt vor den Früchten ihrer poliliſchen Arbeit. Wer hat ſtille und 2— Widerſetzlichkeit gar oft unter⸗ ſtützt? Wer hat die Zucht in Schule und Haus gar oft erſchwertd Wer hat am lauteſten nach dem Richter und Staatsäanwalt gerufen bei wirklicher oder oft nur 8 7 Ueberſchreitung des Fuchligungsrechts durch einen übereifrigen Lehrer? Wer tuts bis auf den heutigen Tag? Wer arbeitet uns in religiöſer und 1 mehr in nationaler Beziehung häufig bewußt entgegen? Wer wi uns zwingen, in Geſchlchtsunterlich einſeitig zu berichten und alles, was unſerem Volk hoch und— war und es groß gemacht hat, zu unterdrücken? Iſt das Freiheit, daß man die Ueberzeugung anderer mit Gewalt umkrempeln will? Und iſt das Lehrerfreund⸗ lichkeit, mit der man ſo oft ſich gebrüſtet hat, wenn man die eiſtige Ardeit der Schule niedriger einſchätzt als die gewöhnlichſte andarbeit? Wer hat uns Lehrern ſeit Jahrzehnten nur nach hef⸗ tigſtem Widerſtreben gehaltlich zurückſchieben helfen? Waren es nicht ſozialdemokratiſche Stadtverordnete, die ſich am ſtärkſten errten bei zeitgemäßer Entlohnung und Einſtufung der Lehrer, nterlehrer wie Hauptlehrer? Troßdem he wiſſen müſſen, daß eben nur bei zeitgemäßer Stellung, in freiheitlicher und gehaltlicher Beziehung, die Beſten den Erzieherberuf ergreifen, der ſo noch den höchſten Weaterne erfordert. Die ſchönen Worte von Schul⸗ und Lehrerfreundlichkeit ſtanden mit dem tatſächlichen Verhalten oft in kraſſem Widerſpruch. So im Widerſpruch, daß manche, die im erſten zu ihnen übergingen, ernüchtert bald den Rücken ehrten. Wer an all das denkt, kann keinen roten Zettel ab⸗ geben! Einen ähnlichen Widerſpruch zwiſchen Worten und Taten ſehen wir bei den Ddemokraten. Die prieſen ſich ſtets am lauteſten als die wahren Freunde der Lehrer. Dem Außenſtehenden ſchien es dadurch oft, als ob die weitaus meiſten Lehrer Sozialdemokraten oder wenigſtens Demokraten wären, obwohl das nie der Fall war. Aber die wenigen Anhänger dieſer Parteien machten ſo lautes Ge⸗ ſchrei, daß man zu dieſem Jrrtum kommen konnte. Wenn's freilich dann galt, die Verſprechungen in Taten umzuſetzen, ſo fielen die ent⸗ ſcheidenden Männer wie ſo oft in zwei Gruppen auseinander, die eine nach rechts, die andere nach links, und hohen ihre Bedeutung für Lehrer und Schule dadurch vielfach nahezu ouf. In Schulfragen hat ſich wohl keine Partei ſchwankender und geſpaltener gezeigt als die demokratiſche. Und wenn es demokratiſchen Lehrerführern mit Rückſichtsloſigkeit und nicht immer einwandfreien Mitteln gelang, ſelbſt den Lehrerverein vor den demokratiſchen Wagen zu ſpannen, ſo gingen ſeither vielen die Augen auf. Es werden wenige Lehrer und Lehrerinnen ſein, die am 30. Oktober demokratiſche Zettel abgeben. Die unzuverläſſige Haltung in der Fragedes Reli⸗ givnsunterrichts in der Schule hindert alle ſene daran, die im Chriſtentum den wichtigſten Kulturfaktor ſehen, ihre Stimme einem Demokraten zu geben. In letzterem Punkt iſt nun allerdings das Zentrum ſattelfeſt. Aber ſeine einſeitige Bevorzugung der Kirche, und zwar nur der katholiſchen, hält einen wirklichen Volkslehrer, dem der deutſche Schüler aller Bekenntniſſe anver⸗ traut iſt, von der Wahl eines Zentrumskandidaten ab. ir Lehrer ſehen es beſſer wie alle anderen Schichten, wie das Zentrum zäh und beharrlich daran arbeitet, die Schule ganz unter ſeinen Einfluß zu bekommen. Ob die Führer Warker oder Schofer heißen, das Ziel bleibt beſtehen: Konfeſſionsſchule iſt unſer Ideall Mit der Beſeitigung der bewährten Simultanſchule iſt es vorbei, wenn das Zentrum ganz ans Ruder kommt. Und daß dann die Herr⸗ ſchaft der Kirche und ihrer Organe über Schule und Lehrer folgt, unterliegt gar keinem Zweifel. Was das aber bedeutet, hat der Lehrerſtand und das Volk ſattſam erfahren. Starre Autorität und reſtloſe Unterwerfung der Lehrenden wären die unausbleiblichen Folgen Weitere Zerklüftung des Volkes desgleichen. Zu dem wirtſchaftlichen Klaſſenkampf käne der konfeſſionelle. Wem die gemeinſamen deutſchen Intereſſen höher ſtehen als Parteiziele, kann nicht Zentrum wählen. Nicht umſonſt löſen in letzter Zeit zahlreiche langfährige Zentrumsanhänger ihr Verhältnis und gehen zur deutſchnationalen und deutſchliberalen Volkspartei. Was indes uns Lehrer bei aller Gemeinſamkeit in ſo vielen, be⸗ ſonders nationalen Dingen von den Deutſchnationalen krennt, iſt die ähnliche Haktung derſelben in Schulfragen, wie ſie das Zentrum einnimmt. Bekenntnisſchule iſt auch ihr Ideal. In dem Punkt wird ſie ſtets mit der Zentrumspartei Arm in Arm ehen. Es iſt kein Sie daß ihr bedeutendſter Führer in Baden tirchenrat D. Mayer iſt, den wir ſonſt hochſchötzen, aber aus ſeinem Amtsrock kann er eben nie ganz heraus. Wie ſteht's nun mit der Deutſchen Volkspartei? Als Nachfolgerin der ehemaligen nationalliberalen Partei bietet ſie volle dafür, daß die dewährte Schöpfung jener großzügigen deut⸗ ſchen Männer: die chriſtliche Simultanſchule erhalten bleibt und im ſeitherigen toleranten Geiſte weiter geleitet wird. Damit hilft ſie ihre oberſte Forderung: deutſche Erziehung des ganzen Volkes und damit deutſche Haltung auch in der Politik verwirklichen. Daß ſie die Freiheit der Ueberzeugung der Lehrer achtet und die Unter⸗ ſtützung bei Wiederhebung der gelockerten Zucht und Ordnung im Intereſſe des ganzen Volkes leiht, iſt innerſter Kern des Programms. Daß ſie auch der einſeitigen Bevorzugung der Handarbeit Kampf anſagt und für richtige Wertung der Schularbeit auf Kopf und Gemüt eintritt und deshalb für unz Lehrer in jeder Hinſicht überzeugter Anwalt iſt, dafür bürgen die Kollegen, die an einflußreichen Stellen in ihr arbeiten. Wer es des⸗ halb mit ſeinem Volk und Stand wirklich gut meint, der kann am 30. Oktober nur deutſchliberal wählen! —— Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 50(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Im hinteren Ende des Peſels wurde es unruhig. Die Dämmerung, die allmählich den Raum füllte und alles in ein Halbdunkel hüllte, in dem faſt nichts zu erkennen war, als das Glühen der offenen Tabakspfeifen, hatte einige vor allem aber Kraſſen Bundis, mutig ge⸗ macht. „Wat ſnackt he dor? Wat ſall dat bedüten? Lat em bi ſit fünn utfegen, wenn he wat will. Wi laten uns Deerns nich beſchimpen.“ Es war Kraſſen, der es vor ſich hinknurrte. Zu Melfſen drangen die Wort nicht, er achtete auch nicht darauf, ſondern ſprach weiter. Aber die anderen hörten, was Kraſſen ſagte, und Harro erhob ſich, um ihn zur Ruhe zu mahnen. Das war aber nicht mehr nötig; denn Thade umklammerte wie mit einem eiſernen Schraubſtock Kraſſens Arm. „Wenn Ddu noch en Wort op den olen Melfſen ſeggſt, jag' ik Di min Schippsmeſſer in de Rippen. Verſteihſt Du?“ „Lat los, Thade!“ 2 till, hörſt Du? Ik lat Di nich eher los, bit Du ſtill Da ſchwieg Kraſſen Bundis; aber die blanke Wut ſchoß ihm aus den Augen. Er würde ſeine Sache ſchon anbringen, ſo oder ſo, darauf konnten ſich alle verlaſſen. Er ließ ſich nicht das Maul verbinden wie die anderen. Was gingen ihn Paſtor und Schulmeiſter an? Er ſtand nicht unter ihrer Fuchtel, das wollte er ihnen beweiſen. Wenn nur erſt Thade ihn losließe und er draußen wäre, dann würde er über die ganze Hallig brüllen, daß ſie es von den Oſterwarften zu den Weſterwärften hören würden, was er über die Schul⸗ meiſtertochter dachte. Aber Thade ließ ihn nicht los. Seine büſt klammernde Hand hielt Kraſſens Arm ſchmerzhaft feſt, auch noch, als Melfſen ſeine Rede, die wie eine mahnende Predigt klang, mit den Worten geſchloſſen hatte: „Was hülfe es dem Menſchen, ſo er die ganze Welt ge⸗ wönne und nähme doch Schaden an ſeiner Seele!“ Ergriffen ſchauten alle auf ihn, wie er, groß und ſteil, ein heiliges Leuchten in den Augen, vor ihnen ſtand, über⸗ glüht vom milden Licht der Lampe, die Frerkſen unhörbar angezündet hatte, und wie er dann ſich langſam auf den Stuhl niederſinken ließ und eine Weile die Hand über die Augen legte. daß Amerika dieſen Vorſchlag ſehr billige. Die Amwandlung des preußiſchen Kabinells. Einigung auf der Grundlage der großen Koalition in Sicht Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wenn es gelingt, im Reiche eine aktionsfähige Regierung auf det Baſis der ſogenannten großen Koalition zu bilden, wird die Umwandlung despreußiſchen Kabinetts kaum lange auf ſich warten laſſen. Im Gtunde iſt man dort ſich nämlich ſchon einig. Nicht nur im Prinzip, ſondern bei⸗ nahe auch, was die Perſonen angeht. So etwa ſtellt ſich die Zuſammenſetzung des neuen Miniſteriums dar: Miniſter⸗ präſident bleibt Herr Stegerwald, das Miniſterium des Innern erhält Herr Severing, dem ein volkspartei licher Staatsſekretär an die Seite geſetzt wird, außer⸗ dem ſtellt die Volkspartei den Finanzminiſter, nämlich in der Perſon des Verweſers dieſes Wing riums, Sämiſch, der ſich zur Volkspartei zählen ſoll. Die Demokraten behalten das Handelsminiſterium, in dem auch weiter Herr Fiſchbeck wirken ſoll. Außerdem gilt das Unterrichtsminiſterium, nachdem Herr Becker, der derzeitige Unterrichtsminiſter vor ein paar Tagen offiziell der Demokra⸗ tiſchen Partei beigetreten iſt, als durch die Demokraten beſetzt. Landwirtſchaftsminiſterium und Juſtiz werden Zentrums⸗“ männern anvertraut, wobei es noch nicht ſicher iſt, ob Hert Am Zehnhof in ſeinem jetzigen Amte bleibt. Unter Umſtänden wird Herr Otto Braun als ſogenannter Verbindungsminiſter noch in das Kabinett eintreten. Indes ſcheint das noch nicht ſicher zu ſein, und es iſt möglich, daß man auf dieſes Miniſte⸗ rium ohne Portefeuille auch ganz verzichtet. Als Anwärter für das Wohlfahrtsminiſterium nennt man u. a. Herrn Pau Hirſch, den früheren Miniſterpräſidenten, der bei der großen Verſorgungsaktion bisher unberückſichtigt geblieben iſt. Man iſt alſo im weſentlichen in Preußen über die große Koalition ſich ſchon einig, die dort zumindeſt dieſelbe Not⸗ wendigkeit iſt wie im Reiche. Letzte Meloͤungen. Die Beiſetzung des früheren Königs von Bayern. München, 24. Okt. Zur e für das Königspaar iſt nun der Aufruf des großen Ausſchuſſes der Bürgerſchaft München erſchienen, der unter dem Vorſitz des Reg.