193 1 * Witlwoch, 16. November Badiſche Neueſte Nachrichlen — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Seitung.— Mannheimer Muſik-Zeitung.— Bildung und Unterhaltung. Dezugspreiſe: du maundeim uns Umgebung monatu ſrei ins haus gebracht Mark 12.—. durch die Poſt bezogen vierteljährlich Mark 27.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 Karlsrube in daden und nummer 2017 Ludwigshafen am Abein. Hauptgeſchäftsſteue E 6. 2. Seſchüfts ⸗Rebenſtelle gecarvorſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher Aummer 7030, 70, 7042, 7043, 7043, 7088. Celegramm-fdreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. BVBeilagen: Der Sport vom Sonntag. Abend⸗Ausgabe. 1921... Anzeigenpreiſe: die kieine Zeile ink..s0 ausw. mk..— Stellengeſuche u. Fam ⸗Anz. 20% nachlaß. Reklame me. 12— Annahmeſchluß: mittagblau dorm. 8˙½% Uhr, Abendbl. nachm. 1½ Uhr. Kür Nnzeigen an beſtemmt. 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Zum Schluß heißt es in dem japani⸗ en Gegenvorſchlag, Japan werde ſelbſt dann, wenn dieſer Vorſchlag abgelehnt werde, nicht enttäuſcht ſein. Wie„Daily Mail“ aus Tokio berichtet, wird vonſeiten lapaniſcher Marinekreiſe in dem Blatte„Niſh Niſh Shimbin“ dargelegt, daß die Vorſchläge des Staatsſekre⸗ kärs Hughes vollkommen unfair ſeien und nur den amerikaniſchen Anſprüchen gerecht würden. Japan könne * ieſemlächerlichen Vorgehen nicht beiſtimmen. E. P. London, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Der Daily Te⸗ legraph ſchreibt: Die amerikaniſche Regierung hat der Menſch⸗ heit ein edles Beiſpiel gegeben. Wenn die Vereinigten taaten und England ſich die Hände reichen, kann Ja⸗ pan nicht beiſeite halten. Wenn dieſe drei Mächte ein lbkommen ſchließen, ſo hat es wenig Bedeutung, ob andere ſich irgendwelche Freiheiten nehmen, denn nur die Amerikaner, ugländer und Japaner beſitzen ſtarke Flotten. Die„Morning Poſt“ ſchreibt: Wir glauben, daß kein noch ſo geſchickter Entwurf über die Abſchaffung der Waffen, der dergißt, die Kriegsurſachen aus der Welt zu ſchaffen, die Lage ändert. Schiffe können nicht im erſten Augenblick gebaut werden. Der Friede iſt noch immer von zwei Gefahren bedroht: der Angriffsgeiſt und die wirtſchaft⸗ lichen Bedingungen, unter denen Japan leidet. EP. Waſhington, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Der New⸗ 8 Herald ſchreibt, daß Präſident Harding ſeine leb⸗ fkalte Genugtuung über die Zuſtimmung Japans zum ameri⸗ Kalſchen Abrüſtungsplan ausgedrückt habe. Wellington d do, der Führer der chineſiſchen Delegation erklärte, daß hohe moraliſche Geiſt, der bis jetzt die Verhandlungen geleitet habe, China zu den beſten Hoffnungen der Regelung er chineſiſchen Angelegenheit berechtige. Calo— Schanzer— Briand. 5 WB. Waſhington, 16. Nov⸗ Nachdem Balfour geendet gatte, hielt Admiral Cato in japaniſcher Sprache eine ede, worin er ſagte, Japan würdige in hohem Maße den umeritkaniſchen Plan und iſt überzeugt, daß er den Nationen unſinnige Ausgaben erſparen werde und den Weltfrieden gern wird. Japan, das die hohen Abſichten, die Hughes eiteten, zu ſchägen weiß, nimmt freudig den Vor⸗ ag im Prinzip an und iſt bereit und entſchloſſen zur radikalen Herabſetzung der Seerüſtungen zu ſchreiten. ebhafter Beifall.) Natürlich wird man die Bedürfniſſe, die ſt ich die territoriale Lage Japans bedingt ſind, in Rechnung ellen müſſen; infolgedeſſen iſt die genaue Prüfung des nigerikaniſchen Planes notwendig. Japan, ſchloß Cato, hatte einmals die Abſicht, Seeſtreitkräfte zu beſitzen, welche die Ver⸗ migten Staaten oder England gleichkommen. Es hatte nie⸗ mals Vorbereitungen eines Offenſivkrieges im Auge. Nach avasmeldungen führte Cato noch aus, daß die Vorſchläge 8 r. den Erſatz verſchiedener Schiffstypen von japaniſchen achverſtändigen genau geprüft würden, bis gewiſſe Abände⸗ ugen vorgeſchlagen werden könnten, die von amerikaniſchen anderen Delegierten erwogen werden könnten. Der Führer der ttalieniſchen Delegation Schan⸗ 55 r drückte die Befriedigung der italieniſchen Delega⸗ lon in einer kurzen Erklärung in engliſcher Sprache aus, ohne auf techniſche Einzelheiten einzugehen. ierauf folgte Briand und ſagte u.., die zur Verhand⸗ ſtehenden Fragen intereſſieren vor allem die großen See⸗ nächte. Ich habe mit Freude die Zuſtimmung Großbritan⸗ niens zur Kenntnis genommen. Frankreich ſteht den Ma⸗ meproblemen nicht gleichgültig gegenüber. Der Krieg at unſere Flotte betroffen, die ſchon viel ſchwächer iſt als ſie ein ſollte. Briand fügte noch mit erhobener Stimme hinzu: sagibt noch ein anderes Problem. Die Debatte hier betrifft dicht nur allgemeine Frggen des Budgets, es handelt ſich um edeutendere Fragen. Man muß wiſſen, ob die Völker zum invernehmen gelangen können, damit die Grauſamkeiten des f ieges vermieden werden. Wenn das Problem der Abrü⸗ ung zu Lande, welche die Grundfeſte für Frankreich iſt, einerzeit zur Verhandlung kommt, und die Welt über die Stel⸗ bingnabme Frankreichs unterrichtet haben wird, dann— ich in deſſen ſicher— wird ſie gerechterweiſe anerkennen, daß rankreich nur ein ausreichendes Heer aufrecht erhält und keine intergedanken hat. 123 Nach dem Schlußwort von Hughes wurde die Sitzung um 4 Uhr aufgehoben. Hughes wurde ermächtigt, das Datum der nächſten Sitzung der Konferenz feſtzuſetzen. lun mã 0 Die Shantung⸗- und andere öſtliche Fragen. WB. Paris, 16. Nov. Philipp Millet drahtet dem„Petit Pariſien“ aus Die einzige Frage, die vielleicht eine tiefe Erregung in Amerika hervorrufen könnte, würde die Frage von Shantung ſein; aber alles deutet darauf hin, daß Japan bereit ſei, in dieſer Frage Konzeſſionen zu machen, wie in der Frage Chinas im allgemeinen mit Aus⸗ ſchluß der Fragen der öſtlichen Mongolei und der nörd⸗ lichen Man d§ churei. Millet beſtätigt, daß auf Wunſch von Hover die Probleme betr. China vorweggenommen werden und daß man mit denen beginnen werde, bei denen ein Einver⸗ nehmen leicht erzielt werden könne und daß man für die Zu⸗ kunft diejenigen aufbewahre, bei denen ein Uebereinkommen augenblicklich unmöglich ſei. WB. London, 15. Nov. Daily Mail berichtet aus Waſhing⸗ ton, es beſtehe die Möglichkeit einer Regelung der Schan⸗ tungfrage, die wahrſcheinlich die Zurückziehung der Eng⸗ länder und Franzoſen von Wei⸗Hei⸗Wei bezw. Kwan⸗Tſchang⸗ Wan, die Abſchaffung der Einflußſphäre und eine weitere Enk⸗ wicklung des Konſortiums zur Sicherung der Anleihe zu rein produktiven Zwecken einbegreifen. Wenn ein ſolcher Plan mit der Auflöſung des engliſch⸗japaniſchen Bündniſſes verbunden wäre, ſo würden ſchwere Anfor⸗ derungen an den guten Willen Japans geſtellt werden. Es be⸗ ſtehe kein Grund zum Peſſimismus. China bleibe je⸗ doch weiterhin der Angelpunkt der ganzen Konferenz. Dieſe Frage ſei bereits durch den Ausſchuß für das Problem des Fernen Oſtens, der geſtern erſtmalig eine Sitzung hielt, angeſchnitten worden. Die franzöſiſche Preſſe zur Landabrüſtung. ONB. Paris, 16. Nov. Nachdem nuamehr die Frage der Ab⸗ rüſtung zu Lande in den nahen Kreis der Waſhingtoner Konferenz gerückt ſt, beginnt die franzöſiſche Preſſe die Ausſichten der Ab⸗ rüſtung gegenüber Deutſchland zu kommentieren. Im geſtrigen „Journal“ ſchreibt Saint Brice: Wenn die Vereinigten Staaten die Anregung zu einer Beſchränkung der Rüſtungen zur See ge⸗ geben haben, ſo geſchah dies darum, weil ſie keinen Grund zu fürch⸗ ten haben. Wie verſchieden hiervon iſt doch die Lage Frank⸗ reichs. Es liegt im Konflikt mit einem Volke, das den Willen gezeigt hat, Frankreich zu vernichten, und das mit ſeinem Vorhaden um ein Haar Glück gehabt hätte. Saint Brice fäyrk fort: Selbſt unter dem erdrückenden Gewicht der Niederlage mäßige dieſes Volk ſeine Hoffnungen auf Rache nicht. Ohne Zweifel ſei es auf dem Papier entwaffnet, aber der Krieg von morgen werde mit enderen Waffen geführt als der von geſtern und eröffne der Er⸗ findungsgabe der Ingenieure und 1 ein rieſenhaftes und unerſchöpfliches Arbeitsfeld. Frankreich könne das Gleichgewicht nur durch außerordentlich ſtrikte Vorſichtsmaßregeln herſtellen. Man ſolle nicht von anderen Garantien ſprechen. Allianz⸗ verträge hätten die große Zerbrechlichkeit aller menſchlichen Arbeit. Gegen Deutſchland könne Frankreich nur auf ſich ſelbſt rechnen. So⸗ lange jenſeits des Rheins ein kompakter Block von 60 Millionen Menſchen ſein werde, der theoretiſch vielleicht entwaffnet ſei, der vjelleicht c pazifiſtiſche und demokratiſche Tendenzen heraus⸗ kehre, müſſe Frankreich, um ſeine Sicherheit zu garantieren, auf einer ſtarken kriegsbereiten Armee beſtehen. Perkinax über den weiteren Verlauf. WB. Paris, 16. Nov. Pertinax kabelt dem„Echo de Paris“: Nachdem Staatsſekretär Hughes der inneren Politik Tribut gezollt hat, verlangt er jetzt geheime Beratun⸗ gen. Nach allem wird alſo der amerikaniſche Kongreß jetzt geheime Sitzungen abhalten. Nur die Entſcheidungen dürften öffentlich bekannt gegeben werden. Ueber dem Komitee von 50 Mitgliedern, das die maritime Konvention ausarbeiten würde, über dem Komitee von 36 Mitgliedern, das die Probleme des fernen Oſtens löſen ſolle, und über den vielen geſchaffenen Unterkommiſſionen, die die Spezialfragen beraten ſollen, werde der Rat der fünf Regierungschefs herr⸗ ſchen, analog dem berühmten Rat der Vier.— Pertinax beſtätigte ferner, daß Hughes erklärt habe, er werde keine Geſamterklärung in der Frage des fernen Oſtens abgeben. Briand habe erzielt, daß eine raſche Prü⸗ fung aller Detailfragen vorerſt unternommen würde. Vor allen Dingen würden die Probleme behandelt werden, über die ein Einverſtändnis leicht zu erzielen ſei. Die anderen würden zum Studium und zu Verhandlungen zurückgeſtellt werden. In dieſen würden die Entwaffnungsfrogen geführt werden. Die engliſchen und italieniſchen Regierungen ließen erkennen, daß ſie die Initiative zur Diskuſſion der Abrüſtung zu Lande ergreifen würden, aber es könne auch möglich ſein, daß Briand es für opportun halte, ihnen zuvorzukommen, um den franzöſiſchen Standpunkt zu erläutern. Die Reparations⸗ fragenwerdennicht diskutiert werden; es ſei An⸗ gelegenheit der franpöſiſchen Regierung, die Stunde und die Art einer derartigen Beratung zu wählen. Dieſe Diskuſſion könnte augenblicklich nur ungünſtig für Frankreich ſein ange⸗ ſichts der Erregung aller Pazifiſten von England und Amerika. Pertinax fordert deshalb Loucheur auf, auf ſeine Reiſe nach Waſhington zu verzichten. 3 Deulſche Stimmen für das amerikaniſche Seeprogramm. EP. Paris, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Admiral von Scheer hat dem Korreſpondenten des Newyork Herald erklärt, daß der Entwurf Hughes' das Abrüſtungspro⸗ blem tatkräft'g angepackt habe. Der Vizeadmiral Brü⸗ ningbhaus, M. d.., erklärte, deß dieſer energiſche Vorſchlag der Welt einen wirklichen Dienſt erweiſe und für die Völkernerſöt nung mehr tue als der Völkerbund, der nur eine Allianz der ſiegreichen europßiſchen Stagten ſei. Der Vizeadmiral glaubt, daß der zehnjäbrige Rüſtungsauf⸗ ſchub praktiſch undurchführbar iſt, und daß das Tonnenmaß, das Hughes anwendet, nicht den Lehren des letzten Kieges entſpräche. der Kampf der Elſäſſeru Lolhringer um ihr Vollskum Die oberen Zehntauſend, die Bourgeoiſie der elſäſſiſchen und lothringiſchen Städte, ſie ſind es, die das elſaß⸗lothringr⸗ ſche Volk a Pade und Ungnade Frankreich überliefert haben. Wir wollen heute nicht danach fragen, inwieweit die Wünſche der Elſaß⸗Lothringer in politiſcher Hinſicht von der Entſchei⸗ dung der Novembertage 1918, Einverleibung in Frankreich, abwichen, wir wollen nur feſtſtellen, daß die erdrückende Mehrheit der Elſäſſer und Lothringer nie daran ge⸗ dacht hat, ihre Eigenart franzöſiſcher Verwelſchung preiszu⸗ geben. Frankreich aber hat nur das eine Ziel: Ausrottung alles Deutſchen in Kultur und Sprache, in der öffentlichen und ſogar in der privaten Lebensſphäre ſeiner„befreiten“ Kinder. Glücklicherweiſe iſt ja der große Befreiungsrummel im Nopbr. 1918 gelungen! Der Augenblick des Zuſammenbruchs Deutſch⸗ lands, der Sieg Frankreichs, dieſer Zeitpunkt vollkommenſter Verwirrung aller Gemüter wurde geſchickt benützt, um eine rückſichtsloſe Romaniſierung einſetzen zu laſſen. Und als die Stürme des Weltgeſchehens abflauten, da ſah ſich das elſaß⸗ lothringiſche Volk den neuen harten Tatſachen hilflos gegen⸗ über, in ein Netz von Feſſeln verſtrickt.„Le plébiscite est fait“, hat Poincaré in Straßburg bei einer der heute in Elſaß⸗Loth⸗ ringen als Novemberduſel bezeichneten Befreiungsfeſte ausge⸗ rufen! Die Elſaß⸗Lothringer wollen Franzoſen ſein! Dieſen Grundſatz, aufgebaut auf wunderſchönen Phraſen, hat Frank⸗ reich zur Richtſchnur ſeiner elſaß⸗lothringiſchen Politik gemacht. Wer ſich ihr entgegenſtellt, wird als deutſchfreundlich bezeich⸗ net und damit allerhand angenehmen Schikanen ausgeſetzt, Verſetzung nach dem Innern Frankreichs, polizeilicher Ueber⸗ wachung, Zurückſetzung in öffentlichen Aemtern und ähnliches. Und durch dieſen Terror wußte man von Anfang an die Oppo⸗ ſition niederzuhalten. Alle möglichen großen Herren wie Joffre, Poincaré, Millerand haben zwar immer wieder betont, den Elſaß⸗Lothringern müßten ihre wohlerworbenen Rechte er⸗ halten bleiben— die Elſaß⸗Lothringer verſtanden darunter in erſter Linie die Beibehaltung deutſcher Sprache und Geſetz⸗ gebung— aber es blieb bei den Worten. Und es iſt bezeich⸗ nend, daß die Straßburger Zeitung„Der Elſäſſer“(republika⸗ niſche Volkspartei, in der deutſchen Zeit: Zentrum) am 5. Ok⸗ tober in die Klage ausbricht: im Verſailler Vertrag habe man manche Länder ausdrücklich verpflichtet, die ſprachlichen und religiöſen Rechte der Minderheiten zu achten. Von Frankreich, dem klaſſiſchen Lande der„Menſchenrechte“ habe man das leider nicht verlangt, auf Worte eines Joffre und anderer bauend! In Schule und Gericht, im geſamten öffentlichen Leben wurde die franzöſiſche Sprache als die allein herrſchende einge⸗ führt, Theateraufführungen in deutſcher Sprache verboten. Die ſtaatliche Selbſtändigkeit Elſaß⸗Lothringens— in der Tat war es unter deutſcher Herrſchaft bis zum ſelbſtändigen Bundes⸗ ſtaate herangereift— wurde zerbrochen und die allmähliche Zurückdrängung des Elſaſſes und Lothringens auf die Stufe des von Paris völlig abhängigen Departkements begonnen. Eine gewiſſe Sonderverwaltung Elſaß⸗Lothringens war nicht u umgehen, da dieſe Gebiete während der 48jährigen deutſchen eriode in jeder Hinſicht eine Einheit gebildet haben, ſodaß ſich Frankreich zu einem Uebergangsregime entſchließen mußte. Ein Commiſſaire génsral trat an die Stelle des früheren Statt⸗ halters, ein Conſeil conſultatif mit rein beratender Stimme an die Stelle des elſaß⸗lothringiſchen Landtages. Im übrigen wurde die franzöſiſche Verwaltung eingeführt, Elſaß⸗Loth⸗ ringen in die Departements Haut⸗Rhin, Bas⸗Rhin u. Moſelle aufgelöſt. So raſch als möglich ſoll der Begriff Elſaß⸗Loth⸗ ringen verſchwinden. Die ausgezeichnet funktionierende Staats⸗ bahn Elſaß⸗Lothringens ſoll franzöſiſchen Privatgeſellſchaften überliefert werden, die elſaß⸗lothringiſchen Geſetze— d. h. die deutſchen Geſetze— ſollen auf das raſcheſte durch franzöſiſche erſetzt werden, unabhängig davon, ob dieſe den deutſchen gleichwertig ſind oder nicht. Auf das Wohl des Landes kommt es ja natürlich nicht an, die Hauptſache iſt die Durchfüh⸗ rung einer vollkommenen Verwelſchung dieſes deutſchen Volksteiles. Ganz offen haben hohe franzöſiſche Re⸗ gierungsbeamte im Hinblick auf die Einführung der franzöſi⸗ ſchen Schulſprache in einem zu 88 Prozent deutſchſprachigen Lande ausgeſprochen, daß man ruhig eine Generation Elſaß⸗ Lothringer opfern müſſe, um in kurzer Zeit eine franzöſiſche Bevölkerung in den ehemaligen Reichslanden zu erzielen. Solch unerhörter Druck mußte trotz allem Terror Gegen⸗ druck erzeugen. Zuerſt nur in ſchwächlicher Form mit ſteten Entſchuldigungen und Verſicherungen franzöſiſcher Geſin⸗ nung, führen die Elſäſſer und Lothringer heute einen er⸗ bitterten offenen Kampf um ihr Deutſchtum. Sie verlangen die Zweiſprachigkeit in Schule und öffentlichem Leben. Sie verlangen in weitem Maße die Beibeholtung der deutſchen Geſetzgebung. Sie verlangen die Erhaltung der elaß⸗lothringiſchen Bahnen als Staatsbahn. Frankreich läßt jedoch nicht locker. Was das elſaß⸗lothringiſche Bahn⸗ netz anbelangt, ſo liegt der franzöſiſchen Kammer ein Reſo⸗ lutionsvorſchlag einer größeren Zahl Deputierter aus dem Innern Frankreichs vor, der eine Vereinigung der elfaß⸗ lothringiſchen Bahnen mit dem Netz der Oſtbahngeſallſchaft verlangt! Neue Kämpfe ſtehen hier bevor. Alle dieſe Rei⸗ bungen kaben zuſammen mit wirtſchaftlichen Gründen, von denen ſpäter zu ſprechen ſein wird. ein aroßes Urbenaden geſchaffen. Nicht zum ger'noſten berust dieſes Unberagen auf der Behandlung Elſaß⸗Lothringens als Kolo⸗ nie. Die Beamten aus Innerfrankreich, die in Scharen nach Elſaß⸗Lotbringen eingewandert ſind, und die als die „nouveaux venus eine wenig freundliche Aufnabme erfah⸗ ren, erhalten ſogenannte Oſtmarkenzulagen. Die einhei⸗ miſche Beamtenſchaft iſt alſo ſchlechter geſtellt. Sie hat mehr⸗ 2. Seite. Nr. 333. