eeeeeneeeeeeeneeneeeee qu verſöhnen. Eine Uebereinſtimmung ſei nicht J —— Dounerstag, 22. Dezember Wngepvetye: In Mannhelm und mngebung monatich Uine zaus gedracht Mart 12.—. durch öie Poſt bezogen karthabrüch mark 48.—, poſtſchecktonto Nummer 17800 elerude in Saden und nummer 2017 fudwigshafen am Wein. Sauptgeſchäftsſtelle E d. 2. Seſchäfts ⸗ Nedenſtelle mearvorſtaöt, Walöhofſtraße Rummer 6. Lernſprecher bannt 7930, 7031, 702, 78, 7044, 7985. Telegramm⸗ Adreſfe: ſetalanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — adiche Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Srauen-Geitung. 1921.— Rr. 395. lmeiger Anzeigenpreiſez die kieine Zeile Mk..— ausw. mk..80 Stellengeſüche u. Lam.⸗Anz. 20% Rachlaß. Reklame mk. 18.— Annahmeſchluß: Mittagdlatt vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachen. 2½ͤ Uhr. Für finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u usgaben w. keine verantwortg.übern. höhere Sewalt, Streiks, Oetelabs⸗ ſtbrungen uſw. berechtigen zu keln. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaden oder für verſpätete Rufnadme von Anzeitzen. Ruftrüge durch Lernſprecher ohne Sewähr. Mannheimer Muſik-Jeitung.— Bildung und Unterhaltung. Keine Einigung in London. 10 London, 21. Dezbr.(Havas) Der Sonderberichterſtatter er Havasagentur meldet, daß Briand und Lloyd Jeorge in ihrer Unterredunz, die heute abend in der Dow⸗ uing Street ſtattfand, beſchloſſen hätten, den Oberſten at zu einer Tagung einzuberufen, die während der erſten anuarwoche 1922 in Cannes abgehalten werden ſoll. Die onferenz der Außenminiſter von Frankreich, England und talſen würde einige Zeit nachher, wahrſcheinlich in Paris, lattfinden. Bezüglich des britiſchen Planes eines internatio⸗ nalen wirtſchaftlichen Kongreſſes ſei nichts feſtgeſetzt worden. dieſe Frage ſolle auf die Tagesordnung des Oberſten Rates ſeſetzt werden, der darüber, wie auch über alle, die verſchiede⸗ * Probleme entſcheiden werde, die in London geſtreift wor⸗ ien.. ühle Atmoſphäre. 0 ONB. London, 22. Dez. Laut„Daily Telegraph“ ſind le Londoner Verhandlungen abgebrochen worden, weil die Raltung Frankreichs in der Waſhingtoner Flotten⸗ age und in der Orientfrage eine kühle Atmoſphäre ſeſchaffen worden ſei. Nach der Daily News wäre eine eitere Beſprechung der Alliierten Zeitverſchwendung en. WB. London, 21. Dez. Dem„Evening Standard“ zu⸗ ſlge verſuchten die Sachverſtändigen nachmittags, die ein⸗ r gegenüberſtehenden Anſichten in der Reparationsfrage erzielt worden. Wie gemeldet wird, iſt die Lage fol⸗ lende: Die Anſicht der Franzoſen iſt es, daß Deutſch⸗ unds Erklärung, es ſei nicht imſtande, die Januar⸗ und Fe⸗ mliarraten zu bezahlen, den Verſuch bedeute, ſich ſeinen Ver⸗ lichtungen zu entziehen. Von britiſcher Seite ſei dar⸗ deat worden, daß Deutſchland große Mühe haben werde, ld zu erhalten. Die beiden einander gegenüberſtehenden man angenommen hatte. Es kann jetzt endgültig mit⸗ Riatt werden, daß in dieſer Frage Einmütigkeit Natt herrſcht. Die Franzoſen verlangten energiſche d0 ahmen gegen Deutſchland. Die Engländer ſeien ſedoch er Meinung, daß, wenn dieſe Politik befolgt werde, der Füurz der deluſchen Regierung unvermeidlich ſei, was die baotiſche Lage Europas nur noch verſchlimmern würde. WB. London, 22. Dez. Wie der Londoner Berichterſtatter 90„Chicago Tribune“ meldet, iſt Lloyd George bemüht, die nferenz ſortzaſe er⸗ Briand ſcheine es jedoch für nutzlos 1 halten, ſie auf der gegenwätrigen Grundlage weiterzu⸗ ihren. Obwohl planmäßig die Konferenz heute hätte zu Ende kehen ſollen, ſei geſtern abend 5 Uhr in der Downing Street wilärt worden, ſie würde am Sa und Samstag fortgeſetzt miden. Zehn Minuten ſpäter hat Briand im Carltonhotel itgeteilt, das ſei unmöglich: denn er müſſe heute nach Parts abreiſen. Um 6 Uhr ſeien Loucheur und Ber⸗ walt nach der Downing Street zurückgekehrt und hätten hoterredungen mit Lloyd George, Chamberlain, Sir Robert 3 rne und Sir Wartington Evenas gehabt. Darauf ſei von dband der Downing Street mitgeteilt worden, daß der erſte Rat in Cannes zuſammentrete. 1 8455 Slundung eines Driklels. Das einzige Ergebnis. N ONB. Berlin, 22. Dez. Die N. B. Z. berichtet zu den ondoner Verhandlungen, daß dieſe nahezu ergebnis⸗ fer s abgebrochen wurden und als einziges Ergebnis der Kon⸗ ſirenz der Beſchluß zuſtande gekommen ſei, von Deutſchland r ſeine Januar⸗ und Februarrate insgeſamt 500 Millionen eldmark zu verlangen. Da die beiden Raten zuſammen 800 Stillonen Goldmark ausmachen, ſo iſt vor der Hand eine Aiundung von 300 Millionen Goldmark bewilligt worden. 5 Grund welcher aren N und welchen Vorausſetzun⸗ 55 iſt noch nicht bekannt. Aufklärung darüber wird die heute i er morgen in Berlin eintreffende franzöſiſch⸗eng⸗ che Note bringen. Die großen Pläne Lloyd Georges zur ihſchten zu vereinigen, habe ſich weit ſchwieriger erwieſen 1 5 ierung Mitteleuropas ihrer Verwirklichung kaum näher ebracht worden ſind. Berlin, 22. 9(Von unſerem Verliner Büro.) Der Malin⸗ meldet aus London: Die engliſchen und franzöſiſchen Iaanzſachverſtändigen werden ſich heute vormittag auf einen f ſchluß bezüglich des deutſchen Stundungsgeſuchz ür die Januar⸗ und Februar⸗Rate einigen. Dieſer Beſchluß gerd aber erſt dem Oberſten Rat in Cannes zur Ge⸗ lehmigung vorgelegt werden. 0 Das Blatt fügt hinzu, man dürfe nicht überraſcht ſein, menn Deutſchland gewiſſe Zugeſtändniſſe ge⸗ acht würden, mehr als ein Drittel der fälligen Beträge de aber Deutſchland nicht geſtundet werden. Genauer drückt ſich der„Petit Pariſien“ aus. Nach ihm dard der Vorſchlag der Sachverſtändigen darauf hinauslaufen, aß von Deutſchland für die Rate vom 15. Januar und 15. ſebruar die Zahlung einer Tokalſumme von 550 Millionen Muldmark gefordert, werde, während die Zahlung von 275 llionen Goldmark als Anteil bgabe abgeſchafft werden dürfte. VB. London, 22. Dez. Nach dem Londoner Bericht⸗ der 26 prozentigen Ausfuhr⸗ N ſeltatter der Chicago Tribune wird als nicht offizieller Berater Ies Vereinigten Staaten wahrſcheinlich der ameri⸗ iſche Botſchafter in London Oberſt Harvey der Tagung Oberſten Rates in Cannes beiwohnen. Ein Schrilt Jialiens. lan tino heute nachmittag bei der engliſchen Regierung einen freundſchaftlichen Schritt unternommen habe, um das Intereſſe auseinanderzuſetzen, das die im Laufe der Londoner Verhandlungen geſtreiften Fragen für Italien haben. Lloyd George ſoll von dieſem Schritt den franzöfiſchen Miniſterpräſidenten in Kenntnis geſetzt haben. 1 die Konferenz von Vaſhingkon. Noch kein Ende der gonferenz. 2 WBB. Waſhingkon, 21. Dez. Die britiſchen Delegierten haben ihre Fahrkarten nach London, die bis zum 31. Dezbr. ültig waren, abbeſtellt, da ſie der Meinung ſind, daß die erhandlungen eine Abreiſe nicht vor Mitte Januar möglich machen werden. WB. London, 21. Dezbr. Reuter meldet aus Waſhington: Die Vollſitzung der Abrüſtungskommiſſion wird am Donnerstag ſtattfinden. Man meldet amtlich, daß Frankreich die Ziffer 173 für ſein Tonnageverhältnis in Einheiten erſter Klaſſe genommen hat. Aber Briand habe er⸗ klärt, es ſei unmöglich, die entſprechende Herabſetzung der Tonnage der Biaand e anzunehmen. Die Einheſten erſter Klaſſe— ſagt Briand— ſeien lediglich zum Angriff beſtimmt, während die leichten Kreuzer, Torpedoboote und Unterſee⸗ boote für die Verteidigung beſtimmt ſeien. Frankreich als Störenfried. WB. Paris, 22. Dez. Der Sonderberichterſtatter des Echo de Paris in London meldet, es ſei unnötig zu unterſtreichen, wie unangenehm die Veröffentlichung der Korreſpondenz zwiſchen Briand und Hughes, die die amerikaniſche Regierung unternommen hat, gewirkt habe. In der geſamten angel⸗ ſächſiſchen Welt ſei nun Frankreich als der Stören⸗ fried zur See, ebenſo wie zu Lande denunmziert, während in Wirklichkeit die Opfer Frankreichs größer ſeien als die der andern. London, 21. Dezbr.(Havas.) Der Botſchafter der Ver⸗ einigten Staaten in London, Harvey, wurde nachmittags von Briand empfangen. In franzöſiſchen Kreiſen wird verſichert, daß Harvey eine perſönliche Botſchaft des amerikani⸗ ſchen Staatsſekretärs Hughes überbracht habe, in der dieſer Briand ſeinen Dank dafür ausſprach, daß er in Waſhington der amerikaniſchen Forderung bezüglich der großen Flotten⸗ einheiten zugeſtimmt habe. WoB. Paris, 22. Dezbr. Der Sonderberichterſtatter des „Echo de Paris“ meldet über den Inhalt des Briefes des Staatsſekretärs Hu 127 8, den der amerikaniſche Botſchafter geſtern nachmittag Briand übergeben hat, daß der Staatsſekretär darin den franzöſiſchen Standpunkt hinſichtlich der Großkampfſchiffe billigt, aber dar auf dringt, daß Frankreich ſeine Anſprüche betreffend das Gros ſeiner Streitkräfte, die U⸗Voote, Torpedoboote, Zerſtö⸗ rer und Hilfsſchiffe noch weiter herabſetzt. WB. Waſhingkon, 21. Dez. Die Schwierigkeiten in den japaniſch⸗chineſiſchen Verhandlungen wurden dadurch verur⸗ ſacht, daß die Delegierten ſich über die Bedingungen der Be⸗ zahlung für die Eiſenbahn Tſingtau—Tſinanfuund über die künftige Verwaltung dieſer Bahn ſich nicht einigen konnten. Sland der deutſch-polniſchen Verhandlungen. Schiffer über die Lage. LEBerlin, 22. Dez. (Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Bevollmächtigte für die Verhand⸗ lungen mit den Polen hat, wie wir ſchon geſtern ankündigen konnten, heute Gelegenheit genommen, ſich vor einem Kreiſe geladener Preſſevertretern über den Stand der ober⸗ ſchleſiſchen Dinge auszuſprechen. Herr Schiffer ſieht, wie wir ſchon andeuten konnten, die Situation— immer natürlich in den einmal leider gegebenen Grenzen— als nicht ganz ungünſtig an. Die deutſche Kommiſſion ſteht in engſtem Zuſammenhang mit allen Kreiſen der Bevölkerung und wird von allen auch in gleicher Weiſe geſtützt. Auch die ſepara⸗ tiſtiſchen Gelüſte, die einen Teil der Induſtriellen vor einiger Zeit zu Sonderverhandlungen mit den Polen nach Sosnowize geführt hatten, dürften als überwunden gel⸗ ten. Auch der ganze deutſche Apparat funktioniert erfreulich reibungslos. Dieſe ack hoc aus den verſchiedenen Verwaltun⸗ gen herausgezogenen Kräfte haben ſich ſchnell aufeinander eingeſpielt. Auch die Verhandlungen mit den Po⸗ len verlaufen beſſer, als man gefürchtet hatte. Man verhandelt in deutſcher Sprache; man verhandelt ſachlich und man hat nachgerade den Eindruck, daß auch die Polen eine Einigung zu erzielen wünſchen. Meinungsverſchiedenheiten ſind ſelbſtverſtändlich vorhanden, große ſowie kleine. Aber ſie erſcheinen nicht unüberbrückbar, und wie hüben hat man ganz ſicher auch drüben das Beſtreben, ohne Herrn Calonder um einen Schiedsſpruch zu bemühen, zu einem Ziele zu kommen. Der Altbundespräſident Calonder wird vermutlich Anfang Januar ſelbſt in Oberſchleſien erſcheinen. Er will dort deutſche und polniſche Perſönlichkeiten ſprechen und durch eigenen Augenſchein ein Bild gewinnen. Begleitet wird Herr von einigen Mitgliedern des Völkerbunds⸗ rates. 55 Die Verhandlungen haben ſich bisher, wie auch ſchon bei einem früheren Anlaß von uns betont wurde, auf der Linie der Genfer Entſcheidung bewegt, und ſie werden dieſe auch nicht überſchreiten, ſchon um deswillen nicht, weil weitergreifenden Verhandlungen der Rechtsboden fehlen würde. Geſtreift werden die Dinge, die ſonſt zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen zu begleichen ſind, wohl gelegentlich. Bereini⸗ WB. London, 21. Dez. Aus wohl unterrichteten Kreiſen kuutet, daß der italieniſche Votſchaſter in London De Mar⸗ gen werden ſie ſich weſentlich nur laſſen, wenn die beiden Staaten ganz frei und unbeengt von den in Genf gezogenen Richtlinien ſich werden auseinanderſetzen können. Man nimmt immer noch an, daß das ſpäter nach Abſchluß der jetzigen Ver⸗ handlungen, aber vielleicht in Anknüpfung an ſie geſchehen wird. Die Grenzziehung in Oberſchleſien iſt in beſchei⸗ denem Umfange für uns nicht ungünſtig geweſen. Die beſten Zinnerzfelder ſind bei uns geblieben, ein⸗ tzelne Bahnſtrecken ſind uns zugefallen, auch einige fiskaliſche Gruben., Leider nicht die von Radzionkau. Alles in allem: Die Arbeiten laufen ruhig und ſachlich und beweiſen einen gewiſſen Fortſchritt. Sie ſchließen im Rahmen des Möglichen einen immerhin erträglichen Aus⸗ gang nicht aus. Es wird im weſentlichen davon abhängen, ob die Sicherung der Minoritätsrechte und der Ausſchluß oder eine ſtarke Einengung der Liquidationen ge⸗ lingen. Ueber das weitere Schickſal des abzutretenden Ober⸗ ſchleſiens ein Bild ſich zu machen, iſt heute unmöglich. Sicher iſt, daß, wenn erſt die Vereinigung des ihm zugeſprochenen oberſchleſiſchen Teiles mit Polen vollzogen iſt, eine ſtarke nationaliſtiſche Welle von Warſchau aus das ſanze Gebiet überfluten wird. Ob dann ein geſchloſſenes eutſchtum dort zu erhalten ſein wird, iſt heute mit Beſtimmt⸗ heit noch nicht zu ſagen. Die Deutſchen in den abzutre⸗ tenden Gebieten blicken jedenfalls mit großer Beſorg⸗ nis in die Zukunft. Aber nicht die Deutſchen allein haben Beſorgniſſe, auch die eingeborene polniſche Bepölkerung iſt da⸗ von nicht frei. Oberſchleſien erzeugt bekanntlich nur 10 Proz. ſeiner Lebensmittel. Bisher wurde es vom Reiche aus ver⸗ ſorgt. Das wird künftighin natürlich aufhören müſſen, und Oberſchleſien droht dieſelbe Teuerung, die Polen ſchon jetzt heimſucht. In Sosnowize z. B. iſt der größte Teil der Lebensmittel um 50—100 Prozent teurer als in dem nahen Kattowitz. Außerdem wird in Oberſchleſien ſo gut wie gar keine Milch gewonnen und es iſt ſehr fraglich, ob Polen die während der Abſtimmung gemachten Verſprechungen wird einhalten können: Dazu kommen noch andere Sorgen und Befürchtungen. Man ſpricht davon, daß die Polen nach der Vereinigung verſuchen werden, eine gewaltige bewaffnete Macht dorthin zu legen. Außerdem ſteht unſceine eine große polniſche Reſervearmee von Händlern und Geſchäfts⸗ leuten aller Art, vielleicht auch von anderen Leuten, bereit, in das angebliche oberſchleſiſche Dorado einzudringen, die dann, wenn im polniſchen Oberſchleſien nach weſtlichem Muſter ge⸗ arbeitet wird, die Wohnungsnot noch unerträglicher machen wird. Dann kann, wenn der heute ſchon drohende anſchwellende nationaliſtiſche Terror ſich noch verſtärkt, ein allgemeiner Exodus der deutſchen Bevölke⸗ rung beginnen. * Ein Verkrag der Enkenke mit Polen. ONB. Baſel, 21. Dez. Die Havas⸗Agentur meldet aus Warſchau: Zwiſchen der Entente und der polniſchen Regie⸗ rung wurde ein Vertrag abgeſchloſſen, demzufolge das Kohlengrubengebiet von Dombrowa auf 50 Jahre von den Ententeſtaaten gepachtet wird. Dafür erhält die polniſche Regierung einen Millionen⸗Kredit von den pachtenden Ententeſtaaten eingeräumt. Aus dem beſetzlen Gebiel. Sozialdemokratie und Neutraliſierung der Rheinlande. ONB. Köln, 22. Dez. Die geplante Neutraliſierung des Rheinlandes auf Grund der Nachrichten äus Paris und Lon⸗ don behandelt die„Rheiniſche Zeitung“ in einem Leitaufſatz „Alarmrufe aus London“. Unter Hinweis auf die Zu⸗ ſtände im angeblichen neutralen in Wirklichkeit franzöſiſchen Saargebietlehntdas Blatteinneutrales Rhein⸗ land ab. Die Maſſe der Angeſtellten, Arbeiter und Beam⸗ ten wollen von einer Loslöſung vom Reiche nichts wiſſen. Die Geldgeber der rheiniſchen Separatiſten würden ihr blaues Wunder erleben, wenn ſie irgendwelche Hoffnungen auf dieſe Leute ſetzen. Das Blatt ſtellt die gegenwärtige Armee der Entente dem entwaffneten Deutſchland gegenüber und zieht daraus den Schluß, daß eine Neutraliſierung des zur Sicherung Frankreichs nicht notwen⸗ ig ſei. 298 Ein Engländer über die Beſetzung des Aheinlandes. D..J. Der bekannte engliſche Parlamentarier C. Roden Buxton, der kürzlich das beſetzte Gebiet bereiſte, läßt ſich in „The Nation“ u. a. wie folgt vernehmen: „Die meiſten von uns werden darüber einig ſein, daß der Friedensvertrag kein Recht auf Beſetzung des Rheinlandes nach 15 Jahren gibt. Aber wie unerträglich iſt es, daß die Beſetzung über⸗ haupt fortbeſteht. Die Frage, die wir behandeln müßten, iſt nicht, ob ſie 1934, ſondern ob ſie bereits 1921 enden ſollte. Soeben kehre ich von einer Reiſe durch das beſetzte Gebiet zurück. Das Kennzeichnende für Mainz.. bildet die gre Anzahl franzöſiſcher Truppen. Selten verliert man ſie aus den Augen, oft nehmen ſie den ganzen Bürgerſteig ein. Viele unter ihnen ſind Farbige. Perſönlich halte ich das Gefühl gegen den Schwarzen für Vorurteil; wandert man aber durch dieſe ſchwer überfüllte Stadt, ſo muß man dem Standpunkt des Durchſchnitts⸗ bürgers beiſtimmen. Die Anweſenheit dieſer Farbigen wird von den Deutſchen, genau ſo wie es bei den Engländern der Fallwäre, als ſtändige Schmach empfunden, und es wird jedermanns Aufmerkſamkeit zu jeder Tageszeit darauf gelenkt. Ueberall an allen Mauern ſind ausführliche Berichte und Be⸗ kanntmachungen der Rheinlandkommiſſion angeſchlagen. Auf einem Rheinlanddampfer traf mein Blick zuerſt einen Anſchlag, der jede „Demonſtration“ gegen die Truppen und Beamten der Verbündeten verbot. Darunter war eine nicht minder auffällige Warnung der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft angebracht, die die Reiſenden ermahnte, keine patriotiſchen Lieder zu ſingen, da dies als Demon⸗ ſtration gegen die Alllierten aufgefaßt würde, In Koblenz haben die Amerikaner auf jeden Fall Eindruck gemacht, denn von der Feſtung Ehrenbreitſtein wehte das größte Sternenbanner, das ich je geſehen habe. Warum ſie aber da ſind, um einen Vertrag zu erzwingen, deſſen Teilnehmer ſie nicht waren, oder warumn ſie dahleiken, macdem ſie mit Deutſchland einen Aries —* —— —— ——————— —— 2. Seite. Nr. 595. Mannheimer General⸗Anzeiger. Abend-Ausgabe.) * Donnerstag, den 22. Dezember 1921. den geſchloſſen haben, der keine Beſetzung vorſieht, iſt ein Problem amerikaniſcher Logik, die der gewöhnliche Europſer nicht verſteht Die alliierten Truppen haben noch andere Beſchäftigungen. So mußte ich in Köln, e ich nur zwei Tage dort blieb, dreimal den mllitäriſchen Polizeiofffziet aufſuchen. Vom Offizier im Dienſt bis zu den Zivilbeamten war dort jedermann die Höflichkeit ſelbſt — aber um ſo lächerſicher war das ganze Verfahren.