5* — 1 — 5 N N Dieustag, 3. Jannuar Bezugspreiſe: 3u mannbeim und umgebung monatlich ſeei ins haus gebracht mark 10.—. durch die poſt bdezogen viertelfährlich mark 43.—. poſtſcheckkents nummer 17890 Kartsruhe in Saden und nummer 2017 Zudwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäſtsſtelle E 6. 2. Geſchäfts ⸗nebenſtelle Aeckarvorſtadt, Walshofſtraße nummer 6. Lernſprecher Nummer 7030, 7031, 7042, 7033, 7934, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: Oeneralenzeiger mMannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Gadiſche Meueſle Nachrichlen Der Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Technik.— Geſetz und Recht.— Mannheimer Frauen-Jeitung.— Maunheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile me..— ausw. mMk..— Stellengeſuche u. Sam.⸗Anz. 20% Nachlaß. Reklame mk. 18.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½½ Uhr, Abendbl. nachm. 20ö Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Nusgaben w. keine verantwertg.übern. Höhere Sewalt, Streiks, OSeteiebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſcheänkte Ausgaden oder für verſpätete Rufnahme von Anzeltzen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Sewähr. Große Erwarlungen. Die S§ London, den 31. Dezbr. 1921. „die Segenswünſche der geſamten Preſſe begleiten Lloyd 2 Winſton C 9 rchill auf ihrer Fahrt nach — 85 Optimismus herrſcht auf der ganzen Linie. Ge⸗ — denſckte über die Haltung des Blocks lauten dahin, daß ſtansöft ſtemaßgebenden Parlamentarier dafür eintreten, dem 25 iſchen Miniſterpräfidenten einen„Blankowechſel“ für es zu geben, entgegen dem Rate des Senators Poin⸗ eare, der jetzt mit ſtei nder Entrüſt die„Filmdiplo⸗ matie“ des Kabi eigender Entrüſtung die„FJ 85 gungen inetts anklagt und vor ſchweren Enttäu Demgemäß läßt ſich der vorherrſchende Opti⸗ ce F 85 der Tatſache daß ors in Paris chlechter Laune iſt. Das mag vielleicht berechtigt ſein, aber 59 Zeigte ſich bei ähnlichen Anlöſſen, daß Herr Poincare bloß b erger bekundete, um die öffentliche Meinung in England zu efriedigen. Wäre der Wortführer der„ſtarken Tonart“, wie et.Expräſident gewöhnlich genannt wird, mit der Situation dann gäbe es in der City beſorgte Mienen. Die ariſer Berichterſtatter der meiſten engliſchen Zeitungen wei⸗ 2 duch darauf hin, Poincares Einfluß ſei ſtark in Abnahme egriffen. Zweimal verſäumte er es, zu interpellieren. Das au auf Scheu vor einer parlamentariſchen Niederlage ge⸗ chehen ſein. Wie es ſich mit den Beziehungen des Expräſi⸗ lichreint zur gegenwärtigen Regierung Frankreichs in Wirk⸗ ichkeit verhält, keilt„Mancheſter Guardian“ mit. Das Blatt ſchreibt:„Poincare ſteht ſowohl mit Barthou, dem Kriegs⸗ miniſter, auf vertrautem Fuße, als auch mit Millerand, den er wöchentlich beſucht. Während der Abweſenheit Briands fan⸗ n im Elyſee Beſprechungen Millerands mit dem einfluß⸗ iſt den Senator ſtatt.“ Außer der ſchlechten Laune Poincares f zes die Demiſſion des in Londoner Kolonialkreiſen miß⸗ ebigen Herrn Berthelot, die recht angenehm berührt und Hoffnung auf eine Klärung der kleinaſiatiſchen Unſtimmig⸗ keiten zwiſchen Frankreich und Engkand erweckt. Man mun⸗ kelt ſogar, daß Berthelot, der ja ſeit Langem„demiſſionsreif“ war, den jetzigen Zeitpunkt für ſeinen Abgang vom Pariſer 1 Amte wählte, weil er ein enktſchiedener Gegner Agendweſcher Modifikationen des Angora⸗Friedens ſt. des Werkes, das er ſelbſt zuſtande gebracht hat. Berthelot tt gegen Lord Curzon. Er ließ in der franzöſiſchen Preſſe Skreit gegen den„ungeſchickten Leiter des foreign office“ führen. Curzon ſollte fallen, Lord Derby als Leiter der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Englands ins Kabinett kreten. wWeſtminſter Gazette“ machte vor einiger Zeit auf dieſes von Berthelot„geſchmiedete Komplott“ aufmerkſam. Das libe⸗ kale Blatt nannte Berthelot„den Mephiſto des Quai'Orſay“. Nun iſt Curzons Feind ſelbſt zurückgetreten; daß die trübſelige Jeſchichte des Krachs der franko⸗chineſiſchen Bank einen ſehr bpaſſenden Vorwand lieferte, wird in einem Berichte der„Weſt⸗ minſter Gazette“ etwas boshaft vermerkt. Berthelots Rück⸗ tritt macht, nach hieſiger Anſicht, den Weg zur Verſtän⸗ digung über die Fragen des nahen Oſtens minder ſchwer. Churchill hat jetzt mit Briand perſönlich zu tun. Die Nebenregierung kommt, ſo glaubt man, in Paris nicht mehr zur Geltung. f 15 iſt gewiß kennzeichnend für die engliſche Preſſe, daß 15 hre agebeſprechungen hauptſächlich auf den weiteren ſer 5 der Orientverhandlungen einſtellt. Da in die⸗ 2 Beziehung eine zuverſichtliche Auffaſſung Raum gewonnen Ent ſo überträgt man die günſtige Beurteilung auch auf das gchädigungeproblem. Den Zuſammenhang zwiſchen den 5 Fragenkomplexen— dem Orientproblem und der Re⸗ matiſche duefrage— gibt der amtlich beeinflußte diplo⸗ „Die. Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ zu; er ſchreibt: liſchen eſchehniſſe in Aegypten zwingen uns in den kleinaſia⸗ rän Fngen durchgreifende Beſchlüſſe zu faſſen. Die Zeit die 15 Während in Cannes verhandelt wird, ſoll in Paris „Mmaſiatiſche Frage unterſucht und ſoweit geregelt werden, unmittelbar nach der Konferenz in Cannes— eine renz über die Probleme des nahen Oſtens ſtattfinden — Konfe könne Die Zuſammenſetzung der nach Paris geſchickten Vertreter keant80 inanz und Großinduſtrie wird gelobt. Man er⸗ Fra arin das Ergebnis eines gründlichen Studiums der auf welche Art und Weiſe überhaupt praktiſche Reſul⸗ erreicht d, eine Finanz⸗ und Handelskonferenz Fimante werden können. Das Fehlſchlagen der Brüſſeler ſtandebrachſrend, die außer dem Plan Ter Meulen, nichts zu⸗ — wird dem Umſtande zugeſchrieben, daß man verſtändt uige Wahl getroffen; es wurden bloß Finanzſach⸗ äßt ſbge nach Brüſſel geſchickt. Ein praktiſches Ergebnis endeke gemäß dem offiziöſen„Daily Chronicle“— nur —.— 55 en wenn Finanzleute und Fachmänner in Handels⸗ — mi der Mafe die Wiederaufbauprobleme unterſuchen. ufri 15 ahl der Perſönlichkeiten zeigt man ſich in der Vert der Fing Was den Einfluß der Staatsmänner auf das man—. manziers und Großinduſtriellen betrifft, ſo urteilt den Borf gläge keptiſch.„Werden die Miniſterpräſidenten ſelbſt die Agen der Fachleute ihre Zuſtimmung geben, oder cheſter Guardgulege Entſcheidung fällen?“ So fragt„Man⸗ weiſend bie Ratſch de n hin⸗ 117 äge der ö i der leitenden Staatsmänner 5 55 Konferenz in Cannes einen Beſchluß über eine 5 Uar einzuberufende internationale Wirtſchafts⸗ — 0 allein hn eren faſſen ſoll, ſo iſt es ſich ändigen, ſondern die Frage der Sagtenbeteiligung zu ver⸗ über bn bndern auch über die Art der Beteiligung ſelbſt, über ihre Zuſammenſe i konſervativen engliſchen Wiatter wesendwert auf den zweitgenannten Nerant 7 Machdruck legen. Sie verlangen eining die miehung von Vertretern der britiſchen Arbeiterpartei zEs wäre ckl i i rufen ie Vertreter der Arbeterparbe fetten Würben: ſcheset„45 Telegraph“ und fährt fort,„wir können dieſen Männern nicht den Vorteil ausliefern, daß ſie, unabhängig von den Groß⸗ induſtriellen und Finanziers, zu weittragenden Beſchlüſſen gelangen. Eine Konferenz, auf der die Stimme des Arbei⸗ ters nicht vernehmlich wird, bedeutet nichts.“ Die Staats⸗ männer in Cannes werden alſo über dieſe heikle Angelegen⸗ heit einig werden müſſen, wenn überhaupt ein feſtumſchrie⸗ bener Konferenzplan zum Vorſchein kommen ſollte. Sehr zurückhaltend zeigen ſich die engliſchen Zeitungen in der Beſprechung der deutſchen Zahlun⸗ gen. Auf die Senſationsmeldungen der Pariſer Zeitungen gehen ſie ebenſowenig ein, wie auf eine Erörterung der aus Berlin kommenden Meldungen. Wichtiger erſcheint der hie⸗ ſigen Preſſe die Frage, wie man mit Belgien fertig wer⸗ den ſoll. In den Vepeſchen der Brüſſeler Korreſpondenten des„Daily Chronicle“ und des„Obſerver“ gelangt die Mei⸗ nung zum Ausdruck, man werde mit den in Cannes erſchei⸗ nenden belgiſchen Regierungsmännern einen ſchweren Stand haben. Die belgiſche Regierung fühle ſich durch Frankreich ebenſo benachteiligt, wie durch England, das— über den Kopf des Brüſſeler Kabinetts hinweg— mit Paris zu einem Kompromiß in der Entſchädigungsfrage gelangen wolle. Wenn in Cannes verſucht werden ſollte, Belgien um ſeine „legitimen Anſprüche“ zu bringen, ſo würde es zu einem offenen Bruche kommen. In dieſem Sinne berichten die eng⸗ liſchen Blätter. Doch es wird der Hoffnung Raum gegeben, daß zwiſchen Frankreich und Belgien eine Vereinbarung zu⸗ ſtandekommen dürfte. Der Optimismus, den hieſige Finanzkreiſe bekunden, fin⸗ det durch die Mitteilung, der amerikaniſche Botſchafter in London, Oberſt Harvey, werde in Cannes anweſend ſein, eine weſentliche Stütze. Was man von Harvey erwartet, iſt eigentlich nicht viel. Trotzdem wird die Ueberzeugung, daß ſich die Vereinigten Staaten an einer europäiſchen Handels⸗ und Finanzkonferenz beteiligen würden, allgemein ausge⸗ ſprochen. Amerikas Entſcheidung wäre natürlich von den Deutſchland neu aufzuerlegenden Zahlungsverpflichtungen und Ueberwachungsvorſchriften abhängig. In den„Times“ lieſt man über die Haltung Waſhingtons folgende Sätze: „Die Vereinigten Staaten warten auf die Beſchlüſſe der europäiſchen Alliierten, um ſodann ihren Standpunkt betreffs Deutſchlands, Polens und Rußlands zu umſchreiben. Präſi⸗ dent Harding beabſichtigt, das Jahr 1922 zur Klärung der Entwaffnungsfragen zu benutzen; er iſt aber bereit, die Ver⸗ einigten Staaten an dem Wiederaufbau Europas und Ruß⸗ lands teilnehmen zu laſſen, wenn die politiſchen Beding⸗ ungen ausſichtsreich ſind. Ob dies ohne eine Klärung des N oblems möglich iſt, bezweifelt man in Waſ⸗ üington* 2 Die Vorbereilungen für Cannes. WB. Paris, 2. Jan. Wie der„Temps“ mitteilt, wird der zugeteilte Direktor für politiſche Angelegenheiten im Miniſte⸗ rium des Auswärtigen Laroche Briand nach Cannes begleiten. WB. Paris, 2. Jan. Wie der„Temps“ mitteilt, wird Briand morgen Paris verlaſſen und am Mittwoch Vor⸗ mittag mit den der franzöſiſchen Delegation C in Cannes ankommen. oucheur wird 24 Stunden früher dort eintreffen. Bonar Law und Sir Worthington Evans ſind bereits mit Lloyd George und Winſton Churchill in Cannes zuſammengetroffen. Die Außen⸗ mitglieder der engliſchen Delegation werden heute erwartet. Die japaniſche und belgiſche Delegation ſind für Donnerstag angeſagt. Briand und Lloyd George werden am Mittwoch und Donnerstag Vorbeſprechungen haben. Die offi⸗ zielle Tagung des Oberſten Rates wird am Freitag, den 6. Januar eröffnet werden. § London, 1. Januar. Nach einem Berichte des„Daily Herald“ iſt das Unterhausmitglied der Arbeiterpartei, Hen⸗ derſon, nach Paris abgereiſt, um dort mit engliſchen Groß⸗ induſtriellen zu konferieren. Henderſon ſoll auch nach Can⸗ nes reiſen, falls Lloyd George eine Rückſprache mit ihm für zweckmäßig halten würde. Wenig Oplimismus in Paris. ONB. Paris, 2. Januar. Briand reiſt heute abend nach Cannes ab. Außer den 13 Delegierten befindet ſich in ſeiner Begleitung ein Stab von franzöſiſchen und fremden Zeitungs⸗ korreſpondenten. Ddie wenig optimiſtiſche Stim⸗ mung, mit der man in Paris der bevorſtehenden Konferenz entgegenſieht, hat ſich kaum geändert; im Gegenteil, in informierten Kreiſen äußert man ganz offen lebhafte Befürch⸗ tung darüber, daß es Lloyd George diesmal doch ein⸗ fallen könnte, auf ſeinen Ideen zu beſtehen. In dieſem Falle würde Briand, der ſich der Kammer gegenüber feſtgelegt hat, in eine ſehr unangenehme Lage kommen. ONB. Berlin, 3. Jan. Wie der Brüſſeler Vertreter der „Tägl. Rundſchau“ hört, werden Frankreich und Bel⸗ gien Beſchwerde dagegen erheben, daß in Cannes deutſche Delegierte als gleichberechtigte Ab⸗ zugelaſſen werden. Nach belgiſcher Anſicht wird riand einem Bruch mit England zwar nicht ausweichen, er wird aber die Verantwortung dafür der Oppoſition der fran⸗ zöſiſchen Nationaliſten aufbürden. Die Forderung Briands, die deutſchen Finanzen und die deutſche Aus⸗ fuhr unter Kontrolle zu ſtellen, ſoll Lloyd George mit der Bemerkung abgelehnt haben, daß die Alllierten kein Recht zu einer Einmiſchung in interne Angelegenheiten Deutſchlands beſäßen. Wie verlautet, ſoll beſonders Foch ſich bemühen, Briand ſcharf zu machen. Eine Nachgiebigkeit Eng⸗ lands erwartet man nur für den dichtes auf ſeime bisherige Angorapolitit, der Herabſetzung Fall des franzöſiſchen Ver⸗ D der franzöſiſiſchen Heeresſtärke und einer Einigkeit über das Flugweſen im Verhältnis der Flugzeuge:1. Aeußerungen des„Inkranſigeant“. WB. Paris, 2. Jan. Der„Intranſigeant“ ſchreibt, der franzöſiſche Premierminiſter habe von der Kammertribüne er⸗ klärt,„Frankreich wird in Cannes keine einzige der Garantien aufgeben, die es in Deutſchland beſitzt.“ Da man andererſeits ſelbſt in Frankreich neue Ideen kommen ſpüre, frage man ſich neugierig, wie die franzöſiſchen Delegierten ſich zu den Aenderungen, die zwetfellos am Londoner Abkommen vorgenommen werden müßten, und den Erklärungen Briands vor dem Parlament ſtellen könnten. Die Ueberraſchung ſei umſo größer, als ſchon jetzt mit Ausnahme Belgiens die vier beteiligten Länder ſich grundſätzlich darauf eingeſtellt hätten, daß Deutſchland im Jahre 1922 nur eine halbe Milliarde Goldmark anſtelle der vorgeſehen zwei Milliarden bezahlen werde. Auch ſei bekannt, daß Loucheur in London den Finanzplan auseinandergeſetzt habe, indem die genannte halbe Milliarde mit der von der Reparationskom⸗ miſſion ſchon zugeſprochenen deutſchen Zahlung vom Juli ver⸗ gangenen Jahres zuſammengelegt würde. So ſtehe man vor Auslegungsſchwierigkeiten nicht nur in Bezug auf den Ver⸗ ſailler Vertrag, ſondern auch auf die Abkommen von Spa und von London. Kurz, man gehe einer Art Abwickelung der Uebernahmen oder vorgeſehenen Verpflichtungen entgegen, die mit den neuen großen Ideen ein wenig in Widerſpruch zu ſtehen ſcheine. Eine von dieſen Ideen, nebenbei bemerkt, beſtehe darin, Dr. Rathenau die Möglichkeit zu erleichtern, in Cannes perſönlich ſeinen großen Plan des raſcheren Wieder⸗ aufbaues alles Zerſtörten vorzulegen und auf dieſe Weiſe auch die Erledigung der deutſchen Verpflichtungen durch Sach⸗ lieferungen, dagegen nicht mehr durch Barzahlungen, zu erleichtern. Die Beſatzungskoſten. Berlin, 3. Jan. der Konferenz von Cannes ſoll nach einer Brüſſeler Meldung der„D. A..“ auch die Frage der rheiniſchen Be⸗ ſatzungskoſten beſprochen werden. Man will einen Antrag einbringen, daß die Unterhaltungskoſten auf 40 Millionen Goldmark feſtgeſetzt werden. Die Länder, die den ihnen zugewieſenen Anteil überſchreiten, ſollen den Fehlbe⸗ trag aus ihrer eigenen Taſche decken. 75 Rathenau. e ei 10 5 (Von unſerem Berliner Büro.) Auf Berlin, 3. Jan.(Von unſerem Berliner Bilro.) Wie der Pariſer Mitarbeiter des„.⸗A.“ drahtet, will er aus beſter Quelle erfahren haben, daß ſich Herr Dr. Rathenau heute nach Cannes begeben wird. Eine intereſſante italieniſche Miniſterratsſitzung. ONB. Berlin, 2. Jan. Der Berichterſtatter des Acht⸗Uhr⸗Abend⸗ blattes in Rom meldet ſeinem Blatte einige Einzelheiten über den Miniſterrat, der am letzten Donnerstag über die bevorſtehende Tagung von Cannes beriet. Es zeigte ſich, daß die Frage der Reparationen und der Modifikation der Verfailler Beſtimmungen mehr und mehr eine eigene Angelegenheit Italiens wird, und zwar eine, die ſeinen Lebensnerv betrifft. Bonomi be⸗ ſtätigt formell, daß er ſich zu einer perſönlichen Aktion in annes rüſte. Obwohl Einzelheiten über das Problem des Oberſten Rates in Cannes noch nicht feſtſtehen, wird in Rom all⸗ mählich ziemlich klar, in welchem Rahmen ſich diesmal die Hal⸗ tung Italiens bewegen wird. Es wird von keiner Seite bezweifelt, daß Italien im Gegenſatz zu ſeiner Stellungnahme in der ober⸗ ſchleſiſchen Angelegenheit mit ſtärkſtem Nachdruck eine für Deutſchland erträgliche Löſung der bevorſtehenden Probleme erſtrebt. Man glaubt zu wiſſen, daß Miniſterpräſident Bonomi aus der bisherigen Defenſive gegebenenfalls energiſch her⸗ vorzutreten beabſichtigt, und die Blätter, die mit einer ſolchen Politik ganz beſonders einverſtanden ſind, kündigen ſolche Abſichten Italiens auch öffentlich an; ſo z. B. der Nitti naheſtehende Paeſo, der eine heftige perſönliche Aktion Bonomis ankündigt. Die Rich⸗ tung dieſer Aktion kann, ſoweit in Frage kommt, nicht bezweifelt werden, wenn man die bisherige Kritik an dem eng⸗ liſchen Problem und an der Haltung Frankreichs ins Auge faßt. Was Frankreich anbelangt, ſo deutet beſonders die Haltung Nittis, deſſen Wiedererſcheinen auf der politiſchen Bildfläche nahe zu ſein ſcheint, die italieniſchen Geſichtspunkte ziemlich klar an. Jrankreichs außenpolifiſche Lage. Eine peſſimiſtiſche Neujahrsbetrachtung des„Temps“. WB. Paris, 2. Jan. Der„Temps“ bringt heute eine außerordentlich peſſimiſtiſch gehaltene Betrachtung zur Jahreswende. Das neue Jahr, in das Frankreich eintrete, ſei außer⸗ ordentlich ſchwierig. Der außenpolitiſche Horizont Frank⸗ reichs ſei mit dunklen Wolken verhangen. In England, in Deutſchland und in Moskau denke man an eine neue Entente, deren Koſten Frankreich tragen ſolle. Die tiefere Urſache der außenpolitiſchen Schwierigkeiten Frank⸗ reichs liege in den engliſch⸗franzöſiſchen Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. Die an die Eröffnung der Waſhingtoner Konferenz geknüpften Illuſionen, daß die Politik der Vereinigten Staaten gegenüber Frank⸗ reich unabhängig von deren Politik gegenüber England ſei, ſeien ſehr bald in ſich zuſammengebrochen. Die gegenwär⸗ tige Regierung der Vereinigten Staaten habe offenbar kei⸗ nerlei Abſicht, ſich allzuweit in die europäiſchen Angelegen⸗ heiten einzulaſſen, und von Waſhington aus ſehe man die Schornſteine von Mancheſter eher, als die eingeſtürzten Eſſen von St. Quentin. Eine Aenderung der außenpolitiſchen Lage Frankreics könne nur durch eine Wandlung in den Beziehungen zwi⸗ ſchen England und Frankreich herbeigeführt werden und dieſe ſei abhängig von der Löſung der Streitfragen der Unterſeeboote und des Reparationsproblems. Nachdem Frankreich die Reſolution Root über die Verwen⸗ dung der Unterſeeboote angenommen habe, ſeien es nuk noch Fragen techniſcher Natur, über die man ſich zu einigen habe. as ſei aber ſchlechterdings unmöglich, ſolange man über die zukünftige Taktit des Seekrieges völlig im Ungewiſſen Schi lungen einen„Wirtſchaftsplan“ in der Taſche ſehr peſſimiſtiſch über die he 2. Seite. Nr. 3. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Mitlag ⸗Ausgabe.) Dienskag, den 3. Januar 1922. ſchwebe und ſolange man nicht wiſſe, welche Rolle den Flug⸗ zeugen im Seekampf zufallen würde. Wie könnte es en lich möglich ſein, daß Frankreich und England in einer Frage ſo heikler Natur zur gleichen Anſchauung kämen, ſolange die politiſchen Beziehungen noch ſehr im Fluß ſeien und niemand wiſſen könne, ob ſie, wie ihre vitalen Intereſſen es»iforder⸗ ten, entſchloſſen ſeien, ihr Bündnis enger zu geſtalten und ihre Zuſammenarbeit in dem Maße zu entwickeln, wie die Ge⸗ fahren wüchſen, die ſie beide bedroyten. Die Pariſer Jinanz⸗ und Wirtſchaftskonferenz. ONB. Frankfurt, 3. Jan. Aus den Beſchlüſſen der ſoge⸗ nannten Pariſer Wicrtſchaftskonferenz, die die Lloyd George'ſchen Pläne für den wirtſchaftlichen Wiederauf⸗ bau Europas prüfen und ihre Durchführung votbereiten ſollte, ſind nach einem Pariſer Bericht der„Fränkfurter Zeitung“ noch einige bisher unbekannte nachzutragen: Die Ien Deutſchlands wird mit folgenden Sätzen begründet,„Allein auf ſeine Hilfsmittel angewieſen, iſt kein Land heute imſtande, ſich wirtſchaftlich zu erholen. Es 92 deshalb 1 daß alle Nationen und alle ſozialen Klaſ⸗ ſen ohne Vorbehalt an dem gemeinſamen Werke teilnehmen. Auch Deutſchland muß herangezogen werden. Denn in Zen⸗ traleuropa ſtellt es einen Faktor von allererſter Bedeutung, ſo⸗ wohl in finanzieller wie in induſtrieller und kommerzieller Hin⸗ 28 icht dar. Seine Kenntniſſe und Erfahrungen laſſen es für ein erk dieſer Art beſonders geeignet erſcheinen.“— Das Orga⸗ niſationsſtatut des zur wirtſchaftlichen Sanierung Rußlands vorgeſehenen infernationalen Konſortiums ſoll von einem Komitee ausgearbeitet wer⸗ den, das auch die Höhe der Beteiligungen feſtzuſetzen hat. In Ausſicht genommen iſt, daß 7 des als Se lei⸗ chen Teilen von England, Frankreich, Amerika und Deutſch⸗ land, der Reſt von Italien und Belgien und evtl auch von 1 Holland und der Tſchecho⸗Slowakei, aufgebracht werden ſolle. — Die erſte Aufgabe des Konſortiums ſoll die Reorgani⸗ ſation der Ciſenbahnen, der Häfen und der fahrt in den öſtlichen Ländern Europas ſein, die die Vorbedingung iſt für die deberngingeue der Induſtrie. Die auszuführenden Arbeiten und die induſtriellen Lieferun⸗ gen ſollen auf die einzelnen Länder nach 4 ihrer Be⸗ teiligung im internationalen Konſortium verteilt werden. Der Sitz der Geſellſchaft ſoll London ſein. ONB. Paris, 2. Jan. In unterrichteten Kreiſen wird be⸗ hauptet, daß die maßgebenden franzöſiſchen Perſönlichkeiten nach wie vor wenig geneigt ſeien, auf das von engliſcher Seite — + Moratorium einzugehen. In Paris wäre man el eher geneigt, ein Entgegenkommen in der Richtung zu en, daß man einer Pauſchaliſierung der im Jahre 922 fälligen deutſchen Zahlungen zuſtimmen würde. Als eine ſolche feſte Jahresſumme werden 500 Millionen Gold⸗ mark genannt. Die Annahme einer derartigen Löſung würde alſo bedeuten, daß Deutſchland im Jahre 1922 nur 500 Mill. Goldmark zu zahlen hätte. Frankreich dürfte an dieſes Zu⸗ —— e Bedingung knüpfen, daß es von dieſer Summe weitaus größten Teil erhalte. WB. Brüſſel, 2. Jan. Der„Soir“ ſchreibt, die bel gi⸗ ſchen Delegierten haben auf der Konferenz der Induſtrie⸗ und Finanzleute in Paris am Samstag eine Note überreicht, in der in deutlicher Weiſe die Fragen angegeben werden, die nach ihrer Auffaſſung gelöſt werden müſſen. Die Belgier ben beſonders betont, daß die früheren Situationen reſpek⸗ iert werden müſſen. Es handle ſich im vorliegenden Falle darum daß die beſondere Lage, die Belgien ſich in Rußland geſchaffen habe und welche es in ſeinem Intereſſe aufrecht erhalte, geachtet werde. Marſchall Foch als volkswirtſchaftier. Paris, 1. Januar. Nun iſt Marſchall Foch auch unter 0 5 O die Volkswirtſchaftler gegangen. Er vertraute dem amerika⸗ niſchen Oberſt Loughbund ſeine Meinung über den Wieder⸗ aufbau Europas an. Die„Opinion“ bringt den in„Newyork teilte dem Amerikaner ffenſtillſtandsve 0 atte, Man wollte aber davon nichts wiſſen. Heute würden viele Staatsmänner einſehen, wie richtig F e Lage beurteiſte. Er, der Marſchall, wünſchte, daß die iierten zuerſt ihre Times“ veröffentlichten Artikel. Fo mit, daß er bereits während der finanziellen und wirtſchaftlichen Verbindlichteiten in Ord⸗ dann hätte man,„wie ein Mann“, mit 8.—f brächten: Deutſchland ſprechen ſollen. Deutſchland hätte in die Lage verſetzt werden müſſen, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. Eine europäiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftskonferengz im Jahre 1920 war das Ziel des Marſchalls. Während ſeiner Amel ika⸗ Reiſe keilte Foch ſeinen Plan einigen hochſtehenden Perſön⸗ lichkeiten mit und fand 2 Anerkennung. In ſeinen Mit⸗ teilungen an den amerikani ſchen Oberſt ſprach der Marſchall ige europäiſche Lage. Die Ronferenz von Waſhinglon. WB. London, 2. Jan. Reuter meldet aus Waſhing⸗ ton, die Konferenz nähere ſichlhrem Ende. Man erwarte, daß noch zwei Vollſitzungen abgehalten werden. Eine werde die bezüglich der Marinefrage, die andere die bezüglich des Fernen Oſtens noch uner⸗ ledigten Punkte regeln. Es ſcheint, daß der 14. Januar, an welchem Tage Balfour und Lord Leo nach Enaland en gedenken, als Datum des Schluſſes der Kon⸗ erenz feſtgehalten werde. Die Marineſachverſtändigen hoff⸗ ten, noch einjge Einzelfragen zu erledigen. Der Jerne Oſten. WB. Waſhington, 2. Jan. Die Delegierten der Republik des Fernen Oſtens, welche verlangen, daß die ſibiriſche Frage auf die Tagesordnung der Konferenz geſetzt werde, haben eine Reihe von Dokumenten veröffentlicht, die beweiſen ſollen, daß Frankreich und Japan ſich ſeinerzeit ge⸗ 3 die Bol „bezüglich eines Zuſammenwirkens gegen die Bolſche⸗ wiſten in Sibirien und Japan und 2. bezüglich eines Zuſammenwirkens auf der Waſhing⸗ toner Konferenz. Die franzöſiſchen und ſapaniſchen Delegierten erklärten mit einigem Nachdruck, daß die als Beweismittel vorgelegten Dokumente gefälſcht ſind. Die Uebergabe dedenburgs an Ungarn. WB. Budapeſt, 2. Jan. Am Neuſahrstage iſt die feier⸗ Dedenburgs durch Ungarn erfo olgt. Vor der Uebergabe richtete die Generalkom⸗ miſſion an die Bevölkerung einen Aufruf, worin ſie ihr für die Gaſtfreundſchaft und tadelloſe Haltung ihren Dank aus⸗ drückt! In ſämtlichen Kirchen wurden Feſtgottesdienſte ab⸗ gehalten. Anläßlich der Unterzeicknung der Uebergabeproto⸗ kolle betonte der ungariſche Bevollmächtiate General Guilleaume, Ungarn wolle mit allen Nachbarn in gutem Ein⸗ vernehmen leben und alles aufbieten, damit das ſoeben be⸗ ſiegelte Friedenswerk mit Oeſterreich auch von Dauer ſei. Kein einziger Staatsbürger werde wegen ſeines Verhaltens bei der Volksabſtimmung auch nur der geringſten Unannehm⸗ lichteit ausgeſetzt werden. Der Bürgermeiſter Thurner führte vor der verſammelten Bevölkerung u. a. aus:„Kein einziger ehrlich denkender Deutſcher kann es uns verübeln, daß wir dem ungariſchen Vaterlande die Treue bewahrten. Wir haben anläßlich der Abſtimmung gehandelt, wie es ehr⸗ lichen Leuten geziemt.“ Die Feſtlichteiten wurden mit Muſik⸗ aufführungen, Fackelzügen und einer Feſtvorſtellung im Stadttheater abgeſchloſſen. die Opkionsfrage. WBB. Berlin, 2. Jan. Der amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Wie aus vielfachen Anfragen hervorgeht, herrſcht in der Oeffent⸗ lichkeit immer noch keine Klarheit darüber, für welche Perſonen eine Option auf Grund des Deutſch⸗Danziger Optionsver⸗ tra ges in Betracht kommt. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß diejenigen deutſchen Reichsangehörigen, die am 10. Januar 1920 ihren Wohnſitz im Gebiete der jetzigen Freien Stadt Danzig hatten, mit dieſem Tage die Reichsangehörigkeit verloren und die Danziger Staatsangehörigkeit erworben haben. Unter dieſen Vorausſetzungen haben auch die am 10. Januar 1920 dort wohnhaften Beamten die deutſche Reichsangehörigkelt verloren und die der Freien Stadt Danzig erworben. Perſonen, die danach die deutſche Reichsan———4Æ— verloren und die Staatsangehörigkeit erworben 25 en, können, vom Falle der Wiedereinbürgerung e die deutſche 2 4422 f 7 wieder erwerben, daß ſie bis zum 10. Janugr 1922 für die—5 e optieren. Zuſtändig für die Ent⸗ Sehong e der auf Grund des ptionsvertrages ſind in den Stadtkreiſen die Ortspolizeibehörde und in den Landtreiſen der Landrat. Ueber die nüheren Beſtim⸗ m n en die erwähnten Behörden Auskunft 8 erteilen. Die für Deutſchland Danziger Staatsange⸗ hörigen werden bei ihrer Entſchließung in Betracht zu ziehen daß ſie innerhalb von zwölf Monaten nach Abgabe der Op⸗ serklärung ihren Wohnſitz nach Deutſchland verkegen müſſen. der Eiſenbahnerſtreik. Das Erlöſchen der Bewegung. Berlin, 3. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Lage im Eiſenbahnerſtreik hat ſich im Laufe des geſtrigen Nachmittags nun doch gebeſſert. Innerhalb des Eiſen⸗ bahndirektionsbezirkes Berlin war die Arbeit faſt überall wieder aufgenommen worden. Selbſt der Stadt⸗ und Ring⸗ bahnverkehr beſſerte ſich gegen Abend. Im Verkehr nach Weſtdeutſchland werden ſich allerdings die Folgen des Streiks noch einige Zeit bemerkbar machen. Im Direktions⸗ bezirk Eſſen waren die ſtreikenden Eiſenbahner in der Hauptſache der Aufforderung zur Wiederaufnahme der Arbeit noch nicht nachgekommen. Doch rechnet man auch dort für heute mit dem völligen Erlöſchen des Streikes. Die über⸗ mäßig große Zahl beladener Eiſenbahnwagen, namentlich der Kohlenwagen wird allerdings noch, wie man annimmt, einige Tage andauern. Während der Streiktage iſt es wiederholt zu Sabo⸗ tageakten gekommen. So wurden unter anderem ein Hemmſchuh auf die Geleiſe gelegt, Bolzen wurden aus den Weichen herausgezogen, Drähte zu den Stellwerken abge⸗ ſchnitten. Die Schuüpo und Bahnbeamte konnten Attentate verhindern. Berlin, 3. Jan.(Priv.⸗Tel.) Der erweiterete Vor⸗ ſtand des Deutſchen Eiſenbahnerverbandes hat geſtern über den Ausſtand der Eiſenbahner den Beſchluß gefaßt, in dem es heißt, daß der erweiterte Vorſtand der am 31. De⸗ zember zuſtandegekomwenen Vereinbarung unter der Vor⸗ ausſetzung zuſtimmt, daß ſowohl die Ergänzunasver⸗ handlunqen zu der Vereinbgrung, als auch die am 5. Januar beginnenden allgemeinen Verhandlungen eine dur ch g 2 i⸗ fende Beſſerung der Löhne und Gehaltsperhältniſſe für alle Orte bringl. Der Vorſtand ertoartet, daß die Mit⸗ glieder des Verbandes in allen Ortsgruppen Diſziplin üben und den Dienſtſofort wieder aufnehmen, ſoweit es noch nicht geſchehen ſein ſollte. Wie das„B..“ meldet, ſind in Dortmund, Hamm, Elberfeld und Köln bexeits ſämtliche Eiſen⸗ bahner wieder zur. Arbeit erſchienen. In Eſſen erwartet man die Wiederaufnahme der Arbeit für heute in vollem Um⸗ fange. Auch in Coblenz ſind die Eiſenbahner wieder in vollem Umfange zur Arbeit erſchienen. Die Lage bei den bayeriſchen 7 le 100 ONB. München, 2. Jan. Der in verſchiedenen Teilen des Neichs⸗ gebietes 255 der Eiſenbahner hat Bayern verſchont. Sowohl der bayeriſche Eiſenbahnerverband wie die Ge⸗ werkſchaft deutſcher Eiſenbahner und der Dieutſche Eiſenbahnerverband in Bayern lehnten die Streik⸗ kti ofoxt ab. aktten ſofort aber in Bayern zu weiteren Zugein⸗ Die Kohlenlage Wae 5 die ſedoch den Nahperſonenverkehr Banerns betreffen. Der Fernverkehr wird im Rahmen der bereits verfügten Einſchrünkungen durchgeführt. Denſches Neltz. Tirpitz über ſeinen Rücktritt. Berlin, 3. Jan.(Von unſ. Berl. Büto.) In der am 6. Januar erſcheinenden Nummer der„Grenzboten“ veröffent⸗ licht Tirpitz einen Artikel, dem inſofern geſchichtliche Bedeu⸗ tung zukommt, als er die perſönlichen und ſachlichen Gegen⸗ ſätz e beleuchtet, die im Großen Hauptquartier mit⸗ einander rangen. Tirpitz ſtellt zunächſt feſt, daß entgegen den Behauptungen Bethmanns die Preſſelontroue bei der Marine gemäß den ſchon im Frieden erlaſſenen Mobilmachungsbeſtim⸗ mungen nicht dem Marineamt, ſondern dem Admiralſtab unterſtanden habe. Dieſe Feſtſtellung iſt beſonders wichtig, weil ein Artikel der„Deutſchen Tageszeitung“, welcher ſeiner Zeit den Unwillen des Kaiſers erregt hatte, dazu benutzt wer⸗ den ſollte, die unſachgemäße Handhabung der Preſſezenſur des Marineamtes nachzuweiſen und damit den Rücktritt von Tir⸗ pitz 0 erzwingen. Tirpitz bringt dann noch weitere Beiſpiele für das gegen ihn inſzenierte Intrigenſpiel und kommt zum Schluß auf die tatſächlichen Gründe für ſeinen Rücktritt zu ſprechen. Seine Krankmeldung nom 8. März 1916 ſei erfolgt, als der Admiralſtabschef nach dem Vortrage vom 6. März nach Berlin zurückgekehrt war mit der offiziellen Mitteilung, daß der U⸗Boot⸗Krieg endgültig auf⸗ gegeben ſei. Durch die pßſſige Ausſchaltung in ſo wichtigen marſtimen Entſcheidungen, die eine flagrante Verletzung der ihm zuſtebenden Rechte darſtellte, ſei das weitere Verbleiben für ihn, Tirpitz, unmöglich geweſen. * Wäre es nicht beſſer, alle derartige Enthüllungen und Peröffentlichungen unterblieben vorläufig? Wir haben erſt jetzt wieder erlebt, daß die Veröffentlichung des Briefwechſels zwiſchen Hindenburg und Wilhelm II.— der doch gewiß den unterſchobenen Zweck, monarchiſtiſche Propaganda zu unter⸗ längſt bekannten Friedensliebe des früheren Kaiſers und den ſtützen, nicht hatte, andererſeits aber auch weſentlich Neues zur t liebenswert ritterlichen Zügen des greiſen Feldmarſchalls nicht brachte— parteipolitiſch ausgeſchlachtet wurde; wie ſich Ex⸗ klärungen und Gegenerklärungen folgten, wie ſelbſt inner⸗ halb einer nationalen Partei heftiger Zank daraus erwuchs. Wem ſoll damit gedient ſein? Auf dieſe Weiſe wird das Lügengewebe von der deutſchen Alleinſchuld am Krieg nicht zerſtört, die unter dem Druck der außenpolitiſchen Verhältniſſe aber ganz, gang langſam wachſende innere Geſchloſſenheit des Volkes gewiß nicht gefördert. Die Arbeiksgemeinſchaft im ſozialiſtiſchen Mitteldeutſchland. EJ Berulin, 3. Jan.(Von unſ. Verl. Büro.) Nach einer Drahtung aus Braunſchweig haben kürzlich die Miniſter der hee regierten Länder Braunſchweig, Anhalt, hüringen und Sachſen in Weimar eine zweite Konferenz abgehalten, die ſich mit der„Juſtigre⸗ form“ beſchäftigte. Dieſe Konferenzen der ſozialiſtiſchen Miniſter Deutſchlands ſollen zu einer ſtändigen Einrich⸗ tung ausgebaut werden. 2 Zu Deutſch alſo: Die ſozialiſtiſch regierten Länder berei⸗ ten, insbeſondere aber ihre Miniſter, eine Sonderorga⸗ niſation innerhalb des Reiches vor, die leicht zu einer Son⸗ der⸗oder Nebenregierung führen kann. Sollten ſie doch nicht ganz mit ihrem„Unitarismus“ zufrieden ſein? ONB. Dresden, 3. Jan. Die demokratiſche Fraktion des ſächſiſchen Landtages hat folgende Anfrage eingebracht; Zei⸗ tungsmeldungen zufolge haben in letzter Zeit mehrfach Zu⸗ ſammenkünfte der Miniſter aus Sachſen, Thürin⸗ gen und Braunſchweig ſtattgefunden, die nach Berichten der resdener Bankzeitung dazu dienen ſollen, eine dauernde Ar⸗ beitsgemeinſchaft zur Förderung ſozialiſtiſcher Arbeit in Mittel⸗ deutſchland zu bilden. Solche Zuſammenkünfte von Miniſtern berührendie Rechtedes Landtages in weitgehen⸗ dem Maße. Wir erſuchen deshalb die Regierung um Auskunft über die Notwendigkeit und den Inhalt ſolcher Beſprechungen. Eine Miniſterpräſidentenzuſammenkunft in Berlin? ünchen, 3. Jan.(Eig. Drahtbet.) Wie die„M. N. .