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 16. November 1921. fach Vorſtöße unternommen, um eine Gleichſtellung zu er⸗ reichen. Endlich ſchien ein dahingehender Entwurf des Straß⸗ burger Abgeordneten Univ.⸗Prof. Müller Erfolg zu haben — er wurde von der Deputiertenkammer angenommen und an den Senat welterge zeben—, als Gerüchte laut wurden, die innerfranzöſiſchen Beamten würden verſtehen ſich ihre Vorteile zu ſichern. Am Sonntag, den 23. Oktober hat nun in Straßburg eine große Kund⸗ebung der einbeimiſchen Ve⸗ amtenſchaft ſtattgefunden, in der von dem Frankrecch der Freiheit, Eleichheit. Brüderlichkeit ihr autes Recht nach drei Jahren der Benachteiligung verlangt wurde. Man ſpricht in der Preſſe viel von dieſem elſaß lotorin⸗ giſchen„Malaise“, Unbehagen. Die nationaliſtiſche Preſſe iſt raſch damit fertig, indem ſie behauptet, di:ſes„Unbehagen“ berube einfach auf deutſcher Mache! In deeſem Sinne grei⸗ fen ſie folgenden Straßburger„Skandal“ auf: Ein Alt⸗ deutſcher namens Scherff, der ſchon vor dem Novewber 1918 in der elſaß⸗lothringiſchen Polizei tätig war, iſt in den Dienſt der franzöſiſchen Cebe mpolizei übernommen worden. Er ſoll nun für Deutſchland ſpioniert haben. Bei einem Verhör iſt er geflohen und nach Deutſchland entkommen. Die franzöſiſch geſchriebene Preſſe in Elſaß⸗Lothringen raſt und verlangt ſofortige Entfernung aller„Boches“ aus Elſaß⸗ Lothringen und bezichtigt zwiſchen den Zeilen faſt die ge⸗ ſamte deuſchſprachige Berölkerung franzoſenfeindlicher Ge⸗ ſinnung. Gegen die Schriftleiter verſchiedener deutſchgeſchrie⸗ bener Blätter unternimmt ſie einen Verleumdungsfeldzug. Der„Fall Scherff“ ſoll zu einem großen Skandal aufgemacht werden, um ihn als Beweis dafür verwenden zu können, daß nur eine Eewaltkur in Elſaß⸗Lothringen reine Luft ſchaffen könne. Dieſes wilde Getue iſt auch den franzöſiſch geſinnten Elſaß⸗Lothringern wider ihre Natur, und ſo ſteht die geſamte deutſchſprachige Preſſe zuſammen— ſie umfaßt mindeſtens dreiviertel der geſamten Zeitungen— und ſpottet über die chauviniſtiſche Hetze, und in ſchärfſten Worten wird die fran⸗ zöſiſche Polizei⸗ und Spitzelherrſchaft gegeißelt. So ſieht es um die herrliche franzöſiſche Freibeit aus! Wir können nur hoffen, daß die Elſaß⸗Lothringer nicht müde werden in ihrem Widerſtand. Der Ordensregen, den die Franzoſen auf das Land niedergehen laſſen, die Errichtung von Denkmälern— am 16. Oktober wurde auf dem Sockel, von welchem die Träger der weſtlichen Kultur im November 1918 das Standbild Friedrichs III. niedergeſtürzt haben, dem franzöſiſchen Revanchepolitiker Droulsde ein Denkmal errichtet, die Einweihung von Trikoloren werden den nüch⸗ ternen Sinn der Elſaß⸗Lothringer nicht verwirren können, und insbeſondere wird der wirtſchaftliche Niedergong als Folge der Losreißung vom deutſchen Wirtſchaftskörper, das elſaß⸗lothringiſche Unbehagen weiterhin verſchärfen. E Sd. Frankfurk a.., 16. Nop. Die Frankfurter Nachrichten ſchreiben: Der bekannte ehemalige Oberkommandierende der Olient⸗ armee, Generel Sarail, hat dem Lorrain zufolge in einer öffent⸗ lichen Verſammlung der radikalen Partei in Poitiers folgenden Aus⸗ ſpruch getan: Man darf ſich nicht verhehlen, daß die Elſaß⸗Loth⸗ ringer in der deutſchen Armee gedient haben. Sie waren Soldaten des Kaiſers. Ich für meinen Teil habe kein Vertrauen in ſie und möchte dieſe Geſellſchaft nicht kommandieren. Zu dieſen Ausführungen des Generals bemerkt der Chefredakteur der Straß⸗ burger„Republique“: Will Herr Sarail etwa alle Elſaß⸗Lothringer, die im deutſchen Heere gedient haben— es ſind etwa 80 Proz. der im Alter von 20—45 Jahren ſtehenden Männer unſerer Heimat— ins andere Lager treiber? Sollen etwa die Intereſſenten— um ſich gegen die Anpöbelungen und Schmähungen zu verteidigen— eine Vereinigung früherer deutſcher Offiziere Unteroffiziere und Sol⸗ daten bilden? Oder aber will Herr Sarajl alle, die im deutſchen Heere gedient haben, von dem Militärdienſt befreien? Die Frank⸗ furter Nachrichten fügen hinzu: Die Worte der Republique ſind gut gemeint, aber Worte ſind nunmehr in Elſaß⸗Lothringen frucht⸗ los. Tiefe Gegenſätzlichkeit will ſich dort durch die Tat auswirken. England und Irland. 3 Ulſter und Sinnfeiner. EP. Paris, 46. Nov.(Eig. Drahtber.) Der„Matin“ ſchreibt: Die iriſchen Friedensverhandlungen haben den Gnadenſtoß erhalten. Andrews, Stagtsſekretär in der UÜlſterregierung, der in der letzten Woche dem Kabi⸗ nettsrat der Ulſterregierung in London„eiwohnte hat geſtern in Belfaſt erklärt, daß ſeine Regierung nicht mehr an einer Konferenz mit der Regierung Lloyd Ceorge teil⸗ nehmen werde, ſolange dieſe den Gedanken eines alliriſchen Parlaments nicht fallen laſſe. Die Sinnfeiner⸗Delegierten da⸗ gegen erklärten geſtern, daß der Dail Eireann unmöglich eine Löſung annel men könne, die nicht die Schaffung eines all⸗ iriſchen Parlaments vorſehe. Lloyd George hat am Dienstag abend der Ulſterregierung ſeine Antwort über⸗ ſandt. Sie iſt kurz gehalten und„acht keine neuen Zu⸗ geſtändniſſe. Man glaubt in Londoner parlamentari⸗ ſchen Kreiſen, daß es noch vor dem Zuſammentritt des Unter⸗ hauſes im Monat Januar zu Neuwahlen kommen werde. Daily News berichtet, daß der Riß innerhalb der konſervativen Partei immer größer werde, und daß alles auf eine kritiſche Lage in Liverpool hinweiſe. 5 Anträge, die ſich gegen die iriſche Politik der Koalitionsregie⸗ rung richten, werden morgen in Liverpool zur Erörterung kommen. England und die ägypliſche Jrage. WB. London, 15. Nov. Daily Herald berichtet, daß Adly Paſcha und die übrigen Mitglieder der ägyptiſchen Ab⸗ ordnung das Angebot der britiſchen Regierung, das die Ver⸗ längerung der militäriſchen Okkupation Aegyptens auf unbegrenzte Zeit vorſehe, abgelehnt habe und morgen oder Freitag nach Aegypten abreiſen werbe. Auch die Morningpoſt berichtet, es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die ägyptiſche Delegation die geſtern von Cur⸗ zon überreichten Bedingungen, unter denen die britiſche Regie⸗ rung bereit ſei, dem Wunſche Aegyptens nach einer neuen poli⸗ tiſchen Regelung ſtattzugeben, als vollkommen unan⸗ nehmbar anſehe und daß die Delegation London vor Ende dieſes Monats verlaſſen werde. Wie die Times berichlet, wird dem ägyptiſchen Premierminiſter Adly Paſcha ſtattfinden. — ö—— Die Krebitalt on. Ablehnende Haltung der Reichsregierung. ONB. Berlin, 16. Nov. In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß die Reichsregierung in der geſtrigen Kabinetts⸗ ſiung einen ablehnenden Beſchlu ß gegenüber dem Kredilangebot der deutſchen Induſtrie ſchon gefaßt habe. Aus wirtſchaftlichen und politiſchen Gründen halte man die Entſtaatlichung der Eiſenbahnen nicht für möglich. Da die Reichsregierung vorausſichtlich von ſich aus neue Vorſchläge machen werde, ſei auch die Frage beſprochen worden, auf welche Weiſe eine größere Wirtſchaftlichkeit bei Poſt und Eiſenbahn erzielt wrden könnte. Man habe vornehmlich Aenderungen im inneren Betriebe der Verkehrs⸗ verwaltungen diskutiert. Maßgebende Kreiſe vertreten den Standpunkt, daß ſich eine größere Wirtſchaftlichkeit, beſonders durch Zubilligung privatwirtſchaftlicher Freiheiten an die Reichseiſenbahnleitung, erzielen laſſen müßten. Dieſe würden ſich dann beiſpielsweiſe auf die Vergebung von Aufträgen und 12 innere Buchführung des Verkehrsminiſteriums eziehen. Induſtrie und Gewerkſchaften. ONB. Berlin, 16. Nov, Aus induſtriellen Kreiſen ver⸗ lautet, daß es völlig ausgeſchloſſen ſei, daß die Induſtrie auf der Grundlage der Forderungen der Ge⸗ werkſchaften ernſtlich mit dieſen verhandeln werde. In⸗ nerhalb des Reichsverbandes ſei man ſich von vornherein darüber klar geweſen, daß gegenüber den Bedingungen der Induſtrie ein Gegenſtoß von der anderen Seite erfolgen werde. Es frage ſich nun, wie man in dieſen Kreiſen betont, wer der Stärkere bleibe. Selbſtverſtändlich wünſche der Reichsverband Verhandlungen mit den Ge⸗ werkſchaften. Dieſe könnten aber nur auf ſachlicher Grundlage geführt werden und hätten nur dann Ausſicht auf Erfolg, wenn die Gewerkſchaften gewillt ſeien, ſich von dem Beſtreben leiten zu laſſen, mit gutem Willen eine Löſung zu ſuchen und an der Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe mitzuarbeiten. Das würde einſchließen, daß auch die Kreditaktion der Induſtrie, durch welche nur am Samstag eine neue Zuſammenkunft zwiſcken Curzon und G dieſer ſelbſt Opfer auferlegt würden, von den Gewerkſchaften ernſtlich geprüft würden. Ein neuer Jahlungsplan Deutſchlands. ONB. Paris, 16. Nov. Der Berliner Korreſpondent der „Information“ meldet ſeinem Blatte, daß die deutſche Re⸗ gierung wahrſcheinlich auf den bereits früher erwähnten Plan zurückkommen werde. Obligationen auszugeben, die die Unter'rift bekannter Banken und Großinduſtriel⸗ ler traͤgen, die durch Auslandswerte ſowie Geldreſerven von den deutſchen Unternehmungen garantiert werden ſollten. Statt mit fremden Deviſen wolle Deutſchland künftig mit dieſen Obligatiopen, die im Ausland diskontiert werden könnten, ſeine Reparationsannuitäten bezahlen. Der Korreſpondent glaubt verſichern zu können, daß ein Pro⸗ jekt dieſer Art im Schoße der Reparationskommiſſion kaum auf erheblichen Widerſtand ſtoßen würde. 7 2 Ein Je dzug gegen die deulſche chem ſche Induſtrie. ONB. Paris, 16. Nov. Der„Temps“ widmet der deut⸗ ſchen chemiſchen Induſtrie einen langen Leitartikel. Er ſieht angeblich Lücken in der Abrüſtung darin, daß man kein Mittel habe, ſich gegen Ueberraſchungen der deutſchen chemi⸗ ſchen Induſtrie zu ſchützen. Deshalb fordert das Blatt, einen Teil der deutſchen chemiſchen Induſtrieeinrichtungen zu unterdrücken. Ferner müſſe man die chemiſchen Indu⸗ ſtrie anlagen auf verſchiedene Nationen aufteilen⸗ Deutſchland dürfe in Zukunft nicht dieſes ungeheure Mono⸗ pol beſitzen, das ihm den Sieg geben könne. Deulſches Beich. Beſprechungen im Reichsverkehrsminiſterium. ONB. Berlin, 16. Nov. Am Dienstag vormittag waren die großen Eiſenbahnerorganiſationen zur Beſprechung in das Reich⸗⸗ verkehrsminiſterium geladen, an denen der Reichsverkehrsminiſter röner teilnahm. Die Beſprechungen, die ſich mit der Frage der Entſtaatlichung der Reichseiſenbahnen befaßten, werden am Donnerstag ihren Fortgang erfahren. Am Nachmittag war der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund, der Deutſche Ge⸗ werkſchaftsbund und der Gewerkſchaftsring in der Zentralarbeits⸗ geme nſchaſt zu Verhandlungen im Miniſterium. Die entſchel dende Beſprechung zwiſchen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ſoll am nächſten Donnerstag in der Zentralarbeitsgemeinſchaft ſtattfinden. Giesberts— in Rom. EP. Rom, 16. Nov.(Eig. Drahber.) Poſtminiſter Gies⸗ berts, der aus Turin von einer Zuſammenkunft für die Gründung eines internationalen Gewerkſchafts⸗ bundes der chriſtlichen Metallarbeiter kam, hat in Rom dem Papſt einen Beſuch abgeſtattet. Er wurde mit den übrigen Mitgliedern der deutſchen Abordnung in Audienz empfangen. 1 Iſt Giesberts eigentlich Reichspoſtminiſter oder Gewerk⸗ ſchaftsführer? Kann es verantwortet werden, daß Mitglieder der Reichsregierung in dieſen ſchwerſten Tagen ſich in doch recht privater Angelegenheit außerhalb des Reiches befinden? („1 Berlin, 16. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichsausſchuß der Zentrumspartei, der am Dienstag zu einer mehrtägigen Sitzung zuſammentrat, hat geſtern die Beratung eines Programment⸗ wurfes abgeſchloſſen. Der Reichsparteita g des Zentrums ſoll nunmehr zum 16. Januar und die folgenden Tage nach Ber⸗ lin einberufen werden. 5 Banern und die Pfalz. Eine Inkerpellalion bezüglich dez kreditangebols im bayriſchen Landtag. ONB München, 16. Nov. Abgeordnete der Bayriſchen Volkspartei haben das Angebot der deutſchen Induſtrie be⸗ treffend die Reichseiſenbahnen zum Gegenſtand einer Inter⸗ pellation im bayriſchen Landtag gemacht, in der gefragt wird, wie ſich die bayriſche Staatsregierung zu dieſen Forderungen der Induſtrie verhält und was ſie zu tun gedenkt. Cetzte Meloungen. EP. Paris, 16. Nov.(Eig. Drahtber.) Zum Vo rſitzen⸗ den der dieſer Tage in Genf beginnenden deutſch⸗ polni⸗ ſchen Wirtſchaftsverhandlungen ernannte der 1 7 den früheren ſchweizeriſchen Bundespräſidenten alonder. Und draußen— die Welt. Ein Buch der Sehnſucht und Freundſchaft. Von Alfred Maderno. 8)(Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) Auenbach ſtand es nun frei, ſeiner Gattin die Pfingſt⸗ tage zu verderben und gleichfalls nach Freienſtein zu fahren, wie das Jagdhaus nach einer mächtigen Rulne genannt wurde, die weiter draußen auf dem Talrande thronte. Gertrud ertappte ſich nun öfters beim Nachſinnen dar⸗ über, ob ihr Mann ſo rückſichtslos ſein werde, zu Pfingſten ebenfalls herauszukommen. Einen anderen Grund als den, ſie zu ärgern, indem er ihren Gäſten gegenüber den liebenswürdigen Hausherrn ſpielte, Ausflüge veranſtaltete und. Gertrud um die Freude unbewitzelter Unterhaltung mit Gleichgeſinnten brachte, hätte Auenbach doch nicht gehabt. Es konnte ja allerdings einiges für die Verechtigung ſprechen, Gertrud einer heimlichen Neigung zu dem Kapell⸗ meiſter zu verdächtigen. Wenn eine Frau außer dem Liebhaber noch zwei Freun⸗ dinnen einladet, darf ſie eher damit rechnen, mit ihm un⸗ geſtörte heimliche Zuſammenkünfte haben zu können, als wenn ſie nur eine Freundin zu ſich bittet, der ſie ſich dann auch unausgeſetzt widmen muß. Dagegen forderte das Benehmen Brandts in keiner Weiſe zu irgendwelchem Mißtrauen heraus, und Max Auen⸗ bach faßte den Entſchluß, ſeiner Frau den Spaß zu gönnen. Gertrud hätte viel darum gegeben, von dieſem Ent⸗ ſchluß zu wiſſen. Der reine Mädchenſinn, der ihr gebl eben war, hätte ſie aber auch dann davor bewahrt, den übrigen Gedanken ihres Mannes auf die Spur zu kommen. Ob das aber nicht beſſer geweſen wäre, als mit hartem Willen zur Ruhe die Feſſel dieſer Ehe zu tragen, hätten die beſten Freunde GEertruds damals noch nicht entſcheiden kön⸗ nen. Wer die junge Frau in Freienſtein beobachtet khätte, wie ſie morgens aus dem Hauſe trat, wäbrend noch der Wieſenorund unter ſchwankenden Nebeln ſchlief und die Taufunken in den Waldzweigen und an den Blättern und Blumen des kleinen Hauszartens glän⸗ten, wie ſie die Re'n⸗ lichkelt im Hof und in den Wirtſchaftsgebäuden nachprüfte und ſich dann von allen Waldvögeln zutraulich beobachtet am Frühlingstiſch niederließ, wie ihr der Tag ſodann unter den Händen zerrann und ſchließlich im Garten die Blumen das Letzte waren, deſſen ſie mit liebender Sorgfalt gedachte, indem ſie ihre Wurzeln mit Regenwaſſer tränkte, der hätte den Eindruck empfangen müſſen, daß Gertrud mit ihrem kleinen ſtillen Glück zufrieden ſei. Der Dienerſchaft machte ſie auch ganz dieſen Eindruck, und er trug dazu bei, daß die beiden Jäger einander nicht mehr ſo unbeholfen vorſchoben, wenn die junge Frau einen Wunſch oder auch bloß ein freundliches Wort für ſie hatte. Der Wunſch galt ihnen mehr. Mit ihm wußten ſie doch etwas anzufangen, und hätte es auch die Arme oder die Beine gekoſtet. Ein freundliches Wort aber machte nur verlegen, und davon bekam man rote, heiße Köpfe, die ſich überdies wie kleine Luftballons aufzublähen ſchienen. Ein abſcheulicher Zuſtand, der nicht beliebt war, jedoch allmählich zugunſten eines aufrichtigen Dankbarkeitgefühls und einer unge⸗ zwungenen Zutraulichkeit wich, die ihren Sitz in der Bruſt hatten, in die ſich die beiden Burſchen bisweilen ganz er⸗ ſtaunlich werfen konnten, beſonders wenn es der Jungfer Hanna zu gefallen galt. Mehr als ein unverbindliches Lächeln hatte ſich das Mädchen trotz den ſtürmiſchen und ſchlauen Verſuchen der Jäger bisher nicht ablocken laſſen, ſo daß ſie allmählich an den Schatz in der Heimat Hannas zu glauben anfingen, von dem das Mädchen zuweilen andeutungsweiſe ſprach. Da es aber keinen beſonderen Kraftaufwand und Mut für ſie bedeutete, gegen einen Abweſenden zu kämpfen, deſſen tatſächliche Exiſtenz durch nichts verbürgt war, ſo ſetz⸗ ten Heinrich und Matthias ihre Bemühungen um Hannas Gunſt fort und hatten dabei noch immer gutmütig geduldet, daß der eine dem anderen fortwährend ins Gehege kam. Sechſtes Kapitel. Am Samstac vor Pfingſten ſchwankte der kräftige Leiterwagen, wieder mit Eichengrün geſchmückt, durch den ſchattigen, von grüngoldenen Lichtern erfüllten Wald weg hinaus nach Veerfelden an den Bahnhof, um die Gäſte in Empfang zu nehmen und nach Freienſten zu brinsen. Um es dem Gaul auf der Rückfahrt nicht zu ſchwer zu machen, hatte Gertrud es ſich verſogt, die beiden Freun⸗ dinnen und den Kapellmeiſter perſönlich ab' uholen, dafür ober Matthias, der zum Füßrer auserwählt worden war, eingeſchärft, dem Jagdhauſe keine Schande zu michen. Der Jäger brachte die kleine Geſellſchaft, die ob der länd⸗ lichen Art der Fortbeförderung ſich in die munterſte Stim⸗ mung hineingelacht hatte, wohlbehalten nach Freienſtein. jedes dem Frohſinn überließ. Sogar die alte Kathrine bildete keine Ausnahme, ob⸗ gleich ſie den Mannsleuten nicht ſonderlich hold geſinnt war. Aber auch ſie gab, anfangs freilich nur widerſtrebend, zu, daß die allgemeine Fröhlichkeit in erſter Linſe von dem übermütigen und ſangfrohen Kapellmeiſter ausging. Als dem die Eigenheiten der Schafferin hinterbracht worden waren, verſuchte er noch am erſten Abend hinter die Alte zu kommen und von ihr ſelbſt den Grund ihrer Männerfeindſchaft zu erfahren. Dieſes Veginnen war indes keineswegs ſo einfach, da Kathrine den Kapellmeiſter zwar als einen gar nicht ſo üblen Menſchen bezeichnete, deswegen aber durchaus nicht gewillt war, das fremde Mannsbild in ihre Nähe zu laſſen. Da verſuchte es Brandt mit ſeinem letzten und beſten Mittel, mit einem Lied. Und ſiehe, die Küchentüre, die bei ſenem Kommen bis⸗ her jedesmal vielſagend zugeflogen war, öffnete ſich jetzt wie der Eingang zum Hörſelberg, zwar ſpaltweit nur, doch weit genug, daß Brandt ſeinen Fuß zwiſchen Türe und Rahmen ſchieben und den Zutritt vollends erlangen konnte. Er beſchloß ſeinen Vortrag mit einer in Freienſtein noch nie dageweſenen Koloraturleiſtung, der Kathrinens ſämtliche Grundſätze zum Opfer fielen, und ſteuerte ſodann direkt auf den ſchwächſten Punkt jeder älteren we blichen Feſtung los, auf die Redeluſt. „Sage Se emol, Kätſche, warum Se de Mannsleit als 1 leide kinne?