— Zur Jhb⸗ wechflung muß auch der Polizeidienſt der Stadt beſorgt werden. Auf der einen Seite des Hauptplatzes iſt ein hübſcher engliſcher Kapalleriſt hoch zu Roß zu ſehen, auf der andern, etwa 100 Meter entfernt, ein nicht minder hübſcher deutſcher berittener Poltziſt. In der Wirkung beſteht ein großer Unterſchied zwiſchen eng⸗ liſcher und franzöſiſcher Beſetzung„ das Benehmen der britiſchen Autoritäten iſt korrekter, das Auftreten der engliſchen Soldaten be⸗ ſcheidener und freundlicher. So kommt es, daß die Engländer ent⸗ ſchieden populärer ſind als ihre Verbündeten. Neben der ſtändigen Verletzung der Gefühle der Einwohner ſind die materiellen Schäden ebenſo groß. Die Uebervöl⸗ kerung iſt nahezu unerträglich. Man litt doct ohnedies unter der Wohnnungsnot wie bei ans— und hierzu kam dann noch eine Zwangsarmee von 150 000 Mann Durch Requiſition von Woh⸗ nungen mußte für ſie Unterkunft geſchaffen werden; Offiziere mit Familien mußten in Privpathäuſern einquartiert, Schulen und an⸗ dere öffentliche Gebäude mußten konfisziert werden. Die Folgen kann man ſich denken. Die Wunde bleibt ſtändig offen. Jede Zei⸗ tung im unbeſetzten Deutſchland hat als tägliche Spalte:„Aus dem beſezten Gebiet Immer aufs neue beginnt die Reibung. Tat⸗ ſächlich erreicht die Beſetzung gerade das Gegenteil von dem, was beabſichtigt war. Sie ſchafft ein Gefühl der Kränkung, eines tiefen und bitteren Grolls, das die Wahrſcheinlichkeit eines neuen Krieges heraufbeſchwört!—— Wenn die Engländer nach ihren Wünſchen gefragt würden, würde die bewaffnete Beſetzung des Rheinlandes auch nicht einen Monat länger dauern —— Der Arleilsſpruch im Jagow⸗Prozeß. Geſtern nachmittag um 4 Uhr trat die Kammer des Reichsgerichts, die den Jagow⸗Prozeß geführt hat, wieder zu⸗ ſammen, um das Urteil zu ſprechen. Jagow wurde verurteilt und zwar zur geſetzlichen Mindeſtſtrafe, die beiden anderen Angeklagten konnten ſich mit juriſtiſchen Gründen einer Be⸗ ſtrafung entziehen, da ſie— weiß Gott, ſie haben recht!— keine Führer geweſen ſind. Man wird das Urteil als von juri⸗ ſtiſchem Standpunkt durchaus buchſtabengetreu nicht ſchelten dürfen. Und juriſtiſche Urteile dürfen nicht gethullsmäßig für oder gegen gewertet werden. Aber Parteigegner und Partei⸗ freunde der Angeklogten werden allerdings daran großen An⸗ teil nehmen. Und die Preſſe der Linken, die in dem Verteidi⸗ gungsſyſtem Jagows und ſeiner Angeklagten einen wenig rühmlichen Mangel an Konſequenz und Mut geſehen hat, wird die Verurteilung Jagows ebenſo mit tiefer Genugtuung begrüßen, wie ſie bei den andern den Freiſpruch ſcharf an⸗ greifen wird. Aber das Schickſal der drei Angeklagten iſt wirk⸗ lich in dieſem Prozeß nicht das Entſcheidende. Der politiſche Hintergrund, der ſich in dem Verhandlungs⸗ rsum im Verlaufe der Vernehmung der Angeklagten und der Zeugenausſagen aufgetan hat, geht weit über die Bedeutung der drei Einzelſchickſale hinaus. Es iſt zum erſten Male ge⸗ wiſſermaßen urkundlich und klar vor aller Welt erwieſen wor⸗ den, welch ein unglaublich leichtfertiges und hirnverbranntes Unternehmen der Kapp⸗ Putſch geweſen iſt. Der Putſch hatte lediglich eine mili⸗ täriſche Triebkraft, aber trotz der Mitwirkung Kapps kei⸗ nenpolitiſchen Kopf. Bei der Beſprechung des Put⸗ ſches im Reichstag iſt von mehreren Rednern ſchon im vorigen Jahre klar und deutlich hervorgehoben worden, daß General Lüttwitz zum Teil aus Kommißgründen ſeiner Unzufriedenheit durch den Vormarſch gegen Berlin unter allen Umſtänden Ausdruck geben wollte. ie politiſch naiv dieſer Mann im übrigen dachte, iſt in Leipzig durch verſchiedene Zeugenausſagen ans Licht gekommen. Die politiſche Auf⸗ machung war für ihn eine reine Faſſade. Kapp war abſolut nicht imſtande, dieſem kopf⸗ und zielloſen Unternehmen irgend einen ſeſten und greifbaren Inhalt zu geben. Militäriſch ge⸗ ſehen war der Putſch mehr oder weniger die Zufalls⸗ laune eines unzufriedenen Generals und poli⸗ Erlebnis des Nikolaus Läümmſin. Von Heinrich Leis. —5(Nachdruck verboten.) Als der Doktor Franciskus Rabanus zeitig nach genoſ⸗ „Jenem Frühſtück ſich Aufmachen wollte, den gewohnten Mor⸗ gengaung zwiſchen den Betten ſeiner Kranken zu unternehmen, kam, dampfend von Eifer, ein Knecht des Schankwirtes der „alten Brücke“, mitzuteilen, daß ein Verwundeter der Pflege und Wartung bedürfe. Durch wiederholte Fragen erfuhr der Arzt, jener Verletzte 5 kein anderer als Nikolaus Lämmlin, der Raler, ein alter Freund und Genoſſe fröhlicher Stunden; man habe ihn aufgefunden im Morgengrauen, den Kopf bös erſchlagen, am Fuß der Steintreppe unter der Brücke, und es 15 wohl wahrſcheinlich, daß er, ein häufiger und wilder Gaſt bei Gelagen im Schankhaus, auch diesmal bezecht, den Weg verloren und ſich die Stufen der Brückentreppe hinabgeſtürzt 10 in die tiefgegrabene Untergaſſe hart am Rand des uſſes. In dem Arzt wurde Mitleid wach für den unglücklichen Freund und zugleich etwas wie kleiner Vorwurf, als ſei er gleichſam mitſchüldig und verantwortlich für das Unheil, das jenem geſchehen. Denn er bedachte ſich, dem Freund längſt zu Beſuch und Tröſtung verpflichtet geweſen zu ſein, nachdem er ihn vor Wochen in der ſchmerzlich verſtörten Zerriſſſſenheit t einer hoffnungsloſen Liebe verlaſſen. Als Wanderer fremd und ziellos in die Stadt verſchlagen, kannte Nikolaus keinen Vertrauten außer ihm, dem tigt(da mit dem lauen und wechſelvollen den abeleen Krankteit vielfältig in der Stadt umging), den abendlichen Beſuch im Mietsquartier des Malers Tag für Tag hinaus⸗ geſchoben hatte. Die ihn ganz erfüllenden Gedanken an ſeine Kranken nun fortſtreifend, zog der Doktor Franeiskus Erinne⸗ rung von jenem Abenteuer, das er von Nikolaus Lämmlin wußte, aus abſeitiger Gehirnkammer wieder hervor. Am Fluſſe war es, da Nikolaus die rot über 2 5 belten Dächern niederſinkende Winterſonne mit ſtarken Farben auf die Leinwand legte, daß ein Fremder, ein Edelmann viel⸗ leicht oder reicher Kaufherr, ihn angeredet mit ſchneller Frage, ob er ſich wie auf Nachzeichnung der Natur auch auf die Dar⸗ 77* von Menſchengeſichtern verſtehe und um reichen Lohn die ſchoͤnſte Frau, die zwiſchen dieſen Mauern atme, auf der Leinwand zu bilden bereit ſei. Freudig ſagte der Maler zu, doch auf Erkundigung, wo er mit friſchen Farben und Pinſeln ſich einfinden ſolle, gab der Fremde mit kurzer, gleichſam miß⸗ trauiſcher Gebärde zurück, man werde ihn aufſuchen zu be⸗ ſtimmt genannter Zeit. Und auch als Nikolaus mit Enge und Aermlichkeit ſeiner Stube ſich entſchuldigte, beſtand ſein Auf⸗ traggeber doch auf dieſem Wunſch und fügte hinzu, es ſei Be⸗ dingung, nie nachzuſpüren, wer und woher er ſel, noch je Be⸗ läßt ſich wohl ein Brigademarſch von Döberitz nach Berlin rzte, der doch ſelbſt vielbeſchäf⸗ tiſch geſehen, eine Regierungserneuerung, die Kapp gewiſſer⸗ maßen aus dem Aermel zu ſchütteln verſuchte. Die Zuſtände, die ſich aus dieſen völlig zuſammenhangloſen Vorausſetzungen entwickelten, ſind im Laufe des Prozeſſes nicht nur von den Angeklagten, ſondern auch von mehreren Zeugen außer⸗ ordentlich draſtiſch geſchildert worden. Von heute auf morgen ausführen, aber nicht ganz Deutſchland auf den Kopf ſtellen. Daß dieſe„Herrlichkeit“ raſch zu Ende ging, kann wirklich nie⸗ manden Wunder nehmen. Sie konme unker allen Umſtänden nur Tage währen und ſie war— wenn man zunächſt einmal von der ſtrafrechtlichen Seite abſieht— das Ergebnis einer Rieſendummheit und einer pl Ne tigkeit. Wenn die Ehrlichkeit und Rechtſchaffen⸗ it der beiden Führer Lüttwitz und Kapp nicht über allem weifel erhaben wäre, ſo könnte man verſucht ſein, das ganze Abenteuer eine militäriſche und politiſche Hochſtapelei zu nennen. 50 Zweifellos lag es ſehr viel an den damals noch recht ungeordneten Zuſtänden, daß ein ſolcher Streich überhaupt gelingen konnte. Trotzdem bleibt auf der damaligen Regierung ein großes Maß von Verantwortung dafür ſitzen, daß durch die Abenteuerluſt eines unzufriedenen Gene⸗ rals eine ſolche Verwirrung—N werden konnte. Herr Noske hat in dem Prozeß ausgeſagt, daß man die Rebellen an der Döberitzer Heerſtraße niedergeknallt hätte, wenn es nach ihm gegangen wäre. Dieſe feuerſpeiende Zeugenausſage war aber doch wenig geeignet, den üblen Eindruck zu verwiſchen, den die damalige Regierung durch ihr Verhalten oder beſſer durch ihr Nichtverhalten gemacht hat. Daß Kapp und Lüttwitz mit einer geringen Truppenmacht ganz Deutſch⸗ land in den ungeheuren Strudel eines Generalſtreiks und blutiger Unruhen ſtürzen konnten, iſt und bleibt für ſie ein Armutszeugnis. Für Kapp und ſeine Helfershelfer iſt das natürlich keine Entſchuldigung. Je ziel⸗ und ausſichtsloſer das ganze Kappſche Unternehmen war, als deſto verbreche⸗ riſcher muß es gewertet werden. Die Verteidiger der Leipziger Angeklagten haben gewiß recht, wenn ſie ſagen, daß der Kapp⸗Putſch ſtrafrechtlich und moraliſch nicht, verurteſlens⸗ werter iſt, als der Sturz des alten Regierungsſyſtems im November 1918. Aber er bleibt doch ebenſo verurteilenswert wie jener Umſturz und er hat es ſeiner jämmerlichen inneren Haltloſigkeit zu verdanken, wenn er und ſeine Verüher in das Fahrwaſſer des Hochverrates gelangt ſind, während die Nutz⸗ nießer des 9. Nopemher ſich der Rechtmäßigkeit ihrer Stellung rühmen können. Dieſen Unterſchied möge doch die ſozialdemo⸗ kratiſche Preſſe nicht aus dem Auge verlieren. Es klingt unendlich phariſäerhaft, wenn ſie die Rechtmäßigkeit und die Unantaſtbarkeit der Staatsordnung gegen die Rebellen ver⸗ teidigt. Für Herrn Noske war es zweifellos ein peinlicher Moment, als ihn in Leipzig einer der Verteidiger fragte, was er unter einem Rebellen verſtehe. Und die ſozialdemokratiſche Preſſe ſollte ſich aber vor Augen halten, daß es auch ein Kiel gegeben hat und nicht allzulaut nach dem Henker für den Hochverräter rufen. Deuſſches Beichz. Kein Beamtenſtreik bei Bahn und Poſt. EBerlin, 22. Dez.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Gefahr eines Beamtenſtreikes bei Bahn und Poſt iſt beſeitigt. Die Beamtenführer wollen mit dem Ultimatum, das vorgeſtern eine Poſtbeamtenverſammlung be⸗ ſchloß und dann anſcheinend wieder umgeſtoßen hat, nichts zu tun haben. Die Regierung, die auch heuͤte daran feſthält, daß ſie auf Grundl der Dezemberforderungen keine Verhand⸗ lungen mit den Fewert ſchaftsführern führen kann, wird heute neuerliche Beſpechungen mit einzelnen Beamten haben. Skreikbewegung im Kaktowitzer Eiſenbahndireklionsbezirk. WB. Beulhen, 22. Dez. Einſtweilen wurde nur auf dem Bahn⸗ hof Gleiwitz die Arbeit niedergelegt. Es beſteht aber gegenwärtig noch die Gefahr, daß ſich außer Gleiwitz noch andere Bahnhöfe der Bewegung anſchließen merden. Ein Vertreter der Kattowitzer Direk⸗ tlon begab ſich mittels nach Gleiwitz, um mit den Strei⸗ kenden zu verhandeln. Die Verhandlungen haben um Mitternacht ſuch bei ſich zu haben, wenn er mit der Frau, die der Künſtler malen ſolle, bei ihm erſcheine. Kleine Bedenken zerſtreute eine Be mit leichter und freigebiger Hand zugeſteckte örſe. Zur feſtgeſetzten Zeit war der Fremde in Nikolaus' Stube. Sein reichverbrämter Rock war mit koſtbaren Spangen ge⸗ ſchloſſen, darüber prangte, um den Hals gelegt, eine breite Goldkette. Sein Antlitz ſchien ſonderbar weiß und blutlos, an Kinn und Wangen war es überweht von dunklem, flaumig dünnem Bart. Um den Mund, der in die masken⸗ Starrheit des Geſichts eingemeißelt war als ſchmale, ſchwarze Furche, ſtand unerbittlich harte Entſchloſſenheit. Ein Geſicht, dachte der Maler bei ſich, von grauſamer Undurch⸗ dringlichkeit, wie man ſie auf den Bildern von alten Söldner⸗ 7 findet. Neben dem prunkhaften Anzug des Mannes erſchien die Frau dichtverſchleiert, in einem ganz ſchlichten, mit Falten niederfließenden Gewand, das die weiche undung ihrer Formen verbarg wie das aus grobem Stoff gewirkte Ordenskleid einer Nonne. Doch als ſie nun auf einen Wink ihres Begleiters den Schleier zurückſchlug, enthüllte ſich ein Antlitz von ſo zartem Liebreiz, noch verſchönt durch milde und verſonnene Trauer, daß der Maler einen Augen⸗ blick faſt geblendet war und empfand, als ſei die Einfachheit des Kleides eben recht dazu geſchaffen, ihre Schönheit umſo leuchtender erſtrahlen zu laſſen. Einziger Schmuck, den ſie rug, war ein Geſchmeide von matt glänzenden Perlen, das ſich in doppelter Kette um Hals und Nacken ſchlang. Mit kur⸗ zen, herriſchen Mienen mehr als mit Worten gab der Mann ihr Weiſung, ſich zur Sitzung für den Maler zu bereiten. Jede ſeiner Gebärden war von ſo befehlend—— Strenge, daß Nikolaus in kleines Verwundern einging und zugleich dunkler, hilfloſer Zorn ſich regte, wie der Fremde dieſes edelzarte und ſonderbar fremdartige Weſen gleich einer Sklavin zu halten ſchien. Ein wenig unſicher war der Maler vor der Staffelei, beinahe furchtſam und recht unwiſſend, ob es ihm gelingen werde, das Bild der Frau ſo vollendet, wie es ihrer Schönheit würdig ſchien, auf die Leinwand zu übertragen. Kaum aber, daß er begonnen, wuchs Begeiſterung in ihm auf und Freude führte ſeinen Pinſel. Langſam wanderten die Sonnenſtreifen durch das Zimmer. Unverändert blieben die Gruppen einan⸗ der gegenüber: Die Frau wie in duldſamem Warten;: der Fremde teilnahmslos, von dunklen Gedanken umflattert die Stirn; der Maler emſig bewegt, flammend in Glut des Schaf⸗ fens und Geſtaltens. Bis im Dämmerſchein des Spätmittags das Licht aus der Stube wich. Der Fremde, kurz empor⸗ gerückt, gab das Zeichen zum Aufbruch. Er lobte den Maler, die Frau zog den Schleier vors Geſicht, vor dem Mann aus der Tür ſchreitend, ohnee daß Nikolaus Lämmlin nur ein Wort aus ihrem Mund gehört hätte. Und ein Gedanke war da, aus Unbewußtem kauchend: Wie ibre Stimme wohl begonnen Der Berliner Frühzug, der von Kattowitz nur mit Ver⸗ ſpätung abgelaſſen werden konnte, konnte ſeine Jahrt weiter nicht fahrplanmäßig einhalten. Ueber die weitere Entwicklung Streikes ſind die amtlichen Stellen noch im Ungewiſſen. Dementi. Berlin, 22. Dezember.(Von unſerm Verliner Buro An zuſtändiger amtlicher Stelle wird uns die Nachri 0 der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“, daß Herr Dr. Ra thenau zum Außenminiſter erſehen ſei, als völlig unzutreffend bezeichnet. Noch keine Entſcheidung über die Deutſchen Werke. j Berlin, 22. Dezember.(Von unſerm Berliner Baüne Die Reparationskommiſſion hat, wie wir vernehmen, Entſcheidung über die Deutſchen Werke auf den ds. Mts. verlegt. Stkrafunterbrechung. WB. Berlin, 21. Dez. Wie wir erfahren, wird auf Wunſch des Reichspräſidenten der Reichsjuſtizminiſter oor Weihnachten eine große Zahl von Verurteilten, die au Grund von Sondergerichtsurteilen Strafen bis zu einem Jahre zu verbüßen haben, ne zu⸗ teil werden laſſen mit Ausſicht auf bedingten Skraf⸗ erlaß nach Prüfung der einzelnen Urteile. Berlin, 22. Dezember.