“ erfahren, wird in der nächſten Zeit eine Zuſammenkunft der Staats⸗ und Miniſterpröſidenten der deut⸗ ſchen Länder in Berlin ſtattfinden, bei der die deulſche Ge⸗ ſamtlage, insbeſondere im Hinblick auf die Reparationspollti erörtert werden ſoll. Der württembergiſche Staatspräſident Dr. v. Hieber und der badiſche Staatspräſident Hummel werden dem Vernehmen nach vor dieſer Zuſammenkunft zum Beſuche des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Grafen Ler⸗ chenfeld nach München kommen. Die Gemeindewahlen in Lippe. DONB. Dekmold, 2. Jan. Die Gemeindewahlen im Lande Lippe am 1. Januar gingen unter außerordentlich großer Wahlbeteiligung von ſtatten. Sie brachten den bür⸗ gerlichen Parteien einen großen Erfolg. In Det⸗ mold ſtehen 19 bürgerlichen Mandaten nur noch 5 mehr⸗ heitsſozialiſtiſche gegenüber. Die Unabhängigen ſind in Lippe faſt ganz verſchwunden. Die Kommuniſten erlitten überall eine Niederlage. Die deutſche Volkspartei hat ſtark zugenommen. Die Demokraten konnten ſich faſt überall behaupten. In zahlreichen ländlichen Gemeinden— ſich faſt alle Parteien auf eine Einheitsliſte verſtändigt, ſodaß es in dieſen Orten zu keiner Wahlhandlung kam. Blitzfunktelegramme. IBerlin, 3. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Poſt⸗ verwaltung hat den Ehrgeiz zu zeigen, daß ſie auch mehr als automaflſch ie Koſten ſteigern kann. Sie will jetzt Verſuche mit Bligfunktelegrammen machen, die auf dem Funkenwege befördert werden ſollen. Zu dieſem Zwecke dür⸗ ſen ſie nur 30 Worte höchſtens enthalten. Vom 10. Januar ab ſoll ein Vorverſuch zwiſchen Berlin und Hamburg begin⸗ nen. Die Gebühr eine für den Verſuchsverkehr iſt auf 50 Mk. ür das Wort ünd mindeſtens 500 Mark für das Telegramm zeſtgeſetzt. Das iſt eigentlich keine ſehr ſoziale Re⸗ or m. Wohin ſoll das führen? Berliu, 3. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ungedeckte Mehrbedarf der Stadt Berlin beträgt nach den letzten Lohnerhöhungen der ſtädtiſchen Werke 340 Millionen Mark. Es ſollen nun die Preiſe für Elektrizi⸗ tät auf 6 Mark, für Gas auf 3 Mark und für Waſſer auf .50 Mark erhöht werden. Für die Straßenbahn auf 2 Mk. Trotzdem verbleſbt bel den ſtädtiſchen Werken ein Fehlbetrag von 73 Millionen Mark übrig. Aber es rumort ſchon wieder in der ſtädtiſchen Arbeiterſchaft und man droßt neuerdings mit Ausſtänden. Bayern und die Pfalz. Der bayeriſche Miniſterpräſident und die Preſſe. München, 3. Jan.(Eigen. Drahtber.) Der banriſche Miniſterpräſident Graf Lerchenfeld hat im Namen der bayriſchen Staatsregierung an die„Münchener Neueſten Nach⸗ richten ein Schreiben gerichtet, worin er anläßlich des(Sjähri⸗ en Jubiläums dieſer Zeitung die Glückwünſche der bayrſſchen zum Ausdruck bringt und in dem es u a. eißt: „Sorgenſchwer laſtet die Gegenwart auch auf der deut⸗ ſchen Preſſe. Im beſetzten Gebiet iſt ihre Unab⸗ hängigkeſt durch die Fremden bedroht, aber auch im übrigen Deutſchland ſind es wirt ſchaftliche Nöte, die ihre Eziſtenz und Freiheit gefährden. Längſt iſt die Preſſe zu einem Gegenſtand des täglichen Bedarfs geworden. Die Nöle der Preſſe find darum Sorgen der Allgemeinheit. Sie müſſen auch Gegenſtand der ernſten Beachtung für jede Regierung ſein. Die bayriſche Stagtsregierung iſt ſich deſſen voll bewußt. Sie erblickt in dem 75jährigen Ge denktag einen Anlaß, die Bedeutung einer grozen, freimatigen und leiſtungsfähigen Preſſealseine No twend igke it für die kulturelle, wirkſchaftliche und palftiſche Entroiclung des deutſchen Vaterlandes hervorzuheben. Letzte Meldungen. Die Kleine und die Große Enkente. Berlin, 3. Jan.(Bon unſ. Berliner Büro.) Aus der Rede des Miniſte präſidenten Maſarve beim Neufahrsempfang ſind von beſonderem Intereſſe die e über das Berbältnſe zwiſchen der dleznen und eeroßen en; tente. Maſarye erklärte:„Die Kleine hat ſich be⸗ währt. Wir haben wertvolle freundſchaftliche Bezlefungen mit Polen und Oeſte rreich angeknüpft. Es bleibt mir noch Ungarn und ich boffe, daß wir auch mit ihm einig wer⸗ den. Die Organiſation in Zentraleuropa geht in Ueberein⸗ timmung mit der Großen Entente vor ſich. ir erkennen bie Entente vom erſten Anbeginn an als notwendige Autorf⸗ ät für das Europa der Nachkriegszeit an und wünſchen, daß dieſe Autorität fortdauert.“ 4 Dienskag, den 3. Januar 1922. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seie. Ar.. f Die Richtlinien des Mieteinigungsamtes. Von Friedrich Kamm. Nachdem die geſetzliche Regelung der Mietpreisbildung —* das Reichsmietengeſetz immer länger auf ſich warten Uist, hat nun das Mieteinigungsamt ſich dem Vorgehen an⸗ r Städte angeſchloſſen und hat Grundſätze bekannt ge⸗ geben, nach denen die Feſtſetzung der Miete erfolgen ſoll. Grundſätze wurden in einer Kommiſſion beſprochen, 55 Zuſammenſetzung ein Bild zeigte, wie es nicht ſein —. bel der Veſprechung von ſo wichtigen Fragen. Daß ö. B. die Handelskammer eingeladen hatte, ohne auch r die Gewerkſchaften hinzuzuziehen, iſt unbegreiflich. Man zog allerdings ſpäter auch d erkſchaftskartell, die A und den Beamtenbund 55 Faktoren ſind es, die es ermöglichen, aufgrund Wohn. ichtlinien eine Geſundung der Verhältniſſe in der die be wirtſchaſtung herbeizuführen. Zum erſten wer⸗ 754 25 beibehalten. Als Aus⸗ 1914. 5. t der Berechnung dient der Steuerwert des Jahres —2 ihm aus werden alle Koſten berechnet. Es ent⸗ 1914 5 in 5 Kaufpreiſe, die über dem Steuerwert von . dann, wenn inzwiſchen der Steuerwert erböhten Kaufpreiſes erhöht worden ſein ſollte. in Erfült 755 der wichtigſten Forderungen der Mieterſchaft 5 muß ie Gefahr, all die Spekulationsgewinne ver⸗ vorüb en, iſt durch dieſe Regelung einſtweilen ge⸗ Mieterſ chug er iſt ſie noch nicht, denn ſede Lockerung im zinſung de die Mieter zwingen, zuerſt für die Ver⸗ Zum zwelnlagekapitals aufkommen zu müſſen. ſchaft im zweiten bringen die Richtlinien die von der Meter⸗ lete—— geforderte Dreiteilung der Miete. Die zinſun 8 nun in ihre Beſtandteile zerlegt: Kapitalver⸗ Pebrt Betriebs⸗ und Inſtandſetzungskoſten. Es ſind i räge und ſie müſſen zweckentſprechend verwendet und Nech ach zweckmäßige Verwendung muß der Hausbeſitzer lichteit 855 ablegen. Damit bekommt der Mieter die Mög⸗ — inblicke in die Bewirtſchaftung eines Hauſes zu be⸗ daß—5— Der ſolide Hausbeſitzer kann jederzeit nachweiſen, en Hzdie, Gelder au 9 ordnungsgemäß verwendet hat. Für ſeor wäuſerſpekulanten iſt eine ſolche Regelung allerdings 85 e ihm das Handwerk gelegt wird. Aber mehr ſein. otzeit dürfte für Spekulanten kein Platz Rei üdie Richtlinien wollen ſich nun eng an das kommende lei chtern engeſeßz anlehnen, um deſſen Durchführung zu er⸗ ern. Das Reichsmietengeſetz wird nicht von dem Frie⸗ umt⸗ ſondern von der Friedensmiete ausgehen. Hier Gru mur noch nicht feſt, ob man einfach die Friedensmite zu — nde legen wird und die Mehraufwendungen zuſchläat, dalt. ob eine Köpfung der Friedensmiete um die in ihr ent⸗ 15 enen Betriebs⸗ und Inſtandſetzungskoſten erfolgen wird. 1e Mannbeimer. Richtlinien nehmen als Grundmiete die ſöndensmeete mit 6 Prozent. Dabei laſſen ſie aber voll⸗ kofndig außer acht, daß darin Betriebs⸗ und Inſtandſetzungs⸗ oſten ſteckten— etwa 1½ Prozent, und daß nun die Mieter einen Teil der Steuern und Inſtandſetzungskoſten zwei⸗ mal bezahlen müſſen. Hier muß unbedingt eine Aenderung erfolgen. Daß die Richtlinien die ganzen Steuern den Mietern auferlegen, iſt unhaltbar, weil darin ein Verſtoß gegen die Geiez kkaſbeng liegt. Nach dem Artikel 134 kann nur ein zeſetz über die Verteilung der öffentlichen Laſten beſtimmen, nicht aber eine Kommiſſion oder das Mieteinigungsamt. Hier macht ſich überhaupt eine ſteuerliche Entwicklung bemerkbar, die nicht unbedenklich iſt, weil aus einer Beſitzſteuer ſo nach und nach eine Raumnutzungsſteuer— eine Miet⸗ ſteuer wird. Anſtelle des Hausbeſitzers als Steuerträger wird nun der Mieter zum Steuerträger. Wird aber der Mieter zum Laſtenträger, ſo führt der Weg vom Mitbenützer zum itbeſitzer: zur Gemeinwirtſchaft. Zur Grundmiete von 6 Prozent treten die vollen Be⸗ kebskoſten und zwar augenblcklich in einer Höhe von Prozent: Landesſteuer 0,90 Mk., Gemeindeſteuer 1,80 Branz Brandkaſſe etwa 0,80 Mk.(= 1,20 Mk. aus dem klein kaſſenwert) dazu noch ½ Proz. für Verficherungen und Ausgaben. Es muß alſo für Grundmiete und Be⸗ skoſten mit 10 Proz. aus dem Steuerwert gerechnet wer⸗ Stei ei einer 6 prozentigen Friedensmiete bedeutet das eine lelerung der Friedensmiete um 662 Proz., alſo eine dieſe heute in den meiſten Fällen ſchon erreicht iſt. Zu be 9 prozentigen Belaſtung des Hauſes kommen nun die 1177 für laufende Inſtandſetzung und Inſtand⸗ ung der Wohnungen und des Hauſes ſowie die Koſten für große Reparaturen. Für laufende In⸗ ſtandſetzungen ſind 2 Proz. des Steuerwertes eingeſetzt, wo⸗ von 23 innerhalb der Wohnungen verwendet werden ſollen und 1 Proz. werden für große Reparaturen noch dazu gerech⸗ net. Es wird alſo eine Steigerung der Miete in dem an⸗ gezogenen Fall nur in einem Maße eintreten, wie Repara⸗ turen notwendig werden. Uebernimmt z. B. ein Mieter alle Reparaturen in ſeiner ee ſelbſt, ſo wird er ſinngemaß der Richtlinien— vorausgeſetzt, daß keine großen Reparaturen notwendig ſind— nur noch mit 23 Proz. belaſtet werden, was einer Steigerung der Friedensmiete um etwa 77 Proz. und wenn dazu noch 1 Proz. für große Reparaturen kommen, einer Steigerung um etwa 94 Proz. gleichkäme. Zahlt er den vollen Reparaturſatz, ſo würde das eine Steigerung um 116 Proz. bedeuten. Rechnen wir dazu noch die 2 Proz. Woh⸗ nungsabgabe, ſo ſchwankt die Steigerung zwiſchen 100 und 150 Proz. Dieſe Sätze erhöhen oder vermindern ſich noch je nach der Höhe der Friedensmiete. Es iſt alſo nicht richtig, rein ſchematiſch mit einer 150 prozentigen Steigerung der Friedensmiete zu rechnen. Wenn auch die Richtlinien nach ihrer grundſätzlichen Seite hin dringend eine Aenderung erfordern, ſo bedeuten ſie gegenüber dem bisherigen Zuſtand einen Fortſchritt. Not⸗ wendig iſt nur, daß die Mieterſchaft ein wachſames Auge bei der Durchführung hat. Wirtſchaftliche Fragen. Die Gewährung von Baudarlehen. Ein in zahlreichen badiſchen verbreiteter Be⸗ richt über die Vorſtandsſitzung des Badiſchen Städteverbandes vom 10. Dezember 1921 behandelt, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, auch den vom Arbeitsminiſterium aufgeſtellten Verteilungsplan für die vom Land für Baudarlehen bewilligten 210 Millionen Mark, und es wird geſagt, daß die Verteilung nach dem örtlichen Aufkommen und nach der Dringlichkeit des örtlichen Bedarfs hätte erfolgen müſſen, nicht aber nach der Bepölkerungszahl, ſonſt würden die Städte nicht einmal die Hälfte des in ihnen aufkommenden Betrags er⸗ halten. Dieſe Darſtellung iſt in ede Punkten unrich⸗ tig. Das Arbeitsminiſterium iſt bei der Verteilung von Lan⸗ desmitteln für Gewährung von Baudarlehen ſtets davon aus⸗ gegangen, daß die Verteilung nach Maßgabe des Bedürf⸗ niſſes zu erfolgen hat, daß aber bei der Verteilung auch ein Ausgleich zwiſchen leiſtungsſchwachen und leiſtungs⸗ ſtarken Gemeinden zu erfolgen hat. Die bisher vorgenom⸗ mene Verteilung der genannten 210 Millionen Mark iſt nur eine vorläufige. Die Höhe der von der Gemeinde zu leiſtenden Wohnabgabe und die Bevölkerungszahl wurden hier nur verwendet, um ein Gerippe für die Verteilung zu erhal⸗ ten; dabei wurde von den zu verteilenden Geldern zwei Drittel nach dem Abgabeaufkommen und ein Drittel nach der VBe⸗ völkerungszahl verteilt. Die hierdurch gefundenen Zahlen wurden nach Maßgabe des Bedürfniſſes nach oben und unten verändert. Der Hauptausgleich ſoll aber durch den Reſerve⸗ fond von 52 Millionen Mark erfolgen, der ſelbſtverſtändlich K ebenfalls in den Jahren 1921 und 1922 für Baudarlehen ver⸗ wendet wird, und in erſter Linie bedürftigen Gemeinden zu⸗ gute kommt. Die Befürchtung, daß die Städte nicht einmal die Hälfte ihres Aufkommens erhalten würden, iſt unzutref⸗ fend, weil einmal eine vorläufige Zuweiſung durch das Land mit dem endgültigen Aufkommen in den Städten verglichen iſt, und weil vom Landtag eine Anleihe von nur 210 Millionen Mark beſchloſſen wurde, während die Geſamtſumme der mög⸗ lichen Anleihen aller Gemeinden des Landes 267 Millionen Mark beträgt. Ein Vergleich nicht vergleichbarer Zahlen muß aber naturgemäß zu einem unrichtigen Ergebnis führen. Stadtiſche Nachrichten. Der Sternenhimmel im Januuar. Abends 10 Uhr vereint der Südhimmel die ſchönſten Sternbilder des Winterhimmels. Sirius, der hellſte aller Fixſterne, prangt im Süden, über ihm rechts die große Figur des Himmelsjägers Ori on. Nahe dem Scheitelpunkt ſteht Kapella, links unter ihr die Zwillingsſterne Kaſtor und Polkux, rechts unter ihr Aldebaran und unfern dieſem das allbekannte Siebengeſtirn(Gluckhenne, Ple⸗ jaden). Links über Sirius, dem Hauptſtern des„Großen Hundes“, ſteht„Prokyon, der„Kleine Hund“. Im Oſten kommt Re gu⸗ lus mit dem Bilde des Löwen herauf. Im Weſten zeichnet ſich deut⸗ lich das große Viereck des Pegaſus ab, im Norden das kleinere, das das Haupt des Drachen darſtellt. Dieſes letztere nimmt den Ort ein, den bei Beginn der Dunkelheit der Himmelswagen hatte; dieſer iſt inzwiſchen hoch an den Südoſthimmel emporgewandert. Die Planeten. Merkur iſt in der zweiten Hälfte des Januar und noch die erſten Februartage abends tief am Südweſt⸗ himmel zu finden. Er bewegt ſich während des Januar rechtläufig vom Bilde des Schützen durch den Steinbock zum Waſſermann. Venus beginnt ihren Lauf 1922 ebenfalls im Bilde des Schützen, ſteht aber der Sonne näher als Merkur; am 9. Februar kommt ſie in obere Konjunktion mit der Sonne, ſie iſt daher bis Anfang März unſichtbar. Ueberhaupt ſind die Sichtbarkeitsbedingungen des ſchönen Geſtirns 1922 ungünſtig. Mars ſteht am ſüdöſtlichen Morgenhim⸗ mel, iſt etwa 4% Stunden lang ſichtbar. Wir können ihn das ganze Jahr hindurch beobachten. Sein Lauf beginnt an der Grenze des Bildes Jungfrau zur Wage, in deren Mitte er ſich Ende Januar be⸗ findet. Jupite geht Anfang Januar etwa 1 Stunde nach Mit⸗ ternacht auf Er ſteht unfern Spika in der Jungfrau, nordweſtlich von ihr. Während er am ſüdöſtlichen Himmel glänzend aufſteigt, geht im Südoſten der prächtigſte Fixſtern, Sirius, nieder. Ende Ja⸗ nuar geht Jupiter ſchon vor Mitternacht auf und iſt dann bis zum Tagesanbruch zu ſehen. Saturn bleibt während des ganzen Jah⸗ res im Bilde der Jungfrau. Uranus ſteht 1922 im Waſſermann. Nepyptun, der fernſte und daher langſamſte Planet, ſteht im Krebs. Mondgeſtalten: Erſtes Viertel 6. vorm. 11 Uhr. Voll⸗ mond 13. nachm. 3 Uhr. Letztes Viertel 20. vorm. 6 Uhr. Neumond 28. morg. 12 Uhr.— Die Sonne geht am 20. abends 9 Uhr aus dem Zeichen Steinbock in das Zeichen Waſſermann über. Am B. iſt ſie in Erdnähe. Die Erde befindet ſich im ſonnenächſten Punkt ihrer Bahn, der Abſtand Sonne—Erde beträgt rund 147 Millionen Kilo⸗ meter, gegen 152 Millionen Anfang Juli.— Sternſchnuppen pflegen um den 2. Januar etwas häufiger als durchſchnittlich zu ſein, ebenſo: 18.—20. April, 28. Juli, 10. Auguſt, 16.—24. Oktober, 13.—15. und 27. November,.—12. Dezember. kos. Die Eiſenbahnfahrpreiſe ab 1. Jebruar. Nach einem Beſchluß der Eiſenbahnverwaltung treten ab 1. Februar 1922 wieder neue Eiſenbahnfahrpreiſe in Kraft, die eine Verteuerung von 75 Prozent gegenüber den bis⸗ herigen Fahrpreiſen bedeuten. Nicht unintereſſant iſt es, den Unter⸗ ſchied zwiſchen den jetzt geltenden und den kommenden Tariſſätzen kennen zu lernen. Wir geben daher nachſtehend die ab 1. Februar 1922 gültigen Fahrpreiſe für Perſonenzüge ab Mannheim nach den wichtigſten Statisnen wieder, indem wir gleichzeitig die jetzigen Sätze der 4. Klaſſe Perſonenzug gegenüberſtellen. 10 Neue Fahrpreiſe ab 1. Febr.) etzige Fahrpre 8* a8 2 1. 3. Kl. 5 Kl. GSenng S. Von Mannheim Km nach Mk. Mk. Mk. Mk. Mk. Heidelberg 19 28 15 9 6.30 Schwetzingen 14 21 11.50.40.58 Eberbach 50 69 41 3 15.50 Mosbach 2 98 58 35 23 13 Bruchſal 52 72 41 27 17.50 Karlsruhe 73 98 56 35 23 11 Raſtatt 97 132 74 44 30 18 Baden⸗Baden 109 147 83 51 3⁵ 171 Konſtanz 325 436 242 147 98 54 208 279 156 95 65 34 Friedrichsfeld 9 14 7.20.80.60 „Frankenthal 19 28 15 9 6 38.30 Neuſtadt 38 53 30 18 12.50 Speyer 30 42 23 14 10.50 Landau 60 83 46 28 20 10 Worms 31 4⁴ 27 15 10.50 Darmſtadt 61 83 46 28 20 11 Baſel 270 361¹ 202 121 83 45⁵ Würzburg 178 240 133 81 56 32 München 385 35185 287 174 11 64 Frankfurt 8¹ 111 63 37 27 3 öln 261 349 195 118 79 49 Hamburg 614 819 455 273 182 106 Berlin 625 833 466 279 188 107 Zu dieſen Fahrpreiſen für Perſonenzüge tritt bei zuſchlagspflich⸗ tigen Schnell⸗ und Eilzügen noch der übliche Schnellzugs⸗ zuſchlag. Dieſer beträgt: J. Zone(—75 Km.) 1. und 2. Kl. 15., 3. Kl. 8 Mark. II. Zone(76—150 Km.) 1. und 2. Kl. 30., 3. Kl. 15 M. III. Zone(über 150 Km.) 1. und 2. Kl. 45., 3. Kl. 23 M. Die im Fernverkehr verausgabten Fahrkarten für Perſonenzüge erhalten folgende Mindeſtſätze für Strecken von—5 Km.: 1. Klaſſe 7. Mark, 2. Kl..10 Mark, 3. Kl..30 Mark, 4. Kl..80 Mark. Der Mindeſtſatz für Militärfahrkarten gilt ab 1. Februar für Ent⸗ fernungen von 7 Km. und beträgt 1 Mark. Die Fahrpreiserhöhung beträgt gegenüber den Frie⸗ densfahrpreiſen in der 1. Klaſſe das 17fache, in den übrigen Klaſſen das 15fache. Es iſt die 6. Fahrpreiserhöhung ſeit dem 1. Auguſt 1918. Angeſichts dieſer Aufwärtsentwicklung der Eiſen⸗ bahnfahrpreiſe wird mancher ſeine Reiſepläne um ein Beträchtliches zurückſchrauben müſſen und mit ſtiller Wehmut jener Vorkriegstag gedenken, da der Kilometer auf den deutſchen Reichsbahnen in der 1. Klaſſe noch 7,8 Pfennige, in der 2. Klaſſe 4,2 Pfennige, in der 3. Klaſſe 3,1 Pfennig und in der 4. Klaſſe 2 Pfennige koſtete. Durck dieſen neuerlichen Angriff des Reichsverkehrsminiſteriums auf den Geldbeutel der deutſchen Reichsbürger wird die Abwanderung in die eee, 8 aufgesprungene, rissige, spröde Haut R ote H aän d S verlütet 5 beseitigt überraschend die nichtfettende Hautereme R O M B E L L. A S185 Zu haben in allen Apotheken. Drogerien und Pariũmerien. Kunſtgenuß heißt: Aufgehen in den Träumen anderer. 