“ redete er die Schafferin in landesüblicher rt an. „Gott!“ rief die Alte und faltete geräuſchvoll die Hände vor ihrem Geſicht,„grad Kätſche, ſo hat als mein Mann immer zu mir gſagt.“ „Sie waren verheiratet?“ „Man ſiebt's mir beute, Gott ſei Dank, nicht mehr an, aber ſonſt könnt ich doch keine Witwe nicht ſein. Doch auf die Mannsleit bin ich von damals ber bis auf die Stund ſchlecht zu ſprechen. Grad grauſam, boshaft und faul find's, die Mannsleit!“ Das Kathrinche war im Zug. „Da boben Sie ſie von der allerbeſten Seite kennenge⸗ lernt, die Mannsleut!“ lackte der Kapellmeiſter. „Wabhr is' es!“ erkob die Schafferin irre Semme, iff nach der zwei⸗inkicen Bretengabel und ſtemmte das Mabreeichen ibrer Funſt und Ferliakeſt in die Hüfte wie Poſeidon ſeinen ſchilfumflochtenen Dreizack. Nur allzuraſch verſtrichen die drei Tage, an denen ſich — Man färbe daneim nur mit echten Brauns'schen Stoffarben und kordere die lehrreiche Oratisbroschüre No. 2 von Winelm Bruuns, Gesellschaft mit besehränſcter Flaftung. Quedlinburg a. H. FI7N 85— (Fori folas.) 1 —— im erweitertem Rahmen kürzli Mittwoch, den 16. November 1921. Manunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 333. Das Jaarland und der Franken. Einer der Mitarbeiter des ONB. in Mannheim faßt ſeine Eindrücke anläßlich einer Anweſenheit in Saarbrücken folgendermaßen zuſammen: Der alte ſchöne Ruf„Glück auf!“, mit dem der Saarberg⸗ mann zu ſeiner ſchweren Schicht hinab⸗ und wieder zum Tages⸗ licht hinauffuhr, er iſt im Saargebiet durch eine andere Be⸗ grüßungsformel verdrängt, die den Worklaut hat:„Wie ſtehter?“ Der Einheimiſche weiß ſofort, wer mit dem„er“ gemeint iſt, der Franken nämlich, d. i. eine der Errungen⸗ ſchaften, die der Friedensvertrag von Verſailles auf Drängen Jrankreichs im Gefolge gehabt hat. Doch nicht allein der nappe an der deutſchen Saar, ſondern Jedermann, der Fran⸗ ſenlöhnung bezieht, ſteht unter dem Eindruck dieſer Frage, de⸗ onders in dieſen Tagen, in denen der Frankenkurs die tollſten Sprünge macht. Das Rennen nach der beſten Umtauſchquelle Oder das Erhaſchen der günſtigſten Umtauſchzeit iſt die ſtändige Sorge der Frankenempfänger. Der Fernſtehende, der noch in der beſcheidenen Marklöhnung entlohnt wird, iſt nicht unter den Leidtragenden oder Sorgenerfüllten, denn für ihn iſt es gleich⸗ zültig, wie der Franken ſteht, er erhält ſein Geld in deutſchen Papierſcheinen, einen Tag wie den anderen. Leidtragender wird er erſt— und zwar fünf⸗ bis ſechsfacher Leid⸗ tragender!— wenn er ſeine täglichen Bedürfniſſe einzu⸗ kaufen ſich anſchickt. Ich gehe durch die dicht belebten Hauptſtraßen der Stadt Eine neue Nachkriegskrankheit, die Kaufwut, ſcheint ausgebrochen. Die Geſchäfte werden geſtürmt. Perſonal und Hilfskräfte können den ununterbrochenen Käuferſtrom kaum meiſtern. Die Frankenempfänger der Bevölkerung, unterſtützt durch ausländiſche Aufkäufer aller Art, werden durch die Va⸗ utagewinne zu Perſonen von nie geahnter Kaufkraft. Ein ettrennen zu den Bank⸗ und Wechſelgeſchäften, ein Anſtehen vor deren Schaltern, ſchlimmer und umfangreicher als wäh⸗ rend der Lebensmittel⸗Polonnaiſen des Krieges, ſetzt ein. Leute mit ſtrahlenden Geſichtern, die gerade noch zum höchſten Kurs⸗ ſtand ihre Franken⸗Lappen umgewechſelt erhielten, fluchende Geſtalten, bei deren Näherkommen zum Schalter die Kurs⸗ tafel ein Sinken um einige Punkte anzeigte, bringen Abwechs⸗ lung in das Getriebe, um raſch mit ihrem Umtauſchgeld wieder das Weite zu ſuchen, neuen Einkäufen engegen Eines Tages: Franken⸗Baiſſel Den Banken quel⸗ len die auf den Markt geworfenen Franken faſt zu den Fen⸗ tern hinaus. Am Tage darauf ein Zurückdämmen, eine Akem⸗ pauſe, Annahme des Franken zum Kurſe von 18, 17, 15.50, teine Abgabe von Franken ſeitens der Wechſler! Der Kurzſturz iſt kein offizieller, die Banken decken ſich gegen Rückſchläge, die ihnen ungeheure Verluſte bringen würden, die aber rechtzeitig gewittert werden.— Und weiter geht die wilde Jagd nach dem Geld. Ich traf einen Unterbeamten, Monatsgehalt etwa 500 Franken. Er hatte„Glück“ diesmal, bekam ſie zum Kurs von 23.50. eingetauſcht und erhielt ſomit rund 12 000 Monats gehalt. Dreimal pilgerte er an dieſem Tage heimwärts, ſtets mit Lebensmittelpaketen, Kleidern, Schuhen uſw. hoch beladen. Heil ihm, der im ſchwimmt! Dem Sturm auf ein Konfetdtenegelch le ſchließe ich mich an, d. h. ich erzwinge mir mit einem Teil des anſtehenden Publi⸗ zums mit Gewalt Eingang beim zeitweiligen Oeffnen der Türen. Nun kann ich die Kaufwut aus nächſter Nähe beod⸗ achten mit dem Ergebnis, daß ich mich erſchüttert wegwende zon dieſem Anblick gieriger Augen, zitternder Hände und nutz⸗ koſen Ausverkaufes ganzer Warengattungen. Troſtlos iſt auch die Preispolitit auf dem Kartoffel⸗ und Kohlenmarkt. Der Winter iſt mit grimmigem koſt ſchon vor der Türe und Tauſende haben weder die zötigen Mengen Kartoffeln noch Kohlen. Für die Knollen⸗ rüchte macht die Preisſkala gerade ſo tolle Sprünge wie zer Franken. Von 90, 100 und 120 Mark ſtieg der Zentner dei beſonderen Wucherern ſogar auf 155 Mark und auch Jierfür ſind ausreichende Eindeckungen nicht möglich. Auch die Kohle ſteht mitten im Herz des Reichtumes der deutſchen Saarbergwerke etwa 100 Mark der Zentner oder 6 Franken, beim Kursſtand von 20 alſo 120 Mark ohne Fuhr⸗ und raglohn! Ddie Umrechnungen der Franken in Mark für Poſtſendungen, Eiſenbahnfahrten und Drahtungen gren⸗ zen ans Phantaſtiſche, da ein Deutſcher mit ſeinem Geld im deutſchen Land alles je nach dem Frankenſtand um ein Viel⸗ aches höher bezahlen muß wie der Franzoſe oder der mit anzöſiſcher Währung entlohnte Saarlandbewohner. Der Frankentaumel hat auch die ſtädtiſche Beam⸗ ten. und Arbeiterſchaft erfaßt und ſie in den Streik gehetzt, die Bürgerſchaft muß nun für die Sünden Anderer büßen. Keine Straßenbahn, keine elektriſche Kraft, kein Gas, der Straßenſchmutz wächſt unheimlich, am Abend liegt VTVVTTVTDD(CT(((((((((TTTWTTVTTPTWTWTTTWTPTTTWWTWTWWVWVWV+VV+V+VTVTVVVTVTVlTVVTVVTVTVTVVvVTVITVTVITVITVITXVTV+VIVITVVIVTVIVITXTVITIITV+VIXVIITVX+XIITIT+VIT+IITITITIT+VITTTTIITIIITIVTTITXITITTITITVIXTIXITXTEIXIIXITITTXTTXEITXEXTXTXTXTETXTXTXTXTXTX+XTXTXTXTXXTX+X+XXXCTXXXXXXXXXXXX — alles in völliger Finſternis. Die Geſchäfte ſind ganze Teile des Tages geſchloſſen, andere haben überhaupt zugemacht. Rapid klettern die Preiſe für das Petroleum als Licht⸗ erſatz in die Höhe, in vier gewaltigen Intervallen kam es auf 11,50! Von der Saarpfalzgrenze bis Saarbrücken iſt der Fahrpreis für 3. Güte auf 58,30 Mark geſtiegen, er muß in Franken berappt werden, ein Brief von 21 Gramm kommt auf 30 Centimes oder 23,50 Mark Kursſtand auf 7,.05 Mark Porto zu ſtehen. Dutzende Beiſpiele der Zerrüttung der deutſchen Währung können in ähnlichen Fäl⸗ len angeführt werden. Der Tanz um den Franken geht weiter, aber jäh wird er abbrechen, wenn der Franken all⸗ gemein eingeführt iſt, dann muß mit Franken gerechnet merden ſo wie ſeine Anhänger gedankenlos bis heute mit Mark rechneten. Das iſt ein kleiner Ausſchnitt aus dem derzeitigen Frankentaumel in dem vom Völkerbund ver⸗ walteten Saarland Wirtſchaftliche Fragen. Die künfligen Poſtgebühren. Der Dollar ſteigt, die Mark ſinkt. Und je tiefer die Mark ſinkt, umſo höher ſteigen die Preiſe und die Poſtgebühren. Wir haben ſchon auf die neuen bevorſtehenden Preisſteigerungen bei der Poſt hingewieſen, nachſtehend einige nähere Angaben. Die neue Geſetzvorlage bearf noch der Zuſtimmung des Reichs⸗ tages, der jedoch an dem Beſchluß der Reichsregierung kaum weſentliches ändern wird. Nach der neuen Vorlage beträgt die Gebühr für die Poſtkarte im Ortsverkehr 15 4„ Fernverkehrr 109„ der Brief im Ortsverkehr bis 20 Gramm 100„ 1 E 177 70 250 70 150 7˙ „„ neehr 150„ „55„4100„ 225 „„. 7 3250 300„ Druckſachen bis 50 Gramm 40„ * 17 75 6· 290 5„„iie üe Das Päckchen bis 1 Kilogr. ſoll künftig 4„ koſten. Poſt⸗ e bis 100 koſten 15J 3, bis 250„ 225 5 uſw. is Dieſe Erhöhung der Gebühren bedeutet z. B. für die Poſt⸗ karte im Ortsverkehr eine Verzwölffachung, im Fernverkehr ſogar eine Verzwanzigfachung gegen die Friedensſätze; die Ortsbriefe verteuern ſich ſogar um das Zwanzig⸗ bis Dreißig⸗ ache, im Fernverkehr durchſchnittlich um das Fünfzehnfache. uch die Druckſachen ſind durchſchnittlich um das Fünfzehn⸗ fache verteuert; bei Poſtanweiſungen erreicht die Erhöhung allerdings nicht 90 f die zehnfache Gebühr. Sehr ſtark ſind auch, wie die„Voſſ. Ztg.“ weiter meldet, die Nebenge⸗ bühren erhöht worden; Eilboten koſten im Ortsbeſtellbezirk 3„ gegen 25 3 im Frieden. Die Einſchreibgebühr beträgt 2 gegen 20 3 im Frieden; die erſt nach dem Kriege einge⸗ führte Zuſchlaggebühr für poſtlagernde Sendungen wird auf 50 S erhöht. Im Poſtſchecknerkehr wird die Gebühr für Zahlkarten ebenfalls erhöht, und zwar koſten Zahlkarten bis 100 4 75 J, bis 500 150 5, bis 1000 2 A uſw. Tele⸗ 42 amme koſten 75 3 das Wort, mindeſtens 7,50 für ein elegramm. Die Tilgung der Milch und Viehſchulden der oberbadiſchen Gemeinden. Aus einem Preſſeartikel des Miniſteriums des Innern geht hervor, daß die an der Schweizer Grenze liegenden badiſchen Gemeinden aus der Kriegszeit herſtammende Milchſchulden in Höhe von 3 Millionen Franken haben. Während des Krieges durften weder Schuldkapital noch Zin⸗ ſen an den Gläubiger gezahlt werden und nach dem Kriege waren die Schuldner bei der ſinkenden Tendenz des Mark⸗ kurſes nicht mehr in der Lage, ihre Verpflichtungen zu er⸗ füllen. Mit Hilfe des badiſchen Staates konnte ein geringer Teil der Schuld abgezahlt werden, der in Mark umgerechnet allerdings den ungeheuerlichen Betrag von 28 616 250 Maxk ausmacht. Zur Deckung der Milchſchulden ſoll nunmehr, wie das die Stadt Konſtanz ſchon eingeführt hat, von den Ausländern ein Frankenzuſchlag erhoben werden, der aber ſelbſtverſtändlich nicht für eine einzelne Gemeinde eingezogen werden dürfe, vielmehr zur Deckung der Geſamt⸗ heit der Milchſchulden der oberbadiſchen Gemeinden Ver⸗ wendung finden ſoll.(Die Geſchäftswelt in Waldshut hat ſich gegen einen ſolchen Frankenzuſchlag ausgeſprochen.) Im Benehmen mit den zuſtändigen Reichsſtellen ſoll dem⸗ nächft die Ausfuhr ſolcher Waren, die nicht als lebensnot⸗ wendig anzuſehen ſind und hinſichtlich deren im Land ein Mangel zu befürchten ſteht, wieder freigegeben werden, auf die dann der Frankenzuſchlag erhoben wird. Wenn einmal die Milchſchulden abgezahlt ſind, dann muß an die Ab⸗ deckung von Viehſchulden in Höhe von etwa 3 Millionen Franken gedacht werden, die auch wegen des bekannten reichsrechtlichen Zahlungsverbots für während des Krieges von der Schweiz eingeführtes Vieh aufliefen. TuU. Die Sperre der Warenausfuhr nach der Schweiz. Tll. Konſtanz. 15. Nov. Zur völligen Sperrung der Warenausfuhr nach der Schweiz ſchreliben die„Konſtanzer Nachrichten“, daß dieſe Verfüguns wohl zuſpät komme und nur den Kleinhandel treffe, da die Ausfuhr im Großen nicht verboten iſt. Einzelne Geſchäfte würden durch die Sperre kaum mehr getroffen; ſie ſind entweder ziemlich ausverkauft oder haben ſchon ſeit Tagen nichts mehr an Schweizer abgegeben. Die Valutakäufer ſeien im übrigen wohl ziemlich geſättigt. Sie hatten mehr als acht Wochen Zeit, ſich auf Jahre hinaus mit allem Notwendigen einzu⸗ decken. Die Ablöſung im Apolhekengewerbe. Wie die„Süddeutſche Apothekerzeitung“ mitteilt, hat der Verein zur Wahrung wirtſchaftlicher Intereſſen deutſcher Apo⸗ theker ein Rundſchreiben„in letzter Stunde“ an ſämtliche Apothekenbeſitzer im deutſchen Reich verſandt mit der Auf⸗ forderung, ſich zu äußern, ob ſie gegen oder für die Sel bſt⸗ ablöſung ſind. Bis jetzt ſind 3220 Antworten auf die ver⸗ ſandten 6100 Karten eingelaufen, von denen ſich 3000 gegen die Selbſtablöſung, 200 für die Selbſtablöſung ausgeſprochen haben. 20 erklärten Stimmenthaltung. Das Endergebnis der Abſtimmung erſcheint ſomit nicht mehr zweifelhaft. 1U. Rommunale Chronik. Ilãchen ⸗ und Kopfſteuer in Berlin. Das Elendswaſſer iſt den Städten bis zum Halſe Magiſtrate rufen das Reich um Hilfe an, und in der Reichshaupt⸗ ſtadt klären Oberbürgermeiſter und Stadtkämmerer die Bevölke⸗ rung mit einer Offenheit auf, wie ſie bis dahin nur im verſchwie⸗ genen Kreiſe der Finanzdeputation und des Haushal geübt wurde. Die finanzielle Kataſtrophe Berlins iſt eben nicht mehre iegen. Die tsausſchuſſes mit noch ſo gut gemeinten Worten zu verſchleiern. Letzter Rettungs⸗ erſt der die Mitteilung Sparkaſſe über verſuch bleibt nur das Mittel der Es iſt wenige 55 her, ſo leſen wir in der tung“, Magiſtrat durch 85 Nachrichtenamt erklären bpf⸗ ſei unzutreffend, daß die Itädtiſche Verwaltung die ie geſetzliche Grenze von 35 v. H. hinaus mit Darlehen in Anſpruch genommen habe, und jetzt hat der Stadtkämmerer Dr. Ker dieſe in unterrichteten ſtädtiſchen Kreiſen bekannte Tatſache —* einem öffentlichen Vortrage zugegeben. Dementis haben kurze me roßbetriebe echeblich belaſten ſe Berlins in nicht gelinde hat den Entwurf der ſteuer, die würde, hat jetzt die Aufregung verſetzt. arenhäuſer und ewerblichen Krei ie Finanzdeputation Die e einer ſtädtiſchen Flächen. und aige elbſtt beſonderen Gemeindegewerbeſteuer bereits verabſchiedet. Es handelt ſich bei der Flächen⸗ m Juſchlageft nicht um eine in ſich u abgeſchloſſene Steuer, ſondern um um Merkmale, durch werblichen Betrie entſprechend— „erfaßt“ werden ſollen, als dies bisher bei den bloßen Gemeinde⸗ Die Genn zu der ſtaatlich veranlagten Gewerbeſteuer möglich war. die die agsſteuern zu der neuen eee e 5 ie Gemeindegewerbeſteuer ſoll nach dem Ertrage und dem Anlage“ und Betriebskapital der Unternehmen erhoben werden. Beſondere Zuſchläge ſollen auf Grund der Flächen der bedeckten Betriebsräume und ⸗Räumlichkeiten eines Unternehmens und auf Grund der 3 der angeſtellten Arbeitnehmer erhoben werden, wobei allerdings kleinere und mittlere Betriebe die vorgeſehen iſ die erſten 20 20 Maneſſelt ſteuerfrei bleiben und die nã en von 6 20 Ange ünftel bis vier Fünftel ngezogen werden, ſo Sätze erſt bei mehr als 1 12 555 Arbeitnehmern angewendet werden. ten Grup⸗ 5 ſtellten zu den Zuſchlagsſätzen nur mit einem daß die vollen Von den weiterhin angekündigten neuen Steuern Berlins iſt die Gemeindegewerbeſteuer nur die erſte; es kommen noch die A n⸗ aller Plakate und ſogar der auf den Straßen verteilten Handzettel, und rund der neuen Reichsratsbeſtimmungen zu erlaſſende l kündigungsſteuer mit der Be Schilder, 4 die auf Vergnügungsſteuer hinzu. Eine Löſung für die Deck der immer neu auftauchenden Laſten, die Berlin zu en hat, und muß gefunden werden. N. dieſen Laſten gehören auch Sünden der Kriegswirtſchaft. s iſt ein offenes auch Berlin zu den Städten zählt, die in naher Zeit zurückzahben müſſen, die uerun nleihen u3, 10 Reallehranstalt Schwarz— J. Vorschule für 6jährige Schulanfänger, Auinahme täglich 11—12.] II. Realschule bis Obersekundareite u. Reichsverbandspiflfung. 