⸗Präſ. von Kahr ſteht. An die geſamte Bevölkerung Bayerns wird die Bitte gerichtet, ſich zahlreich an dem Trauerzuge zu beteiligen. Ueber die Beiſetzung, die am Donnerstag erfolgen ſoll, werden Einzelheiten bereits bekannt gegeben. Es wird eine machtvolle Triauerkundgebung werden, die an frühere Zeiten erinnert. Das Wehr⸗Kreis⸗Kommando ſtellt eine Ehren⸗ kompagnie, welche die Särge vom Vahnhof zur Ludwigskirche und ſpäter von da zum Dom begleitet. Die ganze Garniſon München wird bei der Trauerfeier Spalier bilden. Die nicht zur Abſperrung verwendeten Reichswehr⸗Angehörigen können am Trauerzuge teil⸗ nehmen, in dem auch Abordnungen der auswärt'igen Garniſonen vertreten ſein werden Bei der Veiſetzung wird eine Artillerie⸗ abteilung, die im Hofgarten Aufſtellung nehmen boird, 101 Salut⸗ ſchüſſe löſen. Der Beſehlshaber, Generalleutnant von Möhl, wird im Namen der 7. Diviſion einen Kranz an der Bahre niederlegen und hat ein Beileidstelegranm an Kronprinz Rupprecht gerichtet. Die Landespolizei wird ſich bis auf den letzten Mann an der Spalierbildung und Abfperrung beteiligen. Weſter wied ſie durch Abordnnugen im Zuge vertreten ſein. Der Trauetzug wird an vor⸗ ſchiedenen Plätzen mit Funfaren und Trauermuſik empfangen. Maſſenchbre werden Trauerchoräle ſingen. Am Portal des Domes wird der Trauerzug mit den Leichen des Königs und der Königin vom Kardinal⸗Erzbiſchof, den übrigen dayriſchen Biſchöfen und dem geſamten Domkapitel erwartet. Die künſtleriſche Aus⸗ ſchmückung der Kirche beſorgen die Stadtgärtnerei und die ehemalige Hofgärtnerei. Seit Sonntag haben ſich die Trauerflaggen in München bedeutend e da nun auch von allen Staats⸗ gebäuden ſchwarze Fahnen wehen. Deutſchland und die Abrüſtungskonferenz. WB. Condon, 23. Oktober. Der Newyorket Korreſpondent des Dailh Expreß will erfahren haben, daß man in Waſhington die Frage der Einladung deutſchlands zuder Ab⸗ rüſtungskonferenz erörtert habe, um eine befrledi⸗ gende Vereinbarung zu erzielen, die die Zurückziehung aller alltierten Truppen vom Rhein geſtatten wüͤrde. Es verlautet, Ganz ſtill war es im Zimmer. Dann wehte Frerkſens ſchwerer Atem durch den Raum. Die Hände auf den Tiſch geſtützt, erhob er ſich und fragte— und alle wunderten ſich darüber, wie weich ſeine Stimme klang: „Will noch einer von Euch in der Sache etwas ſagend“ Es meldete ſich keiner. „So laßt uns darüber abſtimmen, was werden ſoll, und wie wir es in Zukunft halten wollen. Wer dafür iſt, daß wir das Land aufteilen und jedem ſein Stück zu Erb und Eigen geben, der hebe ſeine Hand.“ Arm an Arm reckte ſich in die Luft. „Und wer iſt dagegend“ Er ſelber, Melfſen und Thade Nommſen hoben die Hand. Zwanzig gegen drei. Melfſen hatte den Kampf verloren. Gleich nach der Abſtimmung kam eine laute Fröhlich⸗ keit hoch, und alle brachen lebhaft ſchwatzend guf. um nech Hauſe zu gehen. Draußen auf der Warft lud Peter Bandix die ganze Geſellſchaft zu einem Teepunſch ein. Ptit bune⸗ burem Lachen nahmen ſie ſeine Einladung an und folgten ihm über die nebelnaſſen Fennen. „Mit Di gah' ik, Kraſſen,“ ſagte Thade, der noch immer ſeine Hand klammernd um den Arm des anderen gelegt hatte. „Lat mi los!“ 5 All ſein Zerren und Ringen half ihm nichts, Thade ließ nicht los. „It bring Di na Hus, Kraſſen, damit Du dat Gröhlen nich anfangſt. Un dat ſegg ik Di noch enmal: Makſt Ddu Din loſes Mul op gegen den olen Melfſen oder Giede, ſo ſag it Di min Meſſer twiſchen de Rippen. Dat gelt nich blot hüt, ne, för alle Dag. Dat mark Di, wenn Di Din Leben ley is.“ Da fügte ſich Kraſſen vorläufig und ſchritt ſo haſtig aus, daß Thade Mühe hatte, mitzukommen. Er wollte rechtzeitig mit den anderen, die laut ſchwatzend vor ihnen im Nebel verſunken waren, in der Gaſtſtube ankommen, um keines Punſches verluſtig zu gehen. Das würde heute ein feuchter Abend werden; da hieß es, ſich dranzuhalten, um zu dem Seinen zu kommen. Die andere Sache aber, die Thade ihm entwand, die gab er darum noch nicht verloren. Durfte er nicht reden, nun, ſo wußte er ein anderes Mittel, das in früheren Jahren auf der Hallig gang und gäbe geweſen war, und das würde er anwenden. 2 „Kannſt mi gern loslaten, Thade; ik ſegg ja keen Wort.“ Aber Thade hielt ihn feſt, bis ſie vor Kraſſens Haustür ſtanden. Dort erſt ließ er ihn los, ſtieß ihn in den Flur hinein und ging dann auf dem Damm enmklang nach ſeiner einſamen Warft. Er hatte keine Luſt zu Peter Bandie Pünſchen; denn ſeine Gedanken kreiſten ſchwer und traurig um den alten Melfſen, aus deſſen Fenſtern er ein blaſſes Licht herüberſchimmern ſah, als er mit der Schulwarft auf gleicher Höhe war. Auch Melfſen ging an dieſem Abend nicht allein. Harro ihn, das Mitleid mit dem alten Herrn trieb ihn azu. „Laſſen Sie mich Ihren Arm faſſen, Melfſen. Der Nebel iſt dunkel und dick—“ „Ich dante Ihnen, Harro, aber ich finde ſchon allein nach Hauſe, wenn's auch heute mein dunkelſter Weg iſt.“ „Nein, es iſt beſſer, wenn ich mit Ihnen gehe. Meine Augen ſind jünger.“ Schweigend gingen ſie am großen Priel entlang. Melf⸗ ſen ſtützte ſich ſchwer, und Harro fühlte, wie ab und zu ein Zittern den alten Mann durchrann. Ein Gefühl des Jam': mers ſtieg in ihm auf. Er hätte gern ein liebes Wort ge⸗ ſagt, aber er wußte nicht, wie er es anfangen ſollte, um Melf⸗ ſen nicht zu kränken. Der alte Lehrer felber war es, der das Schweigen brach. „Heute haben wir beide auf einem hohen Berge ge⸗ ſtanden, von dem aus unſere Wege weiterführen. Ihr Weg geht noch höher hinauf, meiner aber ins Tal hinab.“ „Aber, Herr Melfſen!“ „Ja, ſo iſt es, und weil es der natürliche Lauf der Welt iſt, deshalb will ich nicht murren noch klagen.“ „So dürfen Sie die Sache nicht anſehen“ „Aber ich muß es. Es iſt lieb von Ihnen, daß Sie mir gut zuſprechen, Harro; aber ich bedarf keiner Tröſtung. Ich habe mich in den letzten Wochen mit allem abgefunden; denn ich wußte, wie es kommen würde. Ich wollte nur vor mir ſelber beſtehen und mir ſagen können, daß ich bis zum Ende treu geblieben ſei, ſonſt wäre ich heute gar nicht in die Ver⸗ ſammlung gegangen. Nun bin ich fertig. Nun iſt alles hinter mir Liegende nicht mehr mein. Aber wir ſind vor der Warft angelangt. Gute Nacht, Harro. Ich habe mich oft nach Ihnen geſehnt. Trotzdem lade ich Sie heute nicht ein, näherzutreten. Ich muß allein ſein. Gute Nacht.“ Harro hielt ſeine Hand feſt. „Herr Melfſen, ich, ich mußte ſo handeln.“ „Ich weiß, ich weiß. Gerade ſo wie ich handeln mußte⸗ wie es mein Herz von mir verlangte. Und wir kömpften ſa beide aus edelſten Motiden“ Haben Sie Dank, Herr Melſſen.“ Dann ſchieden die beilden. (Fortſetzung folgt.) en e een e Eͤ.„„ r 9 9 . Nontag, den 24. Ottober 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 494. Wirtſchaftliche Fragen. Transporttariſierung von heu, Stroh und Häckſel. Die Badiſche Landwirtſchaft iſt bekanntlich in außerordent⸗ lich hohem Maße auf eine ſtändige Einfuhr von Heu und troh angewieſen. Bedauerlicherweiſe hat die Eiſenbahnver⸗ waltung in ihrer Neutarifierung dieſer Güter hierauf keine Rückſicht genommen. Die Frachtkoſten ſind heute ſo hoch, daß as dringend benötigte Rauhfutter aus entfernteren, futter⸗ teicheren Gegenden Deutſchlands nicht mehr beſchafft werden kann. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat daher bei der eneraldirettion Karlsruhe den Antrag auf Aufnahme von eu, Stroh und Häckſel in die Klaſſe E des deutſchen Eiſen⸗ bahn⸗Gütertarifs, Teil B, ſowie Einführung einer beſonderen Nebenklaſſe zu Klaſſe E beantragt. Hoffentlich wird dieſem ntrage ſtattgegeben, da gerade hieran nicht nur die badiſche andwirtſchaft, ſondern auch die ſtädtiſche Bevölkerund Badens mit Rückſiche auf die Milchverſorgung in hohem Maße inter⸗ eſſiert iſt. Dz. Der deulſche Saatenſtand Anfang Oktober. Nach den Zuſammenſtellungen im ſtatiſtiſchen Reichsamte argaben ſich folgende Noten im Durchſchnitt(Rr. 1 ſehr gut, Nk. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 ering, Nr. 5 ſehr gering). Kar⸗ toffeln 1 gegen 2,8 im Oktober 1920, Zuckerrüben 3,4 gegen 28, Runikel(Futter⸗) Rüben 3,2, Klee(auch mit Beimiſchung von Gräſern) 3,7 gegen 2,5, Luzerne 3,6 gegeg 2,6, Bewäſſe⸗ zungswieſen 3,3 gegen 2,3, andere Wieſen 3,8 gegen 2,6.— er September war wie die Vormonate durch Trockenheit aus⸗ gezeichnet. Trotz zahlreicher Gewitterregen waren die nieder⸗ egangenen keitsmengen nicht ausreichend. In der ingebung des Rieſengebirges, in Sachſen, Thüringen und manchen anderen Gebieten des Reiches kamen Nachtfröſte vor. Rur in Süddeutſchland und im Rheiland war die Abkühlung Wunger. Für die Ackerbeſtellung und die Einbringung der interſaaten war die Trockenheit ungünſtig, weil der harte oden die Feldarbeit erſchwerte. Das Auftreten von äuſen hat nicht geringen Schaden verurſacht und macht ſich im ganzen Reiche ſtart emerkbar. Wenn der Winter ihre Zahl 19 erheblich vermindert, iſt für das nächſte Jahr eine größere 2 1 zu erwarten. Einzelne Berichte bemerken noch, daß ſich die Düln ahren günſtiger geſtaltet haben. gerverhältniſſe gegenüber den letzren Die Kartoffelernte war um den Monatswechſel noch überall im Gange, der harte VBoden bereitete dem Ausnehmen der Kartoffeln vielfach chwierigkeiten. Der Ertrag iſt ſehr verſchieden. Zucker⸗ und Runkelrüben ſich um ein geringes erholt, das Ergebnis der Ernte wird nur in Süddeutſchland befriedigend beurteilt. ie Berichte über den Stand der Futterpflanzen und Sieſen lauten größten Teils wenig günſtig. Vom zweiten nitt der Wieſen ſind nur geringe Mengen Heu eingekom⸗ men. Das Vieh mußte teilweiſe zum Schaden der Milchpro⸗ duktion ſchon in den Stall genommen werden. Erfreulicher d die Nachrichten aus Süddeutſchland, wo ſich die Gefahr r Futterknappheit gemildert hat. In und Daden wurde vielfach zweites Dehmd geerntet. Ein dritter Schnitt konnte bei der ſonnigen Witterung ſogar noch dürr ein⸗ gebracht werden und brachte mancherorts einen höheren Ertrag als das erſte dersch Auch ſtand dort in vielen Gegenden in⸗ olge der Niederſchläge eine reiche Herbſtweide zur erfügung, durch deren ausgiebige Nutzung an den Heuvorräten geſpart werden konnte. Dz. Stãadtiſche Nachrichten. Das kleine Aursbuch Winter 1921/22 für Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Wein⸗ deim iſt im Verlag der Druckerei Dr. Haas Mannheim erſchienen. Es enthält neben einer Streckenkarte der bad.⸗pfälz. und hauptſächlichſten württemb. Linien ein alphabetiſches Verzeich⸗ 5 der Eiſenbahnſtationen und Fahrpreiſe ab Mannheim. Außer⸗ em iſt ihm ein Fahrplan der Kraftwagen⸗Perſonenpoſt⸗ Linien für den badiſchen Verkehr, die auch über Winter in Betrieb bleiben, beigelegt, ſodaß es allen Anforderungen für den badiſchen und pfälziſchen Verkehr auf das vollkommendſte genügt. Immatritulanion an der Handels- Hochſchule. 