45 22 2 Süoͤliche Nacht. Mit Von Hans Bethge. zwei jungen Bekannten bereiſte ich die Baleariſchen In⸗ Rlanuen einer kleinen Hafenſtadt der Inſel Mallorca mieteten wir ſomkeit re und ritten aufs Gebirge. Wundervolle Tage der Ein⸗ Buellen auf ſchrofſen Felſenhöhen, in verlaſſenen Tälern, an kühlen den ſchattigen Dächern der Korkeichen. Am Abend Sankt Lue Tages wollten wir das Kloſter San Lluch, das heißt wurde Abend⸗ erreichen, das in einem einſamen Tale liegt. Es das. Kloſte 5 wir waren müde von den ſchwierigen Wegen, aber im Freien lenr nicht in Sicht. Wir hatten die verfloſſene Nacht Köpfen Nie en und ſehnten uns Wan einem Dache über unſeren am hohen Verczinkelheit kam. Wir konnten den ſteinſgen Weg waren Riederge ang hin nur noch mit Mühe erkennen, und wir entdecken kungtechlagen, da wir weit und breit im Tale kein Licht ſpitze Kuppe de⸗.lins ſchräg gegenüber, ziemlich nahe, ragte die die Ab Rpe, des e f Maäyor, des höchſten Berges der Inſel in tand n und de am ſüß un iter die ſilberne Siche —— ihr heraus, ein zauberhafter Anblick. Wir tappten uns her. Der ſuzegen die ermüdeken Maultiere am Halfter hinter wieder dag Aloßße Mallorquiner, der uns führte, behauptete immer ſeum mehr, 1ler ae ein der Nähe ſein. Wir glaubten ihm Haagen uns ins Gprachen nur wenig; die Zweige der Bäume al, aber kei ins Geſicht; hin und wieder ſchrien wir laut in das ſigen, wie ein Stimme gab uns Antwort. Ich ſah oft zu der rie⸗ en Mondſich Zuckerhut aufſtrebenden Bergwand mit der ſchweben⸗ und hettediche empar: unvergeßlich iſt mir dieſes Bild der Ruhe Diperter Erhabenheit. Meine Füße ſchritten kaum mehr aus; 58 0 81 vorwärts in übergroßer Ermüdung. Mitunter hörte üsruf der uch, den einer der Genoſſen ausſtieß. Plößlich einen ennen; d Snende: Im Tal, weit unten, war ein Licht zu er⸗ mit Vorſicht nur das Kloſter ſein. Wir jubelten und nahmen hörte uns. 1 ie Richtung dem Lichte zu. Wie riefen laut; man Rufe entgecund nun ſahen wir ein kleines Licht dem Schall unſerer geborgen gegenkommen.„Als das Licht zu uns ſtieß, waren wir rrn 3 Mönche, barhäuptig, in braunen Kutten, ſtan⸗ als ſie hörte 0 hießen uns willkommen. Wie erſtaunt ſie waren, das Herrli en, daß wir Deutſche ſeien! Und nun kam das Schönſte, führten unche, weshalo ſch von dieſer Nacht erzähle. Die Mönche be de de lang, ſingende Stimmen nahmen uns ſan 92— und ein h. lu flutele um uns her, das überirdiſch ſchien. Die alten Korridore wur⸗ den ganz mit Roſen beſtreut; Roſengewinde hingen an allen Wän⸗ den, alle Roſen der Inſel ſchienen zu unſerem Willkommen in— nächtlichen Räumen vereint zu ſein. Rote Lampen ſchwebten über uns, wir traten in die Kirche ein und nichts als Roſen und Laub⸗ gewinde und be und an Menſchen waren um uns her; ein betäubender Duft von Blumen und Weihrauch drang auf uns ein; Melodien und wir ſahen uns an und wußte. nicht, was wir von dieſem Wunder deaken ſollten. Aus der ſchwei⸗ genden Nacht, aus den Einöden des Gebirges plötzlich dieſe Roſen⸗ ſchönheit, in dieſes Meer von Licht und Duft und Orgelklang,— es ſchien, daß es nicht wirklich war, daß eine reizende Phantaſie uns narrte. Und doch war alles ſchönſte Wirklichkeit! Wir fragten nach dem Grunde dieſer Veranſtaltung. Es war Sankt⸗ Lukas⸗Tag, der höchſte Feiertag des Kloſters, der Tag des Heiligen, dem dieſe Stätte geweiht iſt. Die Mönche bewirteten uns und wieſen uns aſtliche Zimmer mit weichen Betten an. Von Roſen träumend, ſchliefen wir in dieſer lauen Nacht, an die ich zurückdenke wie an ein Roſenwunder, wie an eine Sage, die aus dem Dunkel auftauchte und ſchnell ver⸗ ſchwand, wie an einen fernen Duft, wie an ein ſüßes Lied in der Fremde. Kunſt und Wiſſen. Für das Loktehaus in Wetzlar. Im Sommer 1922 werden 150 re verfloſſen ſein, ſeitdem Goethe in der Kammergerichts⸗ ſtadt tzlar weilte. Die Stadt Wetzlar plant, dieſe Erinnerung feſtlich zu begehen. Sie will zu dieſem Zwecke das Lottehaus und den Deutſchordenshof, die durch ihre Beziehungen zu Soethe denkwürdig ſind, wieder in guten Zuſtand verſetzen, die Sammlungen des Lottehauſes vervollſtändigen und eine umfaſſende Werther⸗Ausſtellung veranſtalten. Um die Mittel dazu aufzubringen welche die Stadt allein nicht tragen kann, richtet ein Wetzlarer Ausſchuß einen Aufruf an alle Mitglieder der großen deutſchen Goethe⸗Gemeinde, durch Beiträge das Zuſtandekommen der genannten Veranſtaltungen zu unterſtützen. 4 Schutz dem Eisvogel. Immer ſeltener wird der„fliegende Edelſtein“ an unſeren Gewäſſern; er hat unter den Anfeindungen der Fiſchereiberechtigten viel zu leiden. Wo ſich der Vogel zeigt, wird er abgeſchoſſen oder in kleinen Tellereiſen gefangen; man will ihm die Fiſchkoſt nicht gönnen. Dabei ſind es höchſtens kleinfingerlange „Schneider“, die er bewältigen kann, und nicht jedes Fiſchchen, das er ergreift, iſt eine Forelle. Auch ſein farbenprächtiges Kleid iſt ein gefährlicher Schmuckt es lockt ſo manchen Bubenſchützen, ihn zu er⸗ beuten. Ach, wie ſelten begegnet man infolgedeſſen dem Vogel an unſeren Bachläufen, Flüſſen und Teichen; ein Ereignis iſt's, wenn töten. So fordert das Geſetz geradezu auf zu der abſcheulichen Fang art mittels Pfahl⸗ oder Tellereiſen. Das muß anders werden. We der Vogel der Forellenzucht nachweisbar ſchädlich wird, da maß man ihn abſchießen; aber jene Marterinſtrumente werfe man endlic⸗ gleich den Dohnen fortl Holzweſpen, die Bleiplalken durchnagen. Daß Larven viele Inſekten Holz durchnagen und dadurch in Möbeln uſw. Schade anrichten, iſt ja eine allbekannte Tatſache. Aber es gibt ſoga⸗ Weſpen, deren Kiefer ſo ſtark ſind, daß ſie dicke Bleiplatten durch⸗ löchern. Es ſind dies die Fichten⸗ oder Rieſenholzweſpen, vo deren Leiſtung in dieſer Hinſicht O. Harniſch in der„Umſchan erzählt. Die Larven wühlen, nachdem ſie ausgeſchlüpft ſind, zwe bis vier Jahre ihre Gänge im Innern des Holzes, in das de⸗ Weibchen die Eier gelegt hatte, und verpuppen ſich dann. Dabe wählen die Tiere ſtets den kürzeſten Weg nach außen und weiche von der einmal eingeſchlagenen Richtung nicht ab. Verſperrt de her eine Bleiplatte ihren Weg, ſo durchnagen ſie dieſe, und zwe⸗ braucht die Holzweſpe zum Durchnagen einer 4 Millimeter dicke; Bleiplatte 48 Stunden. Die Holzweſpen können nun auf die Weiſe großen Schaden anrichten, und zwar hauptſächlich bei de Bleikammern von Schwefelſäurefabriken. Benutzt man zum Ba des Gerüſtes ſolcher Kammern Holzſtämme, die von Holgweſpe befallen ſind, ſo können die ausgekrochenen Tiere zeitweiſe de Betrieb der ganzen Fabrik in Frage ſtellen, da durch jedes klein Loch Schwefelſäure herausfließen kann. Ein beſonders bemerken⸗ werter Fall ereignete ſich Anfang 1921 in einer großen Schwefe! fabrik bei Saarau in Niederſchleſien. Die Bleikammern erwieſe ſich dort als undicht, und als Grund wurden die zahlreichen, ſi täglich vermehrenden Fluglöcher von Holzweſpen erkannt. D Schaden, der dadurch entſtand, war außerordentlich groß, den der Betrieb konnte nicht wieder aufgenommen werden, ſo lan; elne Undichtigkeit der Kammern ſtändig zu befürchten iſt. Da ni; aus dem erſten Auskriechen von Tieren zu erkennen war, daßd Eiablage vor zwei Jahren, alſo 1919, erfolgt iſt, ſo hätte d Fabrik bis Ende 1923 ſtill liegen müſſen, weil die Larven vie Jahre lang ihre Nagetätigkeit betreiben. Da die Bekämpfur dieſer Inſekten mit den gewöhnlichen Mitteln teils undure führbar, teils ausſichtslos iſt, weil den Tieren im Innern d⸗ Holzes nicht beizukommen iſt, ſo ſchlug der zu Hilfe gerufe Fachmann, Prof, Pox, vor, zwiſchen das Holz und das Blei eir Schicht von Eiſenblech einzuſchalten, die von den Holzweſpen nie durchnagt werden kann. Dieſe Abhilfe koſtete die Fabrik me“! als 100 000., und da ſie außerdem durch die längere Stit legung einen großen Produktionsausfall hat, kann man ſich ein man mal einen erblickt. Das Reichsgeſetz ſchützt zwar den Eisvogel, doch dürfen ihn Fiſchereiberechtigte ohne Schußwaffen fangen und Vorſtellung von dem Schaden machen, den dieſe nagenden In⸗ ſekten hervorgerufen. eeee 4. Seite. Ar. 3. Manuheimer Generai-Anzeiger.(Mitiag ⸗Ausgabe.) Dienstag, den 3. Januat 1922. 4. Wagenklaſſe wohl noch ſtärker zutage treten. Die Wagen 1. Klaſſe ſind aus den Perſonenzügen ſchon ſeit langem verſchwunden Das gleiche Schickſal wird über kurz oder long den molligen Wagen der 2. Klaſſe blühen und eines Tages wird man dieſe bequemen Reiſe⸗ genoſſen vielleicht nur noch in hiſtoriſchen Muſeen ſinden. Vi leicht ſtellt man ſie auch den Wohnungsämtern zur Steuerung der Woh⸗ nungsnot als„hochherrſchaftlich möblierte Zimmer“ zur 7 *Eruannt, wurden Landgerichtsrat Dr. Hans Hill in Mann⸗ heim zum Unterſuchungsrſchter und Notar Georg Eſſelborn in Mannheim zum Notariatsdirektor bei den Notariaten Mann⸗ heim—VIII. Enthoben wurde Kaufmann Michael Rothſchild auf An⸗ trag von dem Amt als Handelsrichter beim Landgericht Mann⸗ heim. Die Rettungsmedaille wurde dem Lehrling Willy Fr eedrich Beil in Rheinau verliehen. WB. Neuregelung der Lohn- und Gehaltspfändung. Durch zwei unter dem 23. Dezember 1921 vollzogene Geſetze(Geſetz betr. Aende⸗ rung der Verordnung über Lohnpfändung und Geſetz über dr⸗ Pfändbarkeit von Gehaltsanſprüchen) erfahren die be⸗ 88 Pfändungsbeſchränkungen eine weſentliche Erweiterung. ährend dem Lohn angeſtellten bisher, je nach dem Vorhandenſein oder Nichtvorhandenſein unterhaltungsberechtigter Angehöriger, jähr⸗ lich 5000 bezw. 4000 Mark und von dem überſchießenden Betrage für ſeine Perſon ein Fünftel und für jeden unterhaltungsberechtigten Angehörigen ein Jehntel bis höchſtens ſechs Zehntel und keinesfalls mehr als 9000 Mark(bezw. 6000 Mark bei einem nichtunterhaltungs⸗ pflichtigen Schuldner) verblieben, ſind in Zukunft 12 000 4 ſchlecht⸗ hin und von dem Mehrbetrage ein Drittel und bei Vorhandenſein unterhaltungsberechtigter Angehöriger für jeden derſelben ein Sechſtel bis höchſtens insgeſamt zwei Drittel der Pfändung entzogen. Die bisherigen abſoluten Höchſtgrenzen fallen fort; bei Lobneinkommen von mehr als 50 000 tritt allerdings inſofern eine Beſchränkung ein, als dem Schuldner von dem dieſe Summe überſteigenden Teil ſeines Einkommens ohne Rückſicht auf ſeine Unterhaltungsverpflich⸗ tu immer nur ein Drittel verbleibt. Bei den Beamten⸗ gehältern iſt die abſolute Pfändungsgrenze ebenfalls auf 12 000 erhöht. Von dem dieſe Summe überſteigenden Betrag ſind nach wie vor zwei Drittel pfandfrei. Ferner ſind wie bisher die Teuerungs⸗ zulagen und außerdem nunmehr auch die Kinderbeihilfen der Pfän⸗ dung entzogen. Das Geſetz über die Lohnpfändung tritt am 1. Ja⸗ nuar, das über die Pfändbarkeit von Gehaltsanſprüchen tritt am Tage der unmittelbar bevorſtehenden Verkündung im Reichs⸗Geſetz⸗ blatt in Kraft. Vorſicht im Briefverkehr mit dem beſetzten Gebiet. Die Interalliierte Rheinland⸗Kommiſſion in Koblenz hat ſich im Ar⸗ tikel 11 ihrer auf Grund des Abkommens über die militäriſche Be⸗ anuh der Rheinlande erlaſſenen Verordnung Nr. 3 vom 10. anuar 1920 das Recht zugeſprochen, jederzeit die Aushändigung von Briefen und Poſtſendungen von den deutſchen Behörden for⸗ dern zu können. Die Interalliierte Kommiſſion kann ſonach die Ueberwachung des Poſtverkehrs jederzeit und an ſedem beliebigen Orte des beſetzten rheiniſchen Gebiets ohne we teres ausüben laſſen. Sie verfährt auch dementſprechend und richtet auf beſtimmte oder auf unbeſtimmte Zeit bald in dieſem, bald in jenem Orte des beſetzten Gebiets Poſtüberwachungs⸗ tellen ein. Da die Anordnungen über Ort und Zeit derartiger oſtüberwachungen gänzlich von dem jeweiligen Belieben der oberſten Beſatzungsbehörde abhängen, laſſen ſich nähere Angaben darüber nicht machen. Es iſt aber dringend erwünſcht, daß die von Briefen uſw. nach Orten in den beſetzten Gebieten ſich dieſer Sachlage immer bewußt bleiben und in ihren Mittei⸗ lungen alles vermeiden, was im Falle einer Durchſicht ihrer Sen⸗ dun ihnen ſelbſt und insbeſondere auch den Empfängern zum Nachteil gereichen könnte. Fos. Jinſterniſſe. Auf der Erde ſind im Jahre 1922 zwei Ver⸗ finſterungen der Sonne zu beobachten. Der Mond wird nicht verfinſtert. Am 28. März 1922 zwiſchen 11 Uhr vormittags und 5 Uhr nachmittags(MEZ) ereignet ſich eine ringförmige Sonnenfinſternis, die in Südamerika beginnt, in Weſtaſien endet und ſichtbar iſt in: Süd⸗ und Mittelafrika, im Atlantiſchen Ozean, in Nord⸗ und Mittelafrika, Europa mit Ausnahme des Nor⸗ dens, Südweſtaſien. Der Halbmeſſer der Sonne beträgt 16˙.“, der des Mondes 14 47.“. Die Zentralkurve geht von Peru über das Gebiet des Amazonenſtroms, überſtreicht den Atlantiſchen Ozean, er⸗ reicht ſüdlich von Kap Verde das Feſtland von Afrika, durchquert die Sahara(Murſuk), geht ſüdlich des Golfes von Sues durch das Rote Meer und endet ſüdweſtlich von Basra in Arabien, ohne den Per⸗ ſiſchen Meerbuſen zu erreichen.— Am 21. September 1922 findet eine pollſtändige Verfinſterung der Sonne ſtatt, die jedoch in Europa nicht ſichtbar iſt. Sie beginnt im öſtlichen Afrika und iſt in den ſüdlichen Gebieten Aſiens, in Auſtralien und in Poln⸗ neſien ſictbar. Die Dauer der Totalität erreicht einen Höchſtb⸗trag von 5 Minuten. Dieſer günſtige Umſtand ſoll zur Prüfung verſchie⸗ dener Ffrasen, insbeſondere der durch die Relativitätstheorie oefor⸗ gegeben werden. derten Krümmung der Lichtſtrahlen im Gravitationsfelde der Sonne, verwertet werder kos. Komeien im Jahre 1922. Von den Kometen, die als perꝛo⸗ diſch erkannt und bereits in mehr als einer Erſcheinung beobachtet worden ſind kommen gemäß den gegenwärtig angenommenen Bahn⸗ elementen im Jahre 1922 zwei in ihre Sonnennähe. Beide ſind bis⸗ her unauffällige, nur am Fernrohr auffindbare Gebilde geweſen und haben ſich öfters bei ihrer rechnungsgemäßen Wiederkehr der Auf⸗ eee entzogen. Der Komet Brorſen muß jedenfalls als verloren gelten. das vorläufige Ergebnis der Sammlung der Kriegapaten⸗ ſchaft E. B. beträgt bis jeßt ca. 20 000., darunter eine Spende von 10 000 Mark. 1 Veranſtaltungen. Theaternachricht. Mit Nückſicht auf die zahlreichen Er⸗ krankungen im Perſonal muß heute im Nationaltheater anſtelle von„Chriſtelſlein“ Glucks Oper„Orpheus und Eurydike“ Sielplun derNational-ThReaters Neuses FTheater gan. 8 3 Votstellung 7 Vorstellung 2 E 3. D. 24C Oipheus und Burydike 7 4. M. 22 A. Schneewinchen 3½ Der Vetter aus Dingsda7 12. v dchneewntchen 1 5. D 24 A Tannhäuser 6 6. F. fepn Lum Besten der Pensions- austalt: Die armseligen Besenbinden 7.., 2 Undie J Potasch u. Perlmutter/ 8..22[A. Der Zigeunerbaron 2+ 240 Dei Iroubadour— Menagerie 7 Rommunale Chronik. ait Baden-⸗Daben, 2. Jan. Da der Bürgerausſchuß im alten Jahre noch eincge unauſſchisobare Angelegenheiten zu erledegen hatte, mußte er auf Freuag abend zu einer Setzung zwlammenberufen werden, die unter dem Vorhtz ots Herrn Burgermeister Elfner im großen Saale des Rar⸗ hauſes ſtattſand. Als wichticſter Punkt ſtand zur Beratung Aenderung ber Fahrpreiſe der Straßen⸗ und Bergbahn. Nach den Anträgen des Stadtrats müſſen die Prerſe abermals eine ziemliche Echögung erfahren, die aber nicht zu umgehen iſt, wenn endlich ein wirkſamer Aus⸗ gleich zwiſchen den Einnahmen und Ausgaben herbeigeführt werden und da⸗ mit eine geſunde Finanzwirtſchaft geſchaffen werben ſoll. Die vom Stadt⸗ rat in dieſer Henſicht geſtellzen Anträge wurden angenommen, ebenſo ein weiterer Antrag, für bauliche Veränderungen des Bettiebsemte⸗Werkſtätten⸗ gebäudes die Summe von 210 000 Mark zu beweligen. Ferner wurde die AUnſchaffung eines Gießkraftwagens und die Errichtung einer Hedürfnis⸗ anſtalt an der Gutenbergſtraße gutgeheißen. ) Pſorzheim, 2. Jan. Der Bürgerausſchuß beginnt am 9. Januar mit der Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlages fur das am 