8184 Inn. Abendschule für Reichsverbandsprülfung,. OII u. Universitätsreile. Willy Oeſer im Kunſthaus. ˖ Ob es das aug Richtige iſt, wer kann es mit Beſtimmtheit agen? Aber in der Regel iſt es ſo: Den Ruhm eines Auserwählten ringt erſt die Fama von auswärts mit und verkündet ihn ſeiner Leimat. Nur ſelten hebt dieſe ſelbſt den Sohn, der doch auch ihr nſehen mehrt, auf den Schild. Mit anderen Worten, es gilt den alten Spruch vom Propheten, den in ſeinem Vaterlande niemand Mten laſſen will, und er gilt auch für die reife Kunſt eines jungen b annheimers, über die ſich auswärts ſchon Federn ſtumpf und rumm ſchrieben, als man in unſerer Stadt ſelbſt noch ſo gut wie gar nichts von Willy Oeſer geſehen hatte. Nun aber hat, das neueröffnete Kunſthaus es als beine erſte Aufgabe erkannt, dieſen eigenartigen, ſtärkſten und zu⸗ unftsreichſten Narn eimer Künſtler, einen der wenigen echten wertreter der religiöſen Malerei, in einer größeren, geſchloſſenen übsſtellung allen Bevölkerungsſchichten ſeiner engeren Heimit zuzu⸗ ren füh Ueber Willy Oeſers religiöſe 3295 iſt an dieſer Stelle ſchon viel Sachliches und Erwartungsfrohes geſchrieben worden. Es gilt daher eute nicht die Erneuerung der wiederholt geſpendeten als vielmehr die hohe Befriedigung darüber auszuſprechen, da illy Oeſer in kurzer Zeit ſchon ünſere keineswegs Heſers Eut⸗ Erwartungen erfüllt hat. Stehen nun ſelbſt wir, die Oeſers Ent ⸗ wicklung miterlebten, überwältigt unter dem Eindrucke ſeiner jünz⸗ ſten Schöpfungen ſo wäre es leicht denkbar, daß die an Oeſers Kunſt neu Hinzutretenden des ſtreng gebahnten Weges eiſerner Kunſtdisziplin nicht gewahr würden, den der junge Meiſter in ſeinem dielbewußten Schaffen innehält. Für den weitaus größten Teil der Beſucher, für alle, denen Deſers Schaffen noch fremd iſt, enthält die Ausſtellung im Kunſt⸗ hauſe nur Hauptſtücke. Es befinden ſich Werke darunter, die im dergangenen Frühjahr in der Karlsruher Kunſthalle Aufſehen er⸗ regten. Uns ſind ſie bereits die erfüllten Verheißungen, und die zum erſtenmale öffentlich ausgeſtellten Bilder der beiden Apoſtel⸗ fürſten feſſeln uns nicht deshalb, weil ſie neu ſind, ſondern weil wir e als die erſten Gaben eines 1 8 höher entwickelten Künſtler⸗ ums empfangen. Bedurfte Oeſers Kunſt früher noch hin und wie⸗ er einer Deutung, eines Hinweiſes auf die Stellung Oeſers in der religöſen Malerei, die einer organiſchen Eingliederung in die gene⸗ rationenlange Meiſterkette gleichkommt, ſo diete überlebens⸗ großen, in Ausdruck und Farbe bis zur innerſten Klarheit durch⸗ gebeten Apoſtelbilder für ſich allein und wohl zu niemand ver ⸗ ens. Zu den neueren Werken Oeſers gehört auch ein Stationsbild dom Kreuzweg, Jeſu Fall unter der Laſt des Kreuzes. Es iſt das geſchloſſenſte unter den figurenreichen Gemälden Oeſers, das flarſte in der Herausarbeitung des bildlichen Gedankens, es iſt ein Gipfel in Oeſers Schaffen, der uns den nächſt höheren in greifbarer Nähe erblicken läßt. Erkennen wir noch überdies die Form des echten Expreſſionismus an den Paſtellbildern, vor allem an der erſchüttern⸗ den Darſtellung jenes Augenblicks, den Chriſti letzter Ausruf am Kreuze mit den höchſten Schauern erfüllte, ſo haben wir die höchſte Befriedigung über oilt Ausſtellung gewonnen, in der uns echte 4885 in ihrer blutvollſten Lebendigkeit ſelbſt zum ſtärkſten Erlebnis wird. Eine tiefgründige Einführung in das a Oeſers hat an⸗ läßlich dieſer Ausſtellung der Heidelberger Kunſthiſtoriker Dr. Wil⸗ helm Fraenger herausgegeben, die den großen Linien in der religiöſen Kunſt der deutſchen Meiſter folgt, die auch durch das Werk Oeſers führen. Alfred Maderno. Gruß an meine Naſe. Von Hans Bethge. Dir, liebe Naſe, einen beſonders freundlichen Gruß. Was wäre 155 Naſe, ohne dich? Wie öde wäre mein Daſein, wie ſpärlich 15 ie Quelle meiner Freuden, wenn du, o Naſe, mich auf den verſchlungenen Pfaden durch das 0 7 dieſes Daſeins nicht glückſpendend begleiteteſt. Du biſt die ſorgende Vermittlerin zwiſchen meinem Hirn und den duftenden Dingen der Welt. Es ibt Menſchen mit grobem, kläglich entwickeltem Geruchsſinn, ſi⸗ ind des tiefſten Mitleids wert. Kaum zu beſchreiben ſind die Koſt⸗ barkeiten, die ihnen das Leben verſagt. Was wiſſen ſie von der Wonne, die der kühle, zärtlichherbe, ſprödverhaltene Duft einer tau⸗ friſchen La⸗France⸗Roſe bereitet, was von dem Atem der Erdbeeren, der alle um das Geſchmackszentrum lagernden Gehirnmoleküle auf eine üppigſommerliche, ſinnlich⸗heitere Art zu berühren verſteht, was von dem heimwehſüßen Duft des Heues, was von dem beſeligenden Duft alten Weines, was auch von dem Duft einer kruſtiggebratenen, mit Maronen gefüllten Gans oder eines fettgepanzerten, einge⸗ kerbten, bräunlich angehauchten Schweinebratens? Zur Charakteriſierung des Taſtſinnes ſind viele, zur Verdeut⸗ lichung des Geſichtsſinnes zahlloſe Bezeichnungen vorhanden. Wenn ich ſage:„Ein ee ſo iſt damit eine ſehr deutliche farbige Vorſtellung gegeben. ur Charakteriſierung des Geſchmacks gibt es nur wenige Adjſektiva(ſüß und ſauer, bitter und ſüß. und damit iſt man ſchon faſt zu Ende), aber für den Geruchs⸗ ſinn, das iſt ſehr bemerkenswert, hat der Menſch noch nicht ein ein⸗ iges Adjektivum zu erfinden vermocht! Wie will man den Duft onnenbeſchienener Tannenzweige, wie den Geruch einer gebratenen Flunder, wie den Duft des Pfirſichs, der Kaffeebohne oder eines Salbeiblattes charakteriſieren? Es iſt ganz unmöglich. Alle Worte, die den Geruch verdeutlichen wollen, ſnd aus der Sphäre des Ge⸗ ſchmacks herübergenommen. Welch eine Sinn, der freilich nicht bei den Menſchen, ſondern bei Tieren ſeine h0 ſte Vollendung erfahren hat, jammervollen 0 wert Ich geſtehe offen, da voller iſt als ihr Geſchmack, der vielfach nur eine Vergröberung des Genuſſes bedeutet. Der Duft 1 das Aetheriſche, das Tranſzen⸗ dentale, der Geſchmack iſt Material nicht Brutaliſierung zu ſagen. e will ich, ehe i eſſe, mit vollen Jügen ihren altväterlich⸗wunderſamen atmen, ehe ich den Krammetsvogel verſpeiſe, Noſel kr ernſtes, herbſtgeſättigtes Armo genießen, und ehe ich alten 0 gewif ſel trinke, will ich mich ganz verlieren in die goldenen heiteren, poeſieverklärten Gärten ſeines hinreißenden Duftes. 0 die eheimnis, daß er Iſt wiſſen 9 3 e zum Ankauf von Lebensmikteln ſen wirklich einer ſo mir der Duft vieler Dinge ungleich wert⸗ ſierung des Aetheriſchen— um imbeeren uft ein⸗ mit Enzücken ſein 7 Nicht alle Gerüche dieſes Daſeins ſind köſtlich, ja manche ſind und können von geradezu unerträgli Qual für die elikaten es Erlebniſſe, die uns aufs ſchrecklichſte niederzuſchlagen vermögen, die uns reizen bis aufs Blut, Qualen, die uns r geiſtig und moraliſch ermatten und an die tiefſten Wurze erer Empfin⸗ dungen greifen. Genug davon. uchen wir lieber die traumihaft olden Düfte auf, die der Himmel in ſeiner Gnade für uns ge⸗ chaffen hat. Es gibt Rheinweine, auf denen eine beſonders heiße Frühlingsſonne brannte und in denen der Duft von Hyazinthen und Flieder verwirrend zu ſein ſcheint, und dann gibt es alte Moſelweine, die duftigſten, blumenhafteſten, welche die Erde kennt, üppig, ſee— fürwahr, es iſt, wenn man ſich in den Zauber ihres beſeligenden Aromas vertieft, als ſchlage ein ganzes Meer von Poeſie überwältigend um einen zuſammen Nermittlerin dieſer Entzückungen biſt du, o Naſe. Du haſt dich brav entwickelt, ich muß dich loben, du haſt mein Leben reicher gemacht, als manches andere Leben iſt, ich wünſche dich nicht an⸗ ders als du biſt. Auch muß ich ſagen, daß du recht wohlgebildet, mit einem gewiſſen freundlichen ryythmiſchen Schwung, ſchlank und mutig. nicht zu kurz und nicht zu lang, aus meinem ragſt. Ich danke dir. Gott zum Gruß, ſiebe Naſe. Kunſt vnd Wiſſen. S eudwigshafener Theaterwünſche.— Tage befaßten eine Anzahl Perſonen in einer Zuſammenkunft mit der Frage, au welche Weiſe ſich der Mangel wirklich guter Theatervorſtellungen in hieſiger Stadt beſeitigen laſſe. Die Nähe Mannheims, das nach die⸗ ſer Richtung beſſer geſtellt iſt, hat es bisher verhindert. dieſem Man⸗ gel ernſtlich abzuhelfen. Wenn nun für die nächſten Jahre an den Bau eines neuen Theaters auch nicht gedacht werden kann, ſo ließen n un inne f5e Naſen ſein. In dieſer Hinſicht gibt nilitz hervor⸗ —————— —— ————ů— 4. Seite. Nr. 333. Maunheimer General-Anzeiger. ¶Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 16. November 1921. in ausländiſcher Währung aufgenommen haben. Eine dieſer An⸗ leſhen hat in Berlin den Namen„Kaninchenanleihe“ betommen, weil mit ihr Kaninchen in Hollauo gekauft worben ſino. Allein zur Ver⸗ zinſung dieſer Anleihe iſt jetzt mehr Kapital erforberlich, als 1917 die ganze Anleihe betragen hatk Die neue Stabtveroronetenverſamm⸗ lung in Berlin wiro vor eine ſchwere Belaſtungsprobe geſtellt. Tll. Jreiburg, 15. Nov. In ſehr eingehender Weiſe beſaßte ſich der Bürgerausſchuß mit dem Betrieb des Stadttheaters in der Spielzeit 1. Juli 1922/3. Tas Theater erfordert für dieſe Spielzeit einen Zuſchuß von 3 150 000„. Wenn das Theater ge⸗ ſchloſſen wird, ſo wird ſich der Aufwand auf 3 007 000„ belaufen, ſodan nur eine verhältnismäßig geringe Summe erſpart werden zaun, wenn man das Theater ſchließt. Im Verlauf der Sitzung wuürde die Frage der Verpachtung des Theaters erörtert, aber abgelehnt, da es nahezu ausſichtslos ſei, einen zahlungs⸗ und bürg⸗ ſchaftsfähigen Pächter zu finden. Man erörterte auch die Beſchrün⸗ kung des Betriebs auf das Schauſpiel unter Preisgabe der Oper, kam aber auch hier zu einer ablehnenden Haltung. An die badiſche Regie⸗ eung will man nochmals, zum dritten Mal, mit der Bitte für Ge⸗ währung eines Staatszuſchuſſes herantreten. Schließlich wurde der Theatervoranſchlag mit großer Mehrheit(7 Stimmen waren dagegen) angenommen. TLuüdwigshaſen a. Ah., 16. Nov. In der geſtrigen Stadtrats⸗ ſizung widmete der Vorſitzende, erſter Bürgermeiſter Dr. Weiß, dem dieſer Tage verſtorbenen hieſigen Fabrikanten Jakob Ru ppel, der längere Jahre dem früheren Stadtrat angehörte, einen warmen Rachruf, In die Tagesordnung eintretend, wurde zunächſt die Wahl eines beſoldeten Stadtratsmitgliedes vorgenommen und zum Stadt⸗ ſchulrat der Stadt(Dr. Oſterheld iſt bekanntlich nach Wlesbaden über⸗ geſiedelt) der warhe i hieſige OHberlehrer Wilhelm Gün⸗ zel gewählt worden. Von 42 abgegebenen Stimmen fielen 29 auf ſeine Perſon. Die Anſtellung erfolgt auf ein Probejahr. Die ſchlech⸗ ten Finanzverhältniſſe der Stadt zwingen bei verſchtiedenen Kapiteln zu neuen Einnahmequellen. Zunächſt müſſen die Begräbnis⸗ und Friedhofgebühren weſentlich erhöht werden, um das 0 in Höhe von 216 944 zu decken. Möglich iſt es allerdings nicht, dieſen Fehlbetrag vollſtändig zum Verſchwinden zu bringen, er läßt ſich aber durch die neuen Einnahmen auf 90 000 vermindern. Der Stadtrat ſtimmte den Erhöhungen zu. Die Gebühren für die unſtändigen Leichenträger in den Vororten ſowie die Gebühren für die Leichenwärterinnen wurden ebenfalls erhöht. Ferner wird die vollſtänbige Sonntagsruhe im Beſtattungsweſen eingeführt. Wenn Beerdigungen an Sonn⸗ und Feiertagen werden, muß ein Zuſchlag von 40 Prozent der normalen Gebühren bezahlt wer⸗ den. Ein kommuniſtiſcher Vertreter wünſchte eſteneng aller KMlaſſenunterſchlede bel den Beerdigungen. Ebenſo ſollte die Ge⸗ meinde oder der Staat für die Beerdigungskoſten auflommen, wohl ein frommer und ſehr gutgemeinter Wunſch, der ſedoch, wie auch der Vorſitzende ganz richtig ausführte, in Anbetracht der Not der Zeit, ſobald nicht verwirklicht werden dürfte. Für die Verbilligün 9 der Milch an Minderbemittelte werden 68 000 und für Ver⸗ billigung von Kartoffeln an die ärmere Bepölkerung wei⸗ tere 109 000 A genehmigt. Ob aber auf dieſe Weiſe Kartoffeln herein⸗ kommen, iſt eine andere Frage. Die Arbeitervettreter wieſen auth darguf hin, daß es ſo nicht weiter gehen könne und die Regierung ünbedingt Maßnahmen ergreifen müſſe, damſt Kartoffeln in die Stadt kommen. In einem Beſchluß, den der Stadtrat faßte, wird die Reglerung auf die unhaltbaren Zuſtände aufmerkſam gemacht und um Ergreifung pon Maßnahmen erſucht, ehe es zu ſpät iſt. Empfoh⸗ len wird eine Fühlungnahme mit den anderen Stadtverwaltungen, damit hler endlich einmal Wandel geſchaffen wird. Für die oben be⸗ willigten Gelder muß wieder eine neue Einnahmequelle geſchaffen werden. Die Hundegebühr ſoll verdoppelt werden. Der Stadt⸗ —9 wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit dieſer Frage zu befaſſen haben. 1* AKletne Miktellungen. Die Stadtverwaltung Breiſach hutte im Auguſt 1920 beim Ausſchuß zur Feſtſtellung von Kriegs⸗ ſchäden in Elſaß⸗Lothringen den Antrag geſtellt, der Stadt Breiſach auf die ihr zukommende Entſchädigun 5 den Verluſt der links⸗ rheinſſchen Waldungen einen Vor 0 n Höhe von 282 299 M. auszuzahlen. Der Reichsflskus Muske ſehr generös und lleß der Stadt 282 300 Mork, alſo eine Mark mehr als angefordert, zugehen. +Das Gaswerk Emmendingen hat einen Plan eingereicht, der die „Verſorgung von Waldkirch mit Gas vom Emmendinger Gas⸗ werk aus mit Hilfe einer Hochdruckleitung vorſieht. Dieſer Plan wird auf Beſchluß des Gemeinderates dem Biſrgerausſchuß zur Fenntnis gebracht werden. Für die Din000 bewilligte der Gemeinderat einen Baukoſtenzuſchuß von 32 und koſtenloſe Hergabe des Baugeländes.— Der„Oberländer Zeitung“ entnehmen wir folgende Mittellungen: Da die ee e ſich in der Erklane Büſingen infolge der engen wirt chaftlichen Be⸗ Rehungen zum ſchweizeriſchen Nachbargeblet praktiſch längſt durch⸗ geſetzt J, ſind die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Büſinger Bauern gute. Sie e ihte Produkte nach Schaffhauſen ab und haben gleich den Arbeitern, die ſaſt ausnahmslos in der Schweiz arbeiten, eine regelmäßige Frankeneinnahme. Dieſem Sieg der Franken⸗ währung hat ſich natürlich auch das öffentliche Leben angepaßt. So 15 dach die Zuſtände an der Bühne des Geſellſchaftshauſes ſo eſſern, daß darauf Vorſtellungen möglich find. Man will alle Hebel in Bewegung ſetzen, um hier eine Aenderung herbelzuführen. Um Schnitzlers„Keigen“, deſſen Berliner Uraufführung be⸗ kanntlich zu einem ungeheuren Theaterſkandal geführt hat, iſt nun ein Gerichtsverfahren im Gange. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagten Direktor Sladet und Frau Eyſold Gefäng⸗ von je pier Monaten, gegen die übrigen An⸗ geklagten drei Wochen, bezw. Freiſpruch der Angeklagten Reuſch. Die Urteilsverkündigung wurde auf Freitag vormittag feſtgeſetzt. 4e Wiederaufnaßme der deulſchen Meeresforſchung. Der Reichs⸗ forſchungsdampfer„Poſeidon“ hat im Auftrage der deutſchen wiſſen⸗ ſchaftlichen Kommiſſton unter Leitung von Profeſſor Dr. G. Schott eine vierzehntägige Forſchungsfahrt bis in das innere Skagerrak und die nördliche Nordſee zum Teil in norwegiſchen Gewäſſern aus⸗ geführt. Sie war der Unterſuchung der Gasverhältniſſe des Meeres⸗ waſſers von der Oberfläche bis zum Boden gewidmet und ſoll ſehr und wertvolles Unterſuchungsmaterial erbracht haben. Eine Wekterſtation auf Grönland. Auf der letzten Sißung der Internattonglen Kommiſſion für Wetter⸗Telegraphle in London wurde darauf hingewieſen, daß der Wetterdienſt ſolange unvollkom⸗ men bleiben uſſe bis die große, zwiſchen Amerika und Europa klaffende Lücke im Netz der telegraphiſch berichtenden Wetterſtatlonen ausgefüllt ſei. Veſonders wäre eine Station in Grömand. Dieſes Land iſt jedoch für Telegraphenkabel nicht erreich⸗ bar, weil die 11 71 überall von hohen Eisbergen umpanzert ſind, die bis zum Boden der Flachſee hinabreichen und jedes Kabel in furzer Zeit zerxeißen würden. Jetzt bietet die drahtloſe Telegraphie einen Ausweg aus dieſer Schwierigkeit. Es wurbe daher von der Kommiſſion einſtimmig beſchloſſen, dafür zu ſorgen, daß durch inter⸗ nationale Vereinbarung Mittel beſchafft werden, um eine Wetter⸗ ſtation mit funkentelegraphiſcher Elnrichtung von großer Reichweite in Grönland zu begründen. Rleines Feuilleton. Ein Prügelpädagoge. Wir vermögen es heute kaum zu glauben, mit welcher Roheit früher die Lehrer die ihnen anver⸗ krauten Kinder behandelten, aber auch noch in neuerer Zeit gehürte das Prügeln zu den üblichſten Verrichtungen der Lehrer. Johann Jakob Häberle ſoll nach in der erſten Hälfte des 19. Jahrhunderts während ſeiner einundfünfzigjährigen und ſiebenmonatlichen Amts⸗ gusführung an ſeine Schüler ausgeteilt haben: 911517 Stockſchläge, 24010 Rutenhiebe, 20 989 Pfötchen und Klapſe mit dem Lineal, 136 715 Handſchmiſſe, 10 235 Maulſchellen, 7905 Ohrfeigen, 1115 800 Kopfnüſſe(Püffe. Schläge auf den Kopf), 12 763 Notabenes mit Bibel und anderen Büchern, 777mal ließ er auf Erpfen knien, 613mal auf dreikantiges Holz, 5001 Schüler hatten den Eſel tragen und 1707 die Rute hochhalten müſſen. Dieſe Statiſtik wird natürlich gur auf einer annähernden Berechnung beruhen, aber ſie iſt jeden⸗ falls kennzeichnend für den tiefen Stand des Erziehungsweſens in jener Zeit, und wenn Rudolſ Eckart berichtet, unter den 3000 Schimpfwörtern jenes Prügelpädagogen ſei ein Drittel eigene Erfin⸗ dung geweſen, ſo bedarf auch dieſe Angabe keines weiteren Kom⸗ nie Srs. kos. werden auf Grund eines Gemeindebeſchluſſes auch die Gemeinde⸗ beamten in Franken, ſtatt in Mark bezahlt. Die Steuern werden zwar in Mark angegeben, aber in Franken umgerechnet. Weniger günſtig iſt die Lage der Reichsbeamten, die lediglich en Wechſelauf⸗ geld zu ihrem Einkommen in deutſchem Gelde erhalten. Noch un⸗ erfreulicher iſt die Lage der ſozialen Rentner, die ihre Bezüge nur in Mark erhalten, und zu ihnen geſellen ſich die Etwerbsloſen, die ſich gleichfalls mit der deutſchen Mark begnügen müfſen. Städtiſche Nachrichten. Bürgeraus ſchußvorlagen. Ainbau einer Jelthalle auf dem Viehhof. Die auf dem Viehhof ſtehende Zelthalle wird nach einem Be⸗ ſchluſſe des Stadtrats mit einem Koſtenaufwand von 239 300 M. zu einer feſten Halle umgebaut. Der Aufwand wird darlehensweiſe bei der Kaſſe der Erneuerungsfonds aufgenommen. Die Lring⸗ lichkeitskommiſſion hat der arbeiten am 25. Oktober 1931 zugeſtimmt. Aus ber Begrün⸗ dung der Vorlage iſt folgendes erwähnenswert: Anſchließend an den Pferdemarktplatz und längs der Umfaſſungsmauer des Viehhofs an der Seckenheimerſtraße ſteht das Holzgerüſt einer Halle, die ſeit⸗ her bei Bedarf mit einer Zeltplane bedeckt wurde und bei Mai⸗ märkten, großen Pferdemärkten, Ausſtellungen von Fachvereinen und ſonſtigen Anläſſen Verwendung fand. Die Zeltplane iſt im Laufe der 770 Uunbrauchbar geworden; auf die Benützung der Halle kann jedoch, nachdem im Schlacht⸗ und Viehhof wieder ein äußerſt leb⸗ hafter Betrieb eingeſetzt hat, nicht verzichtet werden. Anſtelle der Anſchaffung einer neuer Zeltplane ſchlägt der Verwaltungsrat de⸗ Schlacht⸗ und Viehhofes vor, die Halle auf einer Länge von 63 Meter und einer Tiefe von 16 Meter feſt auszubauen. Die Ver⸗ wendbarkeit der Halle in ihrer neuen Geſtalt wird eine ſehr viel⸗ ſeitige ſein. Da die Einfriedlgungsmauer an der Seckenheimerſtraße ein Tor erhalten ſoll, kann man die Halle unmittelbar von der Seckenhe merſtraße aus benützen, ohne die Viehhofanlagen zu be⸗ treten. Dies kommt beſonders den Ferkelmärkten zugute, die bisher ausfallen mußten, wenn im Viehhof eine Seuche ausgebrochen war; ſie können nunmehr ohne Störung in der neuen Halle abge⸗ halten werden, anſtatt in einem offenen, räumlt unzulänglichen und den Unbilden der Witterung gusgeſetzten Schuppen. Haupt⸗ ſächlich um dieſem Mißſtand abzuhelfen und die Ferkelmärkte noch vor Eintritt der ſchlechten Jahreszeit in der neuen Halle abhalten zu können, iſt die Ausführung des Ausbaues dringlich. Auch für die Maimärkte und die großen Pferdemärkte, bei denen ſich der Mangel an Unterkunftsräumen fühlbar machte, wird die Halle wert⸗ volle Dienſte leiſten, da ſie 400 Stück Großvieh aufnehmen kann. Die Halle wird ferner häufig an Vereine zur Abhaltung von Ge⸗ flügel⸗, Kaninchen⸗ Hunde⸗Ausſtellungen und dergl. vermietet wer⸗ den können, wobei ihr der unmittelbare Eingang von der Straße aus zu ſtaten kommt. 