5* 15 4 8 * J 7 t, l* 22 90 2l 4 t 4 1 1 115 4 Freitag, 28. Oktober Bezugspreiſe: zn mannbelm und umgedung monatlich ſrei ins Hhaus gebracht Mark 10.—. durch die Poſt rzogen. Viertelſährlich mark 27.—, poſtſcheckkonto nummer 17590 Rartsruhe in Saben und Nummer 2017 fudwigshafen am Ahein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchüfts ⸗Nnebenſtelle Reckarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 7041, 7042, 7043, 7984, 7035. Telegramm⸗dreſſe: Heneralanzeiger mannhelm. Erſcheint wöchentuch zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Technik.— Ge Abend⸗Ausgabe. he Neueſlee ſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗ gachrich Zeitung.— Mannheimer eeeeeeeeeeeee eeeeee 1921.— Nr. 302 Fingeigenpreiſe: die kleine zelle Re..— austv. Mk. 2,58 Stellengeſuche u. Fam. Anz. 20% Nachlaß. Reklame Mk. 10.— „ Pnnahmeſchlus: Mittagblalt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Hür Anzeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen.Rusgaben c0. keine verantwortg.übern. 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Dieſe Ernennung muß als der Hinweis betrachtet werden, daß Deutſchland ohne Vorbe⸗ halt und mit allen Fol gen die Regelung der ober⸗ ſchleſiſchen Frage, die ihm bekannt gegeben wurde, an⸗ nimmt. Die Redaktion der Antwortnote auf den deutſchen Beſchluß wurde geſtern vorbereitet, der Wortlaut wird noch heute fertiggeſtellt und nach Berlin übermittelt. Es muß abgewartet werden, ob der Beſchluß der Bot⸗ ſchafterkonferez tatſächlich in der oben mitgeteilten ſchroffen Form gefaßt wurde. Sollte das der Fall ſein, ſo wird der wahre Charakter des widerrechtlichen Ententewerkes von Genf vollkommen eindeutig enthüllt. Weitere Verſchiebung der Aufhebung der militäriſchen Sanktio gen. e. Baſel, 28. Okt.„Petit Journal“ meldet: Auf Antrag der franzöſiſchen Regierung iſt die Beratung und die Beſchluß⸗ faſſung betr. die Aufhebung der militäriſchen Sanktionen gegen Deutſchland in der Sitzung der Bot⸗ ſchafterkonferenz von der Tagesordnung abgeſetzt worden, da man erſt zuwarten will, ob Deutſchland die nächſte Milliarde Goldmark richtig bezahlt. 1* Wer erinnert ſich da nicht der optimiſtiſchen Aeußerungen Rathenaus in ſeiner geſtrigen Mannheimer Rede, in der er bei Aufzählung der Erfolge des Erfüllungskabinettes Wirth⸗ Rathenau neben der erfolgten Aufhebung der wirtſchaftlichen anktion die zu erwartende der militäriſchen mit in Rechnung ſtellte. Es muß doch einmal für die Optimiſten ein und zwar ein recht böſes Erwachen geben! Jur Krilit der deulſchen Ankworl. Der von der Deutſchen Volkspartei herausgegebene Deutſche Zeitungs⸗Dienſt“ ſchreibt zur deutſchen Note, die die nterwerfung durch Ernennung eines Unterhändlers anzeigt, unter anderem: Wenn nicht vom erſten Tage an die Deutſche Volks⸗ partei durch ihre entſchiedene, klare, unzweideutige und unbeirr⸗ bar feſtgehaltene Stellungnahme gewiſſermaßen den Mitelpunkt ge⸗ bildet und die ähnlich empfindenden Elemente um ſich geſammelt äätte, wäre vielleicht die Unterwerfung unter den Machtſpruch ſehr viel zahmer und infolgedeſſen auch ſehr viel wirkungsloſer ausge⸗ fallen. Die Sprache, die Herr Dr. Wirth in Paris geführt hat, dürfte es auch den Demokraten noch in letzter Stunde möglich gemacht en, ihre Billigung der Stellungnahme des Reichskanzlers zu erklären. Wenn man ſomit im großen Ganzen mit der Note einverſtanden ſein kann, ſo bleibt doch immer das ſchmerzliche Gefühl zurück, daß er Reichskanzler, ſein Kabinett und diejenigen Reichstagsmitglieder, ie für ihn geſtimmt haben, es nicht über ſich vermochten, die einzig 10 iſche und die einzig mögliche Schlußfolgerung aus ſeinen Aus⸗ rungen zu ziehen. Dieſe Schlußfolgerung beſtand darin, d ie ntſendung eines Verhandlungskommiſſars zu derweigern. Es ſoll durchaus nicht verkannt oder gar miß⸗ achtet werden, daß vielleicht unſere ſchwer getroffenen Volksgenoſſen in Oberſchleſien, die in polniſche Knechtſchaft geraten, in einem ſolchen chritt eine Zurückſetzung, eine Vernachläſſigung erblickt und ung darob gezürnt hätten. Aber das durfte für uns nicht ausſchlaggebend ſein, zumal in naher Zukunft die Oberſchleſier ſelbſt unzweifelhaft eingeſehen haben würden, von welchem Wert eine derartige grund⸗ ütliche Rechtsverwahrung bis zu ihren äußerſten Konſequenzen ge⸗ weſen wäre. Dazu kommt, daß der von unſerer Regierung zu er⸗ nennende Verhandlungskommiſſar ſo gut wie nichts zu verhandeln n wird. Er wird ſich ſtets in dem Dreimänner⸗Kollegium, der aus den Polen und 585— Völkerbund als Vorſitzenden in Ausſicht ge⸗ nommenen Schweizer Ador beſtehenden Mehrheit egenüberſehen, und nicht imſtande ſein, auch nur das Geringſte Furchzuſetzen. Dazu kommt ferner, daß ſelbſt die ſchönſten Verein⸗ barungen, die dork getroffen werden könnten, nie das Papier wert ein werden, auf dem ſie geſchrieben ſind, weil wir aus eigenſter rfahrung ſehr genau wiſſen, wie die Polen feierlich eingegangene Verpflichtun en halten oder vielmehr nicht halten. Soweit die Oberaufſicht urch den Völkerbund in Frage kommt, wird nach wie vor der franzöſiſche jeden anderen ſo gut wie ausſchließen, und infoledeſſen werden die Polen ungehindert ſchalten und wal⸗ len können, mit ſtillſchweigender Billigung des Völkerbundes, ohne aß wir etwas dagegen auszurichten vermöchten. Daß dann aber erwahrungen und Einſprüch 7 weniger Gewicht haben werden, als wenn wir jetzt die Entſendung des Verhandlungskommiſſars abgelehnt hätten, und wir einem ein⸗ Falgen Diktat der Entente gegenübergeſtanden hätten, lieg auf der and. Da nunmehr die deutſche Regierung leider die Entſendung des Kommiſſars zugeſagt und ſich ohne weiteres auch dieſem Macht⸗ ſpruch der Entente gefügt hat, iſt unſere Stellung in jeder e berſchlechtert und geſchwächt worden. Wir ſind überzeugt, daß eine Haltung der deutſchen Regierung, die dem Ton unſerer Note prochen hätte, in der ganzen ziviliſierten Welt einen nachhal⸗ tigen tiefen Eindruck gemacht haben und vielleicht den Wendepunkt gebildet haben würde. Doch das Unglück iſt nun einmal geſchehen, ud wir müſſen auch das über uns ergehen laſſen. e der deutſchen Regierung noch viel. Die ſehr wichtige Frage, wie weit die Bezahlung der Repa⸗ rationsſchuld durch die oberſchleſiſche Entſcheidung beeinträch⸗ tigt werden wird, iſt in der Wirthſchen Note überhaupt nicht ge⸗ ſtreiſt worden. Der Reichskanzler behält ſich alſo vor, bei anderer Gelegenheit darauf zurückzukommen. Wie ſich jedoch die franzö⸗ ſiſchen Blätter zu dem hierauf bezüglichen Teil ſeiner Rede vom Mittwoch äußern, läßt deutlich erkennen, wie wenig die Franzoſen geneigt ſein werden, irgendwie den tatſächlichen Verhältniſſen Rech⸗ nung zu trogen. Auch hierin zeigt ſich, daß eine entſchiedene uneingeſchränkte feierliche Rechtsverwahrund gegen den Gewaltakte der Entente mit allen daraus entſtehenden Folgen grundſätzlich unſere Lage nach jeder Richtung hin verbeſſert und geſtärkt haben würde. Zur Entſcheidung über Oberſchleſien. Lublinitz will deutſch bleiben. WB. Lublinitz, 27. Okt. In einer gemeinſchaftlichen Sitzung der ſtädtiſchen Körperſchaften wurdegegendie Zu⸗ teilung der Stadt Lublinitz an Polen und die Zerreißung Oberſchleſiens energiſcher Proteſt erhoben. Die hauptſächlich⸗ ſten Geſichtspunkte, die vorgebracht wurden, waren folgende: Lublinitz hatte bei der Abſtimmung eine erdrückende deutſche Mehrheit. Sie entſchied ſich mit 2850 gegen 351 Stimmen für Deutſchland, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß in der letzteren Zahl die Stimmen der geſamten pol⸗ niſchen Apobeamten, die im Kreiſe ſtationiert ſind, enthalten waren. Die Stadt fällt daher anſcheinend dem Wunſche der Polen zum Opfer, die Bahnlinie Herby⸗Lublinitz⸗Tarnowitz in Beſitz zu bekommen; ſollen doch bei der Zuteilung von Königshütte und Kattowitz auch ſtrategiſche Rückſichten mitge⸗ ſprochen haben. Berückſichtigt ſollten aber nur die Ergebniſſe der Abſtimmung und die wirtſchaftlichen Verhältniſſe werden und da ergab ſich gerade in den bedeutendſten Orten an der Bahnlinie Lublinitz, Koſchentin und Stahlhammer, in den bei⸗ den letztgenannten Orten eine erdrückende deutſche Mehrheit. In den unmitelbar an der Bahn gelegenen Ortsteilen des Ortes Stahlhammer mit rund 1100 Einwohnern iſt ebenfalls eine deutſche Mehrheit erzielt worden. Die polniſche Abſtim⸗ mungsmajorität rührt lediglich von den bis zu 7 Kilometer von der Bahn abgelegenen Orten Kutſchen und Soßnitz her. Die ganze wirtſchaftliche Tendenz geht aber nach Deutſchland, das beweiſt die Verſorgung der Kaufleute mit Waren und der Fabriken mit Maſchinen und Bedarfsartikeln. Die ſtädtiſchen Körperſchaften erwarten daher, daß bei der entgil⸗ tigen Regelung der Stadt noch ihr Recht wiedergewährt und ſie Deutſchland zugeteilt wird. Kommuniſtiſche Bewegung. ONB. Kakkowitz, 28. Okt. Die ſozialiſtiſche Kattowitzer „Gazetta Robodnicza“ berichtet aus Laurahütte, daß die kom⸗ muniſtiſche Bewegung in Oberſchleſien jeden Tag zunehme. Alles warte nur darauf, daß die oberſchleſiſche Frage endgültig gelöſt werde, um den Generalſtreik zu beginnen. Auswirkung der Abkrennung Oberſchleſiens auf die Rheinpfalz. ONB. Der Verband Pfälziſcher Induſtrieller befaßte ſich in ſeiner Vorſtandsſitzung auch eingehend mit der Frage der wirklichen Auswirkungen der Losreißung Ober⸗ ſchleſiens auf die Wirtſchaftslage der Pfalz. Aller Vorausſicht nach wird dadurch die ohnehin ſchon ungenügende Kohlen⸗ verſorgung der Pfalz noch ſtärker eingeſchränkt wer⸗ den. Ein Erſatz durch Kauf von Saarkohle iſt der Pfalz an⸗ geſichts des hohen Frankenſtandes nicht mehr möglich. Den oberſchleſiſchen Induſtrieverbänden wurde von genanntem Verbande folgender Treugruß zugeſandt: Mit tiefer Trauer hat die pfälziſche Induſtrie Kunde von der Losreißung kerndeutſchen Wirtſchaftsgebietes vom Vater⸗ lande vernommen. Der Vorſtand des Verhandes Pfälziſcher Induſtrieller ſtellt in eingehender Ausſprache heute feſt, daß der 0 Oberſchleſiens unmittelbar ſchwere Rückwirkungen ſelbſt auf das Wirtſchaftsleben der Rheinpfalz haben wird. In Treue gedenken wir Oberſchleſiens Induſtrie. Wir wiſſen Oſt und Weſt in Hoffnung künftigen Wiederaufſtieges Deutſchlands und Wiedervereinigung aller ſeiner Stämme einig. Die polniſchen Jorderungen bei den Wirtſchafts⸗ verhandlungen. ONB. Rokterdam, 28. Okt.„Morningpoſt“ meldet aus Warſchau: Die Hauptforderungen der Polen in den Wirtſchaftsverhandlungen mit Deutſchland ſind nach dem Beſchluſſe des polniſchen Miniſterrates folgende: 1. Die Eiſenbahndirektion bleibt in Kattowitz, mit Zu⸗ ſtändigkeit auch für das geſamte nichtpolniſche Oberſchleſien. 2. Die nötigen neuen Bahnanlagen im polniſchen Teile werden vorläufig als Teile des deutſchen Eiſenbahnnetzes ausgeführt. 