%%% ————— Donnerstag, 17. November dezugspreiſe: zn manndeim und Umgedung monatlch ſrei ins Hhaus gebracht mart 12.—. durch die poſt dezogen viertehſährnch mart 27.— poſtſcheckkonto nummer 1759 Aarisruhe in Saden und nummer 2017 zubwigsbafen am Abein. Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfte nedenſtelle Neckorvorſtabßt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprechet Nummer 7030, 7031, 7032, 703. 7048, 7045. Cele gramm-òreſſe: Seneratanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. VBeilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Fechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Srauen-Seitung. die Angelſachſen. Von Günker Thomas. Die Konferenzrerhandlungen ſind in Waſhington durch eine merkwürdige Feier unterbrochen worden, die den euro⸗ däiſchen Eäſten gerade keine allzu große Hochachtung vor amerikaniſchem Takt eingeflößt haben dürfte. Es handelke ſich um die Grundſteinlegung eines Siegesdenkmals, das von der „SGeorge Washington Memorial Association errichtet wird; dieſe Geſellſchaft hat ſeinerzeit das große Denkmal für aſhington in der nach ihm benannten amerikaniſchen Bun⸗ Sbauptſtadt errichtet und deſſen Pflege übernommen. Prä⸗ ſident Harding hielt bei der Feier, zu der natürlich die onferenzteilnehmer eingeladen waren, die Hauptrede und es lag naße, daß er ſich dabei beſonders mit der Perſon Wa⸗ ſtingtons beſchäftigen würde. Man mag im Zweifel darüber ſein, ob die Einfeitigteit und zugleich Aufrichtigkeit, mit der arding über den erſten Präſidenten der amerikaniſchen Re⸗ publit ſprach, bewußte Abſicht war, oder ob man die enge ZSegrenzung ſeines geiſtigen Horizontes zur Erklärung heran⸗ zieben muß. Es war eine ſo einſeitige Verhimmelung des ngelſachſentums, daß alle Hörer, die nicht gerade Angel⸗ achſen rraren, die Worte als Beleidigung empfunden haben müſſen— vor allem der eitle Herr Briand mit ſeinem Mar⸗ ſchall froch und den übrigen Franzoſen. Das mag im folgen⸗ n erlöutert werden. Präſident Harding führte u. a. aus, wenn die bisher vorliegenden Deveſchen ſeine Bemerkungen richtig wieder⸗ geben. George Waſbington ſei die größte menſchliche Kraft geweſen, die es zuſtande gebracht babe, den beiden Zweigen er engliſch ſprechenden Nation Ausdebnung zu verſchaffen, „Er war der treibende Faktor, der den nordamerikaniſchen Kontinent von der Herrſchaft Frankreichs befreite. Er ſetzte die angeſſächſiſche Herrſchaft in Nordamerika durch und trug in großem Maße dazu bei, in anderthalb Jahrhunderten das von ibm inſpirierte amerikaniſche Volk zu einer großen Nation zu machen.“ Das iſt fürwahr in mehr als einer Hinſicht inter⸗ eſſant. wenn auch nicht ganz neu in jeder Hinſicht. Eins frei⸗ ich wird auch dem intimeren Kenner amerikaniſchen Weſens demlich neu ſein, daß beute noch oder beute wieder die beiden Imeige enaliſch ſprechender Völker. aſſo Enaländer und Ame⸗ kaner, eine Nation, die engliſche Nation, bildeten. Dieſes Geſtändnis iſt ein Beweis für die Richtigkeit des bosbaften Wortes, das einſt von einem Engländer geſprochen worden iſt, daß nämlich beute Amerika wiederum zur britiſchen Kolonie geworden ſei. Vor ungefähr 150 Jahren erhoben ſich die Koloniſten in dem damals beſiedelten ſchmalen Küſten⸗ ſtreifen am Atlantiſchen Ozean gegen enaliſche Unterdrückung, und ihr militäriſcher Führer wurde allmählich George Wa⸗ ington, der ſich als Maſor in engliſchen Dienſten im ampfgegen Franzoſen zuerſt hervorgetan hatte. Auch ei uns werden Erinnerungen wach, die freilich nicht ſehr ebrenvoller Art ſind. Wie immer führten auch damals die Eng⸗ änder ihre Eroberungs⸗ und Unterdrückungskriege mit frem⸗ en Söldnern, in Amerika mit Soldaten, die ſie von kleinen deutſchen Fürſten gegen Blutgeld gekauft hatten. Mehr als einmal waren die ſchlecht genährten und gekleideten amerika⸗ niſchen Truppen dem Erliegen nahe und nur der Tatkraft uno er Ausdauer zweier Männer war es zu verdanken, daß ſie ſchließlich doch den Sieg errangen. Dieſe beiden Männer waren eorge Waſhington und Friedrich von Steuben, den Friedrich r Große geſandt hatte. Allerdings, von weſentlicher Hilfe war der Beiſtand der Franzoſen, die mit den Engländern im riege lagen und ein Heer unter Lafayette nach Amerika ge⸗ chickt hatten. Die amerikaniſche Dankbarkeit für die franzö⸗ ſiſche Hilfe ſpielte z. B. bei der Agitation für den Eintritt Ame⸗ kas in den Welkrieg eine große Rolle. .. Die weitere Charakteriſtik Waſhingtons durch Harding 25 inſofern zu, als Waſhington beſtrebt war, mit dem lluß fremder Nationalitäten im neu erſtandenen freien Staat Amerika möglichſt zu beſeitigen. Man könnte beinahe agen, daß er in dieſem Sinne der erſte Nativiſt Amerikas war, und daß er ſeither unter ſeinen Nachfolgern durchweg auch Nachahmer gehabt hat, am meiſten vielleicht in Wilſon und Präſident Harding ſelbſt. Dieſer hat auch ſicherlich nicht unrecht, wenn er dem fortwirkenden Einfluß Waſhingtons die Tatſache zuſchreibt, daß es die immer dünner werdende angelſächſiſche Oberſchicht in Amerika trotz allem verſtanden bat, die politiſche und ſoziale Herrſchaft feſt in der Hand zu behalten. Es klingt aber doch geradezu grotesk, wenn ſich der Präſident der heutigen Vereinigten Staaten von Amerika dor aller Welt hinſtellt und behauptet, die Bevölkerung des zandes, die zu vier Fünftel nicht engliſchen oder nicht angel⸗ lächſiſchen Blutes, ſondern aus allen Völkern der Welt ge⸗ miſcht iſt, ſei ein anderer Zweig der aroßen enaliſchen Nation. Ein ſolch ſtarkes Stück angelſächſiſcher Selbſtüber⸗ hebung und Geſchmackloſigkeit bei einer ſolchen Gelegenbeit at ſich bisber kaum ein Präſident der Vereinigten Staaten geleiſtet. Eine Verdrehung aeſchichtlicher Wahrheit iſt es auch, wenn Harding ſagt, Waſhington habe es zuſtande ge⸗ bracht, den be den Zweigen der englöſchen⸗ Nation Ausdeh⸗ nung zu verſchaffen. Es iſt eine merkwürdige lusdehnung, die ſich darin äußert, daß der eine Zweig den andern wegen leiner Unterdrückung bitter baßt, bekämpft und zum Lande hinausſagt. Geſchichtlich richtig iſt aber, was in letzter Zeit ganz in Vergeſſenbeit geraten zu ſein ſchien, daß allerdings „Seorge Waſhington mit echt angelſächſiſcher Undankbarkeit ie franzöſiſche Betelligung an der Befreiung Amerikas bald dergaß und ſogar mehr als einmal dicht vor einem Kriege mit ffrankreich ſtand. Den franzöſiſchen Einfluß beſeitiate er mit großem Nachdruck. Auch Jefferſon und Benſamin rankſin waren alles andere, als Freunde der Franzoſen. MWenn ſich Präſident Harding in dieſem Augenblick, da die Abrüſtungskonferenz in Wafhington begonnen bat. in — AA ˙———————— t angelſächſiſchen Herrengefühl den Ein⸗ genwart der Vertreter einer Reihe von Mächten dazu Abend⸗Ausgabe. Badiſche Neuoſte Nachrichlen — Mannheimer Muſik-Zeitung.— Bildung und Unterhaltung. A 1921.— Nr. 535. Anzeigenpreiſe: oie fleine Zeile Mk..5% ausw. Mk. Stellengeſuche u. Lam ⸗Ainz. 20˙% Rachlaz. Reklame M. 12— Aunahmeſchlun: Mittagblau sorm. 3% Uhr, Abenobl. nachm. 1/ Uhr. Far Rnzeigen an beſt mmt. Cagen, Siellen.i sgaben w. keine verantworkg.übern. Höhere Sewalt, Streiks, OSeteiebs⸗ ſtörungen uſw. derecht gen zu ein. Erſatzanſpruchen. ausgef. oder beſchrünkte. Rus zaben oder füt oerſpätete Rufnahme don inzeigen Aufträge durch Lernſprecher ohne Sewäbe. entſchloſſen hat, eine ſolche Rede zu halten, dann muß man darin eine Beſtätigung der erſten Auffaſſung erbbecken, daß nämlich tatſächlich eine volle Verſtändigung zwi⸗ ſchen England und Amerika erfolagt iſt— eine Verſtändigung, die ſich nicht nur gegen Japan, ſondern ſchließlich auch gegen Frankreich richten wird, wenn anders der Ausfall gegen Frankreich irgendwelche VBedeutung hat. Schade, daß man nicht die Geſichter im Bilde feſthalten konnte, die Briand und Foch dabei gemacht haben mögen. Jragen des fernen Oſtens. Schwierigkeiten. WB. London, 17. Nov. Der Sonderberichterſtaiter des Daily Chronicle in Waſhington meldet, man habe die Schwierigkeiten der Probleme des Fernen Oſtens erkannt, und gerüchtweiſe verlautet, daß von Sei⸗ ten der britiſchen und ſogar der japaniſchen Delegatlon Vor⸗ ſtellungen erhoben worden ſeien. Staatsſekretär Hughes ſei jedoch nicht der Mann, der ſich von ſeinen Zielen leicht abbringen laſſe. Er ſei vollkommen bereit, auch in dieſer Frage ſo mutiag zu handeln, wie in der Nbrüſtunssfrage, wenn er dazu getrieben werden ſollte. Es beſtehe auch die Cefahr, daß die Konfetenz wegen dieſer keiklen Frage auf einen toten Punkt komme. Huabes werde alsdann obhne Zögern die Eeſamtfrage vor die Meinung der Welt bringen. Es ſei jedoch ſehr wahrſcheinlich, daß Japan zu allere ſt mit einem durchdachten Plan bervortreten werde. Es ſei ſicher, daß Japan einen ſolchen Plan bereit habe, ebenſo ſicher ſei, daß Japan die Torheit und die Gefahr ſeiner bis⸗ herigen Politik in Cbina erkenne. Es ſei von vitaler Bedeu⸗ tung für Javan, daß die Löſung dieſer Probleme gefunden werde, die Japan mit Iſolierung und niellsicht ſo⸗ gar mit Krieg mit dem Weſten bedrohen. Der Bericht⸗ erſtatter des Blattes iſt jedoch der Anſicht wenn Staat'sſekre⸗ tär Hughes dafür eintreten ſollte, daß China das geſamſe Gebiet von Groß⸗China umfaßt, ſoweit es nicht endaültig veräußert worden iſt, es ſchwierig ſein würde, die beding⸗ ungsloſe Zuſtimmung dazu zu erhalten. Frankreichs Nebenrolle. WB. Paris, 16. Nov. Philippe Millet kabelt dem„Petit Pariſien“ aus Waſhington, es wäre ein Fehler, ſich einbilden zu wollen, Frankreich könnte die Rolle des Schiedsrich⸗ ters bei einer angeblichen Meinungsverſchiedenheit zwiſchen England und Amerika ſpielen. Wie früher ſchon, als Wilſon und Lloyd George ſich vor der Friedenskonferenz über die Freibeit der Meere und die deutſchen Kolonien geeinigt hät⸗ ten, ſcheine das engliſch⸗amerikaniſche Einver⸗ nehmen über die Frage der Seerüſtungen und über die des fernen Oſtens leicht zuſtande zu kommen, wenn es nicht bereits längſt erfolgt ſei. Millet ſucht auch nach⸗ zuweiſen, daß Frankreich nicht hoffen könne, etwa in ein eng⸗ liſch⸗amerikaniſch⸗japaniſches Einvernehmen über den Pasi⸗ fiſchen Ozean einzutreten. Er dementiert aber in offi⸗ ziellem Auftrage die Nachricht, als habe Briand Hugbes den Gebrauch der franzöſiſchen Seeſtütznunkte in Indochina an⸗ geboten. Die Rolle Frankreichs auf der Konferenz ſei zwei⸗ ten Ranges, d.., ſie könne doch nützlich ſein. China und die Mächte. WB. Waſhington, 17. Nov. Reuter. In der geſtrigen erſten Sitzung des Ausſchuſſes der Waſhingtoner Konferenz für die Frage des Stillen Ozeans und des fernen Oſtens forderte derchineſiſche Geſandte Sze die Auf⸗ rechterhaltung der Offenen Tür in China und die Ab⸗ ſchaffung der Geheimverträge bezüglich Chinas. Sze beſtand guf der Aufrechterhaltung der territorialen Integri⸗ tät und der politiſchen wie der adminiſtrativen Unabhängig⸗ keit Chinas und forderte die Aufhebung der Beſchränkungen der politiſchen, gerichtlichen und adminiſtrativen Aktionsfreiheit Chinas. China verpflichte ſich dagegen, keine Gebietsteile einer auswärtigen Macht zu übertragen. Es verlautet, daß Sze die Shantungfrage und die Frage der ausländiſchen Kon⸗ zeſſionen nicht erwähnt habe. Es folgte eine allgemeine Debatte, ſedochkeine Anr⸗ wort vonſeiten Japans. Von maßgebender Seite verlautet, daß dieſe Vorſchläge diemoraliſche Unter⸗ Hie ten der amerikaniſchen Delegation haben. Die Mitglieder der franzöſiſchen Delegation ſind der An⸗ ſicht, daß dieſe Vorſchläge eine geeignete Grundlage zur Geſamterörterung aller Fragen des fernen Oſten bedeuten. Man nimmt an, daß die chineſiſche Delegation baldiaſt die Gelegenheit ergreifen wird, um eine beſondere Regelung der ausſtehenden Fragen. wie z. B. der Shantungfrage, der mon⸗ goliſchen und der mandſchuriſchen, ſowie aller anderen ſtrit⸗ tigen Probleme vorzuſchlagen. Deritalieniſche Vertreter Schanzer erklärte, die Italiener würden jede Löſung unter⸗ ſtützen, die die freie Entwicklung Chinas nicht hindere und die Gleichberechtigung der verſchiedenen Nationen in China gewährleiſten. Frankreich hält an ſeiner Heeresſtärke feſt. WB. Paris, 17. Nov. Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur meldet aus Waſhington, Briand werde ſich am 26. November an Bord des Dampfers„Paris“ nach Frank⸗ reich einſchiffen. Am Montag werde er der Konferenz den franzöſiſchen Standpunkt hinſichtlich der Abrüſtung u Waſſer und zu Lande unterbreiten. Er werde dartun, daß Frantreich auf die natürliche Grenze des Rheines verzichtet habe angeſichts des Garantievertrages der drei Mächte, der aber nicht zuſtande gekommen ſei, und daß Frankrelch dahergezwungen ſei, ſeine Armee beizubehat⸗ ten zum Schutze ſeiner nur ungenügend geſchützten Grenzen. Da die Beibehaltung der jetzigen Flottenſtärke der de⸗ freundeten Nationen als unerläßlich anerkannt worden ſei, ſo ſei die Aufrechterhaltung der Landſtreitkräfte mit Rückſicht auf das— wie Havas behauptet— feindſelige Deutſch⸗ land noch weit mehr begründet. Briand werde daher dle Konferenz bitten, in aller Form anzuerkennen, daß die Sicher⸗ heit Frankreichs die Beibehaltung einer Armee in ſeiner jetzigen Stärke erfordere. WB. Paris, 17. Nov. Nach einer von der Chicago Tribune veröffentlichten Meldung aus Tokio wird Japan a cht 0 readnoughts und vier Schlachtſchiffe für ſeine Flotte ordern. WB. London, 17. Nov. Der„Times“ zufolge herrſcht in der City der Eindruck vor, daß die Waſhingtoner Konferenz wenigſtens inoffiziell die wirtſchaftliche Lage Europas behandeln wird. —.