20. Hauptmann Schmude über ſeine Erfahrungen in der Sledlertäligkeit. Wie wirklicher Wiederaufbau, von dem ſo viel ge⸗ rebet wird, in der Tat ausſteht, das konnte man deutlich einem Vortrag entnehmen, den geſtern abend der bekannte Vorkämpfer und Verfechter der Sledlertätigkeit, Herr Hauptmann Schmude, auf Einladung der Baugeſellſchaft für Kleinwohnungen im Vor⸗ tragsſaale der Städtiſchen Kunſthalle üÜber ſeine Erfahrungen in der Scee e Er 10 vor allem über die ie ſich ihm bei der Verwirklichung ſeines lanes Naehr tellten und wie ihm ſelbſt vom Reich eine Unter⸗ tützung verſagt wurde. Aber ſeinem feſten Willen und nicht minder em ſeiner kleinen hinter ihm ſtehenden Schar beleng es endlich, in der Nähe von Magdeburg in einer Grube Arbeit zu bekommen und auch eine Anbauftäche zu erwerben. Aber es fehlte ihnen das Geld zur Beſchaffung von Bauſtoffen. Es wurde daher eine G. m. b. H. gegründet mit einem Kapital von 85 000 M. Hiermit konnte das Sleblungswerk erfolgreich weitergeführt werden. So wurde von dieſem Geld auch eine alte, nicht mehr verwendbare Ziegelei ge⸗ kauft, dieſe abgebaut und von den Steinen 14 äuſer erſtellt, die don den Siedlern alle ſelbſt gebaut wurden. er Gedanke der Siedlung faßte bald weiter Fuß und ſo entſtanden im Laufe der Zeit Siledlungsſtätten im Oſterholzer Moor, in der Kaſſeler Gegend uſw. Aber nur dem feſten, unentwegten Willen, ein eigenes Haus auf eigener Scholle zu beſſtzen, iſt es zu verdanken, daß immer mehr Siedlungen entſtanden. Mit Worten iſt allerdings nichts geſchafft worden und kann nichts geſchafft werden, ſondern nur mit der klaren ſachlichen Tat. Anſchließend an dieſe Ausführungen gab ein treuer Mitarbeiter Hauptmann Schmudes, Siedlermelſter Schäfer, an Hand von Lichtbildern ein Zeugnis davon, was Menſchenwille und tatkräftiges entſchloſſenes Handeln zu leiſten vermögen. Sied⸗ kungen von mehr als 60 Häuſern wurden uns vor Augen geführt. Den ſtrahlenden Geſichtern der vor ihren Häuschen ſtehenden Menſchen 10 men es an, daß ſie ſich in ihrer eigenen Vehaufung ſehr glücklich fühlen und ſicher mit manchem Mannheimer nicht tauſchen würden. Lebhaften Belfall ernteten belde Redner für ihre Ausführungen. Stlur; aus dem 5 Am Samstag Mittag zwiſchen 11 und 12 türzte eine 23 Jahre alte Stütze in der Auguſta⸗Anlage beim Fenſterputzen aus dem 3. Stock. Sie wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. veranſtaltungen. e Der Manuheimer Männergeſangverein, Mannheim, gegr. 1888, feierte ann vergangenen Sonntag in den Sälen des Ballhauſes ſein 63. Stift ungsfeſt. Hierzu hatte der Vereinsdirigent, Herr Muſik⸗ direktor Sieder, ein in allen Teilen ſchön durchgearbeitetes Pro⸗ gramm aufgeſtellt. Der anſehnliche Männerchor verfügt über gutes Material und der Geſamttlang iſt von ſeltener Ausgeglichenheit. Reinheit, dynamiſche Abſtufung und Textbehandlung ließen kaum einen Wunſch offen, ſodaß die Geſamtleiſtung als ſehr gut bezeichnet werden muß. Von den zu Gehör gebrachten Chören gefielen am beſten„Abendfriede am Rhein“ von Neumann. Bei den beiden Volksliedern:„Nimm dich in acht“ von Sonnet und„Mer ſitzet uUnter Aepfelbäum“ von Kromer zeigte ſich die genaue Durcharbeitung in den einzelnen Stimmen im hellſten Lichte. Die von den Herren Jean de Lank und C. Diehl vorgetragenen Duette und Solis waren von edler Tongebung und hatten durchſchlagenden Erfolg. Beide Soliſten hatten in Herrn Muſikdirektor Sieder einen ge⸗ wandten, fein anſchmiegenden Begleiter gefunden. Auch in dieſem Jahre konnte der Verein ein Mitglied in der Perſon des Herrn Oskar Nilli für 25ſährige treue Mitgliedſchaft zum Ehreunmitglied ernennen, was durch Ueberreichung eines kunſtvoll Ehrendiploms kundgetan wurde. Ein ſich anſchließender Feſtball hielt die zahlreich Erſchienenen noch einige Stunden in gemütlicher Stimmung beiſammen. 8Skädtiſche Konzerte im Nibelungenſaal. Das volkstümliche Nibelungenſgal⸗Konzert am nächſten Sonntag abend bringt ein grö⸗ ßeres Aufgebot von Mitwirkenden. Neben drei Jnſtrumental⸗So⸗ liſtinnen— Liesbeth Sterner, Eliſabeth Stürmer und Lutſe Schatt⸗Eberts— wird der Heidelberger Arbeiter⸗ geſaugverein„Sängerkranz', der erſt in den lezten Tagen durch ſein mutiges Eintreten für die neuere Muſit Aufſehen erregt hat, aus Anlaß eines Ausfluges nach Mannheim auf dem Pobſum erſcheinen. Auch für die Orcheſterleltung dieſes Abends hat ein Gaſt ſeine Mitwirkung zugeſagt: Muſikdirektor Edgar Han⸗ ſen, der geſchätzte künftleriſche Leiter der Mannheimer„Hieder⸗ tafel“ von dem an dieſem Abend einige Lieder und zwei farbenſchöne Orcheſterwerke zur biaßßgen Erſtaufführun g gelangen. Nus dem Lande. n Weinheim, 16. Nov. Der Begründer des Weinheim G. m. b.., der dieſes Werk in den 1890er Jahren errich⸗ tete, Chriſtian Herpel, iſt in Breiſach, wohin er behufs Leitung ſeines Steinbruchsbetrſebes am Kal erſtuhl überſiedelt war, in den 60er Jahren geſtorben. Der erſtorbene, ein gelernter Berg⸗ fachmann, gehörte bis zu ſeinem Tode dem Aufſichtsrate des hieſigen Poryhyrwerkes an.— Die Union Lichtſpiele Weinheim(„Grünes Laub) haben als Proteſt gegen die hohen Luſtbarkeits⸗ Porphyrwerkes ſteuern ihre Pforten bis auf weiteres geſchloſſen. ofortigen Inangriffnahme der Bau⸗ (:) Slauſen, 16. Nov. Ein Italienec, der unter dem Verdacht, einen Ueberfall auf einen Schuhhändler verübt zu haben, a. genommen wurde, geſtand nun die Tat ein. Tas dem Ueberfallenen amommene Geld, eine Summe von 2000, iſt bei ihm gefunden worden. ), Brombach(Amt Lörrach), 16. Nov. Am Sonntag früh um 4 Uhr brannte die Scheune des Auguſt Doppler vollſtändig nie? der. Vermutlich liegt Brandſüftung vor. Außer Möbeln, die 4 elſäſſiſcher Flüchtling in der Scheune eingeſtellt hatte, wurden oa 20 Zentner Stroh ein Raub der Flammen. (),Leopoldshöhe, 16. Novp. Am Grenzzoll wurde dieſer Tage ein in Kandern anſäſſiger Hotelier in dem Augenblick erwiſcht, als er etwa 70 Zentaer Heu mit gefälſchten Papieren über die Schwei⸗ zer Grenze zu bringen verſuchte. Er ſollte für den Zentner Heu 17 Francs löſen, was nach dem heutigen Kursſtand für die beiden Wagen Heu die Summe von 70000 erbracht hätte. Ware und Wagen wurden beſchlagnahmt. Das Heu kam mittlerweile zur Ver⸗ ſteigerung. Der Hotelſer wurde in Haft geſeßzt. Nus der Pfalz. Die endgürſtge Jahl der Tolen bei der Uppauer Exyloſions⸗ 1 kataftrophe. OLudwigshafen a. Rh., 14. Nov. Die Geſamtzahl del Toten bei dem Oppauer Unglück beträgt nach den letzten Feſtſtel⸗ lungen 579. 450 Tote ſind mit lhrem Namen bekannt, 72 ſind als unbekannt beſtattet worden. 52 Perſonen werden vermiß t. Auf dem Hauptfriedhof Ludwigshafen ruhen 62 Tote, deren Perſonalien nicht feſtgeſtellt werden konnten. 245 Leichen kamen nach auswärts⸗ Begnadigungsgeſuch der Frelen Bauernſchaft der Pfalz. ORB. münchen, 16, November. Vertreter der freſen Bauernſchaft der Pfalz wurden bel dem bayeriſchen Miniſter⸗ vorſtellig, um eine Begnadigung der ſ. Zt. wegen es Lieferſtreits der freien Bauernſchaft verurtellten Bauern zu er⸗ reichen Die Beſprechungen zeitigten noch kein endgültiges Ergebnis⸗ Am Mittwoch vormitiag wirb eine Beſprechung im Juſtizminiſterlum ſtattfinden, in der bieſe Frage erneut geprüft werden ſoll. (0 Jrankenthat, 16. Nov. Dieſer Tage wird elne Anweiſung der Regierung an die Finanzämter der Pfalz ergehen, den Geiſt⸗ lichen eſnen Vorſchuß auszuzahlen, nach dem die Verhältniſſe der Geiſtlichen wegen der fortſchreitenden Teuerung außerordentlich kritiſch geworden ſind. e Mußbach, 16. Nop, Ein Einbruchsdlebſtahl wurde in der Nacht vom Sonntag zum Montag in der Wohnung des Rechts⸗ anwalts Dr. Völcker hier verübt. Der Dieb entwendete etwa 3000 Baargeld, ein Etut mit Sllberbeſteck, Kleiderſtoffe und Kleidungs⸗ ſtücke uſw. Ein Polizeihund, den man Montag ftüh von Ludwigs⸗ hafen kommen ließ, nahm die Spur nach dem Garken auf, wo ſi das Etui und einſge Kleldungsſtlücke vorſanden, die der Pieb beim Zuſammenpacken dar geſtohlenen Sachen verloren hatte. Von hier aus verlor ſich bie Zhur auf der Straße. 6Neuſtadt a. 16. Nop. Verhaftet wurde der 22 Jahre alte Otto Strombergerc, der beſchuldigt iſt, einen Einbruch in die Wirtſchaft Hohenzoſern in den letzten Tagen verübt zu haben. Schon ſeit Samstag wurde er verfolgt, wußte ſich aber immer wleder der Feſtnahme zu entziehen, indem er einen ſcharf geladenen Armee⸗Re⸗ volver bef ſich führte und auf die ihn verfolgenden Poliziſten ſchoß. Am Montag abend wagte er ſich in die Stadk und konnte feſtgenom⸗ men werden. Serichtszeitung. Tlü. Würzburg, 15 Nov. Der Bildhauer Ludwig Albrecht —— an einen Deutſch⸗Ameritaner ſein Haus für 185000 M. ver⸗ auft, es aber por der Steuerbehörde nur für 120 00 M. protokol⸗ lieren laſſen Als der beteiligte Unterhändler wegen des Verſtoßes mit Anzeige drohte, ſuchten die Beiden vor Notar und Finanzamt die Sache ins Reine zu bringen, erhoben aber lebhaften Einſpruch, als ſie wegen verſuchter Steuerhinterziehung 2600 M. entrichten ſollten. Gegen den Bildhauer wurde von der Strafkammer auf 5200 M. Geldſtrafe und gegen den Deutſch⸗Amerikaner auf 18 400 M. Geldſtrafe erkannt. Neues aus aller Welt. biein Verbot der Faſchingsveranſtaltungen. ONB. München, 15. Nov. Die durch die Preſſe gegangene Mit⸗ teilung, daß die ſüddeutſchen Reglerungen ſich für ein Verbot des Faſchings 1922 ausgeſprochen hätten, trifft nicht zu. Es werden ledig⸗ lich einſchränkende Beſtimmungen getroffen werden. 1* — Zweil Zentiner Bukter auf Reiſen. In Hof konnten durch die Bahnhofspolizei zweil Zentner Butter und für etwa 2000 fertige Webware beſchlagnahmt werden, die ſich bereits in einem ab⸗ fahrtbereiten Zuge befanden und die Reiſe in die Tſchecho⸗Slowakei antreten ſollten. —.Güterzugszuſammenſtoß. Auf der Strecke Lüneburg⸗Witten⸗ berge ſtießen am Oienstag vormittag zwei Güterzüge zuſammen. Der von Dannenberg kommende Güterzug lief zwiſchen den Ortſchaften Hitzacker und Dannenberg auf den aus der entgegenſetzten Rich⸗ tung kommenden Güterzug auf. Bisher wurden zwei Tote und fünf Verwundete ermittelt. Der Schaden ift beträchtlich; ein Wagen geriet in Brand. Die Verwundeten wurden mittags mit einem Sonderzuge nach Lüneburg gebracht. Prand auf Schloß Gern. Das Schloß Gern bei Eggenfelden iſt einem Rieſenbrande zum Opfer gefallen. An eine Bekämpfung des Feuers war bei dem an Ort und Stelle mangelnden Waſſer und der Unzulänglichkeit der Löſchapparate nicht zu denken. Aus den unteren Räumlichkeiten konnten die vielen Kunſtwerte in Sicherheit gebracht werden, während in den anſardenzimmern die geſamte Habe der Gräfin Löſch, darunter eine fehr wert⸗ volle Uhren⸗ und Gewehrſammlung vernichtet wurden. Die Abrenen enthlelt gegen 500 Uhren. Uum 4 Uhr in der Frühe brach das Feuer aus und um 8 Uhr war das Schloß vollſtän⸗ dig ausgebrannt. Nur der linke Seitenflügel konnte gerettet werden. Das Bett Zitas. Wie Daily Mail meldet, haben die Buda⸗ e Königstreuen in Erwägung deſſen, daß Kalſerin Zita an hrem Verbannungsort gar zu leicht von ſchlechten Träumen geplagt werden könnte, iht ein Bett zum Preiſe von 2 Millionen Kronen gekouft. Dieſe Summe iſt durch eine öffentliche Samm⸗ lung aufgebracht worden. Die Garnitur des Bettes iſt aus Gold und Brokat gearbeitet. Die Geber wollten das Bett und ſeine Garnitur in einer Galerie in Budapeſt ausſtellen, aber die Regie⸗ rung widerſetzte ſich dieſem Vorhaben. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7s morgens) ———— 88 71—— 15 druck pe Wind 2 4— Be⸗ „ 2— 28 2. Un erſee 8 merſinee, Wertheim—— 01—3No ſſchw. deteagſ 0 Königſtuhl 569 7645—4] 2—6 0 eich 0 Karlsruhe 127 364.6—2] 5—3 0(ſeeicht acecg 0 Baden⸗Baden 213 7640—3]—6 6 leicht beieck 0 Billingen 715 765,3J—5—7 8 mäß. Hebel] 0 0„Hof 1281748.7—8 4/—4N0 leicht eer“ 0 1 Blaſten 780—[— 4—8N6 lelcht beir 0 VBadenwpeilet—4— 414· Allgemeine Witterungsüberſicht. Das über Nordoſt⸗Europa überflutet Deutſch⸗ land mit kalten öſtlichen Winden, ſodaß das Froſtwetter andauert. Unter dem Einfluß des vom Ozean vordringenden. Tiefdruckgebietes iſt in Süddeutſchland Trübung eingetreten, doch iſt höchſtens ver⸗ einzelt etwas Schnee zu erwarten Witterungsvorausſicht bis Donnerstag, 17. November, nachts 12 Uhr: Vielfach Trübung, vereinzelt etwas Schnee, Fortdauer der Fröſte. Nr. „ FFRF Mittwoch, den 16. November 1921. mannheimer General-Auzeiger.(Abend ⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 533. Dividendenpolitik und Kleinaktionäre. In der.-O..-V. der Hoefel-Brauerei.-., Düssel- lort, uber die wir schon berichtet haben, wurde eine nament- Ich in den Kreisen der Kleinaktionäre viel erörterte Frage angeschnitten. Die Verwallung wurde gebeten, angesichis ſer großen Teuerung bei der Festsetzung der Dividende zu perücksichtigen, dab die Dividende nicht in Goldmark, sondern in Papiermark gezahlt werde, also dem Aktionär lange nicht die Lerzinsung bringe wie in Friedenszeiten. Der kleine Aletionär, der in vielen Eällen den Ertrag eines arbeitsreichen ebens in Industriepapieren angelegt habe und bei einer deldende von 7 und 8% in Eriedenszeiten sein Auskommen zand, leide heute bei 18 oder 20% Dividende bitter Not, weil 1e Kaufkraft der Papiermark aàuf einen Bruchteil der Gold- mark gesunken sei. Dieser starken Entwerlung der Mark sei Uberafl Rechnung getragen worden, nur nicht bei der Be- messung der Dividende. Von anderer Seite wurde darauf ver- Wlesen, gaß ein Ausgleich vielleicht durch eine stärkere Kapi- kalserhöhung mit einem günstigen Bezugsrecht für die Aktio- näre herbelgefünrt werden könne. Gegen diesen letzien Weg Wurden von der Verwaltung Bedenken erhoben, weil bei einer lalrwässerung des Aktienkapitals doch unzweifelhaft die Ge- ahr bestehe, daß bei einer Besserung unserer Geldverhält- Misse und der dadurch gestiegenen Kaufkraft der Mark eine nerzinsun für das stark erhöhte Aktienkapital nicht mehr erauszuwirtschaften sei und dann zu einer Zusammenlegung des Aktienkapitals geschritten werden müsse; diesen Weg nüsse man vermeiden. Im übrigen betonte die Verwaltung zuch. daß die in Papſermark gezahlte Dividende keine eni- Abrechende Verzinsung des in Goldmarke gezahlten Aktlen- ſubltale mehr darstelle und daß eine allgemeine Berücksich- aczun dieser namentlich für den kleinen Aktionär betrüben- en Lerhältnisse wünschenswert sei. Vielleicht wäre zu brüten, ob den berechtigten Klagen der kleinen Aktionäre kieht durch Ausgabe von Genunscheinen abgeholfen werden Faun.