79 Am Montag vormittag fand in der Aula der Handels⸗ tel hſchule die erſte und Hauptimmatrikulation der neu ein⸗ Jatenden Studierenden durch den Rektor ſtatt. Es war die ſtattliche von nahezu hundert neuen Studierenden aufzunehmen, dar⸗ ten Male auch Langſtudenten. der Rektor be⸗ Karl Joſeph Anton Mittermaier. Ne Die Univerſität Heidelberg beging am Samstag mit Gedenkfeier den Tag, an dem der Antritt des Lehramts durch Mal gato ben Juriſten Mittermaier ſich zum hundertſten er zum jährte. Unter den Teilnehmern an der Arte ſah man auch den Geliſchen Trunk. Ein Porträt des berühmten zelehrten, von Meiſterhand ſemalt, ſchmückte die Aula der Univerſi⸗ De Der Dekan der hariftſchen Fakultät, Profeſſor Dr. Graf zu Dohna, eröffnete die Feier und wies darauf hin, daß ſie einem e gilt, der ein halbes Jahrhundert die Zierde der Univerſität eidelberg und ein N Bürger der Stadt war, der zugleich aber uch dem ganzen deutſchen Vaterland gehörte. Ueber die wiſſenſchaftliche Bedeutung Mittermaiers ollte Geheimrat Prof. Dr. von Lilienthal ſprechen, der jetzt als ritter Nachfolger Mittermaiers gerade 25 Jahre lang deſſen Lehr⸗ ſabl inne hat. Er war aber erkrankt, ſodaß der ausgearbeitete Vor⸗ ders won Prof. Dr. Graf Dohna verleſen wurde. Wir entnehmen n Ausführungen folgendes: 1 Im Ausland galt Profeſſor Mittermaier als Deutſchlands größ · lan, Juriſt überhaupt, und in ſeinem Vaterland wurde er jahrzehnte⸗ 17 Nals bedeutendſter Kriminaliſt gefeiert. Er wurde am 15. Auguſt 90 in München geboren, ſtudierte in Landshut und Heidelberg und ſtand auch an der Ruperto Carola am 29. März 1809 ſein Doktor⸗ kaamen. Auf dem Umweg über die Univerſitäten Landshut und Bonn ſein er dann im Herbſt 1821 nach wo er bis zu inem am 18. Auguſt 1867 erfolgten Tode blieb. Als Mittermaier als Vierunddreißigjähriger nach Heidelberg Sin. war er ſchon ein berühmter Mann, deſſen Werke über das le rafrecht Aufſehen erregt hatten. Mittermaier hatte vor vielen Ge⸗ toheten der damaligen Zeit das eine voraus, daß er nicht nur die beten Sprachen, ſondern auch die lebenden Sprachen teherrſchte, ſich daher über die ausländiſche Rechtspflege genauer un⸗ Airichten und mit ausländiſchen Gelehrten korreſpondieren konnte. Tbelfach hat er auch im Ausland geweilt und ſich an Ort und Stelle er den Gang des Gerichtsverfahrens unterrichtet, die Verhandlun⸗ und ſelbſt die Gefängniſſe beſucht. So erwarb er ſich Aud be⸗ nders auch eine große Kenntnis der Geſchichte des Rechts. Siltermaier war tief durchdrungen von dem Gedanken, daß das deuafrecht auch beſſern müſſe. Das ſind Anſchauungen, die erſt bdeute beginnen, langſam zur Herrſchaft zu gelangen. Er trat dem derſchenden römiſchen Recht und wies immer wieder auf nc, Bedeutung des germaniſchen Rechts hin. Von dieſem geſchicht⸗ behen Geiſt wurde namentlich ſein„Gemeines deutſches Privatrecht“ derrſcht, das als eines ſeiner bedeutendſten Werke angeſehen wer⸗ geske die neuen akademiſchen Bürger und führte dabei u. a. folgen⸗ ͤ aus: „Im letzten halben Jahrhundert ſind in Deutſchland nach Vund neben den Techniſchen Hochſchulen die Handels⸗Hochſchülen als ein neuer Typ einer Fachhochſchule und als Pflegeſtätten vor⸗ nehmlich wirtſchaftlichen Wiſſens emporgeblüht. Nachdem ſich unter den Handels⸗Hochſchulen auch die unſrige bis zum Kriege innerlich und äußerlich gefeſtigt und neben jungen Kaufleuten und Handels⸗ lehrern in ſteigendem Maße auch Syndizi, öffentliche Beamte und Sozialbeamte mitauszubilden unternommen hatte, zwingt auch ſie der unglückliche Kriegsausgang mit ſeinen verheerenden wirtſchaft⸗ lichen Folgen zu einer Umſtellung, zu einer Anpaſſung an die ſchwierige heutige Lage. Dar. as ergeben ſich für die Handels⸗ Hochſchule Mannheim beſtimmte praktiſche Folgerungen: 1. Mehr als je ſind die Deutſchen heute auf ihrer Köpfe und Hände⸗Arbeit, auf Qualitätsarbeit, als ihre einzige wirtſchaftliche und politiſche Reitung angewieſen. Mit der Anſpannung aller Kräfte im unmittelbaren Dienſt der Praxis muß eine planmäßige methodiſche Schulung der zu leitenden oder verantwortlichen Funk⸗ tionen im Wirtſchaftsleben berufenen füngeren Kräfte Hand in Hand zu gehen. Die Pflege der Wirtſchaftswiſſenſchaften in freier Forſchung und in hingebungsvoller Lehr⸗ und Lerntätigkeit iſt heute eine gunz beſonders unentziehbare Aufgabe. 2. Der beängſtigend ſteigenden ſozialen Not der Stu⸗ dierenden muß durch entſprechende breit aufgebaute, unmittel⸗ bar mit der Bevölkerung in Verbindung zu haltende Hülfseinrichtun⸗ gen(Studentenküche, Arbeitsnachweis, Flickſtube uſw.) geſteuert werden. 3. Es muß auch ſolchen Perſönlichkeiten, die nach ihrer Vor⸗ bildung die Hochſchule als Studierende zu beſuchen ohne weiteres in der Lage wären, die aber aus wirtſchaftlichen Gründen ihren Hauptberuf ununterbrochen fortzuführen gezwungen ſind, Gelegen⸗ heit zu einem ordnungsmäßigen, nach Wunſch mit der normalen Prüfung abzuſchließenden Studium gegeben werden. Dies wird die Hochſchule vor allem dadurch erleichtern, daß die in einem ge⸗ ſtreckteren Turnus wiederkehrend alle examenswichtigen Darbietun⸗ gen abwechſelnd, ſtatt auf die Tages⸗, auch in die ſpäten Nach⸗ mittags⸗ und Abendſtunden verl⸗gen wird. 4. Hierüber hinaus ſoll von der Hochſchule dauernd und plan⸗ mäßig auch an der Vermittlung wertvoller und zuſammenhängender Kenntniſſe an breitere Kreiſe der Stadt, vornehmlich an die arbeitende Bevölkerung, gearbeitet werden. Dem dienen in erſter Linie Volkshochſchulkurſe, in denen ein einheitliches, mit dem praktiſchen Wirtſchafts⸗ oder öffentlichem Leben zuſammen⸗ hängendes Thema in einer Semeſterreihe ineinandergreifender Vor⸗ träge mehrere(Hochſchul⸗ und anderer) Dozenten gemeinverſtändlich und gediegen behandelt wird. In zweiter Linie kommen kürzere Zyklen von je 3 oder 4 Vortragsabenden in Betracht, deren jeder einen beſonderen, wichtigen und anſprechenden, Gegenſtand be⸗ handeln ſolle.“ Mit einem Appell an die Studierenden, feſt zuſammen und zur Hochſchule zu ſtehen, und zu angeſtrengter Arbeit zum Beſten jedes einzelnen, der deutſchen Wirtſchaft und des Vaterlandes ſchloß der Rektor die Aufnahmehandlung. Die letze und Schlußimmatrikulation zum Winter⸗Semeſter iſt auf Montag, den 28. November feſtgelegt worden. Pb. Tod durch Erſticken. Am Samstag iſt das 5 Monate alte Kind einer im Hauſe Relaisſtraße No. 98 in Rheinau wohnenden Fa⸗ milie, welches allein in einem Bette ſchlief, während der Abweſenheit der Eltern in den Kiſſen erſtickt. Pb. Anbekannke Leiche. Am Samstag vormittag wurde im Rhein bei der Rheinquaiſtraße die nachbeſchriebene unbekannte männliche Leiche geländet. Die Leiche, die etwa 14 Tage im Waſſer gelegen ſein mag, iſt 40—45 Jahre alt, 1,65 m groß, kräftig, hat dun⸗ kelblondes lichtes Haar, hellblonden Schnurrbart, graumelierten Stoppelbart, kleine Naſe, tärgt weiß⸗ und blaukarriertes Hemd, lederne Hoſenträger, feldgrauen Anzug, weißliche Baumwollſocken, ſchwarze Militärſchnürſtiefel, mit gewöhnlicher Kordel zugeſchnürt. Bei der Leiche fand man einen leeren ſchwarzen Ledergeldbeutel mit 3 Fächern und gewöhnlichem Klappverſchluß, einen weißen Horn⸗ kamm, zu beiden Seiten Zinken, einen kleinen runden Spiegel zum Aufklappen, in Zinkblech gefaßt, ein Sternchen Gruſch⸗Nähgarn No. 30(ſchwarz), eine wertloſe Ührkette mit ovalen flachen Gleichen (die Kette iſt mit dünnem Draht zuſammengemacht), ein Uhrgehäuſe aus Weißblech, zwei rötliche, mit weißen Streifen durchwirkte Taſchen⸗ tücher, ein Röllchen weißen Nähfaden. Die Leiche befindet ſich in der Leichenhalle des ſtädtiſchen Friedhofes. Perſonen, welche über die Perſönlichkeit des Verlebten Auskunft geben können, werden erſucht, dieſes bei der Kriminalpolizei im Schloß, Zimmer No. 73, mitzuteilen. Pb. Anfälle. Infolge Einſtürzens einer Zementdecke in einem Keller einer Fabrik in Waldhof erlitt ein 41 Jahre alter, verheirate⸗ ter Arbeiter von Bürſtadt, der von der einſtürzenden Decke ver⸗ ſchüttet wurde, erhebliche Quetſchungen am ganzen Körper.— Bei Ausführung von Reparaturen an einem Glasdach bei der Firma Benz in Waldhof ſtürzte ein 47 Jahre alter, verheirateter Monteur, wohnhaft in Stuttgart, etwa 12 Meter hoch vom Dach auf einen Zementboden herab und brach den linken Arm dreimal. Außerdem erlitt er ſtarke Quetſchungen am Kopfe. Sämtliche Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Pb. Warnung vor einem Schwindſer. In letzter Zeit hat hier ein angeblicher Dr. Ing. Karl Groß, Kreisſachverſtändiger für Elektro⸗ technik, gewohnt, welcher ſich verſchiedene Betrügereien mit elektriſchen Arkikeln zu Schulden kommen ließ. Groß iſt etwa 28 bis 30 Jahre alt, 1,60 bis 1,65 m groß, hat hellbkonde Haare und iſt glatt raſiert. den muß und lange Zeit maßgebend blieb. Dazu kommen, um nur einiges zu nennen, ſeine glänzende Bearbeitung von Feuerbachs bayriſchem Strafrecht, das ſonſt wohl vielen fremd geblieben wäre. Mittermaier war allerdings in manchem ein Gegner Feuerbachs, ob⸗ gleich er ihm perſönlich befreundet war. Das alte Verfahren war ein Kampf um das Geſtändnis des Angeklagten, und es wurde mit aller Heimlichkeit geführt, wobei der Angeklagte der Willkür des Gerichts preisgegeben war. Mittermaier trat ſofort in den Kampf für die Reformdes Strafrechts ein und veröffentlichte darüber zahl⸗ reiche Aufſätze, zu welchem Zweck er die„Kritiſche Zeitſchrift für die Rechtswiſſenſchaft des Auslandes“ gründete, die große Beachtung fand. Daneben war er Mitherausgeber des„Neuen Archivs für das Kriminalrecht“ und des„Archivs für ziviliſtiſche Praxis“. Seine gro⸗ ßen Kenntniſſe zeigten ſich hierbei immer aufs neue. Aber noch weit mehr lag ihm die Löſung praktiſcher Fragen am Herzen. So trat er gegen die„exemplariſchen“ Strafen und beſonders gegen die To⸗ esſtrafe auf. Sodann ſchenkte er dem Vollzug der Strafe große Aufmerkſamkeit, wobei ihm für die pfychologiſchen Forſchungen auf dieſem Gebiet ſeine Liebe zur Jugend ſehr zuſtatten kam. Sein Grundſatz war, daß der Sträfling nicht nur eine Nummer ſein darf, denn auch er iſt ein Menſch, vor dem noch eine lange Zukunft liegen kann. Vieles von dem, was Mittermaier erſtrebte, iſt Wirklichkeit ge⸗ worden, und um vieles wird noch heute gekämpft. Baden berief ihn ſchon 1826 in die badiſche Geſetztommiſſion. In Heidelberg war er in den erſten Jahrzehnten ſeines Aufent⸗ halts zweifellos der bedeutendſte Lehrer der Hochſchule. Im Hörfaal ſprach er frei, ohne Aufzeichnungen, und die Fülle ſeines Wiſſens führte ſtets Hunderte zu ſeinen Füßen. Später hat er ſich auf Straf⸗ recht und Fintie geren beſchränkt und ſonſt nur noch über Einzelfragen öffentlich geleſen. Ueber das Leben Mittermaiers ſprach dann noch ausführlicher einer ſeiner Nachkommen, der Geheime Juſtizrat Dr. Mitter⸗ maier aus Gießen. Kunſt und Wiſſen. Karl Stohner hat mit Bildhauer Gelb in den ehemaligen Räumen des Kunſthauſes eine kurzfriſtige Ausſtellung veranſtaltet, die ſich ſowohl durch das Gebotene als auch durch die einfach⸗vor⸗ nehme Aufmachung ſehr vorteilhaft repräſentiert. Stohners Land⸗ ſchaften, Blumenſtücke und Stilleben gewinnen durch die etwas krei⸗ dige Technik ſchwerlich an zeichneriſcher Formklarheit, wohl aber an Plaſtit und Duft Auch an Beweglichkeit, wie die ganz reizvollen Bilder aus einer Ballettſchule erkennen laſſen. Die Arbeiten Ge lbs ſind als hochwertige Schöpfungen eines geiſtig klar gebildeten Form⸗ ſinns bekannt. Er trug hellgrauen Hut, braunen Sportanzug und hatte immer eine braune Ledermappe bei ſich. Wer über den Geſchäftsbetrieb oder Perſon nähere Auskunft geben kann, wird gebeten, ſich bei der Kri⸗ minalpolizei, Schloß, Zimmer 73, zu melden. ** Marktbericht. Der Montagsmarkt war ſchlecht beſchickt, ſchlecht beſucht, und das Wetter unfreundlich. Kartoffeln koſten wie die ganze vergangene Woche 95 Pfg. das Pfund. Sie ſind winzig klein und zum großen Teil ſchlecht. Es reizt niemand mehr, Kaxtoffeln zu kaufen, obſchon man nicht weiß, was man kochen ſoll. Gemüſe iſt wieder teurer geworden. Für halbwegs eßbare Bohnen müſſen 5 M. bezahlt werden. Wirſing und Rotkohl ſind im Durchſchnitt auf.50 M. das Pfund geſtiegen. Weißkraut koſtet 100 M. der Zentner. Es iſt nur ſchade, daß es immer noch Leute gibt, denen 100 M. ein Pappenſtiel iſt. So kam eine Dame und beſtellte 1 Zentner Weißkraut. Als ihr der Mann den Preis nannte, ſagte ſie nur,„es iſt recht“ und zuckte mit den Achſeln. Ich kann nicht mit den Achſeln zucken, wenn ich über 100 M. be⸗ zahlen muß. Als ich mir ein kleines Büſchelchen Radieschen kaufen wollte und es entſetzt über den geforderten Preis wieder in den Marktkorb zurücklegte, hielt mir die Händlersfrau einen Vortrag darüber, wie oft ſo ein Radieschen„begoſſen“ werden muß, bis es ſo weit iſt. Kopfſalat für—.50., Endivienſalat von.60 bis 1 M. und Feldſaſat das Viertelpfund 1 M. wurde in genügenden Mengen feilgehalten. Zwiebeln ſind immer ſehr reichlich vorhanden und koſten kleine das Pfund.15., große das Pfund.30 M. Gurken koſten je nach Größe das Stück—6 M. O bſt. Am meiſten gekauft werden im Gegenſatz zu früher Aepfel und Birnen, die angefault und ausgeſchnitten ſind. Es ſind nämlich die billigſten Dieſe halbfaulen Aepfel koſten den Wucher⸗ preis von.80 M. Halbfaule Birnen.60., gute Durchſchnitts⸗ ware nicht unter—.50 M Die Butter iſt vom Donnerstag bis heute um 2 M. auf 38 M. in die Höhe gellettert. 