.5 Ru Oezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatuch ſrel ins Baus gebracht mart 12.—. duech die poſt dezogen viertelfäbeuch mart 27.—. pofſchecktonte nummer 1750 Rarteruhe in daden und nummer%7 fudwigsbafen am Ahein. Bauptgeſchüäftsteue E 6. 2. Seſchäfts ⸗nedenſtelle geckarverſtaßt, Walsheſſtraße nummer 6. Sernſprecher Aummer 730, 7931. 7532, 7033, 700, 7066. Celegramm- foteſſe: Oenerulanzeiger Mannbeim. erſcheint wöchentlich zwölſmal. Deulſchland und Elſaß⸗Lolhringen. Drei Jahre werden am 22. November vergangen ſein, ſeit dem dies ater, an dem Frankreich aufs neue Eſſaß und Lothringen, dieſen geſegneten Garten deutſcher Erde mit ſeiner 88 dahent beilſeh grac en Bevölkerung dem deutſchen olke in rauben vermochte. Viereinviertel Jahre hat Deutſchlands Volk und Heer einer Welt von Feinden in unge⸗ eurem Kampfe ſtandgehalten, im Kampfe nicht zuletzt für lſaß und Lothringen, für eine glückliche Zukunft dieſes deut⸗ n Volkstums und Landes. Tod und Hunger zerriſſen die Nerven, die Wehr zerbrach. Der feldgraue Wall hoch oben in den Wäldern des Wasgaus ftel in ſich zuſammen, und Frankreichs ſiegreiche Truppen— jegreich allein durch die Waffenhilfe einer faſt unüberſeh⸗ aren Schar von Bundesgenoſſen aus allen Erdteilen— über⸗ fluteten das Land zwiſchen Rhein. Moſel und Vogeſen, ſich els die Befreier der Elfäſſer und Lothringer aus preußiſchem Joch gebärdend, als Befreier einer urdeutſchen Vevölkerung, ie Seite an Seite mit den anderen deutſchen Bruderſtämmen hrelang Sieg auf Sieg gegen die Neider und Haſſer des deut⸗ chen Volkes errungen halte. Gewiß, die Elſäfter und Lothringer empfanden im Jahre 16870 ihre Wiedervereinigung mit Deutſchland, ihre Trennung fühle. Sie hätten nicht Deutſche ſein dürfen, um nicht in einer zweihundertjährigen Gemeinſchaft mit dem franzöſiſchen Volke und dies ausgerechnet mit dem Frankreich der Revolutlon und Napoleons, das faſt die geſamte Kulturwelt in ſeinen Bann zog— ihr deutſches Nationalgefühl einzubüßen. Nur eine kleine Schar von Elſäſſern hatte ſich im Jahre 1870 ihr deutſches Nationalgefühl erhalten, aber das deutſche Volks⸗ tu m war noch allerorten lebendig. So war es nicht nur ein Recht des deutſchen Volkes, es war vielmehr ſeine Pflicht, dieſes gefährdete Stück deutſchen Volkstums mit aufzunehmen im das Haus, das es ſich endlich im Jahre 1871 zu bauen ver⸗ ſtand. Das junge deutſche Staatsvolk hatte noch viele Kinder⸗ krantheiten zu überwinden, die auf die Bewohner der Reichs⸗ lande nach ihrer Zugehörigkeit zu einem ſeit langem als Nation und Staat feſtgefügten Volke nicht anziehend wirken konnten. Und vor allem ſehlte dem deutſchen Volke in weitem Maße die Auffaſſung ſeines Staates als einer Zuſammenfaſſung deut⸗ ſchen Volkstums. Und doch wäre gerade auf dem Wege über dieſes Volkstum, über die deutſche Kulturgemeinſchaft eine raſche innere Verknüpfung der Elfäſſer und Lothringer mit der deutſchen Nation möglich geweſen. Aber trotz dieſer ſchweren Hemmniſſe und trotz vieler kleiner Fehler der deutſchen Politik und Verwaltung hatten ſich die Elſäſſer und Lothringer bis m Jahre 1914 in erdrückender Mehrheit nicht nur mit ihrer ugehörigkeit zum deutſchen Volke abgefunden, ſ waren viel⸗ mehr mit dieſer Löſung der elſaß⸗lothringiſchen Frage voll und ganz zufrieden. Nur eine kleine Gruppe von Leuten, die allerdings infolge ihrer Zugehörigteit zu dem„beſſeren“, zu dem finanziell farteren Stkande der ſtädtiſchen Bourgeoiſie Nuer 59 1 Lärm zu machen verſtanden, arbeitete für eine n von Frankreich als eine ihrer nationalen Ee⸗ r zu Frankreich, und dies in engſter Verbindung mit den Franzoſen, die den Nevanchefeldzug gegen Deutſchland predigten. Sos war die Lage bei Ausbruch des Weltkrieges. Tauſende von elſaß⸗lothringiſchen Kriegsſreiwiligen eilten zu den deut⸗ .Fahnen. Aber der 4½ Jahre ſich hinziehende, Nerven und Woral zerrüttende Krieg mußte für das junge Deutſchtum Aſaß⸗Lothringens geſährlich weroen. Vom erſten Tage des Wellkrieges an war es klar, daß die Waffenentſcheidung auch du einer Entſcheidung über die Zutunft Elſaß⸗Lotoringens werden würde. Dieſes Gefühl, den Siegespreis abgeben zu müſſen, beherrſchte die Elſaß⸗Lotyringer viel zu ſehr, als datz men eine dritte Löſung iyrer ſtaatlichen Zukunft greifbar te werden tonnen, Unabhängigteit ſowohl von Deulſchland als von Frankreich. Le länger ver Krieg dauerte, umſo mehr Sweifel am deutſchen Siege wurden laut, und die franzoſi⸗ ſchen Agenten wußten das elſaß⸗lothringiſche Volk mit Roſenden Hinweis auf den moglichen Einmarſch der Fran⸗ Zoſen in ihrer nationalen Geſinnung zu ſchwächen. 8 Die Laſten des Krieges mußten in Elſaß⸗Lothringen, an deſſen Clenze die Fron verliel, beſonders oruckend ſein, und notige und leider auch manche unnotige Maßnahmen terſcharſten noch de Mißſummung, die ſich auch bei den Snderen beulſchen Stämmen gegen Ende des Krieges ein⸗ ſteute Aber wayrend ſich die Kriegsmudigtent und die.ß · ſtimmung im übrigen Deutſchland in emer innerpolltiſchen ewegung, der ſogen. NMevolution, Luft machte, drängte ſie de Ellaß⸗Lothringer von dem zufſammenbrechenden Deutſch⸗ and zu Hrankreich hin, umſomehr als die Vereinigung.t Frantreich unabwendbar erſchien. Friede und Brot! Sei es auch als franzöſiſche Staatsbürger! So hatte die Fran⸗ zoſenpartei im Lande, die ſich ſelbſtverſtändlich angeſichts es Kr.egsglückes der Alliierten um eine Maſſe von Pöbel und Gewinnjäger, wie ſie ſich in allen Völkern und in allen Schichten finden, vergrößert hatte, leichtes Spiel. Sie wuß⸗ ten einen Empfang der Franzoſen als der heißerſehnten efreier zu inſzenieren, der ſo ungeheuerlich aufgemacht wax, daß ſelbſt franzöſiſch⸗geſinnte Elſäſſer in Erinnerung an dieſe Tage nur vom„Novemberrummel“ ſprechen. Was ſich hinter den Kuliſſen dieſes Theaters abſpielte, davon ſah und hörte man nichts. Bedenkt man jedoch, daß beim Ein⸗ ug der Franzoſen etwa 400 000 Altdeutſche noch in.ſaß⸗ othringen anſäſſig waren, ohne daß ihre Anweſenheit irgendwie in Erſcheinung getreten wäre, ſo kann man dar⸗ aus entnehmen, wie viele Elſäſſer und Lothringer den.n⸗ zug der Franzoſen verflucht haben mögen Der neue eruſcher Frankreich trat mit ſo brutaler Se⸗ walt auf, daß jegliche Auflehnung im Keime erſteckt wurde. Durch die vierzig Jahre deutſcher Herrſchaft zog der Franzoſe einen dicken Strich. Jeder Elſäſſer und Lothringer war Franzoſe, niemals Deutſcher. Jede franzoſenfeindliche Einſtelluna daher Landesverrat, Einhundert und dreißig Gadiſche Neueſte Nachrichten Dellagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der CTechnik.— Geſetz und Necht. Mannheimer Frauen⸗Seitung.— Mannheimer Mulik-Zeitung.— Vildung und Unterhaltung. Tauſend„Altdeutſche“, alſo Deutſche anderer Stämme, ſind innerhalb von zwei Jahren aus Elſaß⸗Lothringen verdrängt worden, widerſpenſtige Einheimeſche nach Innerfrankreich verſetzt worden. Preſſe und Volksvertretung von den fran⸗ zöſiſch geſinnten Elementen des Landes beſetzt oder kön ⸗ neu infolge ſchärfſter Zenſur nicht wider den Stachel löken. Freiheitl Eine faſt hermetiſch geſchloſſene Grenze „bewahrt“ die Elſaß⸗Lothrenzer vor deutſchem Einfluß. Immerhin darf man nun nicht zu dem Schluſſe gelangen, die Elſaß⸗Lothringer erſtrebten in ihrer Mehrheit eine Rückkehr zum deutſchen Staate Schon die Unmöglichkeit einer ſolchen Wandlung der Dinge läßt Cedanken und Wünſche dieſer Art nicht aufkommen. Am allerwenigſten wünſchen ſie die Rück⸗ kehr auf Koſten eines neuen Krieges, der ſich mit ziemlicher Sicherheit mit all ſeinen Schrecken auf elſaß⸗lothringiſchem Boden abſpielen würde. Wie welt dagegen der Gedanke an ein ſelbſtändiges El⸗ ſaß⸗Lothringen berelts feſte Eeſtalt angenommen hat, iſt ſchwer zu ſagen. Nur eines ſteht heute feſt: auch dieſenigen Elſaß⸗Lothringer, die ſich mit der franzöſiſchen Staatsbürgerſchaft abfinden, kämpfen mit aller Kraft um die Erhaltung ihres deutſchen Volkstums, ihrer deutſchen Sprache und Art. Frankreich, die république une et indiviſible, erſtrebt völlige Vernichtung dieſer ekel⸗ haften bochiſtiſchen Art ſeiner befreiten Kinder. Auflöſung im Franzolentum wird ſie erſt zu wahren Menſchen werden laſſen! Einen ungeheuren Frevel haben die Elſaß⸗ Lothringer begangen, die aus franzöſiſcher Sympat'ie im November 1918 ihr elſäſſiſches und lothringiſches Volk fran⸗ zöſiſchem Chauvinismus vorbehaltlos überantwortet haben. In einer Zeit, da der kleinſte Splitter halbwilder Völker wenigſtens formell die kulturelle Selbſtrerwaltung zuer⸗ kannt erhält, erfahren die eineinhalb Millionen Elſaß⸗ Lothringer eine Erdroſſelung ihres eigenſten Lebens von Seiten Frankreichs, wie ſie nicht ſchluimmer gedacht werden kann. Wer darf daran zweifeln, daß unter dieſen Um⸗ ſtänden auch heute die elſaß⸗lotbringiſche Frage ungelöſt iſt. Sie iſt zu einem deutſchen Kulturprob'em geworden. zu ei⸗ nem Teile des Schutzes der deutſchen Minderbeiten. Unſer Intereſſe an dem Kampfe der Elſaß⸗Loth⸗ ringer um ihre kultuelle Selbſtbehauptung darf nicht erlahmen, iſt es doch ein Kampf deutſchen Volks⸗ tums. 7 7 Die franzöſiſche Wacht am Rhen. ONB. Paris, 10. Nov. In der„Lanterne“ iſt folgende Betrachtung über die Koſten der Rheinarmee angeſtellt, die mit 460 Millionen Franken in das Budget für 1922 ein⸗ gerechnet ſind: 90 419 Offiziere und Soldaten halten die Wacht am Rhein, die zablenmäßig folgendermaßen verteilt ſind: 33 Generäle, 610 Offiziere höheren Grads, 2822 Offi⸗ ziere geringeren Erades, 7931 Unteroffiziere, 10 000 Kor⸗ poräle und Gefreite, 63 678 Soldaten, d. h. für 86959 Mann ſind nicht weniger als 3460 Offiziere nötig, alſo 1 Offizier für 25 Mann, Unteroffiziere und Korporäle. Dieſes Ver⸗ bältnis erſcheint als übertrieben. Es wird aber zu einem Mißbrauch. wenn man die höheren Chargen allein betrach⸗ tet. 33 Generäle für eine Beſatzungsarmeel 9 Diviſio⸗ näre, 21 Brigade⸗Generäle, 1 Generalintendant, 1 General⸗ arzt und 1 Militär⸗Intendant. Das Blatt fragt: Iſt dieſe Menge von goldgeſtreiften Läp⸗ pis tatſächlich für die Aufrechterhaltung der Diſziplin nötig und nach dem Budget ſoll die Zahl der Ceneräle anſcheinend noch vermehrt werden? Wenigſtens iſt der Kredit für die Brigade⸗ generäle, der 1921 272 840 Franken betrug, für 1922 auf 318 320 Franken erhöht werden. Es iſt ja bekannt, daß wir nach der Beendigung des Krieges in der Armee viele Eeneräle haben, mit denen wir nichts anzufangen wiſſen. Schiebt man deshalb ſo viele ins Rheinland? Lloyd George für Abrüſtung. WB. London, 9. Nov. In ſeiner Rede beim Cuildhall⸗ Bankett aus Anlaß der Einführung des neuen Lordmajors führte Lloyd George etwa folgendes aus: Obgleich der Him⸗ mel noch trübe iſt, glaube ich, daß die ſchlimmſte wirtſchaftliche Kriſe vorüber iſt und daß eine Beſſerung kommt. Die Ge⸗ ſchäftsſtille, die plötzlich nach dem Kriege alle Länder ergriff, iſt im Schwinden begriffen. Die Grundlagen des Kredites Großbritanniens ſind feſt und unverändert geblieben. Wir haben uns niemals in eine törichte Inflationspolitik geſtürzt. Aber ſelbſt dieſenigen, welche dies getan haben, werden dar⸗ über hinwegkommen, weil der Woblſtand des arbeitsarmen Volkes immer am Leben bleiben wird. Die britiſche Aus⸗ fuhr im Oktober war die beſte ſeit März. In dem trüben Himmel ſcheint die Waſhingtoner Konferenz wie em Regenbogen. Sie kam nicht zu früh. Denn kaum waren wir aus den europäiſchen Wirren und Streitigkeiten heraus, ats die Länder neue Kriegsmaſchinen anzuhäufen begannen, die hundertmal zerſtörender ſein werden. Die Abrüſtung iſt e Weg zur Sicherheit. Auf der Waſhing⸗ toner Konferenz handelt es ſich um die Zukunftder Zivi⸗ liſation, deshalb beſtehe ich auf ihrem Erfolge. die Verhandlungen mil dem Viedergulmachungs⸗ dusſchuß. ONB. Paris, 10. Nov. Wie der„Matin“ meldet, wird d Wiedergutmachungsausſchuß die Verhandlungen mit der Reichsreglerung nicht vor Freitag beginnen, da er zuvor den Bericht ſeines ertreters im Garantiekomitee entgegennehmen will. Der Wiedergutmachungs ausſchuß werde kraft ſeiner un⸗ beſchränkten Vollmachten ſich die Regiſter der Börſenauf⸗ träge der deutſchen Großbanken vorlegen laſſen können. Sollte der Beweis geführt werden, daß der Zuſam⸗ menbruch der Mark auf eine finanzielle Verſchwörung zurück⸗ zuführen ſei. ſo werde der Neparationsausſchuß Zwangs⸗ 1921.— Ar. 523. Anzeigenpreiſe: die kieine Zelle mk. 2. ausw. Ak. Stellengeſuche u. Lam.⸗Nnz. 20% Rachtaz. Keklame mk. 12— NAnnahmeſchlun: mittagdlau vorm. 6% Uhr, Rdensdl. nachm. 2/ Uhr. gür finzeigen an deſtimmt. Tagen, Stellen.Nasgaben w. keine berantwortg.üdern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ edrungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. aus gef. oder deſchränkte Rusgaben eder für berſpätete flufnahme don Anzeigen. Ruftrüge durch sernſprecher ohne Sewäße. maßnahmen in Ausſicht nehmen können, andernfalls werde der Ausſchuß die Bedingungen einer Anleihe no⸗ tieren, die Deutſchland geſtatten werden, 55 von ſeinen Schul⸗ den im Laufe der Zeit zu befreien. Der Betrag dieſer Anleihe würde im Verhältnis zu der von der deutſchen Schwerinduſtrie dem Reiche gewährte finanzielle Kreditaktion feſtgeſetzt werden. Belgiſche Vorwürfe gegen die deuiſche Regierung. ONB. Brüſſel, 10. Nop. Im Anſchluß an die geſtrige Konferenz, die Briand mit einigen Regierungsmitgliedern über die deutſche Wiedergutmachungsfrage hatte, erklärt die Nation Belge, daß die deutſche Regierung nichts getan habe, um die Kapitalflucht der Großinduſtrie zu verhin⸗ dern. Sie habe mit Abſicht deren Aktiva ſich nicht vorlegen laſſen, um nicht darüber unterrichtet zu ſein. Gegenüber einem Deutſchland, das ſeine Aufgaben nicht erfüllt habe, ſeien die Alliierten nicht weiter gebunden, ſondern berechtigt alle greif⸗ baren Pfänder ſich zu ſichern. Die ftredifaktion. Berlin, 10. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Der für die Beratung der Kredithilfe eingeſetzte Ausſchuß des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie geſtern auf Grund der vom Reichsverband am Samstag beſchloſſenen Reſolution bis in die ſpäten Abendſtunden über die Kreditaktion beraten. Heute werden die Vertreter des Reichsverbandez das Ergebnis der geſtrigen Beratungen dem Reichs⸗ kanzler mitteilen. Nitlis Reviſionsvorſchläge. Der ehemalige italieniſche Miniſterpräſident Nitti ver⸗ öffentlicht ein Buch, betiteltʒ„Das friedloſe Europar, Ver italieniſche Staatsmann brandmarkt die Politik Frank⸗ reichs, die auf eine Zerſtückelung Deutſchlands abziele und tritt ihr mit der Forderung einer Reviſion der von Frankreich ge⸗ führten Ententepolitic entgegen. Nitti verlangt zu dieſem Zwecke die Abſchaffung der Reparationskommiſſion, die uns gegenwärtig mit ihrem Beſuche in Verlin beglückt und Ueber⸗ tragung ihrer Befugniſſe auf den Völkerbund. Weiter eine Neugeſtaltung der ſämtlichen Schuldverpflichtungen. Wenn der naneniſche Staatsmann an der Entwaffnung Deutſchlands und mer ehemaligen Bundesgenoſſen feſthält, ſo bedeuten doch eine Vorſchläge über die Milderung der deutſchen Repalationsverpflichtungen einen ganz beträchtlichen Fortſchritt. Nitti bemißt die Entſchädigungsſumme, dia Deutſchland auferlegt werden kann, auf 60 Milliarden Gold⸗ franken, d. h. auf weniger als die Hälfte der Summe, die Deutſchland durch das Ultimatum aufgezwungen worden ſind. Von dieſen 60 Milliarden ſollen 20 als abgeleiſtet betrachtet werden, 20 in Naturallieferungen, beſonders in Kohle bezahlt, während die übrigen 20 Milliarden in bar geleiſtet und dazu dienen ſollen, die Kriegsſchulden der Ententeſtaaten zu tilgen. Nitti fordert außerdem die Zurückziehung ſämtlicher Be⸗ ſatzungstruppen, da deren Unterhaltungskoſten Deutſchlands anze wirtſchaftliche Kraft in Anſyruch nehmen. Die Vor⸗ chläge Nittis ſindwichtigals das erſte beſtimmte Reviſſonsprogramm, das auf der Seite der Entente aufgeſtellt wird. Selbſtverſtändlich kommt es zunächſt nur als Diskuſſions⸗Erundlage in Betracht. Für die offizielle Entente iſt es in keiner Weiſe verbindlich. Der polniſch⸗-iſchech ſche Berlrag. WB. Warſchau, 9. Nov. Der tſchechoſlowakiſch⸗polniſche Vertrag enthält folgende Beſtimmungen: 1. Beide Stoaten garantieren gegenſeitig ihre Inte⸗ grität auf Grund der Verträge, denen ſie ihre Unab⸗ hängiakeit und ihr Veſtehen verdanken. 2. Falls einer der beiden Staaten von einem Nachbar angegriffen wird, verpflichten ſich beide Staaten gegenſeitig zu wohlwollender Neutralität und zu dem Zugeſtänd⸗ nis freier Durchfuhr von Kriegsmaterial. 3. Polen erklärt ſich in der ſlowak. u. tſchechoflowakiſchen Nepublit, in der oſtgaliziſchen Frage unintereſ⸗ ſiert. Jeder der beiden Staaten verpflichtet ſich, auf ſei⸗ nem Gebiet alle Organiſationen, die eine gewaltſame Los⸗ trennung von Beſtandteilen des anderen Staates anſtreben, Deüe und eine entſprechende Werbetätigkeit zu unter⸗ rücken. 4. Beide Teile ſollen von den Verträgen, die einer der beiden Teile mit einem dritten Staate abſchließt, in Kennt⸗ nis geſetzt werden. 5. Handelsvertrag. 6. Etwaige Streitfälle werden einem Schieds⸗ericht un⸗ terbreitet. Kein dieſem Vertrag zuwiderlaufendes Abkommen darf von einem der beiden Vertragſchließenden mit einem anderen Staate abgeſchloſſen werden. Vertragsdauer fünf Jahre. Frankreich und England. Der Zwiſt wegen des Angora-Abkommens. WB. London, 9. Nov. Die Morningpoſt berichtet von dein franzöſiſch⸗kemaliſtiſchen Abkommen, es werde weiterhin nach⸗ drücklich hervorgehoben, daß die durch den Bruch des Lon doner Vertrages geſchaffene Lage ſehr ernſt ſei. Das Blatt erfährt von maßgebender Seite, daß die bri⸗ tiſche Regierung auf das entſchiedenſte erklärt, daß ſte nicht die Abſicht habe, mit den türkiſchen Nationaliſten elnen Sonderfrieden abzuſchließen. Reuter zufolge habe dieſe Ere klärung der britiſchen Reglerung in den maßgebenden briti⸗ ſchen Kreiſen einen ſehr günſtigen Eindruck hervorgerufen. WB. London, 10. Nov. Reuter berichtet aus Waſhington, daß Briand eine entſchloſſene Antwort auf das britiſche Aide⸗Memoire betr. das franzöſiſche Abkommen mit den Kemaliſten vorbereite, worin das Abkommen verteie * digt und aufrechterhalten wird, 1 0 —— Hhingewieſen(Dr. Strecker, Paul Nathan) und u. a. geſchrieben: in einem Zuſtand der Zerriſſenheit, det über das ge⸗ . Selte. Nr. 523. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-⸗Ausgabe.) — Donnerstag, den 10. November 1921. Die engliſch⸗iriſchen Perhandlungen. ONB. Condon, 10. Norbr. Das Ulſtertabinett billigte einſtimmig die engliſche Haltung, die Ctaig gegenüber dem Vorſchlag der engliſchen Reglerung einnimmt. Bei der heu⸗ tigen Zuſammenkunft mit Llond George wird daher der Premierminiſter von Ulſter erklären, Ulſter werde auf die engliſchen Vorſchläge nicht eingehen können. Damit ſind die Verhandlungen wieder auf einem toten Punkte angelangt. Derkrauensvokum für die Irlandpolllik der engliſchen Reglerung. ONB. London, 10. Nov. Das Unterhaus erteilte der Re⸗ erung in der Frage der iriſchen Politik mit überraſchen⸗ er Mehrheit ein Vertrauensvokum, wobei dle Arbeiterpartei der Regierung Unterſtützung gewährte. * Deflzit im engliſchen Haushall. Ep. London, 10. Nop.(Eig. Drahtber.) Sir Robert Horne hat im Unterhaus eine kurze Erklärung über die manzlage abgegeben und erklärt, daß man im Vudget für 1921 einen Ueberſchuß von 177 Millionen Pfund vorgeſehen hatte, daß aber infolge des Kohlenſtreikes und einer Reihe anderer Ausgaben dieſer Ueberſchuß um mehr als 20 Mil⸗ lionen Pfund Sterling aufgezehkt wurde, ſodaß man gegen⸗ wärtig vor elnem Defizit ſtehe. Die Ankwort der engliſchen Regierung an Sowjelrußland. ONB. London, 10. Nov. Das britige Auswärtige Amt — an die Somjetregierung eine Antwortnote erichtet, n der dieſe zu einer internatlonalen Kon erenz aufgefordert wird. Auf der Konferenz ſoll die Anerkennung Sowjetrußlands durch die Großmächte und der endgültige Friedensſchluß mit Rußland zur Sprache kommen. Die Note erkennt den guten Willen der Sowſets zur Mitarbeit mit den anderen Völkern an, wenn ſie ihre Verbindlichkeiten erfüllen wolle. Die britiſche Regierung erklärt, die leidende ruſſiſche Bevölkerung nicht für die Fehler des bolſchewiſtiſchen Regimes büßen zu laſſen. —.2— Zerfall der Demolralen? Aus Anlaß des Parteitages der Demokraten in Bremen beſchäftigen ſich ſozialdemokratiſche Blätter mit den Zuſtänden in der demokratiſchen Partei. Sie ſcheinen ihre Ausſichten recht gering einzuſchägen. und meinen, es ſpreche vieles dafür, daß die Dmokratiſche Partei ſehr bald zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und der Sozialdemokratie zerrieben werden werde. Auch der Demokratiſchen Partei naheſtehende Organe haben in jüngſter Zeit recht peſſimiſtiſche Betrachtungen angeſtellt. So hat die Frankfurter Zeitung unlängſt warnend auf die mehrfachen Abwanderungen zur So zialdemokratie „Die Deutſche Demokratiſche Partei aber beſindet ſich heute wohnte und vielleicht ſchon über das erträgliche Maß hinausgeht. Im Reichstag zerſällt ſie bei den wichtigſten Entſcheidungen in zwel Bruchſtücke, genau wie einſt die Nationalliberale Partei, und zwiſchen die Reichstagsſraktion und die Pattei im Lande draußen ſegt ſich ein immer breiterer Streifen · des Nichtperſtehens und der Verſchiedenhelt politiſchen Denkens und Wol⸗ lens. Die tiefſte Urſache dieſes betrübenden Zuſtandes iſt wohl die Zuſammenſetzung der Demokratiſchen Partei aus gar zu diſparaten politiſchen Elemenen. Die Entwicklung der Partei aber hat dahin geführt, daß die politiſche Leitung der Partel immer mehr in die Hände einer anderen Richtung gekommen iſt als die, von welcher die Gründung der Partei ausgegangen, ihr Programm entworfen und beſchloſſen worden iſt, und der, wie uns ſcheint, auch heute noch die Mehrheit der demokratiſchen Parteimitgliedſchaft angehört.“ Ganz ähnlich äußert ſich das Berliner Tageblatt, das die Anſicht vertritt, daß die demokratiſchen Wähler eine ge⸗ nügende Selbſtändigkeit der demokratiſchen Politik vermiſſen“. In den Tagen vor der Entſcheidung über das oberſchleſiſche Ultimatum der Entente ſoll der Zuſammenhalt der demokratiſchen Partei aufs äußerſte in Frage geſtellt ge⸗ weſen ſein, ſoll der rechte Flügel durch Und draußen die Welt. Ein Vuch der Sehmucht und Freundſchaft. Von Alfred Maderno. 3)(Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) f „Att dieſer Erund ſo einfach?“ fragte Albrecht empört. „Sie meinen, was Wunder Ihre Liebe iſt. In Ihren jungen Jahren! Ich gebe gern zu, daß Sie heute gar nicht in⸗ niger und treuer zu lieben vermöchten; ich halte es ſogar für möglich, daß ſich eine enttäuſchte Frau in Ihre Arme verirrt: für das Weib jedoch, das ſich nach einigen Stunden der Ve⸗ läubung wiederfindet und dann jemand braucht, der für ſie eintritt, für dieſes Weib wäre eine Liebe wie die Ihrer zwanzig Jahre nur die Quelle demütigender Scham. Sie ſind ein Kind gegen eine Frau, die auf eine unglückliche Ehe hinblickt, und zählte ihr Alter auch keine Minute mehr als das Ihrige.“ Noch ehe Albrecht Worte zu finden vermochte, verſchwand Brandt im Hausgang des Theatergebäudes. Albrecht Burghauſer bllckte unmutig um ſich. Nicht um den Weg, den er einſchlagen ſollte, war es ihm zu tun, ſondern er begehrte, ſich in ſeinen Empfindungen zu⸗ rechtzufinden. Er mußte ſich eingeſtehen, daß die Stimmung, in der ihn Brandt zurückgelaſſen hatte, zu jener, in der er voll Ungeduld dem 1255 der Brücke beobachteten Paare vorangeeilt war und auf den Kapellmeiſter gewartet hatte, in einem ſonder⸗ baren Gegenſatz ſtand. Als Burghauſer CEertrud und Brandt auf der Rheinbrücke einander treffen und dann gemeinſam dem Schloßgarten zu⸗ gehen ſah, hatten ſich ſeine Gedanken, die ihn bisher neben rau Auenbach ſtellten, ausſchließlich mit ihm ſelbſt zu beſchäf⸗ tigen begonnen. Oben war die Begrüßung zu Ende; nun wechſelten die beiden ein paar gleichgüllige Worte: und jſetzt— Burghauſer meinte es der Haltung Gertruds ganz deutlich an⸗ zuſehen— ſprach ihr Brandt von der bereit⸗ unbezähmbar gewordenen Liebe eines jungen Menſchen, der ſich ſeit ſeinem erſten Zuſammentreffen mit Certrud wie auf einer Himmels⸗ wieſe vorkam und der ſich ſo dicht mit Elück und Jugend⸗ lröhlichkeit überhäuft füßlte, daß ibm zum Bewußtſein, die blaue Blume und den Stein der Weiſen, das Elixir des Lebens und der Seele alſo, gefunden zu haben, nur die Erlaubnis fehlte, ſeinen Reichtum jener einen in den Schoß zu ſchütteln, der allein er alles gönnte, wodurch die ganze Menſchheit gluͤck⸗ ſelig zu werden vermöchte. Doch jetzt? aus geneigt geweſen ein, zur Deulſchen Volkspartei abzurücken. Aus dieſer Zwie⸗ ſpältigkeit, die aber dann doch nicht die letzten Konſequenzen zu ziehen wagte, würde ſich die höchſt eigentümliche, aus Op⸗ mokraten bei der Abſtimmung im Reichstage erklären. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Demokratiſche Partei eine ſchwere Kriſe durchmacht; ein linker Flügel(Frankfurter Zei⸗ kung und Berliner Tageblatt) will bei der engen Nachbar⸗ ſchaft mit der Sozialdemokratie bleiben und auf der November⸗ grundlage beharren, ein rechter Flügel könnte ebenſogut in der Deutſchen Volkspartei Wohnung nehmen. In Bremen muß ſich zeigen, ob Peterſen noch einmal eine Verkleiſterung der die Zuwachsſ der Demokratiſchen Partei könnte vielleicht der Anfang einer Nolſ. manche weſenhafte Schwächen hat, deſſen größtes Uebel aber die Zerklüftung der Parteien iſt, wie ſich noch bei jeder j Kabinettskriſe gezeigt hat. heute verſchi Die Wahl des Candiagspräſidiums. (Eigener Drahtdericht.) Den Platz des Abg. Glockner(Dem.), der heute ſeinen 60. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl des Präſidenten, räöte der ſtãäd der beiden Vizepräſidenten und der vier Schriftführer. bräſident Gebhard(Vanbb.) und als Schrifiſührer die Abgg. Ziegel⸗ſchloſſen werd maler-Oberkirch(31r.), Schneider⸗Mannheim(Dtn.), Frau Fiſcher⸗ treter von Fraktionen an der Sitzung teilgenommen hätten. Regierung au Abg. Tr. Hummel(Dem.) ergänzte dieſe Feſiſtellung dahin, völlig aus der daß den Kommuniſten das Recht augeſlanden hätte, der Sitzung an⸗ zuwohnen. Auf Borſchlag des Abg. Glockner(Dem. wurde in Abweichung Abg. Wittemann 79 Stimmen, Maler⸗ Heidelberg 79, Ge b⸗ ekretür Emil Maler⸗Heidelberg(Soz.) zum 1. Vizepräſidenten, politiſche Präſident Wittemann dankt für das Vertrauen der Abge⸗ örtert werden Nutzen der Allgemeinheit hochhalten werden. Zum Schluß dankte der Präſident dem Alterspräſidenten Paaſche für die zweitägige Huh⸗ täſfig bö rung der Geſchäfte, 5A bören. Die Gewählten nahmen dle auf ſie geſallene Wahl an. Auch im Min Durch Zuruf wurden dann zu Sekretäcen gewählt die dringlicher un Schneider⸗Mannheim(Dtn), Zſegelmaler⸗ Oberkirch(Zir.)]