3. Die polniſche Mark wird zu einem zu vereinbarenden feſten Kurſe in Oberſchleſien gleichberechtigt mit der deutſchen Mark in Zahlung genommen. Beſcheidenheit haben die Polen noch nie beſeſſen. K Kücktritt Batockis vom Reichskommiſſariat für Wiederaufbau. YBerlin, 28. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Oberpräſident a. D. v. Batocki hat den Reichspräſidenten um Enthebung von dem ihm vor 8 Wochen ehrenamtlich übertragenen Amt des Reichskommiſſars zur Ausführung von Wiederaufbau⸗ arbeiten gebeten mit der Begründung, er habe dieſe Aufgabe in der Erwartung übernommen, daß alsbald die Zuſam⸗ menfaſſung der wirtſchaftlichen Kräfte Deutſch⸗ lands durch eine auf breiterer Grundlage gebildete Reichs⸗ regierung ermöglicht würde. Das Gegenteil ſei eingetreten. Es ſei deshalb erforderlich, daß ein anderer das Amt über⸗ nehme, der im Gegenſatz zu ihm die Aufgabe des Kommiſſa⸗ riats, unter den gegenwärtigen politiſchen Verhältniſſen für lösbar halte. Die große Koglition— eine deulſche Lebensſrage. Stegerwald über die innenpolikiſche Lage. Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Chefredakteur des„Deutſchen“ hatte heute mit dem Miniſter⸗ präſidenten Stegerwald eine Unterredung, in deren Ver⸗ lauf der Miniſterpräſident ſich über die innenpolitiſche Lage folgendermaßen äußerte: In Preußen iſt durch die Vorgänge im Reich die bisherige politiſche Regierungsbaſis erſchüttert. Die Eindezlehung der Sozialdemokratie in die preußiſche Regie⸗ rung ſei jetzt ſowohl ein Gebot politiſchen Anſtandes als auch der Staatsnotwendigkeit. Der Sozialdemokratie kann nicht zugemutet werden, im Reiche in allen entſcheiden⸗ den Stunden in die Breſche zu ſpringen, in dem größten Bun⸗ desſtaat dagegen von der unmittelbaren Umbildung an den Staatsgeſchäften ausgeſchaltet zu bleiben. Wir ſtehen zudem vor einem ſehr ſchlimmen Winter und vielleicht auch vor einem noch ſchlimmeren Frühſommer. Unter dieſen Umſtänden wird die Einbeziehung der Sozialdemokratie in die preußiſche Re⸗ gierung erfolgen müſſen. Auf die Frage, ob der Gedanke der großen Koalition zerſchlagen ſei, antwortete Stegerwald, dafür habe ich nur ein entſchiedenes Nein. Die große Koali⸗ tion kommt, weil ſie kommen muß. Nachdem dann Stegerwald die kataſtrophale fin an⸗ zielle Lage des Deutſchen Reiches geſchildert hatte, kommt er auf das Ernährungsproblem zu ſprechen. Er fragt, womit ſoll Deutſchland heute ausländiſche Lebens⸗ mittel, die es nicht entbehren kann, bezahlen?. Unſere eigene Erzeugung reicht nach allen bisherigen Erfah⸗ rungen höchſtens bis zum Mai, aber nicht bis zur neuen Ernte. Wovon ſoll das deutſche Volk in der Zwiſchenzeit leben? Wenn man zu wählen hat zwiſchen einer Koalitions⸗ verbreiterung, um zwei Parteien, die einander wenig freund⸗ lich ſind und der Verelendung eines großen Teiles des deut⸗ ſchen Polkes, dann kann keinem wahren Vaterlands⸗ und Volksfreund die Wahl ſchwer fallen. So ſteht es aber um das deutſche Volk! Die harte Tatſache zwingt den Reichstag zu einer feſten Steuerarbeitsge⸗ meinſchaft. Keine Partei geht aber in der Steuerauf⸗ bringung auf allen Gebieten bis zur alleräußerſten Grenze, wenn hier nicht ein entſprechender Einfluß auf die Führung der Reichspolitik ausgeübt wird. Auch in Preußen iſt die Inangriffnahme der großen Verwaltungsreform ſolange unmöglich, als nicht die große Koalition beſteht. Die große Koalition iſt eine deutſche Lebens⸗ frage. ————2————— Vorſpiel zur Kouferenz von Waſhinglon. § London, 26. Oktober. Der Auftakt zur Waſhingtoner Entwafſf⸗ nungskonferenz hat in Newyork ſtattgefunden; die militäriſchen und maritimen Vertreter Englands und Belgiens wurden bei ihrer Ankunft mit rauſchendem Enthuſiasmus auf⸗ genommen. Admiral Beatty, in Begleitung ſeiner Frau und ſeines Sohnes, ſtand im Mittelpunkte der begeiſterten Kund⸗ gebungen für England. Die der amerikaniſchen Northeliffe⸗ organiſation naheſtehende Preſſe veröffentlicht Huldigungs⸗ artikel, in denen Beatty als der„Mann geſchildert wird, der die Deutſchen in die See warf“. In dem Blatte„Sun“ ſchreibt ein amerikaniſcher Admiral:„In Beatty begrüßen wir dey Freund der Vereinigten Staaten, den Bundesgenoſſen, der für die Verteidigung der Seen durch die engliſch ſprechenden Völker eintritt und ſtets eintreten wird“. Man veranſtaltete zwei große Kundgebungen für den eng⸗ liſchen Admiral. Die Menge umlagerte ſtundenlang das Hotel, in dem die britiſche Delegation nahm, Beattys Sohn hielt eine Anſprache, in der er ſagte:„Wir kommen als die Vertreter Englands, das mit Euch für die Freiheit der Völker geſtritten hat.“ Die engliſch⸗amerikaniſche Propaganda hat mit größter Intenſität eingeſetzt und be⸗ herrſcht ein Drittel der Newyorker Preſſe. Von dem Ent⸗ waffnungsproblem wird noch wenig geſpro⸗ chen. Man wartet, um dieſes Thema zu erörtern, auf die Ankunft des Marſchall Foſch. Die Demiſſion des franzöſiſchen Generals Fayolle und des Admirals Lacaze, die— in elſter Stunde— der Regierung für die Beteiligung an der Waſhing⸗ toner Konferenz dankten, machte in der Preſſe einen ungünſti⸗ gen Eindruck. In„Newyork World“ wird eine Pariſer Mel⸗ dung abgedruckt, die„‚ſehr ernſte Schwierigkeitenin der franzöſiſchen Rüſtungsfrage“ ankündigt und Meinungsgegenſätze innerhalb des franzöſiſchen Generalſtabes für ſehr wahrſcheinlich hält. Es wird angenommen, daß die fichebun Vertreter nur unter Bedingung eines Rückver⸗ icherungsvertrages gegen einen nicht provozierten deutſchen Angriff die Einſchränkung der Waffenrüſtungen zu⸗ geben werden. Verſchiedene Blätter, wie„American“ befürch⸗ ren, daß an dieſer Forderung die Klärung der europäiſchen Militärfragen ſcheitern werde. In Waſhington werden bereits großzügige Vorbereitun⸗ gen für die Unterbringung der Delegierten und der Preſſever⸗ treter getroffen. Die Konferenz findet in dem panamerikani⸗ ſchen Gebäude ſtatt; gegenüber dieſem prächtigen Palaſte iſt das„navy building“ gelegen, wo den Journaliſten Arbeits⸗ räume uſw, zugewieſen werden. Man erwartet 220 Preſſe⸗ vertreter. Die Delegierten werden täglich in navy bilding mit den Journaliſten über die Vorgänge auf der Konferenz „zwangloſe Konverſation“ halten. Von den großen Londoner ZJeitungen ſind aber beſondere Räumlichkeiten in der Umge⸗ bung des„Panamerican Building, gemietet worden,„Times“ und„Daily Telegraph“ werden einen Stab von 40 Mitarbei⸗ tern beſchäftigen. Mehrere amerikaniſche Blätter haben auf die Reſervierung eines Büros im Navy Building verzichtet, weil ſie den Umgang ihrer Vertreter mit den Preſſeleuten des Auslandes nicht für ratſam erachten. 2. Seite. Nr. 302. Mannheimer General⸗Anzeiger. Mbend⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. Oktober 1921. Die Landlagswahlen. Me Parlei des liberalen Bürgerlums. Welche Partei wählt der liberale Bürger? Die Berliner Stadtverordnetenwahlen haben die Antwort auf dieſe Frage gegeben. Es entfielen auf die Demokratiſche 126000 Stimmen, 17 Mandate. Die Deutſche Volkspartel aber erhielt 263000 Stimmen und 35 Mandate. alſo 137000 Stimmen und 18 Mandate mehr als die Demokraten. Das iſt ein klares Votura. Wenn demokratiſche Blätter behaupten, die Deutſche Volkspartei habe bei den Berliner Wahlen 40 000 Stimmee verloren, ſo liegt hier ein kleiner— Irrtum vor. Bei der früheren Wahl erhielt ſie 275 000 Stim⸗ men. Danach kann ſich jeder ausrechnen, was es mit den 40 000 Stimmen auf ſich hat. Kopfrechnen und auch ſonſt noch was ſchwachl!! Das ſchla ende heer! Mehr als 200 000 Wähler haben bei der Wahl des vorigen Jahres in Baden ihrer Wahlpflicht nicht genügt. Das darf am 30. Oktober nicht wieder ſo ſein. Ihr, die Ihr be⸗ greift, daß Wahlrecht Wahlpflicht iſt, ſtöbert die ſchla⸗ fenden Geſellen auf, redet ihnen ins Gewiſſen, ſchleift ſie hin zur Wahlurne, die gleichgültigen, trägen, gedankenloſen Män⸗ ner und Frauen, die wohl ſchelten können über die heilloſe Zer⸗ fahrenheit und Verworrenheit unſerer Zuſtänden, aber nicht einmal die eine Stunde übrig haben, um einen Stimmzettel für die Parteien abzugeben deren Stärkung allein den Anfang der Beſſerung bedeuten kann. Die Nichtwähler gehören ja leider zum allergrößten Teil den bürgerlichen Parteien an. Gelingt es, das ſchlafende Heer der 200 000 Nichtwähler am 30. Oktober mobil zu machen, ſo wird das Votum ganz gewiß befriedi⸗ gend ausfallen. Dann wird auch dieſe badiſche Wahl ganz gewiß eine klare und beſtimmte Antwort auf den Druck der Entente und auf den Kurs ſein, der in Verlin vom Kabinett Wirth geſteuert wird. Die Vahlzeit. Von vormittags 9 Uhr bis abends 6 Ahr. Klarlsruhe, 28. Okt. Da aus ausgegebenen Einladungsformularen einer Druckerei der Schluß des Wahlaktes fälſchlicherweiſe abends auf 8 Uhr ſtatt auf 6 Uhr angegeben iſt, ſtellt die„Karlsruher Zei⸗ tung“ nochmals feſt, daß nach 8 48 der Wahlordnung im Win⸗ terhalbjahr die Wahl um9 Uhrmorgensbeginntund um6Uhrabendsendigt. Dieſer Waragraph lautet: „Die Wahlzeit dauert in der Zeit vom 1. April bis 30. Sep⸗ tember von 8 Uhr morgens bis 5— nachmittags. In Wahl⸗ bezirken mit weniger als 1000 Einwohnern kann die zur Angren⸗ zung der Wahlbezirke zuſtändige Behörde die Wahlzeit abkürzen. Die Wahlzeit darf jedoch nicht ſpäter als 10 Uhr vormittags be⸗ ginnen und unbeſchadet der Beſtimmung des§ 56 Abſ. 2 nicht vor 5 Uhr nachmittags ſchließen.“ Darnach iſt alſo die Wahlzeit für die am 30. Oktober d. J. ſtattfindende Landtagswahl mit Ausnahme jener Wahlbezirke unter 1000 Einwohnern, für welche die Wahlzeit abgekürzt werden kann, auf die Zeit von vormittags 9 Uhr bis abends 6 Uhr feſtgeſetzt. Hierauf ſei nochmals, um allen Zweifeln zu begegnen, ausdrücklich hingewieſen. Wahlverſammlungen. Jendenheim, 28. Okt. Die Deutſche(liberale) Volks⸗ partei Feudenheim hielt geſtern abend im„Badiſchen Hof“ eine Verſammlung für Mitglieder und Freunde ab, die ſo zahlreich beſucht war, daß der Saal vollbeſetzt war. Der 1. Porſitzende, Herr Fabri⸗ Partei Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſien. 00) MNachdruck verboten.) Fortſetzung.) Und ſo brüllte Kraſſen wieder, ſo laut er konnte: Hallo! Hallo! Help mi! Help mil“ Nach einer Weile kam einer über die Fennen näher und näher. Kraſſen hörte an der Haſt der Schritte, daß er gehört worden ſei, und daß einer herankäme, um ihm zu helfen. Hier ſitt it! Hier in'e Priel, bi'n Steg!“ Jemand warf ſich an der Prielkante ins feuchte Gras, ei Hände langten hinunter, Kraſſen ergriff ſie, ampelte und Han⸗ fühlte ſich emporgezogen und ſtanb dann auf feſtem rund. „Junge! Jungel Dat wer en Stück Arbeit! All de Schiet un Mutt!“ Nun erſt ſah er, wer ihm herausgeholfen hatte. Es war der alte Melfſen. „Aber Bundis, muß denn das ſein? Können Sie denn die Pünſche gar nicht ſtehen laſſen? Bedenken Sie, wenn ich nicht gekommen wäre, hätten ſie in der Flut den Tod finden können.