0 Dieſer Preis verſteht ſich für Tafel⸗ butter. Landbutter koſtet nur 32 M. Eier werden für.10 bis .30 M. angeboten Die Menſchen, die auf dem Markt ſind, haben alle blaue Naſen in den angefrorenen Geſichtern. Es iſt empfindlich kalt. Vielleicht hat das dazu beigetragen, daß die Preiſe wieder empfind⸗ lich angezogen haben. Es gab ſehr viele Blumen auf dem Markt. Vor allem Kränze, die man in acht Tagen für den Totenſonntag J. G. braucht. Parteinachrichten. Wählerverſammlung. Käferkal. Geſtern abend fand im großen Saale des Pflug eine von der Deutſchen Volkspartei einberufene Verſammlung ſtatt, in der Herr Handelskammerſyndikus Dr. Ulm aus Mannheim einen ſehr intereſſanten Vortrag über„Wirtſchaftspolitit und Landtagswahl“ hielt. Herr Architekt Aug. Ludwig jr. ergänzte die Ausführungen des Referenten und forderte zu eifriger Wahlarbeit auf. An der anſchließenden regen Ausſprache beteiligten ſich u. a. die Herren Merck, Renſch, Körber, Herrwerth, Saſſenhof, Reut⸗ linger ſowie Frau Reumann. Allgemein wurde betont, daß die Deutſche Volkspartei auch in Käfertal mit den beſten Hoffnungen dem Wahltag entgegen ſehen darf. Viel be⸗ ſprochen wurde auch die Tatſache, daß die demokra⸗ tiſſche Partei auf dem Lande zu Verſammlungen einlädt, ohne ihren Namen zu nennen, woraus der Schluß gezogen werden muß, daß ſie, ſelbſt an ihrer Zugkraft verzweifelt. Mit Dankesworten an die Redner konnte der Vorſitzende die Verſammlung ſchließen, die dem wieder einen größeren Mitgliederzuwachs rachte. Neues aus aller Welt. — Säbelpolitik in Elſaß⸗gothringen. Nach einem Bericht der „Humanité“ bekam die Arbeiterſchaft von Reichshofen, die ſich in einem Lohnkampf befand, den franzöſiſchen Militkarismus zu ſpüren. Die Ausſtändigen wurden von Soldaten unter Führung eines jungen ariſtokratiſchen Hauptmanns mit Gummiknüp⸗ peln bearbeitet, in Straßburg rückte Kavallerie gegen die Kund⸗ gebungen aus und zerſprengten ſie. Die Arbeiter erließen ein Mani⸗ feſt, das ſich gegen die lügneriſchen Verſprechungen von„Politikern“ wandte, die das Land vom Joch des„preußiſchen Militarismus“ be⸗ freien wollten. Die„Humanite“ bezeichnet das Auftreten gegen die Arbeiter als einen Hohn auf die„Ziviliſation!“. — Die deutſche Auswanderung. Wie der„Export“, das Or⸗ gan des Berliner„Zentralvereins für Handelsgeographie“, in ſeiner ltober⸗Rummer berichtet, belief ſich die Auswanderung aus Deutſchland im Jahre 1920 auf 40 000 Perſonen, wovon trotz der hohen Dampferpreiſe und der ſchlechten Valuta 16 000 nach Ueber⸗ ſee, die übrigen, darunter 3000 Kellner, beſonders nach der Schweiz, Holland und Dänemark auswanderten. Infolge der ungünſtigen Verhältniſſe in Nordamerika wurde die in Nordamerika feſtgeſetzte Höchſtziffer deutſcher Einwanderer von 68 000 bei weitem nicht er⸗ reicht. In 10 wanderten 2991 Deutſche in 1920 ein gegen 22 277 Portugieſen, 4607 Italiener, 1852 Spanier. Von der Handels⸗Hochſchule. Stelle auf die im Anzeigenteil unſerer Bekanntmachung über den Beginn der einzelnen Vorleſungen und Uebungen des Winter⸗Semeſters beſonders aufmerkſam. Das Pfälziſche Landes⸗Sinfonieorcheſter hat unter Leitung von Generalmuſikdirektor Prof. Boehe durch eine Rundreiſe, die in etwa zehn pfälziſche Städte führte, die neue Konzert⸗ ſaiſon eröffnet. Die Aufführungen ſtanden im Zeichen der Wohltätigkeit, indem der Reinerlös dem Hilfswerk Oppau zur Ver⸗ fügung geſtellt wurde. Auch der Hamburger Violinmeiſter Max Menge, der als Soliſt das Orcheſter begleitete, hatte ſeine große Kunſt uneigennützig in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Der Tonkörpr ſelbſt zeigte wiederum bedeutende Veränderungen in der Beſetzung der einzelnen Inſtrumentengruppen, die Neubeſetzungen erwieſen ſich aber ausnahmslos als von glücklicher Hand durchge⸗ führte Verbeſſerungen. Wir machen auch an dieſer heutigen Ausgabe enthaltende Die Pianiſtin Ely Ney erzielte gleich mit ihrem erſten Konzert in Amerika, einem Beethoven⸗Abend in Newyork, einen großen Erfolg. Der Jubel des Publikums ſtimmt mit der Bewunde⸗ rung der geſamten Preſſe überein, welche die Künſtlerin in begeiſter⸗ ten Artikeln feiert. So ſagt die„Staatszeitung“, daß Elly Ney die bedeutendſte und elementarſte Künſtlernatur der Gegenwart ſei. In der„Tribune“ heißt es, die Beetgovenſtadt Bonn dürfe es ſich zur Ehre anrechnen, dieſe Künſtlerin zu beſien.„Daily Mail“ erklärt Frau Ney für die bedeutendſte Pianiſtin, welche die Ver⸗ einigten Staaten ſeit Jahren beſucht habe und fügt hinzu, daß ſie ſelbſt eine Carreno übertrumphe. ** . Bagabundierende Schiffstrümmer. Nach der offiziellen Statiſtik des Hydrographiſchen Amtes der Vereinigten Staaten erleiden nun uf im Nordatlantik acht Schiffe Havarie durch Zuſammenſtoß mit im Fahrwaſſer treibenden Wracks, den ſchwimmenden lleberreſten verunglückter Schiffe. Durchſchnitt⸗ lich treiben in dieſem Teile des Ozeans nicht weniger als dreißig Wracks, die die 4— gefährden. Die gefährlichſten dieſer vagabundierenden Schiffstrümmer ſind jene, die bis auf die Waſſer⸗ linie heruntergebrannt ſind. Berüchtigt war in Beziehung beſonders das Wrack des norwegiſchen Schoners„ aurus“, das achtzehnmal geſichtet worden war, ehe es gelang, den treibenden Schiffsrumpf durch Geſchützfeuer zu zerſtören und zum Sinken zu bringen. Noch kurz vorher waren zwei 15 mit dem Wrack de⸗ „Taurus“ zuſammengeſtoßen, wobei es indeſſen noch glimpflich ab⸗ gegangen war. ppleblche verpflichtet, beim Marineamt Die Schiffskapitäne ſind unter Angabe der Zeit und des Orts Meldung über die Wracks zu erſtatten, die ſie auf ihrer Fahrt geſichtet haben. 4. Seſte. Nr. 484. Handelsb 0 Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Franklurt, 24. Okt. Drahtb.) Die Tendenz war, wie nicht anders zu erwarten, an der heutigen Börse fest. Alle Nachrichten politischer Natur, mögen sie noch so unklar sein, machen keinen Eindruck mehr. Bei Eröffnung waren wieder größere Aufträge festzustellen. Man sieht bei den Maklern reges Treiben und gröfkltenteils fast ausschließlich Kauflimités. Von den unnotierten Werten lagen Greffenius .-G. sehr fest, zunachst mit 1320, später mit 1350 gehandelt. Hansa-Lloyd auf die Kapitalserhöhung stellten sich auf 495. Benz-Motoren blieben ebenfalls gesucht, 640, Sonst wur⸗ den noch folgende Kurse genannt: Chemische Rhenania 1000, Gebr. Fahr 1280, junge Ufa 400. Die Aufwärtsbewegung in chemischen Aktien hielt an. Es standen neben Ba d. Anilin auch sonstige Farbwerte höher. Scheideanstalt, Holzver- kohlung stark gesucht. Elektrizitätsaktien lagen nicht ganz einheitlich, Akkumulatoren Berlin steigend. Für westliche Montanaktien trat großes Interesse hervor. Harpener, Rhein- stahl, Mannesmann, Phönix hatten regen Verkehr. Caro ver- folgten aufsteigende Richtung. Kali-Westeregeln standen bei größerer Nachfrage erheblich höher. Oesterreichische Staats- Pahn wurden bei erster variabler Notiz auf 190 ert. Deutsche Petroleum bei großen Umsätzen 1600—1650. Sehr kest lagen Zellstoff Aschaffenburg, Maschinenfabrik Karls- ruhe, Motoren Oberursel, Gummifabrik Frankfurt- Berlin. Höhere Kurse nannte man für Bergisch-Märkische Bank. Feinmechanik Jetter steigend. Die Stimmung am Einheits- markt war außerordentlich lebhaft. Valutawerte im Ein- klang mit den Devisenpreisen vorwiegend fest. Mexikaner höher, auch Schantungbahn lebhaft. Neben Adlerwerke Kleyer blieben auch Maschinenfabrik Pokorny u. Wittekind erheblich höher gesucht. Deutscbe Bank ca. 100% gesteigert. Die Fesistellung der Kurse verzögerte sich wieder erheblich. Die feste Grundstimmung hielt auf allen Märkten bis zum Schluß an. Julius Sichel 900, Ludwig Ganz gesucht. Privatdiskont 34%. Festverzinsliche Werte. a) Inlündische. 21. 24. 8 24. 5 5 K%%, Sonhutrgeb. von 2% Deutsohe u 2 2 375 do. von 19177—— 3% do. 380.0 31.— Sparp-Anl. v. 1919 78.50 78 50 55% J. Relohs-Schatzam. 40% Bayr. Ablös.-Rente———.— 4½% IV. u. V. do. 84.80 64 50 4% Mannbelm—.——.— 47/% l. Beiohssohatranl. 72.— 22.— 4257 g Hannhelm 1914——.— 5% Preuß. Schetzanwels.—.— 88.—4% Darmstadt—— 40% 0.—.— 80.. 4% Mainz———.— 4% Preubische Konso 62.75 53.25 4% Wesbaden—.——.— %%„—.—— 14½% Fforrhelm— 412.— 3½%% Preusische Konsole 52.50 52.—]h) Auslündische. —˙— do-—.—.—%½½ Dest. St.-R. v. 1913 186—— 4% Bad. Anlelhe von 1919—.— 71.254½% do. Sohatzanwels. 24. 3½% Badlische Anleihe 35.50—.— 4% 40. Koldrente 63.—'—.— 3⁰. 80. von 1898.-:—.—4% 4, einheltl. Rente 21.75—.— 4% Bayer. Elsenbahnanl. 57.25—. 4% Ungarische Goldrentse 64..— 37½5 d0. 55.50—.— 4% 4o. St.-Rte. v. 1910 31.78—.— 3%(Bayr..-Anl. 60.—— 2%% do. St.-Hte..13977——.— 4% Bay.-Ptülz. Els.-Frlor. 70.——.—½% Furk. Sapdad 8. 160.— 165.— 316 d0. 52.—. 4½ do. Anieihe 1805—— 4% hiessen von 99 u. 08 83.70 63.75[ 5% Mex. am. um. 1100.0 1130.0 ½0% abgest.—-—-—.— 4% do. Gold von 1904—.——.— 3% fessen 57 50—.—1¾% rleoch Honopol 4% Säobs. St-Anl. v. is—.—] aleihe 87—— 3% d. Bente—.—.2%% Sliberrents—— 4% Wrttemb. k. 1915 68.— 67.90 5¼% Rumän, am. 1903—.——.— 4% Frankfurt a. U 99.—. 99.—%% am. Gold—.——.— 4% Freiburg—.——% am. Renten-Vverv. 4% feſdelberg—.——.— 4¼% irrig. Anfeihe 1109.90 1113.0 4% Karlsruhe—.—— 8½% Fehuantepeo 1025.0—.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 21. 24. 21.] 24. ——Sraun, Bov.&.——.— Zerliaer nandeisge. 4i0. Feiten 4 Jeileaan 1880.9 1080 0 Darmstädter Gank 371.— 40d.— kabmeyer 549.50 380.— Deutsohe Bank 515.— 620.— Eh. Elektr.-Nes. Nannk. D. Effekt.- u. Wechselu. 284.50 329.— Sochuckert Murnberg 553.— 685.— Deutsche Vereinsbank 258.— 310.— Slemene& Halske 278.— 285.— Disconto-gesellsol. 48.0 475.—] Toigt& Haeffnor 829.— 299.— Drosdner Bank 410.— 422.— Emaltl.& Stanzw. 640.— 680.— Moetallb..Metall-des..—Aummiw. Peter 1000.0 1095.0 Aationalbk. f. Deutsokl.—.——.— Feddernh. Kupferwerk 1025.0 164.0 Hester. Predii-Anst. 39.— 89.75 Junghans debrüder 998.— 770.