Rrrrrrrrner 8 2. N der 5 lich lieber auf die franzöſiſchen Gedankengänge eingeht, wenn ——* Art Dienskag, 20. Dezember dezugspreiſe: Zn Mannhelm und umgebung monatlich ſeel ins gaus gebracht mark 12.—. duech die pon dezogen dlerteljährlich mark 48.—. poſtſcheckkonto nummer 17500 delsruhe in Saden und nummer 2917 kudwigshafen am Abein. Bauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. Seſchäfts ⸗Bebenſtelle Reckarvorſtast, Waldbofſtrage nummer 6. Fernſprecher — mer 700, 7031, 7032, 7038, 754, 7oas. Telegramm-Röreſſe: en iger maunhelm. Erſcheint wöchentuch zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Alannbeimer Frauen⸗Seitung. Abend⸗Ausgabe. — Mannheimer Muſik-Zeitung.— Bildung und U — 1921.— Nr. 391. Anzeigenpreiſe: die kleine Jelle mk..— ausw. mk..80 Stellengeſuche u. Sam.⸗Nnz. 20% Nachtaß. Neklame Mk. 15.— Annahmeſchluz: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, abenddl. nachm. 2½ Uhr. FKür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellan u. sgaben w. keine verantwortg.übern. hödere Gewalt, Striiks, setelebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. eusgef. oder beſchränkte Austeden oder für verſpütete Rufnadme von Anzeigen. Rufträge durch FLernſprecher ohne Sewähr. nterhaltung. Re Verhandlungen von London. Die letzte Woche vor Weihnachten dürfte Deutſchland eine Entwicklung der Dinge bringen, die von gewaltiger Tragweite ein muß. Entweder ergeben die Verhandlungen, die am ontag zwiſchen Briand und Loucheur auf der einen, Lloyd eorge und ſeinen Beratern auf der anderen Seite in London gonnen worden ſind, eine Entſpannung oder eine erſchärfung der Geſamtlage; ein bloßes Hinziehen iſt letzt nicht mehr möglich, denn es treibt alles einer endgiltigen ntſcheidung zu. Eine ſchwerwiegende Verſchärfung der wirt⸗ ſtlichen und politiſchen Lage, nicht nur der unmittelbar eteiligten Mächte, ſondern ganz Europas und der Welt wäre es, wenn die durch Clemenceau, Poincare und den Kriegs⸗ miniſter Barthou beſonders verkörperte franzöſiſche Auffaſſung die Oberhand gewönne, daß Deutſchland zahlungsfähig ſei, einen Vankerott nur vortäuſche und mit neuen„Sanktionen“, alſo militäriſchen Zwangsmaßnahmen und Beſetzung des uhrgebietes zur Erfüllung ſeiner Pflichten gezwungen wer⸗ en müſſe; die Erklärungen, die Barthou ſoeben in der fran⸗ zöſiſchen Kammer bei Beratung des Heeresgeſetzes abgegeben gat, laſſen über Abſichten in der Richtung keinen Zweifel übrig. Im Einklang damit ſtehen auch leider die öffentlichen eden Briands in Waſhington und Paris, ſo daß man von anzöſiſcher Seite ſich auf das Schlimmſte gefaßt machen muß. n dieſer Beziehung werden wir zunächſt abzuwarten haben, das vom„Temps“ als dem ofſiziöſen Organ der franzöſi⸗ hen Regierung begonnene Einlenken ernſt gemeint iſt oder nicht Ueber die Londoner Auffaſſung haben uns mehrfache offtziöſe und nichtoffiziöſe Mitteilungen, vor allen Dingen aber me in der deutſchen Note an die Reparationskommiſſion be⸗ tonte Stellungnahme der Bank von England unterrichtet. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß ſo ziemlich in allen maßgebenden und politiſchen Kreiſen Englands die eberzeugung von der Notwendigkeit vorhanden iſt, die Be⸗ zahlung der Kriegsentſchädigung auf eine ganz andere Grund⸗ ge zu ſtellen als bisher. Man iſt in England von kühlerer Cemüͤtsart, berechnet alle Folgen politiſcher Schritte ſehr viel chterner und iſt weniger von Haß verblendet, als in Frank⸗ deich. Infolgedeſſen iſt dort auch die Erkenntnis wirtſchaft⸗ er Zuſammenhänge, der wahren Wurzel aller Uebel weiter vorgeſchritten als in Frankreich. Wenn in den Verhandlungen zwiſchen den führenden Staatsmännern der beiden Haupt⸗ mächte der Entente die engliſche Anſicht und damit die Ver⸗ nunft die Oberhand gewinnt, dürfen wir mit dem Veginn ner Reviſion des Friedensvertrages von Verſailles rechnen. Es iſt aber auch durchaus nicht aus⸗ geſchloſſen, daß man auch bei Lloyd George und ſeiner Um⸗ gebung ſich von einem gewiſſen Mißtrauen gegen die Führung deutſchen Politik nicht freizumachen vermag und ſchließ⸗ an dafür Zugeſtändniſſe auf anderen Gebieten eintauſchen ann. Wir haben es nur zu oft erlebt, daß von England Ver⸗ beißungen und Verſprechungen gekommen ſind, die Hoffnun⸗ gen in uns erweckte, deren Erfüllung dann aber ausblieb. Es wäre nun nichts verkehrter, als nach alter deutſcher oder beſſer Unart ſchickſalsergeben die Hände in den Schoß zu legen. das Weitere abzuwarten und dann je nach⸗ dem über engliſche Treuloſigkeit oder franzöſiſchen Haß zu zetern. Wir müſſen uns klar darüber werden, daß jetzt oder nie der Augenblick gekommen iſt, wo wir ſelbſt eniſchloſſen unſer Schickſal in die Hand nehmen und aktive Politik eiben müſſen. Für uns ſteht die Frage zur Entſcheidung: ollen wir Anlebnung bei Frankreich ſuchen und dieſes in lienem immer deutlicher werdenden volitiſchen und wirtſchaft⸗ ſ zen Kampf gegen Enaland unterſtützen oder ſollen wir ver⸗ ſtrben. bei Enaland Anlehnung zu finden? Beide Richtungen nd bei uns vorbanden und ringen miteinander um die Herrſchaft. Die Befürworter einer Frankreich freundlichen Politik, der ſogenannten Hontinentalpolitik, ſind der Mei⸗ nung, es werde ſich in abſebbarer Zeit der franzöſiſche Haß gegen Deutſchland überwinden und die Grundlage einer Ver⸗ ſtändigung finden laſſen, ſo daß beide Länder gemeinſam n Kampf gegen die angeſſächſiſche Oberherrſchaft in der Helt aufnehmen könnten. Es ſoll nicht verkannt werden, daß ein richtiger Gedanke darin lieat. Vorläufig aber iſt es doch 0 ſoßiich nur reine Gefüblspolitik, wenn man damit reaͤmet, daß die Franzoſen einſehen werden, wie ſehr die beiden Nach⸗ arn aufeinander angewieſen ſind. Die Stimmunasäußerun⸗ gen allerl einflußreichen volitiſchen Kreiſe Frankreichs koch der alleriüngſten Zeit laſſen wenig Hoffnung übria, daß ſich ein ſolcher Wandel in Frankreich in abſehbarer Zeit dollziehen werde; anders lautende Stimmen, namentlich ſolche aus ſozialiſtiſchen⸗ und Gewerkſchaftskreiſen, ſind leider in rankreich ohne ſeden Einfluß und werden nur bei uns bei geſinnunasgewandten Gemütern gewaltiag überſchätzt. Es ommt hinzu, daß die franzöſiſche Politik ihre Spitze immer ſchäcfer negen Enaland bernorkehrt und darauf agerichtet iſt. das wirtſchaftliche und politiſche Netz, mit dem ſie Deutſchland und Oeſterreich in ganz Eurova bereits umſnannt und uns einſchnürt, einmal durch die Beſetzung des Ruhraebietes zu dervollſtändi⸗en und es weiſer nach Südoſten durch den Ver⸗ rag von Angora zu erweitern. Wir würden dann in voll⸗ ſtändige Höriakeit 3 Frankreich geraten. l England und neben ihm Amerika leiden unter wirtſchaft⸗ ichen Nöten, deren Symptom die furchtbare Arbeitsloſigkeit in beiden Ländern iſt, ſie können wirtſchaftlich nur zu einer ge⸗ hlichen Entwicklung gelangen, wenn Mitteleuropa ſeine alte Stellung wiedergewinnt und in den Stand aeſetzt wird, urch ausreichende Verſorgung mit Rohſtoffen fleißig zu ar⸗ beiten und damit auch ſeine Kaufkraft, alſo die Aufnahme⸗ fähigteit für engliſche und amerikaniſche Waren, zu erhöhen. Anſeres Erachtens kann alſo aus dieſen Gründen für uns die ahl nicht ſchwer ſein. Es bleibt uns nichts anderes übrig, Als entſchloſſen eine Politik zu verfolgen, die England die Röglichkeit albt, den franzöſiſchen und blinden Haß gegen jede wirtſchaftliche Vernunft geborenen Anſprüchen mit Entſchiedenheit entgegenzutreten. Dazu gehört vor allen Din⸗ en, daß in der deutſchen Regierung mit maßgebendem Ein⸗ luß Männer ſitzen, von denen die Führer Englands die volle Ueberzeugung gewinnen, daß man ſich auf ſie verlaſſen kann. Das Schlimmſte, was wir heute tun können, wöre eine Hal⸗ tung, die zwiſchen England und Frankreich hin und her la⸗ viert und bei beiden den Anſchein erweckt, daß man aus dem Gegenſatz zwiſchen ihnen für ſich kleine Augenblicksvorteile herauszuſchlagen beſtrebt iſt. Es beſteht unzweifelhaft in Eng⸗ land ein ſtarkes Mißtrauen gegen die Stetigkeit und Zuver⸗ läſſigkeit der deutſchen Politik. Wird dieſes Mißtrauen durch beſtimmte Maßnahmen und Abmachungen ſowie durch das Hervortreten beſtimmter Perſönlichkeiten verſtärkt, dann ſchwenkt ſofort England um und verſtändigt ſich mit Frank⸗ reich auf Koſten Deutſchlands. Hier alſo liegt für uns der Schlüſſel der Situation. Der Ausgang der Verhandlungen in London wird zeigen, was man von uns erwartet und wie man ich zu uns ſtellen wird. Wir ſind in der Tat an einem Vendepunkt unſerer Politik angelangt. Wird die deutſche Reichsregierung den Erforderniſſen des Augenblicks gewachſen ſein? der Plan Lloyd Georges. Eine engliſch⸗franzößſſch⸗deutſche Entente unter Einbeziehung Italkens— Wiederaufbau des nahen Oſtens— Inkter⸗ naktionale Konferenz. WB. Paris, 20. Dez. Nach dem„Echo de Paris“ ſoll Lloyd George bei den geſtrigen Beſprechungen mit Briand einen ganzbeſtimmten Plan entwickelt haben. Er möchte der Beſetzung der Rheinlande ein Ende machen und er glaube, daß es möglich ſei, dazu zu gelangen, wenn man durch eine franzöſiſch⸗engliſch⸗ deutſche Entente die Sicherheit Frankreichs garantiere und auch ſofort zur Entwaffnung ſchreite. Das Repara⸗ tionsproblem wolle er zu einem rein kaufmänniſchen machen, indem er es auf den Wiederaufbau der ehemaligen Kriegszone beſchränke. Lloyd George wolle aber auch die Sowjetregierung offiziell anerkennen und eine ge⸗ meinſame Aktion Frankreichs, Englands und Deutſchlands, der ſich Amerika anſchließen könne, organiſieren, um das große Reich wiederaufzurichten. Nach dem gleichen Bericht⸗ erſtatter könne es jedoch möglich ſein, daß Lloyd George es für klüger halten werde, zuerſt von Briand den Grundſatz einer internationalen Konferenz an der Deutſch⸗ land und Rußland teilnehmen ſolle, annehmen zu laſſen. Der Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ beſtätigt im allgemeinen die von den Berichterſtattern des„Echo de Paris“ und„Matin“ angeführten Programmfragen und fügt nur hinzu, daß in den engliſch⸗franzöſiſch⸗deutſchen Schutzverband auch Italien einbezogen werden ſolle. Er ſpricht von einer militäriſchen eutralität der Rheinlande, die durch dieſe Allianz geſichert werden ſolle; aber als eine weitere Frage, die Lloyd George intereſſiere, wird die Wie⸗ derherſtellung des Friedens im nahen Oſten bezeichnet. Briands Antwort auf dieſen großzügigen Plan werde jedenfalls dahin lauten, Frankreich wolle auch Europa wieder organiſieren, aber man müſſe zunächſt dahin wirken, die Allianz zwiſchen Frankreich und England auf ſolider Baſis wiederaufzubauen. Briand werde jedenfalls die Räumung des Rhein⸗ landes ablehnen, ſolange nicht Garantien geſchaffen würden, vor allen Dingen dadurch, daß eine franzöſiſch⸗ britiſche Allianz ſowohl militäriſcher als maritimer Art gebil⸗ det würde, mit anderen Worten: Briand werde jedenfalls ſein Expoſé, das er Lloyd George entwickelt habe, beenden, indem er ſage: Euer Ziel iſt auch baldigſt die großen Probleme, die uns beunruhigen, löſen. Frankreich wird nicht weniger lüberal ſein und ni weniger entſchloſſen als England. Die erſte Etappe muß jedoch eine neue definitive Allianz unſerer Länder ſein. Briand und Loucheur gegen ein Moratorium. E Berlin, 20. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand und Wiederaufbau⸗ miniſter Loucheur widerſprachen, wie der„Daily Telegraph“ mitteilt, geſtern der Gewährung eines Morato⸗ riums an Deutſchland. Nur gegen ganz ſichere Garan⸗ tien und Kontrolle der deutſchen Finanzver⸗ waltung könnten ſie einer auch nur teilweiſen Zahlungs⸗ pauſe zuſtimmen. Bevor nicht ein Moratorium auch inner⸗ halb Deutſchlands ſelbſt erlaſſen ſei, könne für den Verkehr mit dem Ausland von einem Moratorium keine Rede ſein. Die Opfer des Krieges hätten keine Veranlaſſung, ihre Anſprüche Deutſchland aufzugeben, ſolange die Deutſchen ſel ſt an ihren deutſchen und preußiſchen Staatspapieren Geld verdienten. Die Finanzkontrolle über Deutſchland könne nach Briands Anſicht durch eine erweiterte Machtbefugnis des Ber⸗ liner Garantiekomitees erzielt werden. Rathenau bei Horne. Berlin, 20. Dezbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Noch während der Beſprechungen des britiſchen Schatzminiſters Sir Robert Horne und des franzöſiſchen Miniſters Loucheur mit ihren Sachverſtändigen wurde geſtern Dr. Walter Ra⸗ thenau abends zu einer längeren Beſprechung mit Finanz⸗ miniſter Horne berufen. Lloyd George und das Kabinelt Wirth. Berlin, 20. Dezember.(Von unſerm Verliner Büro.) In der geſtrigen Unterredung mit Briand ſagte Lloyd George, wie der ihm naheſtehende„Daily Chronicle“ mitteilt, bei der Beſprechung der Reparatlonsfragen, daß nach der Anſicht der engliſchen Regierung das Kabi⸗ s meinige; wie ihr, will auch ich nett Wirthenicht mehr durch alliierte Forde⸗ rungen in Bedrängnis gebracht werden dürfe. Es ſei die ſolideſte und zuverläſſigſte deutſche Re⸗ gierung, mit der Europa je zutun gehabt habe. Wenn dieſe Regierung gezwungen würde zurückzutreten, ſo würde ſie anderen Platz machen, die weniger befriedigend ſein würde. Der Daily Chronicle meint, daß die Ausſichten für eine um⸗ faſſende europäiſche Konferenz Anfangs Januar 1922 nicht ungünſtig ſeien. die Konferenz von Vaſhington. Die Mandatsfrage. WB. Newyork, 19. Dez. Durch Funkſpruch. Der„New⸗ hork Herald“ meldet aus Waſhington, Amerika ſei im Begriff, über eine ganze Reihe von Verträgen mit Ländern zu ver⸗ handeln, welche auf Grund des Verſailler Vertrages Man⸗ date beſitzen. Dies geſchehe auf Grund der Tatſache, daß Amerika es abgelehnt habe, dem Völkerbunde beizutreten. Der große Druck, welchen die Vereinigten Staaten auf die an den Mandatsgebieten intereſſierten Regierungen ausüben könnten, gründe ſich darauf, daß Amerika niemals die Rechts⸗ gültigkeit der Uebertragung deutſchen Gebietes auf die betreffenden Nationen anerkannt habe. WB. Waſhington, 19. Dez. Havas meldet, es werde be⸗ kanntgegeben, daß Frankreich den amerikaniſchen Vorſchlag betreffend ein Verhältnis der franzöſiſchen Großkampf⸗ ſchiffe von:75 ännehme. Frankreich halte indeſſen an ſeinem Standpunkt bezüglich der Unterſeeboote und der kleinen Kreuzer feſt. απ. Kriliſche Tage für das Jaargebiel. Die Saarbrücker Lehrerkammer und der franzöſiſche Ankerricht. Die Saarbrücker Lehrerkammer trat am vergangenen Samstag nachmittag unter der Leitung ihres Vorſitzenden, des Herrn Lehrer Reſch, zu einer Vollſitzung zuſammen, die ſich auch mit der Frage der Einführung des franzöſiſchen Sprachunterrichts für unſere ſaarländiſchen Volksſchulen be⸗ ſchäftigte. Nach einer ziemlich eingehenden Ausſprache wurde die folgende Reſolution einſtimmig gefaßt: „Die Lehrerkammer lehnt den franzöſi⸗ ſchen Unterricht als Beſtandteil der Volks⸗ ſchulen ab. Die Lehrerkammer beantragt, daß ſie in allen Fragen, die das Unterrichts⸗ und Erziehungsweſen betreffen, mitbeſtim⸗ menden Einfluß erhält. 