— Es gehf dem kleinen Aktionär wie dem kleinen entner, der seine Ersparnisse in Staalspapieren angelegt ſat: sle können beide heute von dem Zinsenertrag nur einen diodat leben, Während sie früher den Lebensunterhalt wäh⸗ end eines ganzen Jahres davon bestreiten konnten. * Stahlwerk Becker.G. in Unzder gestrigen.-o,.-V, des Stahlwerks Becker A. G. Wiſſieh fümrte Generaidirekior Pr. Becker etwa kolgendes dus: Wir schlagen die Erhöhung des Aklienkapitals unserer esellschaft um 40 Mill. Stammaktien vor. Iiervon sollen Mill.& unseren alten Aktionären im Verhältnis von drei wouen zu einer alten Aktie zum Kurse von 150% angeboten Nercen, während die restlichen 20 Mill. 4 freihändig best⸗ Aucglichst verwertet werden sollen. Aufjerdem beabsichtigen W„ das uns vorliegende Anerbieten, unser Steinkohlenberg⸗ an eine neue Gesellschaft überzuführen, anzu⸗ zebmen, Die neue Gesellschaft soll 100 Mill.&4 3% ige Vor- gsaktſen mit zchnfachem Stimmrecht erhalten, Wwovon wir % Mazorität übernehmen. Beli der Transaktion ist vorge- diden, daß unseren Aktfonären ein Bezugsrecht auf 20 MIII. sser neuen Aktiep zum Kurse von 150% im Verhaältnis von Kelngeräumt wird; die übrigblelbenden Stahlwerk Becker⸗ deblenaktien werden von einem Konsortium unter Führung 15 Industrie-Bankgesellschaft Düsseldorf übernommen. Die ſiene Zechengesellschaft wird beil einem Aktienkapital von 60 eaemt 100 MIll.% die jetzt auf den Zechen ruhenden %0 Mill. Schuldscheine übernehmen, wogegen ihr von uns —9 Slelehe Petrag von 50 Mill. 4 zur erfügung gestellt Ard. Diese Maßnahmen verschaften uns nicht nür rTeichliche ltel. um unsere Gesamt-Verpflichtungen abzulösen, sondern iden uns einen reichlichen Reservefonds schaffen, um einer Welteren Anspannung der Betriebsmittei durch die Ent- keiung der Mark zu begegnen.— Die Ausschüttung der Vidende von 20% auf die Stammaklien und 6% für die orzugsaktien wurde genehmigt. Keber die allgemeine Lage Achagttend, hob Generaldirektor Becker hervor, daſ dle Be- chäftigung in allen Abteilungen sehr gut sei. a degen die Ablenkung des Verkehrs vom Rhein. Dul Auf Einladung der Niederrheinischen Handelskammer WI aburg-Wesel in Dulsburg-Ruhrort traten am 14. November Hantschaktskreise des Rheinlandes, vertreten durch zahlreiche atägtelskammern. wirtschaftliche Fachverbände und Hafen- in D zu einer stark besuchten Versammlung im Rathause zu oisburg zusammen. Zweck der Beratung waren die er greifenden gemeinsamen Schritte, um der Gefahr Wirk- de zu begegnen, daß durch eine einseitige Politik verschie- e und sehr einflußreicher amtlichen und privaten Stellen 1 Güterverkehr von der Rheinwasserstraße abge- einl at Wird. Die beteiligten Kreise waren sich nuch einem 90 eitenden, allseitig lebhafte Zustimmung kfindenden Bericht Dulspusten Syndikus der Niederrheinischen Handelskammer 0 8 Segen die Ablenkungsbestrebungen entsprechende Ge- Femmagnahmen in die Wege geleitet werden müssen, —985 nicht die durch die Beseizung der Rheinlinie bereits Hatcorgerufenen schweren wirtschaftlichen Schädligungen der schaftfaädte und der mit ihnen zusammenhängenden wirt- erf ktlichen Kreise eine unerträgliche Verschärfung Huflren sollen. Es wurde zunächst die Einsetzung eines vor- er gen Ausschusses beschlossen, in welchen Verireter stae a eteiligten Handelskammern, Fachverbände und Hafen- wei te vertreten sein sollen. Ihm liegt die Einleitung der ter zu ergreifenden Maßnahmen ob. Die Federführung del Angelegenheit ist vorläufig der Niederrheinischen Han- tr Kammer Duisburg- Wesel in Duisburg- Ruhrort über- agen worden. * verlater tür Hoch- und Tiefbanten in Frankturt a. M. Wie 8ia autet, sind auf Seiten der Aktionäre Vorbereitungen im 0 1 8e, in der.-V. Kufklärung darüber zu verlangen, warum alt Srößgte Teil der jetzt geschaffenen neuen Aktien nieht den en, Aktlonären zuͤm Bezuge angeboten oder zum Erwerb schäf eteiljigungen verwandt wird, sondern rheinischen Ge- ein tsfreunden zur Verbesserung der Beziehungen für etwa chtel des jetzigen Börsenwertes überlassen werden soll. das Warenhaus Wronker, Frankfurt a. M. Wie verlautet, soll I10 Warenhaus Wronke r mit einem Kapital von 12 Mil- Werde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt n. ug Maschinenfabrik Schie.-., Düsseldorf. In der heu- 3 50.-V. Waren vier Aktionäre mit 8 153 000 Kapital ver- lestend,, Die sofort zahlbare Dividende wurde auf 16% Deul esetzt. Da sich ein großer Teil der Aktien im Besitz der dentseden NMaschinenfahrlz.-G. in Dulsburg befipdet, wurde wWählt ſrektor Blanck-Duisburg neu in den Aufsſchtsrat ge- t, ebenso Altoberbürgermeister Marx-Düsseldorf. schltsen- und Stahlwerk Krone A0., Velbert. Der Ab- Schraß für 1920/21 weist nach 30 597(i. V. 50 207 Ab Reinebungen einschliefflich 47 809 ½(21 409% Vortrag einen weneſtewinn von 1350 875(822 898) auf, über dessen Ver- In deung in der.-V, Vorschlage gemacht werden sollen. gutha, Vermögensaufstellung erscheinen Wertpapiere, Bank- stän aben. und Kasse mit 1647 922(1003 518%), Warenbe- mit 377 500(335 000), Außenstände mit 3 362380 urg-Wesel, Oberbürgermeister Dr. Mos t, darüber einig, Handelsblaff des Mannheimer General-Anze (3089 345), Dagegen belragen laufende Verbindlichkeiten 2640 785(2 113 J4f). Das Kapital beträgt 1 125 000 4, auf welchen Betrag es im Jahre 1915 von 3 Mill.„ herab- gesetzt wurde. Bekannſlich hat vor gurzem dle Ver. Eisen- Hütten- und Maschinenbau-.-G. in Barmen das gesamte Aktienkapital erworben. Gußßstahlwerk Witten in Witten. Der Bericht für 1920/21 beklagt die unzulängliche Brennstoffversorgung, die die Her- stellung gehemmt habe. An Rohstahl wurden 81966(65 719) · erzeugl. Nach 845 408(530 400%) Abschreibungen ver⸗ bleiben einschl. 488 927(455 127 /) Vortrag 6 767 002 (7988 927 aus dem wieder 30% Divi- dende auf 13 Mill.% Aktienkapital ausgeschüttet, dem Werkerhaltungsbestand unverändert 2 Mill. 4 zugewiesen für Wohlfahrtszwecke 400 000(1 600 00 ½) verWandt und 467 002„ vorgetragen werden sollen. Ueber die Aussichten lasse sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen nichts sagen. A. E..-Unternehmungen--G. in Berlin. Die Gesell- schaft erzielte 1920/1 einen Rohgewinn von 1 032 334(i. V. 728 763. Der Reingewinn stellt sich auf 641 449&4(i. V. 652 691, wWoraus wieder 6% Dividende auf 10 Mill.&4 Grundkapital verteilt werden sollen. In der Bilanz er- scheinen u. a. Wertpapiere und Betelligungen mit 13 103 315 Mark(9 Mill.). Der Eisen- und Stahlwaren- Industriebund zu den Steuer- gesetzentwürfen. Der Eisen- und Stahlwaren- Industriebund in Elberſeld ladet zu einer Mitgliederversammlung am Don- nerstag, den 24. November 1921 nach Elberfeld ein. In dieser Versammlung wird zu den neuen Steuergesetzentwürfen Stel- lung genommen werden. Es ist zu erwarten, dah sich diese Versammlung zu einer eindrucksvollen Kundgebung der ge- samten Eisen. und Stahlwarenindustrie zu den Steuerfragen gestalten Wird. Kapftalserhöhung des Norddeutschen Lloyd. Wie gemeldet Wird, hat sich ein Syndikat gebildet, welches vom Nord- deutschen Lloyd 220 Mill.&neue Aktien übernimmt und diese den alten Akllonären zum Kurse von 130% zum Bezuge an- bietet. Die Gesellschaft begibt außerdem 125 Mill.„ ein- stimmige Vorzugsaktien, die an Bremer Börsenkreise zur Verfügung des Unternehmens begeben werden dürften. Die anderen Aktien werden nicht an Bremer Kreise vergeben. Das Aktienkapital des Norddeutschen Lloyd wird dadurch auf 595 Mill. A ansteigen. Waren und Märlrte. Die Lage an den Warenmärkten. Von unserem fachmännischen Mitarbeiter. Die Situation hat sich noch weiter verschärft; durch das Sprunghafte Steigen der fremden Devisen, voran der führen- gen Dollardevlse, ist es für Deutschland und die übrigen Zentralstaaten zur Unmögliehkelft geworden, noch Koh- slolfe und Fabrikate aus dem Auslandèe zu beziehen. Eine Weltere, obenso bedenkliche Erscheinung bildet der wieder in grohem Stil einsetzende Ausverkauf Veutschlands, an dem Ausländer in großem Mafstab beieiligt sind, vor allem aber auch die Erschopfung der Läger durch das Publikum, das in Erwartung einer noch weiteren Entwertung allgemein noch immer zu Angstkäufen schreitet und dadurch die Preise sämtlicher Waren, vornehmlich Lebensmittel, in die Höhe treibt. Die Ernteverhältnisse in Deutschland haben sich nicht ganz so ungünstig herausgestellt, wie man noch vor kurzem glaubte. Dies gilt jnsbesondere auch für die Kartoffelernte, Wohei allerdings die erhöhte Anbaufläche mit zu berücksich- tigen ist, die wenigstens etwas das schlechtere Erträgnis pro Fächeneinheit auszugleichen vermochtęe. Unerlaubte Mani- Fangene im Warenhandel haben alledings. im Zusammen- nang mit den Geldverbältnissen wieder einmal erhebliche Un- zuträglichkeiten und Schädigungen des Konsums zur Folge gehabl. Hemmend auf die weitere Verarbeitung der Ernte, die übrigens weit genug fortgeschritten ist, insbesondere auf die Ablieferungen, hat die Frostwilterung gewirkt. Sie ist mit Grund dafür, dab die Preise augezogen haben; aber dies Moment fällt doch bei der hauptausschlaggebenden Valuta- bewegung nur verhältnismäßig wenig ins Gewicht. An den grobßen überseeischen Pläzen sind dle Getreidepreise wohl ungekähr behauplet geblieben bezw. haben sich eine Kleinig- keit abgeschwächt, aber dies ist nicht das ausschlaggebende Moment, sondern vielmehr die Einengung des ganzen Ge- schäftes und die verringerte Konsumfähigkeit. An den Metallmärkten bleibt weiter auf den sich stärker verschärfenden Gegensatz zwischen Deutschland einerseits und England undAmerika andererseits hinzuweisen. Am Londoner Markt wWaren die Notierungen für Kupfer, Zinn und Plei allgemein schwach, für Zinn auch deswegen, weil der, Osten zu niedrigeren Preisen verkauft hatte. Nur in Zink sind einigermaßjen bedeutende Verkäufe zustande ge- kommen, die wWwohl in der Hauptsache im Zusammenhung mit dem Mehrverbrauch in der englischen Eisenindustrie stehen. Die deutschen Märkte bleiben von der Valutabewegnug be- herrscht und die Preise entsprechen durchaus dem Steigen des Dollars. Immerhin soll nicht verkannt werden, daß die Kanflust noch ziemlich stark gewesen ist, um siell dann aber Weiterhin in eine gewisse Zurücchaltung zu wandeln. Ver- schärfend fällt ins Gewicht, daß das Angebot an den Märkten verhältnismägig gering ist. Auch an den Altmetallmärkten war eine lebhalte Steigerung der Notierungen zu beobachten. Die Baumwollpreise lassen gewisse Schwankungen an den groben überseeischen Märklen erkennen. Die anieri- kanische Ernte ist mit ihrer Verarbeitung recht weit forige- schritten. Am Bremer Markt hat der Sturz der Mark zu einer zußberordentlichen Aufwärtsbewegung für Rohbaumwolle ge- kührt. Der schon hohe Preis von 84 pro Kilo ist innerhafh einer Woche wWeiter auf 145 gestiegen. Das bedeutet das Achlfache des niedrigsten Preises, dem Baumwolle vor eini- gen Monaten zugestrebt hatte. Auch an den Baumwoligarn- mürkten machte die Aufwärtsbewegung weitere Fortschritte. Pennoch ist zunächst hier noch sehr lebhaft gekauft worden. Bei den Webereien haben bis jetzt ganz enorme Auslands- aukträge vorgelegen. An den Wollmärkten herrschte gleich- falls eine lebhafle Steigerung an. An den deutschen Sef den- märken ist infolge des Marksturzes ein vollständiger Still- stand des Geschäfts eingetreten, wogegen sich an den italie- nischen und schweizerischen Märkten die Nachfrage etwas gebessert hat. Die Tendenz an den Häute- und Fellmärkten bleibt weiter aufwärts gerichtet. Die Aufschlage für Grobßviehhäute stellten sich bis zu 40% höher gegenüber den auf den voran- gegangenen Auktionen erzielten Preisen. Bemerkenswert ist, daß das vorhandene Angebot so gut wie gänzlich geräumt wurde. Entsprechend sind auch die Lederpreise nach oben beeinflußt worden. An den Holzmärkten herrschte eine ausgesprochene Haussebewegung, die durch den lebhaften Konkurrenzkampf der Sägewerke und des Handels, um die erforderliche Rund- holzmenge zu erhalten, bedingt wurde. Man pimmt an, daß, um diesen ee einen gewissen Einhalt zu tun, die privaten und staatliehen Forstverwaltungen nunmehr doch die Fällungen erhöhen werden, um auch ührerseits aus der Konfunktur Nutzen zu ziehen. Eine scharfe Aufwärtsbewegung, die durch die Steigerung des Dollars beeinflußt ist, erfuhren Mineralöle, bei denen übrigens auch inzwischen der Zoll eine starke Erhöhung er- fahren hat. Aber ahgeschen von der Bewegung in Deufsch- er land, haben sich auch an den amerikanischen Märkten die Preise für Rohöle ganz beträchtlich erhöht und dementspre- chend auch auf die der Fabrikate eingewirkt. An den deutschen Zuckermärkten hat die Aufhebung der Zwangswirtschaft wider Erwarten zu recht unerfreu⸗ lichen Erscheinungen geführt, indem plötzlich die Ware vom Markte verscehwunden ist; andererseits hat auch die Be- förderung der Rüben und die Weiterleitung des Rohzuckers an die Raffinerien durch e eeeee empfind- lich gelitten. Infolgedessen sind die Zuckerpreise auber- ordentlich gestiegen. An den deutschen Kaffeemärkten haben sich die Valutaverhältnisse scharf zum Ausdruck ge⸗ bracht, während der Weltmarkt recht ruhig lag und kaum eine Veränderung in den Preisen zeigte. An den holländischen und englischen Kautschuk⸗ märkten haben die Prelse nach anfänglicher Abwärts⸗ bewegung sich wWieder erholt. Die Umsätze sind jedoch nicht allzu bedeutend gewesen. Der Kakasweltmarkt bat ebenfalls schwach ge⸗ legen, während in Deutschland unter dem Einfluß der Wäh⸗ rungsverhälinisse die Notierungen lebhaft angezogen haben, Wobei jedoch das Geschäft selbst äußerst 1 0 Seane ist. An den Gewürzmärktfen berrschte lebhafte Nach- krage zu steigenden Preisen. Vielfach War ein lebhafter Un- terschied zwischen den inländischen Notierungen und den Auslandsforderungen zu bemerken. An den Chemikalienmärkten bleibt die Haltung auch weiterhin fest und gespannt. Zucker.(Wochenbericht.) Der Verkehr an den deutschen Märkten hat zwar eiwas mehr im Einkiang mit der gestiege- nen Erzeugung gestanden, aber die dchwlerigkeitell in Sen Iransporten aller Art haben vielfach weiter ängehalten und störend elngewirkl. Für die in giesem wie im nächsten Monat herauskommende Erzeugung der Rohzuckerfabriken an Nacherzeugnissen hat die Zuckerwirtschaitsstelle die Ver- tellung an die Raftinerien vorgenommen. Wie nicht anders zu er warten, hat die letzte kleine Freigabe an Verbrauchs- zucker ungewöhnlich schnellen Absatz gefunden, und dabei laufen immer noch den Märkten bezw. dem Handel von auen Seiten Anfragen nach Zucker zur baldigen und selbst späte- ren Abladung zu. Es scheint somit, dab man den Beschwich- ligungsnachrichten der Zuckerwirischaftsstelle, die die Be- hebung der Zueckerknappheit ehestens ankünden, so lange keinen rechten Glauben schenkt, als nicht die Wirklichkeit der Erküllung eingetreten ist. Es ist eine nicht wegzuleug⸗ nende Tatsache, daß sich die Verbraucher, groß wWie klein, selbst durch die Preislage noch nicht haben abschrecken lassen, und sie lassen sich in ihrer Ansicht zumeist nicht irre machen, daß die Zuckerpreise in der Zukunft noch ansteigen werden müssen. Im Melassegeschäft ist es Wiederum lebhaft hergegangen; die Preise erhöhten sich allmählich mehr und mehr und hatten bei Niederschrift 110% tel quel ah Station erreicht. In Tschechien hatte man mit Be- lebung des Ausfuhrgeschäftes gerechnet und es hatte sich auch bereits einiges Geschäft nach England entwiekelt. Im übrigen Ausland lassen die eingegangenen Nachrichten +war noch keine wesentliche Veränderung der Lage erkennen, aber doch befriedigt im allgemeinen die Nachfrage wiedler mehr als in den vorhergegangenen Wochen. In England erkreuten sich englische Raffinaden zu voll stetigen Preisen guten Absatzes und amerikanischer Granulated wurde zu 49— cik. London aufgenommen. Am Newyorker Markt sind die Notierungen 406 Cc. für Philippinen, 4,11 c. für Zentritugal- zucker, auch gut behauptet. Die große Frage für die Ame- rikaner wie für die Engländer bleibt natürſich immer noch die Abwicklung der alten Kubazucker, aber auch die Gestal- tung der neuen Erzeugung. Wenn sich die Erntebezifferungen, die heute für Kuba umlaufen und die ein Weniger bis 1 Mil. lion Tonnen ansagen, annähernd verwirklichen, so müfften eigentlicb die Befürchtungen für die fernere Gestaltung der Zuckerpreise drüben hinfällig werden, ja man möchte eher einer allmählichen Wiedergesundung der Verhälinisse das Wort reden. Preiserhöhungen. Neue Richtpreise für Dachpappenfabrikate. Angesichts der fortschreitenden Verteuerung der Rohmaterialien und der Steigerung aller Unkosten hat sich der Verband Peutscher d8 ee, veranlaßt gesehen, die folgenden neuen Richtpreise für Dachpappe festzusetzen: Für Dach- Fpe mit 8ber Rohpappeneinlage.50, 100er 8 4, 180er K und 200er Rohpappeneinlage 5 ½ für den Quadratmeter bei waggonweisem Bezug auf den Verladebahnhof des Ver⸗ käufers geliefert, gegen gleiche Barzahlung ohne Abaug. Viehmärkte. Weinheim, 15. Nov. Der Schweinemarkt war auch dies- mal schleppend. Es blieb ein Ueberstand von etwa 30 Tieren. Erlöst würden für Ferkel 40—130, für Läufer 400—700. Kursbericht über Kali-Aktien und-Kuxe mitgeteilt vom Bankhause E. Calmann, Hannover. Notierungen vom 15. November. Nach- An⸗- Nach-] Au⸗ Nams fraze gebot Neus ſrage gebot Alexendershall! 