5 5 lich daf Sezugspreiſe: In Mannbeim und umgedung monatlich ſeei ins Haus gebracht Mark 16.—. Durch ole Poſt bezogen viertelſährlich mark 48.—. poſtſcheckkente Nummer 17890 Kariseuhe in Saden und Nummer 2917 Ludwigshafen am Ahein. Hauptgeſchäftsſteue E 6. 2, Seſchüſts ⸗Nebenſtelle Neckarvorſtadt, Waldhofſtraße Nummer 6. Lernprecher nummer 7030, 7031, 7052, 7043, 703, 708. Celegramm⸗Röreſſe: Seneralanzeiger Maunhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport dom Sonntag. Badiche AeueſleAachrichln — Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht. — Mannheimer Frauen⸗eitung. — Mannheimer Muſik-Zeitung.— Bildung und Unterhaltung⸗ 1922.— Nr. 3 Stellengeſuche u. Lam.⸗Anz. 20% Rachlaß. Reklame mk. 18— Annahmeſchluz: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Rvenödt. nachm, 2½ Uhr. Für Razeigen an beſimmt. Tagen, Stellen.Ausgabes⸗ w. keine berantwortg.übern. höhere Sewalt, Strei ks, Petriebs⸗ ſtsrungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef⸗ oder beſchränkte Nusgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge duech Lernſprecher ohne Sewähr, Die Schuldfrage. Von Dr. Alfred Gildemeiſter, M. d. R. Der Verfaſſer nimmt in dem nachfolgenden Artikel zu dem Briefwechſel zwiſchen Hindenburg und dem Kaiſer Stellung. Er erörtert darin die Frage der Verantwortung, die der Kaiſer ſeinem eigenen Volke gegenüber trägt. Die Schuldfrage im Sinne der Entente findet ihre volle Wider⸗ legung. Bei der Behandlung der Schuldfrage bedarf die Frage⸗ ellung ernſtlicher Prüfung. Es muß vermieden werden, daß wir uns auf ein Gebiet hinüberziehen laſſen, das unſere egner vorbereitet haben. Es iſt richtig, daß der ganze Frieden von Verſailles auf⸗ gebaut iſt auf der Feſtſtellung des Artikels 231, daß den alliierten und aſſoziierten Regierungen der Krieg durch den ugriff Deutſchlands und ſeiner Verbündeten aufgezwungen worden ſei. Schon hier iſt das Gebiet, das wir betreten, voll Bangeln. 0 Es iſt eine alte Erfahrung, daß nichts ſchwieriger iſt, als 15 Bündnisverträgen den Bündnisfall zu beſtimmen, wenn dieſer davon abhängt, daß der Verbündete angegriffen worden Man hat deshalb mit Recht zwiſchen einem diplomatiſchen einem militäriſchen Angriff zu unterſcheiden. Die Tat⸗ ache des militäriſchen Angriffs iſt die äußerliche, die ſinn⸗ fällige. Dieſe iſt aber für die Beurteilung der Frage der Schuld an der Entſtehung des Krieges von verhältnismäßig geringer 0 edeutung. Insbeſondere war die Lage Deutſchlands immer unlig. daß es bei einer ſtrategiſchen Lage genötigt war, 8 diplomatiſchen Angriff zuvor zu kommen, bevor die diefmer ihren ſtrategiſchen Aufmarſch nach Eröffnung der iplomatiſchen Feindſeligkeiten vollzogen hatten. Es handelt 6 um das ſogenannte Präpenireſpielen, zu dem Friedrich der Wroße vor dem ſiebenjährigen Kriege das größte Beiſpiel ge⸗ geben hat, als ſein diplomatiſcher Angreifer Kaunitz trium⸗ phierte, daß er nunmehr Friedrich„ſo viele Gegner auf den als gezogen habe, daß dieſer darunter zuſammenbrechen müſſe, wie einſt das Reich Heinrich des Löwen.“ In der von der Entente geſtellten Schuldfrage liegt aber nicht nur eine Umfälſchung der Frage der wahren politiſchen t oder Verantwortung, ſondern die Einführung eines 3 politiſchen Moralbegriffs. die Kriegspropaganda Englands hat in ganz eigenartiger Waftemus— im eigenen Lande, 1 8e Neu⸗ 98 8— in Rechnung geſtellt. Man hat dort erkannt, daß Durchführung des Krieges nach den engliſchen Zielen von er hiſtoriſchen liberalen Richtung, die immer einen pazifiſti⸗ en Untergrund gehabt hat, entgegengewirkt werden könnte. Indem man mit dieſem Gefühl rechnete, machte man den Pazifismus kriegeriſch. Ja, dieſer Pazifismus geriet direkt in eine gewiſſe Hyſterie des kriegeriſchen Vernichtungswillens, als deren hiſtoriſcher Vertreter Wilſon aus der ungeheuren Schickſalstragödie von 1914 bis 1918 gleichſam wie ein ver⸗ einertes Monument hervorragt. Die Schuldfrage iſt pazifiſtiſch geſtellt. Wenn die Völker don 1914 und jetzt den Krieg als ſolchen verabſcheuten, hätten ſie niemals Flotten und Heere ausrüſten, Bündniſſe ſchließen und Geheimdiplomatie treiben dürfen. Darin hat Wilſon heoretiſch vollkommen recht! Aber in der wirklichen Welt von 4 war jede Staatsleitung genötigt, mit den wirklichen erhältniſſen, wie ſie zum Kriege drängten, zu rechnen. chul d einer Regierung war es, wenn ſie es an der nötigen Jorge fehlen ließ, wenn ſie in kraftloſer Unentſchloſſenheit Kräelcumte, ſich Bundesgenoſſen zu ſichern und ferner alle — 2 des Landes— mirtſchaftliche, phyſiſche und politiſche— poſtiiſe Dienſt der Sache des Landes zu ſtellen. Es iſt aber 5 und hiſtoriſch geſehen, ganz unerträglich, daß eine 85 leitung, die es in dieſer Richtung an jeder Führung, ausſicht und Vorbereitung hat fehlen laſſen, jetzt mit der ſiicherd eng durchgelaſſen werden könnte, ſie habe im pazi⸗ iſchen Sinne den Krieg nicht verſchuldet. Der von Wilhelm dem Zweiten jetzt 0 0 zur Entſchuldigung ane Satz von Saſſonoff:„Man könne Ben riegsausbruches bei der Friedensliebe des Kaiſers nach 5* ſich ausſuchen“, iſt, politiſch geſprochen, die furcht⸗ nicht e Verurteilung der kaiſerlichen Politik. Es darf auch Enezrwiegen werden, daß Kaiſer Wilhelm II. der gan⸗ — ſeiner Politik, die nach ſeinen vielen Aus⸗ — n durchaus auf Machtpolitik abgeſtellt war, untreu Aben er jetzt nur der Erhaltung des Friedens gedient fihren—5 ſich ſü eine Sprache hren, iemand annimmt, da des Sieges geführt haben würde. ee e iſ 8 etwas weiteres: Die politiſche Verantwortung 3 anderes, als die moraliſche. Die Erklärung: dbau den Krieg nicht gewollt“, iſt eine moraliſche Ent⸗ r deteliet Wenn der Krieg gegen den Willen des Leiters größt en Hauptmacht ausgebrochen ſſt, ſo iſt das die ſi a 15 8 de der von dieſer Macht betriebenen Poli⸗ 100 genne, unde dieſes Leiters iſt ein politiſches e. ar Weber hat den Unterſchied der politiſchen von —4 Verantwortlichkeit ſreffend dahin 195 Aus⸗ ſür dene racht, daß das Wort„widerſtehet nicht dem Uebel 525 a nicht gilt, daß er ſich vielmehr verantwort⸗ könnte 5 fühlen muß und iſt, daß das llebel eintreten —.— enn Carlysle gemeint hat, daß es die Ehre großer — ſei, ſchuldig zu werden, ſo hat der damit fraglos rich Gedanken zum Ausdruck bringen wollen. Fried⸗ 85 hat unter der Laſt des ſiebenjährigen Krie⸗ derliehen ſeiner Pflichten auch dichteriſch Ausdruck e: Ich er Voltaire gegenüber von ſeinen Pflichten aber muß, umrungen von Gefahren, als Könz e. rin i Entſcheidungen die königliche ee Wet an, die was eine moraliſche Entſchuldigung ſein Ratgeber abgewälzt werden kann. Daß Kaiſer Wilhelm II. ebenſowenig, wie er trotz ſeines Anſpruchs imſtande war „der Welt den Frieden zu gebieten“, darauf aus war, die Welt zu unterjochen, weiß die internationale Welt. Die Politiker drüben werden höchſtens achſelzuckend andeuten, daß dieſe Behauptung als Kriegspropaganda notwendig und des⸗ halb erlaubt geweſen ſei und heute die Folgen dieſer Pro⸗ paganda noch nicht ganz erloſchen ſeien. Indem wir aber aus der Schuldfrage immer mehr eine Entſchuldigung Deutſchlands machen, opfern wir wieder unſere beſte politiſche Poſition. Das Schuld⸗ anerkenntnis des Friedensvertrages hat überhaupt gar kei⸗ nen Wert, weil es erpreßt war, erpreßt außerdem unter den niederträchtigſten Bedingungen. Die Propaganda der Feinde hatte unabläſſig behauptet, die Entente führe keinen Krieg gegen Deutſchland, deſſen berechtigte Entwicklung es durchaus nicht hindern, deſſen freie Entwicklung es vielmehr gewähr⸗ leiſten wolle. Nie wurden feierlichſt erklärte Grundſätze ſchmählicher verleugnet! Ob die Entente nicht ſelbſt etwas von Scham empfindet, wenn es auf Seite 86 der im Jahre 1920 erſchienenen„Geheimniſſe des Crewe⸗Houſes“ heißt: „Daß die Propaganda(gegen Deutſchland) durch öffentliche, autoritative Erklärungen der alliierten Regierungen hätte unterſtützt werden müſſen, ſonſt würde behauptet worden ſein, der wahre Zweck der Propaganda ſei, Deutſchland zu betrügen, damit es einen Verzichtfrieden annehme, was den Bund in die Lage ſetze, die Welt zu beherrſchen und Deutſchland dauernd in politiſcher Hörigkeit zu halten.(Kee⸗ ping Germany permanently in a poſition of political in⸗ feriority.)“ Wenn man den Begriff der politiſchen Schuld feſtſtellen will, ſo gibt es keine größere als den Wortbruch, welcher ſich in den Worten der Entente⸗Staatsmänner in Verſailles aus⸗ prägte:„Wir können mit Deutſchland machen, was wir wollen“, wonach ſie denn auch in Verſailles beim Friedens⸗ ſchluß und in London beim Ultimatum und in Genf bei der oberſchleſiſchen Entſcheidung handelten. Wollen wir deshalb die Schuldfrage aufwerfen, ſo haben wir in dem Gegenſatz der feierlichen Erklärung der Entente zu ihrem nachherigen Verhalten die beſten Waffen. Aber die beſten Waffen nutzen nichts, wo der Mut fehlt, ſie zu gebrauchen. Tatſächlich iſt aber die Schuldfrage nicht einmal unſere gewichtigſte Waffe. Nur formell iſt der Friedensvertrag von Verſailles aufgebaut auf der Schulbdlüge des Artikels 231. Materiell beruht er auf einem Bruch des Abkommens vom 5. November 1918, das unter der Vermittelung Amerikas zuſtande gekommen war. In 1 7 Vereinbarung waren ausdrücklich die Grundſätze des Präſidenten Wilſon aner⸗ kannt, und dazu gehörte insbeſondere der zweite Satz der Nount⸗Vernon⸗Rede vom 4. Juli 1918:„Die Regelung aller Fragen, mögen ſie Staatsgebiet, Souveränität, wirtſchaft⸗ liche Vereinbarungen oder politiſche Beziehungen betreffen, muß auf der Grundlage der freien Annahme dieſer Regelung ſeitens des dadurch unmittelbar betroffenen Volkes erfolgen. Reparation wird allerdings geſchuldet! Reparation der Ehre der Ententevölker! Eine Reparation, die zu bewirken allerdings nur ihre Sache ſein kann. Deutſchland muß ſich vor einem hüten: So wie es vor dem Kriege Politik geführt hat, ſich auch in ſeiner Propa⸗ ganda auf die Defenſive auf die Entſchuldigung— wobei das Wort wörtlich zu nehmen iſt— zu beſchränken. Es muß ſeine Propaganda angriffsweiſe führen, nicht aber etwa mit dem kümmerlichen Programm, der Entente„ein bißchen Mitſchuld“ nachzuweiſen! Solche würde die Entente vermutlich mit frommem Augenaufſchlag gern einräumen, damit Deutſchland ſich über die wirkliche, für die Entente vernichtende Schuldfrage beruhigt. Nichts verrät doch das Schwächegefühl der Entente mehr, als daß ſie es noch jetzt für notwendig hält, inner⸗ und außerhalb Deutſchlands Pro⸗ paganda gegen das machtloſe, entrechtete und entwürdigte Deutſchland zu treiben. Ein ſpaniſcher Maler hat unter ein Bild des Krieges das Motto geſetzt:„Es ſtarb die Wahrheit“. Darüber wäre noch mehr zu ſagen. Vielleicht drücken wir uns zu vornehm aus, wenn wir angeſichts der moraliſchen Schmutzkampagne gegen Deutſchland das eine ſagen: Es ſtarb die Ritterlichkeit! Wäre nur ein Funken von Verſtändnis dafür bei der Entente vorhanden, dann würde ſie, ergriffen von der Leiſtung des endlich unterliegenden Deutſchlands, wenigſtens den von unſerer Seite ſtets geübten Brauch beobachtet haben, einem ſo überwundenen Gegner den Degen und ſeine Ehre zu laſſen. Daß ſie es nicht getan, haben die Ententevölker mit ſich abzumachen. Aber ſie möge nicht glauben, daß der Lor⸗ beer dieſes Krieges ihnen gebührt. Wiedergutmachung wird geſchuldet— aber uns, immer wieder uns! Deutſchland braucht nur ſich ſelber treu zu bleiben, um dieſen Kampf zu gewinnen. Wir gewinnen politiſche Schlachten ſchwerer als militäriſche. Heute gilt es die moraliſche Vaterlandsverteidigung! Mögen die dafür Verantwortlichen ſich der Verpflichtung bewußt ſein, die für ſie durch die Taten der Landesverteidigung im Felde er⸗ wachſen iſt, deren ſie ſich nicht unwürdig zeigen dürfen, und für die jetzt der Schweizer Stegmann am Schluſſe ſeiner „Geſchichte des Krieges“ die ſchönen Worte gefunden hat: „So bleibt dem deutſchen Heere der Ruhm, unter den ſchwierigen Umſtänden, vor ſich den Feind, hinter ſich die Revolution, von den Bundesgenoſſen verlaſſen, aber ſich ſelbſt getreu und ſeiner unſterblichen Taten eingedenk, bis zum letzten Augenblick gefochten zu haben, ohne die Grenzen des Vaterlandes zu öffnen. Die Kriegsgeſchichte wird ihm, ob Deutſchland auch den Krieg verlor, zu allen Zeiten und vor allen anderen Armeen den Lorbeer reichen. der Konferenz von Cannes enkgegen. WB. London, 3. Jan. Der Sonderberichterſtatter de⸗ Reuterbüros telegraphiert aus Cannes, eine Anzahl der britiſchen Delegierten deuteten auf den Umfang der Er⸗ örterungen hin, die Lloyd George im Sinne habe. Es hänge jedoch von der Haltung Frankreichs und der anderen Alliierten ab. Lloyd George beabſichtige nicht nur, eine An⸗ zahl Fragen zu behandeln, ſondern zu verſuchen, etwas zu erreichen, was die verſchiedenen europäiſchen Regierungen zu⸗ ſammenbringen könnte. Bezgl. der Reporationsfrage ſcheine die Anſicht vorzuherrſchen, daß Frankreich erhalten müſſe, was ihm zuſtehe. Man zeige viel Verſtändnis für Briands Schwie⸗ rigkeiten vor dem Parlament un man allgemein der Anſicht, daß die Konferenzlänger als eine Woche dauern werde und daß ferner, die Be⸗ ratungen der alliierten Außenminiſter über das Problem des nahen Oſtens vielleicht ebenfalls an der Riviera ſtattfinden werde. Die„Times“ zu den bevorſtehenden Beratungen. WB. Condon, 3. Jan. Die„Times“ ſchreibt in einem Leitare tikel, die Anzeichen für Cannes ſeien nicht ganz N ene voll. Ein Programm ſei nicht feſtgeſtellt und der Finangplan. der das Hauptthema bilden ſollte, auf ein beſcheidenes Maß zuſammen. Der Gedanke des Wiederau Oſteuropas einſchließlich Rußlands vermittels eines Konſortiums ſcheine noch nicht ſo weit gediehen zu 8 daß er der Kritik der Geſchäftswelt ſtandhalten kann. Der Verſuch, Deutſchland in den 6525 Neder unter der Bedingung, daß ſich die Hälzte ſeiner ewinne als Reparationen bezahle, ſei ein wirkungsloſer Ausgleich zwiſchen zwei einander entgegengeſetzten Anſichten. Vielleicht ſteckten zwiſchen dem Plane Zwecke, von denen man nichts wiſſe. Der Oberſte Rat könne während der kurzen Dauer der Sitzungen in Cannes nicht die Grundlagen für ein neues Europa ſchaffen. Er könne nur die dringendſten Probleme des Augenblicks behandeln und nützliche für die Reparationsfragen machen, denen die Alliierten zuſtimmen könnten. Und wenn die Konferenz gefunden habe, das Reparationsverlangen werde kaum ohne Schaden für den Anzeigenpreiſe: die kleine Zeile Mt..— ausw. Mk..— d im Lande. Demzufolge ſek eraufbaues ganz britiſchen Handel ſein, müſſe es beſtimmt möglich ſein, die britiſchen und franzöſiſchen Anſprüche mit größerem Erfolge als bisher mit⸗ einander zu vereinigen. Wenn die alliierten Staatsmänner ernſt⸗ lich die Abſicht hätten, die franzöſiſche Lage wieder in den Stand zu ſetzen, ſo müßten ſie damit beginnen, daß ſie die Notwendig⸗ keitder Wiederherſtellung der Entente zu ihrer Welt⸗ ſtellung wirklich einſehen. „Der Schlüſſel der europäſſchen Lage“. 2 E. P. Paris, 3. Jan. Briand hat dem Korreſpondenten der„Daily Mail“ ein Interview erteilt und ihn ermächtigt, es in folgendem Wortlaut zu veröffentlichen:„Der Schlüſſel der ganzen europäiſchen Lage iſt die Sicherheit Frankreichs. Ein Allianzvertrag zwiſchen Frankreich und England, wie wir ihn anboten und verlangten, aber nicht he⸗ kommen haben, würde der beſte Beweis dafür ſein, daß unſer Flottenprogramm nie und nimmer gegen unſere britiſchen Freunde gerichtet ſein kann. Es würde die Plattform ſein, auf die die tatſächliche und dauernde Wiederherſtellung Euro⸗ pas am beſten geſtützt werden könnte. Zuerſt muß ein feſter Allfanzvertrag zwiſchen England und Frankreich geſchaffen werden, dem ſich dann nach und nach unſere Allijerten anſchlie⸗ ßen könnten, vielleicht in der Form des Stillen Ozeanvertra⸗ ges. Aber der franzöſiſch⸗enaliſche Vertrag muß der Kern und die Grundlage dafſr ſein.“ Briand erklärte ſodann, daß Frank⸗ reich im Anblick einer ſo unſicheren Lage, die durch den Be⸗ ſtand eines zwei Millionen Mann ſtarken ruſſiſchen Heeres ge⸗ ſchaffen ſei, Vorſichtsmaßregeln ergreifen müſſe und auch die Beſtimmung des Verſailler Vertrages nicht aus dem Auge laſſen dürfe, wonach Deutſchland der Bau von neuen Kreuzern geſtattet iſt. 585 Frankreich beſchwört Belgien. Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Beim Neujahrsempfang in der franzöſiſchen Geſandtſchaft in Brüſſel gab der Geſandte dem Wunſche Ausdruck, daß die franzöſiſch⸗belgiſche öbkonomiſche Entente möglichſt bald zu Stande kommen möge. Ueber das Verhalten Deutſchlands ſagte der Geſandte: Niemand unterſchätze den Ernſt der Lage, jedermann ſei ſich der Gefahr bewußt, die Belgien und Frankreich von Deutſchland drohe. Die Lage ſei tatſächlich der des Jahres 1915 identiſch(1) Die beiden Länder ſtänden wie damals vor der Frage: Leben oder Tod! Der franzöſiſche Geſandte in Brüſſel hat damit im Grunde nicht viel mehr geſagt, als Herr Briand vor einigen Tagen einem engliſchen Interviewer verſicherte. Belgien beſteht auf ſeiner Priorität. ONB. Brüſſel, 3. Jan. Das Kabinett beſchäftigte ſich bis in die ſpäten Abendſtunden mit der Konferenz von Cannes. Es wurde deutlich zu verſtehen gegeben, daß Belgien keiner⸗ lei Konzeſſionen hinſichtlich der belgiſchen Prioritäts⸗ rechte mache. — e eeeeeeeeee, Die neuen„Sanktionen“. ONB. Berlin, 3. Jan. Das Acht⸗Uhr⸗Abendblatt meldet aus Oppeln: In hieſigen Kreiſen gewinnt in den letzten Tagen die ſchon vor einiger Zeit aufgetauchte Vermutung feſtere Ge⸗ ſtalt, daß zu den„Sanktionen“, die Frankreich bezüglich Deutſchland in Cannes beantragen wird, auch diejenige ſich befindet, den Deutſchland zugeſprochenen Tei! Oberſchleſiens beſetzt zu halten, bis Deutſchland ſeinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen iſt, bezw. ge⸗ nügende Bürgſchaften in dieſer Hinſicht für die Zukunft 25 geben hat Jedenfalls läßt ſich aus der Handhabung der Quartierfragen, aus den Maßnahmen auf polizeiorganſſato⸗ riſchem Gebiet und aus der Regelung der Urlaubsangelegen⸗ heiten ſchließen, daß die interalliierte Kommiſſion mit der 10[digen Räumung Oberſchleſiens nicht zu rechnen heint. Anbehagen und Niedergeſchlagenheit in Paris. WB. London, 3. Jan. Die„Times“ berichter aus Paris;: Es herrſche dort am Vorabend der Abreiſe Briands nach. — zur Vergiftung des 2. Seſte. Nr. 3. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 4. Januar 1922. Cannes ein ausgeſprochenes Unbehagen und Nie⸗ dergeſchlagenheit. Niemand ſcheine zu wiſſen, was England in Cannes eigentlich bezwecke. Jedermann frage ſich ern— womit Llond George Briand in Cannes überraſchen werde⸗ WB. London, 3. Jan. Dem„Dailny Telegraph“ zufolge iſt die Meinungsverſchiebenheit zwiſchen Frankreich und England wegen des Angoravertrages keineswegs beigelegt. Dieſe Frage werde, wenn nicht in Cannes, etwas ſpäter in Paris erörtert werden. Rathenaus Reiſe nach CTannes. EBerlin, 4. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) In den Blättern wird mehrfach noch Rathenaus Reiſe nach Cannes erörtert. Der ſozialdemokratiſche Parla⸗ mentsdienſt glaubt zu wiſſen, daß in Cannes über die Januar⸗ und Februarzahlungen hinaus das ganze Repa⸗ rationsproblem aufgerollt werden würde. Das B. T. ver⸗ ſichert in jedem Satze zu einer Mitteilung der„Chicago Tribune“, daß Herr Dr. Rathenau keinen beſtimmten Plan mit nach Cannes bringe. Neben dem franzöſiſchen Gegendruck und den franzöſiſchen Winkelzügen werde man in Cannes mit einer endereeee rechnen haben. Belgien iſt offenſichtlich zu Zugeſtändniſſen nicht bereit, ſon⸗ dern pocht auf ſeine Prioritätsrechte. Nach der Konferenz von Cannes und der Rückkehr Rathenaus ſoll, wie die D. A. 3. erfährt, der Reichstagsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten zu einer Ausſprache über Deutſch⸗ lands außenpolitiſche Lage einberufen werden. Das wäre dann wohl auch das Mindeſte! Die inkernalionale Induſtriegeſellſchaft. ONB. Paris, 4. Jan. Wie die„Chicago Tribune“ mel⸗ det, ſoll das Kapital der internationalen Induſtriegeſellſchaft aus 100 Millionen Dollar beſtehen und wie folgt verteilt werden: Vereinigte Staaten, Engtand, Frankreich und Deutſchland ſe 12½ Proz., Belgien, Italien und Japan je 7½ Proz. bis 10 Proz. Der Reſt werde auf Holland, die Tſchechoſlowakei, Braſilien, Chile, die Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark und Spanien verteilt werden, ſoweit dieſe Länder ihre Beteiligung zuſagen. Sterling und Gold⸗ franken ſollen als Geldeinheit angenommen werden. Der engliſche Vorſchlag, den Sitz der Geſellſchaft nach Lon⸗ don zu verlegen, iſt von Frankreich bekämpft wor⸗ den. Der Sitz der Geſellſchaft wird wahrſcheinlich nach Brüſ⸗ ſel oder in den Haag verlegt werden. Die Vereinigten Staa⸗ ten ſollen eingeladen werden, der Dollar⸗Liga beizutreten. Frankreich und Japan gegen England? ONB. Paris, 3. Jan. Die„Chicago Tribune“ erfährt, daß Frankreich und Japan geſchloſſen gegen den eng⸗ liſchen Plan für die Aufrichtung Rußlands vorgehen wer⸗ den. Millerand, Briand und faſt das gane franzöſiſche Kabinett hätten ſich über die Nützlichkeit dieſes Planes in zyniſcher Weiſe geäußert. Franzöſiſche und japaniſche Kreiſe erklären, daß die Annahme dieſes Planes die offizielle Aner⸗ 33 Sowjetrußlands bedeute, die man nie gutheißen önne. WB. London, 3. Jan. Die„Times“ erfahren aus Tannes, daß Frankreich ſich bisher allen Maßnahmen wider⸗ ſetzen, die eine Anerkennung der Sowjetregierung mit ſich hringen würden. Bevor die Reparationsfrage nicht zur Zu⸗ friedenheit Frankreichs ausgefallen ſei, könnten mit einem größeren und weniger umriſſenen Plan keine Fortſchritte ge⸗ macht werden. Itallens Slellung zur internalionalen Wirtſchaftsorganiſation. ONB. Rom, 3. Jan. Der zur Miniſterkonferenz ent⸗ ſandte Miniſter Rainerk erklärte italieniſchen Journaliſten: An der zu gründenden internationalen Wirtſchaftsorgani⸗ ſation muß Deutſchland teilnehmen, um das — 5 1 Gleichgewicht der Welt herzuſtellen. Es iſt not⸗ wendig, daß die Trennung zwiſchen Siegern und Beſiegten aufhört. Auch der Finanzminiſter Soleri wird ſich bald nach Cannes begeben. Die Konferenz von Waſhington. Der angeblich franzöſiſch⸗javaniſche Berkrag. WB. Condon, 3. Jamiar. Laut„Daily Telegraph“ hat die Beröffentlichung des angeblich geheimen Abkommens zwiſchen Frankreich und Japan das Mißtrauen der 9 95 ten Staaten gegen Japan vermehrt. Amerika ſei durch d Erklärungen der japaniſchen und franzöſiſchen Delegierten, daß die Dokumente Fälſchungen ſeien, nicht über⸗ zeugt. Auch der„Times“⸗Berichterſtatter in Waſhington ſchreibt, die Dokumente trügen, 73 5 ihre Echtheit heſtritten werde, ertrauens bei. „Daily Expreß“ berichtet, es ſei ungünſtig für Frankreich, daß die ſenſationellen Enthüllungen über ein angebliches Ge⸗ heimabkommen mit Japan gerade in einer Zeit veröffentlicht würden, in der Frankreichs internationalen Beziehungen ſehr geſpannt ſeien. Die Antwork der Deulſch⸗Amerilaner. Während der erſten Tage ſeiner Anweſenheit in Wa⸗ ſhington anläßlich der dortigen Konſerenz hielt Briand im Lotos⸗Klub eine Rede, in der er u. a. ausführte: „Im Kriege kämpften Deutſch⸗ Amerikaner als Soldaten der 32. Diviſion Schulter en Schulter mi“ irs. Sie kämpften und ſie ſagten uns, daß ſie nicht gegen Deutſchland, ſondern gegen den Geiſt der Unterdrückung, gegen das Deutſch ind der Hohenzollern, gegen das Deutſchland der militariſtiſchen Tendenzen kämpften... Hier ſtehe ich und rufe v. ſen Deutſch⸗Amerikanern zu: Warum erhebt Ihr nicht Eure Stimme, daß ſie über den Ozean dringe zu jenen, deren Blutes Ihr ſeid? Warum ratet Ihr Ihnen nicht, uns entgegenzukom⸗ men und alles in ihren Kräften Stehende zu tun zur Wiederherſtel⸗ Sagt ihnen, daß ſie von Frankreich nichts zu fürch⸗ en haben.“ Hierauf geben ihm die Deutſch⸗Amerikaner in der„Neuyorker Staatszeitung“ folgende Antwort: Ja, Herr Briand, die Amerikaner deutſchen Stammes haben auf franzöſiſchem Boden ihr Blut vergoſſen; ſie haben gegen das Land ihrer Väter und Mütter und Geſchwiſter gekämpft; ſie haben als Amerikaner in Erfüllung ihres Bürgereides gekämpft, weil es einem Woodrow Wilſon in ſeinem Natſchluſſe geftel, unſer Land in dieſen Krieg zu treiben.. unſer Land— my country right or wrong. Sie haben gekämpft„für Freiheit und Gerechtig⸗ keit, für Selbſtbeſtimmung und Demokratie“——, ſie haben aber nicht getkämpft für die Befriedigung der franzöſtſchen Rache⸗ efühle, ſie haben nicht gekämpft für die Losrei deutſcher ndesteile vom deutſchen Mutterland, nich: für die Rückgabe des deutſchen Elſaß⸗Lothringen, das Frankreich eunſt im Frieden Aſke⸗ len: nicht für den Raub des deutſchen Malme dy⸗Eupen; nicht den Raub von Danzig, Memel, Tirol; nicht für die Knechtung des Saargebietes; wicht für die Vergewaltigung Oberſchleſiens. Sie haben gekämpft für Gerechtigkeit und Frieden, aber nicht für das Verbrechen an Recht und Frieden, nſcht fürden Vertragven Verſailles landse. 5 0 Unſere Söhne, dieſe meuen Amerikaner, in deren Adern deutſches Blut fließt, ſind— wie Sie, Herr Briand, ſagen— M das Deutſchland der Hohenzollern und gegen deutſchen illtarismus ins Feld gezogen. Nehmen wir einmal an, daß Ihre Auslegung zutreffe.. Haben wir unſere Söhne über den Ozean geſchickt, haben unſere Söhne Geſundheit und Leben geopfert, da⸗ mit das Deutſchland der Hohenzollern, damit der deutſche Militaris⸗ mus zerſtört und aus ſeinen Ruinen das Frankreich Louis XIV. und Napoleons I. und der weit ſchlimmere, maßlos freche und un⸗ ertrügliche franzöſiſche Militarismus aufſteige? Wir Deutſch⸗ Amerikaner ſollen unſeren Brüdern raten, den Franzoſen entgegen⸗ kommen und alles in ihren Kräften Stehende zur Wiederher⸗ tellung des Friedens zu tun! Wie könnten wir das mit gutem Gewiſſen verantworten? Iſt Deutſchland, machtlos und waffenlos, nicht bis zum Aeußerſten gegangen? Hat es nicht den Schwert⸗ frieden unterzeichnet, den Diktaten von Spa, Boulogne, Genf, nicht allen Diktaten ſich gefügt? Tut es nicht alles in ſeinen Kräften, tut es nicht alles über ſeine Kräfte, gibt es nicht den letzten Heller, das letzte Hemd, das letzte Brot, um den Heißhunger, die Gier und die maßloſe Gefräßigkeit der Franzoſen zu ſtillen? Was ſoll es denn noch tun? Sollen wir ihm raten, daß es die Hand noch küßt, die mit ſadiſtiſcher Luſt ihm den letzten Blutstropfen aus dem Herzen drücken möchte? Sie ſagen, Deutſchland habe von 1 nichts zu fürchten. Und wo iſt der Beweis hierfür? Nicht am Rhein und nicht in Oberſchleſien, nicht in der Eintreibung der Reparationen unh nicht in den ewigen endloſen Drohungen— und am allerwenigſten in der verlogenen, verhetzenden, verleumdenden Rede, die Sie, Herr Briand, vor der Konferenz in Waſhington zur Sanktionierung des franzöſiſchen Militarismus und Imperialismus gehalten hahen. Wir wollen und werden unſere Stimme erheben, nicht daß ſie über den Ozean, daß ſie nach Waſhington dringe. Wir wollen und werden im Namen der Gerechtigkeit und des Friedens, im Namen unſerer nicht für die Vernichtung Deutſch⸗ ür Gerechtigkeit und Frieden gefallenen Söhne eins fordern und o lange fordern, bis unſer Wunſch erfüllt iſt: die Reviſſon es Schandvertrages von Verſallles— damit der Herrſchſucht und Tyrannei des militariſtiſchen Frankreichs ein Ende bereitet, damit der Welt endlich wieder Frieden werde.“ der Abſchluß des 9. Aälekongreſſes. Die Beſchränkung der Tſche· ka. OC. Moskau, 30. Dez. Auf dem 9. Rätekongreß erſtattete am 29. Dezember Kryſhanowski Bericht über den Regierungsentwurf eines Dekrets über die Elektrifizlerung Rußlands. Das Dekret ſieht die Schaffung von 30 Elektrizitätswerken vor mit einer Geſamtmichtigkeit von eineinhalb Millionen Kilowatt. Die Ausführung des Planes ſoll 15 Jahre in Anſpruch nehmen, doch werde ſeine von der allgemeinen Wirtſchaftslage Rußlands abhängen. Der Kon gal, billigte den Dekretentwurf. In derſelben Sitzung eſſe tete der ne eine Ehrung des ſoeben verſtorbenen Schriftſtellers Wladimir Korolenko. In ſeiner Reſolution über die Außerordentliche Kom⸗ miſſion betonte der Rätekongreß die Verdienſte der Tſche⸗ka um die Erfolge der Oktoberrevolution; die Feſtigung der Sowfetgewalt im Innern wie auch dem Auslande gegenüber ermögliche es jedoch, den Wirkungsbereich der Tſche⸗ka einzuſchränken. Der Kongreß be⸗ auftragte daher in ſeiner Reſolution das Präſidium des Allruſſiſchen Zentralexekutivkomitees, die Beſtimmungen über die Organe der Tſche⸗ka in kürzeſter Friſt durchzuſehen und eine Reorganiſation der Außerordentlichen Kommiſſion im Sinne einer Beſchränkung ihrer Kompetenz vorzunehmen. Der Rätekongreß hat das neue Zentralexekutivkomi⸗ teſe im Beſtande von 386 Mitgliedern und 126 Kandidaten gewählt. Laut Beſchluß werden in Zukunft die Rätekongreſſe nur einmal im 5 ſtatifinden, während das ruſſiſche Zentralexe⸗ kutivkomitee ſich mindeſtens dreimal im Jahre ammeln wird. Nach einer kurzen Rede 2 kongreſſes T A. Kalinin ſchließt der Kongreß ſeine Tagung unter den Klängen der Internationale. Die erſte Sitzung des neuen Jenkralexekutiokomitees. Ock. Moskau, 31. Dez. Am 30. Dezember fand die erſte Sitzung des neuen Allruſſiſchen Zentralexekufivkomitees ſtatt: es wurde ein Präſidium mit einem Beſtande von 15 Mitgliedern und mit Kalinin als Vorſitzenden gewählt. Das neue Exekutipkomitee beſtä⸗ tigte ſämtliche Volkskommiſſare auf ihrem Poſten. Zum 7 6 45 den des Nates der Volkskommiſſare wurde Lenin unter ſtürm n Kundgebungen wiedergewählt, zu 5 750 Vertreter Zurjupa 1— ykow. zurzeit noch in Berlin weilende Friedenspolitik der Sowfelregierung. WB. Moskau, 3. Jan.(Funkſpruch.) Die„Prawda“ veröffentlicht vom 9. allruſſiſchen Rätekongreß die auf Grund eines Berichtes Trotzkis angenommene Tagesordnung, worin es heißt: „Der Kongreß beſtätigt den feſten Willen der Räte⸗ republik, mit allen Völkern in Frieden zu leben. Keine Grenz⸗ verſchiebung könnte die Hungernden ernähren oder die wirt⸗ ſchaftlichen Ruinen wieder aufrichten. Der Kongreß heißt die Bemühungen der Regierung, die erſte Räterepublik vor neuen Kriegen zu bewahren, gut; ſie wünſche nur Frie⸗ den und Arbeit. Er billigt auch die Verminde⸗ rung des Roten Heeres und weiſt mit Entrüſtung die lügneriſchen Erfindungen kapitaliſtiſcher Regierungen und Zeitungen zurück, daß Rußland gegen ſeine Nachbarn, hauptſächlich gegen Polen, Kriegsabſichten hege. Leider hatte die Sowjetregierung noch immer nicht die Möglichkeit, den Beſtand der Republik gegen gegenrevolutio⸗ näre Verſuche zu ſchützen. Die Weigerung Rumäniens, ſich zur Neutralität zu berpflichten, und die unaufhöclichen Unter⸗ nehmungen von Beamten, die aus Polen, Rumänten und Finnland in Rußland einfallen, und der japaniſche An 50 im Oſten— all dies zu einer Zeit, wo die Konferenz in hington über die Entwaffnung berät, ohne Rußland zu fragen— ſind ſeindliche Handlungen. Obwohl die Regierung dennoch in ihrer Friedens ⸗ politik weiter verharrt, muß ſie trotzdem bereit ſein, jeden Verſuch, die Unabhängigkeit der Bundesräterepublik zu per⸗ letzen, mit den Waffen zurück zu weiſen. Gleichzeitig mit der Verminderung des Roten Heeres müſſe daher ſeine materielle bare Kampfkraft zu ſichern. Der Kongreß drückt die Entſchloſſenheit der arbeitenden Klaſſen aus, die nötigen Opfer für den Unterhalt des Roten Heeres auf ſich zu nehmen. Der Kongreß hofft, daß die wirt⸗ ſchaftlichen orlſchritke es auch der Roten Flotte möglich machen werde, die Zugänge zu den Seehäfen der Republit zu ſichern.“ An den Sitzungen des 9. allruſſiſchen Kongreſſes nahmen 1991 Vertreter teil, von denen 1522 Kommuniſten woren. die indiſche Jewegung. ONB. Ahmnadabab, 2. Jan. Die jährliche Sitzung der indiſch⸗mohamedaniſchen Liga hat nach dem Vorſchlag des Präſidenten eine indiſche Republik proklamiert, welche be⸗ nannt wurder Vereinigte Staaten von Indien. Alle möglichen Mittel ſollen nach dem Vorſchlag der Ver⸗ ſammlung angewendet werden, ſogar der Kleinkrieg, wenn der Kriegszuſtand verkündigt werde. Der Präſident hat außerdem angeregt, für den erſten Januar eine Parallel⸗ regierung einzuſetzen, die ihr eigenes Parlament und ihre einene Axmee haben ſollte. Des weiteren erklörte der Vor⸗ ſizende, um die Hindus zu beruhigen, daß Indien in gleicher Weiſe den Hindus wie den Mohamedanern gehöre. des Vorſitzenden des Allruſſiſchen Räte⸗ und techniſche Verbeſſerungen erfolgen, um die höchſt erreich⸗ 3 Er ſchloß mit der Verſicherung, daß die Muſelmanen die Hindus in dem Kampfe für die Unabhängigkeit In⸗ diens bis zum Ende unterſtützen würden. ONB. London, 3. Jan. Nach einer Meldung aus Silma hat dort der national⸗indiſche Kongreß mit 6000 gegen 12 Stimmen den Nationaliſtenführer Ghandi zum Diktator der nationaliſtiſchen Bewegung in Indien ernannt. WB. Moskau, 3. Jan.