5 Sie iſt der Anſicht, daß die in der Verordnung vom 23. November d. J. angeordnete Befragung der Eltern dieſen mit Recht die Entſcheidung überläßt, daß aber das Ergeb⸗ nis der Befragung kein richtiges Bild über das Bedürfnis des franzöſiſchen Unterrichts ergibt, da die meiſten Eltern ſich der Tragweite ihres Ent⸗ ſchluſſes nicht bewußt ſind, weil es ihnen an der notwendigen Aufklärung über die Schwierigkeiten der Erlernung einer Fremdſprache fehlt, die ihnen von der„ nichtgegeben werden durfte.“ SD. Möünchen, 20. Dez. Aus der Saarpfalz ſchreibt man dem„Bayriſchen Kurier“:„Es gewinnt täglich mehr den Anſchein, als ſollte nach Oberſchleſien nunmehr das Saargebiet an die Reihe kommen, aus dem Ver⸗ bande des Deutſchen Reiches herausgeriſſen zu werden. Zum Zwecke der Losreißung des Saargebietes vom Reiche hat man“, ſo fährt die Zuſchrift fort,„zwei Hebel angeſetzt, einen ſozialen, den Franken, und einen kirchenpolitiſchen, die Saar⸗ diözeſe.“ Es wird weiter auf die verhängnisvollen Folgen der Einführung des Franken im Saargebiete, insbeſon⸗ dere, ſoweit die Verhetzung der Bevölkerungsſchichten gegen⸗ einander damit beabſichtigt iſt, hingewieſen. Nur die Geiſt⸗ lichkeit beider Konfeſſionen habe ſich ſtark und feſt gezeigt und ihre Hand von dem verräteriſchen Gelde rein gehalten, obwohl die Notlage bei dem ſaarpfälziſchen Teile des Klerus nachgerade jedes Ausmaß überſteige, da es hier immer noch an jener Fürſorge fehle, die im Trieriſchen, alſo preuß'ſchen, Teile die Pfarrgemeinde verpflichte, für die Geiſtlichen materiell zu ſorgen. 85. Zu den Plänen auf Errichtung einer Saardiözeſe heißt es dann weiter:„Obwohl die Geiſtlichen, die katholiſchen ſowohl wie die Proteſtanten, ſo entſchieden Stellung genom⸗ men haben, lief trotzdem bei der Münchener Nuntiatur ein Schreiben von Saarbrücken ein, der Klerus ſei„weſtlich orientiert“. Dieſe Behauptung ſollte eine Grundlage für die Errichtung einer Saardiözeſe abgeben. Das iſt allen Ableug⸗ nungen zuwider verbürgte Tatſache. Ebenſo aber iſt es Tat⸗ ſache, daß kein Geiſtlicher des Saargebietes Anlaß zu einer ſolchen Diffamation gegeben hat. Außer den Stellungnahmen egen den Franken kann der kath. Klerus auch die Tatſache zu fiuer Ehrenrettung ins Feld führen, daß er insgeſ. mit ſeinen nterſchriften ſich an den Papſt wandte mit dem ebenſo dring⸗ lichen als ehrerbietigen Geſuch, den kirchlichen ſtatus quo we⸗ nigſtens bis 1935, dem Abſtimmungsjahre des Saargebietes, zu verſchieben. Sollte der Papſt der neuen Vertretung Frank⸗ reichs im Vatikan durch Errichtung einer Saardiözeſe ent⸗ gegenkommen, ſo könnte er es doch wohl nur mit dem Be⸗ wußtſein tun, der franzöſiſchen Politik gegen Deutſchland Vor⸗ ſchub leiſten und dazu wird ſich Benedikt XV. gemäß ſeiner durch die ganze Kriegszeit ſo erprobten Unparteilichkeit gewiß nicht herbeilaſſen.“ Die Zuſchrift ſchließt mit einer volig un⸗ wahren Behauptung, und mit abſichtlicher Verzer⸗ rung der normalen Ordnung, alſo mit ganz ungerechten Mitteln ſucht man die Errichtung einer Saardiözeſe zu er⸗ langen und den Franken einzubürgern. Durch den Tod Ko⸗ rums, der allein durch die Autorität ſeines Alters, ſeiner Perſon und ſeiner Verdienſte repartierend wirken konnte, iſt die Verhandlung in ein neues Stadium der Gefährlichkeit ge⸗ treten und wir ſind auf den Ausgang gelpannter denn je. eee eee — immer wieder ehrlich verwundert geweſen über dieſen ſo beweglichen wie eindringenden Geiſt, der aus der Fülle im Augenblick den Kern vom Juli 1909 Clemens Delbrück Staatsſekretär des Innern, alſo weit auseinanderliegenden Gebiete, die er nun zu betreuen hat, bald und Unnatürlichkeiten. Für ihn war des Dienſtes Uhr wirklich ewig 2. Seite. Nr. 591. mannheimer General-⸗Anzeiger. Nhbend-⸗Ausgabe.) Dienstag, den 20. Dezember 192. Clemens von delbrück zum Gedächtnis. Von Richard Bahr. Es iſt eine der melancholiſchſten Erſcheinungen auf unſerer auch ſonſt rechtſchaffen melancholiſchen Welt, wie ſchnell alleme! hinter einem, der von uns ging, die Lücke ſich ſchließt. Ein paar Tage, wenns hoch kommt, ein paar Wochen, rauſchen die Gedächtnisarktikel durch die Blätler. Dann treten neue Geſtalten auf den Plan und zwingen uns, mit ihnen uns zu beſohäftigen. Nur der vebende hat Recht. Auf unſeren beſonderen Fall ange.endet: nur der im Anit befindliche Miniſter. Es ſei denn, was er, wie das Fürſt Bülow einmal ſehr klug und ſein von Otto von Bismarck ſagt:„eine Vor⸗ ausſetzung für ſich ſelber“ wäre. 5 Zu dieſen ganz Großen hat Clemens von Delbrück, der am Sonntug in Jena heingsgangen iſt, ſicher nicht gehört. Er war nie ein Himmelsſtürmer, ein Dränger, ein Feuerkopf. Kann ſein ſogar, daß ihm das letzte und höchſte allzeit gefehlt hat? das Hin⸗ reißende und die beſondere ſchöpferiſche Note, die unwillkürlich auch den Andersmeinenden zu bezwingen vermag. Dafür hat er freilich durch ein ganzes Leben in ſelkener Reinheit jenen Typus des preußiſch⸗deutſchen Beamten verkörpert, der, nicht ſeit dem Um⸗ ſturz erſt, anfüngt ſpärlicher zu werden: der, ſetoer über allen Ge⸗ ſellſchufts» und Erwerbsgruppen ſtehend, allen gerecht 2 werden verſucht. Und der die unerbittliche Pflichterfüllung, dieſes bis an die Grenzen des Unperſönlichen gehende Staatsdienertum höchſtes Gebot und zugleick höchſtes Erdenglück bedeuten. Die Delbrücks ſind, was man ehedem in Hannover eine„hübſche Jamilie“ nannte. Sie ſind, wenngleich ſchon den zweiten von ihnen die Nohilitierung erreichte, gutbürgerlicher Art. Aber ſie haben im⸗ mer zu den führenden Schichten im Staate Preußen gehört, mit dem ſie bis auf den heutigen Tag innig verwachſen ſind. Gelehrte haben ſie ihm geſchenkt, große Kaufieute, Prinzenerzieher, hohe Be⸗ amte und gelegentlich auch wirkliche Staatsmänner. Auch der Sohn des Halleſchen Kreisphyſikus, der mit einundzwanzig Jahren Referen⸗ dar, mit ſechsundzwanzig Regierungsaſſeſſor iſt, nimmt, nachdem er in Weſtpreußen, das ihm zur zweiten Heimat wird, als Landrat und Rat beim Danziger Oberprüſidium gewirkt hat, ſchon mit vierzig die WMürde des Oberbürgermeiſters von Danzig auf ſich. Als Herr von Goßler ſtirbt, wird er ſein Nachfolger im Oberpräſidium. Drei Jahre ſpäter, nach Möllers Rücktritt, Handelsminiſter in Preußen. Man er⸗ zählte ſich, Delbrück wäre nicht übermäßig gern dem Ruf ins Han⸗ delsminiſterium gefolgt. Zu den Materſen. die dort traktiert wer⸗ den, hätte er keinerlei innerliche Beziehungen gehabt. Seinen Neli⸗ gungen und Wünſchen, ſeinem ſtarken Intereſſe für Schule und Schul⸗ fragen hätte es mehr entſprochen, wenn man ihn zum Kultusminiſter gemacht hätte. Dem Lieblingswunſch iſt nie Erfüllung geworden. Dafür wird, als Fürſt Bülow ſcheidet, bei dem großen Aemtertauſch nach dem Kanzler der erſte Beamte im Reich. Aber mit einem Fleiß, der kein Ermatten kennt, weiß er die vielgeſtaltigen, zum Teil ſich untertan zu machen. Dabei unterſtützen ihn ſein erſtaunliches Gedächtnis, die Schärfe ſeiner Logik und eine ungemein behende Urteilskraft. 7 Alle die Beamten, die ihm haben Vortrag halten müſſen, ſind herauszuſchälen weiß. Der nicht nur hört und aufnimmt, der mitarbeitet und gibt und, wenn er zum Schluß fragt und ergänzt, dabei allemal das Weſentliche kommt und jede Meinung durch die Art, wie er den Vortrag zuſammenfaßt, aus dem Schaßz ſeines Wiſſens und ſeiner Erfahrungen vertieft Delbrück iſt nicht gern Handelsminiſter geworden und hat doch ein überaus feines Gefühl r die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge gehabt. Er war auch, ob⸗ 2 dieſe Dinge je länger je mehr von ihm Beſitz nahmen, kein Miniſter für Sozialpolitik nach der Weiſe etwa der Berlepſch und Poſadowsky. Aber er blieb auch bei dieſen heißen Fragen immer der vornehme, gerechte, billigdenkende Mann, der, ohne ſelber liberal zu ſein, doch die beſten Eigenſchaften der alten liberalen Schule des preußiſchen Beamtentums in ſich vereinigte. Schlicht, bedürftislos, allem Prunken und Prangen abhold, ging er durchs Leben; in dieſer vielfach auf das Aeußerliche 1 Zeit ein ausgeſprochener Feind aller Aeußerlichkeiten gleichgeſtellt. Mit einer Regelmäßigkeit, die kaum um Minuten differterte, rollte ſich ihm ein Tagwerk nach dem andern ab. Das olze Ideal von der unnahbaren Integrität des Beamtentums, — ihn beſeelte, lebte er auch den anderen vor und wird ſo bei⸗ 11 5 für ganze Generationen. Peinlich ſauber, reinlich bis in die letzte Seelenfalte und überſichtlich. Manchmal hatte man die Empfindung, als ob in dieſem Delbrück längſt vergangene Zeiten Urſtänd feierten. Den Gedanken etwa als geweſener Miniſter unter die Aufſichtsräte zu gehen und von Erwerbsgeſellſchaften Revenuer 1JJ1v1v1.....(.(.ͤ ͤ ͤ ͤ ˖cw—bb— zu beziehen, wies er als ſchlechthin unmöglich zurück. Und durch eine Welt, in der es bisweilen vorkommen ſoll, duß der Nachbar aus dem Hinterhalt auf den Nachbar zielt, ging er erhobenen Hauptes, ohne je Teil zu haben an irgendwelchen Intrigen. Wo er einmal dennoch nicht ganz leicht zu überſehen war, lag es daran, daß er durch Nachgiebigkeit und Verhandeln hinter den Kuliſſen etwas zuſtande bringen wollte. Clemens Delbrück war ſozuſagen aus einer angeborenen Dispoſition der Vater aller Kompromiſſe. Keine Gewaltnatur, die ſich ſchnell entſchließen konnte, den Knoten, der der Auflockerung widerſtrebte, zu durchhauen. lag ihm nicht, umſo eher das Biegen. Es gab leine noch ſo ver⸗ wickelte Lage, aus der er nicht einen Ausweg wußte. Das hat natürlich auch ſeine Geſahren und ihnen iſt der Staatsſekretär und Vizekanzler nicht immer entgangen. Gelegentlich iſt auch ein andere ſchöne Gabe Delbrücks— die Kunſt ſeiner Rede— ihm nicht zum Heil ausgeſchlagen. Er. hat immer zu den Männern gehört, denen das Reden keinerlei Schöpfer⸗ beſchwerden macht. Aber der kriſtallklare Stil, der ſeinen Denkſchrif⸗ ten höchſten und bleibenden Wert lileh, hat bei den Reden bisweilen die Wirkung verfehlt, Wail er ſo mühelos ſprach, wurde er leicht zu breit und, ſtatt ſeine Hörer durch ſtraffe Zuſammenfaſſung zu packen oder durch Steigerung mit fortzureißen, entließ er ſie, nach⸗ dem er einen Gegenſtand nach rechts und nach links gewandt hatte, nicht ſelten mit einem Gefühl der Abkühlung. Dennochl ein glänzender Vertreter der preußiſchen Bürokratie. Und trotzdem— trotz Begabung, Rieſenfleiß, Integrität in Geſinnung und des Lebens Führen— endete die amtliche Laufbahn ihm in leiſem Fiasko. Die Geſchichte hatte, wie das in einer kleinen, feinen Studie in den„Preußiſchen Jahrbüchern“ Profeſſor Heinrich Hork⸗ ner einmal ausgedrückt hat, dem Staatsſekretär Delbrück die Löſung einer noch niemals dageweſenen Aufgabe auferlegt:„er mußte die Grundſätze, welche der Kommandant einer belagerten Feſtung bei der Lebensmittelverſorgung der Zivilbevölkerung anzuwenden hat, in der Volkswirtſchaft eines 70 Millionenvolkes zur Anerkennung bringen.“ An dieſer Aufgabe iſt, äußerlich betrachtet, Clemens Del⸗ brück geſcheitert Er hat ſie nicht bezwungen und iſt körperlich dabei zuſammengebrochen. Um aller Schwierigkeiten Herr zu werden, hätte der Kriegsverweſer des inneren Reichsamts ein Herkules ſein müſſen. Ein ſtählerner Mann von goldener Rückſichtsloſiakeit und mit Nerven von Eiſendraht. Ein ſolcher Herkules iſt Delbrück nie geweſen; das lag ihm nicht und darum ging er. Er iſt dann mit einer kurzen ſchmerzlichen Unterbrechung, da er im auseinanderberſtenden Kaiſerreich dem Monarchen als Kabi⸗ nettschef zu dienen verſuchte, in Jena Profeſſor geweſen. Profeſſor und nebenher noch Abgeordneter. Hier wie dort hat er Staats⸗ nraris zu lehren verſucht. Im Parlament leider— und daz bezieht ſich vielleicht am meiſten auf ſeine engere Freundſchaft— nur mit ſpärlichem Erfolg. Re deuiſche Volksparkeſ keine Slinnes-Parlei. Ein Bekenntnis Severings. Duisburg, 19. Dez. In einer von mehreren Tauſend Per⸗ ſonen beſuchten Verſammlung in Hombur g⸗Hochheide ſprach der preußiſche Miniſter des Innern Severing über die politiſche Lage. An einen auf Stinnes bezüglichen Zwiſchen⸗ ruf anknüpfend, ſagte Severing, er halte Stinnes au poli⸗ tiſchem Gebiet für einen„blutigen Dilettanten“, aber dieſe Ein⸗ ſchätzung des Politikers hindere ihn gar nicht, anzuerkennen, daß Stinnes auf wirtſchaftlichem Gebieteine Kraft iſt, die wir nicht unterſchätzen ſollen, und die wir leichtfertig zu beurteilen kein Recht haben. Stinnes iſt eine Perſönlichkeitmit Initlative und Beharrlichkeit, ein Mann, der genau weiß, was er will, und der verſucht, mit allen Mitteln ſeinen Willen und ſeine Wünſche durchzuſetzen. Im weiteren Verlauf ſeiner beſprach Severing eingehend die Notwendigkeit der Verbrelte⸗ rung der Koalition durch die Deutſche Volks⸗ partei, da man nach dem Ausfall der letzten Landtags⸗ wahlen keine andere Wahl gehabt habe, als Bundesgenoſſen auf der anderen Seite zu ſuchen. Die Volkspartei iſt keine Stinnes⸗Partei. Hätte ſie nur Männer in ihren Reihen von der wirtſchaftlichen Bedeutung dieſes Man⸗ ſtände es um unſere Steuern beſſer. Das ſei aber nicht ſo. In der Volkspartei ſtänden neben dem Großinduſtriellen Stinnes, Voegler und einigen anderen, auch Tauſende und Abertauſende von Angeſtellten, Handwerkern, Landwirten und —— Das Brechen ſogar Arbeitern. Man ſolle ſie nicht dadurch bekämpfen, 5 man ſie beſchimpfe, ſondern. daß man ſie zur Pei wortung mit heranziehe. Schließlich unterzog der 1 ſter noch die Reparationsfrage einer eingehen 1 Erörterung. Die Ausfübrungen Severings wurden 1 während durch Zwiſchenrufe unterbrochen und es wurde 9 Miniſter ſogar unmöglich gemacht, ſein Schlußwort ſprechen. Wiederkehr der alten Koaliſion in heſſen. heute die Regierungsbildung auf der Grundlage der alten Koalition, beſtehend aus Sozialdemokraten, Zentrum 115 Demokraten, vorgenommen. Bei der Wahl des Staatsprä denten wurden für den ſeitherigen Staatspräſidenten Ullrt (Soz.) 38 Stimmen und 27 weiße Zettel abgegeben. Der Staatspräſident berief folgendes Miniſterſuſch Miniſteruum für Bildungsweſen Staatspräſident Ullrich Wirtſchaftsminiſterium Raab,(Soz.). Inneres v. B tano(Ztr.), der zugleich das Juſtizminiſterium, 15 für eine eventuelle Verbreiterung der Koalition offen gehal b wird, proviſoriſch mitverwaltet, Finanzminiſterium der ſe herige Finanzminiſter Henrich(Demokrat). Dem neugebildeten Miniſterium wurde das trauen ausgeſprochen. Die einzelnen Parteien augg Erklärungen ab, die Koalitionsparteien für das Miniſteri 5 während die Deutſchnationalen, Deutſche Volksvs tei und die Kommuniſten der neuen Regerung das Ver trauen verſagten. Die Unabhänoigen bebieln ſich Stellungnahme vor, bis ſie über das Arbeitsprogram der neuen Regierung unterrichtet ſeien. Deuſſches Reich. Beamtengehaltsfragen. IBerlin, 20. Dezbr.