“ „Ja, ja, Melfſen,“ ſtotterte Kraſſen verlegen,„das is leicht geſagt, ſtehn laſſen, aber wenn es doch ſo gut ſmeckt un ein. guter Freund kommt un gibt einen aus.“ Daß es auch gerade der alte Melfſen ſein mußte, der ihn aus dem Priel gezogen hatte! Das war zu ärgerlich! Wenn er ihn auch gar nichts anging, rein gar nichts, und er ſich auch ar nicht um ihn kümmerte, rgerlich war es doch. Er ſchämte ſich vor dem weißhaarigen Mann, deſſen Augen immer ſo tief blickten und deſſen Stimme immer ſo weich klang, mit einem gewiſſen mütterlichen Ton. „Ganz recht, Bundis, aber heute haben Sie doch zu vie getrunken.“ „Sagen Sie das nich. Das ſieht man bloß ſo aus wegen dem Mutt an mein Zeug. Da war ein Huſumer Viehhändler mitm Poſtboot von Pellworm gekommen, ein alter Freund von mir, ja un der A ein'n aus. Aber was der is, der liegt ſchon lange untern Tiſch. Haha!“ „Und Sie im Priel! Aber nun kommen Sie, ich geleite Sie nach Hauſe, ſonſt fallen Sie wieder irgendwo ins Waſſer, und es iſt nicht gewiß, daß ſich einer findet, der Sie herausholt. Sie wiſſen doch, daß die Nordwarfter Sie ſchon früher eine ganze Nacht im Graben liegen gelaſſen haben, trotzdem Sie uu wie ein Ochs brüllten.“ kant Merck gab ſeiner Freude über das zahlreiche Erſcheinen Aus⸗ druck und geißelte in ſcharſen Worten das Unrecht, das unſerem Volke ſoeben wieder in Oberſchleſien angetan wurbe. Pald müſſen wohl auch die ärgſten Schwärmer der Weltverbrüderung belehrt ſein. Sodann 17* der Kandidat der D. V.., Herr Syndikus Dr. Ulm in klarer und überſichtlicher Weiſe über die wirtſchaftlichen und Fragen. Ausgehend von den Belaſtungen des Friedens⸗ iktates und des Ultimatums zeigte er die Wirkung derſelben auf die Finanzen und die Wirtſchaft unſeres Volkes. Die wichtigſten Steuer⸗ vorlagen erfuhren dabei ſachkundige Behandlung. Die ſogen.„Gold⸗ hupotheke“ müſſe entſchieben abgelehnt werden. Die Produktion müſſe auf allen Gebieten geſördert werden. Die Landwirtſchaft bilde immer noch einen ſtarken Aktivpoſten unſerer Wirtſchaft und be⸗ dürfe beſonderer Pflege. Mittelſtand und Hausbeſitz dürfen nicht er⸗ drückt werden. Mit einem warmen Appell zur vaterländiſchen Pflicht⸗ erfüllung bei den Wahlen ſchloß der Redner unter lebhaftem Beifall. Frau Alice Hoffmann wandte ſich ſodann in ſympathiſchen Wor⸗ ten, die mit großem Beifall aufgenommen wurden, an die Frauen. Sie ſind die Erzieher unſerer Kinder, ſie müſſen um unſerer Zukunft wegen, mit dem Stimmzettel ihren Willen bekunden. Als dritter Redner teferierte ſodann Herr Generalſekretär Wittig⸗ 1— über die politiſche Lage. Redner, der ja in Feudenheim kein Unbe⸗ kannter iſt, ſprach in lebhaft, mit Zuſtimmung begleiteter Rede über unſere äußere und innerpolitiſche Lage und ſetzte ſich mit den ande⸗ ren Parteien ſachlich auseinander. Er ſchilderte die wirtſchaftlichen und ſittlichen Wege, die zum Wiederaufbau führen müſſen. Herr Wittig ſchloß damit, daß er zum Willen, zur Arbeit, zur Treue an den guten Uebeſſeferungen des Bürgertums und zum felſenfeſten Glauben an eine beſſere Zukunft aufrief. Großer Beifall der Zu⸗ hörer bewies, wie ſehr er allen aus dem geſprochen hatte. Eine Ausſprache wurde nicht beliebt. Herr Merck ſchloß mit Dan⸗ kesworten die Verſammlung, die einen vollen Erfolg darſtellte. c Rippenweier, 27. Okt. Die Deutſche Volkspartei hlelt heute hier im„Pflug“ eine ab. Herr Haupt⸗ lehrer Herold eröffnete dieſelbe und erteilte dem Referenten des Abends, Herrn Stadtverordneten L. Haas⸗Mannheim das Wort, der in großen Zügen über„Reichs⸗ und Landespolitik“ ſprach. Der Redner gab im erſten Teil ſeiner Ausführungen ein treffendes Bild umſerer troſtloſen außenpolitiſchen Lage, ſtreifte unſere Finanz⸗ wirtſchaft und kam dann im zweiten Teil auf die Aufgaben des kommenden Landtags zu ſprechen, wobei er die Mittelſtandsfragen eingehend behandelte. Erſchienenen den Ausführungen des Reſerenten. Da eine Diskuſ⸗ ſion nicht gewünſcht wurde, ſo konnte Herr Herold die Verſamm⸗ lung nach etwa zweiſtündiger Dauer ſchließen. ——— Die Konferenz der Ernührungsminiſter. Die Frage der Kartoffelverſorgung. WB. Oldenburg, 27. Okt. In der geſtrigen Konferenz der Ernährungs⸗ und Landwirtſchaftsminiſter der Länder führte der Vorſitzende, Reichsminiſter Dr. Hermes u. a. aus: Die letzten Monate führten eine Entwickelung herbel, welche die akuten Ernährungsprobleme wieder mehr in den Vordergrund bringen. Wir ſtehen unter dem verberblichen Einfluß einer kata⸗ ſtrophalen Verſchlechterung unſerer Valuta und der geſamten welt⸗ wirtſchaftlichen Situation ſowie den Folgen der unglücklich ab⸗ normen Witterung im Sommer. So mußten wir in letzter Stunde unſer Programm ändern und die Erörterung der rein produktiven Frage hinker die Erörterung der aktuellen Ernährungs⸗ frage des Tages ſtellen. Nicht als ob wir damit das Problem der landwirtſchaftlichen produktiven Förderung in den Hintergrund treten laſſen wollten, ſind wir doch nach wie vor überzeugt, daß wir nicht früh genug au eine nachhaltige Förderung der Produktion herangehen können. Aber bei voller Würdigung dieſes grundſätz⸗ lichen Standpunktes müſſen wir uns heute die Frage vorlegen, was können wir tun, um in den brennenden Nöten der Gegenwart eine Beſſerung herbeizuführen? Den erſten wichtigſten Beratungsgegenſtand der Konferenz der Ernährungsminifter in Oldenburg bildete die augenblickliche Lage der Kartoffelverſorgung und die Preisentwicke⸗ lung auf dem Kartoffelmarkte. Von dem Vertreter des Reichs⸗ miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft wurde zunächſt ein Ueberblick über die Ernte und die bisberlge Kartoffelbewegung ge⸗ geben. Wenn auch anmtliche Erntefeſtſtellungen nicht mehr vor⸗ liegen, kann doch nach Mitteilung der Sachverſtändigen angenommen werden, daß die Ernte etwo 26 Millionen Tonnen beträst, mit⸗ bin für die Ernährung der Bevölkerung, die etwa acht Millionen Tonnen benötigt. ausrelcht. Die ſeit dem 1. September be⸗ megten Mengen belaufen ſich auf 35 Millionen Zentner und bleiben hinter der bis zum gleichen Zeitpunkte des Vorfahres beförderten Er faßte den torkelnden Kraſſen feſt an und führte ihn nach Hauſe. Eine Weile glotzte der Trunkene ſtier vor ſich hin, um Klarheit in ſeinem Gehirn zu ſchaffen. Die Nacht, von der Melfſen eben Hanſpen hatte, ſtieg vor ihm auf. Das alles hatte er ſchon längſt vergeſſen. Nun aber, wo der Alte ſo gütig neben ihm herſchritt und ſich abmühte, ihn ſicher über Priele und Gräben nach der Warft zu geleiten, kam die Erinnerung über ihn, und mit der Erinnerung kam eine Wut auf die Norderwarft über ihn. 8 „So'n Bande! Spitzboben, Räubers un Banditenl Lat egen Warft de ganze Nacht in'n Graben liggn to laten! Dot⸗ frern har ik kunt, verſupen ok! Un keener iſt dor, de mi hilpt! So'n Räuberpackl Un nu quält ſik en ole, gude Mann mit mi rüm.“ „Laſſen Sie nur, Bundis, ſeien Sle doch ſtill und gehen Sie mit, damit wir nach Hauſe kommen. Sie müſſen ins Bett, Sie ſind ja naß und kalt.“ Kraſſen Vundis war ganz wehleidig geworden. Der Al⸗ kohol, die Erinnerung an die längſt vergeſſen geweſene Schlech⸗ tigkeit der Nordwarfter, das Gerührtſein von der Güte und dem Mitleid des alten Melfſen, das alles ſtürmte auf ihn ein wie eine Sturzſee über ein Wrack und knickte ihn innerlich, ſo daß er zu ſchluchzen 1 „Un nu ſchleppen Sie ſich mit mir rum un haben Laſt mit mir. Das hab ich ja all gar nicht verdient. Was meine Freunde und Mackers ſind, die laſſen mir im Graben ver⸗ ſaufen. Aber Sie kommen bei un ziehn mir raus.“ „Iſt ſchon gut, Bundis, kommen Sie doch. Das andere iſt ja, kängſt vorbei und geweſen. Ddie Hauptſache iſt ja, daß Sie heute noch rechtzeitig aus dem Priel herausge⸗ ſind und daß Sie nun nach Hauſe kommen.“ „Jawoll, ja!“ 55 „Aber Sie müſſen ſich etwas zuſammenreißen, müſſen auch ſelber zu gehen verſuchen, ſonſt werden Sie mir zu ſchwer. Ich bin ein alter Mann!“ Da begann Kraſſen wieder, herzbrechend zu ſchluchzen. „Jawoll ſa, ein alter Mann! Un ich, Schubſac ich Schuft von'n Kerl, ich Bandit, ich bin ſo ſchlecht gegen Ihnen. „So kommen Sie doch, Bundis!“ „Schlecht bin ich geweſen. Aber da ſoll wieder einer kommen un ſagen was gegen Giede un weil ſie mit n Bau⸗ meiſter losgeweſen is, der, was nu ausgekniffen is. Soll mal wieder einer kommen un ſagen, ſie hat was mit ihm gehabt un es is ſo weit bei ihr, wie bei die andern Mädchen.“ „Was, was iſt das? Was ſagen Sie? Ein Zittern lief plötzlich durch den alten Melfſen. Er konnte den ſchweren Körper des andern nicht mehr tragen, er Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgten die mi man erſt wedder nüchtern ſin! En olen Bekannten von'e Menge um ein Geringes zurück. Die Meinung der Mitglieder der Konferenz über die Urſachen der augenblicklichen Schwierigkeiten war ziemlich einheitlich. Als Urſache wurde feſtgeſtellt, die in dieſem Jahre e ſtarke Nachfrage nach Kartoffeln in den weſtlichen und ſüdlichen Landesteilen ſowie die Unmöglichteit, aus fremden Ländern Kartoffeln einzuführen. Die e e Preisentwickelung wurde auf die Entwertung des deuſchen Geldes zurückgeführt. Mdie Mehrheit del Konferenzmitglieder entſchleden ſich für die Durchführung olgender Maßnahmen: Mit allen Mitteln muß eine eſſerung der eleeee die öſtlichen Ueberſchuß, gebiete angeſtrebt werben, um auch das Angebot zu ſteigern 10 hierdurch die Preisbildung zu beeinfluſſen. Fede Ausfuhr Ju verhindern. Die Verarbeitung von Speiſekartoffeln in Stärkefabriken, Trocknereien und Brennereien iſt möglichſt zu vel hindern Dem wilden Aufkauf ſoll dadurch begegnet werden, da die Landesreglerungen durch Verordnungen zu ermächtigen ſirn den Aufkauf von Kartoffeln von der Erlaubnis einer von der Lan⸗ desregierung zu keſtimmenden Behörde des Aufkaufsgebietes ab⸗ hängig zu machen, und daß die Eiſenbahnen zu erſuchen ſind, nut ſolche die ſh zu befördern, die von Aufkäufern aufgegeben werden, die ſich im Beſſtze eines Erlaubnisſcheines befinden. 3 den Fällen, wo von der Landwirtſchaft oder den Händlern der Prei in einer Weiſe ſalrei ert wird, der den Geſtehungskoſten und der Marktlage in keiner Weiſe enſpricht, ſollen von den Lorſchuht der Verordnung gegen die Preistreiberei vom 8. Mai 1015 ſowie des Ge 550 über die Verſchärfung der 5 5 wegen reistreiberet und verbotener Ausfu ebenswi tiger Gegenſtände vom 18. Dezember 1920 nachdrücklich Gebrauch gemacht werden. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, da es durch dieſe Maßnahmen gelingen werde, noch vor Eintritt dez Froſtes eine Entſpannung der Lage herbeizuführen. Sollten ſi dieſe Erwartungen nicht erfüllen, und dringende Notſtände ein treten, ſo iſt die Mehrheit der——— der Anſicht daß eine Be⸗ tandsaufnahme Vorbehaltung weiterer geſetlicher aßnahmen für die Sicherung der Verſorgung der Bevölkerung anzuordnen ſei. Bei Eintritt ſolcher Nolſtände ſollen die Ernäh⸗ rungsminiſter der Länder zu einer neuen Lonſerenz zufammen⸗ treten, um über die Durchführung der in Betracht kommenden Maßnahmen zu beraten. Das Karliſtiſche Ahenleuer. Aarl weigert ſich zu verzichten.— Die Iwangs rekrutierung in Tſchechei. e 15 Berlin, 28. Okt.(Von unf. Berl. Büro.) Karl welgertſich, wie aus Wien gemeldet wird, die Erklärung des ꝛl„5, zu unterzeichnen Zetzt wird wohl kaum eine andere Löſung bleiben, als nach ſchleu⸗ niger Einberufung der ungariſchen Nationalverſammlung au geſetlichem Wege auszuſprechen, was Karl freiwillig zu tun abgelehnt hat. Nun hat auch der rumäniſche Geſandte in Belgrad mitgeteilt, Rumänien mobiliſiere 6 und Kavalleriediviſionen. In Deutſch⸗Böhmen hat die Mo⸗ bilmachung ſchon blutige Opfer gefordert, da die Deutſch⸗ Böhmen voll Widerwillens gegen die Einberufung ſind. In Graslitz ſteigerte ſich die Empörung gegen die Zwangs“ rekrutierung bei den Deutſchen ſo, daß ſie den Stellungs, befehlen nicht nachkommen und den General ſtrei proklamieren. Auf dem Marktplatz kam es mit tſchechiſchen Legionären zu biutigen Zuſammenſtößen, bei denen die Deutſch⸗Böhmen mehrere Tote— es werden vorläufig 7 ge⸗ meldet— und etwa 20 Verwundete hatten. Auf tſchechiſcher Seite gab es einen Toten und einige Verwundete. Die Inſel Madeira der zukünftige Aufenthaltsort des Exkaiſers Karl. 5 ONB. Condon, 28. Okt. Zu der Meldung, daß Exkaiſer Karl auf den kanariſchen Inſeln interniert werden ſoll, liegt ein Beſchluß noch nicht vor, ebenſowenig wie die Zu⸗ ſtimmung der ſpaniſchen Regierung. Karl dürfte vorläufig, wie der„Daily Telegraph“ erklärt, bis zur Entſcheidung über die Frage ſeines Aufenthalts auf einem Kanonenboot der engliſchen Donauflottille interniert werden. Dieſes Boot werde ihn über Galatz nach Konſtantinopel bringen, wo er die endgültige Entſcheidung über ſein Schickſal an Bord des engliſchen Kreuzers„Cardiff“ abzuwarten haben wird. Als Verbannungsort war zuerſt Malta aus⸗ erſehen, das ſich aber als wichtiger Knotenpunkt des politi⸗ ſchen Verkehrs mit Aegypten und Indien nicht eiane. Eng⸗ land ſchlägt jetzt die Inſel Madeira vor und dieſer Vor⸗ ſchlag dürfte endgültig angenommen werden. konnte ſich ſelber kaum Aua halten. Die Arme ſanken ihm herab, und ſchwer flel Kraſſen in ſich zuſammen und lag vor ihm im nebelnaſſen Gras. „Sall noch mal eener kamen un ſo wat ſeggenl Alle Knaken hau ik em twei. Un ik Lump heff ſelbſt ſo wat von Giede ſeggt. Aber dat is nu ut. De ole Vadder treckt mi ut'n Priel un hört mi to Hus, un ik, un ik. Aber da ſall noch eener kamen! Junge! Junge! So'n Snack! So'n Aaskram. So'n Deern flecht to maken up'e ganze Hallig un wer weet wol As wenn Giede ſo een weer, as de annern! Ne, da kön Se ſik darto verlaten, Melfſen, alle Knaken hau ik den twei, de noch een Wort öwer Giede un Se ſeggt.“ Langſam und ſchwerfällig begann er ſich aufzurichten. Er 1 ſelber nicht, was er angerichtet hatte; er meinte es gut. Gebückt, zufſammengebrochen wie unter einem ſchweren Schlag ſtand Melfſen vor ihm. Er war totenblaß, und ſeine Lippen bebten, daß er kein Wort herausbringen konnte, ſo hatte ihn das Geſchwätz des Trunkenen erſchüttert. Das alles war möglich, nachdem er ſchon ein ganze⸗ Leben lang unter den Leuten auf der Hallig gelebt hatte, nachdem all ſeine Tage, all ſein Tun und Denken wie ein großes offenes Blatt vor ihnen gelegen hatten. Das konn“ ten ſie ihm antun! Das war der Dank für ſeine Lebens⸗ arbeit an ihnen und für ſie! Alles, alles zerbrach in ihm. Denn was er da eben gehört hatte, war ja nicht der Aus“ ſpruch eines Betrunkenen, nein, das war in kurzen Worten die Summe alles deſſen, was wie eine ſchmutzige Welle über die ganze Hallig und von Warft zu Warft kroch, war ein ſtinkender, ſchwelender Rauch, der ſeit langem über ihm und ſeinem Hauſe lag. Kraſſen merkte nichts von der tiefen Erſchütterung de⸗ Alten. Er klammerte ſich an ſeinen Beinen empor und ver ſuchte ſich vollends aufzurichten und ſank doch immer wieder zurück. 5 „So'n Bande! Alle Knaken ſla ik ſe twei, alle Knaken! Lanaſam beugte Melfſen ſich nieder, zog Kraſſen mi müden Armen hoch und ſagte mit gebrochener Stimme: „Still, Bundis! Kein Wort mehr. Und nun kommen Sie!“ als wäre er ſelber trunken, nach der Schulwarft. Ob das, was ſich die Halligleute erzählten, wahr ſei oder nicht, da⸗ war ja alles einerlei. Darauf kam es ja nicht an. Abet daß ſie ſo etwas glauben und erzählen konnten, das wal es, was ihn niederſchmetterte. (Kortſetzung folgt.) Mühſam führte er ihn nach Hauſe und wankte dann, — * eenag, den 28. Ottober 192l. 2. Seite. Nr. 502. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 1 10 r u⸗ uf m o⸗ h⸗ jn + 9⸗ n ie e⸗ 40 „ 1 90 + 1„ i⸗ nrrrrereeeee —* — außerordentlichen Bezirkskonferenz * — Die Landtagswahl findet am 30. Oktober 10921 von—6 Ahr(rnicht wie auf der Karte angegeben 7 uhr) ſtatt. ſtliche Fra 9 Wirtſcha Die Siaalsbeamien u. Arbeiter zur wirkſchaftlichen Noklage. Tu. Karlsruhe, 28. Ott. Die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſen⸗ bahner, die deutſche Verkehrsbeamtengewerkſchaft und die Deutſche Poſtgewerkſchaft hatten die Vorſtandsmitglieder, Vertrauensleute, etriebs⸗ und Beamtenräte von ganz Mittelbaden zu einer nach Karlsruhe zuſammen⸗ berufen, um zur ſteigenden Teuerung und der dadurch bedingten Notlage der Staatsarbeiter und Beamten Stellung zu nehmen. ie Verſammlung nahm eine Entſchließung an in der die ſchon in anderen Verſammlungen(z. B. in Heidelberg, Mosbach uſw.) er⸗ dobenen Forderungen unterſtrichen werden. Dieſe gehen u. a. auf eine 5 Umgeſtaltung und auf einen Neuaufbau der Be⸗ loldung und Entlohnung und auf eine ganz weſentliche Erhöhung ei Grundgehälter und Grundlöhne, auf eine Erhöhung der Aunderzuſchläge und auf einmalige Zahlung für die nächſte Zeit und die Zeit vor Weihnachten hinaus, um die dringendſten An⸗ de en für den Winter zu ermöglichen. Weiter wird gefordert ie Geang eines Exiſtenzminimums für die unteren Beſoldungs⸗ and Lohngruppen und die Beſeitigung der Staf elung in den Teuerungszulagen bei Beamten und Arbeitern. Eine Abſtufung nach Ortsklaſſen dürfe nur inſoweit ſtattfinden, als die Verſchieden⸗ —1 des durchſchnittlichen Aufwandes für Wohnung und Fahrgeld r den Verkehr zwiſchen Wohnung und Arbeitsſtätte ſich bedingt. Stäoͤtiſche Nachrichten. 7 Schwimmunterricht an der Mannheimer Volksſchule. Am November beginnt der zweite Ausbildungskurs im chwimmen für die zweite e der VI. Knaben⸗ und Mädchenklaſſen(8. Schulfahr) der Altſtadt. Im Hinblick auf den chen geſundheitlichen Wert des Schwimmens, den wir in einem üheren Artikel bei Beginn des erſten Ausbildungskurſes dargelegt n, möchten wir die Eltern der in Betracht kommenden Kinder en, rechtzeitig für die Beſchaffung der notwendigen Badeaus⸗ rüſtung Sorge tragen, wie auch auf regelmäßigen Beſuch des. immunterrichts bedacht ſein zu wollen. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichtes hat ſeine Zuſtimmung dazu erteilt, daß Schwimmunterricht während der Dauer des Ausbildungskurſes anſtelle des Turnunterrichts tritt; er iſt alſo wie das Turnen für ſe betr. Kinder verpflichtend. Befrelungen können nur auf rund des ſchulärztlichen Befundes erwirkt werden. *Ausſtand. Die hieſigen Möbeltransportarbeiter ſind geſtern wegen Lohndifferenzen in den Ausſtand getreten. „ die Eiernot in Baden wird durch folgendes Gegenſtück ins ſchärfſte Licht gerückt: Am 21. Oktober wurden in Nürnberg durch die ſtädtiſche Wirtſchaftspolizei 100 000 Kalkeier, welche nach armen ausgeführt werden ſollten, wegen Verdachts des Kettenhan⸗ dels uſw. beſchlagnahmt. Die Eier, welche von einem Nürnberger Eierhändler von 60 Pfg. bis zu 1 im Laufe des Sommers einge⸗ kauft wurden, ſollten in 70 Kiſten nach Barmen ausgeführt werden und 2,10 das Stück koſten. Der Käufer in Barmen hatte bereits einen Scheck über 210 000/ ausgefolgt. Die beſchlagnahmten Eier wurden am Mittwoch durch das Nürnberger ſtädtiſche Landwirt⸗ loeninn, in kleineren Mengen zum allgemeinen Verkauf gebracht. DWir veröffentlichen dieſe Meldung, um die wirtſchaftliche„Soli⸗ darität“ in ſüddeutſchen Landen von neuem in ihrer ganzen Glorie zu zeigen. In der am Mittwoch ſtattgefundenen Beſprechung auf em Rathauſe wurden von einem Redner Gegenmaßre geln gerlangt, wenn Bayern und Württemberg unter Uebertretung der Beſtimmungen der Reichsverfaſſung ihre Grenzen weiter für die usfuhr von Lebensmitteln ſperren, die ſie ohne Not entbehren kön⸗ nen. Es wird Aufgabe der badiſchen Regierung ſein, hier nun end⸗ lich einmal mit Stuttgart und München gut deutſch zu reden. Man braucht dabei nicht bajuvariſch grob zu werden. Aber geſagt muß en Schwaben und Bayern werden, daß es ſo nicht weitergehen kann.„Wir können die Aufhebung der, wie bemerkt, ſchon geſetzlich unzuläſſigen Grenzſperre verlangen, weil wir den Bayern auch von unſerm Obſtreichtum im Frühſahr abgegeben haben. In vielen aggons ſind die Kirſchen nach München abgegangen. Sollen wir a nicht berechtigt ſein, als Zegenleiſtung ein wenig von denſenigen ensmitteln zu verlangen, die Bayern mit Leichelgkeit entbehren kann? Bayern und Württemberg treiben mit der Ausfuhrſperre eine — Wirtſchaftspolitik, die die nachteiligſten Folgen haben Pb. Selbſitötungsverſuch. Aus Liebeskummer trank ein in der Gutemannſtraße wohnendes Mädchen in der Abſicht, ſich zu entlei⸗ ben, eine giftige Flüſſigkeit. Die Lebensmüde wurde in das Allge⸗ meine Krankenhaus verbracht. Pb. Schwere Körperverletzung verübte in vergangener Nacht er 27 Jahre alte verheiratete Schleifer Wilhelm Sommer, wohn⸗ haft Laurentiusſtraße 26, dadurch, daß er einem ledigen, in der Schwetzingerſtraße wohnenden Schloſſer auf dem Bahnſteig 1 am Hauptbahnhof aus noch unbekannter Urſache zwei Stiche mit ſeinem Dolchmeſſer in die linke Halsſeite und in die linke Bruſiſeite verſetzte. Der Verletzte, der ſich in Lebensgefahr befindet, wurde in das Allge⸗ meine Krankenhaus überführt. Der Täter wurde verhaftet und in das Amtsgefängnis Schloß eingeliefert. Parteinachrichten. Deukſchnationale Wählerverſammlung. Die für morgen abend anberaumte Wählerverſammlung, in der Graf Weſtarp ſprechen wird, findet nicht im Verſammlungsſaal des Roſengartens, ſondern im großen Saal des Jugendheims, F 4, ſtatt. veranſtaltungen. *Der Jilm⸗Bortrag, den die Ortsgruppe Mannheim des Reichsbundes deutſcher Technik geſtern nachmittag im Vortragsſaal der ſtädtiſchen Kunſthalle veranſtaltete, übte eine un⸗ vorhergeſehene Anziehungskraft aus. Hunderte mußten wieder um⸗ kehren, weil