. un ——U———— Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung monatlich trei ins Baus gebracht mark 16.—. durch die Poſt bezogen viertelfährüch mark 48.—. Poſtſcheckkonto Nummer 17800 Kartsruhe in Saden und Rummer 2017 zudwigshaſen am Rhein. Hauptgeſchäftsſteue E 6. 2. Seſchäfts ⸗ nebenſtelle Neckarvorſtadt, Waldpofſtraße nummer 6. Fernſprecher Kummer 7030, 7031, 70%, 7043, 7034, 7045. Telegramm⸗Roreſſe: Senerglanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Veilagen: Der Padiſchen Abend⸗Ausgabe. Heueſte Sport vom Sonntag.— Aus der Welt der Cechnik.— Geſetz und Necht.— Mannheimer Frauen-Jeitung.— Mannheimer Muſik-Seitung.— Bildung und Unterhaltung. Aachrichlen 1922.— Nr. 8 Anzeigenpreiſe: die eleine zelle mk..— ausw. Mf..— Stellengeſuche u. Lam ⸗Nnz. 200% Nachlaß. Reklame mk. 18— Aunahmeſchlus: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für finzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.f 1sgabes w. keine berantwortg.übern. höhere Gewalt, Streſks,Hetrieds⸗ ſtörun gen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen. uu · geſ. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. fufträge durch Fernſprecher ohne Ocwähr. Frankreichs Jiel in Cannes. Widerſtand gegen Lloyd Georges europäiſche Wiederaufbau⸗ plüne.— Drohung mit neuen Zwangsmaßnahmen. 6 WB. Paris, 5. Jan. Nach einer Havasmeldung aus zannes hat man geſtern abend in den franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Kreiſen der Konferenz die gleiche Zurückhaltung be⸗ züglich der ſehr herzlichen Unterhaltung gezeigt, die Briand und Loucheur am Nachmittag mit Lloyd George und Sir Robert Horne hatte. Es hat nicht den Anſchein, erklärt Havas, daß die Anſichten, welche die beiden Premierminiſter neulich in London ausgetauſcht haben, ſich fühlbar geändert haben. Das Haupt der engliſchen Regierung ſoll immer noch dem Wunſch beſeelt ſein, in erſter Linie das Programm es wirtſchaftlichen Wiederaufbaues Curo⸗ pas anzuſchneiden, das nach ihm die ganze Reparationsfrage in entſcheidender Weiſe beeinfluſſen ſoll. Auf franzöſiſcher Seite erkennt man gerne an, daß der engliſche Grundſatz in gewiſſem Maße begründet iſt. Ddie wirtſchaftliche diſe, unter der die ganze Welt leidet, hat auch ihre Rück⸗ wirkungen auf Frankreich gezeigt, wo, um nur ein Beiſpiel trömführen, die Ausfuhr von metallurgiſchen Erzeugniſſen be⸗ rächtlich langſamer geworden iſt: aber— ſo meint man auf franzsſiſcher Seite— dieſes Werk des Wiederaufbaues kann kuretappenweiſe vor ſich gehen und verlange lange riſten, bevor es Ergebniſſe zeitigen wird. die man von ihm Frankreich iſt entſchloſſen, im Einvernehmen mit eanen Verbündeten daran mitzuarbeiten; indeſſen iſt die fran⸗ zIſiſche öffentliche Meinung der Anſicht, daß die Frage der abbarationen und der deutſchen Schulden un⸗ 2 hängig bleiben müſſe von Beſchlüſſen allgemeiner rt, die in dieſen Fragen gefaßt werden könnten. Frankreich at ein Guthaben bei Deutſchland, deſſen Höhe und deſſen Zablangsmodalitäten zwiſchen den Allſierten feſtgelegt und lu,deutſchland angenommen worden ſind. Von ſeiner Re⸗ lung hängt in weitem Umfange das budgetäre Eleichgewicht ankreichs ab. Es erſcheint daher unmöglich, daß man on Frankreich die Zuſtimmung zu Opfern auf was ihm zukommen muß, verlangt. In der Havasmeldung heißt es weiter: Deutſchland hat don den 600 Millionen Goldmark, die es ungefähr am 15 Ja⸗ brn und 15. Februar zahlen muß, nurdie Zahlung des Teibes angeboten. Es wird alſo Sache des erſten Rates ſein, die Maßnahmen ins Auge zu faſſen, 0 anläßlich dieſer neuen Verfehlung Ddeutſch⸗ uds durchgeführt werden müßten. In Cannes habe man gedacht, Deutſchland einen bedeutenden Teil deſſen, as England im Jahre 1922 an Reparationen erhalten muß, zu erlaſſen. Lloyd George ſoll außerdem geneigt ſein, Frank⸗ eich gewiſſe Vorteile zu gewähren, wie die Reviſion des inanzabtommens vom 13. 8. 1920, beſonders bezüglich der ewertung der Saargruben die auf einen ſpäteren Zeit⸗ — vertagt werden ſolle. Frankreich könnte ſo ungefähr 0 Millionen Goldmark in die Hände bekommen. Es wäre notwendig, daß Belgien, das wegen ſeiner Prioritäts⸗ —— faſt den ganzen Betrag der deutſchen Zahlungen des etzten Halbjahres erhalten muß, ſeine Zuſtimmung zu dieſem Syſtem gibt. Es wird Sache Lloyd George ſein, die Zuſtim⸗ mung von Theunis und Jaspar zu ſeinem Plane zu erhalten. Schließlich hat es noch den Anſchein, als ob ſich die bri⸗ tiſche Abordnung dem Vorgehen widerſetzt, das Deutſchland gegenüber etwalge Zwangsmaßnah⸗ men ins Auge faßt. Sie würde eine Verſtärkung der ittel der Finanzkontrolle überhaupt nur unter der Bedingung annehmen, daß ſie die deutſche Sou⸗ veränität nicht berührt. Regelung der engliſch· ranzoſiſchen Gegenſätze durch einen neuen Enkeule⸗VBerkrag? 8 NB Paris, 5. Jan. Die Pariſer Morgenblätter deuten an, daß die weltpolitiſchen Gegenſätze zwiſchen England und eee in der U⸗Voolfrage, der Rußlandfrage und der ſowie den weltwirtſchaftlichen und Weltfinanz⸗ fragen in Cannes vielleicht durch einen neuen Ententevertrag geregelt werden ſollen. England wird in der Reparationsfrage vorſchlagen, daß ſtatt den für 1922 vorgeſchriebenen feſten An⸗ rrn von 2 Milliarden Goldmark nur ein Be⸗ ag von 500 Millionen Goldmark(Januar⸗ und Februar⸗ raten) angefordert, die reſtlichen 1½ Milliarden Goldmark aber vorläufig geſtundet werden. Deulſchlands Ausſichten. In einem längeren Artikel ſchätzt di ionalli au 5 ren Ar hätzt die„Nationalliberale eſponbenz“ Deutſchlands Ausſichten in C 1s ſich in Cannes ab und „Obwohl es um Deutſchlands Schickſal geht, i i 5 iſt unſere Re d5e⸗ 8 zur Entſendung von Vertretern aufgefordert wötdeie Parg af dee an Herr 5 Walter Rathenau gleichfalls i d ge dorthin, um ſeinen Rat und ſeine Kenntaiſſe i ſicherlt der Enentemächte zu ſtellen.„ —5 ich nicht angebracht, obwohl manche Anzeichen lum anch gedeutet werden, als —.— herguskommen werde. imen laut, darunter ſelb 0 zu deuten waren ob Erſprießliches bei dem großen Pa⸗ werden frunzsſiſche Preß⸗ er der„Temps“, die ein ziemlich trübe den erheltnie zwiſchen Frapkreich und Haland 01 fellen 5 5 ˖ ſolche Stimmung in Frankreich Platz greift ahnung Anes beſſe verſtändiqge Worte über die Nützlichkeit der An⸗ Au⸗geftatkune gerren Verhältniſſes zu Deutſchland, namentlich der aber zwiſchen den beid lchaßlichen Beziehungen. für uns ab. Sobald nehmen erzielt wo Weſtmächten wieder irgendwie ein Einver⸗ dus Rachſehen iſt ſchlägt die S immung um, und wir baben Nun hat ſich aber Frankreich durch Briand und Allzu geoßer Optimismus iſt durch Kammerbeſchlüſſe in der Reparationsfrage ſo feſtgelegt, daß es kaum zurück kann, wenn es nicht auf die Niederlage in Waſhington eine zweite in Cannes folgen laſſen will. Infolgedeſſen dürfte ſich dort an der Küſte des Miltelmeeres abermals ein großes Feilſchen und Handeln vollziehen, ebenfalls wiederum unter freundlicher Ver⸗ miltlung Italiens, deſſen Koſten letzten Endes wir zu tragen haben werden. Es iſt ſa möglich, daß in England die Erkenntnis wirtſchaft⸗ licher Notwendigkeiten weit genug vorgeſchritten iſt, um zu begreifen, daß Deutſchland die ihm zugemuteten Laſten einfach nicht zu tragen vermag. Dann wird vielleicht England das Opfer bringen und auf den ihm zufallenden Teil unſerer Zahlungen verzichten. Das wäre ſoweit der für uns günſtigſte Au⸗weg. Es iſt aber auch keineswegs ausgeſchloſſen, daß ſich wie bisher ſteis England und Frankreich über alle ſchwebenden Fragen in der Weiſe einigen, daß Frankreich in der Reparationsfrageneue Zugeſtändniſſe erhält, die es dann freilich auf anderen Gebieten teuer erkaufen muß. Die Zeche würden wir zu bezahlen haben durch eine internationale Kontrolle unſerer Finanzen. Es muß alſo unſere Politik unter den jetzigen Umſtänden einzig und allein darauf gerichtet ſein, die Eng⸗ länder gegen die Franzoſen nach Kräften zu ſtützen und einen Schacher der angedeuteten Art auf unſerm Rücken zu verhindern. Hat die deulſche Regierung und hat Herr Dr. Walter Rathenau dieſe Nufgabe richtig erkannt und ſind die richtigen Männer am Werk, ihr gerecht zu werden? Rathenau wartet in Paris ab. Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber den vorausſichtlichen Verlauf der Dinge in Cannes wird der „B..“ aus Paris gedrahtet: Die Sachverſtändigen werden ſich zurzeit mit den deut⸗ ſchen Erſatzleiſtungsmöglichkeiten in Sachwerten beſchäftigen. Das wird dann wohl der Augenblick ſein, wo Rathenau nach Cannes gerufen werden dürfte. Daß er dorthin reiſen wird gilt noch immer als verbürgt. Nur war ſeine Abreiſe dort⸗ hin voreilig vordatiert worden. Der Unterſchied zwiſchen London und Cannes iſt der, daß es ſich in Cannes um eine Tagung des Oberſten Rates handelt, zu der Ratbenau offiziell garnicht zugezogen werden kann. Nur die Sachverſtänd'gen können ihn zur Auskunfterteilung vor eine Kommiſſion laden. Ob ſich die Dinge ſoweit entwickeln werden, das eben wartet Rathenau in Paris ab. Konferenzfrenden 752 OParis, den 2. Januar. Briands Reiſebegleiter erzählen, die Wunder franzö⸗ ſiſcher Kochkunſt hätten in Waſhington aus kaltherzigen amerikaniſchen Senatoren begeiſterte Franzoſenfreunde ge⸗ macht. Mit dem Miniſterpräſidenten begab ſich ein Meiſter galliſcher Küchengeheimniſſe nach Waſhington; und der ſoll ſchließlich dort nachgeholfen haben, wo die Staatsmänner der Republik nichts mehr ausrichten konnten.„Gebt mir einen guten Koch mit anſtatt vieler Sekretäre“, ſchrieb einſt Guizot ſeinen Pariſer Freunden, die den berühmten Geſchichtsſchrei⸗ ber u. Leiter Frankreichs in den 30er Jahren des vorigen Sä⸗ kulums nach London ſchicken wollten. Dasſelbe ſagte Viviani, bevor er nach Waſhington fuhr. Für Cannes gilt das Gleiche. Geſtern iſt der bedeutendſte Kenner franzöſiſcher Gaumenkunſt, man ſtaune nicht, der preisgekrönte Schrift⸗ ſteller und Konſervator des Pariſer Victor Hugo⸗Muſeums, Herr Raymond Eſcholier, nach der Konferenzſtadt im ſchönen Süden abgereiſt. Eſcholier ſchrieb kürzlich ein Buch.„Cante⸗ gril“, das den Kennern edelſter kulinariſcher Genüſſe und herrlichſter franzöſiſcher Weine ein literariſches Labſal iſt. Der berühmte Klub der„Hundert“(die Experten auf dem Gebiete der Gaſtronomie) trat mit ſolcher Begeiſterung für den tſch⸗ tigen Schriftſteller ein, daß die Akademie nicht umbin konnte, das Buch mit einem Preiſe auszuzeichnen. Herr Eſcholier ge⸗ hört dem Pariſer Außenamte an; er beſitzt den Titel eines „miniſtre honoraire“(eines Ehrengeſandten) und wird, ſo⸗ weit dies möglich iſt, als Organiſator diplomatiſcher Eſſen vorausgeſchickt. Nach Waſhington nahm man ihn nicht mit, weil die Budgetkommiſſion ſehr geizig iſt. Er lieferte aber die Menus bis in die letzten Einzelheiten, ſtellte die Wein⸗ ſorten zuſammen, die auf dem exterritorialen Boden der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft in Waſhington maſſenhaft genoſſen wurden. In Cannes verfügt die Diplomatie Frankreichs über die verfeinertſten Lockmittel heimiſcher Kochkunſt. Früher einmal waren es die Bourbonen und der dritte Napoleon, deren Bankette zu Ehren ausländiſcher Herrſchaften die Annalen franzöſiſcher Geſchichte zieren; heute ſind es die Demokraten der ſiegreichen Nepublit, deren ſtaatsmänniſche Weisheit in einem glänzenden Diner zu Ehren der„Alliierten“ gipfelt! Mit welchem Stolzempfinden teilt der„Figaro“, das Hof⸗ blatt der Republik, ſeinen Leſern mit, daß man in Cannes „ſechs neue Eerichte, wie ſie nur ein franzöſiſcher Meifter; erſinnen konnte“, ſervieren werde. Was wird Lloyd George nach einem ſolchen Genuſſe noch ſagen können! Le maire, der zchef de cuiſine“ des auswärtigen Amtes, hat, Italien zu Ehren, einen neuen Salat„geſchaffen“. Die Konferenz in Cannes wird das Wunder ſchauen und genießen. Und die Gänſeleberpaſtetchen, die in Waſhington Wonne er⸗ weckten, ſie ſollen auch in Cannes auf der Tafel erſcheinen. Selbſtverſtändlich erinnert der„Figaro“ daran, daß das kai⸗ ſerliche Deutſchland die„Macht der Küche“ niemals zu errinzen vermochte. Frankreich marſchierte in dieſer Hinſicht ſtets an der Spitze der Ziviliſation. 5 Zwiſchen berrlichen Kakteen, in einem Haine troniſcher Pflanzen liegt das ſchloßähnliche Gebäude, wo die alliierten Min ſterpräſidenten beraten werden. Die franzöſiſche Miſſion beſteht aus fünfundachtzig Herren, zwanzig Sekretärinnen u. zehn Leibſournaliſten, die, wie auf einen Wink, erſcheinen, um ſich den Ton, der die Muſik machen ſoll, angeben zu laſſen. Die Vertreter oppoſitionell ange⸗ bauchter Blätter müſſen ſehen, wie ſie zurecht kommen. Das Mannah der ſenſationell auf eputzten Meldung wird ihnen nicht zutell. Sozialiſtenzeitungen haben es ſchon lange auf⸗ gegeben, Berichterſtatter auf Konferenden zu entſenden. Wozu? Die Meinung wird ja doch ausſchließlich von den Männern der Regierungspreſſe„gemacht“. Erſt, wenn die Konferenz zuende, melden ſich die Kritiker. Herr Briand hält die Fäden der Preſſebeein⸗ fluſſung in der Hand. Er verſorgt ſeine Zeitungsdiplo⸗ maten mit dem geeigneten Material. Der Preſſechef ſpielt eine ſekundäre Rolle. Häufig bringt Briand drei fertige „Interviews“ mit, die er, nach einem beſtimmten Turnus, verteilt. Fragen beantwortet er mit einem jovialen Lächeln; oft hält er ſich eine kleine Bedenkzeit vor. Die Regierungs⸗ journaliſten geneßen allerlei„douceurs“: einige von ihnen, wie Lauzanne(„Matin“), Herbette(„Temps“), Millet(„Pe⸗ tit Pariſien“) erfreuen ſich weitgehendſter Begünſtigungen. Den engliſchen und italieniſchen Berichterſtattern wird das Maß ihrer Meldungen, entſprechend der Tendenz ihrer Blät⸗ ter zugemeſſen. Da ſich ſeit der Pariſer Friedenskonferenz eine wechſelſeitige Beobachtung der Delegationen eindebür⸗ gert hat, ſo weiß man ziemlich genau, aus welcher Ecke un⸗ bequeme Indiskretionen droben. Eine„politiſche Geheim⸗ polizei“ wird auf großen Konferenzen vielartig beſchäftigt. Die Koſten der Waſhington⸗Rezie Briands beziffern ſich auf rund drei Millionen Franks.