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß fuͤr Beamtenangelegenheitel erklärte Regierungsrat Schilling vom Reichsfinanzminiſte⸗ rium: Es iſt ſeitens des Reichsfinanzminiſteriums ſämtlichen Reichsreſſorts telegraphiſch mitgeteilt worden, daß an die vel⸗ heirateten Beamten und an diejenigen Beamten, die milienangehörigen imeigenen Hausſtand Unterhalt ge⸗ währen, in den Orten der Ortsklaſſen A und B, ſoweit dieſ durch das unlängſt verabſchiedete Ortsklaſſenverzeichnis keine höhere Einſtufung als bisher erſahren haben, das 1. Januar 1922 fällige Geholt in den Grenzen eines Monatsbetrages auf einen, der Zahlſtelle gegenüber vorge brachten Wunſch des Beamten ſofort zur Auszahlung ge⸗ langen kann. Das gleiche gilt für die Angeſtellten der Reich⸗ verwaltungen. Auf eine deutſchnationgte Anfrage, ob 3. Zt. weitere Ver handlungen mit den Spitzenorganiſationen der Beamten we⸗ gen Gehaltserhöhungen ſchweben und was vonſeiten der Regierung darüber u ſagen wäre, erklärte Regierungs“ rat Schilling, mangels einer Inſtruktion eine Erklärung nicht abgeben zu können. Cetzte Melaͤungen. WB. Wien, 19. Dez. Nachmittags fand eine Sitzung der Reichsparteileitung der Großdeut ſchen Partel ſtaft, in der zur Frage des Zuſammenſchluſſesmit Ddeulſch⸗ lanb eine Reſolutſon angenommen wurde, in welcher gefor⸗ dert wird, daß unverzüglich, gemäß Artikel 88 des St. Get⸗ mainer Vertrages, der vorgeſehene Weg der Abände? rung des Verkrages betrelen werde, umſomehr, als die Signatarmächte ſelbſt in der weſtungariſchen Frage eine ſolcht bänderung vorgenommen hätten. WB. Wien, 19. Dez. Der Unterausſchuß zur Vorbereil tung der Lebensmittelzuſchußeinſtellungsge⸗ ſe he beſchloß, daß der ſtaatliche Zuſchuß für Mehl un Fett vom 8. Januar ab voll eingeclellt, wahrend der Zuſch für Brot in drei Stufen bis Ende April abgebaut wer⸗ den ſoll. Und draußen die Welt. Ein Buch der Sehnſucht und Freundſchaft. Von Alfred Maderna. (Alle Rechte vom Verfaſſer vorbeh.) (Fortſetzung.) Dieſem Gedanken allein entſtahl ſich Lucies Frage: „Wie konnte dieſe Ehe zuſtande kommen, die du heute, nach ſo kurzem Beſtand, wieder löſen— mußt?“ 5„Viele“, antwortete Gertrud,„die in meiner Lage ſind wüßten dir nicht zu erwidern. Sie kennen nur ihr Unglück, nicht aber ſeine Urſachen, die oft im Weſen des Menſchen verborgen bleiben, wenn es ſelbſt verborgen iſt. An dem Unglück meiner Ehe bin ich natürlich mitſchul⸗ dig: die tiefgreifenden Urſachen liegen aber im Weſen meines Mannes, und dort liegen ſie nahe der Oberfläche, weil die Tiefe fehlt. Mein Vater ſchätzte Auenbach als hochbegabten Kauf⸗ mann. So nannte er ihn oft. Doch der Gedanke, ihn als Schwiegerſohn aufzunehmen, war ihm lange peinlich. Mein Vater gehört nicht zu den Menſchen, die den Mann von ein⸗ -facher Herkunft, der es durch Fleiß und Ausdauer zu etwas gebracht hat, geringſchätzen. Doch mißtraut er jenen, denen das Glück in den Schoß fällt, und die nicht aufhören, darüber zu lächeln. Einen von dieſen, den Emporkömmling, witterte mein Vater hinter Max Auenbach, aber er wurde ſeiner Sache nie ganz ſicher, da ſich Max vorzüglich zu verſtellen wußte, um ſein Ziel zu erreichen, bis er es erreicht hatte. Meine Mutter dachte weniger ſtreng 1id änaſtlich als mein Mater. Sie hielt ihm oft vor, daß es unſerem Blute nicht ſchaden könne, mit fremdem, leichtflüſſigerem gemiſcht zu werden. Es iſt ja bei uns auch nicht immer und alles ſo, wie gerade wir Jungen es uns wünſchen. Unſere ange⸗ ſehene und anerkannte Vornehmheit liegt nur zu eft wie ein Stacheldraht um den Garten unſerer Jugend und macht ihn zur ſtarren Feſtung, in der heitere Geſichter ſelten ſind. So verlangte mich ſelbſt aus dieſer Enge heraus, und ich ſehnte mich geradezu nach Süddeutſchland, durch das wir auf unſeren Reiſen oft gekommen waren und deſſen Wälder, Trachten und beftere Gemütsart mir gefielen und Eindruck auf mich machten, ſo kurz die Zeit auch ſedesmal war, in der ſie auf mich einwirken konnten. Wäre Max aus einem an⸗ deren Teile Deutſchlands geweſen, ich hätte ſeiner Werbung kaum Gebör geſchenkt; aber noch während er ſprach, börte ich die weiten Wälder ſingen und ſah die Berawieſen leuch⸗ ten. Ich las mit Vorliebe die Bücher, die vom Schwarz⸗ wald und vom Neckartal erzählten, und hatte das Emyfinden. 37 gefaßt hatte, Auenbachs Frau zu werden, und als auch mein Vater nachgab. Daß mich Max nur aus ſelbſtſüchtigen Gründen gehei⸗ ratet hatte, daß ich im Grunde meines Weſens für ihn doch nur die fremde Norddeutſche blieb, deren Art ihm mißfiel, daß ihm meine Liebe für Süddeutſchland nur eingebildet und angeleſen vorkam, das merkte ich erſt ſpäter, aber immer noch früh genug. So lange er noch nicht alles erreicht hatte, um deſſetwillen er mich geheiratet hatte, konnte ich nur über den Mangel an Zärtlichkeit klagen, nicht aber auch an dem ſeines Intereſſes für meine Art, ſein Haus und Anſehen zur Gel⸗ tung zu bringen. Er beobachtete mich ſorgfältig im Salon und bei Tiſch; und als ich Herren aus der beſten Geſellſchaft in unſer Haus geführt hatte, beobachtete er dieſe. Es dieſen gleichzutun, deren Geſellſchaft er früher und auch in Ham⸗ burg vielfach entbehren mußte, das war ſein Ziel, das ich ihm erreichen helfen mußte. Das Anſehen meines Vaters wirkte wahre Wunder. Man betrachtete Auenbach von nun an als Schwiegerſohn eines Hamburger Senators; folglich hatte man ihn fälſchlich für einen Emporkömmling gehalten. Beide Begriffe neben einanderzuſtellen, wagte in ganz Mannheim niemand. Wo man Auenbach anfangs hätte überſehen können, konnte man mich nicht umgehen; denn der geſchäftliche Einfluß meines Vaters auf Mannheimer Unternebmungen iſt nicht gering. Und gelang es Auenbach zunächſt auch nur, in meinem Ichatten überall hin zu gelangen, wo er verkehren mußte, um in der Geſellſchaft als ebenbürtig zu gelten, ſo kam es bald ſo weit, daß er neben mir ging, mich alſo nicht mehr k auchte. Das Gefühn der Einſamkeit und Wertloſigkeit für meinen Mann war für mi) die nächſte natürliche Folge dieſer Be⸗ obachtung. Daf ſich die Vermutung hinzugeſellte, Auenbach könnte jetzt on der Seite einer Ffrau ſeiner Wahl alücklich werden, id des er ſelbſt von ſolchen Gedanken heimgeſucht werde, war unausbleiblich: um ſo mehr, als ſein Benehmen vor mir immer mehr an zarter Rückſicht verlor. Meine Einſicht vertrug ſich mit dem Gedanken, mich von meinem Manne zu trennen. Doch kam es mir nicht in den Sinn, mir einen Grund für dieſen Schritt durch Argwohn einzureden. Ich fragte mich nie, ob ich pielleſt oder obne Zweifel berechtigt wäre, an die Treue meines Mannes nicht mebhr zu glauben. Um ſo mehr mußte er ſich berechtiat ge⸗ füblt haben, an meiner Treue zu zweifeln, denn er griff zu dieſem Hilfsmittel. unſere Ehe zu löſen.“ „Das wagte dein Mann?“ rief Lueie empört aus, wäh⸗ rend Brandt, ſonderbar ernſt und bleich, ſtumm blieb. Auch zwiſchen Gertrud und dem jungen Mädchen lebte in eine zweite Heimat zu kommen, als ich meinen Entſchluß So verlief der Reſt des Heimwegs unter Gedanten und Schweigen. „In Freienſtein angekommen, ließ ſich Brandt jedoch ſo⸗ gleich bei Gertrud melden, als Lucie auf ihr Zimmer ge⸗ Kangen war, um ſich für den Abend etwas zu erfriſchen. „Was führt Sie unter ſolchen Förmlichkeiten zu mir empfing Gertrud den erprobten Freund. „Ohne Umſchweife, Frau Gertrud, die Beſchuldigung dbres Hatten. Sie wiſſen, daß ich ſtets für Sie eingetreten 80 „Und weiß, daß Sie es diesmal nicht tun dürfen, ohne Auenbachs Verdacht eine Unterlage zu bereiten“, fiel ihm Gertrud in die Rede. Branbt ſtutzte einen Augenblick. Dann ſah er klar. „Alſo bin ich es ſelbſt, mit dem Auenbach Sie verdäch⸗ tigt? Obwohl er Augen⸗ und Ohrenzeuge meiner Werbung und Verlobung war? Dann iſt mir allerdings die Waffe entwunden, mit der ich Ihre Ehre hätte verteidigen können. „Sie gegen Auenbach zu erbeben, wäre jede ritterliche Wehr zu gut. Die öffentliche Meinung wird mich ſchuldig ſprechen, ſo oder ſo. Es gibt zuviele Auenbachs in der Well⸗ Es könnte ſein, daß man Sie zum Zeugenverhör biituziehl, Brandt. Daß Sie in dieſem Fall Ihre Pflicht tun werden, davon bin ich überzeugt. Aber bis dahin kein Wort mehr davon; und nie wieder ein Wort von der Angelegenheit, wenn es dazu nicht kommt und alles alücklich vorüber i Unſere Freundſchaft gebört vor keinen Richtertiſch; und wir ſelbſt haben nie über ſie geſprochen, ſondern ſind nur o durch ſie ſtark geweſen. Gern aber will ich mit euch davon ſprechen, was ich nun tun. wobin ich mich wenden ſoll, wenn ich ſetzt binaus in die Welt trete, die für mich bi⸗her immer ſoweit draußen laa, in der ich nicht Beſcheid weiß, weil! nie ein Recht auf mich ſelbſt beſaß. Wenn ihr mir da raten und belfen könnt, dann will ich gern alles annehmen un euch dafür dankbar ſein.“ Nach dieſer Ausſprache mit Brandt. die ſie nicht geſucht batte die ihr aber doch nicht unerwiünſcht kam, war Ge⸗trubd die Ruße und Heiterkeit ſeſbſt, und aus ganzem Herzen freute ſie ſich nochmals ibrer kleinen Meſt im Odenwald, aus der ſie wie ein Reh ſo ſcheu hinausblickte, too ſich die neue große Welt der Freiheit für ſie auftun ſollte. Zwanzigſtes Kapitel. Hanna hatte auch nach Auenbachs Ahreiſe ihr Benel⸗ men den beiden Jägern gegenüber nicht geändert. Mattbias alaubte daher immer noch, zugunſten Heln richs ihre Zuneigung verloren zu haben, und dieſer erblickte in Mattbias den Nebenbuhler, der ihn bei Hanna ausge⸗ ſtochen hatte. Die Feindichaft zwiſchen den beiden, die nur in der kein Geſpräch auf da Gertrud auf Lucies Ausruf der Ent⸗ rüſtung nur genickt hatte. wäre aber vielleicht doch in erträglichen Grenzen geblieben ONB. Darmſtadt, 20. Dez. Im heſſiſchen Landtag wurde 8 lnit S — Trunkenheit einmal die Meſſer gegeneinander gezückt hatten, Tenetag. den 20. Dezember 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 591. Wirtſchaftliche Fragen. Badiſche Eiſenbahnwünſche. Eine am vergangenen Samstag in Bretten ſtatt⸗ ſule ene Verſammlung von Vertretern der an der Bahn⸗ Karlsruhe—Bretten—Eppingen—Heilbronn gelegenen 15 intereſſierten Oemeinden und ſonſtigen Körperſchaften kberte in einer Entſchließung die raſchmöalichſte Herſtellung nes den Bedürfniſſen der Anlieger, namentlich auch der hüßeren Städte Karlsruhe⸗Bretten, Eppingen und Heilbronn ſhenung tragenden örtlichen und durchgehenden Zugver⸗ es. U. a. wurden die Leitung der gegenwärtigen Schnell⸗ 2 Paris—Karlsruhe—Nürnberg—Berlin und Prag Larſchau über die Kraichgaubahn verlangt. TII. Weiteres Einſchreiten gegen die Schwarzbrennerei. b Amtlich wird der„Karlsr. Ztg.“ mitgeteilt: Die Tatſache, de die Schwarzbrenner nach wie vor von ihrem dunklen Ge⸗ nicht ablaſſen, hat das Miniſterium des Innern und f Landesfinanzamt veranlaßt, neue polizeiliche 1 1 e „E ͤ( — antrollen in verſchiedenen Gemeinden der Bezirte chern und Bü hel anzuordnen. Die Streifen vollzogen ſich der gleichen Weiſe, wie die bisher durchgeführten. Es een wieder größere Mengen von Zucker, Sirup, angeſetzter aiſche, Rübenſchnitzel uſw. vorgefunden und mehrere garzbrennereien feſtgeſtellt. Hervorgehoben werden muß, 10 m einer Gemeinde des Amtsbezirks Achern, wo bei den 35 auf 8. Dezember vorgenommenen Hausſuchungen ganz kabüche Mengen von Zucker, Sirup, Maiſche und dgl. ent⸗ worden ſind, wieder von den kontrollierenden Beamten Amfangreiche Material beſchlagnahmt werden mußte. Die Cöſung der Donauverſickerungsfrage. 