31. Marz zu Ende gehende Rechnungsjahr 1921. Die ſtädtiſchen Ausgaben belaufen ſich auf 48 576 000 Mark, die Einnahmen auf 31 056 000 Mark, ſodaß durch Umlage aus dem Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögen 15 520 000 Mark zu decken ſind. Obſchon der Elektrizitätspreis erſt kürzlich um 50 Pfg. für die Kilowattſtunde und der Gaspreis um 40 Pfg. für das Kubikmeter erhöht wurden, müſſen die Preiſe ſür dieſe Erzeugniſſe erneut hinaufgeſchraubt werden. Desgleichen ſollen jetzt der Waſſerpreis, die Gebühr für Verpflegung im Caabtiſchen Krankenhauſe, die Bäderpreiſe und die Latrinenabfuhegebühr nach oben hin neu feſtgeſetzt werden. Nach dem Vor⸗ anſchlag rechnet man deim Gaswerk mit einer Abführung von 1 300 000 Mark, beim Elektrizitätswerk mit einem 10080 von 1 900 Mark und beim Waſſerwerk mit einem ſolchen von 100 000 Mark. Alle übrigen ſtädti⸗ ſchen Betriebe erfordern Zuſchüſſe. Neuſtadt a. dt., 2. Jan. Der Stadtrat befaßte ſich in ſeiner lezten Sitzung in der Hauptſache mit Beſchlüſſen über neue Gebühren. Zu⸗ nächſt ſollen die großen Zuſchüiſſe, welche der Stadtſäckel dem Inſtitut der Straßenreinigung und Kehrichtabfuhr, ſowie der Fäkalien⸗ abfuhr alljährlich leiſten muß, in Wegfall konnmen und zwar dadurch, daß vieſe Leiſtungen in Zukunft durch Gebühren gedeckt werden, die vom Nutz⸗ nießer, alſo auch dom Mieter erhoben werden. Die Regelung der Gebühren⸗ teilung zwiſchen Hausbeſitzer und Mieter wird an die Wohnungsabgabe an⸗ gegliedert. Während alſo für Straßenreinſgung und Kehrichtapfuhr die Ge⸗ bühren neu eingeführt werden, ſoll die bereits beſtehende Gebühr für die Fäkalienabfuhr auf die Höhe gebracht werden, daß ſie die Unkoſten ganz deckt. Um die Unkoſten der Abfuhranſtalt zu verhilligen, iſt mit der Geſellſchaft Kraftverkehr Bayern ein Abkommen auf Automobiliſierung des ſtädtiſchen Fuhrwerksbetriebes getroffen worden, das bis 1. Juli nächſten Jabres in Kraft tritt. Der Tarif für die oben erwähnten Gebühren wird noch von der Stadt ausgearbeitet. Der Gaspreis wird auf.20 Mark pro Kubikmeter(für Automatengas 10 Pfg. mehr) erhöhr— Weiter beſchloß der Stadtrat, von dem geſetzlichen Recht Gebrauch zu machen, eine Wohnungsabgabe zu erheben und zwar mit 15 Prozent des Nutzungswertes, wobei der vom Rentamt bei der Berechnung der Hausſteuer feſtgeſetzte Mietwert als Grundlage gilt. Die Wohnungen der Beſatzung ſind von dieſer Abgabe befreit. Die Mittel, welche 3 Abgabe abwirft, ſollen zunächſt verwendet werden, um die 3 Millionen Zuſchüſſe zu decken, welche die Stadt bereits für Neubauten geleiſtet hat. Auch die Röntgen⸗, Desinfektions⸗..w. Gebühren im ſtädtiſchen Krankenhaus werden bedeu⸗ tend erböht. Es wurde ferner Klage geführt über den unaungene hmen Geruch, den das Neuſtadter Gas perbreetet. Gasdirektor Ehe⸗ mannüerklarte dieſen Umſtand damit, daß die letzten Kohlenſendungen außerordentlich waſſerſtoſfreich und ſchweſelhaltig waren. Mitgeteilt wurde in der Stadtratſitzung, daß ab 1. Januar ununterbprochener Fernſprech⸗ verkeht eingerichtet wird, ſo daß man alſo ohne beſondere Gebühr auch Nachts ſprechen kann. Ueber die BZeſatzungsbauten durch das Reich lellte Bürgermeiſter Dr. Forthuber mit, daß neun Offizierswohnungen bereits bezogen ſind und 24 demnächſt fertig werden. 25 Unteroffiziers⸗ Wohnungen werden im Juli fertig, 22 weitere ſind in Ausſicht genommen. Im Ganzen werden 107 Wohnungen für die Beſaß ung erſtellt. Die Frage des Kaſernen⸗Baues iſt noch nicht ſpruchreif. Zu Begzan der Sitzung warf Hürgermeiſter Dr. Forthuber einen Rückblick auf das, was im abgelaufenen Jahr an größeren Projekten teils ausgeführt, teils in Angriff genommen wurde, wobei er beſonders betonte, daß das Elektrizitäts⸗ werk nicht 13 Millionen(wie gerüchtweiſe verlautet), ſondern 5 Millionen koſtet. Aus dem Lande. Der Kampf gegen die Schwar zbrenner. Tu Karlsruhe, 3 Jar In welch ieſigem Umfang eine Ver⸗ ſchiebung von Zucker, Sirup, Rübenſaft uſw. zur heimlichen Her⸗ ſtellung von Branatwein nach Miktelbaden taltgefunden 998 zeigt eine von zuſtändiger Stelle gegebene Aufſtellung. Danach ſind allein im Oktober 1921 angekommen und gusgeladen worden: In Reuchen 27330 Kilo Rübenſaft, 440 Kilo Meläſſe und 30 220 Kilo Rübenſcknitzel: in Achern: 15000 Kilo Zucker, 112 117 Kilo Sirup⸗ 197 714 Kilo Rübenſaft, 12 30, Kilo Melaſſe, 219 755 Kilo Rüben⸗ ſchnitzel 1a.5 2 140 Ru Narmelade; n B h4, 33758 Kilo Ducker, 114653 Kilo Sirup, 399 876 Kilo Rübenſaft, 279 435 Kilo Melaſſe, 148 640 Kilo Nübegſchnitzel und 26 334 Kilo Marmelade; in Stein⸗ bach: 1406 Kilo Jucker, 39 608 Kilo Siruß, 80 007 Kils Rüben⸗ ſaft, 3500 Kiſo Melaſſe und 15 262 Kilo Rübenſchnitzel. Allein beim Stationeamt Furſchendoch ſind im November 1921 ins⸗ eſamt über 600 Zentner Zucker kür Jen Kaufmann Bernhard SSneder in und rund 200 Zentner für Andreas Schneiber in Kappelrodeck ausgeladen worden. * „Reulußheim bei Schwetzingen, 3. Jan. Zwei junge Burſchen überflelen auf der Lanbſtraße nach Wieſental den Händler Kuppinger von hier, ſchlugen ihn mit einem Prügel nieder und raubten ihm 1500 Mark. 0 [1 Weiaheim, 3. Jan. Der Brandſcha den bei dem gemel⸗ deten Schadenſeuer in der Grundelbachſtraße, wobei die Skuhl⸗ fabrik von Gebr. Reichert und eine gefüllte Scheune des Nachbar⸗ hauſes abbrannten, beträgt 300 000 Mark. In der Stuhlfabrit waren noch Tags zuvor für 10 900 M. Holzſitze und ſonſtige Halbfabrikate angekommen die mitverbrannten. Die Firma iſt nur gering ver⸗ ſichert, ſodaß ſie den weitaus größten Teil des Schadens ſelbſt zu tragen hat. iſc Gro ſen, 3. Jan. Durch Kinder, die bengaliſche Be⸗ 6 Großfachf 3 1 en, wurde das Stallgebäude leuchtungskörper in die Luft bder Gebr. Buchheimer hier in Brand geſetzt. Der Brand⸗ ſchaden beträgt 45 000 Mark. ):( Heidelberg, 3. Jan. hauſes auf einein Gang hängendes Bismarckbild wurde von einem Unbekannten mit einem Meſſer zerſchlitzt. „Robern bei Mosbach, 3. Jan. Der an der elektriſchen Strom⸗ leitung Fahrenbach—Sattelbach beſchäftigte 19 ährige Arbeiter Ebert aus Heidelberg kam mit dem elektriſchen Strom in Berüh⸗ rung und wurde auf der Stelle getötet. 0 5( Karlsruhe, 3. Januat. Die Neujahrsnacht iſt im allge⸗ meinen ruhig verlaufen. Es wurde nicht in dem umfangreichen Maße geſchoſſen wie bei früheren Jahreswechſeln und auch mit Feuerwerk hielt man ziemlich zurück. Während e⸗ da und dort etwas knallte und einige Naketen zum nächtlichen Himmel aufſtiegen, erloſch plöz⸗ lich in der ganzen Stadt das elektriſche Licht. Die Störung dauerke etwa eine Viertel Stunde. Man kann ſich vorſtellen, welche Verwir⸗ rung in den dichtbeſetzten Reſtaurants und Kaffees entſtand, als plöß⸗ lich vollkommene Dunkelheit eintrat. Zu Zwiſchenfällen und u glücksfällen iſt es, ſo weit bisher bekannt geworden iſt, in der Ne jahrsnacht nicht gekommen. )( Teningen(Breisgau), 3. Jan. An einem der letzten Abende wurde der Engelwirt Gottlieb Kern von hier auf ſeinem Fuhr⸗ werk von zwei Strolchen überfallen und gefährlich ver⸗ letzt. Erbeutet haben die Räuber nichts. ):( Freiburg, 3. Jan. Die hleſigen Volksſchullehrer und Volks⸗ ſchullehrerinnen haben bei der Schulkommiſſion den Antrag auf ungeteilten Unkerrichtszeit geſtellt, der Einführung der un befürwortet vorgelegt worden iſt. dem Unterrichtsminiſterium Der durch Grippe geſchwiate Körver aud durc Dr. Sanders eeberctran-Emulſton n Bilamin⸗ Lebertran-Gmulſion in beſter Weiſe wieder gekräftigt und geſtärkt. dr 8 50 Emuſſionen ſind jür Erwachſene und Kinder ein vorzüg⸗ Jan eks liches Kräftigungsmittel. ſind wohlſchmeckend und bekömmlich. Erhältlich in Apotheken und Drogerien Dr. Sanders Emulſionen. Man verlange ausdrücklich S 137 FEeiim⸗Kundſchau. 15 Mannheimer Lichtſpiele. Das indiſche Grabmal. Der erſte Teil des Mia May⸗Groß⸗Films„Das indiſche Grabmal“ wird gegenwärtig im Unlontheater mit großem Erfolge vorgeführt. Ver Andrang war geſtern abend ſo ſlart, daß Biele ſtehen. mußten. Die Ankündigungen, die von einem Ereignis ſprachen, waren nicht übertrieben. Joe May, der Schöpfer des zu Weltruf gelangten Filmwerkes„Die Herrin der Welt“ hat von neuem bewieſen, daß er bei der Schaffung von„Prachtausgaben“ der eine mahrhaft genlale Meiſterſchaft zu entwickeln weiß. Die Handlung wickelt ſich in der Hauptſache am Hofe des Fürſten Ahan von Eſchnapur im Innern Indiens ab. Der junge Fürſt, der ſeiner toten Liebe— die Fürſtin hat ihn mit einem engliſchen Offtzier betrogen— ein in der Welt einzig daſtehendes Grabmal errichten will, läßt zu dieſem Zweck Herbert Rowland, einen berühmten Bau⸗ künſhler, durch einen Hoghi(Büßer) aus Europa entführen. Irene Amundſen, die Braut des unter ſo geheimnisvollen Umſtänden ver⸗ ſchwundenen Künſtlers, entdeckt die Spur und folgt im Schiff und Flugzeug. Obwohl Beide in dem Palaft des Fürſten weilen, bürfen ſſe nicht zuſammenkommen, damit Rowland nicht von der ihm über⸗ kragenen Aufgabe abgelenkt wird. Als er vom Fürſten erfährt, daß die Fürſtin noch lebt, weigert er ſich, das Grabmal zu errichten. Die Rettung Mac Allands, des engliſchen Offiziers, und der Fürſtin iſt ger Preis für die Einwilligung zur Verwirklichung des fürſtlichen Planes. Da aber entdeckt er mit Entſetzen, daß ſich der Fluch eines 28 Büßers erfüllt hat: er iſt ausſätzig. Damit ſchließt der erſte Tei Wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die übrigens reichlich ſen⸗ ſatianelle Handlung nicht im Wundertande Indien, ſondern nicht eit von Berlin an einem märkiſchen See gekurbelt worden iſt, dann muß man die größte Hochachtung vor dieſer nicht zu übertreffenden Leiſtung unſerer Filminduſtrie haben. Die Bildwirkung erreicht wie n der„Herrin der Welt' den Höhepunkt bei der Vorführung der Nonutmentolhauten. Der Einzug des Architekten in die Reſidenz des Jürſten iſt das pompöſeſte, was man ſich denken kann. Manche Ein⸗ elheit zeigt die Fortichritte auf techniſchem Gebiete. Wir denken abei an den geheimnisvollen Poghi, deſſen Auftreten vor dem My⸗ erlum dieſer indiſchen Büßer ein wenig den Vorhang lüftet. Der Zipfel der Senſation wird erreicht, als Irene durch den Tigerzwin⸗ er ſchreitet. Ran frägt ſich unwillkürlich: wie iſt dieſe unglaublich erwezene Szene N gekommen. In die glänzende Darſtellung 2 Hauptrollen keilen ſich Mia May(Irene), Erna Moren a Fürſtin), Lyabe Butti(Vertrante der Fürſtin), Conrad Beidt Jü 8 Dlaf Fön(Architeti), Bernhard Gößke(Poghi) und aul Richter(Allan). Die Mannheimer werden dem zweiten Teil it größter Spaunung enigegenſehen, da er erzählt, wie es den im Littelpuntt der dramatſſch bewegten Handlung ſtehenden Berſonen eiter ergangen iſt. 5 g. Im Palafliheater läuft gegenwärtig ein Film, an dem der ernſtliche Beobachier nicht undeachtet vorubergehen darf. Er nennt ſich„Der Roman eines Vienſtmädchens“, eine neue Bariation des ſchon oft dargeſtellten und beliebten Themas: Ein Mädchen vom Lande, noch unberuhrt von der Sittenverberbnis der Gegenwart, voll Hunger nach Licht, kommt in Stellung in die Größzſtabt. Daß es gerade Berlin iſt, tut nicht viel zur Sache. Wurzellos in dem ihen unbekannten, lockenden Treiven, genügt eig Straucheln und es fällt, aber»icht uni ganz zu verderben. Vaß es bei einem anderen Llebe und verzeihendes Verſtehen findet, bringt einen verſöhnlichen Schluß.— Pran könnte meinen, es handle ſicn hier um eines der übiſchen, wegen ihrer lockeren Lendenz ubel be⸗ rüchtigten Aufkläcungsſilme, bie ſehr wenig zur Aufklärung, deſto mehr aber zur Weckung des Sinnenkigels beltragen. Es berührt deshalb angenehnn daß es der Regie Reinh. Schünzels, der zu⸗ gleich den Halbwelt⸗Don Juan, Oberkellner Karl, mit meiſterlichem Geſchick gibt, gelungen iſt, in den wohl unvermeiblichen Dirnen⸗ ſzenen gefährliche Klippen geſchickt zu vermeiben, ſie mehr anzu⸗ deuten als nut aufteizender Raffineſſe auszumalen. Das Haus⸗ mädchen wird von Liae Haid in ſchlichter, aber ausdrucksvoller mimiſcher Geſtaltung dargeſtellt. Eine dankbare Rolle, der ſie ſich mit viel Geſchmack und Vagabung erledigt hat. Zu erwähnen wäre noch die Zefe Klara von Erika Gläßner, die man kurzweg als die„Dame von Berlin“ bezeichnen kann, um ſie zu charakteriſieren. Einige Kleinigkeiten in Wort und Bild hätten noch vermieden wer⸗ den können, die zwar richt die ſtarke Geſamtwirkung ſchwächen, aber doch als ſtörend empfunden werden. —5— Sqchauburg. Der Roman der ſchwediſchen Schriftſtellerin Selmar Lagerlöff„Bie Ingmarsſöhne“ iſt zu dem Filmwerk„Ab⸗⸗ ſeits von den Wegen der Renſchen“ verarbeitet worden, welches die„Schauburg' ihren Peſuchern bis zum 5. Januar vor⸗ führt Der junge Bauer Ingmar Ingmarsſohn befindet ſich in einer verzweifelten Lage. Seine Braut, die eine deſen enud ſeeh von drei Jahren verbüßen muß, hat die Strafe abgeſeſſen und ſteht kurz vor der Entloſſung aus den Gefängnis. Ingmar weiß nicht, ob er ſich der Entehrten wieder an ehmen ſoll. In Gedanken weilt er bei ſeinem verſtorbenen Vater im Himmel und frägt dieſen um Rat. Dieſer rüt ihm. die Wege zu gehen, die Gott ihm zeige. Er kehrt ſich daher nicht um Menſchengeſchwäge und holt ſeine Braut nach ihrer Entlaſſung aus dem Cefäöngnis ab Ingmars Mutter erktär! jedoch, daß dos Haus nicht Platz 0 8 laſſen beide den Hof, mit de Vorſatz, ſich in Amerika eine nuue Doch es kommt 0 ſoweit Die Mutter wird durch den Pforrer über die cechtſchafſene Tat ibhres aufgetſärt und läßt beide wieder zurückkehren In Gedanken ſteht Ingmar wieder bei ſeinem Vater und und empfänat deren Segen. Die ſchauſuieleriſchen Leiſtungen Söſtröms als Ingmar ſind elä zend, 15 auch die der übrigen Mitwirkenden. Zur Ver⸗ vollſtändigung des Programms dient das dreiaktige Luſtſpiel„Zwei Herzen und ein Gchlac“. „In den Aammer-Licnſpielen läuft bis einſchließlich Donners⸗ tag der zweite Teil des Filmwerkes Der geheimnisvolle Heimat zu gründen für beide Frauen habe und ſo ver⸗ Dolch“. Grant muß auf der Suche nach der irrſinnig gewordenen eaut woieder verſchiedene gefährliche Abenteuer beſtehen, bei denen er mit knapper Not mit ſpielt zum großen Teil in Califor nien, wohin Claypool die Ge⸗ zeichnete verſchleppt hat. Grant ſchließt ſich, um Claypool näher zu kommen, einer Räuberbande an, die von dem Verbrecher, der ſich nach außen den Anſchein eines ſoliden Jarmers gibt, angeführt wird. Grant beteiligt ſich in hervorragender Weiſe an der Feſt⸗ nahme der Räuber. Bei einem Juwelellraub, den der entlommene Bandenführer in Szene ſetzt, ſtürzt Grant, dem die Juwelen an⸗ vertraut wurden, mit dem losgetoppelten brennenden Wagen eines Lokalzuges in den Abgrund. Der dritte Teil wird erzählen, wie Grant gerettet worden ift. Die kurze Inhaltsüberſicht genügt, um zu zeigen, daß die Handlung eine einzige große Senſakion iſt, die bis zum Schluß in höchſter Spannung hält st. Coloſſeum-Walhalla-POichtſpieie. Der Füm„Mit Büchſe und Spaten“, Erlebniſſe eines amerikaniſchen Ingenteurs in den Betroleumfeldern Mexikos, übt eine ſtarke Anziehungskraft aus. Durch Staatsvertrag iſt der Bilboa⸗Erdöl⸗Comp., deren Präſicent und Großaktionär Mr. Morgan Randolph iſt die Ausbeutung der Tropicoer Erdölguellen unter der Bedingung übertragen worden, daß ſie den Betrieb 6 Monate aufrecht erhält. Durch Banditen ge⸗ zraungen, müſſen die Ingenieure nach 4 Monaten die Arbeit ein⸗ tellen. Die Konzeſſion droht entzogen zu werden, falls die Arbeiten nicht wieder aufgenommen werden Das ganze Vermögen Randolph⸗ ſteht dabei auf dem Spiele. Mr. Harald Goodwin, der Erbe der Goodwinſchen Milllonen, und Bob Durland, beiben Ingenieure, ringen um die Hand Alices, der Tochter Ranbolphs. beſitzt die Gunſt der Mutter, aber nicht Alicens. während Bob ſich mehr an die Tochter hält und ihr Jawort bekommt. Mandolph ſteht durch die Stillegung der Arbeiten vor dem Ruin. Durland, der gerade frei iſt, übdernimmt die Führung der Werke. Goodwin, der ihn begleitet, läßt Vob, durch Drohungen und einen Anſchlag verängſtigt, im Stiche und kehr: zurück. Unter Vobs tatkräftiger Leitung ſchreiten die Ar⸗ beiten rüſtig fort. Während Goodwin ſich durch die Verbreitung der Nachricht von der Ermordung Durlands die Einmallligung zur Hoch⸗ zeit mit Alice zu erſchleſchen weiß, gelingt es ob unter allerlei cgefaßren, mit dem Staatsvertrag, den der amerikoniſche Konſul ihm übergeben und den ihm die Merikaner zu entrelden ſachen zu ent⸗ enlthaf 15 kommen Er ſichert dodurch der Geſehſche 1d gei Ei krifft am Ho ein und läß ſich anflell, Boof dem Beweis, wie lebenden 1 Toe Alice trauen.— Der Jilm zommt bi Walhalla⸗Theater zur Vorfßhrung Mus den Glashäu ſern. ichard Oswald Jilm.-W. werd ſich nach den guten Wie en 1 ſte mit ihrem erſten Millionenſilm Hamilten, gemacht hat auch im nächſten Jahre im weſentlichen auf die Herſtellung hat ſich Richard Oswald auch diesmal w eder ein Eajet ausgewählt, nämlich Lucretia Borgia. hiſtoriſches N Ein im zweiten Stockwerk des Rat⸗ Fmit dem Leben davonkommt. Die Handlung eines einzigen Großfilms konzentrieten, und 2 N sl R — 4 Dienstag, den 3. Januar 1922. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag ⸗Ausgabe.) B. Seile. Nr. 4 Aus der Pfalz. Die Cudwigshaſener Indezziſfer im monat Dezember. ONB. Cudwishaſen, 2. Jan. Nach den Berechnungen des ſtat. Amtes vulwigshalen d. Rh. iſt die Indexziſſer un bergangenen Donat Vezeindet weiter angeſtiegen und veiragt nunmehr 1887. Wir haben letzt eige Steigerung gegenüber dem Vormonat um 11 Proz gegennbder dem Monat Oriooer um 26,9, Prog., Seplember um 41½ Proz. Auguſt um 46,5 Proz, Jui 4/½ brog., Junt 57½5 Prozent, Weal 61,0 Prozent. Die Ekhohung der Hiſſer im letzten Monat iſt zurückzufüyren auf ein Anſteigen der Verbrauchsgruppen „Ernahrung„Jeigung“ und„Beieuanung“ und„Sonfuges“. Un⸗ derändert gegenüber dem Vornionat ſind die Ausgaben fur„Klei⸗ dung und„Wohaung“. Die Gruppe„Ernährung füt ſich belrgch⸗ zet iſt um 10, Prozem geſtiegen. Mit Ausnahme von Speiſeſell iſt bei allen Levensmiteln eine Preisſteigerung feſezuſtellen. Be⸗ ſpuders ſeien hier hervorgehoben Gleiſch mit einer Steigerung von 9,8 Prozent, lreies Brot nut 30,0 Prozem, Gemuſe mu 6 Prozent, Kartoffeln mit 17.0 Prozent, Eiern mit 12,2 Prozent und Koloniat⸗ waren nut einer Steigerung von 25,0 Prozent. Einen beſonders ſtarken Anſtieg geigt die Gruppe„Heizung! und„Beleuchtung“ In⸗ ſolne der vom Melchskohlenvervand feſigeſetzten Erhöhung der Groß Dabdelspreiſe ſind nicht nur die Kleinverkaufspreiſe für Kohlen un⸗ erſchwiuglich geworden ſondern es mußten auch Gas⸗ und Strom⸗ preiſe eine weſentliche Erhöhung erfahren. Der prozentuale An⸗ 125 der einzelnen Verbrauchsgruppen vertell, ſick im Vezember wie — Seienn 66,5 Prozent, Wohnung 1,8 Prozent, Heizung 11.1 Prozent, Kleidung 13,5 Prozent, Sonſtiges dender 9 V. ie Ausgaben für Wohnung werden immer verſchwin⸗ ½% der G erhältnis zu den übrigen Ausgaben. Sie betragen jetzt die Beu teilamtarsgaben gegenüber in der Vorkriegszeit. Für atii 11 ung der Jeuerungsberechnung muß beachlet werden, een 5 ich nur ein laufender Normalverbrauch in Anſatz gebracht enden Mang Erhöhte Ausgaben für Vorräte, die auch in den ſol⸗ ſruh itt onaten verbraucht werden, ſowie auch Erſparniſſe durch zeitige, billige Eindeckung müſſen unberückſichtigt bleiben. Gerichtszeitung. Der Amtswahn eines Staatsanwalts. München, 3. Jan.(Eigener Drahtbericht.) In dem Prozeß Nache den früheren Redatteus Matthes wegen Beleidigung des gehalfenburger Oberbürgermeiſters vor dem Würzburger Schwur⸗ —— Matthes wurde, wie berichtet, zu 6 Monaten Gefängnis Preſſe t— ha“ der Staatsanwalt Aeußerungen gegen die ſſe getan, die ſehr zu bedauern ſind. Nach dem Bericht der niſcheltenburger Blätter konnte der Staatsanwalt den Grundſatz 8 anerkennen, daß es Recht und Pflicht der Preſſe „ der Oeffentlichkeit zu dienen. Der Redakteur habe — dann das Recht, ſeine Intereſſen in der Preſſe wahr zu nehmen, — ihn eine Sache perſönlich angeht. Er könne ſich nicht darauf ſa ler. der Oeffentlichteit zu dienen. Mit der Freiheit der Preſſe en es nicht anders beſtellt, als mit der Freiheit, ſpazleren zu — oder ſeinen Hund im Wirtshaus frei herumlaufen zu laſſen. gehöre etwas anderes dazu, Vorſtand eines Kommunalverbandes ſein, als„mit Schere und Kleiſter“ zu arbeiten. Wie man er⸗ hren hat, dat das bayriſche Juſtizminiſterium auf amtlichem Wege uskunft über die Aeußerungen des Staatsanwalts eingefordert. Es iſt müßig, ſich mit derartig aſen Geſinnungsäuße⸗ Meien des„Herrn Staatsanwalts“ zu befaſſfen. Es wird immer Ge den geben, die an einem gewiſſen Unfehlbarkeits⸗ und rößenwaßn leiden, wie es in dem vorliegenden Falle zu ſein cheint. Uns dünkt es, daß der gute Mann in der Hitze des Ge⸗ echtes etwas voreilig geplappert hat, wenn ſich die Aeußerungen ſo bewahrheiten, wie ſie uns gemeldet werden. Das bayriſche Juſtiz⸗ Niniſtertum ſcheint anderer Anſicht zu fein als der ihm unterſtellte samte. indem es auf amtlichem Wege Auskunft über die Aeußerungen des Staatsanwaltes eingefordert hat. Es iſt zu er⸗ 83 905 die bayeriſche Preſſe geſchloſſen gegen dieſes das An⸗ Fer Der Breſſe ſchädigende Gebahren eines Staatanwaltes wendet. 55 Staatsanwälte, die eine 15 niedrige Geſinnung über die echte und Pflichten der deutſchen Preſſe als Bindeglied zwiſchen der Regterung. den Staats- und Gemeindebehörden einerſeits und der geſamten öffentlichen Meinung auf der anderen Seſte bekunden, darf in einem deutſchen Lande kein Platz mehr ſein. * ) Pforzheim, 29.Dez. Weil ſie im Laufe einiger Monate ge⸗ meinſam für mehr als 400 000 Mark Parkettfußbodenbretter aus dem agewerk von Krautt u. Cie. in Rotenbach geſtohlen haben, die ſie Pforzheim und Umgebung abſetzten, ſtanden der Schreiner Rudolf erwig aus Rotenbach ſowie der Schneider Wilhelm Eipper + der Bäcker Friedrich Nugel aus Robrau vor der Straf⸗ m m er Das Helz wurde zu zwei Stapelplätzen gebracht und von 7* aus in Automobilen den Abnehmern zugeführt, bis die Neuen⸗ ürger Gendarmerie dem Treiben der drei Spießgeſellen durch ihre baftung ein Ende bereitete. Da es ſich bei Gerwig um einen groben Vertrauensmißbrauch handelte, arhielt er ein Jahr und ſechs onate Gefängnie, während die beiden anderen Angektagten mit en von Jahr davonkamen. Beide haben e wer i i 25 Wenweken chweren iebſtahls. Schleichhandels und Raubes Ach, Konſtanz, 2. Jan. Der Bahnarbeiter Saile, der ſchweize⸗ — Fintäufern die gekauften Valutawaren mittelſt Gondel nach Gefän ihefösderte. wurde wegen unerlaubter Ausfuhr zu 3 Monaten der G0 15 500 Mark Geldſtrafe(oder weitere 33 Tage) und Verluſt von 3000 el verurteilt; außerdem wurde der Einzug des Gewinnes Schweiz Niceded 90 vorgefundenen Pakete, die nach der dem Studt Wea n ſollten(Eigentümer ſind Schweizer) ſind D. Dahn, 2. Jan. Wegen Umſatzſteuer interzi Baen ſch,vo den Sschſengeric Hahn die Schhab kenenge 14 Anton Seibel, beide aus Hauenſtein, zu verantwor⸗ n. Der erſtgenannte Angeklagte wurde zu 20 000 Mark, der zweite —— 900, aae verurteitt Außerdem wird das bechtskräftig 0 rteil in mehreren Zeitungen auf Koſten der Schuldigen 8 CLandſtuhl, 2. Jan. Wegen Animi ipen⸗ —85 hier ein Ehepaar vor den Sch6ffenger⸗ 2 3 1918 Mirts Bernbard Lutz und Emma geb. Schmidt aus Landſtuhl ewa 30 Zeugen darunter mehrere Kellnerinnen, ſchildert. ſchönen das anſtändige Wirtsgewerbe ſchädi en die un⸗ Flaſchenwei 9 8455 chädigenden Zuſtände bei Tleſie einbetrieb und Rebenzimmer. Die ngeklagten wurden bließ nach etwa 10ſtündiger Verhandlung zu ſe 1 ech und 1000 Mark Geldſtrafe erurtelſt zungteich barzer A Strafe der Konzeſſionsentziehung, die derartigen, aus ſchnöder gewinnſucht entſtehenden Ausartungen ſtets folgt. Sportliche Rundſchan. Lufffahrt. ſich dieſe Laeng gegen Molocrad. In der Nähe von Mailand maßen Tage ein Flugzeu j g mit einem 8 PS⸗Motor* motorrad von 90 PS. über ei or und ein Indian Ri nne Strecke von 1 Km. mit Hin⸗ und bon at r Flugzeug erzielte eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit Sk. Km., während das Motorrad nur auf 126,3 St.⸗Km. n Die größte Geſchwindigkei 4 aroß Beſchwindigkeit 0 8 5 zäckwege mit 138,5 St r erzielte das Motorrad auf dem —— Guſſerfpork. Me: f *—— e dper chebeee Die Motorbootwoche, vor dem Kriege 1931 a55 Ereiants des Motorbootſports, die im Jahre ee 2 Mißerfolge wurde, ſoll in dieſem Jahre 0 e 580 ie Ausſchreibung wird jetzt bekannt gegeben 0. wehrer 0n Kenntagen und einem Ruhetage bom 1. bis e Uometer⸗Rennen in verſchiedenen Klaſſen und den Monaco⸗Pokal über 100 Km. für Rennbonte 7 ͤ an Preiſen werden hierfür gegeben. Im ganzen ſollen 9⁰⁰ 28. B zur Verteilung gelangen. Meldeſchluß iſt der ußball. N Sr. Spielvereinigung Fürtz kontinentaler Fußballmeiſter. Eine Reih antsländiſcher Fußballmaunſchaften trug am Neujahrstage wieder in Süd⸗ deulſchand Spiele aus. Die Senſation war die Begegnung der augenbllcklich deſten deuſſchen Manuſchaft, Spielvereinigung Fürth, gegen Sparta⸗Prag, den man allgemein als den kontinentalen Fußballmeiſter vezeichnet. Die Prager hatten einen unglücklichen Tag. Bereits bei Halbzeit waren die Further mit:0 in der Führung und dehnten bis zum Schluß ihren Vor⸗ ſprung auf vier Tore aus, während die Gäſte leer ausgingen. Nachdem die Fürther erſt zu Weihnachten den ungariſchen Meiſter M...⸗Budapeſt ſicher abfertigten, darf man ſie jetzt aus die beſte kontinentale Fußball⸗ Maunſchaft bezeichnen. Ballſpiele. sr. Deutſche Handballmeiſterſchaft. Die Deutſche Turnerſchaft wird auch im nächſten Jahre wieder die Deutſche Handballmeiſterſchaft aus⸗ tragen, die in dieſem Jahre vom Turn⸗ und Sportverein Spandau 1860 gewonnen wurde. Für die Austragung kommt die neue Wettſpielordnung der D. T. und die neue Kreiseinteilung in Frage. Es werden vier Grup⸗ pen gebildet. Gruppe Oſtdeutſchland(Kreis 1, 2, Za, 3b, 30, 14),(Aruppe Süddeutſchland(Kreis 10, 11, 12, Pfalz), Gruppe Weſtdeutſchland (Kreis 7, 8b, 9, 13) und Gruppe Norddeutſchland(Kreis 4, 5, 6, 8a). Die Gruppenmeiſter ſpielen nach dem Pokalſpſtem— der Beſiegte ſcheidet aus — untereinander aus. Die Wahl der Gegner beſtimmt das Los. Für die Gruppenſpiele iſt der 15. Mai und für die Entſcheidungsſpiele der I. Juni der Meldeſchluß. Leichtathletit. sr. Jon Leahy, der bekannte amerikaniſche Hochſpringer, iſt letzt⸗ hin in Newyork verſtorben. Leahy war lange Zeit der beſte Hochſpringer der Vereinigten Staaten und hatte beſonders in den Jahren 1907 bis 1909 keinen ernſten Gegner. An den Londoner Olympiſchen Spielen nahm er teil und wurde mit 191 Meter hinter ſeinem Landsmann Porter mit 1,93 Meter Zweiter. Seine beſte Leiſtung erzielte er im Jahre 1907 mit 1,98 Meter, die lange Zeit als amerikaniſcher Rekord beſtehen blieb. Erſt kurz vor dem Kriege ſchraubte Horine den Rekord auf über 2 Meter. Olympiade. dra. Stadiontermine 1922. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibes⸗ übungen hat für das Jahr 1922 das Stadion bereits für folgende Termine vergeben: 9. April: Frühjahrsfeſt(VBAV.),(Gau 20 des Bundes Deutſcher Radfahrer), 14. Mai: Fußballwettſpiel(VBB.), 21. Mai: Radrennen(Gau 20(BDR.), 4. und 5. Juni: Freilicht Opernvorführungen, 11. Junj: Sportsfeſt(Kartell Groß⸗Berlin), 18. Juni bis 2. Juli: Deutſche Kampfſpiele, 3. Juli: Freilicht⸗Opernvorführungen, 9. Juli: Armec⸗ Meiſterſchaften, 16. Juli: Internationales Sportsfeſt(BSc. u. Poſeidon), 23. Juli: Sportfeſt(Kreis 1 DSV. und Gau 20 BDR.), 29.—30. Juli: Meiſterſchafren des VBaV., 13. Auguſt: Meiſterſchaften(Schupo), 20. Auguſt: Sportfeſt(Arbeiter⸗Turnerbund), 27. Auguſt: Fußhball⸗Wettſpiel (VBB.),.—3. September: Sportfeſt(Hauptausſchuß für Leibezühungen), 17. September: Rund um Berlin(Gau 20 BDR.). Keues aus aller Welt. Große Schiebungen beim Landesfinanzumt Groß⸗Berlin. Schon ſeit einiger Zeit waren Gerüchte im Umlauf, nach denen bei dem Umſatzſteueramt des Landesfinanzamtes Groß⸗ Berlin große Unregelmäßigkeiten vorkämen. Es hieße, daß mit der Nachprüfung der Umſatzſteuer⸗Veranlagungen beſchäftigte Sekre⸗ täre Geldgeſchenke annehmen und als Gegenleiſtung dafür die Geſchäfte weit niedriger einſchäzen würden. Dieſe Gerüchte waren auch zur Kenntnis des Landesfinanzamtes gekommen, das dieſen ſofort nachging und Erhebungen anſtellte, um Klarheit zu ſchaffen. Die Nachfragen bei verſchledenen Firmen, die hiernach mit den Beamten Schiebungen dieſer Art gemacht haben ſollten, blieben jedoch unbeantwortet und auch der Beamten führten nicht zu der erwünſchten Klärung. Jetzt aber waren ihr poſitive Beſchuldigungen zu Ohren gekommen und nun entſchloß ſich das ⸗Landefinanzamt, die weitere Aufklärung der Kriminal⸗ polizei zu übertragen. Von dieſer wurde Kriming kommiſſar Finke damit betraut, der mit einer Anzahl Beamten allen Spuren ein⸗ ehend nachging. Endlich waren dieſe ſoweit gediehen, daß der dommtſſar ſich entſchloß, bei den in Verdacht ſtehenden Beamten, drei Stadtſekretären, eine plötzliche Durchſuchung von deren Woh⸗ nungen vorzunehmen. Dieſe brachten ſo viel belaſtendes Material, daß alle drei ſogleich feſtgenommen wurden. Auch die inzwiſchen ermittelten Firmeninhaber, die mit den ungetreuen Beamken„azu⸗ ſammen gearbeitet“ hatten, wurden poligeilich vernommen und ſo⸗ mit die ganze Angelegenheit reſtlos geklärt. Das Leichenbegängnis der Raiſerin Witwe von China. In P eking iſt die Fürſtin Chuan, die Mutter des früheren Kaiſers von Ching, geſtorben und ſie erhielt trotz der Herrſchaft der Republik ein Leichenbegängnis mit all der Pracht und Groß⸗ artigkeit, wie es einer chineſiſchen Kaiſerin zukommt. Der Zug, der dem Sarge folgte, brauchte 12 Stunden, um ſich ganz zu entfalten, und das Begräbnis verſchlang gewaltige Summen. Die Fürſtin hat ſich ſelbſt mit Opium vergiftet, und zwar ſoll der Grund für ihren Selbſtmord nach Berichten engliſcher Blätter in Streitigkeiten mit andern Mitgliedern des kaiſerlichen Haushaltes zu ſuchen ſein. Es handelte ſich bei dieſen ſehr erregt geführten inneren Palaſtkämpfen um eine für eine Mutter ſehr wichtige An elegenheit, nämlich um die Wahl einer Braut für ihren Sohn. Die Seeene dhee nahm um 2 Uhr nachmittags von dem Palaſt des früheren Kalſers ſeinen Aus⸗ gang und bewegte ſich in langſamem Marſch nach dem kaiſerlichen Mauſoleum zu Schang⸗Ping, das etwa 30 Kilometer entfernt liegt. Die Fahne der Mandſchufamilie wurde an der Spitze der Prozeſſion getragen und war begleitet von einer Schar der ehemaligen kaiſer⸗ lichen Garden. Dann kamen vier Kamele, welche kalſerliche Jagdzelte trugen, und vier Jagdfalken wurden von Falkonieren auf ihren Fäuſten dahergetragen. Danach folgten die Träger von 12 Bannern, die Inſignien der Shun⸗Fomilie zeigten, und dahinter ritten Mit⸗ glieder des Muſikkorps der Gendarmerie von Peking, die den Trauer⸗ marſch aus„Saul“ ſpielten. Danach wurden im Zuge zwei aus Stein gehauene kaiſerliche Löwen gefahren und ein prunkvoll aus⸗ geſtatteter Wagen mit verſchiedenen kaiſerlichen Emblemen. Es folg⸗ ten Träger, die große Prachtfächer in den Händen trugen, die der Verſtorbenen gehört hatten, und auch ein großer Regenſchirm der Kaiſerin, der in der Mitte gelb war, wurde ihr in dem feierlichen Zuge nachgetragen. Der rotausgeſchlagene Sarg wurde von 80 Kulis getragen, die in Purpur gekleidet waren und ihnen ſchloß ſich eine lange Schar von Mand churittern an. Die Republik von China war durch eine feierliche Abordnung vertreten. Der frühere Kaiſer ſelbſt trug ein Kleid von Lammfell zum Zeichen der Trauer. — Bombenanſchlag in der Silveſternacht. In der Silveſternacht kurz nach 12 Uhr warf auf dem dichtbevölkerten e 2 Kirche in Dinkelsbü h(Wittelfranken), von der aus Choröle herabgeblaſen wurden, ein junger, zirka 22 Jahre alter Mann, deſſen Identität noch nicht feſtgeſtellt iſt, eine ſelbſtperfertigte Bombe, in welcher ſich Dynamit, Kupferſtücke, Glas und Eiſenteile befanden, in die Menge. Nach den bisherigen Jeſtſtellungen wurden mindeſtens 50 Perſo nen verletzt, darunter 20 ſchwer; 11 Perſonen wur⸗ den ins Krankenhau⸗ eingeliefert. Anſcheinend war das Attentat gegen die Schutzleute gerichtet, die ſich in nächſter Nähe der Explo⸗ ſionsſtelle aufhielten. Eine Reihe von Perſonen wurden verhaftet. Wie die Blätter aus Dinkelsbühl melden, wurden wegen des Vombenanſchlags in der Silveſternacht bis ſetzt 9 Burſchen im Alter non 15 bis 23 Jahren verhafte t. Sie gaben als Gruad der Tat an, einen Racheakt gegen die Polizel verübt zu haben. Am gleichen Nachmittag war einer ihrer Kollegen wegen einer Verfeh⸗ luna ins Gefängnis eingeliefer! worden, deſſen Frellaſſung ſie zu erzwingen trachteten. Man vermutet jedoch, daß hinter dem ſcheuß⸗ lichen Verbrechen kommuniſtiſcher Terror ſtecke. Es beſtätigt ſich. daß mindeſtens 50 Perſonen verletzt wurden, davon die Hälfte ſchwer. An dem Wiederaufkommen vieler wird gezweifelt. Sturmſchäden im flolberget Haßen. Nach einer Meldung des„Berliner Tageblatts“ aus Eolber g ſind durch den ſchweren Nordweſtſturm an der Mole des dortigen Hafens ſchwere Beſchä⸗ digungen worhben. Der Kopf der Oſtmole und die Bruſt⸗ wehrmauer ſind in 10 Meter Breite in die See geriſſen worden. — Blulige Silveſter. Dortmu nd erſtach in Aplerback beiter ſeinen jüngſten Sohn, der von ihm für eine Silpeſterfeier Geld vsrlangt hatte. Aus Wut darüber erſchlug der ältere Bruder des Erſtochenen den Vater mit einem Spaten. in der S ſveſternacht ein Ar⸗ Nach einer Meldung des B..⸗A. — Berſchacherung von Jabrikgeheimniſſen. Die Polizei in Hagen verhaftete einen Angeſtellten der Firma Krupp und mehrere Helfershelfer in dem Augenblick, als ſie Zeichnungen und Beſchreibungen von wichtigen Fabrikgeheimniſſen zur Verſchacherung an das Ausland an ihre Mittelsfeute übergeben hatten. — Millionenſchmuggler. Aus Bregenz wird gemeldet: In den letzten Tagen ſind in einem Zug der Arlbergbahn mehrere Millionenſchmuggler erwiſcht worden, die zuſammen Be⸗ träge von nohezu neun Millionen Kronen bei ſich trugen. Die Be⸗ träge befanden ſich in Schmugglerweſten und beſtanden faſt durch⸗ wea in alten öſterreichiſchen Tauſendern, für die im Ausland be⸗ kanntlich ein Agio bis zu 100 Kronen bezaylt wird Die Geldſcheine wurden beſchlagnahmt und ihre Beſitzer, ſaſt durchweg Vorarl⸗ berger, verhaftet. Briafkaſten. Wir bitten für den Brieſkeſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet.— Mündliche Auskünfſte zu erteilen, ſind wir nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem Wege einzureichen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung des Mannheimer General⸗Anzeigers beizuſügen. K.., Hier. Die Frau hat keinen Anſpruch auf einen beſtimmten Teil der Einnabmen des Mannes. Der Mann aber iſt verpflichtet. die geſamten Koſten des gemeinſchaftlichen Haushaltes zu beſtreiten. L. K. 50. Das während der Ehe erworbene Vermögen wird nach der Scheidung geteilt, da Sie in Errungenſchaftsgemeinſchaft leben. A. S. Der Lehrjunge iſt unſerer Anſicht nach überhaupt nicht ſteuer⸗ pflichtig. Wenden Sie ſich an Finanzamt. N H. Z. Einem Weiterkleben der Beiträge können wir in Ihrem Falle nicht das Wort reden. Ameiſe. Da, wo man nicht an die 1 Boſfer t gelangen und den⸗ ſelben nicht mit Petroleum oder kochendem Waſſer beilommen kann, genügt oft ſchon das Auslegen ſtark riechender Kräuter, wie Peterſilie, Wermut, Schafgarbe uſw in der Nähe der Neſter, um die Tiere zur Aus⸗ wanderung zu nötigen. Führt dies nicht zum Ziele, ſo ſtellen Sie Petro⸗ leum in öffene Gefäß oder ſtreuen Sie weißen Zucker mit Schwefel rer⸗ miſcht aus, oder ſpritzen Ste einige Tropfen Benzin in die Schlupfwinkel. J. 5. 12. Sie denken wohl an einen Umſchaltapparat(Transformator) oder an einen Voltzähler. Jedenfalls können Sie mit beiden keine Arbeit leiſten. Schmutzige Glacehandſchuhe. Fere Glacehandſchuhe reinigt man auf ſolgende Weiſe: In eine ziemlich kieſe Untertaſſe gießt man etwas Benzin und knetet darin den einen Handſchuh unausgeſetzt, bis das Benzin ganz ſchmierig iſt, dann ſchüttet man über den Handſchuh etwas reines Benzin, drückt ihn kräftig aus und reibt ihn mit einem reinen Nuch trocken. Mit dem zweiten Handſchuh verfährt man natürlich ebenſo. Man läßt den Handſchuh an der Hand trocknen. Herrn W. Um das Heimchen zu beſeitigen, machen Sie ſich eine Mi⸗ ſchung aus 2 Teilen VBorax, 1 Teil Mehl und 1 Teil Zucker und legen dieſe auf weißes Papier an einen Ort, wohin die Tiere leicht gelangen können. Nach erreichtem Zweck ſind alle Jugen und Ritzen zu ſchließen, um eine Einwanderung zu verhüten. Neue Bücher. Geſprechung einzelner Werke nach—— ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Schmude, Detlev: Durch Arbeit 1+ Siedlung. Berlin, Scherl.(949 Lüttich, Rudolf: Schloßgarten und Barockbau. Eine Schwetzinger Schwetzingen, Moch.(950) M o 5 ert, Paul: Beſteuerung und Volkswirtſchaft. Karlsruhe, Braun. 0 Marx, Magdeleine:„ Roman, Baſel, Rhein⸗Verlag.(952) Bohner, Theod.: Lach 38, liebendes Rom. Erzählungen. Ebenda. 983) Widmann, J. BV.: Die Patrizierin. Ebenda.(954) Kurz, Herm.: Die Runde. Roman. Ebenda.(955) Marti, Hugo: Das Kirchlein zu den ſieben Wundern. Ebenda.(956) Derſelbe: Das Haus am Haff. Roman. Ebenda.(957) Hamp, Peter: Die Goldſucher von Wien. Ebenda.(858) Gottfried Keller u. J. V. Widmann. Brieſwechſel. Ebenda.(959) Heine,.: Buch der Lieder. Fakſimile. Neudruck nach der 1. Ausgabe (1827). Berlin, Oeſterhild u. Co(981) Bab, Julius: Der Menſch auf der Bühne. Heft—8. Edenda.(960) Derſelbe: Fortinbras. Ebenda.(962) Hoffmann, Paul Th.: Der mittelalterliche Menſch. Gotha, F. A. Perthes.(965) Sir Galahad: Die Kegelſchnitte Gottes Roman. München, Langen.(964) Heye, Artur: Vitani Kriegs⸗ und Jagberlebviſſe in Oſtafrika 1914—16. ie. mi f b Seorg Fur Sreat urd Voll. Eime Lebensgeſchichte. Berlt ichae Georg: aat u: ine Le e ſte. Berlin, Furche⸗Verlag. 65600 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Januar Pegelstatſon vom Datum Rhein 29.80 1423 Semerkungen Zohustorinsel 28.90 90.865 0. 78.65.35 abende 6 Unr Kehll...19 133.64 132.58.64 Nachm. 2 Uhr Natau,„„261 281 328 325.28.07 Naohm. 2 Uhr Nannhem 1891.9.65.98.99 222 RNorgens 7 Uhr Malne„„„„„„„„„.84J0.-B. 12 Uhr Nanud„„„%%„„%„%% 9„ 90.93 Vorm. 2 Uhr Kölin. e e e G 0.55 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Rannhem1. 133.68 200.01 25 Vorm 7 Unr Hellbronn 9⁰ 0 0s%42 Vorm 7 Uhr Westwind, Bedeckt N. Mannheimer Wetterbericht vom 3 Januar morgens 7 UH Barometer: 748,1 mm. Thermometer: 3,20 C. Niediigste Temperatur Nachts: .0 C. Hsehste Temperatuf gestern: 11.8% C. Niederschlag;:.9 Liter auf den qm. NW 4 Bedeckt. . ͤͤ— ̃ ¾⁰þ˙ ⅛˙ Ä Sllddeutsche Gärtner-Zeitung Fachblatt der gürtnerischen Verbände von Baden, Bayern, Wuürttemberg, Hessen und der Pfalz. Sestes und beliebtestes Anzeigenblatt für die Gärtnerei und mit ihrin VerbindungstehendenBerufs- zweige. Die S. G. Z. vertritt ausschließlich die interessen der Gärtner Suddeutschl. Unübertroffene Anzeigenerfolge durch zahlreiche Anerkennungsschrelben glänzend bewiesen. Erscheint wöchentlich 1 mal. Man verlange Probenummern! Aunnunlent 1 f Verlag der Druckerei Dr. Haas 6. m. b. H. Mannheim. E 6. 2 Postecheck· Konto Karistune l. E. Nr. 17 590 und Ludwigs-· hafen am Rnein Nr. 2917 Fernsprecher Nr. 7940—48. d4ο Als Wert einer solchen Einlage können nur d 14 manaheimer Geueral · Anzeiger.(Mittag · Ausgabe.) Das Wirtschaftsjahr 1921. Rückblick und Ausblick. 5 H. Die deutsche Wirtschaft wurde mehr als je im alten Jahre beherrscht vom Dollar oder anders ausgedrückt von dem ständigen Auf und Ab in dem Kursstand 25 Mark, von der Weiteren Entwertung der Markdevise. Während in den ersten Monaten des Jahres 1921 die Mark eine ungefähre Stabilität bewahrte, stiegen die ausländischen Devisen Mitte des Jahres bis in den Dezember hinein ins Groteske, um dann mit dem Kuftauchen des Moratoriumsgedankens jäh zu stürzen und sich nun, je nach der börsenmäſigen Bewertung der Aende- rung in den Reparationen in wilden Zuckungen zu bewegen. Parallel damit ging die Bewegung der deufschen Mark, die vorübergehend geradezu einen Rekordtiefst an d er- reicht hatte. Es ist natürlich, daß diese unberechen- und un- öbersehbaren Schwankungen für Deutschlands Industrie und Handel von den schwersten Folgen waren. Eine sichere Ein- kalkulierung wurde zur Unméglichkeit, außergewöhnliche Gewinne, aber auch Verluste Waren an der Tagesordnung. Die andauernde und heftige Markbaisse führte zu einem neuen Absverkauf Deutschlands, dem endlich, fast zu spät, durch gesetzliche Maßnahmen der Regierung gesteuert werden mußte. Eine Flucht vor der Mark setzte von neuem ein, die zur Einschränkung der privaten Spekulation durch Verord- nungen führte, aber auch diese kamen reichlich spat und er- zielten nicht die beabsichtigten Wirkungen. Der jahe Umschwung auf dem Devisenmarkt brachte neue Unruhe und Nöte in das Handelsleben. Die leichte Mark- steigerung, wie sie sich im letzten Monat durchgesetzt hat, kührte zum Abschwächen der deutschen Wettbewerbsmöglich- keit auf dem Weltwarenmarkt, auf dem sog. Industrieschutz- gesetze und Dumpingmapnahmen an sich bereits den Kon- Kurrenzkampf erschweren. Die jetzigen Schwankungen wie⸗ derum vermehren die Unsicherheit, da jede Uebersicht un- möglich wird und die sich derartig unklar ge- stallet hat, daß dem Handel nur wenig Betätigungsmöglich- keit bleibt. Neben diesen Auswirkungen des Reparalions- roblems nach innen kommen seine Folgen in der steigenden dotenflut und am auffälligsten im deutschen Reichsetat zur Erscheinung. Das Jahr 1921 brachte eine Zunahme von ũber 30 Milljarden Papiermark, ein deulliches Zeichen unserer schwierigen Wirtschaftslage. Auch das Defizit im Reichsbudget von weit über 160 Milliarden 4, das völlig ungedeckt ist und nur durch erneutes Ansteigen der schwebenden Schulden ausgeglichen Werden kann, beweist die kinanzielle Not, an der Reich und Wirtschaft gleich stark kranken. Hierzu kommt nun noch die Passivität der deutschen Handelsbilanz, in der erstmalig für den Monat November ein Umschwung sich zeigt. Das bis dahin stete Anwachsen des Einfuhrüberschusses ist der deutlichste Beweis, daß das von außen her feststellbare Blühen der deutschen Wirtschaft eine Scheinblüte, eine Giftblume ist, diebden Todeskeim der deutschen Wirtschaft in sich trägt. Inflation und Devisenschwankungen drücken sich weiterhin klar in der Preisgestaltung innerhalb Deutschlands aus. Mit sinkender Mark Lohnforderungen und Streiks, höhere Löhne und stei- gende Preise in gleſchförmiger Ablösung. Der Lohnabbau, wie er in den ersten Monaten des Jahres zur Debatte stand, ist in unabsehbare Fernen gerückt, an der Schwelle des neuen Jahres steht eine neue Preiswelle, die vielleicht erst im Spätfrühjahr zum Stillstand gebracht Werden kann. Wohin der Blick auch rückwärtsschauend trifft, überall erheben sich die Gespenster Sorge und Not. Trübe verhangen ist der Ausblick in die Zukunft. Und doch stehen Wir mit der Jahreswende auch an einem entschęidenden Wendepunkt. Die jetzigen Verhandlungen über das Mora- torium und das gesamte Reparationsproblem werden dem kommenden Jahr das bestimmende Signum aufdrücken, Die Weltwirtschaftskrise hat sich bedrohlich verschärft. Werden diese Erscheinungen, die sich in Handel und Industrie aller Staaten deutlich zeigen, den Sieg der Wirtschaft über die Politik auslösen? Sei es, wie es sei, Deutschland geht auch im kommenden Jahr nach auſſen und innen schweren Zeiten entgegen, mögen sie auch ein leichtes Aufatmen oder ein Er- drücktwerden mit sich ziehen. Das Reparationsproblem · in seiner neuen Gestaltung birgt Deutschlands Zukunft! Entscheidung des Reichsfinanzhofes. Zur Berechnung deg Reichsstempels bei Gründung einer GSGesellschaft m b... Eine G. m. b. H. ist mit einem Stammkapital von 700 000 gegründet worden. Eingebracht ist ein Geschäft im Werte von 725 000. Davon werden 700 000 K& auf das Stammkapital verrechnet, der Rest mit 25 000„ wird bar heraüsgezahlt. Dem Entrichtungsstempel der Tarifnummer 1 A b des Reichs- stempelgesetzes 1918 ist nur der Betrag von 700 000 A, nicht auch der von 25 000„ zu unter werfen. Nach Spalte 4 der Tarifnummer 1 A b ist der Berechnüng des Stempels, soweit die Geschäftsanteile nicht gegen Barzahlung—5 rnemmen sind, der Wert der Leistung an die Gesellschafter an die Ge- sellschaft zugrunde zu legen. Der Wert der 0 aber hier nicht gleich dem Werte des Geschäfts mit 725 000 f. Das Wäre nur richtig, wWenn die Gesellschäft für das Einbringen des Geschäfts keine ee e machen hätte, denn in diesem Falle würden sich Wert der Leistung ung Wert des Geschäfts decken. Erhalten aber die Gesellschafter für die Sacheinlage, also für das Geschäft, eine Herauszahlung, so ist ihre Leistung in ihrem Werte um diese Herauszahlung ver- ringert. Die Sache— K— Wesentlichen nicht anders, als Wenn ein mit Schulden e ee wird. e Aktiven ab- züglich der Passiven angeseizt werden. Der Uebernahme der bereits vorhandenen Schulden durch die Gesellschaft steht die Eingehung einer neuen Schuld dürch die Verpflichtung zur Herauszahlung gleich.(Urteil vom 28. Oktober 1921, IIA 349/1.( Der Zentralverband der deutschen Metall- Walzwerks- und Hüttenindustrie E. Vvd»c̃ hat, wie uns geschrieben wird, in Berlin eine aufjerordent- liche Mitgliederversammlung abgehalten. Der, Geschäfts- führer, Herr Dr. Lüttke, érstattete einen ausführlichen Bericht über die wirtschaftliche Lage. Im Anschluß hieran nahm Herr Geh. Kommerzienrat Dr. ing. Ph. Wieland, 1 575 des Reiehstags, zu verschiedenen Wiehtigen Wirtschaftsfrage Stellung. Er schilderte ee egenwärtige Krise und ihre Bedeutung für die nächste Zukunft und wies auf die Absichten Frankreichs hin, die deutsche Industrie vollends zugrunde zu richten. Für die inneren deutschen Verhält- nisse stellte er insbesondere die Forderung auf, das Besteue- rungswesen im Deutschen Reich zu vereinfachen, da die Finanzämter ihren heutigen verwickelten Aufgaben nicht ge- Wachsen seien. Die Versammlung nahm gegen die ohne An- hörung der Beteiligten erfolgte schematische Erhöhung der Auskuhrabgaben Stellung, die dazu geführt hat, daß das hôchst verfeinerte Fertigfabrikat kaum höher belastet wird als Halbfabrikgte. Es wurde beschlossen, beim Reichstag und beim Reichswirtschaftsrat Beschwerde über dieses, ſeder vernünftigen Wirtschaftlichen Ueberlegung ermangelnde Ver- fahren des Reichswirtschaftsministeriums zu erhében. Eine Aussprache über die Versicherungsangelegenheiten ergab, Dede Nennbenner0 ——— Wie schon bei früheren Verhandlungen, daß nach überein- stimmender Meinung der Versammlung die Feuerver- sicherungsprämien eine unerträgliche Höhe erreicht haben. Es wurden dabei einzelne Fälle zur Sprache A die außerdem eine besondere Rücksichtslosigkeit es Verhaltens von Feuerversicherungs- Gesellschaften be- Wiessenn „—Hypothekengläubiger und Goldklausel. In den Kreisen der Hypothekengläubiger macht sich eine Bewegung bemerkbar, die sich gegen die Bundesratsverord- nung Vom 28. September 1914 richtef. Durch diese Verordnung ist die vertragliche Goldklausel aufgehoben worden. Die be- treffende Bundesratsverordnung lautet:„Die vor dem 31. Juli 1914 getroffenen Vereinbarungen, nach denen eine Zahlung in Gold zu erfolgen hat, sind bis auf weiteres nicht verbind- lich... Den Zeitpunkt des Außerkrafttretens(dieser Ver- ordnung) bestimmt der Reichskanzler.“ Das hat nun der Reichskanzler bisher nicht getan. Die Goldklausel ist seit 31. Juli 1914 bis zur Stunde noch unwirksam. In der ersten Kriegszeit, Wo unser Papiergeld dem Goldgeld völlig gleich- Wertig War, blieb die Aufhebung der Goldklausel ohne ver- lustbringende Nachwirkung. Heute ist dies angesichts un- serer Valutanot etwas anderes. Das wird sehr stark in den Kreisen der Hypothekengläubiger empfunden, die von vielen Apennekarsch dnern unter Benutzung der Bundesratsver- ordnung vom 28. September 1914 mit Papiergeld abgelöst Werden. Es ist natürlich angesichts der Höchstmietebestim- F enere einfach die sofortige Aufhebung jener Bündesratsverordnung zu fordern. Das Würde eine geradezu ruinöse Wirkung auf dem Grundstücksmarkt hervorrufen. Wohl aber ließe sich ein Zwischengesetz erlassen, das es dem Schuldner versagte, den Hypothekengläubiger um seine Ggldwertigkeit zu bringen. Andererseits müßte natürlich im Interesse der Allgemeinheit dafür gesorgt werden, daß bei der Wiederaufrichtung der Goldklausel Privatgläubiger, Hypothiekenbanken, Lebensversicherungsgesellschaften usw. keine übermäßigen Goldwertgewinne auf Grund der unge- Wöhnlichen Valutadifferenz erzielen. In unserer Steuerpolitik dürfte diese Frage eine Rolle spielen. Deutsches Eigentum in den Vereinigten Staaten. Es Wird- vielfach die Auffassung vertreten, daß am 2. Januar 1922 die Anmeldefrist für Ansprüche deutscher Staalsangehöriger, deren Eigentum in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt oder liquidiert worden ist, der ameri- Kanischen Regierung gegenüber abläuft. Demgegenüber be- tont der Deutsch-Amerikanische Wirtschaftsverband in einer Zuschrift an uns, daß diese Auffassung unbegründet ist. Eine sechsmonatige Anmeldefrist vom 2. Juli 1921 an Serechnet, d. h. von dem Tage an, welchen Präàsident Har- ding als den Beginn des Friedenszustandes zwischen Deutsch- land und den Vexeinigten Staaten erklärt hat, besteht nur für dieſenigen„nicht feindlichen Personen“, welche als Pritte Forderungen an deutsche Staatsangehörige oder Firmen haben, deren Eigentum in den Vereinigten Staaten beschlag- ihrer Forderungen aus diesem Eigentum in Weshington zü beantragen, und ferner für die Persönlichkeiten, die in einem Ergänzungsgesetz vom 5. Juni 1920 unter Sektion 9b aufge- ührt sind. Es wird in der Zuschrift des genannten Verbän. des nochmals darauf hingewiesen, daß über das Schicksal des beschlagnahmten rein deutschen Eigentums in den Ver- einigten Staaten allein der amerikanische Kongreß zu ent- schelden hat, und da es heute noch ungewif sei, wie diese Ent- scheidung ausfallen wWerde, könne von einer Anmeldefrist kür Ansprüche an dieses Eigentum gegenüber der amerika- nischen Regierung heute überhaupt nicht gesprochen werden, weil eine solche Frist nur dann in Frage kommen würde, nachdem der Kongreſi im günstigen Sinnè entschieden hat. Zur Finanzierung der Rhein-Main-Donau-.-.,; München ver laulet noch; daf von den auszugebenden 300 Mill. 4 Vor- zugsakfien 42. Mill.