ſcheink ſich das Kabinett Dr. kommiſſion in Paris mit ſich reden laſſen. einzugreifen. Herr Dr. Rathenau, der ja bekannt Bezugspreiſe: zu Mmannheim und Amgebung monatlich ſrei ins Baus gebracht Mark 16.—. burch dle Poſt bezogen pierteljährlich Mark 48.—. poſtſcheckkonto nummee 17850 garisruhe in Saden und Aummer 2917 Cuöwigshafen am Rhein. Bauptgeſchäfteſtelle E. 6. 2. Seſchäfts»Kebenſtelle neckarvorſtadòt, Waldhefſteage Nummer 6. Lernſprecher nummer 7030, 7031, 7932, 7048, 7043, 7008. Telegramm⸗Noreſſe: Generalanzeiger Mannhelnt. Erſcheint wöchentlich zuodlf Beilagen: Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der 81 A1. Die unerbilktliche Reparaliensfommfſton. Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter. Die Abordnung, die unter der Führung des Staatsſekre⸗ tärs Fiſcher nach Paris gefahren iſt, um mit der Repa⸗ rationskommiſſion mündliche Fühlung zu nehmen, hat einen recht ungnädigen Empfang gehabt. Auf die Frage, od die Beantwortung der bekannten vier Rückfragen nicht noch etwas Zeit habe, bemerkte der Vorſitzende der Reparationskommiſ⸗ ſion unter Verzicht auf jede Herzlichkeit im Ton, es ſei völlit Sache der deutſchen Regierung, ob ſie es für zweckmäßig holte, ſhre Antwort jetzt zu erteilen oder zu verſchieben. Jedenfalls ſei für die Reparationskommiſſion die Aufſchul der de ſchen Regierung null und nichtig, ſolange die R beantwortet ſeien. Die deutſche Abordnung zog f zurück, um neue Informationen aus Berlin einzuholen. leicht hat ſie es aber auch für nöt halten, ſich in Paris gleich an Ort und Stelle mit Heern Dr. Rathenau zu be⸗ ſprechen. Denn wenn der ehemalige deutſche Wiederaufbau⸗ miniſter auch mit großer Beharrlichkeit den privaten Charakter ſeiner Pariſer Reiſe betont, ſo ſteht er doch ſicher den Ver⸗ handlungen, die in Paris geführt werden ſollten, nicht ſehr ſerne und er wird als Vertrauensmann der deutſchen Regie⸗ rung wohl ebenſo wie dieſe wiſſen, was nun geſchehen ſoll. Sehr leicht wird es allerdings weder Herrn Dr. Rathe⸗ nau noch der deutſchen Regierung fallen, dieſe Frage zu be⸗ antworten. Denn nichts wirft ein helleres Licht auf die Er⸗ folgloſigkeit der Rathenauſchen Tätigkeit in London und in Paris, als die Art, wie die deutſche Abordnung von der Repa⸗ askommiſſion empfangen worden iſt. Als die Londoner Beſprechungen zwiſchen Lloyd George und Briand ergebnis⸗ dos abgebrochen wurden, befand ſich auch das Stundungs⸗ geſuch der deutſchen Regierung zunächſt auf dem toten Punkt. Denn nicht im Briefwechſel zwiſchen Herrn Dr. Wieth und der Reparationskommiſſion kann dieſes lebenswichtige Pro⸗ blem gelöſt werden, ſondern nur durch eine Ueberwindung des franzöſiſchen Widerſtandes gegen jede maßpvolle und vernunfk⸗ gemäße Behandlung Deutſchlands. In dem Verhalten der Reparationskommiſſion ſpiegelt ſich deshall mit Notwendigkeit wieder, wie die Dinge eigentlich ſtehen. In dieſer Beziehung Wirth einer recht erheblichen Täuſchung hingegeben zu haben. Vor kurzem wurde hereits in einer halbaͤmtlichen Notiz der Exwartung Ausdruck ge⸗ geben, daß die bevorſtehende Konferenz in Cannes zu einer neuen und pflichtungen führen werde. Die Regierung Rötig gehalten haben, den verſchiedenen Reif Dr. Rathenau ein gewiſſes Relief zu geben. Mit der Ge⸗ heimnistuerei kann man allein auf die Dauer die Heffentlich⸗ keit nicht abſpeiſen. Und deshalb ſuchte die erwähnte halb⸗ amtliche Notiz den Eindruck zu exwecken, als ſei der Erfolg für uns auf der Konferenz von Cannes ſchon ſo gut wie ſicher. War dem ſo, ſo mußte wohl auch die Reparations⸗ Der tote Punkt, auf dem ſich die ganze Angelegenheit zunächſt befand, war leicht zu überwinden, wenn man ſich mit der Reparationskom⸗ miſſion mündlich ins Benehmen ſetzte. Die von Herrn Dr. Wirth geforderte Antwort wurde dann vielleicht zu einer leeren Formalität. Wenn es noch irgendwo einer beſonderer Nachhilfe bedurfte, war ja Herr Dr. Rathenau in Paris, um ermaßen bei den Franzoſen ein großes Kapital an Vertrauen beſitzt! Der Beſuch der deutſchen Abordnung bei der Neparations⸗ kommiſſion in Paris mag ſolchen oder ähnlichen Erwägungen entſprungen ſein. Und nun beweiſt die Aufnahme, die Staats⸗ ſekretär Fiſcher gefunden hat, daß der gange Gedankengang falſch war, weil ſeine Vorausſetzungen nicht ſtimmen. In der Repärationskommiſſion beherrſcht die franzöſiſche Ar⸗ roganz und Unerbittlichkeit noch vollſtändig den Ton, eben weil auch in den allgemeinen Auseinanderſetzungen zwiſchen Lloyd George und Briand die franzöſiſchen Anſprüche noch nicht im geringſten gemildert worden ſind. Herr Briond bat im Senat noch deutlicher geſprochen wie kürzlich in der Kammer. Er hat die Worte mitgeteilt, die er ſofort an Lloyd George gerichtet hat: Frankreich muß bezahlt werden, wenn Opfer gebracht werden müſſen, ſollen andere es tun. Herr Briand läßt ſich alſo keinen Pfennig abhandeln und die Reparationskommiſſion handelt ganz in ſeinem Sinne, wenn ſie der deutſchen Regierung erklärt, bis jetzt habe ſie von dem Stundungsgeſuch überhaupt noch keine Kenntnis genom⸗ men. Welche andern aber ſollen Opfer bringen? Belgien iſt noch härter und unerbittlicher als Frankreich. So bleibt als einzige Möglichkeit, daß England die Koſten eines Reviſions⸗ verfahrens auf ſich nimmt. Dafür wäre es an ſich wohl auch zu haben, aber wie in der Weltpolitik alles nur ein Austauſch e Zugeſtändniſſen iſt, ſo fordert es zur eigenen hädigung ein Nachgeben Frankreichs in der U⸗Bootfrage. Aber Frankreich fühlt ſich in militär. Beziehung außerordent⸗ lich ſtark. Es hat durch Briand in Waſhington die Abrüſtung zu Lande abgelehnt und es beſteht jetzt auf dem uneingeſchränk⸗ ten U⸗Bootbau, mag auch die engliſche öffentliche Meinung ſich darüber entrüſten. So liegen die Dinge kurz vor der Eröff⸗ nung der Konferenz von Cannes keineswegs hoff⸗ nungsvoll. Und des zum Zeichen hat Herr Staatsſekretär Fiſcher mit ſeinen Begleitern den hoffnungsfreudigen Beſuch bei der Reparationskommiſſion mit einem recht unfreundlichen Empfang büßen müſſen, der ihm wohl vorläufig die Luſt ge⸗ nommen hat, den Bittgang zu erneuern. 8 Die Pariſer Jinanz- und Wirtſchaftsfonferenz. eines internationalen Konſortiums. WB. Paris, 31. Dezbr. Die Havas⸗Agentur veröffentlicht folgende Mitteilung: Die induſtriellen und aen De⸗ legierten Frankreichs, Englands, Italiens, Ja⸗ führten zu der Abfaſſung eines Planes, der dem Oberſten Rat in Cannes vorgelegt aus der Umgebung Loucheurs gab dem diplomatiſchen Ver⸗ treter von Havas folgende Erklärung über die Konferenz ab: keineswegs mit der behandelten ſie die Probleme, die von der internationalen Wirtſchaftskonferenz ecörtert werden ſollen, über deren Einberufung der Oberſte Rat in Cannes auf Vorſchlag der britiſchen Bisher iſt übrigens noch Heutſchland noch Rußland zu dieſer künftigen Kon⸗ ſerenz eingeladen. Die Induſtrie⸗ und Finanzdelegierten faß⸗ ten die Notwendigkeit einer internationalen Aktion 0 ſichen Marktes. erechreren Regelung der deutſchen Schuldder⸗ Frage der deukſchen Schuld. auf keinen Fall dürften iß es wohl für die von Frankreich zu fordernden en des Herrn die Sachlieferungen herabgeſetzt werden. klärte nach dem„Petit Pariſien“ ferner, Sie überzeugten ſich kin ſtionsfrage ſolle ucde imer Frauen⸗Jeitung.— Maunh . Anzeigenpreiſe: die kleine Zzelle Mk..— ausw. Mkf. 5— 5 Stellengeſuche u. Fam.⸗Fnz. 200% Rachlaß. Neklame k. 18. Rnuahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8/ Uhr, Abendbl. nachm. 2% Uhr. Für Auzeigen an beſti mmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine herantwortg.üdern. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtßrungen uſw, derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ſ. ausgef⸗ oder beſchränkte Rusgaben oder füe verſpütete Rufnohme von Nnzeigen. Ruſträge durch Seruſprecher ohne Sewüßhr⸗ er Mulikk⸗ Zeitung.— Bildung und Unterhaltung. eim wird. Eine autoriſierte Perſönlichkeit der alliierten Staaten beſchäftigten ſich Die Delegierten Frage der Reparationen, noch weniger und franzöſiſchen Regierung zu entſcheiden hat. keine Macht, insbeſondere weber Wirtſchaftsregime in Europa zu verbeſſern. von der Solidarität, die nach dieſer Rich⸗ die verſchiedenen Staaten mit einander verbindet. Das franzöſiſche Theſe, die ſeit zwei Jahren von Frankreich igt werde. Heute allgemein anerkannt würde die Han⸗ die in Europa infolge des Krieges herrſche. Sie Verſagen des ruſ⸗ Andere Stgaten ſähen ihren Wechſel⸗ kurs in verängnisvoller Weiſe ſinken. Ihnen müſſe man zu Hilfe kommen. Es ſei aber unerläßlich, von dieſen Ländern formelle Garantien zu erhalten, um den Reſpekt des Privat⸗ beſitzes im Freihandelsverkehr und die Schaffung einer le⸗ galen Währung zu erlangen. Alle dieſe Bedingungen ſeien in einer einſtimmig von der Wirtſchaftskonferenz angenommenen Erklärung formuliert. Ein internationales Kon⸗ ſortium mit franzöſiſchem und engliſchem Kapital unter der Mitwirkung Amerikas und Deutſicchlands werde gebildet. Auch die Beteiligung Italiens und Japans, wenn auch in geringem Maße, ſei hierfür geſichert. Es ſei auch mit der Beteiligung B zlgiens und Hollands 31 rechnen. Zu beſtimmen bleibe noch die Währung und wann die Miſſion des internationalen Konſortiums erfolgen ſoll. Dieſe Frage werde noch von den Finanzſachverſtändigen ge⸗ prüft und ſicher in einigen Tagen geregelt. Der vollſtändige Plan für das internationale Uniernehmen würde alsdann dem Oberſten Rat zur Genehmigung vorgelegt. Erklärungen Briands. WB. Paris, 1. Jan. Briand erſchien vor dem Senats⸗ ausſchuß für auswärtige Angelegenheiten und erklärte zur Auge, um das ng E verteid delskriſe, würde weſentlich verſtärkt durch das Summen in Geld oder In Sachen des Wiederaufbaus Europas ſei die Möglichkeit eine: Zuſammenarbeit mit Deutſchland beſprochen worden, aber nicht unter den ſceegterne Auch unter den Finanz⸗, Han⸗ dels⸗ und induſtriellen Unternehmungen der verſchiedenen Länder ſolle dieſe gemeinſame Tätigkeit erfolgen. Briand er⸗ 0 wenn Deutſchland nicht zahle, würden automatiſch die Sanktionen in Kraft treten. Wenn eine Herabſetzung der deütſchen Schuld— die Zahl von 500 Millionen Goldmark ſei in die Debatte geworfen worden— ins Auge gefaßt werde, ſei formell zwiſchen ihm und Lloyd Frankreichs für 1922 keine Minderung erfahren könne. Der Unterſchied werde durch Ermäßigungen, die die Alltierten ouf ihren Anteil nehmen, oder mit ihrem Einverſtändnis durch eine Verſtärkung der Lieferungen in natura gedeckt wer⸗ den, die Deutſchland leiſten ſolle. Bezüglich der interalliierten Verhandlungen erklärte Briand, daß die Wechſelkurſe ſtabi⸗ ſiſiert werden ſollten. Was Cannes anbetreffe, ſo ſei ein feſtumriſſenes Programm, hervorgegangen aus der genauen Kenntnis der Sachlage, noch nicht aufgeſtellt.—8 Nach dem„Echo de Paris“ erklärte Briand im Senats⸗ ausſchuß weiter, die Schuld, die durch die Verträge feſt⸗ geſetzt ſei, könne weder ausgelöſcht, noch in irgendeiner Form beſonders aber der Gläubiger und der Länder, die von den Zahlungen Nutzen zu ziehen hätten. In der Debatte gab Ribot ſeiner Verwunderung Ausdruck, daß die Regierungen die Möglichkeit eines Moratoriums für Deutſch⸗ land ins Auge faſſen, während die Reparationskommiſſion noch keine Entſcheidung darüber getroffen hat. Unter keinen Umſtänden dürfe die belgiſche Priorität in Frage geſtellt werden. Auf Anfragen ſagte Briand, die Repar a⸗ auf der europäiſchen Wirt⸗ ſchaftskonferenz nicht behandelt werden. ONB. Cannes, 2. Jan. Die engliſchen Delegierten ſind in Cannes eingetroffen. Briand wird am 3. Januar vor⸗ mittags erwartet. Er wird von 13 Delegierten und einer Anzahl, Journaliſten begleitet ſein. Die Konſerenz von Pafhinglon. Keine-Boote gegen Handelsſchiffe. Betlin, 2. Jon.(Von unſerem Berliner Büro.) Bal⸗ four hat, wie über London gemeldet wird, im 15er Aus⸗ ſchuß einen Antrag eingebracht, wonach die 5 Großmächte untereinander der Anſicht ſind, die Verwendung der U⸗Boote gegen Handelsſchiffe als geſetz⸗ widrig zu bezeichnen. Abgeſtimmt iſt üher den Antrag Die Kabel. WB. Waſhington, 1. Jan. Die Führer welches das Staaten zu George abgemacht worden, daß der Anteil vermindert werden, ohne Einverſtändnis aller Unterzeichner, noch nicht worden. Es heißt aber, daß die Vertreter der 5 Großmächte ihr Einverſtändnis bereits ausgeſprochen haben. der verſchiedenen Konferenz⸗Delegationen kamen bei Staatsſekretär Hughes zu⸗ ſammen, der ihnen Kenntnis von einem Abkommen gab, durch abel Mab⸗Guam den Vereinigten fällt, das Kabel Pap⸗Schanghai und das Kabel Yap⸗Menalo an Holland. Das Abkommen wurde ledig⸗ Särraut nahm im Namen Frankreichs die Vereinbarung ohne Vorbehalt an, Großbritannjen machte einzelne Vorbehalte und Italiens Vertreter erklärte, ſeine Regierung darüber befrager zu wollen. Ein ſpäteres Abkommen wird die Einzelheiten für die beſte Ausnutzung der Kabel und Vereinbarung regein Die Juweiſung von Ilugzeugmullerſchiffen. WB. Waſhington, 31. Dez. Die Abrüſtungskonfereng hat geſtern den brſtiſchen Vorſchlag über die Zuweiſung nort Flugzeugmutterſchiffen angenommen. Durch den⸗ ſelben werden Großbritannien und den Vereinigten Staaiemn je 135000, Japan 81 000 und Frankreich und Italien ſa 60 000 Tonnen ſolcher Schiffe zugewieſen. 8 der Plan einer engliſch-deulſchen Parlamenkarier⸗ e Ron erenz. 7 8 Berlin. 31. Dez. Zu den Mitteilungen der„Freiheit“ über den Verſuch Dr. Streſemanns, eine interparlamen⸗ kariſche Konferenz in Amſterdam zur Beſprechung der Repao⸗ rationsfrage zuſtandezubringen, ſchreibt das Organ der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die„Zeit“: 17 5 5„ „Nachdem durch dieſe Veröffenklichung der Schleier von einem Vorgang meggezogen worden iſt, der— gleichgültig, wie er ßch entwickelt hätte— unter allen Umſtänden einen bedeutungsvollen Verſuch darſtellt, zwiſchen dem engliſchen und dem deutſchen Polke eine Annäherung in den für Deutſchlands nächſte und fernere Zukunft entſcheidenden Fragen herbeizuführen, hilft es nichts mehr, die in underantwortlicher Weiſe durchbrochene Ver⸗ kraulichkeit einſeitig noch ſtützen zu wollen, zumal in den An⸗ gaben der„Freiheft“ der wahre Kern der Sache mit tendenziödſem Entſtellungen umkleibet iſt. Wir ſtellen daher feſt; 5 N Von engliſcher Seite iſt durch eine Mittelsperſon an Herrn Dr. Streſemann die Auregung gelangt, eine Zuſammenkunft eng⸗ liſcher und deutſcher das Reparationspro blem geſpruchen werden ſollte. dieſes Planes ſtrengſtens gewahrt werde. Darauf ſind auch die wenigen Abgeordneten, mit denen Dr. Streſemann über die Sache ſprach und ſprechen mi drücklich hingewieſen worden. bruch begangen und die Sache dürfte der Gedanke der Zuſammenkunft allerdings g ſein. Ob das im Intereſſe Deutſchlands liegt, mögen diejenigen, die die Indiskretion begingen oder verſchuldeten, vor ſich ſelbſt verunt⸗ worten. Es wäre durch die Zuſammenkunft die⸗ erſte Gelegenheit ge⸗ dern zufämmenzubringen und ihnen eine dürch die unter Umſtänden eine weſentliche E Lage Deutſchlands häkte erreicht werden können. tige Amt wäre ſelbſtverſtändgich in Kenntnis geſetzt daß auf deutſcher Seite teilzunehmen.