— Loucheur über dbas Wiesbadener Abkommen. Keine Einwendungen Englands. WB. Paris, 17. Novbr. Vor den Senatsausſchüſſen der Finanzen und der Auswärtigen Angelegenheiten erſchien geſtern Miniſter Loucheur, um Austunft über das Wies⸗ badener Abkommen zu geben. Es wurde folgendes Kommunique veröffentlicht: In Beantwortung der von verſchiedenen Mitgliedern der beiden Kommiſſionen geſtellten Fragen, ſetzte der Miniſter auseinander, wie er ſich das Funkkionieren des Ab⸗ kommens denke, im Hinblick auf die Zahlungsverpflichtun gen Deutſchlands vom 5. Mai 1921, alſo vom Londoner Ulti⸗ matum. Nach den Erklärungen Loucheurs hat ſich, wie der „Matin“ berichtet, eine Debatte entwickelt, in der folgende Fragen geſtellt wurden: Müſſen wir Zahlungen in natura annehmen? Müſſen wir dieſe Lieferungen mit den In⸗ tereſſen Deutſchlands und den notwendigen unſerer Forderung in Einklang bringen? Das ſeien die 5 die alles zuſammenfaßten und auf die Loucheur bejahend ge⸗ antwortet habe. Er habe hinzugefügt, das Abkommen wäre unnütz, wenn es nicht die Zuſtimmung der Alliier⸗ ten fände. Die Haltung der britiſchen Preſſe könnte den Glau⸗ ben erwecken, daß einige inwendungen von ſeiten Eng⸗ lands gemacht würden. Heute aber habe Frankreich die Ver⸗ ſicherung daß das nicht der Fall ſei. Die britiſche Re⸗ gierung ſcheine übrigens entſchloſſen zu ſein, darüber nächſtens eine Erklärung abzugeben. Das franzöſiſche Parlament habe ſich mit der Frage der Transportkoſten und der Zollregelung für die deutſchen Lieferungen zu beſchäftigen. Miniſter Lou⸗ cheur foll auch erklärt haben, daß man nach ſeiner Anſicht die Baiſſe der Markbereitsüberſchritten und daß eine Reaktion jedenfalls eintreten werde. Ilaliens Stellung zum Wiesbadener Abkommen ONB. Rom, 17. Nov. Wohlunterrichtete Kreiſe verſichern, daß der vor drei Tagen der Reparationskommiſſion überreichte Bericht über die Stellungnahme der Ententemächte zu dem Wiesbadener Abkommen, welcher von den engliſchen Delegier⸗ ten verfaßt wurde, auch die Meinung der anderen Regierun⸗ gen, jedenfalls der italieniſchen widerſpiegele. Italien ſehe in dem Wiesbadener Abkommen eine direkte Gefähr⸗ dungſeiner Intereſſen, weil eine etwaige Inſolvenz Deutſchlands ſich zwar ſofort für den Verſailler Vertrag be⸗ merkbar machen, aber nicht Sonderabmachungen Frankreichs treffen würde. Kreditallion und Reparatſonskommiſſion. Vorläufig keine Erklärung des Kanzlers. rverlin, 17. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute morgen war beim Reichskanzler eine Beſprechung mit allen in der Reparationsfrage beſchäftigten Reſſorts. Das Ergebnis iſt, daß zunächſt wohl eine Erklä⸗ rung des Kanzlers zur Reparationsfrage und zu dem An⸗ gebot der Induſtrie im Reichstag unterbleiben wird. Die Dinge ſind eben alle noch im Fluß, und es iſt für die nächſte Zeit eine beſtimmte Stellungnahme der Regierung nicht zu erwarten. Heute abend findet eine Sitzung des des Reichsverbandes der Induſtrie tatt. Die Reparationskommiſſion beſtett auf Jahlung Dꝛulſchlands. ONB. Paris, 17. Nov. Der Berichterſtatter des„Echo de Paris“ in Berlin verſichert, die Reparationskommiſ⸗ ſion habe der deutſchen Regierung erklärz daß ſie auf Grund der von ihr angeſtellten Prüfungen der Wirtſchafts⸗ und Finanzlage Deutſchlands zu der Ueberzeugung gekommen ſei, daß Deutſchland die am 15. Januar fällige Rate vollbezahlenkönne. Die deutſche Induſtrie müſſe mit ihrem Beſitz an ausländiſchen Werten der Regierung zu Hilfe kommen. Die deutſchen Induſtriellen würden ſich ſehr bald darüber ſchlüſſig werden müſſen, ob ſie ſich unter⸗ werfen oder riskiren wollten, daß die Regierung unter dem Druck der Alliierten die Hand auf ihren Beſigß lege. der Raub Oberſchleſien⸗. Die floſten der Entſcheldung über Oberſchleſlen. ONB. Berlin, 17. Nov. Die Blätter melden aus daß die Koſten der Entſcheidung über Sberſchleen 65 Millionen deutſche Mark geſchätzt werden, die zwiſchen Deutſchland und Polen zu repartieren ſind. Oberſchleſien, das zukünftige Munikionslager der Ententef ONB. Bremen, 17. Noo. Der Preſſedienſt Nordweſt gibt einen Ausgug aus einem vertraulichen kommerziellen Bericht des Londoner Vertreters eines führenden deutſchen Großhan⸗ delsunternehmens wieder, in welchem auf die engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Pläne in Oberſchleſien hingewieſen wird. Danach hat am 6. November in London eine Konferenz der Rüſtungs⸗ induſtriellen ſtattgeſunden, die ſich mit einem von des 1 Donnerstag, den 17. November 1921. 5. gübt'skeinen Aufba u. Auch Sozialminiſter Os wald trat warm für die Heimſche Familienhilfe ein unter Hinweis auf die große Maſſe von Darbenden in den Städten, wo die Kinder in Maſſe ſtürben. Zum Schluß wandte ſich auch noch der Vorſitzende der Verſammlung an die Beſucher in eindring⸗ 2. Seite. Nr. 535. 0 1 ranzöſiſchen Regierung aufgeſtellten Projekt beſchäftigte, in m an Polen fallenden Teile Oberſchleſiens ein Rüſtungs⸗ arſenal der kleinen Entente zu ſchaffen. In dieſem ſollen hauptſächlich Feldgeſchütze, Artilleriemunition und Infanterie⸗ ausrüſtungen hergeſtellt werden. Begründet wird dieſes Pro⸗ Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) ſtellungen, ſondern ein öffentlicher Ap pell, ein Not⸗ ſchrei an das Reich, den finanziellen Zuſammenbruch der Ge⸗ meinden zu verhüten. Es kann ſo nicht weiter gehen, die Städte ſtehen vor dem Abgrund und die Tagung hat, wie Oberbürgermeiſter Böß⸗Berlin ausführte, der eichsregie⸗ 4 jekt mit der Notwendigkeit des Kriegsbedarfs der kleinen En⸗ gegen Sowjetrußland, zum tente bei einem möglichen Feldzu anderen den Fall eines aſelan gegen Deutſchland, da eine Garantie für die Sicherſtellung der engliſch⸗franzöſi⸗ Transporte nicht zu erreichen ſei. Zur Beteiligung an er Errichtung dieſes großen Arſenals ſind in erſter Linie die Firmen Creuſot⸗Schneider, Armſtrong und Vickort u. Co. vor⸗ geſehen. Es ſoll ein Syndikat gebildet werden, das u. d. auch maßgebenden Einfluß auf die an Polen fallenden oberſchleſi⸗ ſchen Werke gewinnt, die für die Herſtellung von Kriegsmate⸗ rial geeignet ſind. Handelsbezlehungen zwiſchen Polen und Deultſchland. Berlin, 17. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der War⸗ 7 Korreſpondent des Matin hatte mit dem polniſchen iniſterpräſidenten eine Unterredung, in der dieſer erklärte, die Unbeſtändigkeit und die geſpannte Lage, die bisher zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen beſtanden hätte, habe nun ein Ende gefunden. In Zukunft würden wohl mit Deutſchland regelmäßige Beziehungen von Nach⸗ bar zu Nachbar unterhalten. Die Tatſache, daß die polniſche Bevölkerung ſo lange unter der Herrſchaft Deutſchlands ge⸗ litten habe, könne allerdings nicht zur Annäherung beider Länder beitragen. Jahre würden notwendig ſein, um die von Deutſchland Polen geſchlagenen Wunden vernarben zu laſſen. Aber derlei Gefühle würden auf die Handelsbeziehungen der beiden Länder doch keinen Einfluß haben. Uebergang deutſcher Zeitungen in polniſche Hände. ONB. fiattowitz, 17. Nov. Die„Kattowitzer Zeitung“ und das „Königshütter Tagblatt“ ſind für 9 Millionen von einem pol⸗ niſchen Konzern aufgekauft worden. * Der Vernichtungswille der Enkente. ONB. Hanau, 17. Nov. In der Hanauer Pulverfabrit wurde auf Betreiben der Entente die vollſtändige Zerſtörung der Schwefelſäure⸗ und Hochkonzentrationsanlagen ſowie die vollſtändige Demontage und teilweiſe Zerſtörung der Valen⸗ Uneranlage zur Gewinnung von Salpeterſäure angeordnet. Die Hochkonzentrationsanlage hätte nach Wegfall der Pulver⸗ fabrikation noch zu vielen Nae gebraucht werden können. Die Anordnung der Zerſtörung der Valentineranlage ſtellt eine ſtarke Schädigung der geſamten Zelluloldfabri⸗ kation dar. der Volſchrei der deulſchen Slädle. Vor kurzem erſt hat der Reichsfinanzminiſter bei Einbrin⸗ ng der neuen Steuervorlagen die außerordentlich trübe des Reiches geſchildert und am Freitag hat der deutſche Städtetag im Verein mit dem Reichsſtädtebund im Sitzungsſaal des Reichstags die kataſtrophale Finanz⸗ not der Gemeinden in einer außerordentlichen Haupt⸗ verſammlung kundgegeben. Es war eine große Kundgebung der Vertretet deutſcher Städte, eim letzter Appell der Gemein⸗ den an das Reich zur Hilfe. In einer Entſchließung, die ein⸗ ſtimmig angenommen wurde, wird darauf hingewieſen, daß die Städte außerſtande ſind, die aufzubringen, die ihnen jetzt durch die Erhöhung der eamtengehälter und Ar⸗ beiterlöhne erwachſen. Die Städte fordern die ſofortige allge⸗ meine und laufende Ueberweiſung von Vorſchüſſen zur Deckung der genannten Ausgaben. Vor allem erwarten ſie von der Reichsregierung, dem Reichsrat und Reichstag die vorbehaltloſe Bewilligung der endgültigen Deckung für die neuen Ausgaben. Damik verbinden ſie im Intereſſe der Er⸗ haltung und Stärkung ihrer Selbſtverwaltung das Verlangen, daß nun endlich ihnen die erforderlichen finanziellen Grund⸗ lagen zur Erfüllung ihrer dringendſten Aufgaben geſchaffen werden. Sie erblicken die einzige Löſung darin, daß ihnen die noch vorhandenen Einkünfte geſichert und durch planvolle Auf⸗ tellung aller öffentlichen Einnahmequellen zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden ergänzt werden. Es iſt ein außergewöhnlicher Schritt. zu dem ſich die Städtebünde entſchloſſen haben. Keine Petition, keine Vor⸗ wiſſen nicht, was noch alles über uns kommen mag. rung unzweideutig vor Augen geführt, wie in allen Städten die Not aufs höchſte geſtiegen iſt. Die Einnahmen der Kommunen reichen nicht einmal aus, die laufenden Ausgaben zu decken, an außergewöhnliche Ausgaben, an die Ausgaben für Volkswohlfahrt und Fürſorge iſt nicht zu den⸗ ken, ebenſowenig an die Deckung der Schulden. Keine Aus⸗ gaben ohne Deckung, dieſer fundamentale Grundſatz aller ge⸗ ordneter Finanzdinge, iſt faſt llluſoriſch geworden, es kann ſo nicht weiter gehen. Ob das Reich in der Lage iſt, helfen zu können, iſt noch zweifelhaft, gewiß aber iſt, daß es an der kata⸗ ſtrophalen Notlage der Städte nicht vorübergehen kann. Es müſſen Mittel und Wege gefunden werden, um die vorhande⸗ nen Einnahmequellen dem Reich, den Ländern und den Ge⸗ meinden zuzuführen. Die Steigerung der Einnahmen bei den Gemeinden iſt nur durch Steuern möglich, hier aber ſind den Kommunen vom Reich enge Grenzen gezogen, dadurch, daß es für ſich die Hauptquellen in Anſpruch nimmt und den Gemeinden keine oder nur geringe Anteile gibt. Die Gewährung eines Zuſchlag⸗ rechts zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer durch die Städte erſcheint unerläßlich, andererſeits iſt es nicht möglich, die vorhandenen Kommunalſteuern ins Ukerloſe zu ſteigern oder die ſtädtiſchen Tarffe immer weiter zu erhöhen. Den Stadtverwaltungen bleibt kein anderer Weg, als der Appell an die Reichsregierung. Freilich die Finanzlage des Reiches ſelbſt iſt verzweifelt genug und wird es bleiben, wenn nicht unſere früheren Feinde Einſicht haben, um in ihrem eigenen Intereſſe den Bogen nicht zu überſpannen. Wie das Reich die verlangte Hilfe leiſten wird, weiß man nicht. Das eine wird aber die Tagung, in der von allen Seiten ohne Unterſchied der Parteirichtung die Reichsdeckung bei der Beſoldungsreform perlangt wurde, erreichen: daß man jetzt in letzter Stunde ſofort Verhandlungen einleitet, um über die Hilfe für die Städte zu beraten. Und man kann den Wunſch des Vorſitzen⸗ den des deutſchen Städtetages, Oberbürgermeiſter Böß nur tei⸗ len, wenn er in ſeinem Schlußwort auf der Berliner Tagung der Hoffnung Ausdruck gab. daß die Entſcheidung der Reichs⸗ regierung den deutſchen Städten die Auffriſchung und Kräfti⸗ gung bringen möge, die ſie unbedingt gebrauchen. kl. Baden. Eine Eingabe der Heidelberger Beamtenſchaft. WB. Heidelberg, 17. Nov. Die Heidelberger Bea m⸗ tenſchaft hat an den Reichskanzler ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem im Namen der organiſierten Arbeiter und Kriegsbeſchädigten gegen den Verbleib Heidelbergs in der Ortsklaſſe Bproteſtiert und vom Reichskanzler als dem früheren Leiter der größten Beamten⸗ und Arbeiterorgani⸗ ſation ſeines Heimatlandes gefordert wird, daß er für die Einreihung Heidelbergs in die Ortsklaſſe A mit allem Nach⸗ druck eintritt. Für die Folgen einer ungünſtigen Entſchei⸗ dung müßten die Organifationsvertreter die Verantwortung ablehnen. Bayern und die Pfalz. Dr. Heim ſchlägt den Bauern„Familienhilfe“ vor. Ch. Ingolſtadt, 16. Nov. Auf einer übergus zahlreich beſuchten Verſammlung des Chriſtlichen Bauernve. eins hielt u. a. auch Dr. Heim eine Rede, die ſich haupt⸗ ſächlich mit Wirtſchaftsfragen befaßte. Dr. Heim erklörte dabei u.., ſeder Bauer könne einer Familie in der Nachbar⸗ ſchaft oder in der Stadt etwas zu niedrigeren Preiſen ab⸗ geben. Die Hilfe vom Bauernhof zur Familie— Dr. Heim nannte ſie Familien ſein Herz auf dem rechten Fleck habe. Arme und Darbende gäbe es genug. Der Bauer dürfte nicht glauben, daß wenn alles in Trümmer gehe, er verſchont bleiben werde. Wir Aber das eine wiſſen wir, daß unſer Volk leben und dazu Nahrung haben muß. Der Wiederaufbau beginnt mit der Schaffung von Nahrungsmitteln und ohne Nahrun NEeeeeee gsmittel eeeeeeeeeee hilfe— könne jeder erflüllen, der lichen Worten die Heimſche Familienhilfe empfehlend. Landesverſammlung des Bundes der Landwirte in Bayern, b8. Nürnberg, 15. Nov. Die heute in Nürnberg ſtattgefun⸗ dene Landesderſammlung des Bundes der Landwirte in Bayern war von etwa 7000 Teilnehmern beſucht. Nach mehreren Referaten, darunter auch einem ſolchen des Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Röſicke wurden mehrere Ent⸗ ſchließungen angenommen. In der erſten derſelben wird ver⸗ langt, daß die Regierung der Entente die Unerfüllbarkeit ihrer Forderungen bekennt, andererſelts aber wird tatkräftigſte Unterſtützung der von der Induſtrie geplanten Hilfsaktion in Ausſicht geſtellt. Sozialiſterungsverſuche, Eingriffe in die Sub⸗ ſtanz oder ſteuerliche Ueberlaſtungen, erſchwerende und beein⸗ trächtigende behördliche Zwangsmaßnahmen werden abgelehnt und Ruhe und Ordnung im Reiche gefordert. Weiter iſt aus⸗ geſprochen, daß der Wiederaufbau Deutſchlands nur aus dem wirtſchaftl. Leben heraus erfolgen kann u. nur ein von ſtarkem nationalem Sinn getragenes deutſches Volk die Aufgabe löſen kann. Gewiſſenhaftigkeit, Pflichterfüllung, Spar⸗ ſamkeit und Einſchränkung in der Lebenshaltung werden als Vorausſetzung dazu bezeichnet, der Dienſt am Vaterlande als das Hauptziel alles Handelns vorangeſtellt un derklärt, daß die, die den deutſchen Boden bebauen, das erſte Belſpiel dafüt geben wollen.