ſchon beſchritt einſtimmig bei Stimmenthaltungen der Unabhängigen und Kommu⸗ bei den Regie niſten. Als Sekretärinnen nahmen die Abg. Fiſcher und Straub am, Präſidententiſch Platz. In den Geſchäftsordnungsausſchuß wurden gewählt von der Sozioldemokratie die Abg. Großhans, Rauſch und Röſch und Oebhard als Stellvertreter: von den Demokraten Frau Abg. Straub Mayer⸗Karlsruhe und Mager als Stellvertreter. Fubilligen ſei. Der Antrag wurde dem Geſchäftsordnungsausſchuß überwieſen. deutſchen Nächſte Sitzung Freitag vormittag 10 Uhr. Auf der Tages⸗ Regierung au Geſchäftsordnungsausſchuſſes. dem Lager de Schluß der Sitzung 1 Uhr. Ueberall ſah er alle Dinge auf einmal ſo, wie er ſie bisher Wahrſchei blauen Blume, von einer Himmelswieſe und von der Liebe zu zur ſolche Cedanten, unter denen der kühnſte, der Traum vom ſeiner Einſicht Weibe, aber noch fehlte, vor den Ohren des Vaters in Wokte Der Jung und war ein paar Tage lang im Kreiſe der Seinen auffallend einſilbig geweſen. Albrecht war es ſchwül geworden. Endlich rief ihn der Vater zu ſich. „Du fängſt mir an, dummes Zeug zu ſchwatzen, das dich kannte die Sta rung, ebe ſich das Uebel noch tiefer einfrißt! Du wirſt mit Neu⸗ beimer aſchi Der alte Burghauſer zuckte die Achſeln. Er ſprach an die⸗ gene gelegenheit. Albrecht ging herum wie in einem hohen Berg. Den Ein⸗ gang hatte er verloren, nun taſtete er wände. Nach Mannheim!? Konnte das des Vaters Ernſt ſein? Drokte er ihm nicht Cern ſchi bloß mit dem Namen dieſer einförmigen Stadt, wo es außer Albrecht. Er hielt er für un Schornſteine gab, die die Hälſe reckten, als wäre das flache berufen war. Land mit den ſchwärzlichen Kiefernwäldern, das ſein Daſein 57 Mutt Wo es außerdem nur noch ein bekanntes Spezialgebäck gad, Albrecht. Er das die Leute„Mannemer Dreck“ benannten! Sohn auf die Albrecht von dieſer Stadt gebört hatte, dem jungen Manne lich zu, mein jagendem Leben erfüllte und aus den Augen der Menſchen den und zu Geld Stolz werktätigen Selbſtbewußtſeins blitzen ließ? Hätte Wurzeln bern nicht zu bewegen geweſen, das ſchwere Unrecht, das er der Albrecht Stadt zufügte, einzuſeben, denn er erblickte in Mannheim Zimmer. ˖ Albrecht Burghauſer meinte durch eine graue Brille zu nichts weiter als den Ort ſeiner Verbannung. poſition und Zuſtimmung ſeltſam gemiſchte Haltung der De⸗ Jverlin 7 Geſundung unſeres parlamentariſchen Weſens ſein, das ſo E Berlin, 10. Norbr.(Von 70 ne dbe af erhalten haben jahr nach Mannheim überſiedeln—“ ſem Auskunft über die Handelshochſchule Albrecht unterbrach ſeinen Vater mit entſetztem Ausruf.—75 die empfangen, daß man ſich des ſungen „Nach Mannteim!“ herrn— 8 05 4 5 ihm die Studienzeit in Mannheim elter über die An. Albrecht börte dies alles zußerlich mit Elelchgültigkeit an, lem und dem folgenden Tage kein Wort welter über die An war aber innerlich zu den erdenklichſt kühnen Kleichen ent⸗ ſchloſſen. Seinen Vater durch offenkundigen Trotz zu reizen, Deulſches Keich. Dle Beralung der Beſitzſteuern. 10. Nopember.(Von unſerem Berliner Büro.) Im neichstagsausſchuß für Steuerfragen wurde heute der Arbeitsplan dahin ſeſigelegt, daß zunächſt die Beſitz⸗ ſteuern(Entwurf des Vermögensſteuergeſetzes, Geſetz über teuern aus der Nachkriegsgeit, ſerner das Kör⸗ perſchaftsſteuergeſetz, das Umſatzſteuergeſetz und ſodann das Kapitalverkehrsſteuergeſetz und das Verſicherungsſteuergeſetz) in Angriff genommen werden ſollen. Der Einzelberatung grundſätzlichen Gegenſähe zurwege bringen wird. Der Zerfall würde eine Generaldebatte vorhergehen. tandsmaßnahme für Invalldenrentuer. ſerem Berliner Büro.) Im ſozlal⸗politiſchen Ausſchuß des Reichstages gelangten edene Anträge zu den Notſtands ma ß5⸗ 8 5 5 en 4 7% eeee aus der pe kene icherung zur timmung. Einſtimmig angenommen wurde Badiſcher Landkag. ein Antrag der Mehrheitsſozialdem okraten, die Nolſtands⸗ maßnahmen auch auf die Rentenempfänger aus der Tu. Karlsruhe, 10. November. Angeſtelltenverſicherung auszudehnen. Alkimatfive Lohnſorderung in Berlin. Geburtstag felert, ſchmückt ein Blumenkorb.— Derlin, 10. Nopember.(Von unſerem Verliner Blülro.) Auf de. Adent iaalche erollneie die Sizung um 12 Uhr. In ihrer geſtrigen Verſammlung haben die Berliner Betriebs⸗ t. Arbeiter beſchloſſen, an den Magaiſtrat ein Ultimatum zu ſtellen, daß er ſich bis heute 12 Uhr mittags Abg. Dr. Schoſer(3tr.) erklärte, daß als erſter Präſident bereit erklärt, eine einmalige Teuerungszulage von Wittemann(Ztr.), 1. Vizepräſident Maier⸗Heibelberg(Soz.), 2. Bize⸗ 1000 Mark ſofort auszuzahlen, andernfalls der Streit be⸗ en würde. 1 8 257 Karlsruhe(Soz) und Frau Straube(Vem.) vorgeſchlagen werden ö.9 und die Wahl durch Zuruf getäligt werden ſoll. Berlin, 10. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Abg. Bock(Komm.) beantragt Zettelwahl, da die Kom⸗ Die Preſſemeldung, daß der Reichskanzler Dr. Wirth auf muniuen nicht an der Vertrauensmännerſitzung leilgenommen hätten. den bayriſchen Miniſterpräſidenten Graf Lerchenfeld einzumir⸗ Abg. Marum(Soz.] ſtellte demgegenüber feſt, daß nur Ver⸗ ken verſucht habe, daß die Sozialdemokratie in die bayriſche fgenommen wird, wird von zuſtändiger Seite als Luft gegriffen bezeichnet. Bayern und die Pfalz. von der Geſchäftsordnung die Wahl für das Büro nicht getrennt Vor einer poliliſchen Ausſprache im Candtag. vorgenommen. Sie ergab 85 abgegebene Zettel. Es erhielten der 8 München, 10. Nopbr 2* (Eig. Drahtber.) Anlätlich der e ee bevorſtehenden Etatsdebatte vielleicht aber auch auf it⸗ bar d 69, Klaiber als 2. Vizepräſident 6 Stimmen, Hertle und Fiſcher eene ö aned aul unmn it geahn Aineerialear db etemden Sanſer enne, Lornt zelbche Veranlaffung eimeiner Fraktonen auf dem Wege iſt gewahln Miniſterlalrat Wittemann zum Präfidenten, Partei⸗ der Anfrage hin, wird der Landtag in nöchſter Zeit eine Ausſprache halten. Den Miniſterrat ha⸗ Landwirt Gebhard zum 2. Vizepräſidenten. ben in den letzten Tagen die Angelegenheiten, die dabei er⸗ „bereits beſchäftigt, darunter auch die Kund⸗ ordnelen. Es wird das Beſtreben der neuen Präſidenten ſein, die gebung des früheren bayer. Kronprinzen. Die von dem Sitzungen ſachlich und gewiſſenhaft zu führen. Wir bauen im Land, früheren Landtagsabgeordneten Dr. Pichler neuerdings auf⸗ daa auf eine Tradition von 100 Jahren, die wir auch heute zum genommene An gelegenheit der Schaffung des Amtes eines Staatspräſidenten findet, wie die M. N. N. zuver⸗ in der B..⸗P. keine breitere Unterſtützung. ſterrat hält man andere Sorgen für weit vor⸗ d iſt nicht geneigt, gerade dieſe Frage ſetzt zu Abg. Frau(Soz.), Frau Straub(Dem.), verfolgen. Der Wille zur ruhigen Fortentwicklung auf dem enen Wen wird die Signatur der Ausſprache rungsparteien ſein. Letzte Meloͤungen. als 9 Graf, Hörter und 1 Ausrufung der monkenegriniſchen Republik. trum die Abg. Dr. Baumgartner, Engelhardt, ckel, Dr. Schober 5 j 1 und Wittemann: vom Landbund die Abg. Fiſcher⸗Weißenheim und ONB. Rom. 10. Nopbr. Aus Podgoritza liegen Nach⸗ richten dor, wonach dort Führer der montenegriniſchen Auf⸗ und Abg. Hügele und von den Deutſchnationalen die g. Dr.—0 en be ausgeruſen baben. 1 Es wurden dann verſchiedene Anträge eingebracht, u. a. ein e Antrag der Kommunkſten, wonach jeder Anzahl von Abge⸗ Dle verklagte Stadt Paris. ordneten, die tatſächlich eine Partei vertreten, Fraktionsbildung zu⸗ Berlin, 10. Norbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Temps“ beſtätigt, daß die Stadt Paris von der Reichsregierung und der 5 ſterreichiſchen Zahlung von 275 000 Franken Schadenerſatz ordnung: Bericht der Wachlprüfungskommiffion und des verklagt worden iſt, weil Deutſchlund und Oeſterreich aus r franzöſiſchen Hauptſtadt 50 000 Kiſten Cor⸗ „die verdorben waren. nlich drohte der Vater nur, damit ihm die Luſt nie wahrgenommen hatte, wie ſie ſedoch ausſehen mußten, weil an weiteren romantiſchen Einfällen verging. er die Menſchen ſchon ſo oft die Welt und alles auf und über Doch der alte uanene war von gründlicher ihr hatte ſchelten hören. Ueberlegung und feſten Entſchlüſſen. Er ürerſah keineswegs, Was waren das früher für Gedanken geweſen? Von der 0 ſein Sohn Mühe gab, ein ernſteres, nüchternes Wolen Schau zu tragen, wie es ſein Wunſch war. Doch die Ueber⸗ der Frau eines anderen? In Freiburg, dahelm, da hatten ſich irer beſeelte ihn nicht, Albrecht habe dieſe Veränderung und neu gefaßten Grundſätzen zu berdanken e ſollte hinter der Drohung mit Mannheim keine verwandelt. Der alte Burghauſer hatte den Kopf geſchättelt bloße Warnung ſuchen, fondern in der Tat und ſo bold als möglich in eine Schule kommen, die ihm gediegenere Anſchau⸗ ung anzuerziehen vermochte. Die Schrecken einer Verbannung nach Mannheim drangen dem alten Burghaufer nicht einmal bis auf die Haut. Er dt und hielt ſie ihrem induſtriellen Ruf und Ce⸗ in deinem ganzen Leben zu nichts Ordentlichem machen kann. präge entſprechend für praktiſch und nüchtern, für geſund alſa Das muß raus aus dir, eins, zwei— ruck! Du wirſt deinem einer überſpannten Seele, wie Albrecht. alten Vater noch einmal Dank wiſſen dafür. Luftverände⸗ Burghauſer hatte ſich mit einem ihm befreundeten Mann⸗ nenfabrikanten in Nacſt 222 die⸗ ortſelbſt erhalten klug. Viel leichker mußte es ſpäter ſein, ein Be⸗ berall nur harte Stein⸗ nehmen an den Tag zu legen, das dem Vater die Unmöglichkeit ur Erkenntnis brachte, Albrecht noch länger ohne die elterliche ufſicht in der Fremde zu laſſen. ckte ihn der Vater ſa nicht fort: das wußte nahm doch bereits ſeinen Platz im väterlichen den Menſchen und ihren ſchmuckloſen Wohnſtätten nur noch Kontor ein, deſſen Vorſtand zu werden er als Akeinerbe er wiberſetzte ſich der Entſchließung ihres Gat⸗ unter ihren Augen friſtete, die ſeltſamſte Eegend der Erde? ten nicht. Sie milderte die grellſten Farben, mit denen ſich nahm doch bereits einen Platz im gäterlichen ernſten Seiten ſeines kaufmänniſchen Berufs. Dieſes Bild Mannheims hatte ſich nach allem, was„Dir winken die Schwarzwaldwipſfel viel zu vertrau⸗ Kind. Sie verheißen dir mehr als Erholung. eingeprägt. Wann und wo hätte er den klirrenden Rhythmus] Ein Kaufmann aber darf über dem Wald die Bäume nicht der Arbeit aber auch zu ſpüren bekommen ſollen, der Mann⸗ vergeſſen. Und die Bäume, mein Junge, das iſt gar ein heims Luft ſo ſeltſam erzittern machte, der die Straßen mit] proſaiſch Ding! Man pflanzt ſie, um ſie ſpäter zu fällen zu machen. Das iſt das Gold, das um ihre m vergraben liegt.“ Albrecht dieſes Mannheim auch gekannt, ſo wäre er dennoch„Pful, Mutter!“ ſrn lief feuerrot vor Entrüſtung aus dem —144 CFortlenung folat. FE 2 4 9 — eeed eS S E7 2 4 —— anf Donnerstag. den 10. November 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 523.* die finanz elle Cage der Slädle deleuchtete folgende Anfrage, welche der deutſchnatlonale Stadtv. Eiſinger in der jüngſten Karlsruher Bürgerausſchuß⸗ ſitzung ſtellte: „In den weiteſten Kreiſen der Bürgerſchaft beſteht ein lebhaftes Initereſſe dafür, ob, in welcher Weiſe und in welchem Umfange das eſch ſeinen Verpflichtungen der Stadi gegenüber durch die Ablöſung der Gemeinbe-Elnkommenbeſteuerung ſeit 1. April 1920 nachgekommen iſt. Die dauernd ſteigende Be⸗ laſtung des Betriebs · und Liegenſchaftsvermögens, deren Abwälzung auf Konſum und Mieten, wiro als indirekte Gemeinde⸗Einkommens⸗ eſteuerung empfunden Iſt die Stadtperwaltung in dec Lage und bereit, dem Bürgerausſchuß eine erſchöpfende Doerſtell ing der tat⸗ ſüchlichen Verhäl'niſſe zu geben, insbeſondere die Soll⸗ und Haben⸗ Beträge zu nem.„welche Reich als geſetzliche Gegenleiſtung die Ablöſung der Gemeindeeinkommenſteuer und zum teilweiſen Ausgleich des ſtädtiſchen Haushalts zu leiſten hätte, bezw. geleiſtet hat? Iſt alles geſchehen, das Reich anzuhalten, ſeine Verpflichtungen unſerer Stadt gegenüber pünktlich zu erfüllen? Welchen Einfluß haben die Reichsleiſtungen bisher auf den Stadthaushalt gehabt? önnte bei pünktlicher Entrichtung der Ablöſungsſummen durch das Reich der Stadthausholt zukünftig ſo eingerichtet werden, daß für eine abſehbere Zeit mit einigetmaßen gleichmäßigen Steuer⸗ iſtungen der Einwohnerſchaft gerechnet werden könnte?