(Von unſerm Berliner Büro. Wie wir hören, werden die deutſch⸗lettiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen am 6. Januar wieder auf genommen werden. Baden. Badiſcher Bauernverein. D3. Freiburg, 21. Dez. In einer Sitzung vom 17. Dezember hat der Hauptvorſtand des Badiſchen Bauernvereins verſchedel, bedeutungsvolle Entſchlüſſ⸗ gefaßt. Dieſe beſchäftigen ſich a gemein mit der Frage der Vermehrung der Produktion der land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe und fordern eine Boden⸗ Eiſenbahntarif⸗ und Steuerpolitik, die der allgemeinen Forderung nach Vermehrung der Produktion entſprechen und eine ſolche tatſächlich auch ermög lichen. Auch wird die von gewiſſer Seite aus geforderte Einführung der Zwangswirtſchaft in jeglicher Form abgelehnt und die Freig 9 der Getreidewirtſchaft verlangt. Außerdem tritt der Hauptporſtan für eine möglichſt direkte Belieferung der Verbraucher und ſomi der Städte ein und mahnt ſeine Mitglieder, ſich bei der Preis“ bildung von ungerechten Forderungen und von Wucher fern zu halten. Das bisherige Fortbildungsſchulgeſetz wird abgelehnt, da 3 den Landgemeinden ſchwere finanzielle Mehrbelaſtungen aufbürde und der notwendigen beruflichen Fortbildung der Landjugend n entſpricht. Tul. Karlsruhe, 20. Dez. Die Altrentner, Rentenempfänger und Witwenrentner der Eiſenbahn in Baden erhalten die bis Januar 1921 bezogenen Teuerungszulagen zu den Renten 11 dringenden Verlangen dieſer Rentner Rechnung getragen. Bayern und die Pfalz. Auszahlung der Januargehälter vor Weihnachten. ORB. München, 22. Dez. Die bayriſche Regierung hat nunmehr amtlich verfügt, daß die am 1. Januar 1922 fälligen Monatsbezüge der Beamten, Penſioniſten und vertraglich Angeſtellten auf Antrag ſofort noch vor Weihnach“ ten auszuzahlen ſind. Cetzte Meldungen. Deufſchland in Cannes vertrelen? Berlin, 22. Dezember.(Von unſerm Berliner Bürs. Die Fortſetzung der Beſprechung, die heute in London unter⸗ brochen wird, erfolgt in derl erſten Januarwoche in Cannes. Auf einer Tagung des Oberſten Rates verlautet gerüchtweiſe, daß Deutſchland, wenn die Beratung von Cannes einen befriedigenden Anfang nehmen, noch nachträg“ lich zur Entſendung eines Vertreters in Cannes? aufgefordert werden ſoll. Nach Beendigung der Konferenz in Cannes und Paris, alſo im Februar ſoll die inberu⸗ fung der großen wirtſchaftlichen Europe konferenz erfolgen. rügewandt, der Fremde nannte die Stunde zur Fortſetzung der Arbeit an dem Bilde. Das Erlebnis, wie ein Wind 2 und unbegreiflich irgendwoher wehend, Neugier zuerſt erweckend und kleine Tellnahme, verwob ſich immer bunter und vielgeſtaltiger in des Malers Fühlen und Denken. Er erwartete mit dringlicher Sehnſucht die Stunde des neuen Beſuches, e und be⸗ gierig, die Entwicklung des Abenteuers zu erleben und zu⸗ gleich Vollendung des Bildes als Probe ſeiner Kunſt. Nach dem erſten Entwurf ſchien eben dieſes Bild das Beſte u Vollkommenſte zu werden, was ihm je gelang; und na Hoffnungsloſigkeit und Entmutigung ging Glaube an Schöpferkraft und künftige Größe, ein lockender Traum der Zukunft, ſtark und erregend in ſeiner Seele auf. Immer, pünktlich zu vereinbarter Zeit, erſchienen die Fremden, verſchleiert die Frau und in ſchlichtem Kleid, prunk⸗ haft der Mann. Immer wiederholte ſich das leiche ärdenſpiel, Beginn und Ende der Sitzung zu be⸗ euten. Der Mann trat zuweilen hinter den Maler un ſchaute der fortſchreitenden Arbeit zu. Mit kargem Wort wohl aufmunternd oder lobend. Dann war er am Fenſter, blickte hinaus auf den Strom, wo buntbewimpelte Schiffe trieben. So erſtarrt ſtand er einmal, gleichſam ohne Ge⸗ danken und Erinnerung deſſen, was hinter ihm in der Stube geſchah, daß Nikolaus, von ſeltſamem Drang vorwärtsgezerrt, der Frau hintrat, wie um eine Falte ihres Kleides glatt zu treichen. Zum erſtenmal dicht vor ihr, fühlte er eine kleine, aſt unmerkliche Welle von Roſenduft auf ſich zu wehen;: es war der traumhaft hauchfeine Duft, den er wohl zu ſpüren geaneet wenn die Fremde fortgegangen und von dem er doch glaubte, ſo flüchtig verwehend ſei er empfunden nur in ſeiner Einbildung. Und die Frau, unbewegt vor ihm, während in ihren Augen wie in einem dunklen See rätſelvolle Trauer ſchlief, erſchien ihm ſelbſt nun wie eine Roſe, ihre Hände, blab auf dem Linnen des Kleides, glichen herabgeſunkenen Blüten⸗ blättern. Er rührte an ihrem Arm, mik ſchauerndem Er⸗ ſchrecken, ſah ihre Augen, wie aus Traum emporgeriſſen, run und ſchimmernd auf ſich gerichtet; ein Blick ſprang blitzend auf ihn über, ſeine Finger, zitternd, die kühle Hand, und er E ein flüchtig huſchendes Lächeln, das in ſchwere, müde Trauer untertauchte. Des Malers Blut aber, aufflam⸗ mend, gierte nach Liebkoſung. Seine Kniee bogen ſich, als wolle er niederfallen, in ihren Schoß den Kopf zu verſenken, indes ihre Hände ſein Haar hätten durchſtreicheln ſollen. De ſchwankte er, zurückgeriſſen wie von hartem Griff. Und ſah den Fremden, lauernd mit kalten, grauen Augen, aus denen Haas aufzuckte, während um den Mund eine Furche von Hohg gebogen war.„An Eure Arbeit, Meiſter“, kam es, die klingen mochte? Silberhell vielleicht wie kleine Glocken? Zu⸗ durchpfeifend grell wie Peitſchenhieb.„ it ent gutes Licht. e 95 vom Reichsverkehrsminiſterium wieder genehmigt. Damit wird einem 7 8 — 4 ˖ 5 beiner Lebensarbeit erfahren. keiſen in die Städte kannt und iſt darüber alt geworden. Donnerstag, den 22. Dezember 1921. Mannheimer General-Anzeiger.(Abend- Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 595. Anzeigen für die Ausgabe vom 24. dezember 1921. Am 24. Dezember erſcheint nur eine Ausgabe um 12 Ahr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe bis ſpäleſtens 10 Ahr vormiltags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Anzeigen, Bezug und Offerten bleiben bis 2 Ahr, der Zeitungsausgabeſchaller beim Pförtner bis 3 Ahr geöffnel. S374 Die Geſchäftsſtelle. Schule und Slaal. Kürzlich fand im großen Saal des Durlacher Hofs eine Mitgliederverſammlung der Deutſchnationalen Volkspartei ſtatt, in der ausſchließlich Schulfragen behandelt wurden. Vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft ſprach eine führende Perſönlichkeit der Mannheimer Lehrerſchaft, Herr Hauptlehrer Krieck. Er ſprach über das Thema„Schule und Staat“. Zuerſt behandelte der Redner das Verhält⸗ nis von Staat, Gemeinde und Schule und die allmähliche Ver⸗ ſtaatlichung des geſamten Schulweſens. Das Ziel des Unter⸗ richts hat ſich in den Jahrhunderten verändert. Ein Hochziel hatte es in den Jahren des preußiſchen Wiederaufbaus. Der große Gedanke der National⸗ und Menſchheitserziehung war ſeine leitende Idee. Der heutigen Zeit mangelt ſolch ein großes Ziel, ſie verzehrt ihre Kraft in einem unfruchtbaren ühen um Organiſationen. Im 16. Jahrhundert kam in die deutſche Geſchichte die unſelige Zerſplitterung durch die Konfeſ⸗ ſionen. Trotzdem iſt die Nationalidee über die konfeſſronellen Gegenſätze Herr geworden. Dies zeigte ſich auch im letzten Beltkrieg, und man ſollte daraus die Forderung ziehen, daß künftig alles getan werden müſſe, auch im Schulweſen, um dieſe überkonfeſſionelle nationale Einheit zu ſtärken. Aber der Deutſche verlangt gerade jetzt die Konfeſſionsſchule. Wenn heute beiden Bekenntniſſen zu gleichen Teilen die Schulen überlaſſen blieben, ſo käme der Proteſtantismus gegenüber der katholi⸗ ſchen Kirche mit ihrer ſtärkeren Organiſation ſicher zu kurz. Der Staat muß alles anſtreben, was die Einheit des Volkes ſtärkt. Deshalb iſt grundſätzlich die Einheits⸗ und Gemein⸗ ſchaftsſchule zu fordern, ohne daß darunter ein ödes Zwangs⸗ chema verſtanden werden muß. Vorerſt gehen die Anhänger der Konfeſſionsſchule noch nicht ſo weit, daß ſie dem Staat nur die Organiſation und die Bezahlung überlaſſen, im übrigen ihn aber ausſchalten wollen. Praktiſch drängt alles darauf hin, daß die Kirche der Schule den erziehenden Inhalt geben ſoll. Wo geſchloſſene Konfeſſionsgebiete vorhanden ſind, wird die Schule auch unwillkürlich den entſprechenden Charakter annehmen. Wo aber, wie gerade in der Pfalz, die Konfeſ⸗ ſtonen derart gemiſcht wohnen, würden die Konfeſ⸗ ſionsſchulen die Zerſplitterung des Schulweſens bedeuten. Als gegebene Form bleibt die Gemeinſchafts⸗ oder Simultanſchule. Es beſteht praktiſch kein Unterſchied zwiſchen beiden, wie dies in Norddeutſchland fälſchlicherweiſe geglaubt wird. Unſere badiſche Simultanſchule iſt dem Woxrtlaut nach nicht ausge⸗ ſprochen chriſtlich. Unſer badiſcher Lehrplan ſchreibt außer⸗ halb des Religionsunterrichts keine religiöſe Einwirkung vor, und doch herrſcht in unſeren badiſchen Schulen ein chriſtlicher Geiſt, beſtimmt durch die Geſinnung der an ihr wirkenden Lehrerſchaft, die in ihrer überwiegenden Mehrheit auf chriſt⸗ lichem Boden ſteht. So ſoll es auch in der kommenden Ge⸗ meinſchaftsſchule ſein. Reicher Beifall dankte Herrn Krieck für ſeine von hoher geiſtiger Warte aus geſprochenen Ausführungen. In der ſich an den Vortrag anſchließenden Ausſprache waren alle Redner und Rednerinnen der Anſicht, daß für Baden nur die Erhal⸗ tung der Simultanſchule in Betracht kommen könne. Es wurden auch norddeutſche Verhältniſſe erörtert und die dort gemachten Erfahrungen beſprochen. Frau Landtags⸗ abgeordnete Richter hob hervor, daß die Parteileitung und die aktion in Baden für die Erhaltung der Simultanſchule ein⸗ ten werden. Sch. Städtiſche Nachrichten. Der Streik der Zeitungsträgerinnen beendet. Heute Vormittag konnte der geſtern Mittag plötzlich ausge⸗ brochene wilde Streik der Zeitungsträgerinnen durch Entgegen⸗ kommen der Verleger beigelegt werden. Die Zeitungen werden ſeit heute Mittag wieder ausgetragen. Wir möchten dabei nicht unterlaſſen, unſern Leſern zu betonen, daß eine Einigung in den Lohnverhältniſſen der Zeitungsträgerinnen ebenfalls erzielt worden wäre, wenn dieſe den geſetzlichen Verhandlungsweg durch Lichtertann. Dezembertag und Blütenzeit, Wie kann das Wunder ſein? Viel Sehnſucht nach vergangner Pracht, In Sturm geſchluckt und Nebelnacht, Ging deinem Acker ein. Der Erde gleich war oft dein Herz: Das ſchlürfte alten Traum, Trank Sternenluſt in ſein Verließ, Griff in das Jugend⸗Paradies Nach Gold⸗ und Silberſchaum. Wie eine Roſ' entſprungen iſt Aus einer Wurzel zart, So hat dir heut ein Kinderſang Bei auferſtandnem Glockenklang Das Wunder offenbart: Als ihres Sehnens Inbrunſt ſtrömt Im Lenz die Erde aus; Kein Blütenkelch bleibt eingezwängt, Die letzte Glutenſchönheit drängt Sich ſtark zum Maienſtrauß. So holſt du Gold⸗ und Silberſchaum Heut wieder froh zum Licht; Verſunknes Traumland ſteigt empor, Wie aus dem offenen Himmelstor Das Heer der Sterne bricht. Nun lugt die Welt aus Blütenſchnee Und alles Leid wird lind: Ein Grüßen hebt und Jauchzen an Und unter grünem Lichtertann Singſt du dem holden Kind. Max Bittrich. Münchner Theater. Ein Sechzigjähriger hat in München die erſte große Bejahung Sechzig Stücke—2— der Tiroler anz Kranewitter, keines davon gelangte ins Rampenlicht uiner bedeuenden Vühne: fechzig Stücke eines Mannes, den Be⸗ dufene als Dichter legitimierten und keines kam weiter als aufs Bauerntheater; manche brachten Dialektſchauſpieler auf Gaſtſpiel⸗ Immerhin, Franz Kranewitter blieb unbe⸗ Und nun, als Greis, erlebte des Münchner„Prinz⸗ er die Freude, ſich an der Bühne größte Heil widerfahren iſt, in deſſen ihre Organiſation über den Schlichtungsausſchuß innegehalten hätten, wodurch ein Ausſtand hätte vermieden werden können. Den Be⸗ ziehern, die die beiden geſtrigen Ausgaben nicht erhalten bezw. ab⸗ geholt haben, werden dieſe nachträglich durch die Trägerinnen zuge⸗ ſtellt. Sollte dabei einer unſerer Leſer übergangen werden, ſo bitten wir, ſich an unſere Geſchäftsſtelle wegen Nachlieferung zu wenden. Das Chriſteindchen im Schaufenſter. Das ſchönſte Feſt der chriſtlichen Kirche ſteht vor der Türe. Das Feſt, an dem vor vielen Jahrhunderten der Menſchheit das 8te innerſtem Weſen ſeliges, glücklich machendes Geben liegt. In Straßen und Gaſſen ſpiegelt ſich weihnachtliches Leben, überall prangen in weihnachtlich ge⸗ rüſteten Fenſtern feſtliche Schätze. Dichtgedrängte Menſchenſcharen ſtreifen vorüber und ſehen all die ſchimmernde farbige Schönheit, die hier vor ihnen ausgebreitet iſt. Und doch fehlt uns allen — vielleicht einigen wenigen nicht— die echte Weihnachtsſtimmung, die uns von Laſt und Mühſal zu befreien vermag und aufatmen läßt, wenn wir viele harte Tage und Wochen des verſchwundenen Jahres durchgekoſtet haben. Es gibt bei vielen kein fröhliches Geben mehr. Schätze, die früher uns erfreuten, ſind uns unerreich⸗ bar geworden. Wer ſah nicht die Fülle ſtattlich geſchichteter Herr— lichkeiten?— Für ſo viele nur ein Begehren. die heißen Wünſche mancher Kinderherzen werden nicht mehr erfüllt werden können. Wir müſſen vieles entbehren und uns beſcheiden mit dem 9 das uns geblieben iſt. Nur die Sehnſucht dürfen wir oſten. Ich bin durch die Straßen gewandert von Haus zu Haus, als ſpät abends ein märchenhaftes Lichtermeer aus den Fenſtern der Läden drang. Gold und Edelſteine in glitzernder Pracht funkelten mir entgegen. Man hatte ſtille Muße, die hohe Stufe deutſcher Goldſchmiedekunſt zu bewundern. Ich ging eilends hinweg. Gold hat ausgeſpielt, ſeit Papier Trumpf geworden iſt. Vielleicht kann Ghersehen Sie nichf die Bezugs-Erneuerung auf den LauHmmmmmmmmemmummmem Aumunnee „Aandbeiner Lenerd,-Auehr⸗ ſſitimtimnHIHITT TTTTHHTMIHNnn In einigen Tagen wird der Briefträger die Ouittung über die debühren für das nächste Vierteljahr vorzeigen. Durch Einlösung sichern Sie sich die regelmäßige Lieferung unseres Blattes. Die Geschäfts- stelle. ich anderswo mein Glück verſuchen und meine Börſe für Dinge er⸗ leichtern, mit denen ich Freude bereiten kann. Sie war ziemlich dick angeſchwollen, ſeit ich den ängſtlich behüteten Reſervefond, die Weih⸗ nachtskaſſe und die übrigen Papierchen, die ich beſaß, zuſammen⸗ geworfen hatte. Ich ſtand vor den großen Fenſtern der Waren⸗ häuſer. Gläſerner Diamantenſtaub auf weißen weichen Watte⸗ liſſen, mit Tupfen, die Schnee bedeuten ſollen(Schnee gehört zur Weihnachtsſtimmung und wenn er aus Watte iſt!), zwiſchen immer⸗ grünen Tannenzwefgen ſchillert mir entgegen. Ob man Kleider kaufen ſoll?— Gewiß ſoll man kaufen, wenn.. Welche Dame wäre z. B für jenes elegante Geſellſchaftskleid aus ſchwarzer Seide mit Goldſtickerei und mattgrün⸗goldener Roſe, dazu ein großer ſchwarzer Pannehut mit langer Straußfeder oder für das taupefarbene Gabardinekoſtüm mit grauem Tibetbeſatz in neueſter Linie nicht empfänglich, wenn ihr noch gleichfarbige Wildleder⸗ ſchuhe und graue Strümpfe dargeboten werden, oder für einen eleganten Fehmantel, der außerordentlich kleidſam iſt? Wer wäre es nicht, wenn...— Die Preistäfelchen entlocken mir einen tiefgefühlten Seufzer und ich wende mich ab. Ich wollte zum Weihnachtsmann gehen und betrat ein Spielwarengeſchäft. Wie reizend dieſe kleinen Zirkusreiter, Karrenſchieber, Chenilleäffchen, die Blechautomobile, die wähenden Wollſchäfchen, und die dürftig be⸗ malten Holzpferdchen!— Es iſt gut, daß es noch Leute gibt, die kaufen können, denn ein Weihnachtsgang iſt entmutigend. „Von jeher war der Dezember lichtlos und kalt, weil uns die wärmeſpendende Sonne ſo ferne iſt. Um uns zu erwärmen und Freude und Hoffnung in uns zu fühlen, ſteckten wir an Weihnachten Lichter an. Dieſes Jahr werden ſie wie brennende Flammen unſer Herz durchzucken, denn die Not iſt groß. Als ich dieſer Tage durch die Straßen ging, blieb ich wieder vor einem Schaufenſter regenten⸗Theaters“ an den Aktſchlüſſen ſeines heimatlichen Schauſpieles„Andre Hofer“ umjubelt zu hören.