„Das iſt nicht viel, wenn man bedenkt, daß Briand zwei Reden über die franzöſiſchen Landrüſtungen halten konnte,“ ſchrieb unlängſt die„Huma⸗ nité“. Cannes wird billiger ſein. Jeder Tag koſtet 50 000 Franks; dazu kommen aber nicht näher bez fferte„Regie⸗ Ausgaben“, worunter man die Unkoſten für Diners verſteht, Europa wartet auf einige Biſſen, die von dieſer Tafel fallen, WB. Paris, 5. Jan. Nach einer Meldung des Sonder⸗ berichterſtatters des„Petit Pariſien“ aus Cannes erwarte man, daß der Oberſte Rat verhältnismäßig wenig Sitzungen abhalten wird und, daß dieſen Sitzungen jedesmal ausführ⸗ liche Beſprechungen zwiſchen den Sachverſtändigen voran⸗ gehen werden. Der heutige Tag wird ausſchließlich den Vor⸗ beſprechungen zwiſchen den alliierten Sachverſtändigen über die Frage der belgiſchen Priorität gewidmet ſein. Die Konferenz wird am Freitag mit einer Reihe von Erörterungen allgemeiner Art beginnen. Die nächſte Sitzung wird wahrſcheinlich nicht vor Montag ſtattfinden. Man er⸗ wartet, daß die Arbeiten der Konferenz bis 13. oder 14. Januar dauern werden. * Die nächſten Kohlen⸗ und Ktokslieferungen. WB. Paris, 5. Jan. Nach einer Meldung des„Petit Pariſien“ ſind die Mitglieder des techniſchen Dienſtes für die Kohlenlieferungen in der Reparationskommiſſion geſtern und vorgeſtern zweimal zuſammengetreten, um das Programm für die Kohlen⸗ und Kokslieferungen feſtzulegen, die Deutſchland im Februar, März und April ausführen muß. Von deutſcher Seite nahmen Dr. Meyer, von der Kriegslaſtenkommiſſion Di⸗ rektor des Kohlenſyndikats Lübſen und die Induſtriellen Wall⸗ miſhrath und Paſen an den Beratungen teil. Nach dem Petit Pariſien iſt das Lieferungsprogramm in ſeinen Hauptteilen fertiggeſtellt. Seine Feſtlegung findet in einer Sitzung ſtatt, die heute vormittag abgehalten wird. Die allgemeine Re⸗ gelung bleibt ſelbſtverſtändlich der Reparationskommiſſion vorbehalten. Das Blatt glaubt dann noch zu wiſſen, daß das Defizit auf die unvollſtändigen Lieferungen für November und Dezember zum größten Teil während des laufenden Monats geliefert werden wird. die Konferenz von Vaſhingkon. WB. Waſhington, 5. Jan. Der Unterausſchuß hat ſich geſtern mit der Frage der chinefiſchen Zölle befaßt und ſich darüber geeinigt, einen effektiven Zollſatz von 5 Pro⸗ zent als Grundlage zu nehmen. Das würde ene Nettoer⸗ höhung um 1½ Prozent zugunſten der chineſiſchen Regie⸗ rung bedeuten. die engliſchen Neuwahlen. Konſervative Oppoſition. WBB. London, 5. Jan. Der Hauptorganiſator der kon⸗ ſervativen Partei Sir Lloyd Pounger, ſpricht ſich gegen die Abhaltung von Neuwahlen aus. Er ſagt, die Re⸗ form des Oberhauſes müſſe den Neuwahlen vorausgehen. Die Lage des Handels werde ſich infolge der durch Neuwahlen ge⸗ ſchaffenen Schwierigkeiten verſchlimmern. Laut„Evening News“ teilt Chamberlain die Anſichten Youngers. Es beſtehe aller Grund zu der Annahme, daß, wenn Lloyd Ceorge die Abhaltung von Neuwahlen im näch⸗ ſten Monat beſchließen ſollte, zahlreiche konſervative Mit⸗ glieder es ablehnen werden, als Koalitionsmitglieder vor die Wähler zu treten und als einfache Konſervative in die Wahl gehen würden. Es wird erklärt, die Erzwingung von Neu⸗ wablen im nächſten Monat, gegen die Anſicht eines mächtigen Teiles der unioniſtiſchen Parkei, würde zu einer Spaltung der Koalition und vielleicht zu ihrem Ende führen. lraßenkämpfe in belfaſt. London, 5. Januar.(Priv.⸗Tel.) In Belfaſt haben ſich heule Nacht Straßenkämpfe um den iriſchen Friedensſchluß ab⸗ geſpielt, die ais die wildeſten in der Geſchichte dieſer unru⸗ higen Stadt bezeichnet werden. Das Militär griff mit Pan⸗ zerwagen ein und ſäuberte mehrere Straßenzüge mit Maſchi⸗ nengewehrfeuer. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht feſigeſtellt. An verſchiedenen Stellen der Skadt wurden Bomben ge⸗ worfen. Heute Mitkag wurde eine Verordnung bekannt ge⸗ machl, die jede Menſchenanſammlung innerhalb der unruhigen Bezirke verbietet. 2 5 'B. London, 5. Jan. Aus Dublin wird gemeldet: Heute ſetzten der Dail Eireann die Erörterungen über das engliſch⸗ iriſche Abkommen fort. Bisher haben 27 Delegierte für und 25 Delegierte gegen die Ratifizierung geſprochen. Man glaubt, daß die Ratifikation mit einer Mehrheit von 10 Stimmen be⸗ ſchloſſen werden wird. Anſcheinend wird der Dail Eireann — 2. Seike. Nr. 8. Mannheimer General-⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 5. Januar 1922. dem Vorſchlag Collins, eine proviſoriſche Regierung zu bilden, keine Folge geben. Devalera hat angekündigt, daß er einen Gegenvorſchlag zu dem Abkommen unterbreiten werde. Er hat geſtern abend eine Proklamation erlaſſen, in der er das iriſche Volk auffordert, durchzuhalten, und erklärt, das Land könne noch im letzten Augenblick gerettet werden. Die rolen Brüder. In den nächſten Tagen ſteht der Parteitag der Unabhängigen in Leipzig bevor, und da wird die Frage einer Verſchmelzung oder wenigſtens einer Ar⸗ beitsgemeinſchaft mit den Mehrheitsſozialiſten oder eines Zuſammengehens mit den Kommuniſten eine große Rolle ſpielen. Namentlich unter den Mehrheitsſozialiſten mit Scheidemann an der Spitze wird ja ſeit langer Zeit, als eine Art moraliſchen Gegengewichts— vom ſozialiſtiſchen Standpunkt aus — gegen die vielfach verhaßten Koalitionsbeſtrebungen ein Wieder⸗ zuſammenſchluß der zahlreichen Splitter der einſtmals großen So⸗ zialdemokratiſchen Partei befürwortet. Wenn es nach den Reden Einiger ginge, dann wäre der ſchöne Tag nicht mehr fern, an dem ſie ſich alle von den Kommuniſten bis zu Scheidemann und Hermann Müller gerührt in die Arme ſänken und wieder riefen: Laßt uns ſein ein einig Volk von(roten) Brüdern! Aber damit hat es noch gute Wege. Solche Einigungsreden ſind gewiſſermaßen Feiertags ereigniſſe Zum täglichen Brot gehört es, daß man ſich gegenſeitig gehörig beſchimpft und einander vorhält, was für Subſekte die An⸗ dern ſind Daß die Kommuniſten bald nur noch aus lauter Teil⸗ ſplittern und Eigenbrötlern beſtehen werden, aber auf die Bezeichnung Partei von Rechts wegen keinen Anſpruch mehr erheben können, iſt allmählich bekannt. Sie haben zuſammen mit den Unabhängigen bei allen Wahlen der letzten Zeit ſo ſchwere Niederlagen erlitten, daß ſie wahrſcheinlich überhaupt von der politiſchen Bildfläche verſchwinden würden, wenn ſie nicht in den großſtädtiſchen Betrieben über eine Ge⸗ folgſchaft verfügten, die an Mundwerk und Draufgängertum das erſetzt, was ihr an Zahl und geiſtiger Bedeutung ab⸗ eht. Nur ſo ſind Kommuniſten mit Unterſtützung der Unab⸗ —— imſtande, durch Einſchüchterung der an Zahl weit überlegenen ruhigen Elemente eine Stärke vorzutäuſchen, die ſie nicht beſitzen, und zugleich dauernde Unruhe in das Leben der Arbeiterſchaft zu tragen. Soeben erſt hat es innerhalb der Kommuniſten wieder einmal eine Fliegerübung gegeben, der in erſter Linie der bekannte Genoſſe Friesland zum Opfer gefallen iſt. Sein Fall erinnert an den ſeines früheren Ge⸗ noſſen Levi, der ebenfalls das Fliegen lernen mußte, weil er es gewagt hatte, gegen den Moskauer Stachel zu löken. Viel⸗ leicht wiederholt ſich das tragikomiſche Schauſpiel, das damals im Reichstag ungetrübte Heiterkeit hervorrief. Die Kommu⸗ niſten ſind 5 vorſichtig, von ihren Abgeordneten jeglicher Art bei Aufſtellung der Kandidaturen die Unterzeichnung von Blankoſcheinen zu verlangen, die den Rücktritt des Betreffen⸗ den anzeigen, unter des Datums, das dann von der Parteileitung einſach ausgefüllt wird. Da angekündigt worden war, daß die Leitung der Kommuniſtiſchen Partei auch gegen Levi von dieſem Schein Gebrauch machen werde, ſetzte Herr Levi den Reichstagspräſidenten Loebe davon in Kenntnis mit dem Erſuchen, die Niederlegung des Mandats nicht anzuerkennen. Präſident Loebe teilte das im Reichstag mit, und ſtürmiſche Heiterkeit war die Folge. Herr Friesland iſt von den Kommuniſten in die Berliner Stadtverordneten⸗ verſammlung entſandt worden und jetzt, nach dem Krach, haben ſie ihn, wie ſie ſich ſo ſchön ausdrücken, von dort wie⸗ der abberufen. Vielleicht erleben wir im Berliner Stadtparla⸗ ment eine Neuauflage des Falles Levi in Frieslandſcher Leſung. Wie freundſchaftlich ſich Freiheit und Rote Fahne täglich unterhalten, unter reichlichem Gebrauch der kräftig⸗ ſten Ausdrücke des ſozialdemokratiſchen Knigge, brauchen wir nicht erſt beſonders hervorzuheben. Wenn man dabei goch bedenkt, mit welchen Liebenswürdigkeiten auch die mehrleits⸗ ſozialiſtiſchen Blätter auf der einen, die der Unabhängigen und Komuniſten auf der anderen Seite ſich gegenſeitig über⸗ ſchütten, hat man ein vollſtändiges Bild von dem Grad der Einigkeit in den Reihen der Genoſſen. In einem Punkt aber gaben ſie bisher einander nichts nach. Sie ſchworen alle drei auf die Internationali⸗ Die halbſeele. Roman von Arthur Brauſewetker. 0(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Hatte er den richtigen Beruf erwählt, als er Arzt wurde? War er kaltblütig und abgehärtet genug, um gerade die Chi⸗ rurgie zu ſeinem Fach zu erwählen, die ſtählerne Nerven und jene eiſige Nuhe erforderte, welche der Profeſſor bei jeder Operation zeigte? Eine unbeſtimmbare Angſt begann ihn zu peinigen, eine Friedloſigkeit bemächtigte ſich ſeines ganzen Weſens. Und da draußen in dem kleinen Fleckchen Natur, das vor ihm lag, der Friede des Abends! Die Sonne war tiefer ge⸗ ſunken, die Bäume warfen die länglichen Schatten auf den grünenden Raſen; der Flieder duftete ſtärker, der kleine Sing⸗ vogel in den Büſchen ſang leiſe, und geſ verſtummte er ganz. Das aber hatte ſeine Arbeit eingeſtellt. Si: waren in das kaum fertige Neſt eingekehrt zum Ausruhen. Sie lugten mit den Köpfchen noch hinaus in den feiernden Abend; dann ließen ſie es auf die Bruſt ſinken, ſchlaftrunken, müde. Einen letzten Gruß noch ſandte die Sonne herüber, dann verſank ſie hinter den gegenüberliegenden Häuſern. und ihr Widerſchein flimmerte über die Ziegel des hochragenden Mittelbaus und ließ ſie glänzen und glitzern, als wären ſie aus rotem Kupfer. Eine ſo feierliche Stille ſprach aus dieſem Abend, eine ſolche Geborgenheit in den Armen deſſen, der alles werden und wachſen läßt zu Zeit, der ſeine Sonne aufgehen untergehen läßt über Gute und Böſe und, was er 1 hat, auch erhält, bewahrt und beſchützt, daß Merten ſein Herz 3 erfaßt fühlte von jener unerklärlichen Sehnſucht, die er ſo manches Mal in ſtillen Stunden empfunden, ſenen Heimweh, er wußte nicht, woher es kam, wohin es ihn.7 ren wollte— aber ſeiner Seele wuchſen in dieſem Abend⸗ —9 85 Flügel und hoben ſie hinweg über alle Mühe und ufregung, allen kleinen Aerger und alles große Herzeleid der letzten Tage an das Herz dieſer ſtill waltenden, ewigen Gottesliebe. d e deres, faßbarer und begre r als dieſe en Re⸗ as Verlangen nach einem Menſchen, nach menſch⸗ cher Liebe und Tellnahme. So lange ſchon weilte er in dieſer großen, fremden Stadt. Niemals hatte er irgend ein Bedürfnis nach Verkehr, nach dem tät und auf die Wirkung internationaler Verbrüderung. Ge⸗ rade in dieſem Punkt haben noch in aller jüngſter Zeit die Mehrheitsſozialiſten einen Beweis von ihrer unverwüſtlichen Leichtgläubigkeit abgelegt, indem ſie die überſchwenglichſten Hoffnungen an den Beſuch ſozialdemokratiſcher Gewerkſchaftler aus andern Ländern, namentlich aus Frankreich, in Deutſch⸗ land knüpſten, ohne ſich davon Rechenſchaft abzulegen, daß be⸗ ſonders in Frankreich auch die ſozialdemokratiſchen Organiſa⸗ tionen herzlich wenig Einfluß beſitzen. Der Mangel dieſer Er⸗ kenntnis hindert allerdings den Vorwärts nicht, den Kommu⸗ niſten vor Augen zu führen, was für einen Führer ſich deren franzöſiſche Geſinnungsgenoſſen in der Perſon von Marcel Cachin zugelegt haben. Der Vorwärts beginnt mit der Feſt⸗ ſtellung, daß Cachin, der jetzige politiſche Leiter der Humanité, in ſeiner Heimatſtadt Bordeaux als überzeugter Royaliſt ins politiſche Leben eingetreten ſei. Wenn der Vorwärts dem Mann daraus einen Strick drehen will, kann es uns recht ſein: es ſei nur daran erinnert, daß es auch noch andere wandlungs⸗ fähige Menſchen gibt, die den Leuten um Vorwärts oder Breitſcheid nicht allzu ferneſtehen, aber ihre Laufbahn als wü⸗ tende Antiſemiten und Helfer Stöckers begonnen haben, wie 3. B. Herr Hellmut von Gerlach. Herr Cachin iſt nach dem Vorwärts dann bald Republikaner und Sozialiſt geworden, fand aber bei Jaures kein richtiges Betätigungsfeld und wurde daher noch radikaler; er verlangte auf dem internationalen Kongreß von 1900 den Ausſchluß von Jaures aus der Sozial⸗ demokratie! Darauf ſchwankte dieſes Muſter von politiſcher Folgerichtigkeit, ganz wie ſein erwähnter deutſcher Antipode von einer radikalen Gruppe zur andern, immer auf der Suche nach einem Mandat, das er endlich im April 1914 ergatterte. Nun kam der Krieg und Cachin entdeckte ſein wahres Herz. Von den Wellen der franzöſiſchen Kriegsbegeiſterung un Kriegshetze ließ er ſich tragen. Er bekämpfte ſogar den ge⸗ mäßigten Renaudel und tat ſein