. Donnerskag, 3. November Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich ſrei ins haus gebracht Mark 12.—. durch die poſt bezogen vierteljähruch mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17590 Karisruhe in Saden und nummer 2017 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗nebenſtelle Aeckarvorſtaöt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher nummer 7030, 7931, 7032, 7033, 7034, 7045. Tele gramm⸗dòreſſe: Seneralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölſmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. die demiſſion des preußiſchen Kabinells. Von unſerem parlamentariſchen Mitarbeiter. Wenn auch der Zeitpunkt, in dem die preußiſche Re⸗ gierungskriſe akut wurde, ſelbſt den Nächſtbeteiligten über⸗ taſchend gekommen iſt, ſo war die Entwickelung ſelbſt doch ſeit einiger Zeit mit ziemlicher Sicherheit vorauszuſehen. Die ſozialdemokrati ſche Fraktion drängte in Preußen auf eine Kriſis, weil ſie der Anſicht war, dabei ihre Geſchäfte am beſten beſorgen zu können. Sie brach in der vorigen Woche die interfraktionellen Beſprechungen, die in ſachlicher und per⸗ ſönlicher Hinſicht dem Abſchluſſe nicht mehr fern waren, plötz⸗ lich ab. Die Erklärung, die ſie dafür hervorholte, war als bloßer Vorwand auf Meilen erkennbar. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Fraktion fühlte ſich angeblich außerſtande, mit der Deut⸗ chen Volkspartei weiter zu verhandeln, nachdem die ſozial⸗ demokratiſche Schweſterfraktion im Reich im Stiche gelaſſen und ſogar„beleidigt“ worden ſei. Das alles, weil man den Sozialdemokraten im Reiche das zutraute, was ihre Preſſe tagtäglich in Leitartikeln als das einzig Richtige verfochl: Die Abſicht, ſich dem Machtſpruche der Entente unter allen Umſtän⸗ en zu beugen. Wenn das einer garnicht vorhandenen ränkung nun auch noch in Preußen ausgeſpielt wurde, ſo konnte man das mit dem beſten Willen nicht ernſt nehmen. Die eeeen gaben vor verſtimmt zu ſein und man merkte bald die Abſicht. Sie ſuchten Anſchluß an die Konjunk⸗ tur, die ſich im Reiche durch die neue Berufung des Herrn Dr. Wirth und den Eintritt der Unabhängigen in die Ver⸗ kauensmehrheit für das neue Kabinett eröffnet hatte. Der edanke der großen Koalition wurde nun auch in Preußen von den Sozialdemokraten fallen gelaſſen und dafür die For⸗ derung der Linksmehrheit auf den Schild erhoben. Seit der vorigen Woche war dieſe Entwickelung ganz klar zu erkennen. Die Frage war aber damals noch, ob das Drän⸗ gen der Sozialdemokratie bei den bisherigen Koalitionspar⸗ teien, Zentrum und Demokratie, und bei dem Miniſterpräſi⸗ denten Stegerwald Widerſtand oder Entgegenkommen finden werde. Stegerwald gab in jenen Tagen in einer im „Deutſchen“ abgegebenen Erklärung der Auffaſſung Ausdruck, man könne der Sozialdemokratie den Eintritt in die preußiſche Regierung nicht wohl verwehren, nachdem ſie im Reich, wie er ſagte, in die Breſche geſprungen ſei. Der preußiſche Miniſter⸗ präſident betonte aber gleichzeitig, daß er an der Notwen⸗ digkeit der breiten Koalition der Mitte feſt⸗ halte. Da die Sozialdemokratie vorher ihre Abneigung gegen die Koalition der Mitte deutlich zu verſtehen gegeben hatte, ſo waren die Aeußerungen des Herrn Stegerwald in ihrer letzten Auswirkung eine einſeitige Ermutigung der Sozial⸗ demokraten. Das zeigte ſich denn auch bald darin, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion ihre Forderung immer ſtürmiſcher erhob. In den letzten Tagen ſind dann hinter den Kuliſſen rhandlungen geführt worden, in deren Verlauf die Sozial⸗ demokraten die von ihnen gewünſchte Kriſis herbeiführten. Aeußerlich kam ſie dadurch zum Ausbruch, daß die Demo⸗ raten infolge der überſpannten Anſprüche und der grobkörnigen Drohung der Sozial⸗ demokraten ihre Miniſter aus dem Kabinett zurückzogen, und daß dann Stegerwald in einer geſchick⸗ ten taktiſchen Wendung von ſich aus den Rücktritt der Regie⸗ rung erklärte. Die eigentlichen Treiber aber waren die Sozialdemokraten, die die bisherige Koglition, Zentrum und Demokraten vor ein Entweder⸗Oder ſtellten: Entweder Aufnahme der Sozialdemokraten in das Kabinett oder ſchärfſter Anſturm der ſosialdemokratiſchen Oppoſition. Die ſchmale Baſis der gegenwärtigen Koalition iſt unter dieſem Druck zuſammengebrochen. Was wird nun werden? Es iſt viel die Rede von einem ſogenannten lebergangskabinett. Man verſteht dar⸗ unter eine Wiederaufrichtung der früheren Koalition zwiſchen JZentrum, Demokraten und Sozialdemokraten. Dieſer Verzicht auf die breitere Koalition ſoll aber angeblich nur vorüber⸗ gehend ſein. Sobald die gegenwärtige„Verſtimmung“ der Sozialdemokraten verflogen iſt, will man auch der Deutſchen Volkspartei den Zutritt freigeben, der bis dabin zwei proviſo⸗ riſch beſetzte Miniſterien vorbehalten bleiben ſollen. Zur Dis⸗ kuſſion ſtebt weiter die Möglichkeit derſelben Regierun ebaſis, die gegenwärtig im Reiche vorhanden iſt: Zentrum und Soztal⸗ demokratie, ferner die einer breiten Regierungs⸗ baſis von Deutſcher Volkspartei bis ein⸗ ſchließlich Mehrheitsſozialdemokratie. Für alles das ſoll nach der Verſicherung namentlich demokratiſcher Blätter die Babn zurzeit frei ſein. Mit der Möglichkeit einer Rückkehr der bisherigen Koalition, Zentrum und Demokratie, rechnet man nicht. Wenn man die Lage unbefangen prüft, ſo wird man auch an die Möglichkeit der ſogenannten breiten Koalition der Mitte nicht gut glauben können. Die Sozial⸗ emokraten, die ihre Abneigung gegen eine ſolche Regierungs⸗ bildung deutlich genug erklärt haben, werden ihren Sinn ſo bald nicht ändern. Denkbar wöre als Proviſorium dieſelbe Zuſammenſetzung wie gegenwärtig im Reich. Am eifrigſten aber wird ganz offenkundig auf das Zuſtandekommen des oben gekennzeichneten Uebergangsminiſteriums bingearbeitet, das die frübere Koalition der Demokraten, des Zentrums und der Sozialdemokraten wieder aufrichten und die Erweiterung nach rechts einem ſpäteren Zeitpunkt überlaſſen ſoll. Wir wiſſen nicht, ob die drei genannten Fraktionen einem ſolchen Plane innerlich geneigt ſind, und ob Stegerwald den Sozialdemokraten den Gefallen tun wird, die Bildung einer ſolchen Regierung in die Hand zu nebmen. Sicher iſt jedenfalls, daß ein ſolches Kabinett kein Uebergangsminiſte⸗ rium ſein würde, ſondern daß es von den Sozialdemokraten bewußt vorgeſchoben wird, um den Uebergang zu einem Dauer⸗ zuſtand zu machen, der die preußiſche Regierung auf eine Linkswendung feſtlegt und die Unabhängigen zu ſtillen Teu⸗ habern macht. Deshalb wird die Deutſche Volka⸗ partei ſich auf eine ſolche Löſung auch ſicher nichteinlaſſen. Sie wird die Teilnahme an einem Spiel Abend⸗Ausgabe. Gadiſche Neueſte Nachrichlen — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Seitung.— Mannheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. verweigern, bei dem ſie letzten Endes doch der Betrogene ſein muß. Erſteht alſo die alte Koalition wieder, und ſei es auch unter der Deckmantel eines„Uebergangs“— oder„Geſchäfts“⸗ Miniſteriums, ſo kann ſie der ſchärfſten Oppoſition von rechts gewiß ſein. * ONB. Berlin, 3. Nov. In der Frage der preußiſchen Kabinettsbildung wird gemeldet, Miniſterpräſident Ste⸗ gerwald beabſichtige nicht, die Neubildung des preußi⸗ ſchen Kabinetts zu übernehmen. Er wolle ſich vielmehr ſei⸗ nen gewerkſchaftlichen Aufgaben widmen.— Der preußi⸗ ſche Staatsrat iſt zum 8. November einberufen wor⸗ den. Es ſteht aber noch nicht feſt, ob dieſer Termin einge⸗ halten wird. Der Präſident des Staatsrats, Oberbürger⸗ meiſter Adenauer, kam geſtern in Berlin an, um an den Fraktionsſitzungen des Zentrums über die Regierungsbil⸗ dung teilzunehmen. Wie der„Vorwärts“ meldet, bat der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei, der am Mittwoch zuſammentritt, noch keinerlei Beſchluß in der Frage der preußiſchen Regierungsbildung gefaßt.— Dem„Berliner Tageblatt“ wird von parlamentariſcher Seite geſchrieben, die Demokraten bätten keine unbilligen Forderungen für die Beſetzung der Miniſterpoſten geſtellt. In keiner Weiſe ſei die unbedingte Forderung erhoben worden, Herrn Dominikus von dem Innenminiſterium nach dem Kultus⸗ miniſterium zu verſetzen. Eine Verbreiterung der Regierung ſei eine gebieteriſche Forde⸗ rung angeſichts der veränderten Sachlage im Reiche und der Schwierigkeiten des kommenden Winters. das Genfer diklat und die Anlworkformel. Die Haltung der Deutſchen Volksparkei. UBerlin, 3. Novbr.(Von unſerm Berliner Vüro.) Die „Nationalliberale Korreſpondenz“ ſchreibt: Nach einem Bericht der„Voſſ. Ztg.“ hat der Zentrums⸗ abgeordnete Marx in einer Rede in Elberfeld behauptet, in jener interfraktionellen Sitzung am Montag, den 24. Oktober, die der Wiederberufung des Herrn Dr. Wirth vorausging, ſeien alle Fraktionsvertreter, auch die der D. V. P. um 8 Uhr abends in Bezug auf die Erklärungsformel, die als Antwort auf das Genfer Diktat dienen ſollte, einig geweſen. Dann habe die Fraltion der Deutſchen Volkspartei alles wieder zerſchlagen. Sie habe alles abgelehnt, „was Streſemann und Kempkes in den Stunden von—8 Uhr bei dem Reichskanzler zugeſagt hätten.“ 5 Wir haben früher bereits dieſe Darſtellung als unzu⸗ treffend zurückgewieſen. Wenn Herr Dr. Marx ſich dies tatfächlich, wie der Bericht behauptet, zu eigen gemacht haben ſollte, ſo müſſen wir doch unſere frühere Zurückweiſung voll⸗ ſtändig aufrechterhalten. Die Abgg. Dr. Streſe⸗ mann und Kempkes haben in jener interfraktionellen Sitzung die Formel nicht angenommen und auch nichts wei⸗ ter geſagt, als daß ſie— was ſelbſtverſtändlich iſt— die For⸗ mel der Fraktion zur Entſcheidung vorlegen würden. Dieſe Darſtellung wird jeder beſtätigen müſſen, der den Verhand⸗ lungen in der interfraktionellen Sitzung unparteiiſch gefolgt iſt. Die wirkſchafllichen Berhand ungen mik Polen. Angewißheit über Ort und Zeit der Konferenzlagung. Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Verliner Büro.) Von gut unterrichteter Seite wird uns heute verſichert, es ſei noch keineswegs ausgemacht, daß die deutſch⸗polniſchen Verhand⸗ lungen in Eenf ſtattfinden. Das ſei vielmehr nur ein Fühler geweſen. Für den Fall, daß Herr Ador wirklich zum neutralen Vorſitzenden des Gremiums ernannt worden wäre, hätte man ihm bei ſeinem Alter eine weite Reiſe erſparen wollen. Eine Tagung in Genf ſei ſchon mit Rückſicht auf den hohen Stand der ſchweizeriſchen Valuta ausgeſchloſſen. Man wiſſe ja noch garnicht, wie lange die Verhandlungen dauern würden. Sie könnten ebenſo gut 6 Monate bean⸗ berucgen wie unter Umſtänden auch nur acht Tage. Auch in den Kreiſen der hieſigen Ententediplomatie, wenn man dar⸗ unter nicht gerade Frankreich verſtehen will, ſcheint man zur Stunde über den Termin und die Geſtalt der Verhandlungen noch nichts zu wiſſen, auch nicht über die Perſon des Vorſitzen⸗ den. Als Vertreter des Auswärtigen Amtes wird Graf Schulenburg die deutſche Delegation begleiten. Amerika und die Finanzuok Europas. Die Gefahr des deutſchen Bankerolls. WB. Paris, 3. Nov. Der zweite Vizepräſident der amerikaniſchen Firma Marſhall Field u. Comp., Simpſon, hat in Chicago einem Vertreter der europälſchen Ausgabe. der Chicago Tribune ein Interview gewährt, in dem er u. a. erklärte, die einzige Möglichkeit für Europa, die amerik a⸗ niſchen Rohmaterialien zu beßablen, ſei die Be⸗ zahlung durch Waren. Nach Simpſons Anſicht iſt es weit weniger notwendig, daß die fremden Nationen ihre Schulden in Amerika bezahlen. als daß in Amerika für jedermann in Induſtrie und Landwirtſchaft Arbeit geſichert werde. Durch die verſchleppende Taktik des Kongreſſes ſeit dem Waffenſtillſtande ſei Amerika nach und nach aller Vor⸗ teile rerluſtig gegangen, die es früber aus ſeiner Ausfuhr gezogen habe. Simpſon verlangt Erlaß eines Morato⸗ riums von 10—15 Jahren für alle Schulden europäiſcher Nationen in Amerika und fordert ferner, daß die Gläubiger⸗ ſtaaten, denen dieſes Moratorium gewäßrt würde, dafür andererſeits den finanziellen Druck auf Deutſch⸗ land für einen gleichen Zeitraum unterlaſſen würden. Wenn dies geſchähe und die finanziellen Repa⸗ rationsbeſtimmungen herabgeſeßzt und den Zablungsmöalichkeiten angepaßt würden, wenn dazu ein mäßiges Schutzsollſyſtem der Vereinigten Staaten käme, ſo wäre damit ſchon viel geſchehen, um eine Beſſerung der Wechſelkursverhältniſſe in der Welt wieder⸗ herzuſtellen. Anzeigenpreiſe: die kleine Feue mk..80 ausw. mk..— Stellengeſuche u. Kam.⸗Rnz. 20% Nachlaß. Reklame mk. 12— Annahmeſchluß;: Mittagbiatt vorm. 8¼ Uhr, Adendbl. nachm. 2½ Uhr. Für nzelgen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von anzeigen. Ruftrüge durch Lernſprecher ohne Sewühr. Simpſon hofft, daß der Kongreß Schritte in dieſer Richtung unternehmen würde. Falls jedoch etwas derartiges nicht zuſtande kommt, ſo ſei der finanzielle Zuſammenbruch Deutſchlands vorauszuſehen, durch den die Regierung in die Hände von Unverantwort⸗ lichen fallen würde. Eine Möglichkeit, durch die Frankreich ernſter bedroht würde, als es durch deutſche Heere jemals bedroht werden könne. Deulſchland und Amerila. ONB. Berlin, 3. Nov. Die„B..