— Von der Reichsregierung, gegen die wenig ſchmeichelhafte Worte gebraucht werden— ſelbſt in den Entſchließungen wird von einer Willen⸗ und Würdeloſigkeit, von einer ſeines Deutſchtums ſich nicht genügend bewußten Parteiregierung geſprochen— wird gefordert, daß ſie unrer⸗ züglich Schritte unternimmt, damit die Schuld am riege a Grund der zur Verfügung ſtehenden aktenmäßigen Beweiſe rückſichtslos klargeſtellt, die in Deutſchland veröffentlichten Kriegsgreuel⸗Gegenliſte allen Kulturvölkern bekanntgegeden wird und die franzöſiſchen Kolonialtruppen aus dem beſetzten Gebiet entfernt werden. Endlich wurde in einer Ent⸗ ſchließung noch Stellung gegen die teilweiſe Abtrennung Oberſchleſiens genommen und auch noch den kerndeut⸗ 1 5 Stämmen der Alpen⸗ und Südenländer die Treugrüße entboten. Keine bayriſche Geſandtſchaft in Stulkgark. ONB. Mönchen, 17. Nov. Wie hier verlautet, hat ſich der bayriſche Miniſterpräſident in Berlin dahin ausgeſprochen, daß Bayern auf die Errichtung einer eigenen Geſandtſchaft in Stuttgart verzichte. nachdem die Rerchsregierung ſich gegen eine ſolche ausgeſprochen hat und Bayern nur eine wirtſchaftliche Vertretung zugeſteht. Die Jlillegung bel Benz. Die Verſtändigungsverhandlungen. Der Schllchtungsausſchuß iſt heute mittag 12 Uhr wieder zuſammiengetreten. Man rechnet damit, daß in dieſer Sitzung der Schiedsſpruch gefällt wird. Die Unterhändler de⸗ Metallarbeiterverbandes werden eine Erklärung auf die neuen Vor⸗ ſchläge der Direktion der Füma Benz abgeben, die den Arpeitern geſtern unterbreitet wurden. Es ſollen darnach dieſenigen Arbeiter, die ſich an den Ausſchreitungen in der Fabrik beteiligt haben, nicht mehr in der Fabrik eingeſtellt werden. Dagegen ſoll ihnen Arbeits⸗ gelegenheit in anderen Betrieben beſorgt werden. Die Direktion hat ſich außerdem bereit erklärt, den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes anzunehmen, wenn die Arbeiterſchaft dazu gleichfalls berei iſt. Die Arbeiterſchaft wird alſo nach dem Schiedsſpruch zu erklären haben, ob ſie dieſen an⸗ zunehmen gewillt iſt oder nicht. Cehte Meldungen. WB. Dudapeſt, 16. Nov. Wie die Blätter melden, richtete die ungariſche Regierung an den Völkerbund eine Note, in der darüber Beſchwerde geführt wird, daß anläßlich der jüngſten Komplikationen zwiſchen und den Nach⸗ barſtaaten ſeitens des Völkerbundes die orkehrungen unter⸗ laſſen würden, die er im Beginn ſeiner im Friedensvertrage einverleibten Satzungen zu treffen hatte, um den bewaffneten Angriff gegen Ungorn zu verhüten. Und draußen die Welt.. Ein Buch der Sehmucht und Freundſchaft. Von Alfred Maderno. (Alle Rechte vom Verfaſſer vordeh.) (Fortſetzung.) „Oder is“ das nicht grauſam, boshaft und faul, wenn eins müdgeſchafft in ſeim beſte Schlaf liegt und mitten in der Nacht draus aufgeweckt werd: Kätſche, Kätſche— Kätſche, wieviel Uhr hawe mir denn?' Und das andere Mal: Kätſche, Kätſche— Kätſche, was hawe mir denn heut abend zu Nacht gegeſſe?““ Brandt lachte beinahe Tränen. „Jeßt lache Se, gell, und ſpäter mache Se's mit Ihrer armen Frau genau ſo!“ Der Kapellmeiſter kehrte zu den Frauen zurück. „Frau Auenbach, Ihre Kathrine iſt ein Original. Ihr Mann aber muß ein noch beſſeres geweſen ſein.“ Brandt erzählte, was er ſoeben von der Schafferin ver⸗ nommen hatte. Doch Frau Gertrud lächelte kaum, ſondern meinte, daß ſolche Liebloſigkelten nicht böſe gemeint waren und ihrer auch niemand mit ernſtlichem Groll gedenken könne. Im Grunde ihrer Seele dächte auch die alte Kathrine anders darüber. Gertrud brauchte nicht mehr zu ſagen. Brandt und die beiden Freundinnen wußten ſich zu er⸗ gänzen, was Frau Auenbach auf ihre eigene Ehe bezog, und was die Urſache ihres plötzlichen Ernſtes bildete. Mit einigen guten Einfällen gelang es aber dem Kapell⸗ meiſter bald, die frühere Heiterkeit wieder herzuſtellen. Er erzählte, daß er beim Durchſtreifen des Waldes einige Male mit der Stirn heftig an die Bäume gerannt ſei, da er be⸗ greiflicherweſſe in Gedanken luſtwandelte, die Wege zwiſchen den Stämmen aber nicht ſo rechtwinklig hindurchführten wie zwiſchen den Häuſerblocks in Mannheim. Gertrud ſelbſt wußte auch, daß ſie ihren Gäſten eine andere Stimmung ſchuldig war als ſene, der ſie ſich einige Minuten lang überlaſſen batte, und ſie tat es den anderen voran, nur dem Augenbleck zu leben, und den brauchte für⸗ wahr kein Schatten zu trüben. Hrandt und dem ſungen Mädchen, das das Pfinaſt⸗ 9 treffen, wie es dſesmal der Fall war, ihren Blicken für Geheimmiſſe verbargen, und ſich gegen⸗ ſeitig das Herz leicht und ſchwer zu machen. Eigentlich war es nur ein Geheimnis, das ſich in beiden ſo gern verriet, aber es war auch nur ein Kummer, ein ge⸗ meinſamer, wie ſich alsbald herausſtellte. Es gab nur ein Hindernis, mit dem ſie es zwar beide aufnehmen mußten, das ſie aber auch zu überwinden hofften, und dieſes Hudernis führte den Namen Fürchtegott Künaſt und war Stadtrat in Mannheim, aber auch Lucies Vater. Brandt wanderte an Lucies Seite zur Rufne Freien⸗ ſtein hinüber. Zu größeren Ausflügen war die Zeit zu kurz. Die alten Burgreſte aber waren ein ſchönes Ziel. Sie krochen um die morſchen Mauern herum und liezen ſich zwiſchen den H Warttürmen auf dem ſchmalen Raſenband nieder. Zu ihren Füßen zog das Gummelsbachtal nach Süden, von den Wäl⸗ G dern der Sensbacherböhe begleſlet, und die Berge des Neckar⸗ tals bauten ſich zwiſchen der Welt und dieſem Erdenwinkel auf, der noch immer nicht verborgen genug lag, als daß ihn der Menſchen Sorgen nicht zu erwandern vermocht fätten. Die beiden ſungen Leute gedachten nur ihrer Sorgen. Brandt hoffte auch mit ibnen fertig zu werden, da es ſich um nicht viel mehr handelte als um die Beſiegung von Vor⸗ urteilen. Weſſen bedurfte er dazu? Der Tſichtigkeit. die er bereitz beſaß, und der unver⸗ zagten Ausdauer, von der er ein gut Teil dem Mädchen an — Seite abgeben konnte. Ihm blieb noch reichlich davon übrig. „Ihr Herr Vater ſchimpft wohl recht wacker guf uns unſichere Kantoniſten, gelt?“ fragte er Lucle mlt der Miene eines Menſchen, dem es um nichts bange iſt. Das jſunge Mädchen errötete und ſenkte ſeine Blicke zu Tal. Tieſer ging es wahrhaftig nicht, denn ſie ſaßen hoch oben auf dem Bera. Und mehr beanſpruchte Brandt auch nicht; er wußte genug. Es gab gemiß angenebmere Dinge, als das Richtiae zu aber bange machen ließ ſich der Kapellmeiſter nicht. „Wenn ich's nicht ganz alleſn zu tun brauche“, ſprach er deutlſch genug,„dann bringe ich auch dieſes Orcheſter zum ——9— Ich habe ſchon mancherlei Diſſonanzen ausge⸗ glichen.“ Da lachte Lucie Kſnaſt und begann zu ahnen, daß —— Aber auch ſo hatte ſie und die Pfingſtzeit ihnen beiden genug gebracht: der Weg war vorgezeichnet, die Wünſche ſangen, und die Willenskraft ſchritt munter aus. Froh nahmen ſie Abſchied von Freienſtein und riefſen:? „Auf Wiederſehen bis zum Herbſt!“ Dann war Gertrud wieder wochenlang allein.. Allein blieb ſie auch. als im Herbſt das Jaadhaus ſich füllte, und als die Stimme ihres Mannes überall hör⸗ bar war. Auch dieſe Wochen aingen vorüber. In Mannheim ſchützte ſie der Kreis treuer Freunde. Er galt als geſchloſſen. Nur einmal tat er ſich auf den Wink der ausfrau auf. Einer, der ſonſt var ihren Augen unterge⸗ gangen wäre, konnte bier noch ſicheren Boden gewinnen. Frau ertrud wußte nicht, daß ihr Rettungswerk einem Sirenenruf ee Albrecht Burghauſer war auf gefährlichere Klippen geraten. In dieſem Jabre konnte Gertrud noch nicht ſo früh nach Freienſtein überſiedeln. Bald nach Oſtern wurde ſie nach Hamburg ans Kranken⸗ bett ihrer Mutter gerufen. Und als ſie nach knapp vierzehn Tagen die Heimot wieder verlleß, geſchah dies nach einem ernſten Abſchied von Mutters letzter Rüheſtätte, in Begleitung ihres Vaters, der in den erſten Wochen ſeines Witwertums die Einſamkeit ſcheute, aber auch keinen ganz fremden Platz auſſuchen und darum einige Zeit bei ſelner Tochter in Mannheim zubringen wollte. Der Vorſchlag Gertruds, die es doppelt ſtark in den Oden⸗ wald zog, Freienſtein zum Aufenthaltsort zu wählen, rei'te den Senator nicht, da er den Wald, deſſen Rube er zu wenig gewohnt war, nicht beſonders liebte. Von dem lebhaften Trei⸗ ben in einer Induſtrie⸗ und Handelsſtadt hoffte er beſſer zer⸗ ſtreut zu werden. Wie es um die Ehe ſeiner Tochter beſtellt war, erfuhr der Senator in dieſen Wochen trotz dem engen Zuſammenleben mit Gretrud und deren Gatten nicht. »Auenbach erwſes ſeinem Schwiegervater ſede erdenkliche Aufmerkſamteit und legte ein Eonehmen an den Tag, das an ſein früheres Verhalten in Hamburg erinnerte. Gertrud frellich erblickte nur eine gute geſplelte Komödie darin, tat aber ſo, als durchſchaute ſie das Spiel nicht Es ge⸗ lang ihr, vor den Augen des Vaters ſede verdächtige Spur zu verbergen, und das um ſo leichter, als der aufrichtige Schmerz Pfinaſten wirklich ein Neſt war, Brandt ſah dem Mädchen ins Herz und wußle, daß er ſich auf einen auten Kameraden verlaſſen konnte. Er drang darum nicht in Lucte und nützte dieſe Stunde nicht weiter aus, obgleich er ſie freigebig wußte. über den Verluſt der Mutter keine Frohlaune von ihr ver⸗ langte. So war es gekommen, daß Gertrud in dieſem Jahre ſich erſt Ende Juni anſchickte, in den Odenwald zu überſiedeln. (Fortſetzung folgt.) — r wunder in Freienſtein verlebte, war er überdies zu koſtbar. Zum erſtenmale fanden die belden, die eine andere Fügung als die Laune des Zutalls zuſommengeführt batte, Gelegenheit, ungeſtört einander zu verraten, was ſich in 1 eennnerstag, den 17. November 1921. manunheimer General-Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 535. in dankenswerter Weiſe für dieſen Zweck ſehr geeignete Räume her⸗ Marktbericht. 4 7 urichten und der Hochſchule zu überlaſſen in Ausſicht genommen. 5. 8 Stäoͤtiſche Nachrichten. Die alsbaldige Zuſtimmung 5 des VVVVVVVUõ!öuö e offen. Die§ ‚ tlichen Leitung und Betreuun.„ Die Sonntagsfahrkarten für die Station de, d e Aner dl Pbſe ee toffeln koſtet.30. Dürre 3—5 Al,, ee*5 ̃ Mannheim. Es gilt nunmehr, nachdem die Stadt ihrerſeitss hergerichtete Räume 10 4. Den den ſ Wele faut 5 Die neuen Preiſe ao 1. Dezember 1921. gegen einen gelinden Mietzins bereit geſtellt haben wird, durch pri⸗.50„, Wirſing.20—1. tiegen. Endist Sceez 8 1.20 4 Aan. M 3. Kl. 4. Kl. bate Opferwilligkeit die Mittel aufzubringen zur erſten 125„ für den Zeatner ee- ivien war zu 1— Fwerdach(Heſ W jed Nord 15.— 10.— Linrichtung(Inventarbeſchaffung) ufm) und keiterhin zue dauern. angeſahren. Zwiedenn an Jaule Ware.50 4 Lensheim 2— den Unterſtützung der Studentenküche und des Heims. Wir wenden A und Birnen wie i 5 a eee erlben Oriedrichsf 2 15.—.50 uns vertrauensvoll an die Bevölterung Mannheims und Ludwigs⸗ gutes Obſt.50—.—.* 5 80 Purtenau ub. Fried ichsfeld⸗(Nord)⸗Weinheim 11..50 hafens, beſonders an die Träger unſeres Wirtſchaftslebens, ſie möch⸗ Eier koſten 90—110 4 idbutte„ 9 80* Friedrichsfeld⸗(No 7—5 12.— len ſich um 175 und mit uns rr 175 45 n 5 5 n U 3 5 eine wichtige ſoziale Einrichtung unſerer Stadt Mannheim und unſe⸗ ie Wucherbeamten haben w 9 6 ane IJJ1C. e en ee,, Jaimühle über Eberba um dauernd die Aufgaben unſerer Hochſchule in Lehre und For. wegen Preistreiberei und Ketterhande 19— 19 Großſachfen über Friedrichsfeld ſchung zu unterſtützen und die Laſt der ſtudentiſchen Fürſorgeeinrich⸗ 2 3 Ae 5 7 Nord.50.30 tungen mit tragen zu helfen, zugleich aber auch, um weitere wertvolle hinter die ſchwediſchen Cardinen geſſeckt. Auftält osè Hedelber.50 430 Kreiſe in eine höhere und dauernde Beziehung zur Hochſchule zu Trick der Saarbändler auf die Srur g 5 12—— ie Heppenheim(Bergſtraße) über Frierichsfeld bringen, rufen wir ferner auf zur Gründung einer Förde waiß⸗ waren dieſe ſeit einigen Markttaaen dem Mabtbeiwer Wochen. Nord 18.