1 2 1 Dienstag, 15. November r, d0 5 1 dezugspreiſe: In Manndelem und Umgedung monatuch bbal ins gaue gebracht Maet 12.—. Durch die poeſt bezogen Merteihadruch mart 27.—. poſtſcheckkente nummer 17590 isrube in Saden und nummer 2017 Ludwigstzafen am 1 in. Hauptgeſchäftsſteue E 6. 2. Seſchäfts ⸗nebenſtelle ſeckarvorſtabt, Waldbeſſtraße nummer 6. gernſprechet ummer 7680, 7881. 7068, 7663, 7036, 7668. Celsgramm- Röreſſe: 0 Mmannbelm. Erſcheint wöchentuch zwölſmal. ei Ernſt oder Täuſchung? 5 Wie eine Bombe hat nach übereinſtimmenden Berichten er Abrüſtun gsvorſchlag der amerikaniſchen Regie⸗ rung gleich bei Eröffnung der Konferenz von Waſhington unter oen Teilnehmern eingeſchlagen. Es herrſchte allge⸗ meine Ueberraſchung, teilweiſe geradezu Beſtürzung. Alsbald aber machten ſich erſt vereinzelt, dann in vermehrtem Maße timmen geltend, die auf der einen Seite gewiſſen Bedenken usdruck geben, auf der andern Site jedoch eine Befriedigung .. Schau tragen, von der man ebenſo wenig wie bei dem A g ſelbſt weiß, ob ſie echt oder auf Täuſchung berechnet 2 Jul inſzeniert war die Sache jedenfalls. Auf die in merika ühliche ſalbungsvolle, von Moral. Nächſtenliebe und enſchlichkelt triefende Rede des Präſidenten Harding, deren demeiner Ton uns ſeit Wilſons Kundgebungen ſattſam be⸗ iſt. folgte die Tat, indem Staatsſekretär Hughes ſeinen brüſtungsvorſchlag unterbreitete. 5 Man kann es vollauf verſtehen, daß die Ausführungen be Staatsfekretärs geradezu Beſtürzung erregten. Es iſt 8 ſchon verdächtig, daß gerade engliſche und ameri⸗ Biide Blätter die Beſtürzung bei den Japanern ſt ahrgenommen haben wollen, die ſich in der Regel einer enernen Unveränderlichkeit ihrer Geſichtszüge zu erfreuen telſen. Die Haltung der engliſchen Preſſe gibt dem Gedan⸗ An Nahrung, daß es ſich hier um ein zwiſchen England und merita abgekartetes Spiel handelt, um zunächſt einmal apan an die Wand zu drücken. Beiden iſt der ſaponiſche wale in Aſien unbequem und unangenehm. England hat apan als Bundesgenoſſen gewonnen, zu einer Zeit, da daran liegen mißte, ſich für den bevorſtehenden Ent⸗ dungskamp mit Deutſchland die Hand im Stillen Ozean gauhalten. Zur Belohnung erhielt Japan die Erlaubnis, gtau zu belagern und zu nehmen und engliſche Truppen⸗ ansporte aus Afrika und Indien nach Europa zu ſichern. ekanntlich halfen ſogar ſapaniſche Truppen, gefährliche Auf⸗ andsbewegungen in Indien ſelbſt zu unkerdrücken. Das war e gewagte Politik, die aber kennzeichnend für Englands kenhs Verhalten iſt. Es ſaßt ſtets ein großes Ziel ins Auge, ereltet ich ſorgfältig auf alle Möglichkeiten vor, ſucht alles 80 ſeii Seite zu ziehen und läßt alles hinter dem einen weck zurücktreten. So machte England den Anfang mit der unde enmmerken Prelsgabe des Anſebens der Weißen in Aſien 9 Afrika, indem es Neger und Farbige aller Schattierungen iden Weiße zum Kampee ſtellte, und ſo zog es fich felbſt in 8 dan eine neue oſtaſſaliſche Vormacht groß, deren Loſungs⸗ ort nach dem Vorbild der amerikanſſchen Monroelehre lautete: Aſien den Aſiaten, richtig überſetzt: Aſien den Ja⸗ nern. Dieſe hatten es glänzend verſtanden, die Gunſt des Ra enblicks auszunutzen. Sie erſchienen in der Tat ihren — egenoſſen in Piſen als diejenigen, die berufen wären, der nropäſſchen Vorherrſchaft ein Ende zu bereiten. 50 Außerdem hatte Japan im Weltkriege durch Lieferung dier Kriegsmaterial aller Art nach Amerita ſo viel Geld ver⸗ 25 nt, +. es ſeine Finanzen in Ordnung bringen und an den nabau ſeiner Flotte in einem bis dahin nie geahnten Maße n konnte. So wuchs es ſaſt von Tag zu Tag und ent⸗ völke nd ſeinem Ausdehnungsbedürfnis, Chin ſeines Be⸗ mar rungsüberſchuſſes, ging es daran, ſich Ching untertan zu Scheeer Korea, Formofſa und Sachalin beſaß es bereits. Die en Fuß zu faſſen. War ſchon früher ein Weitkampf zwi⸗ E. Fenee Rußlands kam ihm dabei zuſtatten, auch in Sibirien pan und Amerika um die Herrſchaft im fernen Oſten duftanden. ſo ſchien es jetzt, als ſolle dieſer Streit zur Entſchei⸗ b 9 0 gelangen, wozu vielleicht der Zank um das deutſche Ka⸗ 5 mit der Landung auf Gnam den Anlaß bieten konnte. An⸗ dalichts dieſer Verwicklungen entſpricht es durchaus dem Cha⸗ ter der angelſächſiſchen Politik, daß ſich unter der England und Amerika dahin verſtän⸗ pabten, zunächſteinmal das unbequeme Ja⸗ naubeſeitigen. wn, Das dürfte letzten Endes das eigentliche Ziel der Waſhing⸗ als Konferenz ſein. Es gewinnt immer mehr den Anſchein, ſu ob Amerika und England einen gemeinſamen Boden ge⸗ nden haben, auf dem ſie der Welt durch ihre Abrüſtungs⸗ el löge gewaltig imponieren und gleich ze 5 Japan nich Dein ſtellen können. Für die Menſchheik bleibt es 801 odne Eindruck, wenn Nöpe verlangt wird, mit einem Velt de die Papierſtärke der drei größten Kriegsflotten der Uan gewaltig zu verringern. Das ſieht nach Friedfertigken dächſten Grade aus und liefert den in folchen 8 wohl daorenen Angelſachſen den Vorwand, von ihrer Friedens⸗ e zu ſprechen. Der Kern der Hughes' ſchen Vorſchläge geht * doch offenſichtlich dahin. Japan zu einer Macht Ranges herabzudrücken. uch hier zeigt ſich wieder das oben erwähnte Kennzeichen nagellächſſcher Volitit. England und Amerika wiſſen ganz ge⸗ Eu daß es nach der Beſeitigung Japans einmal zu einem .eidungskampf zwiſchen ihnen beiden um die eltherrſchaft kommen muß. Dieſer Kampf kann aber dat ausgetragen werden, wenn die Möglichkeit beſeitigt iſt, 855 einer von beiden durch die Bundesgenoſſenſchaft oder die 8 anerſchaft mit Japan das entſcheidende Uebergewicht erhält. eiden iſt Feute Japan ebenſo unbequem und gefährlich, nicht militäriſch, ſondern auch in wirtſchaftlicher Hinſicht, wie 105 dem Weltkrieg Deutſchland. Zunächſt alſo muß Japan be⸗ tigt werden, und dazu finden ſich die deiden zufammen, ſo den Japan namentlich moraliſch ebenſo eingekreiſt wird, wie chland vor dem Weltkriege. W n dieſen Ausführungzen dürfte der eigenkliche Einn der leaſbinatoner Konferenz und der Hughesſchen Abrüſtungs⸗ ne liegen. Japan rüſtet zu einem Gegenſchlage, in dem es ert, Amerika müſſe ſeine Flottenſtützpunkte im Stillen eidg aufgeben, aſſo die Phillipinen, Homulu und Guam. Wir ſt ſind nur ſtumme, aber nicht unbeteiligte Zuſchauer an Badiſcho Aeueſtee lagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer rauen-Jeitung.— Mannheimet Muſik-Zeitung.— Bildung und Unterhaltung. Abend⸗Ausgabe. 1921.— Ar. 831. Nu eigenpreiſe: die kleine Zene ek..3% auew. Mk..— Stelengeſuche u. Lam ⸗inz. 2% Nachlaz. Rettame Ak. 12— Hnnahmeſchlun: Mittagbiaa vorm. 6,% Ubr, Abenddl. nachm. 2½ Uhr. Fer Rugel gen an deſt mit. Tagen, Steulen..sgaben w. keine berantwortg.üdern. hödere Sewalt, Stre es, Oetrteds⸗ ſtbrun gen uſw. berecht tzen zu kein. Erſatzanſprachen. anogef, ober beſchränkte Rusgaden eder ktue serſpetete Rufnabme een unzeigen Rufträge zurch Fernſprecher ehne Sewaees ſen dem großen Spiel, das zurzeit in Waſhington über die Welt⸗ bühne rollt. Sein Ausgang dürfte aber, wie für alle anderen Länder, ſo auch für uns, von großer Bedeutung ſein, freilich zunächſt in einer ſehr unerfreulichen Hinſicht, indem Frank⸗ reich—5 völlig freie Hand in Europa erhält. Wie wird es enden? Japan und Großbritannlen ſollen ihren Bändnisverkreg aufgeben. WB. Condon, 14. Nov. Daily Chronicle berichtet, in Amerika erwartet man, daß die Beratungen der Waſhingtoner Konferenz mindeſtens zwei Monate dauern würden. Der Waſhingtoner Verichterſtatter der Morningpoſt mel⸗ det, die Japaner befürchteten, daß die Vereinigten Staaten an Großbritannien und Japan die Aufforderung richten wür⸗ den, ihren Bündnisvertrag aufzugeben. Der politiſche e der Morningpoſt ſchreibt, daßin einigen Tagen eine Konferenz des Reichsverteidigungsausſchuſſes abgehalten würde, um die amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge zu er⸗ örtern. England und die Abräſtung zur Zee. WBV. London, 15. Nov. Zu dem Bericht, daß Balfour in der heutigen Sitzung der Abrüftungskonſerenz zwar„im Prinzip“ die amerikaniſchen Vorſchläge betreffend die Em⸗ ſchränkung der Rüſtungen zur See annehmen wird, wird noch gemeldet: Es verlaulet, daß eine Haupterwägung, die Bal⸗ ſour bei dem Entwurf ſeiner geſtrigen Antwort auf die Vor⸗ ſchläge Hughes leitete, die Frage ſei, was getan werden müſſe, um Frankreichund OItalien in den Bereich des amerikaniſchen Planes einzufügen. Die amerikaniſchen Delegierten ſollen ihren britiſchen Kol⸗ legen vor Augen gehalten haben, daß es zweckmäßig wäre, wenn man zunächſt die vorgeſchlagene Nüſtungseinſchränkung behandele, da ſie die drei Hauptmächte, England, die Vereinig⸗ ten Staaten und Japan berühre. Außerdem verlautet, daß England vielleicht ſogar die Abſchaffung der Unterſeeboote g und wenn man nicht ſo weit gehen ſollte, für die Beſchränkung dere Unterſeeboote eintreten wird. Die britiſche 1 geht außerdem dahin, daß zugleich mit der Rüſtungs⸗ einſchränkung evtl. eine Verminderung der Rüſtungsbetrieb⸗ anlagen ſtattfinden ſoll. Die Engländer wollen auch das Erſahprocramm elaſti⸗ ſcher und über eine Reihe von Reihen verteilt ſehen. Die britiſchen Sachverſtändigen ſind außerdem noch der Mei⸗ nung, daß die Einſchränkung der Flugzeugmutterſchiffe den Vereinigten Staaten einen gewiſſen Vorteil bringen, da die Engländer bereits eine Anzahl ſolcher Schiffe beſitzen, die veraltet wären, während die Vereinigten Staaten neue Schiffe von überlegener Art bauen werden. In Waſhington wird mitgeteilt, daß, obgleich Bolfour an der Spitze der bri⸗ tiſchen Delegetion nur in Abweſenbeit Lloyd Georges ſteht, er bei den Verhandlungen Vollmacht beſitzt. Engliſche Vorſchläge. WB. Lendon, 14. Nov. Einer Waſhingtoner Meldung des Reuterbüros zufolge wird Valfour vorſchlagen, daß an⸗ ſtelle der 10jährigen Unterbrechungsfriſt des Schiffbaues der Erſatz von Schiffen jährlich in einem beſchränkten Maße vor ſich gehen ſoll und daß die Werftanlagen entſprechend ver⸗ kleinert werden, anderenfalls müßten große Summen aufge⸗ wendet werden, um die unbenützten Anlagen in ſolcher Be⸗ reitſchaft zu halten, daß nach 10 Jahren wieder gebaut werden könnte. Großbritannien hälte auch den für Unterſeeboote feſt⸗ geſetzten Tonnengehalt viel zu hoch. Japaus„Einverſtändni“. WB. Paris, 14. Nov. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Waſhington wird die japaniſche Delega⸗ tion ſich mit der Einſchränkung der japaniſchen Flotte auf 10 Großkamp 915 einverſtanden erklären, jedoch eine entſprechende Herabſetzung der engliſchen und ame⸗ rikaniſchen Flottenſtärke verlangen. Zuſammengehen Jrankreichs und Naliens. WB. Waſhington, 15. Nov. Reuter. Briand und Schanzer ſind übereingekommen, baß Frankreich und Ita⸗ tien bei Fragen, die ſich aus der Konferenz ergeben, ge⸗ meinſam handeln werden und zwar nicht nur in der Ab⸗ rüſtungsfruge, ſondern auch in Fragen, die im Zuſammenhang mit den Erörterungen über den Stillen Ozean und den Fernen Oſten entſtehen könnten. Das Uebereinkommen zwi⸗ ſchen Briand und Schanzer, das als„vollſtändig“ bezeichnet wird, wurde nach einſtunmiger Deratung zwiſchen den fran⸗ ͥſiſchen und italieniſchen Delegierten erzielt. In gut unter⸗ kichteten Kreiſen iſt man der Anſicht, daß dieſes Uleberein⸗ kommen zur Verwirklichung der Zwecke ſehr viel beitragen wird, die Präſident Harding vorſchwebten, als er den Plan zur Einberufung der Abrüſtungskonferenz faßte. WB. N rk, 14. Nop. Durch Funkſpruch. Senator Borch hielt in einer Maſſenverſammiung zugunſten der Ab⸗ rüſtung eine Rede, in der er erklärte, daß der von Hughes ge⸗ machte—— nich weit dennd gebe. „Newyork Times“ melden aus Wäſhington, daß kein eln⸗ 7755 Senator dem Hugesſchen Abrüſtungsvorſchlage wider⸗ prochen habe. Hughes habe mit Vriand eine Unterredung gehabt, in der wahrſcheinlich die Beſchränkung der Landrüſtungen berührt worden ſei. Briand habe ſpäter erklärt, er ſei ſehr befriedigt von der Haltung, die Amerika zu der Forderung Frankreichs einnebme, daß die Frage der Ein⸗ 1 der Landrüſtungen beſonderer Erwägungen be⸗ ürfe. WB Patis, 14. Non. Nach einer Havasmeldung aus Waſhington batte Hughes geſtern eine lange Konferenz mit Briand und dem franzsſiſchen Votſchafter Juſſerand über die Lage Frankreichs gegenüber deutſchland, über die franzöſiſchen militäriſchen Streitkräſte und über die Summe, die Deutſchland ſchuldet. je Zerſtörung der deniſchen Vetke. Die Arbeiter der Deuiſchen Werke bei General Nollet. Ceneral Nollet, der Vorſitzende der militäriſchen Kon⸗ trollkommiſbon, hat geſtern den Zentralbetriebsrat der Deut⸗ ſchen Werke empfangen. Die Arbeiter der Deutſchen Werke ſtellen mit dieſem Schritt dem Kabinett Wirth das Jeuanis aus, daß ſie ſich von ſeinem Eingreifen nichts verſprechen und die Vertretung ihrer Intereſſen lieber ſelbſt in die Hand neh⸗ men. Sie haben dabei wahrſcheinlich daran gedacht. daß es mitunter den Arbeitervertretern geſungen iſt, ſich mit den Franzoſen auf einen beſſeren Fuß zu ſtellen, als es der deut⸗ ſchen Bebhörde im beſetzten Gebiet beſchieden war. Dabei ſpricht aber doch ein ſehr großer Unterſchied mit. Die Fran⸗ zoſen haben ſich immer nur mit ſolchen deutſchen Arbeitern angefreundet, die bereit waren, ibre Klaſſen'ntereſſen gegen das deutſche Geſamtintereſſe ausſpielen zu laſſen. Auf den Fall der Deutſchen Werke trifft das nicht zu. Wir ſind des⸗ halb auf den Erfolg der Arbeiteraudienz bei dem General Rollet recht geſpannt. Der fran⸗öſiſche General läßt ſich jedenfalls nur imponieren, wenn die Arbeifer enen anderen Ton anſchlagen, als Herr Nollet vom Kabinekt Wirth ge⸗ wöhnt iſt. Die Durchſuchung in den Rockſlrohwerken. 8. Dresden, 15. Nov.(Eig. Drahtber.) Zu den gewalk⸗ ſamen Durchſuchungen, die die Interalliierte Kommiſſion in den Rockſtrohwerken zu Heidenau erzwingen wollte, erfahren wir noch folgendes: Heute vormittag um 9 Uhr ſollte die Be⸗ ſichtigung durch die J. A. K. im Beiſein mehrerer Polizelbe⸗ amter in der von der Kommiſſion gewünſchten Richtung vorge⸗ nommen werden. Die Beſichtigung ſelbſt verlief ohne Zwi⸗ ſchenfall, führte aber auch zu keinem Ergebnis. Das Verlangen der Kommiſſion, eine Ziegelmauer an einer Steile durchbrechen zu laſſen, wurde von der Fabrikleitung und den Vertretern der Arbeiterſchaft entſchieden abgelehnt. Letztere erklärten auch, fremden Arbeitern zwecks Ausführung dieſer Arbeit den Zutritt nicht geſtatten zu wollen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden erklärte die J. A.., ſich wieder entfernen zu müſſen. Die Durchſuchung nach verborgenen Waffen uſw. verlief völlig ergebnislos. Rresitalllen und Repareſtosslommiſſien. Berlin, 15. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Seit etwa einer Woche halten ſich führende Perſönlich⸗ keiten der interalliierten Finanzwelt in Berlin auf. Sie ſind zum Teil mit der Reparationskom⸗ miſſion hierher gereiſt, ſtehen aber hier nicht nur mit dieſer Kommifſſion, ſondern auch mit dem Reichskanzler in Fühlung. In Induſtriekreiſen glaubt man, daß die An⸗ regungen, die von dieſen Perſönlichkelten gegeben werden, auf die Reparationsverhandlungen Einfluß gewinnen kön⸗ nen, ſodaß dieſe Verhandlungen immer noch eine neue und überraſchende Wendung nehmen könnten. Berlin, 15. Nov.(Von unſerem Berliner Büro,) Der Arbeitsausſchuß des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie ſteht in neuen Verhandlungen mit der Land⸗ wirtſchaft und im Laufe dieſer Woche werden dieſe täg⸗ lichen Beſprechungen ausgedehnt werden auf Verhandlungen mit dem Handel, dem Handwerk und den Banken. Am wich⸗ tigſten werden natürlich die auch noch für dieſe Woche in Ausſicht genommenen Verhandlungen mit Vertretern der Gewerkſchaften ſein. Man gibt ſich in Kreiſen der Induſtrie der Hoffnung hin, daß dieſe Verhandlungen weiter in den Bahnen der Sachlichkeit geführt werden können. Die „B..“ meint, man ſcheine einzuſehen, daß der Reichsver⸗ band um einen ganzen Schritt werde zurückgehen mäſſen, damit auch die Gewerkſchaften einen Pflock zurückſtecken könnten. 8 Eln neues Kredikangekot der Induſtrie? ONB. Berlin, 15. Non. Die„Neue Berliner Zeitung“ will erfahren haben, daß man ſich in Kreiſen der deutſchen Induſtrie keiner Täuſchung darüber hing bt, daß die Regie⸗ rung auf ihre Vorſchläge nicht eingeßen wird. Sie ſoll aus dieſem Grunde bereits mit Vertretern der Landwirtſchaft und anderen Wirtſchaftskategorien in Verbindung getreten ſein, um die Möglichkeit zu prüfen, ein neues Angebot an die Regierung zu richten. Dei der Bertraulichkeit, mit der alle dieſe Fragen felbſt⸗ verſtändlich behandelt werden, iſt es unmöalich, die Richtig⸗ keit dieſer Meldung nachzuprüfen. Es erſcheint aber durch⸗ aus möglich, daß Beſprechungen in dieſem oder ähnlichem Sinne ſtattfinden. KAredilaftlen and Fu'ftaallichaug der Eiſenbatzu. Die Regierung hat am Montag noch keine Stellung zu den bekannten ingungen genommen, unter denen der Reichsverband der deutſchen Induſtrie durch ſeinen Ausſchaß die Aufnahme eines pripsten ausländiſchen Kredites für Neparstienszwecke in Ausſicht geſtellt gat. Sie wird aber bald — ſe wird nerſichert— ihre Stellung bekannt geben und wir zweifeln garnicht daran, daß ſich daraus eine Ablehnung der vorerwähnten Vedingungen ergeben wird. Die Reichsreqie⸗ rung kann ihrer ganzen politiſchen Einſtellung nach an der Tatſache nicht vorbei, daß die Sozialdemokraten, wie im übri⸗ gen auch die Demokraten auf dem Bremer Parteitag. ſcharfe politiſche Gegner einer Entſtaatlichung der Eiſenbahnen iind und daß die gewerkſchaftlichen Vertrstungen ein naheliegendes Intereſſe daren haben, die Waffe, die ſie mit der Veherrſchun des gewonnen haben, nicht aus der Hanz zu geben. Aus dem gleichen Grunde iſt es auch wohl verſtändſich wenn der deutſche Beamtenbund ſich gegen die Entſtaatlich⸗ ung der Reichseiſenbahnen wendet. Wenn die Frage vom Standpunkt dieſer politiſchen und wirtſchaftlichen Interellen ———————— 2. Seite. Nr. 531. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Avend⸗Ausgabe.) * —4 4 4 Dienstag, den 18. November 1921. — aus entſchieden werden ſoll, ſo muß die Entſtaatlichung eine ablehnende Antwort auf die Bedingungen der Induſtrie ſein. Daran iſt nicht zu zweifeln. Leider iſt dieſe Wirtung mit auf die ungeſchickte Forn zurückzuführen, in der der Vorſchlag der Induſtrie vorgebracht worden iſt. Doch wird dadurch die Art und Weiſe nicht ent⸗ ſchuldigt, wie die ſozialdemokratiſche Preſſe und auch einzelne gewerlſchaftliche Organiſationen die ganze Angelegenheit jetzt bewußt verzerren. Sie reden von einem politiſchen Erpreſ⸗ ſungsmanöver, das von der Abſicht geleitet ſei, die Not des Volkes auszunutzen, von kapitaliſtiſchen Profitjägern uſw. Dieſe gänzlich unberechtigten Schlagworte käuſchen niemanden darüber hinweg, daß der Kerngedanke, den die Bedingungen der Induſtriellen enthalten, eine unbeſtreitbare wirtſchaftliche Berechtigung hat. Der Uebergang der Reichseiſenbahn in Privathände iſt vom ſtaatspoliliſchen Standpunkte aus geſe⸗ hen, zweifellos ein Rückſchritt. Heute ſteht jedoch die Haupt⸗ forderung allen anderen voran, daß unſere Reichsfinanzen in Ordnung gebracht werden müſſen, wenn überhaupt jemals der Druck von außen nachlaſſen ſoll. Dieſes Ziel hat der Reichs⸗ verband der Induſtrie im Auge, kein anderes. Deshalb iſt es auch mit der Anwendung von Schmäh⸗ und Schlagwörtern nicht getan. Sondern derjenige, der die Privatiſierung der Eiſenbahnen als Mittel ihrer finanziellen Wiederherſtellung ablehnt, muß die Gewähr dafür bieten, daß das Reich endlich ſeine Pflicht in dieſer Richtung erfüllt. Die Reichsregierung hat bisher die Aufgabe nicht gelöſt. Wenn ſie die Bedin⸗ gungen der Induſtrie ablehnt, muß ſie unbedingt ihrerſeits die finanzielle und wirtſchaftliche Aufgabe löſen, deren Erfüllung die Induſtrie als Vorbedinaung ſeder Kreditaktion anſieht. Vielleicht wird ſich auch auf dieſer Grundlage eine Fortſetzung der Kreditaktion ermöglichen laſſen. Der Verſuch muß unter allen Umſtönden gemacht werden, da ein Scheitern der Aktion die ſchlimmſten Folgen haben muß. 9 Eine Ueberſicht über die deutſchen Reparaklonsſchulden. WB. Paris, 14. Nov. Die Chicago Tribune meldet aus Waſhington, daß das Handelsdepartement geſtern eine Ueberſicht über die geſamten deutſchen Reparations⸗ ſchulden veröffentlicht hat, die ſich hiernach auf 32 455 600 000 Dollar belaufen und durch Schuldverſchrei⸗ bungen der Serie a, d und o gedeckt ſeien, von denen die Serie e noch nicht übergeben ſei. Bei einer feſten Jahres⸗ zahlung von 476 000 Dollar, die vierteljährlich zahlbar iſt und einer 26prozentigen Abgabe vom Werte der deutſchen Ausfuhr, die ebenſo vierteljährlich und zwar in bar oder Waren zahlbar iſt, werden, ſo beſagt die Veröffentlichung, die Eeſamtzahlung für das am 30. April 1922 endende Re⸗ parationsjahr ſich auf 5 512 730 000 Dollar belaufen. Die bis jetzt gezahlte Summe beträgt 369 Millionen Dollar, Ungarn. Rücktritt der ungariſchen Negierung. ONB. Budapeſt, 15. Nov. Die Regierung iſt geſtern nach einer Beratung über innere Fragen zurückgetreten. Den Grund für dieſen überraſchenden Entſchluß ſieht man in dem heraus⸗ fordernden Auftreten der aus Weſtungarn zurückgeworfenen Banden. Sie verübten in den letzten Tagen viele Rude⸗ ſtörungen in der Hauptſtadt. Es verlautet, daß Horthy ver⸗ ſuchen will, Bethlen zur Neubildung der Regierung zu üder⸗ reden. Vethlen wird jedoch die Bedingung ſtellen, daß man ihm vollkommen freie Hand zur Herſtellung der Ordnung läßt, ohne Rückſicht darauf, daß die Ruheſtörer ſich in der letzten Zeit Verdienſte um das Land erworben hätten oder nicht. Nach einer weiteren Meldung hat der Rücktritt des Kabinetts Beth⸗ len den Zweck, nach der vorläufigen Erledigung der Königs⸗ frage in erſter Reihe eine Klärung der innerpolitiſchen Lage herbeizuführen, was durch die Schaffung einer Einheitspartet verſucht werden ſoll. Das neue Kabinett dürfte vorausſichtlich eine durchgreifende Rekonſtruktion erfahren. Infolge der De⸗ miſſion der Regierung unterbleibt vorläufig die Einberufung der Nationalverſammlung und des auswärtigen Ausſchuſſes. Deutſches Beich. Vilde Betriebsrälekonferenzen. TBo. Dortmund, 14. Nov. Der Linksradikalis⸗ mus ſetzt ſeine Taktit, durch ſogenannte Betriebsrätekonferen⸗ zen die Bergarbeiterſchaft für eine neue Bewegung zu ge⸗ winnen, unemwegt fort. In einer hier abgehaltenen Kon⸗ ferenz dieſer Art, in der nach Blättermitteilungen 34 Schacht⸗ anlagen vertreten geweſen ſind, wurde erklärt, daß man es diesmal auf einen Lohnkampf ankommen laſſen werde. End⸗ gültige Beſchlüſſe ſollen in einer allgemeinen Betriebsräte⸗ konferenz gefaßt werden, die am Sonntag in Bochum ſtatt⸗ findet. Gegen den Ausverkauf Deutſchlands. ONB. Köln, 15. Nov. Nach der Verordnung des Oberpräſiden⸗ ten der Reichsregierung vom 4. November 1921 über die Beſchrän⸗ kung des Kleinhandelsverkaufes iſt der Verkauf von Gegenſtänden des täglichen Bedarfs an Ausländer unterſagt, ſoweit nicht die Deckung eines dringenden perſönlichen Bedarfes in Frage kommt. Es verſtummen jedoch nicht die Klagen, daß einzelne Händler trotz dieſes Verbotes in großem Umfange an Ausländer Waren verkaufen. Die Handelserlaubnisſtelle weiſt daher darauf hin, daß ſie für die Folge ſolch gewiſſenloſes Geſchäftsgebahren als Unzuverläſſigkeit im Sinne der Verordnung vom 23. September 1915 betreffend Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel anſehen und unnachſichtlich mit Handelsunterſagung und Geſchäftsſchließung gegen die betreffenden Perſonen und Firmen vorgehen wird. Gegen Putſchgerüchke. UEBerlin, 15. Nov.(Von unſerem Verliner Büro.) Wie aus München gemeldet wird, tritt die bayeriſche Regierung dem Gerücht entgegen, daß der dermalige Kronprinz Ru p⸗ precht und die ihm naheſtehenden Kreiſe gelegentlich der Beiſetzungsfeierlichkeiten einen Putſch beabſichtigt hätten. Kronprinz Rupprecht habe noch vor ſejner Rückkehr aus Ungarn der bayeriſchen Regierung mitteilen laſſen, daß er ihr keine Schwierigkeiten mache und die Wieder⸗ herſtellung der Monarchie nur auf verfaſſungsmäßigem Wege anſtreben werde. Zenkrum und oberſchleſiſche Aulonomiefragen. ONB. Breslau, 14. Nov. Nach ausführlicher Beratung hat ſich das oberſchleſiſche Zentrum zur Autonomiefrage jetzt feſtgelegt. Der Geſamtvorſtand des oberſchleſiſchen Zentrums hat in einer Sitzung vom 10. November in Glei⸗ witz beſchloſſen, für die Gewährung der bundes⸗ ſtaatlichen Autonomie in dem deutſch verbleibenden Oberſchleſien— das iſt der Regierungsbezirk Oppeln, auch ſoweit er nicht zum Abſtimmungsgebiet gehört— einzutre⸗ ten, und in dieſem Sinne im Land und in den Parlamenten zu wirken. Eine offizielle Entſchließung wird noch veröffent⸗ licht werden. ae Bayern und die Ffalz Schwere Erkrankung des fullusminiſters. ONB. München, 14. Nov. Der bayeriſche Kultusminiſter Dr. Matt iſt an Lungenentzündung ſchwer erkrankt. Sein Zuſtand iſtſehrernſt. Jorderungen der bayeriſchen Haus ⸗ und Grundbeſihervereine. 5 München, 14. Nov.(Eig. Drahtber.) Auf der ſtark beſuchten Tagung des Landesverbandes Bayriſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine in München, an der auch Vertreter der Regierung, Landtagsabgeordnete, Ver⸗ treter der Handelskammer und des Stadtrates teilnahmen, ſprach der Vorſitzende, Stadtrat Humar⸗München über„So⸗ zialiſierung des Wohnungsweſens oder Abbau der Zwangs⸗ wirtſchaft“ und beſchäftigle ſich dabei vor allem mit der ge⸗ planten Reichshypothek auf den deutſchen Hausbeſitz zum Zwecke der Reparationszahlung, die die Wohnungs⸗ mieten ganzenorm in die Höhe treiben würde und den Hausbeſitz ſtark belaſtet. Weiter wandte ſich Redner entſchieden gegen die beabſichtigte Aufſtellung eines Kreis⸗ wohnungskommiſſars, der die Befugnis erhalten ſoll, Geſetze und Verordnungen über das Wohnungsweſen zu erlaſſen, ohne den Reichstag befragen zu müſſen. Dieſer Reichs⸗ kommiſſar ſoll auch das Necht erhalten, jedes auf einer unn Bank angelegte Privatkapital zu enteignen und zu billigem 80 Zinsfuß an gemeinnützige Baugenoſſenſchaften zu geben. Auch den Entwurf eines Reichsgeſezes über die Einführung der Gemeinwirtſchaft im Wohnungsweſen lehnte er entſchieden ab. Zum Schluſſe ſprach ſich der Redner für den Abbau der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen aus und forderte die Hausbeſitzer zum einmütigen Zuſammen⸗ halten gegenüber den dem Hausbeſitz drohenden Gefahren auf. Im Anſchluß an das mit lebhaftem Beifall aufgenommene Referat wurde der Verſammlung eine Entſchließung vorgelegt, in der es u. a. heißt: Die Verſammlung verwirft den Gedanken der Er⸗ faſſung der Goldwerte oder Einführung einer Zwangshypo⸗ thek in jeder Form. Derartige Eingriffe würden letzten Endes die Mieter belaſten, abgeſehen davon, daß damit große Teile des deutſchen Volksvermögens dem unmittelbaren Zugriff der Siegerſtaaten ausgeljefert würden. Der Verbandstag ſordert nach wie vor die Aufhebung der Zwangswirt⸗ ſchaft im Wohnungsweſen. Eine Reihe von Geſichtspunkten wurde aufgeſtellt, von denen bis zur Durchführung der Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft ausgegangen werden müßte. Die Jlllegung bel Benz. 4 Verſtändigungsbemühungen in der Mannheimer Metall⸗ induſtrie. 12 Geſtern abend fand im„Nodenſteiner“ eine Verſamm⸗ lung der Obleute der Betriebsräte und Werk⸗ ſtattvertrauensmänner ſämtlicher Mann⸗ heimer Betriebeder Metallinduſtrie ſtatt, in der beſchloſſen wurde, heute vormittag in allen Betrieben eine ge⸗ heime Abſtimmung darüber vorzunehmen, ob die Arbeiterſchaſt gewillt iſt, durch einen Generalſtreik ſich mit den Arbeitern der Firma Benz ſolidariſch zu erklären. Die Abſtimmung ergab für den Streik 12697 gegen den Streik 931 ungültig 254 Es wurden 13 882 Stimmen abgegeben. 5 Mit der Abſtimmung iſt der Generalſtreik noch nicht beſchloſſen. Es wird erſt noch das Ergebnis der noch ſchwebenden Verhandlungen vor dem Schlich⸗ tungsausſchuß abgewartet. Wie wir erfahren, iſt der Schlichtungsausſchuß vom Demobilmachungskommiſſar angerufen worden. Die Ver⸗ handlungen haben heute vormittag 10 Uhr begonnen und ſind bis Redaktionsſchluß noch nicht abgeſchloſſen. Der Schlichtungsausſchuß hat einſtimmig einen Vergleichsoorſchlag gemacht, der dahin geht, daß die⸗ jenigen Arbeiter, denen eine Schuld an den Tätlichkeiten und Beleidigungen nachgewieſen werden kann, eine Zeitlang aus⸗ geſperrt, aber nicht dauernd entlaſſen werden ſollen. Man darf hoffen, daß auf dieſen Vergleichsvorſchlag noch heute eine Eini⸗ gung zuſtande kommen wird. Die übrigen Vedingungen der Firma ſind im großen und ganzen bereits anerkannt worden⸗ ** Metallarbeiterſtreik in Düſſeldorf. ONB. Düſſeldocf, 14. Nov. Seit heute vormittag ruht in ſämtlichen Betrieben der Metallinduſtrie die Die Zahl der Streikenden iſt auf zirka 50 000 angewachſen. Letzte Meloͤungen. Vevorſtehender ruſſiſch⸗polniſcher Kouflikt? ONB. Paris, 15. Nov. Aus Moskau wird der„CThl⸗ cago Tribune“ gedrahtet: Trotzki erließ an die Rote Armes eine Proklamation, in der er ausführte, daß Provokateute im polniſchen Generalſtab einen neuen Krieg mit Rußland hervorrufen könnten. Trotzki ſagte in ſeiner Proklamation: Wir wiſſen nicht, ob die Polen ihren Wunſch noch in dieſem Jahre oder erſt im nächſten Frühjahr zur Ausführung bringen wollen. In dieſem Falle wird die Rote Armee dle Kriegsvorbereitungen verdoppeln, damit ſie die Ereigniſſe nicht unvorbereitet überraſchen. *¹ 915 * Und draußen— die Well Ein Buch der Sehnſucht und Freundſchaft. Von Alfred Maderno. 