Montag, 14. November Aertehhahrlich Mark 27.—. bevor dezugspreiſe: In m und umgedung monatlich ins haus gebracht Mart 12.—. duech die poſt bezogen poſtſcheckkonte Nummer 1759 eude in daden und nummer 2017 kuswigshaſen am 3 ein. Sauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts»nebenſtelle ſeckarvorſtadt, Waldhoefſtraße Rummer 6. Lernſprecher mmer 7030, 731, 792, 7033, 703, 7085. Telegramm⸗ Ndreſſe: eralanzeiger mMannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Nel 9 Abend⸗Ausgabe. Gadiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht. —— — Mannheimer Frauen-Seitung.— Mannheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. 1921.— Nr. 529. Anzeigenpreiſe: die kisim Zelis mk..% ausw. Mt..— Stellengeſuche u. Fam.⸗Anz. 20% Nachlaz. Reklame me. 12— Annahmeſchinz: Mittagblau vorm. 8½ Uhe, Abensbl. aechm, ½ Uhr. Für Rnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Nusgaben G. keine Verantwortg. übern. höhere Sewalt, Straiks, Setriebs⸗ ſtbrungen uſw. berechtigen zu keln. Erſatzauſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Ausgaben oder für serſpütete Rufnahme don Anzelgen. Rufträge duerch Lernſprecher ohne Sewähz. Die Aeparalionskommiſſion in Berlin. Kein Moratorium, keine Reviſion— pünkilich bezahlen! Berlin, 14. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Von unterrichteter Seite will die„B..“ hören, daß geſtern abend zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Mitgliedern der Reparationskommiſſion eine völlige znigung erzielt worden iſt. Die engliſche Anregung eines Moratoriums für die Januarrate der deutſchen eparationszahlungen ſei ganz fallen gelaſſen wor⸗ en, die Reparationskommiſſion ſei vielmehr einheitlich zu m Beſchluß gekommen, keinerlei Verhandlungen mit der deutſchen Regierung über die Stundung der näch⸗ enZahlungsrate einzuführen, noch weniger ſich auf eine keviſion der deutſchen Leiſtungsfähigkeit einzulaſſen, ſondern Relmehr auf pünktliche Einhaltung des ganzen Zahlungsplanes zu beſtehen. Es heißt ſogar, daß die Re⸗ barationskommiſſion das früher gemachte Zugeſtändnis zu⸗ ducknehmen will, daß die morgen, den 15. November, fällige ahlung von 280 Millionen Goldmark durch Sachleiſtungen als getilgt gelten ſoll. Ob eine Zurücknahme des Zugeſtänd⸗ niſſes ſtatthaft iſt, muß jedoch nach den Erklärungen, die von glerungsſeite über dieſe Vereinbarung abgegeben wurden, aumnindeſt fraglich erſcheinen. Die deutſche Regierung hat den orderlichen Deviſenbetrag der nächſtfälligen Zah⸗ ungen ſchon bereit liegen bis auf eine Summe von etwa 3 Millionen Goldmark, für deren baldige Tilgung angeblich nduſtriekreiſe Bürgſchaft übernehmen wollen. WB. Paris, 14. Novbr. Havas. Das„Echo de Paris“ ſchreibt über die Miſſion der Reparationskommiſſion in Ber⸗ in, das Einvernehmen ſcheine unter den Mitgliedern der Kom⸗ Miſſion vollſtändig zu ſein und Deutſchland geht anſchei⸗ nend einer neuen Enttäuſchung entgegen. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß der Kanzler in kurzem von unſeren Dele⸗ gierten eine äußerſtenergiſche Sprache hören wird, ie nicht ohne Einfluß auf die politiſchen Parteien bleiben 15 Alle Maßnahmen ſeien bereits getroffen, um Deutſch⸗ and zu zwingen, am 15. Januar zu bezahlen. Nichtzah⸗ lung ſeitens Deutſchlands würde ein Bruchdes Vertra⸗ ges bedeuten, der nicht hingenommen werden könne. wangsmaßnahmen müßten daher ergriffen werden, um Oeutſchland zur vollen Zahlung zu zwingen. Es ſei jedoch möglich, daß in der Folge die Reparationskommiſſion ſich Ab⸗ derungen in der Form nicht widerſetzen werde⸗ * WB. paris, 13. Nov. Poincare beſpricht heute abend im Femps“ die deutſche Finanzkriſe. Er führt den deurkſturz auf die ſchreckliche Unordnung zurück, die in 3 deutſchen Finanzen beſtehe und auf die Beibehaltung des eſtzits, das man nicht beſeitigen wolle, ſowie auf die ſyſtema⸗ diche Vernachläſſigung der Beitreibung der Steuern und auf Poinicht genügende Beſteuerung von Wein, Zucker und Tabak. Seincare ſagt, gegenüber einem Deutſchland, das wirklich Ichwierigkeiten habe, aber ſie vergrößert hätte, um ſich ſeiner Verpflichtungen zu entziehen, habe man nur Gewißheit bezahlt ſa werden, wenn man ihm poſitive Pfänder abver⸗ und wenn man eine ernſte Kontrolle über ſeine Einnah⸗ und und Ausgaben, über ſeinen Export, ſeine Zolleinnahmen ſaill ſeine Kohlenförderung einrichtet. Der Verkrag von Ver⸗ — es berechtigt die Alliierten, entſprechende Vorſichtsmaß⸗ geln zu ergreifen. Ammen zum amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchlag. mit WB. London, 13. Nov. Die geſamte Preſſe befaßt ſich der Abrüſtungskonferenz in Wafhington. dert Die„Times“, die in Waſhington von ihrem Chefredakteur tio reten wird, meldet, der Eindruck bei der britiſchen Delega⸗ muf ſei überwältigend und der amerikaniſche Plan A ſſe jetzt notwendigerweiſe in allen ſeinen Einzelheiten und dunsführungen durchgeführt werden. Admiral Cato erkläcte, — apaniſchen Standpunkte aus, ſeien die Vorſchläge Gr, taatsſekretärs Hughes logiſch, da ſie die allgemeinen führadlätze enthielten, die Japan bis zum Aeußerſten durchzu⸗ ren bereit ſei. Japan ſei ebenfalls bereit, die von Staats⸗ Anntar Hughes vorgeſchlagene Stärke der britiſchen, amert⸗ niſchen und ſapaniſchen Flotten anzunehmen. Cato erklärte, er nicht die Beratungen der Sachverſtändigen erhalten könne er ſich von dem amerikaniſchen Vorſchlag noch endgültige Vorſtellung machen. KC Der Waſhingtoner Sonderherichterſtatter dee»Daily S0 ronicle ſchreibt, die Vorſchläge der Vereinigten wtaaten ſeien nach ſeiner Anſicht das Ende des Flotten⸗ ettbewerbes unter den Nationen. Der Berichterſtatter des„Daily Expreß“ meldet. man ver⸗ imliche ſich nicht, daß der ſchwerwiegende diplomatiſche Hienef wegen der oſſenen Tür f. China noch bevorſtehe. er halte England den Schlüſſel der Waſhingtoner Konferenz ba0 Händen. Außerdem berichtet der Korreſpondent die ameri⸗ daniſchen Diplomaten würden, wie der Berichterſtatter glaubt, 147 Verſuch unternahmen, die Aufhebung des eng⸗ ſch⸗ſapaniſchen Bündniſſes zu erreichen. Nepington berichtet im„Daily Telegraph', der all⸗ demeine Eindruck auf der Konferenz ſei, daß der Planange⸗ ommen werde. Der Waſhingtoner Berichterſtatter der„Morning⸗ aſt“ meldet, er ſei in der Lage, die Mitteilung zu machen, 5 Japan den Vorſchlag Amerikas annehmen werde. habe, keine Auch die britiſche Delegation ſtimme dem An⸗ trag Hughes zu. Man ſchätze, daß die Durchführung des eunerünen Programms für den britiſchen Steuerzahler eine jährliche Erſparnis von etwa 50 Millionen Pfund Ster⸗ ling bedeuten würde. Amerika hoffe, daß die Frage des fer⸗ nen Oſtens ebenſo glatt geregelt werden könne, wie die Frage der Rüſtungseinſchränkung. Unterrichtete Kreiſe in Waſhington ſeien jedoch weniger optimiſtiſch in dieſer Hinſicht, da Japan die politiſche Lage des 5 Oſtens als das Herz des geſamten Problems anſche WB. Paris, 13. Nov. Saint Brice ſchreibt im„Journal“, nunmehr hätten die Sachverſtändigen das Wort. Ohne ihren Konkluſionen vorzugreifen, könne man feſtſtellen, daß das Programm Hughes vollkommen die Verteidigungs⸗ mittel verleugne und ſich damit begnüge, die Unterſeeboote im gleichen Verhältnis herabzuſetzen, wie die Kreuzer. Er nehme die Tonnage als den einzigen Gradmeſſer des Kampf⸗ wertes an und verleugne vollkommen die Vervollkommnungen der maritimen Architektur. Es genüge nicht, daß man Kanonen habe, man müſſe auch Menſchen haben, die hinter ihnen ſtehen. Rußland habe ſeine Illuſionen ſehr teuer bezahlt, weil es ge⸗ glaubt habe, Menſchen und Kanonen genügten, um eine Fiotte herzuſtellen. Deſſen müſſe man ſich in Waſhington erinnern. Philippe Millat kabelt dem„Petit Pariſien“ aus Waſhington, das Programm, das Hughes vorgebracht habe, ſei ein wenig verſchieden von dem, was er anfangs vorge⸗ ſehen habe. Zuerſt ſcheine man gedacht zu haben, ſowohl ein Reorganiſationsprogramm für den Fernen Oſten, wie einen See⸗Entwaffnungsplan vorzulegen, aber jetzt ſcheine es, daß die Politik des Pazifiſchen Ozeans an die zweite Stelle ge⸗ rückt ſei, und daß die amerikaniſche Regierung ihre ganze Anſtrengung auf den See⸗Abrüſtungsplan konzen⸗ trieren wird, der radikaler ſei, als der zuerſt vorgeſehene Plan. Was ſei die Bedeutung dieſer Aenderung im Hin⸗ blick auf den amerikaniſchen und den internationalen Stand⸗ punkt? Es ſcheine, daß unter dem Eindruck der öffentlichen Meinung die amerikaniſche Regierung, die noch vor 14 Tagen willig den Anhängern einer energiſchen Politik in China das Ohr geliehen habe, die Schwierigkeiten dieſes Unter⸗ nehmens eingeſehen habe. Die Senatoren Borah, Johnſon und andere ſeien bereit, ihre Kampagne wieder zu beginnen, wenn die Regierung in Aſien die ſtändige Verantwortung übernähme. Die Entwaffnungsfrage aber ſei die einzige, die das Land in Leidenſchaft verſetze; an ſeinen Idealismus wie an ſeine materiellen Intereſſen appelliere man. Jaques Bainville ſchreibt in der„Action fran⸗ caiſe“, damit die Amerikaner nicht das erſte Opfer ihres Planes werden, dürften die engliſche und die japaniſche Flotte ſich nicht vereinigen. Die engliſch⸗japaniſche Allianz müſſe verſchwinden, und zwar derge⸗ ſtalt, daß ſie nicht mehr aufleben könne. Man frage ſich, welche Art von Garantien die Amerikaner fordern und gegen dieſe Gefahr erhalten könnten. Pertinax kabelt dem E cho de Paris“ aus Waſhing⸗ ton, um den Plan Hughes zu beurteilen, müſſe man ſich nicht von dem meſſianiſchen Apparat beeinfluſſen laſſen, der die Mitteilung begleitet hat. Man befinde ſich einem ſorg⸗ Staatsmann habe an die Innenpolitik gedacht, die für Bud⸗ egtſparſamkeit kämpft und mit dem die Senatoren Borah und Johnſon immer wieder die Beſchränkung der Bewaffnung raſch und radikal verfolgen, ſelbſt wenn ſie die Aufgabe von China bedeute. Amerika ſei eben ein Kontinent, der ſich ſelbſt genügen könne. Aber Hughes habe ſeine Ent⸗ ſcheidung auch auf die äußere Politik gegründet. Sein Syſtem könne man in einem Worte zuſammenfaſſen: Engliſch⸗ amerikaniſche Entente. Auch der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“ kabelt ſeinem Blatte, Harding und Hughes bewieſen durch ihr Vorgehen, daß ſie im Innern geſchickt handelten. Ihr Programm paralyſiere zu gleicher Zeit die Oppoſition der extremen Senatoren und die Haltung der demokratiſchen Par⸗ tei, die den Republikanern Unfruchtbarkeit ihrer Politik vor⸗ geworfen hätten. Schließlich habe Amerika wederet⸗ was zu gewinnen, noch etwas zu verlieren. Werde die maritime Bauruhe angenommen, dann ſei der Weltfriede für uns ja garantiert. Die Frage des Pazifiſchen Ozeans werde dann an zweite Stelle rücken; werde aber das Programm abgelehnt, dann würde Amerika ſagen: Ich bitte um Verzeihung, wir haben die Bedingungen für unſere Sicherheit genau auskalkuliert; wenn ihr nicht annehmt, dann möge ſich die Frage der engliſch⸗japaniſchen Al⸗ lianz und des Gegengewichts der Großmächte aufrollen, Das werde dann der zweite Teil der Konferenz ſein. Ver⸗ handlungen würden aufgenommen werden, bei denen Frank⸗ reich eine Rolle zu ſpielen habe. Nach dem Sonderberichterſtatter der„Chicago Tribune“ in Waſthington hat Admiral Cato Preſſevertretern erklärt, es erſcheine ihm vom japaniſchen Standpunkte aus ſehr ſchwierig, eine befriedigende Verſtändigung zu erreichen, falls nicht die Aufwendungen für die vorgeſchobenen Flottenſtützpunkte auf den Inſeln des Pazifiſchen Ozeans eingeſtellt würden. Pertinax kabelt dem„Echo de Paris“, Admiral Cato habe ihm erklärt, Japan werde mit einigen Korrekturen den Plan der Vereinigten Staaten annehmen, vorausgeſetzt, daß es nicht über Gebühr bei ſeinen chineſiſchen und ſibiriſchen Unternehmungen geſtört werde, und daß mit der Befeſtigung etwaiger Inſeln im Pazifiſchen Ozean nicht begonnen werde. Ferner meldet Pertinar, Staatse⸗ ſekretär Hughes habe ſemandem erklärt:„Beunruhigen Sie ſich nicht über den Paßifiſchen Ozean!“ Pertinez kabelt ferner, die Anfrage des Hughesſchen Programms könne England von jeder ernſtlichen Entente mit Frankreich entfernen. Ge⸗ wiſſe Angelſachſen gedachten, die Fragen der Reparationen und der Beſetzung des Rheinlandes mit Hilfe einer impera⸗ tiven Erklärung zu regeln. Ein weiteres unangenehmes Symptom erblickt Pertinax in dem Verſchwinden der fran⸗ zöſiſchen Sprache. Außer Briand hätten ſämtliche Redner, ſelbſt italieniſche und belgiſche ſich der engliſchen Sprache bedient. Die internalſonale Geldfrage. § London, 12. Nov.„Mancheſter Guardian“ berichtet aus Waſhington, daß die Mitteilung des amerikaniſchen Delegler⸗ ten Elihu Root über die ruſſiſche Schuldanerkennt⸗ nis das ruſſiſche Problem plötzlich in den Vordergrund der diplomatiſchen Geſpräche gerückt habe. Ein engliſcher Dete⸗ gierter erklärte:„Wir ſollten nicht verſäumen, mit den Ver⸗ einigten Staaten über die Anerkennung der Sowſet⸗Republik und die Wiederherſtellung normaler Wirtſchaftsbeziehungen zu Rußland zu ſprechen. Hoch ſtellt ſich dieſer Ausſprache noch — Feſtſtellung der durch Rußland anzuerkennenden Schulden entgegen. Weſtminſter Gazette meldet aus Newyork, daß Mackenna in Waſhington eingetroffen ſei. Mackenna machte einen Be⸗ beim amerikaniſchen Finanzdepartement. Von Jour⸗ naliſten über ſeine Miſſion befragt, erklärte er:„Die inter⸗ nationale Geldkriſis beſchäftigt mich in hohem Maße, und ich glaube, daß wir 5 dem rechten Wege ſind, um den Hauptgläubiger der Welt, Amerika, für eine praktiſche Löſung der Kriſe zu gewinnen. Ich habe geſehen, daß der amerika⸗ niſche Handel bereits im Stadium der Beſſerung iſt. Wenn nun die Banken das ihrige beitragen, ſo können wir die uns durch Vernichtung der Valuten abhanden gekommenen Abſatz⸗ gebiete wieder erobern. Aber nur zuſammen mit den ameri⸗ kaniſchen Banken iſt ein ſolches Ziel zu erreichen.“ Uum das Burgenland. Die Oeſterreicher im Burgenlund. Berllin, 14. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) End⸗ lich hat die öſterreichiſche liczee en; des weſtunga⸗ riſchen Burgenlandes, das Heſterreich im Vertrage von Trianon zugeſprochen wurde, begongen. Der Vormarſch der Oeſterreicher vollzieht ſich in drei Koloſmen. Die Beſetzung des ganzen Gebietes wird wegen der ſchwierigen Verbin⸗ dungen ungefähr 1 Woche dauern. Früheſtens am Tage nach beendigter Beſetzung kann die Abſtimmung in Oedenburg er⸗ folgen. 59 ONB. Wien, 14. Nov. Die Beſetung der erſten drei Be⸗ zirke des Burgenlandes verlief völlig glatt. Die Truppen ve⸗ keinen Banden. Ententeoffiziere überwachten en Vormarſch. Am heutigen Montag erfolgt die feierliche Uebergabe der Verwaltung in Eiſenſtadt. Gleichzeitig geht der weiter bis nördlich der Oedenburger Abſtimmungs⸗ zone. er ſüdliche Teil des Burgenlandes wird erſt ſpäter beſetzt werden. ——— Um die große Koalltion. Das deufſchnationale Mißtrauensvolum. Die preußiſche deutſchnationale Landtagsfraktion hat gegen das Kabinett Braun ein Mißtrauensvotum eingebracht, das mit der Behauptung begründet wird, das Kabinett entſpreche in ſeiner Zuſammenſetzung den nationalen Intereſſen de⸗ Landes nicht und gefährde den ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Wiederaufbau Preuße is. Zu dieſem Mißtrauensvotum ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz u..: Die Koalition der Rechten, die die Deutſchnationalen offendar allein als nationale anſehen, bedeutet in Preußen gendu ſo ſcharfe innerpolitiſche Kämpfe, wie eine einſeitige Koalition der Linken. Sie würde angeſichts der ungeheuren Schwierigkeiten aller Art, die uns im Winter bevorſtehen, auch weng ſie ein zahlenmäßiges Ueber⸗ gewicht beſäße, das tatſächlich nicht vorhanden iſt, von Tag zu Tag für ihre Exiſtenz kämpfen müſſen. Entſpräche das etwa den natio⸗ nalen Intereſſen des Landes? Die jetzt gebildete Koalition iſt zum mindeſten der Verſuch, den innerpolitiſchen Kampf in Preußen aus⸗ zuſchalten und die Vorausſetzung für eine praktiſche und fruchbare Regierungspolitik zu ſchaffen. Eben deshald wird ſie von der äußer⸗ ſten Linken angegriffen, denn ſie ſetzt den unterirdiſchen Wühlereien der Kommuniſten und Unabhängigen eine feſt geſchloſſene, von Ar⸗ beitern mitgebildete Abwehrſront entgegen. Uns dünkt, daß eine ſolche Arbeitsgemeinſchaft zum Schutz der inneren Ruhe und Ordnung und zur Abwehr aller Wühler und Unruheſtifter einzig und allein den nationalen Intereſſen des Landes entſpricht, ſelbſt wenn ſie vom Standpunkt einer ausgeſprochenen Rechtspolitik aus nicht die Er⸗ füllung aller Wünſche bedeutet. Weitere Ausführungen der Nationalliberalen Korreſpon denz zeigen, daß die Deutſche Volkspartei ihre Teilnahme an der großen Koalition nicht als Unterordnung unter die Sozial⸗ demokratie auffaßt, ſte wendet ſich ſcharf gegen Aeußerungen des Miniſterpräſidenten Braun vom letzten Freitag: Der Miniſterpräſtdent Braun hätte beſſer getan, ich Ausführun⸗ gen zu erſparen, wie diejenige, die er über die Revolution, den Waffenſtillſtand und den Anteil Ludendorffs und Hinden⸗ burgs daran gemacht hat. Die Behauptung über Ludendorff war ſchon inſofern falſch, als dieſer Heerführer zu jener Zeit vom letzten kaiſerlichen Kabinett längſt kaltgeſtellt worden war. Dem General⸗ feldmarſchall Hindenburg aber waren durch die Revolution vom 9. November die Hände gebunden. Herr Braun ſollte es vermeiden, als Präſident eines Koalitionsminiſteriums in rein ſozlaldemo⸗ kratiſchem 13 zu ſegeln. Abg. Dr. Leidig hat in einer Redg die nötigen Korrekturen zu den Ausführungen des Miniſter⸗ präſidenten gegeben. Er hat weiter die Notwendigkeit der Arbeits⸗ gemeinſchaft nochmals betont. Es muß verſucht werden, zu retten, was noch zu retten iſt. Gegenüber den deutſchnationalen nallen hat Dr. Leidig die Haltung ſeiner Fraktion für jeden parteipoll undefangenen Menſchen ſo überzeugend begründet, daß der Jrun gedanke dieſer Koalitlonspolitik nicht verdunkelt werden kann: A beitsgemeinſchaft aus nationaler Not unter Auf⸗ opferung parteipolitiſcher Intereſſen und Wünſche. Dieſer Grund⸗ gedanke ſteht weit über den Angriffen, die von rechts und links gegen die Koaſition gerichtet worden ſind. Mit großen Hoffnungen begleitet der preußiſche Land⸗ tagsabgeordnete Buchhorn in den„Deutſchen Stimmen“ das Zuſtandekommen der großen Koalition in Preußen: Die Frage iſt: haf die Deutſche Volkspartei recht daren getan. den Schritt ins Ungeroiſſe hineinzuſetzen. Sie hat recht doran z6. — 2. Selte. Nr. 329. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Adend⸗Ausgabde.) Montag, den 14. November 1921, zan! Denn wie die Ortsgruppe Steglitz der Deutſchen Volkspartei, die als erſte vor aller Welt den Beſchluß der Landkagsfraktion gut geheißen und dabei umerſtrichen hat:„Nur die Tat kann retten! Nicht die Partei, ſondern das Vaterland ſſt das Höchſte!