Möglichſtes, auch die italieni⸗ ſchen Sozialiſten für den Krieg zu begeiſtern. Seither iſt Mar⸗ cel Cachin, der große internationale Sozialiſt und Führer der franzöſiſchen Kommuniſten, der größte Kriegshetzer und Deut⸗ ſchenfreſſer bis zum heutigen Tage geweſen. Von ihm ſtammen die ſchwerſten Angriffe gegen die deutſche Republik, was ihn jedoch nicht abhielt, in Moskau vor Lenin und Trotzky im Staube zu liegen. Nach ſeiner Rückkehr nahm er ſeine deutſch⸗ feindliche Tätigkeit wieder auf, und ſoeben hat er auf dem kommuniſtiſchen Parteitag in Marſeille die Hauptrolle geſpielt. Wir ſind bei der Kennzeichnung dieſes Kommuniſtenführers in der Hauptſache dem Vorwärts gefolgt, um die ganze Jämmer⸗ lichkeit der Leute darzutun, die von ſolchen Subjekten das Heil der Welt auf dem Wege der internationalen Verbrüderung er⸗ warten. Vielleicht ſagt ſich auch der Vorwärts ſelbſt, daß ein Zuſammengehen mit derartigen Brüdern nicht gut möglich iſt. Deuſſches Aeich. Der Sleuerkompromiß noch im weiten Feld. EBerlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir möchten gegenüber irreführenden Darſtellungen, die ſich auch heute früh in der Berliner Preſſe befanden, unterſtreichen, daß der Steuerkompromiß noch im weiten Felde iſt. Sogar die Sozialdemokraten machen erhebliche Schwierigkeiten. Sie wollen, bevor ſie ſich an den Verhandlungstiſch ſetzen, auch noch die Fraktion einberufen. Bei ſolcher Lage der Dinge finden zur Zeit auch noch keinerlei Verhandlun ꝛen über die Ausbreitung der Koalition ſtatt. Alles ruht. Auch das Ka⸗ binett wird heute keine Sitzung abhalten. Das Eiſenbahnfinanzgeſetz vor dem Organiſakionsausſchuß des Reichsverkehrsminiſteriums. ONB. Berlin, 5. Jan. Der Organiſationsausſchuß im Reichs⸗ verkehrsminiſterium hat ſich mit dem Entwurf des Eiſenbahnfinanz⸗ geſetzes weiter beſchäftigt. Es wurde ein Antrag angenommen, für die W des Geſetzentwurfes Berichterſtatter zu ernennen, deren Berichte ſchleunigſt entgegenzunehmen und dann ſich über die Frage der etwaigen Zuziehung von Sachverſtändigen ſchlüſſig zu werden, wenn ſich überſehen laſſe, welche Fragen den Sachver⸗ ſtändigen vorzulegen ſeien. Am 10. Januar wird der Reichsver⸗ ehrsminiſter Gröner einem auserleſenen Sachverſtändigenkreiſe Ge⸗ legenheit zur Stellungnahme zum Eiſenbahnfinanzgeſetz geben. Die Tilgungsaklion für die Reichsbeamten und arbeiter. ONB. Berlin, 5. Jan. Im Reichsfinanzminiſterium beginnen heute nachmittag die Verhandlungen Über die neue Tilgungsaktion für die Beamten und Arbeiter des Reiches und der Lander. Vor⸗ ihm ſonſt ſo gewohnten Umgang im Kreiſe der Familie ge⸗ ſpürt. Die neue Arbeit hatte ihn ganz in Anſpruch ge⸗ nommen. Die eine Abendſtunde am Stammtiſch der Kneipe mit ſeinen jüngeren Kollegen war die einzige Abwechſelung, die er bis dahin genoſſen. Aber heute war er nicht in der Stimmung für ihre Scherze. Er bedurfte eines Menſchen, der ihm mehr ſein konnte! Glasgow! Der Gedanke kam ihm plötzlich und ließ ihn nicht mehr. Er hatte ſeine Karte bei dem Sanitätsrat kurz nach ſeiner Ankunft abgegeben. Der Beſuch wurde erwidert, als er auf der Station beſchäftigt war. Seitdem hatte er von dem Sani⸗ tätsrat nichts mehr gehört. Er wollte 9 jeden intimeren Umgang dort vermeiden, die Feindſchaft ſeines Chefs gegen den Mann hielt ihn davon zurück. Glasgow hatte genug Takt, dies zu merken und zu achten. Aber heute in dieſer Stimmunge! Er machte ſich fertig. Er wollte dem Sanitätsrat in dieſer Abendſtunde einen gemütlichen Beſuch abſtatten, ein laſſer, mit ihm plaudern, ſich auf andere Gedanken bringen aſſen. Viel gewann er freilich damit nicht; denn gerade dort durfte er nicht ein Sterbenswort ſagen von dem, was ſeine Seele bewegte und ängſtigte. Den Namen ſeines Chefs— das nahm er ſich feſt vor— würde er überhaupt nicht über die Lippen bringen. Er winkte einem Taxameter, der gerade einen Fahrgaſt am Lazarett abgeſetzt hatte, zog ſich ſchnell um und fuhr nach der entfernt liegenden Wohnung des älteren Kollegen in der Blücherſtraße. * * „Der Herr Sanitätsrat iſt gerade nicht zu Hauſe, er muß aber jeden Augenblick hier ſein.“ Und das trefflich gezogene Mädchen, das in dem ſpäten Beſuch ohne Zweifel noch einen guten Patienten vermutete, hatte bereits die Tür zu dem Salon geöffnet, in welchem die „Herrſchaften“ zu warten pflegten. Für einfachere Leute war unmittelbar angrenzend ein Warteraum vorhanden, in dem nur ein Tiſch und einige Stühle ſtanden. „Es kann aber eine ganze Weile dauern, bis der Herr Sanitätsrat kommt, nicht wahr?“ „Hoͤchſtens zehn Minuten. Er wollte ſpäteſtens um acht Uhr hier ſein.“ Und ſie ſchloß die Entreetür, als gäbe es ſetzt kein Ent⸗ rinnen mehr. ausſichtlich wird der Reichsfinanzmimſter Hermes die Beratungen perſönlich eröffnen. Verhandlungsleiter für die Arbeiterfrage iſt Miniſterialrat Dr. Roſer vom Reichsverkehrsminiſterium, für die Beamtenfrage Miniſterialrat v. Schlieben vom Reichsfinanz⸗ miniſterium. Man hofft, die Verhandlungen in kurzer Zeit zu einem gedeihlichen Abſchluß bringen zu können. Geſtern haben in allen beteiligten Organiſationen Beratungen über die neu zu erörternden Fragen ſtattgefunden. UArabhängig vom Ausland. WB. Berlin, 5. Jan. Die Blätter veröffentlichen einen Aufruf des Reichslandbundes an die deutſchen Landwirte. Die deulſche Landwirtſchaft wird darin zur höchſtmöglichen Lei⸗ ſtung der Erzeugung, die Deutſchland vom Auslond unab⸗ hängig machen ſoll, aufgefordert. Die Ernährung des deutſchen Volkes aus der deutſchen Scholle müſſe das Wirtſchaftsziel der deutſchen Landwirtſchaft ſein. Jeder Landwirt, auch der kleinſte, müſſe ſich der Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und Technik mehr als bisher zu Nutze machen und ſich von den hier und da noch geübten veralteten Wiriſchaftsmethoden frei machen. Nicht der Verdienſt, ſondern die höchſte Leiſtung müſſe das Ziel des deutſchen Landwirtes ſein. ** JBerlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu der Meldung eines hieſigen Morgenblattes, daß der Fürſt Awalo w Bermondt der bekanntlich im Baltikum an der Spitze der deutſch⸗ruſſiſchen Truppen geſtanden hat, in Berlin eine in ruſſiſcher und deutſcher Sprache erſcheinende Zeitung herausgibt, erfahren wir von zuſtändiger Stelle, daß der Fürſt am 17. Dezember mit Friſt bis zum 17. Jan. dieſes Jahres aus Deutſchland ausgewieſen worden iſt. (Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor der Zivilkammer des Landgerichts 1 ſollte heute rormit ag die Verhandlung eines intereſſanten Prozeſſes ſtaltf nden. Die verwitwete Prinzeſſin Joachimpvon Preußen klagt gegen den früheren König von Preußen auf Zah⸗ lung von Unterhaltsgeldern. Zu einer Verband⸗ lung iſt es nicht gekommen. den Parteten Vergleichsverhandlungen ſchweben, baldigen Abſchluß zugehen. Aus dem beſetzlen Gebiel. Das Trieriſche Zenkrum und die ſeparaliſtiſche Bewegung. ONB. Köln, 5. Jan. Auf dem geſtern hier tagenden Zentrumsparteitag für den Regierungsbezirk Trier erinnerte die dem der Abgeordnete Loenart(Bitburg) anſchließend an eine Kundgebung für die Saardeutſchen auch an die wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Nöte im Regierungsbezirk Trier, der belgiſchen und der Saargeblets⸗ von der luxemburgiſchen, grenze umſchloſſen werde. Ein ſtarker politiſcher Druck laſte auf ihm. Wir im Zentrum, ſo verſicherte der Redner mit erhobener Stimme, ſind treu zum Deuiſchtum bis zum Lett⸗ ten. Wir werden uns dafür einſetzen, daß das Deutſch⸗ tum uns nicht genommen wir d. Mögen es Landes⸗ verräter im Innern oder Beſtrebungen von außen verſuchenl Die Geſchichte ſoll dereinſt von uns ſagen können: der Regie⸗ rungsbezirk Trier war das ärmſte Kind, aber auch der treueſte Sohn Deutſchlands. Cetzte Melaͤungen. Angarns Enkſchädigungsanſprüche an Oeſterreich DNB. Wien, 5. Jan. geteilten Entſchädigungsanſprüche Ungarns an Oeſterreich in Höhe von 37 Milliarden öſterreichiſcher Kronen für die Abtretung des außerordentliche Ueberraſchung hervor⸗ Burgenlandes haben gerufen. In der Preſſe wird darauf hingewieſen, daß die Forde⸗ rung für die tatſächlichen Verhältniſſe nicht gerechtfertigt ſei. Ferner ſei zu berückſichtigen, daß Oeſterreich dadurch 8 435952 er⸗ litten habe, daß entgegen dem Abkommen von Venedig die Ueber⸗ gabe des Burgenlandes außerordentlich hinausgeſchoben wurde. Die dadurch veranlaßte Gegenrechnung dürfe daher nicht von geringereem Umfange ſein. * Cairo, 5. Jan. Die Advokatenſchaft hat beſchloſſen, am nächſten Freitag den Streik einzuſtellen, aber zweier Monate Trauer anzulegen und den engliſchen Handel, die engliſche Induſtrie und die engliſchen Banken zu boykottieren. „„Ausgezeichnetes Geſchöpf!“ dachte Merten bei ſich,„die iſt ſicherlich auf Tantiemen angeſtellt; denn für die paar Trinkgelder möchte ſich der Eifer kaum lohnen.“ Es wurde ihm nicht leicht, den Nimbus des vornebhmen Patienten von ſich zu ſtreifen. „Iſt denn die gnädige Frau zu Hauſe? Ich heiße Mer⸗ ten und bin ein Kollege des Herrn Sumitatstacs Das Mädchen blieb ſehr höflich, aber der Eifer in den ſchalkhafen Augen war erloſchen. »Dile Herrſchaften ſind in den Wold gefahren, das gnä⸗ dige Fräulein iſt baden gefahren, ſie wollten aber alle zum Abendbrot wieder hier ſein.“ „Aha— jetzt bekennt ſie Farbe; ich kann alſo eine ganze Weile warten,“ kalkulierte Merten,„nun, ich habe ja nichts zu verſäumen, und wohnlicher als mein ödes Junggeſellen⸗ heim ſind dieſe Räume jedenfalls.“ Und er ging mit dem Behagen des Menſchen, der an gut ausgeſtattete Wohnungen gewöhnt iſt und ſie lange ent⸗ behrt hat, über den weichen, den ganzen Fußboden deckenden Teppich. Dann trat er hinaus auf den geräumigen Balkon, zu dem die Fenſtertüren offen ſtanden, und blickte, durch dichte Blumenpflanzungen gedeckt, auf die vornehme Straße herunter, in welcher der Sanitätsrat ſeit langen Jahren ſeine Privatklinik errichtet hatte. Es war ſtell da draußen. Der Lärm des Tages wagte ſich in dieſe Gegend nicht. Nur dann und wann eine Equi⸗ page oder ein Mietsfuhrwerk und einige von der Abend⸗ promenade bheimkehrende Fußgänger. Mit einem Male bog ein Fahrrad um die Ecke, und das junge Mädchen, das es fuhr, zog ſofort ſeine ganze Aufmeck⸗ ſamkeit auf ſich. Eine ſchlanke Erſcheinung in mattblauer Bluſe, die von einem brokatfarbenen Gürtel umſchloſſen war, darunter ein einfacher ſchwarzer Rock, der faltenlos, in faſt gerader Linie auf die zierlichen, in hellbraune Lederſchuhe gekleidete Füße herabfiel. Die Züge des Geſichts kounte er bei der Entfer⸗ nung und dem ſchnellen Tempo, das die Radlerin fuhr, kaum erkennen. Aber die rotblonden Haare fielen ibm auf, die in den letzten Sonnenſtrahlen noch rötlicher ſchimmerten. als ſie von Natur waren. Ueber ihnen ſchaukelte ein klelner grauer Filzbut, nur mit zwei anſpruchsloſen Federn aar⸗ niert, die bei der ſchnellen Fahrt fortwäprend zu winken ſchienen und hierdurch eine vielleicht nicht gewollte Koketteris übten. Sein Nuge verfolgte unverwandt die reizende Ge⸗ ſtalt, bis ſie dicht unter ſeinem Balkon angelangt war. (Fortſetzung folgt.) Es wurde von den Anwälten die Vertagung des Prozeſſes beantragt, da zwiſchen den bei⸗ Die von den Budapeſter Blättern mit⸗ 8 8 i 5 9 a 3¹ a1 1 te v i d — + — r — — 20 eee—2— Donnerstag, den 5. Januar 1922. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Der Iremdenverkehr in deu ſchen gküdten. 8 55 Dr. Schoppen, Düſſeldorf. 5 in umfangreicher Fremdenverkehr iſt auch heute noch, das an Heit des Mangels und der Teuerung, nicht nur für ddben von Kurorten, die gänzlich auf ihn ein⸗ n ſondern auch für das anderer Städte, wo es nur allen liche oder weniger hohem Grade der Fall iſt, von erbeb⸗ —8 edeutung. Ja. viele Städte haben an einer weiteren 1 des Fremdenverkehrs trotz der allerorts herr⸗ 4 Wohnungsnot etzt noch erböhtes Intereſſe, weil ſie 1 gezwungen ſind, durch Einführung von Fremden⸗ 11 ern den Fremdenverkehr an ſeinem Teil unm ttelbar n 10 unumgänglich notwendigen Erhöb ung ihrer Einnah⸗ der, zu laſſen. Die zahlenmäßigen Feſtſtellungen une Umfang des Fremdenverkehrs finden daher heute Reing memen größere Beachtung als früher. Einem Be⸗ 0 e von Ort zu Ort Vergleiche über die Entwicklung des 55 anſtellen zu können. kommt in etwa der 8 jein deutſcher Städteſtatiſtiker inſofern entze zen, als er mann, B. Vierteljahrskeften(Berlag Hans Robert Engel⸗ eat erlin W 15) für die Städte mit Statiſtiſchen Aem⸗ eer alſa in erſter Linie für Großſtädte, regelmäßig die Zahl jenemeldeten Fremden veröffentlicht. Aus der zuletzt er⸗ enen Zuſammenſtellung für das zweite Vierteljahr 1921 5 m folgenden dieſes und ſenes aus der Statiſtik heraus⸗ geleſen. mit Im ganzen berichten 48 Städte. Von den Gemeinden mehr als 200 000 Einwohnern fehlen außer dem in⸗ 17 Stabben in Groß⸗Berlin aufgegangenen Neukölln nur die lle, e Dortmund und Frankfurt a. M. Die Zahl der in den an. Hrem en in den Monaten April bis Juni feſtgeſtellten i deden betrug rund 2 000 000; das ſind 207 000 mehr als or Städie Leichen Zeit des Vorjahres. Dabei zeigten noch 13 ag größte emnen Rückgang des Fremdenverkehrs, der am en.„Seen in Ludwigshafen, Karlsruhe und Halle en zugen war. In 30 Städten hat der Fremdenverkehr dagegen he zu 25 men, bei 20 allerdings nur in einer Steigerung bis nd⸗ wo ſi rozent. Am größten war die Zunahme in Bochum, ten ten 55 jedoch an und für ſich niedrige Fremdenzabhlen zeig⸗ bei⸗ beſonders in Bonn; 2 Städte, in denen im Berichts⸗ em lahr mehr als die doppelte Zahl der vor einem Jahre 1 die Gaßteten Perſonen feſtgeſtellt wurde. 