0 B. Konſtanz, 19. Dez. In der Vollverſammlung er Handelstammer Konſtanz wurde nach einem zeferat des geſchäftsführenden Beamten folgende Erklä⸗ ng einſtimmig angenommen:„Die HL. Konſtanz wendet 1 eſtrebungen zur Löſung der Donauverſicke⸗ deng sfrage ſeit langem ihre volle Aufmerkſamkeit zu. 25 der hofft, daß in abſehbarer Zeit eine Löſung gefunden dede⸗ welche die badiſchen Intereſſen nicht benachteiligt. wuß von allen engherzigen partikulariſtiſchen Beſtrebungen deb die HK. aber doch der Erwartung Ausdruck geben, daß e. badiſche Regierung in den ſchwebenden Fragen den be⸗ Achligten Intereſſen der Kraftwerkbeſitzer an der Hegauer „22 e Umm doll und ganz Rechnung trägt. Die bisherigen Vor⸗ Aebe niſſe laſſen befürchten, daß bei der Regelung der in e ſtehenden Angelegenheit die württembergiſchen Inte⸗ Auffe zu ſehr in den Vordergrund geſchoben werden. Die W e orderung zur allenfalſigen Einſprache bezüglich der Her⸗ igt des Fridinger⸗Kraftwerkes iſt erſt zu einer Zeit er⸗ hte in der die Anlage bereits erſtellt war. Sodann iſt 15 darüber verlautet, daß dem zum Teil ſchon aus⸗ hyrten Vorhaben württembergiſcher Intereſſenten, die Aewerke an der Hegauer Aach zu erwerben, irgendwie fil gengetreben worden wäre. Für durchaus notwendig ie HK., daß vor Verfolgung der von privater Seite lchwarbeiteten Projekte eine einwandfreie geologiſche Unter⸗ u ug des Verſickerungsgebietes vorgenommen wird und 5 nach Aufſtellung endgültiger Projekte den Intereſſenten hateichende Gelegenheit zur gutachtlichen Aeußerung en wird. Städtiſche Nachrichten. An Straßenbahnerverſammlungen. reitag fanden, ſo wird uns geſchrieben, zwei Verſamm⸗ ann 95 Stra ee der e a ſtatt. Die Straßen⸗ uder ſtehen ſeit Februar d. Is. in Verhandlungen mit der Stadt⸗ ang ung wegen höherer Einſtufung in die e Einſpruch Ahoh Ein Schiedsſpruch, gegen den von keiner Seite Einſpruch uachden wurde, verurteilte die Stadtverwaltung die Straßenbahner 0 rn pe IV der Stadtbeſoldungsordnung zu bezahlen. Nach dem I deh beſtehenden Sperrgeſetz zur Reichsbeſoldung mußte die Ge⸗ 5 Wdierng der badiſchen Regierung eingeholt werden, die wiederum ie eHenehmigung des Reiches gebunden iſt. Bei dieſen Stellen ſches(Finanz“ und Verkehrsminiſterium) wurde die Genehmi⸗ ſtets abgelehnt. Auf derſelben Grundlage wie in Mannheim c 9 u Ache dann auch noch in einer Jengaengdune mit den bad. Febennd wengeſtddten Karlsruhe, Baden⸗Baden, Pforzheim und m verhandelt, woſelbſt die Straßenbahner nach Gruppe IV — Man glaubte in Straßenbahnerkreiſen die Sache wen N n des ˖ nicht Hanna eines Tages, ohne jede böſe Abſicht, thias in Gegenwart Heinrichs einer Geringfügigkeit gen gerügt und ihm das beſſere Benehmen ſeines Kame⸗ als Muſter vorgehalten hätte. a n beſt Sollte für Matthias noch ein Zweifel an Heinrichs Sieg Ahr den haben, ſo konnte es von nun an einen ſolchen nicht Ren geben, und die zügelloſe Leidenſchaft des robuſten Iade n fand keine Befriedigung mehr darin, dem Kame⸗ einen böſen Streich um den anderen zu ſpielen, die kgeagteſten Vermutungen über ihn im Dorf in ümlauf zu Rre und ihn auch bei der Hausfrau durch übereifrige Dienſt⸗ itſchaft im Anſehen zu überflügeln. Ihte der ſeit Wochen jede Anrede Heinrichs vermieden ach ſich durch das Benehmen ſeines Kameraden allerdings uf zu keiner Unterhaltung herausgefordert fühlte, trat jetzt Rhölznem Pirſchgang, der ihn in einem abgelegenen Eichen⸗ 15 zufällig mit Heinrich zuſammenführte, auf dieſen zu. KeDeine Zeit hier iſt längſt herum. Einer von uns beiden ſch wiel am Ort, das weißt ſelbſt. Geh' von allein und laß dit lang bitten, ich könnt ſonſt für nichts einſteh'.“ einrich war wohl um einen Schatten bleicher geworden hatte die Büchſe feſter gefaßt. Aufmerkſam beobachtete men Gegner, und langſam ſtieß er die Worte hervor: dnte Du willſt mir drohen? Mit dem Gewehr da? Als'm Hererhalt vielleicht? Du, da nimm dich in acht! In unſerem ledeer giot's keine Wilderer, und wet auf einen von uns Ard ſchießt, muß deſſen Feind geweſen ſein, und man ihn bald erfragt haben.“ dai hne eine Erwiderung abzuwarten, ſchritt Heinrich ins der dt hinein. Es überlief ihn zwar einige Male eiskalt, dar blickte ſich nicht um, ob etwa—— nein, nein, ſo feig r nicht. kor Ratthia⸗ ſchalt ſich einen Eſel, daß er dem Kameraden dar t hatte. Jetzt, wo die Drohung unwirkſam geblieben die“ hatte er ſich nur ſelbſt ſeder Untat verdächtig gemacht. khſunrule. von Heinrich verraten zu werden, ließ ihn die de 05 Rettung in der Eile erblicken. In der Eile, mit der en nun auch gefährlich gewordenen Nebenbuhler zu be⸗ dben trachten mußte. IhEr batte da verſchiedene Gifte daheim, wie ſie in der irtſchaft gebraucht wurden. Wenn er mit einer klei⸗ oſis eines von dieſen den Verſuch machte, ob es auch den menſchlichen Organismus von Wirkung ſei? Dieſer Gedanke beſchäftigte ihn auf dem ganzen Heim⸗ (Schluß folgt.) ſe unter Dach und Fach und nun kam das und brachte neue Schwierigkeiten. Bereits am 7 Dezember fanden zwei Verſammlungen ſtatt, in denen die Forderung geſtellt wurde, ſofort mit der Stadtverwaltung und den übrigen Straßenbahnen in Baden in Verbindung zu treten, um eventl. am 15. dieſes Monats in den Streik zu treten. Dieſe Verſammlungen fanden am 16. Dezember ſtatt. 5 Der Vorſitzende des Fahrbedienſteten⸗Ausſchuſſes ſtellte zunächſt einige Behauptungen der„Tribüne“ vom 8. Dezember dahin richtig, daß nicht der Herr Oberbürgermeiſter der Höhereinſtufung Wider⸗ ſtand entgegenſetzte, ſondern daß gerade er derjenige war, der den Straßenbahnervertretern verſchiedentlich den Weg zeigte, auf dem ſie zum Ziele kommen könnten, ſo auch den Weg zum Schlichtungs⸗ 1 Der Oberbürgermeiſter iſt jedoch an die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen gebunden. Es wurde auch nicht von der Stadtverwal⸗ tung empfohlen, die Ablehnung des Reichsfinanzminiſteriums zu ver⸗ heimlichen, ſondern es war nur davon die Rede, daß man dem Per⸗ ſonal den letzten Entſchluß(vorläufig) nicht mitteilen ſolle, da man glaube, die Sache doch noch unter Berückſichtigung der Forderung unter Dach zu bringen und ſo unnötige Aufregungen da erſparen. Die am 16. Dezember ſtattgefundene Verſammlung genehmigte dieſe Richtigſtellung. Der Vorſitzende des Fahrbedienſteten⸗Ausſchuſſes erſtattete ſachlichen Bericht über den ganzen dieſer Be⸗ wegung und gab dabei einen Erlaß des badiſchen Miniſteriums be⸗ kannt, wonach durch Uebergangsbeſtimmung den Straßenbahnern wohl nicht das gewährt wird, was ſie gefordert haben und wozu Stadtrat und badiſche Regierung bereits ihre Zuſtimmung erteilt hatten. Der Referent glaubt jedoch, den Kollegon den Vorſchlag mit Rückſicht auf die Verhältniſſe zur Annahme zu empfehlen. In der ausgedehnten Diskuſſion gab man dann dem Wunſche Ausdruck, daß die Stadtverwaltung jede erdenkliche Härte beſeitigen möge. Die urſprüngliche Forderung der Straßenbahner bleibt auch fernerhin bis das als Schundgeſetz bezeichnete Sperrgeſetz zu Fall kommt. Die Weihnachtsgaus. Eine nachdenkliche Betrachtung über dieſes Federvieh. Wenn ich über irgend etwas ſchreiben will, von dem ich nichts weiß und mit dem ich mich noch nie eingehend beſchäftigt habe, nehme ich mir den Brockhaus vor und ſchlage nach, was dort geſchrie⸗ ben ſteht. Ich brauche mich deſſen nicht zu ſchämen, zumal ſchon der Altmeiſter Goethe den Gebrauch eines guten Konverſationslexikons eindringlich empfohlen hat. Ich ſuche alſo nach dem Wort„Gans“ und finde dort geſchrieben:„Gans, ein Vertreter der philoſophiſchen Schule der Jurisprudenz in Deutſchland.“— Nanul— Von dem Vorhandenſein philoſophiſcher Gänſe war mir bisher nichts bekannt. Aber immerhin, was man ſchwarz auf weiß beſitzt, kann man getroſt nach Hauſe tragen.— Ich leſe weiter:„Gänſe nennt man auch eine gewiſſe Gattung des weiblichen Geſchlechtes, wenn ſie ein beſtimmtes Alter erreicht haben.“— Das könnte ſchon eher ſtimmen und mir auf meinem Wege behilflich ſein. Weiblich muß die Gans ſein, denn ſonſt nennt man ſie Gänſerich, obwohl auch hier bei„in der Land⸗ wirtſchaft bewanderten“ Hausfrauen Verwechslungen vorkommen ſollen.— Jetzt ſcheine ich aber das Richtige zu haben:„Die Gänſe ſind eine zu den ſiebenſchnäbeligen Schwimmpögeln gehörende, einige 40 Arten zählende, über alle Erdteile verbreitete Vogelfamilie, deren Mitglieder ſich durch höhere Läufe und den an der Wurzel dickeren Schnabel leicht von den Enten unterſcheiden. Ihr Leben verbringen ſie meiſt auf dem Lande; ſie laufen geſchickt(das nennt man watſcheln) und können auch fliegen. Es gibt Glanzgänſe, Brandgänſe, Fuchs⸗ gänſe, Nilgänſe, Magelhangänſe, Spielgänſe, Ringel⸗ oder Bernikel⸗ gänſe, Nonnengänſe, Schwanengänſe, indiſche Gänſe, Saatgänſe, Bläßgänſe, Graugänſe, Toulouſer Gänſe, pommerſche Gänſe, Emde⸗ ner Gänſe, Sporengänſe, Hühnergänſe und„Schneegänſel, dieſe in ſehr vielen Exemplaren. Die Gänſe ſchnattern und ſollen auch gelegentlich ſehr bösartig ſein.“ Ueber die Weihnachtsgans ſagt mir der Konverſations⸗ lexikon nichts, und doch iſt ſie für mich die Begehrenswerteſte. Wie verlockend liegt ſie in den Fenſtern zur Schau geſtellt, ſauber und zart in ihrer mafſigen Fülle. Bei ihrem Anblick ſchwillt mir das Herz, Poeſie und Proſa möchte ich ſchreiben, um ihr dankbar zu hul⸗ digen,— aber mein Portemonngie ſchwindet beim Anblick dieſer ſüßen Gabe. Mut⸗ und kraftlos laſſe ich die Hände ſinken, die ſchönen Reime entfliegen. Ich werde keine Vergleiche mehr ziehen zwiſchen einer wohlig runden Gans und meiner Börſe, weil ich immer nur zu dem Ergebnis„Hie Fett— Hie Mager“ komme. Ich ſchleiche mich nur noch ſcheu an dieſen Schauſtätten der Wohlluſt vorbei. Ja, ſeit einigen Tagen hat mich gerechter Zorn und Entrüſtung er⸗ faßt. Ich bin nicht neidiſch geworden auf die, die ſich ſolche Lecker⸗ biſſen leiſten können, aber— ich bin einem Tierſchutzverern beigetreten, weil ich die Tierquälerei verabſcheue, weil ich ein erklär⸗ ter Feind aller Mordtaten bin— und weil ich mir keine Weihnachts⸗ gans kaufen kann. Welche Untat, Gänſe gewaltſam zu mäſten, damit ſie fettergibig werden und eine ſchwere Leber erhalten! Im jungen„Kindesalter von—4 Monaten beginnt ſchon ihr gequältes Daſein. Man ſperrt ſie in enge Käfige, in denen ſie ſich nicht umdrehen können, und ſtopft ihnen alle paar Stunden ſoviel wie irgend möglich Kügelchen aus Gerſten⸗ oder Haferſchrot, Maismehl und Waſſer entweder mit der Hand oder mit einer beſonderen Maſchine ein. Unter ſchrecklichen Zuckungen werden die armen Tierchen geſtopft, bis ſie ſchlachtreif ſind. Wie gefühllos ſind doch die Menſchen, die dann ſchmunzelnd die Beute ihrer unerſättlichen Gier ohne Gewiſſensbiſſe,— nein ſo⸗ gar im Wonnegefühl des ſicheren Glückes!— andächtig verſpeiſen!— Ich werde keine Gänſe mehr eſſen, ſolange ich Mitglied des Tier⸗ ſchutzvereins bin. Aber dann,„wenn die Preiſe wieder fallen, und uns allen holdes Glück beſchieden iſt“, dann trete ich wieder aus dem Tierſchutzverein aus Ich werde mir eine Gans kaufen, die unter Schweſtern 5 Pfund Gänſefett hält. Ich laſſe ſie zubereiten nach den Vorſchriften die im Kochbuch meiner Großmutter ſtehen:„Nachdem die Gans wie gewöhnlich rein geputzt und ausgenommen worden iſt, mird ein Weck in Waſſer eingeweicht und wieder ausgedrückt, die Gansleber zu kleinen Bröckchen zerſchnitten, mit etwas Speck, ge⸗ wiegten Zwiebeln und Peterſilie, Pfeffer, Salz, Nägelein und Thy⸗ mian in eine Schüſſel getan, und mit 4 Eiern wohl verrührt: wer Luſt hat, kann ein halbes Pfund gebratene Kaſtanien dazu nehmen. Dieſe Fülle wird in die Kans getan, die zugenäht und in einer Gans⸗ kachel in einer Maß Maſſer gebraten wird.“ In einem ſtillen Winkel werde ich ihr dann wieder meine Gunſt durch einen geſegneten Aypetit beweiſen und das Gänschen, die Kö⸗ chin und das liebe Kochvuch in den Himmel preiſen. 8 — Dz. Kirchliches. Die Erzdiözeſe Freiburg zählt gegen⸗ wärtig 1505 Weltgeiſtliche und 140 Ordensprieſter. Für die eigent⸗ liche Seelſorge können aber auf die etwa 960 Pfarreien und Kura⸗ torien nur ungefähr 1250 Geiſtliche in Betracht kommen. Die Zahl der Katholiken der Erzdiözeſe beträgt 1 340 763. Auf den einzelnen Seelſorgegeiſtlichen gleichermaßen verteilt, ergebe das etwa 1110. Im laufenden Jahr ſind 21 Geiſtliche geſtorben, neu ausgeweiht wur⸗ den 38. Die 140 Ordensprieſter wirken in zehn verſchiedenen und in 14 Niederlaſſungsorten innerhalb der Erz⸗ özeſe. An der Handels⸗Hochſchule Mannheim ſind im Winter⸗Seme⸗ ſter 1921/22 eingeſchrieben: 392 Studierende(gegen 342 und 420 in den vorigen Semeſtern), 640(505 und 1125) Hoſpitanten, 540(210 und 425) Hörer. Neu aufgenommen wurden 180 Studierende, ab⸗ gegangen ſind 131(darunter 61 durch Abſchlußprüfung). Unter den Studierenden befinden ſich 21 Damen. die Zahl der Hoſpitanten und Hörer und der ortsanweſenden Studierenden hat ſich im Winter⸗ Semeſter 1921/22 auf 1553 erhöht. 5 Weihnachtsſpende für die oberſchleſiſchen Turner. Der deut⸗ ſche Turntag hat mit e Begeiſterung beſchloſſen, eine Weih⸗ nachtsgabe für die bon 50 penn oberſchleſiſchen Turnvereine durch eine Sonderſteuer von 50 Pfennig für jeden Angehörigen der deutſchen Turnerſchaft aufzubringen Der 10. Turnkreis veranſtaltet zur Zeit dieſe Sammlung. *Das 50jährige Doktorſubiläum wurde in Freiburg von Herrn Geh. Rat Profeſſor Dr. Lenel, einem nahen Verwandten unſeres Handelskammerpräſidenten, begangen. Dozenten und Hörer bereiteten dem verehrten Gelehrten im Hörſaal eine kleine, würdige und erhebende Feier. Nach ſtürmiſcher Begrüßung durch die Stu⸗ dentenſchaft, darunter auch viele frühere Hörer, ſprach der Vorſtan 2 der juriſtiſchen Fachſchaft dem Jubilar in herzlichen Worten die Gladwönſche 2 5 tiefer Rührung dankte der Gefeierte, ſeinen Hörern einen kleinen Ausſchnitt aus ſeinem Leben erzählend, von dem es nach dem Goethewort heiße: Lange leben, heißt viele über⸗ leben. Seine Promotion ſei in das Jahr der deutſchen Reichsgrün⸗ dung gefallen. So habe er den Aufſtieg des Vaterlandes erlebt und empfinde bitter und betrübten Herzens ſeinen Niedergang, dabei er⸗ kennend, wie wenig der Einzelne bedeute wie nur der Staat allein dauernde Werte gebe. Was allein das Lebne leichter mache, ſei die gemeinſame Arbeit mit der Jugend, dem Berufe nicht nur den Kopf, ſondern auch das Herz zu weihen. Nus dem Lande. Ein Rieſenſchmuggel. Tul. Konſtanz, 20. Dezbr.