“ ſchreibt, die Abreiſe des vorläufigen deutſchen Geſchäftsträgers für Waſhington, Legationsrat Freiherr v. Thermann, hätte ſich verzögert. Im Laufe des geſtrigen Tages traf aus Waſhington eine De⸗ peſche ein, auf Grund deren Legationsrat v. Thermann ſeine Abreiſe nach den Vereinigten Staaten nunmehr unge⸗ ſäumtantreten wird. Die Friedensratifikationsurkunde iſt freilich noch nicht aus Waſhington eingetroffen, ſondern dürfte erſt heute nacht in Berlin durch den ameritaniſchen Ku⸗ rier überbracht werden. Unabhängig vom Eintreffen des Textes der Note iſt die Einreiſe⸗Erlaubnis für den Geſchäftsträger endgültig erfolgt, ſodaß der Beſchleunigung der Abreiſe v. Thermanns, der für den künftigen Botſchafter in Waſhington vorbereitende Schritte zu unternehmen hat, nichts im Wege ſteht. Was die Entſendung des künftigen Bot⸗ ſchafters betrifft, dürfte noch eine geraume Zeit verſtreichen. Bevor ein Botſchafter mit ganzer Vollmacht ernannt werden kann, muß ſelbſtverſtändlich abgewartet werden, bis Ame⸗ rika vorangegangen iſt und ſeinen Botſchafter für Ber⸗ lin ernannt hat. Es iſt anzunehmen, daß die Entſendung eines Votſchafters nach Berlin dilatoriſch behandelt wird. Vielleicht wartet man erſt das Ergebnis der Konferenz von Waſhington ab. Die Konferenz von Paſhinglon. Die Geſellſchaſt der Nationen. WyB. Paris, 3. Nov. Nach einer Meldung einer Nach⸗ richtenagentur aus Newyork berichtet der Waſhingtoner Kor⸗ reſpondent des Newyork Herald, daß die Delegierten der Vereinigten Staaten auf der Entwaffnungs⸗ konferenz den Gedanken der Errichtung einer freiwilli⸗ gen Geſellſchaft der Nationen mit einem inter⸗ iationalen Gerichtshofe als das beſte Mittel zur Herabſetzung der Rüſtungen zu Waſſer und zu Lande betrachteten. Sie hätten die Abſicht, dieſen Vorſchlag als einen Zuſatz zu dem Pakte von Paris, alſo dem Völkerbundsſtatut, einzubringen. Nach der Chicago Tribune handle es ſich um den urſprüng⸗ lichen Hardingſchen Plan einer Geſellſchaft der Nationen, der an die Stelle des Völkerbundes treten ſollte. Aufgabe dieſer Vereinigung würde ſein, ein Abkommen zu treffen, das die Abrüſtung und die Beſchränkung der Rüſtungskredite möglich machen würde. Der Plan dürfe im Cegenſatz zu dem Völkerbund nicht auf Zwangs⸗ maßnahmen beruhen. An der Spitze dieſer Vereinigung würde ein aus Mitgliedern aller Nationen zuſammengeſetz⸗ ter Zentralrat ſtehen, deſſen Tätiakeit aber auf ord⸗ nungsmößige abgeſchloſſene Verträge zwiſchen den Nationen beſchränkt bleiben würde. Der internationale Ge⸗ richtshof würde ke'nerlei oberherrlichen Charakter haben und ſeine Urteile würden ſich nur auf die Macht der öffent⸗ lichen Meinung ſtützen. 4 Die Enlthronung der Habsburger. Ungarn hält an der Monarchie feſt— verſchiebt aber die „freie Königswahl“. WB. Budapeſt, 2. Nov. In einer Sitzung der Partei der kleinen Landwirte teilte Miniſterpräſident Graf Bethlen mit, daß er morgen der Nationalverſammlung einen Geſetz⸗ entwurf vorlegen würde, der die Aufhebung der Herr⸗ ſcherrechte Karls und der Thronfolge des Hauſes Habsburg zum Inhalt habe. In dem Geſetzentwurf heißt es: Die Herrſcherrechte werden aufgehoben. Die pragmatiſche Sanktion, die die Thronfolgerechte des öſterreichiſchen Hauſes regelt, hat ihre Wirkſamkeit verloren. Hiermit iſt das Recht der freien Königswahl wieder an die Nation zurück⸗ gefallen. Die Nation hält die Staatsform des Königtums un⸗ verändert aufrecht, verſchiebt jedoch die Beſetzung des König⸗ ſtuhles auf 33 Zeiten und weiſt das Miniſterium an, zur geeigneten Zeit entſprechende Vorſchläge zu machen. Das Ge⸗ ſetz tritt am Tage der Veröffentlichung in Kraft. Die Partei hat beſchkoſſen, dem Geſetzentwurf zuzuſtimmen. die Lage im Often. Englands Autwort an Rußland. Ep. London, 3. Nov.(Eig. Drahtber.) Die britiſche Re⸗ gierung hat in ausführlicher Weiſe auf die letzte Note Tſchitſcherins geantwortet. die britiſche Note er⸗ klärt, daß gewiſſe Stellen der ruſſiſchen Note unklar ſind und berlangt darüber Aufklärung. WB. London, 2. Nov. In der engliſchen Antwort auf die Mitteilung der Sowjetregierung betr. die Bezahlung der Vor⸗ kriegsſchulden beißt es noch, die Sowjetregierung habe ſich da⸗ mit auf den Weg begeben, der zu dem beabſichtigten Zeeckz führen könne, nämlich zur Zuſammenarbeit mif oen anderen Nationen. Indeſſen müſſe die engliſche Pten gierung ausführliche Auskünfte erhalten, bevor ſie weiter eine Behandlung der Angelegenbeit beſchließen ſollte. Die britiſche Regierung erſucht daher, die Sowjetregierung ſolle ſich deur⸗ lich darüber auszuſprechen, was ſie bezüglich der von der Re⸗ gierung des Zaren ſeit 1914 aufgenommenen Anleihen, der ſtädtiſchen und Eiſenbahnanlelhen, ſowie aller Verpflichtungen allen ausländiſchen Eigentümern gegen⸗ über, deren Güter in Rußland von der Sowjetregierung kon⸗ fisziert oder zerſtört wurden, zu tun gedenke. eeee mehr nach den des po rührender Weiſe bemüht. 2 Sekte. Nr. 511. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Donnerstag, den 3. November 1921. Die Reglerungsbildung in Baden. Unter der Ueberſchrift„Grüppchenpolitik“ bringt das Lan⸗ desorgan der Deutſchen Volkspartei in Baden, die Badiſche Poſt“ bemerkenswerte Betrachtungen zu der durch die Wahlen geſchafjenen Parteikonſtellation und der brennend gewordenen Frage der Regierungsbildung. Die ſcharfe Kritik erſcheint angeſichts der Verhältniſſe durchaus nicht zu ſcharf und dürfte auch jenſeits der Parteigrenzen einen Widerhall finden. Beſonders beachtenswert erſcheint der letzte Abfatz, der die Haltung der Deutſchen Volkspartei grundſätzlich und klar darlegt. Die„Bad. Poſt“ ſchreibt u..: Ueberſchaut man die Aeußerungen der badiſchen Blätter aller Parteirichtungen hinſichtlich ihrer Wahlbetrachtungen, ſo muß nan vom Standpunkt des Pclitikers, der ſich bemüht, Polltik von der 7 85— Warte aus zu betrachten, mit Erſtaunen und Befremden eſtſtellen, daß, von geringen Ausnahmen abgeſehen, die Partei⸗ reſſe allmählich von jenem Parteiegoismus befallen zu ſein ſcheint, das Kennzeichen des neudeutſchen Parlamentarlsmus gewor⸗ den iſt. Nun ſind wir alſo auch in Baden glücklich dahin getom⸗ men, daß die Feage der Regierungsbildung, die doch leichzeitig die Frage nach dem Programm der— enthält, nicht itiſchen Zieles, ſondern des Niitzlichkeitsprinzip für die einzelnen Parteien erörtert wird. Es wiederholt ſich das Reeich widerwärtige Schauſpiel, das ſich in den letzten Wochen im Reich abgeſpielt hat, mit dem Erfolg, daß ſich 895— 8 allmählich mit Widerwillen von dem Parteigeſchacher abkehrten. Bei uns wird Fraktionspolitik getrieben, d. h. erſt werden die Parteien zuſammengeſtellt, und was offenbar im Zeitalter des Grundſatzes„Freie Bahn für den Geſinnungstüchtigen“ das wich⸗ tigſte iſt, die Miniſter⸗ und auch noch ſonſt einige Poſten verteilt. Und dann quält man ſich mühſam ab, ſo etwas wie ein Regierungs⸗ programm ringen, das zu 7— im Grunde genom⸗ men keine Partei heabſichtigt, weil ſie doch ihre eigene Politik treibt. Endergebnis: Feſtſtellung der überaus betrüblichen Tatſache, daß das keine Politik mehr iſt, ſondern höchſten Falles politiſche Kinderei und Stümpereil Wag ſoll man dazu ſagen, wenn auch bei uns in Baden das Verfahren angewendet wird? Dabei iſt es für die Deut⸗ ch e(liberale) Volkspartei überaus amüſant, zuzuſehen, wie man trotz der ſonſt beljebten Verſpottung ſich gerade um ſie in Auf der einen Seite wird eine Ver⸗ bindung mit den Demokraten vor eſcgachn und gleich die Stellen⸗ beſetzung in der Weiſe erledigt, daß die Demokraten einen Miniſter und die Liberalen einen Staatsratspoſten erhalten 18 Auf der anderen wird eine Arbeits⸗ oder darüber hinausgehend eine Frak⸗ tionsgemeinſchaft zwiſchen den Deütſchnationalen, Deutſchliberalen und dem Landbund angeregt. Min'ſterpoſten werden freilich da⸗ bei noch nicht vergeben, da man ſich mehr dem Geſichtspunkt der Oppoſition unterordnet. Auch die Großblockidee taucht angeſichts der Entſcheidung in überaus wichtigen kulturellen Fragen wieder 1 5 aber auch hier ſpukt mehr die Aemterverteilung in den Köpfen, als die Feſtſetzung einer klaren Limie. Die Deutſche(liberale) Volkspartel lehnt es bewußt ab, zu allen dieſen z. Zt. überflüſſigen und müßigen Kombinatlonen, die ſogar ſchon zu der Legendenbildung geführt hat, daß die D. l. V. in dieſer oder jener Richtung eine Bindung eingegangen ſel, Stel⸗ lung zu nehmen, bevor nicht folgende Fragen geklärt ſind: 1. Wird der Landbund entgegen ſeinem Statut und ſeiner im Wahlkampf immer wieder geäußerten Behauptungen, keine politiſche Partei zu ſein, eine Fraktion bilden und ſich damit doch als politiſche Partei aufzutun? 2. Wird die gegenwärtige Regierungskoalition beſtehen bleiben? 5 3. Wie iſt das Programm der Regierung hinſichtlich der Schulfrage? Was ſich jetzt in der Preſſe des hadiſchen Landes abſpielt, iſt nichts anderes, als Grüppchenſchacherpolitik ohne jede politiſche Ge⸗ dankentiefe, die mitzumachen die D. l. V. nicht die geringſte Ver⸗ anlaſſung hat. Wir lehnen ſede Bindung nach links und rechts ab. Wir ſind ſelbſtändig in den Wahlkampf getreten, haben ihn ſelbſtändig durchgeführt und bleiben ſelbſtändig, bis die Klärung erfolgt iſt. Eine Zweiſchulterpolitit oder eine Politik der Halbheiten machen wir nicht mit. 1 . Die Sozialdemokratie hält an der Koalilon feft. Tu. Karlsruhe, 2. Nov. Ueber die Beratungen des Be⸗ zirksausſchuſſes der badiſchen Sozialdemokratie teilt die Mann⸗ heimer Volksſtimme mit, der Bezirksausſchuß habe ſich dahin ausgeſprochen, daß nach dem Ergebnis der Wahl vom letzten eeeeeeeee Landunter. Halligroman von Wilhelm Lobſſen. 65)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 8 Er faßte die Schwankende und führte ſie zu einem Stuhl 5 war erſchüttert von der Not, die das Mädchen zu ihm Nein, nein, Giede, ſprich kein Wort zu mir, hörſt Du, kein Wort. Es iſt genug, daß Du da biſt und mich rufſt. Lange habe ich auf Dich gewartet; denn mein Herz hat ſich täglich mehr und mehr nach Dir geſehnt. Und nun biſt Du endlich gekommen! Und nun endlich willſt Du mein werden.“ „Harro, ſo höre doch.“ „Ich will nichts hören. Es iſt genug, daß ich Dich habe. Alles, was Du mir ſagen willſt, weiß ich, hab ich ſchon lange gewußt. Aber ich ſage Dir heute wie damals: Was kümmert mich das alles, wenn ich nur Dich habe? Ich habe Dich lieb, und meine Liebe iſt ſo ſtark, daß ſie alles tragen kann!“ „Aber ich, ich, Harro!“ 7 Gequält blickte ſie zu ihm auf. „Du willſt ſagen, daß Deine Liebe nicht ſo groß iſt. So wollen wir beide Geduld haben und doppelt froh den Tag grüßen, an dem Deine Liebe friſch und leuchtend erblühen wird. Du zitterſt, Giede. Fürchteſt Du Dich?“ Ehe er es verhindern konnte, beugte ſie ſich über ſeine Hände und küßte ſie. „O Du, warum ſollte ich mich fürchten? Mir iſt, als wäre ich heute nach langer, langer Zeit wieder einmal zu Hauſe.“ „Das iſt das rechte Wort, Giede. Zu Hauſe ſollſt Du bei mir ſein; heute und erſt recht dann, wenn dieſes Haus ganz Dein Haus iſt. Oder auch ein anderes Haus, drüben auf einer der Inſeln oder auf dem Feſtlande, einerlei, wohin Du am liebſten gehſt.“ „Zu Hauſe war es ſeit geſtern furchtbar, Harro.“ Die Erinnerung daran ſchüttelte ſie, und er bat ſie, hinter ſich zu werfen, was ſie bedrücke: aber ſie ließ nicht nach, bis ſie alles vom Herzen heruntergeredet hatte. Als ſie geendet hatte, ſtand ſie auf. „So, Harro, nun weißt Du alles, und nichts iſt Dir ver⸗ borgen.