1 Jremde amtzahl der Städte nach der abſoluten Höhe des 1 50 nverkehrs, ſo zeigt ſich, daß von April bis Juni 8 ſchafter weniger als je 10 000 Perſonen in Hotels, Gaſtwirt⸗ mittelar uſw beherbergt haben. Es waren das faſt alles wie: Stere Städte im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet, tirchen erkrade, Herne, Mülheim, Bochum, Barmen, Gelſen⸗ trotzde uſw. Aber auch Duisburg iſt zu ihnen zu rechnen, Hälfte d es mehr als 250 000 Einwohner zählt. Ueber die breen 48 berichtenden Städte, nämlich 29, hatte Ver⸗ 0 00 ablen von 10000 bis 50 000 aufzuweiſen. Ueber ganzen dungen 11 Städte hinaus, davon bis zu 70 000 im 0 00 Und zwar waren es: Bremen mit etwas mehr mit 65 9 Cöln mit 57 000, Breslau mit 62 000, Nüenberg remden Hannorer mit 66 000 und Stuttgart mit 70 000 remdend Die noch verbleibenden 5 Städte zeigten einen das di noerkehr von mehr als 100 000 Perſonen. Es ſind zahl gezdoch nicht erwähnten Großſtädte, deren Einwohner⸗ lebe öber als 500 000 iſt, nömlich: Hamburg mit 117000 Nüncherbdeten, Oresden mit 124000, Leipzig mit 138 000, Umfanan mit 200 000 und in weitem Abſtande Verlin alten muges mit 368 000 Fremden. ders hätten in Deutſchland, wie es ja auch nicht an⸗ auch darten ſtand, die größten Städte, inſonderheit Ber⸗ Ob ſich di den umfangreichſten Fremdenverkehr aufzuweiſen. nicht die leſes Bild dann erheblich ändern würde, wenn man tigun Zahl der Perſonen, ſondern die Zahl der Näch⸗ Gruppiert man Ne bedoct en ˖ lich. Anders iſt es ſe zugrunde legt, erſcheint fraglich nders i + MFrenhen wenn man bei den einzelnen Städten die Zahl der er- net, wie ins Verhältnis zur Einwohnerzahl ſetzt, alſo errech⸗ r⸗ ſchieht dieviele Fremde auf 100 Einwohner kommen. Ge⸗ die rn, na*.ſo kann man die 48 Städte in drei Gruppen glie⸗ inmusch⸗ in ſolche mit bis zu 10 Fremden pro Hundert 9 ſchließlich ibner: ferner in ſolche mit über 10 bis 20 und fallen pierolche mit über 20. Auf die erſte Gruppe ent⸗ bereits 85 18 Städte. Im einzelnen ſind es wieder die err Induſtrf 5 genannten rheiniſch⸗ weſtfäliſchen mittelgroßen a0 5 0 Sie haben durchweg noch nicht 5 Fremde n. bei Charl iwohner aufzuweiſen. Das gleiche iſt der Fall 4 mwiottenburg und Ludwigshafen. Mehr als 5, ie Induſtri eniger als 10 entfallen im allgemeinen auf größere — Handelsſtädte, ſo z. B. Elberfeld, Eſſen und Cöln. Desgleichen auch Magdeburg, Königeberg, Kiel, Chemnitz uſw. In die Gruppe über 10 bis 20 pro Hundert der Einwohner kommen gleichfalls 21 Städte. Nahe der unterſten Grenze liegen Plauen, Düſſeldorf, Aachen, Stet in, Hamburg und Mannheim. Nahe der oberſten, teilweiſe vermutlich wider Erwarten, Bremen und Hagen mit je 18, Hildesheim und Berlen mit je 19 und Karlsruhe mit nicht ganz 20. Ueber den Satz von 20 gehen inszefamt 9 Städte hinaus, darunter in geringem Maße Dresden, Leip⸗ zig und Stuttgart. Aber ſchon Pforzcheim kann auf 100 Bewohner 25 Fremde buchen. Bei Wiesbaden und Trier ſind es rund 27. Es folgt nun Mainz mit 29, München mit 30 und ſchließlich Freiburg mit faſt 37. * Dieſe letzten Ziffern geben einen beſonderen Anhalts⸗ punkt dafür, wo vor allem Handel u. Wandel vom Frenden⸗ verkehr ſeinen Nutzen zieht. Allerdings iſt dabei zu berück⸗ ſichtigen, daß, von periodiſchen, jahreszeitlichen Schwan⸗ kungen ganz abgeſehen, bei einem Teile der Städte der Fremdenverkehr, vor allem Durchgangsverkehr, mit ſtarkem Wechſel iſt, daß dieſe Städte demnach mi hohen Fremden⸗ ziffern in Erſcheinung treten, während für andere mit einem Fremdenverkehr von gewöhnlich längerer Aufenthaltsdauer der einzelnen Perſon die Zahlen im Veraleich zu jenen ge⸗ ringer ſind; ein Mßſtand, der durch Angabe der Nächti⸗ gungen, deren einwandfreie Erfaſſung jedoch ziemlich zeitrau⸗ bend iſt, beſeitigt werden könnte. KK. Städtiſche Nachrichten. Die neuen Poſtgebühren. Großer Andrang auf der Hauptpoſt.— Angenügende Eindeckung mit hohen Wertmarken.— Ein Appell an das Publikum. Da hat man nun die Beſcherung! Am 1. Januar 1922 iſt die Gebührenerhöhung in Kraft getreten, die das chroniſche Defizit in den Kaſſen der Reichspoſt endgültig beſeitigen ſoll, aber es iſt nicht gleichzeitig dafür geſorgt worden, daß die erforderlichen Frei⸗ markenbeſtände vorhanden ſind. Die Reichsdruckerei druckt Tag und Nacht mit verſtärktem Perſonal, aber ſie kommt nicht nach. Und ſo ſind bis zur Stunde die neuen hochwertigen Freimarken in Mannheim noch nicht eingetroffen. Schon von 3 Mark ab fehlen auf der Hauptpaſt die Wertzeichen. Die Oberpoſtdirektion kann nicht aushelfen, weil ſie ſelbſt ausverkauft hat. Es bleibt inſolgedeſſen nichts anderes übrig, als die Poſtſendungen mit den geringeren Markenſorten zu tapezieren. Die Poſtverwaltung iſt gezwungen, auf den Abſatz dieſer zumteil noch ſehr ſtarken Beſtände zurück⸗ zugreifen, weil ſie auf ihnen nicht ſitzen bleiben will. So hat ſie u. a. noch viel 60er Marken liegen, die mit Rückſicht auf den Neu⸗ jahrsbriefverkehr hereingenommen wurden. Das Publikum iſt nicht mit Unrecht ungehalten daüber, daß ſelbſt die Poſtkarten mit der alten eingedruckten Frankierung zu 40 Pfg. noch ausgegeben werden, und daß infolgedeſſen Jeder ge⸗ zwungen iſt, die fehlenden Marken— die Poſtkaxte koſtet im Fern⸗ verkehr.25 M.— ſelbſt aufzukleben. Demgegenüber iſt nach den Informationen, die wir bei der Poſtdirektion eingezogen haben, feſtzuſtellen, daß das für die Frankierung notwendige Perſonal nicht zur Verfügung ſteht. Die Poſtverwaltung bedauert ſelbſt, daß ſie das Publikum nicht in der wünſchenswerten Weiſe bedienen kann, weil das Stempelgeſchäft durch die Verwendung von zu vielen Wertzeichen bei einer Sendung ſehr erſchwert wird. Aber die Zweiganſtalt ſteht dieſen unzulänglichen Verhältniſſen machtlos gegenüber. Erſt die genügende Verſorgung mit den den Erhö⸗ hungen entſprechenden Markenſorten kann Wandel ſchaffen. Seit geſtern ſind zur ſchnelleren Abfertigung auf der Hauptpoſt für den Wertzeichenverkauf acht Schalter geöffnet, zu denen noch zwei Ver⸗ kaufsſtellen neben den Schreibpulten kommen. Dieſe zehn Stellen werden auch während der ſonſt üblichen Mittagspauſe bedient. Eine kleine Unterbrechung tritt nur ein, wenn der abgelöſte Beamte die Kaſſe übergibt. 5 Wir konnten uns heute perſönlich überzeugen, daß der An⸗ drang, der in den letzten Tagen ganz außergewöhnliche Dimenſionen angenommen hatte, ſchon etwas nachgelaſſen hat. Es wird zwar immer noch Polonaiſe geſtanden, aber das Publikum wird doch weſentlich ſchneller abgefertigt. Zu ändern iſt, wie geſagt, an den gegenwärtigen Verhältniſſen nichts mehr. Die Poſtverwaltung hat alle vorhandenen Schalter zur Verfügung geſtellt. Die alleinige Schuld trifft die Berliner Zentrale, die ſich von der neuen Ge⸗ bührenerhöhung überrumpeln ließ. Dorthin ſind auch die Reklama⸗ tionen zu richten. Das Pubplikum wird ſich noch einige Tage ge⸗ dulden müſſen. Dann ſind die alten Beſtände, die man ſchließſich auch nicht einſtampfen möchte, ausverkauft und die neuen hochwer⸗ tigen Markenſorten eingetroffen. Sch. Juzug von Auslandsdeutſchen. In der Preſſe wird, ſo ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ amtlich, gelegentlich über den jetzt verſtärkt wieder auftretenden Zuzug von Auslandsdeutſchen geklagt. Dazu iſt zu be⸗ merken, daß die ungünſtige wirtſchaftliche Lage unſere Nachbarlän⸗ der, in erſter Linie die Schweiz, dazu veranlaßt, freie Arbeits⸗ vlätze für Einheimiſche und alteingeſeſſene Ausländer zu bewahren. So erklärt es ſich, daß den ſogenannten Deut ſchen Wehrmän⸗ Ideale b + n B raucht der Menſch, um ſie im rechten Augenblick über Der Dreikönigstag. 90 Von H. Schönfeld. 135 Ner(Nachdruck verboten.) 15 die Weiſen rlich ſind die Nachrichten des Evangeliums Matthäi über Gebur dem Morgenlande, die im zweiten Jahre nach der iuum Jeinez Sldſers dem Stern nachwanderten, der ihnen den Weg ze geliſten die geigen ſollte. Seit jeher hat die Erzählung des Evan⸗ deem Morge, Phantaſie des Volkes beſchäftigt. Die drei Weiſen aus denen d genlande wurden zu Königen gemacht und ihre Namen, von ſar in Epangeliſt nichts weiß, als Melchior, Kaſper und Baltha⸗ aber, erfüll Ueberlieferung aufgenommen. Der Dreikönigstag ſelbſt n orgenlan von der köſtlichen Geberlaune der Heiligen aus dem t⸗ rühzeitig e, wurde zu einem Volksfeſt, deſſen Bräuche ſich ſchon n Umzüge a mit altheidniſchen lleberlieferungen vermiſchten. Fröhliche 9 angetret wurden an dieſem Tag veranſtaltet, die von den Kirchen aus ve n wurden, ihren religiöſen Zuſammenhang aber allmählig 9 umzügen und mit bunter Kurzweil verknüpft wurden. An dieſen 5 Foehrnng der ſelbſt in proteſtantiſchen Gegenden noch lange nach dene g der Reformation feſtgehalt Si i r n gehalten. Sie waren ſeit dem 12. bundert mit Aufführungen des Dreikönigsſpiels nerbunden, in 2 rei 8 die Legende von den drei Königen, durch willkürliche Zufätze 5 4 ſeilac, ſſchggeſchmüct, zur Darſtellung gelangte. Die Harſteiſer 845 ſpende chloſſen ſich dann dem Umaug an, aber nicht als Gaben⸗ Gabe 0 im Evangelium, ſondern als Empfänger, die für jede ſchenten e ihnen in Form von Speiſen, Getränken oder anderen Ge⸗ sdere uf biebdten wurde, dankbar waren. Die Gutmütigkeit, in ihre Neſten drei Könige ſtanden, führte zu allerlei Poſſen, denen nachtsum aler ausgeſetzt waren, ſodaß die Umzüge ſchließlich in Faſt⸗ eigene züge ausarteten— ein Unfug. den Friedrich der Große durch z junge drnmgen abzuſtellen ſuchte. Die Darſteller waren zumeiſt 5 vier,—25 eute die mit weißen Hemden, ſpitzen Hüten von Gold⸗ eſſen Spi enden Bärten und einem Stock ausgerüſtet waren, auf piße ein drehbarer Stern befeſtigt war. Ura 2 5 Feler derocſteuungen verknüpften ſich bei den Germanen mit uben enk ensstages, die Vorſtellungen, die dem Natur⸗ Turden mit d en waren mit ihrer oft wunderbar tiefen Symbolik, 12* 7 Ueberlieferungen des Glaubens verſchmolzen. Der 0 pißt ar ag der Freude über die Wi iel nuch heute noch in verfcbiedenen ege Perchte, die Glänzende, deren Ehren der Göttin feſtliche Umzüge zur Zeit der Winterſonnenwende ſtatt. Das Perchta⸗ laufen, bei dem allerlei geheimnisvoller Mummenſchanz getrieben wird, iſt in verſchiedenen Gegenden Tirols heute noch Brauch. Die Phantaſie des Volkes war erfrig an der Arbeit, um das germaniſche Feſt den chriſtlichen Ueberlieferungen anzupaſſen. König Melchior wurde mit dem Lichtfürſten Marduk in Zuſammenhang gebracht, der die Sommerhälfte der Natur darſtellt, während der dunkle Kaſpar als Vertreter des Winters galt. Mit den Umzügen waren noch allerlei Bräuche verbunden, deren Zuſammenhang mit alteingewurzelten Volksvorſtellungen unſchwer zu erkennen iſt. Die Anfangsbußhſtaben der Namen der drei Könige werden noch heute mit Kreide an die Häuſer geſchrieben. Die Türen der Häuſer ſelbſt mußten nährend des Umzugs geöffnet bleiben, um den Lichtbringern den Zutritt nicht zu erſchweren. Das Blei des Sipeſterabends wurde in der Dreikönigsnacht umgegoſſen und um⸗ gedeutet, eine Anſpielung auf den magiſchen Charakter der drei Kö⸗ nige. Im Zuſammenhang damit waren Spiele und Bräuche beſon⸗ ders beliebt, die ſich auf die Auslegung der Zukunft bezogen. Ein ſolcher Brauch iſt das Backen von Gegenſtänden aus Brotteig, die unter einer verdeckten Schüſſel verborgen gehalten und mit verbun⸗ denen Augen gezogen werden müſſen. Auch das Einbacken von Bohnen in Fladen findet ſich noch häufig. Jedes Mädchen im Hauſe ſchneidet ein Stück von dem Kuchen ab; diejenige, welche die Vohne 5 iſt die Bohnenkönigin und heiratet im gleichen Jahr. Dieſer rauch wurde vom Lande auch in die Stadt verpflanzt und dort zu förmlichen Vohnenfeſten erweitert, bei denen die Bohnenkönigin über einen ganzen Hofſtaat verfügt. Andere Bräuche haben ſich nur auf dem Lande erhalten. Schließlich ſeien noch verſchiedene abergläubiſche Vorſtellungen erwähnt, die ſich an den Dreikönigstag knüpfen. Das Dreikönigs⸗ amulett, ein mit Dreikönigswaſſer geweihter Zettel, ſchutzt vor Gefahr in eglicher Form. Ringe, die mit den Reliquien der heiligen drei Könige im Dom zu Köln in Berührung gekommen waren, galten im Mittelalter als wundertätig. Wer die Mitternachtsſtunde der Drei⸗ königsnacht abwartet und ein Glas Waſſer vor ſich ſtehen hat, dem wandelt es ſich in Wein. Dieſe Vorſtellung gab natürlich zu Trink⸗ gelagen reichlich Anlaß. An das Märchen vom Dreimeilenftiefel er⸗ innert die Vorſtellung. daß Läufer, die in ihren Schuhen Zettel mit dem Namen der drei Könige tragen jede Entfergung in der kürzeſten Zeit zurücklegen können. Der Dreikönigswind galt als wundertätig und mußte um Mitternacht durch Türen und Fenſter gelaſſen werden. Und da nach der Legende auch Ochs und Eſel das Eßriſtuskind im Stalle anbeteten, wurden auch die Haustiore in den Sagenkreis ein⸗ 0 2 1eDeie Jegenden Perchtatag, eine An⸗ eg baz de mge Lichtab'tin Frinzende, * noch in dem Taufnamen Bertha erhalten hat. Zu Perchta fanden ſchon bei den alten Germanen; nern aus der Schweiz, ſofern ſie nur befriſtete Einreiſeerlaubnis er⸗ halten hatten, dieſe Erlaubnis nicht verlängert wird, ſo daß ſie zur Rückkehr nach Deutſchland gezwungen ſind. Die Zahl der in aller⸗ nächſter Zeit in Baden unterzubringenden Heimkehrer iſt nicht allzu⸗ groß. Einſchließlich derer, die vergeblich auf Einreiſcerlaubnis in die Schweiz gewartet haben und ſetzt ihre Familien herüberziehen, ſind innerhalb der nächſten Monate etwa 200 Familien unterzubringen, von denen jedoch ein Teil ſchon Unterkunft gefunden hat. Dank der eifrigen Arbeit der Landeshilfsſtelle für heimkehrende Auslands⸗ deutſche, welche vom Arbeitsminiſterium für dieſen Zweck mit beſon⸗ deren Befugniſſen betraut wurde, vollzieht ſich die Unterbringung der Heimkehrer in befriedigender Weiſe. So ſchwer der Zuzug in ein⸗ zelnen Fällen von dem Wohnungs⸗ und Arbeitsamt einer Gemeinde empfunden werden mag, ſo darf doch nie außer Auge gelaſſen wer⸗ den, daß es ſich bei der Unterbringung der Schweizer Wehrleute und anderer unter den Kriegsfolgen ſchwer leidender Deutſchen um eine Ehrenpflicht der deutſchen Läyder handelt. Tu Beleuchkung der Giſenbahnwagen. Die bisher geltenden Beſtimmungen über die Einſchräikung des Gasverbrauchs ſind nunmehr aufgehoben worden; es ſollen wieder ſämtliche Lampen in den Wagenabteilungen wöhrend der Beſetzung durch Reiſende brennen Die erforderlichen Maßnahmen für die Inbetriebnahme der ausgeſchalteten Lampen ſind von der Eiſenbahnverwaltung ſofort eingeleitet worden. Naturgemäß wird die Anſtellung aller Lampen zicht bei allen Wagen gleichzeitig vorgenommen werden können; es iſt jedoch Sorge getragen worden, daß ſämtliche Wagen ſo raſch wie möglich,— D⸗Zugwagen und in Nachtzügen laufende Wagen zuerſt— wieder voll beleuchtet werden und daß auch die kleinen Glühkörper im früheren Umfang wieder durch größere er⸗ ſetzt werden. 