(Durch Funkſpruch.) Die poli⸗ tiſche Konferenz der indiſchen Geiſtlichkeit hat den vollſtändigen Bruch mit der anglo⸗indiſchen Regierung be⸗ ſchloſſen. Das Reichsbahnſinanzgeſetz. Berlin, 3. Januar. Der nach eingehenden Beratungen im Reichsverkehrsminiſterium und Reichsfinanzminiſterium fer⸗ tiggeſtellte Entwurf eines Reichsbahnfinanzgeſetzes wird von der Voſſſchen Zeitung“ veröffentlicht. § 1 des Geſetzentwurfes beſtimmt, daß die Eiſenbahnen ein Sondervermögen des Reiches bilden, deſſen Rechte und Verbindlichkeiten von den übrigen Rechten und Verbindlichkeiten des Reiches getrennt zu halten ſind. Die „Deutſche Reichsbahn“ erhält einen eigenen Haushalt. Sie bildet ein ſelbſtändiges wirtſchaftliches Unternehmen. § 2 beſagt, daß die Verwaltung der Reichsbahn ſelbſtän⸗ dig durch den für das Eiſenbahnmeſen zuſtändigen Reichs⸗ miniſter unter Mitwirkung des geführt wird. Der Verwaltungsrat ſoll ſich nach 8 3 folgender⸗ maßen zuſammenſetzen: Sechs Mitglieder des Reichstags, ſechs Mitglieder des Reichsrates, ſechs Mitglieder des Reichswirt⸗ ſchaftsrates, ſechs Vertreter des Perſonals der Reich⸗bahn und zwölf vom Reichspräſidenten auf Vorſchlag des Reichsver⸗ kehrsminiſters ernannte Sachverſtändige auf dem Gebiete der Volkswirtſchaft und des Eiſenbahnweſens. Die Tätigreit der Verwaltungsratsmitglieder iſt ehrenamtlich. Der Verwal⸗ tungsrat beſtellt aus ſeiner Mitte einen Arbeitsausſchuß, dem einzelne Aufgaben des Verwaltungsrates zur ſelbſtändigen Verwaltung übertragen werden können. Der Haushalt der Reichsbahn derfällt nach 8 7 in Betriebshaushalt und Anleihehaushalt. Der Betriebshaushalt wird vom allgemeinen Reichshaushalt ſtreng getrennt. Seine Ausgaben ſind durch eigene Einnahmen zu decken. Der gemäߧ 92 der Reichsverfaſſung zu bildende Rücklagefonds wird auf 10 Milliarden feſtgeſetzt. Die Beam⸗ ten der deutſchen Reichsbahn bleiben Reichsbeamte. Das Ge⸗ ſetz ſoll am 1. April 1923 in Kraft treten. Der Verwaltungsrat ſoll jedoch unverzüglich gebildet werden. der Eiſenbahnerſtreſt. g Wieder normaler Verkehr im Streikgebiet. ONB. Köln, 3. Jan. Der Verkehr auf der Eiſenbahn erledigt ſich wieder in normaler Weiſe. Auch aus dem Ruhrgebiet wird eine allgemeine normale Verkehrslage gemeldet. Die Sperre des Güterverkehrs iſt zum größten Teil wieder aufgehoben. neuer Konfliktſtoff zwiſchen Reichsverkehrminiſterium und Eiſenbahnerorganiſationen? Eiſenbahner“ teilt mit:„Ueber den vor kurzem in der Preſſe veröffentlichten Entwurf eines Arbeitszeitgeſetzes für die Eiſenbahner ſind augenblicklich wichtige Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Eiſenbahngewerkſchaftsorganiſa⸗ tionen und den Vertretern des Reichsverkehrsminiſteriums im Gange. Aus dem Gange dieſer Verhandlungen kann ſchon heute mitgeteilt werden. daß die Gewerkſchaften bereit ſind, den Erforderniſſen der Zeit Rechnung zu tragen, ſoweit ſie mit den Bedürfniſſen der arbeitenden Schichten des Volkes in Ein⸗ klang zu bringen ſind. Auf der anderen Seite hat es aber den Anſchein, als ob das Reichsverkehrsminiſterium an dem in ſei⸗ nem Entwurfe feſtgelegten Standpunkt feſthalten wolle, ob⸗ wohl der Entwurf in ſeiner Wirkung nicht nur die im Kriege als dringend erforderlich erachteten Dienſterleichterungen wie⸗ der beſeitigt, 85 Mehrleiſtungen erfordert, die eine ſchärfere Heranzie⸗ hung des Perſonals als vor dem Kriege notwendig machen. Es iſt zu hoffen, daß das Reichsverkehrsminiſterium den billi⸗ gen Anſprüchen der Eiſenbahner Rechnung tragen wird. Die fommuniſten 91 ſofortige Einberufung des eichslages. ONB. Berlin, 3. Jan. Die kommuniſtiſche Reichstags⸗ fraktion hat die ſofortige Einberufung des Reichs⸗ tages aus Anlaß des Ciſenbahnerausſtandes ver⸗ langt. Reichstagspräſident Loebe hat dieſes Geſuch jedoch abgelehnt. Die Beilegung der Meinungsverſchieden⸗ heiten ſei Sache der unmittelbar Beteiligten, und erſt, wenn auf dieſe Weiſe keine Einſgung erfolge, werde die Mitwir⸗ kung des Reichstages erfolgen. Deuſſches Reich. Die Neuregelung der Beamtengehälter. Verwaltungsrates ONB. Berſin, 3. Jan. Die„Reichsgemeinſchaft Deutſcher ſondern noch darüher hinaus vom Perſonal 7 + WB. Berlin, 2. Jan. Für die bevorſtehenden Verhand⸗ lungen über die neue Regelung der Beamten⸗ gehälter hat der Reichsbund höherer Beamten Vorſchläge ausgearbeitet, die die geſamte Beamtenbeſoldung auf eine neue Grundlage ſtellen ſollen. Anſtelle der bisherigen Syſtemloſigkeit in der Veſoldung der verſchiedenen Gruppen, die immer wieder Anlaß zu Streitigkeiten zwiſchen den ein⸗ elnen Beamtenkategorien gegeben hat, wird hier ein Syſtem aufgeſtellt, das auf der Grundlage des Exiſtenzmini⸗ mums einen prozentual gleichmäßig geſtaffelten Aufbau aller Beſoldungsgruppen vorſieht. Der Vorſchlag will unter voller Anerkennung der Notlage, beſonders der unteren Be⸗ ſoldungsgruppen, den Gedanken eines gerechten ſozia⸗ len Ausgleichs vereinen mit dem Beſtreben, dem Staat ein tüchtiges und leiſtungsfähiges Berufsbeamtentum auch in den leitenden Stellen zu erhalten. Letzte Meldungen. Bündnis zwiſchen Rußland und China. WB. Kopenhagen, 3. Jan. Die„Berlingske Tidende“ mel⸗ det aus Riga, der Zeitung Sewodnia zufolge entſandte die Somjetregierung einen außerordentlichen Geſandten nach Peking, um China ein Militärbündnis gegen Japan anzutragen. Berlm, 4. Januar.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die Times erfährt, ſoll anſtelle des zurückgetretenen Geſchäfts⸗ trägers Dreſel Herr Haygton zum Vertreter Amerikas in Berlin ernannt werden. Haygton iſt Mitglied des amerikani⸗ ſchen Kongreſſes, 8 · fιiι., — * „rr 8 r —4 8 Mittwoch, den J. Jannar 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitlag⸗Ausgabe.) — 3. Seile. Nr. 3. nenfahrswünſche für die deulſchen Gememden. Hirſch, Staatsmimiſter a. D. Mit großer 5 1 die deutſchen Gemeinden am Jahreswechſel der Zukunft entgegen. Wie wird ich ihre Verfaſſung geſtalten, deren Verabſchiedung durch die Landes⸗ parlamente für den größten Teil der deu chen Republik im Laufe des Jahres bevorſteht? Welche Maßnahmen wird die Dee Jerbung im Reich und in den Ländern zur Geſundung der emeindefinanzen ergreifen? Um mit der letzten Frage beginnen, herrſcht unter den Kommunalpolitikern ohne interſchied der Partei Einmütigkeit darüber, daß die Reichs⸗ fimanzgeſetzgebung den Bedürfniſſen der Gemeinden bisher nicht genügend Rechnung getragen hat. Gewiß, das Reich befindet ſich in einer Lage, die es erklärlich und verſtändlich macht, daß es zunächſt daran denkt, wie es den ungeheuren Verpflichtungen, die ihm durch das Verſailler Dik⸗ tat auferlegt ſind, werden kann. Aber es wäre ein verhängnisvoller Fehler, der G09 bitter rächen würde, wollte es über die Bedürfniſſe der Gemeinden leichthin zur Tages⸗ ordnung übergehen. Daß die Steuergeſetzgebung den Ge⸗ meinden genügend Rechnung getragen hätte, kann man auch bei noch ſo wohlwollender Beurteilung nicht behaupten: ſie hat ihnen Einnahmen genommen, ohne genügen⸗ denErſatzzubieten, ſie hat unbetümmert um die neuen Aufgaben, die ihnen überwieſen wurden und um die von Tag zu Tag ſteigenden Laſten die wichtigen Quellen verſtopft und ie zu einem mehr als beſcheidenen, man möchte ſagen, zu einem kümmerlichen Daſein verurteilt. Die Schmerzensrufe des Städtetages, die zahlloſen Kla⸗ gen der Oberhäupter der Gemeinden aus allen Teilen des eiches ſind leider nur allzu berechtigt, denn ſie alle wiſſen zor Sorgen nicht aus und nicht ein. Werden die Rufe auch fürderhin ungehört verhallen oder werden ſie endlich ein derſtändnisvolles Echa wecken? Dieſe Frage ſchwebt auf aller ippen. Möge die Geſetzgebung ein Einſehen haben, bevor 2s zu ſpät iſt! Möge ſie Mittel und Wege finden, ohne Schä⸗ KHung des Reichs den bedrängten Kommunen zu helfen und damit gleichzeitig die Freude am Gemeinſinn und die Luſt zur ſtädtiſchen Mitarbeit den Gemeinden neu beleben. Das iſt auch der Geſichtspunkt, von dem die Landes⸗ geſetzgebung ſich von der bevorſtehenden Reform der Ge⸗ meindeverfaſſung leiten laſſen muß. Die Reform muß an⸗ knüpfen an die Gedanken der Stein und Hardenberg. Nicht nur, daß man weiten Kreiſen der Bevölkerung das Wahlrecht genommen und ſie von jeder Mitarbeit ausgeſchloſſen hat, at man in unglaublicher Kurzſichtigkeit auf dem Wege der zrwaltung die Kommunen förmlich unter Vormund⸗ ſchaft.geſtellt und dadurch mehr als einmal Konflitte heraufbeſchworen, durch die Staat und Gemeinden in gleicher d iſe geſchädigt werden. Die herrlichen Worte Steins von 555 Zutrauen, das veredelt und von der Vormundſchaft, die ie Betätigung hemmt, ſind nur allzuſchnell in Vergeſſen⸗ heit geraten. Jetzt gilt es, der Selbſtverwaltung eg zu ebnen. Der Selbſtverwaltung im wohl⸗ verſtandenen Sinne des Wortes. Einzig und allein das Ge⸗ ſetz, nicht aber Willkür irgend einer ſtaatlichen Behörde darf die Schranken für die Betätigung der Gemeinden bilden. Es handelt ſich für die Gemeinden um Lebensfragen; ihre Lõ⸗ ſung iſt eine unbedingte Notwendigkeit. Möge ſie bald ge⸗ ſunden werden und möge ſie erfolgen im Geiſte der großen teformatoren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts. Nur dwird es möglich ſein, die vielen in den Kommumen tötigen Kräfte zuſammenzufaſſen zur freudigen Mitwirkung an dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. VI. Dr. Lange, Hauptſteuerdirektor der Stadt Berlin. Im Vordergrund aller Wünſche und Forderungen ſteht für die Gemeinden die unbedingt notwendige Neuord⸗ nung der Beteiligungvon Reich, Ländern und emeinden an den Erträgen der einzelnen Steuern und darüber hinaus eine Neuverteilung der Steuerquellen an dieſe drei Faktoren. Von der Löſung dieſer Frage hängt letzten Endes das Schickſal der ſmanziellen Selbſtändigkeit der Gemeinden und damit der Se werwaltung überhaupt ab. Die eindrucksvolle Kund⸗ gebung der deutſchen Städte am 11. November v. J. in Berlin hat unzweideutig gezeigt, daß es ſo wie bisher nicht weiter gehen kann, daß der finanzielle Zuſammenbruch der Gemein⸗ den ohne Reichshilfe nicht abzuwenden iſt; aber ebenſo unzwei⸗ 5 g haben die Vertreter der Gemeinden zum Ausdruck ge⸗ Selchtz daß ſie keine Geſchenke vom Reich wollen, die ihre lbſtändigkeit immer mehr einſchränken müſſen, ſondern daß Aus dem Leben— für das Leben. Willſt du vorwärts kommen, ſo ahme nicht Anderen ſuche end einen Erfolg gehabt haben, ſinn⸗ und planlos nach, ſondern da eine noch beſtehende Lücke auszufüllen oder eine noch nicht 5 Gelegenheit zu ergreifen. Manche Menſchen glauben, einf ein Anderer einen Erfolg gehabt hat, ſie denſelben Weg 3 ch agen müſſen, um zu demſelben Erfolge zu kommen. Das mag einzelnen Falle glücken, in den meiſten Fällen aber wird es ver⸗ Was nützt es dir, wenn du neben einem gutgehenden Geſchäfte n ähnliches errichteſt“ Es wird dir nicht viel abwerfen und nur ſache anderen ſchaden. Dieſe einzelne und ſich oft wiederholende Tat⸗ e nur als Beiſpiel! Willſt du ſicher vorwärts kommen, ſo mußt ſin—5* anderen Weg einſchlagen, erſinnen, wo ſich eine Lücke 8 e du ausfüllen könnteſt. Oft liegt ja auch, wie das Sprich⸗ auſbebt das Geld auf der Straße, es fehlt nur an dem, der es Sprich deutlich. Es fällt allgemein auf, nicht nur dem bur Beobachter, ſondern auch dem weniger darauf Achten⸗ 4015 aß 1 weniger Menſchen wirklich deutlich ſprechen. Der 55 5 ſo ſchnell, daß man ihm nur mit Mühe folgen kann, der ſie—5 ſo urch die Zähne, der Dritte ſo leiſe und flüſternd, daß man Endſilde 5 nur mühſam verſtehen kann, der Vierte verſchluckt die wer ganze Worte, wie z. B. die Fürwörter. Es iſt gerade⸗ zudein Jammer, wie unſere ſchöne, wohlklingende deutſche Sprache wurch verhunzt wird. Und es iſt doch nur ungeheure Nachläſſigkeit man gerade mit dem Verſchenken von die kataſtrophalen Folgen der Reichsfinanzreform für die Ge⸗ meinden wenigſtens zum Teil durch eine Neuverteilung der Einnahmequellen wieder behoben und die Gemeinden ſo wie⸗ der inſtandgeſetzt werden müſſen, aus eigenem Recht und eigener Zuſtändigkeit die unbedingt notwendigen Mittel für ihren Finanzbedarf aufzubringen, damit das koſtbare Gut der Selbſtverwaltung gerade in der heutigen ſchweren Zeit er⸗ halten bleibt. Bei dieſer Neuregelung ſteht an erſter Stelle der Wunſch nach einer unmittelbaren Beteiligung der Gemein⸗ den an der Beſteuerung des Einkommens, ſei es in der Weiſe, daß beſtimmte Einkommensteile von der Reichsſteuer freigelaſſen und den Gemeinden zur ſebſtändigen Beſteuerung überlaſſen werden, ſei es, daß den Gemeinden ein, wenn auch beſchränktes Zuſchlagsrecht eingeräumt wird. Hierdurch würde die Selbſtverwaltung neu belebt, Arbeitsfreu⸗ digkeit und Selbſtverantwortlichkeit der Gemeindekörperſchaf⸗ ten geſtärkt werden, da augenblicklich die von den Gemeinden zu beſchließenden Steuern immer nur beſtimmte Kreiſe(Ge⸗ werbe, Grundbeſitz uſw.), aber nicht die Allgemeinheit treffen. Daneben ſehen die Forderungen auf eine erhöhte Beteiligung der Gemeinden an der Reichsumſatzſteuer, Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer. Auf die weiteren zahlreichen Wünſche im einzelnen einzugehen, verbietet der Rahmen dieſer kurzen Ausführung. Zuſammenfaſſend ſeien jedoch zwei weſentliche Wünſche berührt: Einmal der, daß die Reichsfinanzverwal⸗ tung durch planmäßige Beteiligung der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände bei der Veranlagung und Einziehung der Reichsſteuern, insbeſondere auch durch die Uebertragung der Umſatzſteuer und Grunderwerbsſteuer⸗Verwaltung an die Ge⸗ meinden die Finanzämter genügend entlaſtet; denn an der rechtzeitigen und gründlichen Veranlagung und Erhebung der Reichsſteuern ſind die Gemein⸗ den ebenſo wie das Reich intereſſiert. Zum anderen ſei noch der Wunſch betont, daß die Steuergeſetzgebung im Reich mehr als bisher den notwendigen Intereſſen der Gemeinden Rech⸗ nung trägt. Es ſei hier als Beiſpiel aus den Steuervorlagen der Reichsregierung nur an die Kraftwagenſteuer und Ge⸗ werbeanſchaffungsſteuer erinnert, die zwar in den Beratungen im Reichstagsausſchuß zu Gunſten der Länder und Gemeinden abgeändert wurden, die aber den berechtigten Wünſchen auch jetzt keineswegs voll entſprechen und mehr noch an die neueſte Novelle zum Einkommenſteuergeſetz, an deren unüberſehbaren, finanzillen Folgen die Gemeinden am ſchwerſten zu tragen haben werden. ee Stästiſche Nachrichten. Das„Jeug“-Haus. Das alte Zeughaus— jetzt das ſtädtiſche Leihamt— iſt eine Stätte, an der ſich Not und Elend, Leichtſinn und Vergnü⸗ gungsſucht alltäglich ein Stelldichein geben. Es iſt ein ſtattlicher, einfacher, die Jahrhunderte überdauernder Bau. Aber nicht durch das breite Tor an der Vorderfront führt dich der Weg zu dieſer von vielen ängſtlich gemiedenen, von den Kunden zagend betretenen Stätte. Auf Hinkertreppen gelangt man zu den Räumen des Leih⸗ amtes, das in manchem leichten Studentenliedchen gefeiert wird. Wieviele ſind ſchon ſchweren Herzens die ſchmuckloſen Stiegen hinaufgewandert?