7(Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) Daß ſich niemand von den Verwandten ihres Mannes darunter befand, war gewiß ein Zufall, für den Gertrud je⸗ doch jede Verantwortung zurückwies und an dem ſie ſich auch 5 ſchuldig fühlte, ſo ſtreng ſie ſich auch ſelbſt ins Gewiſſen rang. Die Norddeutſche bemühte ſich vergebens um die Zu⸗ trouſichkeit der ſüddeutſchen Verwandtſchaft. In dem Kreiſe aber, der ſich um Gertrud ſcharte, kümmerte man ſich wenjger um das Temperament des lieben Nächſten als vielmehr um das Weltgewiſſen, das aus den unvergäng⸗ lichen Taten geſunder Künſte und populärer Wiſſenszweige ſeinem Adel und ſein Verantwortlichkeitsgefühl empfängt. Dieſe Menſchen ſtritten ſich darum, wer die Fremde mit den Stätten und Geiſtern des klaſſiſchen Mannheim vertraut machen ſolle. Viele konnten die Führung übernehmen, und auch die, die daheimblieben, waren dennoch mit geweſen, wenn dann ſpäter über die Entdeckungen geſprochen wurde, denn ſie alle kannten ihr altes Mannheim mit ſeinen galanten Rokokoabenteuern aus Karl Theodors Zeiten und mit dem Stück deutſcher Dich⸗ tung, das mit der köſtlichen Schloßbibliothek, mit den Schiller⸗ erinnerungen und dem Theater und ſeinen Namen innig und unlösbar verbunden blieb. Fünftes Kapitel. Dennoch war Gertrud bereits zur Zeit des Knoſpendrangs der Linden in den Odenwald gezogen. Nicht immer hatte man Eeſellſchaft, nicht immer mochte ſie die Freunde um ſich ſehen; um aber mit ſich allein zufrieden zu ſein, dazu bedurfte Gertrud einer Ruße, wie ſie trotz dem Drängen und Treiben in der erwachenden Natur draußen berrſchte und nicht im erſtarrten Lavafluß des Reichtums in ihrer Villa zu Mannheim. Auenbach dachte natürlich nicht daran, ſeine Frau zu de⸗ gleiten und äußerte auch nicht die Abſicht, ſeden Sonntag nach ihr zu ſehen. Und Gertrud beanſpruchte dieſes Opfer auch keineswegs. Sie bätte ſelbſt ein ſchwereres bringen müſſen, ihren Mann regelmäßig zu beorüßen. Hätte ſie der Geſellſchaft ihres Gatten bedurft, ſo wäre es ihyr ein Herzensbedürfnis geweſen, ſo lange in der Stadt zu bleiben, bis die Geſchäfte ihm geſtattet hätten, ſich die Freude des Waldlebens zu gönnen. Im Spätſommer würde er ohnehin nicht fragen, ob ſie noch allein zu bleiben wünſche. Denn es war bereits davon die Rede geweſen, einige Bekannte für ein paar Jagdwochen ein⸗ zuladen. Auenbach hatte ſein Gut doch nicht für ſich und ſeine Frau allein gekauft! Solange aber konnte Certrud in der gemütlichen Häuslich⸗ keit im Odenwald ungeſtört ſchalten und walten. Mit Ausnahme ihrer Zofe ließ ſie das Dienſtperſonal zur Bequemlichkeit des Hausherrn zurück und freute ſich darauf, in gutem Einrernehmen mit der Schafferin und den beiden Jägern zu wirtſchaften, auch ſelbſt Hand anzulegen, wenn die Zeit der Veeren und der duftenden Pilze käme. Die beiden Jäger holten ſie in Veerfelden an der Bahn⸗ ſtation ab. binein bereitſtand, war zwar nur ein kräftiger Leiterwagen, vor den ein ſchwerfälliger Gaul geſpannt war, doch hatten die Jäger, wohl auf Ceheiß der Schafferin, das Fahrzeug mit lichten Eichenzweigen umflochten und recht einladende Sitz⸗ gelegenheiten geſchaffen. Zu Gertruds Ergötzen bewieſen die beiden hübſchen Bur⸗ ſchen beim nicht ganz ſo einfachen Beſteigen des Wagens ihrer Zofe Hanna beträchtlich mehr Aufmerkſamkeit und Ritterlich⸗ keit als ihr, der Herrin. ſelbſt, der ſie in ſcheuer Hochachtung kaum die Hände zur Hilfeleiſtung zu reichen wagten. Um ſo berzhafter griffen ſie bei dem allerdings alter⸗ liebſten Mädchen zu, das ſich denn auch wie in den ſiebenten Himmel hinaufgehoben fühlte und den beiden Jägern recht kameradſchaftlich zulächelte. Dann aing es in ſchaukelnder Fahrt die ſteile Gaſſe des Bergſtädtchens hinauf, ſodann auf ausſichtsreicher Straße dem Walde zu und endlich auf einem zweigüberdachten Weg ein Eichengekölz entlang, bis der Wagen nach einer kleinen Stunde vor dem Jagdhbauſe bielt. Von der Schafferin begrüßt, betrat Certrud ihr kleines Waldkönigreich. Kräſtiges Männerlachen ſchallte in ihr Schlafzimmer hin⸗ auf, wo ſie mit Hanna die Schränke einräumte und manches freundliche Wort mit dem Mädchen wechſelte. „Jetzt fürchten Sie die Langeweile wohl nicht mehr, vor der Iunen noch auf der Herreiſe graute?“ „Einen Reifen werde ich um mich legen müſſen“, lächelte Hanna.„ſonſt zerreißen mich die beiden noch. Die alte Schaf⸗ ferin unten in der Küche bat mir ſchon einen ſehr mißtrauiſchen Blick zugeworfen, als ob ſie eiferſüchtig märe.“ „Das dürfen Sie nicht falſch auffaſſen, Hanna. Die alte Das Gefährt, das zur Weiterfahrt tiefer in den Odenwald Katharine hat die beiden ganz gewiß nicht mit Beſchlag belegt, da ſie doch ihre Mutter ſein könnte. Sie wird bloß auf Ord⸗ nung im Hauſe ſehen und von dem ſtädtiſchen Ernſt.keine allzu hohe Meinung beſitzen. Und im Ernſt, Hanna, gegen Scherzen und Lachen zur rechten Zeit und in richtigen Grenzen habe auch ich nichts einzuwenden, aber ſonſt dulde ich zwiſchen euch dreien in meinem Hauſe nichts.“ „Aber, gnädige Frau, wo ich doch meinen Schatz daheim hab'! So billig geb' ich es ganz gewiß nicht.“ Hanna machte ein recht gekränktes Geſicht. Als ſie aber leich darauf in der Nähe des Fenſters zu tun hatte, ſtellte ſie ſich als ſie ſich unbeobachtet merkte, auf die Fußſpitzen und bekam richtig die Haarſchöpfe der beiden Jäger zu ſehen, den blonden des Matthias und den braunen des Heinrich. Welcher von den beiden Burſchen war denn nun der hübſchere; „Nehmen Sie den Schwarzgrün⸗Karierten“, hörte Hanna ihre 822 8 ſagen. en Schwarzgrün⸗Karierten? Aber eine ſolche Haarfarbe 5 doch keiner von den Jägern. Die gab es doch überhaupt nicht—— „Etwas flinker, Hanna, Sie haben ihn doch auf dem Arml“ rief Gertrud. Richtig, ſie hatte ihn ja auf dem Arm, den ſchwarzgrün⸗ karierten Tuchrock. „Katharine ſoll ein Eiſen heiß machen. Der Rock hat eine böſe wir haben beim Einpacken nicht gehörlg auf⸗ gepaßt.“ 7 45 Hanna ging mit dem Rock in die Küche binunter. Gertrud hatte ihr Geſpräch mit dem Mädchen bald ver⸗ geſſen. Sie kleidete ſich der neuen Umgebung entſprechend an, wo⸗ zu ſie der Hilfe Hannas nicht bedurfte. Und ſo vergaß ſie denn, noch länger über das Mädchen nachzudenken. Das Wohl und Wehe ihrer Dienerſchaft ſtand ihr von nun an zwar näber, als das in der Stadt der Fall geweſen mar, da ſie fürs erſte ihren einzigen Verkehr bilden ſollte. Troß⸗ dem blieb ſich Eertrud ſelbſt doch die nächſte und hatte ſich zu⸗ liebe dafür Sorge getragen, vor Pfingſten von niemand aus der Stadt geſtört zu werden. Das Feſt ſelbſt wollte ſie ſedoch in Geſellſchaft ihrer we⸗ nigen beſten Freunde rerbringen, die ſie vor ihrer Abreiſe mik dieſer Einladung erfreut hatte. Eine ſolche war in ihres Mannes Gegenwart an Hilde Paulmann, die Gattin eines an⸗ geſehenen Kunſtreſerenten. an Lucie Künaſt, des Stadtrats 25 Kapellmeiſter des Hoftbeaters, ergangen. (Fortſetzung kolgt.) und Villennachbars Tochter, und an Friz Brandt, den erſten e 25 5 1 * 75 ————— —— J. Rrrrrrre Vienstag, den 15. November 1921. Maunheimer General-Anzelger.(Abend-Ausgabe.) 8. Sete, Nr., rerſeits iſt eine Geſundung der finanziellen Verhältniſſe von 1„zoß der Stoff die rechte Form gefunden hat. Ob es angängig Die Reichsſinanzreſorm und die Gemeinden. Von Stadtrat a. D. Dr. Lange GHauptſteuerdirettor der Stadt Verlin.) Seit Monaten beſchäftigt ſich die Oeffentlichkeit eingehend mit dem Entwurf der neuen Steuergeſetze der Reichsregierung. Der Streit der Meinungen geht im weſentlichen darum, ob die eplanten Steuern in der vorgeſchlagenen Form ausreichend ſind. zum andern, ob ſie von den Betroffenen getragen werden können. Dabei wird aber eine Frage wenig oder überhaupt nicht berührt, ob das Neich für die Erhebung der vorgeſchlage⸗ nen Steuern im Einzelfalle überhaupt zuſtändig iſt, eine Frage, welche die vitalſten Intereſſen der Gemeinden berührt. Das an ſich durchaus gerechtfertigte Beſtreben, die Milliardenfehl⸗ beträge des Reichshaushalts zu decken, darf nicht dahin führen, daß das Reich in immer größerem Umfange Sleuerquellen für ich in Anſpruch nimmt, welche nach den bisherigen Grund⸗ ätzen den Gemeinden zuſtehen. Damit wird die unge⸗ heure Gefahr heraufbeſchworen, daß auch die Gemeinde⸗ inanzen, deren Balancierung bisher, wenn auch mit Schwierigkeiten, noch möglich war, ins Wanken ge⸗ raten. Die Gemeinden bilden die Grundlage für Länder und Reich. Ein finanzieller Zuſammenbruch müßte auch auf änder und Reich kataſtrophale Wirkungen auslöſen. Ande⸗ Ländern und Reich nut möglich, wenn auch ihre Glieder, die Semeinden, geſund erhalten werden. Deshalb darf bei einer eichsfinanzreform dieſer wichtige Geſichtspunkt nicht aus dem uge verloren werden. Es muß unbedingt vermieden werden, daß das Reich den ſich ſchon durch die Erzbergerſche Finanz⸗ teform finanziell ſehr eingeengten Gemeinden noch weitere teuerquellen entzieht. Früher bildete neben den Realſteuern— Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuern— die Gemeindeeinkommenſteuer das Rückgrat der Gemeindefinanzen. Mit der Einführung der Reichsein⸗ kommenſteuer wurde den Gemeinden das Recht zur Erhebung eigener Einkommenſteuern entzogen. Sie 01 nunmehr nur noch auf die ihnen vom Reich zu überweiſenden Anteile an der eichseinkommenſteuer angewieſen, wobei itnen zunächſt noch ein Anteil in Höhe des Aufkommen an Gemeindeeinkommen⸗ teuer für das Jahr 1919 zuzüglich 35 Prozent garantiert wor⸗ den iſt. Welche außerordentliche Bedeutung dieſer Eingriff Jarſtellt, zeigt beiſpielsweiſe der Haushalt der Stadt Ber⸗ lin, in welchem der garantierte Anteil an Reichseinkommen⸗ teuern mit rund 900 Millionen erſcheint, dagegen Grund⸗ uno ewerbeſteuern zuſammen nur mit rund 375 Millionen uno alle übrigen beſonderen Gemeindeſteuern zuſammen mit rund Millionen eingeſetzt ſind.(Hierzu tritt noch der Anteil an eichsumſatzſteuer und Grunderwerbſteuer mit e, 85 Millionen.) Zwar beſteht die Hoffnung, daß die Ueberweiſung aus der Reichseinkommenſteuer nach der endgültigen Veran⸗ abſoltl über den garantierten Anteil hinausgehen wird. Mit abſoluter Sicherheit kann hiermit jedoch noch nicht gerechnet werden, da ſich die Auswirkung der Novelle zum Reichsein⸗ kommenſteuergeſetz mit ihrer Herabſetzung der Steuerſätze noch nicht überſehen läßt und das anſehnliche Aufkommen aus dem ohnabzug durch die zahlloſen Rückzahlungen zu viel abge⸗ zogener Beträge erheblich vermindert werden wird. „Das Veiſpiel der Berliner Zahlen beweiſt aber auch Wwelfelsfrei, daß ohne ſenen entſcheidenden Eingriff in die teuerhoheit der Gemeinde finanzielle Schwierigkeiten heute ür die Cemeinden überhaupt nicht oder wenigſtens nicht in dem Maße vorhanden wären; denn daß bei den durch die heutige Geldentwertung geſteigerten Einkommen die Ein⸗ nahme aus der Eemeindeeinkommenſteuer— ſelbſt bei Herabſetzung der Steuerſätze— nicht um 35 Prozent, ſondern erheblich höher gegenüber 1919 geſtiegen wäre, liegt auf der and. Des weiteren zeigt dieſes Beiſpiel, welch geringe Be⸗ deutung es hätte, wenn der damalige Reichsfinanzminiſter die Gemenden auf das unbeſchränkte Steuerfindunasrecht verwies. Alle dieſe ſogenannten„kleinen“ Gemeindeſteuern ſpielen gegenüber der Einkommenſteuer nur eine unterge⸗ ordnete Rolle. Wenn die Gemeinden gleichwohl auf die eſonderen Cemeindeſteuern aller Art, insbeſondere indirekte und Aufwandsſteuern, zurückgreifen müſſen, ſo beweiſt dies nur zu ſehr die ſchwierige Lage, in die ſie durch die erſte eichsfinanereform verſetzt worden ſind. Zudem iſt aber das teuererfindungsrecht der Gemeinden durch die Beſtimmung es Landesſteuergeſetzes ſehr eingeſchränkt worden, nach welcher Gemeindeſteuern nicht echoben werden ſollen, die geeignet ſind, die Steuereinnahmen des Reichs zu ſchädigen, wenn überwiegende Intereſſen der Reichsfinanzen entge“en⸗ teben. Dieſe Kau⸗ſchufbeſtimmung kann ertl. de Steuer⸗ kebeit der Ceme'nden illuſoriſch machen, da ſchleßlich bei! lich ablehnen. jeder Gemeindeſteuer der Nachweis möglich iſt, daß durch ſie eine Reichseinnahme— Reichseinkommenſteuer uſw.— geſchädigt wird. Deshalb muß mit allem Nachdruck gefor⸗ dert werden, daß dieſe gefährliche Beſtimmung wieder be⸗ ſeitigt wird. Hierzu tritt nun die weitere unerfreuliche Erſcheinung, daß das Reich neuerdings verſucht, eine Steuerquelle nach der anderen, welche an ſich den Gemeinden zuſteht, für ſich in Anſpruch zu nehmen. Dies gilt auch von einigen Ent⸗ würfen des neuen Reichsfinanzprogramms, in erſter Linie von dem Kraftfahrzeugſteuergeſetz. Die Tatſache, daß das 15 bisher von Perſonenkraft⸗ wagen eine ganz unerhebliche Stem erhoben hat, kann als hinreichender Grund für die Inanſpruchnahme dieſer Steuerquelle nicht anerkannt werden. Die Haushalte der Ge⸗ meinden ſind mit ungeheuren Summen für den Vau und die Inſtandhaltung der Straßen belaſtet. So ſind im Haushalt der Stadt Berlin allein 40 Millionen für die Inſtandhaltung vorgeſehen. Da iſt ein ſelbſtverſtändliches Gebot der Billig⸗ keit, daß die angemeſſene Veſteuerung derjenigen, welche ducch Abnutzung der Straßen mit Kraftwagen, Pferden und Wagen dieſen Koſten vornehmlich verurſachen, auch durch die Gemeinden erfolgt, evtl. unter angemeſſener Beteiligung der Kreiſe und Provinzen. Der Ertrag der Kraftfahrzeugſteuer würde im Haushalt des Reiches eine ganz unerhebliche Rolle pielen. Für die Gemeinden und Gemeindeverbände iſt dieſe Steuerquelle von großer Bedeutung. Deshalb iſt dringend zu wünſchen, daß der Reichstag dieſen Tatſachen Rechnung krägt und die Kraftfahrzeugſteuer als Reichsfteuer ablehnt. Aehnliches gilt von einem Teil des Entwurfs eines Kapi⸗ talverkehrsſteuergeſetzes. Dieſer ſieht unter an⸗ derem eine Gewerbe⸗Anſchaffungsſteuer vor, nach welcher die Uebertragung einer Firma oder der Kundſchaft eines Gewerbetreibenden, oder die Uebertragung des Inven⸗ tars eines Gewerbes, der Rechte aus einer Konzeſſion der Urheber⸗Patentrechte uſw. der Beſteuerung unterworfen wer⸗ den ſollen. Auch hier greift das Reich in ein Steuergebiet, für das an ſich die Gemefnden zuſtändig ſind. Seit Jahren er⸗ heben die Gemeinden beiſpielsweiſe eine Steuer auf die Eröff⸗ nung oder Uebertragung von Schankwirtſchaften aller Art (Schankkonzeſſionsſtener)ß. Die Erweiterung dieſes Steuer⸗ rechtes auf die Eröffnung oder Uebertragung anderer Ge⸗ werbebetriebe iſt von den Gemeinden bisher wiederholt ver⸗ ſucht worden, aber in Preußen an der Genehmigung der Auf⸗ ſichtsbehörde geſcheitert(Gewerbe⸗Freiheit). Wenn das Reich jetzt dieſe Steuerquelle für ſich in Anſpruch nebmen wilf, ſo entzieht es damit den Gemeinden eine von den wenigen Mög⸗ lichkeiten einer wirklich ertragsreichen beſonderen Gemeinde⸗ ſteuer. Aus dieſem Grunde iſt auch dieſe Steuer als Reichs⸗ ſteuer abzulehnen. Unbedingt muß erwartet werden, baß bei dieſer neuen Reichsfinan zreform die Intereſſen der Gemeinden nicht ver⸗ geſſen werden und daß mit ihr möglichſt auch eine Reform des Beſteuerungsrechts der Gemeinden, insbeſondere eine Ab⸗ änderung des Londesſteuergeſetzes in dieſem Sinne vorg⸗nom⸗ men wird. Die Sanſerung der Reichsfinonzen iſt eine ſchwie⸗ rige Aufgabe, deren Löſung mit aſlen Mitteln verſucht werden muß. Noch wichtiger eber iſt die Aufgabe, die Geweinde⸗ finanzen geſund zu erhalten. DRL. Wirtſchaftliche Fragen. Sondermaßznahmen im Verkehr mit Cebensmikleln. WB. Frankfurk a., 14. Nov. Nach einer Mitteikung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 22. Oktober d. Is. an den Herrn Neichsverkehrsminiſter be⸗ dürfen alle Sondermaßnahmen im Verkehr mit Lebensmitteln nach Artikel 2 der Verordnung über die Verſorgungsregelung von 16. Apr. 1921(Reichsgeſ.