“— iſt hier allerdings eine Tat getan, die vielleicht noch die Enkel ſegnen werden. Hier iſt der erſte Brückenſchlag gewagt, det die Klaffen zwiſchen den einzelnen Parteien ſchließen will. Ift der An⸗ ſang zu einer Unterdrückung, wenn nicht Beſeitigung des Klaſſen⸗ kampfes gemacht und die Zuſammenſchweißung aller Arbeits⸗ und Aufbauwilligen begonnen Die Deutſche Volkspartel, die jetzt Einfluß auf jede Reglerungs⸗ handlung hat, die jetzt in den ſo wichtigen Perſonalfragen mitreden kann— und ihre Männer, die ſie in die Regierung entſandt hat, die Herren v. Richter und Dr. Boelitz werden mitreden— wäre für keinerlei praktiſche Arbeit in der preußiſchen Regierung in Be⸗ tracht gekommen und damit zu jener unfruchtbaren Oppo⸗ ſitlon verdammt worden, die wir niemandem neiden, um die wir aber auch niemanden— beineiden. Denn das ſtete„nein“ ſagen, ſchafft keine neuen Verhältniſſe, die uns wleder zu lebensmög⸗ lichen und lebenswerten Zuſtänden geleiten Der Winter der vor der Türe ſteht, iſt ſchwer. Vlelleicht der ſchwerſte von all den Nachkriegswintern, durch den wir zu gehen Dieſer Winter kann, wie die ganze Zeit, nur durcheine emeinſamkeitsarbeitaller Parteien, die ſich in den Dienſt des Geſamtwohles ſtellen, überwunden werden In der Kreuz⸗Zeitung ſetzt Graf Weſtarp inzwiſchen ſeinen Kampf gegen die große Koalition fort. Sie ſei nur eine neue Erſcheinungsform ausſchließlicher Vorherrſchaft der So⸗ zialdemokratie. Man wage keine Regierung ohne Veteiligung der Sozialdemokraten, weil man den Generalſtreik, die Aufpeitſchung der Maſſen, die weitere Revo⸗ klution fürchte. Die Furcht ſei noch ſtets der ſchlechteſte Be⸗ krater geweſen, und die Kapitulation vor der Straße hat noch niemals dazu geführt, dasjenige, was man fürchtete, dauernd zu verhindern. Sie ſei es geweſen, die ſchon während des Krieges und ſeit der Revolution uns immer tiefer unter das Joch der Sozialdemokratle und dadurch in unſer Elend hinein⸗ geführt habe. Wenn wir recht unterrichtet ſind, nimmt man in ſüddeutſchen Kreiſen der Deutſchnationalen Volkspartei die Ge⸗ fahr einer neuen Revolution nicht ſo leicht, wie Graf Weſtarp. Zenkrum und Stegerwald. In den chriſtlichen Arbeiterkreiſen wird es nach wie vor als ſehr bitter empfunden, daß das Zentrum aus Rückſicht auf die Sozialdemokratie Stegerwald fallen ließ. Was in dieſen Kreiſen an dem Verhalten der Zentrumspartei ausgeſetzt wird, iſt zweierlei. Erſtens: Ebenſo wie die Sozial⸗ demokratie beim Beginn der erklärte, daß für ſie Stegerwald als Miniſterpräſident nicht tragbar ſei, hätte die Zentrumspartei erklären müſſen, daß nach dem, was im letzten halben Jahre geſpielt habe, die e Stegerwalds für die Zentrumspartei eine Ehrenpflicht ſei und über Ehrenfragen N man nicht. Die Zen⸗ trumspartei hätte bei ſolcher Sachlage alle rechtlich Denken⸗ den auf ihrer Seite gehabt und die Poſition der Sozialdemo⸗ kratie wäre ſo ſchwach geweſen, daß daran die Koalition be⸗ ſtimmt nicht geſcheitert wäre. In chriſtlichen Arbeiterkreiſen kann man nach einer Zuſchrift in der Zeitung„Der Deutſche“ die Meinung nicht unterdrücken, daß, wenn Porſch oder Spahn zur Erörterung geſtanden hätten, die Zentrumspartei anders gehandelt hätte, wie ſie gegenüber Stegerwald gehandelt hat. Geweriſchaften gegen Kommuniſten. Berlin, 12. Nov. Wieder einmal haben die Gasar⸗ beiter der deutſchen Reichshauptſtadt, deren ſämtliche Be⸗ wohner die ſchwerſten Ungelegenheiten gebracht, durch einen wilden Streik, der mit einer ſelbſt in dieſen Kreiſen unerhörten Rückſichtsloſigkeit und Brutalität unter Verletzung aller wie⸗ derholt eingegangenen Vertragsperpflichtungen vom Zaun ge⸗ brochen worden iſt. Die Herrſchaften wiſſen ganz genau, daß die Stadt Berlin garnicht die verſangten Summen in bar zur Verfügung hat, und daß der Magiſtrat nicht ohne die Zuſtim⸗ mung der Stadtverordneten binnen zwei Tagen die Forde⸗ rungen bewilligen kann. Trotzdem packen ſie den Magiſtrat und die bankerotte Stadt Berlin an die Gurgel und drohen, die Millionenſtadt über Sonntag ohne Licht und Strom zu laſſen. Die Gasarbelter haben erklärt, daß ſie ihre weiteren Beſchlüſſe von dem Ausfall der heutigen ab⸗ Hauteng machen wollen. Sollte in dieſer Sitzung den Kom⸗ munalarbeitern die eeee gemacht werden, daß ihre For⸗ derungen Erfüllung finden, ſo 29 wieder aufgenommen werden. Im anderen Falle will man 18000 von der 25 Reſidenz zum Streik über⸗ gehen. Die Gewerkſchaften werden auch heute noch⸗ mals verſuchen, auf die Gasarbeiter einzuwirken, um eine Er⸗ weiterung des Konfliktes zu verhindern. Heute vormiltag fin⸗ det eine kurze 150 echung zwiſchen dem Lohnkartell und der Magiſtratskommiſſion ſ72 ſo daß in der Magiſtratsſitzung über das Ergebnis dieſer aend bereits Bericht ge⸗ gehen werden kann. Der Verband der Gemeinde⸗ und Staats⸗ ärbeiter und der Zentralverband der Angeſtellten berufen zu Montag und Dienstag Verſammlungen der ſtädtiſchen Funk⸗ tionäre ein, in denen über die Beſprechungen mit dem Magi⸗ ſtrat und über etwaige Beſchlüſſe dieſer Körperſchaften Bericht erſtattet werden ſoll. Endgültige Entſchlüſſe der ſtädtiſchen Arbeiter ſind ſedenfalls vor Dienstag nachmittag nicht zu er⸗ warten. In gewerkſchaftlichen Kreiſen hofft man, daß die Gasarbeiter ihre Sonderpolltik aufgeben und die Ar⸗ beit wieder aufnehmen werden. Die ganze Aktlon ſtellt ſich letzten Endes als ein Kräfte⸗ meſſer zwiſchen den Kommuniſten und den Gewerk⸗ ſchaften dar. Es ſcheint zur Stunde noch fraglich zu ſein, wer ſchließlich in dem Wettſtreit die Oberhand behalten wird. Deulſches Reich. Die Kredilhilfe. Berlin, 14. Nov.(Von unſerem Berliner Bülro.) Die für heule in Ausſicht genommene Sitzung des Reichskabl⸗ netts über die Kredithilfe der Induſtrie findet, wie dle „B..“ behauptet, nicht ſtatt. Es ſcheint alſo, daß man die Sachlage, auch durch die Erläuterungen, welche die Vertreter des Reichsverbandes dem Reichskanzler zu der Reſolution des gaben, noch immer nicht für genügend geklärt an⸗ ieht. Bürgerliche Mehrhelt bei— Dresdener Stadlverordneten · wahlen. 8. Dresden, 14. Nov.(Eig. Drahtber.) Eeſtern fanden in B Dresden die Stadtverordnetenwahlen mit dem Er⸗ bnis ſtatt, daß die ſozlaliſtiſche Mehrhelt ge⸗ rochen wurde. Nach dem amtlichen vorläufigen Ergebnis, das keine weſentliche Korrektur mehr erfahren dürfte, wird die neue Stadkverorduetenverſammlung aus 43 bürger⸗ ichen und 41 ſozialiſtiſchen Abgeordneten zuſammenſetzen. Die vier bürgerlichen Parteien hatten eine Einheitsliſte aufgeſtellt, deren Vorteil aber dadurch herabgemindert wurde, daß die Be⸗ amten und Angeſtellten eigene Liſten aufſtellten. Hinzu kum, daß die ſozialiſtiſchen Parteien eine ganz Aee Wahlpropaganda entfalteten, während die bürgerlichen Par⸗ teien ſehr große Zurückhaltung übten, außerdem ſcheuten die die Arbeit noch am Samstag Sozialiſten nicht vor terrsriſtiſchen Mitteln zurück, in⸗ dem die Betriebsrate vor den angegebenen Wahllokalen Kon⸗ trollzettel verteilen ließ, die heute in den Betrieben abgegeben werden müſſen. Deshalb iſt aber auch der Erfolg der Bürgerlichen um ſo höher zu werten. Bürgerliche Mehrhell in Schwerin. Schwerin, 14. Nov. Bei den Stadtverordnetenwahlen ent⸗ fielen auf die bürgerliche Einheitsliſte 11547 Stim⸗ men. Auf die Liſte der D. D. P. 1707, der S. P. D. 6553, der U. S. P. D. 487 und der Kommuniſten 870. Die Sitze ver⸗ teilen ſich daher wie folgt: Bürgerliche Einheitsliſte 28, Demo⸗ kraten 4, Sozialdemokraten 15, Unabhängige 1 und Kom⸗ muniſten 2 Sitze. Abſchaffung des Bußlages in Thüringen verfaffungswldrig. Die Reichstagsabgeordneten Leutheußer, Dr. Runkel, P. Everling, Dr. Luther, Dr. Richter und D. Dr. Kahl haben an die Reichsregierung folgende Anfrage gerichtet: Der Landtag für Thüringen hat in ſeiner n 8. Nopember 1921 ein Geſetz angenommen, durch welches der Bu 5 das Land Thüringen aufgehoben worden iſt. Der Buß⸗ tag Mittwoch, der dem Totenſonntage vorangeht, feſtgelsgt iſt. Die Aufhebung dieſes Feiertages für das Land Thüringen widerſpricht ang dem Artikel 139 der Reichsverfoſſung. Was gedenkt die u tun, um die Beachtung der Reichsverfaſſung und des Artikels 139 durchzuſetzen? Verelendung der deutſchen Kriegsopfer. Geradezu vernichtend auf die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe unſerer deutſchen Kriegsopfer ſind die Folgen der mit immer ſtärkerer Wucht ſich heranwälzenden Teuerungswelle. Verzweifelnde Notſchreie und erſchütternde Hilferufe aus allen deutſchen Landesteilen geben ein trauriges Bild von dem Jammer und der Not derer, die dem Vaterlande in ſchwerſter Zeit alles zum Opfer brachten. Hier tut ſofortige Hilfe dringend not. Aus dieſem Grunde haben die Abge⸗ ordneten Bruhn und Schröter folgende Anfrage an den Reichskanzler gerichtet: „In Anbetracht der herrſchenden Teuerung und der Entwertung der deutſchen Mark iſt es dringend geboten, der in den Kreiſen der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinter⸗ bliebenen herrſchenden ſchweren Notlage durch Erhöhung der Teuerungszulage, wenigſtens in etwas zu begegnen. Die Teuerungszulage iſt mit Beſchluß des Reichetags vom 4. Februar 1921 rückwirkend vom 1. Januar 1921 an von 25 v. H. auf 35 v. H. erhöht worden. Die Lebensverhältniſſe haben ſich ſeitdem erheblich verſchlechtert. Hinzu kommt, daß die Umarbeitung der Rentenanſprüche nach dem Reichsver⸗ ſorgungsgeſetz noch immer nicht ſoweit durchgeführt worden iſt, wie dies von den Rentenberechtigten nicht nur erwartet, ſondern gefordert werden darf. Die Beſchwerden hierüber und über die mangelhafte Beantwortung von Eingaben an die für die Durchführung des Verſorgungsgeſees zuſtän⸗ digen behördlichen Organe ſind nach wie vor mehr als zahl⸗ reich. Es iſt eine allgemeine Erböhung der Teuerungszutagen notwendig; zum mindeſten iſt aber geboten, die unlängſt für Schwerbeſchädigte, Witwen, MWaſſen und Elternteile bewillig⸗ ten Teuerungszuſchüſſe allen Krie⸗sbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen zu gewähren. Iſt der Herr Reichskanzler bereit, das Erforderliche zu veranlaſſen?“ Desgleichen bat der Zentralverband deutſcher Krlegsbeſchädigter und Kriegshinterblie⸗ bener, Berlin No 18, in derſelben Angelegenheit eine Anfrage an den Reichstag gerichtet. Aus der Antwort der Regierung iſt zu entnehmen, daß Verhandlungen zwecks Auf⸗ beſſerung der Teuerungszuſchüſſe im Gange ſind. Sie ſollen mit„möglichſter Beſchleunigung“ zu Ende neführt werden. Die Antwort der Reglerung ſcheint aber auch bler wieder wie in Dutzenden anderen Fällen nur einen Beſchwichtigungs⸗ verſuch dem Parlamente gegenüber darzuſtellen. Die ganze Oeffentlichkeit hat aber ein lebhaftes Intereſſe daran, daß die Männer, die dem Vaterland mit Leſb und Leben in ſchwerer Mot beigeſprungen find, nicht heute unter dem fürchterlichen Druck des Vertrages von Verſailles und des Ultimatums doppelt die Leidtragenden werden. Bayern und die Pfalz. Kohlenbeſteuerung in der Pfalz. CH. münchen, 13. Nov. Dem wiederholten Antrage Bayerns auf eine Anpaſſung der Kohlenſteuer an Heiz⸗ und Wärmewert der Kohlen iſt bekanntlich durch Reichs⸗ eſetz in der Weiſe entſprochen worden, daß ein ſogenannter ärte Piicgen dem ee die Ermächtigung ibt, in Uebereinſtimmung mit dem Reichskohlenrat und dem 99175 den beſonderen Verhältniſſen der einzelnen Kohlenreplere durch eine Ermäßigung des Steuerſatzes Rechnung zu tragen. Für die unter beſonders 0 Verhältniſſen wieder neu a loſſenen 2 chen Kohlengruben wird demgemäß dle Steuer von 20 Prozent auf 5 Prozent herad⸗ geſe 3 t. Dieſe Ermäßigung der Kohlenſteuer kommt' auch zum Ausdruck in der Bemeſſung der Grubenpreiſe. Die neuen ab 1. November geltenden Grubenpreiſe ſind durch Be⸗ kanntmachung des Relchskohlenverbandes vom gleichen Tage bekannt gegeben worden. FJorderungen der bahyeriſchen Miltelpartei. ONB. Nürnberg, 18. Nov. Die Bayriſche e(Deutſch⸗ nationale Volkspartei) in Nürnberg hat eine Proteſtkundgebung be⸗ ſchloſſen, die ſich gegen das Verhalken der Reichsreg erung in inner⸗ und außenpolliiſchen Fragen wendet. Die Energieloſigkeit der Reichsregierung gegenüber den Schiebern und Wucherern bringe das deutſche Volk zur Verzweiflung. Die ver⸗ langt: 1. Sofortige Neuwahl des Reichspräſidenten, 25 ſeſengen Erſatz des Reichskanzlers Dr. Wirth durch eine T N Perſönlichkeit und 3. Auflöſung des Reichs⸗ tages und ſofortige Neuwahlen. Badiſcher Landlag. D3Z. Badiſcher Landtag. Die neue Beſoldungsvorlage, die die Regierung dem Landtag in ben nüchſten 7 7 vorlegen wird, ſoll 5 am nächſten Freitag verabſchiledel werden, nachdem er Reichstag bereits geſtern die Beſoldungsordnung für das Reich erledigt hat und die Beamtenſchaft dringend auf die Auszahlung der ezüge wartet. Ob nach Erledigung der Beſoldungsvorlage eine län⸗ gere Vertagung eintritt, kann jetzt noch nicht geſagt werden. Die eigentliche Parlamentsarbeit ſoll aber erſt im Za⸗ nuar beginnen. Tü. Karlsruße, 12. Roy. Der ſozialdemokratiſche Abg. Stock brachte im Landtag einen Antrag ein, die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung dafür einzutreten, daß auf dem Wege der Verordnung die Veſtimmungen bes§8 18 des Einkommen⸗ ſtauergeſetes geändert und die apranſdge Summen er⸗ öht werden. In der beigefügten Begründung wird gelgge daß die Erhöhung der Fahrgelder,—400 ee un der verſchiedenſten Arten derart iſt, daß das Maximum, das ſetzt mit 2700 Mark pro Jahr beziffert iſt, von faſt allen Arbeitern und Angeſtellten überſchritten wird. ein allgemein ſtaatlich anerkannter Feiertag, der auf den⸗ Die Steuervorlagen in kriliſcher Beleuchlung.) Von Dr. P. Frigger, Mannheim. Im Reichstag haben die Verhandlungen über die Steuer vorlagen begonnen. Was auch immer das Ergebnis dieſer Verhandlungen ſein wird, ſo wird die Wirkungen der neuen Steuern jeder einzelne im Volk an ſich ſelbſt erfahren. 1 Das Steuerprogramm bringt antarifierten Steuem eine Erhöhung der a auf Bananen, Datteln, Paprika, Ge“ würze verſchiedener Art, Kaffee, Tee und Kakao. Bei Kaffet und Kakao ſollen die Zollſätze auf das Halb⸗ und Fertigfabrikat ſtärker erhöht werden, als auf das Rohprodukt. Das bedeule eine Verſtärkung des Zollſchutzes für die heimiſche Kaſſee und Kakao verarbeitende Induſtrie. Außer den Erhöhungen von dieſen Finanzzöllen e der Entwurf die Erhöhung der 358 um 100 Prozent auf eine größere Anzahl von Artikeln vo, die zum entbehrlichen und Luxusbedarf gerechnet werden. Zoll erhöhungen auf beſtimmte Artikel ohne vollſtändige Refom des Zollkarifs ſind immer bedenklich. Der Wahl der in Frage kommenden Artikel haftet ſtets etwas Willkürliches an: denn man wird wohl nie darüber Einigkeit erzielen können, was Luxusbedarf oder gar was entbehrlicher Bedarf iſt. Während man für die Erböhung von Zöllen, die ja Gold erhoben werden, nur die Finanznot des Reiches gelten machen kann, wird für die Erhöbung einzelner innerer! brauchsſteuern noch ein anderes Argument, das der Geldem wertung ins Feld geführt. Bei Steuern, die von den einzel nen Artikeln in feſten Sätzen erhoben werden, ſinkt bei ſinken⸗ dem Geldwert und damit verbundenem Steigen der Preiſe 10 1 ſteuerlichen 14 5 dieſes Artikels. Beträg . B. die Steuer auf einen Artikel, der im Jahre 1914 mit? Pfennig im Verkauf bezahlt wurde 12½ Pfennig, ſo iſt die ſteuerliche Belaſtung 50 Prozent des Verkaufspreiſes. Kof der Artikel aber heute im Verkauf.50 Mark. ſo beträgt die ſteuerliche Belaſtung nur noch 5 Prozent des Verkaufepeiſee, Der Entwurf ſieht bei der Leuchtmittelſteuer, die ſeit 1909 nich geändert worden iſt, eine Vervierfachung der bisberigen Sühe, bei der Zündwarenſteuer, die zuletzt 1918 feſtgeſetzt wurde, eine Verdoppelung der Sätze und bei der Bierſteuer eine Vervier⸗ Feſſeh der Sätze vor. Beim Bier haben ſich ſeit der lehlen ſe tſetzung der Steuerſätze im Jahre 1918 die Preiſe verſechz oder verſiebenfacht. Der Tarif der Bierſteuer iſt ſo gebalten, daß die großen Brauereien ſtärker belaſtet werden, als die Mittel⸗ und kleinen Brauereien. Dem liegt der Gedanke zu⸗ grunde, die letzteren zu ſchützen und die Konzentrationsbe⸗ wegung im Brauereigewerbe durch die Steuer nicht zu förderſ, Die Zwergbetriebe und der Haustrunk hingegen werden vie ſchärfer erfaßt als bisher. Im Zuſammenbang mit der Vier⸗ ſteuer, ſoll die Steuer auf Limonaden und Mineralwaſſer ver⸗ doppelt werden, um keine ſteuerliche Begünſtigung dieſer Pro⸗ dukte gegenüber dem Bier eintreten zu laffen. Für die Tabal⸗ beſteuerung wird vorgeſchlagen für Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupf⸗ tabake für die höheren Preislagen neue Steuerſtufen zu ſchaſ⸗ fen. Weit wichtiger iſt aber hier der Vorſchlag, die bisher allen abak verarbeitenden Gewerben gewährte Ermäßigung der Steuer für die Dauer des Coldaufſchlags auf die 90 0 fortfallen zu laſſen. Im vorläufigen Reichswirtſchaftsrat aber dieſer letztere Vorſchlag nicht angenommen worden. Würde er trotzdem noch Wirklichkeit werden, ſo bedeutet ſelne Durchführung eine ſchwere Schädigung des geſamten Tahr ewerbes und Arbeitsloſigkeit in der Tabakinduſtrie. M er Erhöhung der Verbrauchsſteuern werden zwei Wirkungen eintreten. Einerſeits werden für den Verbraucher die Preiſe ſteigen, anderſeits wird durch Konſumrückgang eine Schädt⸗ gung der betreffenden Gewerbe eintreten. Da bei der Zünd⸗ warenſteuer die bisher erhobene Ausgleichabgabe, die etth den gleichen Betrag, wie die Steuererhöhung ausmacht, fort⸗ — ſoll, ſo dürfte bier auf Grund der Steuern mit einet zreiserhöhung nach Meinung des Regierungsentwurfs zu⸗ nächſt nicht zu rechnen ſein. Für die Kohlenſteuer war vorgeſchlagen, ſie auf 30 Pro⸗ zent des Verkaufspreiſes ab Grube zu erhöhen. Der Finanz' miniſter ſollte ermächtigt werden, wenn der deutſche Kohlen⸗ reis ſich dem Weltmarktpreis ſo nähert, daß eine Konkurrenz' fahigteit der deutſchen Kohlen ar erſcheint, dieſ⸗ Steuer zu ermäßigen. Der Entwurf iſt aber inzwiſchen Gandtosdecnen, worden und unterliegt einer Umarbeitun auf rund der Vorſtellungen des Reſchskohlenrats. Eine Erhöhung der Kohlenſteuer bedeutet eine Belaſtung der geſamten volks“ wirtſchaftlichen Produktion, da jedes Gewerbe von ihr troffen wird. Dieſe Belaftung iſt um ſo bedenklicher, als nich das Fertigfabritat verſteuerk wird, ſondern die Steuer in elnem techniſch ſeyr frühen Stadium der volkswirtſchaftlichen Produktion erhoben wird. In einer—0 675 Kohlenbeſteuerun liegt neben dem zurzeit