— Die Bücher des Leihamtes können darüber einige Auskunft geben. Es ſind ſchon Hunderttauſende, vielleicht iſt die erſte Million ſchon lange voll. An der Zahl der Pfänder ge⸗ meſſen, dürfte es nicht zu hoch gegriffen ſein. In den Vorkriegs⸗ jahren erreichte ſie nicht ſelten den jährlichen Stand von 65 000 und mehr Pfänder, die beliehen wurden. Ja, der Betrieb war damals ſo beträchtlich, daß in B 5, 20 ein zweites Leihamt eingerichtet werden mußte, um den von Tag zu Tag mehr anſchwellenden Ver⸗ kehr bewältigen zu können. Dieſe Hochflut hat in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren bedeutend nachgelaſſen. Es wäre verfehlt, daraus den Schluß zu ziehen, als hätte ſich die wirtſchaftliche Lage des Volkes gebeſſert. Nein! Es iſt nur eine dem aufmerkſamen Be⸗ obachter auffällige Verſchiebung der Bevölkerungsgruppen ein⸗ getreten, aus denen ſich der Kundenkreis des Leihamtes zuſammen⸗ ſetzt. Es iſt wohl ſchwer, ein genaues Bild über dieſe Verſchie⸗ bung zu geben, da ſich der Pfänderverkehr anonym vollzieht, aber aus den zum Verſatz gebrachten Gegenſtänden läßt ſich leicht er⸗ ſehen, welchem Stand der Beſitzer oder Ueberbringer angehören mag. Das Darbieten von Pfändern aus Arbeiterkreiſen hat er⸗ heblich nachgelaſſen. Dagegen muß man die Wahrnehmung machen, daß in ſteigendem Maße wertvolle Gegenſtände und Schmuckſachen zur Beleihung gebracht werden, die nur aus den Kreiſen des früher wirtſchaftlich begüterten Mittelſtandes, vor allem der Kleinrentner herrühren können. Dieſe Kreiſe zwingt wirkliche Not, ſich zeitweiſe von alten Familienſtücken zu trennen. Hauptverſatzartikel, die in allen Gattungen, groß und klein, mit und ohne Brillanten, mit roten, grünen, meerblauen oder ſchwarzen Steinen in vielen Hundert Stücken ſäuberlich bis zum Denn das kann unter Umſtänden ſogar als Beleidigung aufgefaßt werden. Beſorge deine Rechtsangelegenheiten nicht ſelbſt, wenn du nicht ganz genau in denſelben Beſcheid weißt, und bediene dich lieber dabei der Hilfe eines Rechtskundigen. Es iſt auf⸗ fällig, daß die meiſten Menſchen ſich ſehr wenig um die beſtehenden Geſetze und das geltende Recht, um die Zuſtändigkeit und den Wir⸗ kungskreis der einzelnen Behörden⸗ kümmern, ſedenfalls ſo lange nicht, bis ſie ſelbſt davon betroffen werden oder ſie mit denſelben in Konflikt kommen. Dann wird zum Rechtsanwalt geeilt, der helfen und den Schaden abwenden ſoll, aber oft nicht mehr kann. Man ſollte daher, um ſolche Konflikte zu vermeiden, lieber von vornherein, ſtatt nach eigenem Gutdünken zu handeln, ſich bei Ordnung ſeiner Rechtsangelegenheiten der Hilfe eines Rechtskundigen bedienen und deſſen Ratſchlägen und Weiſungen folgen. Das kommt namentlich in Betracht bei wichtigen Verträgen, die wir abſchließen wollen. Verſchenke oder verleihe keine Bücher an Men⸗ ſchen, die für ihren Inhalt kein Verſtändnis haben. Weiß man nichts andere⸗ oder beſſeres zu ſchenken, ſo greift man zu einem Buche und hilft ſich dadurch aus der Verlegenheit. Aber wie oft greift man damit fehl! Denn es wird ohne Auswahl und ohne Ueber⸗ legung irgend ein Buch, das gerade in den Wurf kommt, verſchenkt ob der Beſchenkte auch Gefallen daran findet oder das nötige Ver⸗ ſtändnis dafür beſitzt, wird nicht in Betracht gezogen. Und doch ſollte ſan Büchern beſonders vorſichtig ſein, namentlich Unerwachſenen gegenüber. Denn entweder lang⸗ weilt dieſe ihr Inhalt, oder er geht über ihren Horizont, oder er ver⸗ lahr Gleichgültigkeit daran ſchuld. Darum gewöhne dir ein deut⸗ ſches, nicht zu ſchnelles am Du findeſt damit Ausſprechen der ganzen Worte und Sätze nicht nur den Beifall der Zuhörer, ſondern förderſt auch unſer Deutſchtum. rüße jeden in gehöriger Form, aber nie mit abge⸗ —— Geſichte. Es iſt wunderbar, wie verſchieden gegrüßt wird. grüzt ſre erſtirbt dabei auch äußerlich in Ehrerbietung, der andere leht reundlich, der dritte herablaſſend, noch einer faſt garnicht, der ehte mit abgewandtem Geſichte. ſönlichkeit deſſen, den wir orm machen und nicht wie unſere guten F über Damen ſollen ſich. Aber nie darf ekannte oder vertraute arrikatur werden. Er m Miebrigerſtehenden gegenüb n Gruß kaum erwidern und ordentlich grüßen, na grüßt haben. Nie aber ſo 1 Gewiß ſollen wir ja nach der Per⸗ grüßen, einen Unterſchied in unſerer Gruß⸗ 3. B. Hochſtehende, Reſpektsperſonen, ebenſo reumde und Bekannte begrüßen. Auch gegen⸗ Herren anders grüßen, der Gruß, als Herren unter ſelbſt wenn es ſich um recht gute Freunde handelt, ſalopp oder gar zur uß höflich, freundlich und liebevoll bleiben. er ſoll man nie, wie es leider oft geſchieht. oder nur andeuten, ſondern auch ſie voll mentlich wenn r· ſie zuvor achiungsvoll ge⸗ man mit abgewandtem Geſichte grüßen. 8 wirrt ihre ſittlichen und Anſtandsbegriffe. Ebenſo liegt die Sache, wenn man Bücher verleiht. Daher Vorſicht beim Verſchenden oder en n von Büchern, namentlich aber ſolcher, die man ſelbſt nicht nt! Ueberzeuge dich ſtets, wie viel Geld du bei dir trägſt. Es kommt oft vor, daß man bei ſeinen Ausgängen Geld ausgibt, Geld umwechſelt und auch— Geld verliert. Wird ſolches gefunden und meldet man ſich als der Verlierer, ſo iſt die erſte Frage: Wieviel iſt es und worin beſteht es? Da können die wenigſten Menſchen eine ausreichende Antwort geben, weil ſie ſelbſt nicht wiſſen, was und wiepiel Geld ſie bei ſich gehabt haben. Der Finder wird ihnen aber alsdann die Herausgabe des Funde⸗ verweigern oder Schwierigkeiten machen. Aber auch, wenn man ſpäter nachrechnen will, was man ausgegeben hat, muß man wiſſen, welchen Geldbetrag man mit⸗ genommen hat. Nur ſo kann man berechnen, ob die Kaſſe ſtimmt. Gib nie einen Befehl, oh ſeinen Grund und ſeinen Zweck mit anzugeben. Befehlen iſt ſchwerer als gehorchen, ſagt ſchon eine alte Lebenserfahrung, und mit Recht. Denn das richtige und wirkfame Befehlen will mühſam geternt ſein. Eine wichtige Lehre Tage der Einlöſung im Pfandhaus aufbewahrt werden, ſind d Ringe— ſehr beliebt vor allem Trauringe, die viel von m glücklichen Ehen, übereilten Heiraten und vielen anderen traurt Geſchehniſſen erzählen könnten. Sie haben einſt vor dem Alde die Hand der Braut und des Bräutigams geſchmückt und mit ihret funkelnden Scheine zwei Herzen in Liebe entzündet. Heute liege ſie in mattem Glanze, lieblos in kleinen von Stau. überzogen und wartken, bis ſie für ſchmutige Papierſcheine wiede düsgewechſelt werden. Uhren, goldene und ſceden Herren⸗ um Damenuhren, mit und ohne Kette, die verſchiedenſten Fabrikas werden hier aufbewahrt. Sie waren alle einſt ein Schmuck der Weſtentaſche Heute liegen ſie tot, ſtumm. Sie ticken nicht mehr ihre Seele iſt erloſchen, ſeit auch ſie für einen papierenen Lapper hingegeben worden ſind. Ich ſah dort prachtvolle ſilberne Kafſee⸗ ſervice, ſilberne Beſtecke, mehr Gold und Schmuck, als mancher Juwelierladen in unſerer Stadt enthält. Pfänder!— Wollt Ihr noch andere Dinge? O, ich will Euch ein ganzes Orcheſter ausrüſten mit den Inſtrumenten, man könnte einen Handel mit Operngläfern, filbernen Leuchtern, Zigarettenetuis, Weckeruhren und— mehr anfangen! Ich wollte ein ganzes Warenhaus einrichten mit den Kleidern, der Wäſche, den Strümpfen, Mänteln uſw., die in große Sälen, ſäuberlich geordnet nebeneinander ein beſchauliches Daſein friſten. Mit Kleiderpfändern hat es übrigen⸗ ſeine eigene Bewandtnis. Sie ſtammen aus ſehr niederen Schichten. Ma kennen überhaupt keinen anderen Kleiderhaken, als den im Pfand⸗ haus. Der glückliche Beſitzer iſt der Sorge um die Aufbewahrung enthoben und wenn er ſie Sonntags benötigt, löſt er ſie Samstags mit ſeinem Wochenverdienſt aus. Samstags und Sonntags werden einige gute Tage verbracht und am Montag oder Dienstag wandert Rock, Hoſe und Weſte des Kavaliers wieder in die Leihkammer. Monatlich werden gegen 8000 Gegenſtände als Pfand gegeben, von denen aber meiſt—5000 noch im Laufe desſelben Monats wieder geholt werden. So wurden im Monat November für Pfän⸗ der 316 189 Mk. ausbezahlt und für 299 367 Mk. eingelöſt. Im Monat Dezember betrug die für Pfänder ausgeliehene Summe 291333 Mk., während die Einlöſung 369 230 Mark betrug. An Gebühren werden bei Einbringung eines Pfandes 10 Pfennige Einſchreibegbühr er⸗ oben. An Zinſen und Geſchäftsgebühren werden 10 Prozent des Darlehens im Jahre berechnet. Die Pfandſcheine laufen 12 Monate. Eine lange 5 0 die die Aufgabe des Taxators beſonders in der jetzigen täglich ſchwankenden Wirtſchaftslage ſehr erſchwert. Es it beabſichtigt, die Gebühren für die Beleihung zu erhöhen, da ſich 90n ſtädtiſche Leihamt mit den jetzt gültigen Sätzen nicht mehr erhalten kann. Es hatte in den Vorkriegsjahren ein Kapital von etwa einer halben Million Mark angeſammelt, das aber jetzt faſt gänzlich auf⸗ gebraucht iſt. Berlin hat den Zinsſatz übrigens ſchon auf 24 Praz. erhöht. Die Beleihungsfriſt ſoll dagegen vorausſichtlich auf 6 Monats beſchränkt werden. Der Taxator iſt übrigens der einzige Mann, der ſich immer noch einem unerſchütterlichen Optimismus hingibt und feſt an einen wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg glaubt. Die goldene Uhr z.., die einer zum Verſatz bringt, koſtet im Laden mindeſtens ihre 2 braunen Scheine, im Zeughaus gibt man dir höchſtens 300 ſogenannte deutſche Mark. Mag auch der Dollarkurs noch ſo hoch klettern, mag das Gold noch ſo im Werte ſteigen, der Tarator meint, man könnte nicht wiſſen„ es könnte doch eines Tages. ler vollendet. den Satz nicht, will aber wohl ſagen: vielleicht ſteigt die Mark wieder! — Glücklicher Mann!) Die Kunden ſind anderer Anſicht. Sie über⸗ laſſen ihm das goldene Wertobjekt und wiſſen, daß ſie in 12 Monaten wohl nominell denſelben Betrag zurückbezahlen werden, in Wirklich⸗ keit aher viel weniger, denn die Mark fällt, davon ſind auch die⸗ Pfandhauskunden überzeugt. Noch eines: Ein Gang ins Pfandhaus iſt ſchwer, obwohl er 2 nach der Anſicht der dort beſchäftigten Beamten nicht ſein ſoll; cler eigentümlich iſt es, daß, wenn man dieſes graue Haus derläßt, immer einer jener Bekannten„zufällig“ dort vorbeigehen muß, von denen man hier am allerwenigſten geſehen ſein möchte. J.& Konſnlatsdienſt. Der von der Republik Liberia zum Generen⸗ konſul ad interim für Deutſchland beſtellte Herr Charbes E. C3g⸗ 1 in Hamburg iſt einſtweilen zur Ausübung konfulariſcher VBo⸗ ugniſſe in Baden e worden. Dod. Weitere Schnellzugseinſchräukungen. Zwiſchen Ulm 1 München entfallen mit ſofortiger Wirkung Schnellzug D 23 2 ab 11 15 München an.30 Uhr) und Schneilzug D 60(Mu ab.05 Uhr, Ulm an.32 Uhr). Ferner entfallen zwiſchen 5 acker—Stuttgart—NürnbergEger und umgekehrt ſeit geſtern Schnellzüge D 117 und D 118. Auf der badiſchen Strecke führen daher die Züge D 117 und D 118 nur durchlaufende Wagen Karks⸗ ruhe—München und zurück, die ab Mühlacker auf Schnellzug D 38 bezw. von D 52 übergehen. Staatsprüfung für den mittleren hochbaukechniſchen Die⸗ Die nachſtehend genannten Prüflinge haben die im 12 abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren hochbautechniſ Dienſt beſtanden und hierdurch die Bezeichnung„ſtaatlich geprüfter VBaumeiſter“ erlangt: Baudreyl, Karl riedrich, aus Mannheim, Dend er. 1 aus Heidelberg, är tner, Peter, aus Schönau bei Heidelberg, Kru 35 Heinrich Georg, aus Mannheim, Müller, Emil Wilhelm, aus! einheim, Schwaninger, Mtus; aus Mannheim. Die Gri ee iſt, wie wir hören, ſtark abgeflaut. Die meiſten Erwa ſenen, die von der Seuche befallen wurden, gehen bereits wieder ihrer Geſchele dung nach. Die 755 der Todesfälle, die unmittelbar auf Grippeerkrankung zurückzuführen war, iſt im Vergleich zu früheren Jahren 5 ſehr gering. Wenn man allerdings berückſichtigt, daß in den Monaten September und Oktober ungewöhnlich wenig Sterbefälle vorgekommen ſind, dann iſt dabei iſt unter anderm die, daß man nie einen Befehl geben ſoll, ohne ſeinen Grund und ſeinen Zweck mit anzugeben. Denn oft er⸗ ſcheinen die bloßen, unbegründeten Befehle dem Befohlenen wider⸗ ſinnig oder überflüſſig, und ſo wird er ihnen nur widerwillig oder nachläſſig nachkommen, wenn nicht ſogar ignorieren. Weiß er aber die Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit derſelben, ſo wird er ihnen mit weit mehr Eifer und Nachdruck nachkommen. 155 Gib auftaktloſe Fragenkeine direkte Antwort. Wohl an jeden iſt ſchon einmal eine ſog. taktloſe Frage geſtellt wor⸗ den, und der Gefragte hat die peinliche Ungewißheit gehabt, wie er ſich ſolchen Fragen gegenüber verhalten, insbeſondere, ob und was er antworten ſoll. Eine allgemein gültige Anweiſung läßt ſich nun dahin geben, daß man niemals auf taktloſe Fragen direkt antworten ſoll; man kann ja, wenn man nur irgend Gewandtheit beſitzt, leicht ausweichen. Im übrigen aber kommt es auf den Einzelfall an. Auch ein ſonſt taktvoller Menſch kann entgleiſen und einmal eine taktloſe Frage ſtellen. Deingegenüber verhält man ſich am beſten, wenn man die Frage gänzlich unbeachtet läßt und ein Geſpräch über andere Dinge anfängt. Iſt aber eine ſolche Frage von einem immer takt⸗ loſen Menſchen geſtellt, ſo ſehe man ihn nur ſcharf an, wende ſich 2 12 ab und ſchweige. Kutt und Wiſſen. ze Baden⸗Badener Kunſtbericht. Das Vadener Kurhaus war über die Weihnachtstage wieder der Schauplatz zahlreicher und be⸗ merkenswerter Kunſtveranſtaltungen. An einem der Vorabende des FJeſtes gab der Badener Chorverein ſein 23. Konzert. Es ſtand, der weihnachtlichen Zeit entſprechend, im Zeichen Joh. Seb. Bach's. Des Altmeiſters Brandenburgiſches Konzert Nr. 4 in Gedur, womit das Städt. Orcheſter den Abend einleitete, fand in der Bach'ſchen Originalbeſetzung eine vollendet ſtilgemäße Wieder⸗ gabe. Gleich Rühmenswertes läßt ſich von dem vokalen Teil des Programms ſagen. Die Kantate„Liebſter Jeſu, mein Verlangen“ und noch mehr das„Weihnachtsoratorium“ zählen wohl, wenn ſo wie hier den Intentionen ihres Schöpfers getreu zur Ausführung gebracht, zu den ſchwierigſten aber auch herrlichſten Werken der geiſtlichen Muſik. Eine glückliche Auswahl von Soliſten: Luiſe Lobſtein⸗Wirz⸗Heidelberg, Maria Kunz und Anton Koßmann⸗ Frankfurt a.., Fritz Haas⸗Stuttgart, vereinigten ihre Stimmen im Wechſel mit Chor und Inſtrumenten zum jauchzenden Preis des Gottesſohnes.— Die Städt. Schauſpiele brachten ihren Spielplan durch Aufführung zweier phantaſievoller Märchenſpiele: Carlo Gozzi's„Turandot“ und Ludwig Berger's„König Droſſelbart“ mit der Weihnachtsſtimmemg in Einklang. Ihren eigenen Reiz haben die vom Dramaturgen Dr. Grußendorff jeweilt an den Feſttagen im en en Nieen 98 eee NC. 4. Seite. Nr. 5. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Mittwoch, den 4. Januar 1922. 5 die anſteigende Kurve in den Monaten November und Dezember verhältnismägig ſteil. Die ſchwankende Witterung trägt allerdings nicht zur Beſchleunigung des Heilungsprozeſſes bei. Der Regen, der noch im alten Jahr recht zaghaft einſetzte. dann aber ſtärker wurde und infolgedeſſen den Rhein⸗ und Neckarwaſſerſtand recht günſtig beeinflußte, hat wieder aufgehört. Gleichzeitig iſt die Temperatur heträchtlich zurückgegangen. ie Höchſttemperatur, die am Montag noch 11,5 Grad Wärme betrug, a10 in der verfloſſenen Nacht auf 0,7 Grad Celſius unter Null zurück. Heute morgen wurden 0,4 Grad Celſius Kälte feſtgeſtellt. Im Intereſſe der Kranken und Rekonvales⸗ zenten iſt zu wünſchen, daß die trockene Witterung andauert. An⸗ dererſeits äber muß geſagt werden, daß die Beſſerung des Waſſer⸗ ſtandes nicht allzu bedeutend iſt hein und Neckar brauchen zur Erreichung normaler Verhältniſſe noch beträchtliche Zufuhren. veranſtaltungen. O. Die Liederhaue veranſtaltete am 2. Weihnachtsfeiertage nachmittags für die Kinder der Vereinsmitglieder im Friedrichs⸗ park eine ſchone Weihnachtsfeier. Herr Fr. Weinreich begrüßte die Kleinen mit herzlichen Worten, die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes ſtark betonend. Frl. Anna Marx ſprach mit guter Belonung den Feſtprolog, während Herr Feix durch ſeine Ungezählten guten Witze die Kinder 15 nicht mehr aus dem Lachen kommen ließ. Der kleine Franzel Weinreich zeigte durch ſeinen Klaviervortrag„Waidandacht“ mit dem Motip„Früh morgens, wenn die Hähne kräh'“, daß er fleißig gelernt und ſich ſchon an ſchwerere Sachen heranwagen darf, zumal er das umfangreiche Stück aus dem Gedächtnis ſpielte. Ebenſo konnte ſich der kleine Phil. Zimmermann mit ſeinen beiden Geigenſolis, begleitet von Fräulein Fiſcher,—870 laſſen. Beſonders glänzten aber die Augen der Kleinen und Kleinſten bei dem nun folgenden Theater⸗ ſtück„Die beiden Rupprechte“. Die Waldkobolde Muck, Puck, Pick, Pack(Albert und Kurt Boſſert, Emma Fitzer, Anna Mar x und der kleine Doſch, eine Nummer für ſich), ſowie die beiden Waldkinder Hans Nenninger und Eliſab. Hermann ſpielten ihre Rollen glänzend. Frl. Doſch als Weihnachtsengel und Frl. raun als Chriſtktind gaben ihr Beſtes dazu. Daß die beiden Rupprechtsdarſteller(Herren Ratgeber und Haag in vorzüg⸗ licher Maske und trefflichem Spiel bei den Kindern beſonders Ein⸗ druck machten, iſt ſelbſtverſtändlich. In langer Polonaiſe zogen letztere dann an den beiden geſtrengen Herren vorüber, um ſich von ihnen mit Brezeln und Guzeldüten beſcheren zu laſſen. Dieſe waren in überreicher Zahl von Vereinsmitgliedern geſtiftet worden. — Abends 7 Uhr fand im ſelben Saal die Weihnachtsſeier für die Großen ſtatt. Nach dem Chor„Hymne an die Nacht“, welche unter der ſicheren Leitung des Chormeiſters Herrn Friedr. Gel⸗ lert tonſchön zum Vortrag gebracht wurde, ſprach der ſtellver⸗ tretende Präſident, Herr Ludwig Walter, von den Weihnachts⸗ wünſchen Aller, daß nun endlich einmal wieder wahrer Frieden auf Erden einkehren möge. Das noch ſehr jugendliche Frl. Beck ſpendete mit ihrer hellklingenden Sopranſtimme einige Lieder: „Das Zigeunerkind“ und„Wiegenlſed“ von Humperdink. Die beiden Vereins⸗Doppelquartette brachten ihre ſchönſten Weiſen in abge⸗ rundeter edler Tongebung zum Vortrag, wobei das„Stilleben“ von Kirchl„Der Schmied“ wiederholt werden mußte. Herr Rat⸗ geber ſpendete mit ausdrucksvoller wohltönender Stimme die Baritonſolis„Der letzte Gruß und„An Roſe“. Die Vereins⸗ humoriſten holten tief aus mit ihren Vorträgen. Herr Feix hatte ſich extra den billigen Jakob von der Leipziger Meſſe ver⸗ ſchrieben. er arme Schneider Fips des Herrn Schramm war natürlich, daß die Heiterkeit kein Ende nehmen wollte. Carl uck bot wieder Kabinettſtückchen mit ſeinem Großpapa und Groß⸗ mama aus der guten alten Zeit, ebenſo mit dem Prolog aus Balagzo. Maske und Spiel, wie immer, unübertrefflich. Den Schluß des gediegenen Programms bildete das Theaterſtück„Ein Toilettegeheimnis“ oder„Louiſe, Du biſt blaß“. Frau Reichle⸗ RNüller, Frl. Kurz, ſowie die Herren Ußer und namentlich Fr. Häslein teilten ſich hierbei in die Ehren eines flotten Zu⸗ ſammenſpiels. Die erſtere feierte an dieſem Abend auch zugleich den Jahrestag ihrer 25jährigen Mitwirkung bei den Vereinsfeſtlich⸗ kerten. Unter dankbarer Würdigung ihrer uneigennützigen Wirk⸗ keit überreichte ihr Präſident L. Walter ein prachtvolles bukett. Den Leiſtungen der Hauskapelle ſei auch rühmend — Unter Leitung des Herrn Tanzlehrer Pfirrmann ſodann ein flotter Tanz, der zum Leidweſen der Jugend wegen der Polizeiſtunde nicht lang ausgedehnt werden konnte.