ſie den Saul überfüllt vorfanden. Wir ſtellen die er⸗ freuliche Tatſache dieſes ſtarken Beſuches mit Genugtuung feſt, weil wir daraus entnehmen, daß das Mannheimer Publikum über die Entſtehung und das Weſen des Films in techniſcher Beziehung un⸗ terrichtet zu ſein wünſcht. Die Filminduſtrie hat, wie ſich geſtern zweifellos zeigte, eine Unterlaſſungsſünde dadurch begangen, daß ſie unſeres Wiſſens noch nicht daran dachte, einen In duſtrie⸗ film zu ſchaffen, der die Entſtehung des lebenden Bildes von der Herſtellung der Filmſtreifen, auf denen ſich die Photographien in kilometerlanger Kette aneinanderreihen, bis zur Vorführung durch den komplizierten Projektionsapparat wiedergibt. Die große Maſſe der Kinobeſucher hat auch noch keinen„Blick hinter die Kuliſſen“ des Regiſſeurs und Darſtellers getan. Wieviel ſind darüber orientiert, in welcher Weiſe die Aufnahme vor ſich geht, wie mühevoll und koſtſpielig allein ſchon die Vorbereitungen ſind, wenn es ſich um Monumentalfilme mit Maſſenſzenen handelt, wieviel künſtleriſcher Geſchmack und Scharfſinn bei großem techniſchen Können nötig iſt, um ein in der ganzen Welt ſo aufſehenerregendes Werk wie z. B. „Die Herrin der Welt“ hervorzubringen? Herr Oberingenieur und Schriftſteller Friz A. Meyen⸗Charlottenburg führte geſtern in dieſes für Viele völlig neue Gebiet ein, indem er einkeitend in populärer Weiſe eine Darſtellung der Entwicklungsgeſchichte des Films gab und im Anſchluß daran mit ſeinem geſpannt lauſchenden Auditorium eine Wanderung durch Deutſchlands In⸗ duſtrien unternahm. Man bekam bei dieſer Gelegenheit In⸗ duſtrieaufnahmen zu ſehen, die bisher nicht im Kino gezeigt wur⸗ den, ſo„Im Reich der Kohle“, hochintereſſante Darſtellungen aus dem Gleiwitzer Grubenbezirk, ferner die Herſtellung des Beſſemer Gußſtahls u. a.., durchweg Wunderwerke der Technik, die uns von neuem auf das ſchmerzlichſte zum Bewußtſein brachten, welche Kulturwerte wir in Oberſchleſien verlieren. Herr Meyen well bald wiederkommen. So erfreulich dieſe Abſicht iſt, ſo ſehr müſſen wir im Intereſſe derjenigen, die wenig oder garnichts zu ſehen und zu hören bekamen, befürworten, daß das nächſtemal ein größerer Saal genommen wird. gdie kleinen Gebhardts im Nibelungenſaal. Das ſonntägige Nibelungenſaal⸗Gaſtſpiel der beiden Knaben Rio und Fery Geb⸗ hardt aus Berlin, von denen der zwölfjährige Rio neben ſeinem ſoliſtiſchen Auftreten auch die ganze übrige Orcheſterleitung durch⸗ führen wird, bietet das ſeltene Vorkommnis, daß ein Wunderkind mit dem Taktſtock in der Hand vor die Oeffentlichkeit tritt. Als Ge⸗ ſangsſoliſt wird in dieſem Konzert der jugendlich⸗lyriſche Tenor Herr E. F. Krauth einige Opernarien vortragen. cJugendtheater in der Liedertafel. Das Gaſtſplel der kleinen Tänzerinnen Geſchwiſter Smar dy in dem Jugendtheater der Lie⸗ dertafel war ein voller Erfolg, ſo daß die Leitung für kommenden Sonntag die kleinen Künſtlerinnen für ein zweites Gaſtſpiel gewon⸗ en hat. Sie tanzen neue Stücke u. a.„Zigeunerkinder“, einen Schmetterlingstanz und das Walzer⸗Intermezzo„Was die Blumen träumen“. Dieſen Darbietungen folgt das lehrreiche Märchenſpiel „Lügenmäulchen und Wahrheiksmündchen“. Der Beſuch der Jugend⸗ auffülrungen iſt auch der reiferen Jugend ſehr zu empfehlen. Nus der Pfalz. OLudwigshafen a. Rh., 28. Oktbr. Bei der letzten Beratung des Voranſchlages im Stadtrat kam der Erſte Bürgermeiſter Dr. Weiß auf auch die Wohnungsfürſorge der Stadt zu ſprechen. An Wohnungen wurden bezogen: 1918 9 Wohnungen, 1919 68, 1920 462, 192 367 und 1922 vorausſichtlich 891 Wohnungen. 0 Frankenkhal, 28. Oktbr. Gegen die immer mehr überhand nehmende Autoraſerei iſt der ſtädt. Senat in Frankenthal vor⸗ bildlich vorgegangen. Er hat eine Reihe Kontrollſtellen für die Fahrgeſchwindigkeit der Kraftwagen in der Stadt eingerichtet, wodurch bereits 17 Schnellfahrer feſtgeſtellt und beanzeigt werden konnten. Als Höchſtgeſchwindigkeit für Perſonenkraftwagen wurden 15 Kilometer, für Laſtkraftwagen mit elaſtiſcher Vereifung 12, ohne Darmſtädter Theater. 10 Die Erſtaufführung der Komödie„Cäſar und Cleopatra“ on Bernhard Shaw, die geſtern vor ausverkauftem Hauſe in Szene ſche. brachte dem Landestheater einen uneingeſchränkten künſtleri⸗ n Erfolg und den Theaterbeſuchern ein paar intereſſant⸗amüſante 1 nden. Ueber die geiſtvoll⸗ſatiriſche Komödie ſelbſt, über ihren lterariſchen Wert iſt das Urteil bereits geſprochen. Das 1900 ent⸗ ene Werk, das u. W. 1906 in Berlin ſeine Uraufführung er⸗ ebte, hat lange Zeit gebraucht, bis es nach Darmſtadt kam, aber da⸗ ſtel war die hieſige Erſtaufführung eine bühnentechniſche und dar⸗ lelleriſche Leiſtung von Größe. In Szene geſetzt von Eugen Kel⸗ er verriet der Spielzettel, aber man darf auch hier wie bei Richard — Dritten hinzufügen, nach den Intentionen Guſtav Hartungs. 5 von Th. C. Pilart in ſeiner künſtleriſchen Geſtaltungskraft er⸗ ellten Bühnenbilder, wie auf ſinnlich⸗ſchöne Bildwirkung und Um⸗ duhmung der Handlung berechnet, entſprachen wohl nicht dem feſt⸗ gelegten Willen des Autors, aber ſie gaben der lebendigen und flüſ⸗ 2 Darſtellung ein Gewand, des Trägers würdig und ihn(der terltellung und dem Inhalt nach) gut und höchſt wirkſam repräſen⸗ Farend. Wie immer große, ruhige Flächen und einfache Formen in arben getaucht, die ſ loß der Cleopatra einfach angedeutet durch eine Kette anein⸗ ergereihter hoher, ſchlanker Bogen, die frei von dem Rundhori⸗ f t ſtanden, der Thron ein phantaſtiſcher goldener Stuhl. Impreſ⸗ Aehnlich die Burgmauer am Meeresſtrand mit dem gewal⸗ gen Kranen(Winde). Aehnlich das Gemach, in dem Cleopatra den Klangenen und belagerten Caſar bewirtet. Impreſſion, die ihren ſiollelnationspuntt in der Sphynxſzenerie fand. In dieſe Impreſ⸗ Onen hineingeſtellt und durch raffinierte Beleuchtung herausgehoben f0 er zurückgedrängt die Darſteller. Alles geeint durch ſtraffen Regiſ⸗ surwillen zu einheitlichem künſtleriſchen Ausdruck von bezwingender zewalt. Die Darſtellung mit Lemibelt(Cäſar), Grete Wittels(Cleo⸗ patra), Langheinz(Ruffio) Schneider(Brittanus), Valk(Pothimus), eſtermann(Theodotus, Elſſabeth Horn(Ftatateſta) in den Haupt⸗ en war meiſterlich und ſonder Tadel. Das Publikum anerkannte ehrliche Leiſtung durch ehrlichen Beifall. S. W. Frankfurter Theater. 2 An der Operette Die Strohwitwe“ von Auguſt Neid⸗ — die im Frankfurter Opernhauſe zum erſten Male gegeben Wunde. iſt die Muſik Leo Blechs zweifellos dem textlichen Vor⸗ 88 an Geiſt und Grazie überlegen. Während das Libretto, ganz zuch dem herkömmlichen Schema, aus der Figur des„Sereniſſimus“ omiſche Wirkungen zu ziehen ſucht und in einer gar geringfügigen — eren Handlung in der üblichen Weiſe einherplätſchert, erklingen ih aus der Parxtitur ein paar hübſche Weiſen, und die liebens⸗ Furdige ſaubere Inſtrumentation verrät den Muſiker von Bildung. eilich mitreißend oder gar tiefer haftend iſt auch die Vertonung Wak und nach dan hüglchen Eingangsſatz, der den Stil des feineren — ändig wechſelnd ſtets aufs neue feſſeln. Das d muſikaliſchen Luſtſpiels erhoffen läßt, nimmt auch da das Niveau ab. Das Urteil des Publikums ſprach ſich in freundlichem Beifall für die Ferdt Darſtellung aus. In Ferdinand Raimunds letztem Märchenſpiel, dem„Ver⸗ ſchwender“ beging Aloys Großmann vom Neuen Theater ſein 25jähriges Bühnenjubiläum. Als Valentin konnte der beliebte ſich Künſtler muntere Laune walten laſſen und obendrein die ſchlichte Herzlichkeit, die dieſer Verklärung der alten Hanswurſtfigur ins rein Menſchliche eignet, zum Ausdruck bringen. Herr Großmann wurde in ehrendſter Weiſe gefeiert.— Schade, daß die Aufführung nicht auch in der äußeren Ausſtattung durchweg der holden Märchenwelt des Wiener Dichters gerecht wurde; es geht aber nicht an, ein ſolches Stück ohne den Zauber und Prunk zu ſpielen, den es nach ſeinen äſthetiſchen Geſetzen gebieteriſch verlangt. G. Sch. Berliner Theater. Kurt Heynicke, der vor einigen Jahren durch den ausgezeichnet wurde, ein junger Weſtfale, aus Arbeiterkreiſen ſtammend, war bisher als Lyriker bekannt. Jetzt delan te ſein Drama„Ehe“ im Schloßparktheater in S Uraufführung. Es zeigte inſofern den Lyriker, als es ganz un⸗ ramatiſch in redneriſcher Ausbreitung, nicht in packendem Ge⸗ ſchehen ſeine Wirkungen ſucht, und ohne Sorgen um die pfycho⸗ logiſche Möglichkeit der Geſtalten und die bürgerliche Nüchternheit in den Situationen dieſes ganz 1 5⁊775 en Ehekonfliktes dauernd die 0 in exſtatiſche 9005 chraubt. Leider vom Poſi⸗ tiven des Lyrikers nichts zu ſpüren, denn die Bilder ſind von tief⸗ ſter Trivialität:„Laß uns eine Stunde Frühling ſein!..„Ich 1 5 Dich, eh ich Dich...„Narxt mich die Finſternis?“ „Vor der Seele letztem Tore ſind wir blind“— das iſt nicht ſchöpfe⸗ riſche Bildkraft, e hraſenhaft uralter Nachhall von Poeſie. Dazu iſt die raubte Pathetit der Worte durch eine drchgehende Melodie gerechtfertigt; immer wieder ſun die Sprache aus ſcheler Jambik in kraſſe Proſa ab. Der Geſamteindruck iſt völlig entmu⸗ tigend. Die von Paul Henkels und dem Maler Sako mit viel Ge⸗ ſchmack in einer ſtiliſierenden Realität angeſiedelte Aufführung ver⸗ ſuchte ſich vergeblich an dieſem untauglichen Objekte. B. Kunſt vnd wiſſen. OHochſchulnachricht. Profeſſor Hermann Guentert in hei⸗ delberg hat den kürzlich an ihn ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der indogermaniſchen Sprachwiſſenſchaft an der Univerſität Roſtock als planmäßiger außerordentlicher Profeſſor angenommen als Nach⸗ folger von G Herbig. (NMeue Reichsbriefmarken. Das Reichspoſtminiſterium hat ſich entſchloſſen, aus Anlaß der Deutſchen Gewerbeſchau München 1922 beſondere Ausſtellungs⸗Briefmarken herauszugeben. Während im Ausland, vor allem in Amerika, ſchon bei großen Ausſtellungen beſondere Briefmarken erſchienen ſind, iſt dieſer Beſchluß des Reichspoſtminiſteriums für Deutſchland eine Neuheit. eglitz zur ſolche 8 Kilometer in der Stunde feſtgeſetzt. Ein Rundſchreiben an die pfälziſchen Städte und Bezirksämter erſucht um gleiche Be⸗ kämpfungsmaßnahmen. 8 Speyer, 28. Oktbr. Ein ſeierliches Pontifikalrequiem für die gefallenen Krieger aus der Pfalz, wird, wie allfährlich, am 14. November im Dom zu Speyer abgehalten werden. Serichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. Sprit im Werte von 85000 Mk ſtahl vor zwei Jahren eine Diebesgeſellſchaft aus einem auf dem Rangierbahnhof in Rheinae ſtehenden Tankwagen. Häuptling war der inzwiſchen verſtorbene Wirt Limbeck in Ketſch. Der Streich wurde auf ingeniößſe Weiſe organiſtert.