⸗Bl. S. 486) der eeee jenes Miniſteriums. Die in der letzten Zeit von einzelnen Ländern bezw. einzelnen Provinzial⸗ oder Lokal⸗ behörden eigenmächtig erlaſſenen Ausfuhrverbote, ins⸗ beſondere für Kartoffeln, ſind deshalb nicht rechts⸗ gültig. Es ſind lediglich Ausfuhrbeſchränkungen für Milch und Milcherzeugniſſe in Bayern und Württemberg bis zum 1. Februar 1922 zugelaſſen. Die Eiſenbahnverwal⸗ tung wird deshalb jede Mithilfe bei der Durchführung von Ausfuhrbeſchränkungen, die nicht die geſetzmäßige erforderliche Zuſtimmung des RNeichsminiſters für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft gefunden haben und nur den Zweck haben, die Ver⸗ ſorgung eines kleinen Bezirks ſicherzuſtellen. dagegen die Ver⸗ forgung der Geſamtheit aufs ſchwerſte zu ſchädigen, grundſäßz ⸗ Inkrafttreten des neuen Poſttarifs nicht vor Januar 1922. ONB. Berlin. 15. Novbr. Die neuen Poſttarife der Reichspoſt werden nach einer Miiteilung der„Neuen Berliner Zeitung“ vor ausſichtlich erſt am 1. Januar 1922 in Kraft treten, da die Vorlage dem Reichstag erſt in der nächſten Woche zugehen werden und 5. Reichstag erſt wieder am 8. Dezember zuſammentritt. Angeblich ſollen die neuen Tarife alle Vierteljahr geprüft werden, um die No: wendigkeit weiterer Erhöhungen feſtzuſtellen. Gaulag des Ankerbadiſchen Pfalzgaues der Serderbevereine Beinheim, 14. Nov. Geſtern nachmittag fand hier in 3½ſtündiger Tagung der Gautag des Unterbaßiſcen Pfale⸗ gaues der Gewerbe⸗ und Handwerkervereine ſtatt. Gauvor ſitzender Albert Wolf⸗Mannheim eröffnete den Gautag mit einem warmempfundenen Nachruf für den verblichenen früheren Gauvorſitzenden Buſam. Malermeiſter Schul⸗ hieß die Gäſte namens des Gewerbevereins Weinheim will kommen. Stadtrat Wagenek wünſchte namens der Stadt verwaltung Weinheim einen für das Handwerk erſprießlichen Verlauf der Verhandlungen. Der Präſident des Landesver bandes Gewerberat Niederhühl wies in einer Anſprach⸗ auf die Mittel und Wege hin, das Handwerk der Geſundun zuzuführen. Er werde im Reichswirtſchaftsrate dahin wirken, daß jeder Handwerker gehalten ſein ſoll, Bücher zu führen Denn die Buchführung ſei die Seele jedes Geſchäftes. In übrigen verlangt er mehr Opfergeiſt und ein größeres Soll⸗ daritätsgefühl im Handwerk. Gauvorſitzender Wolf hob di⸗ Verdienſte des Gewerberates Niederbühl um das Handwer! durch ſeine Tätigkeit im Landtage hervor. Aus dem von Gauvorſitzenden erſtatteten Re chenſchaftsbericht war zu entnehmen, daß der Gau aus 29 Vereinen mit 2114 Mit⸗ gliedern beſteht. Der Sterbeverſicherungskaſſe gehören bis jetz nur 204 Mitglieder an. Als Tagungsort für den nächſten Gautag wurde Hockenheim beſtimmt, wo zugleich der dortige Gewerbeverein ſein 25jähriges Stiftungsfeſt abhalten wird. Der Gauporſitzende erſuchte den Präſidenten Nieder bühl um Befürwortung, daß nächſtes Jahr anläßlich de⸗ 80jährigen Stiftungsfeſtes des Gewerbevereine und Handwerkerverbandes Mannheim die Landesverſamm⸗ lung des Landesverbandes(Landes gewerbetag) in Mannheim abgehalten wird. Ein dementſprechendes Ge⸗ ſuch wird dem Landesausſchuß unterbreitet werden. Als ſtell vertretende Mitglieder für den Landesausſchuß wurden di⸗ Herren Albert Wolf⸗Mannheim und Biebe r⸗Ladenburg als Vertreter der Sterbeverſicherungskaſſe Krauß ⸗Laden⸗ burg und als deſſen Stellvertreter Stadtrat Wagenek Weinheim. Herr Tapezierobermeiſter Otto VBurchardt⸗ Heddel⸗ berg ſtattete einen etwa einſtündigen, ſehr lehrreichen Vortrag über„Fragen des Handwerks unter beſonderer Berückſich⸗ tigung des Entwurfes eines Reichsrahmengeſetzes für die Be rufsvertretung des Handwerkes und Gewerbes ab. Er kriti⸗ ſterte die neuerdings wieder überhand nehmenden Aus⸗ wüchſe des Submiſſionsverfahrens und bezeichnete den Zu⸗ ſammenſchluß zu Handwerkergenoſſenſchaften behufs Groß einkaufes der Rohmaterialien als unbedingt notwendig. Die ſo oft im Handwerk beklagten Mißſtände ſeien auf den Marnigel einer richtigen Organiſation zurückzuführen geweſen und hauptſächlich hierin ſolle das geplante neue Geſetz Abhilſe ſchaffen, von dem ſich der Redner Gutes verſpricht, wen man das Brauchbare aus dem Entwurf herausſchält und manches Neue hinzufügt. Der Entwurf des Reichsrahmen geſetzes ſtrebe eine ſtraffe Vertretung ſowohl der fachliche; als auch der beruflichen Intereſſen des Handwerks an un? enthalte als einen weſentlichen Grundzug die Pflicht zuge hörigkeit zur Organiſation. Der vertikale Auf bau derſelben vollziehe ſich in drei Stuſen des Fachverbandes nämlich in der Innung, im Landesverbande und im Reichs verbande. Für die Wahlen zur Handwerkskammer müſſe do⸗ Proportionalwahlrecht garantiert werden. Im§ 82 ſei die Bildung von Landesausſchüſſen vorgeſehen. Im Reichshand werk⸗ und Gewerbetag ſolle das Handwerk ſeine Spitzenver tretung finden, die bei der Reichsregierung ſelbſtändige An⸗ träge zu ſtellen befugt iſt. Zu begrüßen ſei es, daß die Aufſicht über die Innungen von den unteren Verwaltungs behörden auf die Handwerkskammern Abergeleitet werde, von denen allerdings ein energiſches Vorgehen gegen Mißſtände, ſe 3. B. auf dem Gebiete der Lehrlingszüchterei erwartet wer⸗ den muß. Die Lehrlinge ſollen in die Tarifverträge nicht hin eingezogen werden; aber es ſoll ihnen gute Bezahlung und die Freude am Berufe gewährleiſtet werden, da die Zukunf davon abhängt, einen tüchtigen Nachwuchs heranzuzlehen Ein Famjlienverhältnis im beſten Sinne des Wortes ſoll zwiſchen Lehrling und Meiſter Platz greifen. Munchner Cheater. Georg Hirſchfeld, der treueſte Paladin Gerhart Hauptmanns F in den Tagen des Naturalismus, der Verfaſſer der„Mutter“, der 52 es Jorban“, von„Mieze und Maria“ u. a. hat— nach vielen ahren des Fernſeins von der Bühne— ein neues Werk(im ünchner Schauſpielhauſe“) aufführen laſſen. Sein Frama Hoſea“ zeigt den Werdegang dieſes erſten der„kleinen korheten, in und gegen eine Zeit, die mit der von heute merk⸗ würbige Aehnlichkeit hat: Auch Ifrael hatte ſich von ſeinem Gotte Wgekehrt und einen Gügen errichtet, dem all ſein Sinnen und Tr ichten gehörte: Bal, die Wolluſt, den— Materialismus. Schein⸗ deilig gaben auch die Prieſter 4⁰ in Genußſucht brutalen Vergnü⸗ ungen hin. Hoſea aber ſprach in der Wüſte mit Jehova, dem wahren und ewigen Gotte, und Jehova hieß ihn, in dem zur Dirne dewordenen Ifrael eine Dirne zur Gattin zu erhöhen. Er tut es, r— die Dirne ſinkt wieder zur Dirne hinab. Immerhin, ihre beſſeren Inſtinkte ſind aufgeweckt: Die erneute Erlöſung findet eine Nelnterte. Sie folgt dem Erlöfer, der dem Volke den Untergang 2Ns Reiches prophezeit und— mit der Geliebten— geſtelnigt wird. Dieſes vieraktige Stück gibt in einer gehobenen, bibliſch⸗legendären 89 8 die nur ſelten von banalen Alltagsphraſen gebrochen wird, dicht Leben, ſondern Gleichnis. Der aus der Bibel genommene Stoff Eidert gläubige Juſchauer nicht Pſychoanalgtiter. Wie di⸗ ldel gern Tatſachen oneinanderreiht, ſo wächſt auch bei Hirſchfeld ſchehnis aus Geſchehnis, und der Zuſchauer, der die Uebergänge dermißt, wird— bleibt die Einſtellung auf den eigenen Stil des Stückes ihm verſagt— den ſprunghaften Wandel, wie er etwa die twicklung der„Dirne Oemer“ zeigt, nicht willig anerkennen. Aber ch der in des Dichters Abſſchten Eindringende wird nicht reſtlos beſriedigt. Der Fuſchauer will nämlich im Theater nicht gläubig anehmen, er will überzeugt werden. Und er vermißt in Hirſch⸗ lds Stück die große, zuſammenſchweißende Kraft, den einheitlichen Kuß. Man fühlt, daß dieſes Werk mit Unterbrechungen entſtanden . Stark wirken einige Bilder: So vornehmlich der letzte Akt Stark deshalb, weil in dieſem Bilde der Prophet in dem ihm be⸗ mmten Rahmen menſchlich und kämpferiſch hervortritt, während Bede Szenen zuvor ihn im figürlichen Umriß unſcharf und eigent⸗ ich nur phraſeologiſch zeigten.— Das Werk iſt aus ehrlichem ZWiuen und ſtarkem dichteriſchem Gefühle entſtanden, aber es fragt ſſ, ſolchen Stoffen, die ihre eigenen Geſetze der Wirkung haben. ne Kunſtform zu geben, oder ob man ſie nicht lieber ganz naiv arbieten foll, den Muterienſpielen ähnlich, die eigentlich nur Um⸗ *5 geben und dem Zuſchauer ſagen: So, nun öffne du dein Herz ind ſchent dir die Inbrunſt. deren du fähig biſt. iſt ein witz⸗ und humorloſer Jago Kortners Othello trotzdem, wenigſtens zeitweiſe, die Miterleben⸗ den in die Schauder der grauenhaften N Die Aufführung ließ manches zu wünſchen übrig. Herrn Wüſtenhagen fehlte die innere Glut des von Gott Erfüllten, auch rl. Tiedemann war diesmal nicht recht glaubhaft. Das Publikum erfaßte den dichteriſchen Willen und applaudierte ſtark. Hirſchfeld konnte ſich öfters zeigen. Richard Rieß. Berliner Theater. Dem dritten Richard und zwei Schillerdramen iſt auf der Jeſſ⸗ ner⸗Bühne(Staalsſchauſpielhaus) der„Othello“ geſolgt. Jeffner⸗ Bühne! Als eine Erſcheinung des llebergangs hät ſie Bedeutung. Als eine Erſcheinung der Reaktion, die naturgemäß eintritt, wenn irgendeine Entwicklung beim llebermaß angelangt iſt. Dem letz⸗ ten Realismus der Dekorationen ſtellt Jeſſner, der Anti⸗Reinharbt, das puritaniſche nackte Podium ſund die Treppe)! entgegen, der Charakteriſtit die— Ekſtaſe. Die will er mit gepeitſchtem Tempo, btauſenden Worten, anderen ſtarken Geräuſchen und dunklem Farbenrauſch hervorrufen. Ich ſage: mit Wirkungen hervorrufen, weil Unzulänglichkeit— nicht etwa des Regiſſeurs Verſagen— häufig den Einbruck verwehrt, daß die Gk⸗ ſtaſe der Darſteller das Primäre, die Steigerung ihres Ausdrucks nur die Folge geweſen ſei. Der„Othello“ des Jeſſner kennt ſo wenig wie der ber alten Shakeſpeare⸗Bühne ein bildhaftes 98 und Cypern; der Schauſpieler allein ſoll die Welt beherrſchen. O die Sklaverei unſerer Gewohnheit oder die dem Zielbewußtſein des Regiſſeurs nicht immer genügende Potenz der Darſteller einen Mangel fühlbar machte? Eine Kahlheit hemmte das willige Gefühl des Zuſchauers. Selbſt für die dürftigen 1 en kleiner Provinzbühnen wäre mancher dankbar geweſen. och koll die des Führers nicht verkannt und die Berechtigung des anderen Standpunktes nicht akademiſch beſtritten werden, zumal das volle Gelingen nicht von der leitenden Kraft allein abhing. Eine kleine Sonderbetrachtung kann nicht unterdrüct werden: ſogar der Verisme der Italiener ſcheute vor der Bloßſtellung des Desdemonas Erdroſſelung zurück. ließ den Vorhang des Himmelbettes vor dieſem peinvollen Gräuel fallen, Ne aber ſtellte Bett und Vorgang auf den Präſentierteller der Eſtrade. Ekſtaſe oder Nervenattacke? Der„Othello“ krankte an ſeinem Jago. Das tut er ſchon im Geiſte Sbakeſpeares. Doch zwei Ueberwächte machen den Aberwin der Intrigue menſchlich und tragiſch: Othellos afrikaniſches Blut, s ihm eingeborene, nun entbändigte Chaos; und gas Witz. Dieſer Witz iſt nicht nur eine angenehme Spielart der Teufelel, er ane dos tältſchende Kreditiv erlogener Ebrlichkeit. Ein Jago ahne Witz iſt nur ein armer Teufel und macht den Mohren zum Dummkonf. Albert Steinrück der ansgezeichnete Schauſpieler. Es will eiwas heißen, daß Fritz ri Aher nicht von hoher Höhe ſtürzte er in die Abgründe. Sein Mohr iſt nicht de wahre Nobile, in deſſen Bruſt das Tier der Wüſte geweckt wirk, iſt ein ſentimentaler, nicht ein helbiſcher Mann. Tommaſe Sal vinil.. Erneſto Roſſi... Adalbert Matkowsky! Man nenne 45 nicht„Friedhofskritik“, daß aus notwendigem Vergleich Erkennini gewonnen wird, und man hüte ſich vor Ueberſch 1 Mehr al die rührende aber farbloſe Desdemona der Johanna ofer tre. im letzten Akt) ſtark und blutvoll Elfa Wagners jugendlich Emilia hervor. Der Beifall des Hauſes zögerte, entluß ſich abe am Schluſſe ſehr lebhaft. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen. OTheater in Baden-Baden. Es war ein quter Gevanks.— er iſt aus den Bedürfniſſen einer gegen frühere Jahre weſentlit eſteigerten Winter⸗Fremdenfaiſon entſprungen— während de. Perdee der Stäbt. Schauſpiele eine auswärtige Theatergruppe zu einem Gaſtſpielzyklus auf der zu verpflichten Einen überaus glücklichen Griff tat die Kurverwaltung mit der Be⸗ rufung der Tiroler Egl⸗Bühne. Da und dort beſtanden zwe Bedenken des Inhalts, ob es geraten ſei, unſer Luxusbad, di tätte überfeinerten Weltmenſchentums, zum Schauplaß der Au⸗ führung von Bauerndramen zu machen. Aber wie der Rieſe Ar täus ſeine Kraft aus der abwechslungsweiſen VBerührung mit der Mutter Erde zog, ſo kann auch der moderne Kulturmenſch aus der bodenſtändigen Leben des Bauerntums, aus ſeiner geſunden Leben⸗ bejahung immer wieder jene Impulſe ſchöpfen, die ihm das daſein zerfaſernde, das Menſchenleben vielfach zur Karikatur verzerren zeitgenöſſiſche Schrifttum nicht gewährt. Erhärtet wird dieſe The⸗ durch die Erfahrungstatſache, daß ſchon in Vorkrlegszeiten theater wie die Zillertaler Rainer, die Dengg's u. a. an de Badener Kurgäſten ein aufnahmewilliges und dankbares Publikuf gefunden haben Der Exl⸗Bühne ging von ihren Gaſtſpleſen. Wien, Berlin und andern Großſtädten ein guter Ruf vorher. Di⸗ Erwartungen ſind noch übertroffen worden. Wir haben in ihnen keine Salontiroler mit Wagenſtrümpfen und Spielhahnfeder 9o⸗ uns, ſondern echte Volkskünſtler; ihre theatraliſche Sendung erfüll ſich nicht in Schnadahüpferln und Schuhplatteln zur Hackbrettmuft wenngleich ſolche auch gelegentlich vorkommen: ſie verkörpern un vielmehr das Leben der Alpenwelt, ſo wie ſie es ſelbſt in thee; Gebirgsheimat geſehen, gohört. erteht haben, in voller Naturwüchſig⸗ keit, in dor ihnen angeborenen Sprache des kernkräftigen Bers volkes. Daß ſie uns babei in den Geſtalten der Bauerndrame eines Anzengruber, Schönherr. Ludwig Thoma, Janghofer entgegen⸗ treten können, macht die Stärke ihrer künſtleriſchen Berufung aus Wir möchten ſie beileibe in keinem modernen Geſellſchaftsſtück ſehen, möchten aber, nachdem wir ſi⸗ in Anzengrubers KRrauzel⸗ auerr 4. Seite. Nr. 331. Mannheimer General-Anzeiger.(Adend⸗Ausgabe.) Dienstag, den 15. November 1921. An den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte und ſehr anregende Ausſprache, in der uu. a. ein Aufſchwung der Geſamtbildung des Handwerks ge⸗ fordert wurde. daß die Wurzeln für die traurige Lage des Handwerks in der Not des Vaterlandes ruhen. Schwarz liege die Zukunft vor uns. Aber wenn wir die Hände rühren, um gemeinſam am Wiederaufbau zu arbeiten, ſo werde ſchließlich ein Lichtſchein nicht ausbleiben.