e ohlenmangel ein Anha zum Ausbau der Waſſerkräfte. Eine Reihe von Geſetzentwürfen, wie der Entwurf eines Kapitalverkehrsſteuergeſetzes, eines Verſicherungsſteuergeſeßes eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes, eines Rennwettgeſetzes ſind, wenn ſie angenommen werden, beſtimmt, die bisherige Reichs“ ſtempelordnung abzulöſen. Im Kapltalberkehrsſteuergeſeß werden im Teil Geſell⸗ ſchaftsſteuer die Steuern auf Gründungen von Erwerbs“ unternehmungen zuſammengefaßt und erhöht. Die vocgk ſchlagenen Beſtimmungen geben das geltende Recht und die Ergebniſſe der bisherigen Rechtſprechung wieder. Außerdem ſollen Steuerumgehungen und Steuererſparniſſe, die bisher durch Wahl anderer Geſellſchaftsformen möglich waren, in Zukunft une gemacht werden. Eine der bedeutfamſten Neuerungen der Ceſellſchaftsſteuern findet ſich im§ 16 des Entwurfs. Darnach ſollen Vorzugsaktlen mit erhöhtem Stimmrecht einer beſonderen Steuer unterworfen werden. Der ſteuerpflichtige Betrag wird feſtgeſtellt, durch Multi plikation des gewährten Stimmrechts mit dem Nennbetrag der Aktien. Bei einer Aktie im Nennwert von 1000 M und 10fachem Stimmrecht würde der ſteuerpflichtige Betrag dann 10 000 Mk. betragen. Hiervon würden fährlich 3 von Tauſend für jebes Geſchäftsfahr alſo von der Aktie in dieſem Falle 30 Mk. zu zahlen ſein. Die Gewährung von Vorzugs aktien erfolgte vielfach mit dem Zweck, eine Ueberfremdung deutſcher Geſellſchaften mit ausländiſchem Kapital hintan 3u halten, oder doch den Einfluß des ausländiſchen Kapitals der Generalverſammlung einzuſchränken. Nunmehr wirb dieſe Tendenz mit einer hobhen laufenden Steuer belaſtet⸗ Der Teil Wertpaplierſteuer des Kopitalverkepreſtene geſetze will die Ausgabe ſolcher Wertpapiere ſteuerlich erfaſſen, durch die Geſellſchaftsſteuer noch nicht getroffen wurden. Im Teil Börſenumſatzſteuer findet ſich als weſentliche Neuerung die Beſteuerung der Deviſenumſätze und die Einführung de⸗ Begriffs des Privatgeſchäfts. Der Steuerſatz betrügt bei ausländiſchen Zahlungsmitteln bei Gold und Silber in — word 1 er Actirel m vor Saſenmentrtt des melcgstene beſcheiebes 0 * Aurren oder inländiſchen Münzen bei Händlergeſchäften.10 e banundeim mit den ſtündlichen Geſchäften in ſeinen Beſitz lebenewerten Haliſes, wie ſte ſelche mit Wwrem Manne auf der A Montag, den 14. obember 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 529 ark vom Tauſend, bei Kundengeſchäften 1 Mt. von 1000 Mart, bei Privatgeſchäften 2,50 Mk. von 1000 Mt. Bei aus⸗ ländiſchen Banknoten, ausländ. Papiergeld und ausländ. Geld⸗ erten betragen die Sätze das Doppelte. Als Grund für dieſe erdoppelung wird das Hamſtern ſolcher Zahlungsmittel dom Entwurf angegeben. Man hofft durch dieſe Maß⸗ lunhmen das Aufſpeichern ausländiſcher Banknoten und aus⸗ ändiſchen Papiergeldes einſchränken zu können. Die Be⸗ ſteuerung des Veviſengeſchäfts ohne Rückſicht darauf, ob es ich um Spekulation handelt oder nicht, bedeutet eine ſtarke laſtung des Im⸗ u. Exportgeſchäftes. Verkauft ein deut⸗ Exporteur ſeine Deviſen an die Bank, ſo werden für ieſes Geſchäft für ſe 1000 Mk. 1 Mk. Steuer fällig. Kauft der Importeur dieſe Deviſen, ſo wird für 1000 Mk. wiederum 5 k. an Steuern fällig. Tritt zwiſchen dieſen beiden Kun⸗ engeſchäften, die die Exporteure und Importeure mit einer tätigen, noch ein Händlergeſchäft zwiſchen zwei Ban⸗ en, was in den meiſten Fällen der Fall ſein wird, ſo be⸗ beu die Geſamtbelaſtung für 1000 Mk. 2,10 Mk. Dder e Außenhandel wird dieſe Belaſtung nur bei ſtart intender Währung zu tragen vermögen. Nähert ſich der mnenwert der Mark ihrem Wert im Auslande, bei ſtabiler ährung, oder gar beim Steigen der Mark im Ausland, chädigt die Steuer die Konkurrenzfähigkeit Deutſchlands am eltmarkt. Dieſe Erwägung hat wohl auch mit zur Auf⸗ gahme der Delegation in den Entwurf geführt, durch die die eichsregierung ermächtigt wird, die Beſteuerung vorüber⸗ gehend zu ermäßigen, oder ganz aufzuheben. Damit wird ungtchſt ein bedenkliches Moment der Rechtsunſicherheit und nſicherheit überhaupt in das Wirtſchaftsleben geträgen. kommt noch, daß bei der Unkenntnis weiteſter Kreiſe 85 Deutſchland über die volkswirtſchaftliche Bedeutung der örſe die Durchführung dieſer Beſtimmung von der jeweiligen politiſchen Konſtellation abhängig iſt und leicht zum Spieldall politiſcher Parteimeinung werden kann, ſo daß die allein be⸗ igten Zweckmäßigkeitserwägungen ausſchalten. ſt Durch die Gewerbeanſchaffungsſteuer des Kapitalverkehrs⸗ benergeſetzes werden in der Hauptſache getroffen Beräußerung e Jubehörs zu Grundſtücken, Veräußerungen gewerblicher utzrechte, wie Patentrechte, Muſterrechte und die Veräuße⸗ ng ganzer Geſchäfte. Die Steuer beträgt 4 Prozent. 0 Eine Verſicherungsſteuer mit ſo hohen Sätzen wie ſ der delwurf vorſieht, iſt geeignet den Gedanken der Selbſthilfe und ſch Willen zur Selbſthilfe im Volk zu unterdrücken, ſozial 7 0 ſchädigend zu wirken u. dem Staate neue ſoziale Laſten fzuerlegen. Bei Lebensverſicherungen ſollen jährlich 4 vom undert er Prämie, bei Feuerverſicherungen auf bewegliche egenſtände 30 vom Tauſend der Verſicherungsfumme gezahlt Buden. Beſonders hart würden dann bei Lebensverſiche⸗ 2 ugen diejenigen getroffen werden, die vor dem Kriege eine ensverſicherung in Goldmark abgeſchloſſen haben, denen m aber nur ein Anrecht auf den gleichen Betrag in Papier⸗ zuſteht und die wegen Alter, Invalidität oder Krankheit dücht mehr voll arbeitsfähig ſind. Im Wirtſchaftslehen würde 50 Nichtverſichern das Riſiko in unſerer mit Riſiko über⸗ äßig belaſteten Wirtſchaft vermehrt werden. ſt Durch die Kraftwagenſteuer ſollen neben den bisher — lichtigen Perſonenkraftwagen, auch ee Kilo rt verſteuert werden. Für einen Laſtwagen von 40 Eigengewicht oder mehr berrägt die Steuer jähr⸗ Ei 000 Mk. Hiervon werden viele Gewerbe wie Brauereien, sfabriten, Spediteure und andere hart getroffen werden. nzu kommt noch, daß ein Teil dieſer Gewerbe Saiſon⸗ Gahrer hat oder immer mehr annieamt und infolgedeſſen der rzeugpark nicht voll ausgenützt werden kann. „Der Entwurf zur Aenderung des Umſatzſteuergeſetzes Enlagt die Umſatzſteuerpflicht der ſogenannten verlängerken infuhr, das heißt des erſten Umſatzes nach der Einfuhr vor, bisher umſatzſteuerfrei wan. Außerdem ſollen auch die liether befreiten Umſätze ins Ausland der Umſatzſteuer unter⸗ —. Dieſer Beſteuerung der Ausfuhr liegt der Gedanke leickunde, daß die Umſatzſteuer ein Speſenmoment ſei, das ˖ t ertragen werden könne. Das trifft nur ſolange zu, als r mit ſinkender Währung exportieren, ſolange der Binnen⸗ des Geldes größer iſt, als der Außenwert. Solange wir im Inland für den gleichen Geldbetrag mehr kaufen können, Und draußen die Welt Ein Vuch der Sehmucht und Freundſchaft. Von Alfred RMaderno. (Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) iyr der Wunſch ſeiner Braut, einen Waddbeſit im Odenwald W0 eigen nennen zu können, wo ſie nicht nur die Sommer⸗ Jahen. ſondern auch manchen ſchönen Sonntag jeder anderen nũ reszeit zubringen konnte, war ihm gar nicht ſo unver⸗ uftig erſchienen. End achdem er von Hamburg, wo er ſeine kaufmänniſche ausbildung erhalten und auch ſeine Braut kennengelernt e, nach Mannheim zurückgekehrt war, lud er Gertrud und ihun Eltern zu einer Beſichtigung der verkäuflichen Be⸗ ngen ein, einigte ſich auch bald mit ihnen auf eine ſolche üb Gebiet von Beerfelden und pachtete das Jagdrecht noch er ein größeres Areal hinaus.— höh ie Wirkung davon war, daß Auenbach zwar in eine — Steuerklaſſe verſetzt, von ſeinen Bekannten aber auch 90 ührend beneidet wurde. Beides hob ſein Anſehen, und rin beſtand ſeine reinſte Freude an ſeinem Waldgut. Die Baulichkeiten wurden nach den gemeinfamen Plänen 7 Kaufherrn und ſeiner Braut erweitert, das erforderliche ſtellhſtverſonal, unter dem ſich Jäger befanden be⸗ zeits; und als das junge Paar im Frühſommer von der Hoch⸗ — sreiſe zurückkehrte, konnte Gertrud die erhaltenen Eindrücke it Sammlung und in Nuhe überträumen. la ax mußte ſie zwar mehrere Tage in der Woche allein aſen. da er beruflich in Mannbeim beanſprucht wurde, doch ſeſchädiate ſie dafür das Bewußtſein ihren Mann, ſo oft er eſuchte, ganz für ſich allein zu haben, während ſie ſich in 6) atte teilen müſſen. 8 ſiun. Die Jeit, in der ſich Gertrud mit dieſer Rotwendigkeit ab⸗ nden lernen mußte, kam ja shnebin reſch genug. „un Nachdem auch Auenbach im September vierzehn Tage ne Unterbrechung in ſeinem Jandhauſe geweilt hatte und zon ſemen be Igern im Weidwerk unterrichtet worden kar, fütbrten: zen Ende des Monate Gertrud zum erſten⸗ anteren alt in di⸗ Slebt. 8 Tertrud bae r Fm ni MaAgein du ber Baud ven t au- und Dekorationsplänen eraßen ſehen. Als ihr Reich be⸗ dat ſie es erſt jeht zum erſtenmale. Doch durchſchritt ſie es wie bie Nünme eines fremben, Auſent! als am Weltmarkt, können wir auf Grund der Währung am Weltmarkt unterbieten. Bei ſtabiler und gar im Ausland ſtei⸗ Währung ſchädigt die Umſatzſteuer auf die Ausfuhr die onkurrenzfähigkeit Deutſchlande am Weltmarkt umſomehr, je höher der Steuerſatz iſt. Dieſer Steuerſatz ſollte anfänglich von 1% auſ 3 neuerdings auf%½ vom Hundert erhöht werden. Es iſt eine Tatfrage, ob dieſe hohe Beſteuerung ohne ſchwere Schädigung des Wirtſchaftslebens auf die Dauer möglich iſt. Ueber den Wert der Umſatzſteuer ſind die Meinungen geteilt. Unſere Erfahrungen ſind noch viel zu gering, um ein ad⸗ ſchließendes Urteil geben zu können. Die Umſatzſteuer war von Anfang an ein finanzpolitiſches Experiment. Die Finanz⸗ geſchichte und die Wirtſchaftsgeſchichte kennen keine Fälle dauernder, erfolgreicher allgemeiner Umſatzbeſteuerung. Wo die Finanznot einmal zu dieſem Mittel greifen ließ. hat eine allgemeine Umſatzbeſteuerung nie ſehr lange beſtanden. Meiſt wurde die allgemeine Umſatzſteuer bald auf einzelne Artikel eingeſchränkt. Es bleibt abzuwarten, ob die erhöhte Umſatz⸗ ſteuer die volkswirtſchaftliche Produktion nicht in höherem Maß verſteuert, als der Fiskus daraus Vorteile zieht. Auch ſind Wirkungen einer hohen Umſatzſteuer auf den Aufbau des Wirtſchaftslebens möglich. Durch eine hohe Umſatzſteuer wer⸗ den die gemiſchten Betriebe, die verſchiedene Produktions⸗ ſtufen in ſich vereinigen, wie z. B. die großen gemiſchten Werke der Eiſeninduſtrie, die gemiſchten Werke der Textilinduſtrie und andece mehr ſtark begünſtigt. Wenn z. B. ein Spinner ſat d. Garn an einen Weber verkauft, ſo unterliegt das Ge⸗ chäft der Umſatzſteuer. Der Weber muß für den Verkauf ſeines Fertigproduktes wiederum Umſatzſteuern zahlen. Sind aber Weberei und Spinnerei in einem Betrieb vereinigt, ſo fällt die Umſatzſteuer zwiſchen Spinner und Weber fort. Die Steuer⸗ erſparnis wird um ſo groͤßer, je mehr Produktionsſtufen in einem Betriebe vereinigt werden. Einkommen und Vermögen⸗ ſteuern können ebenfalls unter beſtimmten Umſtänden die Kon⸗ zentrationstendenz in der Induſtrie fördern. Mit der Umſatzſteuer verbunden iſt die Luxusſteuer mtt 10 und 15 Prozent des Wertes. Nach verſchiedenen Aende⸗ rungen u. a. en einer qualifizierten Gaſthofbeſteue⸗ rung auf den geſamten Umſatz des Gaſthofs an Speiſen und Getränken mit 5 und 10 Prozent erwartet man aus der Luxusſteuer eine Geſamteinnahme von ½ Milliarde Papiermark. Wenn auch der Grundgedanke einer Auf⸗ wandbeſteuerung ſeine Berechtigung in ſich trägt, ſo iſt es doch eine Illuſton, zu glauben, durch eine Luxusſteuer ſozial ausgleichend wirken zu können. Bei dem jetzt güitigen Syſtem der Luxusbeſteuerung kommen die ſeltſamſten Dinge vor. Ein Gegenſtand des täglichen Gebrauchs im Werte ron nicht 3 Mark muß um gebrauchsfähig und verkäuflich zu ſein galvaniſch verſilbert werden. Der Wert des Silberbeſchlags beträgt—10 Pfennig. Auf den Artikel wird eine Luxusſteuer von mehr als 40 Pfennig erhoben. Derartige Beiſpiele ließen ſich eine ganze Reihe anführen. Dem ſehr geringen Steuer⸗ aufkommen ſteht eine ſchwere Schädigung der verſchiedenſten Gewerbe, die Gegenſtände herſtellen, die heute luxusſteuer⸗ pflichtig ſind und eine weitgehende Beläſtigung der Luxus⸗ ſteuerpflichtigen gegenüber. Bei einem derartigen verwickelten Tarif, wie ihn die Ausführungsbeſtimmungen enthalten, müſ⸗ ſen die Erhebungskoſten verhältnismäßig hoch ſein. Geſchicht⸗ lich ſteht feſt, daß eine Luxusfteuer noch nie viel eingebracht hat. Es iſt im Intereſſe aller zu wünſchen, daß die Luxusde⸗ ſcn entweder ganz aufgehoben, oder auf die Fälle be⸗ chränkt wird, die einen wirklich übermäßigen Aufwand dar⸗ ſtellen. II. Für das Syſtem der veranlagten Steuern bringt das Steuerprogramm einen Entwurf zur Aenderung des Kürper⸗ ſchaftsſteuergeſetzes. Für die erenegecgen, die dem Körperſchaftsſteuergeſetz unterliegen, ſle der Steuerſatz von 10 auf 30 vom Hundert des geſamten ſteuerbaren Einkommens erhöht werden. Das bisherige Syſtem, das 10 vom Hundert vom geſamten ſteuerbaren Einkommen und einen progreſſiven Zuſchlag vom ausgeſchütteten Einkommen erhob, fällt fort. Der Steuerſatz von 30 vom Hundert ſoll in Zukunft bei Erwerbs⸗ geſellſchaften vom geſamten Einkommen, ob ausgeſchüttet oder nicht, erhoben werden. Für die übrigen dem Körperſchafts⸗ ſteuergeſetz unterliegenden Steuerpflichtigen, wie Anſtalten, Stiftungen uſw. beträgt der Steuerſatz wie bisher 10 vom Hun⸗ dert des geſamten ſteuerbaren Einkommens. Die Erwerbsge⸗ Von daheim und dem Jagdhauſe an gediegenen Wohl⸗ 5 gewohnt, fühlte ſie trotzdem weder ein Recht noch die reude, von den nach der Verſicherung des Architekten aufs ge⸗ ſchmackvollſte aufgebauten Ausſtattungsſtücken Beſitz zu er⸗ greifen, und brachte es nicht ſertig, mehr als Ausſtellungs⸗ gegenſtände in ihnen zu erblicken. Die Salons betrat ſie über nur in Geſellſchaft von Beſuchern; im Eßzimmer 8 Nar Auenbach durch ſeinen kräftigen 0 eſe und die Gewohnheit, die Zigarre an der Zi⸗ garette und dieſe an der Zigarre in Brand zu ſtecken, einiger⸗ maßen den Eindruck, irgendwo eingeladen zu ſein. Aber ſelbſt dann wenn ſich Gertrud in ihrem Zim⸗ mer ans Fenſter ſetzte, in die Seiten eines lleben Buches blickte und eine Stunde eines zweiten Lebens verbrachte, kam ſie ſie wie bei ſich ſelbſt auf Beſuch vor. Und in dieſer Empfindung äußerte ſie den erſten Wunſch ſeit ihrer Verheiratung, zu dem Max ein Lächeln aufſetzte, das ihr die Schamröte ins Geſicht trieb. 5 Es war eine Scham ſonderbarer Art. Wer gut von einem anderen Menſchen gedacht hat und ihm durch eine Tat oder Bemerkung dies zu wiſſen tut, dader aber erkennen muß, jeder Wille, achtenswert zu ſein, habe dem anderen gefehlt, dem ſteigt eine ſolche Schamröte ins erſt er⸗ blaßte Geſicht, und an ihr entzündet ſich ein ſeltſames Feuer, das nicht wärmt und doch lodert, die Verachtung. Max Auenbach mußte die Mauer fühlen, die ſein Lächeln über Gertruds Wunſch, ein paar Stücke ihres Mädchenzimmers kommen laſſen za dürfen, zwiſchen ihm und ihr aufgerichtet hatte. Aber er kat nichts dazu, auf anderem Wege zu ſeinem Weibe zurückzugelangen. Einen ſolchen Wunſch, wie Gertrud ihn geäußert hatte, verſtand er nicht. Und der Menſch, der einen folchen Wunſch ausſprechen konnte, ſchien ihm bemitleidenswert. Doch nicht in dem Sinne bemitleidenswert, daß es ſeine Pflicht gewefen wäre, zu Gertrud hinzugehen, ihre Hände zu faſſen und gütig zu ihr zu ſprechen: „Siehe, all dein Eigentum hier habe ich mit Liebe aus⸗ Beſte für dich kaum gut genug wor. Und nun willſt du nicht Horrin ſein darüber und dich weder freuen noch ein Stück da⸗ von lieben?“ Sertrud bötte es gewellt und gekennt, menn ibhr das Eöcheln ihres Nannes nicht verrsten bätte, daß 6s ibm bei arch noch nicht ſs bewußt wie beuts. nur darum zu tun war, ſein Heaus für jene ſo auszuſtatten, die ihn ibrer Geſellſchaft. erſt um ſeiner Frau willen wert erachten würden. chzeitsreiſe heſichtigt hatte. Wezu dieſer Prunk, wenn em emiges Lücheln Wände punkt ſie ſelbſt trat. ſellſchaften und die nach dem Einkommenſteuergeſetz mit ihrem geſamten Einkommen ſteuerpflichtigen phyſiſchen Perſonen ſol⸗ len in Zukunft berechtigt ſein, auf ihre Faſſionen zum Körper⸗ ſchaftsſteuer⸗ bezw Einkommenſteuergeſetz die Gewinnanteile, die ihnen aus den Gewinnen von Erwerbsgeſellſchaften zu⸗ fließen, gekürzt um die Kapitalertragſteuer, nur mit 75 vom Hundert in Anſatz zu bringen, wenn ihr Geſamteinkommen nicht mehr als 100 000 Mark beträgt. Der Satz von 75 vom Hundert erhöht ſich auf 90 vom Hundert, wenn das Einkom⸗ men 100 000 Mark überſteigt. Im 35 Reichswirt⸗ ſchaftsrat ſind die Sätze 75 und 90 in 60 und 80 umgewandelt worden. Auch die Beſteuerung der Schachtelgeſellſchaften ſoll neu geregelt werden. Nach dem geltenden Recht iſt die Ober⸗ geſellſchaft mit dem Teil der Eintunfte ſteuerfrei, den ſie aus dem Gewinn einer Untergeſellſchaft zieht, wenn ſie min⸗ deſtens ein Fünftel der geſamten Anteile dieſer Untergeſell⸗ ſchaft ſeit Beginn des veranlagten Geſchäftsfſahres im Beſitz hat. Dieſe Beſtimmung ſoll nunmehr fortfallen. Hinſicht⸗ lich der Kapitalertragſteuer ſind die Erträge der Obergeſell⸗ ſchaft, die ihr aus der Beteiligung an einer Untergeſellſchaft zufließen, dann kapitalſteuerfrei, wenn die Obergeſellſchaft mindeſtens ein Fünftel der Anteile der Untergeſellſchaft be⸗ ſitzt. In Zukunft ſoll Woßcee em für die Befreiung ſein der Beſitz von mindeſtens 34 ſtatt der Anteile. Die Be⸗ freiung ſelbſt findet für die der Obergeſellſchaft zufließenden Kapitalerträge in der Höhe ſtatt, in der die Obergeſellſchaft Ausſchüttungen aus den ihr zufließenden Beträgen vornimmt. Wirtſchaftlich würden dieſe Vorſchläge, falls ſie durchgeführt werden, bedeuten, daß die Anſammlung von Kapital in den Händen einer Erwerbsgeſellſchaft zu wirtſchaftlichen Zwek⸗ ken erſchwert wird. Es ſiegt ein Druck vor, Ausſchüttungen vorzunehmen. Die Zurückhaltung der Erträge zu weiterer wirtſchaftlicher Verwendung und ihre Zuführung zu pro⸗ duktiven Zwecken wird unter Steuer geſtellt in einer Zeit, in der die Förderung der Kapitalbildung am Platze wäre, damit es uns gelingt, uns wirtſchaftlich in der Welt zu be⸗ haupten. Die Vorſchrift, daß die Obergeſellſchaft der An⸗ teile der Untergeſellſchaften beſitzen ſoll, wenn überhaupt Be⸗ freiung von der Kapitalertragſteuer eintreten ſoll, erſchwert die Bildung von Schachtelgeſellſchaften wegen des erforder⸗ lichen hohen Kapitals und trifft die Beſtehenden ſchwer. Zur Erreichung des Zweckes der Verſchachtelung, der Erzielung größerer Wirtſchaftlichkeit iſt der Beſitz von 7 der Anteile nicht notwendig. Er kann in ſehr vielen Fällen gerade zu unwirtſchaftlich ſein, weil er unnütz