— Pfälzische Bank——.IAnler à—7—— 1798.0 1810.0 Pfälzische Hyp.-Bank 250..—.—ederfahrik Spler— 2— Relohsbank 245.—.—Tederwerke Hothe—.— 12³0.0 Bbelnisobe Creditbank 385.— 375.—40. Jügd. ingbert 259.— 390.— Bhelnlache Hyn.-Bank 280.——.—. Salöharz 8890.— 880.— Sudd. Bodenkreditb.—.——armünie Ludwigah.—— Sudd. Disconto-GAes..—400.— Laschinenfabr. Klexor 605.— 700.— Aſig. Disch. Creditbank 37¼.——.— 40. Badenia.— Bayr. Bod. Gr. Wrh.—.——1. Sadische Durlaeh 909.—— Hyp.-u. Vechsebb. 354.— 387.— Daimiermotoren 557.50 380.— dkmer Bankverein 29.— 355.——— Zwelbrücken.—— 10 0—— 2 N Hasohfnenfhr. EBlingen 3830.— 900.— Deuische Hypothekb.—.——1e. Eisenaoh e e Udersee Bank——— IAasmotor Deute 779.— 330.— krankt. Hyp.-Rank 200.380.— Gritzner, Durlaeh 1200.0 1250.0 Mitteld. Greditbank 3186.— 380.— Hald& Neu, HMähmasch.— Hürndg. Vereinsbank———.— Karieruher Maseh. 2900.— 1008.0 Wiener Bankvereln 28.—..25 krurszehe industrie 22.— 620.— Württbg. Bankanst—elsch, u. Arm. Klein 845.ä———.— Notendank 880.— 578.——FfAlz. NMähm. Kayser 280.— 230.— „ Lore.enneligr, Frankentd. 280.— 88.— Bingw. Bülrnberg 681.— 780.— Bergwerks-Aktlen. Ver. Deutsche Uelfabr. 790.— Boch. Bergb. u. Außst. 980.— 1029.0 Forzeſtan Wessel 325.— 870.— Buderus Eisenw. 803.— 899.— Ff. Pulverfabr. ingbert—.——.— Dautsch-Lux. Bergw. 380.—900.—] Sohuhfabr. Herz 80.——.— Belsenkiroh. Bergwerk 930.——.— Sollindustrie Wolff FFF Marpener 33 1100.0 1225.0 Spleg. u. e 871.— 900.— Kallw. Achersleben 590.——.— Eis. Bad. Wollf. Kaliw. Westeregeln 1070.01239.0 Soinnerei Ettlingen 1728.0 2000.0 Rannesm.-Rhr.-Werke 1200.0 1350.0 Kammgarnspinn. Kals. 1135.0 1230.0 Obersohl. Eisenb.-Bed. 341.—920.—] Triootw. Besig 291—— 20. Elsenind.(Caro).— 650.—Uhrenfbr. Furtwangen— Pbönix Bergbau 1093.0 1140.0 Verlagsanst. Otsch- en eee V. Kön.-u. Laurahutte—.—1899.— N Fuohs—— 82.— Bonoordla Bergb.-G.———— Zeüstoffabr. Walchof 909.— 855.— Bk. Braun-Kohi. 1200.0 150.0 Zuskerfabrik, Bad. 351.— 689.— Biebhook Montan—— 1——1 0. Frankenihal— Tellus Bergbau 870.— 699.— Asch. Zeitst. u. Papl 843,59 900.— 1 4 eee J. Fab,[Ang. eee eee ransport-Aktien. Biadiag ee Schanu. 808.50 780.— Kempf—.— 600.— de. Genubscheine.—Iunzer Zrauerei——— Paketfahrt 400.— 425.— Parkbrauereien NMorddeutscher Hloyd 410.—420.— Bottenmsyer 2709— 529.— Dest.-U„Staatsh. 154.—199.— Sohöfferh. Zurghr. 700.— 888.— Dost. Suadb.(Lomhd.)————Hvon Stu—3—— Zaltimore& Onlo 790.— 355.—— 4 8 8 5 arbhen— Industrle-Aktlen. Fbr.Weiier-ter-NHger. e Arun 4 700.—]—. Schramm Laokfabr. Mayss& Fr. 775.— 780.— Uitramarin Fabrik—.——.— LWenbrauerel Sinner.rtsch. Eisenhandl. 710.— 800.— Elehbaum Mannheim—.—829— Anglo-Cont.-Auand 1170. 1880.0 Schwartz-Storohen 470.— 500.—] Ueht und Kraft 500.— 650.— Cementw. Heldelberg 200.——.— Reln. Genh. u. Sch. Zadisohe Anilin 72J.—775.— Gelsenk. Gubst..— 200.— D. G. u. Sih. Soh. A. 15000 10.0 Hanfwerke Füssen 905.— 834.— I2. doldsohmitt.—[. rsen Kupfer Shem. Arlesh.-Elektr. 725.— 100.—Frxt. Vok. u Mittek. 720.— 858.— Farbwerke Höchst 750.—768.— Moenus 819.— 90.— V. onem. Fahr. Hannh.—— ogti. Aason. 753— 600.— Dhem. Fahr. Muhihelm--et. ganab. Helzvsrkonl.[Kongt.) 10000110 0 Senneider& Hanau 89.— 588 50 Bütgerswersge 741,— Senuhfabr. Wesgsels 820— 830.— Werke Albert 1359 0 155.0 V. Franr.—2—— Sudd. Orahtindustrie.—.-eiteam, Seii u. Kabel.—.— Aligom. Elextr.-G368. 520.—725.— Stoaua Romans—— Sergmann. 700— 700.— Berliner Wertpaplerbörse. Verschärfte Kaufpanik am Effektenmarlt. Berlin, 21. Okt.(Eig. Drahtb.) Die innerpolitische Krise, das Aufflackern neuer Streikbewegung, die Meldungen aus Budapest wirkten durchweg im Sinne eines weiteren Anziehens der Devisenkurse und einer Ver- Schärfung der Kanfpavik am Effektenmarkt. [lionen 4 für die Manuheimer General-· Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Mannhe ———— Die Börsenspekulation, die zunächst angesichts der inner- politischen Krise eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt hatte, ging auf die neuen großen Kauforders des Pub- likums ebenfalls mit Kaufen vor, und die Folge war ein neues Emporschnellen des Kursniveaus. Am Montanaktienmarkt stiegen Thale und Hoesch um über 150%, Buderus, Harpener, Gelsenkirchen, Bochumer um 70—100%, Niebeck Montan + 200%. Auch die oberschlesischen Werte wurden stürmisch gesteigert, Oberbedarf + 75%. Schwächer lagen allein Rheinische Stahlwerke,—100%m, weil die Einzel- heiten der Kapitalserhöhung enttäuschten. Am Markte der de sprangen Aschersleben um 150% nach oben, Heldburg notierten 575. Stark gesucht waren auch Anilin- werte, besonders Höchster Farben, + 80%. Am Elektro- markte betrug die höhere Steigerung bei Akkumulatoren 250, bei A. E. G. und Sachsenwerk 70%. Schiffahrtswerte hatten ruhiges Geschäft. Eine besondere Sensation bildete die Höherbewerlung der Aktien der Deutschen Bank um 100% Stürmische Umsätze vollzogen sich im frelen Verkehr. R. Wolff 795, Scheidemantel 1700, Becker-Stahl 760, Benz 570. Unter den Spezialwerten zogen Schultheiß um 400%, Gebr. Böhler, Rheinische Metallwerke, Linke. Stör um 200%, Löwe, Orenstein u. Koppel, Bing um etwa 100% an. Enorme Um- sätze vollzogen sich in Petroleumwerten auf Gerüchte von neuen Transaktionen. Deutsche Erdöl sprangen plötzlich auf 1900, Deutsche Petroleum + 150% Auch Kolonialwerte höher, Mansfelder Kuxe 19 200. IIse-Bergbau gingen um 50% zurück. Im Verlaufe machte die Befestigung weitere Fort- schritte. Bochumer erreichten den Kurs von 1000% Petro- leumwerte weiter anziehend. Am Kassaindustriemarkt waren neue sensationelle Kurssteigerungen bei gewaltigen Um- sälzen zu verzeichnen. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Der Dollar 172(᷑fęũt. Frankfurt, 24. Okt.(Drahtb.) Bei ruhigem Verkelir stellte sich die Tendenz anfangs fester. Im verlaufe trat im Frühverkehr eine unsichere Haltung ein, Was vielfach auf die innerpolitische Lage zurückgeführt wurde. Im amtlichen Verkehr gestaltete sich das Geschäft ruhig und die Preise zogen leicht an. Es wurden folgende Kurse genannt: London 672(amtlich 674), Paris 1250(1252), Brüssel 1228(1230), New- vork 172(172), Holland 5800(5840), Schweiz 3250(3200), Italien—(675). Amtlloh 22 Oktober 24. Oktober 22. Oktober 24. Oktober geld Brief Ldeld Brlef Zeld Erlef deid! Brlet Holland 45789.79 5790.805334. 10 5845.99 Horwegen. 2147.80 J2182 20½187 80½20f. 20 Beiglen 1208.70 f211 20f228.70 f221 30 Schweden. 3846.10 3883.800297/8.—— London.30661.70/ 673.30 674.70 Heisingforss———4Jq Paris 1203.70 1208 30ʃ1251.70125 New Vork 166.95 166,30 171.80 172.20 Somwalz 55 90 103188 80 20 Wen, altes—.———1——.— Spanſen 47.80 2152 7779 30.-Oest.abg..74 8..56.88 Mallen. 649.30 630 70/ 871 20 675.70 Zudapest„ 29.23 20.77 19 886 20 02 bänmafk Psgis 30 083 103238.70 3363,30fPrag. 161.60 ½ 24 472.50 ½75 20 Frankfurter Notenmarkt vom 2. Oktober. deid grlet dgeld Srie: Amerikenlsche Naten. 12.0 172.— gesterr.-Ungar., alis.. Beigische 1203.— 1207.— Aorwegisenss— Oünsechee.— Rumünfsone..11880 119.80 Faslisene 72.— 7— Sbanleche Frünzöelschhe 1213.— 1217.—Sehwelzer 3148.— 3152.— Holländische.6788.—572.— Schwetleeb'ee— Itallenisohbe. 659 0(681.50] Tschecho-Sehskl. 174 172.80 Osstsrrelck abgest. 5,.05.35[ Ungarische 18.— 19. Tendenz: fest, später lebhaft und anziehend. Berliner Devisen. X Berlin, 24. Okt.(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt war bei ruhigem Geschäft Kabel Newyork 172—174, London 678, Paris 1250, Polennoten 4,42, Bukarest 123. Die Mark kam aus Amsterdam mit 1,73, Stockholm 2,50. Amtlloh 22. Oktobor 24. Oktober N. Oktober 24 Oktaber deld rief deld Brief Geid Brief Geid Brie Hofland 3544.25 5655 65„105805.O0fNeu Vork] 167.33 187.57,170.82J 171.18 Brüssel, 1198 20 1198.70/1222 751228.28 Paris. 1199.75 1202 25238.75 1241.25 Ckristiania 2147.85 2152.15½247.75 2252 2 8ohwelt 209.208055 103168.80373.20 Kopenhagen3185.80 3193.20271.703276 30Spanien 2182 80 2187 202247.75.25 Stookhoſm 3376.10 3883.90 97.—3979.—[Oest. Ung.78.79].88.92 Helsingsfor 281.70 252 30 284.70 285 en ahß.“—.——.—.—.— Itallon.. 659.20 669.70 669.0 670.20 FPrag 174.0 178.20 174.80 175.— London 639.0 680 70] 678.30 677 Budapest] 20,47 20. 8] 19.8] 20.02 ZurAufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen. Die Aufhebung der Wirtschaftlichen Sanktionen durch die Interalliierte Rheinlandskommission hat, trotzdem wesent⸗ liche Vorbehalte dabei bestehen bleiben, im ertzten Augen- blick ihres Bekanntwerdens ein Steigen des Markkurses zur Folge gehabt. Optimistische Gemüter haben sogar aus der Aufhebung der Sanktionen den Schluß ziehen zu müssen ge- — daß damit ein wesentlicher Teil der Hemmungen für ie deutsche Wirtschaft beseitigt sei. Demgegenüber sei auf die noch nicht öffentlich bekannte, aber in ünseren zustän- digen Ministerien bereits starke Beunruhigung verursachende Tatsache bingewiesen, daß im gleichen Augenblick, wo im Rheinland die wirtschaftlichen Sanktionen vorbehaltsweise aufgehoben wurden, seitens der Entente eine neue um 8 0 schärfere Kontrolle der deutschen Industrie eingesetzt hat. Die Durchführung dieser Kontrolle ist augen- blicklich im vollen Gange. Das neue Vorgehen der Entente deutet darauf hin, daß man der deutschen Industrie eine iloyale Erfüllung der vorwerfen wird, um daraus das Recht herzuleiten, die Industriekontrolle noch weiter zu verschärfen, sie jür absehbare Zeit zu ver- längern und härtere Bedingungen für die Ab- rüstung vorzuschreiben. Mit dieser Tatsache fällt zusam- men das politische Wiederauftreten Clemenceaus. Durch die Aufhebung der Sanktionen werden die Wirkungen der deut- schen Reparationsleistung nicht anders und es ist zu be- fürchten, daß die unerhört scharfe Markentwertung am inſer- nationalen Devisenmarkt weiter rapide Fortschrifte machen wird. Solange nicht ein Moratorſlum für un- sere Reparationszahlungen bewilſigt ist, kann die Miserę des deutschen Devisenmarktes sich nicht in ihr Gegenieil ver- wandeln. Wenn die Industrieaktien bei dem unweigerlich fortschreitenden Markniedergang sprunghaft im Kurse stei- gen, so ist diese Entwicklung wirtschaftlich durchaus logisch, die Industriepapiere zeigen eben immer mehr die Tendenz, sich der Papierwährung anzupassen. = Die Zellstofflabrik Waldhof hat von der Reichsregie- rung kürzlich eine Vorentschädigung von 30 Mil- Kriege zerslörten Anlagen jhrer Pernauer Tochtergeselfischaft erhalten, davon 4 Mill.&4 bar, den Best in Schatzscheinen. Nunmehr geht die Absicht der Waldhof-Verwalt dahin, die seit dem Jahre 1916 rückstandige planmäßige Verlosung der Pernau-Obli- gationen nachzuholen. Von den Pernau-Obligationen waren Ende 1920 noch ca. 13 Mill. 4 in Umlauf. bDie Gebr. Ju A. G, Uhrentabri nghans Schrambe schlagen aus 7 142 75 KA Reingewinn nach otierung—9 imer Gen 30 von Drahtleitüngen zurückgeführt wurde. Montag, den 24. Oktober 1921. Anzeiger eral scheidung der festen%gen Dividende auf die Vorzugs- aktien eine Dividende von 15% auf die weiter erhöhfen Stammaktien vor. Vorgetragen sollen 467 819& werden. Der Pforzheimer Bankverein(--.) ging mit allen Ak- tiven und Passiven auf die Industriebank G. m. b.., Pforzheim, über. Vereinigte Brauereien.