“ Nach weiteren Ausführungen der„Zeit“ iſt die Anregung von engliſcher Seite ausgegangen, die von einer ganzen Reih⸗ engliſcher Parlamentarier unterſtützt wurde. Die Aüsſichten wären günſtig geweſen, wenn die nötige Unterftützung in Deutſchland zu finden geweſen wären. Nach weiteren Aus⸗ führungen der„Jeit“ ſind die Sozialdemokraten ſchuld daran, daß der Plan durch Indiskretion vorzeitig de⸗ kannt wurde. Deshalb ſei er geſcheitert. Der„Vorwärts wendet ſich gegen dieſe und erklärt, daß der Abg. Her mann Müller von der an ihn ergangenen Einladung Streſemanns nur zwei Mil⸗ gliedern des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes Mittei⸗ lung gemacht habe. Es ſei gauz ausgeſchloſſen, daß die„Frei⸗ heit“, die zuerſt die Nachricht über den Konferenzplan brachte, von hier aus direkt oder indirekt informiert ſei. Offenbar ſei von einer anderen Seite, die der„Zeit“ näherſtehe, über die Sache mehr als nötig berumgeſchwätzt worden. Hermann Müller habe für die Sozialdemokratiſche Partei die Beteſ⸗ ligung abgelehnt, weil von einer ſolchen geheimen Konferenz, die nicht geheim bleiben konnte und die zugleich mit der Konferenz von Cannes tagen ſollte, eine Störumg der offtziellen Verhandlungen zu befürchten ſei. * Geneigtheit Mit der hämiſchen Bekanntgabe des Vorſchlags, ziwiſctten deutſchen und engliſchen Parlamentariern eine allgemeine Ausſprache herbeizuführen, durch die„Freiheit“, und zwar im Wege eines Vertrauensbruchs, iſt der ganze Plan ins Waſſer geſallen. Die Form, in der die„Freiheit“ die Sache preisgab, und ferner die Form, in der der„Vorwärts“ ſekundierte, laſſen deutlich erkennen, was für Beweggründe dabei mitgeſprochen haben. Wer ein wenig hinter die Kuliſſen zu blicken imſtande iſt, der weiß auch, daß in Kreiſen der Sozialiſten und der Unabhängigen immer noch trotz aller Enttäuſchung die Hoffnung vorhanden iſt, mit Hilfe der franzöſiſchen Genoſſen einen völligen Umſchwung in der franzöſiſchen Politik Deutſchland gegenüber herbeifüh⸗ ren zu können. Daß dieſer Gedankengang völlig abwegig iſt. und daß alle dieſe Hoffnungen nicht die leiſeſte Ausſicht auf Verwirklichung haben, muß freilich allen Leuten klar ſein, die ſich ein wenig Wirklichkeitsſinn für Fragen der großen Polt⸗ tik bewahrt haben. Aber leider gehören die Führer der Sozia⸗ 11 70 und der Unabhängigen nicht zu dieſen Leuten mit poli⸗ tiſchem Wirklichkeitsſinn, wobei nur daran erinnert ſein möge, daß ſich vor nicht langer Zeit auch Dr. Breitſcheidt in Paris aufgehalten und durch ſeine Tätigkeit der deutſchen Sache nicht gerade genützt hat. Dieſe Kreiſe betrachten jeden Verſur einer Annäherung an England als eine unbefugte Einmiſchung und Durchkreuzung ihrer Pläne. Grunde ſind ſie eifrig beſtrebt, jede Möglichteit eines Eun verſtändniſſes mit Eugland zu verhindern. Daß bei der heu⸗ tigen Stimmung in Frankreich uns nur von England eine gewiſſe Unterſtützung zuteil werden kann, vermögen die er⸗ leuchteten Köpfe in den Redaktionen von„Vorwärts“ und „Freiheit“ freilich nicht einzuſehen; wohl auch nicht die nähere Umgebung des Reichskanzlers. So weit wären es immerhin Zerſchlagung des Planes pans und Belgiens hielten unter Miniſter Loucheur mehrere Sizungen am Quai d Orſay ab. Die Beratungen lich offiziös veröffentlicht. Es wird unter den üblichen Bedin⸗ gungen zur Kemitnis der Regierungen gebrocht werden⸗ dem Vertrauensbruch und zu der zarlamentarier zuſtandezubkingen, bei der üben Zur Voraus- ſetzung wurde von engliſcher Seite gemacht, daß die Vertraulichkei! ißte, um ihre Zuſtimmung zu erreichen, aus« Wenn nun trotzdem ein Vertrauens⸗ in die Oeffentlichkeit gebracht wurde, eſcheiter“t ſchaffen worden, Porſamentarier aller Parteien aus den beiden Lanm⸗ Ausſprache zu ermöglichen, rleichterung der Das Auswär⸗ worden, ſobalt) die Fühlungsnahme mit den verſchiedenen Fraktionen ergeben hätte. beſtand, an der Zuſammenkunft Ausführungen 85 —3 Gründe, die 2 einer Ausſprache von engliſchen und deufſchen Parlamen: ————̃— Se e eeer e. bHe Serd ar. okreet grdeigas cgerrterstengtr he-dsiel Kacrgeentertfxrut rerrte 2. Seite. Nr. l. 75 Mmannheimer General-Anzeiger.(mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Januar 1922. tariern Veranlaſſung gegeben haben. Sie allein wären ſchlimm 5 genug, es kommen aber noch perſönliche und parteitaktiſche hinzu. Daß die Anregung nicht, wie„Freiheit“ und„Vor⸗ wärts“ behaupten, von einem, ſondern von einer ganzen Anzahl maßgebender engliſcher Parlamentarier ausge⸗ gangen iſt, und daß dieſe ſich an den Führer der Deutſchen Volkspartei mit dem Erſuchen gewandt haben, die Anregung au ſeine Kollegen im Deutſchen Reichstag weiterzugeben, genügt für die Gegner, nicht nur ihre Mitwirkung zu ver⸗ ſagen, ſondern das Gelingen durch den Vertrauensbruch zu dereiteln. Es wäre für einen waſchechten ſozialiſtiſchen oder unabhängigen Politiker ein unerträglicher Gedanke, daß es dem Abg. Dr. Streſemann glücken könnte, auf dem angedeuteten Wege nicht nur England und Deutſchland, ſon⸗ dern der ganzen Welt einen großen Dienſt zu leiſten. In⸗ 9 folgedeſſen verfiel man auf eine Intrige, um zu verhüten, 5 725 Herr Dr. Streſemann und die Deutſche Volkspartei einen Erfolg erzielten, der ſich vielleicht auch parteitaktiſch günſtig ausgewirkt hätte. Selbſtverſtändlich hat ein jeder ſolcher Ge⸗ danke, Herrn Dr. Streſemann und den wenigen, von ihm ins Vertrauen gezogenen Fraktionsmitglieder der Deutſchen Volkspartei völlig ferngelegen, denn ihnen liegt nur daran, dem deutſchen Vaterland zunützen. Es bleibt das 5 traurige Vorrecht der andern, aus kleinlicher Parteitaktit und aus ebenſo kleinlichen perſönlichen Gründen ein verdienſtliches und nützliches Werk vereitelt zu haben. 88 Die Polilil Poincareés. WB. Berlin, 31. Dez. Im„Berliner Tageblatt“ veröffentlicht nunmehr Theodor Wolff die angekündigten Dokumente zur Be⸗ leuchtung der perfönlichen Politik Poincarés und zwar handelt es ſich um Berichte Iswolstis aus den Jahren 1912 und 1914, die von der Sowjetregierung aus ruſſiſchen Archiven üeg. gefördert worden ſind und die demnächſt veröffentlicht werden ollen.* In einem Bericht vom 5. Dezember 1912 heißt es, Poincage habe die engliſche Regierung darauf hingewieſen, daß die Unterſchrift Englands unter den Neutralitätsvertrag mit Deutſchland den der⸗ zeitigen engliſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſofort ein Ende bereiten würde. Unter dem 18. Dezember 1912 berichtet Iswolski von einem Telegramm eines ruſſiſchen Generalſtabes, wonach dieſer den öſter⸗ reichiſchen Rüſtungen einen rein deſenſiven Charakter beimeſſe und wonach Rußland ſelbſt in dem unwahrſcheinlichen Falle eines öſter⸗ reichiſchen Ueberfalles auf Serbien nicht Krieg führen werde, verſetzte Poincare und alle franzöſiſchen Miniſter in die größte Beſtürzung. In demſelben Berichte heißt es: Ich bemühe mich, die für uns wün⸗ ſchenswerte Stimmung in Regierungs⸗ und politiſchen Kreiſen auf⸗ recht zu erhalten und zu verſuchen, gleichzeitig auf die Preſſe ein⸗ zuwirken. Wie Ihnen bekannt iſt, beteiligke ich mich nicht direkt an der Verteilung von Subſidien. Die Verteilung wird aber unter Mitwirkung der franzöſiſchen Miniſter vorgenommen und hat bereits 9 die nötige Wirkung gehabt. Am 29. Jonuaz, kurz nach der Wahl Poincares zum Präſiden⸗ ten der Republik, berichtet Iswolkski über eine lange Unterredung mit Poingcre, der geäußert habe, daß er nicht verſäumt habe, ſich des ihm zuſtehenden direkten Einfluſſes auf die franzöſiſche Außen⸗ politik zu bedienen, um die Veränderlichkeit einer aus dem engli⸗ ſchen Bündnis mit Rußland aufgebauten Politik ſicherzuſtellen. Es ſei der franzöſiſchen Regierung von größter Wichtigkeit, die Mög⸗ lichkeit zu haben, die fran zöſſche öffentliche Meinung auf die Be⸗ teiligung Frankreichs an einem durch die Lage auf dem Balkan hervorgerufenen Krieg vorzubereiten, daher möge Rußland keinerlei Einzelhandſungen unternehmen, die einen ſolchen Krieg ohne vorhergegangenen Meinungsaustauſch mit Frankreich hervor⸗ rüfen könnten. In einem Briefe Iswolskis an Sſaſonow vom 30. Januar 1913 wird bemerkt. daß Poincare ſich bis zur endgültigen Uebernahme der Präſidentſchaft täglich im Miniſterium des Akußeren hale, und daß ſein Nachfolger Jonnart ohne ſein Wiſſen und Einvernehmen keinelei Anordnungen getroffen habe. Aus ſeinen langen Unterredungen mit beiden Staatsmännern habe er folgenden Schluß gezogen: Die franzöſiſche Regierung iſt ſich deſſen bewußt, daß das Endergebnis der augenblicklichen Verwickelungen die Teil⸗ nahme Frankreichs an einem allgemeinen Krieg notwendig machen, wird und ſieht dieſer Möglichkeit kaltblütig entgegen. Damit aber Frankreich jede Minute Rußland in weiteſtem Maße ſeine Hilfe erweiſen kann, bittet uns die franzöſiſche Regie⸗ rung inſtändigſt, keinerlei Einzelhandlungen ohne vorausgegangenen Gedankenaustauſch mit dem verbündeten Frankreich zu unternehmen, denn nur unter dieſer Bedingung kann die Regierung die fran⸗ zöſiſche öffentliche Meinung auf die Notwendigkeit der Teilnahme an einem Krieg vorbereiten. Am Schluſſe dieſes Berichtes, in dem, wie Iswolsky hervorhebt, die Begründung der Herren Jonnort und Poincare mit ſaſt photographiſcher Genauigkeit wiedergegeben iſt, erzählt der Votſchafter von einem neuen Verſuch des Berliner Kabinettes, Frankreich in einer Sonderverhandlung über die Bal⸗ kanangelegenheiten hineinzuziehen und bemerkt, Poincare habe ihm geſagt, er kenne die Neigung Cambons zu beſonderen Beſprechungen mit dem Berliner Kabinett und er habe Jonnart auf die Möglich⸗ keit hingewieſen, derlei Verſuchen von Jagow ein Ende zu machen. In einen« Kommentar zu dieſen Aktenſtücken bemerkt Wolff, als Poincare die höchſte Stufe im Staate erreicht hat, ſieht er von dieſer Höhe aus den kommenden Krieg als etwas ſelbſtverſtändliches an. Er ſträubt ſich nicht gegen dieſen Gedanken, er iſt kaltblütig und wünſcht und verlangt von Rußland nicht etwa eine Friedenspolitik, ſondern nur, daß man ſie recht⸗ zeitig in alles einweihe. Er begründet dieſen Wunſch nicht mit det Hoffnung, das Unheil noch abzuwenden, ſondern lediglich damit, daß er ſonſt das franzöſiſche Volk nicht auf die Teilnahme am Kriege vorbereiten kann. Speziell weiſt Wolff noch darauf hin, daß durch den Bericht Iswolskys die Behauptung Poincares, er habe an der Verſetzung des wegen ſeinex Paſſivität getadelten ſran⸗ FzJöſiſchen Botſchaſters in Petersburg, Louis, durch Velcaſſé leinen Anteil gehabt, Lügen geſtraft wird, ferner darauf, daß der Be⸗ richt Iwolskys die Bemerkung Vethmanns erktürte, mit der Macht Poincares habe Jules Cambon die Tongrt gewechfelt und ſoi ſicht⸗ lich verändert geweſen 4 Ne Verſtändigung mit den Eiſenbohnern. Entgegenkommen der Negierung.— Sofortige Wiederauf⸗ 5 nahme der Arbeit. 5 WB. Berlin, 31. Dez. Zwiſchen den unterzeichneten Ver⸗ tragsparteien des Lohntarifvertrages kam foigende Verein⸗ barung zuſtande: 1. An Stelle des bisherigen Ortsklaſſenverzeichniſſes des Lohntarifes tritt das vom Reichstag beſchloſſene Orts⸗ klaſſenverzeichnis für die Reichsbeamten, deſſen Ver⸗ 3 kündung im Reichsgeſetzblatt unmittelbar bevorſteht mit den AUAenderungen, die bis 1. 3. durch den Reichsrat⸗ und Reichs⸗ kagsausſchuß noch getroffen werden ſollen. Soweit in ein⸗ zelnen Orten das bisherige Ortsklaſſenverzeichnis des Lohn⸗ ktarifvertrages eine höhere Einſtufung als das nunmehr über⸗ nommene Ortsklaſſenverzeichnis vorſteht, wird den Arbeitern, ſo lange ſie in einem ſolchen Orte beſchäftigt bleiben, für die Dauer der Gültigkeit des Tarifvertrages der Unterſchiedsbetrag als perſönliche Zulage fortgewährt. 5 Faiür die Arbeiter der Bahnmeiſtereien wird der Lohn nach der Ortsklaſſe des Ortes feſtgeſetzt, in deſſen Ge⸗ mieindebezirk der Rottenführer ſtändig oder überwie⸗ gend tätig iſt. Iſt der Rottenführer in mehreren Gemeinde⸗ bezirken tätig, die nicht derſelben Ortsklaſſe angehören, ſo iſt der Lohn der höchſten Ortsklaſſe dieſer Gemeindebezirke zu Zahlen. Die Beſtimmung des 8 4(8) des Lohntarifvertrages wird aufgeboben mit der Maßgabe daß nach§ 30(3) des Lohntarifpertrages entſprechende Anwendung findet. Pie vor⸗ ſtehende Vereinbarung tritt am 1. 10. 19214 in Kraft. 9 zuſchüſſe in Höhe von 1 Mark tig funktionieren wird. 2. An ſolchen Orten, an denen bisher in dem Lohntarif⸗ vertrag Weberteuerungszuſchüſſe vereinbart waren, werden dieſe mit Wirkung vom 1. 10. vorläufig um 1 Mk. ſtünd⸗ lich erhöht. Auf den Geſamtbetrag der Ueberteuerungs⸗ zuſchüſſe wird ein Unterſchiedsbetrag angerechnet, der aus der verzeichniſſe ſich ergibt. Die Ueberteuerungszuſchüſſe gelten als Vorſchuß auf die nach Ziffer 4 und 5 endgültig feſtzu⸗ ſetzenden Löhne und Ueberteuerungszuſchüſſe. 3. Im beſetzten Gebiet werden vorläufig mit Wir⸗ vom 1. Januar an, denjenigen Orten, die ſowohl nach kung dVbie berigen Ortsklaſſenverzeichnis des Lohntariſvertrages, als äuch nach dem nunmehr übernommenen Beamtenorrs⸗ klaſſenverzeichnis zur Ortsklaſſe A gehören, Ueberteuerungs⸗ findet entſprechende Anwendung. 4. Es wird feſtgeſtellt, daß nach Zuſage des Reichs⸗ kabinetts die allgemeinen Verhandlungen über die Gehalts⸗ und Lohnbewegung am finanzminiſterium beginnen. 5. Anſchließend an die Verhandlungen zu Ziffer 4 wer⸗ den mit Beſchleunigung zwiſchen den vertragſchließenden Par⸗ teien beſtehenden etwaige neue Ueberteuerungsszuſchüſſe mit Wirkung vom 1. Januar endgültig vereinbart. 6. Die Streiktage werden nicht bezahlt. e wegen Arbeitsniederlegung finden nicht att. griffe in die Verwaltung, Betrieb und Verkehr. 7. Die Ausführungsvereinbarungen laſſen die vertragſchließenden Parteien folgen. Die vertragſchließen⸗ zenden Vereinigungen verpflichten ſich, mit allen zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln auf die ſofortige Wieder⸗ aufnahmeder Arbeit hinzuwirken. Deutſcher Eiſenbahnerverband: gez. Scheffel, Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteter: gez. Brund. Allgemeiner Eiſenbahnerverband: gez. Scaruppo. Reichs⸗ verkehrsminiſter Gröner. WB. Ktöln, 1. Jen. Die Streikleitung der ſtreikenden Eiſenbahner im Eiſenbahndirektionsbezirk Köln wies ihre Organe an, ſofort einen Aufruf zu erlaſſen, mit der Auffor⸗ 5. Januar im Reichs⸗ derung am Montag früh 6 Uhr die Arbeit in vollem Umfange wieder aufzunehmen. Linksradikale Quertreibereien. Berkin, 2. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verſtändigung zwiſchen den Eiſenbahnern und dem Reichsverkehrsminiſterlum hat am geſtrigen Neufahrstage die Verkehrsverhältniſſe noch nicht weſent⸗ lich gebeſſert. Es iſt nicht leicht erſichtlich, woran die Schuld liegt. Vielfach wird behauptet, die Verſtändigung am Samstag abend ſei ſo ſpät erfolgt, daß eine dienſtliche Mit⸗ teilung über die Beendigung des Streikes noch nicht an alle Bahnhöfe hätte ergehen können. Das Ullſtein⸗Montag⸗ Morgenblatt behauptet indeß, daß hinter der mangelhaften Wiederaufnahme der Arbeit linksradikale Treib er ſtehen. Handzettel würden verteilt, die zu neuen Strei⸗ ken auffordern, womit allerdings auch die geſtrige Haltung der„Roten Fahne“ übereinſtimmt. Tatſächlich iſt es geſtern noch vielfach zu ſchweren Ausſchreitungen gekom⸗ men. Auf dem Bahnhof Weſtend ſind Arbeitswillige von Streikenden beläſtigt und mißhandelt worden. Auch auf dem Güterbahnhof Spandau haben Ausſtändige Arbeitswillige zur Niederlegung der Arbeit zu bewegen verſucht und erſt die anrückende Schupo hat Ordnung zu ſchaffen vermocht. Der „.⸗A.