— Am Neufahrsabend verſammelten ſich die Mitglieder im Vereins⸗ lokal„Ballhaus“ zu einem gemütlichen Abendſchoppen. Präſident L. Walter entbot den Erſchienenen einen frohen Neufahrsgruß und gab einige angenehme Ausblicke ins neue Jahr, wonach die Oiederhalle nunmehr kalendermäßig in ihr 30. Jubiläumsſahr ein⸗ —25 ſei und bald mit den Vorbereitungen für die im Herbſt kattfindenden ffeierlichkeiten begonnen werde. Fritz Weinreich, welcher erſtmals wieder erſchienen war, ſprach mit herzlichen Worten dem Verein den Dank der Familie Weinreich aus für die Ghrungen weſche dem heimgegangenen Präſidenten gezollt wurden. Im Laufe des Abends wurden für den Jubiläumsfonds namhafte Stiftungen überreicht. Winterſonnenwendfeier. Von der Freireligißſen Gemeinde Mannheim und dem Ludwigshafener Kartell der freigeiſtigen Vereine wird mitgeteilt: Heute Mittwoch abend veranſtaltet das Kartell der freigeiſtigen Vereſne Ludwigshafen in Verbindung mit der Frei⸗ religiöſen Gemeinde Mannheim in den Sälen des ſeinem Revolver erſchoſſen. lich, ſo wird auch dieſes Mal wieder ein außerordentlich reichhaltiges Programm die Feier verſczönen. Die in Ausſicht genommenen Auf⸗ führungen von Goethes„Prometheus“ und Wildenbruchs„Hexen⸗ lied“ werden eine beſondere Anziehungskraft ausüben. Das vorteil⸗ hafteſt bekannte Konzertorcheſter E. V. Ludwigshafen(Leitung Kon⸗ zertmeiſter Burow) wird Konzertſtücke von Wagner, Beethoven uſw. zu Gehör bringen. Den Sologeſang hat die Sopraniſtin Frl. Emet übernommen. Das Feſt, deſſen Ergebnis der Unterſtützung armer Gemeindekinder zugute kommen ſoll, wird ſich dem letztjähri⸗ gen außerordentlich gut beſuchten würdig an die Seite ſtellen. neweree. Spielplan des Natlonal-Theaters Neues Theater Jan. 3 Vorstellung 8 Vorstellung 1 4. M. 22 A.. Schneewinchen 3½, Der Vetter aus Dingsda7 12 Ju. v. Sehneewülchen 7 5..24 A Tannhäuser 6 6. F. vpfi] D Zum Besten der Pensions- austalt: Die armseligen Besenbinder 7. S. 24 B Undme 7 Potasch u. Perlmutter7 8. S. 22 An.] Der Zigeunerbaron 2 240 Der Troubadour 7 Menagerie 7³ Kommunale Chronik. *Kleine Mitteilungen. Nach dem ſtädt. Voranſchlag ſind in Pforz⸗ heim nur drei ſtädtiſche Betriebe in der Lage, Ueberſchüſſe abzullefern und zwar das Waſſerwerk 100 000 Mark, das Elektrizitätzwerk 1 Million und das Gaswerk 1 300 000 Mark, Alle ührigen Betriebe erſordern ſo hohe Zuſchüſſe, daß die Verpflegungsſätze im Kränkenhaus, die Badepreiſe, die Gas⸗, Strom⸗ und Waſſerpreiſe wiederum erhöht werden müſſen. Der un⸗ gedeckte Aufwand beträgt 15 Millionen Mark; zu ſeiner Deckung iſt die Erhöhung der Umlage aus dem Liegenſchafts⸗ und Betriebsvermögen von 1,.62 Mark auf 2 Mark von je 100 Mark Steuerwert notwendig.— In Kehl wurde in der letzten Bürgerausſchußſitzung ein Kredit von 100 000 Mark zur Beſchaffung von Zement⸗ und Tonröhren für Er⸗ ſchließung weiteren Baugeländes auf der Kommiſſionsinſel bewilligt. Ge⸗ nehmigt wurde außerdem die Ausſtockung von 12 Hektar Wald. Während der Debatte über die ſtädtiſche Beſoldungsſatzung verließen einige Mit⸗ glieder des Bürgerausſchuſſes die Sitzung, da die Kinderzulage abgelehnt wurde. Aus dieſem Grunde mutte die beſchlußunfähig gewordene Ver⸗ ſammlung aufgehoben werden.— Der Bürgerausſchuß von Säh⸗ lingen bewilligte für die Gemeindebeamten und Gememdebedienſteten Gehälter in Höhe von 90 000 Mark, d. h. 40 000 Mark mehr gegenüber dem bisherigen Stande. Für diejenigen Motorenbeſitzer, welche ihre Mo⸗ tore während der Beleuchtungszeit laufen laſſen, wurde eine Strafe von fünfzig Mark, im Wiederholungsfalle von 100 Mark und im weiteren Wieder⸗ holungsfalle ein Stromentzug von vierzehn Tagen beſchloſſen. Es wurde beſchloſſen, dem Anzeiger eine Gebühr in Höhe der Hälfte der Strafe zuzu⸗ ſichern.— Der Bürgerausſchuß von St. Georgen hat die im Oktober beſchloſſene Einführung der Lehrmittelfreiheit bei der Volksſchule wieder aufgehoben, da die Koſten auf 30 000 Mark geſtlb ſind.— Dem Beſchluß des Volksſchulausſchuſſes auf Einſtellung eines freireligiöſen Leh⸗ rers auf Oſtern 1922 hat ſich in Konſtanz der Stadtrat angeſchloſ⸗ ſen. Zur Zeit beträgt die Zahl der fretreligtöſen Volksſchüler 56.— Der Stadtrat von Kaiſerslautern bewilligte zur Erbauing von weiteren Wohnungen im Jaujahe 1922 4 100 000 Mark.— Das Geburts⸗ haus von Juſtus von Liebig iſt in den Beſitz der Stadt Darmſtad! übergegangen. Das Haus Große Kaplaneigaſſe 28 iſt baufällig, ſo daß es zurzeit nicht mehr bewohnt wird. Die Stadtverordnetenverſammlung be⸗ bewilligte die Mittel für Erhaltung des Hauſes.— Die Stadtverord⸗ netenverſammlung von Aachen bewilligte zur Ausarbeitung eines Projektes, betreffend den Rhein⸗Maas⸗Schelde⸗Kanal, welches das Wirtſchaftsgebiet der Stadt Aachen durchſchneſdet, einen Kredit von 150 000 Mark. Ferner beſchloß die Verſammlung die Begebung von%ggigen Schuld⸗ verſchreibungen im Betrage von 12 000 000 Mark.— Mit der Leitung des Krankenhauſes in Maulbronn hat der Bezirksrat Dr. med. Spieth, bis jetzt Aſſiſtenzarzt an der chiruroiſch⸗gynäkologiſchen und geburtshilflichen Abteilung des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Ulm, betraut. Aus dem Lande. ):( Heidelberg, 4. Januar. Die Polizei hat eine dreiköpfige Diebesbande, die ſich aus einem 31jährigen Monteur aus Liel, einem 21jährigen Schloſſer aus Gottenheim und einer 20⸗ jährigen Dienſtmagd aus Reichenbach zuſammenſetzt, verhaftet. Eine ſehr große Diebesbeute, die hauptſächlich aus Diebſtählen in Badenweiler und Oberweier herrührt und einen Wert von vielen tauſend Mark darſtellt, konnte beſchlagnahmt werden. Weinheim, 4. Jan. Der etwa 60 Jahre alte Dienſtmann Auguſt Mayer hat ſich geſtern nacht in ſeiner Wohnung mit Der Beweggrund beſtand darin, daß ihm ein zum Transport nach dem Hauplbahnhof übergebenes wertvolles Paket unterwegs vom Handwagen entwendet worden war. Mayer war ein gew ſſenhafter, ſehr arbeitſamer Mann. ):( Pforzheim, 4. Jan. Beim Schneeſchuhlaufen in den Bergen iſt Oberrealſchulprofeſſor Heinr. Schork tödlich verunglückt. Profeſſor Schork hatte mit Stadtbaumeiſter Seibel von hier zu Beginn der Schulferlen einen Ausflug ins Gebirge unternommen. In den Stubaier Alpen(Tirol) wurden die Beiden am 30. Dezember von einer Lawine überraſcht. Während Stadtbaumeiſter Seibel mit dem Leben davonkam, wurde Schork von der Lawine verſchüttet und erlitt den Erſtickungstod. Pforzheim, 4. Jan. Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich auf dem—— des Hauſes Weſtli Karl⸗Friedrich⸗ Friedrichsvarkes eine Winterſonnwendfeier. Wie alljähr⸗ Straße 67. Eine große Schreinerei, die ihren Betrieb verlegt, mrnrnmmnne eeeee en feſern.„Moderne Hymnendichtungen“ von Rilke, Bleichers Pädagogium für Tonkunſt wird am Montag, den Vecker Rubiner, Haſenclever, Engelke u.., durch Anna Kohler und Emil Grunauer ſehr eindrucksvoll zum Vortrag gebracht, Feler⸗ zagsklänge aus der Symphonie der modernen Geoankenwelt, bil⸗ deten den Inhalt der letzten Morgenveranſtaltung, welcher Karl Salomon mit dem Vortrag einiger Orgelwerke von Reger und Liſzt einen ſtimmungsvollen muſikaliſchen Rahmen gab.— Als Feſt⸗ vorſtellung des erſten Weihnachtstages ging auf der Kurhausbühne Shakeſpeare's Königsdrama„Richard II.“ in Szene. Oberſpiel⸗ leiter Nax Brückner hatte dieſe Tragödie eines ſchwächlichen, durch Schmeichlergezücht verderbten Königtums von Gottes Gnaden in 17 ſich folgende Bilder von dramatiſcher Belebtheit gebracht. Die Darſtellung vollzog ſich in einem einheitlichen Guß, und mochte man auch im einzelnen mit den Vertretern der Hauptrollen— Karl Schäfer als König Richard und Otto Provence als Boling⸗ broke— in der Auffaſſung nicht einig 5—5 als Ganzes bewegle ſich die Aufführung auf beachtenswerter Höhe.— Der beſonderen Gunſt des Publikums erfreute ſich die Erſtaufführung des darauf⸗ folgenden Abends. Karl Rößler's 1917 entſtandenes Luſtſpiel„Die beiden Seehunde“ hatte hier wie anderwärts einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg zu verzeichnen. Und das mit Recht! Endlich wleder ein Stück, in dem der Witz nicht bei den Haaren herbei⸗ gezogen und durch allerlei eindeutige Zweideutigkeiten gepfeffert iſt. Jeder kriegt darin in der liebenswürdigſten Weiſe ſeinen Treff, vom Fürſten bis zum Dienſtmann. Geſpielt wurde, daß man ſeine helle Freude daran hatte, vor allem von Otto Provence, trotz ſeiner in der erlittenen ſchmerzhaften Beinver⸗ letzung, desgleichen von Willy Meyer⸗Sanden, beide in der wechſel⸗ ſeitig getauſchten Rolle als Fürſt und Dienſtmann.— Ihren Höhepunkt erhielt die Weihnachtswoche durch eine glänzende Auf⸗ führung der Beethoven'ſchen Oper„Fidelio“. Oft und ſtets gern geſehene Gäſte beſcherten mit 5 Kunſt dem Badener Pub⸗ likum die ſchönſte Feſtesgabe. Die Beſetzung war im weſentlichen die gleiche wie bei früheren Aufführungen: Hugo Voiſin als Don Fernando, Joachim Kromer(für den erkrankten Hans Bahling) als on Pizarro, Wilhelm Fenten als Kerkermeiſter Rocco, Otto anger(Opernhaus Frankfurt) als Floreſtan. In der Partie der eonore hörten wir erſtmals Charlotte Viereck⸗Kimpel vom Staats⸗ theoater Dresden, eine Sängerin, die ihr klangvolles, wunderbar modulstſonsreiches Draan mit geradezu inſtrumentaler Virtuoſttät zu handhaben weiß. Eines beſonderen Lobes wert iſt die Leiſtung des CThors; er löſte ſeine ſchwierige Aufgabe, obwohl unſeres Wiſſens die Oper in Mannheim ſeit längerer Zeit nicht mehr ge⸗ geben worden iſt, mit beſtem Gellngen. Das völlig ausverkaufte Haus dankte den auswärtigen Künſtlern wie auch dem ein⸗ ßeimiſchen Orcheſter und deſſen verdienſtvollem Leiter, Muſik⸗ direktor Paul Hein, durch ſtürmiſchen Beifall und oftmaſigen Her⸗ 2 . 9. Januar, den Unterricht wieder aufnehmen.(Näheres ſ. Anzeige.) Elſaß⸗Cothringer⸗Tagung in Heidelberg. Bei der Mitte Je⸗ bruar in Heidelberg ſtattfindenden Tagung des Verbandes Elſaß⸗ Lothringer Studenten⸗Bünde wird ein Feſtakt in der Univerſität mit Prof. Oncken als Hauptredner den Mittelpunkt bilden. An öffent⸗ lichen Veranſtaltungen ſind feſtgeſetzt: Ein Konzert, die Aufführung von Lienhards„Gottfried von Straßburg“, im Stadtthea⸗ ter, ein Elſaß⸗Lothringer Dichterabend mit Lienhard, Marie Hart, Abel, Iſemann u. a. und der Vortrag von Gottfried von Straß⸗ burgs„Triſtan und Iſolde“ durch Friedrich Erhard. Hochſchulnachrichten. Geheimrat Profeſſor Dr. Erich Marks, der berühmte Münchener Hiſtoriker wird den vom preußiſchen Kultusminiſterium an ihn ergangenen Ruf an die Berliner Univerſität als Ordinarium für neuere Geſchichte ſolgen. Der Gelehrte, deſſen Weggang von der Münchener Hoch⸗ ſchule einen ſchmerzlichen Verluſt bedeutet, gedenkt, Oſtern nach Berlin überzuſiedeln.— Das Kultusminiſterium hat dem Profeſſor für Literaturgeſchichte Dr. Borchert einen Lehrauſtrag für Theaterweſen an der Münchener Univerſität erteilt. Jubiläum des VBerlages Georg Stilke. Die bekannte Verlags⸗ buchhandlung Georg Stilke in Berlin konnte am 1. Januar 1922 auf ihr 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Notlage des Mozarkeums. Das Kuratorium des Kon⸗ ſervatoriums Mozärteum kündigt am 1. Januar infolge der voll⸗ kommen unhaltbar gewordenen finanziellen Lage des Konſerva⸗ torlums ſämtlichen Lehrkräften und den ſonſtigen an der Schule an⸗ geſtellten Perſonen zum 1. Juli 1922 und beſchloß erneut, nächdrück⸗ lich die Verſtaatlichung des Konſervatoriums zu verlangen. Am 1. Januar konnte nur die Hälfte der Gehälter ausbezahlt werden, wo⸗ mit die Kaſſen gänzlich erſchöpft waren. Eiue zoologiſche Expedition in die Zaharg. Ein junger ſchot⸗ tiſcher Naturforſcher und Reiſender, Auguſt Buchanan, bricht in der Zeit zu einem kühnen Unternehmen auf; er will nämlich die Wüſte Sahara durchkreuzen, um für die zoologiſchen Sammlungen des Lord Rothſchild neues und unbekanntes Material zu ſammeln Das Innere der Wüſte iſt bisher zu dieſem Zwecke noch niemals durchforſcht worden, und es iſt zu erwarten, daß man hier intereſſante Tierarien finden wird, von denen man noch nichts wußte, Die größte Gefahr droht dem Reiſenden von den Räuberbanden, die die Sahara unſicher machen und im wahrſten Sinne des Wortes„Halsabſchnei⸗ der“ ſind. Buchanan hofft rit dem Führer dieſer Räuberbanden, Schu⸗Schin⸗Scho zuſammen 9 winnen. Er würde dann ſeine wiſſenſchaftlichen Arbeiten ungeſtört vollbringen und auch den ſeltſamen Spuren vergeſſener Kulturen nachgehen, die ſich in dieſer ſo wenig bekannten Wüſte befinden. reffen und ſeine Freunbſchaft zu ge⸗ hatte, um ihre Maſchinen aus dem dritten Stockwerk hinablaſſen zu können, einen Flaſchenzug am Fenſter der Schmuckwarenfabrik Gebr. Fend im vierten Stock angebracht. Als nun der Werkmeiſter der Firma Gebr. Fend, Wilhelm Gohninger, nachſehen wollte, ob man bald fertig ſei, brach der Flaſchenzug plötzlich zuſammen und der Werkmeiſter ſtürzte kopfüber aus dem Fenſter auf einen großen etwa 30 Zentner ſchweren Leimofen, den man gerade hinunterließ. Schwerverletzt wurde Gohninger ins Kranken⸗ haus gebracht. «Meßzkirch, 3. Jan. Bei einem Wirtshausſtreit in Stah⸗ ringen wurde der Landwirt Oskar Stocker von einem Bahn⸗ arbeiter derart mit einem Bierglas auf den Kopf geſchlagen, daß er ſchwere Verletzungen erlitt und ihnen erlag B Vom Bodenſee 4. Jan Der alte Bahnchof in Lindau wurde auf Abbruch zum Preiſe von 135 000 Mark an die Lindauer Bauunternehmer verkauft; mit den Abbrucharbeiten iſt bereits be⸗ gonnen. Das noch verwendbare Material wird bei Neuerſtellungen wieder verwendet. Anfang nächſten Monats wird der Abbruch be⸗ endet ſein. Die alte Einſteighalle kommt demnächſt zur ſern rung; ſie bleibt noch ſo lange in Benützung, bis die neue Halle fertig⸗ eſtellt iſt.