—.50 rungsgeſellſchaftander Handelshochſchule Mann- warkt ferre⸗blieb o. Fenntes ie dene en eee 2 Hirſchhorn 15.— 10— beim. Die Geſellſch at ſon je nach Pringlichteit da miteingreifen, en von mem Markt hinſber ins Saargebiet 75 5 22 Lallbach über Eberbach 23.— 15.— wo in dieſer ſchweren Zeit die Hochſchule am empfindlichſten notlei⸗„Vorderroänner und Vorderfranen vargel————— re Kreidach üb. Friedrichsfeld-(Nord)⸗Weinheim 15— 10.— det. Zur Zeil. alſo in erſter Linie zur Steuerung der ſozialen Rot z N Warz miedern und en— 10 15 Ladenburg über Friedrichsfeld Nord.50.40 der Studierenden, weiterhin auch zur unmittelbaren Pflege der Wirt⸗ Iber den Nheir ſchaffen Die Frau und ihr e. 5 der 5 Meckesheim 15.—.50 ſchaftswiſſenſchaften in Lehre und Forſchung und zur Förd-rung ein. Gewabrlam gebracht. da ſie ſich reigerten, 5 aade 3 0 Norlenbach uber Friedrichsfeld · ¶Nord)⸗ zelner wichtiger Hochſchuleinrichtungen Alle Freur de der Sache und abbus oen von 9 9 85 Ne are den eeee Weinheim 13.— 3550 Lr Hochſchufe werden zu einer Ausſprache über die Gründung der p. letebäbrtern uin wendemen wurde, eunen e 7721*5 20 Necargemünd 1 750 Förderurgsgeſellſchaft auf morgen Freitag nachmittag in die Aula daß ſie z. 5 d Salat in Saarhrßenniteinem Auf ag 5 80 arſteinach ͤ́˖ ̃ von—800 Preent weiterverkauften. lierbach⸗Ziegelhauſen.50.— ladung im Intereſſe der die gemeinheit im höchſten Maße in⸗ 10 Sae.90.30 tereſſierenden Sache recht zahlreich Folge geleiſtet wird. Aus dem Lande. eeheim über Friedrichsfeld Nord) 19.— 13—(9 Hadelberg, 17. Nov. Wie berlautet, wird Siefert beſtimmt Aaßtein,(Elſenz) 17.— 12—»!verſetzt wurde Juſtizoberſetretär Taver Ziegler bei der im Laufe des Zanuar verhandelt werden, da es nicht möglich 44 Weldmichelde F1 17.ä— 12.— Staatsanwallſchaft Mannheim an das Landgericht Offenburg. iſt, den Fall Siefert noch in dieſem Jahre zur VBerhandlung zu 25 N 16.— 11— Planmäßis angeſtelll wurde der proviſoriſche Wachtmeiſter e idelberg. 17. Non Der in Wien geſtorbene Kommerzien⸗ Deinhem über Friedrichsfeld Nord.50.— Franz Schäffner in Mannheim. rat Gearg Scheid als Schönau bei Heldelber hat der Ge⸗ 50 Zwingenberg(Heſſen) üb Friedrichsſeld Nord 16.— 11.—- 3. Jahrplanänderungen. Am Montag, den 21. November an meinde Schenau 20 000 Mark für Armenpflegezwecke vermacht. wingenberg(Baden) über Eberbach 21.— 15.— in Kraft tretend: Vorortszug 3163(.) verkehrt ab den Unter⸗() Wiesloch. 17. Nov. Auf den 1. Dezember wird in Wies⸗ a vuntags ahrlarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke. ̃ Mannheim nach. 1 Fürth(Odenwald) oder Bensheim oder Hep⸗ penheim(Bergſtraße)“) über Friedrichs⸗ 68 Kai feld Nord 15.— 10.— ailbach oder Zwingenberg(Baden)“) über 05 9 Eberbach 23.— 15.— allbach über Eberbach oder Wahlen“) über 20 N inheim 23.— 15.— 25 eckargemünd oder Weinheim“) 11—.50 Schiterbach⸗Ziegelhauſen oder Großſachſen⸗ 4 W eddesheim).50.— aldmichelbach über Weinheim oder Hirſch⸗ 25 W born oder Neckarſteinach“) 16.— 11.— Jindeim ader Heidelberg⸗“) 80.— wingenberg(Baden) oder Gaimühle“) über — berbach— 18.— und zurück ab einer dieſer Stationen. Handelshochſchule Mannheim. Eerichtung einer Studentenküche und Gründung einer Förderungsgeſellſchaft. ſgandelskammer und Kuratorium und Senat der Handels⸗ auche wenden ſich in einem Aufruf an die Bevölkerung ſenthens und Ludwigshafens zur Schaffung einer Studen⸗ ng uche und eines Studentenheims, ſowie zur Grün⸗ Dirs einer Förderungsgeſellſchaft. Immer größer, ſo bne d den. Aufruf ausgeführt, wird die Zahl der Väter und Mittel es Mittelſtandes, Beamtentums, und noch weniger be⸗ bͤdung Kreiſe, die den Plan einer vertieften, einer Hochſchulaus⸗ eikeus der Söhne, trauernden Herzens und ſorgenbeladen haben ulen legen müſſen. Die Sache unſerer Wiſſenſchaft, unſerer Hoch⸗ er Studenten iſt eine Sache der deutſchen Zukunft. derküm nsbeſondere unſere Handels⸗ und Wirtſchafts⸗Hochſchulen Wicn. müßten, würde eine kräftige. Quelle deutſchen wirtſchaft⸗ Undern iederaufbaues verſiegen. Hier die allerbrennendſte Nok zu Tagez t eine der unentziehbarſten ſozialen Forderungen des mehr Es reich! ſchon heute bei vielen unſerer Studierenden nicht die n zum täglichen Brot. Dieſe bis heute noch Mutigſten, Zäheſten, der n Kampf des Idealismus und des Zukunftsglaubens mit drneinen Nokdurft des Lebens nicht auſgegeben haben, bedürfen bürger ngendſten die verſtändnisvolle Unterſtützung unſerer Mit⸗ Stude Schaffung einer Studentenküche und eines barten entenheimes, wie ſie bereits an allen andern benach⸗ Tahre ochſchulen beſteht und allſeitige Sympathie und Unterſtützung —— Erſte. Schon haben Stadtverwaltung und Stadtrat wegsſationen früher, Wiesloch⸗Walldorf ab.32 Uhr vorm., Hei⸗ delberg an.00 Uhr vorm. Vorortszug 3164(.) verkehrt früher und wird bis Mingelsheim durchgeführt: Heidelberg ab.05 Uhr vormittags, Mingolsheim an.40 Uhr vorm. Vorortszug 3165 (.) beginnt in Mingolsheim, da ab.50 Uhr vorm Heidelberg an .33 Uhr vormittags. + Pb. Tödlicher Unglücksfall. Eine 73 Jahre alte Frau von hier, wohnhaft Schwetzingerſtraße Nr. 122, wurde am Montag vormittag beim Ueberſchreiten der Schwetzingerſtraße vor dem Hauſe Nr. 132 von einem in der Richtung gegen Neckarau zufahrenden Straßen⸗ bahnwagens umgefahren und ſchwer verletzt. In das Allgemeine Krankenhaus verbracht, ſtarb ſie daſelbſt an den Folgen der er⸗ littenen Verletzungen. Unterſuchung iſt eingeleitet. veranſtaltungen. *Franziskusſeier. Der Katholiſche Frauenbund, Orts⸗ gruppe Mannheim, veranſtaltete geſtern abend im Nibelungenſaale anläßlich des 700 jährigen Gedenktages des Heiligen Franz von Aſſiſſi eine Franziskusfeier, die einen außerorbent⸗ lich ſtarken Beſuch aufwies. Als Feſtredner des Abends ſchilderte Pater Guardian Bernardin aus Gorheim bei Sigmaringen das Leben des Heiligen Franziskus und die Lehren, die von dieſem Apa⸗ ſtel der Welt gegeben worden ſind. Er ſprach von dem Geiſt der völligen Armut, die auch heute noch viele Jünger des Ordens erfüllt. Im Rahmen dieſer Feier wurde in Mannheim zum erſten Male das Oratorium„St. Fransziskus“ von Linel vom verſtärkten Cäcilienchor und dem Orcheſter des hieſigen Nationaltheaters zur Aufführung gebracht. Als Soliſten hatten ſich Frau Amalie Adelmann und Herr Gunnar Graarud vom Nationaltheater zur Verfügung geſtellt Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen des Muſikdirektors Boeres. 3 Die„Liederhalle“ veranſtaltet am 20. November ihr dies⸗ jähriges Vereinskonzert unter der Leitung ihres Chormeiſters Herrn Friedrich Gellert unter dem Motto:„Crnſt und Scherz im deut⸗ 98 Lied“ Der 230 Sänger zählende Liederhallechor wird das Programm mit Schubert eröffnen: Wie in trübem Ahnen, ee Heinrich Weinreich, Präſident der Liederhalle, 855 Licblingschor „Sanctus“ als Einleitung des gewün 550 Neben einigen Chören im Volkston kommt der Kunſtchor„Schwedenviſion“ von W. Sturm zum Vortrag. Als Soliſten werden die äusgezeichnete Violiſtin Frävlein Hedwig Faßbender aus Zürich ſowle unſer einheimiſcher Buriton, Herr Joſef Zurgwinkel vom National⸗ theater gewonnen. Letzterer ſingt Lieder von Schubert, Schumann, Weingartner und zwei Kompoſitionen des Vereinsdirigenten. Im Variete„Wilder Mann“ gaſtiert, ſo wird uns geſchrieben, dieſen Monat das beliebte Ebenreck⸗Enſemble. Die Leiſtun⸗ gen ſind ganz hervorragend. Aus Anerkennung hat die Direktion der Hauskapelle für heute einen Benefiz⸗Ehren⸗Abend bewil⸗ ligt.(Siehe Anzeige im Mittagsblatt.) 1 Kunſt und Wiſſen. Sausde Die preiſe der Berliner Akademie der Künſte. Der Große breis für Bildhauer iſt von der Akademie der Künſte, Otto ller, der für Architekten Max Conſt Schneider zuerkannt reis de Von der Bildhauerpreiſen wurde der Dr. Paul Schultze⸗ reig 8 Bildhauer Albert Kraemer und der 1. Michael Beer⸗ 0 em Bildhauer Kurt Harald Iſenſtein Wgene an Den Helſſtehre NaußendorffPrete erhielt der Maler Bllheim Tant den dum atteis für Landſchaftsmaler Kurt Haaſe⸗Jaſtrow. Das Stipen⸗ der 8 der v. Roheſchen Stiftung wurde dem Architekten Schlan⸗ gel armſtadt zuerkannt. Das Stipendium der Louiſa E. »Stiftung für Muſiker erhielt Hansmarla Dombroſki. dured Die Dehmel-Geſellſchaft. Unter der Leitung des Dichters Jech in ombert in Karlsruhe, des Literaturhiſtorikers Prof. Dr: gen Mo Hamburg und von Guſtav Kirſtein in Leipzig iſt vor eini⸗ der Geſenten die Dehmel⸗Geſellſchaft gegründet worden. Die Ziele dern ellſchaft, der heute ſchon eine ſtattliche Anzahl von Mitglie daß Nlte allen Teilen Deutſchlands angehört, ſind folgende: Im Nach⸗ Nertvohhard. Dehmels hat ſich eine Reihe außerordentlich intereſſanter, dulnaß er Manuſkripte, Entwürfe und Brieſe gefunden, die für die dofli 85 in die Geſammelten Werke des Dichters weniger geeignet, für ſeine Freunde und Verehrer in Geſtalt von Privat⸗ ö von um ſo größerer Bedeutung find, weil ſie das Bild Deh⸗ röſſe weſentlichen und intimen Zügen ergänzen. Als Beginn dieſer ben utlichungen iſt ein Jugendtagebuch aus dem Jahre 1893/94 als erſter Druck der Dehmel⸗Geſellſchaft herausgegeben wor⸗ Leben s Tagebuch ſtammt aus einem der Wendekreiſe in Dehmels 85 s beginnt mit einem Briefe, den der eben Dreißigjährige, A00 ſebſtien heimkehrend, an Hans Thoma ſchreibt, in dem er mit Atzlelbſt ins Reine zu kommen verſucht, unb endet mit der ſchwer⸗ datelten Abſchüttelung der Berufsarbeit des Verſicherunagsmathe⸗ 8 und der vollen Hingabe an das freie Dichtertum. Ein noch 350 Selbſtbekenntnts, dos ſich gefunden hat, ſoll im nächſten wirz veeröffenllicht werden. Das Erträgnis der Dehmel⸗Geſellſchaft Frben ollſtändig der Dehmel⸗Stiftung zufließen. Dieſe haben die lante Dichters errichtet, indem ſie in Dehmels Wohnhaus in ben, ſeele bei Hamburg den umfangreichen Nachlaß an Manuſfkrip⸗ Wbnolnten ganzen ſoraſam aufbewahrten Briefwechſel und ſeine Woentt dek als„Dehmel⸗Archiv“ belaſſen und der Oeffentlichkeit ge⸗ dee haben. Das Dehmel⸗Archiv bleibt in dem Hauſe des Dichters N ereg ung aufgeſtell. und ſoll in ſpäteren Jahren der Hamburger zukollen. Die Stiftuna wird vnm einem Kuratorium ver⸗ Dal dete an deſſen Spitze Dr. von Melle, der ehemalige erſte Bürger⸗ von Hambura, ſtcht. ſchule in Lehrſtuhl für Kinokechnik an der Verliner Techniſchen Tunger le. Geheimer Regierungsrat Dr. Karl Forch, Oberreale⸗ aum Reichepatentamt, iſt ſoeben vom Miniſter für Wiſſen⸗ unſt und Volksbildung zum Honorarprofeſſor in der Ab⸗ für Chemie und Hüttenkunde an der Techniſchen Hochſchule . zu Berlin⸗Charlottenburg ernannt worden. Geh. Rat Forch wird das Fach der Kinotechnik in einer wöchentlich zweiſtündigen Vor⸗ leſung vertreten. Hochſchulnachrichten. Die wiſſenſchaftlichen Hilfsarbeiter an der Sunverſiäatsbichot ek in Heide 2 Dr. phil. Aſcan Weſtermann, Hauptmann a.., Dr. griedrich Zauten⸗ ſchlager und Dr. rner Cuntz ſind zu außerplanmäßigen Bibliothekaren ernannt worden. 5 Adolf v. Hildebrands letztes Werk, eine fünf Meter große Brunnenfigur„Vater Rhein“, ſoll demnächſt in Köln aufgeſtellt werden. Der Brunnen wurde ſeinerzeit von dem Geheimrat Otto Andreae geſtiftet Die baldige ſene des Hildebrandſchen Werkes iſt durch eine Schenkung des Kommerzienrats Wilh. Dederich (London) in Höhe von 350 000 M. ermöglicht worden. Ein herrenloſer Kunſtbeſitz. Ein Gemälde des berühmte italieniſchen Renaiſſancemalers Paolo Veroneſe, deſſen Wert auf 200 000 Frank geſchätzt wird, befindet ſich ſeit einigen Jahren auf dem Pariſer Fundbüro, damit ſein rechtmäßiger Beſitzer ſich melde Das Werk wurde während des Krieges von einem Soldaten abge⸗ liefert, der es zufällig gefunden hatte. Da ſich in der vorgeſchrie ⸗ benen Reihe von Jahren kein'gentümer gemeldet hat, ſo wird es 75 werden, und der ehrliche Finder wird ſeinen Lohn erhalten. Eis neuer UArmenſchenfund. Ein neuer Urmenſchenſchädel, der viel älter iſt als der des Neandertalmenſchen ſoll im Britiſh Muſeum Aufſtellung finden. Der Fund wurde in einer Höhle der Broken⸗Hill⸗Mine in Rhodeſia gemacht. Es war der einzige menſch⸗ liche Ueberreſt, der in dieſer 60 Fuß unter der Erde gelegenen Höhle gemacht wurde.„Es waren da“, berichtet der Finder William F. Hariqs,„Hunderte von Zentnern verſteinerte Tierknochen aufge⸗ häuft, darunter ſolche von Elefanten, Löwen uſw., zahlloſe Knochen von kleinen Vögeln. Der einzige große Knochen war der zerſchmet⸗ terte Schädel eines Löwen, und ein runder Stein lag dabei.