“ Groß und klar hatte ſie die Augen auf i gerichtet. In dieſer Stunde ſollte ſich ihr ganzes Leben entſcheiden; denn von Beeſen Augenblick an wußte ſie, daß ſie den Mann liebte, der ſo ruhig und ſicher vor ihr ſtand. „Giedel“ Sonntag, das die Poſition der Sozialdemokratie im Volke nicht unerheblich verſtärkt zeigte, für ſie eine weitere Schwächung ihrer Vertretung in der Regierung nicht mehr in Frage kommen könne. Der Bezirksausſchuß der badiſchen Sozialdemokratie ſei aber weiterhin auch der Meinung ge⸗ weſen, daß der ſtarke Stimmen⸗ und Mandatsverluſt der De⸗ mokraten keinen Anlaß dazu biete, nun eine der drei Rechtsparteien in die Regierung hineinzu⸗ nehmen. Es beſtehe keinerlei Verpflichtung oder Anſpruch in dem Sinne, daß nun eine Rechtsorientierung der Karls⸗ ruher Regierung zu erfolgen habe. Wenn überhaupt eine Veränderung im Kabinett vorzunehmen ſei, ſo könne ſie nur in der Richtung eines Ausgleichs des Stärkeverhältniſſes zwiſchen Zentrum und Demokraten an das ihrer Vertretung im Parla⸗ ment erfolgen. Zur Frage des Zeitpunktes, zu der die Neu⸗ bildung der Regierung erfolgen foll, ſei der Bezirksausſchuß einmütig der Anſicht geweſen, daß dies unmiktelbar —2 dem Zuſammentritt des Landtags zu geſchehen abe. Vom neuen Landlag. Der Zuſammentritt des Landtags. TlIl. Karlsruhe, 3. Nov. Der neugewählte badiſche Land⸗ tag wird, wie nun beſtimmt feſtſteht, am kommenden Mitt⸗ woch, den 9. Nopember zuſammentreten. Die Abgeordneten werden wahrſcheinlich von dem Staatspräſidenten Trunk kegrüßt werden, worauf der älteſte der anweſenden Abgeord⸗ neten den Vorſitz übernimmt. Dies iſt Abg. Dr. Paaſche aus Neckargemünd, der der deutſch⸗liberaln Volkspartei ange⸗ hört und 70 Jahre alt iſt. Der nächſtälteſte Abgeordnete iſt Oberlandesgerichtspräſident Dr. Zehnter(Ztr.), der einen Monat jünger als Dr. Paaſche iſt. Die vier jüngſten anweſen⸗ den Mitglieder des Landtags übernehmen zunächſt die Sekre⸗ tärspoſten und führen bis zur Wahl des Präſidiums die Nie⸗ derſchrift über die Verhandlungen. In ſeiner erſten Sitzung wird der Landtag die Vollmachten ſeiner Mitglieder prüfen. Er teilt ſich zu dieſem Zweck in ſieben Abteilungen gemäß der Zahl der Mitglieder der zweiten Abteilung, die zweite die der dritten, die dritte die der vierten und ſofort und die letzte prüft die der erſten. Eine weitere Abteilung prüft die Landeswahlliſte. Wahrſcheinlich in der nächſtfolgenden Sitzung, der zwei⸗ ten, wählt der Landtag das Präſidium. Den Präſidenten dürfte wiederum das Zentrum, als die ſtärkſte Fraktion des Landtages ſtellen. Nach Erledigung dieſer Geſchäfte wird der Landtag die Wahl der Mitglieder des Staats⸗ miniſteriums vornehmen. Der Präſident des neuen badiſchen Candtags. Tu. Karlsruhe, 2. Nop. Wie wir vernehmen wird die Zentrumsfraktion des badiſchen Landtags, der als der ſtärkſten Fraktion das Recht zuſteht, den Präſidenten zu ſtellen, das langjährige Mitglied des Landtags, Staatsrat Franz Joſef Wi ttemann, für dieſen Poſten in Vorſchlag bringen. Zur Frage der Frakkionsbildung. Tu. Karlsruhe, 3. Nov. Das Fraktionsminimum im badiſchen Landtage betrug bisher bekanntlich ſieben Abgeord⸗ nete, die zur Bildung einer Fraktion notwendig waren. Wie wir aus maßgebenden parlamentariſchen Kreiſen vernehmen, erwägt man die Möglichkeit einer Herabſetzun gder Mindeſtziffer, weil die Zahl ſieben auf den alten Land⸗ tag mit 107 Mandaten zugeſchnitten war. Da der neue Land⸗ tag nur aus 86 Abgeordneten beſteht, ſo wäre nach einer neuen Geſchäftsordnung ein im Verhältnis geringeres Frak⸗ tionsminimum angebracht. Legt man das Verhältnis 7 107 zu Grunde, ſo ergibt ſich für den neuen Landtag das Ver⸗ hältnis von:86, ſodaß 5 Abgeordnete zur Bildung einer Fraktion hinreichen. Aus der Deulſchen Volkspartei. Der Geſchäftsführende Ausſchuß bei D. l.., 18 5 die neugewählten 5 Abgeordneten treten am Dienstag achmittag im Tiergartenreſtaurant in Karlsruhe unter dem Vorſitz des enee e Abg. Weber⸗ Baden⸗Baden zu einer Sitzung zuſammen, in der die Wahlen und ihre Ergebniſſe beſprochen wurden. Die Ausſprache ge⸗ ſtaltete ſich überaus angeregt. Die Vertreter der einzelnen Mit einem Jubelruf riß er ſie an ſich und tüßte ſie auf Stirn und Augen und Mund Die Dachſparren ächzten und ſtöhnten, und die Fenſterladen klapperten und ſchlugen. 5 Die beiden Menſchen aber ſtanden und hielten ſich um⸗ fangen. Sie merkten nichts vom Sturm, der ihre Heimat wütend bedrohte; denn in ihnen war Friede und Glück. Da wurde plötzlich die Tür aufgeriſſen, und Kraſſen Bun⸗ dis ſtürmte herein. „De Damm brickt! De Slüs geiht in duſend Stückenl“ „„Was ſagſt Du, Kraſſen? Der Damm bricht? Und die Schleuſe auch?“ „Jawoll! Alle Mann an'n Diek!“ AUnd ſchon war er wieder ſen⸗ In der Haſt hatte er die Haustür nicht ordentlich geſchloſſen. Hui! heulte und pfi der Sturm durch den Flur, riß die Stubentür auf und ſtle ins Zimmer, daß die Lampenflamme jählings aufſchoß und verloſch. Huil Huil Die Türen knallten, die Sparren ächzten, die Fenſterladen klapperten, vom Nachbarhauſe her brüllte das ängſtuch gewordene Vieh, und draußen am Damm donnerte und krachte die kochende See. „Ich muß an den Deich, Giede.“ „Ich geh mit Dir. Meine Arme ſind ſtark genug, die Sandſäcke herbeizuſchleppen!“ „Nein, Giede, das iſt heute nichts für Dich. Geh heim zu Vater, da iſt heute Dein Platz. Erzähl ihm von mir. Wenn wir den Damm dicht haben, komme ich zu Euch. Und nun geh“.“ Noch einmal umklammerte ſie ihn in plötzlicher Verzagt⸗ heit. Was wäre ihr noch vor einer Stunde Not und Tod, was Deichbruch und Untergang geweſen? Nun hatte das Leben für ſie wieder Wert bekommen, und gleich klammerte ſie ſich mit allen Faſern daran feſt. „Wenn der Deich bricht, Harro!“ es iſt ja Vaters Werk. Höchſtens iſt die Schleuſe in 1955 Aber wenn wir alle draußen ſind, werden wir das Unheil ſchon zwingen.“ „Du biſt ſo ſtark und tapfer, Harro!“ „So ſei Du es auch, Giede. Und nun komm!“ Haſtig zog er ſeine langen Seeſtlefel an, ſchloß alle Türen feſt zu, daß der Sturm ſie nicht wieder aufreißen konnte, und ging mit Giede hinaus. Sie wandte ſich wieder über die Fen⸗ nen nach der Schulwarft, er ging zum Steindamm. Gott ſei Dank, der hielt noch. Soweit die Augen die ſchneeweiß über⸗ ſchäumte Kante verfolgen konnten, war noch alles feſt. Aber wie lange noch? ahlkreiſe; die erſte Abteilung prüft die Wahl der A Draußen heulte der Sturm. Das Meer brüllte am Wall. S „Ich es nicht, Giede,“ ſtärkte er ſie,„der iſt feſt: Wahlkreiſe berichteten über ihre Erfahrungen und Beobach⸗ tungen. Aus allen Berichten klang die Freude über das Er⸗ reichte ſowie feſte Zuverſicht auf weiteres Vordringen des libe⸗ ralen Gedankens heraus. Organiſatoriſche und taktiſche Fragen füllten den Reſt der Sitzung aus. Deulſches Reich. Juſammentritt des Reichstages. ONB. Berlin, 3. Nopbr. Heute verſammeln ſich beide Parlamente. Vor dem Reichstag, deſſen Sitzung um 3 Uhr beginnt, tritt der preußiſche Landtag zuſammen, um die Erklärungen über den Rücktritt der Regierung entgegen⸗ zunehmen. Auf der Tagesordnung des Reichstages ſteht in erſter Stelle die Interpellation der Deutſchen Volkspartei über die kommuniſtiſchen Unruhen in der Pfalz nach der Verkündigung des Auguſterlaſſes des Reichs⸗ präſidenten, weiter eine ſozlaliſtiſche Interpellation über die Preisſteigerung von Waren deutſcher Herkunft und dann noch eine ganze Reihe von Initiativgeſetzanträgen der Linken. Sie dürften weder heute noch morgen verhandelt werden, denn in der Freitagſitzung wird der Ernährungs⸗ miniſter Dr Hermes, der mit der Wahrnehmung der Ge⸗ ſchäfte des Finanzminiſterium betraut iſt, die Tebatte mit einer großen Rede über die neuen Steuern eröffnen. Ein neues Vorgehen der Enkentekommiſſton. ONVB. München, 3. Nov. Eine darunter Offiziere in Uniform, hat am Mittwoch, wie die Blätter melden, auf dem Amtsgericht eine Einſicht in das Vereins⸗ regiſter genommen. Havenſteins Londoner Aufenkhalt. Berlin, 3. Nov. wird auch uns von amtlicher Seite verſichert, daß der Beſuch des Reichsbankpräſidenten Haven ſtein in London lediglich der Erörterung banktechniſcher Fragen zum Verkehr der Reichsbank mit der Bank von England gegolten habe. nleihe⸗ und Kreditverhandlungen find nicht geführt worden, insbeſondere auch nicht mit dem Bankhaus Rothſchild. Die Geheimorganiſalionen in Sachſen. ORB. veipzig, 3. Nov. Zu den Erklärungen über Geheim⸗ organiſationen in Sachſen, die der ſächſiſche Miniſter des Innern in der geſtrigen Sitzung des Landtages machte, teilt der Vorſitzende des Vereins„Brüder von Stein“ u. a. mit, es ſel unwahr, daß der Verein eine Fortſetzung der Orgeſch⸗Organiſation ſei, daß er mit der Brigade Ehrhardt zuſammenarbeite und es auch un wahr ſei, daß der Verein auf eine Beſeitigung der Weimarer Verfaſſung 5 hinarbeite und daß geheime Waffenlager angelegt worden ſeien. Deutſche Kartoffeln nach England. In einer Sitzung der Land⸗ wirtſchaftskammer klagte Lord Bledisle über die große Einfuhr von deutſchen Kartoffeln. Die Kar⸗ toffeln kämen anſcheinend aus Holland, in Wirklichkeit aber ſeien es deutſche Kartoffeln, die auf dieſe Weiſe ohne den ONB. London, 3. Nov. Sondereinfuhrzoll von 3375 Prozent eingeführt würden. Die Ausſichten für die engliſchen Kartoffelbauer ſeien für das nächſte Jahr ſehr ſchlecht, wenn man dieſe Einfuhr nicht ver⸗ hindern werde. In erſter Linie wäre einmal die Ausfuhr mit allen Mit⸗ teln zu verhindern! Not der deutſchen Bevölkerung eine erſte Pflicht der Re⸗ gierung. 2 Neue Einigungsverſuche im Berliner Aellnerſtreik. Berlin, 3. Nov.(Von unſ. Bexl. Büro.) Nachdem die Be⸗ mühungen des Demobilmachungskommiſſars, eine Einigung zwiſchen den Hotel⸗ und Gaſtwirtsbeſitzern mit ihrem ſtreikenden onal herbeizuführen, geſcheitert ſind, wird nunmehr das Berkehrsamt der Stadt Berlin vermittelnd eingreifen. Stadtbaurat Dr. Adler hat ſich heute mittag bereits mit den Arbeitnehmerorganiſationen in Verbindung geſetzt, um die Grundlagen für neue Einigungs⸗ Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge iſt anzunehmen, daß die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſich noch im Laufe des heutigen Tages am Ver⸗ verhandlungen zu legen. handlungstiſche im Verkehrsamt zuſammenfinden werden. So ſchnell er in ſeinen großen Stiefeln über die kleiigen, Een. Fennen kommen konnte, ſchritt er weiter, der euſe zu. 115 Da ſah es toll aus. Berghoch wälzten beh die Waſſermaſſen heran. Es war, als ob ſich alle Waſſer der großen, raſenden Nordſee hier ver⸗ einigt hätten, um die Schleuſe zu zerſchmettern und hohn⸗ lachend über alles Menſchenwerk hinweg triumphierend in die Hallig einzubrechen. Wie Rammblöcke kamen die Fluten heran, und jeder Anſturm war wie ein vertauſendfachter Donner und war ein Aufſpringen und Aufbäumen, als wollten die Wogen Ententekommiſſion, (Von unſerem Verliner Büro.) Es Und das iſt angeſichts der furchtbaren f 9 5 e 4 1 — ihren weißen Schaum bis an die nachtſchwarze Himmelsdecke ſchleudern. Der Maſt eines zum Wrack geſchlagenen Schiffes trieb wie ein zielender Rieſenpfeil auf den tanzenden Wogen heran. Ge⸗ rade als Harro bei der Schleuſe den Steindamm hinaufkletterte, leß der Maſt krachend gegen die Schleuſe, und wieder und mmer wieder. Krach! Krach! Weit ſchoß er zurück, ſtieg ſteil —1 bäumte wieder nieder und ſtieß abermals krachend vor. Wie lange noch, dann würde er die Schleuſentore zerſplittern und allen tobenden Gewalten freien Eintritt zum gänzlichen Vernichtungsſturm ſchaffen. Thade Nommſen, Kraſſen Bundis, Peter Bandix und all die andern ſtanden einen Augenblick wie erſtarrt. „Heran mit'n Peek,“ ſchrie Kraſſen,„ſonſt geiht uns de Slüs in Stücken!“ Thade ſchleppte eine lange, mit einem eiſernen Haken ver⸗ ſehene Stange herbei, und nun verſuchten ſie mit vereinten Kräften, den Maſt zur Seite zu ſtoßen, um ihn in die Längs⸗ richtung des Steindammes zu bringen, wo ihn die Wellen über den Kamm hinüberrollen würden. Aber der Maſt war zu ſchwer, die Kraft der nachſtoßenden Fluten zu groß, und immer wieder rollte der ſtampfende, ſtoßende, rammende Rieſenpfeil gegen die Tore an. „So geht's nicht, Leute.“ brüllte Harro ſo laut er konnte, und dennoch riß ihm der Sturm die Worte von den Lippen, daß nur Thade, der ihm zunächſt ſtand, ihn hören konnte.„In wenigen Minuten iſt das Tor zerbrochen, und die ganze Hallig ſackt ab.“ Da kommt der verfluchte Maſt wieder. Paß op, Kraſſenk“ Herrgott, war das ein Stoß! „Haſt Du eine Troſſe, Thade?“ 85 Harro ſchrie es ihm ins Ohr. Thade ihn, kletterte an der Landſeite des Dammes, wo ſeine Wärterbude ſtand, e und kam nach kurzer Zeit mit einer langen Troſſe wieder. (Fortſetzung folgt.) . ————2 2 ———— — ——— ——— 1——K— ————————jꝙ—— Vonmersrag, den 8. Novemder I9zI. mannheimer General-Anzeiger.(Abend · Ausgade.) 3. Seite. Nr. 511. Wirtſchaftliche Fragen. Proteſt der badiſchen Gärtner gegen die Einfuhr ausländiſcher Blumen. Die Verbände deutſcher Gartenbaubetriebe und deutſcher Ar gengeſchafteindaber, u. a. auch der Verband ba⸗ iſcher Gartenbaubetriebe, erlaſſen einen Auf⸗ ruſ, in dem ſie ſich gegen die Einfuhr und den Kauf ausländiſcher Blumen wenden. Im Hinweis da⸗ ce daß die Reichsregierung unter dem Zwange der heu⸗ igen Verhältniſſe Zugeſtändniſſe wirtſchaftlicher Art machen mußte, ſedaß der kommende Winter zum erſtenmal ſeit ahren wieder eine Blumeneinfuhr aus dem Süden bringen wird, heiß“ es in dem Aufruf u..: Die Exiſtenz der Gärt⸗ gerei beruh auf der ungehinderten Abſatzmöglichkeit ihrer Erzeugniſſe, die Exiſtenz der Blumengeſchäfte auf dem Kauf und der Bearbeitung deutſcher Blumen und Pflan⸗ zen. Er ſt die deutſche, dann die fremde Blume! Eine wilde und übermäßige Einfuhr brinat uns den vermehrten Straßenhandel. der dann auch die nicht abſetzbaren deutſchen men aufnimmt. Den Schaden tragen die Erwerbsgärt⸗ ner. die Blumengeſchäftsinhaber und die beider! Städtiſche Nachrichten. 5 Tu. eizunterricht in Schulen. Um den Kindern den Wert und ie richtige e unſerer Brennſtoffe darzutun. beabſichtigt man in Bayern, in den Schulen Heizunterricht erteilen zu laſſen. Ein Leitfaden für die Lehrkräfte iſt bereits ausgearbeitet. Die zeitgemäße aßnahme Bayerns wird man dem badiſchen Unterrichtsminiſterium nur zur Nachahmung empfehlen können. Tu. Achtung, falſches Geld! Wie aus Hanau berichtet wird, ſind dort falſche Zehnmarkſcheine, nämlich Reichsbanknoten vom 6. Februar 1920, im Umlaufe. Die Scheine ſind ſehr gut nach⸗ gemacht, unterſcheiden ſich aber von den echten dadurch, daß die treufaſern mit Tuſche aufgemalt ſind und das Waſſerzeichen feblt. 