-G. i. Liqu., Stuttgart. Die unter dem Vorsitz von Dr. G. von Dörtenbach abgehaltene 28..-., in der ein Aktienkapital von 960 000 vertreten War, ge- nehmigte einstimmig nach Entgegennahme des Geschäftsbe- richts des Liquidators die auf 9. ezw. 5. August abgeschlos- sene Bilanz nebst Ergebnisrechnung. Dieselbe schlieſt, wie bereits gemeldet, mit einem Liquidationsreinertrag von 854 000 ab. Die Schlußrechnung ergibt für die 1220 Aktien à 1000 einen Kurs von 170% als Liquidationsergeb- nis. Auf den Liquidator und die Aufsichtsratsmitglieder ent- fallen für die Dauer ihrer Tätigkeit(9 Jahre) 854 000 4. Die Auszahlung der Aktien soll im Laufe des nächsten Monats erfolgen. Für etwa noch vorkommende Geschäfte wurde ein — Aufsichtsrat in der seitherigen Zusammensetzung ge- wählt. 7 Horlemann u. Co., Waldfischbach. Eine Schuhfabrik als G. m. b. H. wurde in Waldfischbach unter obiger Firma er- richtet. Das Stammkapital beträgt 150 000. Der bisherige Schuhfabrikant J. Horlemann, der zum Geschäftsführer be⸗ stimmt wurde, bringt als Stammeinlage u. a. Waren. Aus- stände und Utensiljen seiner Fabrik im Werte von 45 000 ein; Weiterer Geschöfisführer ist Kaufmann E. Haag in Waldfischbach. Waren und fHärkte. Mannbheimer Froduktenmarkt. m. Mannheim, 21. Okt, Die politischen und wirtschaft- Uchen Vorgange blieben auf die lendenz des Getreide- und Froduktenmnlarktes nicht ohne Einfiub. Die Preise für alle Artitel waren getzenüber den am Schiuß der vergangenen Woche ermittelſen Preisen um etwa 10—15 4„ per 100 kg höher gehalten. Die Geschäftstäligkeit Wwar heute lebhait, wenn auch inſolge der erhöhten borderungen die Käufer sich weiter im Einkauf vorsichtig zeiglen und nur die not- wendigsten Deckungen vornahmen. Weizen, mitiel- und norddeutscher Herkunkt, steilie sich auf 590—600„ und Roggen auf 475—480 die 100 kg neito ohne Sack, Fracht- paritat Mannheim. Auch pfalzischer Roggen Wwar in dieser Preislage erhälilich. Hafer lag zehr fest und wurde heute mit 490—500 die 100 kg genanntl. Gerste hatte wieder sechr festen Markt und die Preise wurden weiter erhöhl. Man hörte Forderungen für prima Braugerste von 625—650 tär die 100 kg. Futterarlikel blieben gleichfalls trotz der erhöhten Lorderungen gesucht; die Preisè bewegten sich für Weizen- und Roggenkleie zwischen 288—290 die 100 Kk g brutto für netto mil Sack ab süddeutschen Mühlen. Meh! hatte festen Markt und die Mühlen haben ihre Forderungen weiter in dięe Höhe geseizt; man nannte uns Preise von 825 bis 850 für Weizenmehl und von 640—650 für Roggen- mehl, die 100 kg ab süddeutschen Mühlen zu den Bedin ungen der Vereinigung süddeutscher Handelsmühlen. Hüfsen- früchfe blleben krotz erhöhter Preise gesucht; für Viktoria- erbsen hörte man Preise von 675—685 4 für die 100 kg ab badischen und württembergischen Stationen. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 24. Okt.(Drahtb.) Am Produktenmarkt machte sich einennappheit an Offerlen bemerkbar, die aut Störungen Die TLendenz ge- staltete sich fest auf das Anziehen der Devisenkurse und der Vielseitigen Kauffust. Namentlich Roggen War begehrt. Wintergerste blieb hauptsächlich au Mahlzwecken gesucht und erzielte höhere Preise. Auch Sommergerste würde in Malzqualitäten höher bezahll. Hafer war weiker steigend bei sehr Knappem Angebol. Mais stellte sich bei guter Nachkrage etwas höher. Mehl war leicht verkäuklich, Fär Oelsaaten wWurden höhere Preise gefordert. Hülsenfrüchte waren nur knapp angehoten. Weizen 385.—600, Roggen 188. 47, Hater 440 bis 450 A, Gerste 600—.650, Erbsen inl. 550—.700, Wiesen⸗ heu 210—20 4, Preßstroh 70—80 4, geb. Stroh 70-—80 4, Reis 850—1100. Jendenz: fest. * Folge der Preistreiberei in Getreide, Mit Rücksicht auf die zurzeit herrschenden wilden Preistreibereien im Verkehr mit Brotgetreide hat sich die Südhayerische Mühlenvereini- gung veranlaßt gesehen, den Getreideaufkauf bis auf weiteres einzustellen. Die geschlossenen Mühlen iehnen jede Ver- antwortung für die Folgen ab. Die Forderungen für baye⸗ Lischen Weizen erreichten in den letzten Tagen über 600. Der Kurs hat somit seit 4 Wochen eine Steigerung von mehr als 200„ für den Zentner erfahren. Kaffee.(Wocbenberichi der Firma Morris A, Heß G. m. b.., Hamburg.) Die feste Stimmung des Marktes hielt auch in der abgelaufenen Berichtswoche wWeiter an, Nach- dem am 20. Oktoper der erhöhte Goldzuschlag von 1900% Jetziger Zollsatz für 1 Pfund Rohkaffee 13 in Kraft ge- treten ist, zeigt sich die Nachfrage nach den noch zum alſen Zollsatz von.50 verzollten Kaffees auberordentlich grob, umsomehr als Importe aus den Produktionsländern infolge der stark schwankenden Devisen seit Wochen unmöglich ge⸗ wesen sind und in absehbarer Zeit ein fühlbarer Mäangel an Ware sich bemerkbar machen muß. Infolge des hohen Zoll- Satzes lassen auch weiterhin Importe von Brasilien keine Rechnung, sodaß Transit-Vorräte bis auf ein minimales Quantum zusammengeschmolzen sind. Heutige Notierungen je nach Qualität und Beschreibung: Java Robusta 17.50 bis 19.50, Santos(superiorſextra-prime) 21.50—28.50, gew. Zentralamerikaner 25—30 per kg roh; unverzolit zu- züglich 650„ pro Pfund Zoll ab Inlandslager Hamburg. * Schiflsverkehr. Laut Drahtbericht des Kgl. Holl. Lloyd. Amsterdam, ist der Dampfer„Hollandia“ am 28. September von Amsterdam abgefahren und am 17. Oktober vormittags in Havanna angekommen. ——— Jetler Ilberale muß sufort eln Scherflein geben! ohne Einsatz kein Erfolg! Poſtſcheckkonto: Karlsruhe 10239. B8 to: Nthein. Creditbank und Süddeutſche Diskonto.⸗G. Heidelhergerſtraße. VBarzahlungen auch in der Geſchüftsſtelle C 3, 2/22. 808 außßerordentlichen Reserve mif 700 000 und nach Aus- —— „—— ——— — ———— ————-„—½—— — Wonkag, den 24. Oktober 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 494. Vereinsnachrichten. . Liederhalle. Ein ſeltenes Vorkommnis in der Vereins⸗ ed wurde dieſer Tage in den Räumen des„Friedrichspark“ Eſtlich begangen. Zwei treubewährte Vorſtandsmitglieder, die Herren Ludwig Walter(2. Vorſ.) und Wilhelm Lampert ge⸗ gören nunmehr ununterbrochen 25 Jahre dem Vorſtande an. Welch nſumme von Arbeit in dieſer Zeit im Intereſſe des Vereins und damit des deutſchen Liedes geleiſtet wurde, wußten die Sänger aber auch zu würdigen, indem ſie in der letzten Generalverſammlung deide Herren zu Ehrenmitgliedern ernannten. Die Ueberreichung der Ehrenurkunde fand gelegentlich der zu Ehren der Jubilare ver⸗ anſtalteten Abendunterhaltung mit darauf folgendem Tanz ſtatt. Umrahmt wurde die Feier von vorzüglichen Muſikvorträgen der auf voller Höhe ſtehenden Hauskapelle, ſowie Geſangsvorträgen unter der künſtleriſchen Leitung ihres beſtbewährten Chormeiſters riedrich Gellert. Das ſtets gern gehörte Voppelquartett ſang ch wieder in die Herzen der Zuhörer ein. Zwei Violinſoli des Herrn Joſef Müller(Leiter der Hauskapelle), geſchickt und ge⸗ ſchmackvoll begleitet von Fräulein Walter, der Tochker des Jubilars, ließen ſeine großen Fähigkeiten als Geiger ſehr zu ſeinem Vorteil ervortreten. Nachdem die herrlichen Klänge von Beethoven„Die immel rühmen des Ewigen Ehre verrauſcht waren, trat der 1. räſtdent, Herr Heinrich Weinreich, vor die Rampe und be⸗ . d beide Jubilare durch eine herzliche Anſprache, in der er ie jetzige ſchwere Zeit mit der vor hundert Jahren verglich, wo auch wackere Männer ſich in den Dienſt der edlen Sache des deut⸗ ſchen Lied⸗s geſtellt haben. Nach Ueberreichung der Ehrenurkunden übergab er beiden Jubilaren noch wertpolle Geſchenke der Aktivi⸗ tät. Zwei weitere Sängerveteranen, die Herren Hch. Schröck⸗ haas und Herm Leonbart, erhielten für 25jährige Aktivität die goldene Sängernadel und die Herren Fritz Dobkler und Karl Frei für 15jährige Aktioität den goldenen Sängerring. Die Aus⸗ ezeichneten dankten für dieſe Ehrung, worauf der Liederhalle⸗ ahlſpruch mächtig durch den Saal brauſte. Unter der Leitung des Tanzmeiſters r n begann nach Abwickelung des rogramms ein Tanz, an dem ſich Jung und Alt beteiligte.— n der Ende September ſtattgefundenen Generalverſamm⸗ klung, die von etwa 140 Mitgliedern beſucht war, gedachte der Vorſitende zunächſt mit ehrenden Worten der im Vereinsſahr ver⸗ ſtorbenen Mitglieder Hch. Kränzle, Gg. Scheffel, Paul Kränkel, Gg. Bender, Hermann Huf und Friedrich Ball⸗ weg, zu deren Andenken ſich die Anweſenden von ihren 85— er⸗ hoben. Aus dem hierauf vorgetragenen e iſt beſonders erwähnenswert, daß 235 Neuaufnahmen erfolgten, ſodaß die Mit⸗ gliederzahl auf nahezu 800 herangewachſen iſt. Die Zahl der Ak⸗ kven beträgt 230. Damit iſt die Liederhalle z. It. der ſtär ktſte erein im badiſchen Sängerbund. Präſident Weinreich ſtreifte hierauf die Jahresverſammlungen, die alle würdig verlaufen ſind. unmehr tritt der Verein in das 50. Jahr ſeines Beſtehens. Die Jubiläumsfeierlichkeiten dürften den Verhältniſſen und der des Vereins entſprechend in den Tagen vom 7. bis 9. Oktober 1922 abgehalten werden. Redner gedachte noch der be⸗ dauernswerten Opfer des Oppauer Unglücks, zu deren Gunſten eine Sammellifte aufgelegt wurde und ſchloß ſeinen Bericht mit dem Wunſche ferneren Gedeihens der Liederhalle. Der Kaſſenbericht des Herrn Gg. Schäfer läßt eine geordnete Sorgfalt, aber auch ein gewaltiges Anwachſen der Umſatzziffer erkennen. Es wurde ihm und ſeinem Adlatus Reichel unter Ausdruck des Dankes ein⸗ ig Entlaſtung erteilt Die Vorſtandswahlen fanden glatte rledigung durch einſtimmige Wiederwahl der Ausſcheidenden. Die andauernde Steigerung ſämtliche» Ausgaben führte zu einer Er⸗ höhung der Mitgliederbeiträge, welche ebenfalls einſtimmig be⸗ chloſſen wurde. Nachdem das Vereinsſtatut einer Neubearbeitung unterzogen und dieſer Entwurf einſtimmig Genehmigung gefunden, machte der Präſident noch Mitteilung über das neue Jahrespro⸗ gramm und konnte dann mit den beſten Ausſichten für das kom⸗ mende Jubiläumsjahr die 49. Generalverſammlung ſchließen. Aus dem Lande. „ Neckarhauſen, 24. Okt. Der Bürgerausſchuß änderte inen Beſchluß vom 16. September 1921 dahin ab, daß von den 2000 Mark 500 Mark an die Hilfsaktion für Rußland und 1 Mark an diejenige für Oppau gegeben werden ſollen. — Von dem Schreiben der Fforſtabteilung des Finanzminiſteriums dom 15. ds. Mts., nach welchem die Ueberlaſſung von Brennholz ür die minderbemittelte Bevölkerung infolge Aufhebung der wangsbewirtſchaftung abgelehnt wurde, wird Kenntnis genommen. 5 ür die unbemikttelten Familien, welche im ver⸗ Fgangenen Winter wöchentlich Kartoffeln von der Gemeinde bezogen haben, ſollen auch in dieſem Jahr wieder Kartoffeln einge⸗ laogert werden. Weiter ſoll verſucht werden, auch für andere Familien Kartoffeln zu vermitteln. bei Mosbach, 24. Okt. Die Scheune des Gemeinde⸗ ift üller iſt vollſtändig niedergebrannt. Man vermutet Brand⸗ ung. DZ. Baden⸗Baden, 24. Okt. Ein 19jähriger Kaufmann, der lünfundachtzigtauſend Mark unkerſchlagen hatbe, konnte hier verhaftet werden. Es konnten wieder 68 000 Mark her⸗ beigeſchafft werden. 