— Die menſchliche Freude an dem Erfolge eines redlich Bemühten darf den kritiſchen Blick nicht trüben. Verſuchen wir, Kranewitters Stück zu deuten und ſeine Begrenzung aufzuzeigen: Das Schickſal des Tiroler Bauernführers Andreags Hofer iſt von Immermann bis Schönherr(und Kranewitter) ein beliebter drama⸗ tiſcher Stoff geweſen. Denn dieſer Bauern⸗Gaſtwirt zeigt jene Miſchung von edlen Inſtinkten, innerer Glut und Primitivität, aus der Helden par exzellence entſtehen. Ein echter Held, der auch zum dramatiſchen Helden das 912 0 haben will, muß ſich über die Erd⸗ ſebundenheit der Dinge, die ſich hart im Raume ſtoßen, hinweg⸗ ſe er muß(geliebt vom Dichter!) einer ſein, der„Unmögliches“ egehrt, und— an dieſer heroiſchen Unbedenklichkeit ſcheitern. Aber dieſe 8(aus edelſten Motiven, gewiß) bedarf eines Funda⸗ mentes. Und dieſes Fundament iſt der Anfangserfolg. Ohne den der, ſcheinbar wenigſtens, die gute Möglichkeit öffen läßt, bleibt alle Spanung fern, und die dramatiſche Dynamik erlahmt. Kranewitter verſchweigt uns Hofers Sieg und Herrlichkeit. Sein 1. Akt ſtellt die Tiroler vor die Tatſache des Friedensſchluſſes, der Tirol an Bayern ausliefert. Der Zuſchauer kennt nicht den ſieghaften Hofer, der ſieht nur den Mann, der— nicht dem eigenen Impulſe folgend, ſondern der Suada des fanatiſchen Kapuziners Haslinger erliegend,— den Verzweiflungsbeſchluß faßt: den Krieg auf eigene Fauft. Er führt dieſen Krieg, der ihn zum politiſchen Verbrecher macht, führt ihn auch gegen den Willen ſeiner Landsleute, deren Mehrzahl nach dem kurzen Aufſchwung der erſten Wallung krebſt, und muß ſich vom eigenen Volke als Schädling beſchimpfen laſſen; er aber läßt nimmer von dem begonnenen Werke und, obwohl er ſelbſt weiß, daß oie Partie N hält er bis zug Letzten ſtand. Am Ende flieht er, verbirgt ſich im Gebirge und bleibt in einer Holzhütte, bis ihn der Judas Raffl findet und ausliefert Der Wert dieſes Stückes liegt im menſchlichen Kolorit. Keine Jambenredner, keine Salontiroler— Bauern ſprechen hier: Der Generaliſſimus Hofer iſt eine ſimple, bäuerlich⸗eigenſinnige Natur. Er hat nicht die großen Geſten, auch große Worte nicht. Seines Kampfes Starrheit bekundet ſich in gelegentlichem Aufmucken, in menſchlichen(nicht pathetiſchen!) Ausbrüchen: Die Mießmacher läßt er in Ketten der eigenen Frau weiſt er die Tür und der Generaliſſimus wird ſofort wieder dee als ein Lands⸗ mann mit der Zeche durchgehen will. Dieſes Stückes Wert liegt auch im frohen Bekunden ohen Gefühles, und des⸗ halb iſt der„Andreas Hofer“ trotz ſeiner Schwächen als Dichtwerk eine gern empfangene Bereicherung unſeres Theaters, das unſerem Volke nicht pſychologiſche Zergliederungen und breitgetretene Privat⸗ angelegenheiten mehr oder minder ſchwächlicher Naturen vorführen ſoll, ſondern Perſönlichkeiten zeigen, Beiſpiele aufrichten ſoll.— Die Darſtellung gab, unter Neubauers Leitung, im erſten(wirkungsvoll⸗ ſtehen. Auf weichen Seidenpfühl lag die Beine läſſig übereinander⸗ bunter Pierrot mit rot bemalter Naſe. mir ſchalkhaft zuzunicken. E heit in einem närriſchen Pierott. Eine Straße weiter ſtand ein Wald von Tannenbäumen Leben draußen auf luftigen Höhen geopfert haben, um unſer Feſt zu ſchmücken. Der Weihnachtsbaum iſt das Sinnbild des Freude, Glück und Hoffnung auf ein einſtiges Wiedererſtehen, auf beſſere und glücklichere Zeiten zu ſchenken. J. G. * Ernanni wurden Oberamtmann Dr. Julius Döpfner, der frühere Mannheimer Polizeidirektor, zum Regierungsrat beim Ober⸗ verſicherungsamt Karlsruhe und die Aufſeherin Bernhardine Tirolf beim Amtsgefängnis Mannheim zur Oberaufſeherin. PVerſetzt wurde Juſtizobertekretär Peter Bär beim Notariat Mannheim zun. Landgericht hierſelbſt. * An die Deutſchen der an Polen abgetretenen Gebiete wendet ſich eine Bekanntmachung des Bezirksamtes im heutigen Abendblatt. Auf Grund des Friedensvertrages erhalten alle Bewohner der ehe⸗ mals deutſchen, ſetzt polniſchen Gebiete die polniſche Staatsange⸗ hörigkeit. Es ſteht ihnen jedoch frei, bis ſpäteſtens 10. Januar 1922 für Deutſchland zu optieren und dadurch die deutſche Staats⸗ angehörigkeit beizubehalten.(Näheres ſiehe Anzeigenteil). Poſtaliſches. In letzter Zeit iſt in der Preſſe mehrfach der Wunſch geäußert worden, daß die Beſtellungen von Büchern bei den Bibliotheken durch die Poſt gegen die ermäßigte Druckſachengebühr befördert werden möchten. Dabei taucht immer wieder die Behauptung auf, daß die Poſtverwaltung derartige Be⸗ ſtellzettel fröher als Druckſache befördert habe. Dies trifft aber nicht zu, da das Reichspoſtminiſterium niemals eine dahingehende Ein⸗ räumung gemacht hat. Nach den Grundſätzen der Poſtordnung find die Bücherzettel, die gegen die ermäßigte Druckfachengebühr ver⸗ ſandt werden können, nur für Anerbietungen, Beſtellungen und Ab⸗ beſtelungen im buchhändleriſchen Verkehr zugelaſſen. Eine Ausdehnung dieſer Gebührenermäßigung iſt der Poſtverwaltung bei aller Würdigung der auf die Erleichterung des Bücherbezugs von Bibliotheken gerichteten Beſtrebungen unter den heutigen Verhält⸗ niſſen leider ganz unmöglich. a Das Rauchen im Nationaltheaker. Die Polizeidirek⸗ tion erläßt folgende Warnung: Gegen das Verbot des Rauchens im Nationaltheater wurde in letzter Es wird eindringlichſt auf die ungeheure hingewieſen, die beſteht, wenn im Theater geraucht werd. ie Polizei iſt ange⸗ Sie darf wohl Die vorſtehende Warnung iſt auf das lebhafteſte zu begrüßen Sie iſt um ſo bedeutungsvoller, als ſie von der hiezu am erſten zuſtändigen Stelle ausgeht. Wir ſelbſt haben anläßlich von Theaterberichten wiederholt Gelegenheit ge⸗ nommen, für die ſtrengſte'nhaltung des Rauchverbots im Nationaftheater einzutreten. Das gleiche Verbot gilt indes auch für den Roſengarten. Ergebnislos, wie ſo oft in wichtigen Dingen, haben wir zu verſchiedenen Malen darauf hingewieſen, daß ſich an dieſes Verbot niemand kehrt, daß aber auch nichts getan wird, der behördlichen Vorſchrift Geltung zu verſchaffen. Pb. Selbſttötung. Geſtern vormittag hat ſich ein 65 Jahre alter, verheirateter Schloſſer, vermutlich aus Lebensüberdruß, infolge un⸗ heilbaren Leidens in ſeiner auf dem Lindenhof gelegenen Wohnung erhängt. Pb. Tod durch Verbrühung. Im Hauſe Riedfeldſtraße 89 fiel ein 2 Jahre altes Kind in eine mit ſiedendem Waſſer gefüllte Zink⸗ wanne und zog ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß es bald darnach verſtarb. Pb. Plötzlicher Tod. Der auf der Durchreiſe befindliche 53 Jahre alte Bäckergeſelle Richard Thamm aus Kaiſerswaldau brach geſtern nachmittag, vermutlich infolge Schlaganfalls, auf der Straße vor dem Hauſe Q 2, 10 bewußtlos zuſammen und mußte mittels Sani⸗ tätsautos in das Allg. Krankenhaus überführt werden. Thamm iſt auf dem Transport dahin geſtorben. Pb. Eiubruchsdiebſtahl. In der Nacht vom Dienstag zum Mitt⸗ woch iſt zum zweitenmal bei der Firma Ernſt Kramp in Des ein⸗ gebrochen worden. Die Beute war diesmal weit beträchtlicher. Es wurden Herrenſtoffe im Geſamtwert von 22 000 M. entwendet und zwar u. a. 6,20 Meter Herrenſtoff, dunkel kariert, 3,60 Meter Herren⸗ ſtoff, blau und rot geſtreift, 17,20 Meter und 15,20 Meter blauer Herrenſtoff, 5,50 Mtr. und 21,40 Mtr. grauer Ulſterſtoff, 13,85 Mtr. ſchwarzer Mantelſtoff. Die Täter haben im 2. Stock ein Fenſter ein⸗ geworfen und ſind am Fenſterladen emporgeklettert, wobei ſie ſich an den Mauerabſätzen halten konnten. Der Stoff wurde an einer Schnur heruntergelaſſen. Es muß ſich demnach um mehrere Täter handeln. Verbot einzuſchreiten Theaterbeſucher ſicher ſein! * Marktbericht. Ein lebhaftes Treiben herrſchte heute auf dem Marktplatz. Es wurden noch raſch die notwendigſten Lebensmittel für die kommen⸗ den Feſttage eingekauft. Es war ein immerwährendes Kommen und Gehen wie in einem Ameiſenhaufen. Viele ſind wohl auch ratlos durch die Marktreihen gelaufen und haben verſucht, ſich ſatt zu ſehen. Bei den beiden Kartoffelverkaufsſtänden an der unteren ten) Akte ſchöne Bilder, die an Hodler und Egger⸗Lienz erinnerten. m Ganzen war ſie ſauber, aber ohne Höhepunkte. war ſchwerfällig, gedrungen, aber von ihnen her bohrend. Kunſt und Wiſſen. Architekt Hermann Pflaume iſt in Köln geſtorben. Er hat durch eine große Zahl von Bauten dem modernen Stadtbilde Kölns mit ſein Gepräge gegeben. Er hat mit beſtem Erfolg den Stil Meſſels und Olbrichs übernommen und weiterentwickelt. 4 Düſſeldorfer Theater⸗Kriſe. Das Schickſal des Schauſpiel⸗ hauſes. Eine Erklärung der Direktion zeigt plötzlich in aller Klarheit, daß die Tage unſeres Schauſpielhauſes gezählt ſind. Mit Schluß der Spielzeit muß es wegen finanzieller Schwierigkeiten ſeine Tore ſchließen. Es iſt unverſtändlich und unverantwortlich, wie wenig man ſich in Düſſeldorf bemüht hat, dieſes doch hervorragende Kunfk⸗ inſtitut zu ſtützen. Zwar betont man immer den ſtädtiſchen Zuſchuß von 150 000 Mark, erwähnt aber nicht dabei, daß er in Wirklichkeit nur eine Rückvergütung von einem Teile der„Luſtbarkeitsſteuer“ iſt, die das Schauſpielhaus als einziges ernſtes Theater im Reiche in Höhe von 20 v. H. zahlen muß. Außerdem muß das Haus an die Stadt 50 000 Mark für die Stellung der Feuerwehrleute, ſowie Frei⸗ karten für die Verwaltung, deren Wert ebenfalls rund 50 000 Mark beträgt, abgeben. Außerdem iſt dem Schauſpielhauſe durch Gewäh⸗ rung des Zuſchuſſes unterſagt, Opern⸗ oder Operettenvorſtellungen zu geben. Die Direktion erklärt, daß nur die erbarmungsloſen Jahlen ſie zu ihrem ſchweren Entſchluß gedrängt hätten, die ſie von der Aus⸗ ſichtsloſigkeit des Kampfes überzeugt hätten.— Man darf wohl darauf geſpannt ſein, ob Düſſeldorf kampflos dieſe Kunſtſtätte auf⸗ geben wird, die 17 Jahre hindurch Düſſeldorfs Ruf als Kunſtſtadt mehr gefeſtiat hat als ſo mancher offizielle Zauber.— Die leßzten Aufführungen waren muſterhaft: ſowohl Shaws Pygmalion wie auch Kurt Götz' Ingeborg waren Prachtleiſtungen in Inſzenierung und Spiel.— Von den Darbietungen des Stadttheaters iſt eine ſtil⸗ volle Neuinſzenierung von Hebbels Herodes und Marianne zu nennen. Dr. Karl Lehmann. Das Düſſeldorfer Schauſpielhaus teilt ſeſbſe offiziell mit:„Das mit äußerſtem Kraftaufwand durch 17 ſchwere Kampfjahre geleitete Schauſpielhaus kann trotz ſeines, mit peinlicher Sparſamkeit organiſierten Vetriebes einen Ausgleich zwiſchen Aus⸗ gaben und Einnahmen nicht mehr finden und wird ſeine Arbeit am 30., Junf 1922 einſtellen. Was immer ſchon und nur bei größter Opferwilligkeit durchführbar war, ernſten künſtleriſchen Zielen dienende Bühnen eine reine perſönlich materielle Verantwortung zu zu einer glatten Unmöglichkeit geworden.“ Richard Rie B. geſchlagen, die Arme ausgebreitet, als wollte er herzhaft gähnen, ein Die lange Pfauenfeder ſchien Es ſteckt eine gute Portion Lebensweis⸗ in würzig duftendem Nadelſchmuck. Weihnachtsbäume, die ihr freies Hoffens, und ich liebe ihn, ſeit ich weiß, daß er ſtirbt, um uns eit verſchiedentlich verſtoßen. wieſen, unnachſichtlich gegen Zuwiderhandlungen gegen das der Unterſtützung aller Nadlers Hofer unterſtellen, iſt unter dem Druck der heutigen Wirtſchaftsverhältniſſe 9. — 1993—1 — — —— rr waren 4. Seite. Nr. 598. Mannheimer Geueral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 22. Dezember 1921. Marktecke war ein kleiner Menſchenauflauf. Zwei Schutzleute hielten kraft ihres Anites den Verkehr aufrecht, eine Arbeit, die bei durch⸗ einanderſchnatternden, drängenden und ſchiebenden Frauen nicht leicht fiel. Eine rohe Bank, auf dem Boden eine Wage, daneben ein Sack mit Kartoffeln war die Ladeneinrichtung. Viele begehrliche Blicke 5 die bräunlich⸗gelben Knollen gerichtet, die jede haben wollte. er hier geſel en hat, wie eifrig, ſa geradezu freudig kleine und große Papterſcheine hingegeben wurden, nur um nicht leer nach Hauſe gehen zu müſſen, der weiß, daß die Not groß iſt. Sie iſt nicht unverſtändlich bei einem Kartoffelpreis von.60 für das winzige Pfündchen. Wie ſagte doch eine alte Frau, die auch hinten anſtehen mußte?„Wenn die Kartoffeln erſt 2 Mark koſten jede Knolle, dann wachſen ſie noch nachträglich zu einer guten Ernte aus.“— Ob die Frau recht hatte?— Vielleicht! Die Zufuhr war überall ſehr reichlich, ſo daß alle ihren Bedarf hätten decken können. Dürre Bohnen koſteten—6., Spinat 1 bis .50., Wirſing 140—.80., Rotkohl.80—2., Weißkraut .20—.60 M, im Jentner 120—130 M. Endivienſalat wird immer feülgeboten, heute für—2 M. das Stück, Feldſalat pfundweiſe zu —10., Zwiebeln.40—.50., rote Rüben.40—2., weiße Rüben.60—.80 M, gelbe Rüben.20— 2 M. das Pfund. Meer⸗ rettich das Stück je nach Größe—12 M. Aepfel und Birnen gibt es ſehr viele. Nach dem zu ſchließen was jetzt noch an recht erheblichen Mengen zu Markte gebracht wird ſcheint die Ernte doch nicht ganz ſo ſchlecht ausge⸗ fallen zu ſein, wie von Baumbeſitzern während der Hauptobſtzeit immer uptet wurde Vielleicht haben ſich die Aepfel und Birnen auch auf den Speichern und in den Kellern weiter entwickelt. Sie wurden zu—.40 Mark angeboten. Eler.90—.40 Mark. Sie ſind ſchön und groß. 44—40 Mark Am Wildpretmarkt ſind auffällig viel Haſen zur Schau ſeſtelt. Es ſcheint ein gutes Jagdjahr zu ſein. Das Pfund koſtet 12—11 Mark. Lebende Gänſe immer noch 90—150—3858 Rommunale Chronik. Voranſchlagsberatung im Weinheimer Bürgerausſchuß. VWeinheim, 21. Dezember. In einer mehr als fünfftündigen Abendſitzung wurde im hieſigen Bürgerausſchuß der ſtädtiſche Boranſchlag durchberaten. Zu Beginn der Sitzung erſtattete Bürgermeiſter Huegel ein umfaſſendes, ſehr überſichtliches und klares Finanzexpoſee, an deſſen Schluſſe er folgendes ausführte:„In der erſten Bürgerausſchußſitzung, welche unter meinem Vorſitz ſtatt⸗ and, ſtellte ich Ihnen die Entwicklung eines Programms über die Zerwaltung der Stadt, wie ich ſie mir denke, in Ausſicht. Ich glaube durch meine bald eineinhalbjährige Tätigkeit hier Ihnen inzwiſchen die Grundſätze meiner Verwaltungstätigkeit ſchon kundgetan zu aben. Die Zeit, in der wir leben, läßt nicht zu, große Pläne zu chmieden und auszufüthren. Die Hauptaufgabe Nu nach meiner Meinung zunächſt in einer geordneten Finanzverwaltung beſtehen. Kann dieſe trotz der Ungunſt der Zeit durchgeführt werden, dann wird ſich zeigen, ob und inwieroeit noch Mittel bereit geſtellt werden können für Aufgaben, die hier noch der Löſung harren, darunter Aufgaben, bezüglich welcher wir offen zugeben müſſen, daß andere Skädte, auch kleine und leiſtungsſchwächere als Weinheim, mehr ge⸗ leiſtet haben. Die wirtſchaftliche Rot der Städte zwingt zu größter Sparſamkeit, nicht auf dem Papier, ſondern durch die Tat. Wenn auch dank des gegenwärtig guten Geſchäftsganges unſerer Induſtrie wir nicht ſo ungünſtig ſtehen, wie andere Städte, ſo müſſen wir doch damit rechnen, daß ſich die Verhältniſſe auch mal ändern können. Im ſtäbtiſchen Haushalt muß geſpart werden, geſpart bis ins kleinſte, aber nicht ins Kleinliche. Dabei darf jedoch die Erfüllung der ſozia⸗ len und kulturellen Ferderungen, welche heutzutage an ein Gemein⸗ weſen geſtellt werden, nicht außer acht gelaſſen werden. Unſere Auf⸗ gabe muß ſein, dieſen Pflichten bis an die Grenze unſerer Leiſtungs⸗ fähigkeit zu genügen. Bei einer geordneten Finanzwirtſchaft, zu welcher in erſter Linie die Einſchränkung der Ausgaben auf das möglichſt geringſte Raß ſowie die Steigerung der Exträge unſerer wirtſchaftlichen Unternehmungen durch Verbilligung der Vetriebe, nicht etwa lediglich durch Erhöhung der Preiſe für die Erzeugniſſe gehören, ferner bei Erfüllung der ſozialen und kulturellen Aufgaben iſt zu hoffen, daß unſer Gemeinweſen auch künftighin vor ſchweren Erſchütterungen bewahrt bleiben wird.