“ De⸗ bekannte Prähiſtorſker der Londoner Univerſttät, Prof. Elliot Smith behauptet, daß es ſich bei dieſem Schädel um einen bisher ganz un⸗ bekannten Typus des Urmenſchen handle, der ſehr viel älter ſei al⸗ der Reandertalmenſch oder nicht ganz ſo alt wie der ſeinerze't auf Java gefundene Pithecanthropus. Einſteins Cehre in Paris. Die franzöſiſche Akademie der Wiſſenſchaften ſetzte geſtern, wie telegraphiſch berichtet wird, unter eroßer Aufmerkſamkeit die Debalte über die Theorien Einſteins fort Painlevé unterzog die mathematſſchen Methoden Einſteins einer kriti⸗ ſchen Prüfuns imd ſtellte am Schluß ſeiner Ausführungen ein neues Grayſtationsgeſetz euf. Painlers wachte geltend, daß die von Ein⸗ ſtein in ſeine Berechnungen eingeführten Hypolheſen direkt von den Prinzivien Newtons aboeleitet ſind. Er leate ſodann der Akademie mehrere Gravitationsformeln vor, die von denen Einſteins ſehr ver⸗ ſchieden ſind und die ebenſogut wie dieſe olle Bewegungen der Pla⸗ neten und der Lichtablenkung verzeichnen ſollen. loch ein Finanzamt errichtet. Sein Geſchäftsbezirk umfaßt Wiesloch und vom Amtsbezirk Heidelberg die Gemeinde Nußloch. Das Finanzan übernimmt für— 75 Geſchäftsbezirk die Geſchäfte der fFeinanzämter Schwetzingen und Heidelberg und des Steuer⸗ kommiſſars, ſowie des Steuereinnehmereidienſtes Wiesloch. ciWeisheim, 17. Nov. Ein Ueberziehermarder treibt hier mit großer Frechheit ſein Unweſen. Im Pelser„Kaſino“ wurden zwel Herren die Ueberzieher geſtohlen. er Täter iſt noch nicht ermittelt. Aus der Pfalz. Der Heiland von Horeb pPirmaſens, 17. Nov. Der unter dem Ramen Heiland von Horeb' bekannte frühere Schuſter Emil Leibold in Pirmaſens, der vor einigen Monaten von einem Vergehen der eee begangen in einem öffentlichen Vortrag in ſeiner Vaterſtadt, unker Berückſichtigung ſeines Geiſteszuſtandes von der Zweibrücker Straſkammec freigeſprochen wurde, wendet ich neuerdings in einem Aufruf als„Arbeitsloſer“ an die Oeffentlichkeit Er teilt mit:„Heute ſcheide ich ler ſchreibt dieſes perſönliche Fürwort nach dem Beiſptel von Majeſtäten ſtets mit roßem Anfangsbuchſtaben!) mit derſzlben Freiheit, mit der ich in öffentliche Wirkſamkeit trat, aus derſelben wieder aus und gehe ohne Groll gegen alle De, die mir jeweils Leids getan als ein Beherrſcher aller Dinge und König und Richter im Geiſt freiwillig in die Verbannungl! Und richte nun an alle meine Freunde und Menſchen Deutfchlands und darüber hinaus die Frage: Wer bringt den Mut auf und vermag mir materielle Be⸗ ſchäftigung anzurieten? Der nuch aufnimmt, wird nur Echte⸗ und Gutes in Kauf nehmen Geadell im Herzen, rein im Geiſte erſteht mit mir und durch mich ein neu Geſchlecht. ein friſch Ge⸗ blüt(sicl), ein⸗ hohe, wirklich freideutſche Art!“—. Angeſichts des guten Beſchäftigungsgrades der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie nimmt es Wunder, daß der Stellenſuchende nicht an das Sprichwort ge⸗ dacht hat:„Schuſter, bleib bei Deinem Leiſten!“ Neues aus aller Welt. — der Tod im Badezimmer. Auf tragiſche Weiſe kamen im Stadtteil Bockenheim in Frankfurt zwei Menſchen mas Leben. Der Kaufniann Siegfried Gutheim wollte ein Bad nehmen und wurde dabei durch ausſtrömende Gaſe betäubt. Als ſein Freund, der Metzger Max Heß, das Badezimmer betrat, um nach dem lange ausbleibenden Gutheim zu 1 5 ereilte ihn unter der Türe der Tod infolge Herzſchlags. utheim aber mußte, da keine weitere Hilfe kam, on Gasvergiftung ſterben — die Opfer des Wiesbadener Exploſionsunglücks. Die Zahl der bei der Exploſion in Dotzheim üms Leben gekommenen Ar⸗ beiter beträgt bisher 12. — verhaftete mädchenhändler. Es konnte jetzt reſtlos eine internationale Hochſtapler⸗ und Scheckſchwindlerbande Goldſchmidt und Genoſſen unſchädlich gemacht werden. Der An⸗ führer der Bande, ſowie mehrere N konnten ſeinerzeit in Berlin feſtgenommen werden. In Genua iſt ez Jeſ ge⸗ lungen, auch die drei letzten Mitglieder der gefährlichen Geſellſchaft hinter Schloß und Riegel zu bringen. In ihrer Begleitung waren vier Mädchen, denen ſbe ſicg als e Ausländer vorgeſtellt hatten. Es gelang ihrer Ueberredungskunſt, ſie dazu zu bewegen, mit ihnen nach Braſtlien auszuwandern. Die Geſellſchaft hatte jedoch den Entſchluß gefaßt, ſie wie in ee Fällen, an u berkaufen. Die Mädchen konnten noch im letzten Augenblick vor dieſem Schickſal bewahrt werden. Die Bande hatte auch jetzt wieder mit gefälſchten amerik. Schecks operiert und dadurch 8 Summen erhalten. — Zugszuſammenſtoß. Auf der elektriſchen Lokalbahn Bad Aibling⸗Feilnbach iſt infolge Ueberfahrens der Kreuzungs⸗ ſtation in der 10 von Dettendorf ein Perſonenzug mit einem Güterzug zufammengeſtoßen. Dabei wurden zwei Per⸗ ſonen ſchwer und s leicht verletzt. Der Materialſchaden iſt erheblich. — Lederriemen— keine Geldbarren. Die aus emeldete Geſchichte, daß 24 Millionen Mark in Go d⸗ Frr in einer Vorſigſchen Lokomotive verſteckt, beſchlagnahmt worden ſei, erweiſt ſich augenſcheinlich als ein Märchen. Dem Ham⸗ burger Fremdenblatt wird aus Rendsburg von denereie Seite berichtet, daß lediglich ein die Lokomotive nach Dänemark begleiten⸗ der Monteur innerhalb der Maſchine Lederriemen und ſon⸗ ſtige Waren verſteckt hatte, um dieſe einzuſchmuggeln, und daß dieſe Gegenſtände im Wert von höchftens 25000 Mark vom Zollamt Flensbucg beſchlagnahmt wurden. Von Goldvarren ſei keine Rede. Weiterdienſina hrichten der badiſchen Landeswelterwarte in farisruhe. Veobachtungen badiſcher Wetterſtenen(T morgens e fpif Fufe z 2 175 druc vera 85* 7222 Win⸗ 2 12 0 10— 25 NStrie 5 5 8 merkungen Wertheim—— 11— 0— ſtiſl sz 0 Königſtuhl 569 763 5—5—2—5 80 eichtcbel] 0 Karſsruhe 1277683 80—2] 0—2] 0 ſleicht dedtt 0 Baden⸗Baden 213703.8—8—1—5 N0 leicht 0 Viliingen 715 764.80-8——17 SW ſdeicht 0 Feldberg. Hof1281 748.8J 1] 3—3] W(eicht 0 St Blaſien 78o⸗———-——— Badenelſe· 58 Allgemeine Wilterungsüberſichl. Das auggedehnte Hochdrucgebiet über Nerdsſteuropa beherrſcht fortbauernd die Witterung Mitteleuropas Das meiſt heitere Froſt⸗ wetter hält daher auch in Baden an. Es ſteht keine Aenderung be⸗ vor. Witterungsausſicht bis Freitag. 17. Ptovembet. nachts 12 Uhr. Fortdauer des meiſt heiteren Froſtwetters, trocken, öſlliche Winde, —— —— —— —— S —— an der Quelle, die 4. Sene. Nr. 535. Nannheimer General · Anzeiger. ¶Abend · Ausgade.) Donnerstag, den 17. November 1921. Börsenhericnte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 17. Nov.(Drahtb.) In den letzien Tagen ließ sich die Beobachtung machen, dalf die Borse zu Realisationen hinneigt, und da das bublikum mit Verkaulsorders am Markte War, so lrat auf den meisten Gebieten ein Rückschlag ein, der in einzelnen Aktien ziemlich erheblich war. Man ist un- sicher geworden und suchi seine Cew ſinne sicherzustellen. Heute Werden ſerner zum ersten Male die neuen Steuer- sälze zur Geltung kommen und mun sicht in der Erhöhung der Spesen eine Elnschränkung des Geschäfls. Der Devisenmarkt änderte nichis an der vorwiegend schwachen Hallung, denn auch auf diesem Gebiete blieben die Umsätze bescheiden und die Preisbewegung unregelmäßig. 5% ige Tehuantepec notierten bei erster varlabler Noliz 1325, minus 160%. Schwach lagen Kreditaktien, 105, ferner Schantung, Türkenwerte und Anatolier ungeboten. Auf dem Gebiete der Montanpapiere herrschte Angebotl. Mati Harpener und —— er; Rheinstahl, 1500, Püßten 100% ein. Chemische und Elektrowerte unterlagen leilweise——— Kursrückgängen, besonders Badische Anilin, Holzver- kohlung. Elektrische Lieferungsgesellschaft. Akkumulatoren; Bergmann schwächer, 949, Felten u. Guilleaume 1100, Lah- meyer 720, allererste schwankende Nolierungen. Adlerwerke Kleyer, Daimler, Neckarsulmer nachgebend. Waggon Fuchs, 950, verloren ca. 250. Unter den Banken sind Badische Bank. Berliner Handelsgesellschaft, Frankfurter Hypo- thekenbank niedriger. Der Einheitsmarkt lag durchweg unter Stärkerem Kursdruck; Minus-Minus-Zeichen, ein unge wohntes Bild, bedecken die Maklerlafeln. Im freien Verkehf war die- selbe matte Stimmung. Es wurden genannt: Benz 925, Deutsche Petroleum minus 275, Brown-Boveri 700, Ufa 360. Rhenania 1260. Der Schluß gestaltete sich schwach bei lusſlosem Geschäft. Dlie naächste Börse findet Mont a g, den 21. Nov. statt. Privatdiskont 4. Festverzinslliehe Werte. u) Inländische. 14 17 1905 14. 17. 9%% 80ʃ utrgeb. von 5 e ee.de if a„ 0— 1— 0 von—211 3975 8 1+ 197— Sparp.-Anl. v. 1919 90 10 84 90 5% l. Relohs-Sohatzanl. 68.40 88 28 ½% Bayr. Ablös.-Rente—.—14—.— 4½% IV. u. V. do. 81 50 84 25 4˙% Mannbelm, 95¹—— 4½% l. Relohsschatzanl. 72—72. 1/0% Rannbelm 797 90— 94.— 38% Preub. Schatzanwels.. 4% Barmstadt eee 4% g0. 80. 8823% Halnz E2. 4. pPreubisohe kong 80 78 70.—%½ Wesdaten 93.— 87 50 e 6 6² 2 4% Ffarzheſim———.— 3½%% Preusleche Koh⁰iõiies 34 80 63—-[oh Auslndlische. 9⁰ 0.—62.—4½% Oest..-f. v. 1913 33.— 33.80 4% Bad. Antefne von 1919 83.— 89 80 10%05 00. Sohatranwels. 40.—-—. %% gadisohe Anietne 91800— 4% 40. Goldrente 90.— 90.— 9* do. von 138989— 57.2% d00. einheld. Rentos—.— 32 4% Bayer. Elsenbahnaal. 62 50 81 50 4% Ungarieoche Gofdrente 89.— 88.— 80% 0. 67.— 68.50 4% 45. 8t.-fte. v. 19100—.—40.— 9% Coayr..-Aul. 00.— de. Su-Rie. v1387—— 4% Bay-Ffälz. Els.-Prlor 85.—89.—4% Fürk. dagdad.1 2883— 202.— 75 7 90. 82.——.— 4% do. Anlelbe 1803 102² 100— % fessen von 99 d. bͥ0.— 658.3% Nex. am. um. 1523 01523.0 ½% abgest.. 2.% do Gold von 1904—.— 3% Hessen 80 25 89.80 1% Srieen Wonopo 2% Skobs. gt.-Anl. v. 10 2. Anleine 87— 00000 „% 90. Ronte———.%% Silderrente—— 4—— 4½% Wurttemb. k. 1915 80.—67.—3% Romän. am. 1908—.——— %% Frankfurt a. U—.— 104.40 4%„ am. Goid 160—144.— 4% Freidurg 2„%% Am. flenton-Verw 2 % Heidelberg 846.—. 4½%½ lerig. Anlelne 1523.01450 0 4% Karisruhs———.—12.— 18˙ Fehbantepes 1400.0 l 140 U Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 14. 17 5 14. 17. 3 rown, Bov.& 00.— 1—— a— 650.—9 5 Feſten& Gullieaume 120 0 1100 0 Darmstädter Zank 750.—-[bahmefer 330. 740. Deutsone Bank 740.—680.— Bb. Elektr.-des. Nannh. 787 50.— D. Eflekt.- u. NWechselb. 448 80 300.— Sohuekert Aurnderg 390 750. deutsohe Vereinsdank 449.30 388.—iemens& Halske 1029.9 900.— ſeconte-Gosslleon. 603.—808.—Loigt& Haattnec 1075.0.— resdner Bank 6680—370. Emallt, 4 Stanzw. ae ſetallb..metall-Ges. 1088.0 J0.0 dummiw. fster 149.9121 atlonalbk. f. ODeutsohl. 2. 400. fHeddernb. Kupferwerk 1175.0 1051.0 ester. Gredlt-Anet. 128. 103.— Junghans gebrdder 595. 800, Aizisone Gank.Adler&——9 1980.0 2030.0 Piäleisone Hyp.-Bank. ederkabeik Spler———— Beſlohsoank.TLederserke fotne 1259.0 1299 0 Adelnfsohe Oreatbann 5800.—480.— 40. Sudd. ingbert 1020˙91000 9 Aheinisone Hyp.-Bauk———1— 40. Splonarz 14⁰³.0 1210.0 Sudd. Sodenkreditb.—— almünte Cudwigeh. een Süda. Disconto-Ges. 569.—602.— Hasohlnenfabe. Kleyer 870.0 753. Alig. Dieoh. Oredfidank 350.—500. 40. Sadenla 1209115.0 Bahr. Bod. Cr. Wab..—.4. Sadteche ourises 1477.0 1101.0 1 Hiyp.-d. Weohselb. 860.—.—Dalmiermotoren 748.—500.— Büekmer Bansverels 400. 420.— 845 Zwelbrdoken 920.0..— Homm.- u, Frivatb.. 40.— Jue a 130.0 eutsch-Aslat. Bank 980 Kasonldenfbr. Eölingon 1808.0 120 0 obisohe Hypotekb.„=0o. Eisenagn—.—— Udersee dank e aemotor Oeutz.75 kraukt. yp.-Bank 40.— 400. ritzner, Durlaon 1500.0 1350.0 Mitteid. Oreditvank halde deu, Nanmasoh. 3* Mürndg. Verelasbank.e Karistuner Aasen. 1100.0 850.— 1 Gankvereia.- unsohe ladustrie—— Worttog. Saakanet..asek. d. Acc, Klein 880— 800. „ Fotenganzk 700.—607.—— 4 620.— 25 10 ——„ onnollpr. Fransea—— e Singw. Aurnberg 621— 775.— erks-Aktlen. Vend beutsoae Oelftabr. 1300.0 1190˙0 Bocb, Bergb. u. Gudst. 148.0 1089.0 Poczeilan Wessel 11%01200 U Buderus sIsenw. 1898 0 1000 U0 Ff.Pulyertahr. lagbort——.— Deutson-Lux. dergw. 114%% 01 47.0 Sohunfabr. Necz 1000.0 850.— Kelsenklroh. Bergwerk 1250.0 1050 0 Seiliadustele Wolkt—— 2 Harpener Bergdah 1650.0%0 0 Spiog. u. r 1218 9 1188.0 Laliw. Aohersfebeg 540 6% Ets. Zad. Wollf. 1488.9J—.— Kalſw. Westeregeln 1450.0 1300 0 Seinnerel Sttlingen 2⁴⁴⁸ 2295 0 NHannsem.-HRar.-werke 17100 140.0 Kammgarasplan. Kale. Obersonl. Elsenb.-Bed. 110 0 ſ00.9 Teiootc. 172 0—.— 2. do, Eisenſnd.(Care) 12300 1280 Uarenfor. Furtwan jen—— 1250.0 Püdalz Bergbau 1525.0 1300.0 Verlagsanst. Otson. 22 V. Kda.- u. Lauranütte—.—18⁰—— 7 Fuohe 1120 0 950. Hondordla norgb. · G.— 2. zeſistoffabr. Waldnet 1200 1030.0 An. sraun-Nanl. ises 0] Zuocertabria, Gad. 1000 0 900. tun D d Le ade 8d 2075 10²⁵⁵ 0 Asch. Zeltst. u. Haplerf. 60. drgetn g e ee e ee 8d88 380 Transpori-Aktlen. Sinalgg l Sobantun 700.— 640. Kempl—.— 78.— 40. denulsohelne——=Kaiazer rauerel——22 2— Hamb.-Am. Faketfahrt 600.—610.— Farkbrauecelen— 68. orddeutsoher L0yd 700. Se. Kottenmeyer—.—1778˙—v 0081.-Ungar. Staaiadb. 275.—200— e 799. db.(Lomod. eteen Stattgart— —— 4 G81e 1100.0 1050 0 geo- u. fiefaan 999 78 882.— Faroenfabrid dayer 885.— 807.50 Industrie-Aktien. Fbr. deller- tor-Aαhr 575— 780.— rup u alifiager— 22Sonram Laokfabr. 120⁰0.0 9,/0.— Wayss 4 Freyta 110 0 f0b.0 Uramarin Fabeik 985 92..— Löwendrauerei Sinner enn teoh Eisenhaadl. 510 910. Elohbaum RMannnelm.—[-AAgie-Cenl.-duand 1805.0—.— Sehwartz⸗Storohen eieat dng Kraft 720 620.— Oementw. Heſdelberg 950—0 Keln. debh. u. Sch. 1186 0 1000 0 adisohe Aniila 1000 08%0— delsenk. Ausst. 1000 0 680 .G. u. Slid. Soh. A. 200 1800 4 Hantwerke fussen 1300.0 1200 0 Tu. Goldsonmitt 14%0 0 12%0 0 Mrson Kugter 1050 0 901— Obem. Orieen.-Elektr. 110⁰0900 Fekt. Pon. Mlttek. 10%.0 1068.0 Farbwerke Höchst 90—700.— Gaeaus 9900—69. V. ohem. fabr, dannh..—.ogt. Masoh. 1043.0 603.— Odem. Fabr. Müntnelm ldei Oaang. NMzverkonl.(Nonst.) 134001200 Sonneider& Hanaz 7—1752.— Ruigerswerne 10⁴0 076 Sonuntfabr. Wesgals 112⁰0⁰0— Werke Alder: 2inoö* V Frank.—— 1 2 Sudd. ODrantindustrie etenohm, Sell u. Kabsl 1142.0 880.— Aligem. Slektr.-Gee. 1120.0%ö Steauds NRemaaa——1— Bergaann w. 1000 0 680 Berliner Wertpaplerbörse. Ueberaus scharte Kursrückgänge. * Berlin, 17. Nov.