„In der Kette um die Wette fliegt der Eimer“ heißt es im„Lied von der Glocke“. Der Wirt, ſein Bruder Franz, der Arbeiter Joſef Blau aus Otterſtadt, der Schloſſer Karl Röder aus Fahrnau und der. Gießer Friedr. Kohl aus Brühl bildeten eine Kette zwiſchen dem Tankwagen und der Limbeckſchen Wirtſchaft. Die Eimer wanderten dazwiſchen hin und her, bis etwa 1700 Liter aus dem Tankwagen heraus u. im Limbeckſchen Keller waren. Am Tankwagen füllte Wirt Limbeck, der auch die Blombe am Wagen abgeriſſen hatte, die Eimer. Die Abzapfung vollzog ſich in zwei Ab⸗ teilungen. Als Abnehmer waren angeklagt ein Weinhändler aus Kenzingen, ein Wirt aus Obereßlingen, ein Autobeſitzer aus Michel⸗ ſtadt, ein Schloſſer aus Mannheim und ein Autobeſitzer aus Heil⸗ bronn und ein Bäckermeiſter aus Mannheim. Da einer der Ab⸗ nehmer, der zur Zeit eine Strafe in Bruchſal verbüßt, nicht zur Stelle war, wurden die wegen Hehlerei Angeklagten von der Verhandlung abgetrennt und nur gegen die Diebe verhandelt. Es wurden verurteilt: Franz Limbeck zu 1 Jahr 6 Msnaten, Blau zu 1 Jahr 3 Monaten, Röder zu 1 Jahre 5 Monaten, Kohl zu 1 Jahre 9 Monaten Gefängnis. Bei Limbeck, Röder und Kohl wurden an⸗ dere Strafen mit eingerechnet. Ebenſo erzielt der Platzmeiſter Jakob Bender, der vom Schöffengericht wegen groben Unfugs— es handelte ſich um eine Prügelei in der Laurentiusſtraße— zu 50 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden war, ein freiſprechendes Urteil. Wegen Sittlichkeitsverbrechens wurde der 32 Jahre alte Ar⸗ beiter Hillary Wnuck aus Borgowicze(Polen) trotz ſeines Leugnens zu 1 Jahre Gefängnis verurteilt. Sportliche Kundſchau. Großes nationales Weltſchwimmen. Die große ſchwimmeriſche Veranſtaltung des Schwimm⸗ Verein Mannheim E V. am Samstag und Sonntag im Her⸗ ſchelbad wird nach dem uns vorliegenden Programme hochſpannende Kämpfe bringen. Eröffnet wird das Schwimmfeſt durch die II. Se⸗ nior⸗Staffel 3 mal 100 Meter, die ein ſcharfes Rennen zwiſchen Darmſtadt und Heidelberg zeitigen wird. Dagegen ſollte Mannheim in der Damenjugend⸗Lagenſtaffel und in der Ermunterungs⸗Staffel erfolgreich ſein. Das Juniorſpringen mit 13 Teilnehmern dürfte zwiſchen Pforzheim, Darmſtadt und Heidelberg entſchieden werden, doch hat Mannheim im II. Seniorſpringen durch den Mehrkampf⸗ meiſter Bahnmeyer gute Ausſichten. Die Seniorbruſt⸗Staffel, welche gleichzeitig ein Herausforderungskampf Heilbronn—Mannheim iſt, ſieht außer den anderen Vereinen in den beiden erſtgenannten zwei ſcharfe Konkurrenten am Start. Die übrigen Einzelwettkämpfe wei⸗ ſen eine äußerſt ſtarke Beſetzung auf. Zuſammenfaſſend kann die Ver⸗ anſtaltung als Höhepunkt der diesjährigen Schwimmſportfeſte ange⸗ ſprochen werden. Allgemeines sr. Der Reichsbelrat für körperliche Erpiehung hielt kürzlich im eichsminiſterium des Innern eine Sitzung ab. Den Hauptpunkt der Verhandlungen bildeten Steverfragen, wie die Luſtbarkeitsſteuer bei Amateurveranſtaltungen und die Grunderwerbsſteuer beim Er⸗ werb von Spielplatzgelände. Vom 15. Dezember ab werden alle Amateurveranſtaltungen von der Luſtbarkeitsſteuer befreit ſein. Ueber die Grunderwerbsſteuer ſoll durch einen Rechtsfall eine be⸗ ſondere Entſcheidung des Oberſten Steuergerichtshofes herbeigeführt werden. Die Einbringung des vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen beratenen Spielplatzgeſetzes ſoll demnächſt vor den Reichsrat geſchehen. Für die Oeffnung der noch geſchloſſenen Bade⸗ anſtalten und die Verbitligung der Badepreiſe ſoll mit allen Mitteln gearbeitet werden. Hocken. sr. Süd- gegen Nordbayern. Das alljährliche Hockeyſpiel der beiden Verbände fand am Sonntag in München ſtatt und endete mit dem knappen Siege der Südbayern von:0 Toren. Schwerathlekik. sr. Der Städteringkampf München— Wien, der in München aus⸗ etragen wurde, endete mit dem unentſchiedenen Ergebnis von 10:10 Punkten. Die Wiener hatten mit Erſatz antreten müſſen. Neues aus aller Welt. — Tod in den Bergen. Beim Uehergang vom Hohen Göll zum Hohen Brett gerieten am Sonntagnachmittag der 60jährige Glaſermeiſter Georg Neuhauſer von München, der 16jährige Schüler der Berchtesgadener Schnitzſchule Anton Biller und der Enkel Neuhauſers, der 15jährige Rudolf Lang von Verchtesgaden in einen furchtbaren chneeſturm. Neuhauſer. und Lang gelang es wegen völliger Erſchöpfung ni hi mehr, tiefer abzuſteigen und erfroren. Der junge Biller vermochte noch bis nach Vorderbrand zu ſchleppen, wo er völlig erſchöpft abends 8 Uhr eintraf. Eine Rettungserpedition fand am Montag die im Schnee begrabenen Leichen. Das Unwetter war von hef⸗ tigem Gewitterſturm begleitet, der alle Bergesſpitzen bis auf 1000 eter herab in Schnee hüllte. — England und die chineſiſ Die engliſche Regierung hat das chinefiſche Anſinnen, den Wert zweier goldener Tempelglocken zu erſetzen, die während des Boxeraufſtandes von engliſchen Truppen in Peking entwendet wurden, abgewieſen. Die Regierung ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß China mit dieſer Forderung nicht nach 20 Jahren kommen kann. die gammlung des Maunheimer General⸗Auzeigers für Oppau: el Uebertrag: 277 464.35 542. Durch Zigarrenhaus B. Servos, P 3, 12: B. Ser⸗ vos 20.—, W. K. 60 1155 Alfred Throm.—, Ernſt Frey.—, Emil Deuß.—, 10.—, Jacob Reuther 10.—, Guillaume Gibers 10.—, Wilhelm Strauß 10.—, E. Kreuzer, Konſtanz 10.—, Leon Wira, Colmar.50, Fr. Zeller, Hom⸗ burg v. d. H..— 543. Deubel 544. Sammlung im Kaffee Habsburg: Bernhard Franz, D. 2, 4/5 300.—, Weiner 50.—, Kochenthaler 13.—. N. N. 10.—, Schwinn 10, Grabenauer 10, Wagner 10.—, Diſſon 10.—, Bendos 10.—, See⸗ ger 10.—, Gans 20.—, Rudloff 10.—, Ad. Kahn 10.—, Joſ. Laux 10.—, M. K. 10.—, Birnbaum .—, Eiſenberg.—, Gubitz 30.—, Joh. Franz 10.—, B. Beber 15.—, Karcher 50.—, S. Blüm⸗ lein 50.—, Fehwel 10.—, Eiſenberg§.—, Kraut⸗ hammer 10.—, Brutmann 10.—, Anderſſon 100.—, Tenneſt.—, Löſche 10—, Federgrün .—, N. N. 20.—, J. Pories 20.—, K. Gens⸗ heimer 200.—, Kirſchler 50.—. S. Leviſohn.— 345. Geſellſchaft Laetitia E. V. 546. Metropol 84.10 10.— 1110.— 350.— 30.— 1 279 048.45 Weitere Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle des Mannheimer General⸗Anzeigers E 6, 2 oder auf Poſtſcheck Karlsruhe Nr. 17590 und Ludwigshafen Nr. 2917 enigegen. *. Sem. tr. vug. 21 öNRRDRDDDD————— Hendefsbleff 25——— Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 28 Okt.(Drahtb.) Das Publikum hat wieder sehr zahlreiche Kauforders ausgegeben, sodaß schon bei den ersten Notierungen sich Schwierigkeiten in der Natierung einstellten und dieselben grobe Verzögerungen erlitten. Auch die feste Stimmung des Devisenmarkles trug zur Aufwärts- bewegung auf allen Kursgebieten bei. Auch bei den un- notierten Werten waren gröbere Kursstei gerungen zu Lerzeichnen. Es wurden bedeutend höhere Rurse genannt. Chemische Rhenania stiegen auf 1350, Deutsche Pelroleum auf 2200, Benz-Motoren auf 1025, junge Meguin auf 1400, zunge Ula lebhaft, 500 auch Imag auf 500 anziehend, ferner Stöckicht Gummi 775—800. Flink- Mannheim wurden mit 510—615 gehandelt. Lastautomobile stiegen auf 600, jüngste Icheinstahl auf 780, Sloman-Salpeter auf Hamburger Käufe auf 850. Von westlichen Montanwerten lagen Harpener und Gelsenkirchener stärker gefragt. Tellus-Bergbau auf die Kapitalserhöhung sehr gesucht, Laurahütte schr kest, Kali Aschersleben steigend. Auch am Kassamarkt scheint die Klaussebewegung auf der ganzen Linie Weiterzugehen. Die Maklertafeln sind mit Plus-Plus-Zeichen bedeckt. In Bank- aktien waren Darmstädter, Commerzbank und Nationalbank auf die bekannten Kombinationen hin sehr gefragt; sehr fest lagen ferner Bergisch-Märkische und Braubank sowie Metall⸗ hank. Schiffahrtsaktien auf Kapitalserhöhungsgerüchte leb-⸗ haft. Elektrowerte schlossen sich der allgemeinen Hausse- skimmung an, ebenso sind chemische Aktien weiter gesucht. Qesterreichische Creditanstalt wurden um 8½/ auf 80 erhöht. Sehr gesucht blieben Automobil-, Maschinen-, Metall- und Brauereiaktien. Gebr. Junghans, Motoren Oberursel, Eisen- wWerke Meyer anziehend. Mexikanische Anleihen gleichfalls anziehend. Junge Sichel 1100. Ludvweig Ganz 860, Mansfelder Kuxe 2100. Die Kursfeststellung verzögerte sich heute erheb. lich. Vielfach waren mangels Materials Kursnotierungen unmöglich. Die Stimmung am Schluh War fest. Privatdiskont 34½. Festverzinslliehe Werte. a) Inlandisehe. 2⁰ 128. 3 1. 0. N5 1 geb. von r 3½% d0. 68.— 63.50% von 19817——— 5 d0. 81.— 82.— Sparg.-Ank. v. 19198 8 78 70 50 32e fl. gelchs-SSshatranl. 88 2 Lehes-Bente,—.——.— 1½%% K.. 84 8% Heanheim 11—— 2272 1. deddtest 2— 2*%% Wangbelm 190½ 68.9—— 0 f0 tramwels..——.— 4% Barmstact— 4— d0.——„%½ Kaia: 18 4% Preusltche Konsat——.—%. Weshages 1—— N„ 1—2— 10%e ferrheim—.——.— % Freuflsche Konsete 38.—.— b Kustendische. 35% d0. e Oest..-fl. v. 197 18.— 20.— %ad. Antelhs von 181 22.23 69.— 4% de. gehatzanwels..— 24. .%% Salsene Aniene.—4% de. Gglorente 80.—.— 10 80. von 18983::!:.— 4% 00. einbeitl. NMeutosd— 2% Bayer. Elsenbahnanl.—.— 69.4% Ungarisehe Golerame 83.— 66.— 356% do. 35.50 58.— 4% do. St.-Kte. v. 1810—.——.— 2% CBayr..-Anl. de.—12%% de. St.-Rte. v. 137—— eBa-Ftülz. Els.-Frior. 72..%½ Fürk. Bapdat.1 170.— 169.— 23 3 de..—.—. Anleſhe 1983————— 4% Ressen von 99 u. 8 63.— 63.— 3% Rex, am. um. 71000 1100.0 87 525 ahgest..4% 60. gold von 1963 J 3% Ressen 82.—1½% Griesh Ronepel 4% Sgohs..-Anl. v. i99 Aulelne 87 1— % 80. Rente—.——.%, Sisserente— 1— 4% Wurttemb. Kk. 19m8 838.— 88.10 5% Rum, am. 1903 189.—— 4% Frankturt a. M 88.—.—.%„ am. Gels ee ee ee % Freiborg.—[—. Heatea-Ver. J 4% Heldelderg—.—2%% krrig. Anteihe 1188.9 1120 4% Karleruhe 2%½ Febaahtapee 1100% 11706 Dleidenden-Werte. Bank-Aktlen. 25. 2. 8 830 23. 2 + a—.—.erewa, Bov.& co.— e ee e ee, 0 msts 535.— 38.— ahmsyer—— efe 440.— 7— F Clelir ges. m, 8— 8 D. Sftekt.- u. Wechseld. E—Senunekert Mürageecg 810.—.— Deutzohe Vereinsbank.—%.— Stemens& Halske.—180.0 Uisdonto-Gesellsoa. 4—600.— Foigt& Haeliner 904.— 70˙.0 Bresdner Banz 350— 860.— Smattk.& Stanzw.—11 Hotallb. u. Aetall-des. fi00 1200% demmi. feter 12109189 0 Natlonalbk. f. Deutseal. 43.——.— fleadernd. Cupterwork 1043.6 7085 0 Hoster. Oredit-Anat. 600.— 90.73 lungbans Gehrüder 905.— 1080.6 SfBtalsane Band Ieen 2 4 1253 85—. 2— 4289— erlahrd 125997—.— l D bederrerds fette*⁰⁰—.— aneinlsche Oredituank—.—1—.—40. Suud. ingdert—5— Hdeinisone Hyp.-Rank 3˙⁰.——.—0.: 800.—— Südd. Sodenkrednd.—.—aunnte—.——— Südd. Biccente-Get.— IAaschineafabr. Kleyer 300.— 1030.0 Alig. bieeb. Greditbank—.——%. Gadeala 800.— 1480.0 Baßr. Z0d. Gr. Wrd.—.———de. Fadiaehe Durtakk 88f.— 1030 6 kyb.-.Wecheelb.—.—.— Lalmnlermetaren 780.— 820.— Sabmer Aanvereln.——.— Dinzter Tweibräctes—.— 803.— Comm.- u. FPctwatb. 60.— 34f.— Dürkopg 2 Beutsoh-Aslat. Bank 743.— 788.— Haroninencbr. TaHunen— Deutzene Hypathekb.——1—e. Elsenzen——.— Unersee Gank aaemstoe beutz 980.——.— krankf. Byp.-Sank temee, durtaen——100 Wittstd. Credbank—.—.— ade den, Münmased.