(Beifall.) Im Verlaufe der hieran ſich knüpfenden mehrſtündigen Etats⸗ beratung wurde u. a. beſchloſſen, durch eine Kommiſſion eine kom⸗ munale Ne für die bedürftigen Kleinrentner ein⸗ zuletten. Prof. Burger machte darauf aufmerkſam, daß die Be⸗ Amtenſchaft mit der Einreſhung in die Ortsklaſſe B keineswegs zu⸗ iſt, ſondern hierin eine außerordentliche Ungerechtig⸗ eit erblickt, Fher welche mit allen Mitteln proteſtiert werden wird. Die baldige Einreihung von Weinheim in Ortsklaſſe A ſei ein un⸗ abwendbares Gebot ausgleichender Gerechtigkeit. Es wurden für Entwäſſerung der Weſchnitzniederung 1 Million, für Gewährung von Baudarlehen und Bauprämien 1,3 Millionen und zur Grundſtocksvermehrung für Erſtellung von Flachbauten beim Stahlbad 1 Million in den Etat eingeſetzt. Der Bürgerausſchuß be⸗ ſchloß ferner einſtünmig, einem Antrage des Gemeinderates zuzu⸗ ſtimmen, wonach das Gehalt des Bürgermeiſters nach Gruppe 18 der Beſoldungsordnung zu berechnen iſt. Der Voran⸗ ſchlag wurde in Einnahme und Ausgabe mit je 13,1 Millionen A, wobei 6 Millionen durch Umlagen auf das gewerbliche Betriebs⸗ und Liegenſchaftsvermögen zu decken ſind, nach den Vorſchlägen dez Gemeinderates mit allen Stimmen feſtgeſtellt und angenommen. * Karlsruhe, 21. Dez. In der geſtrigen Bürgerausſchuß⸗ fitzung begründete Oberbürgermeiſter Dr. Finter nochmals die Vorlage über die Umgeſtaltung und teilweiſe Still⸗ legung der Karlsruher Lokalbahn, wobei er erneut dar⸗ legte, daß die Stadt nicht länger in der Lage ſei, die Zuſchüſſe zu leiſten, die das Unternehmen erfordere. Die an der Bahn intereſſter⸗ ten Gemeinden, mit denen man ein Uebereinkommen erſtrebte, hätlen ſich zum Teil ablehnend verhalten, zum Teil nur einen nicht aus⸗ reichenden Zuſchuß bewilligt. Die Staatsverwaltung hätte ſich zwar zu einem einmaligen zinsloſen Darlehen bereitfinden wollen, jedoch nur mit einer Summe, die in keinem Verhältnis zum Defizit ſtehe. Auch die Induſtrie zeige kein Intereſſe an der Bahn. Im übrigen denke der Stadtrat auch an eine Betriebseinſtellung des ſüdlichen Teil sder Bahn, falls die eingeleitete Sanierungsaktion ergebnislos bleiben ſollte. Andererſeits ſei beabſichtigt, die Bahn bis Hagsfeld alz 2 der Straßenbahn elektriſch zu betreiben. In der Ausſprache ſtimmten ſämtliche Redner mit Ausnahme des Vertreters der H..P. der Vorlage zu, die in namentlicher Abſtimmung mit 64 gegen 5 Stimmen angenommen wurde⸗ Aus dem Lande. Schwetzingen, 22. Dez. Die Grippe greift täglich weiter um. 12 Dienstag hat nahezu die Hälfte der Mitglieder des Bürgerausſchuſſes der Sißung fern bleiben müſſen. Beſonders herrſchl die Krankheit leider 1 f unter den Schulkindern. Von 1478 Kindern der Volksſchule ſind 602 an der Grippe erkrankt, ſo daß die Schule wahrſcheinlich geſchloſſen werden muß. & hHeidelberg, 22. Dez. Die Eiſenbahn ſchreibt jetzt die erſten Bauarbeiten. den Umbau des Empfangsgebäudes im Heidelberger Perſonenbahnhof, der als Prodiſorium ge⸗ dacht iſt, weil einesteils die Fertigſtellung des neuen Heidelberger Hauptbahnhofs wegen der Größe dieſes Profekts ſich noch mindeſtengs 6 bis 8 Jahre hinzieben wird, andererſeits aber die Heidelberger Bahnhofsverhältniſſe dringend einer Abhilfe bedürfen. Es iſt vor allem der Bau einer neuen Vorhaile gedacht, die in einem im Ausſtellungshausſtil zu errichtenden einſtöckigen Ge⸗ äude untergebracht werden ſoll und unter anderm zehn Fahr⸗ kartenſchalter enthalten wird. In das neue Gebäude wird auch Ai jetzige Gepöckhalle einbezogen, die völlig umgeſtaltet wird und Eingänge von der Nordſeite erhält. Die ſetzige Vorhalle, in der u, d. eine Auskunftsſtelle geſchaffen wird, ſoll einen weit beſ⸗ ſeren Zugang zu den Bahnſteigen erhalten und mit der neuen Halle direkk verbunden werden. Aenderungen werden ferner vorgenommen an den Warte⸗ und Wirtſchaftsräumen und ganz be⸗ Butter „ derzeitigen Aufnahmegebäude Bürſten im Laufe des März de⸗ gonnen werden und etwa bis Pfingſten fertiggeſtellt ſein. Erſt dann- kann der Anbau in Angriff genommen werden. Bis zu ſeiner Fertigſtellung kann unter Umſtanden das Jahr 1923 heran⸗ kommen. Der Neubau wird, ſeiner vorübergehenden Aufgabe ent⸗ ſprechend, ziemlich einfach A 8 c Heibelberg, 21. Dez. Am Montag ſind von einem auf der Ziegelhäuſer Landſtraße haltenden Wagen Wäſcheſtücke im 20 0 von 12 500 Mark geſtohlen worden. Der Täter iſt un⸗ ekannt. GWlesloch, 21. Dez. Bei der letzter Tage in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch ſtattgebabten Betriebsrats⸗ wahl erhielten die Kandidaten der Freien Gewerkſchaften 102 und die Kandidaten des Chriſtlichen Gemeindearbeiter⸗Verbandes 80 Stimmen. Gegenüber der letzten Wahl verliert der Freie Verband 9 Stimmen und ein Mandat, während der Chriſtliche Verband 17 Stimmen und ein weiteres Mandat gewonnen hat. () Haltingen(Amt Lörrach), 19 Dez. In der chemiſchen Fabrik der Firma Stichelberger u. Co. brach am Samstag früh Feuer aus, das das Gebäude bis faſt auf den Grund ein⸗ äſcherte. Es herrſchte Waſſermangel. Ueber die Entſtehungsurſache weiß man noch nichts. Die Feuerwehren von Leopoldshöhe, Hal⸗ tingen und Friedlingen waren an der Brandſtelle tätig und konn⸗ ten die in der Nähe der Brandſtätte liegenden Wohnbäufer durch energiſches Eingreifen retten. B. Konſtanz, 20 Dez. Die Kreisverwaltung ſieht ſich ge⸗ zwungen, wegen der neuen Lohnforderungen der Wärter, die den Kreis mit einem Mehraufwand von 1 Million Mark belaſten(Ge⸗ ſamtaufwand für das Wege und Straßenwärterperſonal%½ Millio⸗ nen Mark) bei der Kreisverſammiung die Ausſcheidung ſämtlicher Kreiswege von der Unterhaltungsfürſorge des Kreiſes zu beantragen wegen Mangel an Deckungsmitteln. Die Wegefürſorge beſtand ſeit 1889. Der Kreisausſchuß hat einſtimmig beſchloſſen, ſämtliche Kreis⸗ wege auf 1. April 1922 an die Gemeinden zurückzugeben und den Kreiswegewärtern für Ende März zu kündigen. Den im Ruheſtand befindlichen Wärtern bleiben ihre Anſprüche gewahrt: die Straßen⸗ wärter bleiben im Dienſt des Kreiſes.— Wegen der Abnahme von 3 Millionen KWSt. aus dem zu erſtellenden Killenweiherprojekt ſind gegenwärtig Vertragsverhandlungen mit dem Badenwerk.⸗G. im Gang. Entweder wird der Geldwert von 1,4 Kilo Koble oder ein feſter Preis, der die Ver⸗inſung des aufzun⸗hmenden Kapitals mit 5 Proz. ſamt einer Tilgung desſelben innerhalb 40 Jahren gewähr⸗ leiſtet, die Vertragsgrundlage bilden. 2 2 Serichts zeitung. Mannheimer Skraftammer. Den Verkauf geſtohlener Johrräder vermittelte der Wirt Val⸗ thaſar Steinmann in der Langſtraße Dorthin brachten am 23. Mai d. J. der Händler Michael Sprenger aus Wallſtadt und der Maurer Valentin Dünkel aus Feudenheim zwei Fahrräber, die ſie im Hauſe Roſengartenſtraße 14 aus dem Flur 2 hatten. Der Taglötner Oskar Wagner und ein gewiſſer Müller waren Käufer für die Räder, aber der Wirt mußte ihnen 200 M. pumpen, da ihr Geld nicht ausreichte. Wagner, der völlig abgebrannt war, verkaufte ſein Rad ſofort wieder, ferner einen Hund, ein ſeidenes Kleid und noch andere Sachen, die ſeiner Frau gehörbden, dem Bäckermeiſter., der kurz vorher in die Wirtſchaft gekommen war. N. hatte Unternehmungsluſt, weil er tags zuvor ſein Haus in der Fröhlichſtraße verkauft hatte. Das wußte Steinmann und er war auch gleich dabei mit der anderen Geſellſchaft, dem Bäckermeiſter die Sachen in die Wohnung zu tragen. Wie dort der Meiſter das Geld zur Bezahlung der Sachen holte, beobachteten ſeine Zechkum⸗ pane durch eine Ritze der Küchentür, daß der Backofen ſein Kaſſen⸗ ſchrank war. Wagner quittierte ührigens mit einem falſchen Namen. Nach Ecledigung des Geſchäſts wurde in der Steinmannſchen Wirt⸗ ſchaft weiter pokuliert. Spät nachts 5 der Bäckermeiſter nach Hauſe, begleitet von der jungen Schweſter des Wirts Steinmann, die ihm Geſellſchaft leiſtete, da die Bäckermeiſterin nicht daheim war. Als aber anderen Morgens der Meiſter mit dem Fräulein in die Küche herabkam, machte jener eine fatale Entdeckung: Auf dem Boden lag das Papier, in dem das Geld vom Hausverkauf— 12 000 Mark— eingehüllt geweſen war. Der Backofen aber war leer! N. erſtattete ſofort Anzeige, aber die Scheine waren und blieben verſchwunden. Die Angeklagten leugneten, das Geld geholt zu haben. Es wurden verurteilt Wagner zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis(GSeſamtſtraſe), Dünkel zu 6 Monaten, Sprenger zu 3, die beiden übrigen, der Wirt und der Schmied, zu je 3 Monaten Gefängnis. Angeſtiftet von dem Kaufmann K. A. verſchob der Kaufmann G.., der bei der Rh. Kohlen⸗ und Reederei⸗Geſellſchaft m. b. 7 im Induſtriehafen angeſtellt war, am 18. und 19. Auguſt d. J. einen Waggon Koksgrieß im Werte von 8630 M. Er adreſſierte zu dieſem Zweck Frachtbriefe ſeines Geſchäfts an die Firma Heiden⸗ heimer Schwarzkalkwerke J. in Heidenheim, worauf ſein Freund A. die Ware ſcheinbar an den Kaufmann A. Sch. abſete, ſie aber nach Heidenheim abgehen und ſich das Geld von Sch. dann geben ließ. Zur Verſchleierun Sch. von A. eine mit dem Stempel einer Reederei gefälſchte Quittung und im zweiten Falle eine mit dem Namen Müller unterzeichnete Nachlaßbeſcheinigung. Beide Angeklagte waren bisher noch unbeſtraft. K. wurde zu 6, A. zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Vert.:.⸗A. Dr. Eberts⸗ heim und.⸗A. Dr. Pfeiffenberger. Für einen dummen Streich wurde der 22 Jahre alte Schreiner Nobert Schllling aus Straßburg zu 3 Wochen Gefängnis ver⸗ urteiſt. Als elſäſſiſcher Flüchtling war er mit einer Freikarte der Flüchklingsfürſorge von Offenburg nach Mannheim gefahren, um ſich hier Arbeit zu ſuchen. Als er ſolche hier nicht fand, wurde ihm eine weitere Freikarte nach Darmſtadt ausgeſtellt, aber die abge⸗ fahrene von Offenburg nach Mannheim verwendete er nun für einen neugefundenen Freund, den er mit nach Darmſtadt nehmen wallte. Er radierte ſeinen Namen aus und ſetzte dafür den Namen ſeines Freundes darauf, ebenſo änderte er die Strecke. Die grobe Fälſchung wurde ſedoch bei der Kontroſle entdeckt und nun folgte das dicke Ende nach. Die Frage der Haftungsbeſchränkung der Spedikeure. Die brennende Frage, ob es bechtlich zuläſſig ſei, daß Spediteure ihre aftung für Verluſt von Frachtgut in jebdem Fall— auch bei eigenem Verſchulden— ausſchließen oder beſchränten, hat jetzt das Reichsgericht beſchüftigt und zu bemerkenswerten Erörterungen ge⸗ führt. Der höchſte Gerichtshof ſpricht ſich grundſätzlich gegen eine ſo weitgehende Haftdeſchkünkung aus, wenn ſie unter dem Drucke einer Monopolſtellung vorgenommen wird. Am 16. Oktober 1919 ließ die beklagte Spebiteurſirma Gebr. H. in Mannheim 17 Kiſten mit Waren, die ihr zur Beförderung an die Firma St. in Bremen übergeben worden waren, durch 7* rmann S. zur Bahn fahren. Eine Kiſte iſt verloren gegangen. e beklagte Speditionsfirma be⸗ kreitet ihre Haftpflicht und beruft ſich auf die Haftungsbe⸗ der Mannheimer wonach ſie Fae s nur in Hähe von 60 Mark hafte. Lanpgericht urteilt. Das Reichsgeticht hat gleich den Vorinſtanzen die Haftungsbeſchränkung der Spediteure abgelehnt und die chen der Beklagten zurückgewieſen. In den. 1 en Entſcheidungsgründen wird hierzu folgendes aus⸗ gefühet: Dem Berufungsgericht iſt darin belzupflichten, daß in dem Zu⸗ ſammenſchluß aller in Mannheim aaae Fuhrunternehmer und Spediteure eine fittenwidrige Ausbeutung ihrer tat⸗ ſächlichen Monopolſtellung inſoweit zu finden iſt, als ſie ihre Haf⸗ tungsbeſchränkung auch auf den FJall eigener Fahrläſſigkeit er⸗ ſtreckt haben. Die 00 Ausſchlleßung oder Veſchränkung der Ha—— für jede Art von Fahrläſſigkeit iſt Fan nach§ 276 Ab⸗ ſatz 2 B. G. B. nicht unterſagt. Immerhin iſt eine ſolche Verein⸗ barung im geſchäftlichen Verkehr eine ſeltene Ausnahme. Sie be⸗ deutet eine gänzliche Umkehrung der vom Geſetzgeber gewollten und vom Verkehr als billig empfundenen Rechtslage der Haftung des Frachtführers, wenn der Spediteur ſich ſogar von der Haftung ür eigenes Verſchulden freizeichnet. Geſchieht eine ſolche Freizeichnung nicht im Wege völlig freier Vereinbarung, ſondern wird ſie von einer ganzen eines beſtimmten Bezirks durch Ausnuzung einer ktatſächlichen Monopaolſtellung den heteiligten ſonders an den Aborten, die verlegt werden. Die Aenderungen im annheim und Oberlandesgericht Karlsruhe haben die Beklagte ver⸗ ein folches Vorgehen groblich gegen das ſittliche Empfin⸗ den des billig unt gerecht denkenden Teiles des Volkes und 4— im Sinne des§ 138 B G B. gegen die guren Sitten. Daß der Beklagten im vorliegenden Falle eine Fahrläſſigkeit zur Laſt zu legen iſt, hat das Berufungsgericht ohne Rechtsirrtum angenom⸗ men. Eine wertvolle Sendung, wie die in Rede ſtehende, durfte auf dem Wege zwiſchen den Geſchäftsräumen der Betiagten und der nicht zeitweilig unbeaufſichtigt bleiben. Es iſt des⸗ halb keine Ueberſpannung ver der Beklagten zuzumutenden Sorg⸗ faltspflicht, wenn das Berufungsgericht es für erforderlich erklärt, daß in der Zeit, während deren der Fuhrmann S. ſich vom Wagen entfernen mußte, eine zweite Perſon zur Bewachung des auf dem Wagen zurückgelaſſenen Gutes hätte zur Stelle ſein müſſen.(Akten⸗ zeichen: 1 123/21.— 26. 10. 21.) 18. Ein Uhrenſchmuggel⸗Prozeß. (8) Freiburg, 21. Dez. Ein großer UÜhrenſchmuggel⸗ prozeß wurde vor der Strafkammer verhandelt. Angerlagt waren nicht weniger als 18 Perſonen, die teils als Unternehmer, teils als 5 Schmuggler, teils als Gehilfen beim Weitervertrieb der geſchmuggelten Ware und teils als Auftäufer oder Zwiſchenhänd⸗ ler in Betracht kamen. Im ganzen ſollen innerhalb zweier Monate wenigſtens 12 000 Uhren von Baſel über die Grenze nach Lörrach geſchafft worden ſein, von wo aus ſie dann ihren We nach Berlin, Frankfurt a., Mannheim, Heidelberg, Nforsheim uſw. fanden. In Pforzheim waren es die Kaufleute Karl Druſen⸗ baum, Franz Jordan und Emil Gerwig, die als Abnehmer der geſchmuggelten Ware auftraten. In Heidelberg und Mann⸗ heim beſorgten die Kaufleute David Hermann und Johann Georg Vogel den Vertrieb der Uhren. Die Angeklagten Gipſer⸗ meiſter Karl Ludwig Küderle in Freiburg, deſſen Frau, Kauf⸗ mann Fritz Habekſtroh aus Freiburg und Gerwig befaßten ſich auch mit Platinhandel und ſchafften für etwa 175 000 Mark von dieſem Edelmetall nach Pforzheim. Uhrengroßhändler Fränkel aus Frankfurt a.., der als Sachverſtändiger vernommen wurde, bekundet, daß die Kontingentierung der Ührenausfuhr aus der Schweiz nach Deutſchland ſehr gering war. Wiederholt habe der Uhrengroßhandel auf die dadurch heraufbeſchworene Gefahr des Uhrenſchmuggels hingewieſen. Das Verfahren gegen den Ange⸗ klagten Emil Gerwig, der wegen Krankheit nicht erſchienen war, wuürde abgetrennt. Der unentſchuldigt ausgebliebene Angeklagte War⸗ cel Dreyfus wurde der von ihm hinterlegten Kaution von 200 000 Mark verluſtig erklärt. Gegen die Hauptang⸗klagten Kaufmann Fritz Jeker aus Tavannes(Schweiz) und Giyſermeiſter Küderle be⸗ antragte der Staatsanmalt je 6 Monate Gefängnis und 3 600 000 Geldſtrafe, gegen die Bürogebilfin Frau del Torchio, die allein gesen 6000 Uhren geſchmuggelt haben ſoll, 3 Monate Gefäygnis und 200 000% Geldſirafe, gegen den Maſchiniſten aver Fechtie, der ebenfalls hervorragend als Schmugaler tätig war, 3 Monate Gefäng⸗ nis und 300 000„ Geldſtrafe. Die weiteren Strafanträge lauteten gegen Haberſtroh, der 3500 Uhren ſchmuggelte, auf 900 000 A, gegen Grenzaufſeher Karl Blum aus Mengel. Straßenbahnführer OIskar Brendle aus Vörrach⸗Stetten, Taglöhner Karl Ludwig Nüderle d. J. aus Lörrach, Grenzaufſeher Friedrich Kun zel⸗ mann und Frau Gipſermeiſter Küderle, die alle am Schmuggel beteiligt waren, ſowie gegen Hermann und Vo gel Gefängnis⸗ und Geldſtrafen. Bezüglich der beiden Pforzheimer Angeklaaten überließ der Staatsanwalt die Strafe dem Ermeſſen des Gerichtes. Das am Dienstag abend gefälfte Urteil lautete gegen Jeker und Küderle auf ſe 6 Monate Gefängnis und 500 00 4 Geldſtrafe. Die Angeklagte del Torchio wurde zu 3 Mona⸗ ten Gefängnis und 20 000 Geldſtrafe verurteilt, Fechtig zu 5 Monaten und 40 000 K. Fünf Angeklagte erhielten ſe 2 Monate Gefänonis und Geldſtrafen von 10 000 bis 20 000, vier weitere je einen Monot und 2000 bis 10 000 Geldſtrafe. Die drei übrigen Angseklaaten murden freigeſprochen. iie Summe der erkannten Geldſtrafen beläuft ſich auf über drei Millionen Mark. Neues aus aller Welt. — WVas alles ene wird. Eine ganz Schlaue war jene Frau aus einem Nachbardorf bei Schwetzingen, die dieſer Tage einen i Vorrat Briefmarken elnkaufte, weil das Porto teurer wird. — Ein Müuchner Muſterhotel. Die vor kurzer Zeit in Mün⸗ chen gegründete und im Handelsregiſter eingetragene neue.⸗G. Eſplanade, die unter Beteiligung des Reginä⸗Hotels errichtet wurde, am Lenbachplaß im Zentrum der Stadt, einen Noden Häuſerblock erworben. Es iſt geplant, an dieſem Platz unter Mitwirkung erſter Münch. Künſtler u. des Münchner Kunſtgewerbes ür München ein neues ſchönes Hotel zu ſchaffen. Das neue Hotel oll ſich dem heutigen Charakter des Platzes möglichſt anpaſſen und Münchner Eigenart und Geſchmack Rechnung tragen. Das Muſter⸗ hotel ſoll mit allen neuen Erxungenſchaften auf dem Gebiete des Bau⸗ und Hotelweſens ausgeſtattet werden. „— Im Schneeſturm. Nach einer Meidung des„Berl. Lok.⸗Anz.“ aus Glatz ſind bei einem Ausfluge in das Rieſengebirge vier Herren und zwei Damen aus Dresden im Schneeſtuſm umge⸗ kommen. Als ſie die Schneekoppe verließen, verirrten ſie in einem gen Schneeſturm in einen tiefen Felſenſpalt, wo ſie im Schnee ſämiliche erfroren. Die Leichen wurden von Holzarbeitern gefunden und nach 15 nelbe verbracht, von wo ſie nach Dresden übergeführt worden ſind. — Skille der Saarbrücker Straßenbahn. Die Lager der 38 enbahn e en iſt geradezu troſtlos. Aus einem eri daß die Weiterführung der Straßenbahn einen monatlichen Zu⸗ chuß von einer Million Mark erfordert. Bei dieſer Sachlage blieb em Aufſichtsrat nichts anderes übrig, als den e cc u faſſen, das ganze Unternehmen zu liquidieren. Es wurde chloſſen, ſamt⸗ lichen ngeſtellten und Arbeitern der Beamten zum nächſtmöglichen Termin zu kündigen. Der Betrieb ſoll ſtillgelegt und erſt dann wieder aufgenommen werden, ſobald dies in einiger⸗ maßen rationeller Weiſe geſchehen kann. — Maskierte Räuber.“ Vier maskierte Räuber überfielen da⸗ Anweſen des Landwirts Sprakel in Kinderhaus bei Mün⸗ ter, feſſelten unter Vorhalten von Revolpern die Familienange⸗ örigen und raubten eine große Summe Geldes. Einer der Räu⸗ er wurde im Hauptbahnhof Münſter feſtgenommen zwei weitere Beteiligte konnten im Zuge nach Wanne feſtgenommen werden. Es handelt ſich um Leute aus Röhlinghauſen und Gelſenkirchen. — 3 e Auf der Strecke Oberhauſe n⸗Weſt. Wedau ſind zwei Güterzüge zuſammengeſtoßen. Die Maſchine des einen Zuges ſtürzte den Edenbehndarem hinunter. Mehrere Wagen wurden umgeworfen. Zum Glück blieb das Perſonal un⸗ verletzt. 