(Eig. Drahlb.) Die nervöse die schon in den letaten Tagen geherrschi hatte, entlud sie heute in scharfen Kursrüekgängen auf der gan- zen Linie. Die Forderungen der Cewerkschaften nach Aus- leferung von 8 aller Industrieunternchmungen an die Re- gierung, der Anffag auf Erfassung des Spekulatlonsgewinnes höhung der Stempelsteuern die Er-· Andelsblatt des Man ——— nheimer General-Anzeiger schwerung der Umsätze von unter 5000 im Bunde mit den Meldungen über forigesclzie Plünderungen in Berlin rielen elne hochgradige Verstimmung hervor. Verkäulfer war vor allem die kleinere Spekulation, wahrend die groben Kon- zerne Kaufaulträge, allerdings zu wesentlich niedrigeren Kursen, zur Börse gelegi haben sollen. Am Monlanaklien- markl büßlen Bochümer 390% ein, Rheinische Slahlwerke 200%, die übrigen westlichen Werte 100—150/. Gul behauptet waren Thale und Harpener sowie einzelne oberschlesische Montanwerte. So zogen Kattowitzer um 60%, Oberkoks ge- meinsam mil Rülgerswerke um 30% an, dagegen gaben“Laura- hülle und Oberbedarf etwa 100% nach. Bei den Kallwerlen büßlen Westeregeln 200% ein, Hleldburg gingen auf 900 zu- rück. Rollenberg 770. Am Markte der Aniffnwerte be⸗ ugen die Kursrückgänge durchschnitilich 200%, bei den über 100%, Felten u. Guilleaume verloren etwa 350%. Am Bankaklienmarki senkte sich das Kursniveau durchschnitilich um 90%. Starkes Angebot trat im kreien Verkehr hervor; R. Wolff 1000, Becker-Stahl 860,. Bei den Schiffahrtswerten büßlen Hambürg-Süd und Hansa über 100% ein. Paketfahrt 60%, Lloyd einlgermaben behauptet. Die stärksten Kursrückgänge waren bei den Spezialwerten zu verzeichnen. So büßten Stör-Kammgarn 500% ein und die Zahl der Rückgänge von 100—200% ging in die Dutzende. Be- hauptet waren Augsburg- Nürnberger Maschinen. Gebrüder Böhler, Hannoversche Waggon und Deutsch- Australische Jelegraphen. Als widerstandsfähig erwiesen sich auch die Petroleumwerte, besonders Deutsche Erdöl. Am Kolonial- markt büßten Olavi 100 ein. Deutsche Kolonialgesellschaft notierten 4600, Mansfelder Kuxe 28 000. Die älteren einheimi- schen Anleihen, namenklich%ige Reichsanleihen, wurden wieder für in- und ausländische Rechnung aus dem Markt ge- nommen. Im Verxlaufe trat zunächst eine Erholung ein, die aber später wieder durch eine Abschwächung abgelést wurde. Als dann der Dollar sich wieder befesligte, trat wieder eine Erholung ein. 5 Deulsenmarkt. Frankfurter Devisen. amtllop 15 Rovember 17 November 15 Novemder 17. November geld Brief geid Sriet geld Srtet deld Sriet Holland Horwegen 16 203753 80 711 30 716 70 geiglen Sohweden 5994. 3006. 023 90038. 10 Condon nelsing forsß————.—.— Paris dew Vork 239.70 250.30 238.45 259.05 Sohwelr Wlen, altes——.— Spanlen.-Oest.abg.].99.01 8 88.88 Itallen. Judapest.24.27] 25.03 2397] 27 03 Dünmark Prag 279.20 279.80 280.20 280.80 Frankfurter Notenmarkt vom 17 Rovombor. els Sriet geld J Sriet amerikanfsohe Moten. 2357 12 237 35 oesterr.-Ungar., alto.——.— Beiglsonse 1792.50 1707.50 Norweglsonßs—.——.— Dansohe.—.— umäalsone 18681.—163.— Engllsoge—— ISdbanlsohboo 2 2 Frenzöslacdes 1928 59 1882.0 Sobwelzer„44897.— 4803.— kolländisonße..9022 50 9037.50 Sohwedisohes„„ 24— 2 Italloniscge 1007 50 1102. Teoheoho-Slovax 22˙.81 Oesterreloh abgest..35 5 Ungarisohe 28 28 W 78 Tendenz: schwächer bei stillem Geschäft; Polennoten 7,25. Berliner Devisen. Stilles Geschäft. * Berlin, 17. Nov.(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt war das Geschäft sehrs1111; die Kurse schwankten. Kabel Newyork war 265—247—257, London 1045—1000, Polennoten 64, Kriesnoten lebhaft(21—22) auf Gerüchte von einer Einigung zwischen Regierung und Notenbesitzern. Amtiion 15. Movemger 17 Movember 15. Mo%r 1 Movembur Geld Sriet dela griet geld gtie Geld Brie! Holland 13900.99 510) 10ſflen rorg 260 73J 281 27( 289.7 280.28 grusset 1628 18ʃ1831 65/1808 15 1811 65Parle 1803 101638 101836.191671.0 1³35 034944.95/4710.00 4573 63 3511 43816.353821.4803828 38 Ohristlanla J3721 283728 7503771 20 3/76 80 Sohwel Kopennagenſ4820 J84829 3540.15 462).05 Spanlen Mannesmannröhren-Werke. Dem Geschäftsbericht entnchmen wir u. a,, daß das Berichisjahr im Zzeichen auherordeutlich schwankender Verhalmisse auf dem inlernalionalen Geldmarki stand, deren Rückwirkung sich besonders im Ausfuhrgeschaft geltend machte. Das Auf und Ab der deulschen Valuta im Auslande machle es ungemein schwierig, die vom Ausland zu erhalten- den Zahlungen mit den hiesigen Gestehungskosten in Ueber- einstlimmuntz zu bringen, und auch des Auslandsmarktes be- mächligte sich durch die slarken Kursschwankungen zeit⸗ weise eine grole Unsigcherheit. Diese Umstände verun- labhten die Abnehmer, auf beiden Gebielen mit ihren Beslel⸗ lungen möglichst zurückzuhallen, sodab, besonders in der zweilen Häalfte des Berichisjahres, Von einer allgemei- nen Arbeitsknappheit gesprochen werden mull. Wenn es trotzdem gelang, Arbeilsmengen zu verschaffen und die Werke vor Arbeltsmangel und daraus folgenden Be- triebsunterbrechungen zu bewahren, so ist dies der bewährten Verkaufsorganisatlon, zu verdanken. Abgeschen von kleinen Störungen durch Kohlen- und Kraftstrommangel konnte auf allen Werken ein regelmäßiger Betrieb, wenn auch zeilweise nur mit recht knappem Aultragsbestand, auf- recht erhalten und die Jahreserzeugung gegenüber dem Vorjahre noch erhöbt werden. Die Steinkohlenförderung der beiden Zechen der Gesell. schaft beirug bei Abteilung Königin Elisabeth 1087 786 980 741 ˖) und bei Abteilung Unser Fritz 819 938 t(778 424). ie beiden früheren Saarwerke sind an die„Söcieté des Acléries& Usines A Tubes de la Sarre“ übergegangen, an der die Mannesmann-Röhrenwerke noch mit 40% beteiligt sind und für die sie den Verkauf der Produktion in gleichem Aus- mabe übernommen halten, In Auswirkung der Tendenzen der Saarregierung, und zwar in erster Linie dürch die Einführung der FTankenwährung im Saargebiel, stiegen die Her⸗ stellungskosten der Saarwerke derart, daß der Verkauf des auf die Gesellschaft entfallenden Produktionsanteiles nur unter starken Verlusten möglich War. Mit der fran- zösischen Gesellschaft erfolgte eine dahingehende Verständi- ng, daß die, Abnahmeverpflichtung gelöst Wurde. Zur Sicherstellung des Rohmaterialbedarfes für die Erzeugung von hochwerligen Qualitatsblechen wurden im Berichtsjahr die Stahlwerksanlagen der Gräflich von Landsberg'schen Elektrostahl- und Metallwerke G. m. b. H. zu Grevenbrück in Westfalen erworben. Im Erzgrubenbesitz der Gesellschaft wurden wüährend des Berichlsfahres die Aufschlienungs⸗ arbeiten fortgesetzt. Die Gesamtzahl der in den inländischen Belrieben der Mannesmannwerke beschäfligten Arbeiter und Beamten betrug am 30. Juni 1921 21 850, worin die Belegschaften der abgetretenen beiden Saarwerke nicht mehr enthalten sind. Der im abgelaufenen Jahre erzielte Rohgewinn betraägt 221,7(108.7) Mill. 4, Allgemeine Handlungsunkosten erfor. derten dagegen 40.7(229) Mill. v, Anleihezinsen und Aufgeld 12(1) Mill., Rückklage als Ersalz für bestehende Anlagen 50 Ill. 4, Steuern 34(25) Mill.& und Abschreibungen.0 (.5) Minl. 4. Einschließlich 7(4) Mill. Vortra verbleibt, Steokholm 8053.903088.10 304) 956085 05 Je st. Ung—.———— ſteittageter 88 38 507 55.0 4e 56 ſlen ag].0„./.% 96z ſtalſen. 1084.0% 1010..901048 0Hrag 270.70 279 50 288.70 270 30 Londen. ida7.G5%0ld d0J 067.881040 OJ zudasest] 24.97 28.03] 28.4% 28.88 ——————————— auf die Stammaklien und 6% auf die Vorzugsaktien vertellt Wird. FEür den Bau von Arbeiter- und Beamtenwohnungen werden 25(10) Mill.& und für Arbeiter-Wohlfahriseinrich- tungen 5(5) Mill.&4 zurückgestellt. Der Aufsichlsrat erhält eine Vergülung von.6(1) Mill.&, während 7,4(7) Mill. 4 auf neue Rechnung vorgeiragen werden. * Beginnende Kohlen- und Rohstoffnot. Der im Reichs-Arbeitsblatt veröffentlichte Monatsbericht * Entwerlung nach langer Zeil schwacher Taligkeit fast allen Zweigen von industrie und Handel gebracht hal verminderte sich im Oktober noch nicht. Die Eindeckungs- Einkäufe und Bestellungen, die die mit der Marksenkung notwendig slei- gende Teuderung veranlahten, breiteten sich vielmehr zu Erassen Aus verkaufserscheinungen aus, gegen die versucht werden mußte, mit besonderen Maßnahmen an- zukämpfen. Ein Kennzeichen für den Berichtsmonat ist der abermälige tiefe Sturz der Mark nach der Entscheidung über Oberschlésien, durch die Deutschland über vier Fünftel der oberschlesischen Steinkohlenförderung, über die Hälfte der oberschlesischen Kokereien und zwei Drittel der Brikettfabri- ken, etwa sieben Zehntel der Roheisenerzeugung wie der Stahlerzeugung Oberschlesiens und die gesamten schlesischen Zink-, Blei- und Silberhütten verliert. Die Anzeichen einer schweren Zukunft kündigen sich nicht nur in den wirt⸗ schaftlichen Befürchlungen der verschiedenen Kreise von Fachleuten an, sondern melden sich bereits in einem An⸗ wachsen von Kohlen und Rohstoffnot in ver- schiedenen Gewe'r ben. Verkehrssperre nach Ludwigshafen. Die Annahme von Ell- und Frachigutwagenladungen nach Ludwigshafen⸗ Rhein Ort und Uebergang ist, wie uns milgeteilf wird, seit vorgestern abend gesperr. Ausgenommen nur dringende Lebensmittel und Besalzungsgut. Zur Genchmigung welterer Kusnahmen für dringende Fälle ist die Eisenbahndireklion ELudwigshafen zuständig. Stückgutsendungen sind nach wie vor erlaubt. Von Wagenladungssperre für den Leilungsweg Landau(Pfalz) sind fernerhin nun dringende Lebensmittel ausgenommen. Kapitalserhöhung bei Gebr. Schöndorft.-., Düsseldortf. Die Verwallung dieser zum Sichelkonzern gehörenden Gesell- schaft beantragi die Erhöhung des Aktienkapilals um 20 auf 50 Mill.&, nachdem im Vorjahr das Aktienkapital um 20 auf 30 Mill. erhöht worden ist. Von den neuen Aktien sollen 15 Mill. 4 den alten Aktionären derart zum Bezuge angeboten werden, daß auf zwei alle eine neue Aklie entfallt. Für das abgelaufene Geschäftsſahr wird die Verteilung von 10%(00 Dividende vorgeschlagen. Waren und Närkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 17. Nov. Die Stimmung auf dem Produkten⸗ markte war heute ruhiger; es kam auf der ganzen Linie et- Was mehr Angebot heraus und die Preise liellen eine kleine Nachgiebigkeil erkennen. wendigsten Anschaffun sächlich für Brotgetreide wie auch für Hafer und Gerste zu. Für Futterartikel Luch 0 konnten sich die bisherigen Preise cher behauplen. Auch Hälsenfrüchle lagen weiler behauplet, da das Angebot hierin andauernd klein ist. Mehl halie un- veränderten Markt. Amtliche Preise der Mannhelmer Produktenbörse Welzen 7900—800 A, Roggen 650, Cerste 770—800 4, Hafer 600 4, Mais gelb. 75„l, Erbsen inländ. 700—000 Wiesenheu 240, Prellstroh 80 4, geb. Stroh 80&, Reis bis 1700. Tendenz: ruhiger. 4 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 17. Nov,(Drahlb.) Infolge der Besserung den aggongeslellung, die die Lielerung von Gelreldeubschlüssen jetzi in gröberem Umfange staltfluden läßt, war die Lendonz am Produktenmarkle überwiegend matl. Hinzu kommi noch, daß die großen Schwankungen am Devisenmarkt und die Un- sicherheſt der gesamten Verhälinisse jede Unternehmuugslust eindämmten. eizen war merklich billiger als gesteru un- Auch die Roggen-, Gerste- und neigten kolge des stärkeren Angebots nach unten. Mehl ist Zur- zeit nur schwer abzustollen. Kleie und Raps wuren eben⸗ kalls billiger angeboten. Von Ilälsenfrächten sind 1 i0 Sorten etWas stärker angeboten, während das Angabot anderen Sorten knapp ist. Plälzische Warenbörse, Neustadt a l. Der gestrige Markl war ziemlich besucht. Das Geschäft in ziemlich fester Hallung ist auch hervorgerufen durch die immer wieder steigenden Devisenkurse. Trotzdem bleibon Käufer sowohl wie Verkäufer in abwartender IIaltung, da das Geschäft durch die schwankenden Devisenkurse schr risikoreich geworden ist. Das Geschäft bewegie sich duher in engsten Grensen und man kauft nur bescränkl für den allernächsten Konsum ein. Die Preise haben daher auch, nach den Preisen der Vorwoche beurteilt, keine wesentliche Keane erkahren, und dies bezieht sich auf fast sämtliche Artikel. In Wein War die Nachfrage grob, dle Tendenz fest. Angeboten waren nur: 5000 Liter 1921er Oberhaardter zu 15 000—16 000&, 2600 Liter 1921er Hessen Nalur zu 16 000 4 ro Stück. 8400 Liter 1918er Hlessen gezuckert zu 14 000 4 tück, 5400 Liter 19er Hessen gezuckert 14000& pro Sick zweltmal 1200 Liter 20er Hessen gezuckert 13 00014 000 73 Stäck, 10 Stüek Der Hessen gezuckert 13 000& p. Stück, Stück 20er Zeller Schwarzer Hergott Nalur 14! Stück, 1 Stück 20er Zeller Schwarzer Herrgoli Kreszenz 15 00), 8000 Liter Wer gezuckerter Zellerthaler 11 000&, 15000 Liter 20er Nalur 808 und Durrweller, la. Lagen d Kreszenz 12 500 K. 5000 Liter ider Edenkobener 12 000 4, 5000 Liter 19er Burrweiler 12 000. 