7 — ‚ Donnerstag, 24. November —— dezugopreiſe: In Mannheim und umgedung monatlich mer 7030, 7031, 702, 7003, 703, 7038. Lelegramm-òreſſe: 1921.— Nr. 347. Anzetgenpreiſe: die kieine Zeile mk..30 ausw. mk..— .— dlengeſuche u. Fam ⸗Hng. 205% Rachlag. Reklame mk. 12— — Ff7fßß. 0. 0 vorm. 8¼ Uhr, Adendbl. nachm. Zorierude in Saden und nummer 2917 Ludwigshaſen am 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtmmt. Tagen, Slellen.R ogaben Abcn. Bauptgeſchäftsſtelle E&. 2. Seſchüfts ⸗nebenſtelle 1 w. keine berantwortg. übern. w. berechtigen zu Lein. Erſatzanſpruchen.ausgef. um worſtadt, Waldhofſtraße nummer 6. Fernſprecher e e eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölſfmal. —— b Die Unabhängigkeit Chinas. Ueb Nachdem die Abrüſtungsfrage in ſ en nach dem iltberſchwang der erſten Begeiſterung raſch ins Stocken geraten richten ſich die Verhandlungen in der Hauptſache auf die Jameſiſche Streitfrage, die eine Sonderfehde zwiſchen ben und den Vereinigten Staaten darſtellt und die von em Anfang an für Amerika⸗ wenigſtens den Kernpunkt des ongreſſes bildete. Die Amerikaner haben dieſe Frage auf die e von der Unabhängigkeit des chineſiſchen Reiches brin⸗ und laſſen, um Japan aus China möglichſt herauszubringen — ſelbſt als Schützer der cnehhen Unabhängigkeit das Pro⸗ ein 8N dort zu übernehmen. Ob ſich eine Mittellinie der Ver⸗ ſp barun den japaniſchen und amerikaniſchen An⸗ rüchen inden wird, ſoll der Kongreß erweiſen. Es darf aber ſchiel letzt darauf hingewieſen werden, daß die ganze Kuliſſen⸗ 10 leberei der Waſhingtoner Konferenz in nichts ſo deutlich zu⸗ hün, tritt, wie in dieſer chineſiſchen 18 7 Denn die Unavp⸗ grif igkeit des chineſiſchen Reiches iſt in allen Teilen dieſes Be⸗ Fbriſſs ein vollendeter Humbug. me Tatſächlich iſt China ſchon lange kein einheitliches Reich Dabe, ſondern es liegen im Reich der Mitte gerade ein Tutend verſchiedene Regierungen im Streit. die alle auf den ſich einer chineſiſchen Regierung Anſpruch machen, ta ſäch⸗ 9 5 — aber mit ihrer Regierungsgewalt nur einen ganz gerin⸗ Umtreis beherrſchen. Von dieſem Dutzend machen zwei gierungen geltend, daß ſie verfaſſungsmäßig ſind. In ſich dien g. d. b. in dem nördlichen Teil von Ebina befindet — die alte überlieſerte Zentralregierung, die den alten Ver⸗ mit tngsapparat in der Hand hat. Dieſer Apparat reicht Perzleiner Tätigkeit noch bis in die nähere Umgebung von wiſſens, Dann wird er aber ſchon ſchwach und in einer ge⸗ gle en Entfernung hört er ganz auf. Dieſe ſogenannte Re⸗ präfna in Peking hat ein Miniſterium und einen Miniſter⸗ äſidenten aber kein Parlament. Sie erfreut ſich der Aner⸗ unung der auswärtigen Mächte, die auf dieſe Weiſe die iktion einer chineſiſchen Zentrakregierung aufrechterhalten. — üden Chinos regiert das Miniſterium von Kanton, die die Propinz Kwangtung beherrſcht. Dieſe Regierung, ebenfalls einem Miniſterpräſidenten unterſte' t, erfreut 105 auch eines Parlamentes. Sie wird aber weder von den anachten noch in China ſelbſt als chineſiſche Geſamtregierung erkannt. Kürzlich hat die Regierung von Kwangtung die ſich achbarte Provinz Kwangſi unterworfen. Domit erſtreckt 4e die chineſiſche Südregierung auf genau zwei Provinzen. ind übrigen noch vorhandenen chineſiſchen„Regierupcen“ durch Gewaltakte aufgerichtet, ſo in den mandſchur'ſchen die nden, im Junnan, in Szechuan. in Kweichow und wie ndNamen weiter heißen mögen. Alle dieſe„Regieruncen“ mil täriſch organiſiert und ſtützen ſich auf eine lokale wehedenmacht. Auch die„Zentralregierung“ von Peking iſt der roder weniger von dem General Cbang Tſolin ab- ängig, dannt bat Teil der Reglerungsmitglieder unmtttelbar er⸗ a mus, Wären die Konferen⸗teilnehmer in Waſbington nicht ei ekochte Diplomaten, ſo müßten ſie über die Unabhängia⸗ ihn s chineſiſchen Reiches in Lachen ausbrechen. Es iſt en aber bitter ernſt. der Hmz. Waſhington, 22. Nov. Der Sonderberichterſta'ter 12 Havasagenkur meldet: Die vom Ausſchuß für den fer⸗ kon Oſten angenommene Entſchliezung bedeutet ein A b⸗ e umen der acht intereſſierten Mächte übet keit algemeinen Grundlagen zur Wahrung der Unverletzlich⸗ „Ehinas, ohne auf die Einzelheiten ihrer Anwendung erbuc der gegenwärtigen Streitpunkte einzugehen. Dieſe 5 en wahrſcheinlich nicht im Laufe der gegenwärtigen Konſerenz vollſtändig geregelt werden. Morgen wirz die tret erenz an den zweiten Teil ihres Programms heran⸗ nocen und ſich mit Sibirien beſchäftigen. Es bleibt dann es ddie Frage der Mandateinſeln. Heute abend hat 10 ſch Anſchein, als ob die Arbeiten der Konferenz ſetzt orboch vorwärts ſchritten, nachdem die einzelnen Ab⸗ Früfun den den Erklärungen Briands zugeſtimmt haben. Die der fung der Frage der Abrüſtung zu Lande ſeitens ſcher ommiſflon der Bevollmächtigten der fünf Großmächte —— mehr eine Formſache zu ſein. Sie ſoll zu einer dub. olution fübren. die ſich für eine Abrüſtung ausſpricht, Zuti aber deren Unmöglichkeit bei dem gesenwärtigen zu ande Europas anerkennt. Die Frage der Abrüſtuna kön, See macht Fortſchritte. Die Vertreter der neun Mächte den ſie mit dem Problem des ffernen Oſtens, das nicht S N 1 Feundlech behandelt werden wird, bald erledigen. Unter diefen d ſelkänden wird die Konferenz ron Waſbington Anfang dember zu den Beſchlußfaſſungen kommen. die Landabrüſtung. Briand in der Candabrüſtungskommſſſion. Sas. waſhington, 24. Nov. Briand ſprach geſtern in asommiſſlon für Landabrüſtung und ſchilderte neuerdinas ſeankreichs Lage in Europa. Da er kurz vor ſeiner Abceiſe punf; enutze er dieſe Celegenbeit, um den franzöſiſchen Stand⸗ bolt t auch in anderen Konferenzfragen zu betonen. Er wieder⸗ durc Frankreichs guten Willen, Cbina zu helfen, ohne daß da⸗ die japaniſchen Intereſſen gefährdet werden würden. In 0 Flottenfrage erklärte er, daß zur Sicherbheit des Nach⸗ 155 einer großen Landarmee, die ſich zum Teil aus ſber⸗ ſichen Ländern rekrutiere, die Erhaltung einer großen Flotte endig ſei. Er ließ aber durchblicken, daß Frankreich borzen nächſten Jahren keine Erhöhung ſeiner Floitenſtärke dner men werde, vermied es aber, ſich in dieſer Beziehung lelzgen. Seine Ausführungen entfeſſelten eine lebhafte De⸗ zr in deren Verlauf die Vertreter aller Staaten die eigen⸗ Auige Lage Frankreichsin Furopaanerkann⸗ a Eine Einigung wurde aber nicht erzielt Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen⸗-Zeitung.— Mannheimer Muſik-Geitung.— Bildung und Unterbaltung. don dzeigen Rufträge durch Fernſprecher ohne Sewähe, In der des fernen Oſtens kam es geſtern zu einem Zwiſchenfall. Zur Beratung ſtand die politiſche und wirtſchaftliche Unabhängigkeit Chinas. Der chi⸗ neſiſ 25 Vertreter erweiterte die Forderung der offenen Türe. Als der japaniſche Vertreter auf die Intereſſen ſei⸗ nes Landes in China hinwies, auf die Notwendigkeit eines Ab⸗ 5 ebietes in China, auf den Rohſtoffmangel und die ſapa⸗ niſche Uebervölkerung, kam es zu recht 85 ftigen Ausein⸗ anderſetzungen u. ſchließlich bat Sarraut die chineſi⸗ ſchen Delegierten, ihre Forderungserweiterung zuſammenzu⸗ faſſen und zu jedem Punkte anzugeben, welche Garantien China für die Sicherheit der Fremden bieten könne. Ferner wurde in dieſer Kommiſſtion das chineſiſche Finanzproblem durchſprochen. Man plant, die zerrüttete Finanzwirtſchaft Chinas durch Cewährung von langfriſtigen Krediten zu ſanieren, die von einer Bankgruppe der vier Mächte Ame⸗ rika, England, Frankreich und Japan gebildet werden ſoll. Der Wunſch Briands. WB. Paris, 24. Nov. Wie der Sonderberichterſtatter der Chicago Tribune in Waſhington meldet, würde die fran⸗ zöſiſche Delegation es gern ſehen, daß die Erörterunz der rage der Abrüſtung zuſtande komme und ſo beſchleunigt würde, daß Briand mit einem endgültigen Spruch der Konferenz nach Frankreich zurückkehren könne. Dem fran⸗ zöſiſchen Premierminiſter naheſtehende Perſönlichkeiten hät⸗ ten geſtern geäußert, er wünſche eine Erklärung der Großmächte mit nach Paris zu nehmen, daß ſie Frank⸗ reichs Entſchluß, die Stärke ſeiner Defenſivarmee nicht herab⸗ zuſetzen, unterſtützten. Der engliſch-⸗franzöſiſche Gegenſatz. ONB. Berlin. 24. Nov. Die B. Z. berichtet aus Lon⸗ don: Die zweite Rede Briands in Waſhington trat einer Ver⸗ minderung der franzöſiſchen Flotte entgegen: Auch in dieſer Frage hat Frankreich eine Sonderſtellung verlangt, was in England eine ſtarke Verſtimmung und merkbare Er⸗ regung geſchaffen hat, die ſich mit der gleichzeitig herrſchen⸗ den Spannung in der Angorafrage ſo ſummierk, daß eine weitere Verſchärfung des Tones gegen Frankreich ein⸗ getreten iſt. Nach den erſten Meldungen ſoll Briand gefor⸗ dert haben, daß Frankreichs Flotte der japaniſchen gleich ſein müſſe, damit eine amerikaniſch⸗franzöſiſche Kom⸗ bination der engliſch⸗japaniſchen die Wage halten könne. Dieſe diplomatiſche ungeſchickte Andeutung einer künf⸗ tigen Kriegsgruppierung, zugleich als allzuderbe Anbiederung an Amerika empfunden, hat die britiſchen Delegierten in Wa⸗ ſhington ſo befremdet, daß ſie in der Kommiſſion für die Land⸗ abrüſtungen zum Gegenangriff vorgingen und gegen die Abmachungen eine detaillierte Ausſprache über die Landabrüſtung forderten. Dem hat Briand mit Hinweis auf ſeine und ſeiner Sachverſtändigen unmittelbar bevorſtehende Abreiſe heftig widerſprochen, hat aber in der Flottenfrage einen Rückzug angetreten, indem er ſeine Worte über die amerikaniſch⸗franzöſiſche Kombination als Mißverſtändnis erklärte und hinzuſetzte, er habe auch nicht die japaniſche Flottenziffer für Frankreich fordern wollen. Zu Briands„Ludendorff-Rede“. § London. 24. Nov. Im„Mancheſter Guardian“ wird mitgeleilt, daß der Schlußpaſſus in der Rede Bal⸗ fours von brei Nachrichtenagenluren in drei verſchie⸗ benen Faſſungen wiedergegeben wurde. Die Reuter⸗ Agentur verbreitete folgenden Lext:„Ich wünſche Frankreich Erſolg und Fortſchritt auf dem Wege friedlicher Entwicklung.“ Havas puoltzierte:„Ich wünſche Frankreich Erfolg auf dem Wege friedlicher Entwialung, den es bisher ſtets gegangen iſt.“ Die amerikaniſche Agentur Exchange Service gab die Faſſung aus:„Ich wünſche Frantreich Erfolg und Gedei⸗ hen, die es gewiß nur durch friedliche Entwicklung erreichen zann.“ Aus dieſer dreifachen Verſion, von der die Reuters und die der amerikaniſchen Agentur eine ſichtbare Spitze gegen Briand trägt, erilärt ſich die mißmutige Stimmung der fran⸗ zöſiſchen Delegation. Balfour machte tatſächlich am Schluſſe ſeiner Rede eine— vom Standpunkte der franzöſiſchen Staatsmänner— peinliche Einſchränkung, die in⸗ folge eines Ueberſetzungsfehlers noch ſchärfer zum Vorſchein lam. Die Zuhörer gerieten unter den Eindruck, als hätte Bal⸗ four dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten eine ernſte Mah⸗ nung erteilt; infolgedeſſen entſtand eine recht geteilte Stim⸗ mung, und es war intereſſant, daß mehrere Senatoren Bal⸗ four wegen ſeiner Aufrichtigkeit ein Kompliment machten. Briand veranlaßte, daß in Frankreich die gemäßigtere Faſ⸗ ſung(von Havas) verbreitet werde. Er ſelbſt war aber ſehr verſtimmt und ſoll erklärt haben, daß ſeine Waſhingtoner Reiſe nicht den von ihm erhofften Erfolg gebracht habe. Die Waſhingtoner Berichterſtatter der Londoner Blätter unterſtreichen die ſchwere Enttäuſchung der Konferenz'reiſe nach Briands„Ludendorff⸗Rede“. Die Herabſetzung der Dienſtpflicht in Frankreich kann als Abrü⸗ ſtung nicht gelten, ſo ſchreibt ein Fachmann in„Daily News“. Die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie wird weiterhi große Aufträge erhalten, und das iſt, bei der heutigen Kriegs⸗ führung, die Hauptſache.„Weſtminſter Gazette“ zeigt in einem Artikel, daß die in Frankreich beſtehenden Turnvereini⸗ aungen und ſonſtigen„Vorbereifung⸗⸗Geſellſchaften für den Miſitärdienſt“ ſeit dem Kriege viel zahlreicher geworden ſeien: in dieſen Vereinigungen würden franzöſiſche Offiziere eine lei⸗ tende Stellung einnehmen. Die franzöſiſche Preſſe geſchloſſen hinter Briand. HMz. Paris, 23. Nov. Nach einer Havas⸗Zuſammenſtellung lobt die Preſſe vorbehaltlos die Rede Briands, deſſen Takt und Aufrichtigkeit— wie es i nden Blättern heißt— die einmüti⸗ze Zuſtimmung aller alliierten Delegterten gefunden habe. Die Preſſe iſt der Anſicht daß das, was geſagt werden mußte, geſagt worden ſei, um der Welt die beſonder⸗ Stellung Frankreichs begreiflich zu machen gegenüber einem noch ſehr ſchwankenden und verdächlige Deutſchland. Die Notwendigkelt, wachſam zu ſein, ſei in klarer und deutlicher Form zum Ausdruck gebracht worden, ohne redneriſche Anſtrengung und in einer Form, die dem Thema und der Bedeutung der Verſammlung entſprochen ahben. Im„Avenir“ ſchreibt Geneſte, die Rede, die vielleicht, hiſtoriſch ſein werde, habe nur zum Ziele gehabt, die Welt von dem Friedens⸗ willen Frankreichs zu überzeugen und Alles laſſe erhoffen, daß dieſes Ziel erreicht ſei.— Hervé meint in der„Viktoire“: Briand habe den Vertretern der Alliie ten in der e und darüber hinaus allen Leuken, die guten Willens und urteilsfähig ſeien, Mer daß, wenn Frankreich entſchloſſen ſei, eine Armee am Rhein zu unterhalten, bis Deutſchland ihm che moraliſche Sicherheiten biete, dies geſchehe, weil d. irgnzehe e Armee zur Zeit der ein⸗ ige Wächter des eurpräiſchen Friedens ſei.