153000 le 0 Marle 30000 31˙⁰ Alfcenhell 14000 15000 Mare Lulsse 30000 31000 Aller Hammonis 19500 2t00 Max—0000 31000 Ass0 f..72000 euos] Melmershauseen 155900 160⁰⁹0 Belenrfods 118000 122000] NMsusollstedt 33000 35000 Zergmannssegen..129000 135000] Neustsssfurt 210000 230000 Berhetort W 22000 Oberhof 22000 22800 Braunschwrelg-LUnoburg. 65000 es80% Seinz Eugen wh Sedg ennn 105%0 20 00% Ransbacht 300% 36000 Zurggrat 0— 29000 Relchskronses 18000 10 0 Sarſaunggngn Sdhe Reinhardebrunn 21000 33000 Satbtell— Jöhh; Richard 18000 190˙⁰ Saee 70000 700 Rothenbe„— Flies... 33 00%%% Rotbenfelsee 32000 Etichasegen 33000 3½½%)] Röselag Bernten 7000 69000 Felsenfest.. 55000 37500 Sachsen Welmar 7000⁰ Enedrichfodsgs 51000 Saſzmünde 65000 09000 Fürstenhah 49000 52000 SchWarZburg 27000 28500 31000 83000] Siegtried J. 60000 69000 Sluekaut b. Sondershaus. 195000 203000 Sſegteied Glesses 10⸗00 105800 Srossherz. Wühelm Ernet Zen 3750 Thecdor 00000 62000 Günthershe)— 62000 Thüringen 33300 35000 Nabigshorft 38000 410000 Loltenrods 686000 90000 Hanes Sllberberg. 880½ 90000] Walbeck 35000 62000 Hedwigsburg. 15500 17000 Walte 38000 40000 Heingenmüplos 800 80 Wdelmshe 14,0 15000 Hafſigentodda teboh 1000 Wilhelmshall-Oelsburg. 24000 2600%0 7555 oldshausen—— 5 WIntorshaf. 3635000 60000 eoldrungen Adlor de. 10 de Sec, Herngen. 37000 309 Srossherzog yon Sachden 13800 Hermann II 32000 3000 Haſlesche Nalt 71 Hindenburg. 1000 140000 Rangeresadta Kal. St. ebenſeſe 75000 78000 130 1325 Hdestedt 32000 54000 annovorsche Kall Vorz. 1343 1375 fiahe 11500/ 110000 9 8 950 930 immentode 3 450 47000 Krügersban 5*. 50⁰ 220 lemgatdgagaſgſ 31000 3 0 Ronge de 2„ 23200 220 Johennasball.. 47000 33500 e 2 80 calserodsg 190050] Salzdetfurt.. 00 2930 Fenen 000 35900 Stesarc 8 37¹ Arels 0 Narlaglden 5600 Tüdtenl,„, Tendenz: abgeschwächt. Fr————— 2 Haupiſchriftlenung, Dr Friß Goldenbaum Verantwortlich für Polttik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno: für Lokales une ten übrigen redaltionellen Inbalt: Nichard Schönfelder; für Handel: J..; Franz Kircher: für Anzelgen“ Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckeret Dr. Haae, Maunbeimet General⸗Anzeiges G. m. b.., Mannheim, E G, 2. 500 5 6. Seite. Nr. 533. Mannheimer General- Anzeiger.(Abend · Ausgabe.) Mittwoch, den 16. November 1921. Aus der Weltder Techurt Die Umſtellung der Deutſchen Werke. Von Siegfried Hartmann. Das unerhörte Vorgehen der Kontrolloffiziere der Entente in verſchiedenen Fabriken der Deutſchen Werke hat die allge⸗ meine Aufmerkſamkeit auf dieſe in den letzten Jahren entſtan⸗ denen induſtriellen Rieſenbetriebe gelenkt. Es darf als bekannt vorausgeſetzt werden, daß im Frieden die deutſchen Bundes⸗ ſtaaten ſogenannte Heereswerkſtätten beſaßen und das Reich außerdem drei„Kaiſerliche Werften“, die in bürokratiſch orga⸗ niſierten Fabrikbetrieben einen Teil des Heeresbedarfs an Waffen und Munition ſowie Sprengſtoffen bezw. Kriegs⸗ ſchiffen und Marinefahrzeugen herſtellten. Dieſe Fabriken ſind natürlich während des Krieges bedeutend erweitert, teilweiſe auch moderniſiert worden. Nach dem ſogenannten Friedens⸗ vertrag war es uns nicht geſtattet, ſie weiterzuführen. Wäre es nach dem Wunſche der Franzoſen gegangen, ſo wären ſie ſämtlich dem Erdboden gleichgemacht. Dieſes ſowohl wirtſchaft⸗ lich wie ſozial gleichwahnſinnige Begehren iſt jedoch, Gott fei Dank, abgewehrt worden, aber es wurde uns auferlegt, ſie ſo vollſtändig„umzuſtellen“, daß ſie für die Erzeugung von Kriegsmaterial ſich nicht mehr eignen. Dem wurde entſprochen. Inbegriffen in dieſer Forderung war die Zerſtörung aller ma⸗ ſchinellen und baulichen Anlagen, die ihrer Natur nach aus⸗ ſchließlich oder doch vorwiegend der Kriegswaffen⸗ und ⸗geräte⸗ fabrikation dienten. Dabei iſt man den Wünſchen der Kon⸗ trolloffiziere in einer Weiſe entgegengekommen, die nach mer⸗ ner Meinung weit über das Ziel hinausſchoß. Offenbar in dem Beſtreben, ſich loyal zu erweiſen, und ohne zu bedenken, daß unſre Feinde bisher jede ehrliche Loyalität nur als Schwäche gewertet haben und jedem Nachgeben nur immer weitergehende Forderungen folgen ließen. An ſich iſt es natürlich ſchwierig, zu entſcheiden, was iſt Kriegswerkzeugmaſchine, was nicht. Es gibt eine Anzahl Spe⸗ zialmaſchinen, z. B. die großen Bohrmaſchinen zum Ausbohren der Geſchützrohre, bei denen das Urteil auf der Hand liegt, es gibt aber weit mehr Maſchinen, die ebenſo friedlicher Fabrika⸗ tion wie der Kriegsfabrikation dienen können. Schließlich kann jeder Amboß, jeder Hammer dem Waffenhandwerk dienen. Von dieſem Geſichtspunkt aus dürfte in Deutſchland keine Schmiedeeſſe mehr rauchen, kein Schloſſer, kein Mecha⸗ niker, kein Former und Gießer mehr eine Hand rühren. Wer die ausſchlaggebende Bedeutung der mechaniſchen Technik für unſer ganzes Leben, nicht nur das Kulturieben, begriffen hat, weiß, daß eine ſolche Auslegung dem Hinmorden des geſamten deutſchen Volkes gleichkäme. Wir zweifeln nicht, daß im Lande der Trikolore eine ganze Anzahl beſchränkter„Patrioten“ dieſe Auslegung und deren Folgen wünſchen, aber ſchließlich iſt bei unſern übrigen Gegnern die Vernunft ſo weit Herr geworden, daß man davor zurückſchreckt, indirekt die deutſche Nation aus⸗ zurotten, wohl auch deshalb, weil man inzwiſchen einſah, daß das für die Urheber ſelbſt ein lebensgefährliches Beginnen iſt, der weltwirtſchaftliche Organismus verträgt derartige Opera⸗ tionen nicht. Aber was im großen nicht geſchehen kann, das fängt man im kleinen an. Man ſchämt ſich wohl der Keulen⸗ ſchläge, aber man ſticht dafür mit Nadeln. Gerade bei der hier vorliegenden Frage der Beurteilung der techniſchen Fabrika⸗ tionseinrichtungen der ehemaligen Heereswerkſtätten haben die ausführenden Organe eine wunderbare Gelegenheit, eine der⸗ artige Nadelſtichpolitit zu betreiben. Der einzelne Fall ſchern⸗ bar belanglos, eine techniſche Spezialfrage, ſo daß es in der roßen Welt niemand für der Mühe wert hält, ſich darob be⸗ onders aufzuregen. In der Häufung der Einzelfälle aber min⸗ 72855 ſo einſchneidend in der Wirkung, wie eine Aktion im großen. Der Techniker weiß aber, daß eine moderne Fabrikation nicht bloß Maſchinen braucht, ſondern daß es für die Er⸗ reichung eines beſtimmten Zweckes ausſchlaggebend iſt, wie der Maſchinenpark zuſammengeſetzt iſt und wie er räumlich in den Werkſtätten verteilt wird. Man braucht z. B. aus einer Auto⸗ mobilfabrik nur die Schleifmaſchinen zu entfernen, um ſie lahmzulegen, wie man etwa den Schriftſteller lahmlegt, wenn man ihm zwar Papier, Tinte, Federhalter beläßt, aber Blei⸗ ſtifte und Stahlfedern wegnimmt. Der loyale und ſachver⸗ ſtändige Gegner hätte alſo ſehr wohl Mittel und Wege finden können, um mit einem Mindeſtmaß von Zerſtörung den Zweck zu erreichen: nämlich die Fabriken untauglich zu machen, Kriegsgerät zu erzeugen. Die Kontrolloffiziere waren ader nicht ſachverſtändig oder wollten es nicht ſein. Wer aber doch Zeit als Dirtſchaftswert. 15 Es gab einmal eine paradieſiſche Zeit, wo Zeit noch nicht Geld war. Damals war auch Arbeit nur ein Mittel, das Leben zu friſten. Mehr nicht. Wenn der Hunger geſtillt war, ruhte der Jäger, bis ihn der hungernde Magen aufs neue dem Wild nachſtellen hieß. All⸗ mählich aber iſt Arbeit Handelsware geworden. Das Zuſammen⸗ faſſen mehrerer und vieler zu gemeinſamem Werk bedingte eine Feſt⸗ ſetzung der regelmäßigen Zuſammenkünfte der Arbeitsgenoſſen nach der Zeit. Es konnte nicht mehr im Belieben des Einzelnen ſtehen, wann er ſein Tagewerk beginnen und wann enden wollte. Die im Dienſt eines anderen verbrachte Zeit mußte dieſer natürlich vergüten, wenn anders es nicht möglich war, einen geeigneteren Wertmeſſer für das Geleiſtete anzulegen. Anfangs genügten grobſchlächtige Mittel, die Länge der Zeit zu beſtimmen. Morgen und Abend, Helle und Dunkelheit reichten hin, die Arbeitszeit von der Feierzeit zu trennen. Aber ſchon das frühe Altertum erkannte die Notwendigkeit, innerhalb des Tages kleinere Zeitabſchnitte genauer zu beſtimmen. Es ſchuf die Sonnenuhr, ſpäter folgten Waſſer⸗ und Sanduhren, die bis ins Mittelalter hinein gbräulchlich blieben und an denen, wenn man den Berichten der alten Schriftſteller glauben darf, bereits Vorrichtungen zum Kenntlichmachen des Ablaufs beſtimmter Zeitſtrecken angebracht waren. Heute gebietet die Uhr als unumſchränkter Herrſcher über alles menſchliche Geſchehen. Nach dem Stande ihrer unerbittlichen Zeiger öffnen und ſchließen ſich die Tore der Fabriken und Geſchäfts⸗ häuſer, verlaſſen fauchende Dampfkoloſſe die Hallen der Bahnhöfe, ſtechen Schiffe in See, werden Laſten gehoben, beginnen und enden Mühen und Luſtbarkeiten. Je mehr ſich alle Lebensäußerungen in genau feſtgelegter Zeitfolge abſpielten, um ſo notwendiger wurde es, Zeitmeſſer von hohem Grade der Ganggenauiakeit zu bauen, da ſchon geringe Unterſchiede des an verſchiedenen Punkten angezeigten augen⸗ blicklichen Zeitwertes nachteilige Folgen, wie ſie ſich aus Verſpätungen und Verſäumniſſen ergeben, haben konnte. Nun iſt aber gerade die Aufgabe, zwei, geſchweige denn mehrere Uhren in genau überein⸗ ſtimmenden, richlſagen Gang zu bringen, faſt unlösbar Das hat ſchon Jaiſer Karl V. eingeſehen, der ſich, nachdem er von der Rooſer zurückgetrelen war, im Kloſter St. Juſt aus Spieſerei mit dieſer Frage beſckäftiate Rekannt dürfte der ihm zugeſchriebene Ansſyruch ſein: Ich Narr wollte Reiche regieren und bringe picht zwei Uhren in Uebereinſtimmung.“ Was dieſer gekrönte Uhrenliebbaber und mancher andere vor und nach ihm nicht zuwege gebracht haben, das zu erreichen iſt erſt einer viel, viel ſpäteren Zeit gelungen. und auch nicht mit einfachen mechaniſchen Uhren, ſondern unter Mithilfe des als blöde Zerſtörung, nur eure Phantaſie gaukelt euch Arſe⸗ Inſtrument. film auf, wie er heute noch den größten Teil der Vorführungs⸗ programme beherrſcht. wieder des einſtigen Zweckes zu erinnern und ſo kommt es denn, daß die Kinematographie ſich neuerdings in ſteigendem Maße wiſſen⸗ ſchaftlichen Forſchungs⸗ und Behrpros iſt aber auch wirklich ein ſelten eindrucksvolles und dabei feſſelndes Lehrmittel. Vorführung in einem anderen Zeitmaß geſchieht, als es der Auf⸗ ſich ſachlichen Gründen zugänglich zeigte, wurde raſch durchl nahme elektriſchen Stromes. Was ſich in einer elektriſchen Uhrenanlage bei der ſchrittweiſe erfolgenden Weiterbewegung der Zeiger abſpielt, iſt im Grunde nichts anderes als eine Art elektriſcher Fernmeldung an ſogenannte Hauptuhr, meiſt eine Pendeluhr von höchſter Zuverläſſig⸗ bunden iſt durch die Leitung die Stromquelle, und in der Leitung liegen die elektriſchen Uhren, die der Fachmann mit dem gewiß an⸗ haben kein Gangwerk, ſondern an deſſen Stelle zwei Elektromagnete. Bei jedem Kontaktſchluß fließt für deſſen Dauer Strom durch die Magnete und zwar dergeſtalt, daß immer abwechſelnd die Kraft des einen von ihnen geſtärkt, die des andern dagegen geſchwächt wird. Im Felde der beiden Magnete befindet ſich ein Anker von geeigneter Form. Es iſt leicht einzuſehen, daß der jeweilig ſtärkere Magnet den Anker anzieht. In dieſer ſich innerhalb beſtimmter Friſten regel⸗ mäßig wiederholenden Ankerbewegung hat wan ein zuverläſſiges Mittel, die Uhrzeiger ebenſo regelmäßig weiterzutreiben. nötig iſt, viele Uhren zu betreiben, ändert man ole Einrichtung ſo ab, daß man von der Hauptuhr mehrere Schleifen, in denen die Nebenuhren liegen, parallel zu einander abgehen läßt. Zwiſchen die Leitungen und die Uhr legt man dann eine Vorrichtung, die, auch Stromſchluß ſelbſttätig ſo lange aufrecht erhält, bis alle angeſ hloſ⸗ teres zu erſehen iſt, ob die Schleife in Ordnung iſt. von einer Uhrenzentrale aus betreiben kann. Die Weiterbewegung der Zeiger geſchieht dann durch ſelbſttätig an⸗ und abgeſchaltete Welt iſt das an dem rund 80 Meter hohen Siemensturm in Siemens⸗ ſtadt bei Berlin. ſich eine Uhr von ſieben Metern Durchmeſſer. deren zwei Neiger ein Gefamtaewicht von 14 Zentnern haben. von der Uhrenzentrole des Wernerwerks der Siemens u. Halske .⸗J., zu deren Tätigkeitsgebiet auch der Bau elektriſcher Uhren⸗ Mirtſchaftsgebieten und Körpern eine einheitliche, richtige und zuver⸗ läſſige Zeitangabe zuteil werden zu laſſen, das lehrt ein Blick auf einen andern erſetzt. Und die Verfügungen und Anſichten des früheren galten für den Nachfolger nicht. Trotzdem iſt es den Deutſchen Werken, die als privatwirt⸗ ſchaftlich geleitete Aktiengeſellſchaften ſämtliche ehemaligen Heereswerkſtätten, außer den ſächſiſchen, übernahmen, ge⸗ lungen, ſich ſo weit durchzulavieren, daß heute die billigerweiſe zu fordernde Umſtellung auf der ganzen Linie durchgeführt iſt. Die Arbeit, die hierbei geleiſtet wurde, iſt beiſpiellos und der allerhöchſten Anerkennung wert. Ich ſelbſt habe Gelegenhen gehabt, die Reichswerft Kiel vor einigen Tagen zu beſuchen, um mich perſönlich an einer Stelle zu überzeugen, wo es be⸗ ſonders ſchwer war. Da ich die Werft von früher kannte, weiß ich zu beurteilen, was ſich geändert hat. Wer die zahlloſen Hallen dieſes Rieſenwerkes mit dem Blick des Technikers durchwandert, muß zugeben, daß hier ganze Arbeit gemacht wurde. Sämtliche Spezialmaſchinen und Geräte des Kriegsſchiffbaues ſind verſchwunden, die übrigen Werkzeugmaſchinen nach ganz neuen Plänen anders verteilt. Kurz und gut, der techniſche Organiſator hat in zweijähriger Arbeit alles ſo vollſtändig umgemodelt, daß nichts mehr daran erinnert, daß hier einſtmals Kriegsſchiffe gebaut wurden. Erhielt die Werft heute einen derartigen Auftrag, ſie wäre nicht mehr in der Lage, ihn auszuführen. Nicht Monate, Jahre würde ſie gebrauchen, um die erſten Vorbereitungen treffen zu können. Selbſtverſtändlich hat man die Werft dem einfachen Handelsſchiffbau und Schiffs⸗ maſchinenbau erhalten. Man kann aus einer Kriegsſchiffs⸗ werft ſchließlich keine Schokoladenfabrik machen. Aber auch hier gibt es techniſch ausſchlaggebende Unterſchiede, nament⸗ lich im Maſchinenpark und in den Hilfsmaſchinen. Und dieſe Unterſchiede ſind vorhanden. Die Werkſtätten für Re⸗ paratur von Lokomotiven und Eiſenbahnwagen nehmen einen ſehr großen Platz ein, gerade hier iſt eine völlige Um⸗ organiſation und völlige Umſtellung der Maſchinen erfolgt. Das gilt ebenſo für den Bau von Holzſchiffen, für Benzol⸗ triebwagen, Rennjachten uſw. Einzelne Werkſtätten ſind auch mit der Fabrikation von Bettſtellen, Kochtöpfen, Bügeleiſen beſchäftigt. Der frühere Charakter des Betriebes iſt voll⸗ ſtändig dahin, das Werk iſt innerlich aufgelöſt in ganz ver⸗ ſchiedenartige Teilbetriebe, die aber trotzdem klug miteinan⸗ der verbunden ſind. Maßgebend für die Wahl der neuen Fabrikate waren nicht allein die Abſatzmöglichkeiten, ſon⸗ dern auch die Verwendung der vorhandenen Maſchinen und vor allem die Verwendung des Arbeiterſtammes, d. h. ſoziale Gründe. Man kann Klempner nicht in Sattler umſtellen, Mechaniker nicht in Korbflechter, will man nicht eine ſchwere Sünde gegen die Berufseignung und die Berufsqualität der Arbeiter begehen. Was hier in Kiel geſchah, iſt auch in den übrigen Fa⸗ briken der Deutſchen Werke geſchehen. Und dadurch iſt es möglich geworden, an die Hunderttauſende tüchtige Arbeiter in Lohn und Brot zu erhalten und ihnen die Möglichkeit zu geben, an der altgewohnten Arbeitsſtätte nützliche Kultur⸗ arbeit zu leiſten, nicht zum wenigſten auch: die wirtſchaft⸗ lichen Werte zu ſchaffen, die allein uns die Abtragung unſrer Schulden ermöglichen. Wir haben keine metalliſche Gold⸗ grube, wir haben nur die Goldgrube der Arbeit. Wenn dann junge tatendurſtige„Kontrolloffiziere“ auf⸗ tauchen und weitere Aenderungen und Zerſtörungen fordern, dann iſt es unſere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, uns gegen dieſe täppiſchen Eingriffe zu wenden in der feſt be⸗ gründeten Ueberzeugung: Was ihr da wollt, iſt weiter nichts nale vor; es ſind Stätten friedlicher Arbeit, die aber laſſen wir uns nicht auch noch rauben, ſie ſind unſer einziges, unſer letztes Gut, das wir mit ſchwachen Kräften, aber dem zähen Mut und der Wut einer ſchwer verwundeten Mutter ver⸗ teidigen. Jeitraffer und Jeitlupe. Urſprünglich war der Kinematograph ein rein wiſſenſchaftliches Erſt ſpäter kam dann der Spiel⸗ oder Unterhaltungs⸗ Vor einigen Jahren aber begann man ſich lemen zuwendet. Der Film Das gilt beſonders für 2 Verfahren, bei denen die zugrunde lag und welche uns damit Einblicke in Naturerſchei⸗ eine Anzahl Empfangsſtellen. Der Kern einer ſolchen Anlage iſt die keit des Ganges und genaueſter Regelbarkeit. Sie ſchließt innerhalb beſtimmter Zeitabſchnitte einen elektriſchen Kontakt. Mit dieſem ver⸗ heimelnden Ausdruck„ſympathiſche Nebenuhren“ bezeichnet. Sie Wo es menn der Kontakt der Hauptuhr ſchon wieder offen iſt, dennoch den ſenen Uhren die vorgeſchriebene Zeigerbewegung vollführt haben. Außerdem bringt man auch für jede Schleife in der Nähe der Haupt⸗ uhr eine Ueberwachungsuhr an, aus deren Zeigerſtellung ohne wei⸗ Es ſei der Vollſtändigkeit halber noch erwähnt, daß man ſogar Turmuhren von ganz gewaltigem Durchm eſſer elektriſch mit einer Hauptuhr oder kleine Motoren. Eins der größten derartigen Turmuhrwerke der An jeder Seite des viereckigen Turms befindet Geſteuert werden die 'er, im Nerhältnis zur Gröde der Jeicer recht kleinen Motoren anlaaen gehört. 