2000 Liter 20er Gimmel dinger rot 12 900&, 1350 Flaschen ider Deidesheimer Mahle Kreszenz per Flasche 33. Gesucht Waren: 1020er gezucker“ ter Oberhaardter, Wer gezuckerte Rotweſne, 2ler r. und Mittelhaardter weiß und rot. 20er Kreszenzwelne in Paß und Plaschen. Kreszenzflaschenweine und Originalabfünungen, Birnen- und Apfelweine. Brennweine. in Spirituosen war das Angebot schwach. die Nachfrage stark. Viehmärkte. Engen, 16. Nov. Auf dem Rindvieh- und Schweinemarkt am 14. ds, Mis. waren aufgefahren: 288 Stück Grofvieh und 313 Ferkel. Ochsen galten 5 Stück 13 000—14 000„, KU 63007000„l, Kalbifnen 8 5000 AI, Ferkel 230-—3350 das Paar. Die Abfuhr ging nach Emmendingen und Freiburg Schffrsverkehr. Laut Drahtbericht der American-Linte, Hamburg, ist der Dampfer„Minnekahda“ am November von Newyork abgefahren und am 15. November nachmitiags in Hamburg angekommen. Huupiſchriftlettung; Dr Fritz Goldenbaum Verantworklich für Politit: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton A. Maderno: für Lokaſes unt ten übrigen redaktionellen Inbalt 695 choͤnfelder; für Handel: K. B. Franz Kircher: für Anzeigen Karl Hüg wie gemeldet, ein Reingewinn von 84 441 709 gegen 51 153 755 4 1.., aus dem eine DIVIdende von 30%½(20%) Druck und Verlag: Druckerer Tr Sage. Mannbermer General⸗A eigen G. u. d.., Maunzeim, K G. L. 1 kür Okiober besagt u..: Die lebhafte Beschäfligung, die die en vorgenommen. Dies trifft haupt-⸗ der ioo kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. 13 Auf Seiten der Käufer bewahrt man indes weiter Zurückhaltung und es werden nur die not- 2 A4 prE 122 auf ſteiler Höhe daſtand. Un noch »kechte“ Technik gegeneinander Hier iſt alſo der moch b e ſt e Donnerstag, den 17. November 1921. Manunhelmer Generai · unzeiger.(Abend-Ausgabe.) B. Seite. Nr. 535. [Mannhei m r Maſik Zeitung Geigenſpiel. Von Inka von Linprun⸗Mannheim. An der Wiege der Geige ſtand das Leben Pate. Da⸗ mals als die Balſamfichte noch im Dunkel des Waldes einſam Wohl zogen manche Ungewitter über en Wald dahin, entfeſſelte Naturgewalt, der Stürme Toben. ie Sonne und der Morgenwind: alles überſtand die hoch⸗ kagende Fichte. Und alles dies klingt aus den Tönen der Geige deu berauf, wenn die Hand eines wahren Künſtlers ſie zum ingen bringt. Wenn der Vogen eines Meiſters die vier zalſen berührt, dann weicht alles Irdiſche zurück. Wir hören zinen Idealton, Nie Geige erwacht zuhöherem Leben. Und leſes Leben ſtand bereſts an ihrer Wiege Pate Ja, möchte wohl Mancher ſagen, das klingt recht poetiſch. Wenn nur alle geigenden Menſchenkinder auf der Geige gen könnten! Aber bei ſo vielen Geigern hört man mehr U chnit— Griffbrettkunſt— als Ausdruck. Man wird die Vorſtellung von Schafsdärmen und Pferdehaaren, die mit Kolophonium gewachſt— oder auch„gewichſt“ ſind, nicht mehr los. Und dann das ſüßliche Weſen.. Endlich aber, wie longe dauert es, his der Menſch den ſchönen Ton ercangt? Das angsgekratze auf den ſchrecklichen Durchſchnitts⸗Violinen“ Freilich iſt kein Meiſter vom Himmel gefallen, und die Technik des Geigenſpiels iſt ſo ſchwierig, daß viel Geduld und mehr Uebung dazu gehören, um die„linke“ und die erſte Unterricht von der größten inheiz und es kommt mehr als beim Klavierunterrichtl) darauf an, den n Lehrer zu wählen. Von Anfang anl nicht erſt ſpäter. enn was man zuerſt lernt uyd aufnimmt, das behält man am längſten. Sehr wichtig iſt natürlich, ſogleich ein gut ge⸗ bautes u n d gut klingendes Inſtrument anzu⸗ affen. Daß es etwas ganz Beſonderes um die kleine, braune eige ſei— welche Holzarten dazu verwendet werden,(Fichte, horn ete.) wieviel Mühe, Sorgfalt und Zeit zum Bau eines olchen Wunderinſtruments gehoͤrt, wiſſen leider nur Wenige. a wird denn irgendwo eine Geige gekauft, dann zum Lehrer egangen, der über die Bemerkung:„Eine Geige haben wir on!! wenig erbaut iſt. Weiß er doch, daß„Klangſchönheit as oherſte Geſetz des Geigenſpiels“ iſt und ein gutes Inſtru⸗ ment die Ausbildung der Tongebung weſentlich unterſtützt. „Was nun die„Lehrweiſe“ 5 ſo iſt in den letzten ölf Jahren ein gewaltiger Fortſchritt zu verzeichnen. ugeregt durch das von Dr. Steinhaufen diesbezüglich erſchloſ⸗ ſene Wiſſen der anatomiſchen Geſetze, welche ſich aus der Natur leder Muskelbewegung ergeben, lernt und lehrt man die Arme. ände, Gelenke und Muskeln„dewußt“ in den Dienſt der echnik ſtellen und dadurch unnötige Hemmungen ausſchalten. o kann z. B. dem ſogenannten Kratzen von vornherein vorge⸗ gt werden. Der Vorzug dieſer neuen Errungenſchaften iſt Fdeitſparendes“ und, da auf die„natürliche“ Baſis ge⸗ ſtett ſicher u. leicht“ zum Ziel führendes Studium. Durch„d⸗ Wußtes“ Beobachten der einzelnen Muskeltätigkeiten lernt man ungemein raſch die techniſchen Schwierigkeiten über⸗ zeinden, ſo daß ſich der Schüler bald mehr der„muſikaliſchen“ usbildung in ſeiner Kunſt widmen kann— denn„Technit arf nie Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zum Zweck ſein!“ icht ſelten—— über der Technikarbeit dies Endziel vernach⸗ 15 und ein böſes Virtuoſenkum gezüchtet. Sind aber nicht die treichinſtrumente gerade dazu geſchaffen, nächſt dem Ge⸗ ange als vornehmſte Aikrobeten die reinſte Muſik, den Ex⸗ rakt der Muſik wie im Streichquartett zu vermitteln? Darum müſſen techniſche und muſikaliſche Ausbildung des Geigers and in Hand gehen. Da nun aber die Hand ungeahnte dchwierlgkeiten zu überwinden hat, iſt eine„Erleichterung in r Handhabung der Technik“, wie ſie die„aufphyfiologl⸗ cher Grundlage aufgebaute Lehrweifen“ bietet, gewiß zu be⸗ rüßen. Wird dadurch doch das Intereſſe am Studium und le Freude an der Kunſt erhalten— die Freude, welche ſich und nach zu einem Aufgehen in der Kunſt ſteigern ſoll. lluſikaliſche Rundſchau. 80 Heidelberger Vachvereln. Das erſte„ſelbſtändige“ Konzert unſerer chvereinsleitung brachte uns mit den Darbietungen der Frank⸗ urter Madr gal⸗Vorelnigung“ unter ofs hochtünſtleriſcher Leitung wertvollen Gewinn. Ueber dle 5 ſche Vollkommenheif der Vereinigung kann nur eine Stimme nallſter Anerkennung herrſchen. Daß nebenbei ungemein feinſinnig ad mrſtkaliſch u. Kleine Cebensbilder. 28. Aus Karl LCoewes Jugendtagen. „Wer ſeine Harfe an das Ewige lehnt, wird ſelbſt ewig; ver⸗ Aaunlch, wer ſich zur Mode geſelltd So ſchrieb Loe we elaſt an derdevig Spohr, 05 war die Vai der Mode⸗Opern von Donigetti, er heute unmöglichen Opern„Beliſar“ und„Lucretia Borgia“, die Fiit⸗ in welcher„alles nur dem gemeinſten Ohrenkitzel fröhnte“, mit Spohr einmal ſagte. Deutſche Mufik im Konzertſaal, te t, italteniſchen Opernarien, im Theater aber die berherrſchaft der allenſſchen Oper und der großen Oper von Paris. Auch Loewe t unter dieſem Dilemma gelitten, aber 92— nach ſeinem Tode, ſelne Werke frei wurden, iſt ſeine Zeit doch gekommen. Die Beewe⸗Geſamtausgabe in 17 Bänden(ein Verdienſt von Efeättopf und Härtel und Maximilian Runze) hat uns ganz neuen 0 und Ausblick gegeben, auch der Klaviermeiſter Loewe iſt uns * gerückt. Es ſehlt nur an der rechten Propaganda; zu einer hen aber gehört zu allernächſt, daß wir Loewes Verſon und ſein eben kennen lernen. mi Loewe war ein echter Deutſcher, mittelbar dem Pfarrhauſe, un⸗ Dittelbar dein Schullehrerhauſe einer kleinen Stadt entſproſſen. Stadt heißt Loebeſun und liegt zwiſchen Halle und Köt⸗ nond in der Mitte, In der Sammlung„Verühmte Muſfker-(Lebens⸗ 0 Charakterbiſder des Harmonie⸗Verlages, Berlin 1898, Nr. e gibt uns Heinrich Bulthaupt(Selte 18) ein Abbild wer, kleinen Stadt, weſterhin noch dis Geburtshaus unt ſer, Jaf obiezeirche zu Stettig im alterlümlichen Bilde ſeſthal⸗ 5 In der Orgel dieſer Kirche, an welcher Loewe von 1821 bis 66 ſegensreiche Wirkung ausgeübt hat, iſt nämlich das Herz dieſes Nandctere aufbewahrt. So hatte der Meiſter ſelbſt in ſeinem letzten N beſtimmt, ſeinen 33 reinen Sinn auf ewige Zeiten Uiundend. Am 20. Oktober 1800 emaſchef dat, Leewz ſee dit“ dem er ſein ganzes Leben geweiht hatte.. Loebeſun iſt euralte Stadt im alten Saalekreiſe, damals im Herzogtum Jagdeburg gelegen, an den anhaltiſchen Grenzen. In der Nähe * Stadt waren Kohlenbergwerke, auch braute man in alten Zei⸗ ˖‚ in Lgebeſun einen leichten, kühlen und geſunden„Trunk, ſo in 155 24 Meſlen wegs für die Kranken dienet“. Mehr iſt nicht zu beelden, und erſt ſpäter erinnerte ſich ein Chroniſt, daß einige ge⸗ 40 Loebejuner ſich„einen Namen erworben“, unter bieſen nennt di zun quch zu allorerſt den„Suhn des Kantor“, der es zum„Muſik⸗ ſektor in Stettin“ gebracht habe. Von den mit beſonderer Aus⸗ ardnung genannten nebejunern wiſſen wir heute nichts, aber auch * nichts mehr. Der aber, den die Chronik der Stadt Loebejun npergleichlich ſchön geſungen wird, iſt bei ſolcher Leitung eigentlich ganz ſelbſtverſtändlich. Fräulein Deſſoff ver⸗ ſtand es übrigens gang ausgezeichnet, durch kurze, treffende Einfüh⸗ rungsworte gen gerade bei der Madrigalkunſt ſo unumgänglich not⸗ wendigen Kontakt zwiſchen Künſtlern und Publikum herzuſtellen. Verſtärkt wurde dieſer noch durch den intimen Reiz der Darbietungen ſelbſt. Kunſt des 16. und 17. Jahrhunderts war es, was uns ge⸗ boten wurde. Abgeſehen von den Meiſtern Paleſtrina, Orlando di Laſſo und Haßler, kamen zum Teil hochintereſſante Madrigale zu Gehör. Ich möchte jene von Monteverdi und Carlo Geſualdo als ganz beſonders wertvoll bezeichnen. Hier haben wir Kompoſitionen, die jedem„modernen“ Ohr zu höchſtem Entzücken gereichen müſſen. Unerhörte Kühnheiten in Melodik, Rhythmus und Harmonit aber dabei wirklich von wundervoller Klangſchönheit. Unſere ultra⸗ radikalen„Neuerer“ mögen ſich immerhin von den alten Meiſtern beraten laſſen: die Schönheit ließen die nie außer acht und ſchufen deshalb Werke von Ewigkeitswert. So konnte es kommen, daß uns das 16. und 17. Jahrhundert unendlich viel mehr ſagen und geben mußte, als manch zeitgenöſſiſche Kunſtdarbietung.(Deren Daſeins⸗ berechtigung im Intereſſe eines getreuen Spiegelbildes unſerer Zeit ſoll allerdings hiermit nicht abgeſprochen werden.) II. Symphonie-Konzert des ſtädt. Orcheſters Heideſberg. Unter Franz von Hoeßlins Leitung hörten wir im 11. Symphonie⸗ Konzert nur Orcheſterwerke. J. S. Bachs J. Brandenburgiſches Konzert in F⸗Dur fand keine in ſich einheitlich geſchloſſene Wieder⸗ gabe. Die Beſetzung der konzertierenden Stimmen war inſofern keine recht glückliche, weil Mannheimer und Heidelberger Herren ſich darin teilten und bei der für ein derartiges Muſizieren zu kurzen Vorbereitungszeit natürlich ein gegenſeitiges„eingeſpielt ſein“ nicht verlangt werden konnte. Herr von Hoeßlin dirigierte uns ganz be⸗ ſonders zu Dank die unvollendete H⸗moll⸗Symphonie von Schu⸗ bert und— als Höhepunkt des Abends empfunden— Beet⸗ hovens„Fünfte“. Er hatte hier auch im Orcheſter die denkbar beſte Unterſtützung und durfte ſich, am Schluſſe immer und immer wieder gerufen, für einen ſehr herzlichen Beifall bedanken. Anna Müller. Stultgarter Konzerkleben.(II. Sinfonſekonzert Fritz Vuſch.) Die Sinſoniekonzerte von Fritz Buſch gehören zu den vornehmſten künſtleriſchen Ereigniſſen, um ſo mehr, wenn er, wie er es dieſes Mal zuwege brachte, eine Erſtaufführung und eine Urauf⸗ führung uns vorſetzt. Nach der glänzenden Wiedergabe zu Ber⸗ lioz' genialer Ouverture„Benvenuto Cellini“ kam das„Sinfoniſche Konzert für Klaviex und Orcheſter in einem Satz, Op. 4 von Joſef Roſenſtock zur Erſtaufführung in Stuttgart. Roſenſteck gehört zu den jungen Oeſterreichern und iſt Korrepetitor am Landestheater, Opus 4 verrät, was uns das Werk inhalllich beſtätigt, daß es ſich immerhin um eine Anfängerarbeit handelt, die bei aller zweifellos ſtarker Ausdrucks⸗ und Geſtaltungskraft ſowie impulſiven muſikali⸗ ſchen Empfindens noch gänzlich der Reife ermangelt. Es fehlt nicht an geiſtreichen Gedanken und techniſch hervorragend gut durchgeführ⸗ ten Stellen, aber alles in allem iſt es doch ein ungeklärtes Vielerlei von muſikaliſchen Ausdrücken und Eindrücken, das der Geſchloſſenheit entbehrt. Wenn Roſenſtock ſein univerſell⸗programmatiſches Mufik⸗ empfinden erſt in klare Formen und beſtimmten Harmonieſchritt ge⸗ bracht haben wird, wird er uns ſicher noch ſehr Gutes ſchenken. Roſenſtock ſaß ſelbſt um Flügel und wurde mit ſtarker Anteilnahme und viel Begeiſterung aufgenommen. Im Gegenſatz zu ſeiner Ton⸗ ſchöpfung war die Uraufführung von Sträſſers 4. Sinfonie, Op. 44 G⸗moll, ein reiner, erleſener Genuß. Architektoniſch über⸗ ſichtlich aufgebaut in drei Sätzen, von denen beſonders der zweite— Largo, Vivace, Largo— von großer, Schönheit und voll ppetiſchen Ausdrücken war, verband ſich bei ihm Form und Inhalt in harmoni⸗ ſcher Einheit und in der Klarheit, die allen großen Meiſtern zu eigen. des alten Sinfonieaufbaus anſchließt, kommt bei Sträſſer muſikaliſche Beherrſchung der gewaltigen Inſtrumentierung des Orcheſters. Seine muſikaliſche Zeichnung iſt ſchön und klar in allen Linien, wie der Ausdruck melodißs und innig. Wir können uns freuen, daß Stutt⸗ gart dieſen Meiſter für die Hochſchule der Muſik gewonnen hat, der ſich mit dieſer neueſten Schöpfung als ein reifer, feiner Künſtler in ganz ausgezeichneter Weiſe vorſtellig gemacht hat. Weber, Stuttgart. Dresdner Konzerke. die Sinfonlekonzerte im Dres⸗ dener Opernhauſe nahmen einen glücklichen, einzig ſchönen und verheißungsvollen unter Leitung des ttgarter Generalmuſikdir⸗ktors 15 2 14 des Geniaten, Einzigen, der im kommenden Winter ein ſtändiger und freudig 1355 Gaſt in Elbflorenz ſein wird. Buſchs Direktion iſt ein künſtleriſches Er⸗ lebnis ſeltener Art! Buſch, der Spezialiſt der linken Hand und der Bläſermittelſtimmen. Der Typus des intuitip nachſchaffenden Künſt⸗ lers. Der Virtuoſe des idealen, unerhört präziſen Orcheſterzuſam⸗ menſpiels. Und ohne alle Effekthaſchereien ſo mancher Pult⸗ pietuoſen.. Ein Erlebnie. Buſch diriglerte Regers„Sin⸗ foniſchen Prolog zu einer Tragödie“(ſehr ſelten zu hören) mit ſeinem ſchweren, üppigen Barockglanz der Inſtrumentatlon. Eine Meiſterleiſtung, nicht zu überbieten.