— Im„Eclair“ ſagz Paer es geyügt nicht, daß wir eine Armee haben, wir müſſen auch wiſſen, uns ihrer zu bedienen, um unſere Rechte zu wahren. Gegen⸗ wärtig kann ſie ohne Schwertſtreich alles von Deutſchland exlangen. — Der„Petit Pariſien“ meint, die Freundſchafts⸗ und Solidaritäts⸗ beteuerung aller Alllierten hätten den Alldeutſchen gezeigt, daß ſie nicht auf eine nioraliſche Jſolierung Frankreichs rechnen könnten. Die Reiſe Briands werde nicht vergebens geweſen ſein, ſelbſt, wenn ſie kein anderes Ergebnis haben ſollte, als das„Märchen vom fran⸗ zöſiſchen Militariemus“ zu zerſtören. Das ͥeferendum im zerſlörken Nordfrankreich. 84 Prozent für deutſchen Wiederauſbau. 'B. Paris, 23. Nov. Wie Oeuvre mitteilt, hat das Referendum. das der Ausſchuß für Wiederaufbau uner dem Vorſitz des Abgeordneten Dasly in den elf in Frage kommenden Gemeinden des Somme⸗Gebietes veranſtaltet hatte, folgendes Ergebnis: 4 Dörfer haben mit 99 Prozent Stimmen für den fransöſiſch⸗deutſchen Wiederaufbau ge⸗ ſtimmt; ein Dorf mit 96 Prozent, drei mit 90, vier andere mit 76, 69, 60 und 43 Prozent, alſo mit einem Durch⸗ ſchnitt von 84 Prozent für die Beſchäftigung deutſcher Arbeiter beim Wiederaufbau, die meiſten alſo mit 4 Prozent mehr als verlangt wurde. Darauf babe der'niſter Louche ur erklärt: Das will ich glauben. Aber dieſe Reſultate ſind nicht offlziell. Man muß noch wiſſen, ob die in Frage kommenden Intereſſenten tatſächlich voll⸗ kommen aufgeklärt waren, um ſich in Freiheit entſchließen zu können. 5 Der Min'ſter habe übrigens mzw'ſchen erfahren. daß der hohe Beamte, der unter den Geſchädigten eine neue Umfrage veranſtaſtete, in dem erſten Dorf ſehr ſchlecht empfangen worden ſei. Die Ert Nouvelle gloubt in der Lage zu ſein, ſich oyti⸗ miſt'ſch aus' uſyrechen. Der Gewerksſchaftsfübrer Marcel Lauret würde ſchon demnächſt nach Deutſchland reiſen, um mit den deutſchen Gewerkſchaften den Vertrag über den Wiederaufbau endgültig abzuſchließen. 4 — Tauyern und das Reich. Als der Konflikt zwiſchen dem bayeriſchen Miniſterpräſi⸗ denten von Kahr und der Reichsregierung über die Aufhebung des Ausnahmezuſlandes in Bayern durch den Rücktritt Kahrs und durch die Nachfolgerſchaft des Grafen Lerchenfeld beigelegt worden war, ſprachen ſich ſelbſt die ſozialdemokratiſchen Blät⸗ ter im Reich mit Einſchluß des Vorwärts anerkennend über das maßpolle und verſöhnliche Auftreten des Grafen Lerch en⸗ feld aus. Jener Konflikt barg ernſte Gefahren für den Fort⸗ beſtand des Reiches in ſich und jeder gute Deutſche durfte er⸗ leichtert aufatmen, als er beigelegt war. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß eine neue ernſte Meinungsvorſchiedenheit entſtanden iſt, die ganz zweifellos der Reichsregierung und dem Reichs⸗ tag zur Laſt zu legen iſt. Leider haben ſich die Mehrhei s⸗ ſozialiſten und Reichsjuſtizminiſter Radbruch durch die wüſten Drohungen der Kommuniſten und Unabhängigen ſo weit einſchüchtern laſſen, daß ſie in die Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes einwilligten, der die Zu⸗ ſtände in verſchiedenen Gefängniſſen zu prüfen hat. Daß diefer Beſchluß einen Uebergriff in die Juſtizhoheit der Länder bedeutet, wird ſicherlich dadurch nicht aus der Welt geſchafft, daß ſich die preußiſche Juſtizverwaltung gefügt und dem Unterſuchungsausſchuß den Zutritt zu dem Gefängnis von Lichtenburg bei Turgau geſtattet hat. Das hat freilich in⸗ ſofern ſein Gutes gehabt, als ſelbſt dieſer Unterſuchungsaus⸗ ſchuß einſtimmig, mit Einſchluß der kommuniſtiſchen und un⸗ abhängigen Vertreter, die ganze Hohlheit und Albernheit der Beſchuldigungen feſtgeſtellt hat, die da in frivolſter Weſſe vor⸗ gebracht worden ſind. In Bayern aber hat man ſo ſchlechte Erfahrungen hinter ſich, daß man keine Neigung bat, kommu⸗ niſtiſchen und unabhängigen Hetzern die Gelegenheit zu ver⸗ ſchaffen, mit den in bayeriſchen Gefängniſſen ſitzenden Ver⸗ brechern, wie Mühſam. Toller und Wadler, in Fühlung zu treten und ſich von ihnen ebenſo erlogenes Material zu be⸗ ſchaffen, wie es in Lichtenburg der Fall war. Die Aufſicht über die bayeriſchen Gefängniſſe ſteht allein und aus⸗ ſchließlich der bayeriſchen Regierung zu, und ſie iſt vollſtändig in ihrem Recht, wenn ſie dem Reichstacs⸗ ausſchuß und dem Reichsjuſtizminiſter die Befuanis abſpricht, die Zuſtönde in baneriſchen Gefängniſſen zu unterſuchen. Im bayeriſchen Landtag oder vielmehr in deſſen zuſtändigem Aus⸗ ſchuß hat eine ſehr erregte Ausſprache darüber ſtatt⸗efunden, und der hayeriſche Juſtizminiſſer Müller⸗Meiningen, der der demokratiſchen Partei angehört, hat ausdrücklich feſtgeſtellt, daß auf Erund einer bereits vorgenommenen Unterſuchung die ſfämtlichen Angaben über die Zuſtände in Nieder⸗ ſchönenfeld erlogen ſind. Infolgedeſſen wird dem Reichs⸗ tagsausſchuß der Zutritt verweigert werden, und die bayerit Le Regierung wird die Angelegenheit dem Staatseerichtehof zur Entſcheidung vorlegen. Wie dieſer beſtimmen wird, kann nach Lage der Dinge nicht zweifelhaft ſein. Die bayeriſche Re⸗ gierung verkält ſich in ſeder Beziebung durchaus kor⸗ rekt, bleibt ober feſt auf ihrem Standpunkt ſtehen. Die Reichsregierung ſollte bei Zeiten einlenken, um eine weitere Zuſpitzung zu vermeiden. 2 FFFPPP —— ———— —— —— Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 24. November 1921. Graf Lerchenfeld in Niederſchönenſeld. ONV. München, 24. Nov. Wie das ONB. hört, hat der bayeriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld heute der Feſtungshaftanſtalt Niederſchönenfeld einen Beſuch abgeſtattet, um ſich durch Augenſchein von den Verhältniſſen daſelbſt zu überzeugen. Er weilte geſtern im Strafgefängnis Stadelheim, das er ebenfalls eingehend beſichtigte.— Die Abſicht des Reichstagsausſchuſſes, ſeinerſeits nach Nieder⸗ ſchönenfeld zu kommen, beſchäftigt die politiſchen Kreiſe und die Preſſe weiterhin in hohem Maße. Von der Bayeriſchen Mittelpartei iſt ein Proteſt an die deutſchnationale Reichstagsfraktion gerichtet worden, weil auch die Deutſch⸗ nationalen im Unterſuchungsausſchuß des Neichstages dafür geſtimmt haben ſollen, daß Niederſchönenfeld beſucht werden ſoll. Die„Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz“ betrachtet die Lage in einem Artikel, in dem es heißt, daß man zu Berlin angeſichts des Bevorſtehens einer neuen revolutionären Welle nicht das Vertrauen haben könne, daß der dortige Zentrat⸗ apparat die Ruhe und Ordnung im ganzen Reiche aufrecht er⸗ halten könne. Nicht zuletzt aus dieſem Gedanken heraus führe Bayern den Kampf um den ſpärlichen Reſt ſeiner ſtaatlichen Rechte. Komme es zum Konflikt, ſo möchte er im Intereſſe der Selbſthehauptung des ganzen bayeriſchen Volkes und Staates durchgefochten werden. Die Süddeutſche demokratiſche Korre⸗ ſpondenz“ ſchreibt u.., daß es ſich nicht um eine techniſche Reſſortfrage, ſondern unter Umſtänden um die des Reiches handle. Der Berliner Reichskags⸗Unter⸗ ſuchungskommiſſion gibt die parteiamtliche Korreſpondenz den dringenden Rat: Bleibt daheim und rührt nicht ein ſo heißes Feuer an. Es könnte unabſehbaren Schaden anrichten. Wir Bayern werden ſelbſt nach dem Rechten ſehen und haben dies bisher auch bereits ohne die Berliner Regierung getan. Pulſchabſichten überall? ONB. München, 24. Nov. Im Zuſammenhang mit den Gerüchten über den bevorſtehenden Linksputſch wird aus dem bayeriſchen Grenzgebiete gemeldet, daß ſich die Ar⸗ beiterſchaft Putſche im Frühjahre rüſte. Waffen ſeien bereits verteilt und Sammelplätze bekanntgegeben. Die Vorbereitung der Ereig⸗ niſſe hänge mit dem Aufenthalt verdächtiger Auslän⸗ der zuſammen, von denen 4 aus dem Oſten ſtammende Agi⸗ tatorxen kürzlich verhaftet wurden. in den induſtriellen Orten Salzburgs zu einem Akreſemann über die poliliſche Lage. Tu. Offenbach, 24. Nov.(Telunion.) In einer hier gehaltenen Verſammlung ergriff Reichstagsabg. Streſemann das Wort und —.— u. a. aus: Viele Deutſche haben früher gemeint, daß die roklamation Wilſons ernſt' gedacht ſei und daß hinter dieſer Proklamation ein ſittlicher Gedanke ſtände. Dies iſt aber nicht der Fall geweſen und es hat ſich der Standpunkt ergeben, daß auch fernerhin in der Palitikt nur die Macht das Entſcheidende iſt. England hat durch den Verſailler Vertrag ſeine eigene Kontinen⸗ talpolitik verlaſſen und ſeinen ganzen Einfluß auf dem Kontinent an Frankreich abgetreten. Es hat alſo kein Druckmittel mehr auf Frankreich, das hat nur Amerika infolge der franzöſiſchen Schulden. Das Schickſal Frankreichs hängt aber von Deutſchland ab. Nur wenn Deutſchland in der Lage iſt, einen Teil 258 Entſchädigung u bezahlen, wird ſich Frankreich vor dem Zuſammenbruch retten. In dieſe Verhältniſſe der Spannungen zwiſchen England, Frankreich und Deutſchland platzte nun das Kreditangebot der Induſtrie hinein. Hinzu kommt noch die Reiſe von Stinnes nach London, die die franzöſiſche Preſie rebelliſch gemacht hat. Streſemann vermochte nicht zu ſagen, wie die Verhandlungen zwiſchen Stinnes und den Londoner maßgebenden Kreiſen gedacht ſind. Man habe aber in Pariſer Blättern lautes Schreien dei dem Gedanken vernommen, daß Stinnes mit Lloyd George über den wirtſchaftlichen Aufbau Rußlands durch England und Deutſchland geſprochen habe, der eine Kraftquelle für Deutſchland bedeute. Stinnes habe auch mit Kraſſin, dem Abgeſandten Lenins darüber geſprochen und das beweiſt, daß Stinnes eine große Achtung überall beſitzt. Wenn wir die Zeichen der Zeit begreifen, müſſen wir ſagen, daß es notwendig iſt, daß ein enges Bündnis geſchloſſen wird zwiſchen Führern der Induſtri⸗ und der Arbeiter, ſonſt kommen wir unter die Räder. Rußland braucht uns, weil zum Aufbau einer Wirt⸗ ſchaft nicht nur Kapital, ſondern auch Intelligenz nötig iſt. Zu der Entſtaatlichung der Eiſenbahnen, die vom Verband der Induſtrxiellen verlangt wurde., habe die deutſche Volkspartei noch keine Stellung genommen. An die Spitze der Eiſenbahnen gehört kein Parteiminiſter, ſondern ein fachmänniſch gebildeter Generaldſrektor, der für das, was er herausgewiriſchaftet, auch eine anſtändige Tantieme erhält. Bezüglich der Erfüllung un⸗ ſerer Verpflichtungen ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß es nicht angeht, ſchlechtweg zu ſagen: Wir zahlen nicht. Es war aber ein Fehler, daß mon das Kreditangebot der Induſtrie verkoppelt hat mit der Entſtaatlichung der Eiſenbahnen. Dieſes Kreditangebot wird uns etwa 500 Millionen Goldmark bringen, dann können wir uns verſtändigen über eine andere Regelung der Krlegsent⸗ ſchädigung. Jetzt iſt die moraliſche Einheitsfront not⸗ wendig, denn es wird der Kampf einſetzen zwiſchen der franzöſiſchen politiſchen und der angelſächſiſchen wirtſchaftlichen Stellung. Der Redner hielt es für ganz verfehlt, daß in dieſer Situation die Be⸗ ſteuerung der Sachwerte beraten werde, da ſie erſt diskutabel ſei, wenn die Frage der Kriegsentſchädigung gelöſt ſei. Ich bekenne mich zu der Schuld, daß durch mich der Rechtsblock nich! zuſtande gekommen iſt. Ich bin aber der Meinung, daß ein Auf⸗ ſtieg des deutſchen Volkes nur möglich iſt, wenn unſer Volk nicht in zwei Teile auseinanderfällt. Der Redner ſchloß: Das neue Deutſchland muß auſgebaut werden auf der Achtung für jede ehrliche Arbeit. Sleuer- und Jollſragen. Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß für Steuerfragen gab zu⸗ nächſt Miniſterialdirektor Popitz folgende Erklärung ab: „Es iſt der Antrag geſtellt worden, den Tarif des Ver⸗ mögensſteuergeſetzentwurfes auf Goldmark abzuſtellen und für die Umrechnung die innere Kaufkraft zugrunde zu legen. Die⸗ ſer Antrag hat zweifellos zunächſt viel Beſtechendes für ſich, 1 15 wird er aber kaum durchführbar ſein. Ich verſtehe den Intrag ſo, daß ermittelt werden ſoll, welche Leiſtungsfähigkeit die jetzt feſtgeſtellten Vermögen— das gleiche würde auch für die Einkommenſteuer in Frage kommen— im Frieden gehabt haben würden. Vermögen und Einkommen würden alſo zu⸗ nächſt nach Papiermark zu werten ſein und dieſes Vermögen oder Einkommen würde durch eine beſtimmte Zahl zu divi⸗ dieren ſein. In Deutſchland gibt es verſchiedene Indexau]⸗ ſtellungen. Dieſe Indices weichen aber im Ergebnis er⸗ heblich von einander ab. Abgeſehen hiervon können aber die Kegenwärtigen Indices mit denen der Vorkriegszeit nicht ver⸗ glichen werden, da in der Zwiſchenzeit die Grundlagen der In⸗ dexfeſtſtellungen ſich weſentlich geändert haben. Es würde ſo⸗ nach nur übrig bleiben, das Reichsfinanzminiſterium etwa mit Zuſtimmung des Reichsrates oder einer anderen Körperſchaft den Diviſor alljährlich beſtimmen zu laſſen. Es bedarf nicht des Hinweiſes auf die außerordentliche politiſche Be⸗ laſtung, die in dieſer Aufgabe liegt, wenn man nicht nur die wirtſchaſtliche und politiſche, ſondern auch die außenpolitiſche Tragweite einer ſolchen alljährlich zu treffenden Entſcheidung ſich vergegenwärtigt. Außerdem müßte eine ſolche Regelung die Durchführung der Lohnſteuer in Frage ſtellen. Ablehnung der erhöhlen Jölle für Kakao, Kaffee und Tee. Berlin, 24. Nopember.