“ Die Anfrage wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Finter fol⸗ gendermaßen beantwortet: ½»Der Mindeſtanſpruch der Stadt aus der Reichseinkommenſteuer iſt nach den Gruadſätzen, wie ſie zwiſchen dem Reichsrat und dem eichsfinanzminiſterium am 21. und 22. Mai 1920 bereinbart wur⸗ en, zunächſt nur vorläufig berechnet worden, weil das Iſt auf⸗ tommen(tatſächlicher Eingang), das der Berechnung des Mindeſt⸗ pruchs zu Grunvoe gelegt werden ſoll, noch nicht feſtſtellbar iſt. endgültige Feſtſetzung findet nach der Reichsratsvereinbarung Iiſt nach dem Skand vom 31. März 1923 ſtatt. Der vorläufige kündeſtanſpruch beträgt 26 466 137.; für das Jahr 1920 210 das abgeliefert 28 254678.: es fehlen alſo noch 14 M. Auf dieſen Betrag will das Finanzamt erſt Zahlung leiſten, wenn eſtſteht, ob und wieweit nach Berückſichtigung der nach .50 Abf. 6 L. St.G anzurechnenden und der Jahres · 57 nach 8 59 Abſ. 6.St.G. der Mindeſtanſpruch noch uner⸗ üklt iſt. Die der Stadt anfallende Umſatzſteuer und die Jahres ⸗ inſen wurden dieſer bezahlt Das Reich blieb anfänglich ſehr im ückſtand mit ſe nen Leiſtungen. Der hierdurch der Stadt im ahre 1920 erwachſene Zinſenaufwand für vorübergehend zufgenommene Kapitalien wurde ihr jedoch mit 220 551 M vom 119 erſetzt. Für das Rechnungsſahr 1921 ſind bisher überwieſen 1928 000 M. Nach Erkundigungen beim Finanzamt wird eine weftere Zuweiſung in—5 Tagen erfolgen. Deren Höhe kann das Finanzamt noch nicht angeben, weil die Abrechnungen ihm noch geht vorſiegen. För das Rechnungsſahr 1921 entſprechen daher die elſtungen des Reichs dem Anſpruch der Stadt annähernd. Aus dieſer Sachlage ergibt ſich, daß die Stadt mit Erfolg be⸗ Mübt war, ihre Anſprüche beim Reiche zu vertreten. Einen ſchä⸗ enden Einfluß auf die ſtädt. Geldweriſchaft haben die ſäumigen Jahiungen des Vorjahres ſchließlich nicht gehabt, weil das Reich kecbrädlich die Zinſen vergütet hat. Gleichmäßige Steuer⸗ eiſtunger der Einwohnerſchaft laſſen ſich erſt erzielen, wenn Ae wirtſchaftl chen Verhältniſſe der Stadt und ihrer Bewohner Wieder ruhiger geworden ſind. Im Voranſchlag 1920 erſcheint als Merdeſtanſpruch der Stadt die Summe von 29 900 000., errechnet nd einer Nachweiſung vom bad. Miniſterium des Innern, die aber durch die oben erwähnte Vereinbarung zwiſchen Reichsrat und Reichsf nanzminiſterium erſetzt iſt. Im Entwurf des Vor⸗ auſchlags 1921 iſt nur der ermäßigte Betrag von 23 466 000 M. dorgeſehen, und bei der Berecknung des Rechnungsabſchluſſes für 1021 ebenfatls die ermäßziate Summe zugrunde gelegt. Ueber daz tatf zchliche Ergebnis der Reichseinkommenſteuer läßt ſich auch gsweiſe noch nichts ſagen, doch rechnet man auf einen Nehrertrag gegenüber der verenſchlagten Summe. Beſtimmte Affern könne die ſtaatliche Steuerbehörde vicht nennen. Demgemäß ſich auch noch nicht feſtſtellen, welche Wirkung das Verteilungs⸗ 848 endgſiltig haben wird. Di⸗ deutſchen Städte ſtreben bekannt⸗ 12 eine ſtärkere Beteiligung an der Einkommen⸗ ener und andere Reichsſteuern an, da der zugrude ge⸗ Betrag von 1919 plus 25 Proz. Zuſchlas für die infolae der zucden Geldenwertung geſteigerten Bedürfniſſe bel weitem nicht ausreicht.“ . Wir dürfen annehmen, daß der Mannheimer Bürger⸗ n ß es ſehr begrüßen würde, wenn in der nächſten Sitzung ähnliche Aufklärung durch den Oberbürgermeiſter erfolgte. Wirtſchaftliche Fragen. Die Arzthonorare. Tül. Karlsruhe, 9. Nov. Dder Verelr Karlsruher Aerzte beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Hauptoerſammlung mit den übertriebenen Gerüchten, die im Publikum über die Erhöhung der Aerztehonorare verbreitet ſind, Selbſtperſtändlich leiden die Aerzte genau wie alle anderen Berufsarten unter der allgemeinen Teuerung und ſind ebenſo wie die anderen Berufe gezwungen, ihre Geldforderungen zu erhöhen. Auf der anderen Seite aber ſcheut ſich die Aerzte⸗ ſchaft, die Sorgen der Kranken durch Honorarforderungen noch zu erhöhen, die der Entwertung des Papiergeldes voll Rech⸗ nung tragen würden. Daher wurden als Normalſätze für praktiſche Aerzte 20 Mk. für die Sprechſtundenberatung und 30 Mark für den Hausbeſuch feſtgeſetzt. Dieſe Sätze gelten nicht— die Kranken, deren Einkommensverhältniſſe den Durchſchnitt überſchreiten: ſie ſind außerdem für Spezialärzte nicht maßgebend. Verglichen mit den Preisſteigerungen auf allen anderen Gebieten müſſen ſie wohl als beſcheiden be⸗ zeichnet werden. —— Städtiſche Nachrichten. * Zum Stadtrat anſtelle des verſtorbenen Herrn Seibold wurde geſtern von den Stadtverordneten Herr Landgerichtsrat Dr. Wolfhard mit 47 von 49 abgegebenen Stimmen gewählt. Zwei Zettel waren weiß. Da der verflorbene Herr Seibold, der beſolderer Stadtrat war, der deutſchdemokratiſchen Partei angehörte, harte dieſe das Vorſchlagsrecht. Da Herr Strobel infolge ſeiner Wahl zum Lan⸗ desparteiſetretär der Mehrheitsſozialiſten ebenfalls aus dem Stadt⸗ rat ausgeſchieden iſt, ſo beſitzt die Stadtverwaltung nur noch einen beſoldeten Stadtrat in Herrn Böttger. Auf Grund des Stimmen⸗ verhältniſſes der Parteien am 18. Mai 1919 beſteht der Stadtrat aus 11 Sozialdemokraten, 5 Demokraten, 4 Zentrumsleuten, je 2 Unab⸗ hängigen und Kommuniſten und je 1 Deutſchnationalen und Volks⸗ parteiler, zuſammen alſo aus 26 Mitgliedern, zu denen als ſtimm⸗ berechtigt der Oberbürgermeiſter und die beiden Förgeenee inzu⸗ kommen. Da der Stadtv. Eberhard(U. S..) die Wahl als Stadt⸗ rat anſtelle des ausgeſchiedenen Herrn Bopple abgelehnt hat, ſo iſt noch ein Vertreter der U. S P. zu wählen. Die Wahl erfolgt vor Beginn der nächſten Bürgerausſchußſitzung. Tul. Markini. Der 11. November iſt ſeit altersher der Feſttag des hl. Martin, des Biſchofs von Tours, des Nationalheiligen der Franken und Franzoſen. Der hl. Martin wurde um das Jahr 316 1 Steinamanger in Ungarn geboren. Sein heidniſcher Vater veran⸗ aßte, daß Martin in das Heer eintrat. So kam der junge Kriegs⸗ mann nach Gallien, wurde dort getauft und galt bald als Muſter aller Tugenden. Bekannt iſt die Legende, daß er einmal ſeinen Mantel mit einem Bettler teilte und am nächſten Tage Chriſtus in der anderen Hälfte des Mantels ſah. Martin wurde bald Mönch und lebte als ſolcher mehrere Jahre in Ungarn, von wo er von den Aria⸗ nern vertrieben wurde. Er zog nach dem Weſten und ließ ſich zu⸗ nächſt in Italien, dann in Frankreich nieder, wo ihm gegen ſeinen Willen das Bistum von Tours übertragen wurde. Geſtorben iſt Martin im Jahre 400 am 11. November im Kloſter Marmoutiers, deſſen Stiftung auf ihn zurückgeht. Zur Erinnerung an den Todes⸗ tag des Heiligen wurde der 11. November zum Martinsfeſt erhoben. Auf dieſen Tag wurden dann zahlreiche alte germaniſche Herbſt⸗ bräuche übertragen, von denen der Martinstrunk, das Probieren des neuen Weins und die Martinsgans am bekannteſten ſind. In beſſe⸗ ren Zeiten war darum der Martinstag ein fröhlicher Tag, für viele iſt es aber von jeher ein Tag peinlicher Not geweſen, denn an ihm erreichten die landwirtſchaftlichen Pachtperhältniſſe ihr Ende und ſeit dem Mittelalter waren an ihm die Pachtzinſen zu bezahlen und andere Laſten zu beoleichen. So wurde das Sprichwort geyrägt: „St. Wartin iſt ein harter Mann, für den, der nicht zahlen kann.“ Unter den Lostagen nimmt Martini eine hervorragende Stelſe ein. Wenn an dieſem Taage die Sonne hell und klar untergeht. bedeutet das einen harten, mühſeligen Winter, taucht unſer Tagesgeſtirn aber in Wolken unter, ſo kann es nicht fehlen. Es wird ein milder Winter eintreffen. * Marktbericht. Das kalte Novemberwetter läßt den Wochenmarkt immer mehr abflauen. Die Marktfrauen warten in wärmende Tücher und Mäntel gehüllt auf die Käuferinnen. Nur die Na“en ſchauen aus den blau⸗ gefrorenen Geſichtern. Es iſt kein Vergnügen, auf dem Marktplatz zu ſtehen, um kalte Füße zu bekommen, aber die Preiſe, dle ſich in beträchtlicher Höhe halten, erwärmen die Herzen. Bei ihnen er⸗ Der Indindualismus iſt am ſtärkſten vertrelen i Irre enſtalten. ualismus iſt ſtärkſt r in n⸗ * 8 2 Neue Kunſtausſtellungen in Mannheim. . Es gibt Augenblicke, in denen man ernſten Dingen mi; kind⸗ lacher Unvefangenheit begegnen muß, wenn man— geſund bleiben 90 Und das hoffe ich muu Gottes Hilje zunächſt auch zu bleiben. un dabe die Jawlensky⸗Ausſtellung in der Kunſthalle ken tlurem Kopf verlaſſen und befürchte auch von dieſem Bericht le e nachteiligen Foligen. Mich mit den vilbern Alexey v. Jaw⸗ nakos„duseinanderzufetzen iſt nämlich ganz und gar nicht meine an Bei einer ſo perlönlichen Einſtellung auf das Weſen eines ich ten müßte einer von uns beiden unbedinge verſagen. Da 1057 waemich lieber an einen Aufſatz, den E. E. Scheyer im Juni muſſtſchgenen Jahres im„Kunſtblatt“ veröffentlcht hat. Er iſt dem ſchen Maler Jawlensky gewidmet und trägt als Motto ein Be⸗ 0 mis dieſes Mannes, den Ausſpruch„Kunſt iſt Sehnſucht zu Dieſe Worte find meines Erachtens das Beſte, was von ſah lensky ſtammt. Seine Kunſt läßt dieſe Sehnſucht aber nicht im len. Aus Scheyers Aufſatz erfahren wir zunächſt einige Daten er Außeren Leben des Künſtlers, daß er Deutſchland„erlebte“, daß di während des Krieges in der Schweiz ſich— und daß er e. Eindrücke bitterſter Not, die ihm aus der ruſſiſchen Heimat nach⸗ daet waren, zu verwinden hatte. Seinen Vildern merkt man ſte on nichts an. Sie ſind ja auch aus einer ganz anderen Ein⸗ d. ung auf das Erlebnis hervorgegangen. Scheyer hat nicht un⸗ cht. wenn er ſchreibt:„Die Farben ſind Glut in ihrem ſinnlichen deuer Abeanalch und von geheimnisvoller Suggeſtion iſt der Auf⸗ 7— Abee— Jawlensky weiß mit ſeinem Farbenreichtum nichts kaſangen, und mit dem ſchon berüchtigten„Symbol“. das die nadrucksloſigkeit unſerer neumodiſchen Ausdruckskunſt in neunund⸗ kugt unter hundert Fällen maskieren ſoll,(die echte Ausdrucks⸗ ſe ſo alt wi die Kunſt ſelbſt) lockt er— jetzt käme die Ge⸗ e vom Hund und vom Ofen. mnsscde er erzählt dann von einer Landſchaft, die Jawlenskyy wi er wieder in vlelhundert Variationen malte. So 10 ſagen le, bis ſie keine Landſchaft mehr war. der Zweck ſolcher Bedung bleibt mir dem der Wert der Zeit 5 ein Begriff der Scdantwortlichteit(ouch für den Künftler) iſt, 17 det ever will Jawlenskys Variationen mit den Einſällen der Archl⸗ Sden der Gotik vergleichen, die„die Proportionen vom ſpitzeſten füuddogen bis zum breiteſten Spitzbogen variierten, reich aus⸗ — ten oder ökonomiſterten“. Das haben ſie ohne Zweifel getan Fieaber ihre Werke beſtehen heute noch, und das ſcheint mr N en wichtigen Faktor für die Kunſtbewertung zu bilden.„Das len drucksmittel des architektoniſchen Aufbaues wurde ihn(Jaw⸗ a 1d das ſenkrecht geſtellte Oval.“ Man läßt ſich gern auf wich⸗ aus Merkmafe aufmerkſam machen. Ueberhaupt verſteht es Scheyer mefdezeichnet zu führen— nur wo ſein Maler nichts Brauchbares Jehr zu geſtalten vermag, da verſagt auch ſeine Einführungsweiſe. Mat muß das„Symbol“ wieder herhalten, denn ſonſt gibt es ein da deur. Z. B. bei der Erläuterung von Jawlenskys Köpfen. kann man folgende Sätze leſen:„Die Vackenflecken“(daß ſie „ dicht unter den Ohren ſitzen oder ganz am Rande des Geſichtsovals — was tut's? Leoer Kunſtler ſieht die Welt anders an; warum nicht auch eine VBacke?) Alſo nochmals:„Die Backenflecken, erſt farbige Momente, werden gewiſſermaßen Träger innerclichen Lebens. — DVie Locken zu beiden Seiten der Ohren, ſchlangengleich— myſtiſch, meiſt immer ſchwarz in der Farbe, werden feine rhyth; miſche Verbindungsfäden.— Das Ohr erhöht die Lebendigkeit des Kopfovals, dient ſpäter als Linie, die mit daran ſchlleßenden Lockenlinien das Kopfonal in ein Rechteck einfügt“,(Die Mathe⸗ matik, bez. die Geometrie ſcheint die Hauptſache zu ſein.)„Zu beiden Seiten des Kinnes bilden zwei Halslinien das Gegengewicht zur breiten offenen Ovalkopfſorm oben.“(Mit anderen Worten: die Abgebildeten 125 Blähhilſe). Damit ſee's genug. Es wird ja jedet, den es i reſſiert, die Ausſtellung beſuchen, Rit welchem Gewinn, das iſt Sache des Einzelnen. Ich glaube jedoch nicht, daß die Mehrzahl den Wunſch äußern wird, die Kunſthalle möge ein Bild aus dieſer Ausſtellung erwerben. Das fehlte gerade noch— wenn auch in Jawlensky ein Künſtler.eckt. Was aber wir von ihm ſehen, mag olles ſein, Kunſt iſt es nicht. a iſt ſo manchem der im Kunſtverein neu ausgeſtellten Bilder— ſind es in der Hauptſache auch Dutzendleiſtungen— ein erfolgreicheres, weil geſundes Streben anzumerken. Alexander von Szpringer⸗Weiwar brauchte ſich nur von der unangenehmen Spritz⸗ und Spach.elmanier loszuſagen, und ſeine tiefinnerliche Ein⸗ ſtellung auf das Weſentliche in der Landſchaft käme ſowohl in der Farbe als auch in der Zeſchnung zu bildſchönem Ausdruck. Die Mannheimer Herm. Herzberger und Auguſt Weidner er⸗ ſreuen ſich als Aquarelliſten ſtarker Begabung; von Joſef Seitz haben wir das Veſſere zu erwarten, wenn er bei der Oelmalerei Heibt: Hanns Zehender müßte durch leichte Aufhellung gewinnen. Wolter Lilie⸗Schwetzingen weiß ſich über eine gewiſſe Theater⸗ malerei, in der er zuweilen ſtecken bleibt, aber doch auch wieder zu erheben und verſteht ſo ſeine reichen Farbenmittel würdiger dus⸗ zunützen. Lore Schied⸗München bleibt, ohne perſönlich zu ſein, in geſchmackvollen Grenzen. Karl Kabis⸗Pforzheim ſteht mit 150 Delbildern und Aquarellen hinter ſeinen Radierungen weit Ur: In ſeinem Atelier bat der Shwarzweſdmaler Heinrich Jutjahr die Frucht fleißigen ſommerlichen Schafkens auegeſtellt Die ſtarken maleriſchen Wirkungen dieſes Fünſtlers ſind ſeit langem bekannt. Sie berußen auf der geſchmackvollen Wahl der M⸗tive und einer diskreten Farbenfreudigkeit. A. M. Kunſt vnd Wiſſen. J Prof. Max cäuger iſt von der früheren Großherzoglichen Majolika⸗Manufaktur in Karlsruhe als Leiter ihrer Entwurfs⸗ abteilung berufen worden. Läuger, der Meiſter moberner Maſolika, hat ſeine Lebensarbeit dafür eingeſetzt, um die Fayencekunſt zu ihrer alten Vollkommenheit zurückzuführen. In Geſtaltung, Brand, Bemalung und Glaſur wußte er die Majolikakunſt zu neuem Leben zu erwecken. Die großen Ausſtellungen im vorigen Herbſt in der Karlsruher Kunſthalle und in dieſem Sommer in der Mannheimer Kunſthalle haben auf Läugers neuere Arbeiten wieder die Aufmerk⸗ ſamkeft gelonkt. ſchauern wleder unſere Hausfrauen. Man wagt kaum mehr nach den Preiſen zu fragen, ſeit ſie ſo herausſordernd die kleinen ſchwar⸗ zen Tafeln zieren. Sie hielten ſich im allgemeinen auf derſelben Hoöhe wie am vergangenen Montag. Die kleinen braunen Erdknollen, Kartoffeln genannt, halten an ihrem Seltenheitswert von.20 Mark feſt. Weißkraut koſtet der Zentner heute 115—120., Kopf⸗ ſalat das Stück.60—1., Zwiebeln das Pfund.20—.30., Wirſing.80—.90 M. Aepfel und Birnen ſind, gute Ware, auf.50 M. geſtiegen. Eier koſten.10—.50(in Rürnberg.20—.45 M.), Land⸗ butter 36 M.(in Nürnberg 26.), Tafelbutter 42 M. (in Nürnberg 28.). 