— 2— Märabg. Verelnsbank—.——— Kerterzaer aan. oao 1300.0 iaaer Gankverela 40.80 42.— tursche iadustets— 622 Vuritd Bankangt.— 2 Aasdd., u. Arm. Kleln—.— 1250.0 * no endank 601.—-—.— idtz. NMänn., Kayeer 725.— 0— „ FVerolnzbank———.Soanstigr. Frandeatn. 801.— 1000 0 1 0 Glngw. Rüraherg 700— 824.— Bergwerks-Aktlen. Ver.- Ueuteche Geltabr. 309.— 800.— Zoch. Bergb. u. Gullst.—se borzettan Wessel—— Budsros Elaenw. 1079.0 et.utrertabr. inghert Deutaca-Lux. Gerw. d 1300 0 Sohuntabr. Herz—1— Selsenklron. Bergwerk 40.-. 12% 0 Selttaustrie Weltr—.—— Harpener Gergaan 1428 1000„ 1. J 6, 1000 0 1053.0 Nalfw. Achersteden 00f Eis. Gas. Wollf.—— Kallw. Westeregeln 1400 0 180%% Spingerel Ertngen 2200 0 2000.0 Manaesm.-Rar.-Werke 154%½0 1643 0 Kaumgarnspian. La0d·ů.— Obersonl. Etsenb.-3ol. 908.— 1180.0 Triostw. gaasg e eere d. Elsenind.(Caro) 950—1080.0 Uarenfor. Furdwangen—.—— Fbänix Bergban 1200 1300 0 Vertageanst. Gtaeh.—— v. Kon,-u. Laurahlitte 751.— f4 Waggöntabrit Fuohs 1000 0 1200.0 Vondordla Zergb.-d. elsteffabr. Waldhef 1100 1090.0 ſd. Sraun-Kobl.———— Zaekerfabrik, ad. 55.— 1910.8 Hicdeck kontan—.——.—— Ne 17. 7. 910.— 1000. sch. Zellst. u. Paglerf. 0 1 e e 98 Alelstift J. Fah.(Abg.)]— 4—.— Trunsport-Aktien. Bineing 8o jantung.— 678.— Kempf do. Genubschelns—.———IAKenzer Brauerel Hamd.-Am. paketfahrt—— 55—— eee eeee Horddeutsoher Llayd——— eyer—— 22 Cest.-Ungar. Staatab. 32.— 220.— Sonättern. Aürgbr. 6858.— 689.50 Jesz. Sndb.———— 2— Aee eeee Faruontabelk Bgayee 90.— 1000.0 udustrle-Aktien. Fbr. Woller-ter-Meer 843.— 603.— gyun& Bllfinger—.-Soncamm Lacktabr. Mayss& Fre) 808.——.—Ultramaein Fabrin——— Löweabrauerel Slaner eenes, Elsenbandl.— 100 0 Elonbaum Maanbelm.—Iane-Cont.-Gane 1205.0—.— Sonwartz-Storonen 900—— Cict dnd Kratt 600.— 859.— Cementw. Heldel 450.—11380.0 Kein. denh. u. Sch.—. 1080.0 Hadlsohe Anilin G2— iicne] delsenk. Gudet. 19010 100.0 . O. u. Silb. Sog. A. tο antwerke Füssen 10⁰0. 120 U Th. Goidsoamitt.— emeson Kugter——. Obem. Urlesh.-Stektr. 05.—100%00 Erks, en. u Mntek.— 1000.0 Farbwerke Hochst.-d enus— 10.— v. ohem. rabr, Nannh..—.oezu. Gasen. nee— Ohem. Fabr. Hünlneien——1leet Dannn.—1—.— Hzverkohl.(Konat.) 1190 0 00 0 Soanstder& Hanan 62.——.— Hutgerswerke 2—5 8 840— 1000 0 Merke Aldert„Frag Suad. Orabtindustrie eeeuekm, Seli u. Kabe! 78.— 11000 Angem. Elektr.-Aes. 900.— 1100.0 steaus Romans Dß Gesgmann wW...—11390 0 Von der Frankfurter Börse. Der Börsenvorstand giht bekannt: in der nächsten Woche sind Börsenversammlungen nur am Montag, den 31. Oktober und am Donnerstag, den 3. November 1921 gestattet. Devisen und Noten werden au den übrigen Werktagen wie bisher notiert. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ———————————̃̃ͤ———b des ——— — 2—— Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 28. Okt.(Drahtb.) Bei dem heute Vormittag staligehabten Verkehr unter den Banken setsten die Devisen- kurxse in Fortsetzung der gestrigen Aufwärtsbewegung und auf Grund der niedrigen Märknotierungen aus dem Auslande zu sehr hohen Kursen einz bald aber zeigte sich zu den gest- rigen Notierungen Angebot, das im Verlaufe immer mehr zu- nahm, sodaß sich schon um 12 Uhr eine wesentliche Ab⸗ schwächung bemerkbar machte. Der Rückgang ver· schärkte sich sadann plötzlich auf Gerüchte von einem ame- rikanischen Milllardenkredit, der allerdings nur der Deckung der deutschen Reparationsschulden dienen soll. Der Dollar- breis, der am Vormittag bis auf 188 gestiegen war, senkte sich später in schnellem Tempo bis 171. Für Effekten hielt der starke Verkehr unvermindert an, sgwei tmnan von den Börsenbesuchern Erkundigungen ein- ziehen konnte. Für alle Industriewerte wurden wieder Kurse mit bis in die hunderte ½ gehenden Erhöhungen genannt; 80 namentlich für Hansa-Lloyd und Oberbedarf. Der Rück ang derDevisenkurse blieb auf die Stimmung des Effektenmarktes ohne bemerkbaren Einfluß. WehisenmaArkl. Frankfurt, 28. Okt.(Drahtb.) Im Frühverkehr war die Stimmung fest bei anziehenden Preisen. Im Verlaufe schwächte sieh der Markt wieder ab. Im amtlichen Verkehr War die Stimmung unsicber und es traten feilweise Weitere Abschwüchungen hervor, doch neigte die Tendenz später wieder zur Befestigung. Newyork schwankend. Es wurden kolgende Natierungen genannt: London 725(amtlich 700), Paris 1340(1265), Brüssel 1313 1200, Newxyork 186(174360, Holland 6300(6125), Schwelz 3400(3260), Italien—(69285). Frankefurter Devisen. Amtlleh 27. Okisber 28. Oktobher V. Oktader 20. Okteber eid belet eee Arlet geld getef aid Artet Holtang 20 3885.85119.6% 611. Lerwegen. 2272.70 277.3030 80 77 4 gelgien 1248.70 e2 80288 1d 11 2 Sehteden, 383.——58 50 ff08 10 dendos 70.8 2½ 700.70 Heteing iers,—. 239 70 770 0 FPaels 2 70 8163 1283 70 1888.5 ſer Vork esf tN. Sodwalr 131.80 f40 Men, altes———— Spunken 70 2207 20 817 40.-Oesstabz. 7 7..744.78 Balien. 90 d0g J0 n 2 Soenest22½ 23.— 22 22 28 dianaf ff. 18 bfs 823.80 b483 8bra: 1830153 18. 177.20 Frankfurter Notenmarkt vom M. Okteder. dgae arlet des, rtet Ameeikanisehe Neten. 173.3) 76.— Hosterr.-Ungar., atre„„ 88..88 qꝗ 4228.0 12.8 88 3„. Hänische—— 22 8 Kumknlsehbos. 18.0 127 80 Ingitsene 689.89 E. Neriene„„ eibatone 1238.30 1231 80 Sebwelzer„ 2187.— 3203.— Rolläagisonßs„8129. 130— Se0Iee—.— leniseds!e— 2 871.0 Teedbeche-e%.. Jestecreteh abieet-. 88 3 55 bezarfeeſs...—.— Tendenz: nach festem Beginn schwächer. Berliner Devisen. Amtlion 27. Oktabee 28 Oktobar 2. Okteber Ontoder geld rtet Seld Ariet neid artet deid griet Hollang 2. 1 1./ 121 Brüseet 12⁰ 30 Cheistlania 222.70 3778.0 3188.20%.70538.0 Kebenhagen———.—227 5020.40 Stdekkelm.0%.2 7..64 Helsingefor——2— Itallon. 170.88 170.8 W% 1 20 Lenden 2. 47 22..87 22.8 Das deutsch-niederländische Kreditabkommen Der„Nieuwe Rotterdamsche Courant“ befant sich in einem längeren Aufsatz mit dem Stand des deutsch-nieder- ländischen Kreditabkommens, das dekanntlich die Ein- räumung eines Kredits von 200 Mill. fl. von holländischer Seite an Deutschland vorsieht, wovon 60 Miil. fl. fär den Ankauf von Lebensmitteln bestimmt Sind, während die restlichen 140 Mill. fl. hauptsächlich der Industrie zum Einkauf von Rohstoffen usw. zur Verfü gestellt wWerden sollen. Von den 60 Mill. fl., die für die Lebensmittel bestimmt sind, seien zurzeit etwa 30 Mill. fl. aufgebraucht Worden. Was mit dem Rest geschehen würde, sei noch ganz unbestimmt. Lebensmittel Würden durch den Freihandel in Deutschland genug eingeführt. Die deutsche Regierung habe den Versuch unternommen, diese restlichen 30 Mill. fi. für andere Zwecke freizubekommen, was indessen von nieder · ländischer Seite abgelehnt worden sei, da die dortige Regie- rung sich an die gesetzlichen Bestimmungen für das Kredit- abkommen halten müsse. Die Verhältnisse lagen augenbliek- lieh so, daß Deutschland in Holland einen Kredit von 30 Nil. lionen I. für die Beschaffung von Lebensmitteln habe, wovon es zurzeit Gebrauch machen könne. Was den Kredit für die deutsche Industrie anbetreffe, so sei die Anteimahme der deutschen Industrie außerst garing Zurzeit seien noch nicht einmal 40 Mill. fl. von den zur Verfügung stehenden 140 Mill. fl. beansprucht worden. Das sei um 30 merkwürdiger, als die Bedingungen, zu welchen die Treuhandverwaltung diese Rredite außerordentlich HUberal wären und wesentlichenfed- riger seien als die Satze, die bei Bankinstituten für die In- anspruchnahme ausländischer Kredite verlangt würden. Man habe den Eindruck, daſl der Weg, welcher über die Treu- handgesellschaft zur Beschaffung der Kredite eingeschlagen werden muß, zu lang sei. Die deutschen Banken verfügten über so viele fremde Zahlungsmittel, daß die Industrie lieber mit ihren Bankverbindungen über dergleichen Kredite unter- handle. Hierzu komme noch, daß die Industrie annehme, es bandle sich bei der Treuhandgesellschaft um eine Art offi. zleller Organe, von denen man in Deutschland nachgerade genug habe. Eine weitere Uruache für die geringe Benützung des Kredits sei der Verfall der Mark. Hie Direktion der Treuhandgesellschaft gebe sich Mübe genug, die deutsche Industrie zu stärkerer Inanspruchnahme des Rredites zu be- wegen. Es sei in der letaten Zeit aueh gelungen, einige Er- kolge hierin zu erzielen. Eine starke Benutzung würde aber —20 Wenn es gelingen werde, den Kurs der Mark z n. Die Darlehenskassen des Reiches in 1920. Die an die Darlehenskassen des Deutschen Reiches in ihrer doppelten Eigenschaft als Kredit- und als Geldquelle gestellten Anforderungen erfuhren im Laute des Be- Lichtsjahres eine weitere sehr erhebliche Zunahme. Die Summe der Ende Dezember ausstehenden Darlehen über. stieg den Forderungsbestand vom 31. Dezember 1919 um fast IIMilliarden 4. An der erhöhten Inanspruchnahme der Darlehenskassen Waren neben Kerporationen und Instituten des öflentlichen Rechtes vornehmſich K ischaften sowie private Kreditanstalten deteiligt. Die selnerreit zum Zweeke der Bezahlung gezeichneter Kriegsanleihe entnom- menen und mit 3½% zu verzinsenden Darlehen, die am 31. Dezember 1919 noch mit 435 Mill.& ausgewiesen Wareh. sind Weiter zurückgegangen, und zwar auf etwa 88 Mill. 4 am 91. Dezember 1920. Dagegen haben die zum Vorzugszinssatz ven 5½½ erteilten Darlehlen, d. h. solche, die ausschlieſllicn getzen Hinterlegung von Kriegsanleihe gewährt wurden, bis zum Jahresschluß eine Zunahme von rund 3 171 879 000% erfahren, sodaßl inr Gesamtbetrag mmmmehr auf 4372 178 000 Mark gestiegen ist. unheimer General-Anzeiger Belgien 184 000 To. Waren im Werte von 371 816 000 Fr. ver⸗ macht Wurden. Am Schuhmarkt hielt die Lebhaftigkeit ——————.........—òFLT——— Des Warenbeleihungsgeschäft hat gegenüber dem Vorjahr eine weitere Au sdehnung erfahren; in der Hauptsache handelt es sich hierbei um Darlehen an einlge Kriegsgesellschaften, die zur ausreichenden Versorgung der Berélkerung mit Brotgetreide und sonstigen iebeneen ir Nabrungsmſtteln bedeutende Ankäufe kätigen mußten, lül welche die erforderlichen Mittel nur durch vorübergehende Jerpfändung der Lagerbestände bei der Darlehenskasse ver- tügbar gemacht werden konnten. Von der Gesamtinanspruchnahme der Darlehenskassen im Jahre 1920 entfielen auf die Bundesreglerunge anken und die ommunalverbande 65,3%(1919: 84,4), 1 Sparkassen 0,37½(0,4%), die Banken, Bankiers und Rredlt- genossenschaften 9,4%(.