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß für Verbrauchsſteuern wurde die Debatte über die von der Reichsregierung vorgeſchlagene Erhöhung der Zölle auf Tee, Kaffee und Kakao fortgeſetzt. Abg. Pachnicke(Dem.) richtete an die Regierung die An⸗ frage, ob ſie in abſehbarer Zeit die Zollzuſchläge noch weſent⸗ lich zu erhöhen gedenke. Staatsſekretär Zapf antwortete, daß das Aufgeld den Zweck habe, den Zoll dem Wertſtand der Mark anzupaſſen. Die Regierung habe dabei das Be⸗ ſtreben gehabt, zur Vermeidung wirtſchaftlicher Schäden das Aufgeld ſo feſtzuſetzen, daß der jeweilſge Satz nicht allzu oft geändert zu werden braucht. Deshalb ſei man bei der letzten Aufgelderhöhung auf 3900 noch erheblich hinter der tatſäch⸗ lichen Erhöhungsmöglichkeit zurückgeblieben. Für die nächſte Zeit ſei eine weitere Erhöhung zunächſt nicht beabſichtigt. Es müſſe aber vorbehalten ſein, ſe nach der Entwicklung des Markſtandes das Aufgeld zu erhöhen. Auf kritiſche Bemerkungen aus der Kommiſſion führte Staats⸗ ſekretär Zapf aus: Werde durch eine Erböbung der Zölle eine Einſchränkung der Einfuhr bewirkt, ſo ſei dies auch im allaemeinen Volksintereſſe: denn bei unſerem gegenwärtigen Einfuhrüberfluß wirke jede Einfuhrminderung gün⸗ ſtig auf den Stand der Mark. Bei der nun folgenden Abſtimmung wurden die Zoll⸗ ſätze des Regierungsentwurfes für Kaffee, Kakaobohnen, Kakaobutter, Kakaomaſſe, Kakaopulver und Tee ab⸗ gelehnt. Für dieſe Artikel bleibt es alſo bei den alten niedrigen Zollſäsen. Dagegen wurde der neu erhöhte Zoll⸗ ſatz für Schokolade und Schokoladenerſatzmittel, ſowie Waren daraus vom Ausſchuß bewilligt. Für Schokolade ſoll dem⸗ nach alſo für den Doppelzentner ein Zollſatz von 200 Ma wirkſam werden. Preußiſcher Landlag. Annahme der neuen Geſchäftsordnung nach 17ſtündiger Sitzung. Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Landtag hat ſeine geſtern um 12 Uhr mit⸗ tags begonnen Beratungen erſt heute früh nach ½6 Uhr be⸗ endet und mit dieſer ununterbrochenen, 17½ Stunde währen⸗ den Tag⸗ und Nachtſitzung wohl eine Rekordleiſtung aufgeſtellt. Die Anſtrengung iſt diesmal nicht vergeblich geweſen wie bei der gſtündigen Sitzung vom Montag auf Dienstag, die nur mit der Ablehnung der kommuniſtiſchen Anträge zum Hungerſtreik endete. Aber eine nutzloſe und törichte Zeitvergeudung war ſie doch. Statt geſtern abend hat ſich der preußiſche Land⸗ tag heute früh nach 5 Uhr ſeine neue Geſchäftsordnung gegeben, die am 1. Dezember in Kraft treten ſoll. deulſches Reich. Bevorſlehender Angeſtelltenſtreik in Berlin. D Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Buüro.) Heute vormittag hat in den 4 Berliner Betrieben die Ur⸗ über die Abhe oder Ablehnung eines Magiſtratsange ots für die ſtädtiſchen Angeſtellten begonnen. Sofern die Zugeſtändniſſe des Magiſtrats abgelehnt werden, wollen die ſtädtiſchen Angeſtellten morgenin den Stre! treten. Nach dem Ergebnis der Ausſprache einer Verſamm⸗ lung, die geſtern Abend ſtattfand, muß mit dem Streik gerechnei werden. An dem drohenden Streit ſind die ſtäd⸗ tiſchen Arbeiter nicht beteiligt, wohl aber die Maſchinen⸗ und der Elektrizitälswerke, die zu den Angeſtellten rechnen. Bayern und die Pfalz. Die Bedeutung der Jugend im Staate. R. Frankenthal, 24. Nov. Auf dem Wege gur Heranziehung der Jugend zur Erſüllung ihrer ſtaatsbürgerlichen Pflichten veranſtaltele die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei geſtern abend ihre erſten Jugendabend. Nachdem der Vorſitzende, Taubſtummen⸗ lehrer Barbier, auf die Geſchichte der 1 0 en Jugendgruppe einen Nückblick hatte, die ſchon früher beſtand, zunächſt im Nahmen der Partei ſelbſt, dann in voller Selbſtandigkeit und de Zweck der Jugendabende dahin charakteriſiert hatte, daß ſolche all⸗ monatlich eine uſammenkunft für Ortsgruppe Jugendgruppe darſtellen ſollten, ſprach Landgeri tspräſident ecker in längerer Rede über die Bedeutung der Jugend Staate. Er betonte die von Zentrum und Sozialdemokrakie 110 längſt in die Praxis übertragene Notwendigkeit, die Jugend po itiſch vorzubilden und zeigte den merkwürdigen abiaſeſ n unſerer heu⸗ tigen e zwiſchen bürgerlicher Mündigkeit(21 Jahre) und politiſcher Mündigkeit(20 Jahre). ie Begründung des Vereinsgeſetzes von 1907 habe noch ver langt, daß die Jugend erſt eine gewiſſe Reife erlange. Den Gegen⸗ ſatz zu dieſer Auffaſſung ſehe man heute in gewiſſen Vorgängen in den Parlamenten. Wie unſere Kämpfer von 1914 nicht erſt Rechte verlangten, ſondern ihre Pflicht taten, ſo müſſe auch heute verlan werden, daß die Träger von Rechten erſt über eine gefeſtigte Per⸗ ſönlichkeit verfügten damit ſie von ihren Rechten auch den richtigen Gebrauch machen könnten. Die Jugend müſſe wieder von der N wendigkeit eines geordneten, diſziplinierten Staates überzeugt wer⸗ den. Mit einem Ausblick in dieſem Sinn ſchloß die vorzügli Rede, die tiefen Eindruck machte Nach fruchtbringender Ausſpra wurde die Verſammlung geſchloſſen. Letzte Meloͤungen. Rücktritt des Bolſchafter sin Rom. Berlin, 24. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſche Botſchafter in Rom von Beerenberg⸗Goßler hat um ſeine Entlaſſung aus dem Reichsdienſt nachgeſucht, well 5 10r. das Ziel, das er ſich bei der Uebernahme ſeines D+ 5 ens geſtellt habe, nicht erreichen zu können. — Und draußen— die Welt.. Ein Buch der Sehnucht und Freundſchaft. Bon Alfred Maderno. (Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) Dieſe Worte, die ihr Albrecht Burghauſer da geſchrieben hatte, laſen ſich doch beinahe wie ein Abſchied— für immer. „Nichts achte ich höher auf dieſer Welt als Sie: wiederzu⸗ ſehen vermag ich Sie indes in dieſem Leben nicht mehr.“ Aber was hieß das, für immer Abſchied nehmen? Was, wenn Gertrud des Zuſtandes gedachte, in dem ſie den Stu⸗ denten oben am Sensbacher Friedhof angetroffen hatte, wenn ſie ſich der tonloſen Worte erinnerte, mit denen er für ihre Einladung nach Freienſtein dankte? „Auch das noch! Auch das noch!“ Gertruds Unruhe ging für einige Augenblicke in einen ernſtlichen Unwillen über. Durch die unüberlegte Handlungsweiſe eines ſchwärme⸗ riſchen Knaben aus ihrer mühſam gewonnenen Nuhe geriſſen werden zu können, empfand ſie als quälende Drohung. Doch wie ſich dagegen wehren? Gertrud hob das Kuvert auf und beſah ſich den Poſt⸗ ſtempel genauer. Der Brief war in Veerfelden aufgegeben worden. Was ſagte das? Doch mit keiner Silbe, wo der Student jetzt weilte. Das natürliche nächſtenliebende Gefühl der Sorge um einen guten Bekannten, dem ſie— ſie mußte es ſich eingeſtehen — ſoviel galt, überwand Gertruds zürnende Stimmung bald und die junge Frau begann mit fieberhafter Eile die nſtalten zu treffen, die ihr im Augenblick notwendig er⸗ 15 ſchienen. Da ſie die Dienerſchaft nicht ins Vertrauen ziehen wollte, aber außer einem guten Bekannten in der Nähe, dem Förſter von Steingrund, auf den ſie ſich verlaſſen konnte, noch eines männlichen Beiſtandes zu bedürfen glaubte, eilte ſie nach Gam⸗ melsbach hinunter und verſuchte auf dem Bürgermeiſteramt, durch einen telephoniſchen Anruf den Kapellmeiſter zu er⸗ reichen. Ihres Wiſſens weilte er noch in Mannheim. Er ſtand war vermutlich unmittelbar vor dem Antritt ſeiner beabſich⸗ igten Schwarzwalbwanderung; doch befürchtete Gertrud nicht, daß er ſie ohne Hilfe laſſen werde. Der telephoniſche Anruf kam zuſtande, und die junge Frau Hatte ſich in Brundt auch nicht galbuſch. Da der Bürgermeiſter ſie im Amtszimmer allein gelaſſen hatte, konnte Gertrud dem Kapellmeiſter wenigſtens die blanke Tatſache mitteilen. Jedes Warum und Ob hätte das haſtige Geſpräch nur unverſtändlich machen können und blieb darum weg. Brandt verſprach, noch mit dem Mittagszuge von Mann⸗ heim abzureiſen. Gertruds Frage, ob ſie ihm nicht manchen ſchönen Plan durchkreuze, ſchien er überhört zu haben. Seine Stimme klang hell und ſreundlich. Anders kannte ſie den Ka⸗ pellmeiſter überhaupt nicht. Gertrud fühlte ſich etwas ruhiger, da ſchon nicht mehr alles wie ein Geheimnis auf ihr allein laſtete. Sie hatte jedoch nicht viel Zeit zu verſäumen, wenn ſie erſt— den Förſter von Steingrund aufſuchen und ſodann nach Beerfelden hinaus⸗ eilen wollte, um Brandt an der Bahn abzuholen. So wandte ſie ſich nach eiligem Abſchied vom Bürger⸗ meiſter dem Forſthauſe Steingrund zu, das im Hintergrunde einer waldgekrönten, ſanft anſteigenden Wieſenmulde hinter mächtigen Linden und Nußbäumen beinahe verſteckt lag, gleich dem Jagdhauſe Freienſtein abſeits des Gammelsbachertals, ihm beinahe gegenüber, doch weit unterhalb der halben Höhe des Verghangs, der hinter ihm zum Sensbacher Gratweg emporſtieg. Frau Gertrud betrat den Platz vor dem Hauſe und fragte einen Knecht, der unter der offenen Scheunentüre an der Häckſelſchneide arbeitete, nach dem Förſter. „Leicht möglich, daß er vor Nacht überhaupt nicht heim⸗ kommt,“ lautete die wenig erwünſchte Auskunft. Gertrud wandte ſich unſchlüſſig halb ab. „Kann aber auch ſein, er kommt zum Mittageſſen nach Haus'. Ach 8 der Knecht war noch im Antworten. Man mußte ihm nur Zeit dazu laſſen. „Dieſe Möglichkeit beſteht alſo?“ fragte Gertrud und trat um einen Schritt näher. „Es kann ſein.“ „Weiß es die Frau Föͤrſterin vlellelcht beſſer?“ „Die Förſterin weiß es nit beſſer als ich, wo der Herr Förſter doch nie vorausſagen kann, zu welcher Stund' daß er auch wirklich heimkommt.“ es einen Zweck, wenn ich warten wollte?“ „Kann ſein. Kommt der Herr Förſter zum Mittageſſen nach Haus', dann muß er bald da ſein.“ Gertrud kannte das„Bald“ der Leute vom Land. Ihre Uhr zeigte zehn Minuten vor elf. Dieſes„Bald“ dauecte alſo mindeſtens eine gute Stunde. Dennoch beſchloß die junge Frau zu warten. Sie ſetzte ſich in das Birkenhäuschen unter den Linden und brachte die Zeit mit der Exrwögung weiterer notwendiger Maßnahmen zu. Der junge Menſch mußte gefunden werden. Er mußte wenigſtens brieflich zu erreichen ſein. Sie mußte die Gewiß⸗ heit erlangen, daß Albrecht ſeine Abſchiedsworte anders ge⸗ meint hatte, als ſie dieſe in ihrer erſten Aufregung auffußte, — daß er den Odenwald verlaſſen hatte, um nach Hauſe zu ahren. Brandt wird ſchon Rat wiſſen“, ſprach ſich Gertrud Troſt und Mut zu, wenn 10 trotz allem Grübeln an kein lichtes Ende gelangen konnte. Brandk und der Förſter! Denen konnte ſie pertrauen, überdies kannten ſich die beiden recht gut von früher her, als der Kapellmeiſter regelmäßige Odenwaldwanderungen unternommen hatte und auch oft in dieſe Gegend gekommen war. So waren ſie denn drei, die den Fall erforſchen wollten. An eine Möglichkeit, die nicht ferner lag, als die Hilfe deß 7 Freundes in Anſpruch zu nehmen, dachte Gertrub edoch nicht—— 1 0 nach zwölf Uhr betrat der Förſter wirklich ſeln An⸗ weſen. Er gewahrte Frau Auenbach ſofort im Birkenhäuschen und ſchritt grüßend auf ſie zu. Er mochte die junge Frau rache 2 lelden. Er hielt mehr von ihr als von ihrem Manne, für ſſen„Jägerei“, obgleich ſie ſeinem Revier nicht nahe kam, er nicht viel übrig hatte. Aber die junge Frau erſchreckte kein Suten und brachte es fertig, mit einem Reh eine halbe Stunde lang zu liebäugeln. „Ich warte auf Sie, Herr Förſter“, erklärte Gertrud dem 9 5 8 5 0 Benſt „Bitte, Frau Auenbach, ehe ganz zu Dienſten.“ Der Förſter nahm das Gewehr von der Schulter, lehnte es an einen Pfoſten des Häuschens und ſetzte ſich Gertrud gegenüber. „Ich möchte Sie in einer Angelegenhelt, die unter uns randt und mir, blelben ſoll, um das heißt unter Ihnen, Herrn Ihre Mithilfe bitten.“ Gertrud hatte Zeit gehabt, ſich die Worte zurechtzulegen „Da dürfen Sſe ganz unbeſorgt ſein. Frau Auenbach, ich kann ſchon etliches für mich behalten.“ Lebhafter fuhr er lar⸗ „So, ſo, Herr Brandt iſt hier? Auf Ferien? In Freienſtein! „Noch nicht. Ich erwarte ihn ſedoch mit dem erſten Nachmittagszug. Allerdings nicht für die Dauer ſeiner Ferien, die er im Schwarzwald verbringen möchte, ſondern nur unſerer Angelegenhet.“ „Worum handelt es alſo?“ Der Förſter hatte Arme verſchränkt auf den 1170 gelegt und e ſich etzt E. ter zu Frau Auenbach vor.—60 Fortſetzung lolgt) — 1 — — r 9 7 —4 * ein N Mlc 5 J * Donnerstag, den 24. November 1921. Manunheimer General-⸗Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) g. Seite. Nr. 547. keit im Mannheim-Eudwigshafener Baugewerbe. Sbende Bezirksgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Vau⸗ n lierverbandes hatte auf geſtern nachmittag 2 Uhr in den Nibe⸗ een eine Verſammlung einberufen, die auch von Bauarbeitern rlammlung haben ungefähr 6000 Arbeiter teilgenommen. 