5 Welferdienſinachrichten der badiſchen Landesweltertarte in Karlsruge. Beobachtungen badiſcher Wetterſteuen(Tes morgent eeeen*2 Tuft⸗Teneſs z 82— .Jſene ee ee 2 55 880 8 Niche Sturte 8 8 merkungen Wertheim—— Sw.ſchw. 0 Königſtuhl 563 765.0—2—5—2 8/ ſchw. n 0 Karlsruhe. 127765 3——9—5 SwW leicht ea 0 Baden⸗Baden213788 0—6—9—5. leicht ſeelenſ 0 Villingen 715768.9—-4—6—5 8(leicht e 0 Jeldberg. Hof 1281852.4—-3—4—-4.WW] mäß l 0 St Blaſien 7800—-———2 O li hrſter 0 Badenweiler— VVFTVVVVVVVVVTT Alkgemeine Wilierungsüberſicht. Der Süden des Reſches hatte unter Föhneinfluß geſtern nan⸗ wiegend heiteres, trockenes Wetter mit außergewöhnlich guter Fern⸗ icht. Sonſt iſt es überall trüb und beſonders in Polen regneriſch. n den Küſtengebieten wehen vielfach ſtürmiſche Winde. Infolge ununterbrochener Zufuhr ozeaniſcher Luftmaſſen bleibt es dehe t mild. Da weiter Sturmwirbel dam Weſten heranziehen, ſteht noch keine Witterungsänderung bevor Vorausſichtliche Witterung bis Freitag, 23. Dezbr., 12 Uhr nachts. Kreiſen, d die Mitwirkung des Spediteurs oder Fuhrunter⸗ au nehmers en ſind, gewiſfermaßen aufgezwungen, 12 verſtößt Fortdauernd mild, meiſt trüb, erneut Regenfälle, vielſach ſtürmiſch. e an den Aufſichtsrat iſt mit aller Deutlichkeit zu entnehmen, „„„„ 2 S —— 2 — 2 2 — —j — Donnerstag, den 22. Dezember 1921. — mauntzeimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe⸗) 5. Seite. Nr. 595. Geſetz und Recht⸗ die Durchſchnittsberechnung in Zeiten anſteigender Preiſe. 5 Die infolge des immer ungünſtigeren Standes unſerer ſaſauta eintretende Teuerungswelle hat die Frage akut werden ſlen. ob der Kaufmann verpflichtet ſei, ſeine noch zu früheren keiſen eingekaufte Ware untet dem heuligen weſentlichen ſaheren Einſtandspreiſe abzugeben. Die Meinungen gingen fr auseinander. Der Auffaſſung, daß der Kaufmann ohne ückſicht auf ſeinen Einkaufspreis nunmehr beim Verkäufer agespreis fordern könne, ſtand die Anſicht gegenüber, für die Höhe des Verkaufspreiſes lediglich der Einkaufs⸗ eis der Ware maßgebend ſei. Rechtlich gibt uns auf die bettige Frage der§ 2 der Bundesratverordnung gegen Preis⸗ eiberei vom 8. Mai 1918 die Antwort, der beſagt, daß für ſuacbartige Gegenſtände, deren Geſtehungskoſten verſchieden 0 ſind, ein Durchſchnittspreis gefordert werden darf unter er weiteren Vorausſetzung, daß dieſer Durchſchnittspreis nach⸗ islich auf den verſchiedenen Geſtehungskoſten und den ver⸗ ſhiedenen Mengen der einbezogenen Waren beruht und ins⸗ daamt einen übermäßigen Gewinn nicht enthält. Da die Be⸗ utung dieſer wichtigen Vorſchrift in der Praxis immer noch 9 erheblichen Zweifeln führt, dürfte eine Erläuterung der⸗ ben angebracht ſein. Drei Vorausſetzungen müſſen für die Durchſchnittsberech⸗ ung erfüllt ſein: ) Es dürfen nur gleichartige Gegenſtände Berückſichtigung gefunden haben; ) Es müſſen die verſchiedenen Geſtehungskoſten und vor allem die verſchiedenen Mengen in Betracht gezogen ſein. ) Es muß ſchließlich die ordnungsmäßige Berechnung ſich durch irgendwelche klaren Unterlagen belegen laſſen. 8 Da die Durchſchnittsberechnung ſich auf„gleichartige egenſtände“ erſtreckt, brauchen die Waren nicht in Qualität, Im und Staff gleich zu ſein. Es iſt nur erforderlich, daß ſie der Verkehrsauffaſſung in ihrer Beſchaffenheit und wirt⸗ attlichen Zweckbeſtimmung einander gleich oder ähnlich ſind, a ihr Verkauf zu einem Einheitspreis den Anſchauungen 17 ordentlichen Kaufmanns und den Verkehrsgepflogen⸗ ün entſpricht. Nach dieſer allgemeinen, von Praxis und ſenſchaft anerkannten Auffaſſung iſt das entſcheidende Ge⸗ iht zu legen auf die übereinſtimmende wirtſchaftliche Zweck⸗ aenmung der Gegenſtände wie auf die der Verbeſſerung Ußtechende Zuſammengehörigkeit. Hiernach werden in he. Kleider, Schuhe, Hüte aus dem annähernd gleicharti⸗ aterial und mit annähernd gleichem Gebrauchswert als achartige Gegenſtände angeſehen werden, nicht jedoch Klei⸗ ab und Waſche aus Seide und Kattun, Zylinder und Sport⸗ Nudle Reitſtiefel und Hausſchuhe. Garne annähernd gleicher tät, wenn auch verſchiedener Farbe und mit verſchiedenem endungszweck werden als gleichartig gelten können. Nedie gleichartigen Gegenſtände ſind mit ihren verſchiedenen ehungskoſten in die Berechnung einzuſetzen. Dieſe ſetzen zuſammen aus dem Einſtandspreis, den beſonderen Be⸗ Naaruntoſten wie Unkoſten für die Erzeugung, Herſtellung, nſchaffung, Lagerung, Verſicherung und Vertrieb, den meinen Betriebs⸗ und Geſchäftsunkoſten wie Gehälter, ne, Reiſekoſten, Koſten der Verſicherung der Betriebs⸗ lIn gen, Miete, Heizung, Beleuchtung, Grund⸗, Gewerbe⸗ und ſutkteuer, Reklamekoſten, Abſchreibungen, aus der Ver⸗ kaing des eigenen und fremden aufgewandten Kapitals. aus 7 Fachnſtoprämie d. i. aus einem angemeſſenen Betrag für 0 kalbäfteperluſte und dem Unternehmerlohn. Hinſichtlich der ten beiden Punkte äußert ſich der Reichswirtſchaftsminiſter 1 Ahnmem Beſcheid an die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Ein⸗ fezzandels fol bpe n„Zu den Geſtehungskoſten ſei nach ſltehender Rechtsſpre ung auch die Riſikoprämie zu rechnen. gen eine Berückſichtigung der Geldentwertung, bei Bemeſ⸗ des Unternehmerlohns und Unternehmergewinns be⸗ 10 n keine Bedenken, ebenſowenig wie gegen die Zuläſſig⸗ Do,don Valutaaufſchlägen im Einzelhandel beim Verkauf von ſinten, die erſichtlich zur Verbringung in das Ausland be⸗ el ſind.“ Dieſe Feſtſtellung iſt äußerſt wertvoll. Wie wir 19 ch noch zeigen werden, können nämlich die aus den zukünf⸗ . teueren noch nicht beſtellten Lieferungen oder gar Ein⸗ ſhnten drohenden Verluſte nicht im voraus durch eine Durch⸗ ſe ittskalkulation ausgeglichen werden. Wohl aber können in der Bemeſſung der Riſikoprämie, die nach dem Vor⸗ kaenden einen Teil der Geſtehungskoſten bildet, Berückſich⸗ fab g finden. Denn wenn ſich auch ein zuperläſſiger Maß⸗ 1 Ac für die Höhe der Riſikoprämie in jedem einzelnen Falle 100 — aufſtellen läßt, ſo wird in der gegenwärtigen Zeit, in der Ir. eſenhaft anſteigender Konjunktur die Ware zu enormen ſanen gekauft werden muß und jeden Tag der Rückſchlag nit en kann, der zwingt, dieſe Ware mit Verluſt en Rückſicht eben auf dies bedeutend erhöhte Riſiko des gan⸗ uchtcelchäftsganges eine erheblich höhere Riſikoprämie be⸗ tigt ſein, als ſie in normalen Zeiten üblich war. Aus dem ausdrücklichen Erfordernis der nachweislichen hcückſichtigung der verſchiedenen Warenmengen ergibt ſich, dadei der Durchſchnittsberechnung nur die tatſächlich vor⸗ ſ0 enen Warenmengen Rerückſichtigung zu finden haben, alſo dc etwa nachträglich ſolche Waren, die bereits mit Verluſt Abauft ſind, aber auch nicht— und das iſt beſonders wichtig Varen, die vielleicht oder ja mit Wahrſcheinlichkeit zur Wie⸗ üſaffüllung des Lagers zu hohen Preiſen eingekauft werden uſen und bei denen die Gefahr eines ſpäteren Verluſtver⸗ ſhafs beſonders nahe liegt. Im übrigen aber ſind nicht nur Ii vorrätigen Lagerbeſtände, ſondern auch die bereits zu ſehen Preiſen gekauften oder beſtellten, aber noch nicht ge⸗ leeten Waren in die Durchſchnittspreisberechnung einzu⸗ un ben. Dagegen ſind Geſchäfte mit freibleibenden Preiſen der Durchſchnittsberechnung ausgeſchloſſen. N Die Durchſchnittsberechnung ſelbſt wird am beſten in der ziſe vorgenommen, daß man für die einzelnen Waren die ſalcaffungskotten d. ſ. Einkaufspreis und allgemeine und Nündere Betriehsunkoſten, ferner den Aufſchlag für Riſiko⸗ Hurnie und Unternehmergewinn berechnet und daraus den chſchnittspreis feſtſtellt: Beſchaffungskoſten Aufſchſag Verkaufspreis 1 e pro Stück pro Stück pro Stück insgeſamt 100 6 M. 180.80 1560 M 900 8*.40 10 40 1040„ 9 125.60 15.60 7800— Durchſchnittsverkaufsprels pro Stück 13 Mk. 70 400 M. War von den 800 Stück bereits ein Teil— 500— ver⸗ AAt. als ein Poſten— 200 Stück— gleichartiger Gegen⸗ de zu 12 Mk. eingekauft wurde, ſo wird man ſelten noch pflicht un auf die Beſchaffungskoſten der einzelnen Gegenſtände zurück⸗ gehen können. Alsdann empfiehlt ſich folgende Berechnungs⸗ methode: Beſchaffungskoſten Auſfſchlag Verkaufspreis Stückzahl pro Stück pro Stück pro Stück insgeſamt 300—— 13.— M. 3900 M 200 12 M. 360 M. 15.60„ 320„ 500 Durchſchnittspreis 14.05 M. 7020 M. Um ſtets das notwendige Beweismaterial zur Hand zu haben, wird es dringend notwendig ſein, ſolche Unterlagen für die Berechnung zu ſchaffen, welche den Zeitpunkt, die verſchie⸗ denen Einkaufspreiſe, Betriebsunkoſten, Aufſchläge und die verſchiedenen Warenmengen erkennen laſſen. Ein beſonderes Kalkulationsbuch, in das dieſe Angaben in überſichtlicher Weiſe eingetragen werden, wird dabei gute Dienſte tun. Es iſt nicht zu verkennen, daß die Durchſchnittsberechnung in Zeiten aufſteigender Preisentwicklung dazu beitragen kann, den unvermittelten Uebergang vom niedrigen zum ungleich höheren Preiſe zu vermeiden und einen allmählichen Ueber⸗ gang vom niedrigen zum ungleich höheren Preiſe zu vermei⸗ den und einen allmählichen Uebergang zu erzielen. Wir ſind der Meinung, daß ſich das gleiche beim redlichen Kaufmann Geß ohne Zwangsvorſchriften aus dem volkswirtſchaftlichen Geſetz von Angebot und Nachfrage von ſelbſt ergeben hätte. Die unlauteren Elemente dagegen werden auch trotz Wucher⸗ geſetzgebung nicht davon abzubringen ſein, aus ſelbſtfüchtigen Motiven heraus die Preiſe über die wirtſchaftlich begründete Höhe hinaus zu ſteigern. Die ſich hieraus ergebende Unhalt⸗ barkeit der Preistreibereiverordnung zeigt, wie notwendig es letzten Reſt der Zwangswirtſchaft alsbald zu be⸗ eitigen. Frauen als Richter. Von Miniſter a. D. Dr. Düringer, Mitglied des Reichstags. Frauen als Schöffen und Geſchworene— manchem gruſelte es ſchon bei dem bloßen Gedanken, anderen geht der dem Reichstag hierüber vorliegende Geſetzesvorſchlag nicht weit genug. Sie wollen die Frau auch als Verufsrichter ſehen. Die Anhänger der letzteren Auffaſſung berufen ſich nicht mit Unrecht auf Art. 109 der Reichsverfaſſung, wonach Männer und Frauen grundſätzlich die⸗ ſelben ſtaatsbürgerlichen Rechte und Pflichten haben. Aber, ſo wird dagegen eingewendet, doch nur„grundſätzlich“!! Niemand wird es einfallen, die Frau in die Reichswehr eintreten zu laſſen. Die Frau, ſo wird weiter geſagt, eignet ſich nun einmal nicht zum Richterberuf; ſie iſt nach ihrer ganzen phyſiologiſchen Veranlagung dazu nicht geſchaffen, ſie iſt zu ſubjektiv in ihrer Auffaſſung, ſie iſt Gefühlsmomenten zu leicht zugänglich, auch körperlichen Indis⸗ poſttionen zu viel unterworfen. Der Reichsrat hat der Regierungs⸗ vorlage im weſentlichen aus dieſen Gründen die Genehmigung ver⸗ ſagt. Aus Frauenkreiſen ſelbſt hat eine lebhafte Oppoſition gegen zden weiblichen Richter“ eingeſetzt(val. z. B. den Aufſaß von 182155 Witte in der„Kreuzzeitung“ Nr. 514 vom 7. November Die Angriffe gegen die Beteiligung der Frau an der Rechts⸗ pflege als Lafenrichter kann ich nicht für berechtigt halten. Wenn man der Frau die Befähigung zutraut, Mitglied der geſetzgebenden Körperſchaften zu ſein, wie es nunmehr in der Reichsverfaſſung und den fämtlichen Landesverfaſſungen geſchehen iſt, kann man ihr unmöglich die Eignung zum Lakenrichter abſprechen. Die ſchweren Beſorgniſſe, die man ſeinerzeit gegen das aktive und paſſive Wahl⸗ recht der Frau hegte, haben ſich als unbegründet herausgeſtellt. Niemand möchte der Frau heutzutage dieſe politiſchen Rechte wieder nehmen. Die Frau hat ſich bei den Wahlen als ein konſervatives Element herausgeſtellt— konſervativ nicht im Sinne der Partei⸗ ſchablone, ſondern im Sinne von ſtaatserhaltend, mäßigend, aus⸗ gleichend, die Gegenſätze mildernd. Den Frauen haben wir es zu danken, daß nicht von vornherein eine ſozialiſtiſche Mehrheit in die Nationalverſammlung einzog. Wenn die Frauen auch in den ein⸗ zelnen Fraktionen keine Führerrollen einnehmen, ſo haben ſie doch in den Ausſchüſſen namentlich auf ſozialem und kulturellem Ge⸗ biete recht wertvolle Mitarbeit geleiſtet. Jch bin überzeugt, daß ſie auch auf dem Gebiete der Rechtspflege ein ſtgatserhaltendes Element bilden werden. Das natürliche Rechtsgefühl iſt bei der Frau nicht weniger entwickelt, wie beim Manne. Mehr wird aber im all⸗ gemeinen vom Laienrichter nicht verlangt, als ein geſundes Rechts⸗ gefühl. Ich glaube ſogar, daß die Frauen gegenüber Roheits⸗ oder Sittlichkeitsdelikten eher einen zu ſtrengen als einen zu weichen Standpunkt vertreten werden Im großen und ganzen aber wird die Mitwirkung der Frau als Geſchworene oder Schöffe die Rechts⸗ pflege überhaupt nicht weſentlich ändern oder in erkennbarer Weiſe beeinfluſſen. Im Einzelfalle namentlich gegenüber jugendlichen oder weiblichen Angeklagten kann die Mitwirkung eines weiblichen Richters nur vorteilhaft ſein. Auch für die Frauen ſelbſt oder die Familie kann ich aus ihrer Boteiligung als Laienrichter keine er⸗ hebliche Benachteiligung erwarten. Wenn ſie einige Tage, aus⸗ nahmsweiſe ein paar Wochen, im Jahre ihren ſonſtigen Pflichten entzogen wird, ſo iſt dieſer Nachteil ſicher nicht höher einzuſchätzen, als die Berufsſtörung, die im gleichen Falle der Mann erleidet. Den indipiduellen Verhältniſſen muß durch weitgehende Befreiungsmög⸗ lichkeit Rechnung getragen werden. Weſentlich anders liegt die Sache boim Berufsrichter. Der Be⸗ rufsrichter hat nicht nur nach dem Rechtsgefühl zu entſcheiden, wie der Laienrichter es im allgemeinen tut. Seine Arbeit iſt zugleich harte Verſtandesarbeit. Er bedarf ſtarker Nerven, er braucht auch phyſiſche Kräfte, insbeſondere als VBerhandlungsleiter, die der Frau in der Regel nicht in gleichem Maße zu Gebote ſtehen. So wenig der weibliche Arzt in der Praxis eine große Rolle ſpielt, ſo wenig würde ſich der weibliche Berufsrichter neben ſeinen männlichen Kollegen auf die Dauer durchſetzen können. Aber im Gegenſaß zum Arzt, deſſen Erfolg ausſchließiſch von ſeinen Leiſtungen abhängt, würde die zum Berufsrichter vorgebildete Frau Anſpruch auf An⸗ ſtellung auch dann erheben können, wenn ihre Leiſtungen gegenüber dem männlichen Berufskollegen minderwertige ſind. Was von der Frau als Berufsrichter geſagt iſt, gilt auch von der Frau als Staatsanwalt. Quittungsmißbrauch. Ein Kaufmann hat die Gepflogenheit, bei einem Teil ſeiner Kunden die im Laufe des entſtandenen Forderungen gegen Aushändigung der auf den Schuldbetrag lautenden Quittungen durch Boten am Quartalsſchluß einziehen wenget aus dem zu dieſem Zweck für den Quittungspaket eine Quittung, begibt ſich zu dem Schuldner, zieht gegen Aushändigung der Quittung widertechtlich den Geldbetrag ein und veruntreur ihn. Der Schuldner wird infolgedeſſen um den Schuldbetrag gemahnt. Auf die Einwendung des Schuldners hin erklärt der Kaufmann, das Geld nicht erhalten zu haben und ver⸗ langt Ja n Der Kunde beſtreitet ſeine abermalige Zahlungs⸗ beruft ſich darauf, auch gegen Aushändigung einer ge⸗ Quittung ſeitens eines Unberechtigten mit befreiender irkung geleiſte! zu haben. Iſt ſein Einwand berechtigt? Das Ge⸗ 85 1+5 hierouf einen voh' zu beachtenden klaren 11555 8 370⁰ B. G. B. beſagt:„Der Ueberbringer einer Quittung gilt als ermäch; kigt, die Leiſtung zu empfangen“. Jeder Schuldner darf danach dem Ueberbringer einer Quittung als berechtigten Kaſſierer anſehen. Da⸗ raus folgt, daß das Schuldverhältnis erliſcht und der betrogene Kaufniann das Nachſehen hat, denn der Kunde zahlt gutgläubig auf eine echte Quittung. Ob die Quittung verloren ging, ob ſie ge⸗ ſtohlen oder unterſchlagen wurde, das ſind Fragen, um die ſich der Zahlende nicht zu kümmeern braucht. Die Gefahr des Quittungs⸗ 2 laſſen. Jemand ent⸗ aſſenboten bereitgelegten mißbrauchs triſft den Ausſteller, der darum gut tut, ſeine Quit⸗ tungen ſorgfältig aufzubewatzren. Wenn nun aäuch das Geſetz, den auf echte Guittung Jahlenden ſchiitzt, ſo iſt ihm dieſer Schutz doch dann verſagt, wenn der Nac weis erbracht wird, daß er Umftände kannte, die gegen die Vermutung einer Inkaſſovollmacht ſprechen: Es genügt bereits, daß Umſtände vorliegen, die an der Ermächtigung beachteten Zweifel auftommen laſſen. Ein Kaufmann, der jahre⸗ lang durch den gleichen Kaſſenboten die Quittungen einlöſen ließ, erzählte wenige Toge vor Heirie des Betrages durch den Dieb dem Kunden, er ſtehe im Begriff, ſeinen Lehrting wegen Untreue zu entlaſſen und würde 95 8 dem Jungen auch nur einen Pfennig anzuvertrauen. r Lehrling veruntreut die Quittung, und der Kunde händigt ihm den Vetrag au“. Hier würde der Kaufmann mit Recht nochmalige Zahlung verlangen können. Bisher war die Rede von echten Quittungen. Wer aber iſt der Schadensträger bei Zahlungen auf Quittungsfälſchungen? Der, welcher einem Välſcher zum Opfer fällt, hat ſeiner Leiſtungspflicht von Rechtswegen