— Der Lachsfang im Rhein iſt ziemlich beendet. Die änge wanderten nach Frankreich(4 Franken das Pfund) und in die ae(3 Franken das Pfund). Aus der Pfalz. Mahnruf des bayeriſchen Handelsminiſteriums zur Kohlennol. ONB. München, 3. Jan. Das bayeriſche Handelsminiſterium weiſt in einer Mahnung an die Verbraucher darauf hin, daß die Zufuhr von Kohlen aus dem Ruhrgebiet und Overſchleſien infolge des Eiſenbahnerſtreiks und einer bedrohlichen Verſchärfung der Verkehrslage ſeit einiger Zeit nahezu unterbunden iſt. Es wird daher äußerſte Sparſamkeit im Verbrauch von Brennſtoffen bei Benußung von Gas und Elektrizität dringend geboten und dieſe Sparſamkeit 5 Pflicht eines jeden Verbrauchers. Der Betrieb der öffentlichen rke läßt ſich zum größten Teil nur durch Beſchlag⸗ nahme aufrecht erhalten, und wegen der möglichſt ſchonenden Dur⸗ führung dieſer Beſchlagnahme wurde mit der Induſtrie bereits Fü lung genommen. Sollte die Transportlage ſich nicht beſſern, ſo würden noch tiefer eingreifende Maßnahmen nicht zu umgehen ſein. Eine vorſichtige Einteilung der Verwendung der Brennſtoffe iſt da⸗ her nandaic für alle Großverbraucher ringlich notwendig. R. Cudwigshafen, 4. Januar. Auf einer Verſammlung, die am 2. Januar in Kaiſerslautern ſtattfand, beſchloſſen die Stadt⸗ und Schulhausmeiſter der Pfalz, ſich zu einem Pfalzver⸗ band zuſammenzuſchließen. Die Lage der Hausmeiſter wurde ein⸗ gehend beraten und eine gleichmäßige Einreihung in die Beſoldungs⸗ gruppen gefordert. Ferner wurden ſonſtige allgemeine Berufsfragen erörtert und über die Nebenbeſchäftigungs⸗ und Entſchädigungsfragen beraten. Auch die Bildung einer Fachgruppe wurde in den Kreis der Erörterungen einbezogen. Zum erſten Vorſitzenden des neuen Pfalzverbandes wurde der Vorſißende des Hausmeiſtervereins L wigshafen, Herr Heinrich Harkmetz(Gräfenauſchule) gewählt. ONB. Oppau, 3. Jan. In dem von der Exploſion zerſtörten und jetzt wieder hergeſtellten Mozart⸗Schulhaus begann wieder der Unterricht. Hoffentlich werden die anderen Schulhäuſer auch b fertig, damit der Schulunterricht wieder regelmäßig ſeinen Fortgang nimmt, denn es wäre für die Schuljugend ſehr von Vorteil. R. Frankenthal, 4. Jan. Hier und in den Orten an der heſſiſchen Grenze häufen ſich zuſehends die Verſuche, Käſe in größeren Mengen ins Heſſiſche zu verſchieben. Es vergeht faſt kein Tag mehr, wo nicht einer der Käſehändler dingfeſt gemacht wird R. Frankenthal, 3. Jan. Ein Automobilunglück ereignete ſich geſtern nachmittag auf der Landſtraße nach Edigheim. Das Krankenautomobil der Arbeiter⸗Sanitätskolonne hier war auf einem Krankentransport nach Oppau unterwegs. Infolge des ſtarken Stur⸗ mes wurde es an der gefährlichen engen Kehre der Straße an der ſogenannten Schwarzen Brücke abgetrieben, kam ins Schleudern und ſchlug gegen einen der alten Bäume, wo es zum großen Teil zer⸗ brochen liegen blieb. Von den vier Inſaſſen wurden drei leichter, einer ſchwer verletzt. ONB. Speyer, 3. Jan. Zur Landesſammlung für Kriegsbeſchä⸗ digte und Kriegshinterbliebene ſind bereits namhafte Beträge einge⸗ gangen, u. a. Spenden von Gebr. Röchling, Ludwigshafen a. Rh⸗ 10 000, Gebr. Giulini, Ludwigshafen, 10 000, Peter Mono⸗ guigoon, Pirmaſens, 5000 J1, Gebr. Gienanth, Eiſenberg, 5000% Gebr. Heß Speyer, 2000 l. Gerichtszeitung. Manngeimer Straffammer. Einen Ballen Sumatratabak im Gewichte von 75 Kg. und im Werte von 12 000 Mark holten in der Nacht vom 8. zum 9. Noy. ds. Js. in Hockenheim zwei junge Burſchen, Abolf Fu Guſtab Auer, aus dem Magazin der Firma Krämer. Dder 17⸗ jährige Hermann Völker, den ſie darüber befragt hatten, ob bei Krämers etwas„zu machen“ ſei, hatte 75 den Platz des Ballens verraten und ihnen geſagt, daß zuerſt das Drahtgitter eines Fenſters im dritten Stock zu durchſchneiden und dann die Scheibe einzuſchlagen ſei. Auch hatte er ihnen eine Drahtſchere verſchafft und ſich als Vergütung 1000 M. von dem Erlös verſprechen laſſen. Wegen des Verkaufs des Tabaks hatten ſich Fuchz und Auer an den Fimmermann Hermann Rauſch gewandt, der ſchon wegen Betei⸗ ligung an ſolchen Geſchäften zweimal Erfahrungen mit dem Gerich gemacht hatte Rauſch hatte ihnen empfohlen, den Tabak zuerſt in die Sportshütte beim e ſchaffen, das taten die Diebe aber nicht, ſondern warfen ihn über die Mauer in den Hof der Eltern von Rauſch. Als deſſen Mutter morgens den Ballen fand, 8 Rauſch 37 zur Gendarmerie und gab als mutmaßlichen äter einen gewiſſen Karl Zimmermann an, doch war der Gen⸗ darmerie die Sache gleich verdächtig, und ſie nahm Rauſch ſofort mit ins Kittchen. Er wurde zu 9 Geſängnis, Völker zu 6 Monaten und Fuchs und Auer zu je 3 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Verteidiger:.⸗A. Malß ch. Sittlichkeitsverbrechen und Erpreſſung laufen in der Gerichts⸗ praxis oft nebeneinunder. Durch 59 de e Handlungen, die ein in der Meerſeldſtraße wohnender 58 Jahre alter Arbeiter, Richard ., mit dem achtjährigen Söhnchen eines Hausgenoſſen, des Kauf⸗ manns Max., vornahm, ergab ſich das Kind geheimen Gewohn⸗ heiten, durch die es körperlich ſehr herunterkam. Als die Eltern den Urſprung des Laſters entdeckten, das eine Erholungskur des Knaben notwendig machte, forderte Z. von R. eine Entſchädigun von 10 000., die R. auch durch Verpfändung ſeiner Möbel auf⸗ brachte. Dagegen., was Z. we ter verlangte, die Unter⸗ — eines ſchriftlichen Verſprechens, für den Fall, daß ſich das finden des Knaben nicht beſſere, auf Lebenszeit für dieſen Unter⸗ haltungskoſten zu bezahlen. R. ſtand nun wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens, Z. wegen Erpreſſung unter Anklage. R. wurde zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, Z. von der Anklage der Er⸗ elgelrechen. Sagan ten des 91 ſiel das Zeugnis des be⸗ handelnden Arztes in die aſchale, daß die geforderte Entſchädi⸗ gung in Anbetracht der den Eltern entſtandenen Koſten nicht zu hoch ſei. R. war von.⸗A. Dr. Groſſert, Z. von.⸗A. Tilleſſen verteidigt worden. 9 Staalsanwalt und Preſſe. ONB. München, 3. Jan. Auch das Regierungsorgan die„Bayr. Staatszeitung“ nimmt nunmehr unter der Vorausſetzung, daß die ae des Würzburger Stagatsanwaltes ächlich in dieſem die Preſſe herabwürdigenden Sinne gefallen ſind, Stellung hiergegen. Das Blatt erinnert ihnen gegenüber an die Ausführungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten über die Be⸗ deutung der Preſſe und beſtätigt, daß die Staatsregierung Ausz⸗ kunft über die Ausführungen des Staatsanwaltes angefordert Wie wir hören, wird die Regierung nach Feſtſtellung des Sachve haltes in einer amtlichen Erklärung hierzu Stellung nehmen und gegebenenfalls weitere geeignete Schritte berfügen. * 2 ):( Karlsruhe, 3 Jan. In der letzten Zeit wurden 12 9a wirte bezw. Landwirtsfrauen wegen Milchfälſchung war Geldſtrafen von 50 bis 300 Mark beſtraft. Außerdem kamen we — 8 chung ſieben Landwirte bezw. Landwirtsfrauen zur . 5 15 R e e„ ee s und chülein tal⸗ — — — in, ien ng rrr Mittwoch, den 4. Januar 1922. 5. Seite. Ne: Börsenh Handelsbl erichte. Mannheimer iflektenbörse. Mannheim, 3. Jan. Stimmung. Auf allen Gebieten nachstehende Abschlüsse kesselfabrik Rodberg Die Börse verlief in freundlicher herrschte Kauflust und kamen zustande: In Benz zu 780¼½, Dampf⸗- zu 820%, Anilin zu 660/%, Heilbronner Straßenbahn zu 230%, Seilindustrie zu 600%, Rbein. Elek- trische zu 700%, Zellstofffabrik Waldhof zu 850%, Neckar- sulmer zu 1130% und Zuckerfabr. Waghäusel zu 850%; ferner Jon Brauereien Weltz zu 400% Frankona zu 1700 4, Assekura sicherungs-Aktien zu 1200 4 pro Stück. und von Versicherungsaktien nz zu 2500 und Oberrh. Ver- Rheinische Hypothekenbank, Mannheim. Kurs an der Frankfur ter Börse vom 3. Januar. Mannheim, 4. Jan.(.35 vo 70% Rdein. Eyp.-Plandbrlete alte] 89.— bg. 54% Eh. Ryn.-Komm. unkh. b. 19281— 40%„ kad. ab 1924] 99.— dg. 4%„ 15 unkb. d. 18244—.— 5 1„ kdb. ab 1931 104.— 8g.40% Kdb. ab 1981 100.— g. 550%0„voerlosbar 3¼% 00 Oblig. 75.— 86. %%, unvibß.(ab 1914 Küb.)] 60.— bg. Berliner Wertpaplerbörse. Dividenden-Werte. Sorenen-Antten. 2⁰ 4 20. 3 chantungbahn 500.—gelsonklroh. ußstahl 300.— 848. ig. Lok-u. Strabenb. 300.80— 5 deorgs-Harlenn. 90.—[903. Fr. Berl. Srabenb.—— gdermanla 650.— 740.— Udd. Esenbahn 275. 249.— gerreshelmer Gias 1495.— 1300. Jest. Staatselsenb. 230.— 298.— Goldsobmidt, Th. 1050.— 1228.— alimore and Obio 555.— 890.— Aeitzner Maschſnen 902.— 1200— brinz-Heinrichbahn—.—run& Sifinger 650.— 792.— .Austr. Bampfsch. 899.— 6841.— Haanov. Dasoh. Egest 2100.— Amh.-Amerik. Paketi. 487.50 499. fHannov. Waggonfahr. 350.— 1035.— tamb.-Südam.'ach. 50.678 Harkort Begw. 770J.—1050.— Hansa BDampisoh. 530..38l.— Harpeaer Sergbau 1256.—1322.— Aorddeutsche Uoyo 455— 510.— Hnipert Aasoninen 329.— 6290.— mMirsoh Kupfer 750.—[00.— ank-Aktlen. neohster Farbwerke 616. 974.— Zarmer Sankvereln 293.—318.— Hoesoh Sisen u. St. 1100.1254.— gortinorflandels-Ges. 460.— 300. Hohenlohe-Werke 750.—300.— Lomm.- u. Eriwetbank 302.—.— Hlumboldt Aaschlnen 650. 719.— Darmatadter Gank 303.— 221 Nütionw. G. W. Kayger 440. 50. Deutsohe Zank 507.—32.75 Kallw. Asoherstegen 750.—039. dskonto-Commandlt 420.— 430. Kattowitzer Bergbau 950.— 1153.— resdner Zank 348.— 40. Köln-Rottweller 903.— 858— Daser Eppotekbr 182.— 170. ebr. Köctlaz 710.—].— Aitteld. Kreditbank 303.— Kosthelmer Zellulose 345.— 330.— atlonaibk. f. beutsch. 305.— 345. Lanmeyer& Co. 485.—879.— Ssterreloh. Kredlt 123.75 31 80 Laurandtte 793.—[50.— elobsbank 203.— 215.— TLeopaldshal 2100.—— Industrie-Akti inde's Eismasohinen 600. 600.— 80 en. Linke& Hofmann 1013.—1160.— anngt.-FabrIk 940.—359.75 Cudwig Loewe& C0. 831.—..— 0 155 Oppenhelm 140—1573.— Cotariager Rutte 633.— 3830 2 erwerke 630.— 718.— Tothr. Fortl. Oement 721— 610.— Aiſg An. rreptos 600. 580.Tadensohbeich 621.— 803. Jem. Elektr.-Ges. 733.40 745.— KHaglirus.-ü. 610.— 799. Uste-Continemal 1230.—1409.— KHannesmannröhren 1275.—1400— 8 Acstürah. Masoh. 1340.—.Obersohl. Sisenb.-3d. 829.— 874.— adlsohe Anilia 640.— 638.—do. Slsenindustrie 879 78 880.— Berf hann Eiektr. 79J.—884.—- d0. Kokswerke 167.—1900.— Zorſi Anhalt. Aasck. 6,%.—168.—[Orensteln& Kʒoppel 879.— 885.— re blekte. 731.— 765. Fhönz Bergbau 1020.—1038. Bin Adoh.8. Sohwarzk. 140— 1½0.—[Beisbolz Pàplerfabr. 573.— 103.— Blan türnderg 0. Rheld. Grau nohte 1200.— 125.— Marekhütte Aan.detallw. Vorz. 400.—5339.— Gaumer Gadstahl Mheig. Stanlworke 1110.— 1183. Dbr. Söhler& 00. Rleheck Montag 1435.— 1245. Braunt u. Jrikettind. Rombacher Hütten 705. 70.— Stomer vulkan 5 Bositzer graunkohlen 1070.— 1423. digen, Soveri& Co. Rositrer Zudser 933.— 1000.— uderus Elsenw. 770.— 800.— fdtgerswerke 920.— 975 emisone Arleshelm 770.— 830.Sachsenwerk 500. 650.— nem. tteyden 773.—630. Sdohs.dudstaht Döhten 1533.— 1650.— emische Weller 60.— 650.— Hago Songelder 670.— 100.— Shemtsche Albert 1230.1423. Sonubkert& Co. 615.— 665. Sabderdis Bergdau——. Slemons& Halske 49.— 625.— Notorda 559.75 393.30 Stoewer 350.— 1¹³⁵.— Bestean vas 51.—54—Sddd. Imodilten 209.— 233.— F 340.—829.—Telepnon Zertiaer 693.829.— zusderses Flegtt.—..—Tnale Sisenadte 2333.— 3000.— Otsog. Eisenn.-Siga. 531.— 889g. Loawaren Wieslooh 945.— 10.— deutoone Erdol, 20dl.—2200.— Tarklsche Tauakregls 2300.—2410.— Dtson. dasglünltoht—.—„—Galoav. Serbin-KMah. 730.— 82 Dtsch. Audstahlkugel 645.—705.—. Ler. Onen. Elsenhutte 1110.— 1210. Deutsone Kaliwerke 107.— 1130. Ver. Oison. Mlokelw. 1950.—1125.— Deutsdhe Stelnzeng.—825.—VLerein. Fränk. Jonunt. 664.— 743.50 D. Walfon à. Aunltion 1085.—11.— Ver. Glanzstofſe 93503.—333.— Otech. Wallo 1735.—1763.—V. Ste. zynen& 15 110.— 90.— Durkoppwerke 35.— Gd. vogtläad. Waschineg 370.— 884.— Dynanit rrust 72J.— 7133.—-[Handerer-Werze 1335.— 1600.— Elbertelder Farben 625.—638.—Westeregela Alxatl 1265.— 1730.— Slektr. Lioht u. Kraft 500.— 00.—[Wetsf. Eiseg u. ODraht 5750.— 850.— Bk. f. e. Unt.(Zürioh)—.—„— eltstott Waldnof, 1780.—670.— Sschwoller Bergwerk 750.— 880.—Deutsch-Ostafeika 273.— 425.— Felumünle Fapior 815.—[230.—- Neu-dulnea 575.—650.— kelten& Gullleaume—.— 1100.—Otavi inen u. Eisonb. 985.— 685.— FPriedrichshütte—.—.— do. Genubsoheln 20.— 870— aggenau Vorz. 669.— 750—Deutsohe Fetroleum 1300.— 1637.— asmotoren Deutz 720.J00.— bomona 4200.— 4100.— deisenklroher Zergw. 630.—.40. Neldburg 340.— 830.— Ein Dollar= 188&. rm.) Die Mark kam mit 0,5373 Lents aus Newyork. Die Kurse entsprechen den gestrigen Nolierun Platze werden augenblicklich Radel Newyork 188—190, Paris 1515—1530. Newyork, 3. Jan. Die Borsenschlub mit 0,83 cents 22 8 von gestern. openhagen. 2. J. Siahtw. a. tamburg.89 275 „Ensterdam 1850 181.25 „ Sobwelz 97.50 97.— „„„ dew vork.97.90 Stockholm..[3. Siohtw. a. Berlin *„Amsterdam —„ BohW-weles *„ Washington 220.20 147 25 14. 28.—.15 1— 4001 New Vork, 3 lanuar(Wa) devisen 3¹ Frankreloh i5 Belgien 210 3. .904 Sobwelz .68 J England Bank für Handel und Das Grundkapital vom 26. November 1 Lon 130000 Stück neuen Inhabe ie neuen Aktien sind ab 1. Jan en Akllonären werden von boten. 11 fufgelordert, den U mt au A Markstücke die neuen verweisen zeigenteil vorzunehmen. ist bei Vermeidung des Verlustes in der „bis 19. Januar einschl. auszuüben. Im übrigen Wir, auf die Bekanntmachung der Bank im An⸗ Vorliegender Ausgabe.* Sen und sind ziemlich unverändert. Am hiesigen genannt: Holland 6950—6970, Schweiz 3650—3700, London 790—800, Reichsmark notierte bei 188.68 gegen 0,54% cents (in Kronen) Slohtw. a. Longon..29.95 20.93 10 N 40.43 409.50 1 85 S 38.54 4815 „ u kelsingfors 960.60 in Kronen) Slohtw. a. London 16 80 18.82 0„ Paris 2 35 32.25 55„ Brüssoilt 31.—.— „% Holeingfore.80.80 Spanlen—.—14 98 —.— 19 40 tallen—2 42 12%0[dbeutsohland].84].53 Industrie Darmstädter Bank). der Gesellschaft wurde in der.-O..-V. 921 um nom. 130 Mill. durch Ausgabe raklien von je 1000& erhöht. uar 1922 dividendenberechti dem Uebernahmekonsortium Stück neue Inhaberaktien zum Kurse von 200% ange- Die Inhaàber von Guldenaklien der Bank werden er- sSch von Guldenaktien Das Bezugsrecht auf —— An die rheinischen richtet sich ein Aufruf in v enheral-A 1 mit zur Gründ von T schaft bis spatestens Mitte J rAnsporten. Anuar 1e rüngungsversammlung kindet uisbur g statt. 3 ung einer Ges ränkter Haftung zwecks Uebernahme 15 Diejenigen eizutreten beabsichtigen, Partikulierschiffer orliegender Aus Schiffer die der Gesell. werden aufgefordert, sich zum Beitritt zu entschliehen. am 19, Januar in Wer an dieser Versammlung nicht pe — 3* ann, 5 die am———. Plalze enheimer aufli— e 05 jegende Voll aus dem Aufruf zu er- * aff des Nlan Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe. nheimer(ienerel-Anzeiger Erweiterte Banktätigkeit und das Versicherungswesen in Sowietrußland. Aus Helsingfors wird uns geschrieben: Wer die gegenwärtige Finanzpolitik in Sowjetrüßland aufmerksam be- trachtet, dem kommt es ganz unglaublich vor, daß die Träger dieser Politik dieselben Leute sind, die noch vor nicht viel länger als einem Jahr die Abschaffung des Geldes auf ihre Fahnen geschrieben hatten und für die pürgerlichen Bedenken über die fortgesetzte Entwertung des Sowietrubels nur ein mitleidiges Lächeln hatten. Dieser kommunistische Standpunkt ist heute aufgehoben worden und seit der Mitte November erfolgten Eröffnung der bolschewistischen Staats- bank ist kaum ein Tag vergangen, der nicht eine auf Be- und Fördefung der Geldwirtschaft abzielende Verfügung gebracht hat. Den ursprünglichen Plan, neben der bolschewistischen Staatsbank keine Bankinstitulion zu dulden, hal die Sowjet- regierung aufgegeben und die Genossenschaften sind daher gegenwärtig an der Arbeit, allenthalben Genosse n· schaftsbanken zu eröffnen. Eben erst hat der Sowiet der Volkskommissare das Statut einer Konsumgen oOs senschaftlichen Bank bestätigt. Das Grundkapital der Bank setzt sich aus den Einlagen der beteiligten Konsum- enossenschaften zusammen, doch soll ungefähr ein Drittel — Grundkapitals von der bolschewistischen Staatsbank vor- geschossen werden. Die Staatsbank selbst beginnt nunmehr auch Ueberweisungsoperationen nach und von dem Auslande. Zu diesem Zweck hat die Handelsvertretung der Sowjetregie- rung in Berlin die Berliner Handelsgesellschaft, A ee Bank, die Dresdner Bank, die Dis- gdonlo-Gesellschaft und das Hamburger Bankhaus Warburg u. Co. zu Korrespondenten der bolschewistischen Staalsbank ernannt. Die obigen Banken sind befugt, gewöhn- liche u. telegraphische Geldüberweisungen nach allen Städten Sowietrußlands und seiner verbündelen Sowijetrepubliken ent- gegenzunehmen. Die Eröffnung der Staalsbankfilialen macht, wenn auch langsam, Fortschritte. Am 1. Januar er- ölknete die Staatsbank eine Filiale in Kasan, der bald weitere Filialen in Rybinsk, Nowgorod. Kursk, Minsk und Smolensk kolgen sollen. Die betersburger Staalsbafzbleilung hat bis- her 452 laufende Konten eröffnet, und zwar 404 für Privat- personen und private Organisationen, 46 für Genossenschaften und 2 für staatliche Institutionen. Große Pläne hat die ne kerner auf dem bis- her völlig vernachlässigten Versicherungswes en. Auf einer der letzten Sitzungen des Kollegiums des Finanz- kommissariats ist es als Wünschenswert bezeichnet worden, den Kreis der der Versicherung unterliegenden Objekte zu er- weitern. Die Hauptverwallung für staatliche Versicherung hat den Auftrag erhalten, Proſekte für Trans portver- sicherung, Einbruchsversieherung usw. auszu- arbeiten. Diese Hauptverwaltung wird demnächst auch Unter- suchungen anstellen, ob die Wiedereinführung der Lebens- versicherung zurzeit angängig ist. Die Tatsache, daß auch Projekte für vor- liegen, ist um so interessanter, als sich ja auch der 9. owiet- kongreß mit der staatlichen Garantie des Privateigentums be- schäftigt. Die Eigentumsversicherung würde nalürlich von der eben erst entstandenen Privatindustrie lebhaft begrüßt werden, und es liegen schon zahlreiche Anträge der einzelnen Industrietruste und großen Unternehmungen, darunter des „Seweroles“, auf Versicherung vor. ABC. Die Oberrheinische Metallwerke-Vertriebsgesellschaft m. b. H. hal in Erweiterung der ursprünglich„Oberrheinischen Metallwerke G. m. b..