3 Monatsbericht der Mannheimer Volksbücherei U3(gerſchel⸗ bad). Buchſtatiſtik. Es wurden ausgeliehen insgeſamt 9000 Bände. Schönes Schrifttum 8135 Bände. Wiſſenſchaftliche Literatur 865 Beſucher gezählt. Neueingetretene Leſer 83.(Leſer 47, Leſerinnen 36.) * Marktbericht. Der heutige Wochenmarkt war ſchneeig. Weiße Flocken rieſelten langſam aus den Wolken hernieder und ſtülpten den Marktbänken feäimmernde Hauben über. Sonſt hatte ſich nichts verändert. Nur die Kartoffeln ſind wieder etwas teurer geworden. Sie koſte⸗ ten heute ſrüh.80 Mark und waren wieder ſo begehrt, daß die den beiden Verkaufsſtänden zu ermöglichen. Auch die Preiſe für Gemüſe haben empfindlich angezogen. Spinat ſtand auf.80., Wirſing auf 2., Rotkohl auf.50, Weißkraut auf.80 M. das Pfund. Feldſalat 6 M. Zwiebeln koſten immer noch.70., wie all die vergangenen Tage. 8 Für Aepfel mußten—.50., für Birnen.50—5 M. bezahlt werden. Die Eier zeigen keine Neigung zum„Fallen“, ſie werden immer mit—.50 M. angeboten, Butter zu 37—46 M. Gänſe, mager und fett, wie man ſie haben wollte, konnte man in reichlicher Fülle ſehen. Das Pfund 18—30 M. Die Preisſpanne iſt wahrſcheinlich auf den ſeweiligen Feitgehat zurückzuführen. Als Durchſchnittspreis wurden 26 Mark genannt. Die Verkäufer und Ver⸗ käuferinnen ließen ſich aber auch zu geheimnisvoll geführtem Feil⸗ ſchen und Handeln herbei und gingen„der Madam zuliebe“ auch noch um eine Mark herunter. War man dann noch entſetzt über den immer noch recht anſehnlichen Preis, ſchlug die Gänſefrau gleich die Hände über dem Kopf zuſammen und war erboſt über die immer unzufriedenen„Städter“, denen man in punkto Marktpreiſen aber auch gar nichts recht macht. Daß man die Ware aber noch billiger hergeben kann, zeigt der Handel einer Bauersfrau, die ihre Gans für 50 Mark verkaufte, weil ſie nicht über die wirklichen Preiſe„orien⸗ tiert“ war. Als ſie das erzählte, bekam ſie halb bedauernde, halb mißbilligende Worte zu hören, aber ich wette, verdient hat ſie ſicher auch bei dem Geſchäft. 4 J. G. vereinsnachrichten. 3In der 30. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs wurde ein erfreulicher Wiederaufſchwung des Wanderns nach dem Kriege und eine bedeutende Zunahme der Mitgliedſchaft feſtgeſtellt. An allen Or⸗ ten des großen Odenwoldgebietes regt es ſich, die Schäden der Kriegs⸗ zeit zu beſſern, neue Wege zu bauen und die Ausſichtswarten zu ver⸗ vollſtändigen. Im Bericht des Vorſtandes hieß es, daß 12 Wan⸗ derungen im verfloſſenen Wanderjahre ausgeführt wurden, an denen 3070 Perſonen teilnahmen. Viel mehr wird aber einzeln ge⸗ wandert Der Klub betrachtet ſeine gemeinſamen Wanderungen nur als ein Mittel, möglich vielen das Wandern lieb zu machen und dabei die Schönheiten der Heimat zu zeigen und dadurch Geſundheit und Heimatliebe zu fördern. Erſtmals nach dem Kriege wurden wieder Schülerwanderungen ausgeführt und zwar fünf. 2200 Mäd⸗ chen und Knaben wurden durch die Schönheiten benachbarter Berg⸗ gebiete geleitet, ferner wurden Ferienwanderungen mit 450 Schülern gemacht. Die Jungmannſchaft des Odenwaldklubs dehnte ihre Wan⸗ derungen bis zum Schwarzwald und Taunus aus. Die Mannheimer Jugendherbergen enthalten 25 Betten mit Zubehör. Sie wurden trotz kurzen Beſtehens bereits von 275 Gäſten aufgeſucht. Das nächſte große Proſekt iſt die Durchführung des Randweas zu beiden Seiten der Neckartalhöhen, um, unhehelligt von Staub und Auto die Schönheiten des Neckartales dem Wanderer zu erſchließen. Das Jahr 192t wies etwa 1000 Newanmeldungen auf, HPic ein erfreyliches Zeichen des wachſepden Nerſtändniſſe Aunſt und Wiſſen. Franz v. Hoeßlin, der erſte Kapellmeiſter des Mannheimer Nationaltheaters, hat die Kündigung ſeines Vertrags eingereicht und wird mit Ende der laufenden Spielzeit wohl von Mannheim ſcheiden. Bei der Wiederbeſetzung des Poſtens wäre in Erwägung zu ziehen, ob wir nicht mit zwei Kapellmeiſtern unſer Auskommen ſinden könnten. 27 4. Karlsbader inkernationaler ärzklicher Forkbildungskurſus mit beſonderer Berückſichtigung der Balneologie und Balneotherapie. Der Karlsbader Stadtrat hat beſchloſſen, den 4. ärztlichen Fortbil⸗ dungskurſus im Anſchluß an die Leipziger Naturforſcherverſammlung in der Zeit vom 24.—30. September 1922 in Karlsbad abzuhalten. Hochſchulnachrichten. Dem Oberregierungsbaurat Heinrich Baumann bei der Eiſenbahngeneraldirektion Karlsruhe wurde die Amtsbezeichnung ordentlicher Honorarprofeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe für die Dauer ſeiner Zugehörigkeit zum Lehr⸗ körper der Hochſchule, den Privatdozenten an der Univerfität Frei⸗ burg Dr. Karl Amersbach, Dr. Hans Böker und Dr. Paul Lindig wurde für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität die Dienſtbezeichnung außerordentlicher Profeſſor ver⸗ liehen. die Wiederaufnahme der deutſchen Meeresforſchung. Der „Reichsforſchungsdampfer“ Poſeidon, Kapitän Hupe, hat, wie wir berichteten im letzten Jahre eine größere Unterſuchungsfahrt, die erſte nach dem Kriege, bis in die nördliche Nordſee und oſtwärts bis in das innere Skagerrak unternommen. Ihr Zweck war, die hydro⸗ graphiſche Sachlage von der Meeresoberfläche bis zum Boden zu un⸗ terſuchen, und zwar nicht bloß nach den bisher üblichen Faktoren wie Temperatur, Salzgehalt, Sauerſtoffgehalt des Meerwaſſers, ſondern beſonders auch hinſichtlich der ſchwierigen Kohlenſäurefrage. Die 14tägige Expedition hat ein ſehr wertvolles und vollſtändiges Mate⸗ rial gewonnen, zumal Waſſerarten gänzlich verſchiedenen Urſprungs, wie Waſſer des Wattenmeeres und das ganz anders geartete Waſſer eines norwegiſchen Fjordes bei Stavanger im archäiſchen Gebirge zur Analyſe gekommen ſind. Bei anfangs nahezu glatter See bot ſich ferner Gelegenheit, mitten in der Nordſee auf rund 53 Grad nörd⸗ licher Breite und 4 Grad öſtlicher Länge vom doppelt verankerten Schiff aus während faſt 13 Stunden Meſſungen über den Tidenhub anzuſtellen Die wiſſenſchaftliche Leitung der Reiſe hatte Profelſor Dr. Schakt, meftere Teilnehmer waren Dr. Vrennecke. Dr. Pape. Dr. bezogen. indem ihnen die Fähiateit zuerkannt wurde, in der Epi⸗ phaniasnacht mit menſchlicher Stimme zu ſprechen. Schulz, Ir Schumacher, ſömtlich von der Deutſchen Seewarte, ſowie Dr. Wulff von der Bioloaiſchen Anftalt in Helgoland. 3. Seile. Nr. Bände. In der Buchausgabe wurden 4577 Leſer, im Leſeſagl 3832 Schutzmannſchaft alle Mühe hatte, um ein geordnetes Abfertigen an 4. Seite. Nr. 8. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 5. Januar 1922. der Arbeite“ des Odenwaldklubs in breiteren Volkskreiſen. Der Jah⸗ resbeitrag wurde den Zeitumſtänden notgedrungen folgend, auf 20 Mark(Veindeſtbeitrag) feſtgeſetzt. Die Mitgliederzahl beträgt 1921 2890 Als Vorſtand wurden gewählt die Herren Weißert und Teickner, ver Verwaltungsrut dazu entſprechend erweitert. Nach dem Dank an alle Herren und Damen, die ihre Dienſte dem Klub im abgelaufenen Jahre ſo uneigennützig und weitgehend zur Verfügung geſtellt und die Bekanntgabe, daß wieder 12 gemeinſame Wanderungen 1922 unternommen werden ſollen, ſchloß die Ver⸗ ſammlung. § Der Haupkwanderausſchuß des Pfälzer Waldvereins hat be⸗ ſchloſſen, im laufenden Jahr 1922 keinen gemeinſamen Geſamtaus⸗ flug der pfälziſchen Ortsgruppen zu veranſtalten, dafür aber eine Zu⸗ ſammenkunft der Pfälzerwäldler am 21. Mai ds Is. auf dem Renn⸗ platz bei Haßloch entſprechend einem Antrag der Ortsgruppe Haß⸗ loch ins Auge zu faſſen veranſtaltungen. Das Mannheimer Trio wird ſeinen zweiten Kammermuſik⸗ abend am 13. Februar veranſtalten. Franz Neumaier wird als Bratſchiſt mitwirken. e Die Diktatur der Liebe. Der durch ſeine früheren Vorträge in hieſiger Stadt beſibekannte Phyſiker und Fachſchreftſteller Dr. ſpricht am Freitag, 6. Januar über: Die Diktatur der iebe. Weber-⸗Wagner⸗Abend im Nibelungenſaal. Das kommende ſtädtiſche Sonntagskonzert im Nibelungenſaal wird nach dem ver⸗ floſſenen„bunten“ Abend ein einheitliches Gepräge tragen. Durch das Orcheſter unter L. Beckers Leitung und die Soliſten kommen beliebte Stücke aus Opern und Muſikdramen von C. M. v. Weber und Richard Wagner zum Vortrag Als Ssliſten ſind bekannte und ausgezeichn te Geſangskräfte verpflichtet worden: Minnie Leo⸗ pold⸗Ruske vom Mannheimer Nationaltheater und der Helden⸗ tenor des heſſiſchen Landestheaters in Darmſtadt, Herr Alexis of Enjehelm. Rommunale Chronik. ONB. Freiburg, 4. Jan. Der Stadtrat hat zur Behebung der Fleiſchteuerung beſchloſſen, Schlachtvieh aus Oeſterreich, Ungarn und Jugo⸗Slavien einzuführen. Durch das unvermutete Anziehen des ungariſchen Kronenkurſes geſtaltet ſich aber die Einfuhr des Schlachtviehs zur Zeit nicht rentabel, weshalb vorläufig von einer ſolchen Einfuhr abgeſehen werden muß. 8. Zwelbrücken, 3. Jan. Der ſtädtiſche Lebensmittel⸗ ausſchuß befaßte ſich geſrern unter Leitung des 1. Bürgermeiſters Roeſinger u. a. mit der Brotpreiserhöhung. Die Bäckerinnungen der Pfalz ſind in gemeinſamen Eingaben an die Kommunalperbände herangetreten mu dem Antrag, angeſichts der weiter anſteigenoen Teueru.g die Bruttoverbienne—5 8555 Häcker entſprechend hinaufzuſezen. Die örtliche Forderung, die eine Hinauf⸗ ſetzung des Bruttoverdienſtes von bisher 100 Mark am Voppelzeni⸗ ner auf 175 Mark vorſah, vertrat Obermeiſter Dor ſt mit der Ec⸗ klärung, daß die der Handwerkskammer und Preis⸗ üfungsſtelle egutachtet worden ſei: der pfälziſche Beckerverband habe Antrag bei der Staatsregierung in München dahengehend geſtellt, für die Pfalz die Brotpreiſe einheitlich feſt⸗ zufetzen. Würde dies nicht zur Zufriedenheit der Bäcker erfolgen, ſo müßten dieſe auf Herſtellung von Markenbrot verzichten und nur noch aus freiem Mehl backen. Nach Darlegungen einer Reihe Red⸗ ner wurde beſchloſſen, in Angleichung an die übrigen pfälziſchen Städte den Bruttoverdienſt auf 123 Mark am Doppelzentner 13 ſetzen und damit den Brotpreis auf.90 Mark. Zuſtimmung fan⸗ n ferner die von der Regierung angeregten Verbilligungs⸗ maßnahmen für Brot und Käartoffeln. Füt Brot ſoll die Verbilligung bis 60 Pfennig am Pfund, zur Hälfte vom Staat zu zahlen, betragen, für Karto ſten bis 30 Ael unter gleichen Vorausſetzungen In den nächſten Wochen eintreffende Kartoffeln im Gewicht von etwa 2000 Zentnern für Stadtarme werden bereits auf dieſe Weiſe verbilligt. Für das verbilligte Brot kommen etwa 800 Minderbemittelte in Betracht. Infolge der Milchpreis⸗ eee durch die Landwirte müſſen auch die Preiſe für die Säuglingsmilck der ſtädtiſchen Milchküche erhöht werden und zwar von 75 auf 1,10 Mork für das kleine und von 90 auf 1,35 Mk. für das große Fläſchchen. Trotz dieſer Perauflesung wird nach Mittei⸗ lung von Schlachthofdirektor Semler im laufenden Jahre etwa 80 000 bis 100 000 Mark Zuſchuß zu leiſten ſein bei 40 000 Mark Fehlbetrag im abgelaufenen Jahr. Aus dem Lande. ch. Unkerſchwarzach, 5. Januar. Auch in der hieſigen Gemeinde tritt die Grippe auf. Verſchiedene Familien ſind ſlark in Mitlei⸗ denſchaft adenei ch. Ddudenzell, 3. Tanuar. Hier wurde ein 1 85 Mann von der Gendarmerie aufgegriffen und in das Amtsgefängnis Mosbach ein⸗ geliefert, der im Verdacht ſteht, mehrere in der hieſigen Gegend vor⸗ gekommene Fahrraddiebſtähle verübt zu haben. ):( Btuchfal, 5. Jan. Die kürzliche Mitteilung, dem Räuber Hotz wären im hieſigen Zuchthaus wegen ſeiner Verletzungen, die er ſich bei einem Ausbruch aus dem Heidelberger Gefängnis zuge⸗ —8— hatte, beide Beine abgenommen worden, entſpricht lt. Vruchſ. ote nicht den Tatſachen. Hotz hatte ſich zwar bei einem Aus⸗ bruch aus dem Amtsgefängnis Heidelberg Anfang Februar 1921 beide Füße verſtaucht, iſt aber wieder hergeſtellt. ):( Karlsruhe, 5. Jan. Der ſtellvertretende 7 der Han⸗ delskammer Karlsruhe, Fabrikant Leopold Kölſch, wurde auf Fertnng des Deutſchen Induſtrie- und Handelstages in den Ver⸗ kehrsbeirat beim Reichspoſtminiſterium berufen. „Pforzheim. 