&4 von den Städten übernommen werden, Während die bei der mitwirkenden Banken restige 258 Mill. namens eines zu bildenden Konsortiums Test übernommen haben. Die fünf Banken sind: Deutsche Bänk, Bayerische Staatsbank, Bayerische Hypotheken- und Weckiselbank, Baxerische Vereinsbank und Rheinische Creditbank. Das Konsortium wird sich aus Banken und Bankiers aus allen Teilen Deutschlands zusammensetzen. Hurch ein besonderes Reichsgesetz vom 24. Dezember ist den Vorzugsaktien die Mündelsicherheit verliehen worden; als Voraussetzung dafür gilt die Uebernahme der Garantie des Reiches und der Länder für Kapital und Verzinsung der Vorzugsaktien. Bekanntlich berechtigen die Vorzugsaktien zum Bezug einer Vordividende bis zu%/, und zwar ist eine Vordividende von 57% vom Reich und von Bayern gewähr⸗ leistet. Die Vorzugsaktien sollen It.„M. N..“ zur öffent- lichen Zeichnung aufgelegt werden. Mündelsicherheit genießen auch die Obligatfonen der Rhein-Main-Donau-.-., von denen die obengenannten Banken 300 Mill.& verzinslich mit 5% bereits fest übernommen hgabe. Bad. Handelskontor G. m. b. H. Mit dem Sitz in Lör- 1 das„Badische Handelskontor gegründet, das seine Geschäfte am 1. Januar eröffnete. Die Gesellschaft ent- stand aus der Vereinigung der beiden Firmen E. Bertsch u. Coi in Lörrach und Ernst Sprich in Schönau i. W. Verkaufs- stellen befinden sich in Schönau und in Weil bei Lörrach. Die Firma Brenzinger u. Co. in Freiburg 1. B. hlickt in diesem Jahre auf ihr 5Hjahriges Bestehen zurück. Der noch heute in der Firma tätige Senjorchef Dr. ioß e. h. Jul. Bren- zinger begründete im Jahre 1872 den Betrieb zur Herstellung von Betonwerkstein, der sich aus kleinen Anfängen zu einer der⸗führenden Firmen Deutschlands auf diesem Gebiet empor- arbeitete. Zahllose Brücken, Wasserkraftanlagen, Kanali- sationen usw. zeugen von der Tätigkeit des Werkes, das schon frühzeitig die große Bedeutung des Betons und Eisenbetons für Hoch- und Tiefbau erkannte. Ein Spezialgebiet bildet die Herstellung von Zementröhren in der Fabrik zu Kirchzarten. In den verflossenen Jahren beschäftigte die Firma zeitweilig Z Betriebsstillegung infolge Kohlenmangels. Aus DPüssel- dorf, Wird gemeldet: Die Rheinische Metfallwaren- und Ma- schinenfabrik hat infolge Kohlenmangels, durch den Eisen- p A verschärft, den größten Teil des Betriebs still- gelegt.. JJ 172 7 Die langiährigen Mitarbeiter und seitherigen Geschäftsführer der Wöllner Werke und Rheinische Wasser- lasfabriken G. m. b. H. in Rheingönheim-Ludwigshafen a. Rh., Herren Ed. Wöllner ir. und Val. Ketterle wurden zu Fgbrikdirektören ernannt.— Die Mannheimer, Privatbank Friedrich Straßburger teilt uns mit, daß sie Herrn Kurt Stranburger Enzelprokura erteilt hat. Deuisenmarkt Ein Dollar 185 4. 2 Aannhein, 3. Jan.(.30 vorm.) Die Nachrichten über den Devisenverkehr melden übereinstimmend großeüeschäfts- stille. Die Kurse liegen seit gestern Abend ziemlich unver- Undert. Am hiesigen Platze wurden genannt: Holland 6850 bis 6925, Kabel Newyork 185—187, Schweis 3600—3650, London e 128 nahmt worden ist, und die berechtigt sind, eine Befriedigung Wien, 30. 2.(ia Kronen) Amsterdamn 1949 50 2149.50 Parlss„424 474.80 Berlln 29.1 31.72 Zürloh„1041.751134.75 Kopenhbagens 1069.75 1154.73 Markneten 2887 31.72 Londẽen 245 49 Llre-Noton 219.90 231.80 Kopenhagen. 31. 2. in Kronen) Slohtw. 8. Hamburg.80.80 Slohtw. a. London209.90 29.88 „ Ansierdam 18350 181.50 5 Parls... 49.— 40.45 85 Sohwelz 97.30 87.80 8„ Antmerpen 33.— 38.50 3„ New Vork.88.97 KHelsingfors.50 Stochholm. 31. 2(in Kronen) Slohtw. a. Beriln.20 220][ Siohtw. a. Lendon.70 18 80 „„Amsterdam 47.— 147.25 7 Parls 3185 235 „„ Sohwelz. 738. 789.„ ½ rüssel 8 31 „ Washington.96].— felsingfors.50.50 Heueste Drahtherichie. *München, 3. Jan.(Eig. Drahtb.) Bayernwerke Ad. in München. Die Gesellschaff erhielt die staatliche Genehmi- gung zur Ausgabe von 300 Mill.„%½% iger Schuldver- Sschreibungen, die von 1926 ab jährlich mit 132% im Wege der Verlosung rückzahlbar sind. Der bayerische Staat über- nimmt volle Garantie für Kapital und Zinsen. X Köln, 3. Jan.(Eig. Drahtb.) Farbwerke Franz Rasquin in Köln. Die Gesellschaft beantragt eine Kapitalserhöhung um 6 auf 12 Mill.& sowie die Umwandlung der bisherigen 1 Mill. Vorzugsaklien in Stammaklien. Der Geschäftsgung im laufenden Jahr ist bisher günstig. Das Werk ist stark beschäftigt und kann nicht alle Aufträge hereinnehmen. Die Gesellschaft hofft, auch im laufenden Jahre wieder eine an- gemesgene Dividende(i. V. 40%) verteilen Zu können. Borlin, 3. Jan.(Eig. Drahtb.) Zuckertabrik Klein- wanzleben. Die.-V. selzte die Dividende auf 30% fest. Der Vorstand bezeichnete die Aussichten im grohen und gan- zen als nicht schlecht. Berlin, 3. Jan.(Eig. Drahtb.) Howaldtswerke in Kiel. Der Aufsichtsrat beschloß, auf das erhöhte Kapital eine Dividende von 24%(20%) zu verteilen. Der Ausbau der Werft und die Ausrüsiung des Hafens ist beendet. Die Tochier- gesellschaften haben zufriedenstellend gearbeitet. Da das Werk für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus voll beschäftigt ist, dürften die Verhältnisse weiter die gleichen bleiben. XBerlin, 3. Dez.(Eig. Drahtb.) Holz- u. Metallhandels- industrie in Berlin. Unter dieser Firma ist eine neue.-G. mit 3 Mill. 4 Kapital gegründet worden. Gegenstand des Unternehmens sind der Handel mit Waren der Holz- und Metallindustrie sowie der Ankauf und die Ausbeutung von Wäldern im In- und Auslande. Die Gründer sind fast durch- weg Russen. Waren und Märkte. Mannheimer Viehmarkt. Zum gestrigen Viehmarkt Waren aufgetrieben: 999 Stück Grobvieh, davon 150 Ochsen, 127 Farren, 722 Kühe und Rinder, ferner 461 Kälber, 128 Schafe, 656 Schweine, 27 Wagenpferde, 221 Arbeitspferde, 40 Schlachtpferde. Preise für 50 kg Lebend- gewicht: Ochsen 1. Klasse 1050—1100&, 2. Kl. 900.—50 3. KI. 750—850, 4. Kl. 600—790 4 Farren 1. Kl. 850—975 4 2. Kl. 700—800, 3. Kl. 600—700; Kühe und Rinder 1. Kl. 1050—1100 4, 2. KI. 900—950, 3. Kl. 800—850, 4. Kl. 650 bis 800 I, 5. Kl. 400—.550; Kälber 1505—1300, Schate 430 bis 650, Schweine 1400—1850, Wagenpferde 11 000 bis 35 000„, Arbeitspferde 8000—32 000, Schlachtpferde 1500 bis 3500& das Stück. Marktverlauf mit Großvieh gute Ware lebhaft, geringe mittelmäßi eräumt; mit Kälbern und Schafen mittelmäßig, ausverkauft; mit Schweinen ruhig, klei- ner Ueberstand; mit Wagen- mit Schlachtpferden lebhaft. Württ. Landesproduktenbörse. Aus Stuttgart wird uns unterm 2. d. geschrieben: Der Getreidemarkt verkehrte in den abgelaufenen beiden Wochen in ruhiger, ab wartender Haltung. In den letzten Tagen trat jedoch eine Steigerung der Preis e ein, da bekannt wurde, daß die Reichsgetreidestelle inländischen Weizen und Roggen auf- kaufen ließ. Wir notieren per 100 kg ab württ. Stationen: Württ. Weizen je nach Lieferzeit 750—770 1(19. Dez. 720 bis 740 5 710750%(700—730), Hafer 520 bis 550„(unverändert), Weizenmehl Nr. 0 1150—1170(1125 bis 1145), Brotmehl 900—920(875.—895), Kleie 390 bis 400 4(unverändert), württ. Heu 230—250 4(210—280. Stroh 8595&(unverändert). Kaffee.(Wochenbericht der Firma Morris A. Heg G. b.., Hamburg.) Die Ruhe am Kaffeemarkt hielt 2 letzte Woche n. Abschlüsse sind kaum getätigt worden. Ler Konsum N vorläufig noch versorgt— verkauft seine Be- stände za Preisen, die teilweise bis 50% unter der Berugs- möglichkeit liegen. Wenn diese Vorräte zur Neige en dürfte sich wieder Geschäft entwickeln und werden sich die Preise bei wieder eintretendem Bedarf natürlich den Welt⸗ marktpreisen zuzüglich dem 40fachen Friedenszoll anpassen müssen. Unter Zugrundelegung der heutigen Im Kiprelss würde im Kleinhandel der Verkaufspreis für 1 Pfund ge- brannten Kaffee etwa 80—85„ betragen, wüäbrend dersefbe heute noch zu 40—50 4 pro Pfund verkauft Wird, ein Miß- verhältnis, das sicherlich nur vorübergehender Natur sein kann. Notierungen vom 31. Dezember je nach Qualität und Beschreibung: Santos(superlorfextra prime) 25—29, gew. Zentralamerikaner 30-—36& per 75 kg roh, unverzollt ab Freihafen-Lager Hamburg(Zoll ab 28. Novbr. 26 für 1 Pfund Rohkaffee). 5 Berliner Metallbörse vom 2. Januar. Preise in Nark für 100 Kg. Slaguar 129. Derbr. 2. Januar 29. Perbr. Elektrolytkupfer 300 5817 Alumintum.Sarr. 92⁰⁰ 8800 Raffinadekupfer 4080— 500 808—5200 Zlan, auständ. 12800-3700 3709 13009 Alel 2880— 2025 2025—2075 fHüttenzinn 17500—13409 15190 135760 ſegein 8 21 2075.—2100 e 20 0.„Ver! 2090 290— iaktend 1358 1800 1850 1600 Süber fur 1 k9. 3475—3825 4628—3375 Aluminlum 80⁰00 8100 5 Schiffahrt auf dem Oberrhein. Aus Straßbur g wWird uns gemeldet: Nach längerer Pause ist die Schiffahrt auf dem Oberrhein wieder eröffnet worden. en 281 d erste Schleppboot mit zwei Kähnen im Straßburger Hafen an- gekommen.— Im Verkehr zwischen Kehl und Strafburg ist Line Erleichterung insofern eingetreten, als die Strabburger Präfektur gegen Entrichtung einer Gebühr von 50 Cts. eſne gelbe Dauerkarte abgibt, die für den Verkehr im ganzen Brückenkopfgebiet Kehl Gültigkeit hat. Schiffsverkehr. Der Dampfer„Hollandia“ des R Hol Lloyd, Amsterdam, ist am 30. November von Arssten gelahren und am 26. Dezember Vormittags in New- Orleans angekommen.— Der Dampfer„Frisia“ der gleichen Linie ist am 2. Dezember von New-Orleans abgefahren und am 28. Dez. vormittags in Amsterdam angekommen. Dez 725 sgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, 00 Ween bne⸗ G. 5 05 eu 7 6,2 annheimer Direktion: Ferdinand Heyme.— Hau iftleitung: Dr. Fritz 135 ele deneeie dange ege Maderno; Franz Kircher; für. Fenilleton. A. redakttonelfen Verantwortlich für Faule J..: 82 Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen; nd Arbeitspferden mittelmäßig, Dienskag, den 3. Jannar 1922. Mannheimer Ger Kerde U 8 Pebel der Verbraucher-Kundschaft in Baden gut eingeführten branchekundigen Vertreter in angenehme Dauerstellung. an Nastungliche, Angebote unt. S. R. 1447 n Rudolt——— El — N. —2 25 N Speditionshaus ſucht für Mannheim 8 e, im Spedi⸗ 8 ffahrts⸗ und 24 den Landeſen 636 in Aun laehnbeer * ſchnelles und genaues Arbeiten 5 22 uhe uner jüngere Hilfskraſt zum ſofortigen Eintritt bel 4 ehr guter Be⸗ —9 ung. Angebote unter Aagabe eines G zen Lebenslaufs, Eintrittstermin und der Gebatsarſprüchen unt 1 ds. ae 80 1 n n für am. A. und (eventl. auch für Expedition), per Sofort gesucht. Ages. A. J. N. 4 an die Geſchäftsſtelle. 6630 Groge süddeutsche Haschlnen- K sucht bei hohem r *. mgl. bald. Eintritt ee Iane-bel 3—— von Katalogen und Broschflren, 13 lat Vorahsse tzunt der Einstellung. 9 Oefl. 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Hoeßlin. Orpheus ohanna Lippe Eurydike 8 1 ertha Lampert-Cronegł Aer 8 Else Flohr Anfang 7 Uhr. Ende gegen 9½ Uhr. Ruünsilertheater„nolle“. endur Dab duserlesene Mefahr-Programm 71 Uhr der klassischen Varieté-Kunst u..: Carl Bernhard— Ein musikalisches Spitz- wegbild Kremo-Familie u. s. f. 8254 Kammer-Lichtspiele. Nur noch 3 Tage: Der geheimnisvolle Dolch! 2. Abt. Hauptdarsteller Eddie Polo sowie 8264 ver stumme Simson mt Iuciano Alberunt Beide Film-Darsteller Übertrefien sieh gegen- seitig in sportlichen Glanzleistungen. Kabarett Bumpelmayer Das glänzende Januar-Programm Anlang 8½ Uhr, Sonntags 4 u. 8½ Uhr Res. Logen u. IIsche Tel. 7567, 7481/82 von 71½ Uhr ab 7231 8252 Weinrestaurant Rumpelmayer Eingang d. d. Wintergarten im Kaſtee. K010sSEUn Dienstag bis Donnerstag In beiden Theatern bas Sprungbrettdöes Toos Sensations-Deiektiv-Drama in fünf spannenden Akien 8290 Außerdem im Kolosseum: Goliath Armstrong-- G. Teil Die Entlarvung 75 Außerdem im Walhalla: Fin Büchse u. Spalen Amerikan. Wild-West-Drama in fünf 1 Sensations-Akten 5 — Eiriisreee IE..— I.T7 LWALIHRALLA 5 Arankenkaſſe für Handelsbetriebe der Stadt Mannheim. Bekanntmachung. Kufgrund des Geſetzes über Verſicherungs⸗ pflicht, Verſicherungsberechtigung und Grund⸗ löhne in der Hrankenverſicherung geben wir außer unſerem Rundſchreiben bekannt, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1922 ab die Einkommensgrenze der Verſicherungspflicht der in 8 165 fbſ. 1 Siffer—5 der Reichsver⸗ ſicherungsordnung bezeichneten Perſonen auf jährlich Mk. 40 000.— ausgedehnt worden iſt. Die demnach erneut der Derſicherungspflicht unterworfenen Perſonen find alsbald bei der Allgemeinen Meldeſtelle(Bezirksamtsgebäude Cit. I. 6, 1) anzumelden. Wer in der Zeit ſeit dem 10. Mai 1920 wegen Ueberſchreitung ſeiner Verdienſtgrenze von Mk. 15000.— ausgeſchieden iſt, kann binnen 6 Wochen ſeine Wiederaufnahme als Mitglied gemäߧ8 515 der.⸗D.⸗O. beantragen, ſofern er beim Klusſcheiden zur Weiterverſicher⸗ ung berechtigt war und jetzt nicht verſicherungs.. pflichtig iſt. Die näheren Beſtimmungen können! 40 bei uns eingeſehen werden. Der Kaſſenvorſtand hat in aAnwendung des 8 9, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Kaſſen⸗ ausſchuſſes und der Genehmigung des Ober⸗ verſicherungsamts Mannheim, den Grundlohn mit Wirkung vom 1. Januar 1922 ab vor-⸗ läufig feſtgeſetzt wie folgt: ———— — Dorchſchnttt. 8 4— licher 2— Anteil Tagesverdienſt 8 8 d. Arbeit. des Ver⸗ 2 gebers ſicherten Mk. Mk. Pfg. Pfg. Pfg. —.— bis.99.— 108 56 112 35.—„ 799.—] 294 98 196 3.—„ 10.99 10.— 420 140 280 411.—„ 15.99 15.—] 630 210 42⁰0 516.—„ 20.99 20.— 840 280 560 621.—„ 26.99 25.— 1050 350 70⁰ 721.—„ 31.99,½30.— 1260 420 840 852.—„ 41.99 40.— 1680 560 11²⁰ 942.—„ 32.90 50.— 2100 700 1400 10 53.—„ 02.99 60.— 2520 840 1680 11 88.—„ 72.90 70.— 2940 980 1960 127.— und mehr 80.— 3360 1120 2240 Sür Geſellen, Gehilfen und Lehrlinge, die ehne Entgelt beſchäftigt werden, beträgt der Beitrag pre Woche 155 pfennig. Die Herren Arbeitgeber werden erſucht, die für die neue Cohnſtufeneinteilung erforderlichen Tohnangaben nach dem Stand am 1. Januar 1922 längſtens innerhalb 4 Wochen zu machen, ſofern die im Umlauf befindlichen Erhebungs⸗ bogen noch nicht eingereicht ſind. Erhebungs⸗ bogen ſind an der Uaſſe während den üblichen Verkehrsſtunden erhältlich. Mannheim, den 2. Januar 1922. Der Vorſtand: Wilh. Ueberrhein, Vorſitzender. Mügg Vir rüsferi für des Frujerr urwd Wenen ſ Neu-Eirigerige Plafz scheffer.. Urn dies so Scruell Wie rnieghch Zu erreicher, Feben Wir urs SrafscthuosSeEnH f. Cie Oc vorherderen Wirmerweren herabzusetzen d⸗ dlie Preise Krere Somren Großmutter, 8 Frau geb. Gesell Mannheim(Stamitzstrasse 3) —————— halle aus statt. Qestern mittag entschlief sanft naen langem, schweren Leiden, im 79. Lebens- jahre, unsere liebe, treusorgende Mutter, chwiegermutter und Tante iie Jln Die trauernden Hinterbliebenen: Carl Bastian u. Familie Alexander Bastian u. Frau Max Bastian Wwe. u. Kinder. Hagen i.., 3. Januar 1922. Beerdigung findet am 4. ds. Mts., nachmittags /41 Uhr von der Leichen- 5670³ ö Nach langem, schweren mit großer Oeduld ertragenem Leiden, entschlief sanft gestern vormittag meine herzensgute, liebe und Tante, Frau im Alter von 51 Jahren. Mannheim, 3. Januar 1922. Georg Federolf und Kinder. Die Beerdigung findet woch mittag 12 Leichenhalle aus statt. Frau, unsere treusorgende Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter, Schwester 5697 Madae faaet Mitt- us Uhr von der ——— Frau geb. Wiener. deren Andenken wir stets in halten. Mannheim, den 2. Januar 1921. Am 1. Ianuar verschied nach lungerem Leiden unsere hochverehrte Chefin Wanide Maderten Fue. Die Verstorbene war uns jederzeit eine wohlwollende und gerechte Vorgesetzte, Bhren 6641 Die Angestellten der Firma Gust. Ph. Wachenheim. Trauerbrlefe Hetert schnell e. Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. E 6, 2. f Statt besonderer Anzeige: unser guter, treubesorgter Vater und Schwiegervater Herr Hei nrich im Alter von 40 Jahren. MANNEM F 7, 28), den 2. Januar 1922. In tiefer Trauer: Walter Gasteiger Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Amnticke eröftenthchangen der Stadtaemeinde. eingerichtet lempfehlen. IlBDel. Modernes Buüfett. .40 m breit, Kredens, Ausziehtisch mit Stegverbindung, 4 Lederstühle für—3 zu verkaufen bei Dietrich. E 3. 11. Ianzschule I. Stündebeck Waldparkstr. 36 part. 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Januar 1922, vormittags 374 Uhr, im alten Rathaus die Plätze zur Aufſtellung von Karuſſels, Schi keln, Ruſſiſche Schaukel, Natepreſe Schieß⸗ r⸗ und e iſtbietenden 8 ber Die kleineren Verkaufsplätze werden nicht verſteigert. Mannheim den 30. Dezember 1921. 9 Pfändervermitttung. Im Hauſe Riedfeldſtraße Nr. 45 iſt durch Frau Franziska Kuhn eine 65 Amtl. Pfänderſammelftelle für das ſtädt Leihamt worden, die wir zur Benütung Cerefgidte denenör Auben Mittwoch, 4. Januar, abends 7½ Uhr „im Friedriehspark“ 15820 gterongenpendg-feie HUeeeeedeenneemed Aufführung von Goethes „Promeſfheus“ e. Eintiittspreis.— Mk. und Steuer. 8 Funde-Aufkauf! Mutwoch 4. Jan., ven 10 Uhr bis abends 6 Uhr Wellell har keigrassiger zpitrer und Nuuge, Vorzuführen bel: Jean Decker, Weisser Bären, I. 6, 7. Haut-, Blasen-, Frauenleiden (ohne Quecksilber, ohne Einspritzung), Heute verschied unerwartet an eer Fferrsshlag fei Aieder Mang. Gasteiger Emiſie Gasteiger geb. Lang Trude Heitz geb. Oasteiger Dr. Hermann Heitr. 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