8 FJürforge für erholungsbedürftige Arlegerwaiſen. Vor wenigen Tagen traf, ſo wird uns geſchrieben, im hieſigen Haupt⸗ dahnhof, abends 7 Uhr 41, ein Transport von hieſigen Krieger⸗ durſenkindern ein, die auf Veranlaſſung der National—— und Arich die hieſige Amtl. Fürſorgeſtelle der Kriegsbeſchädigten. und riegshinterbliebenenfürſorge ſich 7 Wochen im Kinderheim öllershof bei Neuſtadt an der Waldnaab inmitten des chönen bayriſchen Landes erholen durften. Die ſtark gebräunten Geſichter bewieſen, wie gut den Kinder das Tummeln in friſcher, geſunder Luft bekommen iſt und wie notwendig dieſe Erholungskur für ſie wirklich war. Glückſtrahlend und gekräſtigt an Körper und iſt traten ſie ihren auf den Bahnſteigen wartenden Eltern ent⸗ egen, die nicht umhin konnten, ihr Erſtaunen über das gute Aus⸗ ehen ihrer Kinder zu äußern. Die Gewichtszunahme der Kinder überraſchend groß. Wir wünſchen, daß es der Mannheimer Jugend noch ſehr oft vergönnt ſein möge, dieſe Wohltat der Er⸗ ung in ſo idylliſch gelegener Gegend genießen zu dürfen. 8 Der verein Mannheimer Mutterſchutz betrachtet es als ſeine Haupfaufgabe, täglich 2 Stunden, von 10 bis 12 Uhr, im Jugend⸗ amt. N 2, 4, Zimmer 3, zur Verfügung zu halten für werdende Mütter und ſtillende Frauen. Alle Angelegenheiten. die die wer⸗ dende Mutter, die ſtillende Frau und ihr Kind betreffen, 3. B. Schwangerenfürſorge, Reichswochenhilfe, Unterkunft vor oder nach der Entbindung. Alimentenfragen, uskunft jeder Art, werden dort unter der Leikung einer erfahrenen Perſönlichkeit, die ſelbſt Mutter iſt. gegeben und diskret behandelt. Keine Frau ſcheue ſich, ſchon vor der Entbindung über die Nahrungsmöglich⸗ keiten und über die Unterkunft ihres Kindes ſich Nat zu holen. 4 Der Prozeß. der von einem hleſigen Verband gegen die Stadtverwaltung Mannheim wegen zur hoher Beſteuerung des Liegenſchaſts. und Betriebevermögens im Rechnungsſahr 1920 engeſtrengt wurde, mußte zu rückgezogen werden, da inzwiſchen durch ein badiſches Geſetz die bisher zwelfelhafte Rechtslage zu Gun⸗ ſten der badiſchen Städte geändert wurde cs Jagdunfall. Ein Mannheimer Jagdpächter ſchoß am vergan⸗ genen Sonnteg in Lützelſachſen dem ledigen Schloſſer Oskar Ger ſt ⸗ ner von Lützelſachſen eine volle Schrotladung in die Beine. Die Schrote ſchlugen in der Mehrzahl auf die Knochen auf, was natürlich außerordentliche Schmerzen verurſacht. Die platt wie ein Kartenblatt geſchlagenen Schrote wurden von Dr. Jahn in Weinheim heraus⸗ 5 Gerſtner muß längere Zeit das Bett hüten und kann einer Beſchäftigung nicht nachgehen. » Haftbefehl. Die franzöſiſchen Gerichtsbehörden haben jetzt einen Haftbefehl gegen den früheren Präſidenten der Straßburger Han⸗ delskammer und den ehemaligen Direktor der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft„Rhein und Moſel“, Robert Mathis, in Straßburg, erlaſ⸗ ſen. Mathis iſt flüchtig und alle Nachforſchungen zur Ermittlung ſeines Aufenthalts ſind bis jetzt erfolglos geblieben. Mathis iſt auch in den Mannheimer Handelskreiſen eine bekannte Perſönlichkeit. E Marktbericht. vorgehen der Slaatsanwaltſchaft gegen die Saargebietshändler. Trüb und regneriſch begann der heutige Markuag und getrübt ging er auch zu Ende. Getrübt für manche Markthändler. Um 346 Uhr früh wankten ſchon die mit köſtlichen Gaben ſchwer⸗ beladenen Wagen auf den Marktplatz. Auch die rührigen Saar⸗ gebietshändler waren wieder recht zahlreich vertreten Ge⸗ ſchäftig wie immer hatten ſie auch bald anſehnliche Mengen von Obſt, Gemüſe und Salat zuſammengekauft, aber da machte ihnen eine hohe Obrigkeit einen dicken Strich durch die Rechnung Viel⸗ leicht auf unſeren deutlichen Hinweis in der Montagabendausgabe des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ hin hielten e⸗ die hieſigen Polizeibehörden für nötig, ſich einmal den Marktbetrieb, wie er ſich beſonders in der letzten Zeit entwickelt hat, etwas näher anzuſehen. Bereits um 6 Uhr erſchienen Staatsanwalt Müller, drei Polizeiinſpektoren und ein erhebliches Aufgebot von Polizei⸗ und Kriminalbeamten in Zivil, um Preis⸗ treibern, Kettenhändlern und vor allem den Herren in Pelz⸗ krägen aus dem Saargebiet auf die Finger zu gucken. Als das Treiben dieſer Herren ſo richtig im Gang war, wurden ſie von den Poliziſten geſtellt und die zuſammengekauften Waren beſchlagnahmt. Man nahm ſie zum Verhör und zur weiteren„lebevollen“ Be⸗ handlung mit auf die Staatsanwaltſchaft. Hoffentlich werden ſie dort mit einem geſalzenen Strafzettel— aber nicht in Mark, ſondern wie recht und billig in Franken!— bedacht, ſo daß ſie künftig den„ungaſtlichen“ Mannheimer Wochenmarkt meiden. Auch verſchiedene Mannheimer Händler und Händlerinnen ſind wegen Preistreiberei und Kettenhandels zur An⸗ zeige gelangt. Ein Händler, der zugleich Mitglied der Preisprü⸗ fungskommiſſion iſt, hatte Salat zu 70 Mark das Hundert in Hand⸗ ſchuhsheim bei Heidelberg gekauft und zu 110 Mark an die Saar⸗ händler wieder verkauft. Es iſt zu hoffen, daß die beſchlagnahmten Waren beſchlagnahmt bleiben und zu erſchwinglichen Preiſen un⸗ ſeren Hausfrauen zur Verfügung geſtellt werden. Es liegt im Intereſſe der Verbraucher, daß Preistreiber und Kettenhändler vom Markt verwieſen werden und keine Marktplätze erhalten. Die Mannheimer Händler möchten wir auffordern, den Landleuten draußen keine übermäßigen Preiſe zu bezahlen, die Bauern, keine unerſchwinglichen Forderungen zu ſtellen, damit der täglich wachſenden Preisſteigerung Einhalt getan werden kann Nur wenn alle Volksteile ſich bewußt ſind, daß wir zur endlichen Geſundung unſeres kranken Volskörpers die einhellige Zuſammen⸗ arbeit des ganzen Volkes brauchen, können wir die ſchweren Ge⸗ fahren abwenden, die uns durch die Teuerung, den Hunger und die Not vieler Mitbürger, durch unſere zunehmende Ver⸗ armung und das Volutaelend drohen. Die heutigen Marktnotierungen waren: Karto 73 5 per Pfund 110, Blumenkohl per Stück 8 bis 12 4, Spinat per Pfund 50—90 Pfſg., Wirſing per Pfund —.20, Rotkohl per Pfund.40—.60, Weißkraut per P und .20—.30 l, Weißkraut per 1 100—105, Kohlrabi 3 Knollen.90—.40, Kopfſalat per Stück.80—.50, En⸗ divienſalat.60—.20, Feldſalat per Pfund—6„, Sellerie per Stück.60—.50, Zwiebeln per Pfund.15—.20, rote Rüben per Pfund.20—.40, weiße Rüben per Pfund 50—70 Pfg., gelbe Rüben per Pfund.30—.40, Karotten per Büſchel 60 bis 80 Pfg., Erbſen per Pfund 5, Meerrettich per Stück—9., Aepfel per Pfund.80—.00, Birnen per Pfund.00 bis Eler per Stück.10—.40„4, Butter per Pfund 34 is veranſtaltungen. eDie Mannheimer Ciedertafel veranſtaltete am verfloſſenen Samstag im Nibelungenſaal einen Familienabend. Offenvar mit Rückſicht auf den anſchließenden Tanz war der Beginn der Unterhaltung etwas zu früh angeſetzt. Der Rieſenraum wies inſolge⸗ deſſen nicht den für einen guten Klang der muſikaliſchen Vorträge notwendigen Beſuch auf. Die Aktipität des Vereins, die vornehmlich unter der mangelhaften Akuſtik zu leiden batte, ſang zuerſt den ſtim⸗ mungsvollen Chor„Morgen im Lande“ von Fr. Hegar und ſpäter „Verzagen“, eine dankbare Kompoſition des Dirigenten E. Hanſen, der die ſtattliche Sängerſchar wieder mit viel Schwung und Fein⸗ gefühl leltete, ſowie„Frühlingseinzug“ von H. Jüngſt. Die drei Chöre wurden mit großem Wohlklang und ſorgfältigſter Abtönung vorgetragen und fanden infolgedeſſen den verdienten ſtarken Beifall. Von den Soliſten intereſſierte am meiſten Frl. Eliſabeth Traut⸗ — Herbſtgedanken. Zerronnen ſind die blaß roſa Träume der frühlingszarten Morgendämmerung. Weine ihnen keine Tränen nach, auch wenn ſie ſchon geweſen ſind, ihre Zeit iſt vorüber. Sie ſtrahlen Dir in einem ſalſchen Schein falſcher Lebenseinſtellung. Die Dinge ſind nicht dazu Dir, Menſchenkind, und Deiner uſerloſen Phantaſie nur zu dienen und Deinen uſerloſen Wünſchen Gewähr zu ſchenken, Du mußt ſie Dir erringen, täglich aufs Neue, um ein Verhältnis zu ihnen zu gewinnen, Du mußt ſie ſchauen, wie ſie ſind, und ſie doch lieb daben, das iſt das ganze Geheimnis. Sie ſind nicht häßlich, auch wenn Schleier ſie umhüllen, auch wenn Wirklichkeitsſchatten ihr Licht dämpfen. Wie reif ſind die Farben des Herbſtes. Keine andern kommen ibnen gleich. Sie laden ein zu einer Wanderung durch das Land Erinnerns, in das Land der Erkenntnis. Sie führen aus Schlaf zu Erwachen, und aus Nur Wachſein zu Gewecktwerden. Sie führen aus Fahrten in die blaue Welt zu Dir ſelbſt und von Dir ſelbſt zur Gottheit. Hoffnungen verſenkte des Sommers heiße Sonne. Enttäuſcht, mausgelebt ſanken ſie ins Grab. Da kamen die Herbſtnebel und ſtreichelten ſie mit heiligen Hän⸗ den. bis ſie— gealtert zwar und von ſich ſelbſt bezwungen— den⸗ nach neu auferſtanden und ibr Lied ertönen ließen, getragen von den Klängen eines gedämpften Saitenſpiels. Eine Herbſtwanderung durch die Träume Deiner Juaend be⸗ ſchreite Deine Seele. Die Häßlichkeit der Maſſenmenſchen ließ ſie welfen. Hinter den Büſchen ſchanten gewöbnſiche, ni“lsſagende, hochmütige, traubmare Fratzen hervor— Fluch iſt auf ihre Stirnen geſchrieben, Fluch rufen ſie Deiner Pilgerfahrt auf den Weg. Doch aus den roten und gelben Blättern der Bäume blinkt neues Schön⸗ deilswerden, oeſchaffen vom Einzelnen, vom Erwachten, zum Geleit deg Wahrheitsſuchers als aoldener Seoen wirkend. Nie geahnte Verwandlungsfähſakeiten zarter Stimmungstöne entfalten ſich. Ein herrſiches Paradis öffpet ſeine Pforten. Dfe vergeſſene Goitheit reqt ſich und ruft. Mnyſtiſche Schauer erareifen den reifaewordenen Pilger, und in ſeiner Reife wird er zugleich zum zweiten Mal em Kind. „Mein Gott, Mein Gaokt, Du ewig Geſuchter, Du emia Per⸗ korener, ich fand Dich im Herbſte meines Lebens bei mir ſelbſt“, ſtammelſt Du Betender und ſchreiteſt in die Voflendung. Julie Erika Nicolai. Kunſt und Wiſſen 0 Eine ſnimmungsvolle Maler-Müller-FJeier veranſtaltete der Lolfsbildungs⸗Vereſn Zweibrücken im ſtädt. Furcht⸗ halleſaal, wozu einer der beſten Kenner des Dichters, Schloßbiblio⸗ thekar— Max Deſer aus Mannheim, gewonnen worden war. r Vortragende verſtand es, der erſt in unſeeer Cit voll erkannten Bedeutung Müllers als hervorragender Pfälzer Di ier in feſſelnder Darlegung gerecht zu werden. An Hand des Leheas · werkes Müllers wies Prof. Deſer nach. daß ſich das Wirken des Poeten auf einem fraftvollen, gemütlichen Pfalzertum entwickelte und berufen iſt, Geiſt und Herz des Volkes durch urwüchſige Eigen · art zu beleben und unſere Sprache durch originale sweiſe Die Stellung zeitgenöſſiſcher Gelehrter und Kritiker zu bereichern. wie die neueſten u Maler Müller wurde ebenſo gekennzeichnet, rgebniſſe der Forſchung den Hörern Wuailed wobei die Bezie⸗ hungen des Dichters und Malors zu Zweibrücken und Mannheim u. zur deulſchen Künſtlerkolonie Rom beſondere Würdigung erfuhren. Der Geſang des zum Volkslied gewordenen Solddtenabſchiebes“, Vortrag von Proben Müllerſcher Dichtungen uſw. umrahmten den Vortrag. Die inhaltsreſche Veranſtaltung fand vielen Beifall. dDr. Harllaub in Königsberg. Dr. Hartlaub, Mannheim, der ſich bei der diesjährigen Ausſtellung„Der Genius im Kinde in her⸗ vorragender Weiſe beteiligte, ſprach auf Einladung des Königsberger Goethebundes in der vergangenen Woche über dieſes Thema in Oſt⸗ preußens Hauptſtadt, der er bereits durch einen früheren Vortrag über Kirchliche Kunſt bekannt war. Den zahlreich erſchienenen Königsberger Kunſtfreunden war es ein Genuß, Dr. Hartlaub zu hören, dieſen Mann, der durch ſeine Arbeit auf einem in der Kunſt⸗ pfychologie bisher faſt unerforſcht gebliebenen Gebiete ſo Hervor⸗ ragendes geleiſtet hat. Aufmerkſam folgte die zahlreiche Zuhörer⸗ ſchaft ſeinen ſehr eingehenden, außerordentlich intereſſanten Aus⸗ führungen, die er an Hand eines ausgewählten Bildmaterlals machte. Der Vortrag gewann an Reiz dadurch, daß auch Kinderleiſtungen bekannter Künſtler und von Künſtlerkindern gezeigt wurden. Dresduer Uraufführung. Unſer Dresdner J..