Kapital feſtlegt. Nach einer Notiz in der Frankfurter Zeitung ſoll der vorläufige Reichswirtſchaftsrat die Pläne des Entwurfs hinſichtlich der Behandlung der Schachtelgeſellſchaften nicht billigen. An⸗ dererſeits verlautet, daß Tendenzen vorhanden ſind, den Satz von 30 vom Hundert noch zu erhöhen. Das Körperſchaftsſteuergeſetz ſteht im heutigen Steuer⸗ ſyſtem ergänzend neben der Einkommenſteuer. Während die Einkommenſteuer die natürlichen Perſonen erfaßt, erfaßt das Körperſchaftsſteuergeſetz die juriſtiſchen Perſonen. Von die⸗ ſem Geſichtspunkt aus iſt es nur konſequent, wenn der Ent⸗ wurf vorſchlägt, die Beſtimmungen der§ 59 und 59 des Einkommenſteuergeſetzes in Zukunft auch auf die dem Kör⸗ perſchaftsſteuergeſetz unterliegenden Steuerpflichtigen An⸗ wendung finden zu laſſen. Es handelt ſich hier um die Be⸗ ſtimmungen über das Werkerhaltungskonto und die Abzüge für die Errichtung von Kleinwohnungen. Beim Werkerhaltungskonto ſind mit Rückſicht auf die Geldentwertung Rückſtellungen für Neuanſchaffungen zum Betrieb notwenbiger Gegenſtände, wie Maſchinen Werk⸗ zeuge u. a. die der Abnutzung unterliegen, zugelaſſen. Die Höhe der Rückſtellungen beträgt für Gegenſtände, die vor dem 1. Januar 1916 angeſchafft oder hergeſtellt worden ſind, das Sechsfache des Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungspreiſes, das Dreifache des Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungspreiſes für Gegenſtände, die aus den Kalenderjahren 1916, 1917, 1918 ſtammen, das Doppelte des Anſchaffungs⸗ oder Herſtellungs⸗ preiſes für Gegenſtände aus dem Kalenderſahr 1919. Die Höhe der Rücklagen entſpricht nicht dem Stande der Mark im Sommer 1921. (Schluß folgt.) und Gegenſtände mit einer Eiskruſte überzog, ſo daß es fortan ihr froſtig entgegenwehte? Doch nicht dazu, daß nur für ſie vom Beſten das Koſtbarſte hier zuſammengetragen worden war. Als Gertrud das nächſte Mal die ihr ſo liebe Stelle im Luiſenpark aufſuchte, fand ſte über der Türe einen kräftigen Stacheldraht in zwei Reihen geſpannt, ſo daß ſie die Hand nicht mehr auf die Kante der Türe legen und nur wie durch ein Gitter in die Ferne ſchauen konnte. Der Anblick dieſer Sicherung, deren Zweck ſie nicht einſah, tat ihr bis ins Herz nein weh, und obwohl ſie ſich kindiſch ſchalt, vermochte ſie ſich der Empfindung nicht zu erwehren, als ſei dieſer Draht auf Veranlaſſung ihres Mannes angebracht worden. Der Eindruck wollte lange nicht von ihr weichen, und es war auch etwas Wahres daran. Max Auenbach mußte wiſſen, daß er ſeine Frau verletzt hatte, denn die Möbel aus Gertruds Mädchenzimmer trafen nicht ein. Das konnte ein Mann nicht falſch auslegen; wie es aber Max Auenbach auslegte, war es für ſeine junge Frau Veranlaſſung genug, ſich nicht ſelbſt aufzumachen und den Weg zu ihm zu ſuchen. Ob aus Trotz oder aus Ueberdruß, der der Ungewohn⸗ heit entſprungen ſein konnte, wer hätte es genau zu ſagen gewußt?— aber wie ſich Auenbach vor ſeiner Frau ſeit einiger Zeit zu geben liebte, daran klebte kaum noch die Spur jener guten Erziehung, die Gertrud an ihm in Ham⸗ burg aufgefallen war. wölmliche Natur ihres Mannes kam zum Vorſchein. Sie ſollte ſich daran gewöhnen, daß er Anrufe mit unartikulier⸗ ten Lauten beantwortete, erhalf geſpräch verzichtete und ſeinen Anzug bisweilen in ihrer Gegenwart vollendete. lichkeit mit dem weibſichen Dienſtperſonal, angeſichts deren ſich Gertrud jedoch nichts Arges dachte, wurde ihm zur Ge⸗ wohnbeit. Der Lack bröckelte ab, und die ge⸗ auf ein unterhaltſames Tiſch⸗ Auch eine unangebrachte Vertrau⸗ Die Einſamkeit, vor der ihr nun bangte, erreichte ſie zewählt und in der Hoffnung, dir zu beweiſen, daß wir des ſedoch nicht. Auenbec ſtopfte ſeine Emrfonasräume geradezu mit Angehzrigen der erſten Kreiſe voll, verteilte ſeine umkang⸗ reiche Verwandſthaft darunter und poſtierte wirkun⸗svoll ein vaar erſte Kräfte aus der Mannbeimer Kunſtwelt. Certrud bemizte dieſe Selesenbelt ſebec vicht besu, ge⸗ der Einrichtung ihres ehalichen Helmg. wann damals viefleicht ſelſchaftliche Näbiskeiten zu bewundern, ſondern ſie ſichte dieſenigen aus der Geſellfſchaft, die ihr ein offenes Weſen ieb machte, zu einem Kreiſe zu vereinigen, in deſſen Mittel ⸗ (Tortſezuna folat) —— 4. Seite. Nr. 529. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Montag, den 14. November 1921. Der Hanſa-Bund zu den Sleuervorlagen. Entſchließung des Präſidiums. Der Hanſa⸗Bund anerkennt angeſichts der Finanznot⸗ lage des Reiches, der Länder und der Gemeinden die Not⸗ wendigkeit, für erhöhte Einnahmen zu ſorgen. Die Geſundung der Finanzen iſt ohne Stabiliſierung der Valuta unmöglich. Vorausſetzung dafür iſt die Beſeiti⸗ gung der paſſiven Jahlungsb.lanz. Dieſe iſt aber nicht zu erreichen, ſolange Deutſchland gezwungen iſt, Milliarden⸗ werte ohne Gegenleiſtung an das Ausland abzuführen. Weiteſtgehende Reviſion des Friedensvertrages, bezw. des Londoner Ultimatums, mindeſtens aber vorläufige Einſtel⸗ lung der Reparationszahlungen iſt daher geboten, ſoll über⸗ haupt die Möglechkeit für eine geordnete Finanzwirtſchaft geſchaffen werden. Bei der Unmöglichkeit, die laufenden Reparations⸗ zahlungen aus Steuern aufzubringen, iſt die nächſtliegende Aufgabe der Finanzgeſetzgebung, Einnahmen und Ausgaben des inneren Reichshaushaltes in Einklang zu bringen. Dazu iſt die äußerſte Sparſamkeit und höchſte Arbeitsan⸗ ſpannung in allen Zweigen der Verwaltung, insbeſondere aller öffentlichen Betriebe, unter Abſtoßung aller nicht un⸗ bedingt notwendigen Arheitskräfte geboten. Direkte, indirekte ſowie Verkehrsſteuern und Zölle dürfen nicht die wirtſchaftlichen Grundlagen von Gewerbe, Handel, Induſtrie, Handwerk und Landwirtſchaft untergraben. Sie ſind vielmehr deren Leiſtungsfähigkeit anzupaſſen. Direkte Steuern können auf die Dauer nicht aus der Subſtanz des Vermögens, ſondern nur aus den Exträgniſſen des Vermögens und der Arbeit gezogen werden. Die Stufen und Sätze der Steuertarife ſind periodiſch der Geldbewertung anzupaſſen. Die Zuſammenfaſſung der vielen verſchledenartigen immer dasſelbe Steuerobjekt treffenden direkten Steuern in wentge, überſichtliche, einfache und daher leicht durchführbare Steuern auf Vermögen und Einkommen iſt im Intereſſe der Steuerzahler, der Reichsfinanzen und der Finanzbehörden unabwelsbar. Die bisherigen Finanzgeſeßte und die jetzt porlliegenden Eeſetzentwürfe enkbehren der Einheit⸗ lichkeit, Ueberſichtlichkeit und Klarheit; ſie nd daher größtentells undurchfübrbar und bringen bei chwerſter Ueberlaſtung des ehrlichen Steuerzablers dem Reiche nicht entfernt die vorgeſebenen Einnabmen. Die Bewertunosgrundſätze müſſen einheitlich und ein⸗ wandfrei im Geſek ſelbſt gemeinverſtändlich geregelt werden. Dieſen Grundſätzen entſprechend ſind die vorliegenden Geſetkentwürfe'ner ſorgfältigen Prüfung zu unter⸗ſjelen. Der Hanſa⸗Bund verhehlt nicht, daß er ſchwerſte Be⸗ denken gegen zablreiche Beſtimmungen der vorgelegten Steueroeſeßentwürfe beat und wird dieſe Bedenken im ein⸗ zelnen den Steuerausſchüſſen des Reichstages übermitteln. Wirtſchaftliche Fragen. Einkommenſteuerbeſcheide. Mit der Zuſtellung der Einkommenſteverbeſcheide für das Rechnungsjahr 1920 iſt, ſo ſchreibt die„Karlsruher Zeitung“ an amtlicher Stelle, ſetzt begonnen worden. Der Steuerbeſcheld enthält die geſamte Einkommenſteuerſchuld des Steuerpflichtigen für dieſes Rechnungsjahr. Nun ſind aber auch dieſe Schuld in den meiſten Fällen ſchon voc⸗ läufige Zahlungen geleiſtet worden, ſei es auß beſon⸗ dere Anforderung hin oder auf dem Wege des Steuerabzugs. Dieſe Zahlungen werden auf die im Steuerbeſcheid angegebene Schuld angerechnet; nur ſoweit die vorläufigen Zahlungen zur Deckung der Geſamtſchuld nicht ausreichen, iſt dieſe innerhalb vier Wochen nach der Zuſtellung des Steuerbeſcheids an die Steuereinnehmerei zu entrichten. Der hiernach zu zahlende Be⸗ trag, alſo der 1 7 um den die endgültig feſtgeſetzte Steuer⸗ uld die Summe der vorläufigen ebe überſteigt, iſt r die Zeit vom 1. April 1921 an bis zum Zahlungstag mit 5 vom Hundert zu verzinſen; dieſe Zinſen ſind bei der Ein⸗ zahlung mitzuentrichten. Arbeitnehmer, bei denen der ee durch Kleben von Steuermarken bewirkt worden iſt, können dle Höhe der ge⸗ leiſteten vorläufigen Zahlungen aus 2 Steuerkarte ſehen. Dabei iſt jedoch zu beachten, daß auf die Steuerſchuld für das Rechnungsjahr 1920 nur die in der Zeit vor dem 1. April 1921 entwerteten Steuermarken ee. werden. Die Blätter mit dieſen Steuermarken hat die Steuereinnehmerei aus den Steuerkarten zu entnehmen und den Betrag, auf den die Steuermarken lauten, auf die engültige Steuerſchuld anzu⸗ rechnen; den Mehrbetrag muß der Arbeitnehmer entrichten. Auch wenn ſeine Steuerſchuld durch die bis zum 1. April 1921 geklebten Marken vollſtändig gedeckt iſt, muß er gleichwohl die Steuerkarte der Steuereinnehmerei zur Entnahme der mit den Marken beklebten Blätter vorlegen. Dieſenigen Steuerpflich⸗ tigen, bei denen der Steuerabzug nicht durch Markenkleben be⸗ wirkt worden iſt, oder die auf Anforderung oder freiwillig Vor⸗ auszahlungen geleiſtet haben, können die Höhe dieſer Zah⸗ lungen, wenn ſie ihnen nicht bekannt iſt, bei der Steuereln⸗ nehmerei erfahren. Ueberſteigt die Summe der Vorauszah⸗ lungen die endgültige Steuerſchuld, ſo kann der Steuerpflichtige unter Vorlage Nenel Steuerbeſcheids die Erſtattung des Mehr⸗ betrags bei der Steuereinnehmerei beantragen. Neben der Anforderung der endgüligen Steuerſchuld für das Rechnungsjahr 1920 enthält der Steuerbeſcheid noch eine Mitteilung über die vorläufig zu leiſtenden Zahlungen auf die Steuerſchuld für das Rechnungsjahr 1921. Bei den Arbeit⸗ nehmern, deren für das Rechnungsjahr 1920 feſtgeſtelltes Ge⸗ ſamteinkommen den Betrag von 24 000 Mk. nicht überſteigt, bezieht ſich dieſe Mitteilung nur auf das Einkommen, das dem Steuerabzug nicht unterliegt; dieſe Steuerpflichtigen haben daher den ganzen im Steuerbeſcheid als vorlufige Steuer⸗ ſchuld für das Rechnungsjahr 1921 bezeichneten Betrag— an den angegebenen Fälligkeitstagen— zu entrichten. Daneben wird ihnen von ihrem Arbeitseinkommen der vorſchriftsmäßige Steuerabzug gemacht. Vei den Steuerpflichtigen dagegen, deren für das Rechnungsjahr 1920 feſtgeſtelltes Geſamteinkom⸗ men 24 000/ überſteigt, erſtreckt ſich die Feſtſetzung der vor⸗ läufigen Steuerſchuld für das Rechnungsſahr 1921 auf das Geſamteinkommen. Wenn ſolche Steuerpflichtige auch dem Steuerabzug unterliegen, ſo können ſie die ſeit dem 1. April 1921 abgezogenen Beträge auf die vorläufige Steuer⸗ ſchuld anrechnen. Ebenſo können die vorläufigen Zahlungen angerechnet werden, die in Höhe der für das Rechnungsſahr 1920 vorläufig angeforderten Beträge für das Rechnungsfahr 1921 weiter entrichtet worden ſahr Soweit die vorläufige Steuerſchuld für das Rechnungsſahr 1921 bei der Zuſtellunz des Steuerbeſcheids bereits fällig war, iſt ſie alsbald d. h. innerhalb 14 Tagen nach der Zuſtellung des Beſcheids zu ent⸗ richten. Die Nollage der Sozialrenkner. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß eeeeee lehnte die von der Regierung eingebrachte Geſetzesvorlage über totſtandsmaßnahmen für Invalidenrentner grundſätzlich ab. Maßgebend hierfür war die ungenügende Höhe der geplanten Rentenzuſchläge, die unterſchiedsloſe Anrechnung ander⸗ weitiger Einkünfte auf den Rentenbezug, ſowie die Ueber⸗ tragung der Auszahlung an die Gemeinden an Stelle der Ver⸗ icherungsträger. Dem Ausſchuß lag eine Ein gabe des Gewerk⸗ ſchaftsbundes der Angeſtellten vor, in der die Erhöhung der Renten auf 3000 für Invaliden⸗ und Altersrenten⸗ empfänger, auf 2100 für Witwen⸗ und Witwerrenten⸗ empfänger und auf 1200 für Waiſenrentenempfänger ge⸗ fordert wurde, ferner die Einbeziehung der Rentenempfän jer der Angeſtelltenverſicherung, ſowie die Uebernahme der Ge⸗ ſamtkoſten auf das Reich, da dieſes für die Folgen der Geld⸗ entwertung haſte. Für die Anrechnung auf die Renten dürſen nur Bezüge aus öffentlichen Fürſorgeeinrichtungen in Be⸗ tracht kommen, ſoweit ſie den Betrag von 600 überſteigen. Die Durchführung des Geſetzes ſoll den Aüsſchuß des Nece überlaſſen bleiben. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichs⸗ wirtſchaftsrates ſtellte in dieſem Sinne eine Reihe von Richt⸗ linien auf, die von der Vollverſammlung angenommen und dahin ergänzt wurden, daß die Rentenbezüge der Sozialrenr⸗ ner nur inſoweit zur Einkommenſteuer herangezogen werden ſollen, als ſie den Betrag von 800/ überſteigen. Es iſt zu erwarten, daß ſich auch der Reichstag auf den gleichen Stand⸗ punkt ſtellt. Städͤtiſche Nachrichten. Die große Mode. „Es gibt verſchiedene Maßſtäbe, an denen man das Innere ſeiner Mitmenſchen meſſen kann. Wenn ich z. B. eine Dame mit einem H. Courts⸗Mahler oder Anny Wothe⸗Roman ſehe, kann ich mit Be⸗ beimuahelt verſichern, daß ihr geiſtiger Horlgont unter einer gewiſſen Oberflächlichkeit und Beſchränkthelt leidet. Begegnet mir ein junger Herr geſchniegelt und geſtriegelt mit dem neueſten Modeſournal unterm Arm, weiß ich, daß ich einen Dandy vor mir habe, d. h. einen Menſchen, deſſen berüfliche Tätigkeit ſich zwiſchen Friſeuren, Kleiderkünſtlern und 1 4 e der ſogen. eleganten Welt ab⸗ ſpielt. Die große Dame aber in eleganter Toiletle bleibt mir ein großes Rälſel— bezaubernd und abſtoßend— Teufel und Engel zugleich. Tritt ſie in unſere Nähe, erhaſchen wir nur einen Duft ll neeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eceeeeeeeeee e eeeeeeeee ihres geheimnisvollen Weſens, ſind wir gebannt, eine unklaxe Er. zegung bemächtigt ſich unſer, die Blicke verlieren ihren trüben Schim mer und werden feuriger. Entſernt ſich das reizende Bild, wir wieder nüchtern, kalt. berechnend, zucken die Achſeln und der trügeriſche Schein fällt wie Schuppen von unſeren Augen. Die ele gante Dame bleibt in unſeren Gedanken nur als ein künſtliches diä' boliſches Gebilde haften. Das Teufliſche, Trügeriſche, das der Ele⸗ gance, der Mode ihr berückendes Gepräge gibt, bleibt unſere kenntnis Es iſt unſinnig, darüber zu grübeln, ob die Mode von irgendwelchen ethiſchen Werten belebt ſein könnte, da ſie auf Eflekt⸗ wirkung berechnet iſt Verechnung iſt aber eine Eigenſchaft des Ber⸗ ſtandes, bei der dus Herz. das Innerſte— im Weib das Weibliche— mit Füßen getreten wird. Das ſeeliſche Schwingen von Herz 1 Herz. das das Weib nur immer einem Gleichgeſtimmten offenbarh, tritt zurück. Die Mode ſtellt das Weib auf den Flirt ein, auf die Bezauberung und Gewinnung der größten Zahl— der Maſſe. Ein Kapitel für ſich ſind aber die Modetorheiten. So iſt es. ſeit einiger Zeit Mode geworden, den Rock nicht meht ſo lang zu tragen. wie es zu Zeiten unſerer Großmütler üblich wat. Modeſchöpferinnen haben den ehernen Grundſatz:„Je kürzet, 10 lieber!“ aufgeſtellt, dem das weibliche Geſchlecht auch getreune, folgt. Man kann darüber verſchiedener Anſicht ſein. Es gibt abe viele Aeſtheten, die behaupten, daß der kurze Rock der Damenme ſchon deshalb zu verwerfen ſei, weil er einen der häufigſten Schün heitsfehlet det Frau enthüllt Gemeint ſind unebenmäßig geſormte Beine. Proſeſſor Straßz ſtellt ſtatiſtiſch feſt, daß 1 5 200 Frauen nur 40 wirklich gerade Beme beſaßen 75 hatten ſeinos Angabe zuſolge X⸗Beine und 81 O⸗BVeine, die der kurze Rock nungslos der öffentlichen Neugierde preisgzb. Man kann hieczu nu ſeſtſtellen, daß die wenigſten Menſchen ihre Schönheitsmängel tennen So iſt auch anzunehmen, daß von jenen 190 Damen die Mehrza ſich ihrer unſchönen Beine nicht bewußt geweſen iſt. Wir müſſen 1 Feſeſtellungen des Profeſſors Stratz hinzuſügen daß latſächlich nu occhältnismäßig wenige Damen ſich tadelloſer Beine rühmen dürſen. Gerade und ſchön geformte Beine find eben 17 Seltenheit! Der kurze Rock hat dieſe ins beſte Licht geſtellt und wer ſie beſitzt oder zu beſitzen glaubt, wird ſich daher nur unge zur Verlängerung des Rockes entſchließen könnien. ö Dazu ßeht uns auch aus dem Leſerkreiſe eine entrüſtete Zu⸗ ſchrift zu, die ſich mit ihrem ſchönen Gegenüber im Aka⸗ demiekonzert beſchäfligt. Es heißt da: An mein Gegenübet im Akademiekonzerkl Bemühen Sie ſich doch nicht ſo ſehr, Ihre ſchönen Velne zu zeigen, oder vielmehr die eleganten Schuhe, die die Füße ſchimücken, und auch den weißen Armen dürſen Sie mehr Ruhe gönnen. 7 Wir erkennen auch ohne Ihre vor dem Spiegel einſtudierten wegungen den Reiz ſchöner Glieder, die in koſtbare Gewänder gehül ſind. Wäre Ihr ſchönfriſtertes Köpfchen wirklich der Sih hohen Geiſtes⸗ und Seelenadels, den Ihre geſchickte Mimik uns bor' zu.äuſchen ſucht, dann wäre dieſe Mimik überhaupt überflüſſig. Wült“ den Sie all Ihre Sehnfüchte zur Muſik hintragen und mit jeder 177 fühlsfaſer die Töne in ſich aufnehmen, dann würden Sie ſich ni derart herausputzen und alle Künſte Ihrer Kokellerie während zweier Stunden dauernd ſpielen laſſen. Das gilt aber nicht nur Dir, meinem Gegenüber, ſondern ſeber von Euch aufgetakelten, gepuderten und überaus ſtark parfümierlen Damen, die gar nicht mehr wiſſen, wie ſie ſich am geſchickteſten be⸗ 6 77 1— zu gefallen. Schämt Euch, Ihr traurig“ eſtalten!— Es ſind dies aber nicht die einzigen Modenarrheiten, die ſo zur Schau getragen werden. So erregte kürzlich in Wien eine Dame viel Heiterkeit, die eine breite, getigerte Wildkatze im offenen Fell um die Schultern gelegt trug, wobel man annehmen konnte⸗ daß ſie ihre Bettvorlage ſpazieren führte. Dazu ſchrieb die Wiener „Neue Frele Preſſe“: „Die Idee, Tiger⸗ und Leopardenſelle für Automäntel zu ver“ wenden, iſt ja ganz nett, unmöglich iſt es aber, mit ſo einem Fell⸗ umhana um die Schulter in der Stadt Einkäufe zu beſorgen. Ein zweite falſche Ueberſpanntheit iſt der Krampusmantel! In drei oder vier hohen Volants iſt falſcher Affenhaarpelz übereinandergeſtellt. Stulpen aus demſelben bockigen Material gehen dis zum Ellbogen, ein rieſiger Kragen aus 0 5 Fell vervollſtändigt den Krampu Wenn man noch der Franſenmode gedenkt. die ſich überall brei und lang zur Schau ſtellt, ſich in Volants übereinander türmt, e an den Hut in Form von langen Pleureuſen heflet, ſa ſogar als brel Enden Handſchuͤhe ziert, ſo wird man zur Ueberzeugung kommen, die weibliche Eitelkelt ſtärker iſt als alle Rot.“ Ueber dasſelbe Them ſchreibt die„Tägliche Rundſchau“: Zipflige Röcke, Aermel wie Säcke das Ganze mit Niager-⸗ und Kannibalenkleinodien behängt und 175 pflaſtert: mit Stahlverlen, Glasſteinen— ein wandelnde Bifouteriegeſchäft. Auf den Hüten Straußenfedern von un geheuerlichſten Ausmaßen. Es iſt die Geſchichte— mitr kommt hier immer ſo vor, als ſtecke der Vogel aus dem Kopfe der Den, den prachtvollen Schwanz heraus. Ja, ſelbſt Affenhaare dienen Schmuck. Was mill man? Jeder fühlt ſich am wohlſten nur! derelgenen Haut.