%), die Kriegs eselischatte (Reichsgetreidestelle, Zentraleinkaufsgesellschafi u. a. 30% (11,½), das Handels- Transport- und Versicherun zege wel, 720 Ausnahme der deiden vorgenannten) 0,4%), die ndustrie 0,7½(05½), die Landwirtschaft 61%(0,1). In der Entwicklung des gesamten Darlehens- 47 8 zeigt sich, daß die Inanspruchnahme er Darlehenskassen während des ganzen Jahres eine fast ununterbrochene Steigerung erfuhr. Die er⸗ teilten Darlehen erreichten zum Jahresschluſl einen Hochag betrag von 35 526 Mill. 4. Der niedrigste Darlehensbestan ergab sich mit 24 000 Mill. 4 am 23. Januar 1920. An Dar⸗ lehenskassenscheinen wurden zusammen 958 150 gegen 6 614 300%0 im Jahre 1919 ausgegeben. Insgesamt Wurden seit dem Jahre 1914 18 900 634 0% 4 ausgegeben, wovon 11975 300 963& in den freien Verkehr geleitet würden. Die Gesamtsumme der im freien Verkehr belindlichen Dar- lehenskassenscheine stellte sich am 31. Dezember 1920 1716 705 891 niedriger als am 31. Dezember 1919. Die Gesamtumsätze der Darlehenskassen im Jahre 1920 liaben 542 548 657 440& betragen gegen 214 213 280 8804 im Jabre 1919. In den Jahren 1914 bis 1919 wurden seit Er- örtnung der Darlchenskassen 1 007 340 313919& Der Darlehensbestand am 31. Dezember 1920 betrug bei der Darlehensſtasse in Berlin 32 368 283 980.26 4, bei den übri, 06 Darlehenskassen 3 157 850 459.80.4, insgesamt 38 526 134 440 Mark und war somit um rund 10,6 Milliarden höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Summe der im 22515 1920 aufgekommenen Zinsen betragt insgesamt 3 186 407 908.42 und die Summe der im Jahre 1920 entstandenen Verwaltung⸗ kogten 30 201 400.94 gegen 27 882 298.80„ im Jahre 1919. 1 Augahurger Walzenguf werke.-G. Unter dieser Firma Turde in Augsburg unfer Mitwirkung der Presdner Bank Eil. Augsburg eine neue Akliengesellschaft mit 15 Muni. M. Kapital gegründet. Vorsitzender des Aufsichtsrais ist RKom- merzienrat Lehmann-Augsburg, stellvertr. Vors. Otimar Wil⸗ helm, Direktor der Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg. Die Gesellschaft wird die Herstellung von Gubwalzen für 8 schinen aller Art und den Handel damit betreiben. Sie ha bereits ein Fabrikgebäude in——— erworben und sjehtigt den Betrieb in allernächster Teit aufzunchmen. Bayerische Schuhlabriken.-., Schweinfurt. Die Gesell- schaft beruft nunmehr auf den 12. November die o..-V. ein, die bekanntlich auch über die Grundkapitals um 10, Mill. durch Kusgabe von 10 100 Stück auf den In- haber lautenden neuen Stammaktien, die vom Tage der Ein- tragung der Kapitalserhöhung am Reingewinn der Gesell schaft teilnehmen, beschliefen soll. Toebkard u. Co..-., Vohwinkel. Die Verwaltung beah⸗ sichtigt, eine Erhöhung des Aktienkapitals von 19 auf 22 Mil⸗ Honen Stammaktien vorzuschlagen. Weiterhin soll das Kapital von 22 auf 44 Mill.&4 erhöht werden. Die ersten 3 Wul. 4 neuen Stammaktien sollen zur Verfügung der Ver- Freitag, den 28. Oktober 1921. Waltung bleiben, während die anderen 22 Mill. 4 an ein Kon- sortium betzeben werden sollen, das sie den Aktionären zum Kurse von 200% anhbieten soll. Kerb- u. Farbstoffwerke Renner.-., Hamburg. Wie von zuständiger Seite verlautet, sind etwa 80% des Kapitals auf Grund des von der Forestal Companie gemachten Kaufgebols eingegangen. Die Ankaufsofferle ist bis zum 15. Novembel verlängerl worden. Belgien und die deutsche Einfuhr. Betgische Blätter Wei⸗ sen auf den wachsenden le deutschen Einfuhr nach Belgien hin. Im ersten Halbjahr 1921 habe Deuischland in kauft. Die entsprechenden Zahlen für die gleiche Zeit des Vorjabres lauten 110 000 To. und 193 350 000 Fr. Die im Jahre 1920 in Belgien eingeführten deutschen Maschinen hätten einen Wert von 40 MII Fr. erreicht, die in diesem Jahre bis- her 1 22 bereits 100 Mill. Fr. An Glaswaren wurden for 7 2750 000), an Waffen für 778000(76 000 FEr. eingeführl. Im Anschluß an diese Veröffentlichungen wird ——1 die Forderung nach Scehntzmahnahmen erhoben. Waren und Härkie. Beriiner Prouuktenmarkt. Berlin, 28. Okt.(Drahtb.] Der Produktenmarkt stand Wieder im Leichen scharfer Aufwärtsbewegung. Die Ver- anlassung sah man Rauptsächlich in dem sich immer meht küählbar machenden Mangel an Eisenbahnwaggens; in ein- zelnen Gegenden soll der Wagenverkehr für einlge Tage änzlich eingestellt worden sein. Die Preise zeigen grabe nregelmäbigkeit und gehen zum Teil weit auseinander. So- wohl für Weizen wie für Roggen bestand große Nachfrage seitens der Mühlen. Winter- und 20g gleich- kalls Weiter an. Auch in Hafer bestand auherordenflicher Mangel. Mais stellte sich bei lebhafter Nachfrage und ge- ringen Offerten wieder höher. Gegen Schluß des Börsen⸗ rerkehrs zeigten die Käufer etwas mehr Zurückhaltung Mehl wurde wenig umgesetzt. Kleie war gesucht und wurde höher bezahlt. E Berliner Lederbörse am 27, Oktbr. In Rohhäuten haben die Preise entsprechend der Stelgerung der Devisenkurse au den Auktionen der letzten Zeit angezogen. Der Freiverkeht muß dieser Preisbildung, wenn auch sebonend 9 5 Am Ledermarkt herrschte lehhaftes Geschäft. Die Tbnehmet kaufen jedoch nur dann, wenn ibnen Preiskozessionen 455 Freiserhöh für Röstkaffee. Der Verein der Kaffee- Groſiröster und-Handler e.., Sitz teilt mit: In- folge der slark fortsehreitenden Entwertung der Reichsmark ist die Kaffeeröstindustrie in die Zwangslage versetzt, die egenwärtige Preise für Röstkaffee zu erhöhen. Der se em 12. Oktober eingetretene weitere Marksturz verteuert den Kattfeepreis um 8& pro Pfund. Hierzu kommt der am 20. Oktober in Kraft 88 retene erhöhte Goldzuschlag von St 1900, der für die nächste Zeit eine weitere Erhöhung der Kaffeepreise hervorrufen dürfte. Verkehrs an. Hauptf ud ſchriftleitung⸗ ang: Dr. U riß Golden baum. exantwortlich für Politik: Dr. Goldenbaum; für Feuilleton: U.——— für den—.— redaftionellen 9 elt Richard Schoͤufelder; für Hondel: J..: Franz Kircherz für Anzeigen: Rarf Hüg⸗ Druck und Vorlag: Pruckerei Pr. Trrrr f * B.., e rrrrrr · 8 1* 1* 1· ö Freitag. den 28. Oktober 1921. Manuheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) . Selte. Nr. 502. — 7 ſere Anſtreicherarbeiten für Neuban uzenberg. Nähere Auskunft Baubüro am werk Luzenberg, wo Ausſchreibungsbedingun⸗ Sied⸗ Samstag, den 29. Oktober ds. Is., beginnen weiter und Uebungen: 8. November, 9 Uhr. Bauverwaltung der Neuba FooCC * —— — 7 mer 8. Eröffnung der Augebote: Dienstag, den 13 en ghen Erſtattung der Selbſtkoſten erhälklich. Zeit Dozent Thema —— 1 8 Donners⸗ vorm. n 3. November 1921, vorm. 9 Uhr, Rathaus—9 NI. Zimmer 124. 3¹ Luſſah 5 Hochbauamt.—11 Endres Siedlungs⸗ und Verkehrs⸗ Schreinerarbellen. Sieferung von 217 Tiſchen geographie — Angebotsvordrucke geg. 10—12 Mattis VVV tung der Selbſtkoſten, ſowie Auskunft Zim⸗ ür Stud. 9 ſttoſten ſowie Auskunft Zm, 11—1 Endres Verkehrswiſſenſchaftl. u. wirt⸗ ſchaſtsgeogr. Seminar 7 rdde ——— * * Iden 2. Rechnungsablage 4. Entlaſtung des Vorſtandes 5. Neuwahl des Vorſtandes 6. Satzungsänderung, Fahrtordnung, Verſchiedenes. — S0adincst Moderne Stridzadzen Maschinenstrickerei Käfertalerstr. 4 Muſter zu Dlenſten.— Wolle zum Ausſuchen. Lünzige bategergeit fur) lagel Gebäude A 3. 6 A 1. 2 A 3. 6 A 1. 2 A 3. 6 A 4. 1 A 1. 2 S 2 ε e „8 und Uebungen: vorm. —10 Glauſer ranz: Lektüre von Aufſätzen 12—1 Bartſch rkehrspolitik der See⸗ und 198 Binnenwaſſerſtraßen 0 nachm. 5 55—5 Behm 1. Vortrag über Einrichtungen 1 eutſchnationale und Banee der Bibliothek 155 5 Uhr Beſprechung über die Veran⸗ 54 ſtaltung eines Kurſes in Pho⸗ ollspartei„ —7 Peters Einf. in die Logie 45— iollprozeß und Konkurs 2 2 umpf⸗ Die Verſammlung am Sommerfeld e un riſchaftsrecht —8 Glauſer Die Mittel des ſprachl. Aus⸗ Samstag, 29. Okt. abends 8 Uhr ee. e 10 weſh 2 oburger ugeſtelltenverſicherungen —1 Pöſch(* enkunde der anorgan.⸗ ſindet nicht im Noſengarten leee, —8 Kaburger erſicherungslehre ſondern Iim 8118—8 Pöſchl Uebungen zur Warenkunde anorgan. ⸗chem. Prod. —10 Lyſinski Einf. i. d. Werbewiſſenſchaft großen Saale des Jugendheimes F 4, 8 ſtatt uler ub k. U) Unſere diesjährige General- Versammfung findet am Sonntag, den 6. Nov. 1921, nüchm. 3½ Uhr in unſerem Bootshauſe ſtatt. Tagesordnung: 1. Verleſung der Berichte 1 deg 1073. 3. Bericht der Hauskommifflon Wir laden unſere Mitglieder hierzu ergebenſt ein und erwarten ein zahlreiches Erſchelnen. 13284 Der Vorstand. envirgtt. L Roenbeht F 2, 16 Matzen Samstag. 29. Okiaber 1921 Tel. 1937 Adten2 dei bekannt vorzüglicher Küche u. Keller, wozu ergebenst einladet 1320 Hermann Raumesser. Aitttetbe tete 1 Vormittags: Wellfleisch mit Kraut. Jumper. Biusen ſowie ſämtl. Strickartikel liefert gut und dillig nach Maß. 1340 e Ein cruügerer Posten Morren- U. Damen-Stoffe U umständehalber, ganz u. auch in einzelnen eneeteeeeeee Stücken, preiswert abzugeben. 53837 Günstige Kapitalsanlage. Näheres NIlflelsfrasse 88, parterre einer Für Bau- und Möbelichreineret, voll⸗ ſtändig neu eingerichtet, mit Motor, Trans⸗ miſſionen und vollſtändig dazu gehörigen Werkzeugen, Hobelbänte ie. ſowie Holzvor⸗ räte ſofort preiswert zu verkauſen, Eilofferten ſind zu richten an M. Moritz. Immobitien⸗ büro in Heidelberg. Zähringerſtraße Tenster Teparier! 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Olktober ſpricht das Badiſche Volle ſein Urteil über ſeine bisherige Negierung! Wollt Ihr nicht Uure Stimme erheben! Auch für di Wahlrecht Wahlpflicht!l Darum fort mit der Sleichgültigkeit gegen die Aufgaben des öffentlichen Lebens! Der Staat mit ſeinen Geſetzen und Verordnungen greift tief in unſer Familienleben ein! Darum fort mit dem Peſſimismus, der den Willen lähmt! Es kann vieles beſſer werden, wenn wir es nur wirklich wollen! Frauen und Mädchen Badens! Wählt am Jo. Oktober ILAage baakz alkgade. J Banei Iu Mfonabn Aunlan! Stärkte und Würde des Oeutſchen Volles, freie Entfaltung der Perſönlichkeit und Ueberwindung des Klaſſenkampfes ſind ihre Jiele! Helft dieſe Sedanken auch im badiſchen Heimatland zur Geltung zu bringen! Frauen und Mädchen Sadensl Wänlt Dolitisehk! Gebt keine Stimme der Wirtſchaftspartei! Aabaancelbendglndenaneitdegagd keldcenackun lute Sie tritt ein für die Stärkung der deutſchen FCamilie, für die Hebung der Sittlichkeit des deutſchen Volles, ſie will die chriſtliche Schule Eurer Kinder erhalten! IAudlaz aaenl Hidl. A anlag Aale Babenaei Liberal ſein, heißt auch der Frau Naum laſſen zur Entfaltung ihrer Kräfte im Beruf und im öffentlichen Leben! Unſer Wahlſpruch iſt: Stummbleiben iſt Cod, Nachahmen iſt Knechtſchaft, eigene Ausbildung und Entwicklung iſt Leben und Freiheit! Der nationale Gedanke ist der Leitstern der deutschen liberalen Volksparteil Im Grenzlande Baden muß ein ſtarkes Nationalgefühl herrſchen, nicht der Internationalismus und Pazifismus der Linkesparteien! Frauen u. Mädchen Badens! Wenn öIhr Euer Vaterland liebt, dann wählt die deutſche liberale Volksparteil Ein starkes Reich, geachtet in der Welit Ein einig Volk, ddas treu zusammenhänt Nach außen stelz, im Innern fromm und frei Das ist ddas Ziel der deutschen Volksparteil frauen und NMgclchen Baclens! Wählt alle am 30. Oktober! Gebt alle Eure ſtimme der deutschen liberalen Volksparteil Volkspartei —