— Und dann Rich. Strauß' „Domeſtica“ mit all ihren köſtlichen Humoren. Hier ſauberſte Herausarbeitung aller feinen, filigranen Details, an den dieſe Partitur ſo überreich. Und am Schluß frenetiſcher, ſchier nicht enden Zu inſtinftſicherem muſikaliſchem Gefühl, das ſich der erhabenen Idee wollender Applaus. Wir rufen Buſch ein von Herzen kommendes „Auf Wiederſehn!“. Vorgeſehen ſind für die nächſten Sinfonie⸗ konzerte eine Re he Ur⸗ und Erſtaufführungen(u. a. von Hans Gal und E. von Donanuyi); Buſch und Fritz Reiner werden ſich in die Direktion teilen. Felix von Lepel. Dresdner Lied-Araufführungen. Unſer Dresdner Kunſtreferent ſchreibt: Kammerſängerin Chartbite Viereck⸗Kimpel von der Staats⸗ oper ſetzte ſich für die Uraufführung der Mona⸗Liſa⸗Lieder von Giſela Etzel, vertont von Otto Hollſtern, mit ſtarkem Er⸗ ſolge ein. Am Flügel der Komponiſt. Zehn muſikgliſche Gemälde um den Ideengehalt und das Lächeln der Mona Liſa, wobei der Klapierpart der Singſtimme nicht untergeordnet iſt. Die ſtarke muſikaliſche Eigenart der Kompoſitionen die dem Gedanklichen und Muſikaliſchen in verfeinerter, unruhevoller Harmonik nachſpüren, Diſſonanzen und greble Farbtöne nicht ſcheuen, um deſto prüchtige klangliche Höhepunkte zu erreichen, fand ſtarken 7 777 ifall. Eine ausgeprägte muſikaliſche Phyſiognomie ſprach aus den ein⸗ dringlichen Kompoſttionen.— Kammerſängerin Eliſa Stünzuer von der Dresdner Staatsoper, brachte in ihrem Liederabende rauf⸗ führungen von Prof. Guſtav Mracczek, des neuberufenen Hoch⸗ ſchullehrers am Dresdner Konſervatorium. Mraczek wurde durch die Uraufführun bekannt. Die Lleder, nach japaniſchen und chineſiſchen Motiven er⸗ funden, ſind äußerſt wirkungsvoll Vor allem beſtechen die origi⸗ nelle Harmonie und die feinen exotiſchen klanglichen Reize bel der Auswertung des Textes. Der Komponiſt, der ebenfalls ſeine Lieder ſeiner Oper„Tkdar“ in der Dresdner Staatsoper aus der Handſchrift begleitete, wurde mit der Künſtlerin 40 gefeiert. Muſik in Leipzig. Wir hatten in den leßten Konzertwochen eine Reihe intereſſanter muſikaliſcher Neuheiten, die auch über Leipzig hin⸗ aus Erwähnung verdienen. Von dem ee Zwickauer Kompo⸗ niſten P. G 27 5 U rct hörte man eine geiſtliche Muſik für Chor, Streichinſtrumente, Harfe und Bläſer.— gewiß eine nicht alltägliche Beſetzung! Ein ausgereiftes, auf hohem künſtleriſchem Niveau ſtehen⸗ des Werk.— Arnold Mendelsſohn, ſtärkſten Hoffnungen(und auch ſchon— 5 auf dem Gebiete neuzeitlicher Kirchenmuſik, machte jüngſt wieder mit zwei neuen Schoͤpfungen bekannt.— Zu einem Erlebnis der ſeltenſten Art aber geſtaltete ſich ein Konzert des berühmten Schachtebeck⸗Zuar⸗ ketts, das 10 mit großem e für ein neues Werk von dem jungen(Deutſchböhmen?) Rudolf einſetzte: Trio D⸗ Dur op. 6 für Violine, Cello und Klavier. Das iſt, mit einem Wort geſagt, eine wonnig ſchöne Schöpfung! Voll E Duft; ſüße, innige Schwärmerei, beſellgenden Klangzauber, drucksfarbigkeit und unbeſchreiblichen Stimmungsreichtum (namentlich„Elegie“, der 3. Satz, mit einem Vers aus Goethes „Römiſchen Elegien“ als Ada d. Die Wiedergabe durch das Schachtebeckguartett, das dem gewiſſen ſubfenſuellen„Flui⸗ dum“ dieſer Schäpfung mit ihrer hinreißenden Muſtzierſeligkeit aufz beſte gerecht wurde, war muſtergültig und zeugte von hoher En⸗ ſemble⸗Kultur. Neu füx Leipzig waren Julius Gatters „Zigeunerlieder“ für Sopran, CTello und Klavier— wunder⸗ voll raſſige und doch 75 Liedgebilde, für die die ausgezeichnete Säigerin Elſa 0 er⸗Winker ihre herückende und reife Ge⸗ ſangskunſt einſeßte 5 Felix von Lepel. Konzerke in unſtreitig eine unſerer Hamburg. Unter den bisherigen Orcheſterkonzerten nahmen die beiden Philharmoniſchen Konzerte eine beſondere Stel⸗ lung ein, an die ſie teggach durch die jewelligen Dirigenten rückt wurden, Es iſt übrigens intereſſant, zu 177951 welche deutung dem Auftreten Profeſſor Aben droths, der das 1. Kon⸗ * 1752 Nanden für das Hamburger Orcheſter beizumeſſen war. Auf er Rů eite des Programms war ſolgende Ertlärung zu leſen: „Herr Generalmuſikdirektor Prof. Abendroth bittet uns, bekannt⸗ fallen 05 und ſich entſchloſſen armoniſchen Konzerts am 10. ds. u übernehmen. einen Entſchluß war ee daß ihm ſowohl vom on tand der philharmoniſchen erte wie vom Hamburger Orcheſter⸗ ugeben, daß er nach langem ſeine ſchweren Bedenken 15 die Leitung des 1. phil⸗ 8. Je. vorſtand und von der Verliner Jenkrallettung des deutſchen Muſiker. verbandes offiziell mit e 8175 15 ſage nter ſolchen Umſtänden glaubt Herr Abendroth widerſprechende Rückſichten hinter die Intereſſen des— er Orche——— deutſchen Mu 0 ſetzen zu müſſen.“ n die ſplelen ohne Zwelſel die Vorgänge bei der Entlaffung Dr. v. Keu lers hineln.— Das zweite Konzert dirigierte Wilhelm wängler(ſelt ſeiner Lübecker⸗Zeit zum er nale wieder in Hambürg) und erzielte mit Bruckners Z. Symphanie noch nie da⸗ geweſene Wirtungen. Eine neue Operelle von Eduard Künnecke. Text von Herm. Haller und Rideamus, wurde in Berlin im Theater am Nollendorfplatz aufgeführt. K. ſcheint bei der Operette eteilt wurde, daß der Weiterbeſtand des von ihm ernſtlich gefährdet werde. ngelegenheit „Die Ehe im Kreiſe, bleiben zu wollen, und um dieſer willen iſt dieſer Entſchluß nur zu begrüßen. Denn auch diesmal hat der Komponiſt des„Dorf ohne Glocke“ und des„Vetters aus Dingsda“(die auch wir kennen) eine geſchmackvolle, techniſch ſichere und an 87 0 Einfällen reiche Muſik geſchrieben. Das Textbuch— beinahe eine — iſt beſonderer Erwähnung nicht wert. Verantwortlich: Arthur Bla f. nannte, der iſt der Erſte und der Einzige geworden. Vaterſtädtiſche Einſchätzungen! Am 30. November 1790 wurde dem Lehrer und Kanter Andreas Loewe ein Knabe geboren, den man Johann Karl Gotifrieb nannte. Der Kinderſegen alter Zeiten: Karl war das füngſte von zwölf Kin⸗ dern. Als der kleine Karl zum Bewußtſein kam, ſpielte er Klavier und Orgel und ſang alles vom Blatt, ohne die Elemente der Muſik eigentlich erlernt zu haben. Die 60.„Handſtücke“ des damals be⸗ rühmten Daniel Türk(Halle) und ein bickes Choralbuch, das ſich der Vater und Kantor zum praktiſchen Gebrauche mühfam zuſammen⸗ geſchrieben hatte, ſpielte unſer Karl ſchon mit 10 Jahren„durchaus“. Er ſpielte bereits damals beſſer als ſein Vater, wie der kluge alte Herr ſelbſt herausfand. Dies Urteil mag für uns nur relallven Wert haben, weil wir eben nicht wiſſen, wie weit des geſtrengen Kantors e gediehen war. Es erhob ſich in ſenen harten Zellen 1806—1816) aber die ſchwerwiegende Frage, was der Junge werden ſollte. Nun, zunächſt ein Kapellknabel Und dies geſchah ſo. Es kamen— ſo berichten Loewes eigene Tagebücher— drei Chor⸗ ſchüler von Köthen zu uns, ſagten, daß ſie von meinem muſika⸗ liſchen Talente gehört hätten, und baten ſich Proben davon aus. Ich ſang denn ihnen vom Blatte,, was ſie nur verlangten, und obſchon ſie beflagten, daß meine ſchreiige Sopranſtimme nicht mehr Wohl⸗ laut hätte, machten ſie mir doch folgende Offerten: freie Wohnung, Licht und Holz, Tiſch, Schule und Unterricht in der Seſangskunſt frel.“ Dſe Eltern aingen auf dieſe Vorſchläge ein und ſo zog ihr Karl alsbald in die Reſidenz des Fürſten von Anhalt⸗Deſſau ein. Der Chor beſtand aus 16 ſungen Sän-ern. Dieſe mußten zu den Goltes⸗ dienſten ſingen, mit Begleſtung der Orgel und etlicher Geigen die ganze Kirchenmuſik ausführen und— Kurrende ſingen. Im ſchwar⸗ zen Mantel und mit Dreimaſter wie Zoyf zogen die Kurrende⸗Knaben durch die Stadt, die Schule war Nebenſache. Der Vater brachte alſe den Sohn nach Halle, und Halle, wo Loeme zehn Jahre lang blieb, wurde ſeine eigentliche Heimat, denn von Locbeſun hören wir nun nichts mehr. Unſer Korl wurde in das Gymnaſium(in die„Frankeſche Stiftung“) aufgenommen und in den Kirchenchor von Daniel Türk. Dieſer Türk, damals ein berühmter Theoretlker, unterrichtete den Knaben, deſſen Begabung er ſofort erkannt hatte, auch in Klapier⸗ ſniel und Kompoſitlon. Im Türk'ſchen Chore wurde nicht blos Kirchenmuſik„asmacht“, denn Türk war ein Mann von Geiſt und Gefühl. ein poetiſchen Ausdeutungen zugönolicher Organiſt und ein ausgezelchnetter Klavſerſpieler, was ſich bekanntlich gar ſeſlten ver⸗ eint. In Türks Haufe wurden auch Oratorien von Händel und Dvern — von Mozart am Klavier geſungen, in ſeinen Akademien brachte Tfirk logar Symphonien von Beelhoven heraus. Für die Zelt 1808—1808 immer hin von Bedeutung; nehmen wir hinzu, Weimar in Halle Sommerſpielzeiten hatte, daß man auch Opern gab! daß Türks Kirchenchor bei ſelchen Aufführungen, ſoweit ſie Opernaufführungen waren, mitgewirkt hat, ſo ſehen wir, ffenbachiade aber plump daß das Hoftheater daß der junge Karl Loewe in einem rechten Muſtkfahrwaſſer luſtig umher⸗ ſchwimmen konnte. Es waren aber traurige Zeiten; Der König Jerome, der in Kaſſel reſidierte, kam eines es nach Halle. Dem fremden Könige zu Prer en 1 e dem kleinen Loewe mit ſeiner angeborenen Liebe zu 22 und ſeinem Königs⸗ uſe ganz unerträglich. Aher die Wege, die nicht unſere Wege ſißdd, ühren zu ſeltenen Ereigniſſen. dem* Jerome 0˙2 Rämlich die Stimme des Kapellſängere, er hewilligte Taler b5. Vollendung der Geſangsſtudien aus den Mitteln zſeines“ Staakes. Man hätte den ſungen Mann wohl noch gen Italien geſandt, um ihm den Weg zum„maestro compösitore“ meſſter in Kaſſel zu bahnen., Im Jahre 1813 war Loeme 16 Jahre Zeiten der Fremdherrſchaft. und zu einem Hofkapell⸗ alt geworden, Er 95 e ſich in den letzten 47 7— mehr der 1 6 als den Wiſſenſchaften gewidmet, hatte vief komponiert und ſo doch Theologe werden. Die Kriegaw rren, die Belagerung von Halle, hernach Blücherz 1 dazwiſchen die 2 wilder Koſaken, welche Fülle von Erlebniſſen. Aber nun hieß es: zurüc zu den Wiſſenſchaften, denn Loewes Meinung war, daß die wahre Kunſt nur auf der ſicheren Grundlage wiſſenſchafiltcher Studien gedeihen könne. Man kann dieſer Meinung widerſprechen, wir haben ſie alg SLoewes Meinung zu huchen, weil hei Loae Wort und Ton, Leben. Meinungen und Taten einig gehen Im Grunde war eg wohl ſa: Loeme erfillte den Herzenswunſch Vaters, indem er nunmehr Theologie ſtudierte. Es war das billigſte Studium, weil er 70 Taler Stißendlengelder bezog, in Halle angeſehen war, dorz Flavierſtunden geben konnte und noch Zeit und Muße fand, ſeiner Kunſt zu leben. Keinenfalls düxken wir uns Loewe als pflicht⸗ mäßigen Beſucher theologiſcher Vorleſungen vorſtelleyr; die von Breußen neu elngerichtete Univerſität Halle bot dem jung en aka⸗ demiſchen Bürger pielmehr Anlaß und Gelegenheſt genug, ſich auch philoſophiſchen, Wie und naturwiſſenſchaftlichen Studien zu widmen. Er fühlte ſich, dem Schulzwong enfronnen, wie neu⸗ zeberen und hörte„fleißig und mit großer Luſt“ ſolche akademiſchen Vorträge, Inzwiſchen hatte ſich der kreiſchende ſchänen Mezzoſopranſtimme entfaltet. Der alles„treffende, ſunge Sänger murde eine Zierde privater und öffenklicher Muſikaus⸗ übungen. Er ſchrieb nicht allein ſeine erſten Balladen um ſene Zeit, er ſang ſie quch und begleitete ſich obendrein. Und zog die Liebe in Karl Loewes Herz ein. Kinderſovran zu eiger Arthur Siek 6. Seite. Nr. 535. kurzer Krankheit unsere geliebte Schwiegermutter und Großmutter geb. Foerster. Paul Zabel Werner Zabel. in aller Stille statt. besuchen biiten wir absehen zu wollen. Statt besonderer Anzeige. Heute früh 5½ Uhr entschlief sanft nach ffau blise Kumm Kaete Zabel geb. Stumm Heidelberg, den 17. November 192. Die Einãscherung findet auf Wunsch der Verstorbenen Von Kranzspenden und Beileids- Mutter, EIIs dauernd ein gutes Andenken. MANNHFEIM, den 17. November 1921. Akctiengesellschaft Gestern verschied unerwartei der langjährige Beamte unserer Fitma nerr GCOTG Bladtolb 37 Jahre hat der Verblichene ununterbrochen in unseren Diensten gestanden. Wir betrauern in ihm einen pilichttreuen Mitarbeiter, der sich mit voller Hingabe bis zum letzten Tage seinem Berufe widmete. Die Lauterkeit seines Charakters und seine edle Gesinnung sichern m ſthenania Verein Chemischer fabriken Zweigniederlassung Mannheim. 1420 Statt besonderer Anzeige. Verwandten. Freunden und Bekannten die tiaurige *5 Nachricht, deß unser lieber guler Sohn, Bruder, Schwager 55 und Onkel, Heir 142.⁴ Richard Arnold am 15. ds. Mis in Schoptheim im Schwarzwald, von tangem, schwerem. mit großer Geduld geuagenem Leiden, im Alter von noch nicht ganz 27 Jahten durch den Tod erlöst wurde. MANNHEIM& 3 Nr.), den 17. November 1921. 5 Martin Arnold u. Frau Elisabeth geb. Prun Karl Arnold u. Frau Berta geb. hnaas Paul Weczera u. Frau Resl geb. Arnold — 2 Die Beerdigung findet am Preſtag. den 18. November nachmitt. 3½ Uhr von der hies gen Leichenhalle aus statt. Das Seelenamt findet am Dienstag. den 22. November. vormiitags 9% Uhr in der Jesultenkirche statt. U 5 55 25 7805 80 Naun 65 Rasche HFrfolge aueh bei alton und hart- näcklgen barlen ohne Berukfsstöruag behnndelt 8103112 A. Jch Schlers Lctmel-ösftur Fetos““ Nur N 3. 8. 1. Tel. 4320 Nur... Oesttaet von—12, von—8 abeuds Sonantag —11 Ubr. Auskunft kestenlos— 01lAbr. Pragis. 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