“ auch den Gegensland des Unter- nehmens geändert, der jet t der Vertrieb aller der von der Firma Oberrheinische Metallwerke.-G. in Mannheim her⸗ gestellten Erzeugnisse und der Handel mit Metallwaren aller Art ist. * Die Sparkasse Schwetzingen hatte im Jabre 1920 16 073 Einleger zu verzeichnen. Die Einnahmen und Ausgaben balanéieren mit 42 197 882, wobei der Kassenvorrat bei Jahresabschlub 47 286& belrug. Das Reinvermögen beliet sich auf 532 272 K. 8 Eine„Süddeutsche Landesproduktengesellschaft Gebrüder Graf“ wurde in Sinzheim gegründet. Die Möhlenvereinigung Karlsruhe erhöhte die Mahllohn- Sätze mit Beginn dieses Jahres für Weizen und Roggen auf 15 A, für Gerste und Mais auf 15 I, kür Feinschroten auf 12& und für Grobschroten auf 8 je Zentner. Mühlen, die mit elektrischer oder sonstiger Hilfskralt arbeiten, können hierzu noch 20% Zuschlag fordern. Die Firma Ludin u. Harsch in Schopfheim wurde mit Ende des vergangenen Jahres aufgelöst und wird unter der Firma Max Ludin, Schopfheim von dem Inhaber als Einzel- kaufmann weitergeführt. .-G. Salzwerk Heilbronn. Die Verwaltung schlägt eine weitere Erhöhung des augenblicklich 6 Milk% betragen- den Grundkapitals um 8 Mill. 4 Stammaktien und 400 000 Vorzugsaktien vor. Fr. Hesser, Maschinenfabrik.-., Stuttgart-Cannstatt. Im Berichtsjahre ist eine zweimalige Kapitalserhöhung um je 1 auf 4 Mill. vorgenommen, ferner sind 1 Mill. 5% ige Teilschuldverschreibungen begeben worden. Die mit diesen erhöhten Betriebsmitteln durchgeführten Betriebserweite- rungen sind nach dem Geschäitsbericht bereits voll zur Aus- Wirkung gekommen. Das Werk war andauernd für das In- und Ausland voll beschäftigt. Der R eingewinn beziffert sich auf 2,27 Mill. 4(425 700), aus dem 1 Mill.& einem Werkerneuerungskonto, 200 000 ½ der Spezialreserve über- Wiesen, 25% Dividende auf 3 Mill,& und 12% auf 1 Mill. Kktienkapifal(i. V. 15% auf 2 Mill. 4) verteilt und 199 850„4 (103 921 4) vorgetragen werden sollen. Her Auftragsbestand Planmäblige Erweiterung erfahre, könnten auch die weiteren Aussichten für die Gesellschaft günstig beurteilt werden. Zur Deckung der Betriebsmittel für diese weiteren Aufgaben ist im Oktober eine weitere Kapilalserhöhung um 3,5 auf 75 Mil- lionen A beschlossen worden. *Klein, Schanazlin u. Becker in Frankenthal. Die.-V. soll über folgenden Antrag Beschluß fassen: Ermächtigung des Vorstands zum Abschlüg eines Inter essengemein- schaftsvertra ges mit der Maschinenbau-Akliengesell- schaft Baleke in Bochum. „ Die Maschinenfabrik Luther.-G. in Braunschweig hat in der gestrigen.-V. beschlossen, das Aktienkapital von 12 auf 18 Mill.&4 zu erhöhen. Das Konsortium unter Führung der Nationalbank für Deutschland und der Diskonto- gesellschaft hat die zungen Aktien zum Kurse von 110% über⸗ nommen und bietet sie den alten Aktionären im Verhaältnis von 2 zu 1 zum gleichen Kurse an. S. Boswau u. Krauer.-G. in Berlin. In den Räumen der Mitteldeutschen Kreditbank wurde die Boswau u. Krauer ., mit einem Aktienkapilal von 25 Mill.&, wovon 24 Mill. NMark Stammaktien und 1 Mill.% 7% ige Vorzugsaktien mit löſachem Stimmrecht sind. gegründeli. In die Aktiengesel!. schaft wird das Geschäft der Boswau u. Krauer G. m. b. H. gegen Hergabe von 12 Mill. Aktlen eingebracht. Die rest- lüchen 13 Mill. 4 Aktien werden von den Gründern gegen bar übernommen. Verkehrssperren, Wegen des Ausstandes der Eisenbahner im rheinisch- Westfälischen Industriegebiete ist die Güter- annahme für und darch die Direktionsbezirke Elberfeld, sei ein guter, und da das Fabrikalionsgebiet fortgesetzt eine öIn und Essen gesperrt. Ausnahmen für Lebensmittel 9 5 durch Feaee der Eisenbahngeneraldirektion Karlsruhe je nach Lage des Ausstandes zugelassen werden. Weiter wird infolge des Ausstandes vielleicht schon in Kürze auch der Verkehr von den Ruhrzechen und damit die An- lieferung von Dienstkohlen auf Bahnwegen völlig zum Er- liegen kommen. Von der Neckarschiffahrt. Mit dem gestrigen Tage Wwurde die Neckarschiffahrt wieder eröffnet, nachdem sie infolge Kleinwasserstandes mit kurzen Unterbrechungen nahezu das ganze letzte Vierteljahr stillag. Im ganzen ruhte die Neckarschiffahrt im vergangenen Jahre infolge Kleinwasser- stands volle 290 Tage. Der von hier abgehende Schleppzug muß infolge Mangels an Ladung seine Bergreise hach Heilbronn leer anireten. Während in Jahren mit normalem Wasserstand jährlich 250—300 Schleppzüge zwischen Mann- heim und Heilbronn verkehrten, konnten im vergangenen Jahr, nur 47 Schleppzüge abgefertigt werden.* Konkurseröffnungen im Jahre 1921. Obwohl sich die An- zahl der Konkurseröffnungen während der letztvergangenen Monate stark verringerte— im Dezember sind nur 142 Konkurse gegen 196 im November und 265 im Oktober er- ökfnet worden—, weist doch das Jahr 1921 als Ganzes eine erhebliche Zunahme der Konkurseröffnungen auf. Nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrift„Die Bank“ sind im verflossenen Jahre 3042 Konkurse eröffnet worden gegen 1302 im Jahre 1920 und 997 im Jahre 1919. Diese Vermehrung ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß die Kriegseinrichtung der„Geschäftsaufsicht“ immer weniger angewandt wird. Neueste Drahtherichie. X Berlin, 4. Jan.(Eig. Drahtb.) Ausfuhr von deutschem Zuckerrübensamen nach Amerika. Der Bedarf an deutschem Zuckerrübensamen wird im neuen Jahre in Amerika um 80 sein, als die gesamte Zuckerrübensamenernte in den ereinigten Staaten nur rund 32 000 Zeniner betragen hat. Das ist nur etwas mehr als die Hälfte der Ernte in den beiden Vorjahren. Im letzten Friedensſahr 1913 beirug die deutsche Ausfuhr an eeee nach Amerika 3750 Tonnen im Werte von über 3 Mill. Goldmark. X Berlin, 4. Jan.(Eig. Drahtb.) Poege Elektrizitäts- Aktiengesellschaft in Chemnitz. Die.-V. setzte die Divi- dende für die Stammaktien auf 12%% fest und beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 10 auf 56 Mill.&. Nach Mit- teilung der Verwaltung sichert der Auftragsbestand dem Un- ternehmen volle Beschäftigung für mehrere Monale. Der Jahresumsatz wird auf 150 Mill. berechnet. X Berlin, 4. Jan.(Eig. Drahtb.) Sinken der Häutepreise. Auf der Versteigerung der Norddeulschen e ee Gesellschaft in Hambürg zeigten die Preise bei schleppender Kauflust sinkende Tendenz. Die Preise für Grohviehhäute gingen gegenüber denen der letzlen Versteigerung um 20 bis 25% zurück, einzelne Sorten sogar um 30%. Waren und Mirkte. Berllner Metallbörse vom 3. Januar. Prelse in Bark für 100 Kg. 2. Januar 3. Januar 2. Januar 3. Ianuar Elektroſytkupfer 5817 2808 Aluminlum.B arr. 13⁰0 8⁴⁰ Naffinadekupker 5100—5200 5150 3230 Einn, usfänd. 3700-12800 13900—14800 Alel 2025-2075 2925 2075 Ruttenzlng 12400-13500 13609—13700 Rohzink(Vd.-Br.) 2075. 2100 2728—2175 Miekel 11700-12000 18000 do.(tr. Verk.) 2093 2¹89 Antimon 220—2059 2050 2100 Plattenxink 1550 1500 1575 1625 Slider für 1 kg. 3325 3575 3575—000 Aluminlum 3100 62⁰⁰ U Llverpool, 3. Januar(Wa) gaumwolle. Un engl Pfd. v. 484 g) 2⁰ 3. unefkt: 8000 3000 narz 11t.20 Aexanerla 12.20 44.48. import 29000 41810 Aprif 11.22 11.18 Januar 11.32 11.31[Kal.—[.uoberägynt. 33.05.75 Fobruar 1127.7 Aegyptische 20.40 20.00 Bremen, 3. Jan. Baumwolle 88.60 London. 3. Januar(Wa) aetallmarkt(in Lst. tur 4. (88.30)& für 1 kg. ongl. t. v. 1016 kg.) 30. 3. bestseleot.] 70 80 70 50 Slel 24.3 24.40 Rupter kass 65 15 66— iokel 188. 165 Link ernt. 27.2 78 40. J Maaat 57.18 66.85 Einn Kassa 170.65 168.66 Queoksüber 10.40 10.40 d0, Etektrol 75.— 74.50 de, 3 Monst 172 63 170.50 Antimon 38.— 38.— Amerlkanischer Funkdlenst. New Lork, 3. Januar(Wi) Funkdlenst.(Machdruek verboten). 31. 3. Zuf. xus. 100⁰ stand ut.] 18.—]15.— Kaftes loko—.— 6˙30 Slektrolyt 13.83 13.35] Ored. Bal..—.80 närz—.— 362 Lian loko 33.25 32 70/ 2uok Centrf.“.42.2 Aal—— 37 24.75%.75/Terpentia 82.— 84.— Jull—.— 342ʃT¹ 4.92 Savannah 75.80 78.80 Septemd.—.—].42lsen 20 20.50 f. OrtSaum—. 17.50 Dezemb.— 8 50/Weldhleen 4.75Welzen rot 18.75 119.— Saumw oko—.—-18 85[Schmalz wt. 9. Hart loko 123 25 113.— lanuar—.— 18.33J[raig 8.25 Mais loko 66.— 61.50 Februar„180.27TJ8aumwsats! 8.20 Mehlnledr.P..50.50 üärz—.— 18 2¹ enr. 8 nöchst Pr..25.25 Abrit—.— IZ.So0estrol. oases 18 Jetrdfr Engl.] 3..— Ral—.— 17.75 tanks 8. Kontinent] 15,— 18.— Ohlengo, 3. Januar(Wwa) Funkdlenet(Machdruok verboten). 31 3. Welzen Jan. 107.50—.— Roggen lul! 88 78.75[SohWelne Bal 115.— 108.—Sohmafz jan..70.60lleloht niegr. 220.75 nelb lanuar 45 10„ fal.02 880“ b0d 740.30 al 88.50 52.. Pock laa.] 14.60 14.00fsohw. niedr. 6..85 naker Ral 32 50 37 2Kippen lan..80.67 höonst..80.90 5 zull] 38.50 38. sgeok niedr..85.25/Tut. Chioagof 80 0 68000 Roßuoen Ralf 81.— 82.50 düächst.]“ 92.23 Westen] 4000 190000 Dampferbewegungen des Nordd. Lloyd, Bremen. Bremen— Brasilien; D.„Minden nach Brasilien am 30. 12. 21, 8 Uhr vorm. Ushant passiert. Bremen—La-Plata: D.„Sèeydlitz“ nach Bremen am 28. 12. 21, 3 Uhr nachm. ab Lissabon. Schifisverkehr. Laut Drahtbericht der Red Star-Linie, Antwerpen, ist der Dampfer„Zeeland“ am 24. Dezember von Newyork abgefahren und am 3. Januar nachmiitags in Ant⸗ werpen angekommen. Wassetstandsbeobachtungen im Monat Januar Fegeſs ſatſon vom Datum kheln ¹*— 1 21 344 Zemerkungen Sobpsterineege 090 065 07 86.38.88 Abends 8 Uhr Len.„„„„„ 112 18 22 Kachm. 2 Uhr ͤ„ 326323 226.77 13] Jachm. 2 Uhe Hannbeim„„.49 5.38.50 222 292 Horgens? Uhr Dalnunßn,„„„10.-A. 12 Uhr NKaud„ 1.93 Vorm. 2 Uhr Küia 5³ Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Hannhelnm 133 1% 200 201 228.10 vorm 7 Unr Holldronnn 00 04 8388.18 Vorm 7 Uhr Westwind, Heiter— 4, Mannheimer Wetterbericht vom 4 Januai morgens 7 Uhi Barometer: 742·:8 mm. Thermomeiter:—.4 C. Niedligste lemperatur Nachts: , 7% C. Höechste Temperatur gestern.2% Niederschlag.0 Liter aut den am W2 Bedecht. —— Herausgeber, Druct er und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktton: Ferdinand Heyme.— Haupiſchriſtleſtung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: J..: Dr. Fritz Hammes; für Handel: FJ..: Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen vedaktionellen Inhalt: Richard Schönfelder; für Anzeigen: Karl Düae. 4 0 0 8. Seite. Ne. 5. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitflag⸗Ausgabe.) Kriſengefahr. Das Schiff der Deutſchen Wirtſchaft, das im Spätherbſt und Frühwinter des eben abgelaufenen Jahres durch wilde Strudel trieb, iſt jetzt, für den Augenblick, in ruhigeres Fahrwaſſer geraten. Der Kurs des Dollars pendelt in einer Höhenlage, die um etwa 100 Mark unter der des November liegt. Die Teuerung nimmt, im Ganzen betrachtet, ſeit Anfang Dezember nicht mehr zu, die Großhandelspreiſe ſind im letzten Jahresmonat ſogar wieder ein wenig geſunken. (Amtliche Großhandelsindexziffern des Statiſtiſchen Reichs⸗ amt für den Novemberdurchſchnitt 3416, für den 15. Dezember 3268 bei allen Waren; bei der Gruppe der Einfuhrwaren 5662 und 5163, bei der Gruppe der Inlandswaren 2967 und 2889.) Die Lage des Konſumenten, der eine Zeitlang wieder die Rolle des läſtigen Bittſtellers hatte ſpielen müſſen, dem hochfahrende und ſummariſche Behandlung ohne weiteres zugemutet wer⸗ den darf, beſſert ſich; da und dort fängt, nachdem das Kauf⸗ fieber verflogen iſt, der Verkäufer wieder an, um Kundſchaft zu werben. Der Markt der Waren bekommt ein ruhigeres, normaleres Geſicht. 8 Indes— wie lange werden wir im ſtillen Waſſer bleiben? Am letzten(Berliner) Börſentage des Jahres 1921 ſtieg der Dollar und ſtiegen die Aktienkurſe; Spekulation und Publi⸗ kum, ſo hieß es im Berichte einer großen reichshauptſtädtiſchen Zeitung, wollten ſich vor Jahresſchluß noch zu„billigen“ Kurſen eindecken, weil im allgemeinen für den Januar wieder mit größeren Kursſteigerungen gerechnet wird. Ob dieſe Rechnung ſich als richtig erweiſt, hängt natürlich von den Er⸗ gebniſſen der Rivierakonferenz ab, die in den nächſten Tagen beginnt. Die Börſenoptimiſten beurteilen die Ausſichten von Cannes peſſimiſtiſch. Sie meinen, daß bei einer Auseinander⸗ ſetzung nicht allzu Günſtiges herauskommen könne, zu der ſich Herr Briand mit dem feſten, dreimal feierlich verkündeten Programm begibt, von den Anſprüchen Frankreichs auch nicht einen einzigen Papiercentime nachzulaſſen. Sie glauben, daß man am Ende eine unmögliche Regelung durch eine andere, nicht widerſinnige und verhängnisvolle erſetzen und daß man zunächſt jedenfalls nehmen werde, was man durch einen Akt der Gewalt ohne weiteres bekommen kann: die Goldbarren und Goldmünzen der Reichsbank. Wenn ihre Voraus⸗ ſetzungen richtig ſind— und die Entwicklung der Reparations⸗ debatten namentlich in den franzöſiſchen Parlamenten und der Pariſer Preſſe ſpricht leider nicht dagegen— ſo trifft zwei⸗ fellos auch ihre Schlußfolgerung zu. Eine niedrigere irreale Zahl iſt praktiſch nicht mehr wert als eine höhere. Wenn das Reſultat von Cannes nur eine im Weſen unverbeſſerte Neu⸗ auflage des Londoner Ultimatums iſt, werden ſchließlich auch die wirtſchaftlichen Folgen genau dieſelben ſein. Dann ſind alle„Hoffnungen“ auf neue Markſtürze, neue Papiergeld⸗ fluten, neue Preisrevolutionen, neue Kataſtrophenhauſſen wohl begründet: Dann beginnt das wilde Spiel des vorigen Herbſtes mit ſeinen Spekulantenfreuden und ſeinen bitteren Leiden für alle im Ueberwälzungskampfe Zurückbleibenden von neuem. Indes beſteht kein Zweifel, daß die engliſchen Wirt⸗ ſchafter, die mit am Beratungstiſche von Cannes ſitzen werden, ein ſolches Ergebnis nicht wünſchen. Auch die Engländer wollen uns eine Kriſe beſcheren: und dieſe Kriſe wäre für den Augenblick ſogar noch ſchwerer und ſchmerzlicher als die an⸗ dere, die aus einer Fortdauer der bisherigen Reparations⸗ politik entſpringen würde. Denn ſie wäre keine Valuta⸗ und Teuerungs⸗, ſondern eine Arbeitskriſe. Die Engländer möchten möglichſt raſch, möglichſt mit einem Schlage, reguläre Finanz⸗, ſtabile Wechſelkurs⸗,„normale“ Preisverhältniſſe bei uns her⸗ ſtellen; nicht damit wir wirtſchaftlich geſund, ſondern im Gegenteil, damit wir vorläufig in unſerem ökonomiſchen würde uns wahrſcheinlich zuerſt befehlen, in ganz unſinniger Weiſe unſere Steuern zu erhöhen; er würde dann ebenſo ge⸗ waltſam an den Ausgaben herumſtreichen, um„Ueberſchüſſe“ zu erzielen, die in irgend einer Form für die Reparation ver⸗ wendet werden können. Der engliſche Leiter einer deutſchen „Dette pubique“ würde der Verkleinerung und Verbilligung des öffentlichen Apparates vermutlich viel weniger Aufmerk⸗ ſamkeit ſchenken. Denn er würde ſich ſagen, daß dieſer Ap⸗ parat die deutſche Produktion umſo ſtärker belaſtet, ihre Ent⸗ faltung und ihre Wettbewerbsfähigkeit umſomehr hemmt und beſchränkt, je größer und koſtſpieliger er iſt; und ſolche Wirkung wäre ihm von ſeinem engliſchen Stand⸗ punkte durchaus willkommen. Er würde ſich aber beeilen, unter dem Deckmantel der Vorſorge für eine„klare Bilanz“ Anordnungen zu treffen, deren Durchführung das Niveau der deutſchen Preiſe und Produktionskoſten raſch emportreiben und — bei gleichzeitig von außen her geförderter Stabiliſierung des Markkurſes— in ſchnellem Tempo dem des Weltmarkts, das heißt dem des engliſchen nähern müßte. Er würde wahr⸗ ſcheinlich verlangen, daß Zölle und Maſſenverbrauchsſteuern valutariſch umgerechnet, auf engliſche Höhe gebracht werden, daß für den Brotpreis kein Pfennig Zuſchuß mehr gezahlt wird, daß Eiſenbahn und Poſt mit Hilfe noch höherer Tarife der Kohle nicht mehr amtlich gebunden, ſondern freigegeben wird. Wir hätten dann ein ſauberes Budget und eine von allen„Verſchleierungen“ befreite Wirtſchaftsbilanz— aber unſere Fabriken ſtünden ſtill und unſere Arbeiter wären ohne Verdienſt. Der Engländer aber würde erklären: ich habe nur meine Pflicht getan und Ordnung gemacht; ich bin bei Gott unſchuldig daran, daß meine Landsleute bei dieſer Gelegenheit die deutſche Konkurrenz losgeworden ſind. Die engliſchen Tendenzen werden ſich in Cannes und nachher nicht voll und nicht bis zum letzten durchſetzen. Aber wenn ſich auch nur ein Teil von ihnen in der uns aufge⸗ zwungenen Finanzpolitik verwirklicht, ſo genügt das, uns in eine bittere ernſte Arbeits⸗ und Abſatzkriſe zu ſtürzen. Was wird dann geſchehen? Das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium hat ſchon ein kleines Programm: Staatsaufträge, Not⸗ ſtandsarbeiten, produktive und unproduktive Erwerbsloſen⸗ fürſorge. Alſo neue Schaffung künſtlicher und zuſätzlicher Kaufkraft, neues Defizit, neue Preisſprünge So bleiben wir immer mi Zirkel der Inflation. Wir kommen aus ihm nur heraus, wenn man uns Zeit und Ruhe läßt, uns zielbewußt, aber ohne Ueberſtürzung, energiſch, aber ohne eine Kur a la Doktor Eiſenbart zu normalem Gleichgewichtszuſtand der Wirt⸗ ſchaft emporzuarbeiten Jede gewalttätige Therapie verſchlim⸗ mert unſere Krankheit Leider iſt die Hoffnung gering, daß man ſich in Cannes für die Geduld entſcheiden wird, deren unſere und die Leiden Europas bedürfen.