50 entierung ſei mitgeleill, daß die Vauarbeiter eine Lohnerhöhung .25 M. pro Stunde ab 1. November berlangten. In Verhand⸗ Arbened. vor der Bezirks⸗Lohnkammer in Karlsruhe, machten 5— 575 gan 15 1 5 das Angebot einer Stundentohner höhung von.65 e Arbeitervertreter verlangten die Lohnerhöhung nicht in zwei amen ſondern auf einmal, die Einreihung von Heidelberg und Prozent und Gültigkeit des Lohnabkommens bis 15. Dezember, neue Regelung. die Nichtvergrößerung der Spannung zwiſchen einzelnen Lohngruppen und den Löhnen zwiſchen gelernten und . ungelernten Arbeitern. einer Stundenlohnerhöhung um 2,30 Mk. ab 21. November Arb um noch einmal 1 Mk. ab 15. Dezember für die gelernten eiter, die ungelernten ſollten mit 85 Proz. dieſer Sätze erhöht wer⸗ Ane bendurch die Differenz auf 92½ Pfg geſtiegen wäre. Mit dieſem lagte at waren die Arbeitervertreter nicht zufrieden. Geſtern nun — 15 geſetzliche Schlichtungsausſchuß und noch während Sew erſammlung wurde dort verhandelt. Nach dem Reſerat des heefferkſchaftsſekretärs Krug wurde die Verſammiung bis zum Ein⸗ 75 des Schiedsſpruches vertagt. Kurz nach 24 Uhr wurde das tat der Verhandlungen vor dem Schlichtungsausſchuß bekannt⸗ en. Der Schiedsſoruch lautet: Lohnerhöhung von 3,50 nu 8 die Lohngruppe 1 und I1a, 3,25 Mk. für Lohngruppe II und 11 Mk. für Lohngruppe IV und pro Stunde. Hilfsarbeiter ab 21. 25 Pfg. weniger als die gelernten. Die Lohnerhöhung tritt Rachte November in Kraft. Die Zuſchläge für Ueberſtunden und der Kandeit werden verdoppelt. Für die Entſcheidung der Frage ertl de cihung von Heidelberg und Schwetzingen in Lohngruppe e ſich der Schlichtungsausſchuß für unzuftändig. Er empfahl demb rbeilgebern für die Woche vom 15. November bis 21. No⸗ Abm er eine Stundenlohnerhöhung von 2,50 Mk. nachzuzahlen. Die Jannacbung ſoll bis 31. Dezember 1921 gültig ſein und für 1. auar eine neue Lohnregelung erfolgen. ſornch Kubſimmung ergab die Ablehnung des Schieds⸗ 8. D dudw auf lg unparteiiſche Vorſitzende des Lohnamtes machte den Vor⸗ und er Streik der Bauarbeiter von Mannheim und gshafen iſt heute morgen ausgebrochen. Die Arbelt ruht auch allen ſtädtiſchen Bauſtellen, ebenſo in Oppau. Wirtſchaftliche Fragen. VDerhinderung des Auskaufs durch Ausländer. Utau. Karlsruhe, 23. Nop. In der geſtrigen Plenar⸗ deiref ug des Landtags wurde eine demokrotiſche Anfrage Lerrlie des A uaeertaufs durch Ausländer von dem beg reter des Miniſteriums des Innern u. a. dahingehend 5 eeret⸗ Das Miniſterium des Innern pflog mit dem bewilltragten des Reichskommiſſars für Aus⸗ und Einfuhr⸗ Einſ igung und dem Landesfinanzamt Berhandlungen zur cuchlänkung der Ausfuhrmöglichkeit, in deren Verſolg der elllragte des Reichskommiſſars unterm 7. Oktober alle oll ten Sammelausfuhrbewilligungen und die Befugnis der ſuaſteler die Ausfuhr gewiſſer Waren ohne Ausfuhrbewil⸗ Stoe zuzulaſſen, unterm 9. Oktober widerrief. Unterm 18. Um er eicglare die Sperre der Grenze auch für Textilwaren. 1 en Begriff„Gegenſtände des täglichen Bedarfs“ feſt berei renzen und eine Ausgeſtaltung der Sperre zu erreichen, ommn vom 27. bis 29. Oktober der Beauftragte des Reichs⸗ des Allars, ein Vertreter des Miniſteriums des Innern und Lonſt n die Städte Lörrach, Waldshut und Wuntanz. Aufgrund der Verhandlungen mit dieſen Städten e pereinbart, die zur Ausfuhr freigegebenen Waren mit Frankenaufſchlag zu belegen, mit dem ein Teil der dr rwöränkenſchulden der badiſchen Grenzſtädte Shengen don zn lollte. Am 8. November hatte die Stadt Konſtanz Lertach aus einen Aufſchlag von drei Franken pro 100 Mk. aufswert erhoben, weswegen am 11. November die voll⸗ ige Grenzſperre verhängt wurde. Nach der jetzt gelten⸗ Ausſuhp ung der Ausfuhr im kleinen Grenzverkehr iſt zur und r aller Gegenſtände des täglichen Bedarfs, Lebens⸗ ligu naußmittel, ſowie Textilwaren eine Sonderbewil⸗ rang notwendig. Bei Sammelbewilligung muß die Aus⸗ rtaufe von einem Verkaufszettel begleitet ſein, aus dem der ſe raufspreis und der Auslandszuſchlag getrennt zu erſehen worent Auslandszuſchlag beträgt drei Franken und bei Spiel⸗ 100 ud einſchließlich Chriſtbaumſchmuck zwei Franken auf ſe des Verkaufspreiſes. Dieſe Regelung betrifft nur —— an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze, wäh⸗ den Bezirken Schwetzingen und Heidelberg beſucht war. An der Zur November und von weiteren 65 Pfg. ab 22. Dezember. wetzingen in die Lohngruppe J, eine Erhöhung der Zuſchläge um rend für den Bezirk des Vrückenkopfes Kehl der Kleinhandels⸗ verkauf an Ausländer und die Vermittlung ſolcher Verkäufe bis zum 1. Dezember 1921 verboten iſt, ſoweit es 0 nicht um die Deckung eines augenblicklichen dringenden Bedarfs handelt. Von der Reichsregierung wurden die bisherigen Ausfuhrerleichterungen für den Reiſeverkehr aufgehoben, ſo⸗ daß auch in Baden gegen alle Reichsausländer, die ſich ohne Einreiſeerlaubnis in Deutſchland aufhalten, um unſere ſchlechte Valuta an Einkäufen ode hilligem Leben zu benutzen, aufs Schärfſte eingeſchritten wo wird. Städtiſche Nachrichten. Beſoldung der ſtäduſchen Beamlen und Sperrgeſeßz. Die auf Grund der Neichsbeſoldungsordnung vorgenommene Neuregelung der Gehaltsbezüge hat, ſo wird uns von der Gauneben⸗ ſtelle Mannheim des Bundes der techniſchen Angeſtellten und Be⸗ amten Südweſtdeutſchlands geſchrieben, in den Kreiſen der ſeädtiſchen Beamten, beſonders der unteren und mittleren Stufen, keine allzu⸗ große Freude erweckt, was in Anbetracht der völlig ungenügenden Steigerung der Gehaltsbezüge, gemeſſen an der täglich höher werden⸗ den Verteuerung der Lebenshaltungskoſten, begreiflich erſcheint. Bei der ſ. Zt. erfolgten Eingruppierung mußten die Gemeinden ent⸗ ſprechend den eiwas anders gearteten Verhältniſſen und Anſprüchen, die ſie an ihre Beamten ſtellen(ſelbſtändigere, verantwortungsvollere Tätigkeil, Eintreten in den Dieuſt der Gemeinde in reiferem Lebens⸗ alter, nach oft langjähriger Titigeeit in Privatbetrieben ete.) Rech⸗ nuna tragen unld teilweiſe höher bewerten, als dies bei den Staats⸗ beamten der Fall war. Ne hat das Sperrgeſetz den Gemeinden bezüglich der Beſoldungsordnung ihrer Beamten den Zwang aufer⸗ legt, keine höheren Gehaltsbezüge zu gewähren, als ſie den Staats⸗ beamten der gleichen Gruppe zuſtehen. In Verfolg dieſer Maßnahme hat die Stadt Mannheim bei der ſetzt erfolgten Neuregelung der Ge⸗ haltsordnung ihren Beamten und Angeſtellten einen Revers zur Unterſchriftsleiſtung zugeſtellt, der folgenden Wortlaut hat: Erklärung. Sollte im Vollzug des Beſoldungsſperrgeſetzes vom 21. 12. 20 meine jetzige Einreihung in eine Gruppe und eine Gehaltsſtufe der Stadtbeſoldungsſatzung geändert werden, ſo verpflichte ich mich, denjenigen Geldbetrag, den ich infolge der neuen Gehaltsſätze vom November 1921 mehr erhalten habe, als mir nach der end⸗ gültigen Einreihung zukommt, der Stadt Mannheim zurückzu⸗ erſtatten. Mannheim, den 18. November 1921. Unterſchrift. Hiernach beſteht die Abſicht, auch auf Grund des Sperrgeſetzes eine Reviſion der Eingruppierung vorzunehmen Daß dieſes Vor⸗ gehen Wermutstropfen in den ſchon reichlich verwäſſerten Wein der Freude bei den ſtädtiſchen Beamten träufelt, iſt begreiflich. Die Aus⸗ ſicht, von dem eben Erhaltenen, das knapp die vielen Löcher zu⸗ ſtopft, in ganz kurzer Zeit wieder ein Teil zurückgeben zu ſollen, iſt in Anbetracht der ſchon ungenügenden Exiſtenzmittel keine freudige Perſpektive. Hoffentlich gelingt es den Beamten, durch vereinte Kraft eine Verſchlechterung ihrer derzeitigen Poſition hintanzuhalten. Zu dieſer an ſich durchaus berechtigten Beſchwerde iſt zu be⸗ merken, daß in der jüngſten Stadtratsſitzung vom Oberbürgermeiſter bezgl. des Reverſes aufklärende Mitteilungen gemacht worden ſind. Darnach hat das Miniſtertum die Auszahlung der Zulagen von dem Unterſchreiben des Reverſes abhängig gemacht, und zwar muß dieſer Revers von allen Beamten vom Oberbürgermeiſter bis zum jüngſten Angeſtellten unterzeichnet werden. Die Stadtverwaltung geborcht alſo nur einem höheren Zwange. Ohne dieſen Revers bekommt die Stadtverwaltung von Karlsruhe keinen Pfennig Vorſchuß. Wir glau⸗ ben übrigens nicht, daß allzuviele Fälle von Rückzahlungen ſich herausſtellen werden. 0 „Ernanni wurde Gerichtsaſſeſſor Heinrich Karlowa zum Staatsanwalt beim Landgericht Mannheim, Oberbauſekretär Joſef Ammann in Mannheim zum Bauoberinſpektor und Gewerbe⸗ lehrerkandidat Otto Kleinbub von Wolfach zum Gewerbelehrer an der Gewerbeſchule in Mannheim. « Enthoben wurde Direktor Heinrich Knecht in Mannheim auf Antrag von ſeinem Amt als Handelsrichter beim Landgericht Mannheim. Aus dem Juge geſtürzt iſt, wie uns unſer Heidelberger&⸗ Korreſpondet meldet, der vierzigjährige Fabrikarbeiter Wilhelm Dohn, wohnhaft in Mannheim und gebürkig aus Wattenheim in Heidelberg am Dienstag abend im Tunnel zwiſchen Karlstor und Peterskirche. Im Akademiſchen Krankenhaus mußte ein Fuß ab⸗ enommen werden. Dohn, der verheiratet und Vater von vier indern iſt, hatte während der Fahrt durch den Tunnel das Kloſett aufſuchen wollen, hatte aber eine Außentür erwiſcht und war hinausgeſtürzt. Pb. Fahrläſſige Tötung. Die Aushilfskellnerin, welche in der Nacht vom Dienslag zum Mittwoch auf der Käfertalerſtraße beim Weinheimer Bahnhof durch einen Kraftwagenführer überſahren und getötet wurde, iſt als die in der Holzbauerſtraße 4 wohnende Anna Dühm Wwe. ermittelt worden dnöde feinfähnge Naturen iſt die Furcht vor dem Schmerz ſo len daß dagegen der Schmerz ſelbſt faſt wie ein Ausruhen er⸗ Kunſt und Wiſſen. ler O, Stuttgarter Aunſtwanderungen. Der Württem⸗ Nesglche Künſtverein fullt 11„ ſeiner November⸗ die ſung. Den reichſten künſtleriſchen Genuß vermittelt uns wohl ſae a„Leuiſche Lanöſchaft? von Eberhard Ege, einem ſther gtunſtler, der unbeirrt von allen Zeitſtrömungen in ſicherem don Wiscen Inſtinkt ſeinen Weg gegangen iſt. Ueber den Oudern rich de t, Karlsruhe liegt grotze Auge; feines Formgeſuhl aus ihnen, ein Umſtand, der die verſchiedenen„Ilmen“ waher⸗ Fbiele veranlaßt, Prooſt zu den veralteten zu zählen. Alles, was duch t. richt von einer beſtimmten unkomplizierten Perſomichkeit. e. Er lwag⸗Berlin ſtellt ſich mit einer größeren llebecſicht an, r ſetzt uns diesmal in Erſtaunen: Er wuchtet in Farben und von Wirbel der Zeit erfaßt, ſich neuen maleriſchen Pro⸗ J und dwenden zu wollen. Doch er gill uns als zu guter Künſt⸗ ber. Landſchafter, um das Problematiſche nicht bald wieder zu kgügte Baumgärtners Landſchaften ſind friſch und Fungis in der Lichigebung, während Gräſer weiche, duftige u lieben ſcheint, was allerdings die Gefahr des Ber⸗ Lan 1 7 80 lböſnmens in ſich birgt Faber⸗München ſtellt ſich mit einem Narleldnis wir zu ſeinen beſten Arbeiten rechnen. Ein Artale fülltl den Frauenbund— Ortsgruppe Stutt⸗ eine arie Lautenſchlager iſt mit Paſtellbildchen don teg amaleriſchen Reizen verkreten. Marie Foell läßt ihr — Talen im Eppreſſionismus austoben. Eliſe Deimler 1 lehekreuliches Beiſpiel dafür, daß eine wirklich ſtarke Künſtler⸗ hr wohl das Charakteriſtikum ihrer Zeit tragen kann, ohne 0 pe ihren ee zu verlieren. Auffallend gut iſt in dieſer 1 das Blumenſtück vertreten: Joos, Rühle, Deicher, Pu r. Seltener iſt das Portrait. Oſthoff⸗Hartmuth e Iniſſe aus, die ſchlicht und voll innerer Wärme ſind, ruhige ſſevanbiche Menſchen, im wohltuenden Gegenſatz zu den Taelen Mayer⸗Meggenhofens, die eiskall und ver⸗ auz ſind. In der Cemälde⸗Ausſtellung des Kunſt⸗ deschaller kommt in erſter Linie Frau Käte Schaller⸗ *¹ zu Wort. Ueberſicht über ein zwölfſähriges Schaffen iſt ter gegeben, und die Früchte desſelben, Bildniſſe, ſind von edler Reife. Auch hier begegnen wir Gräſer wieder, der Amal an eine bibliſche Compoſttion wagt:„Elias“, Doch * unter u gedrängt. Greif lernen wir mit Blumenſtilleben Latsriſtr kennen. Das Graphiſche Kabinett bei Schaller bringt diesmal eine Sammlung, die uns einen ebenſo wichtigen, als weiten Ueberblick über unſere zeitgenöſſiſchen Griffelkünſtier ſchenkt: Eine feine ſeltene Ausleſe aus Wes Guxlitts„Graphiſchen Jahr“. Dieſem rühri⸗ gen Berliner Verleger ſchienen die Beſten eben gut genug, ſie für ihn zu verpflichten. Manchen alten Bekannten treffen wir wieder So 11 im erſten Raum Max Pechſtein. Er ſchleudert uns die Wucht ſeiner ſinnlichen Eindrücke in den„Italieniſchen Fiſchern“ vor allem aber in der„Sommeſchlacht“ ſaſſen hin, gleichgultig. ob ſie an der allgemeinen künſtleriſchen Auffaſſung des körperlichen und räumlichen Aufbaues ſcheitern könnten oder nicht. In den Holz⸗ ſchnitten vom alten Corinth aber iſt immer noch das reſhn brutale derbe, beinghe zyniſche Ausbeuten des Stoffes, das ihn charakteriſiert, zu ſpüren. Wuchtig, maſſiv und von kaltblütiger Häßlichkeit der Menſchen iſt ſein Lutherwerk. Die Blätter aus Anna Boleyn hingegen muten uns wie— allerdings meiſterliche —,Studien an. Auch der geiſtvolle Kokoſchka kann ſich noch nicht überwinden, dem ſtarken Empfinden den Zwang der FForm anzulegen, doch iſt das Buch dieſes Malerdichter,„Der gefeſſelte Kolumbus“, voll von wunderbaren Schönheiten und Keen des Ausdrucks, wie des Bildes. Alfred Kubin führt uns in phantaſti⸗ ſches Traimnland. Geiſtreiche Gedanken, die nicht der Tiefe ent⸗ behren, zeichnet er mit kecken Strichen— er verzeichnet ſich auch —, doch geht das heutigen Tages auf Koſten des Einfalls. Vor⸗ nehmere Töne ſchlägt Scheurich an. Seine reizenden handkolo⸗ empfinden. rein techniſch: ſehr wirkungsvoll plaſtſſche Kleinarbeit. Die Blätter von Geilger agus„Stierkämpfe 1912“ bedeuten wert⸗ volle Arbeit und zeichnen ſich neben dem feinen Strich durch eine vorzügſiche Architeklonik aus.