“ meint allerdings, daß heute morgen die Arbeiter ſich wieder vollzählig in den Werkſtätten einfinden und daß im Laufe des Tages das Räderwerk der Eiſenbahn wieder rich⸗ Geſtern war das, wie gefaat, nach nicht der Fall. Die Ringbahn ſtand geſtern abend zeit⸗ weilig völlig ſtill. Nur Milch, Lebensmittel und Kohlen⸗ transporte wurden befördert. Empfang beim Reichsprüſidenken. WB. Berlin, 1. Jan. Der Reichspräſident empfing heute die Chefs aller hieſigen fremden diplomatiſchen Ver⸗ tretungen anläßlich des Jahreswechſels. Der apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Pacelli, als Doyen des diploma⸗ tiſchen Korps hielt folgende Anſprache: Herr Präſident! Zum erſten Mal ſeit dem Weltkrieg verſammelt ſich das diplomatiſche Korps in Verlin anläßlich des Neujahrsfeſtes vor dem höchſten Beamten der deutſchen Republik. Ein glückliches Ereignis, ein Sinnbild fortſchrei⸗ tender Rückkehr der Menſchheit zum Ideal der Brüderlich⸗ keit und des Friedens zwiſchen den Völkern, welches Ideal den Ruhm der zipiliſierten Völker bildet. Möge die gött⸗ liche Vorſehung, die die Menſchen zu edlem Streben an⸗ ſpornt und ſie leitet, ihnen krotz der Verſchiedenheit der Stämme und Staaten ermöglichen, in dieſem Jahre die wirkliche unddauerhafte Verſöhnung der Vol⸗ ker zu vollenden, die von allen aufrichtig erſehnt wird und ſich auf die Achtung des Rechtes, auf der fruchtbaren friedlichen Arbeit und auf den ewigen Geſetzen der Gerech⸗ tigkeit und Wahrheit gründet. Von dieſen Gefühlen ducch⸗ drungen, bringen wir Ihnen heute, Herr Präſident, inmit⸗ ten der ſchwierigen Aufgaben der Gegenwart, unſere Hul⸗ digung und gleichzeitig unſere Glückwünſche für ſie ſelbſt und für das deutſche Volk dar. Der Reichspräſident erwiderte: Herr Nuntius! Für die Glückwünſche, die Euere Ex⸗ zellenz als Sprecher des diplomatiſchen Korps zum Jahres⸗ wechſel dem deutſchen Volt und mir als ſeinem Vertreter dargeboten hat, bitte ich meinen tiefgefühlten Dank ent⸗ gegenzunehmen. Gern folge ich Ihnen in dem Gedanken, den heutigen Beſuch der Herren Vertreter der fremden Mächte als ein Symbol der allmählichen Rückfehr der Menſchheit zum Friebden zu beirachten. Der Umſtand, daß dieſe Worte aus dem Munde des Vertreters Seiner Hei⸗ ligkeit des Papſtes kommen, der ſein vornehmſtes Ziel da⸗ rin erblickt, ein Frieden auf Erden zu ſchaffen und zu er⸗ halten, gibt ihnen in meinen Augen eine beſondere Bedeu⸗ 1 tung. 90 deutſche Volk wünſcht für ſich nichts anderes, als in friedlicher Arbeit neben den übrigen Völkern ſein nationales Daſein wieder⸗ aufzubauen. bemühen wird, durch fruchtbare Zuſammenärbeit mit allen übrigen Völkern der Menſchheit den wahren aufrichtigen Frieden zu geben. Mit dieſer großen Hoſfnung im Hoerzen, Furchdrungen von dem Bawußlſein, daß ihre Erfüllung Ge⸗ bot iſt, bitte ich Sie, Herr Nuntius, und Sie, meine Kerren, duch meine Glückwünſche für Ihr Wobſergelen und kür dos 5 Völ⸗ Zedeil en der von Ihnen vertretenen Reglerungen und Böl ker entgegenzunehmen, 8 58 5 Bei dem Empfang waren der Roichskanzler ſomis die beiden Stagktsſekretäre des Auswärtigen Amtes v. herſtufung durch die Uebernahme der Beamtenortsklaſſen⸗ gewährt. Satz 3 Ziffer 2 P ſeparatiſtiſche Zwecke verbinden wollte. Vorbehalten bleibt die Verfolgung gewalttätiger Ein⸗ Frankfurt a.., Baden ohne ſchön zu fär Es gibt ſich der Hoffnung hin, daß im kommenden Jahr die Erkenntnis der Weltnotwendigkeiten 5 weiter wächſt und daß in dieſer Erkenntnis jede Nation ſich Haniel und v. Simſon zugegen. Im Anſchluß daran ſprachen die Mitglieder der Reichsregierung, der Reichskanz⸗ ler, die Reichsminiſter, Staatsſekrtäre, Präſidenten des 1 Reichstages und des preußiſchen Staatsminiſteriums, ſowie die Vertreter des Reichsrats und der Wehrmacht dem Reichs⸗ präſidenten ihre Glückwünſche aus. 5 Bom Parkikularismus zum Jöderaſamus. G München, 2. Jan.(Eig. Drahber.) Unter der neber⸗ ſchrift„Vom Partikularismus zum Föderalismus“ bringt die „Bahriſche Staatszeitung“ in ihrer Neufahrsnummer einen bemerkenswerten Artikel, in dem auf die letzten Reden des bayriſchen Miniſterpräſidenten Grafen Lerchenfeld zu⸗ rückgegriffen wird, in denen er das Wort vom aufgeklärten artikularismus geprägt hat. An dieſen Ausführungen hat die„Frankfurter Zeitung“ Anſtoß genommen. Sie ſcheint, ſo heißt es in dem Artikel, noch immer von der kindlichen Furcht befangen zu ſein, als ob der bayriſche Miniſterpräſident und die bayriſche Regierung mit dem föderaliſtiſchen Gedanken Graf Lerchenfeld dürfte auch über den leiſeſten Verdacht einer ſolchen Unterſtel⸗ lung erhaben ſein. An der Reichstreue Bayerns und ſeiner Regierung nur einen Zweifel zu haben, iſt unehrlich und kzränkend. Wer im übrigen die Verhältniſſe im Deufſchen Reiche mit offenen Augen anſieht, der wird an den Worten vom aufgeklärten Partikularismus nichts Verwunderliches fin⸗ den, ſondern in ihm nur die Feſſſtellung eines wirklichen u⸗ ſtandes erblicken können. Der Partikularismus der deutſchen Volksſtämme und der Einzelſtaaten iſt ſo alt wie das Deutſche Reich ſelber. Es gab im alten Deutſchen Reich ebenſo gut einen württembergiſchen und einen ſächſiſchen wie einen bayriſchen Partikularismus. Auch in Preußen lebte ein ſtarker Partiku⸗ larismus. Dies wird dann weiter dargelegt und erklärt, daß der Partikularismus in Sachſen, Bayern, Württemberg und den übrigen Einzelſtaaten einen vorwiegend antipreußi⸗ ſchen Einſchlag hatte. Seit der Revolution und dem Inkrafttreten der Meimarer Verfaſſung iſt aus dem Partikularismus der Einzelſtaaten der Föderalismus herausgewachſen. Auch Preußen iſt föde⸗ raliſtiſch geworden, und der im Föderalismus teckende Parti⸗ kularismus iſt nicht mehr vorwiegend antipreußiſch, ſondern kehrt ſich gegen den in der Weimarer Verfaſſung ausgeſprache⸗ nen Uniltarismus des Reiches, der von gewiſſen Poli⸗ tikern bei jeder Gelegenheit bis zum Einheitsſtaatsgedanken des Reiches geſteigert wird. Aus dieſer Idee heraus, das Reich zum zentraliſierten Einheitsſtaat zu machen, erklären ſich die verſchiedenen Angriffe auf Rechts⸗ und Hoheitsgebiete der Einzelſtaaten, wie ſie gerade in letzter Zeit verſucht wor⸗ den ſind. Mit dieſem Föderalismus ſteht Bayern ebenſo an der Seite Württembergs, an der Seite Preußens und der an⸗ deren Bundesſtaaten, um das ſtaatliche Eigenleben der Einzel⸗ ſtaaten zu ſchützen und zu erhalten. In dieſem Föderalſsmus treffen ſich auch in Bayern alle bürgerlichen Par⸗ teien und die Koalition der bürgerlichen Parteſen der bay⸗: riſchen Regierung ruht weſentlich auf dieſem Föderalismus. Bayern verlangt mit dieſem Föderalismus bkeine Sonder⸗ rechte für ſich, ſondern was es für ſich fordert und erkämpft, kommt ſelbſttätig den anderen Bundesſtaaten zugute. Daß der föderaliſtiſche Gedanke in Bayern am ſtärkſten lebt, iſt aus der geſchichtlichen Vergangenheit im alten Reich und aus der poſi⸗ tiſchen Stellung Bayerns leicht zu erklären. Die Größe Bay⸗ erns, die politiſche und kulturelle Vergangenheit Bayerns, ſo⸗ wie ſeine ganze geſchichtliche Entwicklung bedingen es, daß Bayern ſein ſtaatſiches Eigenleben unter allen Umſténden er⸗ halten und geſtärkt wiſſen will. Der Kreis derer wächſt, die einen ſolchen Föderalismus der Einzelſtaaten und ein ſtaat liches Eigenleben der Einzelſtagten für berechtigt erklären und auch im Intereſſe des Reichsgedankens be⸗ grüßen. „Deulſches Reich. Der deutſche Geſchäftsträger in Maſhington. WB. Waſhington, 1. Jan. Durch Funkſpruch.) Der deutſche Geſchäftsträger Lang überreichte ſein Beglau⸗ bigungsſchreiben. Er wurde vom Staatsſekretär Hughes empfangen. Die ſchnelle Anerkennung des deutſchen Ge⸗ ſchäftsträgers, der erſt am Mittwoch eingetroffen iſt, iſt auf ſeinen Wunſch zurückzuführen, vom Präſidenten Harding beim Neujahrsempfang am Montag zuſammen mit den an⸗ deren Mitgliedern des diplomafiſchen Korps empfangen zu werden. Beſchleunigte Perſonenzüge. WB. Berlin, 31. Dez. Die Reichsbahn, die zum 1. Febr., um der allgemeinen Preisſteigerung zu folgen, die Perſonen⸗ tarife um 75 Prozent erhöhen muß, führt zum Ausgleich für dieſe unvermeidliche Härte beſchleunigte Perſonen⸗ züge mit vierter Klaſſe ein, die auf weite Entfer⸗ nungen durchgehen und für die Hauptverkehrsplätze günſtige Verkehrszeiten aufweiſen. Dieſe Jiige werden mit der bei den Perſonenzügen üblichen Geſchwindigkeit verkehren, aber erheblich weniger Zeit als die heute fahrenden Perſonenzüge brauchen, da ſie nur an den wichtiaften Stationen Aufenthal( nehmen follen. Die Einführung dieſer Züge iſt mit dem In⸗ krafttreten des neuen Fahrplans, das heißt zum 1 Juni, go⸗ plant. Die Züge werden für, Verkehrsbe⸗ ziehungen, wie beiſpielsweiſe Verlin— ünchen, Berlin— Berlin—Hamburg geſchaffen. Sie werden dritte und vierte Klaſſe führen zweite nur in Aus⸗ nahmefällen. Der Fahrplan und die Jaurzeiten der Züge ſtehen noch nicht feſt, doch wird man den Fahrwlan im gfton⸗ meinen ſo einzurichten ſuchen, daß man 12755 früh morgens in Berlin abfährt und ſpät abends. in. München antommt und umgekehrt. Aehnliches würde für die anderen Verkehrs⸗ beziehungen gelten. Baden. Staalspräſident Hummel 1980 92 0 neue BDaden⸗“ taatspräſident Prof, Hummel chreibt unter der Ueberſchrit Das W Waden“ 15„Berliner Tageblatt“ u..:„Man wiehee ben, ſagen dürfen, daß unſer Staatsweſen geordnet 5 ſohialiſtſſe— bedeuten die n nicht dem Zentrum und den ſozialiſtiſchen Parteien angehöri ben Wah ermaſſen jetzt ſchärfer aulgetretenen Gegenſätze 18 9 9 krächtliche Exſchütterung der Je tigkeit, noch ſind die radikal ſozialiſti⸗ ſchen Kräfte ſo bedeutend, daß ſie als beachtliche Gefahrenguelſen zu betrachten wären. Sorge mache der Gedante, daß VBaden aglas Zuſchußland Vrot, Kartaffe ln und andere Nahrung von außen der brkommen muß und daß unſere Wirtſchaft Kohlen braucht, deren Zufuhr, abgeſehen von allem anderen, von den Waſſerſtänden ſtark abhängig iſt und auch der Gedanke, daß Baden als Südweſt⸗ glacis des feſches in ſeinen Kuktueaufgaben nicht erlahmem derf. Der Reichsgedanke iſt ſeſt verankert in der Geſinnung des bodiſchen Volkes Möge auch das Neich bei den Na eidel. herg, Karleruhe und Freiburg an den Nuhm denken, der dem deus⸗ ichen Geittettezen von dort erwachſem iſt und uns helfen, in unſeren mittleren und Volksſchulen weiterhin die Juelle Ratioe ulen, 5 ſtrömen zu laſſen. Inzwiſchen wird B —— iſoliert betrachtet, zwiſche Baden ſeine 3—5 kraſt nicht erlahmen laſſen. in der Feſtigung ſeiner Zuſtände Wohl 15 neuen republitaniſchen Reiches zu dienen. ——— —— A E nn en een 4 N 85 2 8 5 2 7 7 . N richt Montag, den 2. Januar 1922. Mmannheimer General · Anzeiger.(Miitag-Ausgabe.) 3. Seite. Nr.— Dias Role Kreuz über die Lage im ruſſiſchen hunger⸗ und Jeuchengebiel. Das Deutſche Rote Kreuz läßt uns zur Lage im ruſſiſchen Hunger⸗ und Seuchengebiet einen weiteren Be⸗ zugehen, deſſen Einzelheiten dem Bulletin des Ruſſiſchen Roten Kreuzes vom November 1921 entnommen ſind. Der Bericht gibt einen Ausſchnitt aus dem Bild des Elends, wirft ein grelles Schlaglicht auf die beiden Haupturſachen: Mißernte und vollkommener Rückſtand in hygieniſcher Beziehung und hebt vor allem den Wert ſanitärer Hilfe herror, die zunächſt am dringendſten erforderlich ſei und die, möge ihr Ausmaß zunächſt auch noch ſo beſcheiden ſein, doch ungeheuren Segen ſtiften könne. Von der Größe der Not geben folgende Zahlen ein anſchau⸗ liches Bild: Der Geſamtertrag der Ernte des letzten Jahres belief ſich auf 2 000 000 000 Pud. Nach Abzug der für die Ausſaat erforderlichen Menge blieben für die Volksernährung 1½ Milliarde Pud übrig. Es iſt unbedingt erforderlich, 50 000 000 Pud Getreide aus dem Auslande einzuführen, um die Ernährung einigermaßen zu ermöglichen. Vierzehn Provinzen ſind mehr oder weniger von der Hungersnot betroffen. In Samara beträgt der Erntefehlbetrag 49 Proz., in der Provpinz Aſtrachan 69 Proz. Am ſchlimmſten liegen die Verhältniſſe in der ſogenannten„deutſchen Kommune“, den deutſchen Wolgakoloniſtendörfern, in denen 79 Proz. der Nahrungsmittel fehlen. Auch in der Tartaren⸗, Kirgiſen⸗ und Baſchkiren⸗Republik deckt die Ernte kaum ein Drittel des Bedarfs. Aber auch Provinzen des anſchließenden Gebietes, die nicht direkt zu den Hunger⸗ bezirken gerechnet werden, reichen höchſtens bis zum Früh⸗ juhr mit ihrem Vorrat, ſodaß von dieſem Zeitpunkte ab 12% Millionen Menſchen auf eingeführte Nahrungs⸗ mittel angewieſen ſind. Im Gouvernement Perm iſt das Elend nicht weniger groß als im Wolga⸗Gebiet. Die Land⸗ bewohner nähren ſich von Abfall und Erſfatzſtoffen. Der Vieh⸗ beſtand wird durch fortwährende Seuchen zuſehends ver⸗ ringert. In verſchiedenen Diſtrikten fordert die Cholera zahlreiche Opfer. Im Ural⸗Gebiet iſt die Lage kataſtrophal. Brot iſt nirgends mehr zu finden und die Bevölkerung wandert nach der Ükraine aus. Alle Kinderaſyle ſind überfüllt. Nach den letzten Nachrichten hat ſich die Lage der Bevölkerung in der Kalmückenſteppe bedeutend ver⸗ ſchlechtert. Die Karawane der Verzweifelten bewegt ſich auf Aſtrachan zu. Mehr als 90 000 Perſonen ſind ſoforkiger Hilfe bedürftig. Beſonders grauenerregend iſt die Schilderung des Kinderelends. Mütter erwürgen ihre Kinder oder werfen ſie in die Wolga, um ihre Leiden nicht mehr mit anſehen zu müſſen. Bahnhöfe und Landungsplätze ſind bevölkert von ausgehungerten Kindern. Der Zuſtand der Bevölkerung in ſanitärer Beziehung iſt erſchreckend. Das gilt vor allem von den Städten an der Bolga, die in hygieniſcher Beziehung ſchon vor dem Kriege diel zu wünſchen übrig ließen. Die Epidemien der letzten Jahre, vor allem die Cholera, haben die Bevölkerung ſtark heimgeſucht und dezimiert. Als Folgeerſcheinung der ungenügenden Ernährung haben Krankheiten aller Art eine ungeheure Ausdehnung angenommen. In der Provinzſtadt fa z. B. waren im Juli und Auguſt 500 Todesfälle zu verzeichnen, wovon 80 Proz. ihre Urſachen in Unter⸗ ernährung hatten. In dem kleinen Orte Bedeſeff mit 107 Familien waren 491 hungernde Perſonen. An Cholera allein waren im Gouvernement Ufa 15 534 Perſonen er⸗ krankt. VBom 5. bis 20. Auguft wurden im Aſyl zu Ufa 2674 Kinder aufgenommen, von denen 264 ſchon im Aſyl an Entkräftung ſtarben, 1200 ins Hoſpital überführt werden mußten. Im Gouvernement Ufa wurden insgeſamt 115 000 Kranke gezählt, von denen 660 den Hungertod geſtorben ſind. Aus dem Gouvernement Samara wird fogender Fall berichtet: Im Bezirk von Savpropol, nicht weit von der Stadt entfernt, hatte ſich eine Kolonie von 500 hungernden Flüchtlingen zuſammengefunden. Nach Verlauf eines Monats war ſchon ein Kirchhof von 46 Gräbern entſtanden. Dazu erklärte der Direktor der öffentlichen Geſundheitspflege, daß die Sterblichkeitsziffer in dieſem Lager der Unalücklichen in Wirklichkeit noch weit höher ſei, da der eigene Friedhof erſt errichtet wurde, nachdem die Stadt aus Mangel an Trans⸗ daß die Bücher nicht ſo teuer ſeien, man könnte ſi daran— wenn man oberflächlich ſieht. portmitteln ihre Hilfeleiſtung zur Beerdigung verſagen mußte. Die Kommiſſion für öffentliche Geſundheitspflege hat feſtgeſtellt, daß unter dieſen Flüchtlingen von Familien, die aus—12 Köpfen beſtanden, nur 1 bis 2 Perſonen am Leben geblieben ſind, die anderen blieben verhungert am Wegrande liegen. 5 Obwohl der Kampf gegen die Hungersnot, als Haupturſache aller Leiden, in erſter Linie durchgeführt werden muß, ſo wird doch ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Sorge für die Kinder und die Kranken gzu⸗ nächſt das dringendſte Erfordernis iſt. Und hier ſpielt die Frage der Beſchaffung von Medikamenten die Hauptrolle. Allgemein bekannt iſt, daß von jeher die Medi⸗ kamente nach Rußland eingeführt worden ſind, vornehmlich aus Deutſchland. Denn Rußland ſelbſt iſt nicht in der Lage, dieſe herzuſtellen, da ihm vor allen Dingen die Rohſtoffe fehlen. Ebenſo nötig iſt die Einrichtung von Laboratorien und die Uebermittlung der unentbehrlichen Inſtrumente. Man muß ſich immer vor Augen halten, daß Rußland ein unkultiviertes Land bleiben, ſich nie aus der Barbarei herausreißen und immer der Herd von Epidemien ſein wird, ſolange nicht das ſanitäre Niveau der Bevölkerung Ruß⸗ lands überhaupt weſentlich gehoben wird. Selbſt ein kleiner Hilfstransport ſanitärer Meittel kann ſchon eine wirkungs⸗ volle Hilfe ſein. Ferner gilt es noch einen weiteren Hunger zu ſtillen— den Hunger nach wiſſenſchaftlichen Büchern, vor allem für die Aerzteſchaft. Ohne dieſe Stütze, ohne den internationalen Austauſch der Erfindungen und Entdeckungen iſt der wiſſenſchaftliche Fortſchritt un⸗ möglich. In dieſem Rahmen bewegen ſich die Wünſche, die das ruſſiſche Volk dem Ausland übermittelt und allen mitfühlen⸗ den Menſchen ans Herz legt. Die tatkräftige Hilfe würde, je nach den lokalen Verhältniſſen und Möglichkeiten, für die einzelnen Länder zu individualiſieren ſein. So könne z. B. Deutſchland, das ſelbſt Mangel an Nahrung und Kleidung leide, nur in dem oben angedeuteten ſanitären Sinne helfen. Aber gerade auf dieſem Gebiete ſei es reich an Hilfsmitteln und der ohne Zögern geleiſtete Beiſtand ſei äußerſt wertvoll. (Das Deutſche Rote Kreuz hat bekanntlich ein Sani⸗ tätsſchiff mit Aerzten und Heil⸗ und Pflegemitteln nach Rußland entſandt. Die Expedition entfaltet bereits ſegens⸗ reiche Hilfe.) REA. der Wiederaufbau Oppaus. ONB. München, 1. Januar. Zu der Erklärung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik wird unſerer Münchner Redaktion folgendes mitgeteilt: 1. Es iſt durchaus richtig, daß in den Verhandlungen wiſchen der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik und den Reich⸗. und Staatsſtellen auch von ſeiten der Anilinfabrik nie die Rede davon war, daß Sammelgelder der Oppauſpende für den Aufbau des Werkes Oppau verwendet werden ſollten. Eine derartige Möglichkeit iſt nie in Frage gekommen. Dies wurde jedoch adaß nicht behauptet, noch weniger, daß die Anilin⸗ und Sodafabrik eine ſolche Verwendung der Sammel⸗ gelder beabſichtigt habe.