(Lebhafter Beifall.) Gauvorſitzender Wolf ſchloß um 6 Uhr den Gautag mit dem Wunſche eines frohen Wiederſehens im nächſten Jahre. Stadtiſche Nachrichten. Mannheimer Wohnungs-Anzeiger. Dleſer Tage erſcheint eine Probenummer des„Mannhelmer Wohnungsanzeigers“, der vom Verlag der Druckerel Dr Haas, G. m. b H(Mannheimer General⸗Anzeiger) herausgegeben wird, um einem deingenden Bedürfuls der vielen Tauſend Wohnungsſuchenden in Mannheim und der näheren und weiteren Umgebung nachzukommen. Eine große Anzahl Familien iſt heute in der Notlage, entweder den Hausſtand zu verkleinern oder zu vergrößern, und iſt deshalb gezwungen, auf dem Wege des alleinzuläſſicen Tauſches ſich um eine den jeweiligen Bedürfn ſſen entſprechende Wohnung zu bemühen. Viele Familien ſind aus beruflichen oder anderen Gründen gezwungen, ihre Woh⸗ nung in einen anderen Stadtteil, auf das Land, in eine andere Stadt zu verlegen. Einer freien Ueberſiedelung ſteht aber die täglich ſteigende Wohnungsnot entgegen, da Zuzugsgenehmigungen oder das Anrecht auf eine Wohnung nur in den ſeltenſten Fällen von den Wohnungsämtern erteilt werden können, dieſe auch niemals eine Wohnung garantieren. Es bleibt für alle, die ihren Wohnſitz verlegen müſſen, nur der Weg des Wohnungstauſches. Die Möglichkeii des Wohnungslauſches dermitteln und erleichtern, ſoll die Aufgabe des„Mannheimer Wohnungs⸗Anzeigers“ ſein. Es ſoll damit ein Organ ge⸗ ſchaffen werden, das alle Wünſche und Tauſchgeſuche Gleichinter⸗ eſſterten übermittelt und ſo Veziehungen anbahnt, die die enzige Möglichkeit bieten, die drückende Laſt der Wohnungsnot und des Wohnungselendes zu mildern. In dieſem Sinne wäre es im Intereſſe der Wohnungstauſchſuchenden auch zu begrüßen, wenn das hieſige Wohnungsamt ſich bei Tauchgeſuchen, die dorthin gerichtet werden, zur möglichſt raſchen und allſeits befrie⸗ digenden Erledigung des„NMannheimer Wohnungs⸗An⸗ zeigers“ bedienen würde. Die evangeliſche Cemeinde Waldhofs hatte, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, am Sountag einen reichen deſnlag. Naa,dem ſie in einem erhebenden Gottesdienſt das Ernte⸗ und Dankfeſt gefeiert hatte, fand um 11 Uhr die Einweihung der Gedenklaſel für die im Welttrieg aus der Gemeinde Gefallenen ſtatt. Sie iſt aus Bronze, gefertigt von Bildhauer Herm. Taglang, ange⸗ bracht an einer der Seilenwände der Vorhalle der Kirche und neunt 128 Namen. Der Feier entſprechend war eine ſehr zahlreiche Ge⸗ meinde erſchienen. Auch von auswärts waren Angehörige von Ge⸗ N gekommen. Im Altarraum hatten vor dem mit Blumen ge⸗ chmückten Altar die Jahnen des Krieger⸗ und Soldatenvereins und des Epangeliſchen Volksvereins Aufftellung genommen. Im Seiten⸗ ſchiff ſaßen die Jugendvereine mit ihrem Banner, auf der Empore die Schuljugend. Alle Mitwirkenden leiſteten ihr Beſtes und bewirk⸗ ten, daß die Feier eine überaus erhebende wurde und gewiß auch nachhaltig wirken wird. Sowohl das Orgelſpiel des Herrn Haupt⸗ lehrers Mayer, als auch der Ceſang von Fräulein Heck aus Lud⸗ wigshafen, das Spiel des Streichguartetts Beck ſowie die Vorträge des Kirchenchores machten einen tiefen Eindruck. Anſprachen und Erwiderungen wechſelten in packender Weiſe miteinander ab. Nach⸗ dem Herr Stadtpfarrer Jundt geſprochen hatte über das Schrift⸗ wort Joh. 15, 13:„Niemand hat größere Liebe denn die, daß er ſein Leben läßt für ſeine Freunde“, übernahm der Kirchenälteſte, Herr Schweizer, die Tafel im Namen der Kirchengemeinde in Hut und Pflege. Herrliche Kranzſyenden, begleitet von tief empfun⸗ denen, warmen Worten, wurden dargebracht und vor der Tafel nie⸗ dergelegt im Nanen der genannten Vereine von ihren Vorſtänden, den Herren Bahnhofsvorſſand Eberts, Takob Klein, Philinp Rupp und Friedrich Kraft. Im Namen des Bezirkskirchenrats des Kirchenkreiſes Mannheim ſprach Herr Dekan Kirchenrat von Schoepffer. Er legte in gewohnter edler Weiſe der Gemeinde die drei Pflichten ans Herz, die uns zumal jeßt beſanders nottun: Vaterlandsliebe, Berufstrene und Opferfreudigkeit. Beſonders her⸗ bvorzuheben iſt die ſtille Pauſe unter Glockengeläut, zu der Herr Stadtpfarrer Jundt rach ſeiner Anſprache aufforderte. Jrdem ſollte dadurch Gelegenheit gegeben werden, für ſich in der Stille der chreiber“ und„Meineidbauer“, Schönherrs„Erde“ ge⸗ ehen haben, auch kein Großſtadttheater mehr dieſe Stücke ſpielen ſehen.„Naturaliſtiſch“,„realiſtiſch“ nennt man wohl in der Theater⸗ ſprache eine vollendel urſprüngliche Darſtellungskunſt; bei den Exl⸗Leuten müſſen wir ſchon ſagen: wir erleben an ihnen Natur und irklichkeit ſelbſt. Erdgeruch und Bergluft weht uns aus ihren dramatiſchen Geſtaltungen entgegen.— Auch einen Dichter zäßlen die Exl⸗Leute unter die ihrigen: Julius Pohl. Niemand würde Hnter dem beſcheidenen, worlkargen Knechtdaſteller einen Dawa⸗ tiker von bedeutenden Dual täten vermuten, als der er ſich in ſeinem„Föhn“, einem Stück aus der Bergwelt, niepand würde hinter ihm einen ſo urwüchſigen Humoriſten ſuchen, als der er ſich in ſeinem fröhlichen Spiel„Der Narrenzettel“ erweiſt; an ihm Anzengruber einen würdigen Nachfahlen erhalten.—„Und: das dener Theaterpublikum?“ wird mancher frogen. Es iſt durch die vorzüglichen Leiſtungen der eigenen ſtädtiſchen Schauſvicle wie auch zahlreicher hervorragender Gäſte Gutes und des Veſte gewöhnt: aber noch ſelten haben wir es ſo im Banne der Bühnen⸗ dorgänge geſehen. Mit Recht: wir haben es hier mit einer unge⸗ wöhnkſchen Erſcheinung in der Welt des Thraters zu tun. Mit berechtigter Spannung ſieht man den folgenden Gaſlſpielen der Exltruppe entgegen. ·a. Wiſſenſchaftsinſtitut der Elſaß⸗Colhringer. Am Samstag mittag fand in Frankfurt im Veſtſaal des Senckenbergſch en Muſeums mit einer ſchlichten Feier die Eröffnung des b inſtituts der Elſaß⸗Lolhringer im Reiche ſtatt. Tas Inſtilut, deſſen Errichtung auf dem zweiten Vertretertag des Hilfsbundes für die Elſaß⸗Lolhringer im Neiche in Kaſſel im Juli 1920 beſchloſſen wurde, gat in den Räumen der Univerſität Frankfurt eine Unterkunft ge⸗ funden. Die Aeſerd hielt der 5 Vorſitzende Geh. Regierungsrat Unſperſitätsprofeſſor Dr. Erhar d⸗Bonn, der in großen Linien die Aufgaben und Ziele des Inſtituts darlegte. DasInflitut, aus den Reihen der 140 000 Elſaß⸗Lothringer Flüchtlinge entſtanden, ohne Beihilfe des Staates, ſoll unter Ausſchluß politiſcher Beſtrebungen zer Trüger der kulturellen und wiriſchafklichen Intereſſen werden Peſche die Eſſaß⸗Lothringer geiſtig und ſeeliſch untereinander und nit den deutſchen Ländern allzeit verbunden haben und auch weiter⸗ Ain verbinden ſollen. Zu dieſem Zweck 115 als Erſatz der elſaß⸗ Abteilung der Straßburger liniverſitäls⸗ und Landes⸗ Abliothzk eine Bibliolhef geſchaffen werden, ſerner ein elſaß⸗loth⸗ zingiſches Archiv. Vor allem aber ſoll durch literariſche und wiſſen⸗ ſchaftliche Arbeiten die alte kulturelle Gemeinſchaft Elſaß⸗Lothringens nit den deutſchen Ländern gepflegt werden. Die Glückwünſche der deichsregierung überbrachte Miniſterialdſrektor Götz, der Leiter der aß⸗lolhringiſchen Abteilung im Mi iſterſum des Innern. Nach mer Neihe weiterer Derrükungsanſprachen ſchloß die Freſer mit ziner Rede des rach Frankfurt berufenen, frübher in Straßburg zätigen Literaturhiſtorikers Profeſſor Dr. Frank⸗Schultz über die deutſche Eiteratur im Elſaß. 8 Präſident Niederbühl wies darauf hin, Toten zu gedenken. Es waren das ein paar wunderbar ergreifende Minuten. Am Schluß der Feier ging die ganze Gemeinde unter den Klängen der Orgel an der prächtig geſchmückten Gedenktafel vor⸗ bei. Die Kollekte ergab 572. Ihr Ertrag ſoll helfen, die Vorhalle weiter zu einem wuͤrdigen, für Jedermann jederzen zugänglichen Andachtsraum zu geſtalten. Nachmittags 6 Uhr begann im Saale der Wirtſchaft„Zum Bahnhof“ die Feier des Reſormalions⸗ feſtes, zu der der Evangeliſche Volksperein Mann⸗ heim⸗Waldhoſ eingeladen hatte. Auch hier war der Saal ge⸗ drängt voll. Auch hier wurde nur Beſtes geboten. Man hätte nicht gewußt, wem man etwa die größere Anerk ennung zollen ſolle, denen, die Anſprachen hielten, oder denen, die deklamierſen, oder denen, die auf der Bühne wirkten, oder dem Kirchenchor. Im Mittelvunkt der ganzen Veranſtaltung ſtand ſelbſperſtändlich die mannhafte, echt deutſche Geſalt des Reformators Dr. Martin Luther und das Wort der ewigen Wahrheit, das er uns im Evongelium wiederoab. Ueber⸗ all ein edler Wettſtreit. Auch hier ergab die Geldſammlung einen reichen Ertrag. Er wird Verwendung finden im Sinne des Evan⸗ gellums. Parteinachrichten. Politiſches Seminar der Deutſchen Volkspartei. Morgen Miltwoch, abends 8 Uhr, wird in dem wieder beginnen⸗ den Politiſchen Seminar der Deutſchen Volkspartei, im Geſchäfts⸗ zimmer C 3, 21, Herr Profeſſor Biſchoff über„Kant“ ſprechen. (Näheres ſiehe Anzeige.) Vereinsnachrichten. Das Winterfeſt des Jenlraloerbandes der Angeſtelllen, das em Samstag im debekungemaal ſtattſand, war, ſo ulro uus ge⸗ ſchrieben, ein Ereignis Freube und Fröhlichkeit weckte unſer lleber „Alex! in genialer Weiſe durch ſeinen echlen Hunor. Unter ſeiner muſtergültigen Leitung brachten bekannte und hochgeſchägte Künft⸗ ler in verſchiedenſter Weiſe Vinge, die das Herz erlreuten. Der ſtürmiſche Veifall bewies ihnen, daß das Dargebotene erſtklaſſig war. räulein Malkin, Frau Lotte Dörner, Herr Sla⸗ deck, ſowie das Ballett des hieſigen Nationaltheaters zeigten ſich auf vollftect Höhe. Die beiden„Puppen“(Fräulein Elfriede Baſe⸗ diem und Ellen Walter von Mainzer Stadtthealer) waren gol⸗ dig und exoberten ſchnell die Herzen aller Jeſiteilnehmer. Herr Anger vom Nationaltheater begleitete in feinfühliger Weiſe am Flügel die einzelnen Geſangspartien. Das Landhäußer⸗ Auartett unter perſönlicher Leitung des Herrn Landhäu Ber trug durch ſeine wunderbar geſungenen Lieder dazu bei, die Stim⸗ mung zu erhöhen. Im zweiten Teil des Abends huldigte Jung und Alt dem Tanze. Dabei bewieſen die Kapelle Becker und Herr Tanzmeiſter Pfirrmann, daß ſie es meiſterhaft verſtehen, die Anweſenden bis zum Schluſſe„auf dem Laufenden“ zu halten. 6. Der evangeliſche Jrauenperein der Melanchkonpfarrei Mann⸗ heim-Neckarſtabt peränſtaltete Ende Oktober im Konfirmandenſaal der Lutherkirche ſeine erſte Jahresfeier, verbunden mit muſi⸗ kaliſchen und geſanglichen Darbietungen. Den Reigen der Darbie⸗ tunngen eröffneien die beiden Vereinsmitglieder Frl Schladebach und Frin. Held mit der wohlgelungenen Zampa⸗Ouvertüre. Hierauf folgte der von dem Ehrenmitglied, Herrn Stadtpfarrer Rothen⸗ höſer wundervoll verjaßte und von Frln. Faſot empfindungs⸗ poll zum Vortrag gebrachte Prolog, der einen herzlichen Willkom⸗ mensgruß für die Anwoſenden in ſich birgt und gleichzeitig in er⸗ greifenden Worten auf den Zweck, und das Wirken der Vereinigung bhinpies In gewohnter 5 6 trug das oft und gerne gehörte Mitglied Frln. Reinhard 9 mit Herrn Keßler(Vio⸗ line) eine Rigoletto⸗Fautaſie vor. Nach dem erſten Teil ergriff die erſte Vorſizende, Frau Dora Günther, das Wort und hielt in kurzen ſinnigen Worten nochmals auf das verfloſſene Vereins⸗ jahr Rückſchau; dabei gedachte ſie aller derer, die ſich in liebenswür⸗ diger Weiſe dem guten Gelingen durch aufopfernde Tätigkeit zur Verfügung ſtellten, aufs herzlichſte. Auch wies Frau Günther cuf den Zweck des Frauenvereins hin. Dem weiteren Gelingen des Abends ſetzten Frln. Kläre Günther durch ihr wohlgelungenes, geſanglich ſein nuanctertes Lied für Sopran„Veilchen von Men⸗ delsſohn und Frin. Keilbach mit ihrem rhythmiſch und lechniſch gut gelungenen Klavlervortrag„Waldandacht“ und„Verlaſſen“, die Krone auf. An dieſer Stelle muß auch der Schriftführerin, Frau Weidner, welche das Gedicht„Ueber die ſchwere Jelk zum Vor⸗ trag brachte, beſonders gedacht werden. Nach dem nunmehr zu allſeitiger Beſriedigung in aller Harmonie nur zu ſchnell ver⸗ laufenen Abend ergriff Herr Stadtpfarrer Rothenhöfer das Wort, der auf die gilien Ziele und Eigenſchoften hinwies, und 0 1 auch fernerhin ſeine Unterſtüzung dem Verei zuteil werden zu laſſen. In der Vereinigung für Kinderforſchung ſpricht am Mittwoch, 16. Nopember, abends 8½ Uhr, Herr Ur. Moſes über„Konſti⸗ tution und Erlebnis in der Sexualentwicklung des Kindes“ im Saal 15 der Handelshochſchule, A 1. Gäſte ſind ſtets willkommen. Aus dem Lanòe. Eine Enlſchlieſſung des Badiſchen Candesverbandes gegen den Allohousmus. Tü, Karlsrube, 15 Nov. Die Generalverſammlung des Badi⸗ ſchen Landesverbandes gegen den Altoholismus, über die Schankerlaubnis oder Schankverſagung erhält(Gemeinde⸗ ßung felgende Forderun gen an die badiſche Staatsregierung: 1. Bil der Reichsregierung dahin zu wirken, daßz die Freigabe von Getreide, Zucker, Kartoffeln, Obſt und ähnlichen Nährſteſen zur Herſtellung von alkohcliſchen Getränken ſofort weiteſtgehend be⸗ ſchränkt werde mit dem Ziel völligen Abbaues. 2. Innerhalb des Landes durch Landesgeſeßgebung in gleichem Sinne vorzugehen. 3. Die gärungsloſe rg ee wiſſenſchaftlich und praktiſch durch Bereitſlellung von Staatsmitteln zu fördern. 4. Bei der Ausgeſſaltung der Geſetzgebung dafür Sorge zu tragen, daß die Gemeindbe, die die Felgen der Trunkſucht an den Ausgaben für Armenz lege und Fürſorge zu tragen hat, das Veſtimmungsrecht über die Schankerlaubniss oder Schankverſagung erhält(Cemeinde⸗ beſtimmungsrecht in Verbindung mit ſachgemäßer allgemeiner Ne⸗ form des Schankkonzeſſionsweſens). Nur mit Hilfe dieſer Mittel, heißt es am Sckluß der Entſchließung, kann der unheilvollen Ver⸗ geudung von Nährmitteln, ſowie dem unheimlich umſichgreifenden Verbrauche von Branntwein, Likören uſw. mit Ausſicht auf Erfolg entgegengetreten werden. 1 (:) Schwetzi gen, 15. Nov. Einen kragiſchen Tod fand geſtern morgen der 62 Jahre alte Fabrikarbelter Heinrich Bier⸗ lein von Hockenheim. Er hatte ſich auf dem Wege zur Ar⸗ bit etwas verſpätet und mußte ſpringen, um den 5 Uhr Arbeiter⸗ zug noch zu erreichen. Es gelang ihm gerade noch, den Pack⸗ wagen des bereits angefahrenen 0r zu beſteigen. Im Wagen brach er jedoch leblos zuſammen. Ein Herzſchlag hatte dem Leben des Mannes ein ſchnelles Ende bereitet. () Hedenheim, 15. Nov, In den letzten Nächten iſt aus einem hieſigen Tabaklager für elwa 12000 Mare Tabak von noch unbe⸗ kannten Dieben geſtohlen worden. Ein Teil der geſtohlenen Ware konnte in einem Verſteck wieder aufgefunden werden. Mäckenloch⸗Neckarhäuſerhof, 15 Nov. Zu einer erhebenden Trauerfetſer für die Toten des Weltkrieges geſtaltete ſich die Einweihung der Kriegergedächtnisanla ge. Zahlreich waren die Pereine und Korvorationen aus der Umgebung erſchienen. Nom Badiſchen Kriegerbund waren die Cauvorflandsmitgli⸗der Herr Neier and Oppel Reckargemürd und Herr Ne mwerk⸗Leben⸗ eld gekommen Die Weiherede bielt Herr Pfarrer Steinbach⸗ Möckerloch, nach ihm ſprach Herr Pekan Wöldele⸗ Dilsberg. Für die Kameraden widwete Herr Neudeck den Toten Worte des Dau⸗ kes in poeſievoller Sprache. Seine Ausführungen girfelten in einem Treuegelöbnis für die Toten und einem warwen Bekenntyis zum Paterlande. umrahmt war die Feier durch ſtimmungevolle Vor⸗ träge der Sängerp⸗reſnigungen von Eberbach, Neckarbauſen und Mückenloch. dſuf die große Verſammlung machte die würdige Feier tiefen Eſydryck. Mudan, 15. Nop. Dem Bürgermeiſter Kink von hier Purden von einem Landsmann aus Amerika 70000 Mt. kfür die Anſchaffung einer neuen Orgel überſandt. 