5. Jan. Die Arbeiten zur Bergung des in den Detztaler Alpen von einer Lawine verſchütteten Profeſſors Schork ux Kleines Feuilleton. Aus UAngarus Boheme. Im erſten Januarheft des Literariſchen Echo(Verlags⸗ anſcalt Stuttgart⸗Berlin) berichtet der Verfaſſer des unga⸗ riſchen Literaturbriefes Ignaz Preisner von einem bislang in Deutſchland unbekarnt gebliebenen Büchlein von Andreas Szabss, das amujante Bilder aus der Schriftſtellerwelt Ungarns bietet. Ein paar Anetdoten, die Peisner mitteillt, verdienen hier wiedergegeben zu werden: Jotaiprotegiert. Moriz Jokai, der fruchtbarſte und phan⸗ taſievollſte ungariſche Romancier, hat nie jemandem eine Bitte ab⸗ geſchlagen. Einſt kam ein ihm ganz unbelanntes Individuum zu ihm Und bat ihn um eine Protektion beim Juſtizminiſter Deſider Szilägyi: Jokai gab ihm folgendes Briefchen an Szilägyi:„Licber Freund! Hier ſchicke ich Dir— ich weiß nicht wen; er will— ich weiß nicht Was; mach mit ihm— Du weißt ſchon was. Moriz Jölai.“ Gyulaiund Jökai. Der einſt berühmte Kritiker(und Dich⸗ ter) Paul Gyulai riß die Romane Joökais ſyſtematiſch herunter unv ließ kein gutes Haar daran; anſonſt waren ſie die beſten Freunde. Joökai nahm die zuweilen recht galligen Ausfälle Gyulais lächelnd hin und ſagte einmal zu Gyulgi:„Wenn mein Roman ſo ſchlecht iſt, wozu lieſt du ihn denn? Schau, ich halte deine Kritiken für ſehr gut und leſe ſie dennoch nicht!“ Der ſchaumburg⸗lippeſche Orden Graf Julius Andräſſys(des Aelteren). Koloman Mitſzäth erzählte im Freun⸗ deskreis die + Anekdote: Graf Julius Andräſſy ſollte einmal in Wien als Miniſier des Aeußeren vom Fürſten zu Schaumburg⸗ Lippe empfongen werden. Er gab daher ſeinem Huſaren den Auf⸗ krag, ihm den ſchaumburg⸗lippeſchen Drachenorden herauszuſuchen. Als der Kammerdiener den Orden nicht ſand, ſchickte er ihn in einen benachbarten Laden, damit er den Orden kaufe. Andraſſy legte den Orden an und becab ſich zum Ffürſten, der ihn ſehr gnädig empfing und nach einiger Zeit ein Käſtchen öffnete und dieſem einen Orden entnahm, den er Andraſſy überreichen wollte.„Lieb-r Andräſſy— der Fürſt ſtockte denn er ſah den Orden ſchon an der Bruſt Andraſſus ſieber Arbraſſy, ich wollte Ihnen gerade meinen Drachenorden verleihen ich glaubte, Sie hätten ihn noch nicht.“ Worauf An⸗ dräſſy nicht minder verwirrt erwiderte:„Um Verzeihung, Hoheit, ich hinwieder glaubte, ich hätte ihn ſchon.“ aus Pforzheim mußten wegen Schneeſtuems und Lawinengeſahr aufgegeben werden. Wie die Blätter melden, gerieten fünf Mitiglieder der Rettungsexpedition ſelbſt in die Lawine, konnten ſich aber retten. ):(Freiburg, 4. Jan. Der hieſige Verkehrsverein hat eine Ein⸗ gabe an die Eiſenbahngeneraldirektion Karlsruhe gerichtet, in der dieſe erſucht wird, ſich dafür einzuſetzen, doß die Ausgabezeit für die Sonntagsfahrkarten(die bisher am Samstag nachmittag 4 Uhr erfolgt) auf 12 Uhr mittags oder ſpäteſtens auf 1 Uhr nachmittags feſtgeſetz' werde. In der Eingabe wird betont, daß es im Winter für die meiſten Touriſten nahezu unmöglich iſt, ihre Ausflüge erſt nach 4 Uhr nachmittags anzutreten. Nachbargebiete. Fp. Worms, 4. Jan. Einen Raubverſuch mit ſchwerer Körperverletzung führte ein Unbekannter auf dem Feldwege Pfeddersheim—Offſtein an der Landwertswitwe Brehm aus Pfed⸗ dersheim aus. Der Straßenräuber überfiel die Frau von hinten und ſchlug ſie mit einer eiſernen Stange nieder. Die Frau erlitt ſchwere Verletzungen Auf ihre Hilferufe entfernte ſich der Unhold. Der Tat verdächtig iſt ein Kriegsinvalide mit fehlender linker Hand, der ſich am Neujahrstage im Eisbachtal herumgetrieben hat und auch in Offſtein geſehen wurde. sw. Michelſtadt i. Odenw., 5. Jan. In der Tuchfabrik Arzt wurde eingebrochen und Maſchinen und Werkzeuge in hohe n Werte geſtohlen. Für die Ermittlung der Täter iſt eine Beloh⸗ nung von 1000 Mark ausgeſetzt. * Groß⸗Umſtadt, 5. Jan. Unter dem Druck der Verhältniſſe hat die GSroß⸗Umſtädter Zeitung nach 22 ährigem Beſtehen mit dem 1 Januar ihr Erſcheinen eingeſtellt. * Mainz, 5. Jan Geh. Juſtizrat Gör z, einer der bekannteſten Rechtsanwälte hieſiger Gegend, iſt im Alter von 75 Jahren ge⸗ ſtorben. ONB. Niederſpan. 5. Jan. Auf dem hieſigen Friedhof wurden nachts ſämtliche metalliſchen Kruzifire von den Kreuzen abgeriſſen. Es ſcheint, daß es dieſelben Täter ſind, die vor einigen Tagen auch in Ochtenburg die Grabſchändung ausgeführt haben. 2 2 Gerichtszeitung. Ein vergeſſener Zopf. Am 13. Dezember ſtand unſer Anzeigenredakteur, Herr Hügel, wieder einmal wegen eines Vergehens vor dem hieſigen Schoffſen⸗ gericht, bas ſo kapitaler Art war, daß ſeibſe bie Gericlsſitzung ihr ernſtes Gepräge verror und mehr einen huntoriſiiſch unrerhalten⸗ benden Elnſchlag zeigte. vas Vergehen beſtand darin, daß in unſerer Anzeigenannahme zwei Anzeigen angenommen und in der Zeilung beröffentlicht worden waren, die Kaaf und Verkauf von Gegen⸗ ſtänden des täglichen Bedarfs zum Onhalt hatten. Das eine Inſerat hatte ſolgenden Lext:„Aufträge fur Winterkarioffeln werden entgegengenommen.“ Es war ferner die Straße, Haus⸗ nummer und Stocwerk des Inſerenten angegeben,— aber es fehlte, ſo will es die Verordnung über das Anbieten von Gegenſtänden des täglichen Bedarfs in Tageszeitungen, die noch aus den Zeiten der unſeligen Zwangsbewirtſchaftung herrührt, der volle Namen des Auftraggebers. Mit verblüffe.er Finvigkeit hatte die Staatsan⸗ waltſchaft gar bald das ſchwere Vergehen bemerkt, an dem ein Exempel ſtatuiert werden mußte, um darzutun, daß die längſt ver. modert geglaubte Verordnung noch zu recht beſteht und 15 die noch lange flicht endgültig begraben iſt. Am ſelben age war im General⸗Anzeiger“ noch eine weitere Anzeige erſchtenen, in der ein Wormſer Labengeſchäft mit leiſtungsfähiger Firma der Tabakbranche Verbindung zur kom⸗ miſſio as⸗ oder proviſionsweiſen Belieferung mit Rauchwaren ſuchte. Jedem eiaſichtigen Geſchäftsmann wird es klar ſein, daß es ſich hier keine⸗wegs um eine Kaufs⸗ oder handeln kann, das Gericht und die Staatsanwaltſchaft ſtellten ſich jedoch auf dieſen eigentümlichen Standpunkt. Fur beide Vergehen erhielt unſer An⸗ einen Strafbefehl über 50 Mark zuzüglich 26 Mark oſten. In der Berufungsverhandlung, die am 23. Dezember ſtattfand, zeigten erfreulicherweſſe Richter und Staatsanwalt, welche„hohe“ Bedeutung ſie der zitierten Verbrauchsverordnung beimeſſen, indem ſie ſich mit dem Angeklagten gleich zu Beginn in einen Ver⸗ gleich einlaſſen wollten, um eine langwierige Verhandlung zu ver⸗ meiden, die in einem ſolchen Falle ekwas lächerliches an ſich hat. Da der Angeklagte jedoch daräuf trotz des Zuredens des Staats⸗ anwalles, der die Geldſtrafe von 50 bis auf 20 Mark ermäßigen wollte, nicht einging, verhandelte man und unſer Anzeigenredakteur wurde für den erſten Fall zu 10 Mark Geldſtrafe und im zweiten Fel 1 55 Mark Geldſtrafe und Tragung der Gerichtskoſten ver⸗ Urteilt. Auf jeden Fernſtehenden mußte die ganze Angelegenheit den Eindruck machen, als werde hier von der Stkaatsanwaltſchaft und dem Gericht auf einer Verordnung herumgeritten, die man durch ein Verſehen des zuſtändigen Miniſteriums bei che der Zwangswirtſchaft anſcheinend vergeſſen hatte. Wir ſind jedenfall⸗ dieſer Anſicht, auch unſere Inſerenten, da dieſe Verord⸗ nung über den Verkehr mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs nicht zur Geſundung des Geſchäftsverkehrs im Acht daßhes bei⸗ tragen kann. Uebrigens ſind wir auch der Anſicht, daß es den Wucherorganen ſchwerlich in Verfolgung dieſer Verordnung gelingen wird, Wucherer und Schieber wirkſam zu bekämpfen. Sie bringt 15— 125 Aerger und Scherereien und den Gerichten unnötige rbelt. Es muß aber ecßl energiſch die Forderung er⸗ hoben werden, daß der alte Zopf endlich abge⸗ ſchnitten und überhaupt ſämtliche Verbrauchs⸗ veroronungen als unerfgeuliche Andenken aus Deutſchlands ſchwerer Not in die Rumpelkammer mandern. 98 Mannheimer Strafkammer. Durch ſeine Schwiegermutter in spe. die ſchon abgeurteilt iſt, geriet auch der Schiffer Albert Ulſes aus Neckargerach in den Weinheimer Lederdiebſtahlsrrozeß. Er hat ſichs Felle zu Geld ge⸗ macht, die ihm ſeine künftige Schwiegermutter gebracht hatte. Das Urteil lautet auf 8 Wochen Geſängnis. 8 In einen Zuckerſchmuggel, deſſen Hauptbeteiligte ſchon abge⸗ wandelt ſind, war auch der Kaufmann Eugen Häbiſch aus Nehren verfangen. Wegen uncrlaubter Einfuhr ergeht gegen ihn nach⸗ träglich Urteil auf 5 Wochen Gefängnis und 1000 M. Geldſtrafe. Sportliche Rundſchau. Slarker Schneefall im Schwarzwald. o. Karlsruhe, 5. Jan. Im Laufe des geſtrigen Tages und in der ver⸗ floſſenen Nacht ind im geſamten Schwarzwald nach den bis jetzt vorliegen⸗ den Meldungen ergiebige Neuſchneefälle niedergegangen. Der nöcdliche und ſüdliche Hochſchwarzwald melden durchſchnittlich 25 Zim. Neu⸗ ſchnee, ſodaß die geſamte Schneedecke im Feldberggebiet auf etwa 70 Ztm., im Gebiete der Hornisgrinde auf über 50 Zrm. angewachſen iſt. Der neue Schnee iſt trocken. Es ſchneit noch weiter bei Nordwind und—10 Grad Kalte. Alle Sportbahnen, Rodel⸗ und Skihahnen, ſind in ausgezeichneter Verſaſſung und bis zu den Talſtationen fahrbar. Die Täler ſelbſt melden durchſchnittlich—10 Ztm. Schneehöhe. Ueber verſchiedene Kammböhen mußte zum erſten Male der Bahnſchlitten geführt werden, was ſeit langer Zeit nicht mehr der Fall war. Aus Freudenſtadt wird berichtet, daß dort die Schneehöhe 35 Zim. beträgt, auf dem Knrebis ſogar 60 Ztnt., von Triberg berichtet man 30—40 Itm., von Schönwald 55 Ztm. Schneehöhe und ſehr gute Skibahn. Aus dem Alpengebiet wird be⸗ richtet, daß auch dort gewaltige Schneemaſſen niedergegangen ſind. Im Engadin, im Gebiete von St. Moritz erreicht die Schneedecke einen Meter. Einzelne Bergdörfer ſind vollſtändig eingeſchneit und von der Außenwelt abgeſchniiten. Winterſportk. Triberg im Schwarzwald, 4. Jan. Seit geſtern ſchneit es ununter⸗ brochen, die Schneedecke beträgt je nach Höhenſage 10—30 Zim. Bei minus 2 Grad iſt der Schnee von beſter Beſchaffenhelt und für dan Skilauf, wie auch für das Rodeln vorzüglich geeianet. Wenn kein Witterungsumſchlag eintritt, was nach Lage der Verhältniſſe nicht zu erwarten iſt, findet in Trikerg am Sountag, 8. Januar, auf der Hofwaldrodelbahn ein Wett⸗ rodeln ſtatt, zuſommengeſetzt aus einem Damenrodeln, Herrenrodeln, einem Paarrodeln. wobei die Meiſterſchaſt von Baden zum Aus⸗ trag gebracht wird. sr. Winterſport in Schieſiens Bergen. Ueber 500 Teilnehmer hatten die Winterſportkurſe in Bad Reinerz(Schleſien) ſeit den Weihnachtsfeier⸗ Herrſchaft, das heißt vom 7. November 1917 an, auf ihren B tagen zu verzeichnen. Eine große Reihe Schüler der Deutſchen Hochſchule für Lelbesübungen unter der Leitung von Dr. Diem weilt dort. Veſonden rege war das Leben am Neujahrstage, an dem vier Verbände, die Deutſch Hochſchule für Leibesübungen, der Norddeutſche Skiverband, der Sk Breslau und der Breslauer Eislaufverein, zuſammenwirkten. Beſonder Aufſehen erregte das Programm des früheren Meiſters Dr. Jüngling. auch an der Winterſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen teilnehmen winn Eishockey in Mürren. Das Univerſitäts⸗Wettſpiel zwiſchen Ex fot! und Cambridge brachte Oxford einen äberlegenen Sieg. Nicht wen als 27: 0 erzielten die an Training und Taktik weit beſſeren Oxfordel Cambridge war völlig überrumpelt und mußte zeitweiſe einen wahren To 87955 Herrliches Wetter und ſpiegelglattes Eis begünſtigls das Spiel. Sliſpringen in Aroſa. Der erſte Sprunglauf des Skiklub Aroſa den Weihnachtstagen war ein voller Erfolg. Bei den Senioren ſiegte bekannte Rud. Tanner, dem mit 31 Meter der längſte Sprung des Ta glückte. Bei den Junioren war S. Klotz der beſte Mann, der in gu Haltung den ſchönſten Sprung des Tages erzielte. sr. Eishockenſpiel Orford gegen Cambridge. Die Eishockeymam ſchaften beider Univerſttäten fand in Mürren(Schweiz) ſtatt. D* Oxforder erwieſen ſich ihrem Gegner vollſtändig überlegen und ſieg ten mit 27:0 Toren. Leichtalhlekit. sr. Ein neuer Weltrekord im Gcehen wurde bei einem Rekordpel, ſuch im Perſhing⸗Stadion in Paris von dem franzöſiſchen Ge Vaillant aufgeſtellt. Vaillant legte in einer Stunde 13,570 K. zurück und überbot damit den Weltrekord des Italieners Altiman aufgeſtellt 1912, um 167 Meter. Vor dem Italiener hatte der Deuſ Gunia ſeit dem Jahre 1908 den Rekord mit 13,009 Km. inne. D10 Leiſtung iſt noch heute in der Rekordliſte der Deulſchen Sportbehönd für Leichtathletik verzeichnet. Keues aus aller Welt. Zunahme der Branoſtiftungen in Bayern. 