— Die maßgebenden Regierungs⸗ ſtellen ſind ſich aber, wie uns von unterrichteter Seite mit⸗ geteilt wird, darüber vollkommen einig— was auch lediglich in der betreffenden Meldung geſagt wurde—, daß es, ganz abgeſehen davon, ob eine rechtliche Verpflichtung der Badi⸗ ſchen Anilin⸗ und Sodafabrik vorliegt oder nicht, Sache der Fabrik wäre, auch die bei den Privaten angerichteten Schäden aus ihren Mitteln wieder gutzumachen, und daß die Sam⸗ melgelder nur und in erſter Linie für die Hinterbliebenen der bei der Kataſtrophe Getöteten, für die Erwerbsunfähigen und Erwerbsbeſchränkten ſowie zur Durchführung von Akten der Wohltätigkeit und der erſten Hilfe beſtimmt ſein können. Die Anilinfabrik hat ſich aber zu dieſem Standpunkte— einer eigentlichen Selbſtverſtändlichkeit— nicht verſtehen können. 2. Was die weitere Erklärung der Anilin⸗ und Sodafabrik anlangt, daß ſie Angebot zur Zahlung einer freiwilligen Spende von 200 Millionen Mark deshalb zurückgezogen habe, weil in einem Schreiben des Staatskommiſſars vom 28. No⸗ vember der Standpunkt angenommen worden ſei, als ob ſie zur Wiedergutmachung der Schäden verpflichtet ſei, ſo kann nur erklärt werden, daß der Grund zur Zurücknahme des Angebots in Wirklichkeit ein ganz anderer geweſen ſein dürfte. Es iſt darauf verzichtet worden, dieſen Grund in der Oeffent⸗ lichkeit zu erörtern, es muß jedoch den Tatſachen entſprechend feſtgeſtellt werden, daß der Verſuch, die Schuld an der Zurück⸗ nahme des Angebots dem bayeriſchen Staatskommiſſar für Oppauhilfe zuzuſchieben, durchaus fehl geht. Dieſer Verſuch kann an der maßgebenden Stelle und bei allen, die den Ver⸗ handlungsgang kennen, nur Verwunderung erregen. Im übrigen darf feſtgeſtellt werden, daß das Angebot von 200 Millionen Mark vom bayeriſchen Staatskommiſſar in Ueber⸗ einſtimmung mit der Staatsregierung und der maßgebenden Reichsſtelle als ungenügend erachtet wurde und erachtet wird, weil es ſich auf eine abſolut feſte Summe erſtreckte, während heute niemand auch nur annähernd überſehen kann, welche Mittel für den Wiederaufbau von Oppau bis zur Zeit ſeiner tatſächlichen Durchführung angeſichts der ſtändigen Geldentwertung erforderlich ſein werden. Städtiſche Nacheichten. Silveſter und Neujahr. Der Uebergang ins neue Jahr hat ſich in der herkömmlichen Weiſe vollzogen. Schon in den Nachmittagsſtunden knallten in den Straßen die Fröſche. Porwitzige Buben konnten das Herein⸗ brechen der Dunkelheit nicht erwarten. Als ſich die Abendſchatten auf das ſterbende Jahr herniederſenkten, wurde es in den Straßen immer lebhafter. In das Geknatter des Kleingewehrfeuers miſchte ſich der dumpfe Ton der Geſchütze. Leuchtraketen und Schein⸗ werfer erleuchteten das Gelände. Man möge aus dieſem kurzen „Gefechtsbericht“ keine falſchen Schlüſſe ziehen. Es war wirklich nur Feuerwerk, keine Vorübung für ernſte Dinge. Und wenn ſich in den Radau, der in der letzten halben Stunde vor Mitternacht den Höhepunkt erreichte, auch der deutlich zu unterſcheidende Knall ſcharfer Schüſſe miſchte, ſo war das zwar ebenſo ſcharf zu verur⸗ teilen, aber ändern können wirs nicht und wenn wir noch ſo ſtrenge Verbote erlaſſen. Der Mannheimer will eben ſeine Freude über das Erſcheinen eines neuen Jahres möglichſt geräuſchvoll äußern. Selbſtverſtändlich nicht Jeder. Es war in der Hauptſache junges Volk, das auf den Straßen und in den Lokalen lärmte, jubilierte und pokulierte. Viele haben von dem Trubel nichts oder nur wenig gehört, weil ſie, zumteil durch Krankheit gezwungen, das Bett aufgeſucht hatten. Viele zogen es vor, das neue Jahr im engſten Familienkreiſe oder mit den nächſten Freunden zu er⸗ warten. An Stoff zur Unterhaltung iſt in unſerer guten Stadt immer kein Mangel. Wer abergläubiſch war, konnte ſich die Zeit mit Bleigießen vertreiben. Aus vielen Fenſtern leuchtete der Weihnachtsbaum. Als die Glocken, die das neue Jahr vielſtimmig begrüßten, wieder verſtummt waren, ebbte auch ſchnell wieder der Lärm auf den Straßen und Plätzen ab. In den Lokalen, die durchweg ſtark beſetzt waren, gings aber noch lange recht lebhaft zu. Die Polizei⸗ ſtunde war zwar auf 1 Uhr feſtgeſetzt, aber die Patrouillen hatten offenbar Weiſung bekommen, nicht zu ſtreng gegen die Ueberſitzer vorzugehen. Und ſo ſenkte ſich die übliche nächtliche Stille erſt nach 3 Uhr auf die Stadt herab. Im Mittelpunkt des Maſſenvergnügens ſtand wieder das Apollotheater, deſſen ſämtliche Räume in Anſpruch genommen waren. Im großen Theaterſaal wurde um halb 10 Uhr eine Feſtpolonaiſe mit Kotillon veranſtaltet, an der ſich eine überaus große Anzahl Paare beteiligten. Jeder Herr erhielt eine Fackelkerze, die bei der nach Mitternacht eintretenden Störung in der Beleuchtung gute Dienſte leiſtete. Die Tanzleitung war hier Herrn J. Schröder übertragen. Um halb 12 Uhr begann auf der Bühne die von Herrn Maler Bornhofen arrangierte Revue „Ein Neujahrstraum“, bei dem in 6 Bildern Alt⸗Mannem auflebte. Joſef Bieber ließ die Stadtbas(Anna Brenken) und den Lorenz(Georg Hahn) von der guten alten Zeit er⸗ zählen. Verſchiedene Typen, ſo der Gille Galle, die Maaßn, das Bloomaul in Geſtalt eines Kaminfegers und der Nachtwächter, er⸗ ſchienen auf dem ſchneebedeckten Marktplatz und ließen ſich dann um 12 Uhr von den Silveſtergeiſtern ablöſen, die von Damen des Balletts des Nationaltheaters recht anmutig verkörpert wurden. Die Bäckerbuben tanzten mit Rieſenbrezeln und ⸗Herzen und zu⸗ letzt marſchierte eine Abteilung der Prinzengarde des„Feuerio“ mit den niedlichen blauen Funken unter den Klängen des Einzugs⸗ marſches in den Saal.„O alte, ſchöne Faſchingszeit, wohin biſt du geſchwunden“ klagte bei dieſem Bilde mit Recht das Programm. Als die Zeiger der Uhr auf 12 ſtanden, verwies Direktor Zacharias den ſich allzu ſehr vordrängenden Steuermahner in ſeine Schranken und rief Allen ein herzliches Proſit Neuſahr! zu. Seine herzlichen Worte, die in der Aufforderung ausklangen, ſich auch im neuen Wer an Hühneraugen eid“, d ete schneiden. Völlig gefahrlos, dabei erstaunlich schnell wirkendd ist das in allen Drogerien u. Apotheken erhältliche Hühnergugen- wührend Hornhaut auf der Sohle durch Lehen sh-! Scheiben verblüffend schnell entfernt wird. Die Mittel zutscheh mieht und bleiben nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 und 3 Marke. Drogerien: Adler-Drogerie, Bellenstr. 62; Ludwig& Schütthz und Fxiedrichsplatz 19; H. Dr. E. Stutzmann, P 6. 3/4. A, O 4, 3 Mayer. E I. 11: C. Sachsc, Mittelssage 61=5 ͤv Anſere beſten Begleiter. Religion, nicht außen eitel hüllend, Nein, tief durchdringend unſer Innenſein, Mit Liebe, Mitleid immer es erfüllend, Verzeihend, lindernd andrer Schuld und Pein. Die Kunſt, die Schönheit trägt in unſer Leben, Verklärte Wahrheit war und immer bleibt, Dem Menſchenſinn ein wonniges Erheben, Das leuchtend helle Geiſtesblüten treibt. Natur in ihrem mannigfachen Walten, In ihrem zarten Reize, ſchlicht und ſtill, In ihrer Luſt, gigantiſch zu geſtalten, Verkündend uns das Schöpferwort„Ich will“.— Damit das Wahre, Gute, Wunderbare, Das uns des Himmels Vatergüte ſchafft, Der männlich ungebeugte Sinn bewahre, Sei treu uns das Geleit auch ſtets der Kraft!— Franz Joſef Zlatnik. Das Ende unſerer Kultur. Von Walter von Molo. Oft i i in Haus, ich ſollte doch dafür ſorgen, Oft gelangen Bitten in mein H 15 5 Bücher Kultur“. Es iſt etwas Wahres Wenn unſere Studenten, unſere Mädels. wenn der Deutſche katſächlich keine Bücher mehr kaufen könnte, dann ſtünde es ſehr ſchlimm um uns, und es iſt ja in vielen Fällen tatſächlich ſo, aber: Wißt ihr, warum ihr keine ücher mehr kaufen könnt? Weil ihr verlernt habt, zu ſparen! Das deutſche Buch, das jetzt wieder bei allen Verlegern in der Frie⸗ densausſtattung(gutes Papier und Leineneinband, zumindeſt dauerhafter Leinenrücken) zu haben iſt, iſt gewiß viel teurer gewor⸗ den, aber die Preisſteigerungen der Bücher ſind durchaus geringer, als die Preisſteigerungen auf allen anderen Gebieten. Dabei iſt doch auch zu berlegen, daß das Buch, das du in deinen Bücher⸗ ſchrank ſtellſt, dauernden Wert, rein materiell geſprochen, behält! 5 zenn du es wieder verkaufſt, dann bekommſt du ein Drittel, ein VBiertel des gezahlten Preiſes zurück. Das Buch, das trotz allem das lder Geſchenk in Deutſchland blieb, iſt daher noch um ein Drittel oder Viertel billiger, als du es kaufſt, ſiehſt du der Sache auf den Grund, und wenn ihr die Bücher im Schrank behaltet, ſteigt es im Wert, vorausgeſetzt, daß ihr nur gute Bücher kauft! Und wenn ihr Euch jeden Tag nur eine Zigarre oder Zigarette abſpart. iſt bald ein Buch erſpart, wenn ihr in der 3. Klaſſe ſtatt in der Klaſſe fährt, geht es euch ebenſo, wenn ihr Brot ſtatt Schrippen mehr kaufen, das ſei„das Ende der während der Zeit von 1500 bis 1000 v. Chr. wirft. eßt, gibts das gleiche Ergebnis— jeder wird zugeben, iſt er auf⸗ richtig, daß er ein Buch kaufen kann, wenn er es kaufen will. Stellt in jedem Haus eine Sparbüchſe auf„Für unſere Bibliothek“, werft hier und da einen Groſchen hinein, dann könnt ihr wieder Bücher kaufen. Schenkt zu allen Feſten Bücher, ihr könnt es. Denkt auch daran, daß die meiſten Dichter, die ehrlich ſchaffen, heute in großer Not ſind; wenn ihr ſtatt an den Geiſt an den Bauch denkt, dann ſtirbt die Dichtung, kann könnt ihr keine Bücher mehr kaufen, weil es keine mehr geben wird. Kunſt und Wiſſen. Inſtitut für höheres Klavierſpiel. Wie aus einer Be⸗ kanntmachung im Anzeigenteil unſeres Blattes erſichtlich, beginnt der Unterricht wieder am 9. Januar. Die Enkdeckung einer neuen Kulkur in Aethiopien. Der be⸗ kannte Archäologe der Harward⸗Univerſität, Prof. G. A. Reisner, iſt nach einer zehnjährigen Ausgrabungstätigkeit im Sudan in Amerika eingetroffen und teilt mit, daß er eine ganze bisher unbekannte Kul⸗ tur dem Erdboden entriſſen hat. Die Gräber von 20 Königen und 35 Königinnen, die um 700 v. Chr. in Aethiopien und zum Teil auch in Aegypten regierten, ſind ans Licht gefördert. Die Ausgrabungen wurden an der Stätte der alten Haupſftadt von Aethiopien Napata, dem heutigen Gebal Barkal, am Fuß des vierten Nilkatarakts, vor⸗ genommen. Die königlichen Grabſtätten lagen außerhalb der Stadt, und dort auf einem Hügel, der den Nil überſchaut, wurde eine Gruppe von Pyramiden durchforſcht, die ſich als die Gräber der äthiopiſchen Könige und Königinnen herausſtellten. Die Namen der meiſten dieſer Herrſcher ſind der Geſchichte bisher unbekannt; nur der Lönig Tirhaqua, deſſen Grabkammer man auffand, wird im Buch Jeſaias erwähnt. Weitere Ausgrabungen wurden ſüdlich von Gebal Barkal bei Nuri gemacht und hier wurden vier Gräber von mächtigen Königen gefunden, die wie Tirhaqua zugleich über Aethiopien und Aegypten herrſchten. Aus den Funden ergibt ſich, daß die äthiopiſche Herrſcherfamilie von einem Stamm lybiſcher Nomaden herkommt und um 900 v. Chr. erſt Aethiopien und dann einen Teil von Aegyp⸗ ten eroberte. In Kerma im nördlichen Sudan legten die Ausgra⸗ bungen die Begräbnisſtätte einer ägyptiſchen Garniſon frei, in der Soldaten aus der Zeit zwiſchen 1900 und 1600 v. Chr. beigeſetzt waren. Die Begräbnisſitten waren augenſcheinlich ſehr grauſam; in einigen Fällen fand man in den Gräbern der ägyptiſchen Provinz⸗ gouverneure 200 bis 300 Perſonen, meiſtens Frauen, die mit ihm zuſammen lebendig begraben worden waren, damit ihre Geiſter dem Geiſt des geſtorbenen Gouverneurs nach dem Tode Geſellſchaft leiſten könnten. Anderſeits zeigten die mit Schildpattgriffen verſehenen Schwerter, die Straußenfederfächer, Spiegel, Meſſer, Sandalen und zahlloſen anderen Gegenſtände, die in den Gräbern gefunden wurden, eine ſchon ziemlich hohe Kultur. 300 Kilometer ſüblich von Kerma wurde zu Barkal ein großer Tempel des Amon ausge⸗graben, der Licht auf die Geſchichte der Eroberung des Sudan durch die Aegypter r. KHleines Feullleton. Ein Wort der Anerkennung zur rechten Zeit und am rechten Ort hat meiſt viel höheren erzieheriſchen Wert als der übliche Tadel; es wird zumeiſt zuviel getadelt und zu wenig gelobt. Ein Lob, eine Anerkennung wird ſtets ein Anſporn zum Guten, eine Triebfeder zu weiterem Schaffen ſein, zum mindeſten beleben. Natürlich muß man das rechte Maß halten, aber es dürfte das einzig richtige ſein, nicht nur zu ſtrafen und zu tadeln, was ſtrafbar und tadelnswert iſt, ſondern zu loben und anzuerkennen, was Lob und Anerkennung ver⸗ dient. Damit wird man mehr erreichen, als wenn es nur Tadel gibt und das Gute, das Lobenswerte, als ſelbſtverſtändlich ſchweigſam hingenommen wird. Das Lob gleicht dem Soanenſchein, und ohne Sonnenſchein geht es auch nicht bei der Erziehung in Elternhaus und Schule. kos. e% Kalte Jüße bringen die Sitzenden, beſonders den geiſtig Ar⸗ beitenden, oft zur Verzweiflung. Erhöhung der Zimmerwärme hilft nichts, man muß vielmehr ſuchen, den mangelhaften Blutlauf in den Füßen zu beleben. Am leichteſten geſchieht es durch andauernde Be⸗ wegung. Ein beliebtes Mittel iſt, ſich auf die Zehenſpitzen zu erheben und längere Zeit darauf zu gehen, Kniebeugen wiederholt zu machen, was meiſt ziemlich lang fortgeſetzt werden muß, ehe ſich die Wirkung zeigt. Gut wirken auch wechſelwarme Bäder, wobei man die Füße abwechſelnd(etwa je 2 Minuten lang) in heißes und kaltes Waſſer hält. Es wird dadurch eine viel gründlichere DBurchblutung der Haut hervorgerufen als nach heißen Bädern; zuletzt muß ſtets das kalte Bad benutzt werden. Kalte Fußbäder allein haben keinen Zweck, KOs. 1% Das Wunder im Straßenbahnwagen. Und ſahſt du einmal, durch einen vollgedrängten Straßenbahnchagen, die Engel fliegen? Am hellichten Tage die Engel fliegen? Paß auf: Schmutzig⸗grau mar der Himmel. Es regnete. Kronos fror in ſeinem billigen Flittergewand. Der Wind pfiff und peiiſchte an den Straßenbahn⸗ ſcheiben herum. Ganz überfüllt wor Wagen. Zuſammen⸗ gedrängt, verregnet ſaßen die Menſchen und ſtanden im Gang und wogten und wackelten und hielten ſich einander feſt. Der Schaffner, rotgeſchwitzt, mußte ſich mit ſeinem Fahrkartenblock und ſeiner dicken Taſche durch die Menſchen quetſchen. Es war faſt ganz ruhig im Wagen;: grau, vor ſich hindenkend, ſorgenvoll, ſaßen und ſtanden die Leute.—— Der Schaffner trat jetzt in die Nähe eines kleines Kindes, eines Mädchens, das in der Wagenecke ſaß.—— Und plötz⸗ lich hob die kloine ihr Röckchen hoch, ſah den Schaffner mit ernſten, fragenden Augen an und ſagte:„Onkel, haſt du meine neuen Höschen — ſchon geſehen?——“ Ueber die Geſichter der Fahrgäſte flog ein leuchtendes Lächeln. Es war, als oh felbſt der alte Wagen in ſich hineinlächelte und ſeine Räder anhalten wollte.— Für einen Augen⸗ blick war der Regen vergeſſen, der Sturm, die Sorgen, der Alltag.“ —— Engel flogen durch den Straßenbahnwagen. Max Jungnickel. E110% .* 8 e 5 9 1 eee —8— e Pfalzwerk aushalf, konnte die Straßenbahn wieder fahren. 