5 Karloruhe, 15. Noy Der Karlsruher Liederkranz feſerte am Samstag mit einem vorzuglich berlaufenen den ein 80. Stiftungsfeſt. Der„Liederkranz“ gehört zu den erſten Männergeſangvereinen unſerer Staßt In Wort und Wext wurde im Verlauf des Konzeries des Gründers des Vereins, des Muſik⸗ direktors Carl Spohn gedacht. Der Mönnerchor legte Unter Leitung ſeines Chormeiſters Caſſimir durch mehrere Chöre Beugnis dapon ab, daß er auf hoher künſtleriſcher Stufe ſteht. Im Im Anſchluß an das Konzert fand ein Bankett ſtatt, bei dem der frühere langjährige 1. Präſident Geh. Hofrat Rebmann zum Ehrenpräſidenten und eine Reihe von Milgliedern zu Ehrenmitglie⸗ dern ernannt wurden. 9·(. Freiburg. 15. Nor. In einer Sitzung beſchloß der 1886 gegründete„Freiburger Karnevalverein“ im Hinblick auf die Zeitlage in dieſem Winter keine karnevaliſtiſchen Veran⸗ ſtaltungen abzuhalten. Gerichtszeitung. Tu. Freiburg, 13. Nov. In das Zuchthaus wandert wiederum der Händter Ludch. Wilh. Schäufele aus Veckenpfron(Warttem⸗ berg), ber ſchon 35 Vorſtraſen abgeſeſſen hat und zuletzt eine mehr⸗ jährige Zuchthausſtrafe verbüßte, von der ihm aber ein Teil auf Wohlverhalten erlaſſen worden war. Kaum war er wieder in Frei⸗ heit, ging er ſeinem Diebes⸗ und Einbrecherhandwerk nach. Wegen ſchweren Diebſtahls und wegen Widerſtands gegen den Kriminal⸗ ſchuzmann, der ihn verhaften wollte, wurde er zu zwei Jahre! 9 Monaten Zuchthaus verurteilt. § Winnweiler, 14. Nop. Drei Milchfälſcherinnen aus Langmeil, die Londryrtsehefrauen Anna Ehman n, Eliſe Michel und Magdalene Bohrmann wurden durch rechiskräftig gewor⸗ denen Strafbefehl zu je drei Tagen Gefängnis und 300 Pek. Geld⸗ An trafe verurteilt. geſichts der vielen, krotz der Milchpreis⸗Ex⸗ höhungen immer wieder vorkommenden folgenſchweren Fälſchungen auf dieſem Gebiet können die ausgeſprochenen Strafen nicht als be⸗ ſonders abſchreckend bezeichnet werden Heilbronn, 14. Nov. Der bekannte Wanderapoſtel Ludwig Häußer hat wieder einmal das Gericht beſchäftigt. Das Schöfſen⸗ gericht Heilbronn hat ihn zu 14 Tagen Gefän gnis verurteilt, die indeſſen durch die Unterſuchungshaft abgebüßt ſind, weil er den Gerichtsvollzieher Denhle beleidigt hat, als dieſer bei einer Verſamm⸗ lung die Kaſſe pfändete. Tu. Augsburg, 13. Nov. Der 24 Jahre alte Händler Ludwig Sammüller hatte am 10. Okt. nach Oktoberfeſt ſeinem älteren Bruder Franz das feſtſtehende Meſſer derart in die linke Bruſtſeite geſtoßen, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Sammüller wurde zu 7 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt München, 15. Nov. Vom Wu chergericht München wurde der Kaufmann David Spinner aus Lemberg wegen Textil⸗ waren⸗ und Lebensmittelſchiebereien zu ſechs Monaten Gefängins und 51000 Mark Geldſtrafe und Einziehung des überſchüſſigen Ge⸗ winnes von 25 000 Mark verurteilt. Sportliche Runoͤſchau. Allgemeines dra. Der verbindliche Spielnachmitkag. Eine außerordenilich begrüßenswerte Verfügung hat der preußiſche Miniſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Kunſt und Velksbildung an die Provinzialſchulkollegien er⸗ laſſen, wonach die Verpflichtung der Schüler zur Teilnahme an den Spielen genau ſo wie für den Turnunterricht gilt. Die Anſtalts⸗ leiter ſollen den Schülern wiederholte Hinweiſe auf die Bedeutung der Spielnachmittage für Körper und Geiſt geben. Die Provinzial⸗ ſchulkollegien ſind beauftragt, falls ſich Schwierigkeiten in der Teil⸗ nahme von Fachſchülern ergeben, in ſedem einzelnen Falle die not⸗ wendigen Anordnungen zu geben. Kraftfahrweſen. 8 ar. Mercedesſieg in Italjen. Im Anſchluß an die Zuperläſſigkeits⸗ ſehrt der Coppa del Lazion über 900 Mtr. in der Nähe von Rom kam ein Bergrennen über 10,2 Klm. das Grobe Criteriumvon Noe m, zum Austrag. Der Höhenunterſchied betrug 450 Mir. Das Rennen wurde zu einem großen Erfolge für die deutſchen Mercedeswerke. Der einzige an der Bergfahrt teilnehmende Mercedeswagen des Herrr Sca rfoglio⸗ Neapel beendete die Strecke als Erſter mit einer Durchſchnittsgeſchwindig⸗ leit von 70 St./ Klm. Der Zweite des Nennens erreichte nur 50 St./ Klut. Radſport. sr. Die Gebrüder Huſchke in Italien. Als letztes Rennen in Italien beſtritten die Gebrüder Huſchte die bekannte Fernfahrt„Rund um die Lombarde!“ über 256 Klm., in der bereits 19183 Aberger und Schenkel, die beiden ausgezeichneten deutſchen Straßenfahrer, ſich plaziert hatten. Die beiden Huſchkes konnten ſich jedoch nicht zur Geltung bringen. Sit lagen lange Zeit in der Spitzengruppe, bis Defekte ſie zurückwarfen. Dann konn⸗ ten ſie den Anſchluß an das Feld nicht wieder herſtellen. Zum Schluß lagen in dem Rennen noch ſieben Fahrer zuſfammen. Von dieſen ging der Favoit und vorjährige Sieger Glrardengo(Italien) als Erſter im Endſyurt vor 19 Landsleuten Belloni, Gray und Brunecro durchs Ziel. Au den nächſten Prätzen ſolgten H. Peliffier(Frankreich) und die Gebrüder Euter (Schweiz, Hirka 80 Fahrer hatten an dem Nennen teilgenommen. Das Wetter war kalt und ſtürmiſch, Hocken. „Maunbeimer Sport-Club—Sportſreunde Mainz. Die erſten Ef obiger Vereine traſen ſich am Sonntag in Maeinz. Mannheim konnte du Ueberlegenbeit, Schnelligkeit und Ausdauer den ſeht hohen Sieg don 182 Teren mit nach Hauſe bringen. Ganz beſonders fiele: von der M..⸗Cl. Maunſchaft noch Mittelläufer und Mittelſtürmer auf. Da M..⸗Cl. in dieſer Saiſon noch kein Spiel verloren hat, ſo werden alle Hockevintereſſen⸗ ten auf ein Treffen mit V. f. R. geſpannt kein. ar. Ükademiſche Hockeymeiſterſchaſt. Zum ſechſten Male werden in dieſem Jahre die Kämpfe um die algdemiſche Hockcymeiſterſchaft beginnen. Für dieſe werden die Univerſitäten Köln, Freiburg, Roſtock, die Hochſchule Tarmſtadt und Leipziger Spor⸗Elub, Berliner Hockey⸗Club, ünchener Sport⸗Elub, Bonner Fußball⸗Verein und die akademiſchen Sporl⸗Clubs Leipzig, Karlsruhe und Dresden Manrſchaften ſtellen. Leichtathietit. r. Die D..⸗Wallperſammlung 1922 in Berein. Im kommenden Jahre ſieht die 7 67 Sportbehörde für Leichtathletik auf eine fünfundgwanzz.g⸗ jäheige Tätigkeit im deutſchen Athletikſport zurück. Der Wahlverſammung 1922 ſoll daher ein beſonders ſeſtliches Geprage zgeben werden. So werden zum erſten Male Ehrenzeichen und Ehrenbrieſe der T. S. B. zur Verteilung gelangen. Als Feſtredner werden Exzellenz Lewald⸗Berlin und Haupt⸗ prediger Dr. Geyer⸗Nürnberg ſprechen. Vorerſt iſt folgendes Programm keſtgelegt: Samstag, 11. Februar, nachm.: Hauptausſchuß⸗Sitzung; abends: Begrüßungsabend.— Sonntag, 12. Febrnar, vorm.“ Feſtverſammlung: nach⸗ miitags: Hallenſportfeſt; abends: Wahlverſammlung. ar.„Nund um den Grunewaldſee“. Um ſeinen Wanderpreis veran⸗ ſtaltete der Atheletik⸗Sport⸗Club Marathon am Sonntan vormittag ſeinen Waldlauf„Rund um den Grunewaldſee“ über ca. 5½ Kim. 35 Läufer nah⸗ men an dem Vargaberennen teil. Den Sieg errang wider Erwarten der alte 37jährige Weltrekordgeher Hermann Müller, der vor dem mit 74 Miunten⸗Voraade bedachten A. Hoffmann mit 20 Mtr, Vorſprung einkam. Die ſibrigen Malleute Fr. Krüger und Gallin belegten nur die vicrten und nften Plätze. Athlerhit. Der Kraft⸗ und Artiſtenktub Mannheim, E. B. Canmeiſter im Ningen. Das Ringen um die Gaumeiſterſchaft des Rhein⸗Neckar⸗Gaues des Deutſchen Athlelik⸗Sport⸗Virkandes ſcgi wurde durch den am Freita in Ludwigshafen ſtattgefundenen Endkampf, des Stemm⸗ und Ring⸗K ub Lubwigshaſen gegen Kraft⸗ und Artiſten⸗Klub Mannbeim zugunſten des letzteren entſchieden. Die ſiegreich⸗ Mannſchaft in der Nufſtell tt.g Weiker, Oder, Weber Vettchen. Siegriſt und Lehmann tritt nun in de Entſchei⸗ dungsfämpfe um die Kreismeiſterſchaft(4. Kreis: Baden und Pfalz ein. In der erſten Runde bat die Mannheimer den Gaumeiſter des Neckar⸗ Elſenz⸗Gaucs zum Gegner. sr. Ringkampf-Wellmeiſt rſchaften 1922. In Helſingfor⸗ tagten in den letzten Tagen die Vertreter der internotionalen Schwer⸗ athletik, Deutſchland war den Verbandlungen fern geblieben Von den gefaßten Beſchliſſen intereſſtert vor allem, daß die Welt⸗ meiſterſchaft 1922 im Früh ahr in Stockholm ausgetragen merden und allen ſiber das der deutſche Ringerverbond, der Deutſche Athletikſportver⸗ band von 1891, verfügt, und bel den auten Betziehungen zu den gordiſchen Ländern wird wobhl auch Deutſchland einige Vertreiez zu den Weltmeiſterſchaften ſtellen. Rückkehr vom Augsburgek Natianen offen ſind. Bei dem auten Materkal, den —— 15. November———(Abend- Ausgabe.)— 5— 531.1 Handelsbiaff des Mannheimer General-Anzeiger eeeeeeee Erhöhung der Börsenumsatzsteuer. Durch verordnung des Reichsfinanzministers werden die Dörsenumsalzsteuern Wie kolgt erhöht: 1. Anschaffungsstempel für Aktien, Kuxe, Be- Zugsrechle usw. für Rundengeschäfte auf%, lür Händler- Seschälle auf 1%. Bei Vorzugsakllen, bei denen entweder ger Geh innanteil satzungsmäbig auk jährlich höchstens 7% des Nennbetrages beschrankl isb oder deren Einziehung(8 447 11...) von der Generalversammlung zu einem Kurse von micht mehr als 120% des Nennbelrages beschlossen werden Ann, ermäßigt sich der Kundenstempel auf 3 vom Tausend. Für Ceschäfte in ausländischen Bank⸗ nolen, Papiergeld oder ausländischendeldsorten mit Privat- unden auf%e unter Iländlern auf 0,4% 3. Für Devisenumsälz e wird eine Steuer von 1% bei KRundengeschüften und 0,1% bei Händlergeschäflen einge- führt. Umsalze mit der Reichsbank sind stempelfrei. Für den Devisenumsatzstempel ist die Verrechnung durch Ab- rechnungsverfahren zulassig. Es genügt jedoch iin Gegensatz zum Abrechnungsverflahren in Eflektengeschäflen die bloße umeldung beim zusländigen Finanzamt. Nach ilteilung es Landeèsſinanzamles können die bisherigen für Lffekten⸗ Seschäfle geführlen Stempelbücher auch für die Devisenge- schäſfle benutzt werden. Die neuen Stempelsatze treten erstmalig am 17. No- vember 1921 in Kralt. ** Rheinische Stahlwerke Duisburg-Meiderich. In der gestrigen.-., welche die Dividende auf 20%% fest- setzle, wies der Vorsitzende auf die anschnliche PTEduk-⸗ donssteigerung hin, die aber den Priedensstand lrotz Verdoppelter Arbeilskräfte noch nicht habe erreichen können. ur Kapilalserhöhung um 50 auf 100 Mill. 4 zum Erwerb der venberg-Bergbau-.-G. wurde bemerkt, daß durch die ge- F lige Puslon mit den neu erworbenen Werken Arenberg und nochliche Morgensonne beim Aktienumtausch 17,6 Millionen 4 karn lchlen und dab eine weitere Beteiligung an einer Fabrik Fuerkester Steine im Westerwald hinzugekommen sei. Außer- 1 stehe die Gesellschaft in Verhandlungen mit den Roh- olflieferanlen von Quartz und Kalk. Insgèesamt wird für die Dasdehnungsplane ein Aktienbedarf von 130 Mill.&4 benötigt. 110 überschüssige Betrag soll zur Ausführung neuer An⸗ dagderungsplane dienen. Zur Geschäftslage wurde gesagt, ahe man zwar gegenwärlig gut beschäftigt sei, die Zukunkt P sehr dunkel erscheine. Der Notwendigkeit erhöhter doduktion würden forigeselzt Hindernisse in den Weg ge⸗ bbe zu denen man auch die Pläne rechne, der Industrie Apilalien wegzunehmen, welche sie brauche, um arbeiten zu annen. Ob es sich dabei um die Besteuerung der Sachwerte Mün. um die Kredithilſe handle, sei gleich. Die Industrie ihrese 90% ihrer Erze im Auslande kaufen, Sie könnte von ſen bevisen nicht noch gröbere Mengen an das feich ab- noßen sei es möglich. Valulakredile aulzu- ehmen. um durch Hlergabe von ändern die Llen zu er- sehültern, auf der die Fndustrie stehe. In der gleichfalls ab- chaltenen.-V. der A. G. für Bergbau und Hülten- eurje b wurde milgeieill, daß der Zusammenschluß mit den In e chen Stahlwerken den Erwartungen entsprochen habe. 18 en ersten Monaten des Jahres habe muan kaum die Selbst- elen deckken können, späler sel ein Ausgleich eingelrelen. 10 Kohlenpreiserhöhüng sel dem Bergbau selbst am wenlg- n angenehm. Aber Zollvorschriften über die Beigabe von Rechnungen im Verkehr mit Frankreich. Ha, Wie die Eisenbahn: Ceneraldireklion zu Karlsruhe der Vandelskammer Mannheim milteill. wird erstere nachstchende Witüsung erlassen, die für die Handellreibenden von grober ntigkeitl sein dürfle: 15 Auf unseren Crenzstalionen nach Frankreich lveſſen d mer noch viele für lrankreich beslimmté Sendungen ein, en die vom französischen Zolldienst benöliglen Rech- füan Zen oder Rechnungsabschriften nicht beige⸗ 4 sind. Die Sendungen müssen sodann auf unseren Crenz- Schnen liegen bleiben, bis die Rechnungen oder deren Ab- chriſten auf die Anford erung der Grenzslalion hin vom Ab- sch er eingegangen sind. IIlerdurch werden die ohnedies neuon beengten Lagerräume auf diesen neuen Grenzstalionen 85 mehr überfüllt. verkehrssperren werden die Folge sein, nolin, nicht gie Abgangsslalionen mithelfen, derarlige un- 1 ige Aulenthalie der Güler an der Grenze zu verhülen. Die alionen werden daher erneui darauf daßb nach — Beslimmungen des französischen Umsatz- und Luxus- Suergeselzes die nach Frankreich beslimmten Waren- 5 dungen von einer Rechnung in Urschrift oder Abschrifi Eradeltel sein müssen, aus der Name, Beruf und Adresse des danbfangers, Verzeichnis der einzelnen Gegenslände der Sen- ens und deren Handelswert ersiehllich sein muß. Die bei- Fesebene RNechnung(Urschrift oder Abschiriſt) mull vom d germeisteramt des Wohnortes des Absenders oder von 88 Uandelskammer oder vom französischen Konsulat auf dedereinslimmung mil den Geschäftsbüchern des Absenders eclaubigt sein. Pel den Sengungen nach Frankreich bildet die Eingangs- verkollung an der ſranzösischen Grenze die Regel, da sich 5 Thäunismäbig nur wenig Zollstellen im Innern Frankreichs elinden. hhie Vorlage der Rechnungen ist daher in den erften Fällen bei der französischen Grenzeingangszollstelle auf oderlich. Es ist deshalh notwendig, daß die Rechnungen da der Versandstalion den Begleitpapieren beigefügt werden, Vordi sie beim Eintreffen der Sendungen auf der Grenzstation baftzanden sind. Vormerkung im Frachtbrieſe und dauer- oles Befesligen an demselben ist dabei unerläßlich. Das raubtuszenden an die französische Zollstelle führt zu zeil- beln endem Heraussuchen unter einer Nenge elwa gleichzeitig au m Zollamt vorliegender Rechnungen. Solſte die Rechnung zbsliahmswoeige einem Grenzspediteur zur Vorlage beim fran- gabsehen Zollamt zugesandt werden, so wäre dies unter An- zu des Namens des Spediteurs ebenfalls im Frachthriefe anwefemerken.