(Drahtber.) Dieſer Tage wurde in Friedrichshafen ein Rieſenſchmuggelverſuch aufgedeckt. Der Muſikmeiſter Paul Reußner, früher im Inf.⸗Regt. 127 in Ulm, ſeit einiger Zeit Muſikdirektor in Herisau, Kanton St. Gallen, wollte ſeinen„Umzug“ bewerkſtelligen. Gleichzeitig wollte er für ſeinen Freund, den Stickereifabrikanten Joſef Hain in Herisau und andere Schweizer Freunde ſchöne und billige Möbel mit über die Grenze nehmen, ſodaß ſein Hausrat nicht weniger als einen ganzen Eiſenbahnwagen füllte. Die Behörde kam der Sache auf die Spur. Reußner und Hain waren bereits auf dem Schiffe von Ludwigshafen nach Romanshorn, als ſie noch einmal zum Ausſteigen eingeladen wurden. Sie wurden feſtgenommen und haben bereits ein Geſtänd⸗ nis abgelegt. Die Waren, die in Ulm gekauft waren, füllten vor dem Hauptzollamt in Friedrichshafen zwei große Lagerplätze Dem Fabri⸗ kant Hain gehörte eine neue Herrenzimmereinrichtung im Werte von 50 000, außerdem verſchiedene Weihnachtsgeſchenke, Muſikinſtru⸗ mente, Silberpokale, Beſtecke, Lederwaren und ein wertvoller Pelz⸗ mantel. Muſikmeiſter Reußner hat außer ſeiner ſeitherigen Woh⸗ nungseinrichtung eine Eßzimmer⸗, Schlafzimmer⸗ und Vibliothek⸗ zimmereinrichtung mitnehmen wollen. Dazu kamen Klaviere und alle möglichen Muſikinſtrumente, ſowie Kriſtallgläſer, wertvolle Tep⸗ piche, Fahrräder, Feldſtecher, Reiſetaſchen, Porzellanwaren, Schuhe und 155 Gemälde. Der Wert der beſchlagnahmten Gegenſtände beläuft ſich auf etwa 400 000„4. Sie werden wahrſcheinlich zugun⸗ ſten des Reiches für verfallen erklärt. In dieſer Sache ſind auch mehrere Perſonen von Ulm verwickelt und werden jedenfalls zur Rechenſchaft gezogen werden. * — heidelberg, 20. Dez. Ein Lebensmüder, deſſen Perſön⸗ lichkeit noch nicht feſtgeſtellt iſt, warf ſich vor einen nach Bruchſal fahrenden Schnellzug. Dieſer wurde noch rechtzeitig angehalten, wo⸗ rauf der Lebensmüde verſuchte, ſich die Pulsader der rechten Hand zu durchſchneiden. Er wurde daran gehindert und ins Krankenhaus ge⸗ bracht. ):(Freiburg, 20. Dez. die Handwerkskammer Frei⸗ burg hat in ihrer letzten Vollſitzung den Feinmechaniker H. Elbs zum erſten und Baumeiſter Auguſt Weiß in Lörrach zum zweiten Vorſitzenden gewählt. Der langjährige erſte Vorſitzende Bea wurde in Anerkennung ſeiner Verdzenſte zum Ehrenpräſidenten ernannt. ):( Durmersheim, 19. Dez. Zu der hier aufgedeckten Sirup⸗ Schiehung wird dem„Raſt. Tagebl.“ noch gemeldet, daß es ſich um rund fünfzig Fäſſer handelt. Einige Fäſſer waren in einer Mühle verſteckt worden, wo man auch eine Ladung Zucker fand. Den Schiebern gelang es aber, durch eilige Wegſchaffung in Laſtautos den Zucker der Beſchlagnahme zu entziehen. Aus der Pfalz. Perſonalveränderungen im pfälziſchen Skaatsdienſt. ONB. München, 17. Dez. Gendarmeriedienſt: Zum 1. Dezember 1921 wurden verſetzt die Wachtmeiſter Michael Weinbauer von Schönau nach Deining, Wilh. Hild von Reichenbach nach Nußbach, Andreas Hofmann von Böſenbach nach Altenglan Jakob Feyck von Herſchweiler nach Reichenbach, Franz Scheid von Haßbach nach Herſchweiler, Karl Wingerter von Kuſel nach Altenglan und Eugen Burkholder von Erlangen nach Nußbach.— Landes⸗ finanzamt München: Der Steuerbetriebsaſſiſtent beim Landesfinanz⸗ amt Speyer Joſeph Heppting wird auf Anſuchen vom 1. Januar 1922 an in gleicher Dienſteigenſchaft an das Landesfinanzamt Mün⸗ chen verſetzt.— Landesfinanzamt Würzburg: Ernannt zum Zoll⸗ betriebsaſſiſtenten der Zollgrenzangeſtellte Tremel in Neulauter⸗ burg, zu Jollwachtmeiſtern der Zollwachtmeiſter auf Probe Schäfer und der Inhaber des Anſtellungsſcheins Straſſel in Ludwigs⸗ hafen beim Hauptzollamt Ludwigshafen, in gleicher Dienſteigenſchaft berufen Oberzollſekretär Heckenberger aus Kirchheimbolanden an das Hauptzollamt Kaiſerslautern. Verſetzt die Oberzollſekretäre Fritſch aus Kuſel nach Nalla(2) und Dackermann aus Kai⸗ ſerslautern nach Kirchheimbolanden. * * Ludwigshafen, 20. Dez. Die Firma Peter Hir ſch, Kolo⸗ nial⸗, Material⸗ und Farbwaren en gros, Ludwigshafen a. Rh., ſpendete auf ein diesbezügl. allgemeines Rundſchreiben des„Bayr. Staatskommiſſariats für das Hilfswerk Oppau“ zwecks Weihnachts⸗ gaben für die Oppauer Barackenbewohner: 60 Kilo Kaffee, 50 Kilo Malzkaffee, 100 Kilo Linde's Kaffee⸗Erſatz und 18 Kilo Quieta. —Ludwigshafen, 19. Dezbr. Auf Anordnung der Beſatzungs⸗ behörde müſſen den Frachtbriefen für Möbelwagen, Artiſten⸗ Wohnwagen uſw. die Schlüſſel für dieſe beigefügt werden, da der Inhalt der Wagen der Unterſuchung durch die Zollorgane und die Kontrolloffiziere unterliegt. Die Anordnung wird ſtrengſtens durchgeführt, um unnötiges Zurückhalten der Sendungen zu ver⸗ meiden. )( Sweibrücken, 19. Dez. Ein Arbeite⸗ und Preſſeausſchuß zur Durchführung eines Opfertages und ſonſtiger wohltätiger Ver⸗ anſtaltungen zugunſten der Kriegsopfer wurde für den Bezirk Zweibrücken nach Einberufung einer Verſammlung durch den ſtädt. Rechtsrat Dr. Ecarius gegründet. Zum Vorſitzenden wurde 1. Bürgermeiſter Roeſinger gewählt. Die näheren Vorbereitun⸗ gen ſollen noch im Laufe dieſes Monats durchgeführt werden. Vefobungs-ngejgen Fjnden im Nannheijme, Senetal. Anzeige/ wejteste Verbreitung. Def HMeihnachts- Vefſobungs-angeſqe- e/scheint am 2d. Dezembe, in de Mittags-Husgabe. Bestei- lungen wollen bis längstens Semstag, den 2d. Dezembe,, morgens J0 Ch., auſgegeben — — — 9 1 e ———— 4. Seite. Nr. 591. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) Dienstag, den 20. Dezember 12— Gerichtsgeitung. DZ. Konſtanz, 19. Dez. Eine Beleidigungsklage wurde dleſer Tage vor dem Schöffengericht ausgetragen, deren Ausgang allgemein dürfte. Angeklagt war der verantwortliche Nedakteur der„Konſt. Nachr“, Emil Beha, wegen Beleidigung des Kaufmanns J. Zimmermann in Pfullendorf. er Privatklage lag eine Aeußerung zugrunde, die in einem Gerichtsbericht enthalten war, und wodurch ſich der Privatkläger, der in jener Verhandlung als Zeuge vernommen worden war, in ſeinem Anſehen geſchädigl fühlte. Es handelte ſich um einen Schieberprozeß. In dem Ge⸗ richtsbericht war Z. ebenfalls als der Schieberei verdächtig be⸗ zeichnet worden. Die Verhandlung, in der der Beklagte den Wahr⸗ heitsbeweis antrat und Wahrung berechtigter Intereſſen für ſich be⸗ anſpruchte, endigte mit dem Freiſpruch des Redakteurs unter Ueberbürdung der Koſten auf den Privatkläger. Das Gericht führte u. a, aus, daß Staatsanwaltſchaften und Gerichte großes Intereſſe an Beitungsberichten über ſolche Prozeſſe haben. da ſie das wirk⸗ ſamſte Mittel zur Bekämpfung des Schieberunweſens bilden. Die Beleidigungsabſicht laſſe ſich überdies aus der Form, in der der Artikel gehalten war, nicht feſtſtellen. Sportliche Rundſchau. Kraftfahrweſen. TU. Das große Rennen des Aukomobilclubs von Frankreich um den Grand Prix, woran ſich die größten Weltfirmen der Autobranche beteiligen, wirb vorausſichtlich auf der Strecke Entzheim—Innen⸗ heim—üttlenheim—Düprigheim—Entzheim ſtattfinden. Das Zen⸗ trum des Unternehmens würde Straßburg bilden. geichtathietit. sr. Neue Beſtimmungen der Leichtathlelen. Der Techniſche Aus⸗ ſchuß der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik hat beſchloſſen, daß in Zukunft bei Fehlſtarts nicht mehr zurückgeſtellt wird. Nach dem zweiten Fehlſtart erfolgt eine Verwarnung an den Schuldigen, nach dem dritten wird derſelbe, wie früher, vom Lauf ausgeſchloſſen. Im Weitſprung zählte bisher ein Sprung, bei welchem der Springer zurückfiel, wurde aber nicht gemeſſen. Auch dies iſt geändert. e⸗ meſſen wird der Sprung von der Abſprungſtelle bis zum nächſten Bodeneindruck, gleichgültig durch welchen Körperteil dieſer erfolgt iſt. Beide Neuerungen ſind den internationalen Beſtimmungen angepaßt. Boxen. sr. Breitenſträters Sieg. Wieder einmal konnte man am Freitag abend im Berliner Sportpalaſt, der faſt vollſtändig ausverkauft war, unſeren Schwergewichtsmeiſter im Boxen, Hans Breitenſträ⸗ ter, im Kampfe ſehen. Mit Ausnahme der erſten Runde, die völlig ausgeglichen verlief, endeten alle anderen mit einem Plus für den Deutſchen. Damit ſoll jedoch das Können des Schweizers Borer nicht herabgeſetzt werden. Daß er gegen Breitenſträter ſchließlich unterlag, iſt für ihn keine Schande. Bereits in der dritten Runde mußte Vorer einmal bis 8 und kurz vor der Pauſe nochmals bis zum Gongſchlag zu Boden. Die nächſte Runde brachte dann ſchon die Entſcheidung. Zweimal hat Breitenſträter ſeinen zähen Gegner zu Boden geſchickt, aber immer wieder erhebt ſich der Schweizer. Bei dem dann folgenden drſtien Niederſchlag erſcheint die Niederlage Borers unvermeidlich. Um einer k..⸗Niederlage zu entgehen, wer⸗ fen ſeine Sekundanten das weiße Tuch in den Ring. Breitenſträter wird unter dem Jubel ſeiner zahlreichen Anhänger zum Sieger er⸗ klärt. Neues aus aller Welt. „Der role Schrecken!“ Verhaftung kommuniſtiſcher Räuberbanden. Die Ermittlungen des Raubdezernats der Berliner Krimi⸗ nalpolizei haben ergeben, daß die in letzter Zeit ausgeführten Raubüberfälle auf Bankhäuſer, Poſtämter und Bauerngehöfte faſt ausſchließlich auf das Konto der kommuniſtiſchen Räuderbande kom⸗ men, die jetzt zum größten Teil unſchädlich gemacht werden konnte. Insgeſamt ſitzen ungefähr 30 Mitglieder hinter Schloß und Riegel. Die ganze Bände ſtand unter der geiſtigen und per⸗ ſönlichen Leitung des kommuniſtiſchen Wanderredners Karl Robert Plättner, der trotz eifrigſter Nachforſchungen bisher noch nicht ergriffen werden konnte. Einer der Unterführer war auch der erſchoſſene Richard Lohſe, der zweifelsfrei überführt iſt, an dem Raubüberfall auf das Poſtamt in Ketzin beeeiligt ge⸗ weſen zu ſein. Vei ihm wurden noch ein Teil der dort geraubien Poſtwertzeichen und eine genaue Aufſtellung des ganzen Raubes vor⸗ gefunden. Ein Teil des Geldes ſoll der kommuniſtiſchen„Roten Hilfe“ zugefloſſen ſein, die in Berlin fünf Zweigſtellen unterhält, aus deren Mittel politiſche Flüchtlinge unterſtützt werden. Plättner bezeichneie ſich ſelbſt als Nachfolger des Räuberhauptmanns Max Hölz. Er iſt auch der Perfaſſer einer Broſchüre, die bei verſchiedenen Ver⸗ hafteten geſunden wurde. Sie nennt ſich„Der organiſierte rote Schrecken“,„Kommuniſtiſche Parade⸗Armeen“,„Organiſierter Bandenkampf im Bürgerkrieg“,„Propaganda der Tat!“ Die Schrift fordert zu Raubzügen und Plünderungen auf. So heißt es darin u..:„Proletarier, wenn ihr keine Waffen habt, kauft euch Streich⸗ bötzer und ſteckt alles in Brand.“ Alle Verhafteten ſind geſtändig. Sie waren durchweg mit falſchen Papieren verſehen, die ihnen, nach ihrer eigenen Angabe, von der kammuüniſtiſchen Partei aus⸗ geſtellt worden ſind. Die Beute, die die Bande bis jetzt gemacht hat, beläuft ſich bereits in die Millionen. Die Kriminalpolizel iſt ſetzt eifrig bemüht, den noch nicht ergriffenen Plättner unſchädlich zu machen. Außer in Berlin wurden weitere Mitglieder der Bande in Leipzig, Halle und Braunſchweig dingfeſt gemacht. Weitere Verhaf⸗ tungen ſtehen in Berlin und in anderen Städten bevor. ae — Zchadenerſatzklage gegen Nahardt. Der Vorſtand der Ber.⸗ liner Handwerkskammer hat ſetzt, nachdem die Unredlichkeit ihres ehemaligen„Präſidenten“ zur Verhaftung und Einleitung der Vorunterſuchung geführt hat, bei der Zivilkammer des Landgerichts 1 eine Klage auf Schadenerſatz in Höhe von 70 000 eingereicht. Der Anſpruch richtet ſich gegen den geweſenen Präſidenten Karl Rahardt, ſeinen Sekretär Oskar Hoffmann und den Architekten Sonnenburg. In der Klage wird den Genannten ſchwere Untreue vorgeworfen, die ſie dadurch begangen haben ſollen, daß ſie eigenmächtig auf die be⸗ reits bezahlte Koſtenrechnung für Arbeiten am Gebäude der Hand⸗ werkskammer den Betrag von 79 000 geſetzt haben. Dieſe Summe haben die Beklagten eingeſtrichen und unter ſich geteilt. — Der diebiſche Skadtverordneke, Der Berl. Lok.⸗Anz. meldet aus Herford: Hier wurde ein von der U. S. N. gewählter Stadt⸗ verordneter von ſeinem Arbeitgeber, der ebenfalls Stadtverordneter war, bei einem Kohlendiebſtahl abgefaßt und ſofort entlaſſen. Weiterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Meiterſteſen(ee morgens Mift⸗[TTemag 9 1 0 d. e eee ee. 154% 25 832 3 f Michn. Sthie 28 merkungen Wertheim ſiie ·e W ſtruch ſane 92 Königſtuhl 563 761.8—4—7—4 W mäß ſiede 0,5 Karlsruhe 1277629—69 6SW mäß,. tetckt 0,5 Baden⸗Baden213762 7———7Sw leicht aua 8 Billingen 715765,0—07„0 5 fmäß. dena] 0,5 Feldberg. Hoß1231 851.8]—3—4—1 Wſchhw. heiſer 5 St. Blaſien 780—-—1620(eiſcht beir! 8 Madenweiler!