4. Seite. Nr. 1. Mannheimer General · Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Jauuar 1922. Jahre trotz aller Schwere nicht unterkriegen zu laſſen, weckten ein lebhaftes Echo. Die geſchmackvollen Tänze waren in Vertretung von Frl. Aenni Häns von Frl. Margarete Kerſebaum ein⸗ ſtudiert. Herr Kapellmeiſter Bernh. Lobertz ſpendete mit ſeiner Kapelle einen eigens komponierten flotten Feſtmarſch. Die Revue, in die manche originelle Einzelheit eingeſtreut war, fand großen Beifall Nich: minder die Preis⸗Polonaiſe, die in dem ſtarkbeſuchten Goldſaal um halb 11 Uhr ſtattfand. Von den etwa 20 Damen, die ſich an der Konkurrenz beteiligten, wurden fünf mit Preiſen aus⸗ gezeichnet die ein gutes Andenken bilden werden. In allen Räumen erklang die Fiedel und brummte der Baß. Sogar in dem gemütlichen Sektſtüberi„Alt⸗Mannheim“ am Ende des Silberſaales, vo ein originell koſtümiertes Trio aufſpielte. In der Diele wurde ein gediegenes Kabarettprogramm dargeboten, für das die„Pfälzer Sänger“. Georg Hahn, Fritz Müller und Grete Brete ver⸗ flichtet waren. Im Trocadero wurde in der Hauptſache unter Herrn Hans Guths eitung getanzt, ſelbſtverſtändlich ganz modern. In allen Räumen, die auch geſchmackvoll dekoriert waren, herrſchte ein Betrieb, der an die Vorkriegszeiten erinnerte. Eine große Anz ehungskraft übte auch der Dilettanten⸗ wettſtreit aus, der im Kaffee„Karl Theodor“ veran⸗ ſtaltet wurde. Der Lacherfolg war durchſchlagend. Recht unan⸗ genehm war die Störung, die 10 Minuten nach 12 Uhr in der Lichtleitung eintrat Man ſchaffte zwar in den Lokalen ſchnell Kerzen herbei, aber bis die Notbeleuchtung angeſteckt war, herrſchte eine recht peinliche Situation, de zwar manchem verliebten Pärchen nicht unwillkommen geweſen ſein mag, aber zu Zech⸗ prellereien geradezu herausforderte. Als nach 10 Minuten alle Lichter wieder aufflammten, konnte mit Befriedigung feſtgeſtellt werden, daß der Mannheimer ſich durch derartige Zwiſchenfälle nicht mehr ins Bockshorn jagen läßt. Der Silveſterhumor hatte über etwaige Panikanwandlungen den Sieg davongetragen. Der Neujahrstag ſchaute recht grämlich drein. Nicht einen Augenblick konnte die Sonne durch die dichten Wolkenmaſſen dringen, die den Himmel den ganzen Tag über bedeckten. Die Vor⸗ mittagsgottesdienſte waren ebenſo ſtark beſucht, wie die Silveſter⸗ andachten. Neugeſtärkt für die kommenden Tage ſtrebten die Kirchgänger wieder ihrer Behauſung zu. Die Störungen in der Stromperſorgung, die das neue Jahr einleiteten, ſetzten ſich am Neufahrstag fort. Die Straßenbahn ſetzte bereits am Vor⸗ mittag aus. Am längſten ſtand ſie nachmittags. Kurz nach 1 Uhr ſtanden ſämtliche Wagen ſtill. Und erſt nach 3 Uhr konnten ſie wieder in Bewegung ſetzen. Schuld daran war eine Störung in der 100 000 Voltleitung des Murgwerks. Da Samstag nacht um 11 Uhr das Elektrizitätswerk Induſtriehafen und das Rheinauer Werk ſtillgelegl wurden, weil man mit dem Murgſtrom aus⸗ zukommen hoffte, ſo war keine Reſerve vorhanden. Erſt als das Ueber⸗ dies traten noch Kurzſchlüſſe in der Erdleitung auf. Das Anheizen der beiden Mannheimer Elektrizitätswerke nimmt—6 Stunden in Anſpruch. Infolgedeſſen war die Störung erſt nach 4 Uhr wieder behoben. Im Neuen Theater im Roſengarten mußte die allerdings recht ſchlecht beſuchte Nachmittagsvorſtellung ausfallen. Der Abend verlief ohne Störung, ſodaß der erſte Sonntag des neuen Jahres in den wieder ſtarkbeſuchten Lokalen ohne jeden Zwiſchenfall be⸗ endigt werden konnte. Die Mannheimer Liedertafel ver⸗ ſammelte ihre Mitglieder im großen Saal des Geſellſchaftshauſes zum herkömmlichen Neujahrs⸗Herrenabend, über den wir noch be⸗ richten werden. Erwähnt ſei noch, daß der Evang. Stadt⸗ poſaunenchor nach dem Silveſtergottesdienſt vom Turmbalkon. der Chriſtuskirche aus einige Choräle ſpielte. Um 8 Uhr abends erklangen ſeine Weiſe im Landesgefängnis und von ½12—12 Uhr vom Turme der Konkordienkirche. Sch. Die Mannheimer Indenziffern. Die vom ſtädtiſchen Preisprüfungsamt in der wiederholt dar⸗ gelegten Weiſe berechnete Indexzahl für Mannheim betrug jeweils am Anfang des Monats Jauli Januar April Juli Oktober Dezember Januar 1914 1921 1921 1921 192¹ 1921 1922 100 1447 1236 12⁴3 1392 1863 1964 Im Laufe des Dezember hat ſie ſich alſo um faſt genau 100 Punkte oder 5,4 Prozent erhöht, während ſie im Lauf des November im Zuſammenhang mit der außerordentlichen Verſchlechterung unſerer Währung faſt viermal ſo ſtark, nämlich um 20,5 Prozent, in die Höhe gegangen war. Seitdem im Mai 1921 die rückläufige Bewegung der Preiſe wieder von einem ſtetigen Anſteigen abgelöſt worden iſt. hat ſich die Indexzahl um genau 60 Prozent gehoben, während am Stand des letzten Vorkriegsmonats gemeſſen die Preis⸗ meßziffer auf faſt das Zwanzigfache, genauer auf das 19,6fache, ge⸗ ſtiegen iſt. Außer der Hauptindexrzahl ergeben ſich für die wichtig⸗ ſten Gruppen folgende Meßziffern: Jult Januar April Juli Oktober Dezember Januur 1914 1921 1921 1921 1921 1921 1922 Lebensmittel 100 2024 1637 1652 1901 2641 2695 Kleidung 10⁰0 1289 1189 1138 1246 1768 1848 Heizung und Beleuchtung 100 1532 1551 1625 171⁵ 2015 3086 Auch im Dezember hat alſo die Teuerung wieder einen ſehr ungleichen Verlauf genommen. Während ſie bei den Lebensmitteln nur 2,0 Prozent, bei der Kleidung immerhin auch erſt 4,5 Prozent ausgemacht hat, betrug ſie für Heizung und Beleuchtung dank⸗ der enormen Steigerung der Preiſe für Kohlen, Koks und Gas nicht weniger als 53,2 Prozent; damit hat denn auch im Vergleich mit der Vorkriegszeit die Preisſteigerung der Heiz⸗ und Leuchtmittel jene der Lebensmittel noch hinter ſich gelaſſen. Auch beim Hauptpoſten der Ausgaben, den Lebensmitteln, war die Preisbewegung ganz außerordentlich ungleichmäßig Als ſtark ins Gewicht fallende Preisſe nkung iſt jere für Schweineſchmalz von 42 auf 26 und für Margarine von 35 auf 26 M. zu verzeichnen. Eine Reihe wich⸗ tiger Lebensmittel, ſo Rind⸗ und Hammelfleiſch, Grieben⸗ und Leber⸗ wurſt, Mehl und Brot, Butter, Salz und Eſſig haben ferner keine Preisänderung erfahren. Um—10 Prozent teurer geworden ſind Schweinefleiſch, Pferdefleiſch, Eier und Kaffee, etwas mehr, um 11,1 Prozent hat der Schwartenmagen aufgeſchlagen, Kartoffeln wur⸗ den um 18,5 Prozent teuerer, Reis im 19,8 Prozent. Noch etwas ſchärfer, um 22,2 Prozent, zog der Milchpreis an und die größte Preisſteigerung, um 35,4 Prozent, wies der Zucker auf. Im ganzen genommen entſpricht die im Dezember beobachtete prozentuale Preisſteigerung ungefähr der im September eingetre⸗ tenen, nur entfiel damals der Löwenanteil der Zunahme auf die Lebensmittel, die diesmal, wie erwähnt, vergleichsweiſe am ſchwäch⸗ ſten im Preis geſtiegen ſind. Das badiſch ⸗ pfälziſche Mitteilſtands Sanatorium. Für das badiſch⸗pfälziſche Mittelſtands⸗Sanatorium, über deſſen beabſichtigte Errichtung berichtet wurde, hat die Stadt Heidelberg ein kandſchaftlich reizvolles Gelände zwiſchen dem Speyererhof und dem Bierhelderhof bei Heidelberg zur Verfügung geſtellt. Das Grundſtück liegt am Waldesſaum offen nach Süden mit einem weiten Blick in die Rheinebene. Am Freitag vormittag fand eine Beſichtigung des Baugeländes unter Teilnahme des Oberbürgermeiſters von Heidel⸗ berg und Vertretern der Pfalz des Kreiſes Mannheim, Heidelberg und Mosbach ſtatt. Man hat 955 endgültig für den zur Verfügung geſtellten Platz entſchieden; auch die Baupläne fanden die Billigung der Kommiſſion. Die Ausfuhrung des Bauprojektes iſt auf 7 Mill. Mark, die Einrichtung ſamt Gas, Waſſer und elektriſchen Anlagen auf 3 Millionen Mark veranſchlagt, ſodaß der Geſamtaufwand etwa 10 Miltionen Mark beträgt. Die Mittel für den Bau wurden mit Unterſtützung ſozial geſinnter Kreiſe und durch weiteſtgehendes Ent⸗ gegenkonien der Stadt Heibelberg aufgebracht, die ſich verpflichtet hat, das Haus auf mindeſſens Jahre an die Betriebsgeſellſchaft Sanatorium Wolfsgerten G. m. b. H. zu vermieten. Die Geſell⸗ ſchafter ſind die badiſchen Kreiſe Mannleim. Heidelberg und Mos⸗ , die Stadt Heidelberg und die Pfalz. Die Pfalz dies⸗ und jenſeſts des Rheins, die ein feſtes Band meinſamer Sinnesart und Polksſitte eng umſchlingt, haben ſich ſammengeſchloſſen zu emner Nothilfe für erkrankte Angehörige de⸗ Mittelſtandes Der Gedanke dazu entſtand aus der Erkenntnis, daß ſeit dem wirtſchaftlichen Niedergang dieſes Standes die ihm zugehö⸗ rigen geiſtigen Arbeiter im weiteſten Sinne des Wortes felbſt in ge⸗ ſunden Tagen nur mit knapper Not durchs Leben kommen, daß aber ihr Einkommen eine Belaſtung mit Kurkoſten meiſtens ſchwer ver⸗ trägt, auch wenn die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit und die Ver⸗ längerung eines für die Familie und den Staat gleich wertvollen Lebens auf dem Spiele ſteht. Da das ſoziale Unternehmen jeden Unternehmergewinn ausſchaltet, werden Verpflegungsſätze berechnet werden, die von Beamten und Angehörigen freier Berufe auch bei der jetzigen Geldentwertung bezahlt werden können. Heidelberg wurde nicht nur wegen ſeiner landſchaftlichen Schönheit und ſeiner zentralen Lage, ſondern auch mit Rückſicht auf die günſtigen Möglichkeiten ärzt⸗ licher Verſorgung in der Univerſitätsſtadt gewählt. Denn es ſoll ſich nicht um die Behandlung und Fürſorge akuter Kranker handeln, auch nicht von Tuberkulöſen, für die heute in Heilſtätten und billigen Sanatorien immer noch Unterkunftsmöglichkeiten vorhanden ſind, ſondern das Sanatorium Wolfsgarten ſoll ein kliniſch geleitetes Sa⸗ natorium für ſchleicherd beginnende oder verſchlimmert innere Krank⸗ heiten, wie Herz⸗, Nieren⸗ und Nervenleiden werden, da die für dieſe Erkrankungen beſtehenden wenigen Sanatorien für den Mittelſtand unerſchwingliche Preiſe haben. Bei dem bekannten und ſchon oft bewährten Gemeinſinn der Pfälzer dies⸗ und jenſeits des Rheins werden die bis jetzt noch fehlen⸗ den Mittel für die Inneneinrichtung durch private Hilfe aufgebracht werden. Haben doch beſonders die pfälziſchen Banken, Induſtrie und Handelsfirmen nie ihre Unterſtützung verſagt, wenn es ſich um Ein⸗ richtungen handelt, die ihren eigenen Beamten zugute kommen. Denn Nutznießer des Mittelſtandsſanatoriums ſind jene Beamte, die nicht mehr verſicherungspflichtig aber noch nicht imſtande ſind, Kurkoſten und teure Privatſanatorien in Kurorten und fachärztliche Behandlung zu bezahlen. Das ſoziale Unternehmen darf auf Grund der Beſchlüſſe der zuſtändigen öffentlichen Körperſchaften als geſichert gelten. Wenn die private Hilfe nicht verſagt— und ſie wird nicht verſagen— hofft man mit der Ausführung des Bauprojektes ſchon in dieſem Früh⸗ jahr beginnen zu können. ONB. 3 Poſtaliſches. Am 1. Januar 1922 haben ſich auch die Paket⸗ gebühren im Verkehr mit Oeſterreich, der Tſchecho⸗Slowakei und Un⸗ garn geändert. Das Nähere iſt bei den Poſtanſtalten zu erfahren. Angeſtellten⸗Verſicherung. Der Reichstag hat am 19. No⸗ vember 1921 einen Geſetzesantrag angenommen, dem der Reichsrat zugeſtimmt hat, wonach den durch die Ausdehnung der Angeſtellten⸗ verſicherungspflicht bis zu einem Jahresarbeitsverdienſt von 30 000 Mark der Verſicherungspflicht Unterworfenen die Möglichkeit einer Befreiung von der eigenen Beitragsleiſtung dann gewährt wird, wenn bis zum 10. Juni 1921 eine Privatverſicherung mit aus⸗ reichender Prämienhöhe beantragt iſt, bezw. eine bis zum 10. Juni 1921 beantragte Privatvperſicherung durch einen bis zum 31. Dezem⸗ ber 1921 zu ſtellenden Nachverſicherungsantrag ergänzt wird. Der Befreiungsantrag ſelbſt iſt bis zum 31. Januar 1922 nur bei der Ausgabeſtelle der Angeſtelltenverſicherung, N 6, 3, auf dem dort koſtenfrei zur Verfügung ſtehenden Vordruck zu ſtellen. Früher an die Reichsverſicherungsanſtalt eingeſandte Anträge ſind bei der Ausgabeſtelle zu wiederholen. Unmittelbar an die Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt gerichtete Anträge müſſen an die Einſender zurück⸗ gegeben werden. * Ein ſeltenes Jubiläum konnte am geſtrigen Tage Herx Direktor Emil Feibelmann von der Süddeutſchen Bank begehen. Seit einem halben Jahrhundert iſt Direktor Feibelmann ohne Unter⸗ brechung als Bankbeamter tätig. Am 1. Januar 1872 war er als Lehrling bei der Unionbank Mannheim eingetreten und war dann in der Firma Goldmann u. Kuhn Mannheim ſeit deren Gründung als Prokuriſt tätig. Bei Gründung der Akt.⸗Geſ. Süddeutſche Bank Mannheim trat er als Mitdirektor in dieſelbe ein. Seit dem Ueber⸗ gang der Süddeutſchen Bank.⸗G. in die Pfälz. Bank als Süd. deutſche Bank Abteilung der Pfälziſchen Bank war er dort als vornehmen Charaktereigenſchaften machen ihn bei Kundſchaft und Perſonal gleich beliebt. Auch als Aufſichtsratsmitglied verſchiedener induſtriellex Unternehmungen iſt er tätig, wo ſeine Tätigkeit und ſein Rat hochgeſchätzt werden. * Ladenbrand. Am Samstag abend um.24 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach Friedrichſtraße 11 in Neckarau gerufen. Durch unvorſichtiges Umgehen mit Feuerwerkskörpern war in dem Laden des Herrn Peter Paul ein Band entſtanden, der einen Schaden von etwa 40 000 verurſachte. Das Feuer wurde durch die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr mit zwei Schlauchleitungen ge⸗ löſcht. Um.29 Uhr konnte die Berufsfeuerwehr wieder einrücken. Rommunale Chronik. 8 Heidelberg, 31 Dez. Der Bürgerausſchuß hat geſtern Abend die Vorlaͤge des Stadtrates auf Beteiligung der Stadt an einer Aktiengeſellſchaft zur Ausnützung der neuerbohrten Ther⸗ malquelle durch Salt eines Kurbades und eines Volks⸗ bades abgelehnt. Er hatte nur Bedenken gegen die Form der Aktiengeſellſchaft und die Beteiligung der Stadt an einer ſolchen. Man glaubt, daß z. B. durch Verpachtung der Quelle ein anderer, aber ähnlicher Ausweg gefunden werden könnte. Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand ſprach die Hoffnung aus, daß der Stadtrat bald eine andere Vorlage einbringen werde, da man die Verwendung des Waſſers auf breiteſter Baſis für Heizzwecke durchaus wünſche. D3. Freiburg, 28. Dez. Auf Grund von Mitteilungen einar hieſigen Zeitung, wonach Hunderte von Wählern nicht in die Wahl⸗ kartei eingetragen geweſen und ganze Häuſerreihen gefehlt hätten, hatte der Stadtrat eine öffentliche Aufforderung ergehen laſſen zur Anmeldung zur Ergänzung der Wahlkartei. Wie der Stadtrat jetzt mitteilt, ſind im ganzen 109 Aufnahmeanträge geſtellt worden, darunter von einer erheblichen Zahl ſolcher Wahlberechtigter, die kurz vor dem Wahltermin die Wohnung gewechſelt haben. Das Erſuchen um nähere Angaben blieb ſeitens der betr. Zeitung un⸗ beantwortet.— Der Ertrag der Freiburger Fremdenſteuer betrug im November rund 46 100 Mark, der Verbrauchsſteuer rund 6700 Mark, der Vergnügungsſteuer rund 110 210 Mark. Die Straßenbahn vereinnahmte im gleichen Zeitraum rund 660 365 Mark gegen 680 174 Mark im November vorigen Jahres. DZ. Schopfheim, 28. Dez. Der Bezirkswohnungsver⸗ band Schopfheim hat ſich nunmehr in einen Verband der Gemeindevertreter konſtituiert und iſt in ſieben Stimmbezirke ein⸗ geteilt worden. Für die Aufwendungen des Verbandes ſoll ein An⸗ lehen von 213 Millionen Mark aufgenommen werden, welche Summe dem kapitaliſierten Wert der Wohnungsabgabe von 2 Proz. für 20 Jahre aus dem Gebäudeſteuerwert des Amtsbezirks entſpricht. In vier Jahren ſoll dieſes Anlehen ſeiner Zweckbeſtimmung zugeführt werden, d. h. als Beihilfe für Wohnungsbauten, für die aber ſchon eine Million Mark als Erſfatz fällig iſt, ſodaß der Bezirk wie die Ge⸗ meinden bald Zuſchläge zu der 2 Proz. Wohnungsabgabe erheben müſſen. Vor allem werden die Gemeinden mit dringlichſter Woh⸗ nungsnot unterſtützt. Erfreulicherweiſe unternimmt auch die Indu⸗ ſtrie des Handelskammerbezirks Schopfheim eine großzügige Aktion zur Förderung des Wohnungsbaues, der in den Induſtriegemeinden ſchleunigſt der Verwirklichung bedarf.— Die Stadtgemeinde Schopf⸗ heim wird eine Kraftwagenfeuerſpritze anſchaffen, deren Koſten ſich auf 300 000 Mark belaufen. Die Induſtriellen haben ſich bereit erklärt, namhafte Beiträge hierfür zu leiſten. DZ. Emmendingen, 28. Dez. In der letzten Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes teilte Bürgermeiſter Hirt mit, daß in dem Reichspoſtetat für den Neubau des Emmendinger Poſtgebäudes 1,5 Millionen Mk. eingeſtellt worden ſeien. Der Bürgerausſchuß 5 dem Vertrage zu, der mit der Pächterin des Emmendinger Gaswerkes, der Gas⸗ anſtalt⸗Vertriebsgeſellſchaft in Berlin, abgeſchloſſen worden iſt. Durch den neuen Vertrag erhält die Stadt in Zukunft einen beſtimm⸗ ten Teil am Reingewinn. Von dem Kauf des Gaswerkes nahm mim Abſtand, da es unmöglich erſchien, den ca.—5 Millionen betragen⸗ den Kaufpreis zu verzinſen und zu amortiſieren. Schließlich wurde auch der Ankauf eines größeren Geländes in den unteren Haſel⸗ malten füx ca. 40000 Mark gutgeheißen, um das eventl. Induſtrie⸗ gelä de dadurch zu vergrößern ONB. Frankfur“, 30. Dez. Wie die„Frankfurter Zeitung“ hört, hat das Miniſterium in Berlin die vom Maaiſtrat beſchlaſſene Mietpreiserhöhung bie 70 Prozent für Wohnräume und bis 100 Prozent für Geſchäftsräume genehmigt. Die formelle Beſtätigung des Noqgierungsprärfwenten in Wiesbaden Regt noch nicht vor. — Direktor tätig. Seine reichen Sachkenntniſſe, Gewiſſenhaftigkeit und Aus dem Lande. CwWeinheim, 2. Jan. Die hieſige Stuhlfabrik Gebrüder Reichert in der Grundelbachſtraße iſt geſtern nacht voll ſtändig ausgebrannt. Die Entſtehungsurſache wird auf den Motor zu⸗ rückgeführt. Die Flammen griffen auf das Nachbarhaus des Fuhr⸗ mannes Mathias über und vernichteten einen Schuppen und eine Scheuer mit Vorräten. Der Freiwilligen Feuerwehr gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Bei dem herrſchenden Winde war das ganze aus niedrigen Häuſern beſtehende Viertel ſtark be⸗ droht. Der ſehr bedeutende Brandſchaden iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt.— 5 () Lahr, 2 Jan. 1 ſollen nach einem Beſchluß des Ge⸗ meinderats von Lahr zu den Brennholzverſteigerungen in Lahr nur Lahrer Steigerer zugelaſſen werden. Dieſe Beſchränkung ſoll bei der Nutzholzverſteigerung nicht angewendet werden. Das vorhandene Nadelnutzholz wird nicht zur Verſteigerung kommen, weil es von der Stadt für Lieferung zu Siedelungsbauten verwen⸗ det werden wird. :( Donaueſchingen, 2. Jan. Die Stürme der letzten Tage 95 im Hochſchwarzwald erheblichen Schaden angerichtet. n den Wäldern ſind vielfach die ſtärkſten und höchſten Tannen entwurzelt worden. Die Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen ſo⸗ wohl nach Mittelbaden wie nach dem Oberland und Vodenſeegebiet und in das Württembergiſche wurden geſtört. ):( Gutenſtein bei Meßkirch, 2. Jan. Der 61jährige Zimmer⸗ meiſter Anton Sauter von Zwiefaltendorf geriet auf dem Weg von Gutenſtein zum Bahnhof auf die zugefrorene Donau, brach ein und ertrank. ANus der Pfalz. perſonalveränderungen im pfälziſchen Staatsdienſt. ONB. München, 29. Dez. Höhere Lehranſtalten: Vom Staats⸗ miniſterium für Unterricht und Kultus wurde vom 1. Januar 1922 an auf Erſuchen in gleicher Dienſteseigenſchaft der Studienrat für Unterricht Leonhard Mößmer des Ludwigshafener Gymnaſitums an die Realſchule Amberg in Weiſe verſetzt. = Ludwigshafen, 2. Jan. Am Samstag Abend wurden hier 5 Perſonen feſtgenommen, die Gold und Silberwaren zu verkaufen ſuchten. Unter den Gegenſtänden befand ſich eine Platin⸗ uhr und ein Brillantring, die allein einen Wert von 100 000 Mark hatten. Da ſich die Perſonen über den rechtmäßigen Erwerb nicht ausweiſen konnten, wurden ſie feſtgenommen und die Wertſachen beſchlagnahmt.— Die Geltungsdauer der Regierungsbekanntmachung vom 4. November 1921 betr. die Beſchränkung des Klein⸗ handelsverkaufs iſt bis zum 31. Januar 1922 verlängert worden. Die Interalliierte Rheinlandskommiſſion hat hiergegen keine Einwendung erhoben. Der Reichsminiſter für Ernährung 1 Landwirtſchaft hat der Verlängerung zugeſtimmt. () Speyer, 2. Jan. Der Biſchöflichen Merhodien⸗ kirche in Bayern und der Pfalz wurden vom Staatsneniſterlum 1 ultus in München die Rechte einer Hörperſchaft des öffengchen echtes nach Maßgabe des Artikel 137 Abſ. 5 der Verfaſſung des deutſchen Reiches verliehen. Gerichtsgeitung. Tu. gahr, 29. Dez. Wegen umfangreicher Milchfälſchung iſt die ledige 20jährige Milchſammlerin Martha Fäßler in Schenheim vom hieſigen Amtsgericht zu 4 Wochen Gefängnis und 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt worden. Wegen des gleichen Vergehens wurde die Ehefrau des hieſigen Milchhändlers Fritz Ehret zu 14 Tagen Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. Neuſtadt a. 9d., 29. Dez. Dem Bäckermeiſter Karl Fern⸗ ſchild von Mußbach wurden 10 Zentner Zucker beſchlagnahmt, welchen die Behörde im Schulhaus in Mußbach unterbrachte. In der Nacht vom.—6. Februar ſtieg Fernſchild in Gemeinſchaft mit Wil⸗ helm Reißer aus Mußbach in den Verwahrungsraum ein, um den Zucker zu holen, den ſie dann nach Deidesheim ſchafften und dort für 8000 Mark verkauften. Wegen Einbruc und Pfandbruch wurden beide vom Schöffengericht Neuſtadt zu je 3 onaten Gefängnis ver⸗ urkeilt.— Der Kaufmann Georg Debold von Lauerhof wurde vom Schöffengericht zu 2250 Mk. und 2025 Mk. verurteilt, weil er auf dem Wege des Schleichhandels in Weidenthal und Elmſtein verſchie⸗ denerlei Waren verkauft haben ſoll. ONB. Mainz, 31. Dez. Wie wir erfahren, wird das heſſiſche Staatsminiſterium das Todesurteil gegen den Doppelmörder Wendelin Roth beſtätigen. Die Frau Dörrzapf, ſeine Mit⸗ helferin, die bekanntlich ebenfalls zum Tode verurteilt worden war, wurde zu lebenslönglicher Zuchthausſtrafe begnadigt. Roth und Frau Dörrzapf waren ſeinerz it wegen Ermordung des Monteurs Dörr⸗ zapf zum Tode, Roth außerdem wegen Ermordung des Zigarren⸗ händlers Kaſſel zu lebenslänglichem Zuchhtaus verurteilt worden. Neues aus aller Welt. — Beim Kammerfenſterln war der 28jähr. Bauernſohn Leonhard Schäffler von Unterberg mit dem 17jähr. Dienſtknecht Joſef Steil von Reichersdorf zuſammengeſtoßen. Zwiſchen den Burſchen entſtand ein Streit, in deſſen Verlauf Schäffler von ſeinem Gegner totgeſtochen wurde. 5 — der e Schuft im ganzen Land, das iſt und bleibt der Denunziant. Am 10. Dezember fand Pfa richten in Fiſchbach a. d. Nahe bei Pfarrer Nu aupt⸗ 2 55 Roland eine Hausſuchung nach Waffen ſtatt. Den Grund zu der Hausſuchung lieferte eine anonyme Anzeige. Die Sache verlief bei beiden Herrn völlig ergebnislos. Daraufhin wurde der anonyme Brief den zu Unrecht Beſchuldigten zum Leſen gegeben, woraufhin der anonyme in der Perſon eines Kauf⸗ 1 iſchbach feſtgeſtellt wurde. eee ebee 5 Berliner Rettungsſtationen haben in der Silbeſternacht etwa 200 Perſonen, die bei Schlägereien 7 Unfällen zu Schaden gekommen waren, Hilfe geleiſtet. Einige der Verletzungen waren ſchwerer Art. Ein Mann, der in der Nähe des Standbildes der Berolina ein Rieſenfeuerwerk abbrannte, wurde beim Erplodieren einer Ladung durch den Luftdruck mehrere Meter weit fortgeſchleudert. Man fand i etzt auf. 8 05 eines Geiſteskranlen. Am Sonntag abend rannte ein anſcheinend Geiſteskranker in Berlin den Kurfürſtendemm entlang und ſtach mit einem Dolch nach allen Paſſanten. Mehrere wurden verletzt. Eine junge Dame erhielt einen Querſtich in den Kopf und brach bewußtlos zuſammen. Ein Schupo⸗Unter wach tmeiſter, der den Täter zu entwaffnen ſuchte, erhielt einen Stich in die Bruſt, dem er bald darauf erlag Nachdem ein anderer Ainter den Täter durch einen Schuß in den Bauch kampfunfährg gemacht batte, konnte er ſeſtgenommen werden. Er wurde als Gefangener der Polizei in die Charité gebracht. Es handelt ſich um einen 43lährigen Arbeiter aus Spandau. — Seenot. Die norwegiſche Fanlerſtelte Fiekkerö⸗Radio teilt mit: Heute⸗ i i lgende Meldung von eutſchen Dampfer Fep⸗ ee„Wir beſinden uns auf 475 Nordſeite der Doggerbank. Starke Schlagſeite. Voll Waſſer. Helft uns!“ Etwas ſpäter nief folgende Meldung ein:„Schnelle Hilſe kann uns noch retten. Wasserstandsbeobachtungen im Monat lanuar Datum— 2 2. A I 1 2 erenge 916 023 080 065.70.88 ab tobt terinel. 22 7. 5 55 ann: Lachm 2 Uhr Hannem 12 188.6 18 Lorgen 7 bh Main:: 924.—8. 12 Ulhr Kauldddd.54.55 Vorm. 2 Uhr KöiBn.23— 9— Machm. 2 Uhr vom Neeckar: r? 443 143 18 1 290 2001 vorm 7 Neenen n de derg wWestwind, Bedeckt 8 — — — Mannheimer Wetterbericht vom 2 Januat morgens 7 Uh Barometer: 7518 mm. Thermometer:.00 C. Niediigste Iemperatut Nachts: .2 C. Fichste Temperatur gestern; 5,0 C. NWiederschlag:.0 Liter aut den qm. SWe6. Bewöſit. Liberaal — Montag, den 2. Januar 1922. — 5. Seite. Nr. 1. Mannheimer General · Auzeiger ·( Milag · Aus gabe.) Der. S ort vom Sonntag Schwimmen. Von Walter Friedrich, Zwenkau. 921 des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibegübungen. Wettbewerb für Jugendliche unter 18 Jahren um den beſten Werbeaufſatz den erſten Preis von 400 Mark.) Trinkt. o Augen, was die Wimper hält, von dem gold⸗ Ueberfluß der Welt!“ ſo ſingt Gottfried Keller in einem Augenblick Aunbeſchreiblichen Luſtgefühls und beiſpielloſer Lebensfreudigkeit.„Der goldene Ueberfluß“ iſt ihm der In⸗ begriff alles Herrlichen und Schönen, was die Welt und vor allem die Natur dem Menſchen zu bieten vermag. Ich weiß nicht, ob Keller bei dieſer Strophe auch an das blaue Waſſer gedacht hat, jedenfalls wären die Vorausſetzungeen dazu voll⸗ 0 gegeben. Zu dem, was uns das Waſſer als junge vor allem überaus beliebt macht, gehört unzweifel⸗ goft das Schwimmen. Ich möchte auf die verſchiedenſten Vorteile des Schwimmens nicht eingehen, ſondern hier das behandeln, was den Menſchen in der Regel am meiſten und erſten berührt, das Gefühlsmäßige. Man braucht nicht beſonders empfänglich zu ſein für Sefüh 1881 2 2 alles Gefühlsmäßige, auf das die Natur den Menſchen ja von ſelbſt hi J. 2 2 8 22 ſelbſt hinweiſt, um beim Schwimmen von einem merkwür⸗ . doch herrlichen Luſtgefühl ergriffen zu werden, das läßt! Wer meiſten Menſchen überhaupt nicht in Worte faſſen Pen N man nicht völlig gegen jede menſchliche Regung en⸗ de lpirſche Gefühl abgeſtumpft iſt, muß jedem Men⸗ en, der mit kräftigem Arm die weichen und doch trotzigen Wogen teilt, zumute ſein wie einem, der zugleich mit ſeinen Kleidern die Sorgen des Alltags abſtreift. Mit dem Schmutz, den tägliches Großſtadtgewimmel oder dumpfe den ſchwarze Fabrikfäle oder dunkle Werk⸗ n auf dem weißen Körper hinterlaſſen, wäſcht das Waſ⸗ 17 dſcht di 7 2 ſer, wäſcht die raſche Schwimmbewegung menſchliche Gedan⸗ ten von geiſtigem Unrat, Sorgen und Kummer rein und macht die Seele des Menſchen frei und froh. Mir iſt immer, wenn ich mich bei hei immel i 85 8 heiterem Himmel im herrlichen Waſſer tummle als könnte ich die Welt mit meinen Armen umfaſſen. Bald könnte ich ſtundenlang auf dem Rük⸗ ken liegen und den zarten, weißen Wolken nachſehen, die langſam wie ein Zug müder Vögel hoch oben vorübergleiten, bald könnte ich mich mit neu erwachender Luſt in raſchem 2— huſchenden, geſchmeidigen Fiſchen ihr Schwim⸗ 15 ſtreitig zu machen verſuchen. Schon für den Be⸗ r, dem es aus irgend einem Grunde nicht vergönnt iſt, 0 Luſt zu koſten, muß es doch ein herrlicher Anblick ſein, wenn weiße Menſchenkörper, Waſſernixen gleich, die Fluten Gleiten den hu merr ſche 1 4 74 5 et Stuf en von froher Siegeshoffnung, auszuſtechen ſucht. den Gefahren und Mül 9 3 f 22 ihrem unheimlichen Sch Mi Der neuern und erfriſc Kanuſport. Aus zwei Urtypen, dem Birkenrinden⸗Kanu des Kanadiers Nordamerika) und dem Kajak des Eskimos(Grönland), hat ſich inſer heutiges modernes Sportsfahrzeug entwickelt. Mac Gregor, ein Engländer, iſt der eigentliche Begründer des Kanuſportes. Er hat im Jahre 1864 ſeine weithinbekannten Reiſen um ganz England und Schottland ausgeführt; 1865—1867 führte er ſeine großen Stromreiſen durch ganz Deutſchland aus. Dieſe Fahrten wurden in einem Kajak, das dem der Grönländer nachgebildet war, ausgeführt. Bald darauf unternahmen in Deutſchland einzelne unternehmungs⸗ luſtige Männer, wie Oberſt v. Dieſt, Voigt und Huber, den Kanuſport Anf auf. Später folgten Paul Salbach und Ed. Keller, Berlin. Kurze Zeit ſpäter nahm der Kanuſport in Deutſchland einen be⸗ deutenden Aufſchwung, denn die Schönheiten der Natur des mit Ge⸗ wäſſern ſo reich geſegneten Deutſchland wurden durch die wenigen Pabdler ſo bekannt, daß viele ſich zum Bau oder Kaufe eines Kanus bezw. Kaſaks entſchloſſen. Es entſtanden im Jahre 1905 durch das wirkliche Bedürfnis in Hamburg der Alſter⸗Canoe⸗Club, 1907 der Berliner Canoe⸗Club. Viele andere Vereine in ganz Deutſchland folgten; tauſende von Einzelfahrern, die keine Gelegenheit zu einem Anſchluß hatten, betrieben den Kanuſport. Selbſt Rudervereine ent⸗ ſchloſſen ſich, Paddlerabteilungen anzugliedern. Wenn auch in Ruder⸗ ſportkreiſen viel über das kleine Fahrzeug gelacht worden iſt, ſo hat es ſich aber doch ſo eingeführt, daß es ebenbürtig in ſeiner Art neben dem Ruderſport ſteht und ſeinen eigenen Weg zu gehen weiß. Das Jahr 1914 brachte dem Deutſchen Kanuſport den Zuſammen⸗ ſchluß aller Paddlervereine und Einzelfahrer unter dem Stander eines Deutſchen Kanu⸗Verbandes. Seine Ziele und Zwecke ſind in erſter Linie der Zuſammenſchluß aller Kanufahrer zu gemeinſamer Arbeit, Ausnutzung der Erfahrung und Kenntniſſe Ein⸗ zelner, Klaſſeneinteilung unſerer Fahrzeuge, Herausgabe von brauch⸗ barem Kartenmaterial von unſeren Gewäſſern, gemeinſame Unter⸗ nehmungen, kurz geſagt eben alles deſſen, was unſerem deutſchen Der Gedanke des Zuſammenſchluſſes faßte in Deutſchland ſchnell Wurzel und begeiſterte die Anhänger unferes Sportes ſo ſehr, daß ſich alles dem D. K. V anſchloß. Dann kam der Krieg, welcher die Weiterarbeit aufhielt, aber nicht zunichte Kanuſport dienlich ſein kann. machen konnte. Das Jahr 1919 brachte uns den erſten Deutſchen Kanu⸗Tag in Berlin. Im Jahre 1920 wurde der Deutſche Kanu⸗Tag in Hamburg abgehalten, deſſen bedeutender Verlauf in erſter Linie auch dem ein⸗ zigen Ehrenmitgliede des D. K.., Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Predöhl, Hamburg zu verdanken war. Der dritte Deutſche Kanu⸗ de aus beſtimmten Gründen in Frankfurt a. M. unter zayl⸗ ich der ſüddeutſchen Paddler, abgehalten; ls zu einem vollen Erfolge geführt. Daran anſchlie⸗ eine Rheinfahrt bis Köln a. Rh. veranſtaltet. Der Heutſche Kanu⸗Berband(D. K..) umſchließt heute in neun Kreiſen, 755 ſtand vorſteht, 54 Vereine und außer⸗ reicher Beteiligung, namentl er hat ebe gend wurde denen jeweils ein Kreisvot ordentlich zahlreiche Einzelfahrer. Unſer Hauntszcheck ſi deutſchen Gewäſſer ſech wird in unſeren Reigen nicht vernachläſſigt; die großen Kanu⸗Tag⸗ R 2 Rennen erfolgreich zu fahren wiſſen. Auf Sportleute, greift zum Paddel, durchwandert mit uns zu Waſſer Deutſchlands; durcheilt mit uns im Rennboot das Regattafeld; bleibt nicht fern, kommt in unſere Reihen. Laßt auf euren Booten den Wimpel des Deutſchen Kanu⸗Verbandes wehen. ißner, Heidelberg. die herrlichen Gefilde Gerhard Me Der Deulſche Kannverband wird ſeine nächſte Verbands⸗ bis 8. Februar in Breslau abhalten. tagung vom Als Termin iſt der 18. bis Deutſche Kanutag findet in Halle ſtatt. 22. Auguſt gewählt worden. Neuſchnee im Schwarzwald. en. Vom Schwarzwald, 30. Dez. Weihnachten ein heftiger Föhnſturm den über die FJe fallenen Schnee wieder zum reſtloſen Abſchmelzen gebracht am Donnerstag ein neuer Umſchlag zu kälterem Wetter eingetreten und zugleich iſt in den höheren Berglagen ziemlich reichlicher Neu⸗ Insbeſondere in den geſtrigen Abendſtunden hat iebig geſchneit, ſo daß der geſamte chwarzwald oberhalb 700 Mtr. eine geſchloſſene, pulvrige Schneedecke in Höhe von 15 bis 20 Zenti⸗ meter aufweiſt. Die heute früh aus dem Schwarzwald eingelaufenen Wetternachrichten lauten für den Winterſport durchweg günſtig. Es hat ſich bei aufklärendem Wetter lei meter iſt ſchnell geſtiegen, Nachdem unmittelbar nach ſchnee gefallen. es mehrere Stunden lang aus nördliche und ſüdlich roſt eingeſtellt. Das Baro⸗ ind hat nach Norden gedreht. nd Hundseck melden 10 bis 15 Zentimeter Pulverſchnee, trocken, hell, ſehr gute Skibahn bis Wiedenfe —15 Zentimeter pulvriger Neuſchnee, Ski grinde⸗ͤaRummelſee: Reuſchnee, pulvorig, aufheiter Grad Kälte, Nordwind, hell, Unterſtmatt: nd, Skibahn gut. geſtern ſtarker Schneefall; 20 Zenti⸗ meter Neuſchnee; Skibahn bis 700 Meter abwärts gut. 3 uflucht⸗ Zentimeter Neuſchnee, 4 Grad Kälte, na kem Schneefall aufhelternd, Winterſpritvoerhältniſſe günſti berg: 15—20 Zentimeter Neuſchnee 4 Grad Kälte s Höllental; Kammhöhen bis 25 Zentimeter Hinterzarten: 3 Grad Kälte; 12 bis 15 Zentimeter Neuſchnee; bewölkt; Skibahn gut. Die ſonnkägigen Fußballwellkämpfe. Der geſtrige Sonntag brachte eine kleine Beſetzung des Pro⸗ Im Odenwaldkreis fanden nur zwei Spiele ſtatt, davon In Friedrichsfeld holte ſich der V. f. R. in überlegener Manier mit:0 die Punkte. Weiter fand ein Privat⸗ Der neu gegründete.⸗V. Vor⸗ chaft des.⸗Cl. 08, in der Beim Schluſſe lautete Ruheſtein: 3 Kniebis: 15—20 Skibahn ſehr gut bis in eines im Verbandsſpiel. ſpiel auf dem Phönixplatz ſtatt. wärts ſtand einer kombinierten Mannſ nur 4 Ligaſpieler mitwirkten, gegenüber. das Reſultat:1, ohne daß überragende Leiſtungen gezeigt wurden. Dadurch, daß in Mannheim keine weiteren Spiele ſtattfanden, hatte das Spiel eine zahlreiche Zuſchauermenge angelockt. F Germania Friedrichsfeld—B. f. R. Mannheim:8(:). Erwartungsgemäß konnte V. f. R. in Friedrichsfeld in über⸗ Bereits bis zur Pauſe ver⸗ Meiſterſchaftsanwärter durch Weinerth und Dolland Nach dem Wechſel wurde die Ueberlegenheit der Gäſte immer drückender, ſodaß beim Schlußpfiff das Reſultat :0 hieß. An den Erfolgen iſt die geſamte Stürmerreihe beteiligt. Friedrichsfeld verſchoß zwei Elfmeter, was ein ſchlechtes Licht auf die Schußſicherheit des Sturmes wirft. beſonders der Rechtsaußen hervor, der nach der Pauſe in die Ver⸗ ckging; und ein höheres Reſultat verhinderte. chaft ſcheint, beſonders in der Hintermannſchaft, die den zu haben. 