1 Zu der Nachricht, daß ſich eine Geſellſchaft gebildet hat, um 1 Anwelen von Kactoffel⸗ und ſonſtigen Levensmitteswucherern melg zubrennen, teilt die bayeriſche Verſich-rungskammer mit, daßs in ſächlich die Brandſchäden in erſchreckender Weiſe zunehmen, 1 vaß häufig rachſuchrige Brandſliftungen die Urſachen ſind. Aneg ſeils iſt ſchon der Gebanke aufgetaucht, die ſämtlichen Bauern ſo 0 ſich bezirksweiſe zuſammenſchließen, um ſolche Brandſchäden duuß Unllage zu decken, die dann durch entſprechenden Aufſchlag die Preiſe der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auszugleichen wären, Ein ſolcher Kampf zwiſchen Verbrau hern und Erzeugern w i. einen gräßlichen Schaben ſtifte⸗! und keinem Teile Vorteil brtagage Die Lancwerte haben ſich in Erkenntnis der erhühten Brandgeſe meiſtens gut verſichert. Der durch Brandſtiftüng hervorgeru ll Schaden betrifft daher die Verſicherungsanſtalten, die ihren Ven wieder durch Erhohung der Beiträge ausgleichen müſſen* 10 en Schaden tragen alſo letzten Endes die Verſicherten, namentlich in den Städten. Sowelt eine Verſicherung ungenügend war, pf nachträgliche Hilfsbereitſchaft auf dem Lande die durch Brandſcheng Belroffenen ſchadlos zu halten und die Folgen wären wieder ein Verteuerung der Lebensmittel. Das Mittel der Brandſtiſtung nicht nur verbrecheriſch und verwerflich, ſondern au zweckwibrig und ſinnlos und würde nicht zur Verbilligung, ſonder zur Vertcuerung der Lebenshaltung führen. Die abgeſchaffte Todesſtrafe. wen bl Boekanntlich haben die humanitätsbefliſſenen Bolſchewiken Todesſtrafe 907 Der Begriff einer Strafe, die Etgecchee von Anſchuldigung, Richter, Verteidigung, Zeugen, Veru 1 lung uſw. iſt erledigt. An ihre Stelle iſt ein anderer riſch getrollf, „Beſeitigung auf dem Wege proletariſchet D tatur“, das heißt. ohne Richter, ohne Beſchuldigung, ohne S di anwalt, ohne Zeugen, ohne offizielle Verurteilung werden „Feinde des Proletariats“ im geheimen 1 8 namenlos zugrunde: ohne bekanſite Märtyrer zu ſchaffen, wũtet 15 blutigſte Terror in den ruſſiſchen Ländern. Nür Zahlen ſind es, ben reden. Und die Sowjetregierung iſt zyniſch genug, dieſe Zah öffentlich bekannt zu 1 0 11 Laut offiziellen Liſten der Sowfetregierung ſind während hingerichtet worden: 1. Von der Geiſtlichkeit: Geiſtliche 1 215, 1 ſchöfe 28, 2. ie 4 und Lehrer 6 775, 3. Aerzte und Aſſiſtent 1. 88.0, 4. Offiziere 54 650, 5. Gendarmerie⸗ und Poli i% 10 500, 6. Soldaten 260 000, 7. Gendarmen und Schutzleute 48 8. Gutsbeſitzer 12 970, 9. Angehörige der Intelli 70 355 250, Arbeiter 192 350, 11. Bauern 815 100. Zuſamen 1 766 118. * — Schweres Aukomobilungläck. Ein ſchweres Automobilundle hat ſich auf der Landſtraße Blleskaſtel-Imsweiler ereigne Beim Ausweichen vor einem Bauernwagen geriet das Automobil Schuhfabrikanten Borck jung in den und übel, ſchlug ſich. Borck und der Kraftwagenführer Korn, beide au⸗ Blieskaſtel, waren ſofort tot. ö — Automatiſcher Betrieb im Münchener Jernſprechweſen. Nacß dem nunmehr ein weiteres Fernſprechamt mit automatiſchem Betri in München fertiggeſtellt worden, iſt die Automatiſierung des geſ pe⸗ ten Münchener Stadtfernſprechnetzes zu Ende geführt. Eine noch 1 ſtehende Handbetriebsumſchalteſtelle wird aufgehoben werden, ſob die Vorſtadt Paſing, die vor kurzem in den Ortsverkehr München! bezogen wurde, ebenfalls automatiſiert wird, was noch im Laufe 51 ſes Jahres geſchehen ſoll. München wird damit die erſte Sta in Deutſchland ſein, die einen ausſchließlich automatiſie Fernſprechbetrieb beſitzt — Ersfunde im Hunsrück. Bei Waſſerbohrverſuchen im Stab, wold zu Stromberg wurden 60prozentige Man g Eiſenerze gefunden. Eine Privatgeſellſchaft beabſichtigt, Bohrverſuche fortzuſetzen und etwa vorhandene größere Erzlager aus ubeuten — Kommuniſtiſche Schurkerel. Wie der„B..⸗A.“ aus Hali a. Saale meldet, iſt in Hohen⸗Erxleben(Kreis Bernbura) die Sche a1 eines Rittergutes mit Getreide im Werte von 600 000 ftel niedergebrannt. Als Brandſtifter wurde ein Kommuniſt verha der angibt, aus politiſchen Gründen den Brand angelegt zu hah — Landru als Spielzeug. Die Povularität des franzöſiſ 7 Mlaubartes wächſt wie alles bei den Franzoſen, ins Lächerit Sozar auf den Weihnachtsmärkten der Boulevards iſt er 10 geboten worden, an einer Sorungfeder befeſtigt, und auch ſei durch ihre ſchönen Geſten berühmten Arme mitfamt ſeinen Bel können durch Srrungfedern in Bewegung geſetzt werden. blauſchimmernde Bart und der faſzinierende Blick fehlen nicht. könwen, wie der Berichterſtatter meint, der davon erzählt, Frauen. die ſonſt, von dem unhbeimlichen Verführer bezaubert, ſeinen Wipken tanzten, jetzt ihn ſelber tanzen laſſen. Ueber? Geſchmack läßt ſich eben nicht ſtreiten. 9 Wenterdienſtinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karlsruhe. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen ſres morgens) 10. S —— eeeen eceereeerrer. ——92 15307 85 8 5 Wind 8 22 a⸗ n. ud C. Wertheim.——22 4 2 NW]ſch beim] 2 Nönigſtuhl 563747 80-—10—5 NWWYſtark enn- Karlsruhe 127749.44—0] 12—1 N ſleicht ne 2 Baden⸗Baden213749 6—0] 2—2 SwW² leicht beaa 5 St. Blaſien 780——41—2—40 45 25 0 Villingen 715750 7]—-—-12—4.ſſch. 5 Feldberg. Hof 128636.0—8]—7—9 NW]I m. anee 9 Badenweilert.———————1— 4 Allgemeine Witterungsüberſicht. 60 Das Tiefdruckgebiet über Oſteuropa füllt ſich jetzt langſam die Randwirbel 15 8 Waahele——7„ad Eben ln weitere Sch eefälle u. damit eine namhafte Bermehrung der gänge. Bei nördlichen Winden ſind die Temperaturen geluntn 5. daß Froſt eingetreten iſt(Schwarzwald—8 Grad Käte). Da der hohe mehr zur kommt iſt mit te Aufheiterung und Verſchärfung des Froſtes zu re— Vorausſichtliche witterung bis Jreltag. 6. Jannar. 12 Uhr uan Langſam fortſchreitende Aufheiterung, Verſchärfung des Froſte vereinzelt noch geringe Schneefälle, nördliche Winde N Kach, Kattowitzer nach Donnerskag. den 5. Januar 1922. Mannheimer General- Anzeiger.(Abend · Aus gabe.) Handel Börsenherichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Größere Zurückhaltung an der Börse. Frankturt, 5. Jan.(Drahtb.) Die bevorstehenden Ver- andlungen in Cannes, deren Ergebnis nicht vor- Aauszusehen ist, zeitigten eine größhere Zurücchaltung. immer- in trat auf einzelnen Markigebieten etwas Kaufneigung her- Vor, sodaß von einer festeren Tendenz gesprochen Werden kann. Der Devisenmarkl liell im Frühverkehr höhere Preise erkennen. Der Dollar wurde mit 197 genannt und zog auf 202 an. Dadurch waren Auslandswerte entschieden leb- hafter. Gute Aufnahme fanden Mexikaner, besonders Gold- und Silbermexikaner sowie 5% ige Tehuantepec. Im freien erkehr waren Deutsche Petroleum bemerkenswert, welche ei größerem Geschäkt anzogen und den Kurs von 1900 auf 1950 steigern konnten. Man nannte ferner Chemische Rhenania 1925, Winter Papier 490, Benz Motoren 805—815, Inag 630, Gebr. Fahr 615, Hansa-Lloyd 445. Montanaktien bewahr- ten bei ruhigem Geschäft eine uneinheitliche Tendenz, Har- ener erholt, Laurahütte fest, 905, Aschersleben lebhaft, 850. n Kutowerten gehen die Umsätze etwas zurück. Kleyer 725 is 740. Kleines Geschäft war auch in Elektrizitätspapieren. as Interesse für Schuckert wurde durch Käufe einer Wiener ma angeregt, 690 plus 40%. Bingwerke schwächer. Wag- Sonkabrik Fuchs 805. Scheideanstaft blieben gesuchter und Sher. Von Anilinwerten waren Farbwerke Höchst gebessert olzverkoblung 1020. Th. Goldschmidt 1130. Bankaßktien und chikfahrtsaktien lagen ruhig und vorwiegend behauplet. Am arkte der Werte mit Einheitskursen war die Stimmung reundlich; es erfuhren eine ganze Reihe von Werten Kurs- Zufbesserungen. Höher gefragt waren Spiegel u. Spiegelglas, upferwerke Hesse, Riedinger, Zellstoff Aschaffenburg, 980. e Börse schloß befestigt. Privatdiskont 42½%. Festverzinsliche Werte. mlndische. 4. 8. 4. B. 10%0 Raanbelm von 7914——% Hessen 50.— 88.— 35 5 105 10 Seate v. 19 2 95—*—**— 0. onte—— „ 1 Feanbert..u. J8bs 105 50 105.78 .1099—.——.—% Baden-Aagen 1808—.—.— 8 59 ö t 10— 25 70 Heatscße felchga f 50 f7 50 125 Feelderg 8. 1800 25, Ao. unk. d. 1923.50 87 2 4% Heſdelberg 190f u. 07—.— 92 deütseheneiobsani. 9— 5 10250 10% Karserune 1807* 35 l. Wicle- Sbbatiabsv.—2——. 55 Florsheim 77.80—— 4% IV. u. v. da. 84.40 84 40 4% Wesdaden 90.80 91.80 ban a nn i doh. Schtzadt 119.——.— e ghg.——.— Auslündtsehe. sgprämienanleine 1818 75.-—.— 1¾% frlech. Monopol 8—— Freub. Schatzanw.—.——.—e best. 81.-H. V. 1913.—34.30 4˙⁰ 40..—Z.%%% do. Sohatzanwels, 38.— 3750 Dies uddeode NKoneols 683.—.50 4* d0. 1 1—— 5 2 0—.2—. d0. Goldrente—— n *% Rumänlen—.—— Vesag. Anelne von 1819 77 25%/% do. Goſd aw.—.— 121— %% Sad. Anlelhe Sbg. 86.—87.50 4% do. am. Renten-VerW—.— 103— — eee⸗ 4³³ Aayr. eise dahnanl. 81.— 81.— 35% Ungarlsche goldrente 140.—163.— 3420% 00. 63.— 8f 4% do. Su⸗Bis. v. 1910 5— 5. 3% do.—.— 25%%ͤ do, St.-Rte. v. 1497 48.— 45.— 35 Ber.-Prat Els.-Prlor— 5% Kenlkaner—75 Inn. 4 1300. 2 00 0.— 9%* 0 2009.0 2500. 35 Ressen von 29 u. 08 73.— 75.50 4½% irrig. Anleine 1250.-— ahgssl..— 81.— 8% Fehudntepeb 1i00.0 1143. Dlvidenden-Werte. Rank-Autien- 4..0 4 5. Alg, Dtsch. Oregttvank 223.— 325.— Anglo-Cont.-Guano 1474.— 1450.— adisone 540. 53.Sadlsche Anilia 660.— 665— Bapr. Buu. Er...6, u. Slib. S0h. 1880.— 1670— ann e 1128.— 1204— Darmer Gankverein 300.309.— Odem. Grlesh,⸗Elektr. 775.— 200.— onnmer Handelsges. 520.— 500. ebec. 3*— mm., u. Pf. 8. 320.—.—Farbenfabr ayer— 01.—— metgeter Hant 912.— 318.— N 4 helim 688 Sutsdue Bapk—.Weller-ter-Meer 35.—.— Sisch-Galat. gank 1 5 7200— Hzverkahl(Konst.) 10%0— 1023.— D. Effekt.- u. Weohselb, 62.— 213.— adtgerswer es 918— 840— Deutsche Aynotnend. 0. Sonfamm Lagkfabr. 130⁰ 10.—-—.— 5 2 Uilrsee Baht 100.—-—.—]Uitramarin Fabrik 723.— 720.— Deuisode Vereinsbank 235.— 235.75 Lerke Abar! 1379.— 1325.— Diadcato-Gesellsoa. 730.— 445.— Otson. Eisenhandl. 763.— 950.— resdger Gank 398.— 300.— Sudd. Orahtindustrie 65J.— 959.— Frankl. yp.-Bank 278.—276.— Aligem. Elektr.-Ges. 755.— 774.— Aetasid. d. Aetall-Ges. 1145.— 1ſg. Seremann W. 970.— 640— meid. Oreuithank 914.—814.— Brown, g0v.& 00.—.——.— Nationaibk. f, Deutsohi. 34J.— 333.— Felten& Guifleaume 1070——— rnbg. verelnsbank— 9—.—TLahmeyor 563.— S62.— Ssdet. Oredli-Anat. 134.— 113.Llont ung Kraft bag,.— 591.50 Alzlsongd Bank 77.— 77.— Fela. Gebh. u. Soh. 708.— 604.— Piälzisohe Nyp.-Bank 220.——. Kh. Elektr.-Ges. Nannb. 663.—..— Relehsbann 220.— 215.— Johuckert Aürnnerg 850.— 650. beinfsahe preditbank 300.— 300.— Stemnens& Halske 700.— 634. Adeinisoas yp.-Sank 200.—28.— Voigt& Haeifner 743.— 700.— Sudd. Sedenfclin. 5.emalil.& Stanzw. 950.— 600.— J. Disdonto-Ges. 300.— 333.— dummiw, heter 1030.— 904.— lener Sankverein 84.— 69.— Hantwerke füssen 938 945.— N 4 g. Gankanst.—.——.— Heddernb. Kupferverk 30J.— 343.— 1 gtenhank——.—irsen Kupfer 703.— 304.— „ Voereinsbanx 400.—— e eee 2 9— 1— Adler& Oppenheln—.— bensw erles-Akktien. Loderfabris Spler——1—.— Südsenstde. u. Gubst. 690.—..— Tedererte Hoine 1059.— 1099.— Feaserdd aspgg, 1 8080.— 680.— 42 ingbert 72 gb..—e. Sglcdarz—— Cetdsbedux. Gergw. 915.—913.—[ Walzmdzie Ludwigeh.—.——.— Selssakiroa. Sergwerk! 843.— 30.— Maschineafahr. Kteyer 725.—1 215.— har. eler 1259.— 1309.—— Ke Durlaoh 28— 271— baſ Acherafeben 930.— 800.— palmlermotoren 534.— 390.— ee, eee . dcbl. Eisenb.-Bed. 840.— 40.— Aasonlacator ebngen 1030— 1033.— Raöbin garn,(cardo) 827.— 88J.— do, eissaadg—.- Bh. 050 1070.— Fekf. Pok. 0 Wittek. 20.— 769.— Teſus 0 259.— 120. dasmotor beute 723.— 741.— J. Kön hau%.—618.—ritzaer, Durlaon 1405.— 1183.— u. Laurahutte 380.— 365.— 225* deu, 9 800.— 1907 arisruner Aason. 98.—.5 Snndbert-Antien. 5*— aan 803. u. Arm.—.— and a rakettabrt 478.— 208.— a0% 18.— 11— Norddeutsoner Lioyd 5 8 Pidlz. NHähm. Kayser 690.— 650.— gee.-Ungar. Staalsb 9 7 Soanellpr. Frankentb. 73).— 63.— aedend)—.— n, e N Haſtimore 4. Ohi'o T— Tisanzw. Mdranerz 63.— 643.— 1 eeen bane 570.— 8 ndustrie-Alctien Vor. Dautsehe Oeltabr. 33— 5 Fopzellan Messel 720.— 960.— Aebr eee aslert, i191g.— en 0 flch der:..— Aooh. u. Teeer 700 25.— Sogaeſder& fadan 6390.— 638. a7½& kren 880.— 801,— Sondafage. Wesszels 720.— 719— e, e e ee Aindl— 8—— Seilinaustrie 50.— 8 e eeen e e — 81 503— 803.—Solanerel Ettſinzen——116¹9— err Sn, daner„60.— Kammgaensplnn. Kals. 1430.— 1439.— Farkhrau— er⸗— 0—5 7 785 763.— 470.—„Leitahm, Seſl u, Kabe——5— berd 0. 88J.— 630.— Waggonfasrln Fuohe 839.— 603.— ande ee, e ae Aacterſatt 50.— 4 mcat. Reiseſperg 6e— 318.—] 40. Frankenthal 821.— 820.— Berliner Wertpapierbörse. Schwache und uneinheitliche Tendenz. I Berlin, 5. Jan.(Eig. Drahtb.) Obwohl der Dollar aut 0 Rücksang aer Mark 15 Auslande den Kurs von hwez übersehrltt, War die Haltung doch ühberwiegend ächer oder doch uneinhelllich. Es Waren von Kreisen, dle Verk aufserders 55 Sekauft hatten, sehr viele hoch limitierte Peitere ene außerdem befürchtet man eine dusirle. Montanse 8 des Geschäftsganges unserer In- Gerbiet gurchschnitilſceh um 20—30% r letzten Steigerung 100%. Dagegen Sblatt des Mannhei 842.50, Paris 1590—1010. Waren Thale, Laurahülte und Caro etwa 60% gebessert. Gute Kauflust zeigte sich wieder für Kaliwerte. Westeregeln plus 100% Ileldburg notierten 850, Hallesche Kali 640, Krügers- hall 710. Anilinwerle, Elektropapiere und Schiffahrtswerte überwiegend schwächer. Felten u. Guilleaume minus 75%, Hamburg-Südamerika-Linie minus 50%. Bankaktien konnten leicht anziehen. Im kreien Verkehr nannte man R. Wolff mit 980, Meyer Textil 430, Becker-Stahl 540, Scheidemandel 1850, Sichel 840, Benz 780. Die Spezialwerte gaben fast durchweg um 30—.50% nach. Petroleumwerte gut behauptet. Mans- felder Kuxe 23 000. Im Verlaufe blieb die Haltüng schwan- kend und das Geschäft sehr ruhig. Festverzinsliche Werte. a Reichs- und 2. 3. 4½%% Oesterr. Sohatzanw. 8. g. Staatspapiere. 4½% 0 er—.— 82.— % D.„ Sor⸗ o, Paglerrente—.— %½ d. g0. gpſe f0h 10.— 4% Furk. Adgfalet.-Anl. 17f.—110 85 %% do. Serie—-v, 34.40 5480% do. Zandai. 4½% do. Seris UI—Ix 72.—. Slas dahn 190.— 180.— 4½% do. 921er 94.30 34.80% do. Baftat. 10 5% Beutsohe Reſchsaml. 27.50 77.50 klabnzann u 28— 147.— 40% d0. 84 78 8˙0 4% 40. unffig. Aen 825.— 34½% 0. 73.— Jee 4% d0. Tollo. v. 1411 10f.— 14.50 0% do. 102.50 102.30 do. 400-Pos.-Taa? 830. 825.— 4% Preublsehe Konsols 69.— 80 5) 4½% Unz..ft. v. 1913 8½ 8 9% 00. 30.59 33./8 4½%% do. do. v. 1911 63.50 62 50 10 do. 80 70 87.78% 40. gelrene 18f.— 180.— 45%0 Badische Antelhe 77.2 772 1% 0. Kronengente 51.— 5. 3½% Baperisohe Anſelne 54.25 68.25 4% Nlener invest⸗Aun.—.—2780 3ü% ffessfsone Felhe 57.—57.— 3% Oestorrelob.-Jnzar. 4% Franffurter Stadtagl. 