* „Ernannt wurden zu Oberhafenmelſtern die Hafenmeiſter Wil⸗ helm Meng und Dacharias Schick in Mannheim. Tu. Termine für Staatsprüfungen. Der Beginn der Stacnſt prüfung für den mittleren ee84 che n Die gi, iſt auf Freitag, den 9. Dezember feſtgeſetzt. Die Geſuche um 75 laſſung ſind mit den erforderlichen Belegen bis zum ittwoch, den emeeeeenee, National⸗Theater Mannheim. Götterdämmerung. Herr Gunnar Oraarud iſt im Laufe dieſer Spielzeit auf unſerer Openbühne ſelten erſch enen, aber er hat auswalts mit ſchönen Erfolgen geſungen. So jüngſt den Paleſtrina in Berlin, auf der altberuhmten Bühne des vornaligen Kgl. preußiſchen Opern⸗ hauſes Solche Aushilfsgaſtſpiele bedeuten zwar nicht die ganze Zukunft, immerhin: man werd auswärts aufmerkſam auf dieſen piel verheißenden Tenor! Ein Heldentenor ausgeſprochener Farbe und Fülle iſt dieſe Tenorſtimme ja nicht; aber war dies Fritz Bogelſtrom, der hier 1912 und 1913 die Wagnerhelden und die Siegfriede insbeſondere geſungen hat? Er ſiegte durch ſeine herr⸗ liche Stimme, obendrein durch den metalliſchen Clanz ſeiner hohen Töne. Herrn Graaruds Tenor gleicht ſich mehr den deutſchen Sängern an, die man„A⸗Sänger“ nennt, es iſt aber möglich, daß dieſe Höhe an Fülle gewinnt, ſo daß wir Herrn Graarud als Nach⸗ —175 der Richtung Heinrich Voges begrüßen können, wenn ihm ie Umbildung ſeines Organs gelingt. Jedenfalls hat der Sänger den Weg vom dunklen, vollen Ton— der ſehr anſtrengt— zu dem 93—98 en Klanggepräge, mit dem ſich leicht ſingt, mit Glück ge⸗ unden. Die Tatſache, daß Herr Graarud noch im dritten Akt(und insbeſondere in der heiklen Erzählung vom Waldvöglein) ohne merkliche Ermüdung durchhielt, ergibt den vollen Beweis, während eine gewiſſe Trockenheit unbedenklich der Aufregung zuzurechnen iſt. Wenn es wahr iſt, daß es an den nötigſten Proben geſehlt hat, ſo müſſen wir Geſang und Darſtellung als gleichwertig mit dem obengenannten Siegfried von 1913 gelten laſſen und auch diesmal ſagen:„Cinmal iſt keinmal“. Denn ſolche Partien beherrſcht man keſt, wenn man ſie oft geſungen hat. Neben Herrn Graaruds Siegfried iſt natürlich Frau Anna Delf⸗Ortner als Brünnhilde zu nennen: ſie war bei glänzender Stimme und gab eine Heldin großen Stils, die Wahlverwandtſchaft nit Anna von Mildenburg fiel wieder in die Augen. Die jüngere Fängerin bedarf allerdings noch der ausgleichenden Studien, aber Ur dürfen uns woh ſchon heute ſreuen, daß die Brünnhilde der Frau Wolf⸗Ortner io weit vorgeſchritten iſt trotz aller Hem⸗ munden Die Beſetzung der richtigen Partlen des Hagen des Gunther, der Gutrune bedarf nur darym einer neuen Beſprechung, weil neben Herrn Fentene Hazen, der ſeit langen Jahren acere⸗ ditiert iſt, Herr Burgwinkel als intereſſanter Gibichunge getreten iſt. Unſer neuer Bar ton ſang die Partie mit edler Tongebung Und fügte der als undankbar geltenden Rolle manchen neuen Zug hinzu. Die beiden Gibichungen waren in dieſer neuen Verſion— der ſich Frau Berta Lampert⸗Cronegk mit richtigem Inſtinkt anſchloß— von jenem Biedermanns⸗Typus, der vor gewagten Un⸗ ternehmungen Aengſte und Beklemmungen fühlt, aber die Früchte, wenn andere ſie ihm zutragen, ſehr gerne annimmt. Indem Herr Burgwinkel dieſen Zug in Maske und Darſtellung deutlich machte, gewann ſogleich die Willkomm⸗Szene in der Gutrune die Züchtige „marklert“. Da Frau Lampert⸗CTronegk dies heikle Arloſo auch ſehr poetiſch ſang, wurde die Illuſion vollkommen. Von der geſtrigen Aufführung iſt noch zu erwähnen, daß Herr Kromer wieder den Alberich übernommen und eine neue Altiſtin, Fräulein Gertrud Rünger, mit ſchöner Stimme Waltraute, erſte Norne und dritte Rheintochter geſungen hat. Die Rheintöchter ſangen ihre Terzette ſehr ſchön, die Nornen waren tadelloſe Sängerinnen, und die Mannen machten ihre Sache tüchtig und kräftig. Herr Franz von Hößlin leitet das Ganze, vom Orcheſter ſicher unterſtützt, mit den beſten Intentionen, und ſo fand der erſte Zyklus von Richard Wagners„Ring des Nibelungen“ 11 Bl. Abſchluß. Kunſt uvnd Wiſſen. 8„FJrohſinn“. Zum ehrenden Gedächtnis der Toten des Oppauler Unglückes veranſtaltete der Männergeſang⸗ verein Frohſinn ein gut beſuchtes Wohltätigkeitskonzert. Die durch den muſikaliſchen Leiter des Vereins, Herrn Anton Kauf⸗ mann, mit Geſchmack aufgeſtellte Vortragsfolge bot in vorbildlicher Kürze Männerchöre von Attenhofer, Storch, Langer, Silcher und Liebe. Der Dirigent ſucht ſeinem Material die beſten Seiten abzu⸗ gewinnen und iſt ſichtlich beſtrebt, den Vortrag zu beleben, zu ver⸗ edeln und Licht und Schatten ſinnig zu verteilen. Hinſichtlich Voka⸗ liſatlon, Betonung, Linienführung und belebender Farbengebung blieben allerdings noch kleine Wünſche offen. Der Tenor ſteht an Klangquantum beträchtlich hinter dem Vaſſe zurück und wäre ein Ausgleich hierin zu begrüßen. Im übrigen kann man den Leiter in ſeinem Beſtreben nur ermuntern. Volle Anerkennung verdiente die Wiedergabe der Volkslieder:„Das ſtille Tal“ und„Drei Röſelein“ Fräulein Muny Leopold vom bieſigen National⸗ theater erfceute wit ihrer reifen Geſtaltungskunſt durch die Hallen⸗ Arie der Eliſabeth aus Tannhäuſer und ſe ein Lied von Robert Franz(Im Herbſt) und Richard Strauß(Zuneiguna), denen ſie als freundlich geſvendete Zugabe einen Brahms(Der Schmied) folgen ließ. Im Mittelpunkt des Programms ſtand die Darbietung der Mannheimer Kammermuſik⸗Bläſervereinigung. die uns ein„Quintett“ für Flöte, Oboe. Klarinette, Facott und Horn von Fritz Kauffmann vermittelte. Das liebenswürdige aus vier Sätzen beſtehende Werk, zeichnet ſich durch leichten Melodienfluß und gediegene ſatztechniſche Faktur aus. So das Scherzo, das im Trio durch ſein Hornmotiv erquſckende Waldesluft atmet. In er⸗ habenem Pathos zieht das Adagio dahin, um dann in ein zugvolles — Finale—(Allegro con brio) einzumünden. Die Herren Mal Fühler(Flöte), Richard Lorbeer(Oboe), Ernſt Schmir, Alakrinette), Otto Lenzer(Fagolt), Max Schellenbergen (Horn), brachten das Wert in einheitlich geſchloſſenem Zuſamuen, ſpiel, aufs Feinſte ausgearbeitet, zu Gehor. Der reiche, zwilchen ben einjelnen Säten allerdings deplazierte Beifall,, galt wohl hauß, ſächlich der künſtleriſchen Leiſtung der Kammerituftk⸗Bläſerverel gung. Als gewandter feinfühliger Begleiter am Flügel erwies ſi Herr Edmund Lacrotx. F. M⸗ OEvangeliſcher Kirchenchor Necarau. Eine würdige Feler des geſtrigen Ernte⸗ und Dankfeſtes beging der unter der lang jährigen, bewährten Leitung des Haern K. Lehmann ſtehenn Ev. Kirchenchor Mannheim⸗Neckarau. Der gemiſch Chor bewies in Geſängen von Th. Munz, M. Thiede, A. Beckel, Cyrill Kiſtler, M. Hauptmann eine gute Schulung. Sämtli 7 Chöre erfuhren eine akkordreine, tonſchoͤne und wirkſam apgeſtuft, Wiedergabe. Das Klangverhältnis zwiſchen Frauen⸗ und Männes, 2 iſt ein gut ausgeglichenes. Alle Gaben, mit Ausnahm es Cyrill Kiſtler ſchen Chores, waren reine Acapella⸗Geſänge 115 ſchienen der Leiſtungsfähigkeit des Vereins feinſinnig angepaßt. A Vokalſoliſt war Konzertſänger Karl Emig aus Mannheim— pflichtet. Er ſpendete zwei geiſtliche Lieder von J. S. Ba („Kommt Seelen dieſer Tag“ und„Jeſus unſer Troſt und Leben 15 ſowie die Franz Liſzt zugeeignete Arie„Meinen Jeſum laß ich nich von Cornelius Rübner, mit warmem Ausdruck und inniger Beſof⸗ lung. Karl Gorenflo bot„Adagio cantabile“ von Nardini, 5 bekannte wunderſame, Arie“ aus der D⸗dur⸗Suite von Bach und da⸗ „Larghetto“ des Klarinettenauinttets von Mozart, in anerkenn⸗n⸗ werter techniſcher Glätte und nicht ohne Vortragsgeſchmack begabte Sohn der Dirigenten, FritzLehmann, führte die Begle tungen der beiden Soliſten, wie der Motette von Kiſtler in 215 ſchmiegſamer hübſch abgeſtuften und charakteriſtiſch regiſtrier 5 Weiſe durch. In A. Barners Orgelfantaſie über„Nun danket c Gott“, einem modern gehaltenen Charakterſtück,„Klage und Troſt, von W. Teſchner und dem abendbeſchließenden Feſtpoſtludium 7 Fr. Wagner, hatte er auch noch reichlich Gelegenheit zur ſoliſtiſch, Betätigung, und er entlediate ſich feiner Aufgaben mit dem Erſolg, den man bei ſeinex Muſikalität und bei ſeinem ausgeſprochene Talent erwarten durfte. M. Deulſche Gewerbeſchan. Der erſten Siegelmarten⸗Reiſ der Deutſchen Gewerbeſchau München 1922 iſt eine zweite geſcle Das Markenbild zeigt diesmal die Drei Köpfe“ des mit dem erſ 05 Preis ausgezeichneten Ausſtellungsvlakates von Max Eſchle. 7 1 einvräaſame Sinnbild der wirkenden Kräfte der Gewerbeſchg „Erfinder, Künſtler, Arbeiter“ kommt auch in kleiner Wiedergah,. zu eindrucksvoller Geltung. lel- r 2 Montag, den 14. November 1921. mannheimer General-Anzeiger.(Abend- Ausgabe⸗ 5. Seſke. Nk. 329. inanzen einzureichen. Die inreichung der Zulaſſungs⸗ für den mittleren bahn⸗ lenſt und die Staatsprüfung chniſchen 28. November beim Miniſterium der gleichen Termine für Prüfung und geſuche ſind für die N und tiefbautechniſchen für den mittleren maſchinen. und elektrote Dienſt feſtgeſezt. Die Zulaſſungsgeſuche zu den beiden letzten Staatsprüfungen ſind an das Zentralbüro der Eiſenbahngeneral⸗ direktion Karlsruhe. Friedrichsplatz 13, zu richten. Tll. Erdbeben. Ter Erdbebenmeſſer der Königſtuhlwarte ver⸗ zeichnete am Freitag abend ein kräftiges Fernbeben, das um.54 Uhr einſetzte, um.40 Uhr die größte Stärke erreichte und um.25 Uhr erloſch. Die Entfernung dürfte nahezu 5000 Kilometer betragen. Pb. Warnung vor einem Schwindler. Der vor kurzem im Po⸗ llzeibericht erwähnte Schwindler, der angebliche Dr. Ing. Friedrich roß. hat auch in Karlsruhe ſein Unweſen getrieben und zwar unter dem Namen Karl Liebel aus Frankfurt. Ferner legt er ſich auch die Namen Harms und Laſſen bei. Doppelfeler. Am morgigen Dienstag feiern die Eheleute Adam Maldinger, Schanzenſtraße 26, die Silberhochzeit. Gleich⸗ zeitig tritt die Tochter in den Eheſtand. Marktberichk. Zum heutigen Wochenmarkt war die Zufuhr äußerſt ge⸗ ring. Die Schifferſtädter haben„Kerwe“ und ſind nicht erſchienen. Die Preiſe für alle Marktwaren ſind in ſietem Steigen begriffen. artoſſeun koſteten heute.20—.25„dürre Bohnen.50 bis .—, Blumenkohl—12. Die Preiſe für Gemüſe aller Arten haben empfindlich angezogen. Für Spinat mußte heute 1 bis .40 bezahlt werden, ſür Wirſing—.20 und für Rotkohl.50 bis.60„, Weißkraut koſtet im Zentner 125., Kopfſalat war döllig verſchwunden, nur Endivienſalat der Kopf—.50 und Feld⸗ ſalgt das Pfund—8 4 war angefahren worden. Aepfel und Birnen ſind im Preiſe gleich geblieben. An⸗ gefaulte.—„, haltbares Obſt.50. Die Wucherbeamten hatten heute morgen ihr beſonderes Augenmerk auf Eier und Butter gerichtet, die von Tag zu Tag öher bewertet werden. So koſtete heute ein Ei.20—.70, Land⸗ butter das Pfund 38„ und Taſelbutter 40. Es wurden verſchie⸗ dene Händler und Händlerinnen wegen Kettenhandels und Preis⸗ treiberei namhaft gemacht. Lebende Gänſe, die reichlich angeboten wurden, ſtanden auf 80 bis 110.— Auffällig war, daß die Saargebietshändler⸗ lerinnen heute nicht mehr zu ſehen waren.* Veranſtaltungen. 0 Verein für das Deulſchtum im Ausland. Heute abend ſindet ein Jichtbildervortrag von Frau Elfriede von Fürſtenfeld, — über des Thema„Der Böhmerwald, Stiſters unerlöſte Heimat“ »Die„Bunten Abende“ üben auch bei den abendlichen Sonn⸗ tagsperanſtaltungen im Nibelungenſal die größte Zugkraft aus. Be⸗ weis: der gewaltige Raum war geſtern ausverkauft. Mancher iſt an er Kaſſe wieder umgekehrt, weil um 8 Uhr nur noch Stehplätze zu aben waren. Herr Karl Eberts, der diesmal das gut zufſammen⸗ klingende Orcheſter dirigierte, hatte es verſtanden, in die kurzweilige Beranſtaltung Stil zu bringen. Alle Darbletungen waren auf einen gewiſſen hiſtoriſchen Ton geſtimmt. Im Mittelpunkt ſtanden zwei ans Sachs⸗Splele aus den Jahren 1551 und 1553:„Der Roßdieb u Fünſing mit den diebiſchen Bauern“ und„Das heyße Eiſen“, le von der Hans Sachs⸗Gruppe des Vereins für olksbühnenſplele E. V. mit guter Charakteriſterung zur Aufführung gebracht wurden. Die beiden Elnakter geben einen Einblick in die poeliſche Werkſtatt Hans Sachſens, dieſes Nürn⸗ berger Volksmannes, der hier Diebesſchlauheit über Vauerndumm⸗ — und Mannesklugheit über Weibesliſt krlumphleren läßt. Die Ausſchnitt⸗ aus der Nürnberger Volkskomödie wurden viel elacht und beklatſcht. Noch ſtärker war der Beſſall, den Aenni ans und Alfred Landory mit mehreren altdeutſchen Tänzen erzlelten, zu denen witr auch die reizende chorrographiſche Inter⸗ pretation von E. M. von Webers„Aufforderung zum Tanz“ zählen. Der deutſche Valladen⸗Tanz in dem namentlich Landory in der marionettenhaften Manier der Sprünge und Geſten unübertrefflich war, mußte wiederholt werden. Das den Abend beſchließende humoriſtiſche Duodlibet, das den jungen Leuten vor Augen führte, pie Vater und Mutter getanzt haben, ſprach ebenfalls ſehr an. 8 Herr Eberts ſichtlich Wert auf gute Herausarbeitung der hythmen und Nuancen legte, ſo geſtalteten ſich die dem CTharakter er Veranſtaltung gut angepaßten Vorträge nicht minder genuß⸗ keich. Die Spielleltung war bei Herrn W. Reimann in beſten Haͤnden. Rommunale Chronik. Dz. Der Frelburger Bürgerausſchuß beendigte am Freltag nach⸗ mittag nach dreltägiger Sigung die Voranſchla asberatun⸗ en. Aus finanziellen Gründen wird dem katholiſchen Inſtitut ein ahreszuſchuß von 100 000 M. zugeſprochen(da die Stadt zur Zeſt dicht in der Lage iſt, eine zwelte Höhere Mädchenſchule zu errichten). ne Debatte wurden die Teuerungsbezüge der Beamlen bewilligt. ach längerer Debatte fand auch die Beamtenbeſoldungs⸗ vorlage Annahme durch den Bürgerausſchuß. Einſtimmig wur⸗ den die Kreditüberſchreltungen und die neuen Kredite bewilligt. Nach em Antrag des Stadtrates wurde die Umlage feſtgeſetzt. Es ſind mnach zu bezahlen: von M. 100 Steuerwert des Gebäudever⸗ Oogene M..—. von M. 100 Steuerwert der einzeln geſchätzten rundſtücke M..—, von M. 100 Steuerwert der klaſſiſizterten rundſtücke und des Waldes M..—, von M. 100 Steuerwert des etriebsvermögens M..—. Aus dem Lande. T. cadenburg, 14. Nob. Einen ſeltenen Feſttag beging am Sams ⸗ die Familie des Gemeinderats f. Gleichzeitig mit ſeinem Felahrigen Dienſtjubiläum am Städt, Gaswerk Anne feierte leſer mit ſeiner Ehefrau geb. Hahn das 80 der fſilbernen ochzeit. Zu gleicher Zeit vermählte ſich eine Tochter ung eine Zweſte feierte ihte Berlobung. (), Wittenweier, Amt Lahr, 14. Nov. Auf der hieſigen Gemar⸗ ung iſt einemännliche Leiche geländet worden, der die rme und die Beine fehlten. Di Leiche hat vermutlich ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen. Die Identität war bisher nicht feſtzuſtellen. () Konſtanz,(4. Nov. Der heftige Oſtſturm hatl großen Wel⸗ engang auf dem Bodenſee berurſacht und ſchon manchen Schaden zugefügt. Aus Staad wird berichtet, daß in der Nacht zum Don⸗ nekstag infolge des Sturmes fünf Mokorboote geſunken ud, in der Nacht auf Freitag zwel weilere. Bekannllich haben ch die Fiſcher in Staad ſchon ſeit Jahren um die Erſtellung eines geſchützten Hafens bemüht, die Verhandlungen hierübder gehen ſchon Jahre lang. Die Fiſcher wollten ſogar ſelbſt für den Bau 50 000% gufbringen. Nun iſt ihnen infolge Fehlens eines geſchützten Hafens für die Fiſcherboote ſchwerer Schaden erwachſen. Ein Boot koſtet deute 25 bis 30 000 /. Die nahe am Ufer geſunkenen Boote dürflen Wohl durch den Wellengong zerſchlagen fein. Gerichtszeitung. Der Todeshochzeiter. Die Verhandlungen gegen den jranzöſiſchen Blaubar!: Landru. dem 12 Morbe zur Laſt geient wergen, haben vor bem Schwurgericht in Verlalnles begounnen. Dei der Rolle, bie bieſer Progetz in der Kriaunalgeſchichte zwelfellos ſpielen wirg, lohnt es zh, auf die erſte Woche einen turzen Nuc dlic zu werſen. ven Vorſiz fuhrt der Richrer Gubert, die Antage vertrut ber Siaduisunwalt Godlrog, während die Verteioigung der Rechnsunwal! ebrb-Giualferri ubernommen hat. Vie erſte Woche wiro voraus⸗ lichllich ihpiſch für den ganzen Prozetz werben. Sie har von veul Beweisberſahren und den Bewelsiunteln ein ebenſo tlares gegeben wie von dem Verhauen des Angeklagten. Lanocu er weln ſich vor den Schrunten des Gerichts genun ſo uveriegt und Herr ſeiner ſelbſt, wie in den 2½ Jahren ſeiner Umerſuchungshaft. Vazu kouumt eine zyniſche Urechheit, oie memals um eine Auwo! veriegen iſt. Vas Zeichen eines guten Gewiſſens kann man in vicſel. Auſtreten bei der morauſchen Belaſtung, die auf dem unge⸗ klagten ruyt, unmoglich ſehen. vie Grunozuge, nach denen ſich Lanoru vertetdigt, ind ſeyc einfach. Er weiß, daß die Aunderen nichte wiſſen und er vercät mit teiner Silbe, was er weiß. Die Beweisaufnahme iſt in der verfloſſenen Woche mit dem erſten Antlageſall ſertiig geworden und hal ben zweilen angeſchniu⸗ ten. In dem erſten Jalle handelt es ſich unm bas ſpurloſe Ver⸗ ſchwinden einer Witwe und ihres 17 Jahre alten Sohnes. Vie Kobel, die Landru aus der Hinterlaſſenſchaft der verſchwundenen Perſonen übernommen hat, fullten aes einziges Beweisſtuck den Werhundlungsſaal. Ver Aungetlagte ſoll ſich zu dem Tatbeſtand dieſes Falles äußern. Als Lanoru ſeine Unwiſſenheit beteuert, wei⸗ gert ſich der Vorſitzende, daran zu glauben Lanorus Erwiderung: „Weng ich Euch ſagie, ich hälte 12 Frauen ermordet, wurdet Jyr mir wohl glauben“. Im weiteren Verlauf wirft der Vorfſitzende dem Angeklagten eine Lüge vor. Lanoru empört ſich:„Ich glaube, die Herren Geſchworenen haben mich bisher noch auf keiner Lüg⸗ ertappt und ich hoffe, daß es dabei bleiven wiro“.— Lachen im Zuſchauerraum. Schiietzlich zieht ſich Landru wieder auf die Cyrenverpflichtung zurück, über die verſchwundenen Perſonen nichts zu ſagen.„Alle Achtung!“ ſagt der Präſident.„Sie wollen alſo nichts ſagen, obgleich es bei Ihnen un Kopf und Kragen geht Landru mit feſter Stimme:„Jte Herr Präſident!“ Schließlich läßt ſich Lanoru dazu herbei, die Uebernahme der Möbel zu er⸗ klären. Er hat als Folge des Krieges ſchon im Jahre 1914 die Möbelnot vorausgeſehen und deshalb für die Notleidenden Möbel angekauft. Engere Veziehungen zu der verſchwundenen Frau ſtellt Landru in Abrede. Als ihen ſein Verhalten in der Vorunter⸗ ſuchung vorgehalten wird, meint Landru, der Unterſuchungsrichter und ich haben uns nicht gut vertragen. Das Publikum lacht. Landru: „Ich verbitte mir das Lachen, es geht um meinen Kopf“.