nicht genügt. Der Gläubiger braucht die Zahlung an den Ueberbringer einer falſchen oder verfälſchten Quittung nicht Gigadt ſich gelten zu laſſen. Aber auch dieſer Grundſatz ſoll den Gläubiger nicht ver⸗ führen, blindlings gröbſte Unbedachtſamkeiten auf Koſten des Schuld⸗ ners zu verüben. Er kann unter Umſtänden aus anderen Gründen ſchadenerſaßpfli tig werden. Das würde der 19 0 ſein, wenn ein wegen Unredlichkeit entlaſſener Angeſtellter auf Grund einer ge⸗ fälſchten Quittung Geld erhebt, ſofern der Gläubiger bisher regel⸗ mäßig Beträge durch dieſen Angeſtellten einkaſſiert und den Schuld⸗ ner von der Entlaſſung nicht benachrichtigt hat. Ebenſo wenn der Gläubiger Quittungsvordrucke daan feder herumliegen läßt und hierdurch Benutzung unter Fälſchung ſeiner Unterſchrift ermöglicht. Steuerfragen. Die Gewinnankeile eines ſtillen Geſellſchafters ſind kapital⸗ ertragſteuerpflichtig. „Vieelfach wurde die Anſicht vertreten, daß der ſtille Geſellſchafter für ſeinen Gewinnanteil nicht kapitalertragsſteuerpflichtig ſei und hieran anknüpfend die G. m. b. H, mit einer ſtillen Beteiligung als die ſteuerlich günſtigſte Geſellſchaftsform hingeſtellt. Die Reichs⸗ 2 der Finanzen war dieſer Anſicht bereits früher ſowohl in der Vollzugsanweiſung zum Kapitalertragsſteuergeſetz wie auch in einem Beſcheid an den Reichsverband der deniſcen Induſtrie ent⸗ egengetreten. Nunmehr hatte auch der e Gelegen⸗ delt zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Er hat in ſeinem Urteil vom 4. November dieſes Jahres ſich dahin daß die Bezüge des ſtille“ Geſellſchafters ausnahmslos der Kapitalertrags⸗ ſteuer zu unterwerfen ſind. Er führt aus, daß urſprünglich die Steuerpflicht im Geſetz ausdrücklich anerkannt war und daß die 4 Weglaſſung der urſprünglich beſonderen Bezugnahme nur arin ihren Grund hätte, daß man ſie für entbehrlich hielt. Voraus⸗ ſetzung für die Kapitalertragsſteuer ſei das Beſtehen eines Erträge gewährenden Forderungsrechtes, eine Gläubigerbeziehung zu einem hergegebenen Kapital. Dieſe Grundvorausſezung müſſe in Bezug auf den ſtillen Geſellſchafter als gegeben betrachtek werden. Es enk⸗ Feu dem Weſen der ſtillen Geſellſchaft, daß der Gewinnanteil teuerlich nicht anders behandelt werde, wie die Zinſen und ſonſtt⸗ n Entſchädigungen eines Gläubigers für die darlehensweiſe Ueber⸗ aſſung eines Kapitals. Der ſtille Geſellſchafter habe einen durch die Auflöſung der Geſellſchaft fällig werdenden Anſpruch auf Rü 50 lung ſeiner Einlage, ſoweit ſie nicht durch Verluſt aufgezehrt iſt, einen Anſpruch, der ſich als reines Forderungsrecht darſtellt. Es handele ſich um Ueberla 070 eines Kapitals an einen Dritten Mit dem Begriff der ſtillen eſelſc ſei die Zuſage einer feſten Ver⸗ zinſung an den ſtillen Geſellſchafter keineswegs unvereinbar. So⸗ weit dies zutreffe, greife 8 2 Jiff. I, 4 Abſ. 1 des Geſetzes unmittel⸗ bar ein. Wenn feſter Jins und gußerdem Gewinnanteil gewährt werde, ergebe ſich die Steuerpflicht aus§ 2 Abſ. 2d, da der Ge⸗ winnanteil als beſonderes Enigelt oder Vorteil, neben Zinſen und, wenn bloße Gewinnanteile in Frage kommen, an Stelle der Zinſen gewährt werden. Der Aebergang des Eigenlums eines Grundſtückes, das auf den Namen einer offenen Handelsgeſellſchaft eingetragen iſt, auf die Geſellſchafter iſt nicht grunderwerbsſteuerpflichtig. Eine offene Handelsgeſellſchaft hatte ein Grundſtück gekauft und aufgelaſſen erhalten. Auf Grund der Auflaſſung iſt ſie als Eigentümerin in das Grundbuch eingetragen. Später erklärten die Teilhaber in einem notariellen Protokoll, daß das Grundſtück nicht für die Firma, ſondern für die Firmeninhaber perſönlich erworben werden ſollte. Die Eintragung auf die Firma ſei irrtümlich erfolgt. Sie beantragten Berichtigung des Grundbuches, womit ein Geſell⸗ ſchafter als Vertreter der Firma ſein Einverſtändnis erklärte. Die Steuerbehörde an die der Notar vorſchriftsmäßig das Protokoll einreichte, ſetzte von einem Wert von 80 600 Mark die Grunder⸗ werbsſteuer feſt. Die Geſellſchafter erhoben hiergegen Einſpruch, indem ſie ausführten, daß es ſich nur um eine Grundbuchberichtigung handele und die Steuerpflicht erſt durch die Tatſache der rechtlichen Eigentumsänderung ausgelöſt werde. Einſpruch und Berufung waren erfolglos. Auf die Rechtsbeſchwerde hin ſtellte der Reichs⸗ ber nef die pcn von der Steuer frei. Schon die Rüge er nicht ſteuerpflichtgen Grundbuchberichtigung, ſo führt das Be⸗ ſchwerdegericht aus, erweiſe ſich als begründet. Selbſ wenn es ſich nicht um eine Verichtigung des Grundbuches handele, ſondern um einen durch Auflaſſung und e bewirkten llebergang des Eigentums von der offenen Handelsgeſellſchaft auf die einzelnen Ge⸗ ſellſchafter, mache 8 1 g eſ eſetz die einer Grunderwerbſteuer unmöglich. Ein rundſtlic, das auf den Namen einer offenen Handelsgeſellſchaft eingetragen ſei, gehöre den Geſell⸗ ſchaftern zur geſamten Hand in dem Verhältnis ihrer Anteile am Geſellſchaftsvermögen. Nach 8 124 H. G. B. könne die offene Han⸗ delsgeſellſchaft unter 1500 Firma Rechte erwerben und Verbindlich⸗ keiten eingehen, Eigentum und andere dinglichen Rechte an Grund⸗ ſtücken erwerben und Verbindlichkeiten eingehen. Trotzdem ſei ſie keine juriſtiſche Perſoy and ein auf ihren Namen erworbenes Grund⸗ ſtück gehöre rechtlich den zur geſamten Hand. Wenn nun ein ſolches Grundſtück in die Mitberechligten übergehe, ſo ſolle nach ausdrücklicher Vorſchrift des 8 15 die Sache ſo woer⸗ den, als ob die Beteiligten nach Bruchteilen berechkigt geweſen wären im Verhältnis ihrer Anteile am Geſellſchaftsvermögen. Läßt deshalb die Geſellſchaft ein Grundſtück an die denee zu Bruchteilen in dieſem Verhältnis auf und werden dementſprechend die Geſellſchafter als Miteigentümer in das Grundbuch eingetragen, ſo ſei damit ſteuerrechtlich gar keine Rechtsänderung eingetreten. Ein Gigentumsübergang habe nicht ſtattgefunden und eine Grunderwerb⸗ Lte⸗ die nach§ 1 des Geſetzes hieran anknüpfe, könne nicht erhoben werden. Die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung. Eine Genoſſenſchaft wollte die Aufforderung des Finanzamtes, eine Steuererklärung zum Reichsnotopfer einzureichen, ablehnen mit der Begründung, nach ihrer Satzung betrage der Geſchäftsanteil 20 Mark, nach 8 2 des Reichsnotopfergeſetzes ſei ſie daher nicht ſteuer⸗ pflichtig. Das Finanzamt hat unter Bezugnahme auf den Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 19. Februar 1921 es abgelehnt, der Beſchwerde abzuhelfen. Die eingelegte Rechtsbeſchwerde wurde als unbegründet zurückgewieſen. Das Finanzamt war nach§ 13, Abſ. 2 der Reichsabgabenordnung an die in der genannten Ver⸗ fügung enthaltene Anweiſung des Reichsminiſters der Finanzen, die Steuerpflicht der Genoſſenſchaft in Fällen der vorliegenden Art zu bejahen und demgemäß zu veranlagen, gebunden Mußte es aber zur Veranlagung ſchreiten, ſo folgt daraus zwingend, daß ihm auch das Recht zuſtehen müßte, diejenigen Erklärungen von dem zu Veranlagenden zu fordern, welche zur Durchführung des Veraa⸗ lagungsverfahrens erforderlich ſind. Iſt alſo das Finanzamt zur Vornahme einer Veranlagung angewieſen, ſo iſt der zu Veranlagende zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. 6. Seite. Nr. 595. Mannheime — Generai-Anzeiger.(Abend ⸗ Ausgabe.) D onnerstag, den 22. Dezember 1921. Börs 68s Wan eeeeee die Tendenz nicht einheitlich War, weil lich . 5 1 3 17 Aar, Well 1 rersehen sir ͤ Frankfurt, 22. Dez.(Drahtb.) 18 nicht in Auftrà die veränderte politische Situation noch Wer 1955 eben ist, dab 55 bevorst 5 tb.) hlit Rücksicl ee e 5 „ eeren ee,, kund Phönir etm 100 i ruhig ab. Die Haltung blieb ü N e Verkehr höher ein, andererseits ve benier eene dn Wen pne n ee e 955 einheitlich, eee en e 100%% ale 8 der Stickereiindustrie in der Schwei 11 anden. em Umschwung Devi skatt- burg 790, Hallesch Kali 500. Xnili gebessert, Held-in schweizerische Stickereii 1 1 der Ekfektenbörse ei g am Devisenmarkt hat sich Elektr lallesche Kali 500. Anilinwerte, Schif eiindustrie befindet sich un⸗ e ee 5 25 ektropapiere überwiegend„Schiffahrts- und r sehr schwierigen Lage. Di 85 gemacht. Der Doll⸗ g ge Tendenz bemerkbar Im frei ö egend schwächer, A. E. G. mi. gen für St. G eee e len e e i pen i een een ae durs von 179. Mexikani Seg ittagsstunde ei Spezide—.—-Stahl 610, Benz 610. Bei de er deutsch reits 1. Mihion Franken hersch 55 Am Markte der e konnten sich sind über wiegend bedege iin Soitzeugeschan e e Klen⸗ 810—820 F Chemische gegen Zellst. W 5 WaIdh minus 100% Da- Die Schweizer e rel 1 ganz an sich zu reiben. uxe 18 500, Deutsche Pel„Mansfelder leum setzten bei leb of plus 50%. Deutsche Pet zu schließen und il 5ͤ o 1 Stahl 630, Laste etroleum 1400, Benz 585, Becker- ſeld haften Umsätzen 100% höher ei 10Lage hat di iren Arbeltern zu Kündigen Piese uwße Sichel 875. ber eee 880, Tiag 575, ung de Verlaufe blieb das Geschalt sehr slil 5 benenparie, valntesens ach S meen meinen slill bei mäßlig schwäch jablen Werie blieb im allge- gaben auf die Vorge ich zuversichtlich. Augsburg-Nürnber verschene Lander getcrd aee ee ee, 8 ergaben Preisnachlàsse Cher erer Tendenz. Montanpapieref e Vorgänge in der.-V. 300% nach. sagt, daf z. B dis A Ein Bericht aus St. Galleg—5 falls Schwankungen Höh emische Aktien unterlagen eben- Deui Neumann ihre 9 90!r und e entleeen⸗ hütte Braubach, 3 War Blei- und Silber- isenmarktf berg bei e 0 Automatenfabrik in E ürste, werle. Niedriger stellten sie 1 5 de e und Anilin- Fr kr Frankfurter Devisen. hat. In Na de Ne ele in Arbon verkau e air ued Kieper m E. G. bei erster Notiz 660. ankfurt, 22. Dezbr.(Drahtb.) Im u. Cie., eine große Schi lie orschacher Stickereifirma ürn eee eee e eee Von sonstigen eeee Devisen bei ruhigem Geschäft e 30 Automaten und die ins Leben gerufen mit auch Waggonfabrik Fuchs, Hi elberg 30% auf 660 ein ngen machten späterhin wei FFF uchs, Hirsch Kupfer und Prankenthaler den amtlichen Märkten trat Kaufl weitere Fortschritte. Aufmit 2 enfalls in Ravensburg eine A zekerei 8 t ein, wodurch di it 22 Maschinen erst utomatenstiicke nach. Unter Angebot lagen f eine weitere Erhöhun 11 u„wodurch die Preise rstellen. 1895 enfabrik Di gen Metall- w. ng erfuhren. Im amtlich rühy 1 Oelfabriken. Frankfurter H Riedinger, Vereinigte 1 8 folgende Kurse genannt: London 745 17 nlich 70250, Rei ÜùB; 12 5 Kursen gesucht, Braubank ied enbank waren zu höheren Holla 33(1440), Brüssel 1360(1375) Newpork 5 762˙, ge eeeee für Ernährung und La r ee t die ee el 1 Rnelastahf 91d. Pie geschültifche d 64½(6070 Scbusiz 2450(840, Liallen 250 6800.„ angeregte Belleferung ren billigtem n e den ehen Krageh wWeiter an, da die amtllon 21. Dezember 22 Dezember 21. bezember22„ bollen abgelefnt.— trat gegen Schluß Leklärt sind. Auf Foſſana—— 88in 55 e 80 cert—— 22 l.. Weneee Augenheng 1 isti 25 480, Harpener bis 1100 Weee eeeppee Daimler Seigten ſt213.80 ftalg 30 f778.50 f378.40 Schgeden. f81 80fb82.40 f dlen de eegeee erfuhren 8. 715—730. 1 722 20 223.90 270 8 1315.601324.40 1420 50 442350 betrug die Ein Außenhandeli 1se findet aänge. Die nächs aris 1331.10 1333.90 146.01447 Sddte b den 2 Fer l e e ſes le g ee eeene bestverziuslich Dauwarn4835 40 760 50 24 10 20.40 Sdapest 86% Pert ve 270070 1000 E5e a) Inländisehe. che Werte. nmarx 3535.40 3543.50 845.80 3658.70 f5 apest27.22 27.28 28.59 28.65 dar, das heiflt 5 256 061 000 beee e 570 781 d00 dern 14%%% Banndelm uon 1804— 10. Frankfurt 53 226.70 220.30 213.70 244.30 Jahre. Dem Gewicht nach 1 255 Fr ee rerganer el ee e eeeeee e e ege i fee ga 0 0 33.—— de. dente.— geld 28 aen weniger als im glei f Aaes ein 39 1835„ 4250 geld briet der Ausfuhr bellef des Vorjahres. 555 3½%„ 10068—— San 1 107.50 108.— Fanische 1337.50 1352.59 alte..———auf 1 806 430 Tonnen mehr als im Jahre 102 iee 8e Beutsoßhe gelch 7 7% Permstadt„„I. 2229*—.— ̃ 4 do. unk. 5 1325 77.50 77.504% Fr—.——.—Französl 92 15 7½ go. uak, b. 50 J% feſtoire u e 100,——.— re 0„ 0 JTT e e eer aeebeees 270 l Relohs-Sohatzanw. 99.75 2 40% Halnz 5 Desterreleh sbfetkt.. 385 3585 Feetetaneoe.:: 2 251 m. Mannheim. 22. bolge chen e 4½% W. u. V. d0 904% Pforzhelm Tendenz: 7 EL„„„ 8580 0 endenz: fester.. ſdei edt nerrente an deun u Produt—.— 1 15de— 95.80—.— W 80 2 Ceschäftsstille: Untsgtg. Produkt kt 15 5690— ¶0 sen. wur Se e enheen 1818 84.35 81.70 1 N** Lebhaftes Geschäft am Devisenm Vergleten aun ketet 86—.— aersg 1 75 reul. 8 5755 9 e 12.— 4 4 Berlin, 22. Dez.(Eig. Drahtb.) Am e gleichen Preise. etzten Börsentag erg sich ungefähr 0 4% Preubische konsols 73.— 69. 41½% do. Sohatzabwels. 23 60 34.— as Geschäft etwas lebhafter, doch beteili 4ͤ 5.—.— 4 l. 4o. Süderns.85 25.— Spekulation am Geschs r, doch beteiligte sich fast nur die Amtliche Preise der Man Produktenbbrse „%„ 5 FVT daggenrel Meanrelm dine See Bag. Aaleihe von 1918 82 50 80.25 3% Rumäplen 1903 148.——.— Noten 142. Die Mark kam aus A eee Weien 700-70 f 8 3 beer 40 Bad. 8 7995 69.50 87.— 1740 au. gene am. 118.50—.— 2,95—3,00, Kopenhagen 2,75—2 78 msterdam mit 1,55, Zürich Hafer 560—570, Mais t 600, Gerste 700—70 4 von—— o do. am. Renten- 1 geb 45 5 beer e——.8 426 8/7 95.— 199.——7 2 A, Wiesenheu 300 Pren Str. 4, Erbsen inl. 700 B 3½ e ebehne, 81h 81.5 27 rda,lache dottante 110.—* 21•U„% 9% d0. 870 620 4% veer gne aseng 148 f 9 5 We 2% gey-Pfülfg. 8550— 300% 40. Sgte..007 380 50.— Kolſand geld Eriet I deld I Brlef fü Aus der elsässischen Tabaki been meur, S 8., eeee 8888 3208056.65Lew Vorkſ 772 820 175 führung des Tabakm bakindustrie. Durch die F %½ ſossen von 89 u. Os.80 FIJ 1218.— Ohrietlania 2257 8 2842 50 Sogeln 2885 60 1408 10 f421.8 1458.35 den, in be dee R 0 abds—, 8% edesntepig alel, 357645 223 05 Seanen 2887 40288280258 30285 70 schadigt. Wäbrend der Mane gie kleinverbraucherer⸗ — 1 8% Tebudntepes 1 2200. 900.— fleleingefe 4445 554454.45 9estUn 2557.0 2882.50 2562 30 2857.75 Stellun N ee war dh 115 aee Die— on Tabakerzeugnissen vollständi 3 anbeschralf, Banh-Aktien. 8 Loadon ee 257% 22 2 dem Waffenstilfstand 1818 Tabakpriratfndustrie irt eelt 05 Allg. Otsck. Oreditbank 320.— 308. A 18. 75 e 8 0 de Werte 58Een 2 ee Saglesdegnene—.— 10³0.— ö 105 en Fabriken die Wer ck en. 1 1 3 pen terbee d— S. e, Wie wir sei Dreedner Bank. 91e en Napitef arBellend de VPPT 600.——10. Dezembe 4 J. di meldeten, beschloß die a. o..-V ere e Erzeugnisse bis zur Erschs Indus 2 nnn 700.— 200.— gardwerte ehek. 88.— 28.— auf nom 550 85 die Erhöhung des Srun e e 0 Um dem Gespenst der,—— tenen aunene e 210.— 200.— Slent, Fabr. uüntein 509.50 5775⁰ ist nun in das an woeee e Zzutreten. 208 ach———————— aere, 194 de Ban 438.50 470.— Fbe. Weller-t— öffentlichung 1 cher— bentach-Aslat. Bank eee ee e S ersicht eh le aurn 51 g e, e le e e en— a8 ee 2 dae— erechts auf die neuen Altti s Bezugs- riken sollen demr privaten T. „ Uhbersee Bank—.— 5 aokfabr.—.— 900.— pis ei tien aufgeforderf. D Auch 355 ˙ Deutsoche Verel— Iltramarin Fabrik 575.— 5 is einschl. 1 2. Januar ge deelet. 108—.— daun Sen 1225.— 1208.— Platze bei der D zwar am hiesigen den fertigen Fa 1 8 70 und Leiwingen 3, B„ e Bebang ag de,a. anden Febab. 5 Uetallb. e 201.——Algem. Elektr.-Ges. 883.— 674.— ee verkaufsgel n verdringt werden. Hitteid. Oredttnank bee r——— Ro 5 ee e 28.80 Feſten Suiteaune 80— 285— Unter di de enee eee Sohift. Osstef. Pregit-Anst. 100.— 98.50 Lahmeyer 470.— 485.— fũ ee wurde unter Mitwi e ee e e— , ee e beleeg le gale fr der e. be e 5—— 20.— Rh. Elektr.-Ues. n. 590— 75.— i lägi afts f* ainz sowie n 1 a0h ˖ 15 Adelnlzche gredltbanx Aee 88.— Geurbatfmeige eine Aeee Eirmen Rotterdam angekommen. und am 20. Dezbr. nachmiitags n tiyp.-Bank 5 Lelgt u utelfer 88 250.—gründet J0 0 1 mit dem Sitz in 0 5 udd. Bodenßreditb.—.—*.— 601.— idet. In den Aufsichtsrat d 04 e— ealg Sange 50.— 8— Sewählt: di ut. er neuen Gesellsch Herausgeber, Di e ee e e ege ee e 5 —— feaeen l— Handel And ch Be eim, Direktor der B on: Ferdinand Heyme 28., Mannheim, 6, 2 260 gghen—— ee e Nen 4— del und Industrie Eiliale 31 r Bank für Verantwortlich fü eyme.— Hauptſchriftleitung:„ 2. n. ee e 1255 4% Erwin dlatz in Firma zul annheim, Kommerzienrat Franz Ki ich für Politik: J..: Ir. Fri 9. Dr. Jrttz Gordenba e ß ˙ ene le e u 455 00 9010 8 205 0— 5. e 8* 2 + N 42 2 750— Wa, teglee 9 5 Maier, Mannheim, Josef Sagsch önfelder: für Anzeigen: Karl Oine⸗ b——— 40. Sdſch ingsert 818.— 60.— Vogel—.— eee. Zuffenhausen, Leo Vogel i in— —2 wer en 1 llerpener 1020.— 112.—„ 700.— 50.— anachet berufen, kierr Naie 8 15 1 1—5 1 al. Feee balnfereeen en S. Stein Sohn, Worms. us Stein in Firma „liesteregeln 1050.— 1150.— 0 509.— 428.