—--——- Allgemeine Witterungsüberſicht. Die Zufuhr milder ozeaniſcher Luftſtrömungen dauert an. Vor der norwegiſchen Küſte ſt ein neuer Sturmwirbel erſchienen, der in ganz Mitteleuropa bis zu den Alpen trübes, regneriſches Wetter verürſacht. Die Temperaturen liegen auch im Schwarzwald über dem Gefrierpunkt. Das milde Regenwetter ſcheint noch ſortzu⸗ dauern. Vyrausſichtliche Witterung bis Miitwoch, 21. Dez, 12 Uhr nachls. Triſbe und regneriſch, mild, weſtliche Winde. Unlerslellung der Transportversicherung unter Staatsaufsicht Handel und industrie. Zur Frage der Transportversicherung. Der Vorstand, des Deutschen Versicherungs- Schulzver- bandes E. V. Berlin hat zur Frage der staatlichen Beaufsich- ligung der Transportversicherung folgende Entschliebung ge⸗ lalht:„Durch die in. den lelzten Jahren erfolgte plauioee Gründungstätigkeit auf dem Gebiete der Transportversiche- rung haben sich Verhaltnisse herausgebildet, die zu den größlen Besorgnissen Anlaß geben. Es liegt die Gefahr vor, dalhh das grobe Ansehen und Vertrauen, das die deulschen Transportversicherer bisber im In- und Auslande, genossen haben, untergraben wird. Es kann deshalb nicht Verkannt werden, dab mancherlei Gründe dafür sprechen, auch die Transportversicherung unter Staatsaufsichl zu stellen. Dem- gegenüber muß aber betont werden, daß die Transportver- sicherung. wie keine andere in dem Mahe internalional ist und dah sich der deutsche Transportversicherer sehr schnell dem ausländischen Weillbewerb anpassen muß, um lebensfähig zu bleiben. Es ist zu befürchten, daß durch die die für die Transportversicherung unerläßliche Anpassungs- kähigkeit an den internationalen Transportversicherungs- markt und an die Bedürfnisse der Versicherungsnehmer leiden würde. Die Gründe, die seinerzeit bei Schaffung des Reichsgesetzes über die privaten Versicherungsuntefneh- mungen dafür sprachen, die Transportversicherung aufsichis- krei zu lassen, müssen auch heute noch zum Teil als zu Recht bestehend anerkannt werden. Der Vorstand des Deutschen Versicherungs-Schuizverbandes steht deshalb auf dem Stand- punkt, daß von der Unterstellung der Transportversicherung unter Staatsaufsichb abzuschen, dafür aber der Konzes- slonszwang und die dauernde UDeberwachung ſhrer Rechnung 91 e gung einzuführen ist. Für die Kanzessions- erteilung u. Ueberwachung wäre das Reiehsaufsſlehls⸗ amt kür Privatversleherung zuständig, das hierbei nach den Bestimmungen des Gesetzes über die privaten Ver- sicherungsunternehmen zu verfahren hätte. Die bestehenden Transportversicherungsunternehmungen haben nachträglich die Konzession nachzusuchen. Durch den Konzessions- und Veberwachungszwang dürften die Mißstände, die zurzeit vor- handen sind, zum größten Teil beseitigt werden, Eine weiter⸗ gehende behördliche Regelung der Transportversicherung hält der Deutsche Versicherungs-Schutzverband nicht für not-⸗ wendig und zweckmäßig. * An die Aktionäre der Pfälzischen Pank richtet sich eine Veröffentlichung im Anzeigenteil vorliegen- der Ausgabe. Danach ist die Interessenvereinigung von Aktionaàfen der Pfalzbank gegründet. Führer sind Alexander Schalk-München, Karl Geim wie die Rechtsanwälte Dr. Rein und Dr. Arnold- Nürnberg. Weiteres ist aus der Bekanntmachung ersichtlich.* Süddeutsche Donau-Damschiffahrts-Gesellschaft.-G. in München. Die im Vorjahre mit dem Bayerischen Lloyd ab- geschlossene Betriebsgemeinschaft wurde fortgesetzt und Weiter ausgedehnt. Sle hat nach dem jetzt vorliegenden Jahresbericht für 1920 wieder ein befriedigendes Resultat er- geben. Nach Abzug des vorjährigen Verlustvortrages von 138 764 verbleiht ein Reingewinn von 531.230 A, aus dem 15%(0) Dividende 450 000 verteilt werden sollen. Bayerische Hypotkheken- und Wechselbank, München. In der gestrigen.-Oo..-V. waren 36 Aktionäre mit 863 399 Stim- men vertreten. Einleitend gedachte der Vorsitzende der Ver- luste, die der Aufsichtsrat durch das Ableben der Herren Hugo Ritter v. Maffei und des“ Kommerzienrats Christoph Seiler erlitten hatte. zu der vorgeschlagenen Kapftals⸗ erhöhung von 114 auf 120 Mill. ½ bemängeltè ein Aklionär das Mihverhältnig zwischen dem Bezugsrecht der Aktionäre und dem großen Agiogewinn des Konsortiums. Schon bei der letzten Kapitalserhöhung sei der Uebernahmiekurs durch das Konsortium auf 100 festgeselzt worden und diesmal nicht er- höht worden, während der Bezugskurs der Aktlonäre auf 250 orhöht wurde. Hofrat Remshard bemerkte dazu, daß auch bei dem heutigen Kurs dem Konsortium zwar ein bedeutender Gewinn zufließen müßte, dieser aber nach oben hin limitiert sei. Ferner gab er auf Wunsch des gleichen Aktionärs be⸗ kannt, daß das Bezugsreeht der Aktionäre definitiyv auf 250 festgesetzt sei. Die Bezugsbedingungen seien annühernd die gleichen wie bei allen anderen Banken, die in letzter Zeit ihre Mittel verstärkt hälten. Hierauf genehmigte die.-V. ein- stimmig unter gleichzeitiger Sene Abstfimmung der Vor- zugs- ünd Stammaktionäre die Erhöhung des Akllenkapitals nach dem Antrag der Verwaltung sowie die damit zusammen- hängenden Satzungsänderungen. Rheinische Diskonte-Bank.-G.(Comptoir'Escomte des Pays Rhenans) in Koblenz und Köln, Die Mainzer Nieder- lassung der Banque Natlonale de Credit in Paris versendet jetzt an ihre Kunden im besetzten Gebiet dle Mitteilung, daß sie den Geschäftsbetrieb in Mainz, Wiesbaden und Lud- Wigshafen mit dem 31. Derember einstellt. Sie schlägt vor, die Rechnungen auf die Rheinische Diskonto-Ban dEscompte des Pays Rhénans), zu der sie in engen geziehungen stehe, zu übertragen. Auch diese Mitteilung be⸗ slätigt, daß die unter deuischer Firma auftretende Rheinische Diskonto-Bank(Comptoir d Escompte des Pays Rhénans), die frühere Koblenzer Bank, für die deutsche Geschäftswelt als französisches Unternehmen zu gelten hat. Vom Hlsenwirtschaftsbund. Die Vollyersammlung des Eisenwirtschaftsbundes hatte am 18. Oktober 1921 einigen Vorschlägen des Reichswirtschaftsmmisters über die Ah⸗ Aänderung der Verordnhung zur Begelung der Eisenwirtschaft vom 1. April 1920 zugesmmt,. Hiernach erhält der Metall- arbeiterverband künftig ein sélbständiges Ernennungsrecht von Mitgliedern zur Vollversammlung. Ferner werden eine Reihe von Verbänden, die bisher im Eisenwirtschaftsbund nicht vertreten waren, darunter der Verein deutscher Straben- bahnen, Kleinbahnen und Privateisenbahnen, im Benehmen mit anderen Verbraucher-Organisafienen in den Elsenwirt⸗ schaftsbund aufgenommen, ohne daß hierdurch eine Erhöhung der gesamten Mitgliederzahl eintritt. Der Reichswirtschafts⸗ minister hat nunmehr eine entsprechende Verordnung zur Regelung der Eieenwirtschaft erlassen. Sie tritt am 20. De- zember 1921 in Kraft. Rärsanberiches. Anhaltende Gesechäftsstille. Frankfurt, 20. Dez.(Drahtb.) Auf dem Effektenmarkt — ein offizieller Verkehr fand heute nicht stalt— hielt die Geschäftsstille an. Die im heuligen Verkehr von Bürog zu Büro genannten Kurse bewegten sieh durchweg auf einem niedrigeren Niveau als die gestrigen. Im großen und ganzen machl sich immer noch eine stärkere Zurückhaltung geltend. Infolge der stärker schwankenden ausländischen Zahlungs- mittel wurden Valutawerte niedriger genannl, Der Dollar, welcher im Vormittagsverkehr mit ca, 184 umging, ließ später wieder nach; er stellte sich 180—175—172—170, Man nannte 5% ige Goldmexikaner 1155, ferner Deutsch-Luxemburger 710, B a d. Anilin ca. 580, Elberfelder Farben 570, Höchster 560, Rütgerswerlte 770 und Holzverkohlung 880. Von amtlich nichi notierten Werten hörte man Deutsche Petroleum 1325, Mans- felder Kuxe 18 900, Benz 570, Hansa-Lloyd 3870, Liag 570, Chemische Rhenania 820, Becker-Stahl 600, Rastatter Waggon 620, Julius Sichel 850 excl. Dividende, Mainzer Gas 270. Die Geschäktsunlusk hielt bis Srhluß an. Polennoten stellten sich Deulsenmarkt Ein Dollar 172—175&. 0 Mannheim, 20. Dez.(.40 nachm.) Das Geschäſt Devisenmarkt ist weiterhin abgeschwächt. Am 9 Platze notierten heute nachmittag: Holland 6625—20 1% Newyork 172—175, Schweiz 3300—3400, London 730 1 Paris 1420—1440. Frankfurter Devisen. be Firankfurt, 20. Dez.(Drahtb.) Die Unsicherheit an he visenmarkt häll weiter an. Bei ruhigem Geschäft selzle vise Newyork heute morgen mit 180—182 ein, Fehbcr aber später, wie überhaupt alle ausländischen Zahlung 00 ab, Bei Festsetzung der amtlichen Kurse bemerkte chg⸗ weiteres Abbröckeln der Kurse, obschon der Markt duf 14 ringes Angebot gestützt wurde. Die Haltung war wellenge ruhig und schwächer. Im amtlichen Frühverkehr“ folgende Kurse genannt: London 837%(amilich 722 1 1450(1415), Brüssel 1400(1380), Newyork 176(173), 6500(628744), Schweiz 3425(3380), Ilalien 830(805), 19 Dezember. Ue 60 geld artet 824. 20 Dezember geld gZriet 705 0 719 20 231,20 293.20 Morwegen 47 202782.80 4530 153 80 f1 4 270 50 381.40 Sohreden 820.304323 40 305 fe g 0 0 50 20 12 80 getsiegiers d 1685 20 775 80 64 50 5305 20 Je e, 0 10 19 Dezember Reld rie Amtliob .eneSecerce 40 3373.80 3378 60 3383 40 Wien, altes——.— 2847.7 2327 10 22.0.-Ost.abg].11].13]4 8 10 690 50 804 10 393%0 Sudapest 26 47/ 28 53 N. 40 J3583.60 Prag 230 20 230.30%0 Frankfurter Notenmarkt vom Dezember. 6, f geld grlet gels it amerlkanische Noten. 171.28 172 23desterr.-Ungar, alte—. d Belisehe 13½ 50 1377 80 Lorwegisches 2 Aische„„„ 840 3ʃ53.— dumkafgehs„„„ ene Saglisgde 124%½% Spaalschne 4½% i Französisahnes 112.50 1417.59 Sohwelzer„„„„ lallänglernbne. 6322 50 6337.50 Sobwedisohne ſt tallenlsege..7 50 709.50 Tsohegheo-Sfoyak. 213 ef Desterrelch abgest..45.75 Ungarische„„„„ 26.70 U Tendenz: vorwiegend schwach.— Berliner Devisen. 1 Berlin, 20. Dez.(Drahlb) Im Vormittagsverkehf i, Banken von Büro zu Büro entwickelte sich das Gescah Devisen außerordentlich schwerfällig. Kaufnei 1 10 zunächst vollkommen zu fehlen, und erst bei—— en. sen kamen einige Umsätze zustande. Auch die N bewegung gestaltéte sich unregelmähig; naturgemaß bli 0, K e von der Bewertung des Dollars bestehen Kurs des lelzteren gab von 180 auf 171 nach, wofür den schlaggebenden Einfluß die Meldung hatte, daß Ratnaß London bereits zu einer Besprechung des Finanzmi 90 eingeladen Worden sel. Eine große Lebhaftigkelt konnte aber für kein ausländisches Zahlungsmittel entwicke beobachtete durchweg Zurückhaltung. 1 Unter den Effektenhändlern herrschte eneee losigkeit, man bemühte sich nicht einmal, Kurse zu 00 Es War aber unverkennbar, daß man eher geneigt weitere Abschwächung unter den gegebenen Verhal Betracht zu ziehen. 19. Dezember 20 Dezember 19. Dozember 20 bant gelu Erlel geld J Ariet aeld Sriet Gelg Holland 8818. 656243.65 6388.5 Mw Vork 181 08 161 44/ 174 Brüsset 1338 60½381 401351 10 1353.90Paris Sheistlania 2807.1222 652737.25 2742 75[Schwelz Kopenhagenſ3888 838813 683346.35 3353.65 Spahlen Stookheim 1445 54.45/4355 60 4384 40Oest. Ung.—.— Helsingsfor] 345 65/ 348 25 332.65 333 35 Wien abg..8 Italien 816.65 818 37] 294 20 795 60Prag 5 London. 788.70 758 30J 731.75 733 25gudanest] 27.97 28.03 Waren und Märhte. Vom Chemikalienmarkt. 055 m. Mannheim, 20. Dez. Die bevorstehenden Weihn kelertage werfen bereits ihre Schatten voraus. Es ist lich still geworden auf dem Chemikaljenmarkt, und b die Käufer zeigen eine große Zurückhaltung, hervor in der Hauptsache durch den Rückgang der auslän Zahlungsmitftel. Dagegen hat das Angebot sich y. 1% Was nalurgemäß einen weiteren Druek auf die Marktlage 0% üht. Angebote lagen vor in franz. Harz, Marke F/G, in Sinalfässern, Neugewichi, 67% Tara, zu 1375& und in ewie Kanischem Harz, Marke M, in Originalfassern, Neugen ſ 14% Tara, zu 1425 die 100 kg ab Lager Ludwigshafen 35%0 Eisenvitriol krist., Faßpackung, handelsübliche Ware, + 6 enhaltend etwa 400 kg, zu 225 die 100 kg ab hiesigem 1 ⸗ů Kupfervitriol, 98/%, große Kristalle, handelsübliche WWier in Fässern von je etwa 350 kg, nannte man eins ackung mit 2100 die 100 kg ab Lager Mannheim. chwefelnatrium, 60/62%, handelsübliche Ware, verlan incl. Trommeln 2500 ½ die 100 kg frei Bahn Man 3% med.(H 2)) stellte sich Ballons auf 350 die 100 kg ab Lager Mannheim. FPA welß in Tafeln, 50/52 Gr,., wurde zu 2150 die 100 100 hier angebofen, Alaunkristallmehi! Ammonjak fein,% klassiges Fabrikat, in Jutesäcken von 100 11 Inhal Amtiiob o rn A — ——— — n . — — aeo brutto für netto inel. Verpackung zu 550&A die 100 kg 4 siger Nähe am Markte, Formaldehyd, 30% Gew., übliche Ware, Original-Tara, wurde excl. Ballons zu 1 die 100 kg ab Lager Mainz angeboten. Formaldenpd 90 Vol., handelsüblſehe Ware, stellte sich auf 4200& die! 1 ab miteldeutschem Lager. Kalisalpeter, pulv. raff. f f nußzwecke, nannte man inel. Faßpackung mit 12.⁴ ach⸗ Kilo ab hiesiger Nähe. Für Quecksilber in handelsöſh Ware in Flaschen von 34,5 kg netto, verlangte man erel eisenflasche, die mit 50% pro Stüeck berechnet werden, für das Kilo ah Mannheimer Lager. N Berllner Produktenmarkt. 0 6 Berlin, 20 Dez.(Drahtb.) Am Produktenmarkt fehli wegen der bevorstehenden Weihnachtsfejertage an 9 nohmungslust. Für Weizen lagen genügend Angebote Tbe zeigte sich aber nur geringe Nachfrage für schlesischehnt die hier billiger als in der eigenen Umgegend zu Küg scheinen. Die Roggenpreise fanden eine Kidtze in def% teren Nachfrage für Umlagezwecke. Gerste war auch nachgiebigeren Forderungen besonders in mittleren un ringen Sorten schwierig abzusetzen. Das Hafergeschöft 6 unter zurßekhaltendem Angebot. Von Mais War MIxec billiger zu kaufen, dagegen fehlte Angebot in Piatamaſseeh Meh!geschäft bleibt lustlos, ebenso zeigte sich für Hül früchte kein Interesse. Auch Oelsaaten Wwaren wenig be Kleie und Futerfartikel hatten ein sehr ruhiges Geschäft. Mehlpreis. Der Preis für Weizenmehl Spezial 0 be ab 20. Dezember 1075„ ab Mühle. Auf dem Kehler Börsenmarkt war das Getreſdeges gie gering, veil die Käufer die geforgerlen Preise nicht 2 Wollten, In Futtermitteln War die Nachfrage besser. 0l dem Oel- und Fettmerkt verhielten sieh die Riufer ebef zurückhaltend. Weine und Spirituesen waren sehr begehr“ 1 S S r S r Dampferbewegungen des Norddeutschen Lloyd, brenge Bremen—-Newyork: D.„Geor Washington Bremerhaven am 16. 14. 124 Uhr ab——— D. 0 8 rica“ nach Newyork am 15. 12., 114 Uhr nachm. ab lowen.— D.„Hudson“ nach Bremerhaven am 10, 1 1 nachm. an Bremerhaven. ——————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannd General⸗Anzeiger, G. m. b., Mannheim, 1 6, 2. 50 Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Golden Verantwortlich für Polit'k: J..: Dr. Fritz Hammes: für Handel: f 1 auf etwa 5,60, Scheideanstalt 1310. 7 Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den dedaktionellen Juhalt: Richard Schönfelder; für Anzelgen: Rarl 2 1.0 + * 1 ballen, ng ihnen fein 1. 