0 durcheilen und das Waſſer bezwine a es muß auf den frohl eee 5 f iel die Punkte erringen. zen J htern der Schwimmer fühl fie ſch 111 hls zu leſen ſein. Dieſes Luſtgefühl findet ſchließli öhepunkt im Wettkampf, in dem es ſich bis zur dreimal einsufenden. 1 fe ſteigert. Wie herrlich leuchten ſchon die Augen Fleinſten, wenn ſie mit ihren kurzen Aermchen gewal⸗ rmaſſen teilen dürfen, wenn einer den anderen, ge⸗ Bei dem Platzbeſitzer ragte teidigung zurü V. f..⸗Mannſ bisher vermißte Stabilität gefun qu ntett war Weinerth der Beſte. Auch Dolland ſcheint ſich auf ſein Der Schiedsrichter erregte durch ſeine Kopfſchütteln bei den dahſßele, er⸗ Kamerad, der du dich hinter Büchern vergräbſt und das er im Ofen bewachſt, ſuchſt du frohe Geſichter, ſuchſt du he, freie Menſchen, ſo gehe hinab zum freundlichen Bad e heiterer Luft, dort kannſt du ſie finden. Keinen ſchöneren Betweis für die Segmung des Schwimmens kann man finden, s die geiſtige Erfriſchung, die geiſtige Erneuerung durch die g eines unbeſchreiblichen Luſtgefühls, das das men erzeugt, beſteht vielleicht darin, daß es den Men⸗ wieder richtig freimacht, ihn beglückt mit einer unge⸗ nten Gabe, und ihn dann gefeit macht gegen die kommen⸗ ſale des Lebens, die die Welt in ze birgt. So wird das Schwimmen iner Stätte der Wiedergeburt eines geſunden Volks⸗ Im Stürmer⸗ Können beſonnen zu haben. Bequemlichkeit ſchienenen Zuſchauern. Fußballklub„Vorwärts“ Mannheim⸗Neckarſtadt— Mannhei⸗ mer Jußballklub o8 Lindenhof:1. Halbzeit:0.(Eckenver · hältnis:). Der durch den Zuſammenſchluß der beiden Aklaſſigen Vereine Sportfreunde 1913 und Mannheimer Fußball⸗Verein 1910 gegrün⸗ dete Fußballklub„Vorwärts“ Neckarſtadt jahrstage auf dem Phönixplatze ſein größeres Debut. hatte ſich der Neuling keine geringere Elf, als die in letzter Zeit ſo erfolgreiche Liga⸗Mannſchaft des M. F. C. 1908 verpflichtet. Leider konnte 08 zu dieſem Treffen nicht in kompletter Aufſtellung antreten und war deshals genötigt, für fünf Leute Erſatz einzuſtellen. Mit dem Anſpiel von 08 eröffnet der Schiedsrichter den Reigen. In for⸗ ſchem Tempo zieht 08 vor das Tor der Grün⸗weißen, doch landet das r Prompt antwortet der Vorwärts mit Gegen⸗ angriff, aber auch er kann nichts erringen. Beide Gegner führen ein ſchönes Feldſpiel vor. Nachdem der Torwächter von Vorwärts eine prächtige Flanke von rechts gut gewehrt hat, kommt das Leder vor Eugen Kohl(Vorwärts), der mit ſcharfem Weitſchuß den Ball un⸗ halkbar für Spahr in die Maſchen jagt. 8. Minute:0. Wenige Minuten ſpäter hat Linksaußen von Vor⸗ wärts Gelegenheit, ein weiteres Tor zu erzielen, doch in ausſichts⸗ reicher Stellung verſiebt er die günſtige Chance. M..⸗C. 08 leitet wiederholt ſcharfe Angriffe ein, doch wird außer einer Ecke, welche die Verteidigung klärt, nichts erzielt. Im weiteren Verlauf der erſten Spielhälfte liegen beide Mannſchaften abwechſelnd in Front, doch die beiderſeitigen Verteidigungen klären die gefährlichſten Unternehmun⸗ gen. Nach Seitenwechſel anfänglich 08 in Front, deſſen Sturm mit Schüſſen aus allen Lagen aufwartet, doch findet da⸗ Leder nicht den Weg ins Netz. Nach zwei erfolgloſen Ecken für 08 kann Edelblut, der im Sturm ſpielt, den wohlverdienten Ausgleich erzielen. Wiederbeginn greift Vorwärts unentmutigt weiter an. Schuß des Linksaußen ſtreicht haarſcharf über die Latte. Beide Par⸗ teien erzielen je eine Ecke, die nichts am Reſultate ändert. Vorwärts legt ſich energiſch ins Zeug, bis vor⸗ Tor mit Elan, wo ſie mit Bombenſchüſſen aufwarten. Teilweiſe gehen die gutgemeinten Schüſſe daneben und darüber, während andere vom Torwächter in feiner Manier gehalten werden. Auf der Gegenſeite macht 08 drückende Vorſtöße, kann jedoch außer vier weiteren Ecken nichts erzielen. Mit:1 endet der flotte Kampf. Bei Vorwärts ge⸗ fiel die Mannſchaft bis auf die beiden Außenſtürmer ſehr gut. Bei 908 machte ſich der viele Erſatz zu ſtark bemerkbar. Fleiſchmann, der im Sturm zeitweiſe verſagte, ging nach der Pauſe auf den rechten o er glänzend fungierte. Schiedsrichter konnte gab am geſtrigen Neu⸗ fühls, zum fröhlichen Jungbrunnen, der ein Volk geiſtig er⸗ hen hilft, und an dem ſich jeder laben kann. Leder auf der Latte. Vorwärts führt in der ziehen die Grün⸗weißen Verteidigungspoſten, w Weikfere Ergebniſſe: Verbandsſpiele. Kreis Odenwald. Germania Friedrichsfeld— Verein f. Raſenſpiele Mannheim:0. ſens:2.— F. V. Kaiſers⸗ Cl. 04 Ludwigshafen:1.— Pfalz Ludwigshafen— St. Ingbert verzichtet zu Gunſten Pfalz. Kreis Südweſt. Phönix Karlsruhe:1. Kreis Würklemberg. Pfeil Gaisburg— Verein für Bewegungsſpiele Stuttgart 072. Unjon Böckingen— Sportklub Stuttgart:1 abg. f F. V. Speyer— F. Cl. Pirma lautern— Sp. Biktoria St. Ingbert. F. Cl. Mühlburg— eck ſind Wanderfahrten, die uns die herrlichen erſchließen, Mut und Ausdauer, Kraft und Ge⸗ it geben, gleichzeitig aber Erholung von der anſtrengenden Haag(Holland) Verlin 14.— Fp. Bg Pußd et ae Prag.0111— Sportklub Freiburg— U. T. E. Budapeſt.2.— ermäßigte Auartiere und Verpflegung keinen Anſpruch haben. klichte 9 Berufsarbeit bieten. Aber auch der Ntampf Mann gegen Mann Kickers Würzburg— F. Cl. 03 Teplitz 324.— F. V. Nürnberg— F. V. Würzburg:2.— Boruſſia Frankfurt— Germania Franffurt .4.— Vorwärts Mannheim— Fußballklub 08 waee komb. a F. Allgemeines sr. Der preußiſche Amtsſchimmel. In einer Veröffentlichung teilt der„Amtliche Preußiſche Preſſedienſt“ mit, daß die Reichs⸗ jugendwettkämpfe des Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen trotz ihres amtlich klingenden Namens weder vom Reich noch von den Ländern eingerichtet ſind und fährt ſpäter fort:„Wenn daher Jugendpfleger oder Lehrer dieſe Wettkämpfe nicht in der von den Unternehmern gewünſchten Weiſe gefördert haben ſollten, ſo kann ihnen von amtlicher Seite ein Vorwurf um ſo weniger daraus gemacht werden, als der Reichsausſchuß die zuſtändigen amtlichen Stellen über ſein Vor⸗ haben nicht unterrichtet hat. Selbſtverſtändlich wird nach wie vor auf ein vertrauliches Zuſammenarbeiten des preußiſchen Mini⸗ ſteriums für Volkswirtſchaft und des Kultusminiſteriums mit den Turn⸗, Spiel⸗ und Sportvereinigungen gelegt, aber es muß dann auch erwartet werden, daß die Verbände oder ihre Vertretungen es in Zukunft vermeiden, ohne amtliche Zuſtimmung in Schul⸗ odern Jugendpflege⸗Angelegenheiten einzugreifen, für die die beiden Mimiſterien zuſtändig ſind.“ Zum Schluß wird gewünſcht, daß die Pläne rechtzeitig zur Bekanntgabe und Prüfung den Miniſterien eingereicht werden. Pferdeſport. sr. Neuwahlen für die Oberſte Rennbehörde. Für die Oberſte Renn⸗⸗ behörde für Vollblutzucht und Rennen haben nach der Vorſchrift der Renn⸗ ordnung jetzt die Neuwahlen für die Jahre 1922 bis 1924 ſtattgefunden. Die Wahlen ergaben verſchiedene Veränderungen. Als Vertreter der Renn⸗ Herren Max Klönne⸗Dortmund, R. Gebhard t⸗Leipzig und Freiherr v. Hertling⸗München. Als Vertreter der deutſchen Vollblutzüchter ſchie⸗ den die Herren A. v. Schmieder und K. v. Jachmann aus. Für ſie wurden die Herren M. Friedhei m⸗Bärfelde und K. v. Wallenberg beſtellt. An Stelle von Herrn Heinz Stahl vertritt neben Herrn W. Dodel von nun ab noch Generaldirektor A. Teske die Intereſſen der Rennpferde⸗ beſitzer und für Herrn A. Sandmann iſt als Vertreter der Jockeys A Bleuler neu eingetreten.— Nach den ſchon vor einiger Zeit erfolgcſen übrigen Wahlen ſetzt ſich die Oberſte Rennbehörde jetzt wie folgt zuſammen: Klubs: U. v. Oertzen, Freiherr v. Oppenheim, Landſtallmeiſter a. d. 5. rennen: Graf Weſtphalen; Vertreter der Rennvereine: W. v. Gaza⸗Magde⸗ burg, E. Biſchoff⸗Dortmund, M. Klönne⸗Dortmund, Freiherr v. Herting⸗ O. Feller; Vertreter der Jockeys: A. Bleuler. sr. Großer Preis von Hamburg⸗FJarmſen 1923. Eine Rieſen⸗ 1923 erhalten. 116 Pferde wurden hierfür genannt. Zur Verteilung gelangen 70 000 Mark und ein Ehrenpreis sr. Jockey v. Tucholka wieder zugelaſſen. Das Große Schieds⸗ nachdem ihm durg) Urteil des Großen Schiedsgerichts vom 27 Jan; worden war. Dem Antrag wurde ſtattgegeben, weil inzwiſchen gegen die beiden gleichbelaſteten Neumann und Gröſchel die Strafe aufgehoben iſt und die verbüßte Strafe eine ausreichende Sühne für die damalige Verfehlung des Jockeys v. Tucholka darſtellt. 5 Kraftfahrweſen. sr. Dentſche Automobilweltzekords. Engliſche Zeitungen veröffentlichen die offizielle Rekordliſte der Brokklands⸗Automobilrennen bei London. In Benzwagens über eine halbe engliſche Meile(804 Meter) und Km mit fliegendem Start, die ſ. Zt. Hemerv erzielte. Hemery durchfuahe di kurze Strecke mit 203,743 st/æm und den Km. mit 202,054 st/km. Beide Leiſtungen bedeuten immer noch Weltrekords. Rudern. sr. Gegen Ruderbootsbeſtellungen im Ausland wendet ſich der Tech⸗ nis erlangt, daß einige Verbandsvereine Aufträge auf Boots⸗ und Ruder⸗ er ſolche Beſtellungen im Auslande, mit Ausnahme Oeſterreichs, dei der heutigen wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands mit den Pfichten eines Ver⸗ bandsvereins gegen ſein Vaterland für unvereinbar hält und beim Ruder⸗ tage 1922 beantragen wird, ihm die Mittel an die Hand zu geben, gegen ein derartiges Unternehmen vorzugehen.—— Fußzbull. 25 sr. Die reyräſentativen Fußballtreffen 1921. Eine große Reihe von Begegnungen zwiſchen den einzelnen Landesvetbänden des Deutſchen Fußball⸗Bundes und zwiſchen deutſchen repräſentativen Mannſchaften mit ſolchen des Auslandes fand im vergangenen Jahre ſtatt. Wir bringen dieſe Ergebniſſe nachſtehend zeitlich ge⸗ ordnet: 23. Januar Süddeutſchland gegen Berlin in Berlin :0, 27. Februar Süd⸗ gegen Weſtdeutſchland in Köln :1, Mittel⸗ gegen Südoſtdeutſchland in Vreslau:2, 13. März Weſtdeutſchland gegen Oſtholland in Eſſen:1, Balten gegen Süd⸗ oſtdeutſchland in Stettin:1, 20. März Mittel⸗ gegen Weſtdeutſch⸗ land in Leipzig:0, 3. April Mittel⸗ gegen Suͤdoſtdeutſchland in Chemnitz:3, 10. April Nor d⸗ gegen Süddeutſchland in Karlsruhe:1, 5. Mai Deutſchland gegen Oeſterreich in Dresden 313, 8. Mai Süddeutſchland gegen Niederöſterreich in Fürth:2, Süddeutſchland gegen Deutſchböhmen in Ludwigshafen:0, 15. Mai Norddeutſchland gegen Nord⸗ holland in Groningen:2, 5. Juni Deutſchland gegen Ungarn in Budapeſt:3, 8. Juni Norddeutſchland gegen Südſchweden in Malmö:2, 10. Juni: Norddeutſchland gegen Landskrona, 12. Juni Norddeutſchland gegen Helſingfors 314, 14. Juni Norddeutſchland gegen Göteborg:1, 19. Juni Nor d⸗ gegen Süddeutſchland in Hamburg:2, Balten gegen Südoſtdeutſchland in Cottbus 1: 26. Juni Ungarn gegen Süodeutſchland in Budapeſt 3: 29. Juni Süddeutſchland gegen Deutſch Böhmen in Prag:3, 18. September Deutſchland gegen Finnland in Helſing⸗ fors:3, 9. Oktober Süd⸗ gegen Weſtde utſchland in München⸗ Gladbach:0, Mittel⸗ gegen Südoſtdeutſchland in Breslau 30, Nord⸗ deutſchland gegen Balten in Stettin.1, 13. November Süd⸗ deutſchland gegen Berlin in Fürth:0, Nord⸗ gegen Mittel⸗ deutſchland in Halle:0, 11. Dezember Norddeutſchland gegen Nord⸗ holland in Hamburg:1. 5 Rugby. sr. Der holländiſche Rugbymeiſter Forward⸗Groningen, der zu W nachten in Heidelberg gegen die dortige Rudergeſellſchaft glatt mit 9 unterlag, konnte bei ſeiner Rückreiſe in Frankfurt am Main einen ſchönen Erfolg erringen. Die Holländer ſpielten gegen den Sportelub Fraukfu⸗t 1880 und ſiegten mit einem Verſuch gleich drei Punkte, während die Irank⸗ furter leer ausgingen. Winkerſport. dle. Winterſportwoche der Deulſchen Kampfſpiele 1922 in Garmiſch-⸗Parkenkirchen. Die Oberleitung teilt mit, daß entgegen verſchiedenen Meinungen laut den Abmachungen des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen mit Garmiſch⸗Partenkirchen, die aktiven Teilnehmer an den Kampfſpielen nur den ermäßtigten Tagesſatz von 30 Mark für Unterkunft und Verpflegung für fol⸗ gende Tage in Anſpruch nehmen können: Eislauf, Eishocken, Rodeln uſw. vom 20. Januar bis 26. Januar nachmittags. Skilauf Tage der Kampfſpiele vor und nach dieſen Terminen kann eine Ermäßigung auf keinen Fall mehr gewährt werden. Nochmals ſei erwähnt, daß die nicht aktiven Teilnehmer, alſo Zuſchauer, Wegen Wohnung uſw. wollen ſich letztere an die Wohnungsbitros Sp. V. 60 München—* F.— F 95 Jeneſſe uxem 23.— ers Stut 1˙2. f re Franefet. F. El. — egatten haben den Beweis dafür geliefert, daß unſere Fahrer auch N Teplit 11.— 832 0 des Verkehrsveretns von Garmiſch oder Partenkirchen wenden. vereine im Reiche ſind die Herren G. Beit⸗Hamburg, R. von Wallenberg Pachaly uno weajor F. Wolff ausgeſchlieden. n mure Stelle treren die Staatskommiſſar: Oberlandſtallmeiſter Groscurth; Vertreter des Union⸗ Götzen, E. G. Müller⸗Tetſchendorf; Vertreter des Vereins ſür Hindernis⸗ 85 München; Vertreter der Rennſtallbeſitzer: W. Dodel, A. Teske; Vertreter der Vollblutzüchter: M. Friedheim, R. v. Wallenberg; Vertreter der Trainer?; zahl von Unterſchriften hat der Große Preis von Hamburg⸗Farmſen gericht hat dem Antrag der Oberſten Rennbehörde auf Wiederzu⸗ laſſung des Jockeys v. Tucholka zu allen Rennbahnen ſtattgegeben, 1920 mit den Jockeys Neumann und Grbſchel der Zutritt verboten dieſer befinden ſich immer noch die beiden Beſtleiſtungen des deutſchen niſche Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes mit folgender Bekaunt⸗ machung:„Der Ausſchuß des Deutſchen Ruder⸗Verbandes hat davon Keunt⸗ material im Ausland vergeben haben. Der Ausſchuß erklärt hiermit, daß vom 26. Januar abends bis 29. Januar abends. Für die weiteren 8. Seite. Nr. 1. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Montag, den 2. Januar 1922. 5 f 58 ü j— Verkehrssperre. Gesperrt ist die Annahme sämtlicher Das Börsenjahr 1921. im Leitungsnetz, die durch Stürme und schwere Gewitter her Water Unes N0 5e und 1 Mitte August des letzten Jahres befand sich die Berliner zörse in einem starken Haussetaumel. Das Publikum Stürzte sich wahllos auf Effekten aller Art und beteiligte sich auch in größerem Umfange an Devisenspekulationen. Nach- dem der Dollar am 16. August bei etwa 95 einen 9 Frreicht hatte, trat sowohl am Devisen- als auch am Effekten- markt eine Abschwächung ein, der aber noch im August eine Erholung folgte. Unaufhaltsam wurde das Kursniveau der Eklekten weiter in die Höhe getrieben. Die Flucht vor der Mark, hervorgerufen u. a. durch die katastrophale Ver- mehrung des Notenumlaufs der Reichsbank und der schwe⸗ henden Schulden des Reichs, die ständig wachsende Teuerung, gzie es vielen Rentnern und Pensionàfen unmöglich machte, mit ihren Bezügen auszukommen, aber auch der allenthalben rwachte Spekulationstrieb, die vielgeèstaltigen Transaktionen In der Industrie, ungewöhnlich hohe Bezugsrechte usvv. kon- gentrierten das allgemeine Interesse immer schärfer auf die Börse, und im September erlebte man ein ungeheueres An- Wachsen derSpekulationswelle. Selbst verhältnismäßig stetige Papiere, wie die Aktien der A. E.., gewannen an einem Börsentag 100%, und besonders auch am Markte der un- notierten Werte kam es zu großen Kurssteigerungen bei sehr lebhaftem Geschäft. Neue Börsenruhetage mußiten eingelegt, dlie Börsenzeit ausgedehnt und Ordersperre schon frühzeitig verhängt werden. Die Haussewoge pflanzte sich, nur wenig unterbrochen, fort, maßlose Devisenspekulation und Devisenhamsterei ließen den Dollarkurs Mitte Ok- kober bereits bis auf 109 steigen. Dann trat vorübergehend Wieder ein Rückgang, übrigens auch am Effektenmarkt, ein, Wo eine Säuberungsaktion am Markte der unnotierten Wertie erfolgte. Ende September beherrschte eine neue starke Kaufbewegung die Börse, immer zahlreichere Papiere er- richten einen Stand von 1000% und eine große Anzahl von Werten— man denke nur an Adler u. Oppenheimer, Sarotti, . Heckmann usw.