(Vergl. Ziſſer 26 und 27 Ausfuhr- Dienst- maseisung,) Es Wird noch besonders daranf aufmerksam ge- Re 1 daß die Wertangaben in den Zolldeklaralionen die ehnungen nicht erselzen.“ dhabau. Tiel- und Hochbau-Aktiengesellschatt, Ludwigs- hafen a. Nh. Lahnter, Mitwirkung der Bank fur Saar- und Rheinland.-6. 90 Wieshafen, der Bankfirma 6. Beibwenger, Kommandit⸗ Kacllschaft in Stultgart und der Bankkommandite Eugen eincasek iewicz u. Co., Ileilbronn, wurde unler obiger Firma neue Akliengesellschaft mii einem Grundkapiial von eiel. A. davon 300 Vorzugsaklien mii mehrfachem Stimm- Lar NKogrüpdet. Zu Vorstandsmitaliedern wurden die Herren ekr Slann Arwand Krabbe, Oberingenſeur Ilahn und Archi- J005 iepenkothen bestelll Den ersten Aufsichtsrat bilden die * Bankdirektor Schörry, Ludwigshafen, Bank für 3 und Rheinland. Vorsitzender. Oberbürgermejster Prof. ie 1 nger, eilbronn. Geh. Oberregierungsrat Dröge, 3. Rantlen. Bankier S. Ja cobowilz. Stuligari(in Firma eſgwenger. Rommandfigesellschaft). Bankjer Eugen Ka klewicz, Heilbronn, Fabrikant farl Len Z. Ludwigs- . Direktor R a p p. Zementfabrik Heidelberg. Oberbürger- W Dr. Sehwammberger. Um und Rechisanwalt ingart. Mannhelm, Die Gesellschaft jst mit lohnen- Br. TTcTccc Pie Wirtschaftslage in der Schweiz. Ein neues wirt⸗ schaftliches Charakleristikum in der Schweiz ist die Ab- wanderung der Industrie. Der Grund ist einesteils auf die immer höher werdenden Lasten, Steuern und Transport- kosten. die teuren Rohstoffe und die hohen Löhne und aul der anderen Seite auf den immer mehr slockenden Absalz zurückzuführen, Große Schweizer Unlernehmungen haben Filialen in den umliegenden, durch niedrige Valuta begünslig⸗ ten Staaten errichtet. namenilich werden die Städte Konstanz, Friedrichshafen., Lindau, Waldshul und Lörrach bevorzugt. In der Westschweiz bieten alte Schweizer Firmen ihre An- wesen infolge Verlegung ihres Unſernehmens nach Frank- reich zum Verkauf an. Die gleiche Flucht wWie in der Industrie macht sich auch in der Einwohnerzahl der schweizerischen Grohstädte bemerkbar. In Zürich z. B. sind allein 1500 Familien abgewandert. Personalien, Die Akademie der Buchsachverständigen, Berlin W. 50. teilt uns mit, daß der Bücherrevisor Ernst Ger- hardt-Mannheim auf Grund seiner wissenschaftlichen Ar- boilen in die Akademie aufgenommen und ihm der Titel eines „Buchsachverständigen“ verlichen wurde. Börsenberichte. Von der Mannheimer Börse. Wie aus der Veröfkfent⸗ lichung im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe ersichtlich, wurden auf Antrag der Rhelnischen Creditbank da- hier 3750 Stück Aktien der Pfälzischen Nähmaschi- nen- und Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kayser in Kaiserslautern zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börse zugelassen. 750 Aklien sind für dasGeschäftsiahr 1920/ 1 voll dividendenberechligt, 3000 Stück dagegen mit halber Dividendenberechligung ausgestattel. Frankfurt. 15. Nov.(Drahlb.) Heuẽule waren an der Franklurter Börse nur Devisen und Noten amilich notiert. Die Kursschwankungen, die abermals am Markle der aus- ländischen Zahlungsmittel eintraten, legten Zeugnis ab von der grollen Unsicherheit, von der der Devisenmarkt be⸗ herrscht wird. Der Dollar wurde in den Vormittagsstunden 270 genannt. gab aber sehr bald nach,. Er senkte sich auf 260. Von Büro zu Buro wurden verschiedene Werte genannt, die aber in anbetracht der noch immer vorwiegend vorherrschen- den Abgabeneigung als schwächer zu bezeichnen sind. Gute Meinung bestand für%ige Reichsanleihe, ältere Bundesan- leihen, Hypothekenpfandbriefe und Industrie-Obligationen. Man hörte 3% ige Reichsanleihe 110, 3% ige Preuſlische Con- sols 65. Industrleaktien lagen recht uneinheitlich. Badische Anilin nannte man mit 1000—980. Scheideanslalt und Höchster wurden ebenfalls niedriger gesprochen. Deutsch: Lusemburg ca. 1100, Metallbank 1600, Von amtlich nicht noljerlen Werten fanden namenllich Emag Beachtung, 890, später 850 Geld. Mansfelder Kuxe, für die ein Kurs von 29 750 geboten war, blieben behauptet. Benz 995, Hansa- Llovd 610. Deutsche Petroleum 2100. Die Tendenz blieb auc gegen Schluß sehr zurückhaltend. Mittwoch. den 16. bleibt die Börse wegen des Buß- und Beilages gänzlichgeschlossen. Berlin. 15. Nov.(Drahtb.) In der nächsten Woche finden Vollbörsenversammlungen am Montag und Donners-⸗ ta E statt. Deuisenmarkt. Fraunkfurter Devisen. Frankfurt. 15. Nov. Drahtb.) Auf dem Devisenmarkt hielt die Unsicherheit weiter an. Unter, gröberen Schwan- kungen stellten sich die Preise 10131 die Vormittagsnolie- rungen wieder niedriger, Die Spekulalion legte sich im IIin- blick auf die ungeklärten Verhältnisse beim Abschluß neuer Geschäfte gröhte Zurückhaltung auf und ist sie eher bestrebt, bestehende Hausse-Engagements abzubauen. Im freien Nolen- markt gingen polnische Nolen mit etwa 6,90——6,75, Auszahlung Warschau.50—.40 um. Im freien Frühverkehr wurden fol- gende Kurse genannl: London 105(amtlich 1043), Paris 1023 (1917½). Brüssel 1875(1830), Newyork 265(260), Holland 9250 (9150). Schweiz 5050(4960), Italien 1100(1007½). Amtlen 1 Novemder 5 Novembor 14 Royvemder 5, Novemder Beis griet geig Frlet Rold Artef gold rie! Holland 3781 20 08 80 10 90 153.20 Horwegss 734 29374½ 0% 786 20783 80 geiglen 1728 20 1731 f82 10 ½ 0 Schweden 0ʃ 10 2303 80994..— Nondon 018 90 121 10 02—- 41. Helsingfors-l—.— Parls 1848 10851 90 15.50 1979 50few Vork 230 20 283 89 239.70 260 30 SSohwels 4889 10 90 733— 65. len, altas 5———— Spanlen 3708 40 3303 80 3385 40 3 60 O0.-Oest.ang] 8 43 9 81 8 99].01 Hallen, 038 901041.10 1006 40 102³ 60 Sudapest 2 72 278 24.7 25,05 Uanmark 7 20 7⁰ d H⁰ν.õ Hν, οrag 273.70 278.30 270, 200 279.80 Frankkfurter Notenmarkt vom 8 ovombes. ged Srler Sold Srlst Amerikanische Moten. 233 13 2388 desterr.-Ungap., altos.—.— Belgisobe 17.50 18 50 Aorweglsens—.——.— eee.— amäalsehe„„„„ 16f— 169— Englisgde.. 1034—.1033.— Spanfsons——— Fräntrdefsche 6½%½59.02.50 Sohwelrer 1347.— 4938.— Hollängieenßs 142 505457.50 Sbwodlsens— Ialleniscde 106g 50 107/1 50 Fsohecho-Sovakx. 275 27 Oesterreloh abgeet..25 5 50 Unfartsohe 2⁴ 75 23 23 Tendenz: bei slillem Geschäft schwankend. Dollar 268/265—200/%258½. Schlußb behauptet. Borllmer Devisen. Amtlloa dovombder fovemder 14. November 1 ο,,˖jaο deld Eriel Beld Arte geld Brie. deld Beie, tolland.403 8909 959143.880.15/18[de% vorkf 233 74/ 237.261 290 78J 28 27 Grüsse 1773 20½1776 80/1820 184331 83earis 1046.13(1381 631883 10/16853. Uumstia 7009 3913 50 37%½ 28UT20 JSohwelr 4/ 1/4373 20% 05/42.5 Koponka je 785.20 474.80440 120 à45Spanles 3471 30/3478 30811 4/ 18.56 Stecknoln 5½0 9539839 93/053 80%05f 100 JestUng—— 8— 4— Holsinzater 434.50 48 60 07 28/ 300 65/ Men abg..33.17.13.17 Itallen,. 1953.80 101%033 ½101 100%raß 257.70 288 30 278.70J 279 80 Conden 1608.55 f01 051037.%040 zudsgest] 248/ 24.88].57 25.03 Waren und fHärkie, Zuckerversorgung. Von fachmännischer Seite erhallen wir folgende Zuschrift: Die Zuckerversorgung hat im Monat Oktober auberordenilich viel zu wünschen übfig gelassen und gibt auch heute noch Anlall zur Beunruhfgüng in weiten Kreisen. Die Gründe hierfür liegen einmal darin, dah die Reichszuckerstelle im Sommer, als die Ernteaussichlen die denkbar besten waren, berelis die für Oktober sonst zurückgestelllen Vorräte alter Ernte in Erwarltung einer günsligen früheren Ernte verteil hat, wWährend infolge der anhaltenden Dürre und Trockenheit die Ernte nicht nur wesentlich geringer, sondern vor allem auch viel später, als man damals erwärtete, eintrat. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage ganz außerordentlich ver- schärft worden durch den mit der ien en zusammen- hängenden allgemeinen Warenhunger und die Angst vor wei⸗ teren Preissteigerungen. Das Angebol konnte der Nachfrage auch vor allem deswegen in keiner Weise genügen, weil nicht nur die verspätele Ernte, sondern vor allem auch die Sperre der Schiffahrt infolge niedrigen Wasserstandes der Flüsse und der außergewöhnliche Wagenmangel es verhinderten, daß die Rüben rechtzeitig den Rohzuckerfabriken und weiter der hergestellte Bohzucker rechtreilin den Raflinerien zuge- üöhrt, wurden. Ilierdureh ist die Zufuhr neuen Zuekers in die Verbraucherkreise wesenllich verzögert worden, und zu der verspätelen Betriebsaufnahme der Raffinerien kam ferner Autiragen aut lange Zeit versehen, e Aecr Verbrauchern zuzuführen. Wenn auch mit dem Wagenmangel leider fernerhin gerechnel werden muß, so ist doch zu hoflen, dall jelzi, nachdem kast alle Raffinerien den Betrieb wieder aulgenommen haben, die Knappheit an greifbarem Zucker aufhören wird. Immerhin sind infolge der Trockenheit die Ernteaussichten, wenn auch besser als im Vorjahre oder als noch vor etwa einem Monat, doch nichi so, daß mit einer reichlichen Versorgung des Inlandsverbrauches gerechnet werden kann. Gesſchert ist lediglich eine etWwas bessere Versorgung als im Vorjahre. Vom Chemikalienmarkt. m. Mannheim, 15. Nov. In der Hauptsache wird der Markt durch die Hallung am Devisenmarkti beeinilubt. Die Preise sind sehr ſest und auf Seiten der Verkäufer wie auch auf Seilen der Kaufer übt man große Zurückhaltung. Ileute Vor- miltag war die Stimmung wieder wesenilich belestigt, da von den Devisenmärkten höhere Kursmeldungen für ausländische Lahlungsmittel vorlagen. Angebole lagen vor in Alaun- Kristallnchl. Ammonlak fein. erstklassiges Fabrikat, zum Preise vou 475 per 100 ka brutto für netto einschllenlich Julesäcken ab Nähe Mannheim. Tieröôl wurde einschl. Ver- backung brutto für neito mit 1000 ab hiesigem Lager ge⸗ nannt. Für Terpentinöl-Ersatz, hell, mildriechend. Original- Tara, Neugewicht, excl. Verpackung stellten sich die Forde- rungen auf 1345—1355 die 100 kg ab Ludwigshafen a. Hh. Salmiakgeist. lech. rein, wasserhell. 0,910. Neugewicht, Ori- Sinallara nannte man excl. Ballons mit 500 die 100 kg ab süddeutschem Labriklager. Natr. salieyl. puriss. pluv. War ab Nähe Mannheim zu 7500% am Markte. Natr. Chloric. ervst. chem. rein, stellte sich excl. Verpackung franko mittel- deutscher Stationen auf 1490—1510 per 100 keg. Kal. per- manganat. D. A. B. 5, kleine Kristalle, war excl. Verpackung ah Lager Mannheim zu 50 das Rilo am Markte. Pür Glaubersalz. krist. handelsübliche Ware, forderte man 173 bis 178& für die 100 kg ab süddeutischer Station. Zinkstaub, 83—85½, handelsübliche Ware, wurde einschl. Verpackung zu 2000 die 100 kg frei mitieldeutscher Station angebofen. In Quecksilber waren in handelsüblicher Ware, in Flaschen von 1 34% kg netto, exel. Leihelsenflaschen, die mit 50 4. per lück berechnet werden, Angebote zu bis 305 das Kilo am Markte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 15. Nov. Wie abhängig die Preisgestaltung am Getreidemarkt von den Schwankungen der Devlsen isl, zoigte sich heute vormiitag. Es wurden zu niedrigeren Preisen einige Geschäfte getätigt, als aber späterhin vom Devisen- markie leilwelse Wieder festere Kurse gemeldet wurden, trat erneul eine Befestigung ein Welzen war aus der Mark und aus Schlesien reichlicher angeboten und für Roggen trat der Begehr lür Umlagezwecke wieder stärker auf. Der Preis⸗ unlerschied zwischen Weizen und Roggen hat sich weiler mällig verringert. Für Gerste werden die hohen Forderun- gen nicht bezahlt. Haſer kommt mehr heran und war auck cielmehr als gestern käuflich. Mais war an bahnstehender Ware stärker angeboten, da die Bezugsvereinigungen grö- here Lieferungen angeboten hatten. Mehl war bei nach- zebenden Preisen reichlich am Markte. Kleie und Hülsen- rüchle schwächten sich im Preise leicht ab; dagegen be- haupteten die verschiedenen HIIfsfutterstoſfe, besonders Me-⸗ lasse, ihren Preisstand. Deutsche Wollkäufe in London. Wie das„Woll-Archiv“ erfährt, erregle auf der letzten Auktion in London die starke Nachfrage der Deutschen das Erstaunen der englischen und kfranzösischen Aulkäufer. Man vermutlet, daß die deutf⸗ schen Fabrikanten einen dreimonatigen Kredit von hollän- dischen und schwedischen Banken erhalten haben, um die daraus hergestelllen Waren im Verdelungsverkehr weiler zu veräubern. Daumwolle.[Wochenbericht von Knoop u. Fabarius, Bremen.) Die Märkte verlleſen durchweg llau und schliossen am 10. d. Bl. kaum sietig. Ausgesprochene, sich von lag 2zu Tag fühlbarer machende Schwäche bei steigendem Angebol des Südens sowolll wie UHeberbordwerfen von Kontrakten sel- tens der Spekulalion beberrschte die Märkte ganz und gar, Die Enlkörnung der neuen Ernte hatte am 1. d. M. in Ballen⸗ zahl die von manchen Scitenvorausgesagte Gesamtziffer von 6,5 Millionen bereits um rund 146 000 Ballen überschritten (der Ginnersbericht meldete am 9. d. M. 6 646 000 Ballen als enlkörnt), was der Gesamtlage ein ganz neues Geprage gibt. Läht doch die letzigenannte Ziffer auf eine Ernte von eiwa 8 Miljionen schließen, obwohl man nunmehr, nachdem es zur Cewißheit geworden, daß man von Amerika aus die Welt stark hinter das Licht geführt hat, wegzen des Endresultates der Ernte gänzlich in der Luft hängt. Außerdem beginnt die Weltwirtschaft zu stocken. Alexandria war mäncherles Schwankungen unterworſen und schließt mit einem Preis⸗ rückgang von 4 8. Bombay schwach, Preise ca. 80—100 Punkte niedriger als letzte Woche. Abgeschwächte Haltung am Metallmarkt.(Wochenbericht der Deulschen Metallhandel.-.). Die anfangs der Berichts- woche weiler stark anziehenden Metallpreise erfuhren einen jähen Rückschlag, als plötzlich am 9. November ds. Js. die Bevisenkurse in einem ihrem Steigerungstempo entsprechen- den Malle zurückgingen. Während in den ersten Tagen der Woche das Geschäft am Metallmarkt das gewölnnliche leb⸗ hafte Bild zeigle, einer lebhaften Nachfrage nur ein sehr ge- ringes Angebot gegenüberstand und eine sich stürmisch stelgernde Erhöhung der Preise eintrat, verkehrte der Rück⸗ 70 schlag gie Lage in ihr Gegenteil: auf allen Linien starkes Angebot. dem eine kaum nennenswerte Nachfrage gegenübher⸗ stand. Schon am folgenden Tage trat ein neuer Umschwung ein. Die neuerliche sprunghafte Steigerung der Devisen bhrachte auch eine vermehrte Nachfrage an den Markt, die dieses Mal einem größeren Angebot begegnete, da man durch den vorhergegangenen Sturz anscheinend etwas unsicher ge- worden war. sodaſß sich, wenn auch unter stürmischen Schwankungen ein erhebliches Geschäft entwickeln konnte. Die Woche schließt leicht abgeschwüächt. Die Bewegungen erstreckten sich gleichmäßigz auf alle Metalle, und von einem besonderen Interesse für das eine oder ardere Metall kann nieht gesprochen werden, Dor Altmetallmarkt bewegte sleh dem Neumetallmarkt entsprechend. wenn auch in etwas ruhigeren Bahnen. Für den Konzum gelten zurzeit folgende Preise: Elektrolvtkupferkathaden November 81—83& per 1 kg. Dezember 80—82 A. Raffinadekupfer November 78 pis 76. Dezember 74—75 l, Hüttenweichblei prompt 27—28., Füöttenroh-ink. Marke 7/iro RR—29&. Feinzink, Marke Zero, 99%/ ig. 3270—33.50&. anhezlen 18-—15⁵&. Straits- „iyn 18—185, Hüttenzins, 89½%/ 18. 