3. Kork, 24. Okt. Auf dem Gleiſe Kehl—Kork wurde am Freitag morgen die Leiche des 638jährigen Landwirtes Joh. Braun von Bodersweier aufgefunden. Der Tote wurde anſcheinend vom Erpreßzug überfahren, der nach 4 Uhr dieſe Strecke ſſterte. Es iſt noch nicht aufgeklärt, ob es ſich un einen Unfall elt, oder um einen Selbſtmord. Pforzheim, 24. Okt. In Pforzheim wird auf 1. November eine neue ſechsklaſſige Realſchule errichtet werden. Waldshut, 24. Okt. Aus zahlreichen Gemeinden liefen An⸗ meldungen von Kartoffeln im Betrag von etwa 300 Zentnern ein, die von zahlreichen Landwirten des Bezirks Waldshut unent⸗ geltlich oder zu ganz geringem Preis der amtlichen Fürſorge für Kriegshinterbliebene und Beſchädigte und dem badiſchen Heimatdank zur Verfügung geſtellt wurden. D3. Kadolfzell, 24. Okt. Anſtelle des zum Generaldirektor des badiſchen Bauernvereins ernannten Dr. Kengenheiſter iſt der Direktor der Getreide⸗Abſatz⸗Genoſſenſchaft Bodenſe Fagnoul zum Direktor des badiſchen Bauernvereins ernannt und wird am 1. Januar von hier nach Freiburg überſiedeln. Aus der Pfalz. 8 Frankenfhal, 24. Okt. Der Stadtrat wählte als neuen Lei⸗ ter der Pfälziſchen Meiſterſchule den derzeitigen Kreis⸗ wohnungsinſpektor der Regierung der Pfalz, Dipl.⸗Architekt Hch Lang in Speyer. Lang iſt 1878 in Landau geboren und hat in Karlsruhe die Techniſche Hochſchule beſucht. Die endliche Wieder⸗ beſetzung des Direktorpoſtens der iſt ſehr zu be⸗ rüßen, da das Interregnum ſeit dem Weggang des Herrn Klingel ange genug war. Herr Klingel iſt z. Zt. Eiſenbahnaſſeſſor in Lud⸗ wigshafen. 5 Reuſtadt a. Haardt, 24. Okt. In einer Verſammlung von Vertretern der landwirtſchaftlichen und Winzerorganiſationen des Bezirks Neuſtadt wurde beſchloſſen, eine Hilfsaktion der Bauern für die notleidenden Kleinbürger, d. h. für die verſchämten Armen einzuleiten. Es ſoll Kartoffeln, Mehl und vor allen Dingen Geld geſpendet werden. Mit den eingelaufe⸗ nen Summen will man ebenfalls Kartoffeln und Mehl einkaufen, um dieſe Lebensmittel den Bedürftigen zuzuweiſen. Minfeld, 24. Oktober. In der Vorderpfalz ſind auffallende Steigerungen der Güterpachtpreiſe zu beobachten. Bei einer Verpachtung in Minfeld wurden Preiſe erzielt, die die vor Kriegsausbruch bezahlten Beträge um das 18fache über ⸗ ſtiegen. Ein Morgen Ackerland kam auf 728 Mark, ein Morgen Wieſe ſogar auf 900—1000 Mark pro Jahr zu ſtehen. Welche Preiſe die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe ſolch unſinnig hinauf⸗ getriebener Grundſtücke erreichen müſſen, kann man ſich leicht aus⸗ rechnen. Serichtszeitung. Mannheimer Sirafkammer. Eine unappetitliche Behandlung fügte der Tapezierer Hermann Gärtner in Weinheim am 9. Februar dem Schutzmann Kuhn u, als dieſer ihn abführen wollte, weil Gärtner in angetrunkenem Zuſtande die Nacht mit Lärm erfüllte und ſich nicht wegweiſen ließ. Nicht nur, daß er den Schutzmann angriff, er ſpie ihm auch wieder⸗ holt ins Geſicht. Das Schöffengericht hat auf 300 Mk. Geſdſtrafe erkannt. Die Berufung Gärtners bleibt erfolglos. Einen Pelzmantel im Werte von 2500 Mark ſchenkte der Tag⸗ löhner Dauenhauer ſeiner jungen Frau, die das Geſchenk an⸗ nahm, obwohl Pe ſich ſagen mußte, 52 ihr arbeitsloſer Mann den wertpollen Pelz nicht auf ehrliche Weiſe erworben haben konnte. In der Tat hatte Dauenhauer das Stück bei einem Einbruch in das Pelzgeſchäft Reimann an den Planken erbeutet. Er iſt deshalb bereits abgeurteilt. Seine Frau wird nachträglich wegen Hehlerei zu 10 Wochen Gefängnis verurteilt. Vert..⸗A. Seeger. Mannheimer Schöffengericht. Getreideäcker und Getreideäcker ſind„zwei Paar Stiefel“. Es iſt nämlich ganz was anders, ob das Feld Früchte zum Selbſtver⸗ ſorgen oder zur Ablieferung an den Kommunalverband trägt. Wenns dem erſtgenannten Zwecke dient, dann meints Frau Sonne noch einmal ſo gut und ſorgt dafür, daß kein Aehrlein taub bleibt. Handelt es ſich aber darum, das Ablieferungsſoll zu erfüllen, dann tut ſie nicht ſo recht mit. Wenigſtens ſcheint die Sonne, die den Schriesheimer Bezirk zu verſorgen hat, ſehr ſtark mit zweierlei Maß die Fluren zu bedenken. Stand da nürzlich ein Bäuerlein vor dem hieſigen Schöffengericht, das ein beſonderer Sonnenliebling war. Im Verlaß auf dieſe Bevorzugung hatte es nicht, wie vorge⸗ ſchrieben, ſoviel Getreide für den eigenen Verbrauch angebaut, daß mit einem Ertrag von 12 Kg. pro Kopf und Monat gerechnet werden konnte, ſondern viel weniger. Soviel etwa, daß es nach kommunalverbandlicher Berechnung der Familie nur ſechs Monate hätte ausreichen können. Aber es reichte doch viel länger, noch immer zehren die Leutchen von dem Ertrag ihrer Aecker, wenigſtens haben ſie weder Brotniarken verlangt noch erhalten.„Mir eſſe halt nit ſo viel“, damit erklärt dieſer Schriesheimer Landwirt, daß er mit dem Minderanbau auskommen konnte. Daraus kann man ihm natürlich keinen Vorwurf machen, aber das Auge des Geſetzez ſichtete bei ihm und noch andern Schriesheimern, doch ein Vergehen: Die ſparſamerweiſe nicht mit Getreide beſtellten Aecker wurden mit Tabak bepflanzt. Das iſt rentabler, aber dazu gehört die be⸗ ſondere Erlaubnis des Bezirksamtes, die nur dann erteilt wird, wenn der Anbau an Getreide die Kopfquote des Selbſtverſorgers und ſeiner Familie 8 und wenn der Betreffende in früheren Jahren mit Tabakbau beſchäftigt hal. Das Bäuerlein hatte die Einholung der Erlaubnis verſäumt und wurde, weil er zu wenig Getreide und unerlaubt Tabak angebaut hatte, zu 150 M. Geldſtrafe verurteilt, ein anderer Landwirt, der das gleiche Ver⸗ gehen auf dem Kerbholz hatte, zu 200 M. Geldſtrafe. Sempache, Krunbe und Genesende Aber am gleichen Tag ſtand auch ein anderer Landwirt vor Gericht, und das war einer von den Stiefkindern der Sonne. Er ſollte, nachdem ſein eigener Bedarf nach oben erwähnter Berech⸗ nung ſeſigeſtellt war, dem Kommunalverband einen Getreideüber⸗ ſchuß von 200 Kg. Brotgetreide und 300 Kg. Gerſte abliefern, ein Ablieferungsſoll, das von einer Kommiſſion nach Beſichtigung der Felder feſtgeſetzt wurde und gegen das dieſer Landwirt keinen Ein⸗ ſpruch erhoben hatte. Statt der 500 Kg. lieferte er nur 150 Kg. ab, mehr habe er nicht erübrigen können. Hier war es alſo ſo, daß die Aecker nur ſoviel abwarfen, daß es dem Bauer, wollte er ſeine Ablieferungspflicht erfüllen, für die eigene Verſorgung nur ſechs Monate gereicht hätte. Auch er wurde mit 200 M. Geldſtrafe be⸗ legt. * 3 Landau, 22. Okt. Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte die Dirne Grete Ulrich aus Ludwigshafen, die einem Offizier in deſſen Zimmer 900 Franks ſtahl, zu fünf Jahren Gefängnis. Sportliche Rundſchau. Jußdall. —r. B. ſ. Turn⸗ und Raſenſport Maunheim⸗Feudenheim— Bgg. 98 Schwetzingen 420:0) Eckb. 8: 1. Vereinigung Schwetzingen mußte geſtern, mit Erſatz ſpielend, eine unverdient hohe Niederlage—— Lipponer kann gleich nach Beginn einen ſeiner gefährlichen Durchbrüche an⸗ bringen, doch rettet der feindliche Torwart durch Herauslaufen. Feudenheim erzielt einige Ecken, die einheimiſchen Stürmer ſind aber zu zaghaft. Endlich in der 26. Minute kann Benzinger J. durch ſcharfen Schuß das erſte Tor erzielen. Nach kurzem Drängen erzielt Benzinger J. durch überraſchenden Schuß das zweite Tor. Nachdem die 4. und 5. Ecke ergebnislos verlaufen, kann Lipponer kurz vor Halbzeit durch unhaltbaren Schuß ſeinem Verein zum dritten Tore verhelfen. Die zweite Hälfte beginnt vielverſprechend für Feudenheim. Büchler kann in der 2. Minute auf Vorlage von Lipponer das 4. Tor erzielen. Schwetzingen hat verſchiedene Umſtellungen vorgenom⸗ men, was ſich beſſer bewährte als in der 1. Hälfte. Verſchiedene Vorſtöße von Seiten Vereinigung 98 zerſchellen an der ſicheren Verteidigung Feuden⸗ beims. Schwetzingen erzielt 125 1. Ecke, die aber unſchädlich gemacht wird. Feudenheim kommt nun wieder beſſer auf, kann aber außer der 8. Ecke nichts weſentliches erzielen. Gleich darauf Schluß. Bei Feudenheim tat jeder Mann ſein Beſtes Beſonders hervorzuheben ſind Lipponer, Büchler und Ueberrhein. Bei gefiel beſonders die Verteidigung mit Tor⸗ wart, der an der Toren ldlos iſt, ſowie Mittelläufer und Halbrechts. Der Schiedsrichter, Herr Schickedans, V. f. 2. Neu⸗Nſenburg, leitete zur Zufriedenheit beider Parteien.— Feudenheim II.— Schwetzingen II. 22 III.:2; Fendenheim IV.— Schwetzingen IV. Weiterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelferwarte in Karlsruhe. Beobachtungen vom Montag, den 24. Okibr. 1921. s Uht morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen ind Luftdruck Niederſchlag der Ort in d Michnn.J Stürte Wetter etzten 5. Stund. Hamburg 755.1 3 NWfriſch heiter 7 Danzig 744.5 5 S8W/)/] ſtark wolkig 5 Berlin 1333 4 Rark dedeckl 4 Frankſurt a...759.5 4 No ſſchwach wolkig 3⁰ München—————— Kopenhagen. 748.2 5 N friſch bedeckt 12 Stockhom————— Haparanda——————— Bodo..ꝑ—————— Paris 765.5 5 Nreo] friſch wolklos 8 Toulous—————— 760. 4 No ſſhwach hald ded. 17 *** ee* 2* 1 Nart Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) See⸗ druck Saa 1 8 döhe 1 3 wrerkun 65 1— 97 882 Richt Stärte 8 8 8 Wertheim— 44 15 3 Wſteicht da Königſtuhl563 760.1 0 10 ONWſchw. dene 2 Karlsruhe.. 127 761.2 4/ 14] 38w ſleicht aong o 5 Vaden⸗Baden 211—-[--[(—-(— Felboerg Her 1881 5480 5 N ſch 18 eldberg. 0— N w. 1 t. Blaſten 780c0—-—-—[[—--— 2— VBadenweilert-— 5 16 5 NoO ſmüß 6 Augemeine Witterungsüberſicht. Der Sturmwirbel hat ſich bis zur Oſtſee verlagert. Auf ſeiner Rückſeite wird ganz Deutſchland von kühlen nördlichen Vuft⸗ ſtrömungen Weer(Im Hochſchwarzwald zum erſtenmal Schneefall). Im Bereiche des von den britiſchen Inſeln vor⸗ ſtoßenden Hochdruckgebietes bleibt das Wetter zunächſt kühl und wolkig ohne Nieberſchläge. Wettervorausſage für morgen Dienstag bis 12 uhr nachts: Wolkig, ſehr kühl, im Hochſchwarzwald und 7 der Baar Nacht⸗ fröſte, nur unerhebliche Niederſchläge. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktioneſlen Inhalt: Richard Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzei G. m. b.., Mannheim.. 2 ee eeeee Stiliende Mätte- 25 begren Serlöse Dersön 4 KAinder in der Zeit des Wachetume Aee 5 85 Allgemeinbildung und frei verfügbarem— aeeeer idtee b—— 8352 d zal ſünt. Geſücht auf I. Nobbr. 7 7 5 in güferhalt, 88100 en ga cchalſenes Uhron u. Schmuctteachen im Hotel Kleiner Mager · fücht Nöchi eeee ie eeeeeeee Piane 8— Skar 80 acher, De P s bei Herrn Schuller erbelen. 1 II Hüchenherd Wohnd aus 04, 19, 3. 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I 14, 18, M 812⁵ Teleph. 511. B3896 blünder,. 5, 2. 928 Mannheimer General · Anzeiger. Abend- Ausgabe.) Montag, den 24. Oktober 1921. tlie Handelsregistfer. ndelsregiſter B Band I.⸗3. 5, iſche Acetylen⸗Induſtrie, Geſellſchaft er Haftung“ in Mannheim wurde agen: 135 Durch ſellſchafterbeſchluß vom 3. Oktoöber 1921 wurde§ 2 Abſ. 2 des Geſellſchaftsvertrags derart geändert, daß die Worte„Unternehmungen verwandter Art“ erſetzt werden durch„Unter⸗ n jeder Art“. Heinrich Helwig iſt als ſchä hrer ausgeſchieden. Adolf Runck ſen., Direktor in Landau iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Carl Bohnhoff iſt erloſchen. Mannheim, den 18. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band III.⸗3. 2, Firma„Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronze⸗ Gießerei vormals Carl Flink“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 135 Das Grundkapital iſt entſprechend dem Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 6. Oktober 1921 um 1 575 000 Mark erhöht und hetrags jetzt 2 625 000 Mark. Die 1575 neuen auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 Mark werden zum Kurſe von 125 ausgegeben. Durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung vom 6. Oktober 1921 iſt§ 3 des Geſellſchafts⸗ vertrags entſprechend der Kapitalserhöhung geändert. Mannheim, den 18. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band IV.⸗Z. 28, Firma„Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Direktor Richard Blümcke iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Direktor Karl Meiſter in Mann⸗ heim iſt zum ordentlichen Vorſtandsmitglied be⸗ ſtellt. Die Prokura des Jakob Ahlhaus iſt erloſchen. 135⁵ Mannheim, den 18. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XIII.⸗Z. 42, Firma„Deutſche Tabakhandels⸗Geſellſchaft von 1816 Abteilung Inland mit beſchränkter Haftung in Liquidation“ wurde heute eingetragen: 13⁴ Oskar Vortmann iſt als Liquidator ausgeſchie⸗ den, an ſeiner Stelle iſt der bisherige ſtellvertre⸗ tende Liquidator Juſtizrat Dr. Moritz Mayer in Heidelberg zum Liquidator beſtellt. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XIII.⸗Z. 12, Firma„Remington⸗Schreibmaſchinen⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweig⸗ niederlaſſung, Hauptſitz: Berlin wurde heute ein⸗ getragen: 134 Dem Dr. Kurd Dalen in Berlin⸗Lichterfelde und Hans Höhne in Berlin iſt Prokura erteilt derart, daß jeder von ihnen berechtigt iſt, für die Geſellſchaft zuſammen mit einem anderen Proku⸗ riſten zu zeichnen Die Einzelprokura der Käthe Grieß im Charlottenburg iſt in eine Geſamtpro⸗ kura umgewandelt derart, daß ſie die Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit einem anderen Prokuriſten vertritt. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 6 Band XVI.⸗Z. I7, Firma„Baacke& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 10. Oktober 1921 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Die Geſellſchaft wird durch den bisherigen Ge⸗ ſchäftsführer Jakob Heinrich Baacke, Kaufmann in Mannheim als alleinigen Liquidator vertreten. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. 135 Zum Handelsregiſter 8 Band III.⸗J. 28, Firma„G. Fetzer, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Ladenburg wurde heute eingetragen: Das Stammkapital iſt entſprechend dem Be⸗ ſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 28. Juli 1921 um 600 000 Mark erhöht und beträgt jetzt 1000 000 Mark. Durch den Beſchluß der Geſellſchafter vom 28. Juli 1921 iſt§8 3 Satz 1 des Geſellſchaftsvertrags entſppechend der Erhöhung des Stammkapitals abgeändert. 1 Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band vI.⸗Z. 12, Firma„Grün& Bilfinger Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 134 Dr. Ing. Richard Woernle, Profeſſor. Mann⸗ heim und Adolf Geinzer, Kaufmann, Mannheim ſind als Geſamtprokuriſten beſtellt. Sie ſind be⸗ fugt, gemeinſam oder ein jeder gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten oder einem Vorſtands⸗ mitgliede die Firma zu zeichnen. Mannheim, den 19. Oktober 1921. „Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVI.⸗Z. 48, Firma„A...“ Allgemeine Werkzeugmaſchinen⸗ Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft Niederlaſſung Mann⸗ heim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma„A...“ Allgemeine Werkzeugmaſchinen⸗ Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft“ in Berlin wurde heute eingetragen: 134 Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 26. Februar 1921 wurde§ 7 Abſ. 1 des Geſell⸗ ſchaftsvertrags hinſichtlich der Zahl der Aufſichts⸗ ratsmitglieder geändert, nach dem Inhalt der Niederſchrift vom 26. Februar 1921, auf welche Bezug genommen wird. Kaufmann Konrad Plaetſchke iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVI.⸗3. 4, Firma„Holz⸗Export⸗Handelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Hauptſitz: Saarbrücken wurde heute ein⸗ getragen: 134 Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 27. Mai 1921 iſt durch Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft nach Mannheim die Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim aufgehoben. Nach dem gleichen Beſchluß iſt die Geſellſchaft aufgelöſt und wird durch einen Liquidator vertreten. Als Liquidator iſt der ſeit⸗ herige Geſchäftsführer Hermann Krauß,, Kauf⸗ mann in Mannheim beſtellt. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVIII.⸗Z. 36, Firma„Deutſcher Stahlhandel, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Hauptſitz: Hannover wurde heute ein⸗ getragen 134 Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 15. Juli 1921 iſt 8 9 des Geſellſchaftsvertrags eändert; er lautet nun: Die Geſellſchaft wird burch mindeſtens zwei Geſchäftsführer, oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten oder durch zwei Prokuriſten vertreten. Dem Hermann Henke in Hannover iſt Prokura erteilt derart, daß er zuſammen mit einem Geſchäftsfüthrer oder mit einem anderen Prokuriſten zur Vertretung der Firma befugt iſt. Die an H. Herbert Schmidt er⸗ teilte Prokura beſteht weiter fort, derart, daß auch er befugt iſt, zuſammen mit einem Geſchäfts⸗ führer oder mit einem anderen Prokuriſten die Firma zu vertreten. Mannheim, den 19. Oktober 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Handels-Hochschule Mannheim. Dienstag, den 25. Oktober ds. Js., beginnen folgende Vorleſungen und Uebungen: Zeit Dozent Thema Gebäude Saal vorm. —— Sranec für Stud. m. Vork. 1 1 8 1 — ngliſch: Uebe ü. 2 —11 Behrend mit 88 ee Heim Volksw. Proſeminar A 1. 2 8 8 Sommerſeld Betriebsw. Seminar(Vorbeſpr.) A 1. 2 6 —4 Streibich Engliſch für Stud. mit Vork. A 3. 6 4 Uhr Zuſammenkunft aller Teilnehm. 7 am Warenkundlichen Seminar, an Mikroſk. Uebungen und an 2 Uebung. im chem Laboratorium C 8. 3 Hörſaal 5 Uhr Beginn der Uebungen im chem. Laboratorium für Anf. und Fortgeſchr. C 8. 3 Laborat. 15—— 1 — rünho nf. in die Buchhaltun —8 Gothein und erg olksw. Seminar(Vorbeſprech.) A 1. 2 6 —8 Boß„)Engliſch: Lettüre von Ro⸗ manen(Vorbeſprechung) A 3. 6 3 —9 Kohlbecher) Franzöſiſch: Lektüre(Vor⸗ 8 beſprechung) A4. 1 1 —8 Burkard»)Franzöſiſch: Unterſtufe A 4. 1 3 —9 Burkard„Franzöſiſch: Mittelſtufe A4. 1 3 —10 Erdel„Grundzüge des indididuellen Arb.⸗Rechts 16 —10 Burkard Italieniſch: Unterſtufe A 4. 3 Mittwoch, den 26. Oktober ds. Js., beginnen weiter und Uebungen: folgende Vorleſungen vorm. —9 Grünholz Diskont⸗ und Kontokorrent⸗ rechnung 4 1. 2 7 —10 Meltzer Einf. i. d. kaufm. Arithmetik A 1. 2 15 3—0 Suich Eag u. fl 2 5 1 auſer ranzöſiſch: Sprachl. u. ſtil.Ueb.. 10—11 Grünholz Arbitrage A 1. 2 15 11—12 Sommerfeld Allg. Betriebslehre 1 7 11—1 Weber Methodit d. Hand.⸗Schulweſs. A 4. 1 2 12—1 Meltzer Mathematik des Geld⸗ u. Ka⸗ pitalverkehrs II.(Berſicherungs⸗ rechnung) A 1. 2 15 nachm. —5 Altmann Geld und Kredit A 1. 2 16 —7 3—— ö rgelander Pfychotechniſches Praktikum C 1. 4 in. St. —7 Mahlberg Betriebsw. Seminar(Vorbeſpr.) 4 1. 2 6 —7 Sommerfeld Allg. Handelslehre A1. 2 7 —6 Martin»Spaniſch:Oberſtuf.(Vorbeſpr.) A 4. 1 1 —7 Behrend Finanzwiſſenſchaft A 1. 2 —8 Glauſer Engliſches Seminar(Vorbeſpr. 16 u. Annahme der Teilnehmer durch den Seminarleiter) A.56 1 —7 Mattis„Engliſch: Unterſtufe A 3. 6 2 —7 Burkard„Italieniſch: Oberſtufſe A 4. 1 2 —7 Pöſchl„Beginn des Kurſes in Texiil⸗ kunde: Warenkunde der Spinn⸗ faſern, Garne und Gewebe A 4. 1 3 71—8 Moſes)Das abnorme Kind A 1. 2— —8 Mattis)Engliſch: Mittelſtufe A 3. 6 —8 Marun Spaniſch:Unterſtuf, Vorbeſpr. A 4. 1 2 —8 Pöſchl Prüf. d. Spinnfaſern, Garne und Gewebe A 4. 1 3 .—9 Behrend Weſprechung handelspolitiſch. Tagesfragen 4.2 7 —9 Erdel„Grundzüge des kollektiven Arbeitsrechts A 1. 2 1 —9 Mattis eEngliſch: Oberſtufe A 3. 6 2 —9 Burkard Franzöſiſch: Oberſtuſe A 4. 1 3 —10 Burkard„Italieniſch: Mittelſtufe A 4. 1 8 Die Bezeichnung der Vorleſung mit einem Sternchen) bedeutet, daß deren Beſuch ohne den Nachweis einer beſonder Die Hoſpitanten⸗Sprachkurſe für Franzöſiſch Vorbildung offen ſteht. nter⸗, Miltel⸗ und Ober⸗ ſtufe), Engliſch(Unter⸗ und Mittelſtufe), Italieniſch(Unter⸗, Mittel⸗ und Ober⸗ ſtufe) finden nach dem Ergebnis der Anmeldungen ſtatt; dagegen kann das Zuſtandekommen der übrigen Hoſpitanten⸗Sprachkurſe erſt am 1. November feſtgeſtellt werden. Es werden deshalb Anmeldungen von Hoſpitanten für Franzöſiſche Handelskorreſpondenz und Lektüre, Engliſche Sprache, Handels⸗ korreſpondenz und Lektüre ſowie für Spaniſch noch bis zum 31. Oktober entgegengenommen. Bis proviſoriſch geführt. dahin werden die angekündigten Sprachkurſe Die Gebühren für Hoſpitanten und Hörer betragen 20 M. für die Semeſterwochenſtunde(eine Vorleſungsſtunde über das ganze Semeſter gehend), 34für die Sprachkurſe beträgt das Honorar: für die zweiſtündigen Seminare, ſowie die zweiſtündigen Kurſe in fremdſpr. Handelskorreſpondenz 80., für die dreiſtündigen Kurſe 100 M. Die Gebühren ſind bei der Anmeldung zu zahlen. Um den Beſuchern Gelegenheit zu geben, vor ihrer Anmeldung die Vorleſungen kennen zu lernen, iſt die Teilnahme an der erſten Stunde 5 4 Eintrittstarte geſtattet. Mannheim, den 22. Oktober 1921. Der Rektor. E 6, 2 Soeben erschienen: Mannheimer Adresbuch 129 2. 1 Srosse Ausgabe Preis 75 NMark eirisctal. 25% Teuerurgszusctilec Zu bezeher durcn der Verieg Druckerei Dr. Haas 5. K Schöue Schlafzimmer mit 2, und Ztürigen Spiegelſchränken Küchen mit Meſſing⸗ verglaſung und Lino⸗ leumbelag. Vertiko, Chaiseloungue aulage solcher. 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Konzert findet am 25. Nov. dortselbst statt. e In Mieterauibau Auseles halelades mitzuarbeiten, iſt Pflicht eines jeden guten Deutſchen! Wer dieſe Pflicht erfüllen will, muß ſich am politiſchen Leben beteiligen. Darum wird im Auftrag vieler Wähler darauf aufmerkſam gemacht, daß herr Landlags⸗Abgeordneler Whand Foudenbeng über die wichtigen Fragen, die in dieſer harten Zeit unſer Volk bewegen, ſprechen wird 13054 am Monkag, 24. Oliober, abends 8 Uhr u Neckarau„Camm“ am Dieuskag, 25. Oklober, abends 8 Uhr uLldenburg„Hirſch“ daumt U. Börtt Auf Wansck Meinungsanstausch! Alundstächö-Jersteipeung. Johann Peter Kupferſchmitt, Georg Sohn, läßt am 5⁴ Dienstag, 8. Novbr., vormillags 10 Uhr im Rathaus Neckarau die nachſtehenden Grundſtücke öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern. Die Verſteigerungs⸗ edinge können im Notariat 6 hier, Q 6, 1, einge⸗ ehen werden. Lgb.⸗Nr. 12274 a, 946 qm. Im Aufeld 2. 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