85 Am Geflügelmarkt wird die Zufuhr an lebenden Gänſen recht lebhaft. Sie koſten aber je nach Größe 60—90 M. Die Wucherpolizel ging auch heute wieder ſehr ſtreng gegen Preistreiber vor. Ein Händler aus Affolterbach(Heſſen) und eine Händ ſerin von hier kͤmen zur Anzeige, weil ſie Land⸗ dutter, die im Kleinrerkauf bis zu 36 M. abgegeben wurde, für 40 M. das Pfund on Hendler verkaufter. Auch verſchiedene hlie⸗ ſige Händler kameg zur Anzeige. die fürdie Saargebiets⸗ händler. denen der Unkauf von Waren unterſagt ilt, auf⸗ kauften und das Gemüſe und Salat nach Ludwigshafen wollten Parteinachrichten. Politiſches Seminar der Deulſchen Volksparkei. Am kommenden Mittwoch, den 168. November, gedenkt die Deutſche Volkspartei mit den Vorträgen im Politiſchen Seminar, die ſo großen Anklang gefunden haben, wieder zu beg'nnen. Es iſt be⸗ abſichtlat. das Leden und Wirken der großen Führer des Volkes vor hundert Jahren in einer Reihe oon Be⸗ ſprechungen zu behandeln und ſowohl Stoff vriswahl wie die dofür gewonnenen Redner berechtigen zu der Hoffnung, daß ſich die Ver⸗ anſtaltung wieder der alten Beliebtheit erfreuen wird. Näheres folgt in der Anzeige. Nus dem Tande. Reckarhauſen. 10. Nav. Dder Geminder at beſchloß, einen Antrag der Gemeindeangeſt⸗llten um Neueingruppierung einer Kom⸗ miſſion, beſtehend aus Gemeinderat Meng als Vorſitzendem und ſe einem Mitglied der Bürgerarsſchußfraktionen, zur Prüfung zu über⸗ weiſen. Dieſe Kommiſſion ſol dem Gemeinderat Vorſchläge machen. () Jreiburg, 9. Nov. Der Badiſche Waldbeſitzerver⸗ band wird am 18 2 19. ds. Mts. in Freiburg ſeine Haupt⸗ erſammlung abhalten. 1 Engen. 10. Nov. Die Landwirte der Hegaugemeinden Hertwangen, Schönach und Aach⸗Linz haben zwei Waggon ⸗ ladungen Kartoffeln unentgeltlich abgeliefert, von enen der eine an den Caritasverband in Freiburg und der andere an die Armen des Kreiſes Konſtanz geht. 5 () Von der ſchwelzer Greuze, 10. Nov. Wie qus Lörrach berichtet wird, wurden in letzter Zeit innerhalb dreier Tage in einem Warenhaus Lörrachs 2000 Damenhüte gekauft. Die Schweizer ſuchen noch immer die Grenzgegenden heim, um alles aufzukaufen, was ihnen irgendwie wertvoll oder wünſchenswert erſcheint. Sportliche Kundſchau. Pferdeſvort. sr. Die Erſolgreichſten im Sattel. In der Plazierung der erfolgreichſten Reiter hat der Dortmunder Renntag keine Aenderung gebracht. Bei den Flachrennjockeys führt immer noch Re der in Dormund nichts gewann, vor O. Schmidt, der durch ſeine beiden Erfolge in Dortmund mit 57 Siegesritten ihm aber hart auf den Ferſen iſt. M. Jentzſch iſt mit 65 Erfolgen auf den dritten Platz zurückgefallen. Bei den Hind rnisjockevs hat Oertel ſeinen Vorſprung wieder pergrößert Er fübrt mit 32 vor Bismark mit 29 und P. Lewicki mit 27 Siegen. Bei den Herrenreitern ſteht immer noch v. Pelzer mit 87 Erfolgen vor Herrn v. Keller mit 34 Erfolgen obenan. Radſport. er. Radfahrer⸗Bundestag. Am Montag wurde die Hauptver⸗ ſammlung des Bundes Deutſcher Radfahrer in Erfurt forigeſetzt. Der Haushaltungsplan 1922 wurde mit 1 433 000 Mark ge⸗ nehmigt. Für den Sportbetrieb wurden 300 000 Mark ausgeſetzt gegen 50000 Mark im Vorjahre. Erhöht wurde auch die Summe für Unfall⸗ und Haftpflicht auf 100 000 Mark. Die Bundeszeitung erfordert einen Zuſchuß von 490 000 Mark. Die Wanderfahrer erhalten eine Unterſtützung von 100 000 Mark und die Kraftfahrer, deren Betrieb im kommenden Jahre ſelbſtändiger geſtaltet werden ſoll, eine ſolche von 30 000 Mark. Der Bundes⸗ beitrag muß wegen dieſer hohen Ausgaben daher von 10.— auf 30.— Mark erhöht werden. Bei den Neuwahlen wurde Dr. Martin ⸗Berlin zum Vorſitzenden und Kreisgerichtsrat Becker⸗Berlin zu ſeinem Stellportretes beſtimmt. Die Vertretung im Reichsausſchuß übernimmt für Förſter⸗ Berl'in Scholz⸗Berlin. Den Vaorſitz im Sportausſchuß erhiell Eagert⸗ Berlin an Stelle von Schmidt⸗Offenbach, der in Anerkennung ſeiner Ver⸗ dienſte zum Ehrenbeiſitzer ernannt wurde. Die Ehrenmitgtiedſchaft wurde an Stifft⸗Frankfurt am Main, Förfter⸗Berlin, Spät⸗München und den Präſidenten des ſchweizeriſchen Radfahrer⸗Bundes Wichmann verlehen. Am Dienstag beſchlaß eine Sitzung. die ſich mit den ſportlichen Fragen beſchäftigte, den Erfurter Bundestag. Fußball. cr. Fußball⸗Linderkampf Schweiy—Itaſſen In Genf ſtanden ſich o Senntag die Repräſentatlven der Schweiz und Italien gegenüber. Das Spi endete:1 unentſchieden. Neues aus aller Welt. — Rneue Bricfmarekn. Eine Reihe auch politiſch intereſſanter neuer Briefmarken werden nächſtens re Ausgabe kommen. China tritt mit neuen Marken hervor, in drei Bildern. Die erſte Reihe bringt eine Darſtellung von Confuſius, die Werte von 13 bis 50 Cente tragen ein Kamel, die höheren Werte eine tupiſche ckineſiſche Pagode. Als Zeichen des neuen Zuſtandes in Meſopotamien wurden vor einiger Zeit neue Marken 88 die alten tür⸗ kiſchen mit dem Ueberdruck„Irag Britiſh Decopation“. Auch an Paläſtina ſind Ueberdruckmarken ur ee In der Schwelz werden vom 1. bis 31. Dezember Marken für die Wohlfahrtsorganſſatio zen zur Weihnachtszeit zur Ausgabe kom⸗ men, mit dem Aufdruck„Pro Juvenlule 1921“, Die Marken, die der ungariſche Handſtreich im Burgenlande ergeben hat, haben ſchon ihren Seltenheitswert. Sie tragen in ungariſcher Spra den Auf⸗ druck„Unabhängige Armee in Weſtungarn 1921 Auguſt⸗September“. — Folgenſchwerer Unglücksfall. In Konſtanz bei Trier er ⸗ etanete ſich ein Unalück dadurch, daß eine Straßenlokomotive in der Nähe des Bahnhofes von der Unterführung auf die darunter ſiegende Straße ſtürzte. Der Führer erlitt eine derart ſchwere Verletzung, daß er verſchied. Ein Begleitmann wurde ebonfalls ſchwer verletzt. Bei den Rettungsarbeiten exvlodierte eine Karbidlampe, wodurch wiederum drei Mann ſchwer verletzt wurden. Welterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekfkerwarte in Karisruhe. Besbachtungen badiſcher Werterſteſlen(7s morgens r Ses. duu bern g% Dn 2 f 0 28 Michneteee 8 es merkungen Wertheim——121 11—3 No ſteicht wun.] o FTönigſtuhl 563 773 3—4—1 6 N0rriſch wond] 0 Karlsruhe 1272739—2] 2—2] N Jeicht wul.] 0 Baden-Baden 213——. Villingen 7157721—]—2—5NO ſtart bdsso 5 Sanreddbe 2 fru. Hof1281752.90—8——10 0 ſſchw. wec0.5 Shnendbe 2 em St Blaſien JJJ PU Badenwellert,—:!---—:--]-I— Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet hat ſich unter gleichzeitiger Verſtärkun oſtwärts über Mitleleuropa verlagert und Aufheiterung mit Fro gebracht In Baden ſanken die Temperaturen heute nacht überall unter den Cefrierpunkt. Feldberg minus 10 Grad. Atmoſphäriſche ſtehen zunächſt nicht bevor. Das Hochdruckwetter dauert aher an. Welkervorausſicht bis Freitag, den 11. November, nachts 12 Uhr: Heiter, trocken, ſtarke Nachtfröſte in der Ebene, in höheren Lagen 4. Seite. Nr. 323,. Mannhelmer General-Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) Donnerstag, den 10. November 1921. rrrr——————————————2— Börsenherichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt a.., 10. Nov.(Börsenstimmungsbild.) Die starken Schwankungen am Devisenmarkie, die dus Elfeklen- geschäft in den letlzien Tagen beeinlluhten, waren auch heute noch Anlal zu stärkerer Zurückhaltung, die auch kursmählig darin zum Ausdruck kam, dul sich eine einheitliche Tendenz nicht durchsetzen konnte. Die neue Abtien- und Valutaum- sstzsteuer wurde viellach besprochen; viel erörtert wurde auch der Besuch der Reparutionskommission, die Ansichten hierüber gehen weit auseinunder. Man erwartete eine schwache Börse, umsomehr, als man Abgaben beobuchten konnle. Am NMlarkt der nicht notierten Werte war der Ver- kehr ziemlich rege bei stark schwankenden Kursen. Es wur. den genannt: Deulsche'etroleum 2000, welche im Angebot lagen, Opiag 12 500, Chemische Rhenania 1410, Iniag 830 bis 880, junge Ufa 455, I. astautos 580—570, Benz schwaächer, 970, Heldburg 800, Hansabank ca. 220. Iin Einklang mit den aus- ländischen Zahlungsmitteln waren Mexikaner im Kurse er- mäßigt, 1700. erötlnete 50% niedriger. Oester- reichische Credit 1278, bünten 16½ 95 ein, auch Staatsbahn ab- geschwächt. 207, 680 stellten sich ca. 80 niedriger. Auch Lloyd sind niedriger genannt. Adlerwerke Kleyer an- ebolen 925, Monlanaklſen verhältnismähig besser, Ilärpener Plieben. 1800, Buderus variabel 1325, Westeregeln 450. Unter den Eleklrowerten lagen..G. angebolen, Bergmann 1005, schwächer. Chemische Werte schwächer. Gegen 1 Uhr lagen Mainzer Werte matter; Julius Sichel mit 1110 behauptet, aber Mainzer Casapparale und Ludwig Ganz erheblich niedriger. Der Einheitsmarkt liell ebenfalls Kurs- rückgänge erkennen. Höher gesucht sind Maschinenfabrik Badenia und 4proz. Stadtanleihle Saarbrücken. Der Börsen. schluß kennzeichnete sich unregelmähig. Das Angebot war descheiden. Privaldiskont 3 bis 4 5. Festverzinsliche Werte. doch muh belont werden. dah die Ilaltung elne gewisse Widerstundskraft zeigle, einmal deshalb, weil vou Grob- kapitalisten groſle kauforders zu nicurigen Rursen erleilt worden Wureu. und weil die Elicktenkurse der stürmischen Sleigerung des Dollars nicht gelolgt waren. Am klonlun- uklienmarkt gaben Bochumer, Luxemburger und arpener zunächst 100% nach. Ilocsch 200%. Andererseits lagen Cel- senkirchen aut behauptet; RheinischeStahlwerke, Kaltowilzer und Oberbedarf(die letzleren angeblich auf französische Käufe) selzien 50% höher ein, während IIohenlohe und Caro sich um ebensoviel abschwächten. Bankukllen und Anilin- werte angeboten. Kaliwerte nicht einhelllich. Heldburg 950, Deulsche Kali + 100; dagegen Westeregeln 150% schwächer. Am Elektromarkte zeigten A. E. G. eine auffallende Wider- stundskraft. man sprach von neuen Erweilerungsplänen; da- geuen auben Schuckert und Akkumulatoren 80% nach. Bei den Schiflahrtswerten senkte sich das Kursniveau um 50 bis 75%. Am Markte der Spezialwerte gaben Gebrüder Böhler Dietz. Augsburg-Nürnberger Maschinen etwa 150% nach. Auk der anderen Seite setzten Schwartzkopff 200%, Linke 100%/, Deutsche Maschinen 60½ höher ein. Petroleumwerte gaben elWwa 100 nach. Schantungbahn behauptel. Am Kolonial- murkte bülllen Otavi 180½ ein. Manskfelder Kuxe nolierten 30 600. Die alteren einheimischen Anleihen waren 2% ge- bessert. Türkenlose erreichten den Kurs von 1300. Mexikaner schwächer. Als im Verlaufe der Dollar zunächst eine Wei⸗ lere Erhöhung erfuhr, trat auch am Effektenmarkt Kursbesse. rung ein. besonders für Luxemburger und A. E. G. Später wurde die Tendenz wieder schwächer, zumal am Kassalndu- striemarkt recht viel Material herauskam. Deulsenmarki. Frunkfurter Devisen. Frankfurt, 10. Nov.(Drahtb.) Pie Haltung im Früh- verkehr war anfänglich schwächer,. Kabel Newyork zog im Verlaufe an, was zu Steigerungen der übrigen ausländischen Devisen führte. Der Ceschäftsverkehr stellte sich vorwiegend ch tulndische.„ 10.10. ruhig. Die amilichen Nolierungen erfuhren Rurserhôhungen, % beutache Helehsanl..80 27.50 7 1—doch blieb die Gesamtstimmung unregelmäßbig. Es wurden 70.— 658 73 dis 1911 und 13 8 4 5 8 20 15 85 75 63 304% 513[FJS 70 lolgende Kurse genannl: London 1010(amtlich 1065), Paris 3˙ 46. gee-Alie-dens 2..21920(1970). Brüssel 1880(1875), Newyork 263(273), Holland N d: ele Ji0(0350). Schweiz 4000(5005), Italien 1100(—). % V. u. V.— ½, 63.——.— 3˙5 4—j8 22 e 8.——— Antiob Novemder 10 Koveomber 9 Novemder 10. Movomder 325 8 1*— 900 2 60 50 deld l Hrlet geld grlet geld I grtet I geld griet 4 Preubisobe Nonsel 70.23 70 28 ½% Mesda 80 3 1330.40 1 4% Plortbelm Holtand 3341 30 8353 70 840.60.40 f Morw N⁰ 1443 80 7483 30 J1716 223.80 %/% 05 ee 755.20 f1 781 80 1873 10 l878.50 Sohwoden. 5334 30 3703.70 l2..70 4308.30 87%% Predbiesobe k0d810 be 62.— 2 ee 1913 959.10 930.90 1032 90035.10 Helglagforz 0 1e. 1799 79 f1784 30 1969 1972— den Vork 213.70 2350 30 272.70 27339 4% Sad. Anlelhe von 19198——81 80 4½%%/ do. Sohateanwels. 25.20 f731.80 533 e0 10) 10J Mon, altes Z% Sateee eee eeeneeee e eeeetg 70 378 30 3788 20 3738 60.-96. aug 823.27 374 378 3˙70 go. von 1856.—5„ 1% 40, enbeltl, Rente 523 90 1051. 10.120 59 f1125 20 Sudagest. 27.22 2724/ 2223 28 r 368 60 li848. 10 f54 30l Pra?. 26720 20/0J 275 752 279.30 7. 0.„V. I. Bayr..-Anl. de.—.—42— 13%% do. 81.-Rte. v. 1397 1 F eee 12 + 0.—— 2„. 7„ 99.06 78.—5% Hon. am. um. dolo grlet geld] Brletf abbe 2——.— 8 0. Gold voa 1901.Amertkantsche Moton. 273 55 224 10 Oesterr.-Ungar., alts.—.— 8% Hessen 62—[6. i⸗ 0 Srisoh Monopol Belgisane 172.50 187/7/.50 Norwegisehß-s—.——.— 4˙ Sdehs. St.-Anl. v. 19— Anleine 87 VVVVVVVVVVVVVVVTVCT 4183—183 enn n db0s eee: e ee 9. 255.— 8— A— en ranz„„—— e 2* 11⁰³ α—%, 4m. G016.—(.— Helänseehe 2 20 6357.50 Sebwelsenses::— 4% Freidurg——„% em. ftenten-Verw. 8i ido Kaltenisohe.. 103 5.50 Tsehecho-Slovak.. 24 278 4˙½ heldeiderg S H ee 1222.0 1850 0 Gestercsiob abbest..40 5 50 Uaflens.. 2.55 ½ Karlarube Se e Tendenz: Bei regem Geschäft fest. Divildenden-Werte. 8 Berliuer Devisen. N 8 ereen, Bev, 4 bo. Berlin, 10. Nov.(Eig, Drahib.) Am Devisenmarkt b 600.705.— Feſten& Gulileaume 61 2 ar die Halluna stark schwankend. Kabel Nemyerk 277 bis armstäter Sank e. 8s 8 ai 3J.270 bis 261. London etwa 1050. Amsterdam 9500, Polennoten 22 442 Zebbeker Uirner 35J.„..—8,6—8. Auszahlung Warschau 7½, Bukarest 185—190. Pio n 11019 1cb Mark kam aus Kopenhagen mit.07. Stockholm.,70, Zürich 2. disohe Vereluabank—. 1190 100⁰⁰ ö Piscante-Boselisoa, 8— 8 euAmsterdam.06. Ban.—— 1 0 n e ee eeeee „Eredli⸗ 143.