— Die Jeugengusſoge bringt in den erſten Fall auch nicht die We pur von Licht. Man geht zum zweiten Falle über. Das⸗ elbe Bild. Das Nottzbuch, in dem Landrus Zynismus alles Wiſſens⸗ werte über ſeine Opfer aufzuzeichnen pflegte, einen vollſtän⸗ digen Namenskatalog, auf den ſich die Anklage ſtützt. Die Frau Cuchet war eine 39jährlge Näherin, die mit ihrem kleinen Andreas von ihrem auskömmlichen Verdienſte lebte. Landru begegnele ihr 1914, zu einer Zeit, da er ſehr verſchuldet war. Er verſprach ihr, ſich ſcheiden zu laſſen, und nahm eines Tages den jungen Andreas mit in ſeine Villa. Der Knabe ward nie wieder eſehen. Genau ſo es der Mutter, Landru erklärte ihren Berwandten, ſie ſei nach England abgereiſt, aber in den Akten der Präfektur findet ſich kein Paßvermerk, und die Namen der Ver⸗ chwundenen ſind in keiner Wieagle 7 finden. Drei Monate päter verkaufte Landru die Wertpaplere der Frau Cuchet, ſchenkte einer eigenen Frau deren Uhr und ſeinem Sohn verſchiedene Gegen⸗ tände, die dem kleinen Andreas 9 ört hatlen. Frau Laborde war eine Witwe aus Braſilien. Sie wurde Landrus Geliebte, deb ihm zuliebe ihre Wohnung auf und ver⸗ ſchwand vom Erdboden, nachdem man ſie in Landrus Villa geſehen. — 05 Frage, wo ſie hingekommen iſt, antwortete Landru, der nachweislich ihre Paplere und Möbel aus 010 Beſitz ſich ange⸗ Wfen„Ich bin nicht verpflichtet, die Geſchichten anderer Leute zu wiſſen“. Die Gouvernonte Guillin hatte 20 000 Franken geerbt. Sie beantwortete Landrus Hettatsannonce, doch war dieſer damals anderweitig beſchäftigt und ſchrieb auf ihren Brief den Vermerk: „Bei Gelegenheit aufzuſuchen“. Er 11 ſie auch erſt leſte Wochen ſpäter und le mit in ſeine Villa. Dort wurde ſie ängſtlich. Durch das Schlllſſelloch eines verſchloſſenen Zimmerchens enideckte ſie allerlei weibliche Kleidungsſtücke. ie fragte Landru darüber aus. Dieſer erklärte, in dieſem Zimmer ſei ſeine ſelige Mutter geſtorben, und er habe dort alles, was ihr gehörte, zu⸗ um hie und da in dieſem teuren Zlmmer ſtllle ndacht zu halten. Er gab ſich als 0 aus, der demnäckſt nah Ouo Auſtralien reiſen werde. Die künftige„Frau Konſul“ erzählte das tolz allen Nachbarinnen. Plötzli wand ſie in der üblichen eiſe. In ſeinem Tagebuch vermerkte Landru den„Eingang“ ihrer Schmuckſachen und Wertpapiere. In ſeinem Beſitze fanden ſich ihre Möbel, Leintücher, Taſchentücher, Papiere und Photographieg. Die nachſolgenden Fülle 705 ſich mehr und mehr wie ein Ei dem andern. Die Witwe Con wird von Landru längere Zeit hingehalten, bis er ihre Vorgängerin erledigt hat. Dann fährt er mit in die Mordvilla mit einer Rückfahrkarte für ſich und elner einfachen für ſie, worüber ſeine eigenen genauen 1 Aufklärung geben. an fand bei ihm ihre Klelder, frühere Liebes⸗ briefe an 1 und ihren Taufſchein. Die Witwe Collomb, eine 44jährige Stenotypiſtin geht genau denſelben Weg. Zum erſten Male aber findet ſich in Landrus ! die kurze Angabe:„4 Uhr“. Stunde des Mordes, be⸗ auptet die Anklage. Und von jetzt an ſcheint Landru in der Tat eine Ordnungsmanie ſo weit fekte zu haben, daß er auf die ver inute genau für ſeden Einzelfall die Stunde des Verbrechens auf⸗ geſchrieben hat. Die Verwandten der Frau Collomb werden mig⸗ krauiſch. Da 1 50 ihnen Landru in ihrem Namen eine Blumen⸗ ſendung aus Nigza. Die Witwe Buiſſon war ſicherllch die llebevollſte von Lan⸗ drus Bräuten. Sie ſchrieb ihm Brieſe von 1 1685 Zärtlichkeit, in denen ſie ihm den Vorzug 157 vor ihrem gellebten Sohn. Am 1. Dezember 1917 trägt das Notizbuch einen doppelten Vermerk, die Stunde des Mordes: 10 Uhr 30, und als Inkaſſo 1031 Franken, genau die Summe, die das—4— trug. Wäh⸗ rend Landru ſich ihren übrigen Beſitz, Möbel und Wertpapfere, an. eignet, läßt er das Opfer weiterleben, ſendet in ihrem Namen Geld — Sohn und holt bei der Näherin ihr beſtelltes Hochzelts 28. Mit der 38jährigen Frau Jaume begibt ſich Landru in die Sacre⸗Coeur⸗Kirche um für ihre gemeinſame Zukunft zu beten. Auch ſie reiſt mit ihm auf einfache Fahrkarte. Und wieder der LGalewsky& O. Breslau-Be hertruung: 4LERED HONECE MANMHEIIl., dlerfuutulhast, 20 Fernsnricher 323 doppelte Vermerk: Am 26. November 1917, 5 Uhr und 827 Franken, die ſie in der Taſche hatte. Frau Pascal war nach Landrus knapper Portraiſkizze eins „jung ausſehende Witwe mit Tailleur⸗Koſtüm und Sombrero-Hut“. Er„verbucht“ ſie am 5. April, 5 Uhr 15 und fand in ihren Taſchen anze 6,25 Fr. Dann verkauft er ihren Regenſchirm und ihr falſches Gebiß und kötei ihre Lieblinskatze, die man zuſammen mit den drei Hunden eines anderen Opfers im Garien begraben fand. Seine letzte Braut, Frau Marchadier, war Zimmervermie⸗ terin. Als er ſie kennen lernte, war Landru ohne jeden roten Heller. Am Tage nach ihrer vermutichen Ermordung kannte er 950 Franken Schulden bezahlen, und man fand bei ihm die Kleider des Opfers. Denn alles hob der methodiſche, haushälteriſche Muſter menſch pietätvoll auf, bis zu den Gebetbüchern und Zuckerkarten ſeiner Aräute. Und doch war für ſoviel Blut die Beute gering. Die Anklage beziffert ſie für die Zeit von 1915 bis 1918 auf rund 35 600 Franken. Neues aus aller Welt. 24 Millionen Goldmark beſchlagnahml. Am Dienstag abend, kurz nach 10 Uhr, erhielt das düniſche Zollamt in Padborg ein Telegramm der Flensburger Po⸗ lizei, worin dieſe mitteilte, daß im Laufe des Abends oder der Nacht der 1 gemacht werde, eine große Sendung Gald in Bar⸗ ren über die Grenze nach Dänemark zu ſchmuggeln. Das Gold werde in einer neuen Vorſiglokomotive verſteckt ſein, die an die Zentralwerk⸗ ſtätte der däniſchen Staatsbahnen in Aarhus gelieſert werden ſolls. urz nachher kraf ein Telegramm aus Flensburg ein, in dem mit⸗ geteilt wurde, es ſei der deutſchen Polizei gelungen, die Lokomotive aufzuhalter und Goldbarren im Werte von etwa 24 Millio⸗ nen Mark zu beſchlagnahmen Die Flensburger Polizei erfuhr durch einen reinen Zufall von dem bevorſtehenden Schmuggel. Die Monteure, die die Maſchine an die dänſſche Grenze beglelten ſollten, verrieten ſich in einer Bierſtube. Das Gold liegt jetzt in der Flens⸗ burger Zweigſtelle der Reichsbank. E — Verliner Jugend. Ein furchtbares Verbrechen hat ſich in einem Hauſe in der vinienſtraße in Berlin zugetragen. Vort iſt die 47 Jahre alte Witwe Miang Cagacki von ihrem 19 Jahre alten Sohne und ſeiner 17 Jahre alten Geliebten niedergeſchlagen und mit einem Dolchmeſſer ſchwer verletzt worden. Dem Ueberfall war Ene Szene vorangegangen, in der die Mutter dem Sohne Vorhalte wegen leines Lebenswandels gemacht hatte. Nachdem die beiden jungen Menſchen die anſcheinend tote Frau ins Bett gelegt hatten, nahm der Sohn das Geld der Mutter und in Anweſenheit der Geliebten und eines Freundes wurde ein Kaffeeſchmaus veranſtaltet. Unterdeſſer⸗ kam die ſchwerverletzte Frau im Nebenraum wieder zur Beſinnung und rief die Polizei zu Hilfe, die den Sohn, die Geliebte und den Freund verhaftete. — der 100 ährige Stammvater. Der Fabrikant Eduard Bill⸗ hardt in Grauſchütz beging, wie aus Halle gemeldet wird, in geiſti⸗ ger und körperlicher Friſche ſeinen 100. Geburtstag. Er beſißht 236 Nachkommen, die ſich folgendermaßen verteilen: 11 Kin⸗ der, 75 Enkelkinder, 174 Urenkel und 6 Ururenkel. — Schiffskalaſtrophen. Der Bremer Dampfer„Gorbinne“ ſet im Finniſchen 1 geſunken. Der Steuermann und 4 Matro⸗ ſen wurden gerettet. Zwiſchen Ekenäs und Hangö iſt der deutſche Dampfer„Eggo“ geſunken. Der Kapitän und 6 Matroſen ertranken, die übrigen 7 wurden gerettet. Nach einer Meldung aus Kolbert ſtrandete bei Leba der Hamburger Zweimaſtſchoner„Kurt Hark⸗ wig“. Von der Beſatzung ſind vier Mann ertrunken; nur einer konnte werden. Das im Hafen von Colombo liegende hol⸗ ländiſche Unterſeeboot iſt das Opfer einer Exploſtion geworden. Von der Mannſchaft iſt ein Mann tot, zwei ſind ſchwer verwundet. — Waldbrand in Bulgarien. Seit Tagen wütet in dem großen, zuſammenhängenden Waldgebiet, das den öſtlichen Teil des König⸗ reichs Bulgarien bedeckt, eine gewaltige Feuerbrunſt, deren Umfang troz aller Bemühungen, ihr Einhalt zu gebieten, noch immer zu⸗ nimmt. Die bulgariſche Regierung hat bereits 10000 Bewohner der Umgegend und 1 05 in den Dienſt einer ſyſtematiſchen Be⸗ kämpfung des Waldbrandes durch Ziehen von Gräben und Ane legen von Gegenfeuer geſtellt, bisher jedoch vergeblich. — Hunger-Briefmarken in Rußland. Die ruſſiſche Sowfetregie⸗ rung hat in dieſen Tagen neue Briefmarken in den Verkehr gebracht. Auf den Marken ſind zu Propagandazwecken allerlei Szenen aus den Hungergebieten abgebildet. Für die beſte Zeichnung wurde, wie aus Helſinafors berichtet wird, ein Preis von 250 000 Rubel oder von— 1 Pud Mehl nach Wahl ausgeſchrieben. Wenerdienſinachrichten der badiſchen Candeswetterwarte in Kariscuhs. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) —— —— Luſt⸗Tem⸗-g 2 50 2 2 See⸗ deilck bera⸗Fg Wind 8 Bes⸗ böhe 38 38 8 2 m—15 8 332 20 E Micht Starte 80 8 8 Aeeen Wertheim—.—au b. aſ 0 Königſtuhl 56376580—2—1—80 ſteichtbam 0 Karlsruhe. 127766.21 2 5—3— ſtil enig 0 Baden⸗Baden 213766—3 2—]Weicht ſbegeatf 0 Villingen. 715768.44—-7] 3—380 leicht rbel 0 Jeldberg. Hof1281781.—2 11-5 W leicht voll.] 0 St Plaſien 780——7—8No ſleicht deim 0 Badenwellert-:!!!!——- Allgemeine Wilterungsüberſicht. Vom Ozean ſtößt langſam ein neues Tiefdruckgeblet vor, vor dem das öſtliche Hochdruckgebiet in das Innere Rußlands zurück⸗ weicht. Zunächſt ſteht noch ganz Deutſchland unter dem Einfluß des hohen Druckes und das Froſtwetter dauert noch fort. Eine weſentliche Aenderung iſt morgen noch nicht zu erwarten. Vorausſichlliche Wilterung bis Dienskag, 15. Mov., 12 Uhr nachte: Teilweiſe heiter, in der Ebene vlelfach neblig, trocken, leichter Einen beſonderen Rang nimmt unter Landrus Opfer Fräulein] Froſt. Andrée Babelay ein. Dieſes 10ſährige Stubenmädchen eiger——— eereerereensereee. eee e 179 2 1—5 4 ſi mach betan E 15 aben. Am pril ver ndet ſie nach bekanntem Rezept, un 1· andrus Notizbuch trägt den düſteren Vermerk: 4 Uhr. Gagerſparnl:! Achlung! Gagerſparnig! Gehi⸗Kochgas⸗Spardüſel In der Freitag⸗Abendausgabe wurde an dieſer Stelle wieder, wie ſchon ſo oft, auf die Gefahr hingewieſen, der ſich die Hausfrauen tellweiſe beim Kauf ſog. Gaßerſparer ausſetzen. Im Allgemeinen ſind dieſe Artikel vollſtändig wertlos, ja ſogar nachtellig. Der einzige diesbezügl. wertvolle und durch die Preſſe, ſtädtiſche Gasanſtaf⸗ ten, Fach⸗ und Privatleuten in hohem Maße anerkannte Artikel iſt die Gehi⸗Kochgas⸗Spardüſe, die auch bereits durch die Lehre und Verſu hs⸗ gasanſtalt in Karlsruhe geprüft iſt. Die Düſe, die neben Verhütung oller Uebelſtände der jetzigen Gasverhältniſſe, eine nachweisbare Gaserſparnis bis zu 50 Proz. bringt, ſteht an ihrer Gllte einzig in der ganzen Welt da, Die Verkäufer unſeret Gehi⸗Düſe haben Prüfungsergebniſſe, ſowie Gut⸗ achten und Anerkennungsſchreiben, ſowie einen Ausweis von der Geſell⸗ in den Handel gebracht wurde, bei ſich. ſchaft für Handel und Induſtrie m. b. H. Hannover, von der dieſer Artikek“ 2848 Spæzialität: rlin-Danzig. Gegn 1844. —— ————— — 2 —— Mannheimer General-Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Montag, den 14. November 1921. Börsenhericnie. Frankfurter Wertpapierbörse. Prenkfurt, 14. Noy.(Drahtb.) Die Börse eröffnete den Reutizen offiziellen Verkehr in uneinheitlicher Haltung, da der Dollarkurs starken Schwankungen unterlag. Der Pollar senkte sich im Vormiltagsverkehr von 275 auf 272. Es be- stand infolge der Unsicherheit noch teilweise Verkaufs- neigung und vermochte der Devisenmarkt bestimmend auf den Effektenverkehr zu wirken Die Kurse Waren zeitweise et- Was ermäßigt, konnten sich aber sehr bald wieder befestigen. Im freien Verkehr war, wenn auch die Stimmung sich un- regelmäbig gestaltete, lebhafteres Geschäft. Anfangs waren Benz-Motoren befestigt, 1010, später trat Angebot her- vor; der Kurs senkte sich auf ca. 980. Becker-Stahl standen M regem Verkehr, 940—950, Chemische Rhenania 1425—1400. Es würden ferner genannt: Bahnbedarf 830, Gebr. Fahr 1340, Broywn-BOveri 815—805, Mansfelder Kuxe 31 000, Gref- kenius 1425, Düsseldorfer Bankverein 245—240, Hansa-Bank sucht, 230, Deutsche Petroleum schwankten zwischen 2200 is 2150, Opiag 12 700. Mexikaner schwächten sich ab. Eir.e Hausseströmung trat für 3% ige Reichsanleihe hervor, welche in roßen Beträgen umgesetzt wurden. Der Kurs stellte sich auf 96—98—106. Auch in den übrigen älteren Anleihen stellte sick Kaufneigung ein. Sehr gefragt sind ferner 4% ige und %% ige Rheinische Hypoſhekenpfandbriefe. Unter den Bank- apieren Waren Rheinische Kreditbank niedriger angeboten. Schwächer lagen Harpener, Laurahütte, Rheinstahl und Westeregeln. Oberbedark und Mannesmann fanden Beachtung. bemiscke, auck Elektropapiere gaben anfänglich nach; A. E. G. 11, Holzverkohlung 1349. Der Dollarkurs bewegte sick um 1% Uhr auf 253, was zu schwacher Haltung verschie- dener Valutawerte führte. Staatsbahn variabel 275, Schan- Hande — tung 705, Oesterreichische Kreditanstalt 133%. Größere Nach- Frage trat für Maschinenfabrik Faber u. Schleicher, Maschi- Nenfabrik Eßlingen, Schnellpresse Dresden und Bronzefabrik Schlinck hervor. Harpener, 1650. büßten bei erster Notiz 170% Ein. Zellstolf Aschaffenburg stark angeboten, 1460. Schiff- Fahrtswerte befestigt. Die Börse schloß bei ruhigem Verkehr teilweise wieder besser. Privatdiskont 4½. Festverrinsüche Werte. 13 e /½ Schutzgeb. ven eeeee 347%J, 40. 85858 7 76% von 1817. 2 30 de. 28.80 181.— dparp.-Anld. v. 1919 80.70 60.10 8½ l. Belchs-Schatranl.—.— 88.404% Bayr. Ablös.- Nonte—.——.— 4½% IV. à. V. de.. 4% AHannkein—.— 851.— 4½% l. Niehseahatranl. 72.— 72— 4½% gannhelm 1914 0 5% Freug. Schatzamwels.—.— 1850 Barmstadt———.— 4⁰% de. 87.— 60.—.0 Malnz——1—.— 4% Preugische Konset 70 7864% Mesbaden 90 50 89.— „! 4% Pforzheim—.——.— 3½% Prouflseke Kesseles.— 0fſb) Ausländische. *⁵ de..—4½%% Oest. St.-F. v. 1918—38.— 4% Bad. Astelbe von 1810.90 33.— 4˙0 de. Schatzanwels.—..-40.— 3% Badisske Anlehne.„%. 4% 40. Geldrente—.— 90.— 3⁰ 4. voa 1818.——. 4% 40. olnheltl. Rente 29.——.— ½ Baper. Ziaenkahnanl. 77 e 4% Uegartsehe Gelsrente 389.— 89.— 3⁰½ 40..78 87.—4% 4. 8t.-Nto. v. 1819—:—..— 3½(aeyr..-Aul. 4a.—n.-e 1387—.— 4% Gay.-Ftlz. Ele.-Feler.—. ½½ Fürk 3a%dad.! 280.— 288.— 2˙0˙+ 40. 2—.— 4½½. 46. Auſeſhe 1905 2102— 4% kesees ven 0 8..-—.—%, Hex. am. um. 1625.0 1523 0 3˙ abgest.———.— 4% de, Seld von 1904———.— 3/ Hessen 61.281%% erleeh Menepel 2% Stchs. St.-Anl. v. 12e—— Ineine 87 8 4% d0. Reats.—%%½ Sülberrente——— 4% Württemb. k. eis 88.— 28.—%% Rumds, am. 1903 184.——.— 4% Frankfurt a.&—.——.— 5½, am. Geld 179.— 160.— 4% Frelbursz.——.—44 e. Restes- Vorw—.—1—— 4% heldelberg.—%% irrig. Astehe 5910. 7s. 4% Karlsrahe 100.—.— 1 ½% Febrantepee 1880.0140.0 Dividenden-Werte. Bank-Altfen. 1ü. 14. 10. 14. Badkzche Bank—.—ereun, Bv. A 8. eeee Borlilner Handslagss. 785.— 838.— ee rg— 7 0 d — 244.— 7. Flekt. ges,. 21 90 Dekttekt.-. MWscheelbz. 40.— 4% ebaekert Harnberg*——. 5 Deutsehs Vereinzbank 447.— 4. Slenene à Raleke Dlscents-Aesslesk. ene. Lelgt à Naeffnrr 1089. 10%.0 Dresdaer 8444 6.%% falli. 4 Sranzw. 1885 11870 NHetallb. u. Hstall-dea.—.— ie els, Peter 8 8. Natlenalbk. f. Dsutschl.—.—.deddersk. Kupferwerk 11890 1179.0 Oester. Grodit-Anst. 184.%%%½ flueskase pbrgder 5e 705. Ffälrleene Bank 401.— 88.— Atler& erpenhels 1809.8 1380.0 Pfilzisshe Hp.-Bank—.——.-ederfabrit Seler Rolehesank—.——eelerrerke Retke 1252˙ 1225.8 Rdalnlsehe Predltvank—.—. 4. Lul. iagbort 12 2 7 5 Rneialsche Nyp.-Aank—.———e. eptevarz*1203. Südd. Redenkroslts.———.armanie Ladxigen..8— Südd. Dlesente-Aes. 08.— BUe Neseblsestabr.Kleyer 925.— 279.0 Allg. Dtseck. Oreaitbhax 531.—.—%. Badeals 1382.5— 2 Bayr. Bed. Or. Wag.——4. Badteske Durtaen 188990 12/%.0 Hyp.-u. Wodhdaln. 310.— Dalmlerseteres 78.— 74. narmer Zaakvyarels 40.— 4 lagter Zwelkrdeken——22.2 Semm.- u. Priuatz. 2—. rkeer 12³ 2 1885.7 Deutseh-Aslat. Rank 11˙⁰— 836 Ea% 10.5 ———————.eassetsr deutz 118.2—— Frankt. Hyp.-Sank 4 4fbrltzszer, Durlaen 1489.8 1500.0 Kittsld. Crealtbank 42.— 43.— aig eu, NAAmpb. 7 Nürabg. Voralnakank—.——.—Kertersker Aagek. 1899.8 1100.0 Wionar Sankverain—.—]—.—-Erene iadsatrie ee ee Wurttag. Zankand.—.— Eeasek. d. Arm. Kleias 9779.— 80— „ fetenzask 709.— 709.— 8 eee 320.— nnelipr. Frankent 9—.— 8 8 Singw. Araverg 8 293— 621— Dergwerks-Akties. Ver. Deutsens Oslfabr. 1230˙0 1300.0 Beck. Berzb. u. Aulet. 1˙⁹⁰.6 Ferzellaa Jeesel—.— 1120.0 Suderus lsens. 18⁰ 1888.Pf. Fufyertabr. lngbert—.—1—— Doutsen-LAI. Bertw. a% 8 Sekukfahr. NHer: 290.—1000.0 Getsesklrek. Zerzwerk Lae eladustrle Welff Rarpensr Berzzan 1. 1885.0 r u. 1858 61213 Kalſw. Ashersleben 9. 94%— EIs. 44. Welif. 198 1430 Kallw. Wosteregeln 1670½ 14. Selanerel Ettitegen 2609.9 2296.0 MHanneem.-Rür.-Werke 1658.0 1718.6 Kammgarasplnz. Kals. e eee Obersekl. EIsenk.-Bed. 199.0 11190 Frieot. 50ʃ9—— 40. Elsenind.(Care) 129.0 12500 Gareafar. Furtvanzes Pköniz Sorgbau 1810.0.0 Jertagsanst. Dtech. 13998—.— V. Kea.- u. Laurakltte—.——.—Vzibntanrik Fushs 1448.3 1120 0 Gensortia Bergl.-G.——.—AZellstsffabr. Walsdet 1478 1210 0 Rk. Graun-LKosl. 14⁰⁰—.—Ziuskerfabrik, Gad. 1109˙91 9 Rlebeek Mentan———.— 40. Frankesthal 1853 9 1037 Tollus Borgbau 800.— 10250 Asch. Zelist. u. Paplerf. 1800.0 1480.0 Blelstift J. Fab.(dg.) 1300.0 1600.0 Transport-Aktion, Elndlag Sokantun 7090.—709.—] Kenpf 40. Gegubesbelne.—.—Lalnzer Brauerei——' Hamb.-Am. Paketfabrt 920.— 639.— Farkbrauerelen Reradeutecher UHeyd 857.— 700.— fHottenmsyer R Hebt.-Uagar. Stasiebz..— 278.— Sonöfterg. gürgbr. 821.— 799. Oest. Süsh.(Lesbt.)—— eeen Stuttgart 2 4¹ Baldmere& Okie dies 1188. Heeh- u. flefnau.— 89978 Farbenfabrik dayer 899.— 566.— Indnetrle-Aktlen. För. Woſtor-tor-Aser Arka& Bllfisger.—Sohramm Lackfabr.—.— 1200.6 Wayes&. Freyta 1188.0 1120.0 Ultramarin Fabrlk—.— 885. LüwWenbrauerel Slaner—.——otson. Elsenhandl. 199900 510— Elehbaum Manzhel—.——.—Anglo-Oent.-Suane 290.0 1868.0 Sohwartr-Sterekzen 700—[—.—Llont und Kraft— 720.— Cemontw. Heldelberg 1030.6959— Beln. Gebh. u. Sok. 1850 0 1138 0 Badiseke Anllls—.—1000.0 delsenk. Gudst. 1100 0 1003 0 D. G. u. Ilb. Sch. A. 2000.0 2% 0 Hanfwerke Füsses 13330 1300.0 Th. deldsshmltt—— id%ef Arson Kupfer 1030 0 1030 0 OShem. Arlesk.-Klekt. 120001193.0 Frkt. Fek. u Wittek. 1411.0 1078.0 Farbhwerke Meest—.—[.—-Aeenus 990.— V. Shem. Fabr. Hanak.—.——.—Vogti. Aasen. 1033.0 1048.0 Sbem. Fabr. Auhlkelm—.—[.-=ei. Dannh. Holzverkekl.(Kentt.) 1409 013400 Sonnolder& Hanau 837— 1 Hütgerswerke 10³ i1020 0 Sohuntadr. Wessels 11000 11200 Werke Albert.—14—.— 1 V. Fhink.—— Saldd. Hrabtindustrle—.—=eltehm, Sell u. Kauel 1030.9 1142.0 Allgem. Sloktr.-Aes. 199.0 11.