⸗Theater⸗ Referent ſchreibi. Im Neuflädter Schauſpielhaus fand der Schwank„Die zweite Jugend“ von Max Neal bei ſeiner Ur⸗ mann von der Hochſchule für Muſik. Der günſtige Eindruck, den die junge Dame auf der Bühne des Nationaltheaters hervorrief, wurde im Konzertſaal bekräftigt. Vor allem zeigte der ungemein kräftige und friſche Sopran in dieſem gewaltigen Raum ſeine Trag⸗ fähigkeit. Frl. Trautmann ſang einleitend die Solopartie„Man nennt mich ſetzt Mimi“ aus„Baheme“, in der die Stimme ausge⸗ zeichnet klang Auch die andern kleineren Gaben, die nicht auf dem Programm ſtanden, ſprachen durchaus an. Aber es iſt noch viel Studium nötig, damit der Vortrag nuancierter und ausdrucksvoller wird. Soviel aber ſteht wohl ſchon heute feſt, daß die junge Elevin einer auten künſtleriſchen Zukunft entgegenſieht. Herr Konzertſänger Georg Emig, der drei Lieder von Ir Schubert, R. Strauß und Kuſterer ſpendete, gefiel ungemein mit ſeinem weichen, warmen, echt lyriſchen Tenor. Umſo auffallender war die ſchlechte Tertbehand⸗ lung, die den Geſamteindruck ſehr ungünſtig beeinflußte. Herr Heus Renner, den man ſich extra aus Frankfurt verſchriehen hatte, ermies ſich einleitend bei einer ernſten Gabe als guter Vortrags⸗ künftler. Bei den heiteren, die er dann freigebig folgen ließ, ſchnitt er ebenfalls ſehr vorzüalich ab, obwohl er teilweiſe die älteſten Laden⸗ hüter Reutterſcher Herkunft bervorgeſucht hatte. Die ſtarken Heiter⸗ keitsausbrüche bewieſen, daß viele dieſe„klaſſiſchen“ Sachen über⸗ haupt noch nicht gehört hatten. Herr Hugo Vo iſin, der mit einem ausgezeichneten Dialektvortrag a la Feuerio aufwartete, mußte ſpäter wegen plötzlich eingetrelener Heiſerkeit abſagen. Er hatte noch Lieder zur Laute ſingen wollen. Die Kapelle Petermann, die nach⸗ her flott zum Tanz aufſnielte, bereicherte das Programm mit meh⸗ reren klangſchönen Muſikſtücken, von denen die„Aufforderung zum Tanz“ von C M. von Meber beſonders intereſſierte, weil hier Herr Becker den Taktſtock an Herrn Hanſen abgegeben hatte. Sch. Union-Theater. Von morgen Freitag ab wird der Noturfilm „In Schnee und Eis“ der durch ihren Schneeſchuhfilm bekannten Freiburger Film⸗ und Sport⸗Geſellſchaft vorgeführt. Trotz Einfach⸗ heit der Handlung— Frl. Rhode aus Freiburg und Herr Schnei⸗ der aus St. Anton wagen im Winter von Termatt aus die Beſtei⸗ gung des 4600 Mtr. hohen Lyskamm, werden vom Schneeſturm über⸗ raſcht und nächtigen unter einer Felsplatte, bis ſie am nächſten Tage die Hochtour vollenden können— feſſelt die in dramatiſcher Stei⸗ gerung aneinandergereihte Serie von prachtvollen Hochgebirgsauf⸗ nahmen, gefahrreichen Gletſcherüberquerungen und Gratbeſteigungen den Zuſchauer derart, daß er völlig im Banne der wunderbaren Ge⸗ birgswelt ſteht. Neues aus aller Welt. Großer Radiumdiebſtahl in München. In einem Anweſen in Schwabing wurden am Mittwoch von zwei noch unermittelten Tätern Radium im Werte von einer halben Million Mark geſtohlen. Eines der Präparate befindet ſich in einem 2,52 em langen Silberröhrchen mit der amtlichen Nummer PDB 1262 und der Jahreszahl 1919. An der Lötſtelle war der Reichsadler eingrapiert. Das Präparat enthlelt 25,28 Milligramm Radium⸗ element. Das zweite Präxarat befand ſich in einem Platinröhrchen, deſſen Wandung mehrere Eindruckſtellen aufweiſt und das die Num⸗ mer 4635 trägt. Das Platinröhrchen befindet ſich in einem 5,76 em langen Glasröhrchen und mit der Nummer IPR 1553 und der Jah⸗ reszahl 121 ſowie dem Reichsadler. Das Präparat enthielt 26,767 Milligramm Radiumelement. Man vermutet, daß ſich die Täter nach Berlin oder Frankfurt a. M. gewendet huben. * — Deulſchlands Zuckerverbrauch. Während des ganzen ver⸗ gangenen Betriebsjahres 1920/1 ſind im Veutſchen Reiche rund 23,00) Millionen Zentner Zucker v rorpaucht worden (gegen 18,66 und 26,58 und 32,09 Millionen er in den drei vorhergegangenen Betriebsjahren). Die in dae ae Betriebsjahr hinübergenommenen Zuckermengen erreichten im Deutſchen Reiche die Höhe von rund 1,70 Mill. Zentner(gegen 4,36 und 5,81 und .46 Meillionen Zentner in den drei Vorlahren). — Die höliche Straßenpolizel. Der Rat des Städtchens Nort⸗ hallerion in Porkſhire, Vereinigte Staaten von Nordamerika, hat einen Antrag ſeines Straßenausſchuſſes angenommen, demzu⸗ folge am Eingange der Stadt für die Automobiliſten Tafeln mit dem Stadtwappen und den Worten„Langſam fahren!“ anzubringen ſind, die am Stabtausgang aber durch die Inſchrift„Danke ſchön!“ ihre Ergänzung finden ſollen. — Von einer Granate zerriſſen. Auf dem Lagerplatz der Alt⸗ eiſenhandlung Falk⸗Adler in Cannſtatt explodierte heute mittag eine Granate, die ſich unter einer größeren Angahl als Alteiſon erworbener Ausbläſer und Blindgänger befand, undtotete drei Arbeiter, die offenbar die Freizeit benutzen wollten, die Kupferführungsringe und Meſſingzünder an ſich zu nehmen. — Das Unglück auf dem Wannſee. Infolge ſtürmiſchen Wetters iſt es auch heute nicht gelungen, das im Wannſee geſunkene Motor⸗ boot Storteo zu heben. Die Taucherarbeiten geſtalten ſich jeden⸗ falfs außerordentlich ſchwierig. Leichen wurden in der Kajüte nicht mehr gefunden. Die noch vermißten Toten dürften auf dem Grunde des Wannſees ruhen. Betrüger machen ſich da⸗ furchtbare Un⸗ glück zunutze, um allem Anſchein nach ungeſtört Einbrüche verüben zu können. Heute vormittag erſchien z. B. in der Wohnung der Frau Greßner in Charlottenburg ein junger Mann und erklärte, daß die Krimiralbeamten beim Abſuchen des Wannſees eine Taſche mit wertvollem Inhalt, die der bei dem Dampferunglück ertrunkenen Tochter gehörte, gefunden habe. Sie ſolle ſich ſofort nach Wannſee begeben, wo ihr die Taſche ausgehändigt werden würde. Derſelbe junge Mann war mittags in Steglitz bei dreen Bahnbetriebsaſſiſtenten Meißner und tellte ihm mit, daß ſoeben die Leiche ſeiner Frau aus dem Waſſer geborgen worden ſei und er ſofort dorthin kommen möchte. Allem Anſcheine nach beabſichtigte der junge Menſch die in Frage kommenden Perſonen aus ihrer Wohnung zu locken, um dann ungeſtört einen Eirbruch verüben zu können. Seine Abſicht wurde vereitelt, da beide Perſonen ihre Wohnungen unter Bewachung zu⸗ rückließen. — Hochwaſſer in Kanada. Das im benachbarten gelegene Dorf Britannia Beach wurde durch eine nach einem wolken⸗ bruchartigen Regen eintretende Ueberſchmemmung teilweiſ⸗ zerſtört. 50 Käuſer ſind eingeſtürzt, 35 Perſonen umgekommen oder werden vermißt. Der Coquitlamfluß überfintete einen Teil der Stadt Coquitlam und riß mehrere Häuſer fort. Zwei Brücken der Canadian Pacific⸗Eiſenbahn wurden zerſtört wenerdienſina hrichten der badiſchen Landeswefferwarte in Karlsruße. Beobachtungen vom Donnerstag oen 3 Novbr. 1921. 8 Uhr morgens MEZE.) Auf Grund land- un d fundentelegrenitcher Meldungen aufführung eimen ſtürmiſchen Heiterkeitserfolg. Die alte——————— Schwank⸗ und Operettenidee der Verwechſelungen fuhrt hler zu wah⸗ Or! Auie Te— Wetter dchten 2 Sfund 5 fen 5 nicht unter Tränen lachender Humor. 1951 co Niſpie.J Stärfe 915 er alternde Hofrat Köbele hat mit ſeiner bildhübſchen jungen Frau 1 5 7611 f wacd, wolki 7 verabredet, er wolle in der Sommerfriſche die Vaterrolle—— ſie 98 7520 3 W ſeaee delter.5 aver ſolle die Rolle der zärtlichen Tochter durchführen. Tie lebens⸗ Ber in 7608 2 PWNũW. mäßig] eiter 0 luſtige Schwiegermutter gibt ſich als die Gattin des Hofrats aus. Frankfurt a. M 763.6 5 N, leicht bedeckt 05 Koſtliche Verwickelungen, Liebesnachſtellungen, Heiratsanträge an uunchen 55 falſcher Stelle, und zuletzt verſöhnen der kurierte eiferſüchtige, ver⸗ ee 1 385 8 115 8 12Stockhom 757.6—E4 Nwnäßig heiter 0 jüngſte Hofrat und die Neuordnung die verwechſelten Paare. Ein Haparanda..— 25—— paar gute Motive und Witze helfen über manches Unwahrſcheinliche Bodddd +—. hinweg, dazu die flotte Darſtellung unter der Spielleitung von Max 10 762 5 14 wWN. deicht bedeckt 5 Reitz. oulous.— 56. 7 2 55 7 Ni— 2 Ofrrefelder Theater. Mit zwei Darbietungen hat Otto Mau⸗ Wen 17—————— renbrecher, der Krefelder Intendant, einen gewaltigen Schritt vor⸗ Veobachtungen badiſcher Wetterſtenen(7 morgens) wärts getan auf dem Wege vom ſchlechten und rechten„Theater“ zur eene ee Tef—— „Kunſ.bühne“. Zunächſt erregte eine Neueinſtudierung der„Jauber⸗ See“ deuck nerg⸗ 8 8 Wm 2 Edbe⸗ flöte“ durch die verblüffend fein und einfach ſtiliſierte Inſzenierung böte in Ndſ tur 8 2 5 5 3 f§ merkungen berechtigtes Aufſehen, die von Szene zu Szene ſtets den Gedanken m. mS. eSur des Werkes trug und auch bis ins Kleinſte durchaus durchdacht war.] Wertheim———— — Strindberg, der in Krefeld bisher kaum aufgeführt war, führte Königſtuhl 563 7632] 33 8 280 ſleicht nene] 3 Maurenbrecher durch„Kameraden“ gleichſam programmatiſch ein. Karlsruge. 127763.33 6] 12] 6ONO teicht Fen 6 5 N den ran e W— und ſtellte dieſe Seite ſeines Weſens grell heraus. In der Inſszenie⸗ r rung behielt er das reale Bohente⸗ Melen bei, ober auch r mit— 4780 7.—5 52— Licht und Farben originell, faſt eigenwillig ſchaltend. Unter den Badenweller———.—-—-[—— Darſtellern überragte wiederum Ilſe Cabanis(Abel), gut waren Heinrich Neeb(Apel) und Elſe Halden(Berta). Wettervorausſage bis Jreitag. 4. November, 12 Uhr Dr. Karl Lehmann. uachts. Meiſt trüb, Regenfälle, kühl und windig. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Sne Frankfurt, 3. regten Börsenlagen ruhigere Geschaſisper ——— Zurüce endenz war zunad Dollarkurs. durchweg höher. ſanden bis 2070 ein. genannt: Becker-8. 780. Rhenania 1300 Aklien 900, etwas lebhafter, Hende Nov. Borsenberit Frankfurter Wertpaplerbörse. nte. (Drahtb.) Nach den stürmisch er- des vergangenen Nonals iode ein, welche bei Eröflnung einer trat eine khallung Platz machte. Dle kursmäbige chst nichi ganz einheitlich, später trat aber eine sichilich festere Hallung hervor; hierfür stimullerte der Auslandswerte lagen Mexlkaner blieben esterreichische Kredi Aktien. Bankverein rese Beachturg. Von unnoli Deulsche Petroleum wiedef sehr fest. Kurse bis 2150 bezaldt. dann trat ein Oplag 10 600. Außerdem waren folgende Kurse ahl 900, Wolf Buckau 1100, „Mansfe,der Kuxe 3000- 500, Benz junge Ufa 550—510. Auf dem regerer Nachfrage efragler, desgleichen Anderbank, Wiener erten Werten lagen Anjangs wurden die Rückse gag auf 2100 Hansa-Lloyd Cebiete der Montanpapiere Waren Kursbesserungen festzu- stellen. landen ebenfalls zu besseren Kurs kragt sind Lieferungsgesellschafi. anstalt. Rülgerswerke tratlen mähi etztere unter ihrer le wenngleich Sehr gesucht sind D Bing aber angebolen. Bankak tien. Kapitalserhöhungen zurückge bewahrte festes Ausschen. II Neckarsulmer, Eisenwerk Kaiserslaut kische Werte lebhaft. Oesterreichische Tehuantepee stiege Der Schluß der was auf die bev aschinenf. ern sehr gesucht. Staatsbahn 233. 5% ige n auf 1200. Schiffahrtsaktien schwankend. Rege gesucht sind Phônix-Bergbau. Efektrowerte en Aufnahme. Für Sehr ge- Anilinwerte, Scheide- ge Kurserhöhungen ein, tzlen Noliz genannt sind. eutsche Verlagsanstalt, Metallwerke Größeres Interesse erhiell sich für orstehenden Transaktionen und ſöhrt wurde. Der Einheitsmarkt abr. Riedinger, Dingler, Tür⸗ örse war nicht ganz einheitlich. Ludwig Ganz sehr fest, 830. Privatdiskont 3¼f. Festverainsliche Werte. Inländische. 31. 3 81. 3. 5% Deutsohe fielohsanl. 72.50 27.04˙% Schptzgeh. von 1908 40, 00. 89.23 70 30 bie 1911 ung 13—.— 120.— %%% 40. 50 88.50% 0½% 7.— 3% d0. 61.5084 50 Sparp.-And. v. 1919 78 0 681.— 3% l. Reche- Sehatzanl. 83. 4% Zarr. Anläös-nents—.— 4½% IV. u. V. do. 83 78 8ʃ 50 4% Maanbelm 4¾5% l. Relohssohatranl. 72— 72.— 17%6 Mannhelm 1914 e e 59% Preul. Schatzanwels. 4% Harmetadt 4— % 90. 1%— 8 —% Wesbaden—.—— N ui 2 4% Pforeheſm——.— %% Preuieohe Konsele 39.30 63 50 0 Austfndische. 2* 40..—.—% Oest. St.-K. v. 1913 21.— 21 4% Bad. Anlelhe von 1919—— 89.— 2% do. Sohstzanwels. 25 50 33. 3½% Badisone Anlelne 85 50 86.25 4% did. Goldrente 99 50 107.50 3% do. von 1898.—.— 4% 60, einhelti, Ronte 2 4% Bayer. Elsenbahnanl. 70— 73 4% Ungarlsobe Gofdrente 57.50 67.80 3½% d0. 5 66.— 22 do. v. 1290—.——.— %/(Bayr..-Anl. 60.——.— 4% 80. St.-Rie. v. 5 Kpeidz Els.-Frlor—.——.— 4% Fürk. 88 dad.1 180.— 250.— 3 ½% 40.———.— ½% do. Anſelbe 1805—.——— % fessen von 98 u. bB—.——.— 3% Bex am. um. 112⁵ 0 1280.0 3½ abgest.—..—60.—4% 40. Hold von 1904—.——.— 3% Hessen 52 0 58.1⸗%% Griecb Aonopol 2% Sücha. 8t.-Anl. v. is—.— Ialeine 87— 8— 8% do. Rente T.—%%% Siverrente—— 4% Württemb. k. 1913 71.50 77.—[5% Rumän. am. 1903—.—184.— %% Frankturt a.—.— 102.— 4%„ am. Bolt 127.ä——.— 4% Freiburg—.——.— 4% am. Renten-Verw. 2104 70 4% Heldelberg.—.—%% ſerig. Anlelhe 1100 01172.0 2½ Karisrube—. ½½ Teuahieg80 1180.0 1305 0 Divldenden-Werte. Bank-Aktien. 31. 4* 4 V. 8. —— 2roun, Bov.„— es. 390.—615.— Feſten& Guliſeaume 1195 0 1350 0 Darmstädter Ban SSd— 590.—TLahmeyer 880.— 600. Deutsone Bank 712.—700.— Fh. Slektr.-des. Mannz. 300 680.— B. Effekt- u. Weohseld. 313.—489.— Sobuokert Aurnberg 903.— 890— Berteads Lerelnabank 448.— 480.— Slemens 4 Halske 930.— 1100 0 Piscoato-Gesellson. 380.— 500.— Volgt& Haefiner 1050.0 10⁰0 0 Dresdner Banz 5—852.— Smalit e Stanzu Betaſld..netall-ges. 1300.0—.— dummlu, fster 1495.9 1485.0 Hatianaldk. f, Beutsobl. +. 500.— fiedderab. Kupferwerk 054.0 2080.0 Oester. Oredit-Anst. 11180 125.— lunghans dehrider 834.— 850.— Pfalzisone Gank 600.——.— gdler& Oppenheim 1860.0—.— Pkdisisohe fyp.-Sank—. Lederfabrſk Spfer 22— Belohsbaak 400.— 400.— Tederzerks fothe—.— 1300.0 Rbeinlsohe Creditdank—.— 3735. do. SUdd. ingbert 1150.0 1025.0 Rbeinisohe Hyp.-Bank—2— 1—.—.0. Sploharz 950.— 1000.0 Sudd. Bodengrednb..—. alzmbhte LCadwapsh.—.——.—— Sddd. Gisconto-Gs. cnentabr. Kleyer 929.— 960.— Aiig. Dtech. Oreaftbank—.— 618.— 40. Sadenſa 928.— 1069.0 Bayr. Bod. Or. Wb.———Ie. Sadische Durlaoh 11000—.— „ Kyp.-u. Weohselb. 378.— 380.—— 9 779.—600.— Darmer Bankvorein 370.— 570.— b oken—.— bee Seczch-alal. 245r. Naeenmt. Sonnten 17880 1255 Deutsche Nypothekb.—.——e. slsenaoh—— Ubersee Bank—.——Adasmotor beutz 950.—1000.0 rrankt. Hyp.-Bank. rtzner, Durlaoh—.— 13⁰.0 Mitteld. Oreditdank 387.—575.— fHald& deu, NAhmasoh.——.— Eürndg. Vereinebank—.—. Karieruher Mason. 1215.0 1170.9 Wien——— 1—.—Tersche ladustrie— 10.0 0 Vurtibe Bankangt..ascoh, u. Arm, Kleln— 190³ ö Lotenbank e—— 1005 1900 5 ſ05—.—— Sonaenpr. Frankenth. 1100. 05 r. 14 50 100 uan 15 5* ergwerka-Aktien. er- Deutagne Oslfabr. 41 — Sergb. u. Aubst.—— ezetlas essel 7055•0 1075 C Suderus klsenw. 1000 uc Sosentab. dendert 6g Lux. Gergw. 1100 91250 0 ahfabr. erz—— —— baeeert 1109.0 1210 0 Selliadustrie Wolff 90. 1000 0 Harpener Sergban 4400.0 16½8.0 Spieg. u. Spiegelgt. 1009 0 1110 6 Kalfw. Achersfenen 303.—0— Eis. Bad. Wollf. 1530 0 1539.0 Kailw. Westeregeln 1339 91523 0 Salnnerel.lingen 2200. 0 2400 0 Hannesm.-Rar.-Werke 1700.01740 Kammgarasplan. Kais.—.— 170 Obersonl. Sisend.-B- J. 9790—.1180.0 Tricotw. Bgalg———.