— 134.60 lunghans dehrdder 3909.9 900.— 2 11 0 0 eene 6a8 400.— Jl.— Adiet& oppenbelm 1950.0 40 Jegeng 1 J 70 7055758047 3 d0 70ct 232 74/ 234 25J 272 22J 272 78 Fialsisobe Hys.-Uank.-sdet dee, 120%0 kee nen 7n 88 7e 406 31 5ecacie. 188 2160 82507 372012 65 deſonsdant 20.—. edeggerke dein: 11570 l0 Oncistends 41.50 37 50,3 4) 257 75 S0hwel: 4890 3J4339 700514 80 3205.20 deialzede dre ½.——. 44. Sgebde eet 1403.0 1% 5 Segennsgen 4420.8 43.4, J8488l ſe/S„anten.30 76 800/33 05/435.25 neiaisone NMyp.-NBank———— Walzmodig L 20 1gch.— 188½% Stooknolm 5327 30 5 5 9342 70 25 Heat.Ung. 77 Sodg. Bodenkredlis.—.— 1000.0%,fneislagstor 459.50 480 50 1120 1155 55 Zlen ahg. 225 77 153.77 Süde Disdonto.es.—.— 113%.0 Hallen. 104. 103 651120 7 85 27 220 30 227 200 30 ee e e ee eeeee, f I1. e ee ee e e „ dyp.-u. Veebsen. ecg.-210.— Hafnternateen e Fermt ban 61 le,e 0 1090 eene ee 78 mm.- u.*+* 15%0. J achma 1 aiter. Heutsch⸗Asiat. Bank—.— i00 re Solingon 0 on cN chmänn 258 en Mitarbelter Nans fen eeeeee 1 fuig 7 Die 75 e N künle ank 400.— 180.— Cetzage, Ourlaoh 1450.0 kemperalur gebracht, die des Nachts au dem Laude bis zum 8 e= eee e 20 1845 05 1 e Bis Mürasg. Vereinsban.——.— ie ee 10 0 Jetzl sind die Arbeilen auf dem Felde indessen noch unver- Wirne, act N gt ee 440 dle Zeadeen den de 110 Jndien Acr een dlen „ Fotendanß„·0n. Ma, Kayzen 1100 10 dah die Zuluhreu der ersten Hand noch immner recht klein „% leeee ee e de erder 4 waren. Blieb gies auch nicht ochne Cusammenhang mil der orks-Aktlen. ae en ger10.0 eegewalligen weileren Steigerung der Gelreidepreise iu ver- Feen ee 97.- essener Wochie, 80 gingen die IHauptanregungen nlertür doch Roqerus eisenn. 2 ie, eez 72.„ 98.—von anderer Seite aus. Wiederum zcgen die ausländischen deCux, wergw. 1 918 gonuatabr..*0 Seebee f 40 0 4efe en 1330 1233 0 Devisen von Tag zu Jag in erschreckender Weise an und die 45 Alaben 1 e 1% 18 8 ete ls e 10 Ae e 2, Ceers, j 0 Lolaaorel ttille else bis zu einem Punkl, der für uns den Import immer %%.0 Solanerel Ettiſages 2490 10 ee 14 110 aee den dteritier 1 95 e 14 im Nl Preise erbonl. Ftsenb 8e 2% bis zu einer Höhe geirieben werden, die für unsere Versor⸗ D 4 5170 en 2%0 Kung auherordentlich bedenklich ist. Durch lägliche slarke de. e. Ulresene 1 een rie Fuens 12239134½] kreissprünge sind schon jelzt unsere Inlandsprelse für Brot- ne, 00 l„ ff% 630 ſ0 geireide se gewallig geblettert, dab die Leuerung für N ae d, reankentnaf 12die Bevölkerung erngte Bedenken zelgt, Beim ie Bergbad 710 63.— afel. dellst u Farlerfl. 140 16%0 Weizen wirklen die gleichen Ursachen, die wir schon im letz- a Saen e bene ieen Berieht erwähnlen, Weiter, nämlich in erster Reihg die —— 99.—70.—Keng! 81..—Ilausse des Dollars und des Gulden. des weiteren aber die b deeekon eee Tene 158 Rele Her 8 die 900 a Wr über· amb.-.a..— Di leueren Kartoffeln und der Befürchtung, da e Winterver⸗ .667.—- Kotteameyer 2* Ne! 7 ene 61.—62l.— sorgung hiermit zu knapp werden Könnte, erklärt. im Zu- geerel,(embd r—— 10.0 830— Sammenhang damit suchen die Mühlen, die sich des Andrangs Balnmore& Une 08 der Mehikäufer nur schwer erwehren konnien und in den ge Industrie-Autlen. eee 1239—.— 1 bislang guten Mahllohn 6 Als Sede& Blibager 2 ane baentanr⸗%%—.— moalich mii Rohmaterlal sich zu versorgen, ohne daß sie ge- tied e eeeee 747 5 2050 5 nügend Angebote gefunden hälten. Diese Käufe finden sich e, e eee een ll Sonei-Jtetenen* Ner— i100 0 und Süddeutschlan e regelmäßig einen Teil ihres Brot⸗ eeee eeee 1559 100 9 und Fullergelreides vom Auslande beziehen, jetzt aber in- 5. 8. 0, Slid. 80h. A. e Hentescne Fdssen 11279 1033 Lelge der allzu hoch gestiegenen Pevlsen dazu nicht imstande eeeeen 15 440 sind. ihre Bedürxinissc auch im Osien ges Reiehes zu befrie- ſang.disen suchen, Dadurch haben sie die Konkurrenz der Käufer Soen b de 0 10.0 ſdi.o gewaltig Aeee 105 auf die N 17— dem. Fabr. N I e ſohd a5) ewirkl. als man im Westen un en willig alle geforderten + old Hanan 110590— eeee 08 1130 868021237, el, 118³0 eard reise zahlt. Der für die regelmäbige Versorgung so ver- werze Alnert——1„ V/ Fednk, ahängnisvolle Waggonmangel ist wohl schon in einzelnen iigen Sienktee, 0% e Nabebiass 2 Were Cegenden leichl gebessert, aber im allgemelnen macht er sich i0%%% noch im sehr empfindlicher Weise fühlbar. Berliner Wertpaplerbörse. * Verlin, 10. Nov,(Eig. Drahtb.) Die Börse war heule völlia von der Frage beherrscht, zu welchen Ergebnissen die Reparationskommission kommen wird. Man ist sich darüber Kklar, dab vorerst ein scharfer Gegensalz besteht zwischen der englischen Auffassung, die für ein mehrjähriges Moralorium für Deutschland eintrilt. und den Plänen Frankreichs, das voyn einer Bankerelterklärung Deutschlands neue Besehlag- nahmungen erhofft. Die Ungewiſßheit sowie die Erhehung des Börsenstempels und die Mafnahmen gegen die kleine Die Bewegung der Preise bezog sich dlesmal auf sämt- llehe Arlikel des Produktenmarkles, alse auf Weizen ebense wie auf Roggen. Gerste und Hefer, für die durchweg die Ver- käufer knapp waren, während die Nachfrage von Tag zu Tag dringlicher wurde. Wenn auch zeitweise die so stark er⸗ höhten Preise die Kauflust etwas vorsichtiger machten, 8. war doch immer sehr bald diese Vorsicht überwunden. Be Mais machte sich die Devisenhausse natürlich um so mehr ſählbar, als dleser Artikel allein aus dem Auslande zu be- zlehen ist. Durch die seit einer Reihe von Wochen schon an- haltende furchtbare Steigerung des Dollars und des Gulden Spekulalion rieſen nalurgemaſs gröbere Rückgänge hervor, Heandelsblatf des Mannheimer Generdl-Anzeiger] und mehr oder weniger davon nach dem Inlande welter ver⸗ kauft. aber nicht solort die ausländischen Zahlungsmittel ge. deckt hatten, in so empfindliche Verluste okommen, da manche Verlegenheiten sich daraus ergeben haben und' auch wiederholt Zwangsdeckungen erfolgen mufften. Wie weit sich noch fernere Schwierigkeiten aus den laufenden Engagements ergeben werden. ist nicht vorauszuschen, und die Situallon der einzelnon Kaufleute ist schwer zu beurteilen. Aus diesem Grunde ist man allgemein im Geschäft recht vorsichtig ge- worden und beschränkt sich nicht allein in Mais, sondern auch in den übrigen Getreidearten sowelt als moglich aul kepmvie Verschlüsse. Auch für Oelsaaten ist die Schwierlg⸗ teit ausländisches Naterial zu beschaffen, naturgemäl et- höht. und deshalb drängen sich die Oelmühlen vermehrt nack inländischem Naterial. das ebenfalls sprunghaft in die gind und auch wesentlich über Notiz bezahlt wurde. Speisehülsenffüchte, die ganz besonders seftens der Haushaltungen zur Winterversorgung gekauft eind, machen sich auſlerordentlich knapp und sind selbst zu den scharf gestiegenen Preisen nur sehr schwer anzuschaffen. Futterhülsenfrüchte kommen überhaupt kaum an den larkt. Nielleicht trägt die Schuld daran der Umstand, daß die Drescharbeit noch nicht wieder richtig in Zug 8 l8b, wahrscheinlich aber noch mehr die Tatsache, daß sie in den Wirtschaften selbst verfüttert werden, Sehr starke Kauflu besteht für. alle möglichen Arten sonstiger Fulterstoffe, Wie besonders Trockenschnitzel die aber sehr knapp sind. Melasse- kulter und andere IIIlfskuttermittel. 15 Vom Getreidemarkt lagen wieder zeftwelse recht flaue nordamerikanische Berichte vor. die immer wieder dieselben Gründe haben., nämlich die Besorgnis für den weiteren E⸗- port wegen des hohen Dollarstandes und wegen der befür teten Konkurrenz Argentinfens, das schon ſelzt mit größeren Offerten für die neue Ernte im europälschen Rarkt ist. und Kustraliens. das zweifellos ebenso wie die La Plata-Staàaten eine aule Ernte besitzt und sich auch als Verkaufer für neus Ernte bereits zeigt. In den letzten Wochen ist der Export Nordamerikas nach Europa wieder etwas gesliegen. 1— 504 Intoressengomeinschaft Ostwerke. Schulthelß. Patzen · hofer Kahlbaum. Die Aufsichtsräte der drei Gesellschaften haben in den am 9. November abgehaltenen Sitzungen beschlossen, den zum 6. Dezember einzuberufenden Genera versammlungen die höhung der Stammkapitalien um das 1fache vorzuschlagen, In dem sleichen Ausmaße sollen bei den Oslwerken u Kahlbaum die bereits bestehenden Vorzugsaklien vermehrt werden. Bei Schultheiß-Palzenhofer, wWo bisher noch keing Vorzugsaklien bestanden, ist beabsichtigt, die Vorzugsaktien im gleichen Betrage wie bei den Ostwerken und Kahlbaum neu zu schaffen. Sämiliche Vorzugsaktlen sind mit einfachem Stimmrocht ausgestaltet. Das bisherige dreifache Stimm eines Teils der bei den Ostwerken bestehenden Vorzugsaktien soll Kleichfalls auf einfaches Stimmrecht herabgeselzt wer⸗ den. Die neuen Stammaklien sollen durch Verm Ulung eines Bankenkonsortiums den altlen Aklionären in der Weise an⸗ geboten werden, daß auf zwel alte drei neue Aktien entfallen, und zwar zum Kurse von 225% bei den Ostwerken und Ka baum und von 175½ bei Schufthelß-Palzenhofer. Der Unler- schled der Ausgabekurse beruht auf dem im Interessenge- meinschaftsvertrag vereinbarten Verteilungsschlüssel. Nach Durchführung der Kapitalserhöhung werden sich die Ka laljien der Ostwerke und von Schultheiſf-Patzenhofer auf + 100 Mil1. 4 stellen, dasjenige von Kahlbaum auf 80 MiII. Stammaktien belaufen. An Vorzugsaklien werden bei jeder der drei Gesellschaften 50 Nill. 4 vorhanden sein, Waren un Häarkie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim. 10. Nov. Die neuerliche Befestigung des Devisenmarktes löste auch am Produktenmarkt wieder eine kestere Tendenz aus. HIerzu komml. daſ die kulte Wilier gleichfalls befestigend wirkt, da verschiedene Artikel, wie 2. B. Karlofſeln und Rüben, bei der kalten zum Versand gebracht werden können. Das Ange in Weizen wie auch in Roggen ist nur mäbig. Ebens ist das Angebot in Gerste und in Ilafer wenig umfangreich. Andrer- seits halten aber auch die Konsumenien zurück und xie es vor. bei der gegenwärligen unsieheren NMarkliage die wel⸗ tere Enlwieklung abzuwarten. Fulterartikel blieben Euit A5. 4— 8 1 nlchl—— 4 ülsenfrüchte un els liegen weiler ſest, die tätigkelt in diesen Artikeln ist aber auch beschelden, da dia Kauflust sich reservliert verhält. 0 Amtliche Prelse der Mannhelmer FProduktenbörse per ioo kg wagsonfrei Mannheim einschl. Sack. Weizen 700.—800, Roggen 600—670, Gersts 7c bi 288, Hafer 580—590. Erbsen ausl. 600—800&, KRleched 260—270,, Prebstrok 80 4, geb. Stroh 70. Tendenz: un⸗ regelmäßig, Es wird darauf hingewiesen, dad der Lia sehr beeinflußt wird durch Deckungskäufe. Ilandei Mühlen bewahren die größte Zurückhallung im Einkaul. Pfälzische Warenbörse, Neustadt a. II. Das Geschäft a der gestrigen Börse hat ſast vollständig aufgehört, da Zu⸗ rückhaltung herrscht. Infolge der Sielgerung der Valuis haben sich Warenpreise herausgebildet, die der Ilandel wie der Konsum nicht mehr Wan können. Die Nachfrage nach Wein war schwach. Gesueht wurden 20er Oberhaardien weig und rot gezuckert, 2ier Flaschenweine weill und rot, Obst- und Brennweine, Zwelschenwasser. Tresterbranntwein, Weindestillat. An Wein wurden angebolen: Rot: 200r Zeller- taler gezuckert 10 000 4, 20er Gimmeldinger, Freinsheſmer, Ellersladter gezuckert 11 000, I7er Oberingelheimer Bur“ Funder Kleinbeerauslese 13 000. Bordeau 6000 4; Weiö. Mer Oberhaardter gezuekert 11 000, 200r N Weyherer Kreszenz 12 000, 20er Alsterweiler Nalur 130⁰6 Mark, iger Edenkobener, Burrweiler 11000—13 600., 17ef Wachenheimer erste Lagen 30 000, 20er Zellertaler 10 000 bis 13 000. 20er Hessen Stück 12 000. 1der Hessen Stück 14000.—16 000. 2ter Hessen 17 500—.20 000 4. In Spiritussen War Angebot und Nachfrage schwach. Neue Richtpreise des Stahlhundes. In der Hentr! en Slcumtg des Stahlbundes zu Düsseldort haben die Werke dle folgenden neuen Richtpreise ab 10. Nov. vereinbart(ſe Tonne): Rohblöcke 3300&, Vorblöcke 3000, Knüppel 3700. Platinen 3800, Formeisen 4400, Stab⸗ eisen 4500„. Unlxersaleisen 4950 4, Bandeisen 5000, Grob- dleche 5100, Mittelbleche 5000 L. Feinbieche 1 mm u. m. 6150 Al. Feinbleche unter 1 mm 6300&, Walzdraht 5100 Die Preise verstehen sich für die Tonne. Für Slemens-artin⸗ Ware ist der Aufschlag auf 300 festgeselzt worden. Aus⸗ drücklich warden die neuen Preise als Richtpreise bezelcimet. Als tatsächliche Preise kommen dleſenigen in Frage, die am Tage der Erfällung der Lleferung am Ffarkie güllig sind. Man hat demnach wiederum von der Festselzung von Höchstpreisen abgesehen. Hauptſchriftleimng: Tr. Fritz Woldenbaum 2 Vexantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuflleſenr ., Maderno: für Loges unt den übrigen redaktionellen Inbalt: Ni Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl§ slad vlele Interessenten, die früher Mais im Auslande gekauft Druc und. Verlac: Truckerel. Dr. Haae. Manngeimer General⸗Anzeiger . K. 21** —— N ee* ———— A ‚ ͥRO———Gldrñ..² ut gqꝶmw:; ̃²˙ V SS=er ſi ! — 2 1 1 5 1 5 8 1 4 15 7 ö 1 „ 5 . s 1 1 t 8 1 — 1 J + 5 t 4 — W F‚̃ qÜq ⁰m f ‚‚—ůͥ᷑. ee Accc er — Donnerstag, den 10. November 1921. mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 4 F. Selte. Nr. 528 Mannheimer Frauen⸗Zeitung Ein Geſchenk, das das Gefühl hervorruft, zu einer Gegenleiſtung verpflichtet zu ſein, iſt entweder ſchlecht gewählt und gegeben, oder der Beſchenkte iſt eine Bedientenſeele. Trauerwoche für Oberſchleſien. An den Herrn Reichspräſidenten iſt vonſeiten der Frauen⸗ organiſationen folgende Eingabe gerichtet worden: „Die unterzeichneten Frauenorganiſationen bitten die Reichsregierung, zur Wahrung der nationalen Würde und als usdruck des Schmerzes und der Empörung über die gewalt⸗ ſame Zerreißung Oberſchleſiens eine Trauerwoche anzuord⸗ nen. Jegliche Luſtbarkeiten wären zu verbieten und Veran⸗ kungen religiöſer oder anderer Axt, die dem Schmerz des eutſchen Volkes Ausdruck geben, anheimzuſtellen. Gewertverein deutſcher Helmarbeiterinnen.