% Staaua Remanz Bergmann W. 100³ 0100⁰0 ˙8 Berliner Wertpaplerbörse. X Verlin, 14. Nov. 116 Drahtb.) Die Ungewißheit da- ruüber, ob nach Ablehnung des Kreditangebots der Industrie die Regierung innerpolitisch geschädigt wird, sowie der An- wag, Spekulationsgewinne an der Quelle zu erfassen, Plaft des NMannh DSD———————— schufen heute eine hochgradige Nervosität. Dazu kam der Rückgang des Dollars sowie größere Gewinnsicherungs-Ver- käufe des, Publikums, denen freilich anfangs auch bedeutende Kaufaufträge in einzelnen Spezialwerten gegenüberstanden. So kam es, daß die Tendenz anfangs zwar uneinheitlich, aber doch noch überwiegend fest war“ Am Montanaktienmarkt gingen die führenden westlichen Werte um 80—100% zurück, andererseits zogen Hohenlohe und Oberkoks auf neue Aus- landskäufe um 150% an, Kattowitzer um 60%. Am Elektro- markte setzten Sachsenwerk und Bergmann 60% höher ein auf Gerüchte von Aufkaufsbestrebungen eines westdeutschen Montankonzerns. Auch Anilinwerte um 70—80% gebessert. Am Kalimarkt notierten Heldburg 960, Hallesche Kali 810. Der freie Verkehr war schwächer, weil sich hier eine ge- wisse 4 0. mit Engagements zeigte. R. Wolff 1130, Becker-Stahl 910, Ben z 995. Schiffahrtswerte erhöhten ihr Kursniveau um durchschnittlich 50% auf Gerüchte von neuen Kombinationen in der Großschiffahrt. Die Werte der Pulver- gruppe waren auf die Kapitalserhöhung anfangs wesentlich höher, ebenso Deutsche Waffen( 135½%). Peiroleumwerte setzten 100% höher ein, die aber bald wieder verloren gingen. Kolonialwerte ebenfalls schwächer; Otavi—100, Mans- felder Kuxe 30 000. Die Sensation der Börse bildete eine Steigerung der 37%½—5— Reichsanleihe um 13% auf 103/, eben- so waren Hypothekenpfandbriefe und Industrieobligationen stark gesucht. einerseits auf Käufe des Auslandes, aànderer- seits auf inländische Käufe aus solchen Kreisen, die ihre Industriepapiere abgestoſſen haben. Im Verlaufe gingen die Kurse weiter zurück, zumal auch am Kassaindustriemarkt recht viel Material herauskam. 2 Deuisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 14. Nov.(Drahlb.) Im Frühverkehr trat sehr bald eine Abschwächung hervor, welche sich auf alle auslän- dische Zahlungsmittel erstreckte. Devise Newyork schwankte zwischen 272—258—258. Im amtlichen Verkehr gaben die Preise weiter nach, wenn auch das Angebot beschéeiden war. Der Schluß gestaltete sich unregelmäſſig. Im freien Früh- verkehr wurden folgende Kurse genannt:.ondon 1075(amt- lich 1020), Paris 1950(1850), Brüssel 1875(1730), Newyork — 1540). Holland 9500(8800), Schweiz 5200(4865), Italien 28 40 46 20 f1032 90 1041.10 Sudapest 25 47 28.33 24172 24.78 40 745 20 754 60 Prag. 00.70 301.30 271.70 275.30 Frankfurter Notenmarkt vom 14 Nevembor. 143 20 f1 80 Itallen. Dänmark Amtiloh 12 November 14. Movember 12. Movember14. November Geld Briet Geld Brief geld Brlef deid Brliet Holland 50 9242.50 6791.20 6908 80 Morwegen. 998.—1004.— J1738 20 5743.80 Selglen 973.— 977.— f728.20 1 731 20 Sohweden. 3518.403581.60 589. 10 5905.90 Lenden 1128 30 f128.20 f018 80 1021. 10Helsing forsß——:—.:—..— Paris.80 10 846 101881 80[ew Vork 282.70 283.30 238.20 258.80 Schwoelz 90 40.10 380 Wan, altes———1—.— V— Spenlen.— 60D.-Oest.abg].49].511 649].581 9 gels J arlet geld] Brlet Amerfkanlsehe Neten. 2355.83 238.60 Oesterr.-Ungar., alts—.— Beiglschhhee.——— Torweglschs—.——.— Düänlsche 4720. 4720.— flumägleche„ 157.30 188 80 Engllsehke„ 102f.—1031.— Spanlsche„„„3542.— 3333— Französlsche. 1837.80 1872.50 Sohwelrer..— 4853.— Hellängiseke.3792 30 8807.50 Schwedlsebs. 33.97 39.03 Itallenlsebe. 1028 50 1031.50 Techeoho-Slevax. 270.22 Oesterrelch abgest..60.90[ Ungarischs. 25.25 25.75 Berliner Devisen. X Berlin, 14. Nov.(Eig. Drahtb.) Der Devisenmarkt zeigte heute durchweg Abschwächungen. Die Spekulation glaubt trotz gegenteiliger Meldungen an die Möglichkeit eines Moratoriums und an Verhandlungen mit Amerika. Kabel Newyork 278—256, London 1070—1040, Polennoten 674, Kries- noten 20—21, rumänische Noten 171. Die Mark kam aus Kopenhagen mit 2,05, Stockholm 1,63, Amsterdam 1, 11. eimer 12. Nevember 14 Nevember 12. Novemder 14 Movember geld Srief delg Srief geld Briet deld Brlet Holland 9790.203003.808341.05 030 98JMew Vork] 281.71] 282 29/ 253.73/ 257.28 Brüssel 1918 03/½921 951773 2017786 80Saris. 2007 952012 051848. 161851 85 Obristlanla 4130 884139 153308.15 3813 55 Schwelz 52541 705285.30 4870.104879 80 Kopenbhagenſ3241 743253 354788.29 4794.00 Spanlen 337/1. 1003878.90 3471.5003478 Stookhelm 3483..008210 05 3339 85Oe st.Ung.“—.—]“——. Helsinzefor] 324 4 923.33— N 435.30/ Vien abg.].83 Itallen.. 13389138.167053.89 101 10%Prag Lenden: 1108.38 108 68 1008.5810t.05 3udapest Amtllon Unheilvolle Wirkungendes,, Loches im Westen“. Verdoppelung der lranzösischen Einfuhr.— Begünstigung deutscher Schleudersusfuhr durch die Entente. Der„Temps“ veröffentlicht über die Zeit vom 1. Januar bis zum 30. September 1921 eine sehr interessante Statistik, aus der hervorgeht, wie es Frankreich untler dem Einfluß der „Sanktionen“ verstanden hat, Unmengen französischer Waren nach Deutschland hineinzupressen, Die Ein- fuhr Frankreichs nach Deuischland betrug in diesem Zeit- raum 1623 Mill. Francs gegen 812 Mill. Francs im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Einfuhr Frankreichs nach Deutschland hat sich also unter dem Einfluf der„Sanktionen“ rund verdoppelt. Die Einfuhr Deutschlands nach Frankreich hingegen belief sich nur auf 866 Mill. Frs, gegen 1036 Mill. Frs, in den neun Monaten des Vorjahres. Sie ist also um rund 30% zurückgegangen. Als mit der Aufrichtung der„Sanktionen' das Ein- und Ausfuhramt in Ems im besetzten Gebiet in Tätigkeit trat, hätte man meinen müssen, daß die Entente die Ausfuhr deutscher Waren zu billigen Preisen durch die Emser Dienststelle ent- sprechend den Bestrebungen der deutschen Behörden und Außenhandelsstellen verhindern würde, um die Industrien ihrer eigenen Länder vor Unterbietungen zu schützen. Das Gegenteil war der Fall. Unter der Aufsicht des interalliierten Unterausschusses der Rheinlandskommission mußten in Ems für zahlreiche Erzeugnisse Ausfuhrbewilligungen zu deut- schen Inlandspreisen erteilt werden. Beanstandungen wegen zu niedriger Preisstellung werden von den interalliierten Delegierten nicht berücksichtigt. Der Schieberhandel machte die niedrigen Preise und erhſelt sie bewilligt; der legitime Handel mußte später folgen, um nicht ausgeschaltet zu wer⸗ den. Das Valutadumping, dessen man Deutschland bezichtigt, ist seit dem Frühjahr dieses Jahres im besetzten Gebiet von der Entente selbst getrieben worden. Aus dem Rheinland ein- gehende Zuschriften heben übereinstimmend hervor, daß es in vielen Industriezweigen ganz unmöglich ist, die von deut- schen Außenhandelsstellen vorgeschriebenen Ausfuhrmindest- preise zu erzielen, da im abgelaufenen Halbiahr durch die seitens der Alliierten in Ems erteilten Ausfuhrbewilligungen jegliche Preisgrundlage verloren gegangen ist. Die Art, wie von den Alliierten in Ems Ausfuhrbewilligungen erteilt wor- den sind. wird natürlich auch im unbesetzten Deutschland be- kannt und gewisse Kreise ziehen ihre Schlüsse daraus. Eine Firma im unbesetzten Deutschland, der wegen zu niedriger Preisstellung die Ausfuhrhewilligung von der Außenhandels- stelle versagt wurde, erhielt von einem Geschäftsfreund den Rat:„Senden Sie die Waren nur an meinen Spediteur in Aachen. Er besorgt über Ems schon das weitere.“ Das„Loch im Westen“ ist heute weiter aufgerissen, als es je gewesen ist. Bei den von der Entente durch die Rheinlands- kommission verschuldeten Schundpreisen muß Deutschland noch 267½ Ausfuhrabgabe zu Reparationszwecken in hoch- wertigen Devisen bezahlen. eral-Anzeiger Jetzt. nach dem katastrophalen Sturz der deutschen Mark und angesichts des neuen Ausverkaufs Deutschlands, hat das Wirtschaftskomitee der Rheinlandskommission endlich zuge- sagt, daß die Vorschriflen über die Lieferwerksbescheinigung; die Mindestpreise, die Fakturierung in Auslandswährung un die Devisenablieferung ähnlich wie im freien Deutschlan ehandhabt werden und daß im allgemeinen nur Waren zur usfuhr sollen, die für Ausfuhrzwecke hergestellt worden sind. Von einer zielbewußten Preis- und Ausfuhr- politik kann im besetzten Gebiet aber auch heute noch nicht die Rede sein, weil die Entente verlangt, daß die Mindest- preise nicht in der Währung des betreffenden Einpfangslandes, sondern allgemein in Mark festgesetzt werden. * Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. Auf Antrag der Direktion der Disconto-Gesellschaft wie des Bankhauses C. Ladenburg in Frankfurt sind 50 Mill. neuer Aktien der Süddeutschen Disconto-Gesell- schaft.-., Mannheim, zum Handel an den Börsen zu Frankfurt und Berlin zugelassen worden. Wie aus dem im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe veröffentlichten Prospekt hervorgcht, wurde die Erhöhung des Aktien- kapitals in der am 25. Juni stattgefundenen o..-V. des Bankinstituts beschlossen. Die neuen Aktien, 50 C00 Stück à 1000, sind für 1921 zur Hälfte gewinnberechtigt. Das Grundkapital der Gesellschaft besteht nunmehr aus 100 Mil- Iionen, eingeteilt in 100 000 Aktien zu je 1000. An Dividende würden in den letzten 5 Jahren bei dem bis- herigen Aktienkapital von 50 Mill.& verteilt: 1916:%, 1917: 77, 1918:%, 1919: 8/, 1920: 10% Deutsche Vereinsbank, Frankfurt a. M. In der Plenarsitzung des Aufsichtsrates wurde die Semestral-Bilanz vorgelegt, die auf allen in Betracht kommen- den Konten günstige Resultate aufweist, allerdings haben auch die Unkosten Wesentlich zugenommen. Gleichzeitig be- schloß der Aufsichtsrat auf Antrag der Direktion, einer auf den 6. Dezember ds. Js. einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung die Erhöhung des Grundkapi- tals von 60 auf 100 Mill.& in Vorschlag zu bringen. Von den neuen, ab 1. Januar 1922 dividendenberechligten 40 Mill. 4 Aktien sollen 20 Mill. 4 den alten Aktionären im- Verhältnis von 3 zu 1 zu einem noch festzusetzenden Kurse zum Bezuge angeboten werden, während die restlichen 20 Mill. von der ee Bank in Berlin zu dauerndem Besitze übernommen werden. Kapitalserhöhungen in der Sprengstoffindustrie. Die Dynamit--G. vorm. Alfred Nobel u. Co- in Hambur g teilt mit: Nachdem das Konzern neue Indu- strien im Grofibetrieb aufgenommen hat und hierdurch eine Stärkung der Betriebsmittel wünschenswert erscheint, hat der Aufsichisrat der Dynamit-.-G. in Hamburg beschlossen, in der auf den 10. Dezember einzuberufenden.-.,.-V. die Er- höhung des Stammkapitals von 100 auf 125 Mill. 4 mit Cewinnberechtigung vom 1. Januar 1922 ab vorzuschlagen. Die neuen Aktien sollen durch Vermittlung eines Banken- konsortiums den alten Aktionären im Verhäftnis von vier zu eins zum Kurse von 400% angeboten werden. Gleichzeitig soll das Vorzugsaktienkapital von 30 Mill.&4 durch Ausgabe von 45 Mill.& neuer Aktien auf 75 Mill. gebracht werden. Ebenso wird bei der K5In-Rottweil-.-G. in Berlin in der auf den 8. Dezember einzuberufenden.-O..-V. über die Ausgabe von 25 Mill.& neuer Stammaktien mit den glei- chen Bezugsbedingungen und von 75 Mill.& einstimmiger 67% iger kumulativer Vorzugsaktien beschlossen werden. Die Vorzugsaktien beider Gesellschaften werden von der Ad Astra- Verwaltungsgesellschaft G. m. b. H. in Hamburg. der Spitzengesellschaft des Konzerns, zum dauernden Besitz übernommen. Das Dividendenbezugsrecht soll für die Zeit des Besitzes ruhen. Die mit der Dynamit-.-G. und Köln- Rottweil-.-G. durch Anschlußvertrag verbundenen Rheinisch-West⸗ fälische und.-G. der Siege- ner Dynamitfabrik in Köln nehmen gleichfalls eine Erhöhung des Stammkapitals vor, und zwar soll die Rhei- nisch- Westfälische Sprengstoff-.-G. 10 Mill. 4 und die Siegener Gesellschaft 450 C00„ neue Stammaktien mit Divi- dendenberechtigung vom 1. Januar 1922 ausgeben, welche durch ein Bankenkonsortium den alten Aktionàren im Ver- bältnis von 4 zu 1 zum Kurse von 350% angeboten werden sollen. Die Generalversammlungen beider Gesellschaften fin- den am 12. Dezember statt. Waren und Härkite. Mannhelmer Produktenmarkt. m. Mannheim, 4. Nov. Bei Beginn des heutigen Verkehrs war die Stimmung zunächst fest, doch trat späterhin eine etwas schwächere Tendenz in Erscheinung, die durch die schwächeren Tendenzmeldungen des Devisenmarktes verur- sacht wurde. Die Käufer sind nach wie vor im Einkauf sehr vorsichlig. Angebote kamen aber auch nicht viel heraus. Weizen wurde heute früh mit 820 4 die 100 kg Fracht⸗ parität Mannheim bezahlt; dieser Preis konnte aber spãter nicht mehr durchgeholt werden und die Forderungen stellten sich gegen Mittag auf etwa 810—800 per 100 kg Parität Mannheim. Roggen war zu ungefähr unveränderten Prei- sen am Markte, doch suchte man kleine Untergebote zu er- halten. Gerste wurde in Brauerware, prima Qualitäten, zu 780—800 angeboten, wogegen für miitlere und geringeré Qualitäten die Forderungen zwischen 775—750„ per 100 kg sich bewegten. Hafer war heute ruhiger, auch fehlte es an größerem Angebot. Ab Parität Ulm(Withg.) schwankten die Preise je nach Qualitäten zwischen 580—600 die 100 kg. Mais war nur spärlich offeriert; man forderte für Plata- Ware 720 für die 100 kg frachtfrei Mannheim. Hülsen- rũchte blieben infolge der schwachen Kartoffelversorgung gesucht und die Preise konnten sich gut behaupten. Für weibe Ungarbohnen stellten sich die Forderungen auf 10% per Kilo Parität Frankfurt a. M. Jugoslawische Bohnen Waren zu 6„ das Kilo franko Mannheim offeriert. Futter- bohnen blieben zu 450 4 die 100 kg ab Mannheim erhältlich. Reis war nur wenig angeboten bei ziemlich unveränderten Preisen, Mehl blieb gesucht. doch zeigen die Käàufer zu den gegenwärtigen Preisen große Zurückhaltung; die Forde- rungen der Mühlen stehen über. der zweiten Hand. Für Weizenmehl. Marke Spezial 0, verlangten die Mühlen 1150 und mehr für die 100 kg ab Mühle zu den Verkaufs- bedingungen der Vereinigung süddeutscher Handelsmühlen, wogegen aus zweiter Hand Angebote zu 1075—1100 die 100 kg vorlagen. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per too kg waggonfrei Mannheim einschl Sack. Weiren 800. Roggen 660—670 A, Gerste 775—800, Hsfer 590—600 4, Erbsen inl. 700—900. Wiesenheu 240, reßstroh 80&, geb. Stroh 80 4. Tendenz: ruhiger. ————— Hauptſchriftleitung De Fritz Goldenbaum Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder: für Handel: J..: Franz Kircher: für 5 Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer eral⸗Anzeiger G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Nontag, den 14. November 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) 7. Seite. Nr. 529. PROSPEKT über Mark 5000000O neue Aktien Süddeutschen Disco * esellschaft nit - Bessllschaft Aktien zu Mannheim 50 000 Stück zu je Mark 1000 Nr. 50 O001-1O0OO0O0O, Die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft Aktiengesellschaft iet im Jahre 1905 gegründel wWorden. Sie hal ihren Sitz in annheim. Zweigniederlassungen bestehen in Alzey, Baden- aden, Breiten, Bruchsal, Bühl, Durlach, Emmendingen, Bulin en, Freiburg, Gaggenau, Germersheim, Gernsbach, leidelber, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kehl, Konstanz, Lahr (Baden), andau(Pfalz), Lörrach, Ludwigshafen a. Rh., Mosbach, Müllheim i.., Neustadt à.., Oſfenburg, 0 pen- eim a. Rh., Pforzheim, Pfullendorf, Pirmasens, Radolfzell, Raslall, Schwetzingen, Singen a. Iohentwiel, Tauberbischols- eim, Ueberlingen, Villingen, Weinheim, Worms. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften aller Art sowie die Forlführung des unter der Eirma W. IH. Ladenburg& Söhne in Mannheim be⸗ triebenen Bankgeschäfles. Das Grundkapital betrug e e M. 20 000 000 und rde zweimal erhöht, zuletzi im Jahre 1911 auf M. 50 000 000. Im IIinblick auf das starke Anschwellen der der Bank Anrerlrauten fremden Viitel hat die ordentliche Generalver- mmlung vom 25. Juni 1921 beschlossen, das Grundkapital um NI. 50 000 000 auf di. 100 000 000 unter Ausschiuß des ge- zelzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu erhôhen durch alt e von 25 000 Stück voll eingezahlten und 25 000 Stück 5 2 des Nennweries eingezahlſen Aktien, welche für das schäklsjahr 1921 nach Verhältnis ihrer Einzahlung zur ſte gewinnberechligt sind und über je M. 1000 sowie auf n Inhaber laulen. ie M. 25 000 000 vollgezahlten neuen Rallen sind von der Direction der Disconto-Gesellschaft, erlin, zum Kurse von 125 27 übernommen und den alten lonàren zum gleichen Kurse in der Weise zum Bezuge an- eboten worden, daß auf zwei alte Aktien im Nennwerte von J. 1000 eine neue Aklie im Nennwerte von I. 1000 zu- zuͤglich 5 25 Zinsen auf den Nennwert vom 1. Juli 1921 ab Segen sofortige Vollzahlung bezogen werden konnte. Die destlichen N. 25 000 000 mit 2 35 des Nennwertes eingezahlten 5 en Aktien sind zum Kurse von 125 5 zuzüglich 5 25 fänsen ab 1. Juli 1921 auf den eingezahlten Nennwert eben⸗ alls von der Direcſion der Disconlo-Geseillschaft übernom- men worden. Ein Bezug seitens der alten Aktionäre kommt meht in Frage. Die Vollzahlung der Aklien ist ſedebzeit zulässig. Das sich ergebende Aufgeld wird nach Abzug der 1150 der Kapilalerhöhung verbundenen Unkosten dem gesetz- ichen Reservefonds zulfiebhen. Das Grundkapilal besteht nunmehr aus BI. 100 000 000, ſlazelein in 100 500 Akctien 2u je bl. 1000 Nr.—100 000 Sami⸗ ſiehe Aktjen laulen auf den Inhaber und tratzen dię faksimi- norden Unterschriften des Vorsitzenden des Aufsichlsrats dd zweier Milglieder des Vorstandes der Bank sowie die Ligenhändige Unterschrift eines Kontrollbeamlen. Dem Vorstand der Gesellschaft gehören an die Ilerren: Rommerzienrat Theodgr Frank, Benno Weil, FTelix enjamin, Dr. jur. Max llesse, Jakob Koltow, mtlich in Mannheim. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens fünf Mitglie- dern, zur Zeit aus den Herren: Renlner Eduard Laden- urg, Mannbeim, Vorsitzender; Franz Urbig, Geschäfts- thaber der Disconto-Gesellschaft, Berlin, stelſvertretender orsitzender; Emil Boeck, Privalmann, Berlin; Kom- rzienrat Dr. Hans Clemm, Direktor der Zellstoſffabrik Waldhof, Mannheſm; P. G. Ebeling, Generaldirektor der onsolidlerten Alkaliwerke, Wesleregeln; Kommerzienrut 323 Heidlauff, Prüsident der Handelskammer, Lahr Baden); Dr. Olto' Krebs i. Fa. Sirebelwerk G. m. b. II., Fannbeim; August Ladenburg 1. Fa. E. Ladenburg, rankfurt a..; Richard Lenel, Fabrikant, Präsident er Handelskammer, Mannheim; Anton Lindecek, Rechts- Galt, Mannheim; Geh. Ilofrat Dr. Gerhard v. Schulze- Fanvernits, ordentlicher Professor an der Universität Peug 1. Br.; Kommerzienrat Dr. h. c. M. A. Slraus „ Fa. Araus& Co., Karlsruhe; Pr. IHubert Viorling . Fa. Hofselfentabrik J. Kron, Fabrikant, München; Her- ann Waller, Geschäftsinhaber der Disconto-Gesell- iobaft, Berlin; Paul Hirsch i. F. Ilirsch& Co., Frank- Aurt a..; Staatsrat Georg van Eyck., Oflingen. Die Uglieder des Aufsichisrats beziehen in ihrer Gesamtheit — Vergütung in Höhe von 10 75 des nach der Jahresbilanz ach Vornahme sämtlicher Abschreibungen und Rücklagen Grd nach Zahlung einer Dividende von 4/ des eingezahlten übandkapitals an die Aktionäre verbleibenden Reingewinns, der deren We unter die einzelnen Mitglieder diese beschließen. Die Tantiemesteuer trägt die Gesell- Die Generalvorsammlungen ſinden in Mannheim statt. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Die Bekanntmachungen erfolgen rechtsgültig im Deut- Fhen Reichsanzeiger; siè werden auperdem in zwei Berliner ageszeitungen, einer Mannheimer und einer Frankfurter ageszeitung veröſfentlicht. Ferner übernimmt die Gesell- 4 aft die Verpflichtung zur Veröffentlichung der nach 8 4, labe. 1, Ziſfer 5 der Bekanntmachung betreſrend die Zu- Ioigung von Wertpapieren zum Börsenhandel vom 4. Juli 10 verordneten Bilanzübersichten im Deulschen Reichs- Areiger. für 1921 zur Hälfte gewinnberechtigt. Die Gesellschaft verpflichtet sich, in Berlin, Mannheim konds so lange zuzuführen, als dieser den 18. Teil des und Frankfurt a. M. je eine Stelle zu unterhalten und jeweils Grundkapitals nicht übersteigt. bekanntzugeben, bei der die Auszahlung der Gewinnanteile, 3. Alsdann erhalten die Aktionzre bis zu 43 auf das die Ausgabe neuer Gewipnanteilbogen, die Hinterlegung von eingezahlte Grundkapital. 14000 Aklien zwecks Teilnahme an den Generalversammlungen, 4. Aus dem verbleibenden Oberschuß sind die für den die Ausübung von Bezugsrechten sowie alle sonstigen von Aufsichtsrat nach Maßgabe der Satzung festgeselzten der Generalversammlung beschlossenen, die Aktienurkunden Vergütungen zu bezahlen. betreſfenden Maßnahmen kostenfrei bewirkt werden können. 5. Ober den Rest verfügt die Generalversammlung. Der nach der Jahresbilanz sich ergebende Reingewinn Die Dividenden in den ſetzten fünt Jahren betrugén: wird folgendermaſlen verteilt: 1918 64 auf M. 50 000 000 Aktienkapiial 1. 5%% sind dem gesetzlichen Reservefonds so lange zu- 1111 77„„ 50 000 000 5 zuführen, als dieser den 10. Teil des Grundkapitals 19138. 67„„ 50000 000„ nicht übersteigt; 119„„ 0890000 15 2. bis zu 5 9 sind, jedoch lediglich auf besonderen Be- 1929 107„„ 50000 000 1. schluß des Aufsichtsrates, einem besonderen Reserve- Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung für 1920. Aktiva. Bllanz per 31. Dezember 1920. Fan + 40 Kasse. fremde Gieldsorten und Kupons 13428 801.368 Aktienkapiaa.d 80 000 000.— Quthaben bei Noten- und Abrechnungsdanken 13 367522.76 Geseteſiche Reserdtee... 4720432.69 Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen: I Nese ve])]))2Ul 312%432.69 a) Wechsel und unverzinsliche Schatranwelsungen Talonsteuertesedde 600000.— des Reiches u. der Bundessiaaten M. 230844 70 37 Beamtenlondss 408 058.97 b) eigene Akzepfte e—.— Krealtoren: e) eigene Ziehungeenn—.— aß Nostroverpllichtungen M. d) Soſawechsel der Kunden an die b) Seuens det Kundschaft bel Oritien Gerr 4——=220344798.37 denulnie Kredite..„ 6651 908.77 Nostroguthaben bei Banken und Banliumen 147486 628.20[c Suthaben deuischer Benken und 111 44 Reports und Lombards gegen börsengängige Wertpaplete 102 208 553 64 Banktumen Nee ee Vorschüsse auf Waren Warenveischillungen 69 800 171.22 ch) Binlagen aut eee er Rechnung: davon am Bilanziage gedeckt 1. c) dufeh Waten- Frachi- oder Lager- gen fallig C M. 31917527.41 2.— danen,„„ 3613383ʃ61 nalen ing.„ 113 608 980.81 a) Anſeihen und verzinsliche Schatzarweisungen des 8. nach 3 Relches und der Bundesstaaten M. 1910968.38 b) sonstige bei der Reichsbank und andefen Zentrelnotenbanken be⸗ 0· nalen ſAlig.„ 91378980.51 M. 471 218 777.95 e) sonstige Kredltoren. J. innet halb 7 Ta· leihbare Wertpapiere„ 2410674.22 gen fAllig.. M. 429 697 366.14 e) sonstige bölsengüngige Wert⸗ 2. darüber h naus FFFFC„ 5718336 71 bis zu 3 Mo- d) sonstige Wertpapiere„ 5925 388 78 18968 365.09 naten fünig.„ 9266 574.18 Konsortalbeteiligungen ee 3. nach 3, Mo- naten fällig.„ 11745 180.0„ 480 710 130.9 1040022 472.4 Alzepte und Scheeks: Dauernde Zeteiſigung bei andefen Banken u. Banklitmen 6933 000.— Debitoten in laulender Rechnung: „ M. 348 204 354 80 ——..........—— FTTTÄßͤ ͤ11c M. 76 220 748.36 52„„Vͤůb254 207.06 361 058 862 48 50 elngelöste Schecks.„ 463781.23] 80867 263 09 ypotheken/ T— 100* dgebü VUnerhodene Divſdendennn 232 520.— e JCCC..ͤ 8 Wetene Aval-Verpfichtungenn.741282.34 Sonstige Immodillen„ 18613637.04 Aral Debitoren M. 147441282 34 Reingewinnn 17CFCT 1195 Jo4 816,90 1198704816.90 Soll. Gewinn- und Verlustreehnung per 31. Dezember 1920. Haben. . Spesen einschl. Steuern sowie Tantlemen für Direktoren Win!;!!— 600000.— %%/ ¶ T00V0TT( 30 398 748.83 Effekten, Konsortlalbeteillgungen, Kupons und Sotrten. 222177½72 Reingewinnnn 13673 637,04 insen und Wechsel einschließlieh Eruägnis von dauern-· Gewinnverteilung: den Beieiligungen j9—. 4417688.%0 Gesetzliche Reserve.... M. 2279867,31 PiWeienen, e e 18074 119,36 Resede ů—„ 68790731 4% Bieldende„ 2000 000.— Abschreibung auf Bankgebäude„ 300000.— Talonsteuerreservfes„ 350000.— Beamtenfſondss„ 1060014,90 Aulsichtsratstanſiene„ 3804 487,.52 6% Supeidividenddle„ 3000 000.— „ 1000000.— .IFöfdJ0 eeee. 55072 388,87 55 072 385.87 y Hlervon sind M. 1 890 288,09 Erttagnisse von dauerndet Beteiligungen Suddeutsche Disconto-Gesellschaft Alcliengessllschat Mannholm, im November 1921. Auf Grund vorstehenden Prospektes sind Mark 50 000 000 neue Aklien der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft Aktiengesellschaft zu Mannkeim 50000 Stack zu je Mark 1000 Nr. 50001— 108000, für 192 rur Hälfte gewinnberechtigt zum Handel an den Börsen zu Berlin und Frankfurt a. M. zugelassen worden. Berlin und Frankfurt a.., im Septembor/November 1921. Direction der Disconto-Gesellschaft Direction der Disconto-Gesellschaft Fillale Frankfurt a. M. E. Ladenburg. Statt besonderer Anzeige. Oestern früh verschied unser geliebter Sohn, Bruder, Onkel und Schwager nerr GCOrG Winter Ielesraphen-Sekreiür im Alter von 33 Jahren. 2809 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Tamiie Matias Winter. Sandhausen, den 14. November 1921. Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, in Sandhausen statt. Besichtigung der Leiche Dienstag, vorm. 10 Uhr im Lanz: Krankenhause. ſcchräntt„merkzeuge, Wert. eer ee 1 855 Hitozickend 5 M eim quidation getreten. Zum Tiquidator wurde der annht 0968 Analbmon. Kurs 60.— M. Mon.-Kuis 90.— M Heinrich Lieſer, Geſellſchaft mit be⸗ maht Caut Geſellſchafterbeſchluß vom 20. Sept. 1921 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt und in Ti⸗ 1 ſeitherige Geſchäftsführer Kaufmann Wilhelm unpelmcyer Adam, hier, Rennershofſtr. 25 beſtellt. Die Gläubiger der Geſellſchaft werden erſucht, ihre Forderungen alsbald bei dem be⸗ zeichneten Ciquidator geltend zu machen. Heinrich Cieſer, Geſ mif beſchr. Haftung Werkzeuge, Werkzeugmaſchinen u. Eiſenwaren in Ciquidation Wilhelm Adam. 14074 Dutz.Lehrkurse zur Selbstanfertigung ff. Damenhüte (Helzhüte, Muffs eic.)— 2826 Gründl Anleitung bei kl. Teunehmerzahl. auanseeeaeennssasasenenes ebelhgung eu. Aal Unternehmen. B4000 Angebote bellebe man unter S. A. 30 au die Geſchäftsſtelle d. Bl. zu ſenden. Aumeld. 12—1 u.—4 Uhr(aud. Samstagr) fur Bucher, unbeschädigt Rarta Adam, bostbonrsträste 2. 2 2 2 2 Mk. 150 00 tätig, nur durchaus ſolldes 2 * E 2 gibt Buchhandig. Spahn,& 8,16 EEIIILLILILILILILILIILLLIILLL 8. Seite. Nr. 329. Mannheimer General-Anzeiger. Abend-Ausgabe) Montag, den 14. November 1921. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter 8 Band I.-3. 21, Derma„Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie vor⸗ wals Ferdinand Wolff“ in Mannheim wurde 27 eingetragen: Die Generalverſammlung vom Oktober 1821 hat die Erhöhung des Gaund⸗ kapitals um 4 Millionen Mark beſchloſſen. Die Erhöhung ißt erfolgt. Das Grundkap.tal beträgt jetzt 10 000 000 Mark. Auf das erhöhte Grund⸗ ital werden 3000 Stück, auf den Inhaber lau⸗ tende Stammaktien zum Karſe von 250% und 1000 Stück auf den Namen lautende Vorzugsaktien m Nennwerte ausgegeben. Die Vorzugsaktien daben zehnfaches Stimmrecht und erhalten eine Sorzugsdividende von 6 Y mit Nachbezugsrecht. durch Beſchluß der Generalverſammlung dom 22. Oktober 1921 wurd- der Geſellſchaſtsvertrag geän ⸗ dert. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. 139 Mannheim, den 9. November 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter 8, Band XI,.⸗3. 35, ema„Rhenus⸗Transport⸗Geſellſchaft mit be⸗ ränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ aſſung, Hauptſitz: Frankfurt a.., wurde heute eingetragen: 3 139 Den Kaufleuten Otto Köhler, Bernhard Dohm und Felix Raſch, alle in Düſſeldorf iſt Prokura erteilt mit der Befugnis, daß jeder von ihnen in Gemeinſchaft mit einem Geſchäftsführer oder Pro⸗ muriſten zeichnungsberechtigt iſt. Mannheim, den 9. November 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B, Band JI.. 21, Firma„Heinrich Glock Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim wurde heute ein⸗ tragen: Durch Beſchluß der Geſellſchafterver⸗ ammlung vom 21. Oktober 1921 iſt 5 5 des Geſellſchaftsvertrages geändert und neugefaßt. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer emeinſam oder durch einen Geſchäftsführer in meinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. iedrich Day, Kaufmann, Mannheim iſt als rokuriſt beſtellt mit der Maßgabe, daß er ge⸗ meinſam mit einem Geſchäftsführer oder in Ge⸗ meinſchaft mit einem andern Prokuriſten der Geſellſcheft zur Zeichnung der Firma befugt iſt. Manndeim, den 10. Novbr. 1921. 139 Dad. Amtsgericht B. G. 4. Ium Handefstegiſter B Band XX B. 18 wurde heute die Firma„Ernſt Hunziker Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, 3 Nr. 2b II eingetragen, Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Ver⸗ wieb von Maſchinen, Apparaten ſowie Einrich⸗ tungen ganzer Fabrikanlagen von Tei und Nahrungsmittel⸗Fabriten und ähnlicher Unter⸗ nehmungen. Zur Ecreichung dieſes Zweckes iſt die Geſellſchaft befugt, endere Unternehmungen zu erwerben, ſich an ſolchen zu beteiligen oder deren Bertretung zu übernehmen. Das Stammkapital beträgt 160 000 Mk. Ernſt Hunziker, Maſch nen⸗ lechniker, Weeſen(Kanton St. Gallen) iſt Ge⸗ ſchäftsführer. Der Geſellſchaftsvertrag der Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 22. Ok⸗ tober 1921 feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäfts⸗ Ahrer beſtellt, ſo erfolgt die Pertretung der Ge⸗ eß durch zwei Geſchäftsfübrer gemeinſchaft⸗ ich. Zuläſſig iſt auch die Zeichnung durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Pro⸗ kuriſten. Bekanntmachungen der Geſellſchaft er⸗ ſolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheim, den 10. Novbr. 1921.(139 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Genoſſenſchaftsregiſter Band 11.-Z. 15 irma Zentraleinkaufsgenoſſenſchaft der Wler ohſtoff⸗Genoſſenſchaften Deutſchlands eingetra⸗ ne Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht in unheim wurde heute eingetragen: Durch Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 9. Oktober 1921 wurde das Statut in§ 31 Abſ. 4 geändert. Die hochſte Zahl der Geſchäftsanteile iſt auf 50 ſeſtgeſetzt. 139 Mannheim, den 9. November 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Nadel Gruben-N. Nul. Schichhohzverkaut. Evangl. Pflege Sehönau in Hei- delberg verkauft freihändig aus ihren Wal⸗ dungen auf Gemarkung Schönau b.., Michel⸗ buch. Heddesbach und Brombach etwa 1800 Rm Hefernes Grubenholz und etwa 1000 Rm kiefernes Nutzrollenholz(Daub · und Kiſtenholz) der Winter · ſallung 1921/22 in beliebigen Loſen zu üblichen Bedingungen. Näheres durch Bad. Forſtamt Schönau in Neckargemünd, woſelbſt auch Ange⸗ bote bis 22. November 1921 Geingereicht werden wollen. 14046 Nadel-Nutzschicht- Rolzverkaui Bad. Forſtamt Schönau in Neckargemünd ver⸗ kauſt freihändig aus den Domönenwaldungen bei Heiligkreuzſteinach etwa 900 Rm. kiefernes und lärchenes Nutzrollenholz(Daub⸗ und Kiſtenholz) der Winterfällung 1921/22 in—2 Loſen unter üblichen Bedingungen. Angebote wollen bis 2. Novrember d. J. eingereicht werden 14044 Allcde Veröfzeattchungen der tadlgemeinde. Tüncherarbeiten: Aeußere Abteilung, Kranken. usneubau, Unternehmer mit den 1 en K bis einſchl. M. Termin: Montag, den 21. November, 10 Uhr. Spenglerarbeiten(Lüftungskamine), Inſtalla⸗ terzarbeiten(Verſetzen von Flußometerbehältern Aeußere und Septiſche Abteilung. Termin: 19. Novbr., 10 Uhe Angebotsvordrucke Serbſiksſten. Auskunft Zimmer 4. 14 VBauverwaltung der Neubanten. Vnia:) mu größ. Garten bei hoh. Leg. sofort zu kaufen gesucht. agl. Wassern. auch Vorort. Nur tusf. Preisang. m. Ang. ob Wohng. rei unt. H. A. 81 an die Geschäftsst ee Nve Guterhelterer 62814 kefer giſagt. Zimmerteppich Dusbetrieb bevorz. An⸗ zu kanfen geſucht. gobete u. 8. O. 4 n e e, Achin ½e Geſchönsſt. 08 deteatr 11. .): etzen Amtliche Bekanntmachungen Hochbauar deiten für die Erſtellung eines Aufenthalts⸗ ſowie eines Abortgebäudes im Vor⸗ dahnhof Rheinau nach Finanzminiſtertalverord⸗ nung vom 3. l. 1907 öffentlich zu vergeben. Grab- und Maurer-, Zim⸗ mer⸗, Blechner⸗, Dach⸗ decker⸗ Verputz⸗, Glaſer., Schreiner⸗, Schloſſer⸗ und Anſtreicherarbeuen. Zeich⸗ nungen, Bedingnisheft u. Arbeitsbeſchriebe anWerk⸗ tagen vormittags von 8 bis 12 Uhr auf unſerem Hochbaubüro in der Be⸗ triebswerkſtätte in Schwet⸗ zingen zur Einſicht; dort auch Abgabe der Ange⸗ botsvordrucke. Angebot mit Aufſchrift der betr. Arbeit und nach Ge⸗ bäude getrennt verſchloſ. ſen. poſtfrei, bis längſtens Samstag. den 19.Novem- ber d. Is., vormittags 10 Uhr an unſer Hoch⸗ baubüro in Schwetzingen einzureichen Die Bau⸗ behörde behält ſich vor, die Arbeiten nach den Gebäuden getrennt zu vergeben. uſchlagsfriſt 3 Wochen. 43 Mannheim, 8. Nov. 1921. Bahnbaninſpektion 3 Heidelberg, Baubüro Mannheim. Zochbauatbeſſen für Er⸗ bauung einer Wohnhaus⸗ gruppe an Bahnhofſtraße Schwetzingen nach Fi⸗ nanzminiſterialverord⸗ nung vom 3. 1. 1907 öffentl. zu vergeben: Ver⸗ putz⸗, Glaſer⸗, Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Anftreicher⸗ und Entwäſſerungsarbei⸗ ten. Waſſer, Gas- und Abwaſſerleitung, Fuß⸗ bodenbeläge und Wandbe⸗ kleidungen. Zeichnungen, Bedingnisheſt u. Arbeits⸗ beſchriebe an Werktagen vormittags von—12 ÜUhr auf Hochbaubüro in der Betriebswerkſtätte Schwetzingen zurkinſicht; dort auch Abgabe der Angebotsvordrucke An⸗ gebote mit Aufſchriſt ver⸗ ſchloſſen, poſtfrei, bis längſtens Dienstag, den 22ten November, 10 Uhr vormittags an unſer Hoch⸗ baubüro Schwetzingen einzureichen. Zuſchlags⸗ friſt 3 Wochen 36 Mannheim, 11. Nov. 1921 Bahnbauinſpektion 2. f cE NANAOονα Suleswr Pgeise TentEAHtNO LAaklöih Mannheim 837 Heidelbergerstr. O 7, 9. Biiſe noſieren Sde: fellebeerel eignet, à l.80 Mk. eln⸗ ſchließl. Steuer ſtets zu hab. bei Jakob Wolf, Heidelbeerweinhandlung, Seckenheim. Basse Prima Niederbahetiſcher füß und kräftig, auch für Glühwein ſehr gut ge⸗ Daüts0 Die Aktionäre der De fahelprten am Dienstag, den 6. Dezember 1921, vorm. 11 Uhr zu Frankfurt a.., im Bankgebäude, junghofstraße 11, stattfinden wird. 1. Beschlußfassung ũüber die Frhöhung des Grundkapitales von M. 60 000 000 auf M. 100 000 000 durch Ausgabe von Stück 40 000 auf den Inhaber lautenden, ab 1. Januar 1922 divi- dendenberechtigten Aktien über je nom. M. 1000, unter Aus- schluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre. Beschlußfassung über die Festsetrung des Mindestbetrages zu dem die Aktien auszugeben sind und Ermächtigung des Aufsichtsrates zur Festsetzung der näheren Modalitäten der Aktienausgabe. eneralversammlung Aktien, und zwar spätestens am fFſittwoch, den 30. November 1921 bei einer der nachgenannten Stellen, nämlich: Deutsche Vereinsbank, Frankfurt a. M. sowie deren Zweiganstalten, Basler Handelsbank. Basel, Deutsche Bank, Berlin, delsgesellschaft, Berlin, Herren Cheneviére& Co., Genf, Herren berger& Co., Mainz u Kreuznach, Allgemeine De zche Cretlitanstalt, heim und deren Zweiganstalten, Bayerische Vereins- bank, München. Württembergische Vereinsbank, Stutt- gart und deren Zweiganstalten, Württembergische Bank- anstalt vorm. Söhne Zweigstelle Rentenanstalt, Stutigart, Herren Mareus Berls& Co., Wiesbaden, Schweizerische Kreditanstalt, zu hinterlegen oder die Hinterlegung bei einem Notar rechtzeitig nachzuweisen und dagegen die Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Frankfurt à. Main, 12. November 1921. Der Aufslehtsrat der Deutschen Vereinsbank Ie Vereinsbank. utschen Vereinsbank werden hiermit zu einer In Gemäßheit des Beschlusses unter Ziffer 1 notwendig werdende Aenderung der Statuten und zwar des 8 5 Ab⸗ satz 1 über die Höhe des Grundkapitales. Diejenigen Herren Aktionätre, welche an der außerordentlichen en elendeanmugg eingeladen, welche Tagesordnung: teilnehmen wollen, werden ersucht, ibre Dresdner Bank, Berlin, Berliner Han- Gebrüder Stern, Hanau, Herren Kronen- Leipzig, heinische Creditbank, Mann- Pflaum& Co., Stuttgart, G. H. Keller's Zürich, 1408⁴4 Für eine mit dem Reich zuſammenarbeitende Organiſation wird für die Außentätigkeit 2832 Seriöser Herr (Offizler, höh. Staatsbeamter a..) gesucht. Herren, welche ſich ausſchließlich nur dleſer Tätigkeit widmen können, wollen Angebole richten unter I. J. 63 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Möbbertes 7immer von jüngerem Kaufmann per ſofort geſucht. Gefl. Angebote erbeten unter S. U. 49 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes B4010 Beamier ſucht ſof. gut DobhierteJmne in der Stadt. Angeb. u. 8. P. 44 an die Ge. ſchäftsſtelle. 22805 Feuer. Aünger. Konzinient(in) von hieſiger Bezirksdirektion alter Feuer⸗Verſ.⸗Geſ per 1. Januar 1922 event. ſofort geſucht. Ange⸗ bote mit Lebenslauf und Zeugnisabſchriften erbet. die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 2830 unter T. H. 62 an Eine bedeutende Gummiwarenfabrik ſucht für hier am Platze 14080 ein bis zwel jungeLeute für Büro und Lager. Angebote unt. G. A. 131 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Betriebs-Techniker! 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