— . Eisanlad.(Caro).02 9 1100.0 Unrenfor. Fuctwanzen 83 Fhönix Sergbau 1470.0 18800 Lerlagsanst. Utsoh.— 180 I. Kon.-6. Laurahutte iee aggéntabrik Fuchs— 1120.0 Songorgla gergb-G..elstoffabr. Waldhot 110 1178.0 Hp. Sraun-Kohi. 18500 0—.— Zuokerfabrik, ad. 1110.0—.— Rledeok Kontan e Url 5 1290 .— oon. t u. PS-lort. 1132 0 1250. eee enn Transport-Aktien. Binding——— Sohantan 695.— 720.-Kompf d0. Genullechelne—.——.—] Fainzer Jrauerel e. Hamdb.-Am. Paketfahrt 720.—078.—Farkbrauerelen——— Norddeutscher 110 7 670.—]. Kottenmover.. Dest.-Ungar Staateb. 210.— 2— Soböfferh. Zurgbr. 10 Oent. Südb.(Lombd.).—.-ITwoll Stuttgart Baltimore& Ohle 85.—330.—] Hoch- u. Tlelonu—4 280.— Farbenfabrix Gayer 980.—999.— Industrle-Alrxtien. Fbr. Hlſer. ter- NMeer. Arun& Sitfingar.-Sonramm Laokfabr. 920.— 1200.0 Wayss& Freyta 10480—.— Uitramaria Fabrik e Löwenbrauerel Sinner.—-otaon EIsenhandl. 11010 100 0 Elohdaum Mannhelm—.-Angio-Cont.-duano 1600.0 1760 6 Sohwartz-Storonen 510—680— Liont und Kraft 605 707.— Dementw. Heldelherg 900.—1000 0 Fela. debn. u. Soh. 950—95— Badteohe Anilin 898— 1020 0 delsenk. Gugst. 1109.0 120 0 D. G. u. Sln. Soh. A 1800.0 1970 J MHantwerke Füssen 1183.0 1060 0 Ib. Goldsonmltt 1640.0 Hirson Kupfer—.— 1074 0 Ohem. Arlesh.-Elektr. 1000 0 i050 Frkt Fok. u Wittek. 1100.0 120.½0 Farbwerke Hochst 980.——.— Moenus 98. J. V. oheq. Fabr. Maund.—.—. Vogn. Aasoh.——1 Obem. Fahr. Muhihelm eei oaand.—.—1—.— Halzverkonl.(Konst.) 12740 1338.0 Sonneider& Hanau 900—.— BHuigerswerke oso] Sonunfabr. Wessele 1030 0 1005.0 Worke Albert 1700 0 1770 U0„ V. Frdnk. 2. Sudd. Drahtiadustrle.—ee Loltohm, Seil u. Kabel 1160.0 1200 0 Aligem. Slektr.-Ges. 950.— 1080.0 Steaua Romans— e gergmann wW. 80— 1060 0 jaſoan cere Ssgrichich „Heſle Sbor Gſihcbdef un ccine oufoe. GeuSchltemoœrie Versammlung durch den Vorsikzenden. Berliner ertpahlerbörse. Berlin, 3. Nov.(Eig. Drahtb.) Die Ernüchterung, die sich in den letzten Lagen gezeigt halte, War angesichts eincs Dollarkurses von übef 200 schon Wieder verschwunden. Zu- nachst zeigte sich noch eine gewisse Unsicherheit, und ein- zelne Spezlalwerte schwächten sich ab. Da aber das Publi- kum neue enorme Kaulaufträge gesandt hatte, ging die Börse mit Rückkaufen vor und dle Tendenz wurde bald ausge- sprochen fest bei stürmischem Geschäft. Im Vordergrund Standen oberschlesische Monlanwerte. Es verlautete, dah die amerikanische Armstrong-Gruppe gemeinsam mit der E. G. einen oberschlesischen Montantrust vorberelte. Ober- bedarf und Caro sliegen um über 200% Gleichzeilig wurden Deulsche Eisenhandef stark gesleigerl, weil diese angeblich in diese Kombinalion mit einbezogen werden sollen. Bei den westlichen Montanwerten hob sich das Kursniveau durch- schniltlich um 100—140%. Hoesch und Lothringer + 200%. Banken wenig veränderl. Am Elektromarkle stiegen A. E. G. und Siemens u. Halske um über 100%. Anilinwerte zogen auf Kapitalserhöhun weiter stark an. Rütgers- werke 230%. Schiffahrlswerle nicht einheitlich, Pakel- fahrt und Hansa schwächer, Vereinigte Elbeschiffahrt er- reichten den Kurs von 1000% Im freien Verkehr herrschte skürmisches Geschäfl. R. Wolff 1150—1220, Beckerstahl 840, Benz 980. Unler den Spezialwerten gingen Deutsch-Atlan- lische Telegraphen, Schwarlzkopff, Karlsruher Maschinen, Hannoversche Waggon und Cuano um rund 300% nach oben. Deulsche Waffen, Linke, Hartmann + 100%. Andererseits selzten Bing, Berlin-Anhalter Maschinen, Gothaer Waggon 100% niedriger ein. Schantungbahn 50%. Am Kolonfal- markti stiegen Otavi um 375 J. Mansfelder Kuxe 22 300. Am Rentenmarkt kaufte das Ausland weiter ältere einheimische Anleihen. Höher waren Mexikanische und Bagdadbahn-An- leihen. Im Verlaufe gingen Löwe, Vogel, Deutsche Eisen- handel und Schiffswerfi Weser weiter nach oben. Am Kassa- industriemarki überwogen starke Kursbesserungen. Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 3. Nov.(Drahtb.) Im Frühverkehr lagen De- visen sehr fest und stiegen im Verlaufe weiter. Zu le haften Umsätzen kam es im amtlichen Verkehr, wo besonders Hol- land und Newyork bei großen Umsatzen gehandelt wurden. Die Schwankungen waren zum Teil erheblich bei fester Crundstimmung. Es wurden folgende Kurse genannt: Lon- don 785(amtlich 817), Paris 1460(1540), Brüssel 1430(1510), Newyork 199(2082), Holland 6823(7100), Schweiz 3700(3850), Italien—(850). Amtllion 2 Movember 3. November 2. Movemde- 3. November Heln! Brler geld arlet Zeld J Brlet geid Eriet Holland 43333 40 7348.60 7092 90707 10 Norwegen 2722.20 ½727.80 12887 10J2872 90 Belglen 7970 5 1372 40 1800 40 511 60 Schweden 1393.60 103.40 890.201803,80 rondos 749.70 751.30 88 10 37.90 Helsing fore]—.——. 347 10/ 317 90 Paris 1453 60 408 40 1830 40 347.%0[ew Vork 192 55 102 88 203.25 208.75 Sohwelz 51.— 8318 10 3333 90 Men, altes—.———.— Spanlen 2362 40 2387 80 27 7 20 2782 80.-ODest. abg 8 24] 6 26.24].26 ltallen. 774.20 778.80 89 10 850 90 Zudapest 2327 2 33—— Oänmarxa571.40 3578.40 8971.— 8978.— Prag 158.80 169.25 195.80] 198.20 Frankfurter Notenmarkt vom 3. November. geld Sriet deld Brlet Amerikanlsche Noten. 293.75 207 75 Oesterr.-Ungar., alts,—.——.— Zelgisonoe 1408.50 131.30 Aocwegisonßs—.——.— Dünfsogse 337.3903.— Humäalsobos 122.— 123. Englische.16580 317 50 Spanlsohbs ˙2—.— Französisohes 1321.50 1331 50 Sonwelzer 318.50 3821. 50 Hollängisons 7033 7105.— Sohwesisons. 5—.——.— Ballengans. 53 50 653.50, Tesobegho-Slovak. 196 80 197.80 Oesterreloh abgest..83.15“ Ungarlsohe—.——.— Tendenz: fest bei lebhaflen Umsätzen. Dollar steigend. Berliner Devisen. Ein Dollar über 200 l. X Berlin, 3. Nov.(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt trieb der neue Rückgang der Mark in Newyork die Kurse bei nicht sehr 4 msälzen weiler nach oben.“ Kabel New. vork 200—204, London 785—800, Polennoten 574—6,05, Aus- zahlung Warschau 5½. Die Mark kam aus Zürich mit 2,72. Amiiloh 2. Movemder 3 November 2. NMovember à Rovember deld Briet geſd Srlet geld Srtet geld Srlet Holland 85043.43 6556.,56593.—7007. Mew vork 191˙85ʃ 191˙0 201.79J..21 Srüsse 13⸗3 60 1378.401473 15/1478 89Paris. 1413 7901518 4911514.451516.55 Ohristiania 2827.58 2832 652362 70ʃ 27 OSohwelz 3575.403583 85/37986 20 3803.80 Kopenkagenſ3.46.43 3553.383795 3003 80Spanlen 257/7.40 2802.65 2747.252752.75 Stookhoim 1255 60/4354.404593.801704.70 Jestng.]—.—“—.—.—.— tlelsingsforf 315.65 318.380 353.60 354 40 Mon ahg 7988.02.83.87 Itallen.. 78.20] 28 30 639.18 843 80 brag.109.80 101 20/ 200.75 20“25 Condom.. 739.70 752 30 804.1 805.85 Zudapest].82 22.98 23.47] 23.58 Vereinigte Stalllwerke van der Zypen und Wissener Eisen- hütten-.-., Köln-Deutz. In der gestern unter dem Vorsitz des Geh. Kommerzien- rats Dr. h. c. Louis Hagen in Koln abgehaltenen o..-V. Waren 24 648 000 Stammaktien und 6 Mill. Vorzugsaktien mit insgesami 42 643 Stimmen Vertreten. Gleich zu Beginn eruulob Aklionar Welcker Einspruch gegen die Leitung der Seine Begründung wie auch die schon zum so und 80 vielten Male gehörte Fhllippika gegen die zLegitimationsaklionäre“ konnle er diesmal nichl zu Ende führen, da er wegen ungehöriger Aus- drücke, deren er sich dabei bediente, und wegen unparlamen- tarischen Verhaltens auf einstimmi en Beschluß von der weiteren Teilnahme an der Versamm ung ausgeschlos- sen wurde, Im Anschluß an die Verlesung des Jahresab- schlusses teilte der Vorsitzende mit, daß nach der Ab- schwächung des Geschäfts zu Anfang dieses Jahres das Un- ternehmen einen erfreulichen Aufschwung verzeichnen konnte. Die Gesellschaft sei in allen ihren Betrieben mehr als voll beschäftigt. Es bedürfe angestrengter Arbeit, um nur annähernd alle vorliegenden Aufträge aüszuführen. Man dürfe dabei aber nicht übersehen, daß in Zukunft größbere Schwierigkeiten infolge Mangels und Verteuerun der Rohstoffe eintreten könnten; auch die Versorgung des Unter- nehmens mit Kohle und die mangelhafte Wa engestellung der Eisenbahn bereite der Gesellschaft große Sorge. Bis jetzt habe der Betrieb noch ungestört arbeiten können. Träten die befürchteten Störungen nicht ein, dann sei ein befriedigendes Ergebnis des laufenden zeschäftsjahres zu erwarten. Zu der in der.-O..-V. vom 30, Juni 1921 beschlossenen Erhöhung des Kapitals um 10 Mill. A, die zum Umtausch gegen die An- teile der Waggonfabrik van der Zypen u. Charlier G. m. b. H. bestimmt waren, bemerkle der Vorsitzende, daß die neuen Aktien, nachdem die Verschmelzung mit dieser Waggon- fabrik nicht erfolgen konnte, erst nach späterer Befragung der..-V. verwandli werden sollten. Die beantragten Satzungs- änderungen wurden von der Versammlung genehmigt. Die der Reihe nach aus dem Au isichtsrat ausscheidenden hlit- Flechtheim Wurden nach der„Köln. V Mitglied des Aufsichisrats Das Reichsgericht für Freſheit des Großbha 8 neint der höchste Gerichl nem Verkäufer(dem ersten zuteilen, zuschließen. Vernehmen nach sind hierüber Syndizierung, die jede freie Aus kabels geltend machen. Telegraphen-Gesellschaft in anzukaufen, um auf Grund auszuführen. ſügun aee m 17. August die Aus fuhr von Malz Mannheimer m. Mannheim, 3. Nov. und nach Millag sogar bis ter erhöhl. Der klein, weil einerseils kaufen. Für Weizen und Höhe gesetzt. haltene Bericht über biet, die bei uns erworben nach dem Ausland abzustoß deutungen Anlaß geben. sich dabei nicht um inländ Futtermittel handeln kann, s transilieren. kommen überhaupt nicht in Berlin, 3. Nov. am Produktenmarkt. hoben Preisen ist die ligen mußte. Weizen und R sigen und auswärtigen Müh zich die Brauereien infolge Anschaffungen zurückhalten die Preise nur auf Preise gestiegen ist. Ric Hauptſchriftſeitung: Verantwortlich A. Maderno: für Lokales und den Druck und Verlag: Druckeret Dr m. b. glieder Dr jur. Herm. Fischer und Oberbürgermeisler zienrat Paul Charlier, Fabrik und Fabrikbesitzer Pr. Hans R. v. Fusion Ufg-National-Fum-.-G. Sescheitert. Nach einer Meldung der„Lichtbildbühne“ nal-Film nicht zustandegekommen. Es hat sich herausgestclt, daß die von der Nationalfilm-Gesellschaft zugesagten Voraus- solzungen nicht vorhanden seien, sodaß die Ufa angebot nicht annehmen wird. liche Entscheidung des Reichsgerichts tritt für unbeschränkte die Ware in Absatzgebiete überzuführen, die nur dem kaulen- den Großhändler bekannt sind. um sich selbst aus der Kelle des Auflösung des Norddeutschen Zementsyndikats. Dem im Unstimmigkeiten ausgebrochen, 7 sen. Adler u. Wegener in Rüdersdorf infolge ihrer ungünsti- gen Lage einen höheren Verrechnungspreis verlange. entstandenen Meinungsverschiedenheiten können möglicherweise zur Auflösung des Norddeutschen Zement- Syndikats führen, da bei den Neue deutsche Ueberseekabel? Union haben beide ein großes Interesse daran, ihren Kabel- verkehr unabhängig von anderen Staaten läligen zu können. diesem Grunde ist es er freulich. strebungen zur Schaffung eines neuen deulschen Uebersee- Es bestehen Pläne zur Vereinigung der Deutsch-Atlantischen und der amerikanischen Gesellschaft wWill ein Kabel von Newyork nach den Azoren legen, während von dort nach Emden ein deutsches Kabel gehen soll. Schwie⸗ rigkeiten macht die Finanzfrage. Indes soll die Reichsent- schädigung für die an die Entente übergegangenen Kabel zur Schaffung des neuen Kabels Gegen die Verschiebung von Malz Deutsche Brauerbund hat Kenninis davon such! wird, Altere Frachtbriefe von Auslandsgerste Waren und Märkte. hausse— der Dollarkurs wurde heute frũh mit 193—196 genannt, stieg aber später bis heutige Produkfenmàrki in ausgesprochen fester die Preisforderungen wurden seitens qer Wareninhaber weil⸗ 8 eschäftsumfang blieb aber verhältnismäàſlig die Verkäufer bolen hervorkommen und andererselts die Einkauf sehr vorsichtig sind und nur das willig Käufer, zumal der Mehl Auch SGerste und Hafer sowie Mals bleiben gesucht. Ebensd bestehl für Fulterartikel aller Art recht gule Mehlforderungen wurden seitens en Mannheimer Produktenmarkt ent- hält folgenden Passus;„Die slarke Der in der Mbelg Abepdansgabe vom 31. Oktober ent- Geldes ermöglichte es den Kaufleuten aus dem besetzlen Ge- von geschätzter Seite geschrieben wird, zu irrigen Ans⸗ Es ist selbstverständlich, dad es Wenn ein derartiger Abschlub zustande sind keine deutschen landwirtschaftlichen Erzeugnisse. dern ausländische Güter gehandelt worden, die in Mannheim Verkäufe deutscher Waren Berliner produktenmarkt. (Drahtb.) Die scharfe Stei vlsenpreise beeinflußte wieder in hohem Zu den geforderten auberordentlich Kaufneigung—— heblich; aber in allen Getreidèarten bestan gender Bedart, der bei der e acsren der zur Verfügun stehenden Ware die teilwelse sc prompte Ware, In Hülsenfrüchten bleiben die Okkerten gering, was sich umsomehr fühlbar macht, Hamstern der einzelnen Wirtschaften lich ist. Die Preise für Mehl, Kleie, Qelsasten verfolgten gleichfalls htung. für Politik: J..: Dr. Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher; für Anzeigen' Karl Hügel. b. H. Mannheim. p 6, 2 „Generaldirektor Prof. Dr. Jul. a. D. Friedr. Hlaumann Abe wiedergewählt. Kommer- esitzer Paul van der Zypen Langen haben ihr Aml als niedergelegt. ist die Vereinigung Ufa-Nalio- as Fusions- den freien Handel. Eine neuer- ndels ein, wenn er dazu dient, In dieser Beziehung ver- shof die Pflichi des Käufers, sei- Froßhändler) seine Kunden mit- Großhandels aus- Norddeulschen Zementsyndikat daß die Fabrik Tys- Die Mitgliedern Neigung besteht, die Betàtigung einenge, zu beseitigen. Deulschland und die daſi sich erustliche Be- Deutsch-Südamerikanischen Köln. Sie sollen schon mit einer in Verbindung stehen. Diese verwandt werden. ins Ausland. Der erhallen, daß ver- derselben Malz in das Ausland Der Deutsche Brauerbund weist darauf hin, daß es nichi dem Wortlaut und dem Sinn der bekannten Ver- des Reichsministers für Ernährung und Landwirt- 1921 entspricht, daß Malz unter Vor- legung irgend eines bellebigen älieren Frachibriefes öber die Einfuhr von Gerste und ohne des Empfängers der Auslandsgerste und des Malzexporteurs ausgeführt werden darf. Es scheinen somit ungesetzliche Manfpulalionen vorgenommen zu werden. Der Deutsche Brauerbund hat an den zuständigen Siellen den dringenden Antrag gestellt, daß schnellstens sämtliche nach der laufenden Malziransporte auf ihre Rechtmäßigkeit hin prüft werden, auberdem aber auch allgemein beantra 4⁵ 9 den Nachweis der Identitat Crenze ganz gesperrt wird. Produktenmarkt. Infolge der scharfen D 52855 117 Uhr auf 200—203 4 auf 202—205 4— verkehrte der Haitung und — mit Ange⸗ er braucher im Notwendigste eben sind zurzeit die Mühlen absalz recht befriedigend ist. Nachfrage. Die der Mühlen weiter in die Entwertung unseres en Waren zu lohnenden Preisen en.“ Diese Notiz könnte, wie uns isches Getreide oder inländische ondern nur um TransitwWwa r e. gekommen ist, 30 son-· nach dem Ausland Frage.—ů ng der De· Malfe die Tendenz nicht sehr er- laufender drin- arf erhöhten Preise bewil⸗ oggen Wurde besonders von hie- len gesucht. Bel Gerste zeiglen des hohen Preisstandes mit den der. Bei Mais erstreckten sich. die ganz bedeulend im als durch das die Nachfruge dring- alle Futterartikel und eine scharf slelgende Dr. Frit Goldenbaum. Fritz Hammes; für Feuilleton: übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Haas. Mannhetmer General⸗Anzeiger 4 SSSSOFCSSrrSSer Maunnheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgade.) 5. Seite. Nr. 511. Dornnerstaa, den 3. November 1921. Mannheiwe Nfil Zeikung Ferruccio Buſoni über das Ideal der Oper. Ferruccio Buſoni hat ſich in jüngſter Zeit mit Glück auf dem Gebiete der Oper verſucht, und da iſt es ganz natürlich, daß dieſer Meiſter ſich mit dem ſo vielgeſtaltigen und ſo viel⸗ ſach mißverſtandenen Begriff der Oper auseinanderſetzt. Er tut dies in einem programmatiſchen Beitrag der neuen großen iuſtrierten Rundſchau„Fauſt“, deren erſtes, das Thema von Kunſt und Myythos behandelnde Heft ſoeben im Verlag von Julius Bard zu Berlin erſchienen iſt. Buſoni geht aus von der„Einheit“ der Muſik, die nicht nach ihrer Beſtimmung, ihrer Form und den angewandten Klangmitteln, ſondern nur nach Gehalt und künſtleriſchem Wert unterſchieden werden darf. Dadurch, daß man die Muſikarten voneinander trennte, iſt etwas wie ein„Muſiktarif“ entſtanden.„So gilt in Deutſch⸗ land“, ſagt der Meiſter,„die Sinfonie als höchſte Form und Erſcheinung, während die Oper ein wenig verachtet iſt. Als ob die beiden geharniſchten Männer aus der„Zauberflöte“ nicht ſchöner und wichtiger wären, als irgendein graues Streichquartett aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.“ Ich erwarte von der Oper,“ erklärt dagegen Buſoni,„daß ſie in Zukunft die oberſte, nämlich die univerſelle, einzige Form muſikaliſchen Ausdrucks und Gehalts werde. Die Mufik, die Unausgeſprochenes beredſam macht, menſchliche Er⸗ regungen aus der Tiefe hebt, um ſie den Sinnen zuzuführen, die aber äußere Vorgänge, ſichtbare Vorkommniſſe nicht be⸗ ſchreiben will, findet erſt in der Oper erſchöpfenden Raum zur elgenen Entfaltung. Die äußeren Vorgänge ziehen an unſerm Auge, die inneren an unſerm Ohr vorbei; Geſchautes und Ge⸗ hörtes ergänzen, ſtützen und erläutern einander, wenn die ver⸗ teilende Künſtlerhand ſie glücklich auseinander zu halten oder 0 vereinen vermag. Was jedoch entſcheidend in die Wagſchale ällt, iſt der Umſtand, daß die Oper alle Mittel und alle For⸗ men, die ſonſt in der Muſik einzeln zur Anwendung kommen, vereint in ſich birgt, ſie geſtattet und ſie fordert. Sie gibt Ge⸗ legenheit. ſie insgeſamt oder gruppenweiſe anzubringen. Von den einfachen Lied⸗, Marſch⸗ und Tanzweiſen bis zu dem kunſtreichſten Kontrapunkt, vom Geſang zum Orcheſter, vom „Weltlichen“ zum„Geiſtlichen“ reicht— und noch weiter— das Gebiet der Oper; der ungemeſſene Raum, über den ſie ver⸗ fügt, befähigt ſie, jede Gattung und Art aufzunehmen, ſede timmung zu reflektieren. Ueberdies ſind die Aufgaben auf dem Theater geſteigert. Es verlangt einen intenſiveren Aus⸗ druck, einen ſtraffer geſpannten Bogen, eine heftigere Diktion als die, mit denen die Muſik in anderen Fällen auskommt.“ Vor allem muß die Oper ſtreng von dem geſprochenen Drama unterſchieden werden, die ſich„wie Mann und eib“ zu einander verhalten. Während es für das Drama faſt grenzenloſe Möglichkeiten des Stoffes gibt, zeigt ſich bei der Oper, daß nur ſolche„Suſets“ ihr angemeſſen ſind, die ohne Muſik weder beſtehen, noch zum vollen Ausdruck gelangen könnten, die nach Muſik verlangen und erſt durch dieſe voll⸗ ſtändig werden. Dadurch wird die Wahl eines Opernſtoffes, wie ich ihn mir für die ſchönere Kel on der muſikaliſchen Bühne denke, begrenzt. Um unſer Ziel zu erſteigen, iſt es ge⸗ boten, daß das Publlikum, das es miftbetrifft, erzogen werde und ſich erziehen laſſe. Es müßte vorderhand von dem Begriff und den Bedingungen des geſprochenen Dramas, als von Dingen, die der Oper widerſprechen, ſich frei machen: nicht minder von der Vorſtellung eines wohlfeilen Amüſements, und ebenſo von der Forderung und Erwartung einer darge⸗ ſtellten ſenſationellen Begebenheit, deren Verwicklungen, die es pſychiſch aufreizen, das Publikum von ſeinem Parkettſitz aus, ungefährdet, miterleben möchte. Daß die ſenſuelle oder exuelle“ Mufik(welche in einer Art Hartnäckigkeit, im Klangrauſche beſteht, und ſo auf der Nervenklaviatur ſpielt) hier nicht am Platze iſt, geht aus dem Weſen dieſer Kunſt eigentlich von ſelbſt hervor: doch muß heute darauf, als auf etwas Widerſinniges und Unwürdiges, leider noch beſonders ingewieſen werden. Aufgeräumt werden müßte mit aller erkömmlichen Theaterroutine; abgeſehen werden von wirt⸗ chaftlichen Intereſſen, wie auch von geſellſchaftlichen Konven⸗ tionen. An das alte Myſterium wieder anknüpfend, ſollte die Oper zu einer unalltäglichen, halbreligiöſen, erhebenden, dabel anregenden und unterhaltſamen Zeremonie ſich geſtalten.“ 75 O. K. Kleine Cebensbilder. 27. J. F. Halsvy und feine„Züdin“.(1838). Z. F. Halévys„Jüdin“ gehörte, als ſie zu Paris am 23 ebruar 1835 ihre Uraufführung erlebte, zu den Ausſtattungs⸗ tücken. Man traute der rein muſikaliſchen Angelegenheit des Ton⸗ ichters keinen rechten durchgreifenden Erfolg zu und wandte bei⸗ nahe 150 000 Francs an Bühnenbilder, Kleidungen, Waffen, Pferde u. a. Und ſo kat man hernach auch in Deutſchland; ſo weit es eben deutſche Hoftheater der großen Oper von Paris nachtuen konnten! Man hat auch in Deutſchland mehr Wert auf äußeren Glanz als auf die feinere Ausarbeitung der Partitur gelegt. Selbſt an guten ühnen, wie in Leipzig zur Zeit einer Roſa Sucher, war es nicht anders: auch Joſef Sucher, ein Operndirigent von muſikaliſchem Beſczmack, ſchwelgte allzu fehr in den Forteſätzen der Blechbläſer. Als ob jemals in Paris ein ſolches Knall⸗FJorte üblich geweſen wäre. Dazu kam und kommt 5 eins: durch unangebrachte chungen hat man ſeit alten Zeiten die muſikaliſche Form verletzt, die Handlung zerſplittert und die grellen Farben— die nunmehr hart neben einander zu ſtehen kamen, mehr als dem Werke zuträglich iſt, hervorgehoben. Und ſo iſt es bei allen Auf⸗ führungen, deren ich mich aus vierzig Jahren erinnere, überall ge⸗ weſen. Wer aber die Pariſer Partitur— die ſchön geſtochene alte Ausgabe— mit Aufmerkſamkeit durchlieſt, der wird von der uſik einen ganz andern Eindruck gewinnen. Er wird Halévys edle üge ſehen, er wird die Feinheiten des Dramatikers Scribe ent⸗ decken(deſſen„Juive“ doch etwos von der deutſchen Jüdin Verſchie⸗ denes iſt), und wird ſich ſehnen nach einer Reinigung des im Theaterſchlendrian nachgedunkelten Urbildes. Bis hierhin bin ich im Weſentlichen dem Vorworte nachge⸗ angen, daß Georg Hartmann zu ſeiner neuen Ausgabe des ertbuches gelceirben hat. Das kleine Heft(im Bühnenverlage hn u. Simrock, Berlin 1918 erſchienen), gibt das rbild, ſoweit die Dichtung reicht, getreu nach Scribe und dazu die Inſzenierung des Deutſchen Opernhauſes in Umr ſſen. Sie war eine Senſation von 1913/14: denn nun trat die Handlung deutlich hervor, nun gab ee uhepunkte, vornehme Steigerungen und edle Wirkungen. Auch das prinzliche Paar wurde— wie ſchon aus dem erwähnten Buche u ſehen— in Luſt und Leid uns näher gebracht. Wie weit nard Mörikes Glättung de. Orcheſtration zu dieſer Wirkung delgetragen hat, weiß ich nicht zu ſagen. Kehren wir vom Urbilde zum Urbiſdner zurück. Jacques Fromen⸗ dat Halevy, geboren am 27 Mai 1799 zu Paris, ſtammt von eutſchen Eltern ab. Sein Vater, Ellas Levy, ſtammte aus Ein neues Ruſikinſtrument. Ueber ein neues Muſikinſtrument ſchreibt Georg Korf in der „München⸗Augsburger Abendzeitung“: Unter dieſem Thema hielt vor kurzem der Diplom⸗Ingenieur Dr. Otto Schaefer in Lübeck einen ſehr intereſſanten Vortrag. Es handelt ſich um ein Klavier, das ein auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ſorgfältig aufgebautes neues Syſtem darſtellt. Außen wird es genau ſo wie das bisherige Klapier aus⸗ ſehen. innen dagegen erhält es ein ganz anderes mechaniſches Ge⸗ füge. Das Weſentlichſte iſt der neuartige Ton, der von den Saiten dieſes Inſtruments ausſchwingt. Durch das Niederdrücken der Taſten wird nicht ein im Anfang ſtärkſter und dann abſchwellender Klang, ſondern ein gleichmäßiges Tönen von beliebiger Dauer, wie beim Streichen der Geigenſaiten, hervorgerufen. Der Ton wird weder durch einen Schlag noch durch Streichen der Salten, ſondern durch Elektro⸗Magnetismus erzeugt. Die Saiten werden demnach beim Spielen überhaupt nicht berührt, ſondern durch magnetiſche Wirkung in freie, durch kein ſtoffliches Bindeglied beeinflußte oder geſtärkte Schwingung verſetzt. Dieſer Umſtand iſt außerordentlich wichtig: denn das Tönen der Saiten bleibt vollſtändig frei von den geringſten Nebengeräuſchen(beim Klavier: Anſchlag; bei der Geige: Bogen⸗ ſtrich). Die Reinheit des Tones der magnetiſch in Schwingung ver⸗ ſetzten Saiten kam an dem Vorführungsabend in einer wunderbaren Weichheit und Schönheit zum Ausdruck; trotzdem der Aufbau auf dem Verſuchstiſch nur aus ganz primitiven Hilfsmitteln beſtand und zwei der tönenden Saiten über ein in den Lehranſtalten gebräuch⸗ liches Monochord geſpannt waren, das gewiß keine einem Muſtk⸗ inſtrument ähnliche Reſonanz aufweiſt. Da die den Ton hervor⸗ rufende magnetiſche Kraft durch eine beſondere, ſehr einfache An⸗ ordnung in ihrer Beeinfluſſung der Saite geregelt werden kann, ſo iſt die Möglichkeit ohne weiteres gegeben, auch den Ton vom Pianiſ⸗ ſimo bis Fortiſſimo an⸗ oder abſchwellen zu laſſen. Beim bisherigen Klavier iſt mit dem Anſchlagen der Taſte der betr. Ton einfach da und nun vom Spieler nicht mehr zu beeinfluſſen; er ſchwingt lang⸗ ſam abklingend; geſetzmäßig weiter bis zur Abſtellung. Anders bei dem Schaeferſchen Syſtem, bei dem es einer der größten Vorzüge ſein wird, daß der Spieler den Ton in jedem Augenblick noch mit der Fingerſpiße nach dem Niederdrücken der Taſte in ſeiner Gewalt behält und daß er ſeden Ton für ſich beliebig lange, ſtark oder ſchwach, anſchwellend oder abſchwellend, Stakkato oder Tremolo wir⸗ ken laſſen kann. Dies wird dem Spieler des neuen Klaviers ver⸗ möge des Taſtaefühls in den Fingerſpitzen die Möglichkejt zu einem ganz individuellen Sniel verſchaffen. Das, was der Violinkünſtler in das Spiel ſeiner Geige durch die Bogenſtriche bineinlegen kann, das wird bei dem Maanet⸗Klavier mit dem Taſtendruck erreicht; durch Pedaltreten läßt ſich nicht nur die Geſamttonſtärke, ſondern auch die Klangfärbung verlieren. Die leichte und zuverläſſige Aus⸗ führbarkeit des Schaeferſchen Suſtems(fällt doch die komplizlerte Hammermechanik fort) läßt erhoffen, daß die Orcheſtermuſik durch ein neues, wohlklingendes Inſtrument in abſehbarer Zeit bereichert wird. Huſikaliſche Rundſchau. Dr. Hermann Poppen, der im einſtweiligen Ruheſtand in Karlsruhe lebende Hofkirchenmuſikdirektor, iſt zum Muſiklehrer mit dem Titel Akademiſcher Muſikdirektor Univerſität Heidel⸗ berg ernannt worden. Poppen, ein geborener Heidelberger, hat nach Abſolvierung des Gymnaſiums in Karlsruhe 19 5 Theo⸗ logie ſtudiert, dann Muſik bei Wolfrum in Heidelberg, ſpüter bei Reger(Meiningen). 