— ü F Fiee ee— 6. dsagdenterne, Ggellzetet, ür kandrkeiiatt u. adusen ö fac e dereh. 299— 755.— d eneg ulgen 887.— 182.— auf 3 Mill. 4 erdönt ung Das Stammkapital wurde ud 15 + bh. 1100.— 688.— ee ee e deutsche Gesellschaft tur Landwirtsche in»Südschaft“, Süd- Febs.v,katr ji111 e eeeeee .„Kön.- u. Laurahutts 700.— 760.— flald M8u, Mahmngen.———9— Itterkraitwerk.-G. Nachd 1 Trausport-Aktie 5 Karisruher Mason. 850.— 320.— gegründete Itterkr 5 96. die vom Kreis Mosbach 19 n. Tuxsohe industele 540—tre rkraftwerk.-G. ins Handelsregi 5 — 1 1 55 ei 1 gohantung 470— 460. 480b. u. Arm. Klena 8 ragen worden ist, hat die Ausgabe Raa e panenel 10.— 2. en 820—.— von 225 begonnen. sgabe der Aktien zum Kurse eee e enen eee 20———.— 708l 68.— 509.— Hardheim 801 G. m. b. H. in more& Ohio 60. ſ6.— fen Fa 5860.— 518.— Aktiengesellschaft mit einem San Vernehmen nach in eine Industrie-Aktien. Ver. Deutsohe Oeltab—.——umgewandelt werden. Das W. ünelcafitel von un wi Asoh. Zell Forzellan W²e r. 885.— 370.— wie erklärt wird 15 erk ist gut, beschäftigt und Kebn b Mer ie Wrerde e Badische Led auch für absehbare Zeit en 5 e,, eee eee 5 4 Selsütt J. Fab.(Ag.) 890.— 623.— 618.— 880.— 45, Mill. durch Ausgabe v. e e e ee e eeer Feekeee ee bene 22————8—.— 20.— eschränkter Dride ende es mehrfachem Stimmrecht und Cöwenbrauerel Slnner 2525 75 innerel Ettilngen 18..—-— zugsaktien über je 1000. dar e 1 5„ 1400.— Dividende. ee ee wee een weeeen 5 8 n en 86.— 428.— Loltohm, Sell u. EE. e de Ap be ng ur chwartz-Stsrener ahr. Maldh— i i0 i öhung um be, eee e e eee ae enchmigte die Kapitelserböhung un 1004 5.—1 688.— incke Hoffmann- We 8 4 Berliner Wertpapierbörse. die Naplialserhus 55 5 Die.-V. ge- 4 Anziehen des Dollarkurs gründet mit der vorgenommenen E re e e K 8 ses. befriebes. Zunächst sollen 15 Mi eee(Eig. Drahtb.) Der vorläufige ergeb geben und zu 140% von ei eee ee e 4 dionatos er Londoner Verhandlungen und d geb- pflichtung übernomm on einem Konsortium mit der Ve een ne haben die Unsicherheit über di keds⸗ einem Rürse von 300))% ˙·- 40 CCCCCC0CC0000 meee e ee e n Fe immt. Man betonte, daf r. Kusbau der Lauchhammer-W F) n 1 ch anscheinend wieder sei ien vorerst15 Mill mer-Werke dienen. Auß eeeeeee ee seinen Willen gegenüber Eng- III. 1 Vorzugsaktien aus n. Auberdem sollen bis auĩ 180 an Auch wer, Dollar zcf aulf apeedtee Kà Kurse von 2007% an ein Renserile I. Salewsk an. Auch die Efiekieaknfee waren Hberwiegend HZeit die Werks mſt Aufte Kigstellt daf auch ür die pächfe Ubec⸗ Zeit die Werke mit Aufträgen 0 kür die nächste] Vertretung, Alfred Honecl, 18557 5 2 ee-und Ausland reich- cl, Mannlieim, Meerfeldstr. 23, Fe 3⁵²³ 1 In- und- 20„Fernspn. on „„FF eeeee ee eeeeee eee, 25 5— zag — 0 2 onnerstag, den 22. Dezember 1921. 2. Seite. Nr. 595. d0 5 9 dass unser langjähriger Mitarbeiter Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, davon Kenninis zu geben, Hen Franz Oberförster in Homburg vor der Höhe verschieden ist. Herr Philipp war eine Reihe von Jahren bis zum Kriegsausbruch für uns in Russland tätig. Wir betrauern in ihm nicht nur den Verlust einer allerersten, erfahrenen Kraft, sondern auch einen mit hohem Pflichtgefühl und hervorragendem Charakter ausgestatteten Beamten und Kollegen, dessen Andenken wir stets in Ehren halten werden. Vorstand und Beamte der Zesstofffabiik Waldbaf. MANNHEIM-WALDTHIOF, den 21. Dezember 1921. 15782 N8 4 Todes-Anzeige. Den Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß Helg Fibfessel Mad Ji dag dact seit 22 Jahren ununterbrochen in Mannheim seinen Lehrerberuf ausübend, nach kurzem schweren Leiden im Alter von. 72 Jahren gestorben ist. Im Namen seiner Freunde Julius Jahl. Die Beerdigung findet Freitag, 24. Denz., vormittags 11½ Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. 15794 Nach einem Leben treuester Pflichterfüllung starb gestern im 385. Lebensjahre unsere liebe, un- vergeßliche 56070 Fräulein Liselte Isemann Luise Moll Amalie Beck Elsa Hesse Dora Mohr Maria Scholtmatet Hans Kilthau Verlobte Mannheim-Käfertal, Dezember 1921 5886 Im Alter von 77 Jahren verschied heute morgen 6 Uhr nach kurzem, schweren Krankenlager an ene n unsere liebe, gute Mutter und Grohmutter, Frau ſiina Schreck WIe. aus Mannheim. Tieferschüttert und schmerzerfüllt setzen wir hiermit alle Verwandten und Bekannten in Kenntnis. SAARBRUCKEN 3, Arndtstr. 5, KONSTANZ j.., MANNHEIM, Rupprechtstr. 14, den 19. Dezember 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Ernst Pfabe und Frau nehst Kindern Alfred Rempke und Frau Karl Huck und Frau nebst Kindern Franz Schreck und Frau nebst Kind Auf Wunsch der Verstorbenen findet die Ueber- kührung zwecks Beisetzung nach Mannheim statt. Die Beerdigung findet morgen, Freitag, vor- mittags 11 Uhr von der Leichenhalle des Städt. Friedhofes aus statt. Danksagung. Für die uns anläblich des Hinscheidens unseres unvergeßlichen erwiesene Anteilnahme sprechen wir unseren innigsten Dank aus. MANNHEIM, Dezember 1921. Die trauernden Hinterbliebenen. 15800 Rerm keinrich Alstadt 1— btagz. Handesssortgsgongen;. ſtelle dieſes eesssgsssssgs ön“ aarrocken-Appaats 5 wieder eingetroſſen 5702 95 . Barber. N2. 10 und Rathausdurchgang 3 waneen Telefon 588 Otio zictengr 15 l N. . Wegen des erfahrungsgemäß ſtarken Andrangs u den Schaltern der sgutſchriften in Sparbücher und Entleerungen Wdgen jetzt ſchon norgenommen, wenn Aenderungen chr Verbffantichungen dar Stadtgenende. Städt. Sparkaſſe Mannheim. klelder wendet, äckerſtr 11 tädt. Sparkaſſe kön marckplatz „Horren-, Damen-“ ändert, repar., hügelt, reinigt wie neu, Schweickart, Nähe Bis⸗ S38 hor⸗ Hausſparkaſſen während des Monats Januar nicht vollzogen werden. Zinsgutſchriften werden W parbuch nicht mehr in Ausſicht ſtehen. 93 Naähmaschinen Knudsen, 7, 3, Tel. 3403. S124 Acb. Dame übernimmt Gefl. unter Z. B. 68 an die Geſchäfts⸗ lattes erwünſcht. 6047 488 2 1 Jurch 8 we crale Jwee geratung auf Hrund tentaht FnntM Mlauntpein 0.5 Kehene Sinreugen! Alt eingeführter Vertreter erſter Tpncheg Ind Tahabtabien mit vorzügl. Reiſendenorganiſ.(Büros und Lager Königsberg) und erſtklaſſigen Referenzen E1²4 Jucht kir Dötpreuden Heizerkelung leiſtungsfähiger vornehmer Zigarrenſabrik. Gefl. Angebote unter G. U. 183 an Rudolf Hosse. Königsberg i. Pr. WDatt auf säümtliehe Sehuhwaren. 108 manuheimer General-Anzeiger. cubend · Auusgabe) Ausgabe neuer Aktien. 85 Die außerordentliche Generalversammlung vom 10. Dezember 1921 hat de⸗ schlossen, das Grundkapital vom nom. M. dureh Ausgabe von Stück 200000 auf den Inhaber lautenden, kür das Geschäftsjahr 021 zur Hälfte dividendenberechtigten Aktien über je nom. M. 1 000.— zu erhöhen. Das gesetzliche Bezugsrecht der Akttionäre ist ausgeschlossen worden. Die neuen Aktien sind von einem Konsortium übernommen worden, mit der Verpflichtung. diese den Inhabern der alten Aktien zu den nachstehend aufgeführten J 4 5 0 en zum Bezuge anzubieten ac tragen ist, zum 12. Januar 1922 einschliesslich in Berlin 5 Dresden Frankfurt a. M. Köln „Essen a. d. Ruhr bũren 5 „Eschweiler „Karlsruhe „Magdeburg „Mannhbeim „Oldenburg „Schwerin „Amsterdam „Basel und Zürich Auf je nom. M. . Bei der Anmeldun werden soll, ohne entrichten. 0 5 Anmeldescheines Quittung erteilt. zu tragen. Anmeldescheines. Die 0 übernehmen die Bezugsstellen. Berlin, im Dezember 1921. Nathan. BANK 350000000.— auf nom M. 550000000.— idem die durchgeführte Kapitalserhöhun in das Handelsregister einge- fordern wir unsere Aktionäre auf, ihr 0 0 1. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat bei Vermeidung des Ausschlusses bis ezugsrecht wie folgt auszuüben: bei der Dresdner Bank „dem Bankhause Hardy& Co. G. mn. b. H. der Dresdner Bank Dresdner Bank in Frankfurt a. M. dem Banchause L.& E. Wertheimber der Dresdner Bank in Cöln dem Bankhause Deichmann& Co. „ Bankhause A. Ley „ Bankkhause Siegfried Simon- der Dresdner Bank in Essen dem Bankhause Simon Hirschland der Dürener Bank „ Eschweiler Bank dem Bankhause Veit L. Homburger „ Bankhause F. A. Neubauer der Dfssdner Bank Filiale Mannheim Oldenburgischen Landesbanłk Mecklenburgischen Bank „ den Herren Proehl& Gutmann, komman- dite der Dresdner Bank „ dem Schweizerischen Bankverein sowie bei sämtlichen andern Niederlassungen der Dresdner Bank während der bei diesen üblichen Geschäftsstunden zu geschehen. Das Bezugsrecht kann provisionsfrei ausgeübt werden, am Schalter während der üblichen Geschäftsstunden eingereicht werden. So- weit die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der Korrespondenz erfolgt, wird von den Bezugsstellen die übliche Bezugsprovision in Anrechnung gebracht. 7000.— alte Aktien entfallen 4 neue Aktien zu je nom. M. 1000.—. sind die Aktien für die das Bezugsrecht geltend gemacht ividendenscheinbogen mit einem Anmeldeschein in doppep ter Ausfertigung, wovon ein Exemplar mit einem nach der Nummernfolge ge- ordneten Nummernverzeichnis zu versehen ist, einzureichen. Vordrucke hierzu sind bei den Bezugsstellen erhällich. Die Aktien, auf die das Bezugsrecht ausgeubt worden ist, werden abgestempelt und zurückgegeben. Der Bezugspreis von 223% ist bei der Ausübung des Bezugsrechtes bar zu 2 Ueber die gezablten Beträge wird auf dem zweſiten rxemplar des Die Kosten der Börsenumsatzsteuer(Schlussnotenstempeh) sowie eine et- waige Steuer auf Ausübung von Bezugsrechten hat der bezichende Aktionr Die Aushändigung der neuen Aktien erfolgt nach deren Fertigstellung bei der- enigen Stelle, bei welcher das Bezu ihr üblichen Geschäftsstunden gegen Rückgabe des mit der Quittung versebenen Die Bezugsstellen sind berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers dieser Quittung zu Prüfen. ermittlung des An- und Verkaufes des Bezugsrechtes einzelner Aktien recht ausgeübt wurde, während der bei 15700 DRESONER BANKR Beste und sicherste bilden die 24 Millionen Teilschuld- verschreibungen gesichert an erster Stelle aui das im Aufbau begriffene Anwesen N 7, 7(lrüherer Saalbau Mannheim). Wir werden hinten auf dem Platze ein großes Geschäflshaus mit zwei Wohnungen erstellen, das schon im Rohbau fertig ist und mit den vorhandenen ausgedelmten Kellereien unsetem Geschäſtsbetrieb dienen soll. An der Vorderfront wird ein vier⸗ stöckiger Kontorbau ertichtet. Der Kosten- aufwand für die gesamten Baulichkeiten beläuft sich voraussichtliceh auf—5 Mil- llonen. Austelle von Hypotheken werden wir Teilschuldverschreibungen in Stücken von M. 500.—, 1000.—, U. 2000.— herausgeben. Diese Teilschuldverschreibungen wer⸗ den zu 5½½% verzinst. Für dieseſben haftet nicht nur das Grundstück, sondern auch die Genossenschait. Piospekle sind erhiltlich auf, dem Kontor unseres ſetzigen Betrlebes in Mann- heim B 6, 5, sowie bei der Südd. Revisions- und Treuhand-.-G. Mannheim, wo auch Zeichnungen hierauf entgegengenommen Werden. 2 Di.iète Zeichner, als welche auch Nicht- mitglieder der Genossenschalt zugelassen sind, werden, der Reihe nach berücksichtigt. Wir behalten uns vor. bei einer votaussicht- lichen Veberzeichnung die einzelnen Zeich- ner im Verhältnis zur gesamten Zeichnung zu berücksichtigen. Sudd. Weinzentrale Stutigart Zweigniederlassungen: Freiburg, Uim, Mannhelm, Karlsruhe. Der Vorstand: W. Schneider. 0. Ludewig. K. Schanz. 3 N J. Löttler. ZBügeleisen un⸗ Nachttisch-Lampen Steh-Lampen Zug Lampen zu alten Preisen bei Schuhhaus Müllecker, Waldhofstrasse 17. Belcuduundskörper ogeleisen,Jaschenlarmpen,Batterien,feuerzauge Auf Glühlampen jeder Art 5% Rabatt Auf Wunsch 15574 Ratemzahlung kulantest ohne Preiserhöhung. Sämtliches Installationsmaterial, Isolierrohf verbl. 11 mm Mlk..50 per Meter. Wiederverkäufer Sonder- rabatt, Vertreter gesucht! Muz“ kerttitig-Ceefgchaft n. k. M Telephon 2844. Stadtgeschäft: Mittelstr. 16, am Meßplatz. (Elektrohaus Neckarstadt). 1 Iselierrohr usna. Nuhle da anm e a.— Mart 15780 G. H. Juger. E 3, 7. Waren-Ablellung. Wir bieten an: Pfund Mark Reines 15796 Sonwoingschmate pPfund 2 Marte Telenken 8834. 1 G. H. Jäger, E 3, 7 sofern die Aktien — —— ....—-—:!....—5é˙.— geſetzlichen Vertreter ausgeübt 8. Seite. Nr. 395. Donnerstag, den 22. Dezember 1921. anntnachüngen Auszug aus dem Artikel 91 des Friedensvertrages von Verſailles: Die deutſchen Reichsangehörigen, die ihren Wohnſitz in den endgültig als Beſtandteil Polens anerkannten Gebieten haben, erwerben von Rechts⸗ wegen die polniſche Staatsangehörigkeit unter Verluſt der deutſchen. Die über 18 Jahre alten deutſchen Reichs⸗ angehörigen, die in einem der als Beſtandteil Po⸗ lens anerkannten Gebiete ihren Wohnſitz haben, ſind berechtigt, für die deutſche Reichsangehörig⸗ keit zu optieren. Polen deutſcher Reichsangehörigkeit im Alter don über 18 Jahren, die in Deutſchland ihren Wohnſitz haben, ſind ebenſo berechtigt, für die polniſche Staatsangehörigkeit zu optieren. Die Option des Ehemannes erſtreckt ihre Wirkung auf die Ehefrau, die Option der Eltern erſtreckt ihre Wirkung auf Kinder unter 18 Jahren. Allen Perſonen, die von dem oben vorgeſehenen Optionsrecht Gebrauch machen, ſteht es frei, in den nächſten 12 Monaten ihren Wohnſitz in den Staat zu verlegen, für den ſie optiert haben. Es ſteht ihnen frei das unbewegliche Gut zu behalten, das ſie im Gebiete des anderen Staates beſitzen, in dem ſie vor der Option wohnten. Sie dürfen ihr geſamtes bewegliches Gut zollfrei in das Land mitnehmen, für das ſie optiert haben. Die etwa beſtehenden Ausfuhrzölle oder Gebühren werden dafür von ihnen nicht erhoben. In dem Teile Oberſchleſiens, in dem die Volksabſtimmung ſtattgefunden hat, treten die Optionsbeſtimmungen erſt nach der endgültigen Zuteilung dieſes Gebietes an Polen oder Deuiſch⸗ land in Kraft. Die Option für Deutſchland oder Polen auf Grund des Artikels 91 Abſ. 3 und 4 des Ver⸗ trags von Verſailles wird durch Abgabe einer Er⸗ klärung(Optionserklärung) zu Protokoll vor dem Beirksamt oder durch ſchriftliche Erklärung(Un⸗ terſchrift polizeilich oder notariell beglaubigt) an das Bezirksamt ausgeübt. Für elternloſe Perſonen unter 18 Jahren, für Minderjährige von mehr als 18 Jahr bei denen die Vorausſetzungen der Entmündigungen vorlzegen, ſowie für ſolche Perſonen, die ent⸗ mündigt oder unter vorläufige be⸗ ſtellt worden ſind, wird Option durch die Die Friſt für die be der Optionserklä⸗ rung(Optionsfriſt) endigt mit Ablauf des 10. Ja⸗ 5 nuar 1922. Alle Optanten erhalten nähere Auskunſt auf Zimmer 17 des Bezirksamts. Geburtsurkunde, Familienbuch und ſ Ausweispapiere ſind mitzubringen. Mannheim, den 20. ember 1921. Badiſches Bezirksamt.— Polizeidirektion. 2 Verdingung. Für die Kaſernenneubauten in Ludwigs⸗ gafen am Rhein werden verdungen: Kammergebàude 1) Verputzarbeiten 2) Juſtallationsarbeiten (Nutzwaſſerleitung) Unterlagen bezieht man, ſo lange Vor⸗ 15714 rat reicht, gegen Selbſtkoſten von der2 Zauleitung Ludwigshafen am Rhein. Bleichſtraße 49, woſelbſt auch Zeichnungen und Bedingungen zur Einſicht aufliegen. Eröffnung der vorſchriftsmäßig einge. reichten Angebote am Montag, 9. 1. 1922: für 1. um 9 Uhr, für 2. um 10 Uhr vormittags in der Bauleitung, Bleichſtr. 49. Be ichsvermögensamt Kaiſerslaulern. Nelawintschaft. m Mobrenkonf' Telephon 1937 Morgen Freitag, 23. Dezember Sdladhttest; 1 Hermaunn Haumesser. PFPC˖C˖ ˙1 Malnaen in mnel 8137 F 2, 18 2 N Bobbert, Leagbazuszlalz U. fl Ank. von Sammlungen u. Einzelstndtes. SDezlalhtät: Alt-Europa. 10 Rohbraunkonlen Maschinenpreßptiori sofort liefer bar, bietet an 8159 Walther Boes, Düsseldorf Bergwerks- und Hütten- Produkte Drahtanschr.: Hüttenboes, Fernruf 7368. Haut-, Blasen-:. Frauenleiden (ohne Quecksilbet, ohne Einspritzung), Blut-, Urin-Unter suchungen 1 Auſklürende Broschüre No. 56 diskret voerschl. M..—(Nachnahme M..50) . per.-Inst Ur. ed. Holländer 2 inbagbefen Prankfurt a.., Bethmannstraße 36, gegen · nder Frankfurter Hol. Tel. Hausa 696. Eio raguch 11—.—7 Uhr. Sonntags 10—12 Uht 1„ nach don neuest. wlssensoh. Methoden ohne Be- rufsstörung Tür alte Zahn-Gebisse werden 2. Zt. die höchsten Preise bezahlt. Seee Lehrstelle Manuheimer General-Auzeiger.(ubend-Ausgabe.) Ifene Stelſe 25 Vornehmer, gus erhalt. gepolſterter 6061 blauer gut bezahlt. erbeten. Kraft als 2 b 8 auf Büro's tätig —.5 5 im Stenographieren. 5 Bewerbungen agan die Geschäftsstelle dies. Zeitg. 8 erbeten. aneneeeeg lüngere erforderlich. Lahres 0 7, 1(8143) Tel. 6770. Todleu-fuhmann geſucht. B4434 Angeb. unt. Z. G. 73 an die Geſchäftsſtelle Tücht. Selbstandiges Mädchens für Küche und Haushalt bei guter Bezahlung zum ſofortigen Eintritt geſucht. H 7. 24, Merz. Zuverl. ſchulentl. 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