108.40 19.04 3 alte 62.— 98.— 4% Kunchener Stadtani. 58.20 8.% 4% d. I. Serle 4% Frankf. li Nere⸗ 150— 5 Toclorkedt 23 22 ee ee, 270½ ade et %o do., neue Pelorität.—— bſ Auslndiache 3% go. Obil zattenz!— 1— entenwerte. 4% Anatoſier, Ser, I, 1l 180.—151. 4½% Oesterrelohisohe 4½% do., Serle 1 110.,8 1ʃ15 50 Sochatzanwelsung—.—82.4½% AEd, Obſig. v. 189———.— 4% 0. Goldrente 110.— 118.— 8% d. Jeborsee- El.-Ooli.—.——.— 40% do. oonv. Rente.— 30.— Ein Dollar 199 A. Mannheim, 3. Jan.(.10 nachm.) Pie Kurse sind nach- börslich schWächer geworden, da die Mark über Mittag mit 0,49 cents aus Newyork gemeldet wurde. Am hiesigen Platze werden folgende Kursé genannt: Holland 7325—7375, Kabel Newyork 199—201, Schweiz 3875—3900, London 885 bis Frankfurter Devisen. Frankfurt, 5. Jan.(Drahtb.) Die Tendenz war im Früh- verkehr durchweg fest und das Geschäft, da Deckungskäufe vorgenommen wurden, lebhaft. Im amtlichen Verkehr zogen die Preise weiter an. Die Gesamtstimmung blieb unter mälligen Schwankungen fest. Im Erühverkehr wurden fol- ende Kurse genannk: London 845(amtlich 853), Paris 1600 16225), Brüssel 1540(1547), Newyork 202 57 Holland 13 7890(7450), Schweiz 3875(3920), Itallen 845(852% mer General Amtllon 4 Januar 5. Januar 4 Ianuar 8. JIanuar geld Briet deſd Sriet geld Sriet deld Briet Holland 7017.90 7032 10 742.80 7487.5 Norwegen 2397.— 3003. 1193 8 3115 70 Belglen 438.50 f1471.30 Sohweden. 783.20f8 801370.— 4830.— London 804 18 805.90 Helsinzfors[———.—.—1—.— Paris 18.˙8 401538 63 new Vork 191.89 182 29 200 80 201.20 Sohwelr 8708 20 3713 80 Men, alte——1—.— Spanſen 2837.10 2832.90.-Osst.abg.].93].01 824 8 28 ltallen, 16 60 818.4) Zudapest. 31.23 81.84] 32 33 32 66 DünmarkgB786.20 8793.90 Praa 891.0 303.40 821.10 321.80 Frankfurter Notenmarkt vom 5 Januar. geld Briet Beld J Brlet Anerikanfsche Noten. 193.50 2.50[oesterr.-Ungar., alts.——.— Belzlechs 1322.50 1527.50 f florwegleodbs—— Adsche——.—Famasehe. 157.—139.— Englische 64—848. Soanlsehbe———.— Fränzösische 1837.80 16902.5 Sohwelzer 3339.— 3390.— Holländlsonese 77/7 50 7332.50 S0chwedlsoỹe———— Mallenlachs—.——.— schegho-Slovak.. 318.— 31.— Oesterreſloh abgest..35.65] Ungarisehe„ 32.50 32.75 Tendenz: fest. Berliner Devisen. Der Dollar 200„ überschritten. X Berlin, 5. Januar,(Eig. Drahtb.) Am Devisenmarkt gingen die Kurse auf lebhafte Käufe der Industrie und der Spekulation weiter nach oben. Kabel Newyork 198—203—199. Sehr fest lag wieder die Pevise Prag. Rumänische Noten 162, Polennoten 7,05, Auszahlung Warschau 6,90.—7,00. amtliob 4 Januar 8 Januar 4. Januar 5 Januar Held Briet gelg Srlef Geld Ariei Gdeld Brtet Holland 7912.587057 037417.55 7432.45Jde Vorkf 193 30 13.70 201.29 291.71 Ardsse 1478 60481 50128 481881 55 Parls. 1313 45/1848 881388.40 101.60 Harlstlanla 300. 3008 058138.35 4140 15So¹welz 3724 253738.753097.10 3398.90 Kopenhagenſ3818.1803823 894.05.95.15.05 zpanlen 2887 102½.302987. 2973.— Stöocholn 755.20784.60 85—.95.—Jst. Ung.——- 5 68.92 Helsiagsfor] 384 50 387 40 380.— 380 8.„len abz.68.124—.— 2 Itallen.. 69.18/ 610.65 851.60 858„%rag 9 70 307.33J 323.150 323 65 London. 809.10/ 610 88J 848.65 848.] udapest] 31.65] 31.64] 31.98 32.04 „Hagen“ Bergbau.-., München. Die Gesellschaft teilt mit, daß sie ein sehr Wertvolles Kupfervorkommen bei Kupferberg in Oberfranken erworben hat. Genaue Feststellungen und Eninahmen von Erzproben ergaben einen auberordentlich hohen Kupfergehalt, sodaſl angenommen wer⸗ den dürfe, daß dieses Erzvorkommen unter den heute in Deutschland bekannten an allererster Stelle stehen werde. Die Aufschlublarbeiten sollen demnächst beginnen; man hoffe, im—— des Jahres die Förderung im Großen aufnehmen zu können. .-G. für Holzhandel und Holzbearbeitung, Düsseldorf. Unter dieser Bezeichnung ist mit 5 Mill.& Grundkapital eine neue Aktiengesellschaft worden. Zweck des Unter- nehmens ist der Holzhandel, der Betrieb eines Sägewerks ver- bunden mit einer Holzbearbeitungsfabrik und Imprägnierungs- anlage sowie die Ausführung und der Vertrieb Von Holz- bauten aller Art. Die Aktien wurden zum Nennwert aus- gegeben. Westdeutsche Telephonfabrik.-., Düsseldorf. Unter dleser Bezeichnung wurde mit einem Grundkspital von 2 Mil- lionen& eine neus Aktiengesellschaft gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist Exrichtung, Betrieb, Vermietung, Fabri- kationp und sonstige Verwertung von Fernsprechanlagen so- wie die sonstige Betäligung auf elektrotechnischem und me- chanischem Gebiete, Die Gründer, die sämtliche Aktien über- nommen haben, sind Bankdtrektor Dr, Hugo Fleischmann- Berlin, Direktor Franz eee Direkfor Emil Rie g- ner-Mannheim, Kaufmann Max Studer-Berlin und Direk- tor Hans Tröunger-Schöneberg. Die Aktien sind zum Nenn- betrage ausgegeben worden. Waggon- u. Maschinenfabrik.-G. vorm. Busch, Bautzen. Nach Absetzung aller Abschreibungen und Rücklagen und einschlieglich 788 314 Vortrag verbleibt für gas Geschäfts- jahr 1920/1 ein Reingewinn von 15.13(8,02) MIill. A, der Wie kolgt verwendet Ferden soll: 72 000(94 0% 4) für Talonstéuer..75 Mill. ½(0) Zuwendungen an Werksange- hôrige, 40%(80%) Dlvfdende auf die Vorzigs-, 85%(25%) auf neue Rechnung vorgetragen werden. In scheinen mit 3(2, Mül., Lagerbestände mit 26.91(28.57) Mill.. Debitoren einschl. Bankguthaben mit 79,57(17,95) Mill. 4, Kreditoren mit 31,96(32,32) Mill.&. auf die Stammaktien und 30%(0) Bonus. 258 Mill.& sollen Bilanz er- Schubert u. Salzer, Maschinenfabrik.-., Chemnitz. Eine Kapitalserhöhung soll eine in Kürze einzuberufendeAufsichts- ratssitzung beschäftigen. In Dresdner Handelskreisen ver- lautet, dafl ein Bezugsrecht im Verhältnis von 1 zu 1 zu 135 in Frage komme. Gustav Gentschow.-., Berlin. Der Aufsichtsrat be- schloß, eine Kapitalserhöhung um 2,5 auf 19 Mill.& vorzu- schlagen. Die Aktien sollen den Aktionàren im Verhältnis:1 zu 250 angeboten werden. Kapitalserhöhung bei Felten u. Guilleaume. Der Auf- sichtsrat beschloß, zur Verstärkung der Betriebsmittel eine Kapitalserhöhung um 50 auf 200 Mill.&4 vorzunehmen. Den Aktionaren wird auf drei alte Aktien eine neue zu 400% an⸗ geboten. Ferner soll eine Obligationsanleihe in Höhe von 80 Mill.& aufgenommen werden. Die Verlegung der Phönix.-G. Im April soll eine.-V. stattfinden, die über die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft von Hoerde nach Dortmund Beschlufl fassen soll. Fine Gründung der Telephonfabrik Berliner. Die Tele⸗ honfabrik Berliner gründete unter der Firma Westdeutsche elephonfabrik mit dem Sitz in Düsseldorf eine besondere .-G. mit einem Kapital von 2 Mill.&. Zunahme der Arbeitslosigkeit in Berlin. Aus Berlin wird eine grolle Steigerung der Arbeitslosigkeit von ganz Deutschland berichtét. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist im let ten Monat um 10,6% gestiegen. Es wird angenom- men, daß die Arbeitslosigkeit Weiterhin steigen wird, um in Kürze die Zahl vom letzten Frühjahr zu erreichen. Zur Lage der Brauindustrie. In der.-V. der.-G. Schwabenbräu, Düsseldorf, berichtete die Verwaltung, daß in den ersten drei Monaten des neuen Geschäktsjahres der Ab⸗ satz um 657 sei. Die weitere Entwieklung hänge von der Preisbewegung der Rohstoffe und der Erhöhung der Biersteuer ab, die mit dem 1. April auf 50 für das Hekto- liter steigen soll. Dem alsdann eintretenden anen im Bierabsatz werde man durch en eines guten Frie- densbieres unter Ausschaltung aller Surrogate begegnen können. Der Abschluß wurde genehmigt und die Dividende auf 25% festgesetzt. X Berlin, 5. Jan. Kommanditgesellschaft auf Aktien C. Schlesinger, Frier u. Co. beschloß, das Aktienkapital von 50 auf 75 Mill.& zu erhöhen. Waren und Härkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 5. Jan. Der Rückgang des Markkurses in Newyork hatte am Devisenmarkt eine wesentliche Befesti- gung zur Folge; die Forderungen für ausländische Zahlungs- mittel lauten durchweg wesentlich höher, und im Anschfug daran war auch an der hiesigen Produktenbörse heute ein wesentlich festerer Grundton wahrzunehmen. Die Umszt e bleiben aber weiter bescheiden, weil die Käufer im Einkaut vorsichtig sind und zunächst die weitere Entwicklung der Ge- samtlage abwarten wollen, bevor sie neue Engagements ein- gehen. Für Weizen lauteten die heutigen Forderungen zwischen 800—805 für die 100 kg ab mittefdeutschen Statio- Amzeiger Stationen aàngeboten. Hafer lag ebenfalls fester und wur- den einige Abschlüsse in der Preislage von 590—95„ die 100 kg franko Mannheim getätigt. Für württembergischen Hafer wurden 580—590 4 für die 100 Kkg ab württembergischen Stationen gefragt. Mals blieb in naher Ware begehrt; für rheinschwimmenden Platamais stellten sich die Forderungen auf 700„ für die 100 kg Cif Mannheim. Verkäufe in Mais ohne Provenienzangabe Wurden zu 665—670 4 die 100 kg ge⸗ tätigt. Futtermittel lagen gleichfalls fester, und àuch hierfür wurden höhere Preise genannt. kür prima Brauerware bewegten sich die Forderungen zwi⸗ schen 740—760, während mittlere Beschaffenheiten in der Preislage von 715—735 per 100 kg ab süddeutschen Ver- ladestationen angeboten blieben. In Uebereinstimmung mit der Festigkeit der Rohprodukte nahm auch der Mehlmarkt einen festeren Verlauf, obwohl die Nachfrage hiernach keine Belehung erkennen ließ. Die Mühlen haben aber ihre Preise erhöht und verlangen heute für Marke Spezial 0 1150 und für Roggenmehl 800—825 für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Hülsenfrüchte erfreuten sich einer etwas besseren Nachfrage, besonders Reis war in anbetracht der erhöhten Devisenkurse teuerer. Amtllche Preise der Mannhelmer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen 825—830„, Roggen 660 A, Gerste 760—770&. Hafer 590—600. Erbsen inl. 700—900 1300 A. Tendenz: fest. Berliner Produktenmarkt. Devisen wirkte auf die Haltung des Produktenmarktes allge- mein befestigend. Wei en hatte ein ruhiges Geschäft. während Roggen für Umlagezwecke dauernd gefragt war und sich teil- Weise keurer stellte. Gerste behauptete ihren Preisstand bei vermehrter Nachfrage zu Umlagezwecken. Hafer war seitens des Konsums auf Abladung gefragt im Anschluß an die höheren Maispreise. Mais stleg im Preise auf dle Erhöhung des Dollarkurses. Die Provinz zeigte teils für Brenner, teiis für Lapdwirte zu Futterzwecken viel Rauflust. Für Mehl Waren qdie Preize etwas erhöht. das Geschäft blieb aber ruhig. Ranggenkleie blieb knanp und fest. Welzenkleie wurde mehr tgehandelt. Raps stellte sich teurer. Auch Weizenkuchen waren höher gehalten. 18 030 Doppelzentner gegenüber 33 550 Doppelzentner im Jahre 1920. Trotzdem die Anbaufläche gegenüber 1920 gesdiegen ist, ist der Ernteertrag zurückgegangen. Die Lage am Ruhrfre chtenmarkt. Aus Duisburg-Ruhrort wird uns unterm 4. ds. Mts. Wie folgt geschrieben: Durch fortwährende Niederschläge hat die Wass erführung des Rheins ständig einen Z u- wachs zu verzeichnen. Der Kauber Pegel meldete heute 151 m. Das Geschäft gestaltete sich in der Berichtszelt etwag lebhafter. Es konnten fast täglich mehrere Schiffe sowohl bergwärts wie talwärts abgelassen werden. In den letzten Tagen wurden aber keine Exportkchlen mehr verfrachtet. Auch wurde allgemein wegen des steigenden Wassers von den Verladern Zurückhaltung geübt. Die Exportkohlenfracht und die Fracht nach Antwerben sind unverändert. An Talschlepp- lohn wurden heute 150 fl. gezahlt für beladene ca. 1500 70. Kähne. An Tagesmiete Wurde an der Duisburg-Ruhrorter Börse 1 pro Tag und Tonne bei 25 Tagen Garantie notiert. Tonne notiert. Trotzdem mit dem Rheinpersonal die letzten Lohn- erhöhungen bie Ende Januar abgeschlossen worden sind, haben die Arbeitnehmer abermals neue Lohnforde-⸗ rungen eingereicht. über die bis heute Verhandlungen noch nicht stattgefünden haben. — 5—— Secz,— 2. M. b. 0 8. Sre inand Heyste.— riftleitung: De. Feranee für Politfk: J..: FTr. Fritz Fammes; für del: J..s Franz Kircher; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redakkienefſen Inhaft: Richard Sthenfelber; für Anzeſgen: Rart 8 (Eig. Drahtb.) Der Aufsichtsrat den nen. Roggen war zu 650 per 100 kg Parität oberbadischen Gerste lag fest; A. Wiesenheu(loses) 300—320. Preſistroh 100, geb. Stroh 100 4, Reis 900 bis Berlin, 5. Jan.(Drahtb.) Die andauernde Steigerung der Die Hopfenernte in Elsaß-Lothringen betrug im Jahre 1921 Der Schlepplohn wurde nur nach Köln mit 10 für die —————— —— — . * v. Benle. Ir. 8. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerskag, den 5. Januar 1922. ä r FFEFEEEE 7„3 e 3 Ila ung E 8— 2 Ex Declient T f 2 U 1 24 für r2.3 Pferde p. 1. April Ñ.— durchaus lüchtig und zuverläſſig, mit allen vorkom: 3— 2 55 zu mieten geſucht(Rähe 8 2 4 menden Arbeiten vertraut, ſowie 5 von Lußbenring). 46859 2 2zu einer 84 7 17 2 jüngere eee eeee und Angebote unk. N. O. 7* 20 vDis 1 zuvsrlässig, stenographiskundig lendie Geſchäntsſtelle.Sl, 7— 2 Aperfekt in Maſhinenſchreſben und Stenographie 8 und flotte Maschinenschreiber& IE FOrt Sntid! 0 2(keine Anfängerin) per ſoſort bei guter Bezahlung 5 0rtt intritt I: f 1 1 von Aan geſucht.— 1 zum sofortigen Eintritt gesucht. 2 W Ausführliche Angebote mit Licht unt. eeee 124 an die Geſchä tsſtelle dieſes Blaites erbeten. 3 M A N N H— E N A L2 FA 2 R K An- e —5 3 56905—»Wohn⸗ u. Geſchäftshauſ. 742 N N i5 E5 m N N E N 2 1. E 5 Finanzierungen. Betefiig. 6 NANNMHEIM-KRFERTAL../Jewotbeten beſern B 2 Immob.-⸗Bäro Heilmaun N 3 Seckend. 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