3 0 5 10 1 Dienstag, den 20. Dezember 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend-Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 591. [Mannheimer Frauen⸗Zeitung Weihnachtsflammen. Von Emma Stropp. Alte fromme Weiſen, erwartungsvolle Kinderlieder klin⸗ gen jetzt in jedem Hauſe, in dem noch alte Gebräuche in Ehren ehalten werden, das Grammophon noch nicht den holden lang zarter Stimmchen, das behagliche Mitbrummen des ausherrn abgelöſt hat. Die Lichtzahl der Adventsbäumchen mehrt ſich von Woche zu Woche, emſige Geſchäftigkeit wächſt Tbeinahe iſt es ſo wie früher— beinahe? Doch nicht. Es iſt nders als ſonſt, ganz anders. Schon, weil es ſo traurig in er Welt ausſieht, J in Deutſchland ſchwere Wintergewitter in jedem Hauſe— es ſei denn bei den neuen Reichen ot und Sorgen zunehmen, geht es in dieſem Jahre wie ein roßes Beſinnen durch viele Herzen, erſchließt ſich ihnen erſt lit die eigentliche ſinnloſe Bedeutung des Chriſtfeſtes, das üge Vorausſicht alter Kirchenväter an die Winterwende legte, ie Zeit, da neues Frühlingshoffen die erſten, länger wer⸗ enden Tage durchwebt. fü. Wer ſollte das tiefer empfinden als die Frauen, deren Ge⸗ ſüblswelt enger mit dem Naturgeſchehen verbunden iſt, als, m allgemeinen, die des Mannes. Aber der warme Strom, aus ihr in dieſen Tagen herausquellen, ſich der Familie, Umwelt freudebringend mitteilen ſollte, iſt in Vielen von verſchüttet. Steine drückender Alltagsſorgen lagerten ihm vor, ſodaß nur ſchwache Tropfen, Tränen gleich ihm 1 trömen und, wie eine Rieſenlaſt liegt auf Allen, die vater⸗ ündiſch empfinden, die ſchwere Sorge, die bittere Beſchämung, ber tiefgreifende Zorn um Deutſchlands Niedergang. WeiSollen wir dieſe Empfindungen zurückdrängen, wenn die hnachtslichter leuchten? Nur das, was der Alltag an Laſt nd Müden bringt, darf und muß vergeſſen ſein, nicht das große Leid, das uns erfüllt. Aus den, am beſcheidenen Chriſt⸗ brume ſparſam brennenden Kerzen ſollen Weibnachtsflammen Acben, Flammen inbrünſtiger Liebe Deutſchland geweiht. und bloß“ liegt es von Feinden umringt, die wie Hero⸗ 5 drohende Gefahr witternd, ihr mit Haß und Vernichtungs⸗ ilen zu begegnen ſuchen. Die Macht der Liebe aber ſoll die beulige wirtſchaftliche Bedrängnis, ſoll inneren Hader und ußere Machtloſigkeit überwinden, die Kraft zuverſichtlicher 3* fnung als Weihnachsflamme in uns entzündet werden. In mgungsvoller Trauer lächelnd blickt, alter Ueberlieferung 5„Maria auf das Jeſukind, deſſen Erdenweg durch ſeeliſche ü, durch Qual u. Todeskampf führen wird, einem— Oſtern müſeden, Wie ſie ſehen auch die Frauen auf Deutſchland, ſhütterlich, ſchmerzbereit. Sie wiſſen, ihnen wird es verſagt aber das Oſtern Deutſchlands mitzuerleben, es vorzubereiten not, iſt ihnen heiliaſte Pflicht, und wie eine köſtliche Weih⸗ Gachtegabe erſteht ihnen unter dem Chriſtbaum die dankbare ewißheit: Du darfſt, du kannſt, du mußt mitarbeiten, mit⸗ Hen, unſer heiliges Vater⸗ und Mutterland aus der Winter⸗ der der ſat zu neuem Frühling zu führen. Aber andere werden en:„Was können wir tun? Unſere Hände ſind ſchwach, ſiler Geiſt iſt müde, unſere Zeit durch Haushaltsmühen er⸗ ſült. Wir können nicht Führerinnen ſein.“ Die Antwort dutet: Wohl könnt ihr Führerinnen ſein, Ihr ſeid die Hüterin⸗ 15 und Pflegerinnen der Jugend. Euer Reich iſt weit, mögen ſund des Hauſes Grenzen eng ſein. Samenkörner ſollt ihr in e Herzen ſenken, durch Umſicht, Sparſamkeit und An⸗ euen, Vorbild und Erzieherin ſein, Sonnenſchein ſoll und Mut und Eure Tatkraft, Euer ſtiller Frohſinn in Haus Welt verbreiten, das alte Lutherwort:„Es ſoll uns doch Kängen“ durch Euch zur Loſung Aller werden, die in Euren 1 denskreis treten. Und alte deutſche Bräuche ſollt JIhr ehren de pflegen, auf daß in jedes Kinderherz ſie unverrückbar mit pfla„Weihnachten zu Hauſe“ verbunden ſind, ſich weiter de 2 nzen von Geſchlecht zu Geſchlecht, auf daß deutſche Art und ſalſcde Gemütstiefe nicht fremden Strömungen zum Opfer gr Und neue Bräuche ſollen die vaterländiſch geſinnten Einmen einführen, um Liebe und Opfermut wachzuhalten. erde jede von uns kann und wird ſich einen ſolchen Brauch 50 enken. Darf ich ſelbſt einen vorſchlagen? Der erſte Trunk, 55 erſte Wort an ſeder Feſtestafel müßte Deutſchland gewid⸗ — ſein. Machen wir am Weihnachtstage, an der Jahres⸗ gände, den Anfang damit, laſſen wir unſere Familie, unſere le ſich erheben:„Das erſte Glas für Deutſchland!“ Ein werſder Brauch, ein ſtilles Opferfeſt ſollte damit geſchaffen unfden, der ohne weitere Worte daran erinnert, daß über lerer perſönlichen Freude, über dankbaren Frohſinn für und ene und empfangene Gaſtlichkeit, über dem Glück, geſund heiter mit Angehörigen und Freunden zuſammen ſein Indürfen, das Erinnern an Deutſchlands Leid, der Wille, 15 Wohl, es iſt nur eine äußere baten aber ſie wird zur Mahnerin werden, ſie wird den erländiſchen Willen wach erhalten, ſie wird ſtille Kerzen ſähi ſtetiga brennende Flammen in müden oder begeiſterungs⸗ Nenden Herzen wecken— Weihnachtslichtern gleich, die in 0 Dunkel trüblaſtender Tage Oſterhoffnung künden. So ſinlen, wir Frauen Weihnachten begehen, ernſt aber voll er Freudigkeit, dankbar für das Glück, das uns geblieben, Hetvoll in ſchwerer Zeit und voll des verpflichtenden wußtſeins Kraftquell der Zukunft zu ſein. ̃ udann werden die teuren Verſtorbenen, die fern im ſch doslande liegen, denen heute nur ein Kränzlein um das ſie Bild als Weihnachtsgabe gebracht werden kann, necht, e man jetzt ſo oft hört„umſonſt geſtorben“ ſein. Die zußere Iud er mag abgelegt ſein, die innere verlöſcht nie, ſie ruft ſuc mahnt: Gib Dein Leben. wie er es tat, ſtille deine Sehn⸗ cht durch Wirken in ſeinem Sinne. 5 In einem alten Weihnachtsliede heißt es:„Schenk mir Nürn, Herz,“ das Cbriſtkind ſpricht dieſe Bitte aus. Erweitern dieſen Gedanken und ſaßt uns aus dem Kniſtern der wielbgachtsterzen auch die Bitte Deutſchlands hören:„Schenk Dein Herzl“ „Chriſtkindlein mit dem Erdenballe, Es ragt das Kreuz auf ſeinem Rund. O Gotteskind im Weihnachtsſtalle dienſtbar zu ſein, ſteht. und.“ S So ſpricht die Dichterin Martha Groſſe in ihrem neueſten Buche„Wir Frauen“. Und ſie fährt fort. „Und aus dem Schutt zerſtörter Welten Iſt heiß ein Sehnen aufgebrannt; Das heilige Kreuz ſoll wieder gelten, Die Erde heilt in Gottes Hand.“ Gott aber hilft nicht den Lauen und den Müßigen— darum wollen wir Frauen im Chriſtlichtſchein die Weihnachts⸗ flammen eines neugeborenen, neugeſtärkten Vaterlands⸗ willens als Geſchenk erkennen, empfangen und ihr Feuer weitergeben: Für Deutſchland! Das man im 18. Jahrhundert ſchenkte. Die Weihnachtszeit wirft ihr Licht— manch ſorgender Hausvater wird ſagen ihre Schatten— vorauf in den elfrigen Vorbereitungen für die Geſchenke, die man am heiligen Abend machen will. Es ſind wohl jetzt meiſtens nützliche Dinge oder Bücher oder Kunſtgegenſtände, mit denen ſich die Erwachſenen gegenſeitig erfreuen. Im 18. Jahrhundert ſchenkte man vielmehr als heute allerlei entzückende Kleinig⸗ keiten, die weniger durch ihren Wert und praktiſchen Nutzen erfreuten, als durch die aufmerkſame Zärtlichkeit, die ſich in ihnen ausſprach. Zweifellos war in jenen verklungenen Tagen des Rokoko eine feine Kultur des Schenkens entwickelt, die uns heute z. T. verloren gegangen ift. In dieſe an⸗ mutige Epoche der empfindſamen Andenken führt eine Aufſatz „Die Liebespfänder des 18. Jahrhunderts“ von Dr. Georg Lenz in„Weſtermanns Monatsheften“, in dem die wichtig⸗ ſten Geſchenke behandelt werden, die zärtliche Herzen unter⸗ einander tauſchten. Die koſtbarſten dieſer Gaben waren wohl die Miniaturbildniſſe, die bald als Medaillon an gol⸗ dener Kette getragen oder in Fingerringe und Armband⸗ ſchlöſſer eingelaſſen wurden oder auch in mannigfache Schmuckſtücke und Geräte hineinkomponiert waren. Mit dieſen feinen Bildchen, die heute ein weites Sondergebiet kunſtgeſchichtlicher Forſchung bilden, wurde eine ſchwärme⸗ riſcher Kultus getrieben. So ſchildert Mozart z. B. ſeiner Konſtanze entzückend in einem Briefe, wie er mit ihrem Miniaturbild liebäugelt:„Wenn ich Dir alles erzählen wollte, was ich mit Deinem lieben Porträt anfange, würdeſt Du wohl oft lachen. Zum Beiſpiel, wenn ich es aus dem Arreſt herausnehme, ſo ſage ich: grüß Dich Gott, Stanzerl! — Grüß Dich Gott Spigbub— Knallerballer— Spitzignas⸗ Bagatellerl— ſchluck und druck! Und wenn ich es wieder hineintue, ſo laſſe ich es ſo nach und nach hinunterrutſchen und ſage immer: Ru— Nu— Nu— Nu, aber mit dem gewiſſen Nachdruck, den dieſes ſo vielbedeutende Wort er⸗ fordert, und bei dem letzten ſchnell: Gute Nacht, Mauferl, Schlaf geſund!“ Solche Bildniſſe, auf deren Revers mit Vor⸗ liebe die Haarlocke der geliebten Perſon eingelaſſen war, wurden wie Amulette aberaläub'ſch getragen, und Frau von Mottpille erzählt z. B. in ihren Memoiren, daß ein Miniatur⸗ bildnis der Herzogin von Orſeans dem Grafen Guſchie. der es um den Hals trug, das Leben rettete, indem eine feindliche Kugel davon abprallte. Neben der Miniatur war die Doſe aus Email, Porzel⸗ lan, Perlmutt, Schildpatt, Silber, Gold und anderen Mate⸗ rialien ein beliebtes Geſchenk, deſſen Wert durch eine Inſchrift oder durch ein Sprücklein ertzöht wurde. Meiſt entpalten die Doſen Damenbildniſſe, die auf der Innenſeite des Dockels an⸗ gebracht waren, um den glücklichen Beſitzer beim Oeffnen an⸗ zulächeln. Daneben aber ſind auch galante Rokokoſzenen auf den Tabatidren angebracht, und ein beſonders ſinniges Sym⸗ bol der Liebe und Treue war der Hund, der artig das Pföt⸗ chen hebt, Friedrich der Große ſchickte ſeiner alten Freundin, der Frau von Camas, eine ſolche Hundedoſe mit den bezeich⸗ nenden Worten:„Ich ſchicke Ihnen mein gutes Mütterchen, eine kleine Erinnerung an mich. Sie können dieſe Doſe für Schminke benutzen oder für Schönbeitspfläſterchen oder für Schnupftabak oder Bonbons oder Pillen. Wozu Sie ſie aber auch perwenden, denken Sie beim Anblick des auf den Deckel 8 Hundes, des Symbols der Treue, wenigſtens daran, aß die Anhänglichkeit ibres Stifters die Treue aller Hunde auf Erden in Schatten ſtellt...“ Auch Silhouetten wurden viel geſchenkt, und als Träzer des Miniaturbildes wie des Schattenriſſes erſcheint vielfach die Taſſe, die auch mit Roſengewinden u. Blumen⸗ ketten geſchmückt war und als Spende bei Geburtstagen und feſtlichen Gelegenbeften die Gefützle des Schenkers andeuten ſollte. Auf einer Blumentaſſe, die mit eir em Zittergrasbukett geſchmückt iſt, lieſt man z. B. die innige Inſchrift:„Sie trägt den ſtillen Liebesgruß von Süden nach Norden, von Norden nach Süden, und ſagt obne Worte, was Worte nicht ſagen können.“ Die„Deriſenfaſſen“ verrieten deutlicher, aber nie⸗ mals unzart, die Wünſche und Gefühle des Spenders.„Vin ich gleich wankelmütig, ſo iſt mein Herz doch fleckenlos,“ ſpricht ſo eine weiße Porzellantaſſe, und eine andere verrät in Rebus⸗ form das Gelöbnis„immerwährender Freundſchaft bis in den Tod.“ Winzige Porträts ſind bisweilen in Ringen angebracht, und zwar in Geheimfächer unter den Edelſteinen. Auch Haar⸗ locken findet man in ſolchen Gaben der Freundſchaft. Sehr verbreitet waren die Spruchbänder und gemalten Bän⸗ der. Goethe hat ſeiner Friederike ſolch ein luftiges Roſenband mit einem ſeiner ſchönſten Gedichte„Kleine Blumen, kleine Blätter“ verehrt. Seiner Chriſtiane ſchenkte er praktiſchere. Dinge, Pantoffeln und„gemalte Schuhe“, Meſſer und Schere, Kleiderſtoffe und ein Halstuch vom„größten Guſto“. Beet⸗ boven erbittet ſich von Eleonore von Breuning eine aus Haſenhaaren geſtickte Weſte,„um ſagen zu können, daß ich etmas von einem der beſten verehrungswürdiaſten Mädchen in Bonn beſitze.“ Job. H. V. erhült pon ſeiner Erneſtine einen Beutel durch deſſen Maſchen er„die kleinen Amorbuben einen leibhaftigen Kotillon tanzen“ ſiebt. Schelling verehrt 1799 ſeiner Caroline ein paar Armbänder mit einem ſinnigen Ge⸗ dicht. Auch Porzellanblumen, die das 18. Jahrhun⸗ dert mit großer Naturtreue herſtellte, wurden einzeln oder in Sträußen oder in Miniaturtöpfen verſchenkt. 22 Das Spielen des Kindes und ſeine Deit. Von Karl Kopp. Erfahrungsgemäß möchte das kleine aufwachſende Kind ſtändig tätig ſein. Es ſpielt bei jeder ſich bietenden Gelegenheit und geht zar leicht gänzlich in ſeinem Spiele auf. Dutzendemal baut der Knabe ſeine Bauklozchen zu Häuschen auf und ſedesmal wieder wirft er ſie polternd über den Haufen. Mit übertriebener Zärtlich⸗ keit wiegt das kleine Mädchen ſein Püppchen auf den Armen, lobt es oder ſchimpft es, kleidet es aus und an, wäſcht es und kämmt ſes. Lächelnd wird die Mutter gar manchmal zu ihrem ſpielenden Kinde niederſchauen. Wird aber das Kind größer, dann wird das Spielen nicht mehr ſo häufig ſein, es geht nun 110 Schule, hat Schulaufgaben zu erfüllen, wird öfters auch der Mutter oder dem Vater irgend etwas helfen müſſen. Und ſchließlich kommt es in die Jahre hinein, wo er„groß“ ſein will, wo es verächtlich auf die Kinderſpiele herniederſieht(aber doch nicht aus der tiefſten Ueber⸗ zeugung heraus), wo es ſo tun möchte, wie die Erwachſenen tun— wo es aber doch gelegentlich wieder mit Freuden(ſeinem inneren Zwange folgend) beim Kinderſpiele ſich beteiligt(Tölpeljahre, Jüng⸗ lingsjahre, 16.—18. Jahre). 5 Wenn wir uns nun fragen, was aus dem einſtigen Spiel⸗ drange geworden ſei, ſo können wir nur etwa antworten, er habe ſich in's Leben hinein verloren, wie etwa die Wellen im Sande am flachen Strande des Meeres. Mit welchen Gefühlen haben wir ſelber doch als Kinder zur Weihnachtszeit das Lebkuchenhäuschen im Schaufenſter des Zucker⸗ bäckers betrachtet? Wie hatten wir doch auf dieſes Schauen hin erſt den Sinn des Märchens von Hänſel und Gretel verſtanden? Warum bietet nun etwa ein richtiges großes Haus dem Kinde nicht denſelben Reiz, wie etwa ein kleines Häuschen, oder ein richtiger großer Tiſch oder großer Wagen nicht den gleichen Reiz wie etwa ein kleines Tiſchchen oder Wägelchen aus dem Spielzeug⸗ kaſten?