— das Mehrfache davon. Ende September Fückte der Dollarkurs bis auf ca. 132, bröckelte aber dann im Zusammenhang mit verschiedenen ernüchternden Momen- ten Wieder ab. So kam der Oktober heran, in dem die Ja g d nachsSach- und Goldwerten tolle Orgien feierte. Die ungünstige Entscheidung über Oberschlesien und die gesamte Lage führte zu gewaltigen Steigerungen des Dollarkurses bis uf ca. 205 Ende Oktober und zu einer geradezu stürmischen Nachfrage nach Effekten. Im November ergossen sich weiterhin ungeheure Auf- lräge über die Börse. Unsere Reichsmark hatte am 8. Novbr. iren schwärzesten Tag. Sie sank in Newyork bis auf 0,33, Während der Dollar in Berlin zeitweilig mit 330 bewertet wurde. Am 10. November wurden im allgemeinen die höch- ten Effektenkurse erreicht. Von da an War die Haltung am Devisen- und Effektenmarkt schwankend. Am 24. November kam es noch einmal zu einem Gipfelpunkt und am 1. Dezbr., dem„schwarzen Donnerstag'“, brach die Herrlichkeit zusam- Kursverluste von vielen hundert Prozenten traten ein Alid der Dollar ermäßigte sich in der Zeit vom 26. November Dis 1. Dezember etwa von 298 auf 185. Im Laufe des Monats Dezember, in dem die Reparationsfrage sowohl bei uns als aich bei unseren früheren Gegnern von neuem aufgerollt Wurde und in stets wechselnder Beleuchtung, nur nicht in bjarem Lichte erschien, kam es nur ganz sporadisch zu einer kleinen Belebung des Effektenverkehrs. àAn den meisten Tagen herrschte große Zurückhaltung, da die Zukunft der Börse völlig im Dunkel liegt. Auch die verschiedenen In- Solvenzen, besonders die der Pfälzis chen Bank und dles Allgemeinen Bankvereins, haben die Haussestimmung un- tergraben. Ob sie im neuen Jahre schon bald wieder auf- jeben wird, hängt ganz davon ab, welchen Fortgang die Ver- Handlungen über die Stundung unserer Reparationsverpflich- zungen nehmen, läßt sich also noch nicht beurteilen. Da aber wiele Börseaner und auch ein sehr großer Teil des Publi- kums auf ihren Effekten sitzen geblieben sind, ist zu er- Wärten, daß der Versuch gemacht werden wird, möglichst rasch wieder in das Fahrwasser der Hausse einzulenken. Oh es golingen wird? * Veberlandwerk Jagstkreis.-., Ellwangen. Das Geschäftsjahr 1920%/1 war für die fernere Entwicklung des UInternehmens, in dem auch Mannheimer Kapital investiert ist, von besonderer Bedeutung. Ende 1920 kamen die mit dem Berirksverhand Stromverband Jagstkreis in Ellwangen schon Seit längerer Zeit geführten Verhandlungen zum Abschluß. Der Bezirksverkand hat mit Wirkung ab 1. Januar 1921 sich Rälktig an dem Gesellschaftskapital beteiligt und hat fernerhin ſie Verpflichtung übernommen, die für den gesamten weite⸗ ren Ausbau erforderlichen Geldmittel zu angemessenen Be- Gngungen zur Verfügung zu stellen, woraus die Gesellschaft auf 20 Jahre fest ein Darlehen von 20 Mill.&4 erhieh. Die Hälkte dieses Betrags ist im verflossenen Jahre verbaut wor- den. Der Betrieb wurde, abgesehen von einigen Störungen 2 Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen vir hiermit die schmerzliche Mitteilung, dass gestern Abend ungere liebe Schwester, Schwägerin und Tante ſufIidd üennenn im 34. Lebensjahre infolge eines Herzschlages plötzlich verschieden ist. MANNHEIM,-den 1. Januar 1922. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Leop. Kohlmann Familie Siegfr. Reinhardt. Die Einäscherung findet Dienstag, den 3. ds. Mis., vor- mittags 11% Uhr statt.— Von Beileidsbesuchen bitten wir freundl. Abstand nehmen zu wollen. MHoderne Rurbel- und Handstickereien Hohlſäume werden nach Journalen und eigenen Entwürfen ſchön ange⸗ fertigt. H. Schober. 27, 15. Tel. 4325 6597 Kaufe Tahngebisse und zahle für jeden ver⸗ wendbar. Zahn bis 15 Mk. Franziska Greser Christian Ridter Verlobte Ludwigshafen a. Rh. Ludeigstraße 30a Neujahr 1922. Mannheim M2, 9 vorgerufen wurden, in normaler Weise durchgeführt. Trotz- dem die Anlieferung der Kohle zeitweise mangelhaft War, konnten, wenn auch mit Ueberwindung mancher Schwierig⸗ keiten, die Abnehmer ohne Einschränkung beliefert werden, sodaß sie im Gegensatz zu den vorausgegangenen Jahren in der Lage waren, ihren Strombedarf gleichmäßig zu ent- nehmen. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Unter- nehmens wurden neue Stromquellen erschlossen. Mit dem Badenwerk in Karlsruhe wurde ein Vertrag getätigt, auf Grund dessen größere Mengen Wasserkraftstrom im Aus- tausch gegen Dampfkraftstrom bezogen werden können. Die Anschlußbewegung hat weitere Fortschritte gemacht und be- zieht sich hauptsächlich auf Kleinkonsumenten in neu ange- schlossenen Ortschaften und auf Neuanschlüsse in den bereits versorgten Gemeinden. Gleichzeitig hat sich die Gesamt- anschlußdichte unseres Versorgungsgebietes vergrößert. Die Betriebseinnahmen beliefen sich auf 15,6(6,77) Mil- lionen A. Abzüglich 13,6(5,37) Mill.& Betriebsausgaben, 116 330„(63 955 Unkosten, 863 412(665 365 Linsen und 578 811(321 106 4) Abschreibungen ergibt sich ein- schließlich 70 153„(74 034) Vortrag ein Rein gewinn von 530 132(415 153). Die zur Verteilung vorgeschlagene Dividende beläuft sich auf 10%(%), Während 90 133 K auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bilanz weist bei 4 Mill. Aktienkapital 3,5(8,42) Mill. Kreditoren auf, denen auf der Aktivseite 2,7(1,5) Mill. 4 Debitoren und 605 000 ½(885 000 KA) Vorräte gegenüberstehen. Neubauten stehen mit 1,4(3,39) Mill. 4 und Betriebsanlagen mit 24,0 (12,82) Mill.& zu Buch.* Die Firma F. Baumgartner- Dosselbach bei Schopfheim ist in die„Bado-.-G. vorm. F. Baumgartner-Dosselbach“ umgewandelt worden. Bodenseeschiffahrt. Der Verwaltungsrat der Dampfboot- Zesellschaft für den Untersee und Rhein, bekanntlich ein schweizerisches Unternehmen, hat neue Aktien im Betrage von rund 95 000 Franken ausgeben müssen. Hiervon sind durch Interessenten von Schaffhausen 50 000 Franken gezeich- net worden, während die Zeichnungen im Turgau bis jetzt nicht das gewünschte Ergebnis hatten. In der Hoffnung, daß energische Bemühungen doch noch zu dem erhofften Ergebnis führen werden, von dessen Erreichung ja schließlich die Auf- rechterhaltung des Betriebes abhängt, hat der Verwaltungsrat den Schlußtermin für die Zeichnungen auf den 5. Januar 1922 hinausgeschoben. Hoefelbrauerei.-., Düsseldorf. Die.-V. setzte die sokort zahlbare Dividende auf 25% lest. Die Verwaltung betonte, daß die beträchtlichen Rückstellungen für Ersatz- beschaffung notwendig geworden seien, weil die Fastage Während des Krieges und auch durch Nichtbenutzung erheb- lich gelitten habe. Ein Aktionär verwies darauf, daß die Zahl der Aufsichtsratsmitglieder(drei) im Verhältnis zur Tantieme(81 000 1) gering erscheine und daß bei den meisten anderen Brauereien der Aufsichtsrat stärker besetzt sei. Die Verwaltung erklärte dazu, daß die Tantieme den bei den meisten Gesellschaften üblichen Satz ausmache und daß wegen einer Zuwahl zum Aufsichtsrat Verhandlungen schwebten. Allgemeiner Bankverein.-., Düsseldorf. Das Amts⸗ gericht hat der Geschäftsaufsicht einen Beirat aus fünf Mitgliedern aus Gläubigerkreisen zur Seite gestellt. Ueber das Ergebnis der Prüfung der Geschäftsbücher verlautet noch nichts. Personalien. Die Württembergische Transport-Versiche- rungs-Gesellschaft zu Heilbronn teilt uns mit, daß Herr Julius Rauth mit dem 31. Dezember aus der Direktion der Gesell- schaft austritt. Herr Rauth hat nahezu 50 Jahre lang seine ganze Arbeitskraft der Gesellschaft gewidmet und in kervor- ragendem Maſje zu deren Ansehen beigetragen. Devisenablieferung im besetzten Gebiet. Von Ausfuhr- kirmen im besetzten Gebiet wird Klage darüber geführt, daß die dortligen Reichsbankanstalten den Ankauf von ausländi- schen Zahlungsmitteln verweigern. Wie die Devisenabteilung der Reichsbank mitteilt, hat ein Verbot des Ankaufs nicht bestanden; jedoch wurden die Banknoten nur zum Einzug ent- gegengenommen. Durch einen Erlaß der Reichsbank an die Reichsbankanstalten vom 2. Dezember 1921 wurden die An- kaufsbedingungen wWesentlich erleichtert. Die Annahme zum Einzug ist zwar geblieben, jedoch können die Reichsbank- anstalten bereits bei der Einſieferung einen Vorschuß bis zu 75% gewähren. Außerdem wird dem Ankauf der Kurswert des Einlieferungstages zugrunde gelegt, was für den Ein- lieferer einen Wesentlichen Vorteil bedeutet. Die Einbehal- tung der 25% bis zum Verkauf der Noten geschieht in An- betracht der haufig vorkommenden gefäalschten ausländischen Banknoten. Rückgang des amerikanischen Außenhandels. Die Stati- slik über die 11 Monate des Jahres 1921 ergibt, daß die Ge- schäfte in Europa um 50% hinter denen des Jahres 1920 zu- Starkend, T 2, 8. S184 ückgeblieben sind. stein sowie nach allen Stationen des Direktionsbezirkes Elberfeld. Deuisenmarkt Ein Dollar 181&. Mannheim, 2. Jan.(.40 vorm.) Sowohl auswärts wie auch am hiesigen Platze ruht jeder Verkehr im Devisen- geschäft. Die Kurse erfuhren daher keinerlei wesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahresschluß. Genannt wur- den am hiesigen Platze folgende Notierungen: Holland 6650 bis 6800, Kabel Newyork 181—183, Schweiz 3550—3600, Lœndon 770—780, Paris 1460—1480. 1* Kopenhagen. 30. 31 f(in Kronen) Slohtw. 2 1.75.89 Stohtw. à. Eongen 20.35 70.80 „„ Amsterdam 131.— 183.50„„ Faris. 40.— 49.— „„ Schwelz. 97.80 37.50„„ Antwerpen 33.— „ u lew Verk.—.98„ u Helslagfors.75—.— Stockholm. 30. 37. n Kronen) elobtn. 4. Berin:. 220 2 20 Siotte 2. ende...7 J8.70 „ Amsterdam 147.— 147.—„„ iises„ „„ Sohwelz..78.25 78.—„»„ Brüssel. 39.75 31.— „ Washingten.01.98„„ Helsingfors.80].50 New ork, 31. Dezember(S) Devisen. 30. 31. 1 0 Lbede. Frankreich 804.15 SohW“eir—.—[ſtalien Beigien.10—.—[England.21 421 beutschland.54.⸗5. Waren und Marhie. Zucker. Wenn Zuckerindustrie und Märkte an der Jahreswende auf die Geschichte des abgelaufenen Jahres zu- rückblicken, so bleibt als Bilanz Wohl kaum die volle Befrie- digung. An den vielversprechenden Erwartungen der ersten Ernteentwicklung hat der Wetterverlauf immerhin anschn- liche Einbußen herbeigeführt, steigende Lasten aller Art, ver- späteter Verarbeitungsbeginn und Verkehrsschwierigkeiten in ungewohntem Maße Haben sich sehr fühlbar gemacht, und nur durch intensives Arbeiten ist es schlieplich gelungen, unsere Rübenernte und Zuckererzeugung zu einem noch befriedigen- den Ergebnis zu führen. Nachdem der Bedarf seit Jahren unter einer minimalen Zwangszuteilung zu leiden hatte, die Vorräte der vorhergegangenen Betriebszeit Ende September bis zur Erschöpfung gelèert waren, hat die Entfaltung des Verbrauchs seit Oktober einen ungeahnten, aber eben erklär- lichen Umfang angenommen, und wenn er nach den fort- laufend eingehenden Anfragen nach Ware heute noch immer nicht befriedigt ist, so tragen daran in der Hauptsache die Verkehrs- und Transportverhältnisse Schuld. Die Zeit, der Preisstand und wirtschaftliche Bedingungen werden in der Folge ausgleichend wirken. Infolge der genügenden Zucker- gewWinnung erübrigt sich eine Einführ, aber schr bedauerlich bleibt, daß die Aussichten auf eine gewinnbringende Kusfuhr noch immer in weite Ferne gerückt sind.— Die letzte Ge- schäftswoche des Jahres sieht die Märkte in unermüdlicher Mitarbeit an den Erfordernissen des Verkehrs, dem durch die Erledigung der Rohzuckerverteilung und der rückständigen Verbrauchzuckerlieferungen Bewegung geworden ist. Das Melassegeschäft bleibt ebenfalls eingeengt und die Preise haben weiter etwas anziehen können. Im Auslande haben schwächere Markttendenzen vorgeherrscht, die ihre Ur- sache hauptsächlich in billigeren Verkäufen alter Kubazucker und auch neuer Ware haben. Zentrifugalzucker notierten 3,39 ets. nach 3,36 cts. in Newyork. Mehlpreis. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung G. m. b.., Mannheim, teilt uns mit, daß der Preis für Weizen mehl Spezial 0 ab 31. Dezember 1125„ ab Mühle beträgt. Amerikanischer Funkdienst. New Tork, 30. bezember(3) Funkdlenst.(Nachqruck verhoten). 16000 30. 31. Zuf. zus. 10000 stand wWt. 15.— 15.— Kaffee loko.30—.— Slektrolyt 13.35 13.85] Ored. Bal.—-*— Dezemb.—.——.—Einn loko 32.25 33.250Zuck. Ceatrf..42.42 Januar.70—.—Blei.75.75rerpentin 82.— 32.— Fehruar.54—.— Zink.382.92 Savannah 738.380 75.50 Näfz.51—.—kisen 20.50 20.50l. Orl Saum. 17.75 Aprii 9 51—.—[Weidblech.25.750Weizen rot 124.75 12375 Baumw. loke 194—.—Schmalz wt..70.700 Hart loko 12375 123.25 Dezember—.—:—.—Taig.25.25½ ais loko 63.— 68.— lanuar 19.07—.— Baumwsatöl.34.20 Mehlnledr. P..50.50 Februar 18.95—.— Jan..22 36.67 höohst Pr..25.25 Rärz 18.85—.— petrol. oases 18.50 158.500detrdfr Engi..—.— April 18.500—.— tanks.—.— Kontinegt 15.— 15.— Chiengo, 31. Derember(WS) Funkdienst.(Nachdruck verboten). 20. 31. Welzen Dez. 110.50 107.50 Boggen Nai 63.— 88. Schweine Januar 115.— 115.—Sohmalzbez..70 B. 70fleicht niedr..40.39 mals Dezbr. 47.50 46.0„ lan.“ 390.92 büchst. 735.10 „ lanuar 51.— 53.50[Pork bez. 14.95 14.800sohw. niedr..50..75 Hafer Dezbr. 33.15 32.50 Rippen Dez..75.80 höchst..80.80 Ral 28.75 38.50 Speok niedr...25 7. Zul. Chicage 570000 8849 Roggen Dez.“ 81.75 61.— nöohst.“.25.23 Woesten 140000 41000 Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas Mannheimen General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim E. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Gol⸗ denbaum. Verantwortlich für Politik: J. V. Dr. Fritz Hammes; für Handel: J..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Hügel. * Ja1 * 2 Club Mannbeim. Unseren Clüblern machen wir hierdurch die Mitteilung- dass unser Ehrenpräsident Ludwig Müller Freitag früh unerwartet verschieden ist. 36 Jahre dem Club als Mitglied angehörig, hat er 20 Jahre als Präsident die Geschicke des Ciubs mit Meister- hand geleitet und sich dadurch unseren unauslöschlichen Dank erworben. Sein Name wird in der Clubgeschichte ſortleben, sein Andenken bei uns Allen in hohen Ehren gehalten werden. 6 Der Vorstand. Die Emdscherung fladet Montag nachmittag 2 Uhr Statt. Die Clübler treffen sich am Kfematorium. Mannheim, den 2. Januar 1922. Todes-Anzeige. Unsere liebe treubesorgte Mutter und Großmuſter Katharina Kocn d Donnerstag abend nach langem schwerem, mit 8 Geduld Leiden durch einen sanften Tod erlöst. MANNHEIM(Rheindammstr. 31), 2. Januar 1922. Die trauernden hinterbliedenen Kinder. Die Beerdigung findet heute nachmittag 3½ Uhr von der Leichenhaiſe aus statt. 36 2 Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten zur Nachricht, dag es dem Herrn gefallen hat, am letzten Tage des alten Jahres meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- mutter und Urgroßmutter, Frau RosaHlemmer geb. Valet zum-· ewigen neuen Jahre heimzuholen. Im Natmen der trauernden Hinterbliebenen Friedrich Hemmer. Mannheim(O 4, 16), 2. Januar 1922. Die Beerdigung findet am 3. Januar 1922, nachmitta 3 Uhr gtatt. 76590 Trauerbriefe und alle anderen Trauer-Drucksachen Schnellste Herstellung 8391/92 Druckerei Dr. Naas .G. 2. Fernruf 7940.- 79486 0 SIINe Monkag. den 2. Zanuat 1922. [Mannheim's Etag rrrreeeeee eeeeeeeee Selbständiger Korrespondent perfekt in Stenographie und Maschinenschreiben, mög- lichst zum sofortigen Eintritt gesucht. 8 Ausf. Angebote mit Zeugnisabschriften erbet. unt. V. I. 186 an die Geschäfts-⸗ stelle dieses Blattes. 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Januar, Donnetstag, abends7 Uhr, Musen⸗ Saal: Außerordemliches Konzert des Musikz vereins E. V. HAEI ERB Geistl. Gesänge v. Bach, Lieder v. Schumann und Wolk. Karten zu Mk. 20.-, 16., 12., 10.- .—,.- und Steuer. 5 ——— 18. Januar, Freitag, abends 7½ Uhr, Harmonie, Bas: Mamnelmer Jrio. ————— 44. Januar, Samstag, abends 77 Unr, Harmonie. D 2, 6: Edwin Fischer Bach, Beethoven, Schuhert, Chopin. Nattzn zu allen Veranstaltungen: von 8¼—122½ Aal u. v. 2½—6 Uhr. Konzertkassen: Heckel, 3, 10, Tel. 1103, Mannkei P 7, 14a, Tel. ner Musikhaus, 79. 26 28 7* Nohbruunkohfen ⸗ Lascmnenprefstort National-Theater Mannheim. 42 Extra-Angebote Exira-Angebote. Extra-Angehote Extra-Angebote Extra-Angebote Blusen S 69.. 75.— 35.— 5 7 45.— 215.— m. Kabarett Rumpelmayer Das glänzende Januar-Programm Anfang 8½ Uhr, Sonntags 4 u. 8½ Uhr Res. Logen u. Tische Tel. 7567, 7481/82 von 7½ Uhr ab 7231 8252 Weinrestaurant Rumpeimayer Eingang d. d. 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