„Kaffeeterraſſe imter den Linden“ und „Naucher im Kaffee“ don Heſſereliey ſtellen zwei Dokumente reiſſter vornehmſter Griffelführung dar, in deren Feinheſten ſich der Kenner gerne verſenkt. noch lſeber ſich zu eſgen macht. Als zinen Schuß aber möchte ſch aus der noch ſo reſchen Ausleſe das Bilbnſs Art. Schnitzlers, radiert don Mar Oppenheimer nennen, das in ſicheren genlalen Strichen angelegt, ein vorzünfiheg Vorhild iſt. wie ſcharf und prägnant die Nadel gerade im Pienſte der Porträtkunſt arbeiten kann. Weber⸗Stuttgart. Kleines Leuflleton. OAlker Aberglaube— neueſte Rode. In Zeiten primitiver Anſchauung hat man bei vielen Völkern Menſchenopfer unter den Fundamenten von Gebäuden begraben, die Segen bringen oder Böſes abwenden ſollten. Heute iſt man zivillſterter geworden: in Prag hat man von Verdun überſandte Erde in das Mouerwerk des Rathauſes feierlich vermauert. Den Völkerhaß, dieſes giftigſte aller Uebel. hat wan leider nicht eingemauert noch gebannt. Er rierten Lithographien im„Roſenkavalier“ ſind leiſe dekadentes Zeit⸗ Pb. Bründe. Die Berufsfeuerwehr mußte geſtern obend zweimal kurz hintereinander ausrücken. Das erſtemal wurde ſie um.25 Uhr nach Parkring 1 gerufen, wo vermullich durch Funkenflug das flache Holzzementdach in Brand geraten war. Das Feuer war beim Ein⸗ treffen des Löſchzuges bereits durch Hausbewohner erſtickt. Um.10 Uhr erfolgte der zweite Alarm. In einer Wirtſchaft in der Huben⸗ ſtraße auf dem Waldhof war dadurch ein Brand entſtanben, daß ein Ofenrohr zu nahe an einer Tür vorbeigeführt worden war. Die Tür ſowie ein Teil der Wandbekleidung und des Fußbodens ſind verbrannt Der Schaden beträgt etwa 4000 M. Pb. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einer Dreſchmaſchine und einem Straßenbahnwagen der Linie 16 erfolgte geſtern abend auf der Kaiſer Wilhelmſtraße in Neckarau durch Unachtſamkeit eines mit dem Abtransport der Dreſchmaſchine Beauftragten. Dem Straßenbaßn⸗ wagen wurde dabei die linke Seite der vorderen Plattfoem einge⸗ drückt und alle Scheiben zerrrümmert. Der Wagenführer erlitt leichte Verletzungen on den Händen Unterſuchung iſt eingeleitet. Pb. Wegen Glücksſpiels(17 und 4) und wegen Duldens dieſes Spiels wurden mehrere junge Burſchen von hier und zwei Wirte zur Anzeige gebracht. 5 Marktbericht. Wenn man an Markttagen des Morgens die Schritte zum Marktplatze lenkt, bietet ſich immer dasſelbe Bild. Ueberall Säade und Körbe mit Waren, dazwiſchen Verkäufer und Marktbeſucher. Ueber dem Ganzen breitet ſich ein dichter Nebel aus. Die Preiſe auf den kleinen ſchwarzen Tafeln ſteigen immer höher, als wollten ſte einen Wettlauf mit der Valuta aufnehmen. Kartoffeln waren heute etwa 70—80 Zentner angefahren und koſteten .20—.30 M. Dmre Bohnen ſtehen auf—.50 M. Blumen⸗ kohl—12., Gemüfe war reichlich vorhanden. Spinat.60 bis.20., Wirſing.20—.40., Rotkohl.80 M. Der Zentner Weißkraut wurde mit 120—125 M. gehandelt. Das Köpfchen Endipfenſalat ſtand auf.50—.50., Feldſalat per Pfund—8 Mark, für Zwiebeln mußten.20—.50 bezahlt werden. Rote Rüben.40—.50 M, Weiße.60—.80., Gelbe.40—.50 M. Aepfel und Birnen—.50 M Eier ſind im Preiſe auf.50—.80 M. geſtiegen. Verſchie⸗ dentlich mußte das Stück 75 mit 4 M. bezahlt werden. Land⸗ butter 42., Tafelbutter 47 M. das Pfund. 2 Am Wildbret⸗ und Geflügelmarkt koſteten kebende Gänſe 35 bis 120., je nach Gewicht. Verſchiedene Anzeigen wegen Kettenhandels und Pr eis⸗ treiberei wurden wieder gegen hieſige Händler und Händ⸗ ferinnen erſtattet. Wie uns mitgeteilt weird, ſpuken die Saar⸗ gebietshändler im Verborgenen immer noch auf dem Mannheimer Wochenmarkt. Man hofft ſedoch, jenen Leuten, die ihnen die Waren zuſchiehen, bald das gewiſſenloſe Handtaerk zu legen. Wenn dann die Staatsanwaltſchaft dieſe Herrſchaften mit ſaftigen Strafzetteln bedenkt, wird ſie ſich nur Perdienſte um die Bekämpfung der Pre s⸗ ſteigerung erwerben. Man muß fſedoch vorausſetzen, daß das hieſige Amtsgericht der Staatsanwaltſchaft nicht in die Arme fällt und die Strafbefehle auf eine lächerlich geringe Geſpſtrafe er⸗ mäßigt, wie dies verſchiedentlich ſchon vorgekommen ſein ſoll. J. G. Nus dem Lande. GWeinheim, 24. Nov. Trotz der vorgeſchrittenen ſc wird ſeitens der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft zurzeit noch eine äußerſt lebhafte Bautätigkeit entfaltet. Es wird indeſſen noch geraume Zeit dauern, ehe es gelingt, die nach wie vor empfindliche Wohnungsnot zu lindern. Buchen, 24. Nov. Im Alter von 72 Jahren iſt Pfarrer Wilhelm Walz, der ſeit über 20 Jahren in Hollerbach ſeel⸗ ſorgeriſch tätig war, in den Ruheſtand getreten. Pfarrer Walz ge⸗ hörte zu jenen 33 Geiſtlichen, die in den 7Der Jahren „wegen unbefugter öffentlicher Vornahme kirchlicher Funktionen“ Gefängnis wanderten. Von jenen 33 Geiſtlichen ſind noch 6 am eben. 19 7 24. Nov. Zum Direktor der Aeal Profesſer anſtalt in Flehingen iſt der Regierungsmedizinalrat Profeſſor Dr. Gregor bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Leipzig⸗Döſen ernannt worden. Damit wird ein Arzt die Leitung der größten ſtaatlichen Fürſorgeerziehungsanſtalt in Baden übernehmen, der auf dem Ge⸗ biete der Pfychiatrie und heſonders der ſozialen Pſychopathenfür⸗ Pber als Autori tät gilt. Proſeſſor Dr. Gregor, wird auch die berleitung über die zur Unterbringung von pfychopathiſchen Für⸗ ſorgezöglingen beſtimmte Fürſorgerziehungsanſtalt in Sinsheim erhalten. Aus der pfalz. Der Streik in den Pfalzwerken Homburg. ONB. Ludwigshafen, 24. Nov. Bekanntlich hatte die Arbeiter⸗ ſchaft der Pfalzwerke in Homburg gegen den Willen der Streik⸗ leitung geſtern abend die Arbeit nicht wieder aufgenommen und die Inbetriebnahme der Maſchinen von der Entſcheidung einer Voll⸗ betriebsverſammlung abhängig gemacht, die für geſtern vormittag 9 Uhr(W. E..) angeſetzt worden war. Wie wir erfahren, haben ſich die Arbeiter auch in dieſer Sitzung für eine Fortſetzung des Streiks unter Aufrechterhaltung der urſprünglichen er. klärt. Die Stadt Ludwigshafen und ein großer Teil des Netzes der Vorderpfalz konnten während des geſtrigen Tages, ſoweit lebenswichtige Betriebe in Frage ſtehen, mit Licht und Kraft ver⸗ ſehen werden. Die Verhandlungen in Homburg ſind geſtern nach⸗ mittag wieder aufgenommen worden und dauerten in den Abend⸗ ſtunden noch an. Neues aus aller Welt. — Im foffer erſtickt. Als der Arbeiter Karl Seyfried in Heilbronn am Montag abend mit ſeiner Frau nach Hauſe kam, ſand die Mutter ihre beiden Kinder, ein Mädchen von 12 und einen Buben von 4 Jahren, die nachmittags alluun im Hauſe waren, tot in einem Kofſer in ber Speiſekammer. Allem Anſchein nach hatten die Kinder em Spiel gemacht und haben ſich in den Holz⸗ koffer gelegt, wobei der Deael zugeklappt urd die Schlempe des Deckels in die Oeſe des Koffers eingeſchnappt iſt. So fanden die Kinder den Erſtickungstod, weil ſie nicht mehr in der Lage waren, den Koffer zu öffnen. en d — Ein ſchrecklicher Tod. Der Kammerpräſident des Colmarer Oberlandesgerichts, Ernſt Rornmann, fand auf kragſſche Weiſe ſeinen Tod. Der Bedauernswerte, der ſeit langer Zeit nerven⸗ ſeidend war, ſcheint in der Dunkelhelt in die Lauch gefallen zu ſein. Da der Kopf aus dem Waſſer herausragte, kam er aber ni durch Ertrinken ums Leben, ſondern mußte, da er ſich ſelbſt ni aus dem Bache herausarbeiten konnte, in der kalten Nacht erfrleren. Wetterdienſtnachrichten der budiſchen Landeswelterworte in Karisruhe. Beobachtungen vadiſchet Wetterſtellen(7 morgens pitNH 8 5 1 115 druck E Wind 8 8 2 Be⸗ 1 a Micht. Starte serkungen Wertheim—— 3 maäß 0 Nönigſtuhl 503 772.8—1 50. ſſchw. 0 Karlsruhe 1277729—1] 1/—1 050 eeich. 0 Baden⸗Baden 2132723—2 2—4 S½ leicht 0 Villingen 715774.5—-86] 3—7 8wW(eicht 0 Feldberg. Ho/ 1281 758.80 f7— ſul 0 Si Blaſien 780——9—10 N ſeeicht 0 Badenweile[----+ Allgemeine Witterungsüberſicht. Die Herrſchaft des öſtlichen Hochdruckgebiets hält an. In go Deutſchland iſt das Wetter bei öſtlichen Winden tellweiſe 10e vielfach leichtem Froſt. Das Nae drucdene weicht vor einem über dem Nordmeer vordringenden Tiefdruckgebiet ſüdwärts zurück, mobei die gegenwärtige Witterung noch andauern wird. Vorausſichtliche Witterung bis Freitag. 28. Nov., 12 Ußr nachten ſoll im Gegenteil durch dieſes Symbol am Leben gehalten werden. Teilwelſe helter, trocken, leichter Groſt, öſtliche Winde. ———— —— ——— Vvorlagen, nahm die Börse bald Rückkaufe vor. Noten günsligen Reichsger 2. Seite. Nr. 547. Manntzeimer Geueral-geiger.(Abend-Ausgabe.) Donnerstag, den 24. November 1921. Handelsbſat des Nannheimer( —————ñ————ẽ—ẽ——— Börsenherichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 24. Nov.(Drahtb.) Die Börse zeigte sich bei Beginn abwartend. Die unsichere Börsenlage veranlaßte die Spekulation zur Zurückhaltung, umsomehr äls die Auslands- devisen nur geringe Preisverànderungen aufwiesen. Trotz- dem muß die Grundstimmung als fest bezeichnet werden. Die erslen Kurse entsprachen den Erwarlungen. Das Geschäft War gegenũber der ruhiger. Am Markte der nichi nolierten Werte wurden folgende Kurse genannt: Gref- ſenius 1600— 1575, Gebr. Fahr auf an fest, 1340, Deutsche Petroleum schwankend, 2475—2425, Mansfelder Kuxe dei erster Noliz 30 000, im Verlauſfe 29 500, Benz 1020—1010, Ufa nannte man mit 405, Hansa-LIloyd 645, FElink-Bronce 375, Rastalter Waggon gefragter, 970, junge Meguin zogen an, 1360. Eine ſeste Verfassung bewahrten verschiedene Industrie- aktien, darunter sind bei regeren Umsätzen Chemische Holz- verkohlung, Scheideanstall auf Erhöhung des Stammkapitals lebhafter gehandelt. Anilinwerte konnſen sich behaupten. Unter den Elektropapieren waren A. E. G. schwächer, auch Lahmeyer und Siemens u. Halske 1 nach. Realisationen machten sich in verschiedenen Montanpapieren bemerkbar. Gebesserl gehen Bochumer hervor. deren erste Notiz sich auf 1230 stellte. Kaliaklien lagen fest, Westeregeln 1550, plus 100%. 5% ige Silbermexikaner standen in regem Verkehr. Oesferreichische Kredii im Verlaufe anziehend. 152. Der Kassamarkt zeigte kein einheitliches Bild. Lebhaft begehrt waren Mainkraft, Schleusner- Frankfurt, Jelter u. Scherer, Spiegel u. Spiegelglas, Zuckerfabrik Heilbronn 1078 variabel, Olkstein fest. 1390 Unter den Bankaktien wurden Metallbank, Frankfurter Hypothekenbank, Berliner Handelsgesellschaft (letziere mit 615) höber bezahlt. Adlerwerke Kleyer abge- schwächt. 841, auch Waggonfahrik Fuchs mit 1005 niedriger. Hirseh Kupfer erhöhten ihren Kursstand. Tägliches Geld an- ziehend. heimische Anleihen still. 4% ige Waldhof- Obli- gationen sehr gesucht. Die Börse schlo ruhig. Privatdiskont—477. Festverzinsliche Werte. ) Inläündisehe. 2¹ 2⁴ 21. 2 3½%% Hannhelm von 1914—-— ½% Hessen 60.— 38.50 22„ 1901—.——. 42% Stobs. 8t.-Anl. v. 19—2. 4% 1902—.—.—9% do. Rente 30 75 388 50 8,%½% 8 18698-——% Wuüritems. k. 1913 83.— 60— 8J% ½ 0„ 1895—-—— 4½ Frankfurt a. u. 1906—.— 105.30 3%„ 1888-—.—% Baden-Baden 908—.—— 7ë.„1804—.—.%% Darmstadt—.—— Di% Geutsche Relcheanl. 75 50 77 80 ½ Freiourg l. 8. 180090——.— % o. k. b. 1925 26.—78—4% Heidelderg 1901 u. 07 88.0 %¼% DeutscheRelchsanl. 21.—70 50 4% Karbsrube 1897—1—.— 0 d0. 988.—[5. 4% Malaz—.—1—.— 5% J. Reichs-Sehatzanw. 99 30——% Pforzheim 25 60— 4½% IV. u. Vv. d0. 8 20 89.85% Wesbasen 986.— 100.— 4% VI.—II. do 72— 72.— 475 nn ueeee Sparprämienanielbe 1198 8 50 84 50 1%% Grleoh. Wonepol 188? 1200.. % Preus. Schatganmw.—(—.—e Oest. St.-ft. v. 1813——28.60 *˙ 40. 80 28—.—4½/. de. Schatzanwels, 39 60 30.— 4 Preubisone Konsels 71.25 71.—%% 40. Sitberrente 4 30 44.— Se,„——— 30% 80. goldrente 110.103 30 8,%%„ 0 62— 82.50 2% 40. enheitl. Rents 34—-—. 2.— 80.— 8¼% Remäalen 1903 135.—.— 9% Bag. Aneme voß 1919—. 4½%% 40. Gole an. 143—-—.— %% Bad. Anleinde abg. 31 0 88254% Je. am. nenten-Versn—123.— *09 80. von 1888——. 4% Turk. Gagdas 8. 280.— 20.— 4% Beyr. Ablosungsrents—.——.— 5„0 195— 218.— 42% Bayr. Else banneal. 51—80 40% Ungarisone Geldrente 110—106.— 8˙ ˙ 90. 8 58.— 60 2 1% do. 81.-Rie. v. 1310.—— 35/, 40.—— 22%% d% 81.-flü6. v. 1837 31.3878 %% Bay-Ptälz Eis.-Frlor 28.— 87 503% Benlkaser am inn. 1750.—1870 8 40. 76.— 74.— 4% uold——— 4 Vessen von 88 u. 08 309..—.—— 3„ derig. Anlesibe 1603.1855. ,½ 75 asgesi.—.——.— 1 ˙ Tenednteges 5583.700. zerliner Wertpaplerbörse. Feete, aber nicht einheitliche Tendenz. Berlin,. NOV.