— Bei den richt'gen Gebrauchsgegenſtänden iſt des Kindes Phantaſietätigkeit überflüſſig. Denn das, was die Phantaſie ver⸗ rößernd erſchaffen möchte, das ſteht hier alles vollendet, als fertige tſache, vor des Kindes Auge. Weil aber nun der ungeduldige, vergrößernde Tätigkeitstrieb der Phantaſie nicht beſchäftigt werden kann, iſt der Reiz am großen Gegenſtande fürs Kind dahin. Der große Gegenſtand iſt ihm reizlos. Hingegen die verkleinerte Welt wird ihren Reiz immer ausüben, ein kleines Häuschen oder Stühlchen, ein kleines Tiſchchen, wird ihm ſtets 7 5 iffen. So werden ferner Nippſachen, oder alle die niedlichen Gegenſtände aus dem Muſterkoffer des Reiſenden, das Kindesherz in helles Entzücken verſetzen und ebenſo werden all die kleinen Kunſtgegenſtände, worüber ein jeder Kunſtverſtändige in helle Begeiſterung zu geraten vermag, des Kindes Phantaſie zu 22 Schaffenstäligkeit anregen. Denn das Kind wird einen olchen Gegenſtand immer nur als Spielzeug betrachten. Und darum nun liebt es ſo heftig alle die im verkleinerten Maßſtabe dargeſtellten Gegenſtände des Lebens; denn ſolch kleine Gegenſtände ſind eben Gegenſtände aus ſeiner kleinen Welt. Dieſe kleinen Gegenſtände vermag es eben zu meſſen mit ſeiner Elle, die ja— wie ſchon Jean Paul betont, noch ziemlich klein ſei, ge⸗ rade ſo wie ja auch ſein Körperchen. Doch gleichwie mit dem wachſenden Körperchen auch jener Maßſtab ſich vergrößert, ſo wachſen auch die kleinen Gagenſtände, die Spielzeuge, gar leicht ins Uebergroße an. Und eben durch dieſes„ins große wachſen“ er⸗ reichen dieſe Gegenſtände ſodann die Ausdehnungen, welche unge⸗ fähr der Wirklichkeit entſprechen; ſo wird dann das kleine Häuschen zum großen Haus, uſw. Es wäre alſo verkehrt, dem Kinde frühzeitig ſchon die Spiel⸗ ſachen wegzunehmen; denn nimmiſt du ſie ihm weg, dann woird es pafſende, allerdings auch unpaſſende, ſich ſelber zuſammenſuchen. In der eigenen iniaturwelt, inmitten feiner Spielzeuge, beſicht es eine vollſtändige Ueberſicht. Und darum auch werden die kleinen Spiegelbilder in der Gartenkugel oder in der Seifenblaſe ein unbe⸗ ſtimmtes Sehnen in itzm hervorrufen. Darum auch dürften all die Märchen und Geſchichten, worin Rieſen, Zwerge oder andere Kleingeiſter eine Rolle ſpielen, ihren Zauber auf des Kindes Ge⸗ müt ausüben. Darum dürften auch die Bilder Gegen⸗ ſbände) in Vüchern ihren anregenden Wert fürs Kind in ſich bergen. Ein unausgeſprochenes Geſetz gebietet aber, den zum Spielen beſtimmten Gegenſtand weder zu groß, noch zu klein anzufertigen oder zu wählen; denn die Erfahrung lehrt, 15. erwachſene Kinder ihre eigenen Spielzeuge oftmals unberührt laſſen und lieber mit denen ihrer jüngeren Geſchwiſter ſpielen. Es könnten hierbei Er⸗ fahrungsgeſetze aufgeſtellt werden, indem beiſpielsweiſe ein und der⸗ ſelbe Gegenſtand in den verſchiedenſten Größen angefertigt würde, und wann Kinder der verſchiedenſten Altersſtufen dor deren freie Auswahl geſtellt würden. Das unbeeinflußte Kind würde ſedenfalls die ihm zuſagende Spielzeuggröße mit natürli Inſtinkte alsbald herausfinden. Je älter das Kind werden wird, deſto größer wird auch„ſeine Elle“ werden, deſto weniger aber auch wird ſeine Phantaſie das Be⸗ ſtreben zeigen, nach oben hin ſich auszuwachſen. Und darum wird der endgültige in ſeiner Welt trotzdem nicht größer werden, als er vordem geweſen war. So wird denn im Kindesalter ſchließlich der Zeitpunkt heran⸗ kommen, wo die„perſönliche Elle“ ihre 1 4% erlangt haben wird, wo die Phantaſtekraft, das unbewußte Vergrößerungs⸗ beſtreben, nahezu auf dem Nullpunkt angelangt ſein dürfte.(Gänz⸗ lich wird ſie indeſſen nie verſchwinden). 0 Dies wird ſodann die Zeit ſein, wo das rauhe Leben an den jungen Menſchen heranſtürmt, wo ſeine Kindes⸗ und Jugendträume faſt reſtlos verfliegen werden, wo er zu der ſchmerzlichen Erkennt⸗ nis gelangt, daß das Erdenleben eben doch kein Leben ſein könne, wo nur Luſt zur Arbeit und die Arbeit ſelber den Menſchen mit neuen, bisher ungekannten Hoffnungen erfüllt und ihm die Zukunkt allein nur durch den Tatendrang in roſigem Lichte und begehrenswert erſcheinen läßt. Citeratur. Allerlei Kinderkäuze nennt der Mannheimer Oberleyrer Guſtav Wie⸗ derkehr ſeinen ſoeben im Verlag Bensheimer erſahenenen hübſch aus⸗ geſtatteten Band kurzer Erzählungen für jüngere Kiarder. Ueber vierzig Erlebniſſe aus Kindesland ſind 1 zu einer immerfort feſſelnden, die Phantaſte des Kindes auf geſündeſte Art anregenden Geſchichte zwanglos und darum auch e iſch einwandfrei vereinigt. Das Kind, dem dieſe Geſchichten mit der ſchlichten Eindringlichkeit des Mäcchenvortrogs exzählt werden ſollen, lernt ſeine Umgebung beſſer kennen, finder darüberhinaus Gelegenheit, ſeinen geiſtigen Horizont zu erweitern, ohne daß der Ver⸗ faſſer das jugendliche ant svermögen mit fremden Erſcheinungen be⸗ laſtet. Die„mit denen das Kind, oder ſagen wir die in den Er⸗ vorkommenden Kinder in engere Berührung kommen, werden einesteils in der Art des Märchens perſonifizlert, andernteils aus ihrem innerſten Weſen, bei Tieren aus ihrer Gattungseigentümlichkeit heraus ge⸗ eichnet und geſtaltet, bisweſlen auf ſo neuartige und überraſchend einf eiſe, daß ſelbſt wir Erwachſenen einen aungenehmen Reiz von der Dar⸗ ſtellungsweiſe und Erzäblerart Wiederkehrs ausgehen fühlen. Das Buch ſoll und wird Schule machen. 7 1 ———— * —————————— —— 2 Slockwerke D 3, 7 Planken — 6. Seite. Nr. 591. Manuheimer General· Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) Dienstag, den 20. Dezember 1921.— 4 .74 Tagesorduung zu der am Donnerstag, den 22. Dezember, vor⸗ mittags 9 Uhr e Bezirksratsſitzung Bezitksamt L. 6, 1, Bezirksratsſaal 3. 50. A. Deffenilige Sitzung. 1. Geſuch der Firma Marcell Melliand um bau⸗ und gewerbepolizeiliche Genehmigung zum Umbau der Dachkonſtruktion im ehem. Darrenge⸗ bäude, Lagerſtr. 7. 2. Baugeſuch des Chriſttan Freund in Käfertal 2a. G zeſuch Firma Imhoff& Stahl hier, bau⸗ und gewerbepol. Genehmigung zum Einbau von drei Herden und Errichtung eines Kamins in einem Magazin, Induſtrieſtr. 10. 3. Geſuch Peter Schäfer, Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ank, Jungbuſchſtraße 1 Heſt ch. Geor Schwöbel, Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank K 1, 4„Storchenautomat“. 5. Geſuch Emilie Theurer, Erlaubnis zur Ver⸗ legung ihres perſönl. Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von 8 3, 2a nach Mittelſtr. 113 und Branntweinſchank daſelbſt. 6. Ausübung des Gewerbes eines Rechtsagenten und Vermittlungsagenten für Darlehen durch Philipp Koch in Mannheim. 7. Geſuch Gottlob Scherer, Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank in Neckarhauſen. 8. Feſtſetzung der Ueberfahrtsgebühren auf der Ilvesheim— Seckenheim. B. 9 Nichtöffenkliche Sitzung. 9. Feſtſetzung der Ortspreiſe ſür den Wert, der Sachbezüge gemäߧ 160 Abſ. 2.⸗V.⸗O. Die Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf den Sekretariaten der einzelnen Abteilungen auf. Ma nnheim, den 19 Dezember 1921. Bad Bezirksamt, Abt. l. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band VII.⸗3. 27, Firma„Emrich's Hobelwerk Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch„Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 4. Dezember 1921 iſt die Geſellſchaft auf⸗ gelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Kaufmann Hermann Stachelhaus, Mannheim, iſt als Liqui⸗ dator beſtellt. 147 Mannheim, den 15. Dezember 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XIX.⸗Z. 30 Firma„Jakob Herſchler& Co. Geſellſchaft met beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der aceee vom 25. November 1921 in den 88 6. iſt Auf die eingereichte Urkunde vom 25. November 1921 wird Bezug genommen. Tie Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, 155 Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einen Praokuriſt ver⸗ treten Jakob Herſchler iſt als Geſchäftsführer ab⸗ berufen. Hans Bayer, Kaufmann, Mannheim, Anton Falk, Kaufmann, Mannheim und akob Gebhard, Kaufmann in Worms ſind als Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Jakob Gebhard, Kaufmann, Worms iſt als Geſchäftsführer befugt, die Weeine allein zu vertreten. Mannheim, den 15. Dezember 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Bekanntmachung. In der Gebührenordnung für die An⸗ und Abfuhr der Eil⸗ und Frachiſtückgüter ſowie der Expreßgüter durch die bahnamtlichen Rollfuhr⸗ unternehmer Frau Kath. Kiß, Mannheim⸗ Waldyof ſind die nachſtehenden eingetreten. Es werden fortan erhoben: a) Jür Eil-⸗ und Frachtſtückgut ſe an⸗ gefangene 50 kg von—50 kRg...40 Mk. 1% 1 oee über 150 kg je angefangene 50 kg.40 Mk. mehr b) Für Expreßgüter im Gewichte von über—10 Kkg..50 Mk. CCCCC e über 50 kg für jede auch nur angefangene 50 kg mehr.00 Mk. 15692 Darmſtadt. den 17. Dezember 1921. Eiſenbahn⸗Berkehrsamt. Höhere Lehranstalt Instiiui Sigmund A 1, 9, am Schloß. Tag- u. Abendschule. Maturitäts- zerbereuung g Prima- u. Obersekundar sowie zu sämt- lichen übrigen Senulßr Angen. Beginn eines Abend⸗ 18. Jannar— 5 kür Anfäuger (Volksschulvorbildg.), zur Obersekundareiſe (a. f. Damen). Fortgeschrittene finden in den beieits bestehenden Kursen Aufnahme. Schulpflichtige werden in der Tagschule geſördert. 833 Prospekt und Auskunft durch den Direktor H. Sigmund. fftneecdewele Echtes Schwarzwölder Nirsch- und Twetschgenwasser garantiert rein, aus eigener Brennerei. Feine Liköre in großer Auswahl. Arae, scher Weinbrand, Koguak Thüringer Wurstwaren und Sebhinken, scwie Käse und echt westfälischen in 5889 Kunststraße. B. Terr 511 6. Aktionäre handelt! „13, 14, 15 und 18 geändert, 8 22 gegründet. Führer sind: Alexander Schalk, München, Briennerstrasse 8, Ationäre der Pfalzischen Bank 1. Die luteressenvereinigung von Aktionären der Piklzischen Bank“ ist Carl Geim, Nürnberg, Jagdstrasse 16, Rechtsanwälte Dr. Rein und Dr. Arnold, Nürnberg, Karolinenstrasse 29 Geschäftsstelle: Rechtsanwälte Dr. Rein und Dr. Arnold. Erweiterung der Führerschaft insbesondere durch Aufnahme von Pfälzer Aktionären bleibt vorbehalten; F 3 mit den sonst gebildeten Gruppen von Aktionären ist aufgenommen Ca. 10 Millionen des Aktienkapitals stehen heute hinter uns. Die außerordentliche Generalversammlung, die über das Schicksal Aktionäre! der Pfälzischen Bank entscheiden soll, findet am 9. Januar 1922 in Ludwigshafen statt. Jeder Aktionär muss in dieser Generalversammlung vertreten sein. Die Interessen- vereinigung ist zur kostenlosen Vertretung bereit. Aktionäre! karte geschrieben werden. überlassen! sind denen der Aklionäre entgegengesetzt; ichst billig übernehmen, ohne den Aktionären eine ausreichende Entschädigung zu gewähren. nachdrücklichst und tatkrältig gewahrt. seine genaue Adresse mit; Besorgt Euch und zwar sofort die Stimmkarte fur die Generalver- sammlung und sendet die Stimmkarte mit Vollmacht an die Geschäftsstelle ein. Die Vollmacht muss etwa lauten:„Ich bevollmächtige zur Ausübung meiner Stimm- rechte in der ausserordentlichen Generalversammlung der Pfälzischen Bank vom 9. Januar 1922 den Herrn Alexander Schalk(oder Carl Geim oder Dr. Rein oder Dr. Arnold; nur ein einziger Name darf genannt sein.) muss mit vollem Namen unterzeichnet sein; sie kann auf die Rückseite der Stimm- 3. Aktionäre! Hütet Euch, Eure Aktien und Eure Stimmrechte der Deutschen Bank oder Rheinischen Creditbanfr oder Personen, die diesen nahestehen, zu Die Interessen der Deutschen Bank und der Rheinischen Creditbank sie wollen die Pfälzische Bank mög⸗ 4. Aktionkrel Tretet der Interessenvereinigung bei; hier werden Euere Interessen 5. Jeder Aktionär, der es noch nicht getan hat, teile 85 Geschäftsstelle sofort er wird dann ein ausführliches Rundschreiben mit Bericht über die Verhàlinisse und Programm erhalten. Handelt rasch und entschlossen. Am 9. Januar 1922 ist der Tag der Eutscheidung! Besorgt sofort Euere Stimmkarten zur Generalversammlung und sendet sle mit Vollmacht an die Geschäüftsstelle. Wer nicht spütestens am 3. Januar 1922 seine Stimmkarte in Händen hat, geht seiner Stimmrechte endgültig verlustig! Die nteressenvereinigung von Aktionären der Pfälzischen Bank im Auftrag: Dr. Rein und Dr. Arnoid, Rechtsanwälte Nürnberg, Karolinenstr. 29. Heute nachmittag verschied unerwartet mein innigstgeliebter Mann, unser herzensguter Vater und Schwiegersohn Herr Straßenbahn-Direktor Carl Martin Rittmeister der Landwehr a. D. im. 51. Lebensjahre. In tiefer Trauer: Elisabeth Martin geb. Frey Gertrud Martin Susanna Frey geb. Bender. Wiesbaden(Adolfstr. 10), Mannheim, 16. Dez. 1921. Die Beisetzung der Asche im Familiengrab findet am Donnerstag 3 Uhr statt. 5906 al jeder desonderen Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir ſielerschüttert davon Kenntnis. daß unsere liebe gute Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter u. Urgroßmutter, Frau Mala Haltnaan. geb. Bittenbring nach kurzer Krankheit 82 Jahren Dienstag morgen 1½ Uhr sanft entschlafen ist. 35 Mannheim(Lortzingstr.—), Offen- burg, den 20. Dezember 1921. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Albert Hartmnann Kaminfegermeister. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 1½ Uhr von der Friedhof- kapelle aus stett. im Aker von 5910 Frauenleiden 4 (ohne Quecksilber, cohne Einspritzung), „ Urin-Unter- suchungen 1 Auſklärende Broschüre No. 50 diskret . M..— el. Annt 1 l Holänder's Anulstafium vphinte- 138„ nnen den, neuest. wlssensen. Maethoen ohue Be rufssts rung Nachnahme H..50) Rum, verschiedene PFunsche, Deut-— Nll., Hazz- Ntuin-U imüäfaach.„Len 0 Papier sow, sämtl. Sorten Metalle u. Eisen kaufe zu höch- sten Preisen. Bei Be- stellung. bitte sich dir. an mich zuwend. 814 K. amtder 67 48. Iel. 5463. 5 kanntſch. zweier Damen Taadkvnn Kriegswitwe ohne Kinder, Mitte der 30 Jahren, evgl. mit ſchöner Ausſteuer u. Vermögen, möchte mit Beamten in ſicherer Stel⸗ lung oder auch Geſchäfts⸗ mann nicht üb. 40 Jahren bekannt werden zwecks delral Ernſtgemeinte Zuſchriſten mit Bild erbeten unt. W T. 10 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d. 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