1909 wurde er Aſſiſtent am Muſſkluſutut der Univerſität Heidelberg bei Wolfrum, 1914 Univerſttäts⸗Muſikdirektor in Jena als Nachfolger von Prof. Stein und 1918 Hofkirchen⸗ muſikdirektor in Karlsruhe als Nachfolger Max Brauers. Zugleich erhielt er einen Lehrauftrag für theoretiſche Muſiklehre an der Karlsruher Techniſchen Hochſchule. Organiſt bekannt. Jelix Weingartner plant erinnerungen für Oſtern 1922. Freiburger Bruckner-Gedächtnisfeier. Anläßlich des 25. Todes⸗ tages Anton Bruckners veranſtaltete das Freiburger Stadttheater eine Gedächtnisfeier, die bei ausverkauftem Haus einen würdigen Verlauf nahm und einen tiefen Eindruck bei den Hörern hinterlteß. Das Brucknerſche Streichquintett F⸗dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello wurde von bekannten Mitgliedern des ſtädtiſchen Orcheſters vorgetragen. Anſchließend daran ſprach Dr. Joſeph Müller⸗Blattau über die Bedeutung Bruckners, wobei er hauptſächlich der gewaltigen Schönheit ſeiner neunten Symphonie (D⸗moll) gedachte und auch einige biographiſche Angaven in ſeinen Vartrag einflocht. Unter Leitung des Dirigenten Cornelius Kum wurde ſodann die neunte Symphonie vom ſtädtiſchen Orcheſter auf⸗ geführt. Das Werk fand eine meiſterhafte Wiedergabe; es wurde dankbar empfunden, daß dem Publikum Gelegenheit geboten war, dieſe Symphonie Bruckners, die er in Demut„Dem lieben Gott 15 widmet“ hatte, zu hören, ſie iſt ebenſo reich an außerordentlich kühnen wie an lieblichen und melodiſchen Einzelheiten. oppen iſt als ausgezeichneter die Herausgabe ſeiner Lebens⸗ Ninngt ren Jranz Schrekers„Schatgräber“ in Ceipzig. Der 23. Oktober kann als ein neues Ruhmesblatt in der Geſchichte der Leipziger Oper gebucht werden! Franz Schrekers„Schaßgräber“ hat nun auch hier ſeinen Emzug gehalten und, dank einer Auf⸗ führung, die die ſchönſten Erwartungen noch übertraf, begeiſterte Aufnahme e Aline Sander(Els), Hans Lißmann (Elis) und Rudolf Jäger(Narr) boten künſtleriſche Höchſt⸗ leiſtungen. Das Orchefter unter Alfred Szendrei, unſeren— begabten zweiten Kapellmeiſter, einen geradezu magiſchen Glanz und zarteſte Stimmung ie Szendrei den großen ſin⸗ foniſchen Epilog zum 3. Akte mit ſeiner erotiſchen Hochſpannung, ſeinen üppigen, ſchmerzlich⸗wollüſtigen Klängen zu klingendem Leben weckte, das war unvergeßliches Erlebnis.— Prachtvoll war auch das Szeniſche; von undeſchreiblicher Muſikalität in Farbe, Stimmun und Kontur, ganz aus dem Geiſte der Partitur heraus empfunden Dem Bilde im 3. Akte haftete, analog der Muſik dieſer Szenen, eine geradezu atemverſetzende Schwüle und Sinnlichkeit an.)— Es war ein denkwürdiger Abend.— Im Städtiſchen Ope⸗ rettentheater gab es am Samstag eine ganz annehmbare Neuheit: ein hiſtoriſches Singſpiel„Auf Flügeln des Ge⸗ ſanges“ von Horſt Platen; im Mittelpunkte ſtehen Mendels⸗ ſohn, Cäcille Jeanrenaud, der König von Sachſen von dazumal uſw. Das„Dreimäderlhaus“ hat doch Schule gemacht!— Felix von Lepel. 4) Die„erotiſche Hochſpannung“ war alſo der wahre„Erfolg“. Eine neue Operette wurde im Berliner Zentraltheater aufgeführt. „Das Detektiomädel“ von Auguſt Neidhart, Muſik von Leon Jeſſel, iſt eine Tanz⸗ und Ausſtattungsoperette ohne ſonder⸗ liche Erfindung in Text und Muſik. Das immerhin übermütige Spiel ſchöpft ſeine Wirkung aus der Zeit— Republik, Miniſterwechſel und ein bißchen Schiebertum. Mit Molly Weſſely ſteht und fällt das Werk. Nun, einſtweilen ſteht es. Dr. Hermann Anger, der Kölner Komponiſt und Muſikſchrift⸗ ſteller, wurde von der Kölner Uniperſität mit der Abhaltung von Vorleſungen über Muſiktheorie beauftragt. I. Italieniſcher Muſikkongreß zu Turin. Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Turin: Unter dem Vorſitz berühmter Muſikpädagogen Italiens iſt der erſte Muſikkongreß des Landes nach Turin einberufen worden. Mitte Oktober werden vor⸗ und nachmittags die wichtigſten Fragen des Muſiklebens in zahlreichen Vorträgen behandelt; hin⸗ gegen ſind die Abende der Kammermuſik Italiens und dem unum⸗ gänglichen Deutſchland gewidmet. Zwar iſt der Kongreß mit ſeinen zahlreichen Referaten auf nationale Baſis geſtellt, doch greifen die einzelnen Gebiete tief in das deutſche Muſikleben, das dem Italiener Richtung gibt, um ſo mehr, als das Muſikdrama, Italiens hauptſäch⸗ liches Muſikgebiet, kaum berührt wird. Statt deſſen iſt die Didaktik in den Vordergrund gerückt worden, Ideen, die mit Prof. Keſtenbergs kürzlich veröffentlichtem Erziehungsplan des deutſchen Muſiklebens in den hauptſächlichſten Punkten in Einklang ſtehen. Inſofern in⸗ tereſſieren uns die in Turin aufgerollten Fragen, die ſicherlich ſo manche der deutſchen Beſtrebungen klären und ergänzen werden, ſolcherweiſe zwiſchen den beiden Völkern der Muſikkultur ein har⸗ moniſches Miteinandergehen anbahnend. Richard Strauß' Empfang in Amerika. Richard Strauß iſt, wie gemeldet wird, zur Abſolvierung ſeiner amerikaniſchen Gaſtſpiele in Rewyork eingetroffen. Er wurde mit großer Wärme aufgenommen. Ihm zu Ehren fand ein offizieller Willkomm durch den Bürgermeiſter von Newyork im Rathaus ſtatt. 4e Neue Etuden-Schule für den Klavierunkerricht zuſammen⸗ eſtellt, bearbeitet und ergänzt von Richard Krentzlin. Sieben efte umfaßt die Krentzlin'ſche Etudenſchüle, die in zwei Abteilungen zerfällt: Elementarſtufe Heft—3, Mittelſtufe Heft—7. Das vorliegende erſte Heft der Elementarſtufe enthält Etuden. 5 ſächlich von Czerny und„nach“ Czerny, Lemoine, Köhler, J. Le Couppey und F. Beyer. Wohl hat der Herausgeber mit Fleiß unter dem ungeheuren Etudenmaterial geſichtet, aber eine zwingende innere Notwendigkeit liegt m. E. doch nicht vor, die vorhandenen überreichen Etuden⸗Sammlungen,(deren wir hervorragende von Germer und Riemann haben) noch zu erweitern. Beſonders was das erſte Heft anbelangt, ſo dürften wir in ſeder guten Klavier⸗ ſchule(ſiehe Zuſchneid's Klavierſchule Teil 1 und II) eine Aus⸗ wahl progreſſiv geordneter Etuden vorfinden, nach deren Durch⸗ arbeitung der einigermaßen begabte Schüler ſogleich zu den mittel⸗ ſchweren und den ſchweren Etuden unſrer klaſſiſchen und modernen Meiſter der Etuden⸗Literatur übergehen kann. F. M. J. Mendelsſohn—Barkholdy's„Auf Flügeln des Geſangs“, flir Pianoforte übertragen von Franz Liſzt, nachgeprüft mit Fingerſatz und Vortragsbezeichnungen, ergänzt von Richard Singer, gibt der Verlag Ankon Benjamin, Hamburg⸗Leipzig heraus. Im gleichen Verlage erſchien in„neuer Ausgabe rividiert und mit Fingerſatz verſehen von Arthur Seybold Mozarts Violin⸗Songte mit Klavierbegleitung Nr. 4, Köchel⸗ Verzeichnis Nr. 304. Beide Bearbeitungen ſprechen für ſich ſelbſt und werden gewiß ihre Freunde finden F. M. Verantwortlich: Arthur Bla ß. Fürth, ſeine Mutter, Julia Meyer, aus der Gegend von Nancy. Der Sohn ſtudierte am Pariſer Konſervatorium; Luigi Cheru⸗ bini, der große Meiſter jener Zeiten, nahm ihn in die ſtrenge Zucht ſeiner Kontrapunktlehre. Vei Cherubini haben ſie alle ge⸗ lernt, rein, edel und ſchön zu ſchreiben. Es war ja nicht allein der alte Kontrapunkt, ſondern auch das Beiſpiel eines Meiſters, deſſen Meſſen damals unſern Alten ſehr bedenklich⸗modern klangen. Es war endlich die Meiſterklaſſe junger Opernkomponiſten, die unter Leltung Cherubinis ſozuſagen ihre Probe⸗Opern geſchrieben haben! Daneben ſtudlerte der junge Halsvy noch Gehent er war mit ſiebzehn Jahren berelts Hilfslehrer„in den Solfeggien“ und errang mit zwanzig Jahren bereits den großen Staatspreis. So lebte er drei Jahre als Stipendiat des 1 Staates im Auslande. Zunächſt in Rom(daher der Name„Rom⸗Preis“), dann in Neapel, zuletzt in Wien. Seine Richtung auf das Ernſte, Große, Düſtere tritt ſchon in dieſen Jahren hervor, zugleich die Gering⸗ ſchätzung des Hergebrachten, des alten Tripium, des Siheter Eine große Duvertüre, ein Pfalm für Doppelchor und rcheſter ſowie ein großes Opernfinale waren die Gegenſtände von Halsvys Studien. Die Unterweiſungen eines großen Metſters wurden fruchtbar; auch für die Ballettmuſtk, denn Halevys Ballett⸗ muſik, wie wir ſie in der„Jüdin“ noch vorf nden, hat ihre elegant gekleideten Vorbilder bereits in Cherubinis„Aben deragen“. Nun kehrte Halevy nach Paris zurück, der lunge„Römer“(der Inhaber des Rompreiſes) ſand die geficherte Lebensſtellung faſt von ſelbſt Aber nicht ſo„von ſelbſt“ ging die Bahn des Opernkomponiſten Da waren Cherubini und Svontini, Grétry und Poieldieu, Auber und Herold die natürlichen Ribalen. Roſſint war der Gott, den alles anbetete, und nun kam gar der junge Meyerbeer! Die Stumme von Portici, Wilhelm Tell und Robert der Teufel waren die Welterfolge; neben ihnen zur Gel⸗ tung zu kommen, welche Schwierigkeit! Aber mit ſeiner„Jüdin“ erhob ſich Halevy dennoch zu einer Höhe des Glücks und des Talents, die noch heute unſer Mitgefühl erregt. Würdigen wir auch einmal Hales vys deutſches Erb ⸗ tefl, die gediegene Arbeit; ſeine dramatiſche Kraft ſteht wohl außer Frage, und die edle Melodik ſpricht noch heute zu unſern Herzen Rechos Romanze:„Er kehrt zurück.. wie bebt mein banges Herz!“ mit den dunklen Ahnungen, dem heimlichen Schmerz, der 5— vor dem Unheil, den Qualen des Gewiſſens, endend in den Ausdruck des„ſchmerzlich⸗füßen Augenblicks“ iſt noch heute ein edles Geſangſtück. Man muß nur etwas Maß halten im Sinne der alten großen Oper von Paris! Und ebenſo verhält es ſich mit Eſeazars großer Szene, für den Meiſterſänger Ad. Rourrit geſchrieben, der ein großer Darſteller war und ein Dichter dazu. Aus Halévys Lebenserinnerungen wiſſen wir nämlich, daß die Worte zu der ſchönet. F⸗moll⸗Weiſe nicht von Seribe, ſondern von Nourrit geſchrieven ſind. Wir könnten aus ſolchen Aufzeichnungen viel lernen, wollen aber zunächſt einmal Scribes Expoſition be⸗ trachten. Nach dem Orcheſtervorſpiel und ein paar Ledeumtönen geht nämlich nicht ſogleich das deutſche Hoſtanna und Jubellieder⸗ Geheul los, ſondern der„große Platz in Konſtanz“ bleibt zunächſt Remlich leer. Man hörk Chorgeſang und Orgelſpiel aus der Kirche, während der Vorhang ſich hebt. Man hört die halblaute Unterhaltung etlicher Bürger, die ſich entrüſten über den Reichtum der Juden, die heute— am hohen Feſttage— ihr ſchnödes Gewerbe treiben. Elcazar und Recha erſcheinen an der Haustür, z ehen ſich aber ſogleſch zurück, da ſie merken:„Wir ſind nicht gern geſeh'“. Aus der Kirch: hört man weiter Chorgeſang und Orgelſpiel; die Bürger haben ſich in den Hintergrund gezogen. Albert, Offizier der Kaiſerlichen Leibwache, und Prinz Leopold, Oberfeldherr im Huſſittenkriege, kommen eilig nach vorn. Der Prinz iſt verkleidet. es entſpinnt ſich folgende, wichtige Szene(I,): Albert: In dieſer Kleidung kehrt ihr zurück nach Konſtanz? Leopold: Nur leiſe.. du allein darfſt wiſſen, daß ich hier bin. Albert: Der Kaiſer erwartet Euch! Leopold: Er darf nicht wiſſen, daß ich hier bin: bis heute abend wenigſtens. Doch welch ein Leben? Alles iſt in Bewegung. Albert: Hat man Euch nicht geſagt, daß heute noch Der Kaiſer einzieht! Konzilium zu hallen mit Fürſten und Prälaten, Zu lichten allen Streit der Chriſtenheit. Der Kaiſer will nun heute Euch belohnen, Da Ihr den Sieg errangt für unſern wahren Glauben. Man hört den Lobgeſang der Prieſter(Tenöre) aus der Kirche. Die Liturgie geht dem Ende zu, Leopold und Albert entfernen ſich, um eine ſrütete ünſtigere Gelegenheit zu benutzen. Während die Kirche ſich leert, ſtrömſ das Volk vor dem Dom zuſammen. Hier folgt nun— alſo wohl vorbereitet— der Volkschor. Nach der Charlottenburger Einrichtung iſt die Wirkung des vollen Doppel⸗ chores allerdings bis auf den Schluß des erſten Aktes aufgeſpart. Man ſieht hier den Kaiſer in vollem Ornat, man hört Orgelklänge aus der Kirche. Dort ſtimmt der volle Kirchenchor das Tedeum an, guf der Bühne aber wachſen Hoſianna⸗ und Hochruſe zu + Maſſenwirkung an. Auf dieſem Höhepunkt des Jubels fällt Vorhang. Vielleicht gibt bereits dieſe Skizze den Beweis, daß Hals vg und ſeine„Jüdin“ mehr bedeuten, als unſere Aufführungen zeigen. Halévn war eben einer der bedeutſamen Künſtler jener Epoche. Wir ſind heute arm an ſolchen. Uetbut 8a 6. Seite. Nr. 511. falt leder hesonderen Apzeige. Am 31. Oktober entschſfef sanft nach schwerem kurzem Leiden unerwartet mein heiggeliebter Mann, unser herzens Schwager, Onkel und Großvater, der Kaufmann Soligmann Rosenthal im 68. Lebensjahre. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Elise Rosenthal geb. Hockenheimer nebst Kindern u. Enkeln. Berlin S0. 16, Wassergasse 4; Mannheim; Oörlitz; Dresden; New- Vork; Chicago. Die Beisetzung findet Freitag, den 4 November, von der neuen Halle Berlin-Weissensce aus statt. 9 Verwandten u. Bekannten die schmerz- Uche Mitteilung, dass heute früh 4 Uhr unsere liebe, gute, treusoigende Mutter, Schwester und Grossmutter, Frau Elisc Sdwörer Seb. Grai nach langem Leiden im Alter von 73 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim, F 3, 13, den 3. Nov. 1921. In tieſer Trauer: ramille Swörer. Die Beerdigung ſindet Samstag nach- mittag 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 1870 guter Vater, Bruder, mittags 12 135⁵⁰0 18⁵³ 00 Sabre att, bet Groß Elektre-Ingenleur firmen tätig geweſen, zur eit in leitender Stellung, möchte ſich an gutgeh. —8— eeines gesunden 13578 O 8 „ JUINGENS zeigen hocherfreut an Die glückliche Geburt—— oder Ingenieur⸗Büro mit zirka 30000 Mk. beteiligen. Befl. Angebote unt. B. F. 36 an die Geſchäftsſtelle 1862 Detelin. 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