(Eig. Drahtb.) Die Grundstimmung War heute sehr fest, aber nicht einheitlich. Kreditein- schränsungen der Bunken schufen eine gewisse Unsicherheit. Da aber das Publikum für einzelne Spezialwerte gröllere Kaufaufirage erteilt hatte und Verkaufsorders ſast gar nicht Am Montan- aktienmarkt stiegen lise-Bergbau um 700%, Ihönix um 100%. Andererseitis gaben lioesch sowie die führenden oberschle- sischen Werte um 100% nuch. Kaliwerte neigten zur Schwäche, Heldburg 880. Anilinwerte wenig verändert, nur Rülgers⸗ Werke höher auf Gerüchte von einer neuen Kapilalserhöhung. Am Elektromarkle waren A. E. G. gul behauptet, Bergmaun und Siemens u. Ilalske besserlen ifiren Kursstand um 80½, Während Schuckert um ebensoviel nachgaben. Am Bank⸗ aktienmarkli ſielen Berliner Ilandelsanteiſe durch eine Kurs- steigerung von 70% auuf. Schiffahriswerte uneinheitlich, Deuisch-Australier gesucht. Motorenwerle weiler in leb- hafter Nachfrage. Benz 1020, Daimler erreichten auf Ge- rüchle über Unlerhandlungen mit Amerika den Kurs von 800. Unter den Spezialwerlen stiegen Karlsruher Maschinen um 300%, Orenstein u. Koppel, Vogel und Ilammersen um über 100%½, doch gab es bei den Spezialwerten auch große Rück- günge. Petroleumwerie trotz des Dementis der Verwaltung gesücht, aber wenig verändert. Mansfelder Kuxe 29 600 Als im Verlaufe der Dôllar hõöher wurde, trat eine allgemeine Be- kestigung ein. Glanzstoſfabrikeneerreichten den Kurs von 4000. Höher wurden ferner Deulsch-Atlanlische Telegraphen und Rheinische Braunkohlen. Devisenmarkt. Frankfurter Devisen. Frankfurt, 24. Nov.(Drahtb.) Bel großer Geschäftsstille bleiben die Preise im Frühverkehr fest, spaterhin abge- schwächl. Die amtlichen Nolierungen stellten sich niedriger, ließen aber gegen Schluß eine fesklere Tendenz aufkommen. Newyork 279—281—28276. Im freien Frühverkehr wurden fol- ende Kurse genannt: London 1115(amtlich 1119), Paris 1975 1965), Brüssel 1925(1900). Newyork 279 440059 Holland 9900 40, später 35. Die Mark kam aus dem Auslande schwächer. Stockholm 1,53, Amsterdam 1. Amtlles 23 Novemder 28 Rovemder 23. Novemder 24 Nevember Zeld Briei gels Briet deld rie gele rlet Holland 9840.152859 85 9114.35 19135.15Seπ] borkf 273 47J 279031 2U 48 233.04 Brüsse. 1913.03916 85½28 03 193( 85/Parls 1363 1367—1983.—1387 Obristlanla 3906.953713 954393. 300 Schwelz 322 20 82.805404 85 545.45 Kopenhazonſ5134.885145 15218.75 3230 25 Spanlen 3821 53528.85 3923.053933.38 Stooknoim 6823.455836 35%8 43 45 6898 65/Oest. Ung—.———— nelsingsfer] 5032 4/ 510 35 537.45 540 85/ Men abg.e8.32.9.02 Itallen. 1138.8/½41 151181 30/1783 70% raz.286.70 283 300 295.70 2986 30 tondoas. 111.3J111 857133,88 1133 150 J0dagesi] 23.57 30.03.46] 30.54 Kapitalserhöhung der Rheinischen Creditbank. Der Aufsichtsrat der Bank hat in seiner heutigen Sitzung auf Vorschlag der Direktion beschlossen, einer auf den 20. Dezember d. J. einzuberufenden auflerordentlichen General- versammlung eine Erhöhung des Aklienkapitals von 120 auf 180 Mill& vorzuschlagen. Die neuen 60 Mill. 4 Aklien werden von einem Konsortium unter Führung der Deulschen Bank zum Kurse von 200% übernommen und den bisherigen Aktionären im verhältnis von 2 zu 1 zum gleichen Kurse von 200% zum Bezuge angeboten. Nach Durchlführung der Kapitalserhöhung stellen sich die offenen Reserven auf 90, Mill.&A, d. i. 50% des Aklienkapitals. Der in der gleichen Sitzung vorgelegte Halbjahres- abschluß zeigt auf allen Gebieten gestleigerte Ziffern und weist ein durehweg befriedigendes Ergeb- nis auf. * Rhein-Maln-Donau.-G. In Ergänzung unserer Milteilung im gestrigen Abend- blalt über die Gründung der Aktienges«lischaft Ihein-Main- Donau-Stromverband lrägen wir noch nacastchende, uns aus München zugegangene Milteilungen nach: Von dem Khein-Main-Donau-Stromverband wird mitge- leilt, dab ein genauer Zeilpunkt für eine Gründung einer Rhein-Main-Donau-.-G. noch nicht festgelegt worden ist. Die Milteilungen über die Aufbringung des Kapilals sind dahin zu ergänzen, daß die Führung der Städteverbände am unteren Main und am Rhein bei der Stadt Frank furt a. M. liegl. Die Teilschuldverschreibungen würden durch Eintragung einer mit erstem Range auf sämtliche künftige Kraflwerke gesicherten Iypothek sichergestelll. Auberdem haftel das Gesamtvermögen der Rhein-Main-Donau-.-G. Im Falle der Veberzeichnung oder weilerer Bedürfnisse werden weitere Schuldverschreibungen zum gleichen Rang eingelragen. Die ſinanzielle Grundlage der Gesellschaft wer⸗ den die Wasserkraftanlagen, insgesami 40, mit einer Gesamileistung von rund 400 000 PS. biiden. Das Baupro- gramm umfaßt 20 Jahre. Das Tempo des Ausbaus der Kraft- Werke richtet sich nach der Absalzfähigkeil des von ihr er- zeuglen Stromes. Das erste Bauprogramm umfaßt die Strecke Aschaffenburg— Würzburg und Regensburg—'assau. Sollten die 300 Mill.& Teilschuldverschreibungen überzeichnet wer- den. so wird sofort an eine Erweilerung des Bauprogramms herangetreten. Die Teilstrecken der Wasserstraße werden dem Reiche nach Ferligstellung übertragen. die Kraflanlagen unentgeltlich erst nach Ablauf von 100 Jahren, in denen sie der Gesellschaft zur Verfügung stchen. Im IIinblick hierauf konnlen sich das Reich und Bayern enischlieſlen, einen größe- ren 1 von Stammakllen zu zeichnen und zuzustimmen, daß den Zeichnern von Vorzugsaklien günsligere Dividendenrechte eingeräumt werden, als denen von Stamm- aktien. Lelztere erhalten keine Bauzinsen und nach Beendi- gung des Baues eine Dividende ersl dunn, wenn den Vorzugs- aktionären eine Dividende von 7½% zugebilligt worden ist. Der nach Zuwendung von 4½% an die Stammaklien noch ver- bleibende Reingewinn wird einer besonderen Rücklage zur Beschaſſung der Miuel für die Erweiterung des Baupro- gramms zugeführt. Die lechnischen und verkehrswirtschaft- lichen Grundlagen dieses Prejekis sind vom Reichsministe- rium und dem baxyerischen Staalsministerium, die elektrowirt- schaſtlichen und ſinanziellen Grundlagen außerdem noch von ersten Vertretern der elektrischen Industrie und der Banken für zutreffend und-ichlig erklärt worden. Die Voraussetz- ungen für die Wirtschaftlichkeit der ersten Anbausluſe er- scheinen daher gegeben. Gründung der Ila. Rudolf Meinert hat in Berlin gemein- sam mit den tlerren Saklikower und Schwab die luter- nationale Film-.-G.(Ifa) ins Leben gerufen. Ueber uie Neugründung erlahrt der„r iln-kurier': Die Internaljo- nale Fum-.-G.(Ifa) ist mit einem Kapital von 15 Miil.&4 als Bar grundung ins Leben gerufen worden. Die Gründung ist ledigiich aul Lrivalkapitaf auſgebaut, an dem die Ilerren Meinert und Saklikowier in schr starkem Mabe beteiligt sind. Zum Vorsland sind die lierren Rudolf Meinert, llermann Saklikower und Gustav Schwab bestellt. wird aus den Iſerren Generalkonsul de Lemos in Ilamburg, Direktor Daniel, einem bekannlen Industriellen in Berlin, Rechtsanwalt Gg. Moser in Leipzig, Fabrikant Paul Kralsch in Leipzig und Bankier Cohnheim in Berlin gebildet. Die Läligkeit der neuen Gesellschaltl wird sich nichl nur mit der Produklion von Filmen beschäfligen, sie wird auch eine ver- leih-Organisalion über ganz Deulschland schaffen. Mit dem Erwerb von Thealern ist bereiis begonnen worden. So sind die Kammerlichtspiele in Braunschweig in den Besitz der Gesellschaft übergegangen. Wegen Uebernahme anderer Zröberer Lichtbildbühnen im Rheinland und in Berlin schwe⸗ ben Verhandlungen. Die Ifa beabsichtigt, in Berlin ein großes Atelier zu kaufen oder zu erbauen, ebenso die Erwerbung einer Kopieranstall. Die künstlerische Oberleitung der Inter- nalionalen Film-.-G. wird in den Händen des Ilerrn Direktor Meinert liegen, der im Gegensalz zu seinem Wirken bei der Decle auch als Regisseur lälig sein wird. (9960), Schweiz 5260(5340), Italien 1190(1160). Aunttens 28 dovemder 24 hovemger 2 Movemder 2ʃ. Aovember geld grie. deigs rie: Aels Ariei geld Srie: Holland 8615. 30 zorwvegen 183 50J3947 50 028—394 Selglen 1838 9⁰ Zobwsden 3318.403881.60 5813 3018268.70 Tondoa 110.20 Nelsingfore]“———.—.— Paris f1383 8 de Vors 278.70 277.30 282 20] 283.80 Sohwelz E 40 Mea, altos—.—— Spanlen 828 10 80.Oest. abg] 8 630 888 9 6¹ 8 6³ Halten f137 80 f 140 20 ff188 80 181 0 Sudsgeet 22 7 2% 7 078 4 2⁰ 78 es 200 20 200.80 28.70 287.0 Frankturter Notenmarkt vom 20 ftovomber. gete Srle 7 Gels] Brlet Amerlkenisohe Netes. 243 33 28 80 ossterr.-Ungar., altose——.— Seigisenese. Toecweglsones—.——.— Dünsee—— HNaeneenes 193.—] 201.— Eagllisene 12—123. SSaAsos„„„——.— Fräazäsisehbe. 170.—1878.— Jbeler„ 432.— 323 Moständisohbe. 10081.39 10062. Swedlsenhs„„„—.— Mastenischbe. 113 80 1 0 eseheche- SevsRk.. 2..98 Voesterrelob obgeet..15 8 Ja 5780 50 5 N a⁰.75 Tendenz: nach anfänglicher Abschwöchung fest. Berliner Devisen. (Eig. Drahtb.) Am Devisenmarki war späterhin wurde die Tendenz ſester. olennoten 75..ebhaftes Geschäàfi X Berlin, 24. Nov. das Geschafi sehr ruhi Kabel Newyork 278— entwickelte sich in Kriesnoten auf Gerüchte von einer für die ichlsentscheidung. Der Kure war N Der Zentralverband der deutschen Metallwalzwerks- und Hüttenindustrie E. V. hal sich dieser Tage in einer Mitglieder- versammlung in Frankfurt a. R. insbesondere mit Versiche- rungs-Angelegenheiten beschäſtigt. Allgemein wurden Klagen darüber laut, daß die Feuerversicherüngsgesellschaften bei detr Bemessung der Prämien keine Rücksichi darauf nehmen, daſi die Brandgefahr bei Metallwalzwerken wesentlich ge- ringer ist als bei anderen Beirieben. Die Geschäftsführun wurde beauftragl. Erhebungen darüber anzustellen, wie hoch sich im lelzten Jahrzehnt die von den Feuerversicherungs- gesellschaflen für Brandschäden an Netallwalzwerke ge⸗ leisleten Entschädigungen im Verhälinis zu den bezahlſen Versicherungsbeiträgen belaufen. Auſerdem wurde eine um- kassende grüppenweise Selbstversicherung in Aussicht ge- nommen, für qie die nöligen Vorbereitungen von der Ge- Schäfisführung gelroffen werden sallen. Die Versammlung aprach sich ferner einmütig dafür aus. daß die den wirtschufi- lichen Verhältnissen enlsprechende durchlauſende Transport- bezw. Einhelts- und Veredlungsversicherung aufs lebhafleste zu begrüßen sei. ö Schwäbische Uhren-Apparatefabrik.-G. in Sindelfingen. Die Gesellschaft beanlragl Kapitalserhöhung um 3 Ifil- lionen A. Ferner soll öber den Erwerb eines Unfernehmens der Holzbearbeltung mii Saägewerk und Ilolzlager beschlos- sen werden. —AAWAA ⏑.- e ee ee imer General- Ver Aufsichisrat Dresdner Malzlabrik vorm. Paul König in Dresden. Das Unternchmen verteilt 50%(15%½% Dividende und bean die weitere Ausgabe von 9 ill. Stamm und 1 Mill. Vorzugsaktien. vertrustung der Petersburger Metallindustrie. Moskauer Nachrichten zufolge wird die gesamte Metallindustrie keien burgs vertrustet. Eine Ausnahme bilden nur die Putilo und die Ischowsk- Werke.— Aus Moskau wird ferner 5 richtet, daf der Petersburger Münzhof die Prägung d Rubelstücken wieder voll aufgenommen hal, währen die Prägung der Scheidemünzen erst vorbereitet wird. Verkehrssperren. Aufgehoben sind: Annahmesperren ar Frachtigutwagenladungen nach Frankfurt Ort und Uebergan Frachtstückgutssperren nach Düsseldorf, Hannover 5 Dessau. Aufgehoben ist ferner Frachigutwagenladungssper Bingerbrück. Waren und MNirkte. Mannhelmer Produktenmarkt. m. Mannheim, 24. Nov. Der Verkehr an der heuliges Produktenbörse war im allgemeinen klein. Weizen. elwas reichlicher angeboten, und bei der anhaltenden Zurüel, haltung der Käufer waren die Preisforderungen eiva schwächer. Für Roggen dagegen besland etwas mehr lu⸗ teresse, obwohl auch in diesem Arlikel die Umsätze keines größeren Umfang annahmen. Gerste lag ziemlich unver“ ündert, doch hat auch für diesen Artikel die Kauflust nach· gelassen. Hafer behauplete seinen Preisstand, da die Na frage andauernd befriedigend ist. Mais wird nur wenig 4 geboten und die Preise hierfür bewegen sich auf ungefäl derselben Preislage wie am letzlen Markllage. Futtet arlikel bleiben begehrt, doch sind die Käufer auch vor“ sichliger geworden und die Preise neigen infolgedessen et zur Schwäche. Hülsenfrüchte lagen voliständi u10 ändert, die Angebote darin bleiben bescheiden. Me h1 weniger stark gefragt. Amtliche Preise der Mannhelmer Produktenbꝭrse per ioo kg waggonfrei Mannbeim einschl Sack i5 Weizen 790—795„, Roggen 625—650&, Gerste 760 5 790. Ilafer 5900—600, Alais gelb. 750 4, Erbsen inl.7 bis 900 4, Wiesenhen 210 4. Preßßstroh 80., geb. Stroh 804 Reis 1200—1700. Tendenz: stetig. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 21. Nov.(Drahlb.) Am produktenmarkie eine sehr feste Stimmung für Roggen und Ilafer hervor. Roggen herrschle nach ie vor slarker Begehr für die trat zur m⸗ lage; die Kauflust wurde noch geförderl durch das Bestrebes noch vor dem 1. Dezember zu den jetigen“rachten die Wate zu bezichen. Auf llafer wirkte der hohe Preisstand Maises befestigend. Weizen halte ruhiges Geschäft bei weniz veränderten Preisen. Weizenmelll konnle zu den gegenwar? tigen Preisen wenig. Roggenmehl nur schwer verkauſt wer? den. Auch das Klelegeschäft war gering. Oelsaaten soe Hülsenfrüchie und Fullerarlikel zeigen keine Veräanderung Preiserhöhungen. Die Preiserhöhung lür Gummi. Bekanntlich ist in lelzlen Zeit der preis für alle Gummiwaren sehr star sliegen, und zwar besonders Reiſengummi um 45½. Es dies eine Folge der durch den deutscnien Valutasturz stark etr“ höhlen Rohslolfpreise..-Gummi ist beispielsweise seit 1. April von 26.75 bis zum 12. November auf 105& ge⸗ sliegen, also um 23½%, Es muſß dabei berücksichtigt werdem dalß die Londoner Preise sich am 30. April auf 0,10% und 17 12. November auf 0,11% Pfund beliefen. Infalgedessen WI sich eine neue Erhöhung der Gummiwarenpreise nicht um- gehen lassen. Zucker.