— Deutſch⸗Evan⸗ geliſcher Frauenbund.— Deutſcher Offizierbund, Frauen⸗ ruppen.— Frauenausſchuß des deutſchen Schutzbundes.— Rei sfrauenausſchuß der Deutſchen Demokratiſchen Partei. Reichsfrauenausſchuß der Deutſchen Volkspartel.— Reichs⸗ ſrauenausſchuß der Deulſchnationalen Volkspartel.— Frauen⸗ bund der deutſchen Kolonialgeſellſchaft.— Deutſcher Frauen⸗ bund.— Flottenbund Frauen.— Ring Nationaler auen. Deutſcher Frauenausſchuß Zzur Bekämpfung der Schuldlüge. Zu einer Berotung über die Arbeit der Frauen an der Zerſtörung der Weltlüge don der Schuld Deutſchlands am zeltkriege hatten ſich am 3, November in Berlin die bevoll · mächtigten Delegierten faſt aller bür gerlichen Frauenorgam⸗ tionen zuſammengefunden. Es ſollte verſucht werden eine rundlage zu finden, auf der die Frauen der verſchiedenſten Parteipolitiſchen Weltanſchauungen gemeinſam auf dieſem ebiet arbeiten könnten. Die Ausführungen der verſchiedenen tednerinnen zeigten, daß alle einig waren in dem Gedanken, aß die Bekämpfung jenes Schmachartikels des Verſailler ertrages, der von der alleinigen Kriegsſchuld Deutſchlands Pricht, tatkräftig durchgeführt werden muß, um der Ehre und es Lebens des deutſchen Volkes willen. Zum Thema ſprachen indem ſie teils perſönlich Stellung nahmen, teils praktiſche Bege zur Arbeit im In⸗ und Auslande zeigten, Frau Roth, ferner die Reichstagsabgeordneten Paula Müller⸗Otfried, Dr. Bäumer, Klara Mende, Hedwig Dransfeld und die Ge⸗ ſchäftsführerin des Frauenausſchuſſes Dr. E. Voigtländer. Alle dieſe Frauen, ſowie die zahlreichen Diskuſſions⸗ rednerinnen fanden ſich in dem einen Gedanken zuſammen, aß ſie trotz mancher verſchiedenen Auffaſſung das eine über⸗ ragende Ziel im Dienſte des Vaterlandes der uns mit geiſtigen Zaffen der Verleumdung bedrängenden Feindwelt entgegen treten, gemeinſam verfolgen wollten.— Die Geſchäftsſteile es Frauenausſchuſſes befindet ſich in Berlin Unter den Lin⸗ den 78, Fernſprecher Centrum 9496; Anfragen und Meldun⸗ gen non Verbänden zur Mitarbeit werden dorthin erbeten. Frauen bei der Früharbeit. Von Dr. Ella Menſch. „ Ausländern, die bei uns wieder zahlreich vertreten ſind, fällt es angenehm auf, daß in Deulſchland noch immer ſo viel und ſo eifrig gearbeitet werde. Gewiß, der Sinn für an⸗ haltende ätigkeit, der ja nur künſtlich zurückgehalten werden konnte, iſt wieder im Wachſen. Und in der Frauenwelt aller tände und Bildungsgrade läßt ſich die zunehmende Arbeits⸗ freudigkeit feſtſtellen, ganz beſonders, wenn man das Straßen⸗ bild ſo von 7½ bis 8—— morgens aufnimmt. Ganz ab⸗ geſehen von der in den ohnungen verrichteten Hausarbeit, an welcher auch manch eine ſchon teilnimmt, die ihren außer⸗ häuslichen Beruf hat, werden im Verlauf des Tages tauſende 805 abertauſende von Frauenkräften mobil gemacht, ohne deren Mitarbeit die wirkſchaftliche Maſchine einer Großſtadt arnicht mehr laufen könnte. In allen Altersſtufen ſehen wir le in den Frühſtunden ihren Arbeitsplätzen zueilen, in der Stadtbahn, der Hochbahn, in den Elektriſchen— und auch Faß ſehr viel zu Fuß. In Berlin hat man ehedem nie ſo viele gängerinnen geſehen. Strecken, wie von der Schöneberger Hauptſraße bis zum Potsdamer Platz z. B. wurden gefahren. deute, wo ous den 20 Pfennigen Fahrgeld 2 Mark geworden ind, werden von halbwegs rüſtigen Menſchen alle Entfernun⸗ die ſich in einer halben Stunde zu Fuß zurücklegen malben, nicht mehr im Wagen durchmeſſen. Ohnehin haben e langandauernden Streiks der Elektriſchen der Gewohnheit 2s ſußcehenſe ſchon vorgearbeitet. Das ſchöne. wetter tuf das ſeine, und ein Gang durch die friſche Luft, be⸗ vor man ſich ins Büro, ins Warenhaus oder in das Schul⸗ ammer begibt, iſt den ſchlaffen Nerven der Großſtadtmenſchen nur zuträglich. An ihren„Attributen“ laſſen ſich die Gattungen der weib⸗ Aben 1 und Handarbeiter ziemlich ſicher unterſcheiden. 10 dem Stoß blauer Heſte, den ſie trägt, erkennt man ſofort le Lehrerin. Das kleine Handtäſchchen eignet meiſt den Ge⸗ baftsangeſtellten. während die Ledermappe in ihren verſchie⸗ nen Formaten auf die Arbeit in Büros deutet. Die ältere rau aber, die auf einem Handwägelchen große Packen vor ſich hinſchiebt, zieht zu ihrem Stand auf den Wochenmarkt oder in eine der Markthallen. Meiſt haſten die Menſchen einzeln daher, doch auch an Pärchen fehlt es nicht. Sie be⸗ Leitet ihn oder umgekehrt ein Stück Weges. bis am nächſten traßenzuge Jeder ſeinem Arbeitsplatz ſich zuwendet. Es ſind nicht ſtets ſchlendernde, genußſüchlige„Abendpärchen“, elche dem„Bummel“ nachgehen, ſondern Leute mit feſtem. apierem Schritt, die ſich ſagen, daß ſie die Zeit ousnützen müſſen. Vielleicht denkt auch Manche an die Erholung am bend nach des Toges Laſt und Hitze und ſichert ſich mit einer nzahl gleichgeſinnter Gefährtinnen durch„Anſtehen“ noch elligſt eine Korte zur Auffüßrung des„Vetters aus Dingsda“ oder einer anderen harmloſen Burleske. Hinter den großen 1 Hault ma Spiegelſcheiben der Cafes und Konditoreien gähnt noch die Leere. Hier ſetzt zunächſt die Arbeit des Aufräumens ein. Nirgends findet das Auge eine Stätte, auf welcher Müßig⸗ gang und Faulenzertum niſtet. Vor dem frühen, erquicken⸗ den Tageslicht muß ſich das Unweſen verkriechen. Friedrich Nietzſche hat einmal die Großſtadt die„gebauten Laſter“ ge⸗ nannt. Im Tagesaufſtieg ſind ſie es nicht. Die Morgen⸗ ſtunden hämmern den Takt zu dem Liede der Arbeit: In dieſem Takt ſchreitet die deutſche Frau. Ein oſtpreußiſches Erholungsheim für Berufsarbeiterinnen. Von Maria Schade. Die immer größer werdende Arbeitsleiſtung der Frau, die wachſende Fülle der Pflichten, bedingt Erholung, ſommerliches Aus⸗ ruhen. Iſt es doch gerade für das zart organ ſierte weibliche Ge⸗ ſchlecht von Wichtigkeit, elnmal um Jahre Herz und Seele zu weiten in Sonne und Blühen. Dies klug erkennend, nahm ſich der oſtpreußiſche Zweig des Vereins der Freundinnen junger Mädchen liebend der Ermüdeten, Erholungsbedürftigen ſeiner Mitglieder an, verſchaffte ihnen Auf⸗ nahme in ländlichem Pfarrhauſe bei opferfreudigem Gutsbeſitzer. So konnte manche Städterin, die tagaus, tagein in der Schreibſtube arbeitete, an der Nähmaſchine, hinter dem Labentiſch friſche Kraft ſammeln, neuen Mut an dem Herzen der Natur. Da kam der Krieg: viele Erholungsſtätten wurden durch Ruſſeneinſall vernichtet. Nun beſchäſtigte ſich der Verein mit dem Gedanken, ein eigenes Heim zu gründen; doch ſtanden dieſem Wunſche große Schwierig⸗ keiten entgegen. Da war es die Vorſitzende des Vereins, Fürſtin u Dohna⸗Schlobitten, 20 jener Zeit noch Burggräfin auf Schloß Behlenhof, die in chriſtlicher Nächſtenliebe ein altes Mühlenhaus zur Verfügung ſtellte. In drei Zimmern und einer großen Wohn⸗ küche wurde mit ſechs Betten der Anfang gemacht. Die Einrichtung beſchaffte auch die Frau Porſitzende: aus Schlobitten kamen Betten und Eenrichtungsgegenſtände, die der alte Fürſt zu Lazarettzwecken beſorgt hatte, und die er nun bereitwillig zur Verfügung ſtellte. Praktiſcher Umbou weitete das Haus. So entſtanden mehrere Zimmer, der alte Mühlraum wurde zur Diele, die den Gäſten als Tagesraum dient, an die Küche wurde eine Veranda gebaut. Da⸗ durch war ein beſonderes Eßzimmer geſchaffen; früher wurde in der Küche geſpelſt. Ein großer runder Tiſch wurde extra für die Veranda gezimmert. Und nun können ſtändig 11—13 junge Mädchen in der Mühle Behlenhof Aufnahme finden. Anmutig iſt dieſe Mühle gelegen in einem Tale des Oberlandes im Kreiſe Pr Holland, in lieblicher Einſamkeit, umgeben von Wald und Wieſen. Hier ruhen die jungen Mädchen in Hängematten und Liegeſtühlen, machen kräftigende Wanderungen. Froh vereinigen ſie zu Spiel und Tanz: alte Volkstänze und Volksſpiele werden gepflegt, Volkslieder erſchallen. So erwacht manch Gutes, Schönes, das im Getriebe der Großſtadt vergeſſen ward, in dieſer beſchau⸗ tlchen Stille zu neuem beglückenden Leben. Ja, die„Heimchen“, wie die Sommergäſte der Mühle Behlen⸗ hof genannt werden, ſind glücklich. Zu diefem Glücksgefühl trägt auch die äußere Wandlung bei, der ſie ſich unterzogen haben. Bringen doch die Sommergäſte keinen großſtädtiſchen Tand m t, der ſie in der Freiheit der Bewegung hindern könnte. 45 Erziehung zur Einfachheit iſt ein wichtiger ſozialer Moment bei dem Aufent⸗ halt. Liebend macht man die zur Erholung Reiſenden darauf auf⸗ merkſam, daß ſie in ein Märchenland kommen, ſelber ein Stück dieſes Idylls werden müſſen, und ſich der Umgebung anpaſſen. Wie häßlich würde in der guten alten Mühle, an dem lieblichen Mühl⸗ teich, auf der bunten Wieſe moderner Putz ausſchen! Und die jungen Mädchen 15 55 ſich bald unendlich wohl in dem ländlichen Mieder, in dem ſchlichten Rock Hantiert es ſich doch in einfacher Kleidung viel beſſer. Und zu hantieren haben die„Heimchen“ auch in Küche und Vor⸗ ratskammer. Wohl beſorgt die Neee Hausmutter das Eſſen, doch die jungen Mädchen müſſen ihr helfen, den Tiſch decken, die Zimmer beſorgen. So werden auch die Gäſte zu nutzbringender Tätiakeit angehalten: wieder ein wichtiger erzieheriſcher Moment.—4 Wochen bleiben ſie in der Mühle. Den ganzen Sommer iſt das Marienheim geöffnet. Ein Transport Erholungsbedürftiger löſt den andern ab. Die jungen Mädchen melden ſich bei Frau Profeſſor Fritſch in Könlasberg, der zweiten Vorſitzenden des Vereins, und werden nach Möglichkeit zu einander paſſend hinausgebracht. In den Sommerferien weilen in Behlendorf nur Schülerinnen, Seminariſtinnen. Abiturienttnnen. Für die Aufnahme zahlen die lungen Mädchen nur ein Geringes; die Koſten beſtreitet der Verein und die fürſtliche Wohltäterin und Schirmherrin des Marſenheims, die in edler Opferfreudigkeit viel zur wirtſchaftlichen Erhaltung des Hauſes beiträgt. EE Die Frauenfrage im llittelalter. Sozialgeſchichtliche Studie von J. Frank. Im Grunbe kennt das Mittelalter keine Frauenfrage, wie es überhaupt keine Fragen, keine Probleme Es 10 menig grübleriſch, ſich Gedanken zu machen, zu praktiſch, zu nüchtern für Erürterung und Diskuſſion. Ergibt ſich ein Uebelſtand, ſo wird gleich zur Löſung geſchritten. Man löſt ſchlecht und recht mit den Mitteln, die man dazu hat. Man fragt nicht viel, ob die Löſung Beſſerung oder Verſchlechterung bedeute, man löſt durch derbes Zupacken, gleichviel, ob es wohl tut oder In ſozialen Dingen entſcheidei reine Sachlichkeit, nicht Gefühl. Problemaliſch iſt das Mittelalter nicht, ihm bieten ein unangeſochtener Glaube, eine unangefochtene Ethit Richtlinien für alle Zweifelsfälle des Lebens. Nach dieſer Ethik, nach dieſem Glauben wird alles beurtellt. und gewertet, ge⸗ ordnet und geregelt. So wird das Leben eine eindeutige Ange⸗ legenheit, an der aber nichts zu enträtſeln, zu löſen bleibt. So iſt auch die Frauenfrage dem Mittelalter keine Frage, die Frau und ihre ſoziale Stellung ihm kein Problem. Für die Frau kann es doch nur zwei Lebenswege geben: Familie und Kloſter. Damit iſt ſede Frage ein für alle Male gelöſt. Was kümmert es, wenn die mittelalterlichen Städte einen Frauenüberſchuß aufweiſen, gegen den der heutige lächerlich gering⸗ fügia erſcheint. Mögen in Frankfurt auf 1000 Männer 1100, in Nürnberg 1200 Frauen kommen, was iſt daran Problem? Im Schoßze der Familie oder der Kirche finden ſie immer ein Unterkommen. Es ſtört nicht. wenn Tauſende ehelos bleiben. Das Zöllbat iſt im Mittelalter nicht nur religlöſes, ſondern auch ſoziales oder, wenn man will, unſozlales Prinzip. Der Geſelle darf erſt heiraten, wean er Meiſter geworden. Und wer kann bei der exkluſiven Abgeſchloſſen⸗ beit der Zünfte, die jede neue Konkurrenz mit eiſerner Eniſchloſſen⸗ heit unterdrücken, noch Meiſter werden, wenn es der eigene Vater nicht geweſen iſt? Erſt ſrät ſetzen die Geſellen das Recht auf Ehe durch. aber ihre ſoziale Selbſtändigkeit wird dadurch nicht größer. Uralte Traditſon im Germanentum wollte es, daß ausſchließlich die Frau die Hauswirtſchoft beſorat. Der Mann zieht in den Krieg und auf die Jaad: denn er iſt Herr. Die Frau beſorgt Küche und Haus, ſpinnt und bleicht, bäckt und braut Bier. pflicht. Im Zeitalter der Patriarchalitär iſt die Frau nur dienendes Elied. Die Frau allgemein, ſei ſie Gattin, Tochter oder ſonſt der Sippe zugehörig. Dieſe Arbeitspflicht der Frau geht aus dem Ur⸗ germanentum ins Mittelalter hinüber. Als in den Städten der Gewerbefleiß auflebt und die Zünfte entſtehen, werden Gattin, Töch⸗ ter und weibliche Verwandte Gehilfinnen des Meſſters und Herrn. Gewerbliche Selbſtändigkeit der Frauen bleibt vorerſt wirtſchaftliche Unmöglichkeit, nur wenige Ausnahmen ſind zuläſſig von dieſer ſtren⸗ gen ſozialen Tradition. Die Witwe darf das Geſchäft ihres Mannes fortſühren, aber auch ſie iſt letzten Endes nur vorübergehende Treu⸗ des anvertrauten Gutes, bis der männliche Rochtsnach⸗ olger herangewachſen. Es bedarf langer Jahrhunderte, bis ſich die Frau langſam und allmählich als Selbſtß dig⸗Erwerbslätige durchſetzen kann, und ſelbſt dann nur in jenen werben, die ſie kraditionell im Schoß der Ja⸗ milie pflegte. So enzſtehen uerſt die weiblichen Zünfte der Woll⸗ weberinnen und Garnmacherinnen. Nirgends ſaſt wagt die Frau in die Erwerbsſphäre der Möͤnner einzugreifen, und wo ſie es tut, geht es nicht ohne ſchwere Kämpfe. Dem Mann des Mittelalters. iſt es noch unbegreiflich, daß ihm die Frau als ſelbſtändige Konkurrentin gegenüber tritt. Zu lange lebte ſie in wirtſchaftlicher und familiörer Abhängigkeit, als daß man ihr ohne weiteres das Recht auf freie Tätigkeit, zumal auf freie Gegnerſchaft zugeſtehen könnte. Die Schneider von Köln können es nicht ertragen, daß auch die Frau nähen ſollte zum Gelderwerb. Sie kämpfen um ihr uraltes Rerht nicht nur mit Worten, ſondern auch mit Waffen, die nicht aus der eigenen Werkſtätte ſtammen In dieſen Konkurrenzkämpfen bleibt ſchließlich der Mann Sieger, muß es bleiben: denn er hat die öffent⸗ liche Macht und wird ſie nicht galanterweiſe gegen ſich brauchen. So wird das Gewerberecht der Meiſterin zeitlich und wirtſchaftrich be⸗ ſchränkt. Volle ſechs Jahre muß ſie lernen und darf ſich nicht mehe als drei Lehrmäade halten. Das Männerregiment duſdet keine weib⸗ lichen Großbetriebe Etwas weitherziger iſt man nur im Klein⸗ handel. In Obſthökerianen und Trödlerinnen erblickt man keine wirtſchaftliche Gefahr. 