1 5 5 Welche gewaltigen Vorteile die Möglichkeit gewährt, größeren nungen ſowie Bewegungsvorgänge ermöglichen, die unſer menſſ. liches Auge ſonſt nicht zu erfaſſen vermag. Gemeint ſind der 3e raffer und die Zeitlupe. 1 Der erſtere bezweckt, wie ſein Name verrät, Bewegungsre gänge von außergewöhnlicher Langſamkeit zeitlich zuſamment. drängen, zu raffen. um ſie ſo für das Auge leichen wenn nicht überhaupt, erfaßbar zu geſtalten. Der Zel raffer ermöglicht es u. a. das Aufblühen von Blumen oder da Wachſen von Pflanzen zu verfolgen, weil er uns in wenide Minuten vorführt, was in der Natur Stunden, Tage, ja mitun Wochen und ſelbſt Monate beanſprucht. 0 Das Verfahren iſt verhältnismäßig einfach. Der kinema graphiſche Aufnahmeapparat wird z. B. vor einer noch verſchlo enen Roſenknoſpe aufgeſtellt und nun macht man alle Minuten eine Aufnahme. In der Zwiſchenzeit bleibt die Kamen natürlich geſchloſſen. Auf dieſe Weiſe erhält man ſchließlich* Bildſtreifen, der den Vorgang des Erblühens in einigen Tauſce Teilbildern darſtellt. Bei der Vorführung wird infolgedeſſen 5 Entfaltung der Blüte, welche in Wirklichkeit viele Stunden beg ſpruchte, vielleicht in eben der gleichen Anzahl Minuten vor ſi gehen. Dadurch aber erhält der Beſchauer den zuſammenhängende Eindruck eines Vorganges, der ſich gleich anſchaulich auf keine dere Art beobachten läßt. Man kann ſich nun unſchwer auemalge welche Bedeutung der Zeitraffer für Lehrzwecke hat. Der Schül 0 bekommt in Zukunft ein, wenngleich zuſammengedrängtes, ſo** wahrheitsgetreues Bild von der Entwicklung eines Blattes, de 1 desſelben nach dem Licht, dem Feſtranken des Weines uſw. zu ſehen. Das genaue Gegenteil des Zeitraffers bildet die Zeitlue oder auch Hochfrequenzkinematographie genannt. Hie, werden allerſchnellſte Bewegungsvorgänge gewiſſermaßen in ihee Beſtandteile zerlegt und dieſe ſodann langſam an unſerem Aug vorbeigeführt. Das Verwendungsgebiet der Hochfrequenzkinemato⸗ graphie iſt ein ſehr weitverzweigtes. Da wäre als beſonders nahe⸗ liegend zunächſt der Sport zu erwähnen. Bei ihm ſpielen ja it wegungen die Hauptrolle. Dieſe Bewegungen nun geſchehen ſo ſchnell, daß ſie in ihren Einzelheiten nicht genau verfolgt werde können. Und doch iſt gerade das Studium all dieſer Bewegungs, phaſen nötig, um Fehler zu erkennen und Höchſtleiſtungen zu er⸗ zielen. Wir brauchen uns nur einmal in illuſtrierten Zeitungen Momentaufnahmen von gehenden Menſchen anzuſehen, um 1 darüber klar zu werden, daß wir über die wirkliche Form unſer Gehbewegung eigentlich recht wenig wiſſen. So unwahr und ver⸗ zerrt erſcheinen uns derartige Aufnahmen. ie Aber nicht nur menſchliche und tieriſche Bewegungen ſoll d 10 Zeitlupe zergliedern. Ein faſt noch größeres Arbeitsgebiet eröffn, ſich ihr in der Technik. Dort gilt es, raſche maſchinelle Vorgäng zu zerpflücken, um ein deutliches Bild aller zuſammenwirkenden Faktoren zu erhalten und daraus Schlüſſe für den weiteren Ausbal der betreffenden Sache ziehen zu können. Die gewöhnliche Kinematographie arbeitet bei der Aufnahme ſowohl, als auch bei der Wiedergabe mit einem ſekundlichen Bild⸗ wechſel von 16 bis 18. Die vorgeführten Bewegungen ſpielen 5 alſo mit der gleichen Schnelligkeit ab, wie ſie der dargeſtellte Gegen ſtand bei der Aufnahme wirklich hatte. Die Hochfrequenzkinemato⸗ graphie dagegen ſtellt in jeder Sekunde 300 bis 500, neuerdings au noch weit mehr, Aufnahmen her. Wird nun eine ſolche Aufnahme mit der normalen Geſchwindigkeit von 16 bis 18 Bildern in der Sekunde wiedergegeben, dann ſind wir in der Lage, die einzelnen Zwiſchenſtellungen der Bewegung, deutlich zu verfolgen. Die Zeitlupe ſtellt naturgemäß an die Aufnahmetechnik gand beſonders hohe Anforderungen. Während bei gewöhnlichen Kino⸗ aufnahmen in jeder Sekunde nur etwi 30 Ztm. Film durch den Apparat gehen, ſind bei der Zeitlupe ſekundliche Filmgeſchwindig⸗ keiten von 6 Meter und darüber erforderlich. Es iſt ſelbſtver ſtändlich, daß bei einem derartigen Tempo eine ruckweiſe Fort⸗ bewegung des Filmſtreifens nicht mehr in Frage kommen kane Dieſer muß vielmehr gleichmäßig durch die Kamera laufen, wobe eine rotierende und dabei den Film begleitende Spiegeltrommel für genügende Belichtungsdauer ſorgt. Die Hochfrequenzkamera iſt eine Erfindung des Deutſchen H. Lehmann und wird von der Ernemann? Werken in Dresden hergeſtellt. Die wenigen Zeitlupenaufnahme⸗ apparate, welche bis jetzt fertig geworden ſind, befinden ſich im Be⸗ ſize der Ufa⸗Berlin und werden in deren Kulturabteilung z Herſtellung von Lehr⸗ und Forſchungsfilmen verwendet. Von d Tätigkeit dieſer Sonderabteilung darf man ſich jedenfalls viel Neues und Intereſſantes erhoffen. ek. 1 ti. Regelmäßiger Flugdienſt in China. Die Flugſtrecke Peking— Tſinanfu iſt dem Betrieb übergeben worden. Am Eröffnungstage wurden außer der Poſt auch Fahrgäſte mitgenommen, ſonſt wird zu⸗ nächſt lediglich Poſt befördert, bis eine längere Erfahrung bewieſen hat, daß Unglücksfälle nicht zu befürchten ſind. DieReiſedauer auf det genannten Strecke beträgt etwa 2. Stunden. Sobald die nötiger Apparate eingetroffen und Werkſtätten und Flughallen eingerichte ſind, wird die Strecke Tſinanfu—Schanghai zugefügt werden, für die 8 Stunden Flugdauer vorgeſehen ſind. Das Material und Perfa iſt vorläufig engliſch: man iſt aber bereits am Werke, Chineſen a Flugzeugführer auszubilden. 5 den Eiſenbahnbetrieb. Wenn ſämtliche Uhren auf einem Bahnhof in jedem Zeitpunkt übereinſtimmend die richtige Zeit angeben, dann ſind Irrtümer und Verſehen, ſoweit ſie aus widerſprechenden Zeit⸗ angaben herrühren können, volltommen ausgeſchloſſen. Der gang, Ablauf der Tätigkeit erhält dadurch einen Zug von Stetigkeit un Regelmäßigkeit, deren günſtige Folgen in der geſamten Abwickelung des Dienſtes zu ſpüren ſind. Ganz ähnlich ſteht es mit induſtriellen, kaufmänniſchen und behördlichen Betrieben. Nicht zu unterſchätzen iſt auch der erzieheriſche Wert einer genauen Zeitangabe innerha größerer Wirtſchaftsbetriebe. Wenn der in Lohn und Brot Stehende merkt, daß ſogenannte Zeitmogeleien, die ſich mit einer Verſchieden heit des Ührenſtandes an den einzelnen Stellen entſchuldigen laſſen⸗ unmöglich ſind, dann wird er ſich von ſelbſt, um ſich vor Schaden zu bewahren, der größtmöglichen Pünktlichkeit befleißigen. Th. Technik im Bergbau. Geſteinsſtaub zur Sicherung des Bergbaues. Eine große Ge⸗ des Kohlenbergbaues bildet der Kohlenſtaub. Dieſer neigt bekanntlich zu exploſionsartigen Entzündungen, den ſogn nannten Kohlenſtaubexploſionen, die ſehr verhängnisvoll werde können. Aus dieſem Grunde wird in den meiſten Vergmerkeg eine Berieſelung der Schächte mit Waſſer durchgeführt. Der Erfolg iſt aber nicht durchgreifend, denn ſehr häufige und ſtarke Beriefelung erhöht die ohnehin faſt unerträgliche Feuchtigkeit in den Gruben un bei wenig Berieſelung tritt alsbald Verdunſtung des Waſſers 5 und damit hört die Mirkung auf. Man hat daher auch verſucht den Kohlenſtaub, der ſich namentlich auf der Auszimmerung in de Strecken ablagert, mit Geſteinsſtaub zu bedecken. Dieſes Perfahrtt⸗ gewinnt jetzt an Bedeutung durch die Konſtruktion eines Drucklu 0 gerätes, das den Steinſtaub wie mit einer Waſſerſpritze einzublaſen geſtattet, ſo daß man auch in die ſchwer zugänglichen Ritzen quem hereinkommt. Auf der Gewerkſchaft ver. Konſtantin 175 Große iſt ein ſolcher Apparat, Baurat Weber, mit gutem Erfolgs in Betrieb genommen. Da Druckluft in faſt allen Berawerken vol handen iſt, macht Anſchluß und Betrieb des Gerätes keine Schwie⸗ riateiten. Bei einer käglichen Förderung von 1000 Tonnen Kohle ſollen 3½ Tonnen Staub— man nimmt meiſt Flugaſche aus den Feuerungen über Tage— genügen. Im November letzten Jahr hat deeſer Apparat auch ſehr aute Dienſte bei der Löſchung eine? Brandes getan, den man mit Waſſer vergeblich zu löſchen verſuchte. Durch Einblaſen des Staubes war der Brand innerhalb 15 Minuten erſtickt. 11 3 * Mittwoch. den 16. November 1921. Abend⸗Ausgabe.) Mannheimer General-Anzeiger. m. hier, Rennershofſtr. 25 beſtellt. uchte Gläubiger der Geſellſchaft werden Apeen Liquidator geltend zu machen. Werkentich Cieſer, Geſ mit beſchr. Baftung zeuge, Werkzeugmaſchinen u. Eiſenwaren in Ciquidation 8 Wilhelm Adam. 14074 5 8 Aatpnpachtaag des Staatl. Forſtamtes neidelberg am Montag, 21. Nov. 1921 vorm. ½9 Uhr ausen. Nördlicher 120 zu Liegelh Jegel 5„Tameralwoldes“ auf Waldgemarkung Stansdaufen. Fläche etwa 1020 ha. Auerwild als Forg, dild. Pachtzeit: 1922/28. Bedingungen beim ent einzuſehen. 13794 Aktiengeselsepaft ber. Mangheimer Liedertafg. Mad un Tanmaln (* ur, im Rüro des Notariats II otar Esselborn). B 4. 1, part. rechts. Tagesordnung: Goricht des Vorſtandes und Auſſichtsrats, J Hullaſtung des Porſtands und Auſſichtsrats, 4. Walugung über den Reingewinn, 5. ahlen des Vorſtands und Auſſichtsrats, Akttien⸗Ausloſung.—1⁴ Mann heim, Rovember 1921, bdDer Aufsichtsrat. im gy al Tell 90 144⁴ DonWir beehren uns, unſere Muglieder zu der am 8 erg im großen Saal unſeres Süngerheims 2 32 ſtattſindenden 14162 Asdpme Aoaderheanm ebenſt einzuladen. 1. Tagesordnung: laſträlleeltsdericht, 2. Rechnungsablage und Ent⸗ anchlaz 3, Feſtſetzung des Mitgliederbeitrags 4. Vor⸗ lag für 192/½2. 5. Wahl des Vorſtandes und der Ausſchüſſe, 6. Verſchiedenes. Der Vorstand. 2 „ihre Forderungen alsbald bei dem be⸗ Aalelner Lenae v. J. Umerstag, den 8. Derember 1921, abends Chemische Fabrik Eicheng rün, G. m. b. i Köln-Ehrenfeld. Generalvertreter ſür Mannheim u. Umgebung Franz Wagner, Mannheim, H7, 19 1* Fernrut 211. 842 Trenn-Apparat J. f. 0 Ml. AU unentbehrlich für Habsftauen- Jüeldel eldetabr.- Narsch. paht an Jode Nahmaschlnel . Daaltennuber H 3. 2. Baso⸗ Tücht. Flickerin hat noch Tage frel. Gefl. Ang. u W. O. 43 an die Geſchäſtsſteue. 43004 ethäln man beim Ge brauch meinet Rosen- milch. Macht die Haut tein und zart inſugend- licher Frische: beseitigt Leberllecken. Gesichis röte, Mitesser. Fl..10.— Kurkürsten-Drogerie Th. v. Flchstedt. N4. 13,14 Arsssprel für Krankenkiſſen, Kinder⸗ maſratzen eic. empfehlen Gebr. Velten Samenhandlung dee⸗ Breitestr. 8 1, 6 n. Schwetzingerstr. 15 fu Achen dehſ rine N e 7 P eee Cebut zveter Todter N I een 0 7 Handelsxegisiex. jrmgart und Ruth Jüngerer, mögl. lediger magen. Hondelsregiſter 4 wurde heute einge⸗ zeigen hocherlſreut an*3023 905 4a 1 140 N 1 1 85 Vl..-8. e„Maver& Manuheim, 16. November 1921. 10 benglef ber; in Maunbeem. Das Geſchäft ging mit 1 4 58 Aüne te Uetdur 7 Firmenfortführung von Kaufmaun Erich Käperaick u. Fr au geb. Streiber. ee leute auf die Nauf⸗⸗—.—. 8 5 g. Zürrlein in Heidelberg und Theodor 25 N. 80 IE 99— e in über, welche es in offener—— 5 deksgeſellſchaft unter der bisherigen Ferma: en eüm eee 1 angeiübren. Die ofſene Handelsgeſellſchaft hat Todes-Anzeige. Einträt geſucht. Bac4g — e gerich& Krufe⸗ Freunden und Bekannten die schmerz- Vorzuſtellen bei der 5 eennenn liche Mitteilung, dass gestern meine lebe Nerlahnbe e e Hauptſitz: Frau, die gute Mahter meines Kindes, Deulschen Peffoleum⸗ gehoben Die Zwoigniederlaſſung iſt auf⸗ unsefe liebe Tochner, Schwiegertochter, Jerkaks-Jeszellschaft »gie erer 4*. 9 Se n 10 585 13, Firma geber Schwester und 3015. b. l. Maniain 1 Rannheim. Kau mann Friedrich Lonis, 9 Wadenbeen iſt in das Geſchäft als perſnlich haf⸗ Anna Geierh 48 Wset Geſellſchafter eingetreten. Die ofſene Hau⸗ Biffderaße 1,18. ſgleuschaft hat am 1. Juli 1921 begonnen. Von größerer Firma Scidend,.⸗g. de. Füne„Waller geb. Lexn Iuagerer 55 in Maunbeim. Die Firma iſt erloſchen. im Altet von 27 lahren, nach kurzer, 13 in We and XV.⸗3. 115, Firma Saßen& Cie.“ schwerer Krankheit, veisehen mit den hl. 1 366 0 19 Aunheim. Die Firma iſt erloſchen. Sterbesaktamenten, sauſt entschlaſen ist. 6 11 * Band XVIIf.⸗Z. 11. Firma„Joſef Baur“ Aieter 10 1 Manpannbeim. Kaufmann Franz Schneider, 2ef Dachhaltupgsarheflen 8 mubeim iſt in das Geſchäft als perſönlich haf⸗ Heinrich Geierhaas u. Kind Dase eine 0 10 adacſ 95 eingetreten. Die ofen⸗ 85 Familſie Karl Lexa foriſden Eintril 999 chaft tam 1. November 1921 be⸗ Angslina Geierhaas WWẽe W5 gonnen 8 Bewerbungen mit Licht⸗ 7. Nand 5 Helene Pfleger geb. Lexa bild u. Gehauusanſprüchen Frank“ in 98 Hermann Pfleger. unter X. B. 59 an die 15 und das Seſchäft pit Arkiver und Paſſiven die Beerdiguns ſindet Freilag 2 Uhr statt: L laen———5 du. Lateig Pran 923 den Keuf⸗ 10 Mannheim(Moltkestr.), 16. Nov. 1921. tüd 1. Aber Aengkenngen ber der udier, der lge⸗ 408 Firma weiterführt. Dem Kaufmann Al⸗ + Anz Mannheim iſt eeee— aa Aödereng ei m, den 12 November 1921. 5 Bad. Amtsgericht B. G. 4. Verwandten. Fieunden und Be- 1 1 Jum— kannten die traurige Miteilung, dabß am 3 burd Handefsregiſſer 5ß Band XX.g. 17 15. Nov. 1021, nachmittags 3 Uhr, unsere Schriftl. Angebote an ſ09 e heute die Firma„Lerſch& Kruſe Geſoll⸗ liebe gute Mutter, Schwſegermutter, Metigen 8 O zzanhei i mit beſchränkter Haftung“ in Mannhem Großmufter und Uigroßgmutter, Frau Meungst 8 daemeimer. etragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt: 1—2997 Aſcarerieb von Fracht⸗, Speditionz⸗ u. 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Mittwoch, den 16. Nobember 1921. 8 Seite. Nr. 533. mannheimer General· Anzeiger. Abend · Ausgabe⸗) Demnächst erscheint: Haunkeiner Uohnungs-Auzeiger Anzeiger für den gesamten Wohnungsmarkt Hereusgeber, Verleger und Drudter: Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Geschäſtssielle E 6. 2 Fernsprecher Nr. 7940—7943 Wenn heute jemand infolge Verãnderung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse oder aus anderen Grũnden eine andere Wohnung suchl, 0 kann das infolge der allgemeinen Wohnungsnot vorläufig nur auf dem Wege des Wohnungs-Tauschs geschehen. Die Ursachen sind vielfach. Der eine will eine größere Wohnung mit einer kleineren vertauschen oder umgekehrt, der andere zucht 19 Wohnung vom Norden nach Sũden oder von Osten nach Westen zu verlegen oder umgekehrt. Dieser will aus einem Vorort in die Stad und jener will aus der Stadt hinaus. Andere sind wieder infolge einer beruflichen Veränderung darauf angewiesen, ausserhalb eine Wohnung xu suchen. Aus anderen Stàdten sucht man einen Wohnungs-Tausch mit Mannheim. Allen diesen Notwendigkeiten und Wünschen soll der Mannheimer Wohnungs-Anzeiger dienen. Er soll diese Gesuche in Foſm einer Anzeige solange bekannt geben, bis die Wünsche oder die Notwendigkeiten erledigt sind oder man sie als erfolglos oder unausführba ansehen muss. Selbstverstandlich kann die endgültige Erledigung eines Wohnungstausches nur durch die Wohnungs-Aemter geschehen. Wer 2¹50 das Gewünschte auf Grund der Veröffentlichung oder der ihm durch den Mannheimer Wohnungs-Anzeiger gegebenen Beziehunge nnes hat, muss sich alsdann mit dem Wohnungsamt in Mannheim oder dem seines Aufenthaltsortes in Verbindung setzen. 929 Zur Aufnahme im Anzeigentell gelangen: Normalgröße 5 Zeilen; die vlermalige Aufnanmne 3 Mk. 10.— bei Aufgabe zu vergüten. Mehr-Zeilen(also über diese 5 Zeilen..„ e 0.50 je Zeile. Anzeigen dieser Art können auch in größerer Schrift erfolgen bei Berechnung von„.50 je Zeile. Offerten· Vermittlung„ Ä ⏑— ‚ S a1˙„„%-rw—„ 0.— Alle anderen Wohnun 28 Anzeigen, wie: Wohnungs- Gesuche, möblierte Zimmer, Hauskäufe und-Verkäute, Oesuche und Angebes von Läden, Stallungen, Lager, Wirtschaftsräume u. dergſll...... Mk..50 je Zeile. Geschäfts-Anzeigen wie Empfehlungs-Anzeigen von Handwerkern: Maler, Schiosser, Insetallateure, Transporteure us Angebote in Tapeten, Linoleum, Teppiche, Beleuchtungskörper und alle in das Wohnungs- geblet fallende Angebote und Verkaufsanzeigen 5 Mk..— je Zeile. Aneigen für die Probenummer baldigst erbeten. Anzeigen-Annahme E 6, 2. Eine Probenummer des Mannheimer Wohnungs-Anzeigers erscheint am 19. November. Viele hunderte Mannheimer Einwohner suchen ihre Wohnungen zu tauschen. Sie bedienen sich bisher gemäß den gesetzlichen Vorschriflen der Vermittlung des Wohnungsamts oder der Tagespresse. Um allen Wohnungstauschsuchenden Gelegenheit zu geben, ihre Wünsche in die Oeffentlicl- keit zu bringen, zur baldigen Erledigung beizutragen und eine Erleichterung des Austausches leventl. auch bei dem Wohnungsam) herbeizuführen, wird die am Samstag, den 19. November ene, Probe· Ausgabe des„Mannheimer Wohnungs Anzeiger“ diese Wohnungstausch-Gesuche einmal kostenfrei aufnehmen. Anzeigen durch Fernsprecher werden nicht angenommen.