178—131 A, Aniimen 2 bis 31&A per 1 kg. Viebmkrkte. Freiburg. 14. Nov. Auf dem letzten Vi-hmarkt Werem zum Verkaufe aufgetrieben: 50 Ochsen. 60 Kühe, 30 Kalbinnen, 38 Stöck Jungvich. Hiervon wurden verkauft: 80 Ochsen, 40 Fühe. 25 Kalbinnen. 30 Stöck Jungviek. Die Durchschuſtis⸗ preise betrugen für Ochsen 7000—11%&. für Köh⸗ 8½0 bis 0%. für Kalbinner 4500—8800. far Jungvichk 8006—4000 Mark Der Verkehr war ziemlick lebha dte Preise für gutot Nutzvieh immer nech hoch. Offenburg. 14. Nov. Der letrte Schwenemarkt war wit auch hier erschwerend der Wagenmangel hinzu. der es verhinderte. den ferliggestelllen Verbrauchszucker sofort den 325 Stück hefahren. Bei gutem Ceschkfisgang wurden Preise von 200—400 für das Paar eralelt. 6. Seite. Nr. 531. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgade.) FPP Dienstag, den 15. November 1921. Nus der Pfalz. Perſonalveränderungen im pfalziſchen Staalsdienſt. OAB. München. 15. Nov. Neichsverkehrsminiſterium, Zweig⸗ ſtelle Bagern: Vom 1. Dezember 21 an wird der Regierungsrat der Eiſenbahndirektion Ludwigshafen a. Rh., Dr. Ernſt Bein an die Betriebsinſpektion Aſchaffenburg als Vorſtand berufen. Gendar⸗ meriedienſt: Auf Anſuchen entlaſſen wird der Gendarm Heinrich Lintz in Mutzbach, verſetzt der Wachtmeiſter Auguſt Weber von Queidersbach nach Annweiler und der Gendarm Johann Gel⸗ mann von Waldfiſchbach nach Queidersbach. ** § Aus der Pfalz, 15. Roy Die Schafweiden werden z. Zt. in verſchiedenen Gemeinden der Pfalz neu verpachtet: die gebotenen Preiſe ſiehen im Zeichen großer Stergerungen. So erhielt die ſaarpfälziſche Gemeinde Webenheim, die die Weide bisher an einen Schäfer aus Saarbrücken um 9000 verpachtet hatte, ietzt 12 000 ½. In Schallodenbach verpachtete die Gemeinde die Winterſchofweide um 8500. Der Betrag iſt aber den Grundeigen⸗ Kmern zu niedrig, ſodaß ſie eine Einſpruchskundgebung unz beſchloſſen, auf ihren Grundſtücken nicht weiden zu laſſen. Neues aus aller Welt. Das Expleſionsunglück in Dotzheim. 15 unſerer Meldung über das Exploſionsunglück in Doßheim bei Wiesbaden wird uns noch berichtet, daß die Zahl der Tote n 19 beträgt. 3 0 Arbeiter wurden zum Teil ſchwer, zum Teil leicht verletzt. Als die Exploſion erſolgte, ſchlugen hohe Stich⸗ flammen empor und ein Rauch verbreitete ſich über ganz Dotzheim um Glück befand ſich ein Teil der Arbeiter im Hofe, da es gerade Nittagszeit war, andernfalls wäre die 52 der Opfer nech grözer. In den Büroräumen der Fauthſchen rik ſpielten ſich nach dem Unzlück herzzerreißende Szenen ab Die großhe Gefahr. die durch die brennenden Oelvorräte ent ⸗ ſtanden war, war dadurch zu beſeitigen, daß der geſamte Brand⸗ herd unter Waſſer geſetzt wurde. Trotz angeſtrengteſter Tätigkeit der Wiesbadener und Dotzheimer Feuerwehr, von denen die erſte ſpfort an die Brandſtelle 79 5 mar, gelang dies erſt in den heut gen Norgenſtunden, weil in Dotzheim bereits geſtern nachmittag Waſſer⸗ mangel eingetreten war und das Waſſer in Schläuchen aus Wies⸗ beden nach der Brandſtätte geleitet werden mußte. Erſt in der 7. Morgenſtunde war die Gefahr einer weiteren Ausdehnung de; Brandes beſeitist. Wie greß die Gefahr ſelbſt war, geht daraus hersor, daß geſtern abend gegen halb 11 Uhr unter Entwicklung einer rieſisen Stichflamme ein weiterer Benzinbehälter explodiert⸗ Um halb 10 Uhr wurde die Leiche des Werkmeiſters Scheurich geborgen, die unter einem ſchweren Zementblock begraben lag Die Bergung der anderen Leichen kann erſt erfolgen, wenn die Trümmer weggeräumt ſind. Die Urſache der Exploſion ſteht noch nicht feſt. — Ein ſugendliches Schleberkrio. Der Fabrikarbeiter Karl Hartmann, der Hilfsarbeiter Johann Nothelſer und der Kaufmann Adolf Schwarz aus Fronkfurt. alle drei in jugend⸗ lchem Alter ſtehend, gründeten zwei Ledergroßhandlungen in Schwellingen und Stuttgart. Sie verſchafften ſich dadurch, daß die beiden„Firmen“ ſich gegenſeſtig als Referenzen aufgaben, große Pederſendungen auf Kredit und verſchoben dieſe nach Frankfurt, Derbach, Nörnberg und anderen Städten. Jeßzt iſt das Trio mit ſerer Haushälterin, der 16 Jahre älteren Fabrikarbeiterin Maria *— 2 IN unter Mitnahme von über einer halben Mil⸗ lion ark geflüchtet. Die Höhe des Schadens, der den ver⸗ ee Lederhandlungen zugefügt iſt, wird auf mindeſtens eine illion Mark geſchätzt. — Das Spiel mit Sprengkörpern. Ein achtjßhriger Knabe han⸗ tierte in Oſterfeld mit einem Sprengkörper, den er gefunden hatte. Der Sprengkörper explodierte. Dabei wurde ſeiner 14jähri⸗ gen Schweſter und einem 8 Monate alten Kinde je ein Auge weggeriſſen, während er ſelbſt einen Finger und ein Fingerglied ver⸗ lor. Alle drei mußten dem Krankenhauſe 1 werden. — Schon wieder ein Jorn des Zorn don Bulach. Der frühere Staatsſekrerär von Elſaß⸗ zothringen Zorn von Bulach hat eine Klage gegen den franzöſiſchen Staat eingereicht, weil er nach dem Waffenſtillſtand mit ſeiner Famille ausgewieſen worden iſt. Er verlangt eine vnon 400 000 Franken, die er dann dem Wiederaufbauſonds zur Verfügung ſtellen will. — Von peluiſchen Banditen ermordet. Der Bergmann 8 55 tin Donga von Bottrop, der als Mitarbeiter in der oberſchle⸗ ſiſchen Sache tätig war, iſt bel einer Reiſe in ſeine Heimat ermor⸗ det worden Donga hatte, wie man der Eſſener Allgemeinen Zei⸗ tung ſchreibt, ein Telegramm erhalten, wonach ſeine Schwiegermutter lebensgeſährlich erkrankt ſei. Er fuhr mit ſeiner Frau nach Char⸗ lottengrube bei Rydultau. Am Adend der Ankunft wurde er, als er in einen benachbarten Ort gehen wollte, plötzlich von drei Ban⸗ diten überfallen und durch eine Anzahl Revolverſchüſſe ge⸗ tötet. Die Leiche wurde vollſtändig ausgeraubt. In ſeiner Begleitung befand ſich ſein Schwager, der Bergmann Wlotzeck, der vergeblich Hilfe herbeizuholen verſuchte. Ein polniſcher Poliziſt N jeden Beiſtand. Die drei Mörder ſind infolgedeſſen ent⸗ ommen. —.Großfeuer in New-Rerk. Eine gewaltige Feuersbrunſt ha⸗ im Hafen von Newyork vier große Docks einer überſeeiſchen Dampferlinie und zwei Docks der Standard Oil Comp. vernichtet. Das Feuer erhielt beſonders dadurch Nahrung, daß auf den Docks der Standard Oil Comp zwei Züge mit Petroleum ſtan⸗ den, die natürlich ganz in Flammen aufgingen. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswefterwarte in Rarisrußhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtenen e mergens ——— See. druck bera⸗ Wind 88 böbe in NRH tur 8 73 2 5 38 m mm(e g e3 S Kicht. Sturte 8 Wertheim——- 2 0—2 NO mäß 0 Königſtuhl 503767.2—6—2—680 ſſchw. 0 Karlsruhe. 127 268.3—3] 4]—3 N0 eicht h. 0 Baden⸗Baden 213 766 4—3 5—4N0O ſleicht 0 Billingen 715768.8——]—78 ſleich:. 0 Feldberg. Hof 1281 752.0—0 0=3No ſſeicht 0 St Blaſien 780——1——41—— Badenweilertr———1——4—— Allgemeine Wilierungsüberſicht. Deutſchland bleibt im Bereiche de⸗ Hochdruckgebietes über Ruß ⸗ land. Daher dauert das heitere fort. Ein über dem Ozean erſcheinendes Tiefdruckgebiet ſendet einen Ausläufer über Ftankreich oſtwärts, der ſedoch keinen Einfluß auf die Süddeutſchlands gewinnen wird. Wektervorausſicht bis Miltwoch, den 16. November, 12 Uhr nachts: Heiter und trocken, leichter Froſt, ſchwache öſtliche Winde. itterung Briefkaſten. Wir bitten für den Briefkaſten deſtrumte Emſendungen auf dem Umſchlas als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantworiet.— Mundliche Auskünfte zu erteilen, ſind wir nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem Wege einzureichen „W. K. Wenn Sie Photegraph ſind, haben Sie ſchon eine gründlichs Mitgabe für dieſe Stelle. Sie müßten ſich dann zoch in einem größeren ilmunternehmen einarbeiten. Uebrigens können Sie von dem Verlag ul Lieſegang in Düſſeldorf einſchlägige Literatur erhalten. K. 100. f. Dieſe Verp deen beſteht nach 29 des Handelsgeſetz⸗ buches. 2. G. H. Buchheiſter, Handbuch der Drogiſtenpraxis. B. M. 33. Asbeſt und Chlormagneſtuml ruge je 30 Telle, Magneſium⸗ oryd und Sand je 20 Teile. Der Sand muß ſehr fein ſein. Eine rechtlich ſo verwickelte Frage eignet ſich nicht gut für den Briefkaſten. Sie werden nicht umhin können, den Rat eines Rechtsanwalts in Anſpruch zu nehmen. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des unz zur Berfügung ftedenden Raumes vorbehalten.) Ompteda. Georg.: Es iſt Zeit. Tiroler Aufſtand 1809. Stuttgart, Deutſche Veclagsanſtalt(802). Haeckel, Ernſt: Italienfahrt. Br'efe an die Braut 1859/0. Leipzig, Koehler(808). Carnegie, Andrew: Geſchichte meines Lebens. Ebenda(804). Ermatinger,.: Das dichteriſche Kunſtwerk. Leipzig, Teubner(805). Ober⸗Deutſchland. Eine Monatsſchrift. Novemberhaft. Stuttgart, Strecker u. Schröder(808). Inſel⸗Almanach 1922. Leipzig. Inſelverlag(807). B 5ö.h u, Helene: Das Recht der Mutter. Noman. Berlin, Ullſtein 5 (808). a tz, Alfred: Die Frau.(Aphorismen). Berlin⸗Wilm., Baſch u. Co.(809). Briefe von Moritß Hertmann. Herausg. von Prof. Dr. R. Wolkan, Wien, Rikoko(810). von Joſef Kainz. Herausg. von Hermann Bahr. Ebends 11 Dahn. Traugott: Aus meiner Jugendzeit. Belſer(812). Der Prozeß Erzberger—Helfferich. Ulm, Süddeutſche Ver⸗ lagsanſtalt.(813) Im Felde unbeſiegt. 2. Band. München, Lehmann.(814) Kleiſt, Hans Jürgen.: Die ansländiſche Kapitalbeteiligung in Deutſch⸗ land. Berlin, Reimar Hobbing.(815) Herzbläftchens Zeitvertreib. 68. Band. Berlin Flemming u. Wiskon(816). Flemmings Knaben buch. Herausg. v Georg Gellert. Ebenda. G17 Töchter Album. 67. Band. Ebenda.(818) Judenderinnerungen Großherzog Friesrich l. Baden Herausg. v. Karl Obſer. Heidelberg. Winter. G820) Oſtdeulſche Monatsbhefte. Heft 7. Danzig. Verlag der Oſt⸗ deutſchen Monatshefte.(821) Oncken, Herm.: Aus Rankes Früßzeit. Gotha. F. A Vertbes.(822) Brieger. Erna Maxa.: Des Elſchens Reiſe auf die Eroe. Weihnachts⸗ ſpiele. Hambur, id Sauerberg.(823) Das literariſ Heſt 4. Stuttgart, Deutſche Berkogs ⸗Au⸗ ſtalt.(824) Brager Muſtermeſſe 1921. Prag, Verwaktung der Muſtere meſſe.(825) 0 von ttlermung Dr Nrit Goldendaum Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleton: A. Maderno: für Lokales unt den übrigen redaktioneſten Inbolt Richarß Schönſelder: für Handel: J..: Franz Kircher: für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckeret Dr Haae. Mannbeimer General⸗Anzeiger Am d Mannpeim. 2 Verwandten Freunden und Bekannten die traurige Nitteilung. daßg unser lieber, guter, unveigeßlicher Va“er, Grodvater. Schwiegervater, Bruder u. Onkel. Hert Daniel Linneharh Prlvatler im Alter von 71 Jahren ern nack kufzem Leiden santi entschlaſen ist. Mannheim. Mitteistr. 94, 18. Nov. 1021. Die fieſtrauernden Hinterbllevenen. De Beerd gung ſindet Freitag Ans, Teras-Haufcréème „TDarter Teint über Nacht“ Grobe Tubern Doppel- Tuberie. Teras-Haus Max Schwarzlose .......NMK..50 15.— nachmiiliags um 2 Uht von der Letnen-· haelle aus statt. 294 Dantsagung Für die zahlreichen Beweise wohl- tuender Teilnahme beim Fleimgang 15 unserei lieben Mutter, Schwiegermuttet MANNHEIM, 18. 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Nopember 1921l. d erscheint: 5 2* Anzeiger für den gesamten Herausgeber, Verleger und Drucker: Druckerei Dr. Haas, C. m. b.., Geschältsstelle E 6. 2. fernsprecher Nr. 79407945 Wenn heute jemand infolge Veranderung seiner wirtschaftlichen Verhaltnisse oder aus anderen Grũnden eine andere Wohnung sucht, so kann das infolge der allgemeinen Wohnungsnot vorläufig nur auf dem Wege des Wohnungs-Tauschs geschehen. Die Ursachen sind vielſach. Der eine will eine größfere Wohnung mit einer kleineren vertauschen oder umgekehrt, der andere zucht seine Wohnung vom Norden nach Sũden oder von Osten nach Westen zu verlegen oder umgekehrt. Dieser will aus einem Vorort in die Stadt und jener will aus der Stadt hinaus. Andere sind wieder infolge einer beruflichen Veranderung darauf angewiesen, ausserhalb eine Wohnung zu suchen. Aus anderen Städten sucht man einen Wohnungs-Tausch mit Mannhe im. Allen diesen Notwendigkeiten und Wünschen soll der Mannheimer Wohnungs-Anzeiger dienen. Er soll diese Gesuche in Form einer Anzeige solange bekannt geben, bis die Wünsche oder die Notwendigkeiten erledigt sind oder man sie als erfolglos oder unausfũhrbar ansehen muss. Selbstverstãndlich kann die endgũltige Erledigung eines Wohnungstausches nur durch die Wohnungs-Amter geschehen. Wer also das Gewünschte auf Grund der Veröffentlichung oder der ihm durch den Mannheimer Wohnungs-Anzeiger gegebenen Bezichungen gefunden hat, muss sich alsdann mit dem Wohnungsamt in Mannheim oder dem seines Aufenthaltsortes in Verbindung setzen. Zur Aufnahme im Anzeigenteil gelangen: Wohnungstausch-Anzeigen. Normalgröſe 3 Zeilen; die viermallge Aufnahnmnme Mkc. 10.— bei Aufgabe zu verguten. Mehr-Zeilen(also über diese 5 Zeilen hinau«?gsz„„ 130 je Teile. Anxeigen dieser Art können auch in größerer Schrift erfolgen bei Berechnung von„.50 je Zeile. Ollerten-Vermitilungg VVVVVVVVVCC 9„.— Alle anderen Wohnungs Anzeigen, e. Wohnungs Cesuche, möbllerte Zimmer, Hauskzute und- Verkkute, Oesuche und Angebote von Läiden, Stallungen, Lager, Wirtschaftsräume u. dergall...Mk..30 je Zeile Geschäfts-Anzeigen wie Empfehlungs-Anzeigen von Handwerkern: Maier, Sehlosser, Installateure, Transporieure usw. Angebote in Tapeten, Linoleum, Tepplche, Beleuchtungskörper und alle in das Wohnungs⸗ geblet fallende Angebote und Verkaufsanzeigen„Mk..— je Zeile. Anzeigen fũr die Probenummer baldigst erbeten. E 6, 2. Eine Probenummer des Mannheimer Wohnungs-Anzeigers erscheint am 19. November. Vele hunderte Mannheimer Einwohner suchen ihre Wohnungen zu tauschen. Sie bedienen sich bisher gemäß den gesetzlichen Vorschriflen der Vermittlung des Wohnungsamts oder der Tagespresse. Um allen Wohnungstauschsuchenden Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche in die Oeffentlich- keit zu bringen, zur baldigen Erledigung beizutragen und eine Erleichterung des Austausches (exentl. auch bei dem Wohnungsamt) herbeizuführen, wird die am Samstag, den 19. November erscheinende Probe· Ausgabe des„Mannheimer Wohnungs-Anzeiger“ dlese Wohnungstausch-Gesuche einmal kostenfrei Anzelgenschluß Frellag. 18. ds., miflag 1 Uhr. Annahmeslelle E 5. 2. Anzeigen durch Fernsprecher werden nicht angenommen. Jedem Rnrelgen- Besteller wird die Probe· Nummer des Mannheimer Wohnungs-Anzeigers kostenfrel zugestellt. n