(Wochenberichl.) Rechte Nefriedigung haben die deuischen Märkte auch in dieser Berichtiswoche an dem der Gesamtverlauf des Ceschäftes nicht finden können, trotzdem wir den IIöhepunkti der Erzeugung erreicht, die Rübenverat“ beitung sellens eines großen Teils der Rohzuckerfnbriken be. reits beendet worden ist. Die Ursache dieses Unbefriedigt seins sind die alten geblieben: schlechie verkehrsverhäliniss“ überall, Eisenbahnwagenmungel onne Ende in vielen 92 zirken, sodaßſ es den Erzeugern, Rohzuckerfabriken wie Ra ſinerien, nicht möglich ist, den Anforderungen seilens ihr Abnehmer einigermaſlen gerecht zu werden und weite Ver“ braucherkreise nur brockenweise ihren Bedarf decken kön- nen. Die Zuckerfirmen an den Marktplälzen werden fort, geselzi mit Anfragen nach Offerten von Zucker, selbst spätere Abladungen, förmlich überschwemmt, und Abhilſe scheint nicht geschafft werden zu können. Es wäre dring nölig, daß ein energischer Druck nuf die Eisenbahnver wal- tung nicht nur seitens der Industrie, sondern auch vom nährungsministerium ausgeübt Wwürde, um endlich dem Zuckermangel abzuhelfen und der Versorgung zu ihrem ſt zu verhelfen. Ueber den Zeitpurkt der Verleilung der dritien Nate von Rohzucker an die Raffinierien ist Bestlimmtes noc nicht bekannt gegeben. aber sie wird in Kürze erfolgen. Dis Preisbemessung hat sich noch nicht wesentlich verscho im Kleinhandel nur da, wo besondere Aufwendungen Tüs Herbeischaffung der Ware sich nölig machten, aber es let ohne Zweifel, daß die wachsenden Gestehungskosten, Fra tenveretlouerung und sonstige Spesenverteuerung sich aus- wirken werden. Auch das Geschäft in Melasse stand soſern unter dem Einfluß von Abnahmeschwierigkeiten. 3l5 sich ein erheblicher Mangel an bereitstehenden Nesselwages zeigte und die Interessenſen Offerten mit Bedinguns prompief Abnahme nur unter Preiskonzessionen berũcksichligen wrolß ten; so ergab sich am Berichisschluß eine zum Teil über 3 4 hinausgehende Abbröckelung der Bewertung. zumal auch dis Abschwächung des weltregierenden Dollars die Meinungs“ käufer hatte vorsichtig werden lassen. In den anderen dern hat die Rohruckererzeugung bisher den letzten Erwar- tungen entsprochen und ist mehr oder weniger zu Ende ge. kührt. In Tsehechien wird das Ergebnis immerhin d 1 Million Jentner hinter dem Vorjahr zurfeckhleiben., wedure namenllich die Ausfuhrmenge beèeinträchligt wird! Bemer- kenswerte Preisbewegungen haben sich an den Auslands? märkten vicht vollzogen und der Geschäftsverlauf dc. ruhig bis steſig gewesen bei befriedigender Bedartsfrage fi 4 greifbare oder nahe Abladprgen: vamentlich Englan zejete Unternehmypgslust. doch auch Amerik a u. Frenk⸗ reich sſcherten sich preiswürdige Offerten aller Art Zucket Die Varrßte auf Kuba betrugen am Manatsanfang sper eine Nillien Tonnen oder etwa 890% Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Verhardlybeen zwischen Kuba und Awe⸗ rika bezüglich Kredite und Zollbehandlung für die neue Kuba- ernte dauern fort. 5 * Achiefsverkehr..aut Drahtbericht des Fgl. Hon..40 Amslerdam. ist der Dampfer Hlollandia“ am 28. Oktober vod New-Orleans abgefahren und am 21. November nachmitisgs in Acisterdam angekommen. — Hauptſchriftlettung Dr Fritz Goldendaum 175 Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Feuilleten: A. Maderno: für Lokates unt ten übrigen redaktionellen Inbalt: N. Schönfelder; für Handel: J..: Franz Kircher: für Anzeigen“ Karl 4 2 Druc und Verlag: Druckerei Tr. Haas. Mannheimer General⸗A nubeim, E 6, 2. G. m. b.., Ma —————— 1 7 Donnerstag, den 24. November 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 547. [Mannheimer Frauen-ZJeifung jugendbildung. Von Elſe Wentſcher in Bonn a. Rh. „Nichts anderes kann uns fortan helfen als ſittliche Er⸗ ͤ die Bildung eines feſten, unfehlbaren guten Wil⸗ o rief Fichte im nationalen Unglück ſeinem deutſchen zu. Das Wort gilt auch für uns. Erneuerung anſetzen? Wer ſoll der Vollender eines ſol⸗ illens ſein, wer der Lichtträger, der unſer Volk aus dem 8 wieder in die Höhe führt?J Wer anders als der Träger 155 Zukunſt, die deutſche Jugend! Wie ſehr auf ihr unſere nung ruht, das bezeugen auch Hindenburgs ergreiſende rinnerungen. Nicht Hoffnungsloſigkeit und uſammenbruch ſeines Lebenswerkes im Her⸗ leſes deutſchen Helden bewirkt: ſondern die feſte Zuner⸗ daß auch uns noch einmal ein Aufſtieg beſchieden ſei, nur die deutſche Jugend aus dem bitteren Ernſt der 9 gen Tage ſittlich wertvolle Früchte davon trägt. Darum lezt er ſein Buch mit dem vertrauensvollen Wort:„ich baue auf dich, du deutſche Jugend!“ Keine Sorge und Frage ſollte uns darum heute wichti er. die der Jugenderziehung, und in dieſer wiederum W11 aller Erziehung: Die Heranbildung eines ſittlichen llens und Charakters. n Gebieten nach neuen Lebenswerten ſuchen, wo es in der gärt, und Zucht und Diſziplin ſich lockern, ſollten wir mehr als je darauf beſinnen, was dann als daß über allen el hinaus ewig wertvolle Ziel aller Erziehung und aller ſchenbildung überhaupt gelten kann. kann ein ſolches Ziel liegen, als in dem Zwecke und Sinn, alles Menſchenleben überhaupt zu verwirklichen beſtimmt 8 chauen wir um uns, ſo ſehen wir, daß der Charakter alles rdens und Lebens iſt; Wachſen, Entwicklung, Vervoll⸗ ervollkommnung des Men⸗ Bei wem aber ſoll Heut aber, wo wir auf Nirgends anders enmmung. Eine ſinngemäße atewene aber kann nur liegen in der Ausbildung der Eigen⸗ f en, die das Charakteriſtiſche des Menſchen gegenüber allen igen Weſen zum Ausdruck bringen. Das beſteht aber für ebiet des Wollens und Handelns darin, daß der Menſch nde iſt, über ſein Tun und Laſſen nachzudenken, gut und zu ſcheiden und ſeine Handlungen von dieſer ſeiner Ver⸗ ſtemſcht leiten zu laſſen. In einem ſolchen, von der Ver⸗ 5 beſtimmten Handeln haben unſere größten Denker und zerzieher die Beſtimmung der Menſchen erblickt; dieſem dürfen wir auch die leitenden Geſichtspunkte für die bildung entnehmen. Eine ſolche Erziehung wendet ſich as Denken ebenſo, wie an das Fühlen und Wollen der nd: ſie fordert, daß wir die jun en, ſich im eigenen Denken ein ihres Handelns und ihres Lebens überhaupt zu bilden hr Verhalten zu beſtimmen nach ihrer vernünftigen Ein⸗ Aber die Einſicht allein ſchafft noch nicht mit Sicherheit Handeln, wenn der Menſch ſich nicht gewöhnt, ſich zu en von der Macht ſeiner Triebe und ſeines der Einſicht genſtehenden Verlangens, und wenn er ferner nicht den aufbringt, das als„gut“ Erkannte auch durchzuſetzen, im pf gegen andere Menſchen, gegen Gewohnheit, Tradition e Macht der Trägheit. Charakterfeſtes Handeln nach r höchſter Vernunftseinſicht, ſo können wir das ſittliche ezeichnen, zu dem es gilt, die Jugend unſeres Volkes Zu der dazu unerläßlichen ſtüberwindung zu dem ſtarken opferbe⸗ ten Willen gelangt aber der Menſch nun einmal durch die Schuledes Gehorſams, der Zucht und ſzipfin. Zeder, der heute mit der Jugend zu tun hat, füblt, wie ſehr der im Kriege aufgewachſenen Generation Schulung gefehlt hat, und wie zerſetzende Kräfte am Werk die die Jugend in dem Wahn beſtärken, daß ſie der Auto⸗ Eeht doch durch die ganze moderne bendbewegung ein Zug von Auflehnung und Kampf, der en aus Vorurteil entſtandenen veralteten Feſſeln auch olle notwendige Bindungen zerreißen möchte. Eegen alle rſetzenden Einflüſſe, die von außen und innen auf unſere gend einſtrömen und die nur zu oft auch geſundes Empfin⸗ zu verwirren drohen, rufen wir am beſten die Willen der Jugend ſelbſt auf. Sie ſelbſt muß einſehen, euerſtehen unſeres Volkes davon de Geſchlecht das Steuer des Vater⸗ es mit ſtarker und ſicherer Hand lenkt. Das können aber Menſchen. die ſich ſelbſt in der eln.— Und wir werden unſere Jugend an den edelſten en, an das wahre Weſen der Jugendbewegung erinnern, e es ſich einſt bei dem Feſt dem Hohen⸗Meißner bekundet hat. e dort vereinigte„Freideutſche Jugend“ war ſich ihres Cha⸗ s als„Erziehungsgemeinſchaft“ bewußt; ſie bekannte ſich em Entſchluß, ihr Leben„vor eigener Verantwortung, mit 1 85 Wahrhaftigkeit“ zu führen: ſie wollte der Ueberkultur der Sittenloſigkeit, Einfachbeit und Natürlichkeit entgegen⸗ n. Auch in vielen anderen Gruppen der modernen Jugend⸗ egung iſt dieſer Wunſch nach ſittlicher Vertiefung und in⸗ r Diſzirlin zu ſpüren, wenn er auch verſchmolzen iſt mit eren, oft recht unklaren Zielen und Anſichten. Dieſen Wil⸗ zu eigener Verantwortung und innerer Freiheit in der Ju⸗ nd wollen wir uns zu Bundesgenoſſen machen, indem wir ſie er Ueberzeugung führen, daß innere Freiheit nichts gemein ſigkeit; in ihrem eigenen Wollen muß ſie das ni.. r n Menſchen daran ge⸗ rteil über den ſittlichen ade heute heranzubilden. t entarten könne. e Hoffnung auf ei gt, daß das kommen alt haben und ſich Vort bejahen: „Von der Gewalt, die alle Weſen bindet,— Vefreit der Menſch ſich, der ſich überwindetl“ ieſer Einſicht durchdrungen, wird die deut en, den lockenden Tönen derer zu folgen, b 0 ucht und Diſziplin erſparen wollen; ſie wird, in gemein⸗ 8080 Arbeit mit der älteren Generation, in ſteter Selbſtzucht rum ringen, die ſittlichen Kräfte i gerrſchaft zu bringen. cneration zu erziehen, „an Freibeit, an ein unweigerliches Fortſch chlechts glaubt“ und die ſen verwirklicht. Zu dieſem llensdiſziplin der C e Jugend ſich 5 Aen Weg olke wieder zur ſen wir daran ſetzen, eine die deutſch iſt im Sinne Fichtes, indem reiten unſeres dieſen Glauben in ihrem eigenen Ziel aber führt allein der Weg Eine Freundin Deutſchlands. Wir Deutſchen, die wir die Eigenart haben, das Gute überall in der Fremde zu ſuchen, wir waren vor dem Kriege bis zur Selbſt⸗ entäutzerung blöde, wenn uns Gelegenheit ward. ausländiſche Gei⸗ ſtesgrößen zu verhimmeln, mochten es auch Sterne dritter und vier⸗ ter Größe ſein. Es war oft mehr als widerlich, zu ſchen, wie durch ſolche überflüſſigen Lobhudeleien ſremdländiſcher Talmikunſt und Talmiliteratur bei uns der Weg gebahnt wurde, Dinge, an denen wir ſchon von Haus aus keinen Mangel hatten. Auf dieſe Weiſe konnte es geſchehen, daß ausländiſche Schriftſteller und Künſtler in Deutſchland ihre Hauptanhängerſchaft fanden und einen ſchönen Batzen Geld aus dem deutſchen Publikum zogen. Damal⸗ ſtanden wir bei dieſen ausländiſchen Größen hoch in Gunſt. Es kam aber der Krieg, und da zeigte es ſich kald, daß Undank der Welt Lohn iſt. So ziemlich alle Ausländer, die in Deutſchland internationalen Ruhm und ſchweres Geld erworben hatten, lohnten uns dies mit bitterſtem Undenk. Nun hatten wir zwar nicht mit ihrem Dank gerechnet, aber es tat uns doch weh, erfahren zu müſſen, daß alle unſere außländiſchen Lieblinge, alle unſere fremdländiſchen Lieblinge, alle unſere fremdländiſchen Hätſcheltinder, wie Maurice Maeter⸗ linck, Emile Verhaeren, Anatole France, Pierre Loti, Gabriele d' An⸗ nunzio, Henri Bergſon, Camille Flamarian, Jacques Daleroze, Fer⸗ dinand Hodler, Conan Doyle u. a. mehr nicht ein einziges Wort des Verſtändniſſes für Deutſchland fanden, aber eine Flut von Schmäh⸗ ungen gegen uns losließen. Da erwies es ſich, daß die„Internatio⸗ nale des Geiſtes“ nur eine Chimäre war, die uns Gutgläubige be⸗ tört hatte. Wir haben uns mit der Zeit damit abgefunden, als die Var⸗ baren und die räudigen Schafe angeſehen zu werden. Es blieb uns eben nichts anderes übrig. Aber weh hat uns doch getan, daß wir als Volk ſo falſch beurteilt werden konnten. Darum war es uns au ein köſtlicher Troſt, wenn irgendwo in der Welt ein Funken von Verſtändnis für unſere Lage aufleuchtete. Freilich, ſehr oft haben wir dieſe Genugtuung nicht erfahren dürfen. Unter den wenigen Perſönlichkeiten, die in der neuen Welt ihre Stimme für das deutſche Volk erhoben, nahm Helen Keller, dieſe ſeit ihrem zwelten Lebensſahre infolge Krankheit blinde und taubſtumme, aber troß aller Gebrechen ihres Leibes in heroiſchem Ringen in das gelobte Land wahrer Geiſtesbildung vorgedrungene gläubigſte Künderin des Optimismus, den erſten Platz ein. Sie, die in dem heldenhaften Kampf, den ſie um ihrer Fortbildung willen führte, niemals verzagte, und die es mit eiſerner Energie durchgeſetzt hatte, als erwachſener Menſch das Sprechen zu lernen, ſie fand damals, als alle Welt die Deutſchen ſchmähte, Worte reſtloſer Anerkennung für das„Land der Wiegenlieder und der göttlichen Melodien“. Von der einſamen Höhe, auf der ſie durch die Gebrechen ihrer Leiblichkeit geſtellt war, ſchickte ſie Gedanken voll Zuneigung über den Ozean nach dem Herzen Europas, wo ein Volk in Not ſo ſtaunenerregende Taten vollbrachte. Aus Wrentham in Maſſachuſſets ſandte Helen Keller einer deutſchen Verehrerin in Freudenſtadt am 15. Dezember 1914 einen rührenden Brief, in dem ſie u. a. ſchrieb: „Ich fühle eine warme Sympathie für das deutſche Volk. Nicht nur hat es, nächſt meinem Heimatland, dem Werke meiner Lehrerin die größte Aufmerkſamkeit entgegengebracht. Seine Selbſtauf⸗ opferung, ſein Heroismus angeſichts ſolch ſchrecklicher Bedrängnis bewegt meine Seele aufs tiefſte. Ich bewundere, was es in den Stürmen der Jahrhunderte, die über ihm hingebrauſt ſind, Großes erreicht hat. Deutſchland iſt für mich das Land der Wiegenlieder und göttlichen Melodien, das Land der Kinderfreunde und Philo⸗ ſophen, die Geburtsſtätte der großen Bewegung, die alle Menſchen von der Beherrſchung einzelner Mächtiger befreien will— wofür ich mich aufs tiefſte intereſſtere.