(Kalchas.) Sportliche Rundſchan. Nadſport. er. Die Neufahrsradrennen im Berliner Sportpalaſt. Die erſtmalige Begegnung zwiſchen Lorenz und Saldow in dieſer Saiſon im Berliner Sportpalaft verſchafſten am Neujahrstage wieder ein volles Haus. Nur Schaffen gelähmt werden. Ein franzöſiſcher Finanzkontrolleur ſah ihr Anlagekapital„anſtändig“ verzinſen, daß die Preisbildung zwei Rennen, ein Ausſcheidungsfahren und ein 100 Km.⸗Mannſchaftsrennen nach Sechstageart mit fünf Wertungen, ſtanden auf dem Programm. Das Ausſcheidungsfahren leitete den Abend ein. Es wurde eine leichte Beute von Amort vor dem Examateurmeiſter Schrefeld, Naujokat, Zimmer⸗ mann und Siewert. Dann traten 13 Paare zum 100 Km.⸗Mannſchafts⸗ ren an. Zu Anfang verlief das Rennen recht eintönig. Einige Stürze, durch Reifenſchäden meiſt verurſacht, verliefen glimpflich. Nach 20 Km⸗ erfolgte die erſte Wertung. Oskar Tietz eröffnete den Spurt, mußte aber einem Schlußangriff von Saldow und Techmer weichen, die vor ihm ein⸗ kommen. Vierter wurde Kops vor Kalſta. Die zweite Wertung nach 40 Km⸗ ließ ſich Lorenz nicht nehmen. Er ging drei Runden vor Schluß an die Spitze und behauptete ſie leicht gegen Schrage, Schulz, Otto Tietz and den Dänen Magnuſſen. Trotzdem für Ueberrundungen eine Prämie von 5000 Mark ausgeſetzt worden war, der ſpäter noch eine weitere von 1500 Mark folgte, ſand ſich kein Bewerber hierfur. In der dritten Werkung unterlag der Favorit Saldow ganz knapp gegen Tech mer und die vierte holte ſich dann wieder Lorenz ſehr ſicher gegen Saldows Partner Schrage. Damit war das Rennen für Lorenz⸗Techmer entſchieden, denn zum Schluß⸗ ſpurt trat nicht Saldow, ſondern Schrage und Lorenz in die Schr⸗ ö Saldow ſiegte ganz leicht gegen Schrage und Kaleta. Wr il Fußball. sr. Spielvereinigung Jürih war am Sonntag gegen Progier Slavia(nicht Sparta) ſiegreich. Slavig iſt die zweit⸗ beſte Prager Mannſchaft, reicht aber an das Können von Sparta nicht heran. Immerhin iſt auch der Sieg der Fürther gegen Slavio bemerkenswert. 99 Neues aus aller Welt. — den Valer erſchlagen. Ein furchtbares Drama hat ſich in der Familie des Bergmannes Franz Lewandowsky hier ab“ geſpielt. Lewandowsky ſen., der 1835 öfters Streitigkeiten verur⸗ ſacht hat, wollte ſeinen 18jährigen Sohn veranlaſſen, für Polen uoptieren. Der junge Mann und ebenſo ſein jüngerer Bru⸗ der widerſetzten ſich dieſem Verlangen. Es kam zu heftigen Auf einanderſetzungen, in deren Verlauf der 18jährige ſeinem Vater mi einem Beil mehrere Schläge auf den Kopf verſeßte, die bald nachher den Tod herbeiführten. Der Täter wurde feſtgenommen. — der Tod in der Badewanne. Die achtzehnjährige Nichte des Zahnarztes Krietenſtein, Fräulein Paula Langebeckmanmm in Gütersloh wurde, als ſie ein Bad nehmen wollte, in der Vadewanne von einer Ohnmacht befallen. Sie ertrank, ehe Hilfe zur Stelle war. 4 — verhaftete Bankräuber. Wie der„B..., aus Wile helmshaven meldet, wurde dort eine Diebesbande verhaftet, die aus der Reichsbank für 200 000 Mark Metall hatten. — Jellſchmuggel. Wie uns aus Lindau am Bodenſee gemel“ det wird, wirdeft in einem Wagen der Arlberlinie unter ordnungsgemäß verladenen Fellen aus Ungarn, die nach der Schwed verſandt wurden, noch folgende Schmuggelfelle gefunden: 100 Ziegenfelle, 9530 Maulwurfsfelle, je rund 100 Haſen⸗ und örnchenfelle, 6 Hermelinfelle, eine Menge Eiſenwaren und andere rtikel. — Geſunkene Dampfer. Nach einer Blättermeldung aus Olden? burg iſt der Dampfer„Raule“ mit 15 Mann Beſatzung ver⸗ ſchollen. Nach dem„Berl. Lok⸗Anz.“ iſt der Schlepper„Herkules aus der Nordſee nach Kuxhaven zurückgekehrt, ohne eie Spur in Seenot befindlichen deutſchen Dampfers en der Den zu haben. Er hat nur noch den eindringlichen Hilſeruf des Dampfers aufgefangen.— Nach einer Meldung aus Grimsby iſt die Schaluppe „Teſſra“ bei den Orkney⸗Inſeln untergegangen. Neun Per⸗ ſonen ſind ertrunken, zwei wurden gerettet. Der Flensburger Dampfer„Fehmarn“ iſt, wie bereits gemeldet, in der Nordſes gekentert. Ein deutſcher und ein engliſcher Fiſchdampfer haben ſi um die Rettung der Schiffbrüchigen bemüht. Es ſcheint, daß von der 20 Köpfe zählenden Beſaßung nur 11 gerettet wurben, nämlich 8 von dem engliſchen und drei von dem deutſchen Fiſch dampfer. Der Dampfer„Fehmarn“ war, wie aus den Ausſagen der geretteten, inzwiſchen in Hamburg eingetroffenen Matroſen er⸗ ibt, ein neues, gutes, mit allen Hilfsmitteln ausgerüſtetes See⸗ iff, 7 deſſen Untergang nur der ſchwere Sturm der letzten Tage huld iſt. ——— Statt besonderer Anseige. Montag nacht verschied sanft meine unebe Prau, unsere gute Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter und Tante, Prau Elisabeth Oestreicher geb. Scheidel im nahezu 77. Lebensjahre, nach lůngerem schwerem Leiden. 6792 Mannheim(Cheinhüuserstr. 83). Die trauernden Hinterbliebenen. 9 Die Beerdigung findet Donnerstag, 3. Januar, nachmitiags%½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Dank aus. Von der Reise zurũckl Dr. H. Stern“ B 2, iO0a Nervenarzt B 2, 10a Da nksagung, Für die anlislich des Hinscheidens gezlichen Gatten und Vaters, Herrn Oberlehrer a. D. Albert Lang erwiesene Anteilnahme Maggpeim— Sandhofon, den 2. Januar 1922. sprechen wir arbeen ce Karoline Lang geb: Reh Karoline Lang. Arechgt. I. Lgt. l. Pu. Iü—12 l.-1 Ix. Fahrnisversteigerung. Am Freitag, den 6. Januar, uachm. 22Uhr verſteigere ich in Feudenheim, Heddesheimerſtraße 2 38 1 Pferd, 3 Ziegen. 3 Schweine, 18 Hühner, 1 Bordwagen. 1 Pfuhlwagen mit Faß, 1 Häckſel⸗ maſchine, 1 Dezimalwage, 1 Regulator, 1 Fleiſch⸗ ſtänder und Verſchledenes. Jakob Bohrmanzn, Ortsrichter Feudenheim. Jagdverpadmung. flepgratar- Montag, 16. Januar l. Js., nachmittags 1 Ühr, wird die bieſige Gemeindejagd etwa 850 Hektar groß auf dem Bürgermeiſtereibüro dahier auf weitere neun Jahre öffent⸗ lich meiſtbietend verpachtet. 5 Die Jagd hat einen guten Rehbeſtand, Auer⸗ und Birkwild ſowie Hochwild iſk ſtändig vorhanden. Schönes Jagdrevier. Entfernung von der Strecke Wahlen, Mörlen⸗ bach, Weinheim 1 Stunde, von Station Hirſchhorn a. Neckar 1½ Stunde und iſt das Jagdgebiet auf guten Straßen bequem zu erreichen. 2 Unter-Schönmattenwag, den 29. Dezbr. 1921. Hess. 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Januar 1922 Der Vefter aus Dingsda Operette in 3 Akten von Hermann Haller und Rideamus. Nach einem Lustspiel von Max Kempuer-Hochstäcdt. Musik von Eduard Künneke In Szene gesetzt von Karl Marx usſkansche Leitung: Paul Breisach. Antang 7 Uhr. Ende 9% Uhr National-Theater. Am Dienstag, den 10. Januar findet im 5 National⸗Theater eine Auffü hrung von 39 „Die armseligen Besenbinder“ Altes Märchen in 5 Akten von Karl Hauptmann als Volks-Vorſtellung ſtatt. 5 aller Plätze werden den Gewerkſchaften und Verufsvereinen Mannheims auf ſchriftliche Beſtellung müttels Verloſung abgegeben. Einzel⸗ beſtellungen wollen bis ſpäteſtens Freitag, den . Januar eingereicht werden. Die Ausgabe der —— Karten erfolgt am Montag, den 9. anuar von vormittags 11 Uhr ab. Die Jutendaus. K. R Kabarett Rumpelmayer Das glänzende Januar-programm Anfang 8½ Uhr, Sonntags 4 U. 8¼ Uhr Res. Logen u. Tische Tel. 7567, 7481782 von 7½ Uhr ab 7231 8252 Weinrestaurant Rumpelmayer Eingang d. d. 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Ank faür Han Darmstädter Banbd). Bezugsbekannimachung. Die außerordentliche Generalversammlung vom 26. November 1921 hat beschlossen, das Grundkapital unsere Gesellschaft u. a. um nom. Mk. 130000 000.— durch Ausgabe von 130000 Stück neuen Inhaber-A Mk. 1000.— zu erhöhen; die neuen Aktien sind vom 1. Januar 1922 ab voll dividendenberechtigt. kEtien von je nom Diese nom. Mk. 130 000 000.— neuen Aktien sind von einem Konsortium unter Führung der Nationalban kür Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien, Berlin, mit der Verpflichtung übernommen worden, einen Betrat von nom. Mk. 55000 000,.— unseren Aktionären zum Kurse von 200% zum Bezuge anzubieten. Nachdem die Durchführung der Kapitalserhöhung in das Handelsregister eingetragen worden ist, bieten uit kiermit unseren Aktionären im Auftrage des Konsortiums die vorbezeichneten 38000 Stück neuen Inhaber-Aktien vod je nom. Mk. 1000.— zum Kurse von 200% unter folgenden Bedingungen zum Bezuge an: 1. Auf je 28 Stück Gulden-Aktien von je nom. 250 Gulden können drei neue Inhaber-Aktien von je nom Mk. 1000.—, und auf je vier Stück Mark-Aktien von je nom. Mk. 1000.— kann eine neue Inhaber-Alie von nom. Mk. 1000.— bezogen werden. Beträge von weniger als 28 Stück Gulden-Aktien oder vier Stück Mark-Aktien bleiben underuel sichtigt, jedoch sind die Anmeldestellen bereit, die Verwertung oder den Zukauf von Berugsrechten vermitteln. Bel dieser Gelegenheit werden die Inhaber von Gulden-Aktlen der Bank für Hande und Industrie erneut aufgefordert, den Umtausch von Gulden-Aktien in Mark-Stüeke in def früher bekannt gegebenen Weise vorzunehmen, wobei die Umtauschstellen die erforderlich- Relehsstempelabgabe selbst übernehmen werden. 3. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes in der Zeit vom 5. bis einschlieflieh 19. Januar 1922 bei den unten bezeichneten Anmeldestellen während der üblichen Geschäftsstunden auszuüben. Die Ausübung des Bezugsrechtes ist provisionsfrei, sofern die alten Aktien nach der Nummermfolee geordnet ohne Dividendenscheinbogen mit einem doppelt ausgefertigten Nummernverzeichnis am Schalte eingereicht werden. Formulare können bei den Bezugsstellen in Empfang genommen werden. Falls die Ausübung des Bezugsrechtes im Wege der Korrespondenz erfolgt, wird die Bezugsstelle die übliche Provision in Anrechnung bringen. g. Der Bezugspreis von 200% Mk. 2000.— für jede neue Aktie im Nennwerte von M. 1000.— zuüg lich Schlußscheinstempel ist bei der Anmeldung in bar zu entrichten. wird auf einem Exemplar des Aumeldescheines Quittung erteilt. nach der Abstempelung zurückgegeben. ten. Ueber die geleisteten Zahlunger Die eingereichten alten Aktien werdes 4. Die Ausgabe der neuen Aktien mit Dividendenscheinen für 1922 und f. findet nach ihrer Fertigstelluns bei der gleichen Stelle, bei der die Anmeldung erfolgt ist, gegen Rückgabe des quittierten Anmeldeschei statt. Der Ueberbringer dieses Anmeldescheines gilt als zur Empfangnahme der neuen Aktien legitimi Zwischenschelne werden nicht ausgegeben. Anmeldungen können bei den nachstehenden Zweiganstelten unsere: Bank erfolgen: in Berlin, Darmstadt, Aachen, Aalen(Württbg.), Alfeld(Leine), Alsfeld, Amberg, Aschaffenburg, Augsburg, Bad Naubeim, Bad Salzschlirf, Bamberg, Barmen, Bensheim a, d. Bergstraße, Bernburg, Beuthen.-., Biebrich à. Rh., Zielefeld, Bingen a. Rb. Bonn, Braunschweig, Bremen, Breslau, Bruchsal, Butzbach,-Cannstatt, Cassel, Chemnitz, Coblenz, Cottbus, Crefeld, Crossen 2 Cuxhafen, Bortmund, Dresden, Duisburg. Dülken, Düren(Khid.), Düsseldort, Eberstadt, Elberfeld, Briurt, Essem-Rubfz erst(Lausitz), Frankfurt à.., Frankfurt a.., Herbern(Dillkr.), Hersfeld(Hessen), Hindenburg.-., Hirschberg i. Schl., Hehenstein-Ernstthal, Freibuzg(Breisgau). Freital-Potschappel, Friedberg(Hessen), Fuldz Fürstenwalde à. Spree, Fürth l.., Gelsenkirchen, Gera(Reuß), Giegen, Glatz. Gleiwitz, Göppliugen, Görlitz, G Greiz i.., Cuben, Habelschwerdt, Halberstadt, Halle a.., Hamburg, Hanau, Hannoverg Harburg Galez, Heilbronn 3 rlohn, Jauer, Kattewitz.-., Kehl a, fth., Kempen, Köln a. Rh., Königsperg I. Pr., Kötzschenbroda, Kreuzburg.-., Kreurnach, K hübel(Riesengebirge), Landau(Pfalz), Landeshut i. Schl., Lauban ſ. Schl., Leipzig, Leobschütz. Liegnitz, Limburg N. (Lahn!, Lindau i.., Lörrach, Ludwigshafen, Mainz, Mannheim, Michelstadt l.., München,.-Gladbach, Münster- berg l. Schl., Myslowitz, Neustadt a.., eustadt.-., Nürnberg. Offenbach u.., Offenburg(Bad.), Oppels, P Paszan, Penzig, Plerzheim, Pfungstadt, Pirmasens, Plauen, Prenziat, Ouedlinburg, Ratiber, Regensburg, Remscheid, Rontlingen, Nheydt, Ruhrort, Rybnik, Saarburg(Bes Trier), Sangerhausen, Schweinfurt, Senftenberg l.., Soran(Lausitz), 8 Spremberg.-., Stade, Stargard l. pemm., Stetiin, Stralsund. 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Fllesbach's WòW.„Amsterdam für die Niederlande bei der Amster“ „ Grünberg 1. Sehl. bei Herrin H. M. Flles- damschen Bank, bach's Wwe.,„Amsterdam für die Niederiande bel Hamburger „ Haunover bei den Herren Bphralim Meyer& Sohm,& Co.'s Banklerskantoor, „ Hellbronn dei den Herren Rümelin& Co.,„ Wien bei der Bank und Wechselstuben-Aetier „ Karlsrube bei Herin Veit L. Homburger, Gesellschaft„Mereur“. Kölm bei den Herren Sal. Oppenhelim Ir.& Gie., Beriin und Darmstadt, im Janust 1922. 4* Timladung zu der am Donnerstag, den 8. Jonnar ds. Js, abends punkt 8 Uhr, im Lokal„Bäckerinnung“ (Schillerſtraße 64) ſtattfindenden Tages-Ordnung: 94 1. Jahresbericht, Rechnungsablage u. Voranſchlag. 2. Neuwahl des Vorſtandes, der Abgeordneten für den Hauptausſchuß und Rechnungsprüfer. 3. Erhöhung des Mitglieder⸗Beitrages. Um pünkiliches Erſcheinen wird dringend erſucht Ludwigshafen a. Rh., den 2. Januar 1922. Der Vorsitzende. Heute grofes Schlachtiest wozu freundlichſt einladet—— 78⁴ Jacob Gerstenmeier. Mitte Januar beginnt im Rodensteiner- Saal, Q 2, 16 26775 ein neuer Tanzkurs. vucrog GEISLER, Tanzlehrer l ln uengaſe den 8. Januar 1922, abends 8 Uhr im Nibelungensaal: Vebel-Wapner-Abenl. 1 Fassagierdampfer: dei 8119 anmueennmenananannnmmnammadnennnumnaunundn Doppelschraubendampfer„Haverford“.„18. Jan. Mitwirkende: Doppeischraubendampfer„Mongolin.. I. Febr. Ek 2 Dreischraubendampfen„Minnekahda“e. 5. Febr. Plauo-Lager theater Sopran Alexis of Enjehelm, Heldentenor des hes- sischen Landestheaters in Darmstadt Karl Bartosch, Musikdirektor„Klavier orchesterleltung: Ludwig Becker. Minnie Leopold-Ruske vom Mannheimet National- 25 Doppelschraubendampfer„Mongolia““ Dreischraubendampfer Frachtdampfer Programm: Tonstücke, Gesänge u. Vorträge aus Werken C. H. v. Webers u. R. Wagners. —— Auskuntt erteilen Karten zu 5, 7 und 8 Mk., dazu die Steuer, ab Donnerstag im Rosengarten u. Verkehrsverein. 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E199 Beschlüsse bezüglich Errichtung einer Gesellschaft mit Die Swiſchenſtraße Haupt⸗, Schwanen, Ziethen⸗ und Blücherſtraße im Stabtteil gaſſe“ benannt. Mannheim, den 29. Dezember 1921. — Mdie Tnanisden Dariikulersdiier! Unter Hinweis auf die vorbereitenden Versammlungen im November u. Derember vergangenen Jahres, sowie auf die in diesen Versammlungen gefassten und veröffentlichten beschränkter Hlaftung zwecks Uebernahme von Trans- porten zur Sicherung einer ausreichenden und regel- müssigen Beschäftigung für die Partikulierschiffer, werden diejenigen Schiffer, die beabsichtigen, dieser Gesellschaft beizutreten, hierdurch aufgefordert, sich bis spätestens Mitte Januar zum Beittitt zu entschliessen. 86 Die Gründungsversammlung findet am 19. Januar dleses Jahres in der Bürgerschenke in Duisburg- Ruhr- ort statt. Für die Aufnahme in die Oesellschaft ist die persönliche Anwesenheit in der Gründungsversammlung oder eine notarielle Vollmacht erforderlich. Diejenigen Schiffer, die nicht in der Lage sind, per-, sönlich an der Gründungsversammlung teilzunehmen, werden daher gebeten, die an den untenbezeichneten Orten aufliegenden Vollmachten zu unterzeichnen und die Unterschriften notariell bestätigen zu lassen. Die bereits von einer grösseren Zahl von Schiffern unterꝛeichneten Vollmachten mũssen spãtestens am 17. Januar dieses Jahres nach Duisburg · Ruhrort zurũckgesandt sein. Die Möglichkeit einer späteren Aufnahme kann mit Sicherheit nicht in Aussicht gestellt werden. Die Vollmachten liegen auf: In Mannhelm bei Herrn Notar qul. Oppenheimer, B4,1 In Malnz bei Herrn Georg Winschermann, Uferstr. 30 In Köln bei Herrn Gerhard Mosler, Türmchenswall 73 In Duisburg-Ruhrort auf dem Büro, Harmoniestr. 2 Die Bevollmädhtigten: Dr. Reinig. Rüttgers. n ffege im Baublock— Gute Jflege für e „Kleine Schwanen⸗] Säugling geſict 27 9 Angebote unt. M.. an die Geſchäftsſtelle ⸗ 110 Feudenheim wird