45 Noch blieb der Frau, die im Schoß der Familie oder im Er⸗ werbsleben kein Unterkommen finden konnte. ein letzter frommer Ausweg: Sie ging ins Kloſter. Und wenn im Mittelälter die der Klöſter ſo ungeheuer zunahm, ſo iſt das weniger ein Gradme der eſigloſfat als des wirtſchaftlichen Bedürfnlſſes. Der 1 allerliche Menſch war praktiſch religiös, er diente ſeinem Go ja er diente ihm gerne, aber er wollte auch hienieden ſchon einen teinen Vorteil davon haben. Das Nonnentum war nicht blos reli⸗ giöſe Miſſion, ſondern auch irdiſcher Beruf. Die Klöſter arbeiteten zur Ehre Gottes wie zum eigenen Gewinn, Man näht, webt, ſtickt und unterhält Verkaufsſtellen in den Städten. Ja, es entſtehen da und dort Konkurrenzkämpfe zwiſchen Ronnen und Handwerkern, bis die Städte den Klöſtern genau vorſchreiben, was ſie erzeugen und verkaufen dürſen. Wer nicht ins Kloſter will, kauft ſich von der Stadt eine Leibrente— welche mittelalterliche Stadt wäre infolge der ewigen Lokalfehden nicht in beſtändiger Geldverlegenheit?— ſo entſtehen die erſten Pfründneranſtalten. Kleine und groze Frauem⸗ verbände bilden ſich zu Hame er Wirtſchaftsführung, wie die „Samenungen“ in Stkaßburg, eine Art weſtlicher Irden auf kom⸗ muniſtiſcher Baſis völliger beee wie die Beguinenan⸗ ſtalten, die ſich ſeit dem 13. Jahrhundert über ganz Mütel⸗ und Weſteuropa derhreiten. Alle dieſe Vereinigungen entſpringen dem praktiſchen Bedürfnis nach Sicherung des Lebens und des Unter⸗ haltes, aber um dem Leben einen beberen Inhalt zu geben. legt man ſich religöſe Verpflichtungen auf. In dieſen Anſtalten, die meiſt durch Stiftungen frommer Reicher entſtehen, wäre das Lehen zu inhaltslos, wenn es nicht durch religiöſe Uebungen und charita⸗ live Werke ausgefüllt würde. Krankenpflege und Totenbetr iſt meiſt der Beguinen Tätigkeit. Sebaſtian Brandt hat die Be⸗ guinen ein Schmarotzervolk genannt, das zu + anderem tauge, als bei Leichenbegängniſſen bezahlte Gebete zu ſtammeln. Es ma, ſein, daß im Beguinentum vie— dad, ſender ung lag, aber daran ſind nicht die Beguinen ſchuld, ſondern die die für ihren Menſchenüberſchuß keine andere Verwendung als ihn in Rentneranſtalten zu ſtecken. Noch bleibt eine Frauenkategorie, an der eine ſozialgeſchichffiche Studie nicht dart, wel ſie in keiner Sen 5 brutal— 77N hervortritt als im Mittelalter: die Hirne. Die öffentliche trenge der Sitten, die nicht nur Ehebruch, ſondern pielfach ſeibet eden außerehelichen Geſchlechtsverkehr mit ſchweren Leivesſtraſert, a da und dort ſelbſt mit dem Tode bedrohte— ich ſage, behrohes denn die Praxis der Sittenjuſtiz war häufig milder als die Theoris“ der religiöſe wie ſoziale Zwang zur Eheloſigkeu, wie er un Prieſter⸗ und Geſellentum uns entgegentr mützte naturnotwen⸗ dig das Dirnentum fördern, machte es faſt zu einer Art geſellſchaft⸗ lich⸗hygieniſcher Inſtitution, der aus Gründen moraliſcher Prophg⸗ laxe Glaal, Kirche und Städte ihr Approbatur gaben. Iwei Sorten von Dirnen kennt das Mittelalter: die fahrenden Frallen und die ſäſſigen. Die fahrenden Frauen Feben. mit dem fahrenden Voik 5 Gauklerinnen, Tä tzerinnen, Leier- und Harfenmädchen von Stadt zu Stadt, von Länd zu Land. Sie ſind die„Künſtlerinnen 225 Mittelalters, das der ehrbaren Frau jede Schauſte verbot⸗ Die fahrenden Frauen +1— Troß ledes mittelalterlichen Heeres, Sie begleiten die Kreuzfahrer zu den. Siätten von Jeruſalem. Ein eigener Hauptmann zu ihrer ſſicht iſt eine tehende Scharge im mittelaltewiichen Heer. In Herzog Albas Armes und die Dirnen in Kompagnien zu Fuß und 17 eingeſtellt und marſchieren in Reih und Glied ihren eigenen Fahnen. Keint fürſtliches Hoflager, keine Kaiſerkrönung, kein deutſcher Re kein Kirchenkonzil, wo nicht auch die fahrenden Dirnen in erſcheinen. Jeder Reichsfürſt bringt ſeinen Troß fahrender Jrguen mit, jeder Kardinal, Biſchof und ichsabt ein zahlrei von Hreubenmädchen. Zum Frankfurter Reichstag von 1 brachten die Fürſten achthundert fahrende Frauen, zum Konzil von Konſtanz das Huß verbrannte, kamen mit den ſtrengen Kirchenherren 1500 Dirnen. ie in den Städten anſäſſigen Dirnen erfreuen ſich des beſen⸗ deren Schutzes des Nates ie ſind eine wichtige kommunale In⸗ 4 575 die Städte erbauen ihnen Frauenhäuſer, der al 85 iebesſold iſt eine nicht zu unt rſchätzende Einnahmequelle für den — n Fiskus. Aus—— ründen errichten auch Landes⸗ erren und Kirchenfürſten gerne Freudenhäuſer, und der Adel nimmt ſie gerne zu Lehen. Die Städte treiben die Frauenhäuſer entweder in eigener Regie unter eigenen Beamten oder ſie ver⸗ pachten be weiter an Frauenwirte.—.— 7 4 fahrender Frauen wie in Frankreich kennt man in Deutſchlond nicht. Als kommunale Inſtitution erſcheinen die Dirnen bet allen öffentlichen 85 tlichkeiten und fürſtlichen Einzügen. Sie überbringen dem Kaiſer Glückwänſche und Blumenſträuße. Städte, die ein Uebriges an Gaſtlichkeit um wollen, befehlen den Frauen, die fürſtlichen G e und ihr Gefolge unantgeltlich 0 empfangen In den Frauenhäuſern herrſcht ſtrenge Ordnung: jeder kirchliche Felertag wird heilig gehal⸗ ten, auf Hygiene geſehhe wenn ſie +——402˙ ſein mag, die rauen werden zur Arbeſt angehalten un mit dieſer furchtbaren öffentlichen Inſtllutton doch wenigſtens ein Reſt von Menſchlichkeit nicht fehle, iſt keiner Frau die Rückkehr zu einem geordneten ens⸗ wandel verwehrt, ſelbſt Schulden halber darf ſie nicht zum Verbleiß im Frauenhaus gezwungen werden. Und damit auch die Kirche etwas tut zur Sühne einer Inſtitution, die ſie ſelbſt ſo me htig för⸗ derte, errichtet ſie Reuerinnepklöſter. Tie Aufnabme darin war allorbi-gs häufig an die grauſam⸗-amoraliſche Bedingung geknürft, daß die reumütige Frou ſchon längere Zeit ein liederliches Leban geführt hatte. 2 Socwerke D 3, 7 Dlanken 60 a) 4 heißluft⸗Desinfektoren 1 Juuger 2 9 e* b) 5 Dampfkochfäſſer— Uachalt Ind Wahnhau 5 Unterricht. 9 1 Wasnanecheicht d Brauf Maschinen- 0 Jed Mittwoch um Sluhr ab demwaſſerbareitunge und Rrauſe⸗ 7 eptt mit ſreiwerd. groß beller Werkſtau, Lichn. u. 6 Tols 06 eosrefzaen babanlage einſchl. 2 ſchmiedeeiſerne Boilern Leichner Kraftanſchluß. Toreinfahrt. Hof u. tl. Bürs(Näge 5 v. je 1500 1 Juhalt ſind im ganzen oder geP Hauptbahnhof) von Eigentümer an Selbſtkäuſer zu Tangaise trennt in Toſen nach-d ſofort zu verkaufen. der nach Angaben ſeichte verkaufen. Preis 205.00).—, Anzahlung 100.090:— bei M. Ott, P. 4 Die abmontierten Gegenſtände lagern im ehem. Konſtrut konen ausführen Angebote nur ſchnellentſchloſſ Reſtektanten erbeten 10 Mk. monatlich, 5 Ne Kriegs- Oef.-Cager Mannheim. 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Hreunden und Bekannten die tisurige Muteilung. daß mein innigstgellebter Oatte, unser teubesorgter Vater, Brudet und Schwager Heinrich Weinreich Intolge eines Herzschlages uns luh entrissen wurde. MANNHEIM. den 10. Novemdet 1021. Im Namen der ttauernden Hinterbllebenen: Johanna Weinreich Curt u. Rudi Weinreich. Die Beeidigung ſindet Samstag, den 12 November, nachm. 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 2523 Von Kondolenzbesuchen bitten wir Abstand tu nehmen. LI. er Gebrencer dus reiche Heirat Cile v. 1. 22. Sünn 1ud Hommadg rnen eg% n mee 9 au bect 1. 2, 1all Srf Sue n e. Kegege gegenũbet Herschelbad. Fernspiechet 7034 Mäddien rhal Inſtiat., ſrr 55 2 15 deuticher 150 dller ysteme pmpt unt keunsenhall. A 2 8 2 2 7 285 78 Infolge Bahn-Ranglerstoss! Schimperſtr. 41. IV. r. il Fräuſeſn. Ende 20 den 8 8— Tuchtiesn EL! 28382* es an geſellſchanlich. An, S. Wegmann, u 4. 1— m. In want k. 2. 1h ll Sr „dengeallperser Seegte, age dbdde dnach J. Aap Ter nadehen asint Trauer-Botschaft. 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Sein Lehen war neben seiner Familie unseter Lleder- halle gew dmei. 13876 Das Werk. das er geschaffen. ist mit ehernen Letiern In unseie Vereinsgeschichte eingemeiselt. Sem Andenken wird in uns für alle Zait lortleben. In tiefer Trauer: Liederhalle Mannheim. Der Vorstand. MANNHelM, den 10. November 1921. Die Beerdigung findet am Samstag. den 12. Novomber, nachm. 3 Uhr, von der Lechenhalfe aus stau, woselbst sich auch unsere Miglieder veisammeln. in elektrotechn. Geſchöft. Hat ſchon ein Jahr ge⸗ lernt, mußte umſtände⸗ halber Lebrzeit unter⸗ brechen. Zuſchrikten unt. V e 7 * egenerklärung! Die-Erklarung“ des Herrn schwilling im gestrigen Abend- blatt des Mannheimer General-Anzeigers verpllichtet mich zu tolgender Beantwortung: Der Inhalt der Notiz entspricht nicht den Tatsachen. Herr Schwilling erinnert sich nicht mehr des Aulbaues und Werdeganges der in meinem Büro entstandenen Entwürfe. So ist zunächst unrichtig. dass der Entwurf der Fassaden- Anderung ihm zuzuschreiben ist. Lange, bevor ich Herrn Schwillng mit der Aufzeichnung des neuen Portals beauftragte. war die Ausgestaltung desselben von der Direktion der Com- werz- und Privatbank hier nach meinen Darlegungen der kràſtigen Betonung durch Sàu enaufbau etc. guigeheissen und wurde später von dem Baubüro der Commerz. und Privatbank in erlin gebilligt. Nach dieser Idee wurde das Portul durchge- Herr Küche in stillem, ruhisem Hause.23 J. hier volltommen Umzug eventl. Entschädigung wird ſremd, ſucht paſſenden verautet. Rote Karte vorhanden. Anschluß Angebote unter I. I. 90 an die Ceschäftsstelle ds. Blattes. Bi0s an bie Geichaſtsft. 2529 Wohnungs-Tausch eftaidtalie Siultgart-MHannneim. e Tauiche eine ſchöne 3. Zimmer⸗Wohnung in ü es Stuttgart gegen 3. oder.dimmer- Wohnung in 1 75 ſceht Mannheim 2404 ur Berel ung. Kaui0n Angebote an 9. Junker, Schweningerſtraße IT. jann geitellt werden. Angedote u. 1. K. 7 an die Geſchäftsfl. 24 Früulein erfahren in Küche und die Geschältsstelle ds. Bl. 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B. 177 Oststadt-Villa it i F i 7 8. 8— ka tung der Arbeitsfreucligkeit dabei manches, manchmal gegen an die Geſchäfisſtelle ds. Blattes. 13720 1 den eigenen Willen gutgeheißen werden; aber daß in dessen Arbeit:„Entwurksbearbeitungen in hervorragender schöpfe- rischer Weise“ zu erblicken sci. lenne ich heute wie immer ab U 2 Büroräume vertilgt tankal die., Pats- 8—* f 5„% oder Etagenzimmer von ſertöſer Firma zieg ann c% 81 egen hohe Micte geſucht. 3933 Kurfürsten-Drogerle geg 0 beſurhr Ih. v. Eichs ed: N4184 ür 2 Familien d Zu verkaufen. Ang u E. O 14a. Gesch. Detail und Profil meinen täglichen Einflüssen ihre Entstehung verdankt: desgl. die Verschiedenartigkeit der Ausstattungs- Ff.. 8us 2477 J Stadt Osterburken. F.0 kormen der einzelnen Räume, namentlich des Warteraums, der W„ e e 9— An 0 Mintshaft mit eventl. 3 freiwerdenden Räumen für Daleibft 12—5, auf meine Veranlassung und nach meinen Angaben während kleiden, über gediegene Fachkenniniſſe ver⸗ 5 Textilwaren ſofort zu kaufen gefucht. Zulchriſten 2 DDe ee des Bauens eine vollständige Umarbeitung erfunr und die Herr ſügt und in elekneaſchen Stromerzeugungs⸗ in guter Lage auf dem unter N I. Is an die Geichäftsſtelle de. Bl. 7 1 Schwilling nach meinen Ideen zu bearbeiten hatte Dass dabei anlagen Beicheid weiß, don chemiſcher Aiee Ark f Nissen 179 an einzeinen Stellen eigene Gedanken genannten Herrns zur gelucht. Schriftliche Angebote unt. an e. Gegalteſene 15 33 Ausführung kamen, ist ganz natürlich, und muss zur Er. ngabe der Lehrfi na und der Firmen kop'liusse u. deren Brüt 110 ee Out U 75 N. Hleineres Angekoteu.(. D 59 an die Geſchäftsſtelle.—— Feren mein Emp inden und nur du ch das Herausfordernde U 9 amdg- 0 III 1 7 18 in und Veberhebende der gestrigen Erklärurg verunlasst Sie 1 Idi lauscke Weibnäherin 5 1 sollen nicht den Zwock haben. die Tatigkeit des Herrn Schwy zum sofoltigen Eintriti gesucht. 138744 Geschät meinen Laden mit 2 N* 41 herabz etzen. nur Nyr riehtige— h 1. 11 Hei in beſter Lage mit In⸗ 5. lemte dchnnnt 3 1 rendemden und kengen enkese, e e e e ee- Mayer, Heidelberg g Zuahe 5 J6, bnee ln lel Gabere ee, 5 1u Wnſion g 5. 14 Die erfreuliche gute Wirkusg des Raumes liegt natürlich Anlage 16. N 0 7 ee 8 ſtraße 55 lHl. Stb 83940 nur in der geglückten Form im Allgemeinen. Und da ist T ſachen zum baldigen Elnteilt ecnetene«an die Geſchäftsſtelle. 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