“ Bei dieſer Sympathiekundgebung lleß ſie es aber nicht bewen⸗ den: ſie gab bereits im Jahre 1916 ihrem deutſchen Verleger Robert Lutz in Stuttgart Weiſung, bis zum Ende des Jahres, in dem der Friede wiederhergeſtellt ſein wird, alle ihre Einkünfte aus der deut⸗ ſchen Ausgabe ihrer Bücher der deutſchen Kriegsblindenfürſorge zu ⸗ zuwenden. Dieſe Verfügung war begleitet von Worten höchſter Be⸗ wunderung für Deutſchlond und ſeine braven Soldaten, und Helen Keller hat wegen dieſer freimütigen Worte viele Anfeindungen in ihrer Heimat und in den Ententeländern erfahren müſſen. Aber alle Nerunglimpfungen von dieſer Seite konnten ſie indeſſen nicht ab⸗ halten, ihre Bewunderung für Deutſchland auch weiterhin öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Ihren Verleger in Stutigari hat ſie an⸗ gewieſen, auch alle ihre künftigen Einnahmen aus ihren deutſchen Büchern für alle Zeiten den deutſchen Kriegsblinden, Kriegstauben und Kriegsftummen zukommen zu laſſen. Rührung und Dankbarkeit muß ſedes deutſche Herz empfinden ob dieſer edlen Tat, die einem wahrhaft menſchenfreundlichen Herzen entſproſſen iſt. Wie können wir uns dafür bankbar erweiſen? Nicht durch öffentliche Dankesbezeugungen, ſondern dadurch, daß wir uns in den Geiſt ihrer lebenswarmen Schriften verſenken In dieſen Schriften, vor allem in dem Büchlein„Optimismus“ und in der er⸗ greiſenden„Geſchichte meines Lebens“, die ſetzt in 57. Auflage bei Robert Lutz in Stuttagart erſchienen iſt, ſind in Fülle dieſenigen Ge⸗ danken ausgedrückt, die uns Deutſchen in der gegenwärtigen ſchlim⸗ men Lage ſo dringend vonnöten ſind: Gedanken des Selbſtver⸗ trauens, Gedanken des Mutes, Gedanken des Ausharrens und Gedanken des Sieges der guten Geiſtesmächte— Lichtgedanken— Chriſtuskraft. Und wenn wir den fiefen Herzenstönen ihrer Schriften gelauſcht und daraus Kraft und Mut geholt haben für die Wüſtenwanderſchaft unſeres Daſeins, dann wird es uns auch klar werden, daß wir um unſer ſelbſt willen unſerer amerikaniſchen Freundin nicht beſſer danken können, als dadurch, daß wir ihr leuchtendes Heldentum, das, alle körperlichen Hinderniſſe überwindend, den Gipfel menſch⸗ licher Bilduna erreichte, zum Vorbild nehmen. Dann werden wir die ſchweren Prüfungen, die uns von Gott ſetzt auferlegt ſind, gut heſtehen und bald dahin kommen, aufbauende Arbeit.an der Menſch⸗ heit zu verrichten. Ludwig Hoffmann. iſtoriſches vom ffluff. Die Muffmoden dieſes Jahres, die in beſonderer Mannigfaltig⸗ kett hervortreten, bieten in ihren Formen mancherlel Anklänge an vergangene Stile dieſes Kleidungsſtückes. So trägt man z. B. den großen breiten Muff, den das Barock liebte, und ebenſo den kleinen, runden, zierlichen Muff, in dem die Rokokodame ihre Händchen barg. Auch der reiche Schmuck von Samtbeſätzen, Schleifen und Federgar⸗ nierungen macht bei der Modephantaſie Anleihen, die durch die Jahrhunderte hindurch dem Muff ihre 8 Unfere Damen dürfen auf den Muff ſtolz ſein, denn er ſt eine Er⸗ findung der neueren Zeit, und das Altertum, das ſonſt in ſo vielem unſer Lehrmeiſter iſt und uns immer wieder das Ben Akiba⸗Wort uch im erſten Jahrtauſend nach Chriſtus noch mußte man ſich mit dicken Handſchuhen begnügen, wenn man die frierenden Hände und Arme ſchützen wollte, und erſt im Gefolge des Pelzlurxus, den die Kreuzzüge durch ihre engere Verbindung aut dem Orient brachten, iſt der Muff entſtanden. Der Geſchichtsſchrelber des Muffs, der be⸗ kannte franzöſiſche Kulturhiſtoriker Oetave Uzanne, findet ſeine frühe⸗ Venedig des 14. Jahrhunderts: damals trugen die ch Orten die Damen noch neben den M 5„Alles ſchon dageweſen“, hat nichts Derartiges aufzuweiſen. eleganten Herren und Damen der Laguneaſtadt bereits ſo umfang⸗ reiche Aermel, daß ſie in ihnen zugleich kleine Hunde mit ſich führen konnten, und ein Gemälde des Quattrocento zeigt uns eine Schöne, die ihrem Freunde zwe niedliche, in ihren Aermeln verbor⸗ genen Hündchen 1 1 Aus dieſen runden, pelzbeſezten Aermeln, in die man die Hände ſteckte, iſt nun der Muff entſtanden, denn oie zufammenſtoßenden Pelzärmel zeigten dieſe Form, und ſo haben die erſten venetianiſchen Muffs die runde Aermelform, ſind aus Brokat, Seide oder Camt g⸗arbeltet und mit orlentaliſchen Kriſtallknöpfen mit Perlen oder goldenen Schließen verziert. Aehnlich iſt die Ent⸗ wicklung in Deutſchland, wo auch zunächſt die langen pelzbeſetzten Aermel des Mantels, der Schaube, die Hände als eine Art Muff ſchützten und dann die runde Aermelform im elgentlichen Muff gleich⸗ ſam verſelbſtändigt wurde. Im 16 Jahrhundert finden wir den Muff in Frankreich häufig als Kleidungsſtück der vornehmen Dame, und zu Anfang des 17. iſt er auch bei uns ſo verbreite:, daß ſchon die Prediger dagegen zu eifern anfangen. So wettert 3 B ein Paſtor Meſſerſchmied in einer 1615 erſchienenen Predigt über die Eitelkeit der Frau:„Sie trägt ſeidene oder mit Gold geſtickte Handſchuhe, zur Winterszell einen Schluffer(Muff) von Zobel, de⸗ Sommer durch ein Windfädchen oder Mückenſchleicher.“ „Schlupfer“ heißt der Muff auch noch bis ins 18. Jahrhundert 17 5 und das Frauenzimmer⸗Lerikon des Amaranthes, dieſes Spiegelbild des Frauenlebens im frühen Rokoko, beſchreibt den Muff folgendermaßen:„Ein rund gewölbter, hohler Ueberzug, worin das Frauenzimmer Winters⸗Zeit über die Hände zu ſtecken pfleget, wird auf allerhand Art 8 als: aus Zobel, Hermelin, Mar⸗ der, Iltis, Federn, Flor, Tuch, Sammet, Plüſch uſw. In Augsburg vlrd er ein Schliffer genennet, in Nürnberg ein Staucher, in Ulm heißt er ein Schlupfer und wird insgemein mit Spitzen bebrämet. Bär⸗Muff iſt ein von ieländiſchen oder anderen ſchönen und abſon⸗ derlich ausgeſuchten Bärenfellen rund verfertigter Muff. An etlichen uffen ihre Sonnenfächer als eine Galanterie zu tragen. Muffband iſt eine Schleife von aller⸗ hand breitem Bande, ſodaß Frauenzimmer in den Muff zu knüpfen pfleget oder nach heutiger Mode gar an eln breit über die Schultern herabhangendes Band zu gewohnt iſt.“ Damals hatte ſich die Herrenwelt, die ja in noch nicht ſo be⸗ ſcheiden hinter den zurückſtand, des Muffes bemüchtigt, und noch mehr als zur Winterkleidung der Frau gehörte der Muff zu der des Mannes, der auch im Salon mit einem Muff bekleidet er⸗ chien, zumal die muen Spitzenärmel der damaligen Herrentracht 12 Arm entblößten. Um 1700 trägt der Mann von Welt den Degen an der Seite, den Stock in der Hand, den Hut unterm Arm und den Muff vor den Leib gebunden, um jeden dieſer Gegenſtände im rechten Augenblick benützen zu können. Der Muff war damals zu einem unentbehrlichen Tollettengegenſtand geworden, und die Damen 5 7 0 auch wieder ihre Schoßhündchen in dieſem warmen ehälter mit ſich. Dieſer Barockmuff von gewaltigen Dimenſionen, der aus buntem Leopardenfell oder ſchwerem, leuchtenden Samt be⸗ 0 8 hat große 879N— ſowie dicke Quaſten und Troddeln zur erzierung. Im Rokoko wird der Muff kleiner und koketter, verliert aber nichts an Beliebtheit. Die Goncourts haben uns über den raſchen Wechfel dieſer Rokoko⸗Muffmoden unterrichtet und gezeigt, wie ſie von den rieſigen Formen, die faſt bis zur Erde gingen, u den kleinen„Kätzchen“ genannten Muffen zuſammenſchrumpften, ie kaum die Finger bedeckten. Um dieſe Zeit, d. h. um etwa 1780, wird auch der Müff für Herren wieder modern und zwar im Zu⸗ ſammenhang mit der engliſchen Mode. Sie bringt wieder die ganz großen Muffs aus weichem, feinen Selheln die Gainsborough und Reynolds mit ſo unnachahmlicher Feinheit gemalt haben. Das 19. Jahrhundert hat keine neuen Mufformen geſchaffen; es wieder⸗ holt in buntem Wechſel die Moden der Vergangenheit, nur daß ſte dem Mann den Muff verbietet, und das 20. Jahrhundert tut das Gleiche. Die zwölf japaniſche Chegebote! Ueber einen Jahrhunderte alten, ſinnigen Gebrauch, der ſich unter ſorgfamen, auf das Wohl ihrer Töchter ängſtlich bedachten Müttern noch bis heute in Japan erhalten hat, erzählt die engliſche Zeit⸗ chrift„Forget⸗me⸗not“ folgendermaßen: Am Hochzeitsmorgen hres Töchterchens überreicht die japaniſche Mutter ihrem Kinde, ehe dieſes das Elternhaus verläßt, zwölf 5 Ehegebote, die ihr in den neuen, ungewohnten Verhältni ſen Halt' und Richt⸗ ſchnur werden ſollen. Diele lauten in der Uebertragun: 1. Von dem Augenblick deiner Verheiratung an biſt du nicht mehr allein meine Tochter;gehorche und füge dich deinen Schwieger⸗ eltern, als ob es deine leiblichen Eltern wären. 2. In der Ehe ſoll dein Mann dein Herr ſeinl Set beſcheiden und höflich. Gehorſam iſt eine, der edelſten Tugenden im Leben der Frau. 284 immer llebenswürdig gegen deine Schwie 4. Sei nicht eiferſüchtig. Eiferſucht tötet die Gatten 15 dich. 5. Auch wenn dein Ehemann im Unrecht ſein ſollte, werde nie⸗ mals ausfällig. Bleibe ruhig und geduldig und erſt wenn ſich ſein Aerger gelegt hat, ſprich freundlich mit ihm. 6. nicht zu viel und vor allem nicht ſchlecht über deine Nachbarn. Vermeide jede Lüge. 7. Steh früh auf und lege dich erſt zuletzt ſchlafen. Gewöhne dir nicht das——— bei Tage an. Trinke nur ſehr wenig und ſelten geiſtige Getränke und ſtelle dich nicht in den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens, ehe du nicht wenigſtens 50 Jahre alt biſt. 8. Glaube nicht an Wahrſagerinnen; halte dich daher ferne von ihnen. N 9. Sei eine tüchtige Hausfrau und Gattin, und halte deine Häuslichkeit wohl imſtande. 10. du ſelbſt auch in jungen Jahren, verkehre als Fran nicht ausſchlie mit der Jugend. ——5 75 Frau keine auffallenden Gewänder; immer eigen und zierlich in deiner Kleidung. 12. Prahle niemals mit deines Vaters Stellung oder Reichtum. Beſonders deinen neuen Verwandten gegenüber enthalte dich jeder Aeußerung, die jene als Zurückſetzung oder Beleidigung aufzufäſſen vermöchten lang do nicht eben ein üderle 50 Lachen über ſolch vorſint⸗ Julie Kahle⸗Häſer. flutlichen, überwundenen Standpun Dom Schmerz. VBon Clara Blüthgen. Es kommt vor, daß toir glauben, an einem Schmerze zu verbluten; ſpäter ſehen wir ein, daß es nur ein geſunder Adek⸗ laß geweſen. ermutter. ziebe deines ſei aber 0 ſtarke Raturen wirkt ein großer Schmerz wie die Pflug⸗ 7— dle das Ackerland aufwühlt und neue Frucht verbreitet, auf ache wie die Walze, die darüber hingeht und jedes Leben er⸗ rückt. 3 Großen Schmerzen folgt zureilen eine Art Starrkratpf der Seele mit völliger Empfindungsloſigkeit. Das Erwachen daraus mit der friſchen geſtürkten Kraft des Fühlens iſt entſetzlicher als det erſte Schmerz. 0 2 Stoctwerne 3, 7 Dlalken Schinahnrisgesellscan ſucht zum anifichel ſofortigen Eintritt jungen, bilanzſicheten 14424 Budhalfer der auch in der Expeditlon bewandert iſt. Sienographie und Maſchinen⸗ ſchreiden erwünſcht. Angebote mit Sehalisanſprüchen unter K. E. 130 an die Geſchäfisſtelle ds. Blattes. e 1 Aagus gürs oder redegewandte Herren von ahter, gut eingeführter Reklamezeltung als Platzvetheter für Mannheim 0 gesueht. Hoher Verdienst. Dauerstellung 5 nicht ausgeschlossen. Gell. Angebote unter L. O. 166 an die Geschäftsstelle d. Bl. 14536 85 N ———————— Dungemitteigroghandlung ſucht für ſoforngen Eintritt 14540 jüngeren Herrn möglichſt mit Branchekenntniſſen. An⸗ gebote unt. L. 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Deze bder d.., ½12 Uhr vormittag-⸗ ban e 1 der Rheiniſchen Creditbank in heim ſtait Tugesordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichtsrates 1 2 Senehmigung der Bilanz per 30. September 192 3 Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichtsrates 4. Verwendung des Reungewinne 5. Aenderung des f 5 Abſ. 1 der Statuten(An⸗ ſtellungsverhältniſſe des Vorſtandes) 6. Aufhebnng des Beſchluſſes vorjähri ger Generalver⸗ ſammlung bezügeich Beuügung eines letzten ſatzes zu§ 3 der Statuſen. 15 Unier Be zugnahme auf 8 7 unſeres Statu erſuchen wir dieſenigen Aktionäre, die an unze! Generalveiſammlung teiinehmen wollen, bebut Entgegennahme der Eintriitskarten ihre Aktien b der Rhelniſchen Creditbank in Mannheim und deten Filialen oder auf dem Geſchänszimmer der Geſe ſchaft zu hinterlegen Mannheim, 22. November 1921. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerel Duttacher Hof.-G vorm Hagen: De. Broſien Geh. Vorſitzender. fA l] wte. f Begiun eines neuen Tanzkurses am Dienstag. 6. bezbr- in meinem Saae zur Lamey-Loge C 4. 12. — schwarz und farbig zu Otiiginalfabrikpreisen em- 1 pliehlt die Fr ma 8¹⁸ ſilstzu Nenner, Men Wozu freundlichst einladet Fritz Klingler. G J. 14. gezenlb. kwollatbests, werden sofort gekauft. e e e% 4 fel. 2611 0 4. 1 n Webole un nesehreibung Tbreneliger Sppnllle- 1 une Ouecksilben 42 nach don 100 Nen OAer gebraudit odez Sacht-Fegt—— Einsprüzung). neuest. wlssensch. 25 0 oben o— 2 an 8648 1 Zum Ausschank kommt 3669 N 18 Grégr's Annoncen-Bureau, Prag. a. Zler Weperer issliaz und 20ar Uagstzner Lenenben„ ..— Nachnaume M..30 9, Wel.-Aif. Nel. Hotizdazrf 1arstofzs rranxfurt a.., Bethmannstrage 36. gegeo- ider Prankfurter Hol. Tel. Hanss 6933.]9 agucb—.—7 Um Sonntage 10— 12 Uh, Schwingnammer 4 Kohimann